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Prolog: Marlons Sicht

Es war deprimierend und erniedrigend für etwas, das man nicht begangen hatte, im Gefängnis zu sitzen. Außerdem war es kalt und die Eisenfesseln schnitten in meine Haut, hinterließen dadurch offene Wunden. Ich versuchte meine Sitzposition zu ändern, um nicht noch mehr Schmerzen ertragen zu müssen. Meine Gedanken schweiften wieder ab, wie sie es sooft in letzter Zeit getan hatten. Ich dachte an meine Freunde und an mein Zuhause, das ich nie mehr wieder sehen würde. Morgen war der Tag, an dem meine Todesstrafe vollzogen werden würde. Und das alles nur, weil ich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.  Ich hörte Schritte, die mich augenblicklich aus meinen Gedanken rissen. Sie kamen näher und wurden immer lauter. Hatte ich mich geirrt? War etwa heute schon mein Todestag? Nein, das konnte nicht sein.  Der Wächter schloss die verriegelte Tür auf und blickte mir in die Augen. Es war ein kalter Blick voller Verachtung und Hass. Aber da war noch etwas anderes, was ich jedoch nicht deuten konnte. War es Mitleid? Ich verbannte meine Gedanken, als er zu reden begann.
„Marlon, der Schattenkönig möchte dich sehen", sagte er und löste meine Fesseln.
Meine Arme fielen schlapp hinunter und der darauf folgende Schmerz ließ mich mein Gesicht verzerren. Der Wächter nahm mich am Arm und zog mich auf meine Beine. Ich musste mich zusammenreißen, nicht wieder auf den Boden zu fallen, weil meine Beine noch so wackelig waren. „Los, wir haben nicht ewig Zeit", bluffte er mich an und zog mich aus der Zelle.
Die anderen Leute im Gefängnis sahen mich mitleidig an, aber ich achtete nicht weiter darauf. Ich fragte mich allerdings, warum ich heute schon mitgenommen wurde. Ich hatte die Tage bis zu meinem Tod mitgezählt. Das konnte doch nicht wahr sein, aber andererseits war es völlig egal. Ein Tag mehr oder weniger machte es auch nicht aus. Denn dies würde mein zweiter Tod sein, und diesmal war es mein endgültiger. Der Wächter zog mich durch Unmengen an Türen und Gänge, immer weiter in das Schloss hinein, während ich mich langsam zu fragen begann, ob es einen anderen Grund, als meine Todesstrafe, dafür geben könnte, dass ich hierher gebracht wurde. Wir hielten vor der großen Tür die direkt in den Thronsaal führte. Warum wurde ich hierher bestellt? Ganz sicher nicht, um umgebracht zu werden, denn das würde der König nicht tun. Der Wächter schob die schwere Tür auf und wir standen direkt vor dem König, der auf seinem goldenen Thron saß.
„Was soll das alles hier?", rief ich und schaute den König voller Hass an.
„Du wirst zurück auf die Erde geschickt. Als Botschafter."
Ich war schockiert. Auf die Erde? Wieder zurück?
„Nein", rief ich wieder.
„Überlege es dir gut. Wenn du als Botschafter auf die Erde gehst, wirst du von deiner Schuld freigesprochen. Du bekommst eine neue Identität und kannst dich wieder frei bewegen, wenn nicht", sagte er ganz ruhig, „musst du sterben. Also entscheide dich."
Sollte ich es machen? Ich hatte schon des Öfteren von den Botschaftern gehört, aber bisher noch nie einen gesehen. Es war gefährlich für uns auf der Erde, Aber dennoch war es besser als zu sterben. Im Grunde musste ich dort nur aufpassen, dass niemand die Wahrheit über mich erfuhr. Es gab also nur eine Antwort.
„Ja", sagte ich leise und sah dem König dabei direkt in die Augen.

Kapitel 1: Victorias Sicht

„Tori hörst du mir überhaupt zu?"
Ich sah rüber zu Zoey, und lächelte sie an.
„Wie könnte ich meiner besten Freundin nicht zuhören?" fragte ich.
Sie lachte und boxte mir auf meinen Arm. Wir waren gerade auf dem Weg zu meiner Schule, der Oregon City High School. Oregon City war eine ziemlich kleine Stadt, aber ich fand es schön dass hier es nicht so viele Leute gab und alles klein gehalten wurde.
„Jetzt mal ehrlich wir haben bald Sommerferien. Das heißt süße Jungs, und das wiederrum heißt wie müssen ganz dringend shoppen gehen" rief sie aufgeregt.
Ich lachte.
„Und was sagst du?"
„Ja können wir machen" erwiderte ich abwesend.“
„Was ist denn heute mit dir los?"fragte sie.
Ich erwiderte nichts, da ich es selber nicht wusste. Sie verstand mein schweigen, und fragte nicht weiter nach. Ich fragte mich selber was heute mit mir los war. Gut geschlafen hatte ich nicht, aber ich bezweifelte das es daran lag. Ganze Zeit hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch. Es war nicht wirklich nervend, unangenehm war es aber trotzdem. Wir liefen weiter auf unsere Schule zu, und ich war froh dass ich wieder unter Menschen war. Es war mir irgendwie unangenehm neben meiner besten Freundin zu laufen und nichts zu sagen. Es kamen viele Leute und begrüßten uns, einfach nur um einmal bei uns zu stehen. Ziemlich idiotisch wie ich fand
„Hey Zo" rief jemand, und schon allein an seiner Stimme kam mir fast das kotzen.
„Oh nein" stöhnte ich.
„Zoey das kann doch jetzt echt nicht dein Ernst sein. Du bist wieder mit diesem Arsch zusammen. Er hat mit einer anderen rumgemacht."
Ich hatte ihn damals auf einer Party erwischt wie er ein anderes Mädchen geküsst hatte, und hab es daraufhin Zoey erzählt. Ich dachte sie hätte mit dem Thema Jason abgeschlossen nachdem sie stundenlang geweint hatte. Aber da hatte ich mich wohl getäuscht.
"Ich glaube er liebt mich noch, und außerdem hat er sich total süß bei mir entschuldigt."
Mit diesen Worten Lief sie zu ihrem Freund. Ich weiß ja nicht was sie für süß hält, aber mit einer Rose an der Haustür klingeln und sagen dass es einem Leid tut kann ja jeder dahergelaufene Penner. Ich schloss mich ein paar anderen an, da Zoey mich ja einfach stehen gelassen hatte, und ging mit ihnen auf den Sportplatz, da ich in den ersten beiden Sport hatte. Ein schlimmes Fach. Ich war nicht gerade unsportlich, Aber als eine Sportskanone würde ich mich nicht bezeichnen. Die zwei Stunden gingen so langsam rum. Dafür war ich umso froher als unser Sportlehrer endlich den Unterrich beendete. Ich trottete langsam zur Umkleide und sah mir die Gegend an. Es wirkte alles so friedlich, aber ich bekam das Gefühl nicht los das das alles nur täuschte. Ich glaub ich wurde echt verrückt. Es war doch alles okay. Der Wald war friedlich, und die meisten Schüler waren gut drauf, also warum sollte ich mir Gedanken machen?
„Man Tori beeil dich doch mal ein bisschen. Ich will heute noch fertig machen!" rief Zoey.
Ich beeilte mich wirklich, und sie wartete bis ich bei ihr war, sagte aber nichts weiter. Ich holte meine Sachen aus meiner Tasche, und wir gingen in die Duschkabinen. Ich war unheimlich froh dass es Einzelkabinen gab, und man nicht mit anderen zusammen duschen musste. Zoey stand schon vor dem Spiegel, als ich mich geduscht und fertig angezogen hatte. Ich packte mein Duschzeug wieder in meine Tasche, holte dafür aber mein Schminktischen raus, und stellte mich vor den Spiegel.
„Ich bin immer noch der Meinung dass du keine Schminke brauchst. Du siehst so hübsch aus" sagte Zoey, und schaute mich mit so einem Ich-wünschte-ich-würde-aussehen-wie-du-Blick an.
Ich lachte, und betrachtete mich im Spiegel. Ich kämmte durch meine Hellbraunen Haare, und föhnte sie ein bisschen. Ich war stolz auf sie. Nachdem ich sie mir einmal kurz geschnitten hatte, weil ich dachte es würde mir stehen, ließ ich sie jetzt wieder wachsen. Sie waren schon bis zur Mitte meines Buches lang, und ich fand es schön das sie sich leicht Wellten das gefiel mir. Aber meine Augen mochte ich am liebsten. Das sollte nicht eingebildet klingen, aber ich mochte das Grün. Es gab mir irgendwie das gewisse etwas. Ich schmickte mich noch fertig, und sah dan zu Zoey rüber. Sie war auch hübsch. Sehr hübsch sogar. Ihre blonden lockigen Haare umspielten ihr wunderhübsches ovales Gesicht. Das Blau ihrer Augen setzte sie perfekt in Szene. Alle wussten dass sie hübsch war, und jeden haben konnte, aber aus einem Grund den ich nicht verstand liebte sie Jason. Er passte nicht zu ihr. Er war Strohdumm. Sie dagegen war total schlau, und ich wunderte mich warum sie selber nicht erkannte dass er nicht gut für sie war. Inzwischen war Die Umkleidekabine fast leer, nur Zoey, Ally, Chloe und ich waren noch hier.
„Gehen wir jetzt was essen?" fragte ich Zoey, nachdem sie fertig mit schminken war.
Sie nickte, packte ihre Sachen ein, und verließen zusammen mit Ally und Chloe die Umkleide. „Machen wir heute was?" fragte ich Zoey.
„Ja können wir. Lass uns in dieses neue Cafe gehen. Das sieht so süß aus" Ich lachte.
War ja mal wieder typisch Zoey. Aber genau das liebte ich an ihr. Als wir in der Mensa waren holten wir uns las aller erstes unser Essen. Das Kantinenessen war nicht das Beste, aber immerhin. Zoey und ich setzten uns wie immer an unsere Stammplätze, die hatte irgendwie jeder, was ich ziemlich nützlich fand. Es war besser als stundenlang nach einem neuen Platz zu suchen.
„Jason setzt sich aber heute nicht zu uns." sagte ich patzig, und schaute mich in der Mensa um. „Man Tori, du kannst ihm ja mal wenigstens eine Chance geben."
Ich schaute wieder zu ihr.
„Ich versteh es einfach nicht. Wie kannst du nur so blind sein. Der meint es doch nie im Leben ernst mit dir."
„Manchmal bist du so stur. Das ist mal wieder typisch für dich. Immer musst du nur meckern."
Ich sah sie geschockt an.
„Also ist es jetzt mal wieder meine Schuld." „Natürlich! Von wem denn sonst. Ich hab definitiv nicht angefangen."
Das konnte doch nicht wahr sein.
Dann geh doch zu ihm." sagte ich leise, war mir aber dennoch bewusst das sie gehört haben muss. Sie stand auf und ging. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. So hab ich das doch gar nicht gemeint.

