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Der Prozess

Schwer schlug der Hammer des Richters auf das Schlagholz. Dreimal krachte er vernehmlich nieder.

"Im Namen des Volkes des Dulurischen Bundes und seiner assoziierten Völker, eröffne ich hiermit das Gerichtsverfahren gegen Sargamas die Fünfte, Königin und Vertreterin der Ichtonischen Völker, die gegen den Delurischen Bund, vertreten durch die Völker der Delurer, der Kaprikoner, der Klakrrraks, der Terraner, der Mochaner und weiterer, Krieg geführt hat und Millionen von Leben in diesem Abschnitt der Milchstraße vernichtet hat. Die Details der Verbrechen werden dann noch im Laufe des Prozesses angeführt werden!"

Richter Advisor Ezychel war ebenso wie Uryan ein Delurer. Seine hochaufgerichtete Gestalt spiegelte die Autorität und die Würde des Gerichtshofes wieder. Auf der Bank der Anklage saß, oder lehnte, so genau konnte man das nicht feststellen, die kommandierende Königin der echsenhaften Ichtonier, die wir in der Schlacht beim Jupiter besiegt hatten. Sie sah wie das über und über mit Schuppen bedecktes Skelett eines Hundes aus, nur mit dem Unterschied, dass ihre Schulterhöhe rund fünf Meter betrug. Wenn sie sich hingegen auf zwei Beinen aufrichten würde, ich hatte keine Ahnung, ob sie das wirklich konnte, würde die Gestalt über zehn Meter aufragen und an die Decke des Gerichtsgebäudes stoßen. Ihre Gestalt sah abstoßend aus und die andauernden Schleimabsonderungen ihres malmenden und in Bewegung befindlichen Raubtiergebisses, konnten auch nicht gerade Sympathiepunkte für sie einbringen. Demgegenüber sah Ezychel wie ein Mensch aus, der aber, wegen seines erhöhten Melaninausstoßes seiner Rasse, ab und zu die Augenfarbe wechselte. Ansonsten war er von einem Menschen nicht zu unterscheiden,... und das wusste keiner besser als ich, nach den sechs Monaten mit Raphael zusammen.

Wir hatten uns nach unserem Sieg über die Echsen gefunden und ich verbrachte die schönsten Monate meines Lebens. Wir lachten zusammen, arbeiteten zusammen und liebten zusammen. Er erklärte mir die Geheimnisse des Lebens und die des Kosmos. 

Dass alles von einer uns alle durchströmenden Strahlung umgeben war. Dass diese Strahlung der Ursprung aller Vorstellungen und Energien des Kosmos war. Es war die eine Grundkraft, die alles schuf und alles vernichtete. Sie war die Schöpferin, die "Alles-was-ist“, und doch war sie auch wir selbst, denn wir waren aus ihr erschaffen worden. Sie war das Alpha und das Omega des Seins.
Manche nannten diese Kraft die Dunkle Energie, andere nannten sie "virtuelle Teilchen", andere die Quintessenz, wieder andere nannten sie die Tachyonenstrahlung, also Teilchen die eine negative Masse besaßen und die mit Überlichtgeschwindigkeit durch das All fegten, und wieder andere nannten sie schlicht und einfach die Gravitonen, denn nicht die Masse an sich erzeugte Gravitation, sondern diese Tachyonen, die eine Art von Druckkraft darstellten und die durch fast kein Messinstrument nachgewiesen werden konnten. Einzig Gravitationsmessgeräte konnten sie verifizieren. Bisher konnten unsere Gönner, die Delurer nur die ungerichtete, nahezu isotrope, skalare Auswirkung dieser Strahlung nutzen, indem sie sie durch Abschattung, zur Fortbewegung ihrer Raumschiffe verwendeten.

Durch die Ichtonier hatten wir aber eine neue Art dieser Strahlung kennengelernt, die vernichtend und mordend wirken konnte, die aber, wie es die Mochaner erkannt hatten, auch zu positiven Zwecken genutzt werden konnte, indem sie eben Raumschiffe zu ungeahnten und unvorstellbaren Geschwindigkeiten verhalf.

