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Ja, die Geschichte ist mit Justin Bieber, aber es geht eigentlich um etwas anderes, als um das 'Star-Sein'. Ich werde der Geschichte keine Kapitelnamen geben, sondern mit Zitaten anfangen.
Und jetzt geht durch die Geschichte und lernt was "Liebe, Verwirrtheit und Trauer" wahrhaft bedeutet . ;)
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Prolog:
"Der Tod ist etwas Grausames, aber noch viel schlimmer ist, wenn man wegen dem Tod eines Anderem nicht mehr sein eigenes Leben lebt."
Ein halbes Jahr was es nun schon her. Ein halbes Jahr sitze ich nur in meinem Zimmer und denke darüber nach, wie es wäre, wenn es uns beide getroffen hätte und nicht nur sie und wie es wäre, wenn das Auto keinen von uns getroffen hätte - wir würden bestimmt immer noch zusammen sein. Ein halbes Jahr ohne dass ich ein Konzert gegeben hatte, geschweige denn Musik gemacht hatte. Ich wusste nicht, was die Medien von mir berichteten, welche neuen Skandale es von den Stars gab oder wer die Oscars gewonnen hatte. Und es war mir auch eigentlich egal, es gab für mich nichts wichtigeres als sie. Und sie war tot.


Laut gähnte ich. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 23:16 Uhr war. Ich schloss meine Augen und versuchte einzuschlafen. Was auch gar nicht so lange dauerte.

„Hailey?!“, schrie Justin ins Schwarze. Plötzlich erblickte er eine wunderhübsche Gestalt mit langen blonden Haaren und strahlend blauen Augen. Das Mädchen trug ein langes weißes Kleid welches bis zum Boden reichte. Der hintere Teil des Kleides war etwas eingerissen. Justin wusste, dass es Hailey war. Sie lächelte ihn breit an während sich ihre Hand ausstreckte. Langsam und vorsichtig ergriff er ihre Hand und ließ sich von ihr führen. Plötzlich standen sie in einem Wald. Justin wusste genau welcher Wald es war, doch er wollte es verdrängen, also tat er so, als würde er keinen blassen Schimmer haben wo er ist. Hailey zog ihn weiter. Zur Straße. Zu der Straße wo der Unfall passierte. Sie ging mit ihm in eine Gasse die direkt neben der Straße war. Dann sah Justin auf einmal sich selbst und Hailey. Als beide noch am Leben waren. Er erlebte die Situation die ihm selbst geschah, in Beobachterform. „Bleib bei Hailey!“, schrie Justin so laut er konnte um sein zweites Ich zu warnen. Doch er wurde nicht gehört. Und ehe man sich versah, war der Unfall wieder vorbei. Tränen standen in Justins Augen und seine Lippe bebte vor Schmerz. Er hatte Angst diese Szene jede Nacht zu erleben. „Suche mich.“, flüsterte plötzlich Haileys Stimme in sein Ohr. Ihre Lippen waren seinem Ohr so nahe, dass er ihren warmen Atem fühlen konnte. Er drehte sich zu ihr doch als er sie sah, war sie nicht mehr das wunderhübsche Mädchen von zuvor. Stattdessen hatte sie überall Blutflecken kleben und ihre Hände waren total aufgeschürft. „Was?“, fragte Justin verwirrt nach. Sanft nahm Hailey Justins Hände und strich sanft darüber. „Suche mich.“, wiederholte sie und verschwand.



„Justin! Justin! Wach auf! Schätzchen?!“, schrie meine Mutter total besorgt. Schweißgebadet wachte ich auf. „Was ist passiert?“, fragte meine Mutter während sie sich vorsichtig auf meinem Bett platzierte. Ruhig legte sie ihren Handrücken auf meine Stirn um zu testen, ob ich gesund war. „Ich hatte nur einen Albtraum.“, meinte ich und blickte auf die Uhr. 5:52 war es erst, doch ich beschloss aufzustehen um nicht noch so einen Albtraum zu haben. „Mom… Hast du lang geweint, als sich Dad von dir trennte?“, fragte ich meine Mutter worauf ihr sofort Tränen in die Augen schossen. „Jeder weint bei sowas lange. Aber du wirst bald über Hailey hinwegkommen, Justin. Keine Angst, das geht schneller als du denkst.“, verriet sie mir und kniff ganz kurz ihre Augen fest zusammen um die Tränen wieder aus ihren Augen zu bekommen. „Okay…“, sagte ich nur und stand auf. „Willst du nicht noch schlafen? Es ist doch erst sechs Uhr morgens.“, stellte meine Mutter fest. „Nein will ich nicht.“, sagte ich und ging ins Badezimmer. Ich schweifte meine Boxershorts weg von meinem Körper und stieg in die Dusche. Langsam drehte ich das kalte Wasser auf und ließ es einfach über mich kommen. Ich genoss die Kälte die den Schweiß wegwusch, der mich in der Nacht überkam. Ich dachte erneut an den Traum worauf Tränen den Weg in seinen Augen fanden. Ich fragte mich warum Gott mir meinen Engel wegnahm. Hatte Gott nur noch *** da oben und er wollte den perfekten Engel bekommen? Eine kleine Träne kullterte mir über die Wange. „Verdammt!“, schrie ich und schlug gegen die kühle Wand. „Ich will verdammt noch mal endlich nicht mehr fühlen können.“, fluchte ich und schlug erneut gegen die Wand. Ich kniete mich hin und riss mit meinen Händen an meinen Haaren. Der Schmerz der sich auf meinem Kopf bildete, wurde durch das kalte Wasser sofort wieder gekühlt. „Justin? Ist alles ok?“, fragte Mum besorgt. „Ja alles okay.“, meinte ich und fiel auf den Boden. Das Wasser spritzte nur so auf meinem Gesicht umher. Doch es war mir egal. Kurz lag ich noch da doch dann sprang ich schnell auf und drehte das Wasser ab. Ich zog mir meinen Bademantel über und krempelte meinen Ärmel hoch.