 

***

 

Ich hatte keine Lust mehr zu essen, und stand auf. Das wir uns immer nur wegen Jason streiten müssen. Ich brachte mein Tablett weg, und ging raus aus der Mensa.
Bis auf ein paar Nachzügler, war es unheimlich Still auf den Gängen. Ich ging einfach weiter, ohne auf irgendwas, oder irgendwen zu achten. Ich wusste nicht mal wohin ich laufe, einfach weg. Ich saß mich draußen, auf dem Pausenhof auf eine Bank. „Hey, kannst du mir vielleicht helfen?" Erschrocken drehte mich um.
„Was zum..." setzte ich an, aber weiter kam ich nicht.
Der Junge der dort vor mir stand sah so gut aus. Er hatte braune Haare die im ein bisschen wirr vom Kopf standen, aber es sah wirklich gut aus. Seine blauen Augen passten zu seiner perfekten Nase und seinen vollen Lippen. Ein Traum. Er räusperte sich kurz. Ich sah schnell wieder weg. Peinlich. „Also?" fragt er.
„Was war die Frage nochmal?"
Er schaute mich an als ob ich bekloppt wäre, oder so.
„Ich suche das Sekretariat, und wollte dich fragen ob du mir zeigen könntest wo es ist?"
Ich stand auf.
„Natürlich. Komm." murmelte ich, und lief los.
Wie liefen schweigen zum Sekretariat. Ich blieb vor der Tür stehen.
„Also hier ist es" sagte ich.
Er sagte noch irgendetwas, das ich nicht verstand und ging durch die Tür. Seltsamer Typ. Ich sah auf die Uhr. Es müsste jeden Moment klingeln. Ich setzte mich in Bewegung und lief schnell zu meinem nächsten Fach, um nicht zu spät zu kommen.
Der Rest des Schultages lief nicht besser. Ich war unkonzentriert, und schlecht drauf. Mit Zoey hatte ich auch nicht mehr gesprochen. Ich befürchtete dass unser Treffen heute ausfallen würde. Als es das letzte Mal klingelte, packte ich meine Schulsachen schnell in meine Tasche und verließ den Raum. Ich ging den Schulweg zu Fuß, da es nicht wirklich weit von meinem Haus entfernt war. Ich liebte diesen Weg. Es war einfach immer so schön ruhig, und ich lief am Waldrand vorbei, aus dem immer schöner Vogelgesang zu hören war.
„Hey! Du bist doch das Mädchen, das mir das Sekretariat gezeigt hat?"
Ich drehte mich um. Dort stand der Junge von vorhin. Er stand etwas weiter entfern, kam aber langsam auf mich zugelaufen.
„Ja" antwortete ich, als er nur noch fünf Meter von mir entfernt stand.
„Ich hab mich noch gar nicht bedankt"
Ich sah in seine wunderschönen blauen Augen.
„Hab ich gerne gemacht" sagte ich, und versuchte mich nicht von seinen Augen ablenken zu lassen. Er lächelte mich an. So wunderschön... Ich schüttelte leicht den Kopf, bei dem Versuch die wirren Gedanken aus meinen Kopf zu verbannen.
„Okay, ich muss dann auch mal weiter. Bis dann."
Ich wollte schon weitergehen, als er noch etwas sagte
„Ich weiß gar nicht wie du heißt?"
Er wollte wissen wie ich heiße? Ich dachte er hätte mich schon als verrückt abgestempelt.
„Ich heiße Victoria."
„Victoria“, nuschelte er. „Schöner Name.
„Ja, aber du kannst mich Tori nennen."
Er nickte.
„Ich heiße Marlon." sagte er, und streckte mir seine Hand hin.
Ich nahm sie lächeln an. Ich betrachtete unsere Hände. Im Gegensatz zu meinen Händen waren seine groß, aber es war keine Kunst, denn ich hatte einen zierlichen Körper. Dementsprechend auch meine Hände. Seine waren rau, und stark, aber dafür waren sie schön warm. Als wir unsere Hände voneinander trennten lächelte er mich an. Ein eigenartiges kribbeln durchfuhr meinen Körper.
„Ich muss jetzt echt los. Ähm...Ich hab noch was zu erledigen. Wir sehen uns ja in der Schule." sagte ich, winkte ihm nochmal, und lief schnellen Schrittes nach Hause.
Alles kam mir heute so düster vor. Ich weiß nicht woran es lag. Vielleicht an mir vielleicht auch nicht, es war trotzallem merkwürdig. Ich war total verwirrt. Der Tag heute war definitiv zu viel für mich gewesen.

***

„Mom? Dad?" rief ich, als ich durch die Tür unseres großen Hauses kam.
 Keine Antwort. Dann mussten sie wohl mal wieder zu lang arbeiten. Wie ich es hasste. Nie waren sie hier. Nie waren sie für mich da. Wozu machten sie ein Kind, wenn sie eh nie Zeit hatten. Wütend lief ich die Treppe zu meinem Zimmer rauf, und schmiss meine Schultasche in die Ecke. Ich nahm mein Handy, und legte mich auf mein Bett. Sollte ich Zoey anrufen. Ich bin es ihr schuldig immerhin war ich es die damit angefangen hat. Unschuldig ist sie aber auch nicht. Mein Handy fing an zu klingeln ehe ich weiter denken konnte. Ich lächelte als ich den Namen laß der auf dem Display zu sehen war. Ich glaub sie konnte Gedanken lesen.
„Ohman Tori es tut mir so leid." kam aus dem Handy geschossen, als ich auf den grünen Hörer gedrückt hatte.
„Mir auch. Ich wollte dich auch gerade anrufen" Sie lachte, und ich stimmte mit ein.
„Hast du Zeit? Wir müssen noch unser Treffen nachholen. Es ist ja noch nicht so spät." fragte sie.
Ich stimmte zu. Wir beschlossen uns vor dem Cafe zu treffen. Danach legten wir auf. Ich packte meine Sachen in eine kleine Tasche, zog meine Schuhe an und verschwand aus dem Haus. Ich lief fast denselben Weg wie zur meiner Schule, nur das ich ein Block weiter laufen musste. Ich sah Zoey schon mit dem Rücken zu mir stehen. Ich nahm Anlauf und sprang auf ihren Rücken. Sie erschrak sich so sehr das wie beide fast umfielen. Aber bevor dies passierte sprang ich wieder von ihr runter, und wir fanden beide unser Gleichgewicht wieder. Sie drehte sich zu mir.
„Man Tori du hast mich erschreckt." rief sie und sah mich sauer an.
Als sie mich so ansah musste ich richtig anfangen zu lachen.
„sehe ich da ein Grinsen" fragte ich und lachte. Sie lächelte dan doch noch und umarmte mich.
"Ich hatte total das schlechte Gewissen. Es tut mir wirklich total leid." flüsterte sie.
„Du hast doch eigentlich garnichts gemacht. Ich hab mit allem angefangen und dich weggeschickt. Also geb dir keine Schuld."
Wir standen noch eine Zeit lang so, und versuchten uns zu überreden wer mehr Schuld hatte aber am Ende hatte jeder ein bisschen Schuld.
„Wollen wir noch rein was trinken oder so?" fragte sie.
„Jap machen wir."
Sie lächelte und zog mich in das Cafe rein. Wir suchten uns einen Platz wo nicht zu viele Leute waren, und setzten uns hin.
„Ich will jetzt nicht schon wieder mit dem Thema anfangen, aber ich hab mir Sorgen gemacht. Ich will einfach nur wissen was mit dir los ist. Du siehst noch viel mitgenommener aus als vorhin." sagte sie, und schaute mich traurig an.
„Ich würde dir wirklich gerne sagen was mit mir los ist, aber ich weiß es selbst nicht. Vielleicht so eine Vorahnung das meine Eltern schon wieder nicht da waren, als ich nach Hause gekommen bin." „Nimm das nicht so schwer. Deine Eltern lieben dich bestimmt mehr als alles andere.
Aber ehrlichgesagt war ich mir da gar nicht so sicher. Wir redeten noch ein bisschen über Gott und die Welt als Zoey einfiel wie spät es schon ist,
„Scheiße“, rief sie.
„Tori ich muss los, ich hab jetzt gleich noch Cheerleading."
Wir bezahlten noch schnell, und verabschiedeten uns, ehe sie ging.

