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Kapitel 1.


>> Kommt schon, wir müssen los wenn wir heute noch ankommen wollen.<<
Ich musste lachen, mein Dad hüpfte von einem Bein aufs andere. Er war aufgeregt und wollte endlich losfahren, während wir anderen uns erst noch in Ruhe von unserem alten zu Hause verabschieden wollten. Es war noch in aller Frühe, da wir eine lange Fahrt vor uns hatten.
Nun war der Tag da, den wir versucht hatten möglichst weit nach vorne zu schieben.
Wir ziehen nach San Francisco. Mein Dad hatte einen neuen Job bekommen und er sagte, dass er ihn unbedingt annehmen müsse, da es in der heutigen Wirtschaftslage nicht mehr so leicht sei, einen guten Job zu finden.
Meine Mom hatte sich, nachdem mein Dad uns das mit dem Job offenbart hatte, auch gleich einen Job in einer kleinen Bäckerei besorgen können.
Die Fahrt sollte sehr lang werden, aber zum Glück gibt es dank der heutigen Technik MP3-Player, die die Zeit zumindest nicht allzu langweilig werden lässt.
Leider schlafe ich immer schnell ein, wenn ich Musik höre, vor allem von meinen absoluten Lieblingen "The Kings of Lion". Doch das durfte mir heute auf gar keinen Fall passieren. Der Weg zu unserem neuen zu Hause, führte uns nämlich über die Golden Gate Bridge und das wollte ich auf gar keinen Fall verpassen.
Ich schaffte es natürlich nicht wach zu bleiben, doch meine Mutter, die genau wusste, wie gerne ich einmal über diese Brücke fahren wollte, weckte mich rechtzeitig. Seit der TV-Serie Charmed-Zauberhafte Hexen, hat mich diese Brücke einfach fasziniert(wie gerne wäre ich eine von ihnen gewesen). Die Fahrt über die Brücke war ein unbeschreiblich tolles Gefühl nur leider war die Fahrt schon vorbei, bevor man sie richtig genießen konnte. Das Einzige, was ich rausbrachte war ein "WOW", wobei ich mal wieder einen bösen Blick von Lucy zugeworfen bekam.
Sie konnte damit nichts anfangen, für Kultur oder Ähnliches, hatte sie nichts übrig.
Außer es ging um ihre heißgeliebte Schminke. Sie hatte die ganze Autofahrt(und das waren immerhin mehrere Stunden)damit verbracht, sich ihr Gesicht noch mehr anzumalen. Als ob sie nicht schon genug Make-up im Gesicht hatte. Und ich fragte mich auch, wofür sie das eigentlich machte, denn wir würden sie jedenfalls nicht bewundern.
Beth hatte die Autofahrt als Einzige mit etwas sinnvollem verbracht.
Sie hatte ihr großen Anatomie-Buch mitgenommen und die ganze Zeit darin gelesen. Ich konnte damit nichts anfangen und frage mich manchmal, ob das was da drinsteht wirklich so spannend ist, dass man den ganzen Tag mit dem Buch vor der Nase rumlaufen muss. Aber Beth wollte es ja auch mal zu etwas bringen. Im Gegensatz zu mir und Lucy hatte sie schon genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft.
>>Zuerst studiere ich Medizin. Währenddessen habe ich genug Zeit mir zu überlegen, auf was ich mich spezialisieren will. Vielleicht werde ich ja Chirurgin oder so was.<<
Na ja wenigstens eine von uns hatte konkrete Pläne. Zum Glück hatte ich noch ein bisschen Zeit. Ich war ja noch in der Schule und würde diese erst mal gut hinter mich bringen.
Liz hatte erst eine ganze Weile geschlafen. Sie wurde allerdings wach, als sie merkte, dass ihre Puppe "Clara" runtergefallen war.
Wir hatten uns von da an schon alle auf eine Autofahrt mit einer nervtötenden Liz gerechnet, aber die Kleine überraschte uns immer wieder. Anstatt rumzunörgeln und allen auf die Nerven zu gehen, spielte sie ruhig in ihrem Sitz mit Clara. Liz hatte Clara bekommen als sie mit drei Jahren ins Krankenhaus kam. Sie fiel damals vom Hochstuhl und zog sich eine Gehirnerschütterung zu.
Die fünf Tage, die sie dann zur Beobachtung im Krankhaus bleiben musste, kamen uns allen ziemlich lang vor. Da haben wir alle mal gemerkt wie leer das Haus ohne den kleinen Wirbelwind ist. Mom hatte sich in der Zeit große Sorgen um Liz gemacht und ihr Clara geschenkt, damit Liz nicht so alleine war, wenn wir sie nicht besuchen konnten.
Bei den Gedanken, wie Liz da so verloren im Krankenhausbett saß und so niedlich dabei aussah wie sie mit Clara spielte, musste ich schmunzeln.
Ich war so in Gedanken, dass ich nicht bemerkte, das Dad das Auto schon in einer Einfahrt parkte.
Das Haus war riesig. Unser alten Haus hätte bestimmt dreimal hier hinein gepasst.
Von außen war es weiß und rot gestrichen und das dunkle Weinrot, gab dem Haus ein edles Aussehen.
Ich ließ meinen Blick weiter über das Haus schweifen. An fast jedem Fenster, das ich bis jetzt sehen konnte, war ein Balkon angebracht. Ich konnte es kaum fassen, dass das jetzt UNSER Haus sein sollte.
Mein Dad drehte sich zu uns um.
>> Na wie gefällt es euch?<< Alle waren sprachlos, einschließlich meiner Mutter und Liz.
>> Ich werte das jetzt mal als ein gutes Zeichen <<, sagte mein Vater und lachte,>> So und bevor ihr jetzt alle ins Haus lauft und euch eure Zimmer aussucht...<< doch weiter kam er nicht, da Beth und Lucy schon aus dem Auto Richtung Haus gestürzt waren. Wir hatte schon Schlüssel für jeden nachmachen lassen, nachdem sicher war, dass wir in dieses Haus ziehen und so brauchten die Beiden nicht einmal auf uns zu warten.
>> Okay dann erzähl ich es euch, die anderen beiden werden es ja bestimmt eh noch erfahren.<<
Oh, Dad machte es spannend, was das wohl zu bedeuten hatte?!? Meine Mutter sah ihn mit dem gleichen verwirrten Blick an, mit dem ich ihn ansah.
>> Also, es gibt da etwas, was ich euch nicht erzählt habe und das ist auch der Grund dafür, dass wir hier in diesem Haus wohnen dürfen.<<
Meine Mutter wurde ungeduldig, als er eine Pause machte.
>> Schatz, würdest du mir jetzt bitte sagen was hier los ist?<<
Oh oh meine Mutter würde ihm gleich den Hals umdrehen, wenn er nicht sofort weiterspricht.
>> Dad nun sag schon.<<, versuchte ich meine Mutter zu unterstützen.
>> Ok, ok ist ja gut. Also ich habe euch ja erzählt, dass ich diese Stelle als Bauarbeiter bekommen habe und der Chef mir dieses Haus zur Verfügung gestellt hat, damit wir so schnell wie möglich umziehen können und ich anfangen kann zu arbeiten. Und naja, was ich euch nicht erzählt habe.....Ich bin nicht nur Angestellter an seiner Firma, ich bin sein Partner.<< Booom, das hatte gesessen. Mom und mir klappte vor Verwunderung der Mund nach unten.
>>Das ist ja unglaublich!<<, Mom wusste nicht ob sie sich freuen oder ihm den Hals umdrehen sollte,
>> So was kannst du doch mir nicht verheimlichen. Wir sind seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet und haben uns versprochen immer die Wahrheit zu sagen. Das kann doch nicht dein ernst sein. Du bist Vizepartner in der Firma und erzählst mir davon nichts? Du spinnst wohl. Was hast du dir dabei gedacht? Kannst du mir das Mal verraten?<<
Ich musste grinsen. Jetzt war es an Dad, verwundert zu gucken. Mit der Reaktion hätte er wohl nicht gerechnet.
Aber noch bevor noch einer der beiden etwas sagen konnte, schritt Liz ein. Sie streckte ihre Hand nach vorne und fand die von Ma.
>>Mami, Daddy nicht streiten.<<
Damit war das Thema erstmal vom Tisch. >Danke Liz<, dachte ich bei mir.
Fürs Erste war jetzt Ruhe.