Vier Monate hatten wir gemeinsam geholfen die Wiederaufbauarbeiten auf der Erde voranzubringen und mit unseren Fähigkeiten, Zuversicht, Hilfe und Trost gegeben. Die Zerstörungen, die die Ichtonier mit ihrer interplanetaren Staubwolke auf der Erde angerichtet hatten, waren gigantisch. Durch die Reibungskräfte, hatte sich die Atmosphäre auf zehn Grad "über normal" aufgeheizt und die natürlichen Kohlendioxidvorkommen der Erde in die Luft entweichen lassen. Dies wieder hatte in den folgenden Wochen der Normalisierung zu starker Wolkenbildung und zu einem weltweiten Treibhauseffekt auf der Erde geführt. Ohne Hilfe der Delurer hätte die Erde das Schicksal der Venus geteilt und wäre zu einer dampfenden Gluthölle mutiert. So aber wurde mit riesigen Kohlendioxidfilteranlagen dieses Dioxid wieder gebunden und als lukrativer Exportartikel, zu anderen Welten transferiert. Nach nur drei Monaten hatte sich die Wetterlage einigermaßen wieder normalisiert.

Auch der umweltfreundliche, industrielle Technologietransfer der Delurer hatte wesentliche Faktoren für den Wiederaufbau geschaffen und die Menschen griffen auf diese Hilfe dankbar zurück. Ein wesentlich größeres Problem stellte jedoch die Tatsache dar, dass sich die Menschen erst daran gewöhnen mussten, dass sie nicht allein im All waren, dass die Menschheit nicht das Privileg der Einmaligkeit besaß. Diese Überlegungen aus den Köpfen der Menschen zu lösen war eine ungleich größere Mammutarbeit.

Dann verbrachten wir noch zwei wunderschöne Monate auf Delur, mit seiner Hauptstadt Destan, die ein Wunderwerk an Technik und unvorstellbaren künstlerischen Reizen für mich darstellte. Jede nur erdenkliche Form und Struktur konnte ich dort in den Gebäuden wiederfinden. Ich war überwältigt und tief beeindruckt über alle Dinge die mir Raphael hier zeigte. Insbesonders die Antigrav-Technik war faszinierend für mich, aber viel mehr faszinierend für mich war die natürliche Anmut die überall herrschte und von dem Raphael ein Teil war.
Und das erkannte ich immer mehr mit Schrecken. Er war eben auch ein Teil dieser faszinierenden Kultur, ein Teil dieser Technik, ein Teil des Lebens dort,...

...ich hingegen nicht! Es war nicht so, dass ich von den Deluren und insbesonders von Raphaels Freundeskreis abgelehnt wurde, das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber trotzdem fühlte ich, dank meiner Gabe, dass ich nicht dazugehörte und auch nie dazugehören würde. Irgendwie sah ich mich als unnützes Anhängsel von Raphael, das am Anfang sicherlich als "exotische Begleitung" akzeptiert wurde, doch irgendwie fühlte ich mich selbst dabei nicht ganz wohl. Und irgendwie fühlte ich nach diesen sechs Monaten, dass es genug sei und ich mehr sein wollte als ein exotisches Schoßhündchen, das durch die delurische Partyszene gereicht wurde. Es gab dann eine Aussprache, in der ich meinen Standpunkt klarmachte, die schließlich auch sehr heftig wurde, obwohl ich Raphael da gar keinen Vorwurf machen konnte, er sagte immer ganz sicher die Wahrheit. Doch auch ich bin nur ein Mensch, der diese Wahrheit nicht immer ganz ohne Schrammen verträgt. Nun nach diesen sechs Monaten war eben mein Traum vorbei und ich kehrte zur Erde zurück.

Hier erfuhr ich, dass der gefangen genommenen Kommandantin der Echsenflotte in Washington der Prozess gemacht würde. Da ich ein Interesse an dem weiteren Fortgang hatte, konnte ich dank meiner Beziehungen einen Platz auf der Besuchergalerie ergattern. Durch meine Reminiszenzen der letzten Monate war ich kurz abgelenkt gewesen, doch nun wurde ich durch die Worte Ezychels wieder in die Realität zurückgeholt.

"Angeklagte, bekennen sie sich schuldig im Sinne der Anklage?"

Nun richtete sich die Ichtonerin zu ihrer vollen Größe von fast zehn Metern auf. Ganz schaffte sie es nicht bis zur Decke zu gelangen, da sie die schweren Eisenketten in einer eher gebückten Haltung verharren ließen.