***

Als ich wieder zu Hause war, sprang ich als aller erstes unter die Dusche. Es war ein angenehmes Gefühl das warme fast heiße Wasser über meinen Körper fließen zu lassen. Es spülte meine Sorgen und Gedanken weg, und für einen Moment hatte ich das Gefühl als würde mir nichts mehr Sorgen machen. Doch dieses Gefühl war schlagartig wieder weg als ich aus der Dusche kam. Ich machte mich fertig, als ich plötzlich eine Tür zuschlagen hörte. Das mussten meine Eltern sein die sich mal wieder Stritten. Na Toll. Ich ging runter.
„Na seid ihr auch mal wieder da." sagte ich und ließ meinen Blick genervt zur Uhr schweifen.
Neun Uhr. War ja mal wieder typisch.
„Rede nicht so mit uns" fauchte meine Mum, und es wunderte mich warum sie so schlecht gelaunt war.
„Wie soll ich denn sonst mit euch reden. Ihr habt es nicht anders verdient."
schrie ich, und bereute es sogleich wieder als es schmerzhaft in meiner Wange brannte.
In meinen Augen sammelten sich Tränen als ich in die verhassten Augen meines Vaters sah. Er hatte mich geschlagen. Das hatte er noch nie gemacht. Ich nahm meine zog meine Jacke und meine Schuhe an, und rannte raus. Das konnte doch nicht wahr sein. Warum tat er sowas? Wieso? Fragen über Fragen drängten sich in meinen Kopf, die ich nicht beantworten konnte. Ich rannte bis ich nicht mehr konnte, und ließ mich schweratment auf eine abgelegene Bank fallen. Meinen Tränen ließ ich inzwischen freien Lauf. Ich hielt meine Hand auf meine brennende Wange, die inzwischen leicht angeschwollen war.
„Alles okay."
Ich wischte schnell mein Tränen ab, und drehte mich um zu sehen wer mich angesprochen hat. Es war der Junge. Marlon.
„Ja alles bestens." sagte ich, und setzte ein gezwungenes lächeln auf.
Du sitzt abends alleine auf einer Bank im Dunkeln. Für mich sieht das nicht aus als ob alles bestens ist“, Er lächelte und setzte sich neben mich.
„Deine Wange sieht ja nicht gut aus"
Er streckte die Hand aus, und berührte meine Wange. Ich zuckte zurück. Er nahm seine Hand zurück. „Hat das wehgetan?" fragte er.
„Nein. Ich... Ich war nur ein bisschen überrascht."
„Darf ich?" fragte er, und zeigte auf meine Wange. Ich glaube er wollte einfach diesmal sicher gehen, dass es okay für mich war.
Ich nickte. Er hob seine Hand wieder und legte sie auf meine Wange. In mir breitete sich eine unglaubliche Hitze aus. Überall wo er mich berührte hinterließ er eine Spur aus Feuer. Es war ein unglaubliches und doch so schönes Gefühl. Er nahm seine Hand zurück, und damit auch das Feuer. In mir fühlte ich eine Leere, von der ich nicht mal gewusst hatte dass sie überhaupt da war.
„Willst du mir erzählen was passiert ist?" fragte er und schaute mir in die Augen. Wollte ich das? Ich kannte ihn ja noch nicht richtig.
„Es ist halt alles ein bisschen kompliziert gerade. Ist nicht weiter schlimm“, sagte ich und schaute auf den Boden, damit er nicht merkte das ich log.
Ich schaute meinen Füßen dabei zu wie sie nervös einen Stein hin und her kickten. „Naja okay. Wenn du willst kann ich dich nach Hause bringen“ fragte er. Ich schaute auf meine Handyuhr. Es war schon halb elf.
„Mist“, rief ich und sprang von der Bank auf. „Das kann doch echt nicht wahr sein“.
„Was ist denn los“ Oh. Marlon. Denn hatte ich ganz vergessen.
„Es tut mir wirklich leid. Du musst mich nicht nach Hause bringen.“
„Ich will aber“ Ich hatte ein eigenartiges Glücksgefühl als er dies sagte.
Ich nickte, und versuchte meine Freunde nicht allzu sehr anmerken zu lassen.

***

Wir gingen schweigend nebeneinander her. Mich störte es nicht, aber dennoch wollte ich wissen wieso er so kurz vor den Sommerferien in die Schule gekommen ist. Sollte ich ihn wirklich fragen. Was ist wenn es zu persönlich ist?
„Marlon?“ Ich entschied mich ihn zu fragen. Er drehte seinen Kopf zu mir, und schaute mich überrascht an.
„Mh?“
„Kann ich dich vielleicht was fragen?“ fragte ich leise.
„Klar“
„Warum hast du dich so kurz vor den Sommerferien in der Schule angemeldet?“
Er blieb still, und schaute nachdenklich in den Himmel.
„Du musst nicht wenn du nicht willst“ sagte ich schnell, bevor er sich noch bedrängt fühlte.
„Nein ist schon okay. Mein Vater und meine Mutter kommen wegen ihres Jobs sehr viel rum. Deswegen bleibe ich auch nicht lange an einem Ort“ erwiderte er.
Ich nickte nur stumm. Wenn er nicht lange an einem Ort bleib, dann bleibt er auch nicht lange hier in Oregon City. Schade. Ich fing gerade an ihn zu mögen, obwohl ich ihn erst seit heute kannte. Aber auf irgendeiner Weise fand ich ihn sympathisch. Wir standen vor meinem Haus, aber ich wollte noch nicht rein. Und das nur weil ich Angst hatte.
„Danke dass du mich nach Hause gebracht hast. Das war echt lieb von dir. “ sagte ich.
„Kein Problem. Ich hätte dich ja nicht einfach alleine lassen können.“
Ich lächelte leicht.
„Ich geh dann mal rein. Wir sehen uns ja morgen in der Schule.“
„Ja. Bis dann.“ sagte er.
Ich drehte mich um und lief ins Haus. Meine Mum und mein Dad saßen im Wohnzimmer. Ich lief an ihnen vorbei ohne etwas zu sagen. Ich wollte nur dass sie wussten dass ich wieder da war.
„Victoria“ sagte mein Vater streng, aber ich lief einfach weiter, die Treppe hoch in mein Zimmer.
Ich machte mich bettfertig und legte mich in mein Bett. Ich fiel in einen Traumlosen Schlaf.

Kapitel 2: Victorias Sicht

Ich wachte durch ein schmerzliches Zucken an meiner Wange auf. Durch die Schlitze der Rollläden drang nur wenig Licht des vollen Mondes. Ich drehte mich zu meinem Wecker und schaute auf die Uhr. Es war gerade mal vier Uhr. Na Toll. Ich seufzte und ließ mich wieder in mein Bett zurück sinken. Meine Wange schmerzte und überhaupt fühlte ich mich total schlecht. Ich kuschelte mich in mein Bett um weiter zu schlafen, doch all die schlechten Gedanken die ich verdrängt hatte als ich schlafen gegangen war, kamen jetzt wieder hoch. Die Erinnerungen an den Schlag. Tränen traten mir in die Augen, und ich wünschte ich hätte jemanden dem ich es erzählen konnte. Natürlich hatte ich meine beste Freundin. Sie wusste das meine Eltern immer viel arbeiteten und deswegen spät oder manchmal sogar gar nicht nach Hause kamen, aber sie wusste nicht was ich wirklich fühlte. Ich würde ihr auch nichts von dem Schlag erzählen. Einfach weil es mir peinlich war. Es war so demütigend das mich Marlon heute bzw. gestern heulend gefunden hatte. Das wurde mir erst jetzt alles klar. Meine tränen liefen über meine Wange, und zum ersten Mal wünschte ich mir überhaupt nicht geboren zu sein. Mit diesem Gedanken schlief ich wieder ein.

***

Als ich wieder aufwachte war es früh am Morgen. Ich hatte immer noch Schmerzen und fühlte mich krank, aber diesmal wurde ich nicht deswegen wach, sondern von meinem nervigen Wecker. Ich stellte ihn aus, und setzte mich aufrecht in mein Bett. Ich stand auf und lief in mein Bad. Als ich in meinen Spiegel schaute war ich geschockt. Ich sah noch total müde aus, hatte Augenringe und blasse Haut. Meine Wange war noch Rot und brannte, aber ich hoffte das alles mit Schminke etwas abdecken zu können. Für die Schmerzen würde ich eine Tablette nehmen. Ich holte meine Klamotten und ging dann wieder ins Bad zurück. Ich zog mir eine schwarze Jeans und ein Top mit einem dünnen Jäckchen an. Danach putze ich mir meine Zähne und schminkte mich. Ich bekam es einigermaßen gut hin mich so zu schminken dass man meine Augenringe und meine rote Wange nicht sah. Als ich auf die Uhr schaute war es zwanzig vor acht, das hieß in fünf Minuten würde Zoey kommen. Ich holte meine Tasche aus meinem Zimmer und ging nach unten. Meine Eltern waren nicht, aber ich war ja eh noch sauer.