Wir stiegen aus dem Auto aus und auf dem Weg zum Haus, bot Dad Mom seinen Arm an und sie hakte sich unter.
Er sah sie mit reumütigen Augen an und bei diesem Dackelblick konnte sie ihm einfach nicht lange böse sein.
>>Damit hat sich das Thema noch nicht gegessen, mein Lieber.<<
Sagte sie drohend.
>>Ich weiß, las uns später noch mal darüber reden. Erstmal zeige ich euch das Haus. Wo sind denn eigentlich Lucy und Beth?>>
Wir sahen uns fragend an. Dann erhob Dad seine Stimme.
>> LUCY!! BETH!! WO AUCH IMMER IHR SEID, KOMMT IN DIE EINGANGSHALLE!!<<
>> Ja ja wir sind nur oben wir kommen ja schon.<<, ertönte es aus irgendeiner Ecke des Hauses und die beiden kamen die Treppen runtergerannt.
Nun konnte Dad endlich mit seinem Rundgang beginnen.
Zuerst führte er uns in das große Wohnzimmer, das zur rechen Seite der Einganshalle lag und an welches noch ein Esszimmer grenzte.
Das Wohnzimmer sowie auch das Esszimmer waren modern und trotzdem schlicht eingerichtet. Alles war in pastell-, schwarz-, weiß- und grautönen gehalten. Trotzdem wirkte der Raum warm und freundlich.
vom Esszimmer aus führte eine Tür direkt in die Küche und nachdem ich einen Blick hineingeworfen hatte, wusste ich sofort, das dies Moms Lieblingszimmer sein wird. Die Anrichte war L-förmig an der Wand angebracht und in der Mitte befand sich eine große Kochinsel, genau so wie Mom es immer haben wollte. Nachdem wir dann die Küche bestaunt hatten (Lucy und Beth zeigten mal wieder nur mäßiges Interesse) führte Dad uns zurück in die Eingangshalle.
>> Wenn ihr geradeaus weitergeht, befinden sich links und rechts jeweils noch eine Tür. Dahinter befinden sich zwei Schlafzimmer. Eins davon würde ich gerne mit eurer Mutter beziehen und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr das andere Liz überlassen würdet, da sie die Kleinste ist und wir so immer ein Auge auf sie haben. Rechts neben der Eingangstür ist ein Abstellraum, den wir als Garderobe und als Schuhschrank nutzen möchten und auf der linken Seite neben der Tür befindet sich ein Gäste-WC.
Die anderen Schlafräume befinden sich oben. Im zweiten Stock befinden sich noch drei weitere Zimmer. Zwei von ihnen können als Schlafräume und der dritte aufgrund seiner geringen Größe vielleicht als begehbarer Kleiderschrank genutzt werden, aber die Entscheidung überlasse ich euch.
Im dritten Stock befinden sich noch zwei Zimmer von dem eins, wie im zweiten Stock, als Schlaf- und das zweite als Ankleidezimmer dienen könnte.
Alle Zimmer haben eigene Badezimmer.
Allerdings versteht es sich von selbst, dass jeder sein eigens Zimmer UND Bad sauber hält. Ihr seid ja schließlich alt genug.
So ich denke ich habe nun genug geredet. Lauft schon hoch und sucht euch eure Zimmer aus. Und ich will keinen Streit hören.<< Noch bevor Dad zuende gesprochen hatte, waren Beth und Lucy schon nach oben gesprintet. WOW wie die rennen können, wenn die etwas haben wollen ist echt bewundernswert.
Als ob Sonderschlussverkauf in ihrem Lieblingsladen ist. Mir war klar, dass die beiden sich vorhin schon ihre Zimmer ausgesucht hatten und als ich in den zweiten Stock kam, bestätigte sich diese Annahme. Lucy hatte das Zimmer rechts, Beth das Zimmer links genommen. Und da ich nicht im Kleiderschrank wohnen wollte, musste ich mich mit dem einzigen Zimmer im dritten Stock zufrieden geben. Aber wer sagt denn, dass das so schlecht war? Natürlich musste ich mich erst noch den Sprüchen meiner tollen Schwestern ergeben
>> Tja kleine Schwester, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Du musst wohl ganz alleine in den dritten Stock ziehen. Nicht wahr Beth?<<
Na ja Lucy war schon immer schadenfreudig gewesen, das kannte ich nicht anders von ihr. Beth schien allerdings auch Lust zu haben mich zu ärgern und stimmte Lucy zu.
>> Tja Kleine, da muss ich Lucy mal ausnahmsweise Recht geben. Da hättest du schneller sein müssen.<<
>Wer hat denn überhaupt etwas davon gesagt, dass ich eins von diesen Zimmern haben möchte?<
Ich versuchte mich daran zu erinnern ob ich irgendetwas davon gesagt hatte, konnte mich aber nicht daran erinnern.
Ich hatte mich schon, bevor ich die Treppen hochgegangen war, damit abgefunden, dass Lucy und Beth sich die Zimmer nebeneinander nehmen würden und so machte ich mich ohne etwas auf ihre Bemerkungen zu erwidern auf den Weg in den dritten Stock.
Sie waren eben Zwillinge und wollten alles irgendwie zusammen machen, aber trotzdem nicht mit der Anderen verglichen werden.
Die beiden guckten zwar ein bisschen dumm aus der Wäsche, dass es mir so gar nichts ausmachte, das ich einfach in den dritten Stock quartiert worden war, aber das war mir egal.
Natürlich waren alle Zimmer vor ihrer Ankunft bereits tapeziert worden, nur streichen hätten wir noch selbst machen müssen.
Als ich das Zimmer im dritten Stock betrat staunte ich nicht schlecht.
Die Zimmer von Lucy und Beth waren nichts gegen dieses Zimmer.
Das Zimmer war bestimmt doppelt so groß wie die von den Anderen und auch das Bad war bestimmt besser als ihres. Zwar hatte es keine Badewanne, aber dafür eine richtig schöne, große Dusche.
Leider hatte ich nur einen kurzen Blick auf Lucys Zimmer werfen können, aber wenn sie das hier sehen würde, würde sie ausrasten.
Ich bin mir sicher, die sind nicht mal hier hoch gegangen um sich das Zimmer anzusehen.
Es war der Wahnsinn und wenn das Zimmer erst mal fertig eingeräumt war, fragt sich nur ob ich genug Möbel hatte um dieses Zimmer zu füllen, dann wird das das beste Zimmer im ganzen Haus sein.
Ich lief runter zu meinem Dad und fragte ihn wo er die Farbe hingestellt hatte.
Die restlichen Möbel sollten morgen ankommen, aber Sachen wie Farbe, Bettwäsche und Kleidung für zwei Wochen, hatte wir in unserem Bulli mitgenommen.
Die Farbe stand natürlich noch im Auto. Also musste ich erst mal nach draußen und die schweren Farbeimer holen.
Ich entschied mich fürs erste nur die Eimer mit lila und mit roter Farbe mitzunehmen.
Als ich es endlich geschafft hatte, die Eimer nach oben zu tragen, suchte ich mir aus den Kartons ein altes T-Shirt, das ich über meine Sachen ziehen konnte. Von unten hatte ich noch Abdeckfolie mitgenommen, damit ich den Boden vor der Wand die ich streichen wollte nicht mit Farbe bekleckern konnte. Außerdem deckte ich das einzige Möbelstück ab, das sich in meinem Zimmer befand. Mein neues Bett, das Dad schon (wie alle anderen neuen Betten, Dad dachte das wäre die beste Gelegenheit die alten endlich rauszuschmeißen) hatte liefern lassen, damit wir auch direkt im neuen Haus schlafen konnten.
Nachdem ich dann bestimmt noch fünf mal hoch und runter gelaufen bin um die restlichen Sachen wie Pinsel, Klebeband, eine Leiter und diese Rollen zum Streichen geholt hatte, konnte ich dann endlich anfangen. Als erstes klebte ich schön die Ränder ab, damit auch nur die eine Wand Rot oder Lila wird.
Letztendlich entschied ich mich dann dafür die Wand in dem dunklen rot zu streichen und hatte es auch nach circa zwei Stunden geschafft. Die Wand war doch größer gewesen als ich gedacht hatte.
Als ich runterging um mir etwas zu trinken zu holen, klingelte es plötzlich.
Ich öffnete die Tür und vor mir stand unser Möbellieferant.