„Fuck off.“, flüsterte ich in mich hinein und schnappte mir eine Rasierklinge. Soll ich das wirklich tun? fragte ich mich. Langsam legte ich die Klinge an meiner Haut an und drückte etwas nieder. Obwohl mir normalerweise bei dem Anblick von Blut kotzübel wird, war mir dieses Blut egal. Ich nahm es sozusagen nicht mal wahr, dass es hier war. Der Schmerz der sich bildete tat mir gut. Es fühlte sich an, als ob der Schmerz in meiner Seele durch die Langsamkeit in dem Schnitt herauskommen würde. Es fühlte sich an, als ob das Blut Wunden heilen würde. Und es fühlte sich an, als ob ich ab jetzt verstand warum manche Leute nach sowas süchtig waren. Egal wie ich früher dafür war, dass jeder damit aufhört und man den Leuten anders helfen sollte. Bei manchen Sachen konnte man eben keinem mehr helfen. Der erste Schnitt war vorüber und das Blut floss nur so über meinen Arm. Doch es war mir egal. Ich legte die Klinge erneut an, aber diesmal war ich schon näher bei der Hauptschlagader angekommen. Ganz langsam drückte ich fest zu und zog einen Strich über meinen Arm. „Oh Gott Justin!“, schrie meine Mutter, rannte her und schlug mir die Klinge aus der Hand wobei sie sich selbst in den Finger schnitt und laut aufschrie. „Was machst du für einen Scheiß verdammt?!“, schrie meine Mutter aufgebracht. Noch nie sah ich so viele Sorgen in ihren Augen. Noch nie sah ich so viele Sorgen in irgendwelchen Augen. Zuerst sah ich sie unschuldig an, doch der Schmerz der in meiner Hand lauerte überkam mich und ich begann zu weinen. Haufenweise heiße und kalte Tränen kamen aus mir. „Verdammt, ich kann doch nicht anders!“, schrie ich und kauerte mich zusammen indem ich meine Arme um meine Beine schlang, während ich am Boden saß. „Natürlich kannst du anders! Du musst doch nur zu mir kommen! Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin! Da musst du nicht so anfangen!“ Ihre Stimme überschlug sich und nun kullerten auch ihr Tränen die Wangen hinunter. „Es tut mir ja leid verdammt. Aber ich wusste keinen anderen Ausweg.“, schluchzte ich laut. „Ach Justin. Wir schaffen das schon.“, sagte sie leise und drückte mich fest. Ihr war egal, dass das Blut welches auf meinem Arm war nun überall auf ihr war, ihr war nur wichtig, dass sie mich im Arm halten konnte. 

Noch immer lag ich in den Armen meiner Mutter. Wie lange schon? Keine Ahnung. Vielleicht schon Stunden. Das Einzige, was ich in diesem Moment wusste, war, dass ich immer meine Mutter an meiner Seite haben werde. Ich werde immer ihre wunderschön glänzenden Haare in der Sonne bewundern können. Und ich werde immer ihren angenehmen Duft in meiner Nase haben. Und ich werde immer ihre Liebe spüren dürfen. „Justin?“, unterbrach meine Mutter meine Gedanken. „Ja?“, fragte ich ruhig und sog ihren Duft ein. „Versprich mir, dass du das nicht mehr machst. Du glaubst gar nicht wie gefährlich das werden kann.“ Ein besorgter Blick legte sich in ihren Augen fest. Ich blickte auf die Wunden, die ich mir selbst zufügte. War ich wirklich so tief gesunken, dass ich mir wegen einem Schmerz, selbst noch mehr Schmerzen zufügen musste? Nein, war ich nicht. Ich konnte mich noch retten. Jetzt oder nie. „Ich versprech es Mama.“, sagte ich und schmiegte mich noch fester an sie. Ich wollte nie mehr weg von ihren Armen. Ich hätte Tage noch hier liegen können, doch ich musste beginnen mein Leben wieder zu starten. „Danke Mama, ich liebe dich.“, sagte ich kaum hörbar. „Ich dich auch.“, hauchte sie mir zart ins Ohr. Ruhig stand sie auf und zog mich gleichzeitig mit hoch. „Geh wieder etwas schlafen okay? Ich denke es würde dir gut tun.“, meinte sie woraufhin ich brav nickte und mich zurück in mein Bett legte. Langsam spürte ich wie die Schnitte zu brennen anfingen. Langsam schloss ich meine Augen und wartete bis ich erneut einschlief. 

Erneut stand Justin in der kleinen Gasse. Ehe er sich versah, stand da auch schon Hailey. „Du hast mich noch nicht gefunden, richtig?“, fragte sein damaliges Mädchen und bekam Tränen in den Augen. „Wo muss ich dich denn suchen? Und warum?“, wollte Justin von Hailey wissen. Doch ihre Antwort war nicht gerade hilfreich. „Das musst du herausfinden. Es ist deine Aufgabe, Justin.“ Verwirrt sah er ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich.“, sagte er laut und deutlich während er sich die Tränen zurückhalten musste. „Ich liebe dich auch.“, verriet ihm Hailey und zeigte auf einen Spalt in der Mauer. „Was ist das?“, fragte er. „Sieh auf die kleinsten Dinge im Leben. Sie zeigen dir den Weg.“, meinte sie und verschwand. Langsam ging Justin zu dem Loch und starrte hinein. Er sah einen kleinen Zettel heraus und entnahm ihn. Ein kleiner schwarzer Pfeil war darauf zu sehen, der in die linke Richtung zeigte. „Geh den Pfad entlang und du wirst erfahren, was ich dir zeigen will.“, hörte er die bezaubernde Stimme ihres Mädchens, worauf noch ein Armband mit einem Schlüssel auf seinem Kopf fiel.



Ruhig wachte ich auf. Was wollte mir Hailey damit zeigen? War es überhaupt real? In meiner Hand bemerkte ich plötzlich das Armband mit dem Schlüssel. Also musste es doch etwas real sein. „Mama, ich gehe etwas raus!“, schrie ich und zog mir schnell meine Klamotten an. Ich rannte die Holztreppen hinab und zog noch meine Schuhe an worauf ich schon aus der Haustür rannte. Schnell und leicht verwirrt warum ich das alles überhaupt machte, ging ich zu dem Unfallsort. Schon bei dem Gedanken, dass ich bald da war, wo ich eigentlich sterben hätte sollen, wurde mir übel, doch ich musste, das alles überwinden. Tief atmete ich durch während ich die kühle Luft sausen fühlte. Vor mir sah ich schon die Straße und daneben auch die Gasse. Ich beschleunigte meine Schritte und kam an meinem Ziel an. Ich stand in der Gasse und fand tatsächlich den Schlitz darin. Ich griff hinein und fühlte den Zettel mit dem Pfeil darauf. Das gibt’s nicht.

 dachte ich mir. Der Pfeil zeigte erneut nach links also ging ich auch diesen Weg entlang. Eine große Weide erwartete mich worüber ich letztendlich trotz allen Erinnerungen ging. Viele Blumen zierten das lange Gras, aber keine einzige Pusteblume. Viele Käfer krabbelten über meine Füße, aber keine einzige Zecke. Keine meiner wunderbaren Erinnerungen an Hailey war noch geblieben. Nur noch negative Dinge zierten mein Gedächtnis. Das Mädchen welches einst meins war, gehörte nun Gott. Gott hat mir meine wahre Liebe weggenommen. Er riss sie einfach aus meinem zurzeit perfekten Leben, und zerstörte damit Alles. Plötzlich stolperte ich über einen Maulwurfshügel und stoß mir den Zeh dabei. „Fuck.“, sagte ich als ich merkte, dass mein Schienbein gegen einen spitzen Stein prallte und etwas Blut mein Bein hinunter lief. Plötzlich sah ich einen glänzenden Gegenstand in der Erde stecken. Ich versuchte es rauszuziehen, doch es war zu groß. Ich begann schnell zu graben um herauszufinden, was im Erdboden vergraben war, doch viele Steine hinderten mein Ziel. Als ich endlich genug Müll entfernte, riss ich den glänzenden Gegenstand aus der Erde. Ein großes Schloss war auf der kleinen Truhe befestigt. Ruhig ließ ich meine Finger über die verdreckte Truhe gleiten, als ich mich plötzlich an den Schlüssel erinnerte. Schnell nahm ich das Armband und versuchte ob der Schlüssel mit dem Schloss zusammenpasste. Erfolgreich. Schnell sperrte ich die kleine Truhe auf und fand erneut einen Zettel. 