"Nein", sagte sie in klarem Delur, "ich fühle mich nicht schuldig, da wir lediglich unseren, uns von der Natur gegebenen, existenzialistischen Expansionsdrang nachgegeben haben und,... wir haben lediglich im Auftrag gehandelt!"

Nun aber blickten alle verwirrt zu der Angeklagten. Mit dieser Entwicklung hatte niemand gerechnet. Hektisch hörte man das Klicken und Klacken der Fotoapparate der Reporter. Eine Sensation!

"Und,... können sie diese Beauftragung beweisen und von wem...", klang die nun nicht mehr so sichere Stimme von Ezychel.

"Selbstverständlich kann ich, wir wurden beauftragt von den ...."

Plötzlich zuckte ein strahlendheller Blitz aus einer sich blitzschnell bildenden Wolke auf die Ichtonerin zu und ließ von ihr nur mehr ein kleines Aschehäufchen über.

Die Wolke verschwand so schnell wie sie sich gebildet hatte. Es war plötzlich totenstill im Saal und eine merkwürdige Kälte legte sich über uns alle. Mein Herz klopfte bis zum Hals und eine unbestimmte Angst schnürte mir die Kehle zu.

Dann brach das Chaos aus. Die Menschen sprangen hoch und jeder wollte zur Tür. Auch mein einziger Gedanke war Flucht und ich kämpfte mich durch das Gewühl und hetzte hinaus. Keuchend rannte ich die Straße entlang bis ich zu einem kleinen Park kam, wo ich mich schwer atmend auf eine Bank fallen ließ.

Tiefverstört saß ich auf dieser Parkbank und blickte ratlos in die sich nunmehr ausbreitende Stille. Die riesigen Weidenbäume ragten wie erhabene Riesen vor mir auf und brachten nun die Stille und den Frieden in meine Gedanken, was in einem unnatürlichen Kontrast zu dem eben Erlebten stand. Ich verstand nicht, weshalb es zu dieser eigenartigen Explosion im Gerichtsgebäude gekommen war.

War es ein natürliches Phänomen, ein Selbstmord, der Königin, oder ein Anschlag von einer Gruppe, hier auf der Erde, nein, natürlich wir nannten uns nun Terra, die aus Wut auf die Königin sie ermordet hatte?

Eigentlich hatte sich viel in den letzten sechs Monaten hier auf Terra verändert. Die Menschen waren hilfsbereiter geworden, hatten ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt, das uns bisher allen fremd gewesen war. Wir waren durch die fürchterliche Bedrohung und die Gefahren irgendwie zusammengewachsen, wir hatten als Spezies ein Art Ich-Bewusstsein entwickelt, das wir vorher nie gekannt hatten. Die egoistischen Machenschaften der einzelnen Regierungen und Gruppen waren zum größten Teil verschwunden und die Großen dieser Welt hatten sich zu einem Konsortium, zu einer Art Weltregierung zusammengeschlossen, die sich nur dem Interesse der Menschen, der Terranern verantwortlich zeigten. 

Natürlich waren auch die äußeren Umstände für diese Veränderungen verantwortlich. Ohne Hilfe der Delurer und den anderen Vertretern des Bundes, wäre die Entwicklung nicht so schnell vorangeschritten und hätte sich wahrscheinlich in endlosen, sinnlosen Debatten verflacht. So aber waren wir bald zu einer Einigung gekommen und hatten die entscheidenden Schritte zur terranischen Vollversammlung aller Nationen erreicht. Auch mir war da ein Sitz angeboten worden, den ich mit vollem Stolz auch angenommen hatte. Nicht schlecht für eine junge Frau mit nicht einmal fünfundzwanzig Jahren.

Wir hatten also eine eigene Weltregierung, eine eigene Legislative mit demokratischen Grundsätzen, seit kurzem auch einen eigenen Gerichtshof der Gerechtigkeit und Weisheit ausstrahlte, der nicht ein Paragraphenreiter wie die bisherigen Systeme sein sollte, der der Wahrheit verpflichtet war und bei dem man sich "das Recht" nicht kaufen konnte. Und nun mitten in diese positive Entwicklung passierte das!