>> Daaaaad? Ich glaube wir haben ein kleines Problem. Kannst du mal bitte an die Tür kommen?<<
Mein Dad war genauso perplex wie ich, da wir mit den Möbeln noch nicht gerechnet hatten.
Er rief seinen Partner an und bat ihn, ihm einige Leute zum Möbel tragen vorbei zu schicken.
Also bekamen wir heute doch noch unsere Möbel. Da mein Zimmer ganz oben lag, wurde es als erstes eingerichtet, damit die Arbeiter sich von oben nach unten durcharbeiten konnten. Alle Teile die nicht in mein Zimmer sollten, wurden derweil erst mal in den Vorgarten verfrachtet.
Nach gut zwei Stunden war mein Schreibtisch, meine Kommoden, mein Fernseher mein Sofa und meinte Kartons mit allen Sachen aus meinem alten Zimmer, in meinem neuen angekommen und aufgebaut worden.
Während die Arbeiter also noch damit beschäftigt waren, das restlichte Haus einzuräumen, fing ich an, mein Zimmer zu dekorieren.
Die Wand mit der Farbe lies ich lieber noch ein bisschen trocknen. Ich hatte auch mein Bett noch nicht wieder ganz an die Wand geschoben.
An den anderen Wänden hatte ich ja fürs erste genug Platz mich auszutoben.
Außerdem hatte ich ja auch noch das Badezimmer, welches ich natürlich auch noch dekorieren wollte.
Ich verschönerte das Bad mit Muscheln, Sand, Seesternen, Kerzen und allem was sonst noch zu einem gemütlichen Badezimmer gehört.
Meine Kartons waren auch alle schon so gut wie fertig ausgeräumt, meine Kleidung und meine Schuhe waren alle schon im Ankleidezimmer verstaut, mein Krimskrams sicher in den Schubladen der einen Kommode verstaut, meine Schulsachen in der anderen und nachdem ich noch mein Lieblingsbild, es zeigte einen Strand bei Sonnenuntergang, aufgehängt hatte, lies ich mich auf mein Bett fallen.
>>Lucy, Beth, Selina kommt runter. Wir wollen gemeinsam essen.<<
Hatte meine Mom sich in der Uhrzeit geirrt? Wir haben doch vielleicht gerade mal fünf Uhr.
Ich sah auf mein Handy. 19.18 Uhr. Was, so spät? Der Tag ging ja verdammt schnell rum.
Jetzt merkte ich aber, das ich doch ziemlichen Hunger hatte.
Also lief ich schnell die Treppe runter und rannte in Lucy rein, die ebenfalls gerade nach unten sprinten wollte. Oh, wenn Blicke töten könnten....
Na ja ich ließ ihr dann den Vortritt, nicht das sie mich noch aus Versehen die Treppe runter schubst oder so, und ging dann gemeinsam mit mir in die Küche.
Mom, Liz und Beth saßen schon am Tisch.
>> Isst Dad nicht mit Mom? <<, Fragte ich nachdem ich Dad nicht entdecken konnte.
>>Euer Vater sitzt in seinem neuen Arbeitszimmer und telefoniert mit seinem Chef bzw. mit seinem Partner. Er sagt, dass er später isst. Wir sollen schon mal anfangen mit dem Essen.<<
Das Essen verlief ziemlich ruhig, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und lies den Tag noch mal Revue passieren. Einzig die schlechte Laune von Lucy trübte das Familienbild.
Mom und Dad hatte ihr verboten heute Abend auszugehen.
>> Du kennst die Stadt doch gar nicht. Guck doch erst mal im Hellen was hier so los ist, bevor du dich alleine ins dunkle Nachtleben schmeißt. Außerdem, wie wäre es, wenn du dein Zimmer mal einräumen würdest.
Was hast du eigentlich den ganzen Tag gemacht?<<
Mom konnte einfach nicht verstehen, warum Lucy nicht mal einen Abend zu Hause bleiben konnte.
>> Sie hat den ganzen Tag vorm Spiegel gestanden und wusste nicht was sie zum Einräumen anziehen soll.<<, sagte Beth und lachte und erntete dafür ebenfalls einen sehr bösen Blick von Lucy.
Doch bevor Lucy losschimpfen konnte, kam Dad in das Esszimmer und konnte so die Diskussion beenden.
>> Und was hat dein Partner noch zu erzählen?<<, fragte Mom, währen sie Dads Teller mit Essen voll schaufelte.
>> Eigentlich nicht wirklich was neues. Ich wollte mich nur bei ihm bedanken, dass er so schnell die Leute vorbeigeschickt hat. Ach ja, und ich soll morgen noch mal in die Firma kommen, um noch einige Dinge zu besprechen, bevor ich Montag anfange zu arbeiten.<<
Währen Mom nach dem Essen den Tisch abräumte, Liz mit Clara im Wohnzimmer malte und Dad noch mal in seinem Arbeitszimmer verschwand, gingen auch Lucy und Beth in ihr Zimmer und ich schlüpfte unter die Dusche.
Eigentlich wollte ich kalt duschen gehen, weil ich tagsüber soviel geschwitzt hatte, entschied mich dann aber doch für die warme Dusche.
Ich zog meine Schlafsachen an, setzte mich noch eine Weile aufs Sofa und schaute fern.
Kurz bevor ich ins Bett gehen wollte, kamen Mom und Dad noch hoch.
>>Na hier sieht es ja richtig schön gemütlich aus.<< Mom war begeistert.
Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass ich mir die Farbe aus dem Auto genommen und meine Wand gestrichen hatte.
Dad sah sich um, nickte zustimmend und wand sich mir zu.
>> Wie gefällt es dir denn hier? Hast du dich schon gut eingelebt? Ich weiß doch, wie schwer es dir fällt etwas Neues zu akzeptieren .<<
Ich überlegte kurz. Eigentlich hat er ja Recht, mir war Altbewehrtes immer schon lieber gewesen, aber hier fühlte ich mich direkt wohl.
>> Mach dir keine Sorgen Dad. Mir geht es gut hier wirklich. Ich fühle mich schon fast richtig zu Hause. Ach ja, wann muss ich eigentlich wieder zur Schule? Ich würde morgen gerne ein bisschen mit dem Rad durch die Stadt fahren, wenn ihr nichts dagegen habt. Ihr habt doch nichts dagegen oder?<<
>> Haben wir etwas dagegen Robert?<< Mom sah ihn mit einem Lächeln auf den Lippen an.
>> Ich denke nicht das wir etwas dagegen haben Simone. Die Schule fängt erst am Montag wieder an und solange du vorsichtig bist, auf dich aufpasst und dein Handy mitnimmst, kannst du gerne morgen durch die Stadt fahren.<<
>> Super, danke. Klar pass ich auf mich auf. Und wenn ich nicht weiß wo ich bin, kann ich ja immer noch nach dem Weg fragen, ich bin ja nicht auf den Mund gefallen.
Ist mein Rad denn überhaupt schon hier?<<
Ich hatte ja nachdem mein Zimmer mit Möbeln bestückt war, gar nicht mehr mitbekommen, was unten vor sich gegangen war.
>> Die Räder stehen im Moment noch im Keller, bis wir einen anderen Platz dafür gefunden haben oder bis wir einen Schuppen gebaut haben oder so. Ich kann es dir aber morgen früh gerne hoch holen bevor ich zur Arbeit fahre.<<
>> Danke Dad, das wäre echt super.<<
>> Kein Problem. Schlaf jetzt schön. Wir sehen uns dann morgen.<<
Mom gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und die beiden verschwanden.
Jetzt hatte ich endlich meine Ruhe und konnte mich in mein neues Bett fallen lassen.
Es war ein großes schwarzes Metallbett mit lauter schwarzer eingravierter Rosen.
Die Matratze war perfekt, sie war nicht zu weich, aber auch nicht zu hart.
Sobald mein Kopf das Kissen berührt und ich mich in die Decke gekuschelt hatte, war ich auch schon eingeschlafen.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, stand die Sonne schon am Himmel.
Ich schaute auf die Uhr. 10.37 Uhr. Die perfekte Zeit um aufzustehen.
Nicht zu früh, aber auch noch nicht zu spät.
Ich sprang aus dem Bett, drehte die Musikanlage auf und stellte mich unter die Dusche.
Dabei sang ich lauthals alle Lieder mit die liefen. Nur in ein Handtuch gewickelt, putzte ich mir die Zähne und lief in meinen Kleiderschrank um mir was zum anziehen zu holen.