***

Zehn Minuten später lief ich mit Zoey zur Schule.  Es sah alles aus wie immer, als ob gestern nichts gewesen wäre.
"Du siehst nicht so gut aus“ meinte sie, und riss mich damit aus meinen Gedanken.
„Ich hab nicht so gut geschlafen“ log ich, obwohl es nicht ganz so gelogen war.
Als wir in der Schule ankamen gingen wir in unsere Klassenräume. Wir hatten die ersten beiden keinen Unterricht zusammen, also ging ich mit ein paar anderen Leuten in meine Klasse. Ich setzte mich auf meinen Stuhl, und wartete darauf dass der Lehrer kam. Der kam dann auch, und hinter ihm Marlon, der mich sofort ansah als er den Raum betrat. Ich brach unseren Blickkontakt sofort wieder ab. Was dachte er wohl von mir? Das war die Frage die mich am meisten beschäftigte. Marlon setzte sich direkt neben mich, und der Lehrer begann den Unterricht. Richtig zuhören konnte ich nicht. Mir wurde auf einmal richtig übel. . Alles verschwamm vor meinen Augen.
„Victoria alles  okay“ fragte Marlon mit einer überraschten aber zugleich besorgten Stimme.
Ich antwortete nicht. Es war nicht so dass ich nicht wollte sondern eher das ich nicht konnte. Marlon sagte noch etwas zu jemand, aber ich konnte nicht verstehen was er sagte. Nach gefühlten Stunden, obwohl ich mir sicher war das es nur wenige Sekunden waren, wurde ich von meinem Stuhl gehoben, und lag ich starken Armen. Aber das interessierte mich gerade gar nicht mehr, denn ich versuchte nicht Ohnmächtig zu werden. Vergebens.

***

Mein Verstand wurde wieder etwas klarer. Das hieß aber nicht dass ich wusste warum ich auf einem Bett lag, oder wer mich getragen hatte.
„Victoria, bist du wach?“ fragte mich jemand.
Ich wusste nicht wer es war. Dann war ich wohl doch mehr durcheinander als ich angenommen hatte. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, um zu schauen wer mit mir redete, aber es war zu hell. Meine Augen fingen an zu brennen, und überhaupt kam der Schmerz zurück, den ich erfolgreich verdrängt hatte. Ich verzog mein Gezischt schmerzhaft. „Ich glaube sie hat Schmerzen“, sagte die Stimme wieder.
„Ich gebe ihr Schmerzmittel“ antwortete jemand. Kurz danach spürte ich ein leichtes stechen in meinen Arm. Langsam wurden die Schmerzen weniger, und ich versuchte meine Augen nochmal zu öffnen. Als ich sie aufhatte sah ich direkt in das Gesicht von Marlon. Er fing an zu lächeln. Dabei strahlten seine Augen, und es bildeten sich kleine süße Fältchen um seine Augen. Wunderschön.
„Na, du bist ja wieder wach. Hat ja auch lange genug gedauert“ meinte er und lachte.
Ich war immer noch etwas verwirrt, und wusste gar nicht so recht was ich antworten sollte.
„wo sind wir“? fragte ich nach einiger Zeit, in der wir nur still rumgesessen hatten.
„Im Krankenhaus“
„Krankenhaus? Warum nicht in der Schule? Also okay mir ging es nicht so gut, aber dafür gleich ins Krankenhaus zu gehen ist schon übertrieben. Mal kurz bei der Schulschwester reingeschaut hätte auch gereicht…“
Erst als ich dies sagte viel mir auf wie viel ich geredet hatte, also hielt ich meinen Mund und wartete auf seine Antwort.
„Ja da waren wir auch, aber du bist einfach nicht mehr aufgewacht also haben wir den Krankenwagen gerufen. Und außerdem war ja schon lange Schulschluss“ Schulschluss?
„Warte mal. Wie viel Uhr ist es denn?“ fragte ich.
Es konnte doch nicht so spät sein. Ich sah mich nach einer Uhr um, fand aber keine. Daraufhin sah ich ihn fragend an. Er nahm sein Handy raus, schaute auf das Display und dann wieder auf mich.
„kurz nach fünf.“ Ich zog überrascht eine Augenbraue hoch. War ich seit heute Morgen ohnmächtig gewesen?
„Warst du die ganze Zeit hier?“
Er lächelte sein wunderschönes Lächeln, und nickte.
„U…Und was ist mit Schule?“ fragte ich, obwohl es eigentlich gar nicht diese Frage war die mich beschäftigte, sonder eher das Warum?
„Ich wollte lieber hier bleiben. Ich hab mir ein bisschen Sorgen gemacht, und außerdem ist es nicht so schlimm wenn ich mal in der Schule fehle.“
„Aber du bist doch erst wie lange hier...?“
Ich überlegte.
„Naja auf jeden Fall hab ich dich erst am Montag kennengelernt. Also bist du noch nicht so lange auf meiner Schule.“  Er nickte.
„Ich weiß aber ich bin ja eh nicht mehr lange hier. Hab ich dir ja erzählt. Mein ähm… Vater wird schon eine Entschuldigung schreiben.“
Irgendwas war falsch an dem Satz. Schon allein das kurze stocken bevor er Vater gesagt hatte, macht mich stutzig. Ich sah ihn misstrauisch an, aber er reagierte nicht darauf. Ich machte mir keine Gedanken mehr darüber. Ich war bestimmt noch ein bisschen angeschlagen, von den ganzen Vorfällen. Ich schwang meine Decke zur Seite und setzte mich auf die Kante des Bettes.
„Was willst du machen?“ kam von Marlon.
'„Na wonach sieht’s den aus. Ich geh jetzt nach Hause…“ ich sah an mir runter.
„Wenn ich meine eigenen Klamotten gefunden habe. „Willst du nicht erst mal mit einem Arzt reden?“
„Nein geht schon.“ Sagte ich und stand auf.
„Ahh“ rief ich als ich merkte wie meine Beine nachgaben
Aber bevor ich auf den Boden aufschlug, fand ich mich in Marlon’s Armen wieder. Er war es der mich aus dem Klassenzimmer getragen hatte. Es fühlte sich genauso an.
„Ich glaube es geht noch nicht.“
Er lachte.
„glaube ich auch“ stimmte er mir zu.
Er legte mich wieder zurück, und ich seufzte gefrustet. Das konnte doch alles nicht wahr sein.
„Was ist mit meinem Eltern? Waren sie mal irgendwann hier?“
Er schüttelte den Kopf. Die Frage war überflüssig gewesen. Ich hätte es mir auch denken können.
„Ist es okay. Wenn ich jetzt gehe oder soll ich bleiben?“ fragte er.
„Nein musst du nicht“ Doch musst du, dachte ich, aber das konnte ich ihm ja wohl schlecht sagen.
„Ich komme morgen nach der Schule nochmal vorbei“ Ich nickte.
Er verließ mit einem Lächeln den Raum. Ich wurde auf einmal total müde, also kuschelte ich mich in mein Bett und versuchte ein bisschen zu schlafen.

***

Ich war auf einer riesigen Lichtung. Es war Nacht, und ich hatte riesengroße Angst. Um die Lichtung war dunkler Wald, der nichts von sich preisgab. Aber da war was. Beruhig dich Victoria, das sind nur deine  Nerven, versuchte ich mir einzureden. Na wenn das mal so einfach wäre. Die Geräusche kamen näher. Schritte? Da kam er. Direkt aus dem Wald. Marlon, der Junge zu dem ich mich hingezogen fühlte ohne ihn zu kennen.  Der Junge der mich nervös machte, obwohl ich gar nicht so war. Aber wenn man genauer hinsah war es nicht der Marlon der auf mich zu rannte. Er war… dunkler? Furchteinflößen? Ich konnte ihn nicht zuordnen. Ich wich ein paar Schritte zurück, und stolperte fast über eine herausragende Wurzel. Renn weg da stimmt was nicht, schrie mich mein Unterbewusstsein an, aber ich war unfähig auch nur eine kleine Bewegung zu machen. Renn. Und da sammelte ich alle meine Kraft und rannte einfach nur weg. „Bleib stehen. Du kannst nicht vor mir wegrennen“ rief er hinter mir. Ich achtete nicht drauf sondern rannte weiter. Vor mir tat sich ein weißes Licht auf. Es versicherte mir Ruhe und Sicherheit und mit einem Mal wusste ich das ich dort hin musste. Ich blieb kurz stehen, aber als ich seine Schritte hinter mir hörte rannte ich weiter. Aber es war zu spät… Er stürzte sich von hinten auf mich drauf und schleuderte mich zu Boden. Ich spürte Schmerzen und schrie so laut ich konnte um Hilfe. „Du kannst mir nicht entkommen Victoria“