Glückwunsch, Justin. Wenn du das liest, bist du schon am besten Weg. Du weißt ja, dass du dir das alles eigentlich nur einbilden kannst, aber das ist nicht so. Es ist alles real. Weißt du, ich bin eigentlich nicht für dich geschaffen. Und ich bin noch unter den Verweilenden, da meine Lebensaufgabe nicht abgeschlossen ist. Ich muss sie noch bestehen, und dafür brauch ich dich. Du musst immer achtsam durch die Welt laufen. Du kannst nicht blind durch dein Leben gehen, du wirst es sonst bereuen. Die Pfeile werden dich zu deiner Seelenverwandten führen, sie werden dir zeigen wo deine wahre Liebe ist. Aber noch nicht heute. Das Hindernis ist, dass du nicht an einem Tag, das Rätsel lösen kannst. Denn pro Tag kommt der neue Zettel. Und wenn du einen nicht findest, kommt auch kein neuer. Aber keine Angst…ich werde dir am besten Weg helfen. Denn du darfst nie vergessen, dass du derjenige warst, der mir aus meiner schweren Zeit half. Und du warst und bist derjenige, den ich immer lieben werde. 



Verwirrt lies ich mir die handgeschriebenen Zeilen durch.- Tooooooll. Respekt, Hailey. Mehr hättest du mich nicht verwirren können. Seelenverwandte? Ich hatte eine. Die war toll und nun ist sie weg. Aber was soll man schon tun. Das ist das Schicksal. Der Kreislauf des Lebens. Von Gott geschaffen – vom Teufel beendet. Egal wie man eine Person vermisste, und niemand vermisste eine Person mehr als ich Hailey, man kann sie nicht zurückholen. Außer man spielt gegen den Tod, aber den kenn ich nicht. Schicksal? Schönen Gruß von der Toilette, sie will ihren Auswurf zurück. Ein eiskalter Windhauch schubste mich zurück in die Realität. Ich blickte auf den Zettel und erinnerte mich daran, dass ich doch Hailey suchen sollte. Ein paar kleine Schritte ging ich während ich genau auf den Boden ging um irgendeinen Hinweis zu erkennen. Nichts. Plötzlich hörte ich mein Handy klingeln. Ich blickte auf den Display und konnte Mum darauf lesen. Schnell ging ich ran. „Ja Mum?“, fragte ich. „Justin, wo bist du denn?“, wollte sie von mir wissen. „Hier.“, sagte ich locker, da ich selbst nicht genau wusste, wo ich war. Ich wusste zwar, wie ich nach Hause kommen würde, aber ich wusste nicht, wie es hier hieß. „Wo hier?“, fragte sie weiter. „Keine Ahnung, aber es ist schön hier.“ Laut seufzte sie auf. Zugegeben, ich wollte sie etwas provozieren. Aber wenn sie es mir wirklich immer so leicht macht, kann man doch nicht anders. „Naja, warum ich eigentlich anrufen wollte. Dein Vater ist gerade vorbeigekommen. Kommst du bitte nach Hause?“ Scheiße. Ich wollte Hailey suchen, aber ich musste doch nach Hause, Dad zu beweisen, dass ich noch lebte. „Ja ich komme.“, sagte ich noch rasch ins Telefon und legte auf. „Ich finde dich so bald ich nur kann.“, sagte ich während ich in den Himmel starrte. Ich sah eine Wolke, die einer Blume ähnelte und schon kam mir eine Erinnerung hoch. 

Ruhig lag Hailey auf Justins Brust. Die warme Sonne strahlte auf die Beiden, doch das störte sie nicht. Sie hatten ja noch den Schatten, der die Hitze fernhielt. Gemeinsam lagen sie unter dem großen Eichenbaum und blickten in den Himmel. Sie beschlossen gerade ein paar Wolken zu betrachten und Figuren darin zu finden. „Sieh mal Schatz. Eine Blume.“, sagte Hailey und lächelte Justin an. „Ach ja. Weißt du an was mich diese Wolke erinnert?“, wollte ich von ihr wissen. „An mich und meine Rose?“ – „Nein. An Spongebob.“, lachte ich worauf sie mir spielerisch in die Seite boxte. „Idiot.“, lachte sie und schmiegte sich an mich. „Manchmal erinnerst du mich an Gary.“, stellte sie grinsend fest. „Bin ich so langsam?“, wollte ich von ihr wissen. „Nein, du hinterlässt Schleimspuren mit deinem schleimen.“ – „Seeehr nett Schätzchen.“, sagte ich ironisch und drückte ihr einen sanften Kuss auf ihre warmen, zarten Lippen.



Tief atmete ich durch um eine neue Erinnerung zu verdrängen. Ehrlich gesagt, würde ich Hailey nicht vergessen können, ich würde ihren Tod nur verdrängen. Aber wahrscheinlich macht das jeder, oder nicht? Langsam schlenderte ich den Weg nach Hause. Der Straßenverkehr irritierte mich so, wie noch nie. Einerseits vergas ich alles, durch den Staub der mir in die Nase drang und andererseits kamen alle Gefühle hoch, da ich nicht vergessen durfte, an was Hailey doch eigentlich starb.  Sie werden es nicht schaffen. Der Fahrer war betrunken. 