Allerdings war ich erstaunt, dass man die Musik hier gar nicht so laut hörte.
Vielleicht hatten die Wände ja einen Schallschutz, dachte ich und musste lachen.
Fertig angezogen drehte ich die Musik leise und hörte auf einmal meinen Magen knurren.
>> Ja ja ist ja gut du bekommst ja gleich was.>>, sagte ich an meinen Magen gewandt.
Schnell lief ich die Treppe runter in die Küche. Mom frühstückte gerade mit Liz.
>> Guten Morgen Mom, guten morgen Kleine.<<
Ich drückte jedem einen Kuss auf die Wange, sodass Mom mich völlig perplex ansah und sich auch noch am Brötchen verschluckte.
>> Guten Morgen Selina, seit wann hast du morgens so gute Laune?<<, frage Mom nachdem das Brötchen doch noch seinen Weg in ihren Magen gefunden hatte.
>> Seitdem ich mich mit niemandem mehr streiten muss, wer zuerst ins Bad geht, meine Musik aufdrehen kann so laut ich will und ich ein ganzes Stockwerk nur für mich habe. Wo ist der Rest überhaupt? Ich hab doch hoffentlich keinen geweckt oder?<<
Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen wegen der lauten Musik, aber nur fast.
>> Nein, nein hast du nicht. Beth sitzt schon seit einer Stunde im Garten und liest in ihrem Anatomie Buch und Dad ist mit Lucy in die Firma gefahren<<
>> Was macht Lucy bei Dad in der Firma?<<
Während ich mir ein Brötchen mit Käse fertig machte, antwortet Mom: >> Sie soll Dads Sekretärin werden.<< Jetzt war es an mir, mich zu verschlucken.
Essen und lachen verträgt sich nicht so gut, wie ich feststellen musste.
Nachdem auch bei mir das Brötchen endlich seinen Weg in den Magen gefunden hatte und mein Lachkrampf etwas vergangen war, konnte ich nicht anders als
>> Lucy und arbeiten, das kann nicht euer Ernst sein.<< zu sagen.
>> Die räumt ja gerade mal ihr Zimmer auf und das ist ihr schon zuviel. Na ja wir werden ja sehen wie lange sie es mit Dad aushält. Oder wie lange Dad es mit ihr aushält.<<
Der Rest des Frühstücks verlief relativ ruhig. Liz brabbelte irgendetwas vor sich hin und freute sich auf den Kindergarten und Mom und ich hörten ihr, mehr oder weniger, gespannt zu.
>> Mom, hat Dad daran gedacht mein Rad
rauszustellen?<<
>> Ja Liebling, es steht im Vorgarten. Selina, vergiss bitte dein Handy nicht und melde dich bitte, wenn etwas ist. Wir haben hier bestimmt auch noch irgendwo einen Stadtplan den du mitnehmen kannst...<< Mit diesen Worten war sie aufgestanden und fing schon an, die Schubladen zu durchwühlen.
>> Mom, ist schon okay, ich bin ja kein kleines Kind mehr, ich wird mich schon zurecht finden. Ich hab zur Not auch noch mein Handy mit und kann nach dem Weg fragen.<<
>> Okay Große, dann wünsch ich dir viel Spaß. Bis nachher irgendwann. Bist du zum Abendessen wieder da?<<
>> Klar Mom, bis später.<<
Ich lief noch mal schnell nach oben, holte mir meine Strickjacke zum drüberziehen, packte noch schnell eine kleine Decke und etwas zu trinken ein und machte mich dann mit dem Rad auf den Weg.
Es war ein silbernes Fahrrad mit roten Blitzen.
Da ich nicht wusste wo ich hinsollte und mich hier auch nicht auskannte, fuhr ich einfach mal drauf los.
Es tat einfach gut wieder Fahrrad zufahren und dieser Wind, himmlisch.
Ich bog mal hier ab, mal da und versuchte mir den Weg zu merken.
Irgendwann kam ich an einer großen Grünfläche an. Ich stieg vom Rad, breitete die Decke aus und legte mich drauf. Aus meiner kleinen Tasche holte ich eine Flasche Wasser und meine Sonnenbrille raus und genoss erst mal die Sonne.
Ich genoss den Wind, der über den Bäumen hinweg wehte und beobachtete die Vögel beim Fliegen. Der Klang ihres Gesangs beruhigte mich irgendwie und ich fühlte mich wieder wie zu Hause, als ich die Augen schloss. Das vertraute Gefühl zu Hause zu sein, lies mich anscheinend irgendwann einschlafen.
Ein lauter Knall weckte mich. Sofort war ich hellwach.
Ich sammelte meine Sachen zusammen, setzte mich auf mein Rad und fuhr los.
Als ich wieder an der Straße angekommen war (keine Ahnung wie ich den Weg wiedergefunden habe), sah ich schon den Grund für den lauten Knall.
Ich kannte mich nicht wirklich gut mit Autos und Automarken aus und mein Dad lachte immer darüber, wenn ich einem Auto mal wieder die Falsche Automarke zuordnete.
>>Da merkt man es wieder das weibliche Geschlecht. Hauptsache das Auto kommt von der Stelle und fährt.<< Sobald mein Dad diesen Satz sagte, begann immer eine riesige Diskussion mit meiner Mom, wer von beiden besser Auto fahren könne und so weiter.
Da suchte man dann einfach schleunigst das Weite und wartete bis dich sie Wogen geglättet hatten.
Dieses Mal war ich mir allerdings sicher, dass es sich um einen Mercedes handelte der offensichtlich kaputt war, zumindest deutete das wütende Gesicht des ziemlich verärgerten Fahrers, der gerade aus dem Wagen ausstieg, darauf hin.
Da ich nicht daneben stehen und „gaffen“ wollte, wie viele Leute es tun, fuhr ich einfach weiter. Er schien ja hier alles unter Kontrolle zu haben.
Doch noch bevor ich auch nur daran denken konnte, die Pedale durchzutreten, stand der Fahrer des Wagens bei mir.
> Man sieht der gut aus. <
>> Hey, hast du vielleicht ein Handy bei dir?<<
Ich drehte mich um und war etwas erstaunt, dass er mich ansprach. Ich sah ihn an. Er war größer als ich. Ich schätzte so um die 1,90 m. Er hatte dunkelbraune Haare und war schätzungsweise 24 Jahre alt.
>> Meinst du mich? <<
Okay, blöde Frage, aber ich war irgendwie perplex, dass er mich angesprochen hatte.
>>Ist sonst noch jemand hier?<<
Er tat so als würde er nach jemand anderem Ausschau halten.
>Hallo, will der mich jetzt für blöd verkaufen? <
>> Hmm.. ich sehe niemanden. Aber ich weiß ja nicht wen oder was du so siehst.<<
Er lachte.
>> Frech, aber irgendwie süß. Aber hast du nun dein Handy bei dir? Ich müsste wirklich dringend mal telefonieren.<<
>> Klar hab ich ein Handy bei mir. Aber wofür brauchst du es denn?<<
>> Na ja mein Auto streikt gerade irgendwie. Es hab gerade so einen lauten Knall und da ich nicht weiß was das war und dann nicht mit dem Auto weiterfahren will, müsste ich eben den Abschleppdienst anrufen. Und, wenn es dir nichts ausmacht, noch eben bei meiner Firma anrufen und sagen das ich später komme.<<
Er klang ein bisschen verzweifelt. Also reichte ich ihm das Handy.
>> Aber bitte nicht so lange. Sonst ist mein Guthaben leer.<<
>> Klar kein Problem, ich beeil mich. Danke.<<
Er ging ein paar Schritte und telefonierte. Es dauerte wirklich nicht lange und er hatte beide Telefonate erledigt.
>> Danke noch mal. Du kommst nicht von hier oder? Ich hab dich hier noch nie gesehen. Darf ich fragen wie alt du bist? <<
>Hä, wieso will er denn jetzt wissen wie alt ich bin?<
>> Ich bin gestern erst hier hin gezogen. Mein Dad hat hier einen neuen Job gefunden.
Und ich bin vor ein paar Monaten 18 geworden, aber wieso fragst du? <<
Er zog die Augenbrauen hoch.
>> 18, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Du hast so etwas jugendliches an dir. Ich hätte ich auf 16 geschätzt. Na ja ich frage, weil ich dir noch etwas schuldig bin, weil du mir dein Handy geliehen hast und ich will mich ja nicht strafbar machen und mit einer Minderjährigen ausgehen.<<
Ich sah ein Lächeln auf seinen Lippen.