***

„Victoria wach auf“ rief eine vertraute Stimme.
Es war alles nur ein Traum. Das hättest du dir denken können. Lachte meine innere Stimme.
„Victoria. Verdammt wach auf“ Ich blinzelte leicht und schaute anschließend in die vertrauten Augen von meiner besten Freundin.
„Zoey“ krächzte ich.
„Oh Gott Tori hast du mir einen Schrecken eingejagt“ Sie lacht
„Du hast auf einmal angefangen zu schreien. Ich hab sofort eine Ärztin geholt. Die hat die irgendwas gegeben damit du dich beruhigen kannst aber du hast einfach immer weiter geschrien.“
Ich wusste nicht was ich darauf erwidern konnte. Verwirrt ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten blieb aber dann doch wieder an Zoey hängen.
„wie viel Uhr ist es?“ fragte ich. Sie schaute auf ihre Armbanduhr.
„Kurz nach zwölf.“
„Hast du nicht eigentlich noch Schule?“ Sie schüttelte den Kopf.
„Nein ich hatte früher aus. Alles okay.“
Ich nickte. „Weißt du wo meine Sachen sind?“ fragte ich.
„Ja. Warum?“
Ich ging nicht auf ihre Frage ein.
„Kannst du sie mir geben?“
Sich lief zum Schrank und holte meine Klamotten. Ich nahm sie und stand mit wackligen Beinen auf. Zoey schaute mich verwirrt an, als ich an ihr vorbei ins Bad marschierte. Ich ging als erstes auf die Toilette. Danach wusch ich meine Hände und schaute mich im Spiegel an. Ich sah schrecklich aus und ich hatte hier auch nicht mit dem ich dies abdecken konnte. Mach lieber das du hier rauskommst, anstatt dir um dein Aussehen Gedanken zu machen, dachte ich mir. Ich zog mich um; und verließ das Bad wieder.
„Was hast du jetzt vor“ fragte sie.
„Ich gehe nach Hause“ Ich schaute mich in dem Zimmer um, damit ich sicher war nichts vergessen zu haben. Dann zog ich Zoey an der Hand nach draußen auf den Flur.
„Tori warte mal! Willst du nicht lieber erst mal mit einem Arzt reden oder so?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich will hier einfach nur hier raus, und ich hab keine Ahnung wo es hier raus geht.“
„Du musst erst mit einem Arzt reden“
„Zoey Bitteeee.“ Ich machte meinen Hundeblick dem sie eigentlich nicht wiederstehen konnte. Sie seufzte und zeigte mir mit einer Handbewegung dass ich ihr folgen sollte. Endlich! Rief meine innere Stimme, und ich stimmte ihr zu. Wir liefen gemeinsam raus aus dem Krankenhaus und ich war endlich mal froh wieder frische Luft einatmen zu können.  Ich lief mit Zoey zur ihr nach Hause, weil ich nicht wusste ob meine Eltern da waren. Wahrscheinlich nicht, aber darum machte ich mir keine Gedanken.
„Ich würde sagen du schläfst heute bei mir. Ich weiß nur noch nicht was morgen ist. Wegen der Schule und so“ sagte sie als wir uns bei ihr zu Hause auf das Sofa saßen.
„Ich geh morgen in die Schule. Mir geht’s wieder gut“
Sie beäugte mich misstrauisch. „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist ich meine du bist…“ Ich unterbrach sie „Zoey es geht mir gut. Ich hatte nur einen Schwächeanfall nichts Weltbewegendes“
Sie schüttelte aufgebend den Kopf. Dann wäre das auch geklärt.
„Weißt du wo meine Sachen sind. Also meine Schultasche und so was?“
„Ja Marlon hat sie bei dir vorbei gebracht. Er hat darauf bestanden,“
Sie lachte
„Ich glaub er mag dich“
Marlon also.
„Ich denke er ist einfach nur freundlich. Ich kenne ihn ja noch nicht lange.“
„Wenn du so denkst“ Sie kicherte leise.
Ich verdrehte die Augen, und nahm mir einen Bonbon der in einem Schälchen auf dem Tisch stand.
„Zoey ich bin müde“ sagte ich und gähnte.
Sie schaute erstaunt auf ihre Armband Uhr.
„Es ist doch erst sechs Uhr.“
„Ja ich weiß, aber ich möchte morgen fit sein.“
„Ja klar. Komm wir machen die Betten fertig“ Sie zog mich vom Sofa hoch und wir gingen in ihr Zimmer.
Ich überlegte noch duschen zu gehen, aber dazu hatte ich keine Lust. Ich beschloss es morgen früh zu machen.
Als wir die Betten fertig hatten, kuschelte ich mich in die  Warme Seidenbettwäsche von Zoey.
Ich sah noch wie sie sich ein Buch holte und sich neben mich in ihr Doppelbett legte, danach war ich eingeschlafen. Ich träumte von Marlons Ozeanblauen Augen, aber diesmal war es kein Albtraum.

 

Kapitel 3: Marlons Sicht

Mir ging sie einfach nicht aus dem Kopf…Victoria. Warum? Was hat sie was andere nicht hatten. Ich seufzte leise und versuchte an etwas anderes zu denken als an sie. Inzwischen war die Dunkelheit eingebrochen, aber ich saß in meinem Stuhl in meiner kleinen Wohnung, die der König wahrscheinlich organisiert haben musste. Die Nacht würde lang werden, das lag daran das meine Art nicht schlafen kann. Wir sind Geschöpfe der Nacht, Jäger und Gejagte, aber keine Vampire. Die waren nicht mehr so zahlreich wie früher. Ich war gefährlicher und stärker, gegen mich hätten sie keine Chance.
Ich blickte mich im Raum um, und blieb an der Schultasche von Victoria hängen. Ich wollte ihr die Tasche eigentlich mitgeben, aber ich hatte sie hier vergessen. Ich werde morgen bei ihr im Krankenhaus vorbeischauen. Als ihr in der Schule so plötzlich schlecht geworden ist, dachte ich es wär schon soweit. Aber laut den Ältesten wird es erst nach ihrem 17. Geburtstag geschehen. Es ist nicht mehr lange, ich sollte schon längst mit der Sprache rausgerückt haben. Was für ein Mist. Ich kann ihr das nicht sagen. Worauf hab ich mich da nur eingelassen? Ich legte mich auf das kleine Sofa und starrte an die Decke, mit nur einem Gedanken…Victoria.

***

Der Morgen war schön warm und schon jetzt knallte die Sonne auf meinen Kopf. War ja klar so kurz vor den Sommerferien. Ich lief den gehassten Schulwegentlang, und das alles nur wegen Victoria. Bald werde ich es ihr sagen müssen. Sie werden mich nicht länger auf der Erde lassen als nötig, und danach bin ich endlich frei. Ich muss mir keine Sorgen mehr um meine Freunde oder Victoria machen. Ich werde alles hinter mich lassen und gehen, wo mich keiner finden kann.
Als ich die Schule erreicht hatte, ging ich durch die große Doppeltür. Die Treppe hoch und in meinen Matheraum. Ich saß mich auf denselben Stuhl neben dem ich  am Dienstag neben Victoria gesessen hatte. Hör endlich auf an sie zu denken, versuchte ich mir einzureden. Leider gingen meine Vorsätze flöten als sie durch die Tür kam. Sie war so schön. Ihre grünen Augen durchstreiften den Raum und blieben an mir hängen. Ich lächelte und sie grinste zurück, und setzte sich neben mich.
„Hi“
„Hey“ gab sie zurück.
Am liebsten hätte ich sie so viel gefragt. Wie es ihr ging. Seit wann sie wieder zu Hause war und noch ganz viel. Das musste ich mir wohl für später aufheben, denn genau in dem Moment kam die Lehrerin. Na Toll. Zwei Stunden Mathe und ich kann ihre wunderschöne Stimme nicht hören. Was machte sie bloß mit mir? Genervt holte ich meine Mathesachen raus, und versuchte so wenig wie möglich an das Mädchen neben mir zu denken.

***

Zwei Stunden später erlöste mich endlich die Klingel. Endlich konnte ich mit Victoria reden. Ich sah zu ihr. Sie wurde rot und schaute schnell weg. Ich lachte leise, woraufhin sie noch roter wurde. Wir standen auf und liefen in Richtung Mensa.
„Geht’s die besser?“ die Frage die mir schon gante Zeit auf der Zunge brannte.
„Ja viel besser. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du meine Tasche dabei hast?“
Scheiße die Tasche. Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn und schüttelte den Kopf.
„Ich hab sie zu Hause vergessen. Ich wollte sie dir eigentlich heute im Krankenhaus vorbei bringen.“
„Achso“
Wir gingen weiter bis mir etwas einfiel.
„Wenn du willst kannst du nach der Schule mit mir kommen und die Tasche holen.“
Sie starrte mich an, als ob ich von einem anderen Planeten kommen würde. Das dauerte aber nur drei Sekunden an, ehe sie sich wieder  fing. „ja klar“
Wie bogen um die Ecke und gingen in die Mensa, wo sich unsere Wege trennten.
Ich saß mich zu ein paar anderen  Jungs, und hörte ihrem Gespräch über irgendeiner Party zu.
Ich würde dort nicht hingehen.  Erstens hatte ich keine Lust mih in einem Haufen betrunkener Jugendlicher aufzuhalten, und zweitens war ich eh bald wieder weg. Es würde nichts bringen sich mit jemanden anzufreunden, den man bald wieder verlassen musste. Als ich das Klingeln hörte, und in meinen nächsten Fachraum ging, hoffte ich einfach nur dass ich bald nicht mehr hier sein würde.