Natürlich, in den ersten paar Wochen versuchten verbrecherische Organisationen diesen Prozess der terranischen Weiterentwicklung zu sabotieren und aus dem einsetzenden Technologietransfer, Geschäfte zu machen und die technischen Errungenschaften zu überhöhten Preisen und nur unter gezielten Geschäftspartnern zu verteilen. Doch dies konnte man glücklicherweise verhindern, auch Dank unserer neuen Freunde, die im Bereich der Organisation und Logistik wahre Meister waren, ohne sich jedoch daraus einen Vorteil zu verschaffen.

Natürlich konnte es sein, dass der Hass gegen dieses echsenhafte Volk der Ichtonier durchgeschlagen war und sich in diesem Anschlag manifestiert hatte. Aber wenn ich es mir recht überlegte..., welche Technologie stand hinter diesem Anschlag? Terranische sicherlich nicht! Technologie eines unserer Partnervölker? Nun so genau kannte ich mich damit nicht aus, aber delurische Technologie, die immerhin die am weitesten Entwickelte war, sicherlich nicht! Hier kannte ich mich einigermaßen aus, dank Raphael,... oh Raphael,...hm...,! Ein Träne bildete sich in meinen Augenwinkeln. Doch schnell wischte ich mir diese weg. Es war einfach besser so!

Ein neuer Auftrag

Als mein "Holo" läutete, auch so eine neuartige Technologie der Delurer, sah ich, dass ich fast fünf Stunden in diesem Park verbracht hatte.

"König, am Apparat, was kann ich für Sie tun?" Eine dreidimensionale Figur schob sich aus der Projektionsfläche des Videophons.

"Hallo, Lyll, hier Garag Uryan! Nett dich wieder einmal zu sehen." Ja richtig, das war Advisor Uryan, den ich eigentlich, seitdem ich die Zeut verlassen hatte, nicht mehr gesehen hatte!

"Also wie geht es dir?..."

"Nunja, es ist viel Zeit seit damals....",

"...ich hätte da ein Anliegen....", unterbrach er mich, ohne auf meine Antwort zu warten oder daran Interesse zu zeigen.

"Ok, was also hättest du gerne!", unterbrach ich ihn daher ebenso.

"Tja, wir haben da vor kurzem eine Konferenz auf höchster Ebene gehabt, vor allem wegen des Anschlages da im Gerichtssaal. Es haben sich ermittlungstechnisch einige interessante Dinge ergeben...."

"Und?“

"Kurz, WIR täten dich brauchen!", druckte er herum.

"Hm, und nehmen wir einmal an, ich hätte daran Interesse, wo sollte ich dann hinkommen?"

"Ähem, ähem, nunja, kurz gesagt, der Schweber, der dich abholen soll, ist bereits unterwegs und in,... äh, in exakt fünf Sekunden müsste er bei dir sein!"

"Also, das ist ja eine ganz schöne Frechheit, ich habe schließlich ja nicht einmal noch 'Ja' gesagt und du, ihr, oder wer auch immer...."

Sein Hologramm zeigte mir, dass ihm die ganze Situation äußerst unangenehm war, aber offensichtlich stand er unter einem ganz schönen Zeitdruck, denn er wand sich wie ein Aal, oder jemand, den die Blase ganz schön drückte, und Delurer haben so etwas, ich wusste es, durch meine Zeit mit Raphael.

"...Und wer ist noch bei diesem WIR dabei?“, fragte ich streng, doch das Surren des Schwebers, der mit hoher Geschwindigkeit die Gipfel der schönen Weiden des Parks abrasierte und mit einer riesigen Staubwolke vor mir niederging, enthob ihn einer Antwort.

Uryan hatte mich überrumpelt und das behagte mir gar nicht. Ich war es gewohnt, selbständig meine Entscheidungen zu treffen. Ein wenig mehr Zeit hätte er mir schon gönnen können, um in Ruhe darüber nachzudenken. Ich war ein wenig gereizt, aber gleichzeitig spürte ich eine prickelnde Abenteuerlust in mir erwachen.

Der Schweber hatte sich ein paar Meter vor mir niedergelassen und langsam öffnete sich die Schiebetür von oben nach unten. Noch war eine Menge Staub in der Luft und legte sich nur langsam, daher sah ich alles wie durch einen zarten Schleier.

Aber dann trat eine Gestalt hervor und mein Mund blieb vor Staunen offen.