Ich wusste nicht ob ich sauer auf ihn sein sollte weil er mich auf 16 geschätzt hatte, oder ob ich mich freuen sollte, dass ich so jung aussah. Ich beschloss diese Entscheidung erst mal zu verschieben.
>> Ach so, und wie alt bist du wenn man fragen darf?<<
>> Ich bin knapp sechs Jahre älter als du. Bin letzten Monat 24 geworden.<<
> Hmm... ich bin anscheinend nicht schlecht im Schätzen. < Ich musste schmunzeln.
>> Dann mal Glückwunsch nachträglich.<<
>>Ach ja, hast du noch nicht gehört, dass es unhöflich ist einen Mann nach seinem Alter zu
fragen?<< frage er frech.
Irgendwie machte mich der Typ wütend.
>> Wer hat denn damit angefangen?<<
>> Ich darf das, ich bin erwachsen.<<
>> Ach ja und ich bin nicht erwachsen? Falls du es vergessen haben solltest, ich bin bereits 18 und somit ebenfalls erwachsen.<<
Warum machte der Typ mich nur so sauer?
>> Du bist süß, dass du dich darüber so aufregst.<< Da! Da war schon wieder dieses Lächeln. Wie wenn ein kleiner Junge vorhat etwas anzustellen.
>> Ich bin nicht süß.>>, ich zog einen Schmollmund, >> Aber da wir jetzt wissen wie alt der Andere ist, wie heißt du eigentlich?<<
>> Matthew, und du?<< Er hielt mir die Hand hin.
>> Selina.<< Ich schüttelte seine.
>> Schöner Name, freut mich dich kennen zu lernen Selina. << Irgendwie machte mich das, was er sagte nervös.
>> Ähm, danke.>> Mist, er schien meine Nervosität bemerkt zu haben.
Er sah mich schief von der Seite an.
>> Was? << fragte ich bissig.
>> Nichts, entweder bist du wohl eine explosive Bombe die jeden Moment in die Luft geht oder du bist ein sehr unsicheres Mädchen, denn du bist rot im Gesicht wie eine überreife Tomate.<<
Er lachte, was mich noch wütender machte.
>> Und du bist ein Idiot, der mir gerade tierisch auf die Nerven geht und der versucht mich zu
provozieren. <<
>> Warum sollte ich dich provozieren wollen? Ich halte nur ein netten Plausch mit dir. Und außerdem will ich mich noch bei dir revanchieren, dafür das ich dein Handy benutzen durfte.<<
Warum grinst er die ganze Zeit?
>> Es ist vollkommen okay in meiner Gegenwart nervös zu sein, wäre ich auch. Ich sehe immerhin nicht schlecht aus.<<
Aaah ja, ein ungesundes Maß an Selbstsicherheit. Ganz ruhig bleiben Selina.
>> Du hältst dich also selbst für attraktiv?<< Er nickte.
>> Okay vielleicht magst du nicht schlecht aussehen, aber deine Arroganz ekelt mich an. Da würde ich lieber einen Frosch küssen.<<
>> Meinst du der könnte besser küssen als ich? Versuch es doch mal.<<
Jetzt war der Knoten geplatzt. Was ein Idiot. Ich wollte ihn eine verpassen. Kurz bevor ich seine Wange erreichen konnte, hielt er mein Handgelenk fest. Er schaute mir in die Augen.
Woooow, was soll das denn jetzt? Meine Beine fühlten sich an als würden sie gleich zu Pudding werden.
So schöne blaue Augen hatte ich noch nie gesehen. Ich verlor mich in ihnen.
Allerdings konnte ich nicht daraus lesen, wie er meine Reaktion jetzt deutete.
>Oh Gott, er hält mich jetzt bestimmt für eine durchgeknallte Irre. Hallo Selina.
Liz, Beth und ich sind in die Stadt Lebensmittel und Schulsachen kaufen gefahren.
Ich weiß noch nicht genau wann wir wieder da sein werden.
Aber Abendessen mache ich nachher.
Bis später.
Hab dich lieb, Mom



In meinem Zimmer angekommen, schnappte ich mir meinen MP3 – Player und legte mich aufs Bett.
Ich schloss die Augen und sah nur IHN vor mir. Seine klaren blauen Augen, sein breites, charmantes Lächeln und wie sich seine Hand um mein Handgelenk gelegt hatte.
Maaan, was war nur los mit mir? So toll war er auch wieder nicht.
Die Musik war so laut und ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte wie Liz in mein Zimmer kam.
>>Selina, wir haben dir Schulsachen mit gebracht.<< Meine kleine Schwester hatte sich direkt neben mein Ohr gestellt und geschrieen.
>> Liz was soll das denn? Warum schreist du so? Ich werde noch taub, wenn du so schreist.<<
Sie zog einen Schmollmund.
>> Deine Musik war so laut und ich hab gedacht du hörst mich sonst nicht. Bist du mir jetzt sehr
böse?<<
Sie guckte mich so unschuldig an, dass ich sie einfach in den Arm nehmen musste.
>> Nein, nein meine Kleine. Aber tipp mir doch das nächste Mal einfach auf die Schulter, dann kann ich die Kopfhörer aus dem Ohr nehmen und du brauchst nicht schreien und ich werde nicht taub, abgemacht?<<
>> Abgemacht.<<
Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und war schon wieder zur Tür verschwunden, als sie noch rief >> Wir haben dir Schulsachen mitgebracht.<<
Ich seufzte und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch lagen drei dicke Beutel. Mom kam gerade um die Ecke.
>> Welcher ist denn für mich Mom? <<
>> Der linke und noch 2-3 Sachen aus dem
mittleren. <<
>> Soviel?<< Ich stöhnte auf.
Na dann würde die Schule hier wahrscheinlich nicht besser werden als zu Hause.
>> Wie war denn dein Tag Selina? << Mom schien echt interessiert.
>> Och ich bin einfach ein bisschen rumgefahren, hab einen schönen Platz zum Pause machen gefunden und bin wieder heimgefahren. Nichts besonderes also. <<
Mit Absicht hatte ich ihr nicht von dem Unfall erzählt, weil dann hätte sie mit bestimmt angesehen, das dieser Matthew mir nicht mehr aus dem Kopf ging und sie würde mich die ganze Zeit mit Fragen löchern.
In dem größten und schwersten der drei Beutel waren die Lebensmittel für die ganze Woche verstaut. Mom und ich räumten sie in die Schränke und begannen damit, das Abendessen fertig zu machen.
Wir machten Spaghetti mit selbstgemachter Bolognese Sauce und selbstgemachter Käse – Sahne – Soße. Mom machte einfach die besten Saucen.
Gegen sieben Uhr kamen dann auch Dad und Lucy nach Hause. Liz lief nach oben und holte Beth zum Essen und jeder erzählte etwas von seinem Tag.
Dad sagte das Lucy sich wirklich gut geschlagen habe und sie ab Montag dann fest bei ihm angestellt sei. Auch wenn Lucy so tat als würde sie das alles nicht wirklich interessieren und dass sie überhaupt keine Lust daran hatte, konnte man ihr ansehen, dass es sie freute das Dad so stolz auf sie war. Insgeheim freute sie sich Dads Sekretärin zu sein und endlich mal etwas mit ihrem Leben machen zu können. Sie sagte und zeigte es zwar nicht, aber wir kannten Lucy einfach viel zu gut, um es zu wissen.
Beth hatte den ganzen Tag im Garten verbracht.
Schließlich ging auch für sie am Montag die Uni wieder los und sie musste noch ein bisschen was nachholen, damit sie wieder einsteigen konnte.
Während des Umzuges und des Kistenpackens hatte sie einfach nicht die nötige Zeit aufbringen können zu lernen und hatte auch oftmals dann keine Lust in die Vorlesungen zu gehen. Aber ab Montag würde sich da wieder ändern.
Dad fragte mich ebenfalls, wie mein Tag heute gewesen war und ich erzählte ihm das Gleiche, was ich auch Mom gesagt hatte.
Ich hatte keine Lust entweder von ihr oder von ihm gelöchert zu werden.
Aber auch er gab sich mit der Antwort zufrieden.