Diese Wörter würden nie mehr aus meinem Kopf gehen. Für immer würden sie mich verfolgen und mir einen Stich in meinem Herzen versetzen. Aber ich konnte nichts daran ändern. Weil es einfach der gehasste Teufelskreis war. „Verdammtes Leben.“, fluchte ich und beschleunigte meinen Gang. Ich wollte zurück in mein Zimmer. Ich wollte keine Autos mehr hören, ich wollte keine Abgase mehr riechen. Ich wollte nicht mehr an solche schlechten Dinge erinnert werden. Warum musste es ausgerechnet mein Mädchen treffen? Warum musste es so mein Leben zerstören? Konnte Gott nicht einfach noch achtzig Jahre auf ihren Tod warten? Ich versuchte immer nett zu allen Menschen zu sein, sie zu respektieren, ihnen so gut zu helfen wie es ging und mein Dank dafür war ein perfekter Mensch weniger. Gotts Gerechtigkeit ist ja mal wieder das logischste überhaupt. Die weiße Farbe unserer Haustüre riss mich aus meinen Gedanken und lies mich ins Haus rennen. Endlich war ich im Haus, kein Straßenverkehr, keine Erinnerungen, keine hässlichen Blumen. Nur meine Familie und ich. „Daaaad!“, schrie ich und rannte zu ihm. Ich sprang ihm direkt in die Arme und ließ mich einfach nur fest umarmen. „Oh mein Gott, Justin. Du lebst wirklich. Es tut so gut, dich in meinem Arm zu halten.“, schwärmte mein Dad und wuschelte mir durch die Haare. „Also erzähl, wie hast du das überlebt?“, fragte er mich und starrte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ähm. Ich weiß ehrlich gesagt selbst nichts mehr. Ich weiß nur noch, dass ich plötzlich aufwachte. Und ich war in einem dichten Gegenstand, wo keine Luft vorhanden war. Ich schlug so fest ich konnte gegen das Holz und plötzlich fiel ich in Ohnmacht. Denk ich, aber danach weiß ich nichts mehr. Nur noch, dass ich plötzlich in einer Kammer aufwachte. Ich konnte wieder atmen, ich konnte wieder was sehen. Doch ich wusste nicht wo ich war, und mein Kopf dröhnte so stark und meine Erinnerungen kamen wieder, so dass ich zu schluchzen begann. Und plötzlich öffnete sich die Tür und Mum kam rein. Aber ich wusste nicht, ob ich jetzt schon tot war oder nicht und deshalb traute ich mir nichts zu sagen, doch schließlich kam Mutter und nahm mich in den Arm und so wusste ich, dass ich es irgendwie überlebte. Vielleicht ist das, das, was Gott unter Gerechtigkeit versteht.“, erklärte ich meinem Dad. „Verrückt.“, sagte er schnell und blickte auf den Boden. „Sehr. Einmal fühlte ich Hände an meinen Beinen. Als würde mich wer wohin schleppen, doch mehr weiß ich wirklich nicht mehr.“, fügte ich noch hinzu. „Hauptsache du lebst Justin. Ich und deine Mutter sind so froh, dich noch zu haben. Und Jazzy erst. Sie fragt schon die ganze Zeit nach ihremBieber.“ – „Ist Jazzy mit? Ich bin schon so froh, wenn ich sie endlich wieder mal sehen darf.“, lächelte ich. „Nein, gerade nicht. Aber das nächste Mal nehme ich sie mit- versprochen.“, meinte er noch und lächelte mich breit an. „Ich komme gleich.“, sagte ich und rannte in mein Zimmer um mir meine Jacke auszuziehen. Plötzlich fiel aus meiner Jackentasche ein Zettel. „Für Justin.“, stand auf der hinteren Seite. 

17.8. Ich hab dir heute den Zettel geschrieben, weil ich dir nicht immer sagen wollte, dass ich dich liebe. Ich wollte es dir auch mal schriftlich beweisen. Haha Justin, du bist nicht nur perfekt, du bist auch noch dazu mein Junge. Und ich bin so verdammt froh. Ich freu mich schon auf morgen. Ich hab eine Überraschung für dich. Aber ich sag es dir schon jetzt  Wir fahren zu Ryan und Chaz und Christian. Kannst du dich an letztes Mal erinnern? Wo DU uns alle so geschockt hast. Haha, das war schrecklich. Aber Hauptsache ist doch, dass wir uns beide jetzt haben. Jetzt- bis immer. (: Oh und ich muss dir morgen was beichten, während wir zu den Dreien fahren. Ich liebe dich so sehr mein Schatz! 



Schon beim ersten Wort musste ich losheulen, da mein Mädchen am 17.8 starb. Schnell wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und ging hinunter. Ich wollte einen halbwegs glücklichen Auftritt hinlegen, egal wie sehr mein Inneres mich eigentlich zerriss…

„Haha. Ja natürlich kann ich mir daran erinnern.“, lachte ich meinen Eltern gespielt vor. Es fiel ihnen sogar auf, aber sie redeten mich nicht darauf an. „Ist alles in Ordnung mit dir, ja?“, wollte sich mein Vater vergewissern. Jaa…Ich liebte seine Fragen schon immer so. Ich wär ja vor einem halben Jahr nur fast gestorben und mein Mädchen wurde mir sogar weggenommen, von einem Mann, den ich einst als ‘Gott‘ bezeichnete. Aber, es sollte mir ja gut gehen. „Ja mir geht’s gut.“, sagte ich nur lächelnd, da ich wusste, dass es sie im Großen und Ganzen sowieso nicht interessierte, wie es mir ging. Hauptsache war doch, dass sie keine Mühe machen mussten, um mich zu trösten und aufzumuntern, was sie sowieso nicht schaffen würden. Also waren die Wahrheit sagen, wenn es einem schlecht ging, wenn man sich so viel ersparen konnte? „Äh ja, ich geh wieder raus.“, sagte ich als mein Blick die Uhr traf. „Schon wieder?“, wollte meine Mutter von mir wissen. „Natürlich.“, meinte ich nur rasch und stand auf. Schnell zog ich mich an und ging zu meinem üblichen Ziel. Die Tatsache, dass es regnete, störte mich nicht weiter. So konnte mir wenigstens nicht heiß werden. Ich spürte zwar wie der Regen dafür sorgte, dass meine Haare auf meiner Stirn klebten, aber ich interessierte mich nicht dafür. Mir war egal, wie bescheuert es aussehen musste. Wer interessierte sich jetzt noch für mein Aussehen? Für wen sollte ich mich hübsch machen? Für mich selbst? Nein, danke… Beeil dich.,