***

Ich ließ die angenehme Sommerluft durch meine Haare gleiten, als ich draußen auf Victoria wartete.
„Da bin ich“ sagte sie fröhlich. Sie war nicht so fröhlich wie sie immer tat. Manchmal glaubte ich sie besser zu kennen, als sie sich selbst. Meine Informationen über sie wurden gesammelt seit sie geboren wurde,  und das war auch gut so.
„Wollen wir gehen?“ fragte ich.
Sie nickte, und wir liefen los. Was dachte sie wohl gerade…? Stopp. Das sollte mich überhaupt nicht interessieren. Sie war wie ich, oder würde bald so sein. Das zwischen uns konnte nichts werden es war verboten. Außerdem wenn ich wieder in meiner Welt war, würde ich gehen müssen.
„An was denkst du?“ hörte ich sie leise sagen.
„Warum?“ Ich war auf diese Frage nicht gefasst gewesen.
„Du siehst nachdenklich aus.“
„Ich möchte dir gerne etwas sagen. Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür.“ Das sollte es aber bald mal. Sie sah mich erstaunt an. War es schlau so etwas zu sagen?
„Du kannst es mir auch jetzt sagen.“
Ich lächelte traurig, und schüttelte den Kopf.Wir schwiegen bis wir vor meiner Wohnungstür standen. Ich holte meinen Schlüssel raus und steckte ihn ins Schloss.
„Hast du Durst?“ fragte ich als wir in der Wohnung standen.
„Ja vielleicht ein Wasser.“ Ich ging in die Küche holte ein Glas Wasser, und brachte außerdem ihre Tasche mit die auf einem der Küchenstühle lag.
„Du kannst dich setzten“ Ich zeigte auf das schwarze Ledersofa das mitten im Wohnzimmer stand.
Sie setzte sich, und ich gab ihr das Glas. Die Tasche stellte ich auf das kleine Whonzimmertischen.
„Wo ist dein Vater?“ Scgeiße den hatte ich ja ganz vergessen
„Arbeiten.“
„Achso. Reicht das mit dem Platz“ Sie zeigte in der Wohnung rum. Ich lachte kurz auf.
„Wir bleibe ja nicht lange.“ Ich hoffte sie würde mir die Lüge abkaufen. Würde sie es verkraften wenn ich es ihr jetzt sagen würde? Gab es einen richtigen Zeitpunkt um ihr dies zu sagen?
„Marlon ich glaub ich geh jetzt mal. Es ist schon fünf Uhr und ich will nicht zu spät nach hause kommen.
Ich begleitete sie noch zu Tür ehe sie ging. Mit einem Ciau bis morgen verschwand sie durch die Tür.
Langsam ließ ich mich aud das sofa fallen, als mein Blick plötzlich auf ihre Tasche fiel. Mist, sie hat sie schon wieder vergessen. Vielleicht wird sie ja vergessen was ich ihr erzählen werde.
Ich lachte kurz über mich selber, und meine Vorstellung. Das wär zu schön. Ich lief wieder runter auf die Straße um ihr die Tasche zu brigen.
„Hör auf“ rief jemand. Es war weit entfernt aber mit meinem Gehör das fast so gut war wie der eines Hundes, konnte ich es trotzdem hören.
„Hey Süße, sei doch nicht so. Zeig mir was du hast.“ Ich kannte die Stimme…Victoria. In mir baute sich so eine Wut zusammen das ich meine Kräfte fast nicht mehr kontrollieren konnte. Ichh rannte den Stimmen hinterher. Immer wieder musste ich ihre Schreie ertragen. Wie sie um Hilfe rief, und der Typ sie anfasste.
Ich sah sie in einer Gasse. Ich hätte sie nie alleine gehen lassen sollen. Scheiße. Ich bog in die Gasse und sah den Typ der sich an Victoria zu schaffen machte. Ich kochte fast.
„Lass sie los“ schrie ich.
Es war ein Wunder das ich ihm nicht sofort den Kopf abriss.
„Was willst du dann machen“
Er verzog sein Gesischt zu einem ekelhaften Grinsen. In dem Moment explodierte ich.n Meine Kraft strömte aus meinem Körper, alles auf ihn. Ich konnte mich nicht mehr beherschen. Erklatschte gegen die Wand und blieb reglos liegen. Es war mir egal, alles was jetzt zählte war Victoria. Ich schaute zu ihr. Ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Jetzt musste sie alles erfahren… Ich ging langsam auf sie zu.
„Bleib da stehen“ schrie sie
„Victoria, bitte…“
Hektisch stand sie auf.
„Was bist du?“ schrie sie.
Was sollte ich jetzt machen. Es war alles genauso wie ich es nicht wollte. Sie hätte es nicht so erfahren sollen. Nicht so.
„Was bist du“ wiederholte sie.
Wie sollte ich ihr darauf antworten?

Kapitel 4: Victorias Sicht

Ich ging auf ihn zu und riss meine Tasche aus seinen Händen, um sofort danach wieder zurück zu weichen. Ich hatte keine Kraft mehr, aber hier würde ich auf keinen Fall bleiben.
„Victoria ich muss es dir erzählen.“
„Ich will es gar nicht wissen. Du bist ein Monster. Verstehst du das ein Monster.“ Schrie ich.
Ohne einen Blick auf den Mann zu werfen der immer noch reglos auf dem Boden lag rannte ich weg.
In meinen Tränen sammelten sich tränen.
„Victoria“ rief er.
Ich hörte seine schnellen Schritte hinter mir, und kurz darauf spürte ich wie er mit seiner Hand meinen Oberarm umschloss.
In mir begann  es wieder zu kribbeln. Das Feuer schoss durch meine meinen Körper.
„Victoria hör mir zu“ flüsterte er eindringlich, und doch mit so viel Bedacht.
Meinen Tränen ließ ich jetzt freien Lauf. Ich zerrte an seiner Hand, aber er ließ mich nicht los.
„Lass das.“ schrie ich
„Dann hör mir zu“
Verzweifelt brach ich zusammen. Ich saß auf dem Boden und weinte.
„Ich werde dir alles erzählen, aber nicht hier. Es ist schön spät.“
Er hob mich vom Boden hoch, als ob ich nichts wiegen würde, und trug mich nach Hause.