Dieses Mal half Lucy Mom freiwillig beim Abwasch und so verzogen Beth und ich uns ganz schnell auf unsere Zimmer, bevor sie uns noch einspannt.
In meinem Zimmer angekommen hatte ich endlich meine Ruhe.
Ich zog mir meine Schlafsachen an, schaltete den Fernseher an und legte mich ins Bett.
> Ich werde mir unbedingt einen größeren Fernseher zulegen müssen, dieses Zimmer ist zu groß für meinen kleinen Fernseher.Kapitel 2.


>>Da bist du ja. Endlich habe ich dich gefunden.<< Ich glaube ich träume gerade, denn hinter mir stand kein anderer als „Er“. Er sah einfach unbeschreiblich gut aus. Seine dunkelbraunen Haare waren kurz und durch durcheinander. Er trug einen eleganten schwarzen Smoking und das blau seiner Augen strahlte noch mehr als sonst.
>>Ja, du hast mich gefunden. Hast du mich etwa gesucht?<<
>>Aber natürlich, weißt du etwa nicht mehr wo wir sind?<<
Er hatte recht. Ich wusste wirklich nicht wo wir waren. Ich versuchte etwas zu erkennen, doch meine Augen konnten sich nicht an die Dunkelheit, die uns umhüllte, gewöhnen.
>>Hier ist alles dunkel. Ich kann nicht erkennen wo wir sind.<<
Der Versuch, ihn in der Dunkelheit zu erkennen, war ebenso erfolglos, wie zu erkennen wo ich mich befand, da der Mond gerade hinter der einzigen Wolke am Himmel verschwunden war.
>>Komm mit, ich zeig es dir.<<
Er stand hinter mir und hielt meine beiden Augen mit seinen Händen zu. Vor Schreck schrie ich kurz auf, doch er beruhigte mich sofort wieder.
>> Du brauchst keine Angst haben, dir passiert nichts, ich bin bei dir.<<
Es war irgendwie ein komisches Gefühl. Ich wollte ihm nicht vertrauen, denn ich kannte ihn ja kaum, doch genauso wenig wollte ich dieses Gefühl von Geborgenheit wieder verlieren.
Auf einmal blieb er stehen und als er als nächstes sprach, flüsterte er.
>>Mach deine Augen auf. Ich hoffe es gefällt dir.<<
Ich öffnete meine Augen ganz langsam. Was ich sah, verschlug mir den Atem. Weder reden, noch atmen war für einen kurzen Moment möglich.
Er hatte mich an einen langen Sandstrand geführt. Sofort zog ich die Schuhe aus, um den Sand an meinen Füßen zu spüren. Obwohl es schon dunkel und der Himmel mit Sternen übersäht war, war der Sand nicht kalt. Er war angenehm warm.
Das Meer sah aus, als würde es nie enden wollen, es erstreckte sich bis an den Horizont. Für einen kurzen Moment, konnte ich meine Augen vom Meer lösen und lies sie über den Strand gleiten. Der Strand war menschenleer. Niemand war da. Doch dann entdeckte ich eine ausgebreitete Decke und einen Korb nicht weit von uns.
Matthew stand immer noch direkt hinter mir.
>> Na gefällt dir was du siehst?<< Ohne mich umzudrehen, wusste ich, dass ein Lächeln seine Lippen umspielte.
>> Und wie es mir gefällt. Das du die Frage überhaupt stellt. Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Es ist so wunderbar romantisch. Aber eine Frage habe ich da schon. Warum tust du das für mich? Ich meine, wir kennen uns doch kaum.<<
Er nahm mich an die Hand und führte mich zu Picknickdecke.
>> Weißt du, dass mein Auto, genau an dem Tag kaputtgegangen ist, du das gehört hast und hingefahren bist und ich auch noch mein Handy vergessen hatte, musste einfach ein Wink des Schicksals gewesen sein. Du warst die einzige, die auf sonst so einer belebten Straße unterwegs war und ich fand dich toll. Also hab ich mir überlegt, dich an diesen wunderschönen Ort zu entführen. <<
>Wow, was sollte ich darauf noch sagen? Das war ja schon fast ein Liebesbekenntnis.<
Bei der Decke angekommen, wurde ich ein bisschen wütend auf mich selbst. > Warum hatte ich dumme Nuss schon meine Schuhe ausgezogen? Jetzt waren meine Füße voll mit Sand und ich musste mich erst mal damit beschäftigen, diese davon zu befreien.
Hinter meinem Rücken hörte ich Matthew lachen.
Ich fluchte leise vor mich hin, da ich diesen blöden Sand nicht von den Füßen bekam.
>> Mist, mist, mist, ich blöde Kuh.<<
>> Hey, was ist denn los?<< Matthew kam zu mir rüber.
>> Ach, dieser blöde Sand geht einfach nicht von den Füßen ab und mit dreckigen Füßen will ich mich nicht auf die Decke setzen. <<
>> Das macht doch nichts. Jetzt lass doch deine Füße so wie sie sind und komm her. Außerdem sind sie doch fast komplett sauber und das bisschen was noch da ist, ist jetzt auch nicht so schlimm.<<
Er streckte mir die Hand entgegen und zog mich mit auf die Decke.
Dann öffnete er den Korb und darin lagen lauter Leckereien.
Weintrauben, geschnittene Wassermelone, Bananenstückchen, Apfelstückchen und natürlich mein absolutes Lieblingsobst Erdbeeren. Matthew holte die Dosen mit dem Obst aus dem Korb und legte es auf die Decke. Den „Obst – Dosen“ folgte eine weitere Dose, zwei Sektgläser und eine Flasche Sekt. In der letzten Dose befand sich Flüssigschokolade, damit wir die Obststücke in die Schokolade tunken konnten.
Während wir auf der Decke saßen und uns die „Schoko – Früchte“ schmecken ließen, schauten wir aufs Meer und redeten kaum.
Dafür war der Moment einfach zu schön, als dass man ihn durch Unterhaltung kaputt machen sollte.
Für einen kurzen Moment sah ich Matthew an und meine Augen trafen seine.
Er öffnete seine Arme, sodass ich mich in diese kuscheln konnte und für die nächsten Minuten, blieben wir genauso sitzen und schauten wieder aufs Meer hinaus.
Matthew stieß mich an, als er eine Sternschnuppe am Himmel sah.
>> Wünsch dir was Selina.<<
Ich schloss die Augen und war mir sicher, dass mein Wunsch heute Nacht in Erfüllung gehen würde.
>> Hast du dir auch etwas gewünscht? <<
Um ihn anzusehen, legte ich meinen Kopf in den Nacken.
Er nickte.
>> Soll ich dir zeigen was es ist? << Verwirrt blickte ich ihn an.
>Wie will er mir das bitte zeigen? <
Vorsichtig beugte er seinen Kopf zu mir herunter und bevor ich realisierte, dass er mir in der nächsten Sekunde meinen Wunsch erfüllen würde, spürte ich seine warmen und weichen Lippen auf meinen.
Ich sah, dass er die Augen geschlossen hatte und so schloss ich meine ebenfalls.
Doch noch bevor ich den Kuss richtig genießen konnte, riss mich ein lautes Geräusch aus meinem Traum. Mein Wecker. Mit einem kräftigen Schlag brachte ich den Wecker zum Schweigen.
>> Bitte, lass mich noch fünf Minuten weiterträumen <<, flehte ich mit dem Kopf im Kopfkissen.
Doch weitere fünf Minuten sollten mir nicht vergönnt sein.
Denn zehn Sekunden nachdem ich den Satz ausgesprochen hatte, klopfte auch schon meine Mutter an meine Tür.
>> Selina? Bist du schon wach?<<
Als Antwort bekam sie ein in das Kissen gemurmeltes >> Jaahaaaaa....<<.
>> Komm schon Schatz, steh auf. An dem ersten Tag schon zu spät kommen macht bestimmt keinen guten Eindruck.<<
>Warum müssen Eltern eigentlich immer so verdammt anstrengend sein?<
>> Ja ja ich steh ja schon auf. Bin in 20 Minuten unten.<<
Damit dampfte meine Mutter zufrieden wieder ab, um den Rest des Hauses zu wecken.
Mühsam stieg ich aus dem Bett.
Dieser Traum machte mich noch wahnsinnig.