Beeil dich., hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Unterbewusstsein. Die Stimme war etwas hoch, aber nicht schrill oder quietschend. Einfach ein wohltuender Klang in meinem Ohr, wo ich wusste, dass die Stimme nur von meinem Mädchen kommen konnte. Schon langsam machte es mir gar nichts mehr aus, dass ich meine Freundin reden hörte, obwohl sie tot war. Ich war schon immer verrückt… verrückt nach ihr. Und das bin ich auch jetzt noch. Wie sie mir sagte, beschleunigte ich meine Schritte wobei ich fühlte, dass der Regen nur noch ein Nieseln wurde. Ich ging über die Straßen, wobei ich nur meine Freundin im Sinn hatte, und somit total den Straßenverkehr vergas. Das Einzige was mich daran erinnerte, dass Autos überhaupt existierten, war als mich plötzlich ein silberner Mercedes anhupte. Ich war wohl so in meinen Gedanken vertieft, dass ich dem Auto zu nahe kam. Egal…- Hauptsache ich konnte dem Geheimnis meiner Freundin näher kommen. Als ich endlich zur Wiese kam, stach mir sofort etwas Glänzendes ins Auge. Eine Kette. Ich ging näher ran und erkannte, dass es die Kette war, die ich damals Hailey schenkte. Aber wie konnte die Kette vom Grab in eine Weide kommen? Ich erkannte den kursiven Schriftzug, den ich hinein gravieren ließ, worauf mir ein kleines Lächeln auf die Lippen huschte. Ich konnte mich an ihre Freude erinnern, an das Funkeln in ihren Augen und an ihre lieblich rosa Lippen die von einem breiten Strahlen geziert wurden. Warum das Schicksal ausgerechnet mein Mädchen treffen musste, wird wohl für immer unbeantwortet bleiben. Aber irgendwann bin auch ich tot, und dann kann ich sie ja wieder sehen. Wir sind geboren zum Sterben… Ist es nicht so? Gehört es nicht zu unserem Kreislauf, zu sterben? Ich lebe in einer Zeit wo Ehre gegen Geld getauscht wird… Wenn ich so an die Frauen denke, die Prostitution betreiben, weil sie sonst keinen Lebensunterhalt finden, wird mir ganz übel. Bei dem Gedanken, geht es mir ja mit einer toten Geliebten noch gut, denn ich habe noch ein Leben. Doch diese Leute, die sowas machen müssen, obwohl sie nicht wollen, haben eigentlich kein richtiges Leben mehr. Denn sie leben von etwas, was sie nicht mal gerne machen. Sieh genauer hin…, hörte ich meine eigene Stimme plötzlich in meinem Kopf hallen. Das waren die Worte, welche ich vor unserem Unfall zu Hailey sagte. Also blickte ich genauer auf die Kette meiner Geliebten und erkannte tatsächlich einen kleinen Schlitz. Ich öffnete diesen und ein kleiner Zettel fiel mir entgegen. 
Justin… Danke nochmal für die Kette, sie hilft mir ziemlich dir hier weiter zu helfen. Wenn du das ganze Rätsel hier aufgelöst hast, hasse mich bitte nicht. Ich wollte nur das Beste für dich. Jetzt weiß ich, dass es gar nicht das Beste war für dich, doch ich hatte endlich das Gefühl wirklich geliebt zu werden. Für das danke ich dir auch. Und ich danke dir schon im Voraus, dass du mich nicht hassen wirst. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du mir sogar diesen verdammten Fehler verzeihen wirst. Weil dein Herz einfach zu groß ist. Naja, also du erinnerst dich doch an den Wald kurz vor dem ich…naja…du weißt schon. Da gehst du hin und siehst auf die Parkbank. Ich habe etwas reingeschrieben. Denn auch ich kann Sachen planen. Ehrlich gesagt wusste ich nämlich, dass es so kommen würde. Ich kann dir nicht sagen warum, ist zu kompliziert. Und das würde sich nicht mehr auf dem Zettel ausgehen. Naja, geh jetzt dahin und vergiss nicht. Ich werde dich immer lieben! 



Den Tränen nahe machte ich mich auf den Weg zum Wald bevor alles geschah. Der Wald bevor mein Leben total absackte und ich jeden Draht zur Außenwelt verlor. Ich war schließlich nur hier, damit ich Hailey einen Gefallen tun konnte und mir selbst zum Frieden verhelfen konnte. Glücklicherweise war der Park von der Weide nicht weit entfernt und somit musste ich nicht weit gehen. Kurz vor mir erkannte ich die Bank und rannte zu ihr. Die Blicke die auf mir landeten, um mich schlecht zu machen, ignorierte ich vollkommen.  Ich kniete mich hin und erforschte die Parkbank um etwas zu finden. Plötzlich erkannte ich etwas Eingraviertes. Ich blickte genauer hin um zu erkennen, was dort stand. Du bist schon einen großen Schritt gegangen, seit dem Anfang, Justin. Ich bin so stolz auf dich. Ich will nicht, dass du irgendwie unter meinem Tod leidest. Zumindest jetzt hast du lang genug getrauert. Such die Adresse Wienerstraße 4651 auf. Da findest du was du suchst. Es liegt in Berlin. Ich weiß du musst lange danach suchen, aber ich bin mir sicher, irgendwie findest du dein Ziel. Ich liebe dich!

Öhm..- Ich würde mal sagen: Ab nach Deutschland. 
Leicht verwirrt tastete ich meine rechte Hosentasche nach meinem iPhone 4 ab. Ich fuhr mit meinen Fingerspitzen in die Tasche und zog mein Handy heraus. Schnell wählte ich die Nummer meiner Mutter, woraufhin ich ein paarmal ein lautes Düüüüüt zu hören bekam. „Justin?“, fragte mich meine Mutter mit einem Hauch von Sorge in ihrer Stimme. „Ja?“, meinte ich nur woraufhin sie erleichtert ausatmete. „Wo bist du? Es regnet doch. Komm bitte schnell nach Hause.“ Sie redete so schnell, dass sie beinahe die letzten Buchstaben ihrer Wörter ‘schluckte‘ und ich sie kaum verstehen konnte. „Ja ist schon gut, ich komme ja. Wir müssen zuhause reden, okay? Du musst mir einen Gefallen tun.“, sagte ich nur rasch worauf ich auflegte. Ich hatte keine Lust, mit meiner Mutter weiterzureden. Schon gar nicht im Regen. Mit einem Tempo, welches man schon fast als ‘laufen‘ bezeichnen konnte, ging ich zur Straße. Ein paar Mädchen ließen einen vertrauten Blick auf mir hängen. Obwohl ich bestimmt schrecklich aussah, ließen sie diesen Blick nicht von mir weichen. So als wären ihre Blicke auf mir fixiert. Nach ein paar Metern bemerkte ich, dass sie mich noch immer anstarrten. Schon langsam machte es mich fertig. Wenn Blicke töten könnten…, schoss es mir in den Kopf. „Macht ein Foto und starrt das Zuhause an, da müsst ihr eure Augen dabei nicht bewegen.“, sagte ich genervt während ich mich zu ihnen drehte. Verwirrt sahen mich die vier Mädchen an. Bei genauerem Blick musste man feststellen, dass sie eigentlich ganz hübsch waren. Ihr pinker Regenschirm gab einen guten Kontrast zu ihren schwarzen Hosen und ihren grauen Mänteln, wobei der ganze Look noch mit einer grauen Haube und einer schwarzen Nerd-Brille perfektioniert wurde. „Hast du ein Problem mit uns Justin Bieber?“, fragte die Blonde der Gruppe. Sie kam rüber wie die Anführerin der vier. „Nein, aber warum seht ihr mich die ganze Zeit so an?“, wollte ich von ihnen wissen, wobei mein Blick sich nicht von ihrem wundervollen Aussehen abwich. „Weil wir uns fragten, ob du uns wohl ein Autogramm geben würdest.“, meldete sich nun die zweite Blondhaarige zu Wort. „Mach ich gerne.“, lächelte ich und ging zu ihnen rüber. Die Mädchen erinnerten mich irgendwie an meinen Videodreh bei ‘U Smile‘. Langsam schlenderte ich zu ihnen während sie ein Blatt Papier und einen Stift aus ihrer Tasche holten. 
Jaaaaa….Mädchen haben in ihren Handtaschen wirklich immer alles… 
„Wirst du eigentlich jemals wieder auf einer Bühne stehen?“, fragte mich die eher Schüchterne. Ihre schokobraunen Haare reichten ihr bis zur Schulter während ihre dunkelgrünen Augen stark funkelten, als sie mir in die Augen sah. 
Eindeutig ein Fan.
„Ich weiß noch nicht. Es kommt drauf an, wie gut ich alles weiter verarbeite.“, antwortete ich ihnen, worauf sie mich mitleidig ansahen.  „Wenn du etwas brauchst, kannst du dich bei uns melden hier sind unsere Nummern…“, meinte die Anführerin und streckte mir einen Zettel mit vier Nummern entgegen. „Danke… Wie heißt ihr eigentlich?“ 
„Ich bin Lisa. Das ist Nadine. Das ist Marlene. Und das ist Simone.“, stellte mir die eher Schüchterne alle vor. „Nett euch kennenzulernen. Aber ich muss jetzt leider wieder nach Hause. Ich rufe euch an, okay?“, meinte ich nett lächelnd. „Schon gut.“, sagte nun das Mädchen mit den schwarzen Haaren und strahlte mich an. Zum Abschied umarmte ich jeden von ihnen und ging nach Hause. Die Mädchen brachten mich auf eine Idee...