Er hatte es wirklich gewagt. Er war wirklich gekommen und war sich dazu nicht zu blöde, die Peinlichkeit der Situation auszukosten.
Natürlich, in der Tür stand Raphael. Mein Raphael, mein Ex-Raphael!

Also wollte Uryan es wirklich darauf ankommen lassen, dass ich NICHT an der Besprechung über den Anschlag teilnehmen sollte, oder war er nicht am neuesten Stand der Dinge und glaubte es wäre eine äußerst gute Idee mich ausgerechnet von Raphael abholen zu lassen? Im letzteren Fall wäre es ein ausgesprochenes Desinteresse an meiner Person und im ersten Fall ging mir nicht ein, was er wirklich damit bezwecken wollte.

Egal, da stand er nun mein Traummann, mein ehemaliger Traummann! Nun ich war ihm nicht böse im Gegenteil, aber ... Ärger brandete in mir auf, ich würde ihn aber trotzdem freundlich begrüßen, als ob es mir gar nichts ausmachen würde!

"Du“, fauchte ich ihn an, "was willst du schon wieder von mir? Und du traust dich auch noch hierher?“, ...ups, jetzt war es doch herausgerutscht, etwas schärfer als gedacht,... oder war da doch mehr, als ich mir noch vor wenigen Sekunden gedacht hatte?

Betroppezt wie ein Pudel, blickte er mich mit seinen traurigen, diesmal ins Blaugrau gehenden Augen an. Keine entschlossene, von Visionen und Tatendrang durchzogene Haltung, keine Sonnyboy-Allüren, kein "die-will-ich" -Blick. Einfach eine Traurigkeit, eher "ich-habe-die-Gans-doch-gar-nicht-gestohlen" -Blick, oder ganz einfach eine "ich-hätte-dich-gern-wieder"-Physiognomie! Hmm,...

"Sch… schön, dass ich dich wieder sehen darf....", setzte er mehrmals an und brach dann wieder ab. "Aber du hast dich seit damals, nie wieder gerührt und meine Anfragen,...."

Ja, natürlich stimmte es, ich hatte all seine VMS, seine Anrufe, ja sogar seine altertümlichen, mit krakelnder Schrift, händisch geschriebenen Briefe, die er mir geschickt hatte, alle zerrissen! Woher er wohl wusste, dass es in unserer Kultur einmal üblich gewesen war, Briefe zu schreiben, einfach lächerlich wie er sich aufführte! Das war alles nur einfach so fürchterlich peinlich.

"Pfff, paperlapapp. Nun gut", meinte ich, "wenn ihr mich braucht, dann bringen wir es hinter uns!"

Ich drängte mich an ihm, der noch immer in der Schiebetür stand, vorbei und ließ mich in einen der vier bequemen Konturstühle im Schweber fallen. Als er noch immer unschlüssig in der Tür stand und nach Worten rang, er öffnete mehrmals den Mund, als ob er etwas sagen wollte, beendete ich diese peinliche Situation.

"Uryan tat vorhin so wichtig, so als ob es dringend wäre, also nun, auf was warten wir noch?"

Wortlos, mit zusammengepresstem Mund, schwang auch er sich in den Pilotensitz, verriegelte die Türen und startete den Schweber. Ich sah stur geradeaus und wir schwiegen eine Weile. Jetzt ärgerte es mich, dass ich nicht wusste, was er in den Briefen geschrieben hatte. Eigentlich hatte ich ja damals gedacht, dass ich ihn nie wieder sehen würde.

"Was hast du mir damals geschrieben, ich habe alle deine Briefe nicht geöffnet."

Dass

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Mader Justin und gaby.merci
Bildmaterialien: Mader Justin
Lektorat: gaby.merci
Tag der Veröffentlichung: 18.09.2012
ISBN: 978-3-95500-208-4

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Wieder darf ich mich bei meinen beiden Co-Autorinnen gaby.merci und the.elf.girl für die wunderbare Zusammenarbeit herzlich bedanken. Tja, das wärs eigentlich, aber stop, ich soll im Namen meiner beiden Co-Autorinnen noch anfügen, dass man hier zahlreiche, von mir erstellte, fantastische Bildgrafiken eingefügt hat, welche die Phantasie des Lesers beflügeln sollen und die exakt den Inhalt und die Stimmung des Werkes widerspiegeln.

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