> Warum träume ich eigentlich von ihm? Ich kenne ihn doch noch nicht mal. Das Einzige was ich weiß ist sein Name. Und da ich mich mit Autos ja so gut auskenne, kann ich noch nicht mal sagen was für ein Auto er fährt. Na ja und das Nummernschild habe ich mir natürlich auch nicht gemerkt. Aber warum sollte ich auch? Ich will ihn doch gar nicht mehr wiedersehen, oder? <
Meine Gedanken rasten, als ich duschte, mir die Zähne putzte und mich anzog.
Sobald ich die Augen zumachte, war es immer der gleiche Traum, dabei hatte ich seit dem Tag, an dem ich ihm das erste Mal begegnet war, nicht mehr gesehen. Und ich wollte ihn auch nicht sehen.
Eine halbe Stunde und bestimmt zehn verzweifelte Rufe meiner Mutter später, saß ich frühstückend in der Küche.
Dad und Lucy waren, kurz bevor ich in die Küche gekommen war, schon zur Arbeit gefahren.
Beth brauchte erst später in die Universität und so saßen Mom, Liz und ich alleine in der Küche.
Das Frühstück verlief sehr ruhig.
Liz freute sich auf den neuen Kindergarten und ich „freute“ mich auf die neue Schule.
Die Schule sollte um acht Uhr beginnen, doch schon um halb acht fing meine Mutter an zu nörgeln, dass ich mich doch endlich mal beeilen solle.
>> Komm schon Selina, wir müssen los. <<
Sie nestelte bereits an Lizs Jacke herum, während ich gerade mal fertig war mit frühstücken und noch meine ganzen Sachen von oben holen musste.
Zum Glück hatte ich die Sachen gestern schon in meine Tasche gepackt, sonst würde Mom wahrscheinlich noch einen Herzanfall bekommen.
Um meiner Mom diesen zu ersparen beeilte ich mich ein bisschen und stand fünf Minuten später fertig anzogen und mit gepackter Tasche vor der Haustür.
Sie war schon rausgegangen das Auto aus der Garage holen und ich wartete noch auf Liz , die ihren neuen Rucksack holte.
Meine neue Schule war nicht weit entfernt. Ein paar Abbiegungen und Straßen weiter, hielt Mom vor der San Francisco University High School, die etwa zehn Minuten mit dem Auto und zwanzig Minuten mit dem Bus entfernt, in der Jackson Street lag.
Ab morgen würde ich mit dem Bus zur Schule fahren, doch heute brachte mich meine Mutter, da ich noch keine Fahrkarte bekommen hatte.
Als Mom vor der Schuhe hielt, merkte ich, wie ich immer aufgeregter wurde.
Bisher hatte ich die Schule nur auf Fotos gesehen und da kam sie mir nicht so groß vor.
> Wieso bin ich in den letzten Tagen nicht mal eben hier vorbeigefahren? Ich war doch soviel mit dem Rad unterwegs, dass ich auch eben hätte hier vorbeifahren können. Verdammter Mist. Jetzt ist es wohl zu spät.<
>> Soll ich noch mit reinkommen Schatz?<<
> Oh Gott meine Mutter wollte doch nicht wirklich mit rein...<
>> Nein Mom, alles gut. Ich werde jetzt das Sekretariat ausfindig machen mir meinen Stundenplan und alles abholen und vielleicht ja jemanden finden der mir zeigt, wo ich zu meinem Klassenzimmer finde. Und wenn ich ein bisschen zu spät komme, wird es wohl auch nicht schlimm sein. Wenn irgendetwas sein sollte, hab ich mein Handy dabei und kann dich jederzeit anrufen. Also bis heute Nachmittag.<<
Mit diesen Worten stieg ich aus dem Auto aus und lief zum Schulgebäude.
> Schnell weg, bevor Mom wirklich noch auf die Idee kommt mitzukommen. Und Liz am besten auch noch.<
Durch eine große Tür betrat ich die Aula und natürlich hatte ich keine Ahnung wo ich hinsollte.
Zum Glück lief mir gerade ein älterer Mann über den Weg der aussah wie ein Lehrer.
>> Entschuldigung, könnten sie mir vielleicht sagen wo das Sekretariat ist?<<
>> Aber natürlich. Siehst du den schmalen Gang rechts hinter dir? Geh einfach durch die nächsten beiden Türen und dann siehst du ja schon von hier das Leuchtschild „Verwaltung“.
Die Tür zur Verwaltung ist dann die zweite auf der rechten Seite.<<
>> Danke schön.<<
>> Gerne.<<
Also machte ich mich auf den Weg zum Sekretariat.
Die Tür war verschlossen und so klopfte ich.
>>Herein<<, ertönte von drinnen eine Frauenstimme.
>> Hallo, mein Name ist Selina Miller und ich bin hier um mir meinen neuen Stundenplan und meine Busfahrkarte abzuholen.<<
>> Ach so, dann bist du die neue Schülerin. Einen Augenblick bitte, ich werde dir die Sachen raussuchen und wenn du möchtest, werde ich deinem neuen Klassenlehrer bescheid sagen, der wird dich dann zur ersten Unterrichtsstunde begleiten. Deine Klasse hat jetzt auch bei ihm Unterricht. Ach ja und ich bin übrigens Mrs. Melton.<< Mrs. Melton war um die 40 Jahre alt, hatte blonde Haare und war meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr geschminkt.
>> Das wäre sehr nett von ihnen, danke.<<
Aber sie war eine nette Frau.
Sie verschwand durch eine Tür um mir eine Minute später mitzuteilen, dass Mr. Fulton mich jetzt in meine Klasse führen würde und ich mir meine Busfahrkarte und meinen Stunden – und Raumplan in der nächsten Pause holen solle, da noch niemand daran gedacht hatte, diese Sachen für mich rauszulegen.
Ich bedankte mich nochmals und wartete dann vor der Tür auf Mr. Fulton.
Kurz nachdem es geläutet hatte (es war eine schreckliche Klingel) kam ein Lehrer aus einer Tür mir gegenüber und kam direkt auf mich zu.
>> Hallo, du bist bestimmt Selina. Ich bin Mr. Fulton.<<
>> Ja ich bin Selina. Vielen Dank, dass sie mich zu meiner Klasse bringen.<< Ich reichte ihm die Hand.
Mir. Fulton war circa. 1,80 groß, dunkle Haare und hatte ein freundliches Gesicht.
>> Ist doch selbstverständlich, ich lasse meine neuen Schüler doch nicht ins offene Messer laufen.<< Er musste lachen als er das sagte und ich wusste nicht ob das lustig gemeint war, oder ob die Klasse wirklich schlimm war.
Er setzte sich in Bewegung und lief Richtung Aula.
Ich folgte ihm stumm.
In der Aula bog er einmal links ab und einmal rechts ab und noch einmal links und schon hatte ich die Orientierung verloren.
>Mist warum hab ich nur so einen verdammt schlechten Orientierungssinn? Hoffentlich nimmt mich irgendeiner der anderen Schüler gleich mit in den nächsten Raum.<
In Gedanken versunken merkte ich nicht, dass Mr. Fulton vor einer Tür stehen geblieben war und wäre beinahe in ihn hineingelaufen. Zum Glück bremsten meine Beine im letzten Moment und gerade rechtzeitig kam ich zum stehen.
Er klopfte und öffnete die Tür als von innen ein gedämpftes „Herein“ ertönte.
>> Guten Morgen Mr. White. Ich wollte ihnen nur eben unsere neue Schülerin vorbeibringen. Sie hat noch keinen Stundenplan und somit noch keine Schulbücher oder Ähnliches dabei, aber ich denke das macht nichts. So Selina, wir sehen uns in der fünften Stunde in Englisch wieder. Bis dahin wünsche ich dir einen angenehmen ersten Schultag.<< fügte Mr. Fulton an mich gewandt hinzu.
Mit diesen Worten verließ er die Klasse und ließ mich alleine mit Mr. White vor 25 gaffenden Augenpaaren stehen.
Ich bemerkte jetzt schon, wie ich einen roten Kopf bekam und war froh, als Mr. White zu sprechen begann.
>> Also wie ihr gerade mitbekommen habt, haben wir ab diesem Jahr eine neue Schülerin.
Und ich bitte euch, benehmt euch ausnahmsweise bitte mal anständig.<< Er zwinkerte.
Sofort ertönten aus der Klasse Sprüche wie
>>Wir sind immer anständig<< , oder
>>Mr. Fulton, was denken sie denn von uns?<<
Dieser reagierte jedoch nur mit einem Lächeln darauf und drehte sich zu mir um.