Bei Justin zu Hause… 

„Hey Mum…“, begrüßte ich meine Mutter während ich mir meine weißen Sneakers auszog.
„Hey Justin. Wolltest du nicht mit mir reden?“, fragte sie mich. Sie war offensichtlich nervös, da sie sich mit ihren Fingern spielte, und das machte sie nur, wenn diese schon feucht waren vor Aufregung. 
„Ja…Aber zuerst muss ich telefonieren.“, verriet ich ihr und rannte in mein Zimmer. Die Mädchen erinnerten mich an meine beste Freundin.- Selena. Schnell nahm ich mein Handy und wählte ihre Nummer. Sofort ertönte ihre Stimme an der anderen Leitung. „Justin, endlich meldest du dich wieder mal bei mir. Wie geht es dir denn jetzt?“ Ihre Stimme überschlug sich beinahe vor Geschwindigkeit beim Reden. „Danke… Mir geht es schon besser. Wie geht es dir?“, wollte ich von ihr wissen. „Mir geht es gut, aber ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Wirklich gut, dass du anrufst.“, sagte sie und atmete erleichtert aus. „Ich rufe dich aus einem bestimmten Grund an.“, klärte ich sie auf.
„Und der wäre?“, wollte sie von mir wissen.
„Ich wollte dich fragen ob du mit mir nach Deutschland kommst.“
„Waaaas? Wieso?“ 
„Ich erklär es dir ein Andermal. Kommst du mit oder nicht?“ 
„Ich habe eine Karriere Justin.“ 
„Ich auch.“ 
„Okay…Ich komme mit, aber wir müssen einmal zusammen unsere Fans dort überraschen, sonst komme ich nicht mit.“ 
„Ist ok. Meine Mutter kommt auch mit. Also muss niemand von deiner Familie mitkommen.“ 
„Gut. Ich packe meine Sachen und komme dann zu dir. Ich schlafe bei dir bis wir fahren okay?“ 
„Okay.“ Schon legten wir auf. 
Ich rannte die knarrenden Holztreppen hinunter und fragte meine Mutter ob sie mit mir nach Deutschland fahren würde. „Was wollen wir dort?“, fragte sie. „Bitte frag nicht..“, seufzte ich. Sie seufzte ebenfalls. „Na gut..“  Dankend lächelte ich sie an und ging in mein Zimmer meine Koffer packen. 
Wehe der Ausflug, wird nicht vielversprechend werden.  och ein letzter Blick in den Spiegel um zu sehen ob mein Aussehen passte und schon war ich fertig. Zur Sicherheit noch einmal einen Hairflip – perfekt. Schon klingelte es an der Haustür. Rasch rannte ich die kurvige 'Hexentreppe' hinunter und rannte beinahe gegen die Tür vor Vorfreude. Ich versuchte die Haustür aufzusperren aber irgendwie passte der Schlüssel nicht ins Schlüsselloch. „Funktionier endlich du scheiß Ding!“, regte ich mich auf und versuchte es weiter. Langsam atmete ich aus. 
Ganz ruhig Justin. 
Langsam steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn ruhig nach links. 
Geht doch
„Selena!“, schrie ich als ich sie erblickte und nahm sie in meine Arme. Ich drückte sie fest an mich. „Jaja, ich liebe dich auch Justin.“, spottete sie und umarmte mich auch. Einen leichten Kuss drückte ich ihr lächelnd auf die Wange. „Ich hab dich so vermisst.“, verriet ich ihr worauf sie mir'Ich dich auch' ins Ohr flüsterte. „Lass uns in mein Zimmer gehen und deine Koffer auspacken.“, meinte ich und nahm ihre Hand woraufhin ich sie in mein Zimmer zog. „Wow.“, staunte sie mit leicht offenem Mund. „Dir gefällt's?“, fragte ich sie grinsend. Erstaunt nickte sie. 
„Sag mal wann fahren wir eigentlich?“, wollte sie von mir wissen. 
„Heute noch.“, verriet ich ihr. 
„Waaas?! Dann geh ich kurz baden.“, meinte sie und lächelte mich an. 
„Nur keine Scheu.“, grinste ich sie verführerisch worauf sie mich leicht kopfschüttelnd angrinste. 
„Hättest du wohl gerne.“, sagte sie noch bevor sie sich umdrehte und ins Bad ging. 