 ***

Es rannte Licht bei mir zu Haue. Das hieß meine Eltern waren da. Nicht einmal hatten sie daran gedacht mich anzurufen, geschweige denn eine Nachricht zu schreiben. Ich war zu traurig um wütend zu sein.
„Du gehst jetzt rein. Ich komm nach.“
„W..Wie willst du…“ stotterte ich.
„Ich werde da sein.
Er setzte mich auf dem Boden ab und verschwand hinten in unserem Garten. Ich setzte langsam einen Schritt vor den anderen Richtung Haustür und klingelte.
Ich glaube ich sah nicht richtig. Eine Barbie machte mir die Tür auf. Wasserstoffblond, gemachte Brüste und ein Haufen Schminke.
„Ach Gottchen, “ quietschte sie „John ich glaube deine Tochter ist da“
Mein Dad kam durch die Tür, mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck.
„Da bist du ja wieder“ Er gab der Frau die da stand ein Kuss… auf den Mund. Leicht verwirrt und geschockt starrte ich ihn an.
„Ehm Dad wo ist Mum.“
„Ich bin jetzt deine neue Mum.“ Sagte die quietsche Stimme, mit gespielter Freude.
„Was ist mit Mum hab ich gefragt“ schrie ich, mit meiner letzten Kraft.
„Wir waren der Meinung das wie nicht mehr zusammen leben können. Es ist besser für dich und für mich“
„Du…Ich hasse dich.“ Sagte ich leise und stürmte die Treppe hoch.
Ich knallte die Tür zu, und ließ mich runter sinken. Meine Tränen hinterließen brennende Spuren auf meiner Wange.
Eine kalte Hand berührte meine Schulter. Ich fang an zu schreien.
„Hey Victoria ich bins“
Sofort hörte ich auf zu schreien.
„Marlon…?“ fragte ich verwirrt.
Ich schaltete das kleine Lämpchen auf meinen Schreibtisch an, da es inzwischen zu dunkel draußen war um noch etwas erkennen zu können.
„Ich möchte dir jetzt gerne was erzählen. Ich weiß das es plötzlich kommt, aber ich bitte dich Hass mich nicht.“
„Es tut mir leid.“ Wieder brannten mir Tränen in den Augen.
Jetzt nicht weinen. Flüsterte meine innere Stimme.
Wenn das mal so einfach wär.
Ich setzte mich auf mein Bett, und er setzte sich neben mich.
„Was denn?“
„Du bist kein Monster…Du bist Marlon und egal was du mir jetzt sagen wirst du bleibst Marlon“
Er nickte und begann zu erzählen…
„Alles begann etwa  1779…“
Ich verschluckte mich fast.
„Das heißt du bist über 200 Jahre.“
Er nickte nochmals.
„Oh mein Gott Marlon ich weiß nicht ob ich das alles wissen will. Können wir das nicht einfach alles vergessen. War das alles ein blöder Scherz? Marlon sag mir das es ein Scherz war bitte
„Ich wünschte es wär so…“
Ich fing an zu weinen. Ich kam mir schwach vor. Aber war ich das nicht? Ich war am Ende, und ich wusste nicht ob das was mir Marlon erzählen würde, mir ein besseres Gefühl geben würde.
Marlon legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich. Wow. Es war so ein beruhigendes Gefühl, als würde ich schweben und meine schlechten Gedanken unter mir lassen.
Ich lehnte mich an seine Schulter. Ich merkte wie er sich verkrampfte. Er schob mich ein bisschen von sich weg. Mein gutes Gefühl verpuffte.
„Ich werde die jetzt alles erzählen okay“
„Okay“
Er setzte wieder da an wo er aufgehört hatte.
„Also wie gesagt es begann alles vor 234 Jahren. Es war mitten im Krieg. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg . Ich war Soldat, ein guter, zumindest besser als die meisten anderen. Ich sah wie meine Freunde starben einer nach den anderen, bis ich gelernt hatte mich mit niemand mehr anzufreunden. Es war eine schwere Zeit für alle. Ich wollte das alles nicht mehr. Aber ich hatte mir fest versprochen so lange für mein Land zu kämpfen bis ich starb. Ich wollte sterben, das alles nicht mehr miterleben, wie um mich herum Soldaten, Frauen, alte Leute oder Kinder fielen. Es war schrecklich. Bis jemand kam der mich verstand, dachte ich. Er hieß William, und war ein echter Freund. Obwohl ich gesagt hatte dass ich keine Freundschaften mehr schließen wollte, ging es bei ihm nicht anders. Er verstand mich und auch die anderen denen es nicht egal war dass so viele Menschen starben. Selbst wenn man solange kämpfen wollte bis man endlich was erreicht hatte. Bis er mir irgendwann erzählte was ich war. Ich würde sterben und dann wieder auferstehen. Untot, Unverwundbar oder einfach gesagt ich würde ein Dämon sein. Für mich war das unvorstellbar. Was redete der da für einen Quatsch. Ich hatte alles für einen Witz gehalten, genau wie du, bis mir etwas passierte was mich anders denken ließ. Ich hab versucht ein kleines Mädchen zu helfen, und wurde dabei von einer Kugel getroffen die eigentlich ihr galt. Ich dachte es war das Ende, und in dem Moment wünschte ich es mir auch, aber es war nicht so. Es fühlte sich nicht an Wie Tod sondern eher wie als ob ich nur Ohnmächtig geworden war. Als ich aufwachte war ich nicht mehr auf dem Kriegsplatz…
Ich dachte jemand hätte mich weggebracht, aber dem war nicht so. Ich war in einer anderen Welt. Überall war nur Wald, mit kleinen Dörfern… es war irgendwie wie hier, nur hoffnungsloser und einsamer. Keiner hatte dort ein glückliches Leben. Viele von uns wurden versklavt oder durften ein Leben führen, das schrecklicher war als man es für möglich gehalten hatte. Natürlich hatten wir unsere Freunde, und es sind auch welche aus diesem, ich sag jetzt mal System geflohen, aber noch niemand hat sich getraut einen aufstand zu starten oder sich gegen unseren König aufzulehnen. Es ist einfach zu gefährlich.“
Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
„I-Ich weiß nicht was ich sagen soll…Das ist alles ein bisschen kompliziert für mich, und  ich weiß nicht ob ich das alles glauben kann. Ich weiß nicht…“ meine Stimme brach ab.
„Hey ich weiß das alles ist unglaublich.“
„Du hast mir gerade erzählt dass du ein 234 jähriger Dämon bist. Ich meine ein DÄMON das gibt es doch gar nicht.“
Er lachte bitter, und es trieb mir ein kalten schauer über den Rücken.
„Wenn du nur wüsstest“
Verständnislos sah ich ihn an. Ich gähnte leise.
„Vielleicht solltest du schlafen. Das war alles zu viel für dich. Außerdem musst du noch was wissen, das möchte ich dir nicht jetzt sagen.“
„Ich bring dich noch runter.“
Er lehnte mein Vorschlag mit einer Handbewegung ab, und lief zum Fenster.
„Was machst du“
„Hab ich vergessen zu erwähnen das Dämonen gut klettern können oder springen.“
Ich schüttelte den Kopf.
Er machte das Fenster auf, und sprang leichtfüßig aus dem Fenster.
„Marlon“ erschrocken rannte ich zum Fenster.
Ich starrte runter in die Dunkelheit, um Marlon zu finden.
„Alles in Ordnung. Schlaf gut“ flüsterte er hoch.
Blitzschnell verschwand er in den Bäumen, hinter dem Haus.
Er ließ ein erschrockenes, verzweifeltes, zerbrochenes Mädchen zurück. Ich ging in mein Bad um mich zu duschen. Das war wohl das einzige was mich heute noch beruhigen konnte.
Nach dem Duschen zog ich mir meinen Schlafanzug an, machte meine Lampe aus und legte mich in mein Bett. Es kam mir heute so einsam vor und so verloren. Das was Marlon mir erzählt hatte, ließ meine Welt zusammen brechen. Er war Marlon. Er blieb Marlon.
Ich ließ meinen Tränen wieder freien Lauf. Ich machte mir nicht die Mühe sie wegzuwischen, es brachte eh nichts.
Das letzte an was ich dachte waren Marlons wunderschöne Augen, die mich in einen traumlosen Schlaf vielen ließen.

***

Ich holte tief Luft, und verbarg mein immer noch verwirrtes Gesicht hinter einer einigermaßen fröhlichen Maske, ehe ich meiner besten Freundin die Tür aufmachte.
„Hey“ rief sie und sprang in meine Arme.
Ich keuchte überrascht auf, und lächelte.
„Na“
„Komm wir gehen“
Sie zog mich die Steintreppe runter.
„Warum bist du heute so gut drauf“ fragte ich.
„Vielleicht weil heute Freitag ist. Ich hab dir doch erzählt dass Jason eine Überraschung für mich hat. Ich bin so aufgeregt.“
„Du hast mir nichts erzählt“ erwiderte ich überrascht.
„Oh… Ich glaub das war als du im Krankenhaus warst und danach hab ich auch nicht mehr so dran gedacht. Schlimm?“
„Nein“
Sie nickte, und ihr dauergrinsen wurde noch breiter.
Wir kamen an der Schule an, und gingen in verschiedene Klassenräume.

***

Es war ein schrecklich langer Tag. Aber kurz vor meinem Matheunterricht, der einzige Unterricht den ich mit Marlon zusammen hatte, war ich schrecklich aufgeregt. Warum? Weil ich nicht wusste wie ich mich jetzt in seiner Gegenwart verhalten sollte. Sollte ich etwas über ihn fragen, oder es lieber sein lassen?  Wie sollte ich damit umgehen da er jetzt Marlon der Dämon ist?
Langsam ging ich in den Klassenraum. Ich spürte dass sein Blick meinen suchte, aber ich wich ihm aus. Zu viel Angst hatte ich davor, dass er merkte wie ängstlich und klein ich mich fühlte.
Ich ließ mich zitternd auf meinem Platz nieder.
„Leute“ rief einer meiner Klassenkameraden. Ich starrte ihn an.
„Ich hab gerade erfahren dass wir jetzt Schluss haben. Mrs. Parker ist krank geworden oder sowas.
Meine Klasse jubelte, und auch ich freute mich nicht mehr hier neben Marlon sitzen zu müssen egal wie sehr ich mir das wünschte.
Ich packte meine Sachen so schnell wie ich konnte wieder ein, und eilte aus dem Klassenraum.
Ich war froh als ich endlich zu Hause war, und mich in mein Zimmer zurückziehen konnte.
Die blöde Blondine, deren Name wie ich jetzt wusste Cindy war, nervte mich schon seit ich zu Hause war damit das sie unbedingt mit mir in ein Sonnenstudio fahren will. Sie meinte ich sähe blass aus. Wenn sie das wüsste was ich wüsste, sähe sie auch nicht anders aus.
Ich ging hoch in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett.
„Ich werde dir jetzt alles erzählen“
Ich stand erschrocken auf, und starrte direkt in das wunderschöne Blau von Marlons Augen.
„M-Marlon“ flüsterte ich leise.
Er sagte nichts. Mein Herz schlug so laut das ich dachte er würde es hören. Was mache dieser Junge mit mir?
Er sah mich etwas verwirrt an, und schüttelte leicht den Kopf. Langsam entfernte er sich zwei Schritte von mir.
Das Feuer von eben erlisch.
Was hatte er?
„Victoria..“
„Nenn mich bitte Tori“ ich lächelte leicht.
„Tori also wir können nicht so nah… Dafür bin ich nicht hier verstehst du?“ Er wirkte etwas verstört, doch nur ein kurzen Moment, denn sofort setzte er eine undurchdringliche Maske auf.
„Ich verstehe gar nichts Marlon“
„Deswegen werde ich dir jetzt alles erzählen“
Er deutete mir an mich auf mein Bett zu setzten. Ich gehorchte ihm, woraufhin er sich auf dem Schreibtischstuhl gegenüber von meinen Bett niederließ. Ich wurde immer aufgergter.
Zappel nicht so rum. Nicht vor ihm flüsterte mir mein Unterbewusstsein zu. Es hatte recht, und versuchte mich zu entspannen.
Aber da wusste ich ja noch nicht was er mir gleich erzählen würde.