Selena's Sicht



Langsam drehte ich das Wasser auf 'heiß' und setzte mich in das fast kochende Wasser. Ich fühlte wie meine Haut kribbelte, als sie die Wasseroberfläche berührte. Nach nur wenigen Sekunden bekam meine Haut kleine rote Flecken, die nach der Zeit größer wurden. Ich ließ mich weiter in die Badewanne rutschen als ich plötzlich Justin hörte. Er labberte irgendwas mit 'darf nicht sein…' 
„Justin?“, schrie ich fragend um mich zu vergewissern, das Alles in Ordnung ist. Doch er antwortete nicht. „Justin?!“, schrie ich nochmal etwas lauter. Totenstille 
„Falls das wieder einer deiner Scherze ist, ist er diesmal echt nicht lustig.“, ermahnte ich ihn. Wieder hörte ich nichts. 
Er ist bestimmt nur aus dem Zimmer gegangen. 
Schnell schamponierte ich mir meine Haare ein und wusch den Schaum so schnell wie möglich wieder herab. Ich nahm mir ein Handtuch und band es mir um meine Haare, dann schnappte ich mir einen Bademantel und zog ihn mir über. Mit leisen und langsamen Schritten ging ich aus der Tür, da ich schon ein klein wenig Angst hatte, vor dem was jetzt geschehen würde. 
Justin…am Boden…weinend.
„Oh Gott Justin, was hast du?“, wollte ich von ihm wissen, doch er sagte nichts. Tränen flossen über seine Wange. „Justin?“, fragte ich nach doch es kamen nur noch mehr Tränen. Langsam setzte ich ihn auf und umarmte ihn ganz fest. Ich nahm seine Hand und drückte sie ganz fest. Ich wollte ihm damit eins zeigen. 
Ich bin hier…
„Verdammt, was ist passiert?“, hakte ich erneut nach. Langsam hob er seine zitternden Finger und zeigte auf sein Handy, welches am Boden lag. Verwirrt blickte ich ihn an, doch er senkte seinen Blick auf den Boden. „Du musst nur etwas aufpassen. Du kannst der Wahrheit nicht entfliehen.“, stammelte er und zog seine Beine zu seinem Körper. 
Noch nie habe ich ihn in solchem Zustand gesehen.
Ängstlich kroch ich zu seinem iPhone und blickte darauf. Eine SMS war geöffnet. 
1 neue Sprachnachricht… war am Display zu erkennen. 
Verwirrt richtete ich meinen Blick zu Justin. „Horch es dir an, aber tu dann nicht so als hätte ich dich nicht gewarnt.“ 
Wenn sie diese Nachricht abhören wollen, drücken sie die 1… 
Mit zitternden Fingern drückte ich die 1. Ich drückte das Handy an mein Ohr, woraufhin ich einen lauten Schrei wahrnahm. 
„Hör genau hin!“, schrie Justin mich an. 
„Hilfe!“, schrie mir eine unbekannte Stimme. Sie war weiblich. Noch mehr Schreie drangen an mein Ohr. 
„Was soll das?“, fragte ich Justin. „Du verstehst es wirklich nicht?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und rot verweinten Augen. 

Justin's Sicht




„Erklär es mir.“, meinte meine beste Freundin.
Als ob das so einfach wäre 
„Sie hat noch gelebt. Genau wie ich verdammt. Doch ich wurde irgendwie gerettet, und sie ließen sie einfach sterben. Verdammt! Sie hätte jetzt noch leben können! Das wollte sie mir doch die ganze Zeit zeigen.“, schrie ich beinahe. 
Sie hätte leben können. Ich hätte sie irgendwie retten können. Das wollte sie mir die ganze Zeit zeigen.
„Was wollte sie dir zeigen? Ich verstehe nichts mehr.“, meinte Selena verwirrt. 
„Vergiss es. Ich erklär es dir ein Andermal. Aber warum will sie dann, dass ich nach Deutschland gehe?“, fragte ich mehr mich als Selena. Ein verwirrter Blick haftete auf mir. Plötzlich blickte Selena auf mein Handy. Es vibrierte. „Eine SMS.“, sagte sie und gab mir das Handy in die Hand. 
Ängstlich öffnete ich meine Mitteilung und begann zu lesen. 

~Schatz, ich kann dich von hier oben sehen. Von wegen, man kann keinen Kontakt haben mit den Lebenden. Man darf nur nicht, also wenn du mal tot bist, verrat mich nicht. (; 
Okay, du hast Alles falsch verstanden. Du hättest meinen Tod nicht verhindern können. Es war Schicksal, das ich starb. Du sollst nach Deutschland, denn da kannst du mehr erfahren. Ich wollte niemals, dass du wegen mir leidest, und dass du das lernst. Natürlich nicht. Hältst du mich für ein Monster? ;D Ich liebe dich viel zu sehr. Verlier jetzt nicht deinen Kampfgeist und halt nicht an der Vergangenheit fest. Du musst an der Gegenwart Halt finden. Du musst sie genießen. Selena wird immer für dich da sein. Und sie gehört zu dem Ganzen. Du darfst sie nicht verlieren. Alles wird gut, du musst nur dran glauben. Und vergiss nicht: Du bist nicht an meinem Tod Schuld. Ich hoffe du wirst zum Schluss so glücklich wie du wirklich sein solltest. Ich bete dafür. Oder nein, ich rede mit Gott persönlich. xd Ich weiß, meinen Humor hab ich nicht verloren. Ich liebe dich Schatz x3 ~

„Wer hat dir geschrieben?“, wollte Selena von mir wissen und versuchte Blicke auf mein Handy zu werfen. 
„Mein Engel.“, lächelte ich sie an. Erneut blickte sie mich verwirrt an und zog etwas eine Augenbraue hoch während sie mich fragte, von was ich eigentlich redete. 
„Hailey natürlich. Sie hat mich nicht verlassen, sie ist bei mir. Ich hab es nur falsch verstanden. Alles ist anders, als ich dachte. Mach dir keine Sorgen.“, sagte ich zu ihr während meine Mundwinkel sich bei jedem Wort mehr in die Höhe zogen. 
Meine Gefühle und Bewegungen veränderten sich so, als wäre ich eine Marionette.
„Fahren wir dann mal!?“, unterbrach Mum unser Gespräch, welches sich sicher noch ins tiefere entwickelt hätte. 
„Ja!“, schrien ich und Selena wie im Chor. 
Manchmal wussten wir schon, was der Andere sagen wollte. 
„Okay, Justin. Hör mal, ist doch jetzt egal. Ich will nur, dass du weißt, dass ich glücklich bin, wenn du glücklich bist.“ 
„U smile.- I smile.“, sangen wir gleichzeitig los, worauf wir loslachten mussten. 

Selena's Sicht



Selena's Sicht


Noch immer grinsend schnappte mein bester Freund für mich meine beiden Koffer und zog sie vorsichtig die knarrenden Holztreppen hinunter. 
„Vor einem Jahr hättest du nicht mal einen Koffer geschafft.“, sagte ich stolz und biss mir sanft auf die Lippe, da es ganz schon heiß aussah, wie er sich anstrengte. 
„Hey.“, hielt er inne während er das ‘e‘ besonders in die Länge zog. „So schwach war ich auch niiiiiicht.“ Das Wort nicht war ihm nicht so ganz gelungen, da er nicht aufpasste und plötzlich die Treppen hinunterfiel. 
Die Koffer fielen so aus der Hand, dass sie über Justins Kopf hinweg flogen und danach direkt auf die alte Lieblingsvase seiner Mutter fielen, während Justin wie ein Kugelfisch die Treppen
runterrollte.


Zuerst rannte ich schnell zu ihm um zu sehen ob es ihm gut ging, doch als ich feststellte, dass alles okay war, konnte ich mich nicht länger zusammenreißen und musste laut loslachen. 
Sein Blick strahlte etwas Beleidigung aus, wobei etwas Belustigung den guten Kontrast dazugab. 
„Wie geht’s dir?“, fragte ich ihn, während ich mir mit dem Daumen die Lachtränen von den Wangen wischte. Er starrte auf die Koffer. 
„Gott.“, begann er. „Bitte.- lass meine Mutter mich nicht fressen.“, beendete er sein Gebet. 
„Öh Justin? Deine Mutter würde dich nicht fressen.“ 
„Doch.“, entgegnete er. 
„Wie kommst du auf so einen Quatsch?“, wollte ich von ihm wissen worauf er seinen Blick von den Koffern tief in meine Augen legte. 
„Erinnerst du dich nicht? Damals nannte sie mich Keks und sie war das Keksmonster. Nachdem sie das sagte, hat sie mich mit ihren Zähnen immer in den Finger gebissen.“ 
Die Kindlichkeit in seiner Stimme brachte mich schon immer zum Lachen...- jetzt war definitiv keine Ausnahme. Laut prustete ich los, wobei Justin nach nur wenigen Sekunden mit lachen musste. 
Auch als berühmter Weltstar, besitzt er Humor wie sonst keiner.
„Meine Vase!“, schrie plötzlich seine Mutter womit sie unser Gelächter schlagartig unterbrach. 
„Ich liebe dich, Mami. Und wir verpassen den Flug, wenn du dich jetzt aufregst. Also lasst uns fahren.“, sagte Justin so schnell, dass er einige Buchstaben schluckte. „Ich beiß dich schon nicht.“, sagte Pattie und grinste ihn an. 
Kindheitserinnerungen durchdrangen die Luft. 
„Okay, gehen wir…“ 

Das darf nicht sein…, hallte es durchgehend in meinem Kopf. 
Mein Herz klopfte viel zu schnell, beim Klang seiner Stimme. Meine Augen bekamen das gewisse Funkeln, wenn sie ihn ansehen durften. Meine Hände begannen zu schwitzen, wenn er mich sanft berührte. Er hatte es geschafft, mein Herz zu klauen, doch es durfte nicht sein. Ich durfte mich nicht in meinen besten Freund verliebt haben.
„Ist was, Sel?“, fragte mein bester Freund. 
„Ne.-Nein…Alles okay.“, stotterte ich leicht. „Wenn was ist, brauchst du nur was sagen, ich bin für dich da. Ich hab dich ja lieb.“ Ich spürte wie meine eigentlich blasse Haut, ihren Teint in einen leichten Hauch von rot umfärbte. „Danke- Ich dich auch.“ Ein kleines Lächeln huschte auf meine Lippen. 
Obwohl mir gerade nicht nach Lächeln zumute war, schaffte er es immer wieder, mich dazu zu bringen. Das musste doch Liebe sein. 
Langsam legte er seinen Arm um meine Schulter und zog mich an ihn. Einen leichten Kuss drückte er mir auf

Justins Sicht


Ihr warmer regelmäßiger Atem wurde schon langsam in meinem Nacken Gewohnheit. Ich zog sie in meinen Blickwinkel und merkte, dass ihre Augenlider noch immer unten waren. 
Sie schlief tief und fest. 
Es brachte mich zum Lächeln, dass sie so glücklich auf meiner Schulter lag…-Keine Ahnung warum. 
„Ihr könntet ein Traumpaar abgeben.“, sagte Mum. 
Sie hat wohl verfolgt, was ich tat. 
„Meinst du?“, wollte ich von ihr wissen, während mein Blick noch immer auf meiner besten Freundin ruhte. 
„Ja…Fast besser als du und Hailey.“ 
„Aber nur fast.“, lächelte ich etwas und schloss meine Augen. Ich dachte daran, dass ich gerade ganz weit oben im Himmel war. Genau wie mein Engel. Ich überlegte, wie sie sich wohl gerade fühlen musste- so allein…so…tot. 
„Denk jetzt nicht an sie, Schätzchen. Denk an Deutschland. Denk an deine Fans. Du darfst sie jetzt sehen, du darfst ihnen eine Freude machen. Du kannst ihnen wieder mal zeigen, wie gern du sie hast. Wie sehr du deine Fans liebst. Das erfahren sie in letzer Zeit ja nicht mehr so oft.“, unterbrach meine Mutter meine Gedanken.- schon wieder. 
Belieber, schoss es mir in den Kopf. Ich schob mein iPhone aus der Hosentasche und loggte mich bei Twitter ein. 

An alle Fans…- Tut mir Leid, dass man so lange nichts mehr von mir hörte. Ihr wisst ja, dass meine Freundin gestorben ist. Sie ist jetzt mein Engel. RT, wenn ihr jetzt ‘aaaww‘ gesagt habt ;D. Gerade liegt meine beste Freundin Selena auf meiner Schulter. Sie schläft. Denn wir reisen jetzt nach Deutschland! (: Wir überraschen euch Fans. (; Denn wir haben euch unendlich gern, und wollen euch ein Überraschungskonzert vorspielen. Und zwar doppelt so lang.- ich sing meine Songs und sie ihre. Und manche singen wir zusammen. (: Ich freu mich jetzt schon unendlich drauf, euch wieder mal zu sehen. Und jaaaa…- ich bin gut über den Tod meines Engels hinweg.- Jetzt zumindest. Und großes Danke an Lisa, Nadine, Marlene und Simone.Ich hab sie kennengelernt, als es mir sehr schlecht ging. Und von Anfang an machten sie Anspielungen, dass ich mich auf sie verlassen kann… Ich liebe euch alle. ;D



Selena's Sicht




Mit ruhigen Atemzügen wachte ich auf. Alles was gerade geschah, war wohl nur ein Traum, oder? 
Ich blickte etwas nach oben und bemerkte, dass ich auf Justins Schulter lag wobei er seinen Kopf auf meinem abgestützt hatte. Mit jedem Atemzug, den er machte, erwärmte sich meine Kopfhaut aufs Neue. 
„Ich fürchte ich liebe dich.“, flüsterte ich so leise wie es ging zu mir selbst. 
Ich musste es los werden, aber es durfte nicht zu laut sein, denn sonst würde Justin es mitbekommen und er konnte es einfach nicht erfahren. Das durfte ich nicht zulassen. 
„Hast du was gesagt?“, fragte mich Justin während er laut gähnte. „Nur in deinen Träumen.“, grinste ich ihn an und hoffte, dass er nicht mitbekam, dass ich log. 
„Also hab ich mir nicht eingebildet, dass ich von dir geträumt habe.“, lachte er und küsste mich sanft auf die Stirn. Das Gefühl als seine zarten Lippen meine Haut berührten, war unbeschreiblich. 
Kennt ihr das Gefühl, wenn man ein Kribbeln im Bauch empfindet, weil ein Junge euch berührt? 
Kennt ihr das Gefühl, wenn euer Herz Sprünge macht und fast aus der Laufbahn gerät, weil einJunge euch etwas zuflüstert? 
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr vor Glück die Welt umarmen könntet, weil ein Junge euch küsst? 
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr sagen könnt ‘ich bin der glücklichste Mensch dieser Welt‘, weil dieser eine Junge euch gehört? 


„Ich mag dich so gern, Justin.“, verriet ich ihm und hob meinen Kopf um ihn in seine Augen sehen zu können. Ein Funkeln zierte seine haselnussbraunen Augen. 
„Ich dich auch.“, meinte er wobei seine Mundwinkel in die Höhe glitten. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.03.2011

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