„Marlon sag mir jetzt was los ist“ ängstlich schaute ich ihn an, und wartete auf seine Antwort.
Er sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Was will er mir sagen?
„Marlon…bitte sag es mir“
Verzweifelt wich er meinem Blick aus.
„Ich kann nicht…“ flüsterte er.
War das jetzt sein ernst?  Bittere Wut stieg in mir auf, die jedoch unterbrochen wurde als die Cindy in mein Zimmer kam. Erschrocken sah ich von der Tür zu Marlon. Er saß nicht mehr auf seinem Stuhl.
Verdammt.
„Also wir werden jetzt gehen. Wenn du irgendwas machst was du nicht sollst bekommst du es mit mir zu tun.“ Mit einem bösen lächeln verschwand sie wieder. Entsetzt schaute ich ihr nach, bis ich unsere Haustür zuknallen hörte.
„Marlon verdammt wo bist du“ rief ich wütend.
Ich spürte einen kleinen Windhauch, und er stand vor mir. Ich schrie kurz und erschrocken auf.
„Ist das dein Ernst? Sag mir jetzt was los ist, oder geh“
Nervös fuhr er sich mit der Hand durch seine braunen Haare.
„Setzt dich… Gut. Es war so. In meiner Welt, die Welt der Dämonen war ich ein Straftäter“ er lachte kurz auf und erzählte weiter, „dabei war ich es nicht einmal.“
„Was ist passiert?“
„Ich war da wo ich hätte nicht sein sollen. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist… Ich wollte raus aus dem System. Fast hätte ich es geschafft da sah ich einen Mann. Er war Tod. Richtig Tod. Ich wusste das dort was faul ist, denn kein Dämon stirbt einfach so. Und dann auch noch mitten im Wald. Du musst wissen das Dämonen nicht sterben können, wie du dir wahrscheinlich schon gedacht hast. Man kann ein Dämon nur mit schwarzer Magie umbringen. Wenn ein Dämon stirbt merkt der König das. Es passiert ja nicht jeden Tag dass so etwas passiert. Naja der König schickte seine Leute zu dem Toten und da ich auch da war… Du weißt schon.“
„Marlon das ist schrecklich. Du hast doch gar keine schwarze Magie verwendet.“
„Ja da hast du Recht.“ Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Da war noch etwas was er mir erzählen wollte ich spürte es.
„Was ist los“ fragte ich zaghaft, denn ich merkte dass er da eigentlich gar nicht drüber reden wollte.
„Ich bin aus einem ganz bestimmten Grund hier.“
„Und der wäre?“
„Einer von den Gefangenen bekommt eine Aufgabe da es für  >normale< Dämonen zu gefährlich ist.“
„Sag schon Marlon ich muss es wissen.“
„Ja das musst du leider. Ich bin ein Bote Victoria ein Bote der anderen noch Menschen sagt das sie Dämonen werden.“

Kapitel 5: Victorias Sicht

„W-was?“ fragte ich wobei ich mir nicht sicher war ob ich es wirklich nochmal hören wollte.„Ich bin ein Bote Victoria, dein Bote. Du bist wie ich ein Dämon.“
„Nein“ sagte ich leise gefolgt von einem lauten Schluchzer.
Er nahm mich in den Arm und wiegte mich wie ein kleines Baby hin und her. Das konnte doch nicht wahr sein.
„Du bist ein Lügner.“ Schrie ich und stieß ihn von mir weg.
„Nein das bin ich nicht und das weißt du auch.“
„NEIN nein nein“
„Es tut mir leid.“
„Dir tut es eben nicht leid.“
„Natürlich tut es mir leid. Denkst du mir ist es nicht schwer gefallen dir das zu sagen? Allein deswegen weil ich dich mag.“ Schrie er und dan war er weg. Einfach so. Ich ließ mich auf den Boden fallen und fing an zu weinen und zu schluchzen. Ich stand wieder auf und warf sämtlich Sachen durch die Gegend. Alles wirklich alles lag am Boden und ich am Ende auch. Mein Kopf dröhnte, aber ich versuchte angestrengt einen klaren Gedanken zu fassen.  Ich bin so dumm. Ich wusste dass er nicht log. Und er mochte mich…mich. Geh ihn suchen los, sagte mein Unterbewusstsein. Ja das werde ich jetzt tun.
Ich ging schnell die Treppe runter und zog meine Schuhe an. Dann holte ich noch meinen Schlüssel und ging raus in die mittlerweile warme Abendluft. Ich rannte den Weg zu Marlon bis ich vor seiner Tür stand. Alles kam mir so unwirklich vor.
Ich klingelte bei ihm.
„Ich bin hier“
Ich drehte mich in die Richtung aus der die Stimme kam. Marlon saß auf einer Bank. Er hatte seinen Kopf gesenkt was mir sofort ein Stich ins Herz versetzte. Konnte so jemand ein Dämon sein? Konnte ich ein Dämon sein? Ich verbannte diesen Gedanken ganz schnell, denn ich wollte nicht mitten auf der Straße einen Nervenzusammenbruch riskieren. Ich ging langsam auf ihn zu und setzte mich neben ihn.
„Ich bin also ein Dämon.“
„Nein noch nicht.“
Überrascht schaute ich ihn an.
„Du hast doch gesagt…“ Ich ließ den Satz in der Luft es war ja klar was ich meinte.
„Du stirbst bevor du ein Dämon wirst.“
„Ich werde STERBEN“
„Ja“ bestätigte er.
„Wann“
„Bald“
Ich nickte leicht und versuchte krampfhaft die aufkommenden Tränen zu verdrängen. Ich war ein Dämon. Was hast du den gedacht natürlich sind Dämonen tote Wesen.  Ich schob meinen unglaublich dummen Gedanken in die letzte Ecke meines Kopfes obwohl es natürlich der Wahrheit entsprach.
„Ich will nicht sterben“ flüsterte ich.
„Es tut mir leid“
„Du kannst nichts dafür. Es ist nur…alles läuft gerade schief“
Es blieb still. Es war Zeit sich für meine Dummheit zu entschuldigen.
 „Marlon es tut mir leid. Alles vor allem das ich dich so angeschriehen habe vorhin“
Er sah endlich auf und schaute mir in die Augen. Ich laß so viel Schmerz darin dass es fast so aussah als ob ich IHM gerade gesagt hätte dass er ein Dämon sei.
„Weißt du was mich so verletzt hat?“
„Das ich dich angeschriehen habe oder?“
„Nein. Nicht das du mich angeschriehen hast sondern das du mich einen Lügner genannt hast.  Ich fand es schon schlimm genug als die Dämonen das in meiner Welt gemacht haben aber von dir…“
Ich schaute ihn geschockt an. Dass es so schlimm für ihn war, damit hätte ich nie gerechnet.
„Marlon ich wusste nicht… Es tut mir so unendlich leid. Ich habe Mist erzählt.“
Er blieb still und starrte weiter grundlos auf den Boden. Vielleicht brauchte er ja doch noch seine Ruhe. Es wirklich dumm von mir hierher zu kommen. Ich stand auf und ging wieder nach Hause. 

Frisch geduscht und umgezogen schmiss ich mich auf mein Bett. War das heute alles wirklich passiert? Vielleicht träume ich ja nur. Ich kniff mir in meinen Arm
„Autsch“ Ich träumte also definitiv nicht. Im schnelldurchlauf ließ ich die Ereignisse nochmal Revue passieren, doch am Ende war alles noch verwirrender als vorher. Ich konnte doch nie im Leben ein Dämon sein, das war unrealistisch. Doch was war denn schon normal? Vielleicht sollte ich mich damit zufrieden geben das ich bald sterben würde. Das einzige was mir wirklich fehlen würde war Zoey. Was würde sie machen wenn ich nicht mehr da bin? Was würde ICH ohne sie machen? Nein an so etwas durfte ich gar nicht erst denken. Sie war stark und ich war stark. Es war mein Schicksal was ändern könnte man nicht.
Ein zartes Klopfen durchbrach meine Gedanken.
„Herein.“
Die Tür ging auf und meine Mutter kam ins Zimmer. Verwirrt starrte ich sie an.
„Mum? Was machst du hier?“
„Ich wollte dich besuchen kommen.“
Das verwirrte mich nur noch mehr. Wir hatten nie ein wirkliches Mutter-Tochter Verhältnis, also warum wollte sie jetzt damit anfangen?
„Das glaube ich dir nicht.“
„Ich weiß dass ich viel falsch gemacht habe und ich weiß auch dass ich nicht immer die perfekte Mutter für dich war, aber ich habe dich immer geliebt. Könnte ich die Zeit zurück drehen, hätte ich das schon längst gemacht, aber das kann ich nicht. Deswegen bin ich heute hergekommen um mich bei dir zu entschuldigen. Es tut mir alles so leid Tori“
Ich sah sie an, und genau da wusste ich dass sie es wirklich ernst meinte. Doch war es gut für mich ihr zu verzeihen? War es gut für SIE wenn ich ihr verzieh? Bald würde ich sterben, aber vielleicht sollte ich genau diese Zeit nutzen um ihr zu verzeihen.
„Mum es tut mir auch alles so leid.“
Mir fiel gar nicht auf das ich geweint hatte, bis die ersten Tränen auf mein T-Shirt tropften.  Sie nahm mich in den Arm, und das war einer der wenigen Momente in denen ich wirklich glaubte man würde mich lieben. Ich schmiegte mich an ihre Brust während sie mir meinen Kopf streichelte so wie sie es früher getan hatte als ich klein war. Leider wurde die Ruhe durch die schreckliche Stimme von Cindy gestört.
„Oh mein Gott wer ist das?“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.04.2013

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