>> Würdest du dich bitte kurz vorstellen, damit wir ein bisschen mehr über dich erfahren können? Danach bist du auch sofort erlöst und kannst dich hinsetzen.<<
Ich nickte und atmete tief durch. Mr. White warf der Klasse einen warnenden Blick zu, der wohl soviel heißen sollte, dass sie sich benehmen und mich zu Ende sprechen lassen sollten.
>> Okay also, ich heiße Selina Miller, bin 18 Jahre alt und bin erst vor drei Tagen hier nach San Francisco gezogen. Vorher habe ich mit meiner Familie in Spakrs, in Nevada gewohnt. Wir sind umgezogen, weil mein Dad hier einen neuen Job als Vizepartner der Baufirma „Hammond Construction Company“ bekommen hat.
Meine Mutter arbeitet in der Bäckerei „Delicious Bakery“. Meine zwei Jahre ältere Schwester Beth studiert Medizin, ihre Zwillingsschwester Lucy arbeitet als Sekretärin von meinem Dad und meine kleinste Schwester Liz geht noch in den Kindergarten.
Ja und da war es auch eigentlich schon von mir. Habt ihr noch irgendwelche Fragen?<<
> Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht.< Doch natürlich wurde mein Flehen nicht erhört.
>> Vermisst du Nevada? << Die Frage kam von einem etwas molligen Mädchen mit wunderschönen langen roten Haaren.
>> Na ja bis jetzt habe ich mich hier ganz gut eingelebt, aber die vertraute Umgebung wäre mir schon zwischendurch lieber. <<
Bevor ich, oder noch jemand andere noch etwas sagen konnte, wollte Mr. White mit seinem Unterricht anfangen. Sollte mir nur Recht sein.
Ich hatte mir schon einen Platz in der letzten Ecke ausgesucht, wo kein anderer saß.
Doch die Rechnung hatte ich ohne „Pippi Langstrumpf“ gemacht.
Sie winkte mich zu sich rüber und ich war ihr dafür dankbarer als ich gedacht hatte.
So musste ich diese Stunde schon mal wenigstens nicht alleine verbringen.
Die anderen Schüler aus der Klasse sahen mich mit komischen Blicken an, als ich zu ihr ging.
Irgendetwas sagte mir, dass das rothaarige Mädchen, welches auf mich einen ehrlichen, freundlichen und aufgeschlossenen Eindruck machte, nicht gerade die Klassenkönigin war.
Für heute war mir das allerdings erst mal egal. Ich setzte mich auf den Stuhl neben sie und holte meinen Collegeblock und mein Etui aus der Tasche. An etwas zum Mitschreiben hatte ich gedacht.
>> Hey, ich bin Lilly Cole. Mein Vater ist der Geschäftsführer von „Hammond Construction Company“. Wenn du Lust hast, zeig ich dir nach unserer Doppelstunde Musik mal die Schule und wir gehen in der Mittagspause zusammen essen.<<
>> Echt, dein Vater ist der Partner von meinem Vater? Ist ja irgendwie lustig. Was für Zufälle es doch gibt. Und klar gerne kannst du mir die Schule zeigen, ich hab den Weg vom Sekretariat bis hier hin ja schon wieder vergessen. Aber in der Pause muss ich erst noch mal dahin, meine Busfahrkarte, meinen Stunden – und Raumplan abholen.<<
>> Klar ist kein Problem, ich zeig dir wo es ist.<< Gerade als ich etwas erwidern wollte, erhob Mr. White seine Stimme.
>> Selina, es ist ja schön, dass du dich schon so gut mit Lilly verstehst, aber könntet ihr eure Gespräche bitte auf die Pause verlegen?<<
Lilly und ich nickten brav und kicherten.
>> Eigentlich ist Mr. White ein netter Typ. Und wie du bald merken wird, ist er der einzige wirklich lustige Lehrer hier an der Schule. Die anderen, haben alle einen an der Waffel. Wart's nur ab.<<
Lilly kicherte vor sich hin, verstummte aber bei einem erneuten strengen Blick vom Lehrer.
> Mr. White und lustig? Na ja so sieht er jedenfalls nicht aus mit seinen 1,70 Metern, seiner Halbglatze und seinem Bierbauch. Bin ja mal gespannt, ob Lilly Recht behält.>
Und wie sie Recht behielt. Diese Doppelstunde Musik war die lustigste Unterrichtsstunde, die ich seit langem hatte.
Mitten in der Stunde, fing Mr. White auf einmal an, lautstark mit einem Jungen namens James, über die heutige Musik und die dazugehörigen Musikvideos zu diskutieren (weiß Gott wie sie bei dem Thema Mozart und Bach darauf kamen).
Mr. White fand es verwerflich, wie sich die Frauen und Mädchen sich sexy in den Musikvideos räkelten und wie sie Sängerinnen viel zu freizügig auf der Bühne standen.
James hingegen fand das völlig okay.
>> So ist das aber heutzutage Mr. White. „Sex sells“ lautet das Motto.<<
Diese Diskussion wurde erst vom Läuten der Pausenglocke unterbrochen.
Die Pause nutzte ich dazu, mir den Weg zum Sekretariat, den Lilly mir zeigte, einzuprägen.
Diese Schule war nach meinem Geschmack definitiv zu groß.
Lilly, die anscheinend meine Gedanken gelesen hatte, meinte :
>> Mach dir keine Sorgen, ich fand die Schule am Anfang auch erst viel zu groß, aber spätestens nächste Woche hast du dich hier gut eingelebt und bis dahin führe ich dich einfach herum. Ach ja, und herzlich willkommen an unserer Schule, Selina << sagte Lilly und ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht.
Nach der Pause, hatten wir die nächsten beiden Stunden Biologie und Physik bei einer kleinen rundlichen Lehrerin, dessen Namen ich mir einfach nicht merken konnte. Na ja zum Glück hatte ich das mit der Vorstellungsrunde schon hinter mir und musste nur noch der Lehrerin sagen wie ich hieß.
Diese beiden Stunden waren im Gegensatz zu den zwei Stunden Musik eine Qual.
Die Lehrerin mahnte mich sogar ab, da ich kein Biologie – und Physikbuch dabei hatte.
Ich erklärte ihr zwar warum ich sie nicht dabei hatte, aber das schien sie nicht einmal zu interessieren.
>> Na toll, das fängt ja schon echt gut an mit der <<,grummelte ich in Lillys Richtung.
Sie legte mir die Hand auf die Schulter.
>> Mach dir keine Sorgen, die alte Hexe ist immer so. Rede gleich einfach mit Mr. Fulton und dann wird sich die Sache schon regeln.<<
Zwar war ich erleichtert, dass Mrs. „Sowieso“ eigentlich jeden ihrer Schüler hasste, aber für diese Stunde war meine Laune hinüber.
Glücklicherweise folgte nach diesen beiden Stunden die Mittagspause.
Erst als wie in die Cafeteria gingen und uns der Geruch von leckerem Essen in die Nase stieg, merkte ich, dass ich kurz vorm Verhungern war.
Doch bevor ich mir etwas zu Essen holen durfte, führte Lilly mich in die Regeln der Cafeteria ein.
>> Also jeder gehört hier irgendeiner Clique an. Und jede von ihnen hat ihren eigenen Tisch.
Wenn du nicht zu der Clique gehörst, denk nicht mal daran dich an ihren Tisch zu setzen....<<
>> Was soll denn dann schon groß passieren?<<, unterbrach ich sie, weil ich das ziemlich unsinnig fand.
>> Glaub mir einfach. Setz dich nicht dahin, dann bekommst du auch keine Probleme.
Vor ein paar Jahren hat ein Junge sich mal an den „Tisch der Coolen“ gesetzt, einfach so aus Spaß. Na ja, jetzt geht er nicht mehr auf diese Schule. Die haben ihn so lange fertig gemacht, bis er freiwillig gegangen ist.<<
Wow, das war krass und ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Also lies ich Lilly weiterreden.
>> Jetzt zeige ich dir welche Clique welche ist und an welchem Tisch sie sitzen.
Es gibt die Streber, die Coolen, die Sportler, die Denker, die Freaks, die Zicken und natürlich die Cheerleader. Siehst du die vielen Tische, die da hinten an der Wand stehen? << Ich nickte.
>> Rechts außen, sitzen die Sportler. Das heißt Basketballer, Fußballer et cetera. Ihnen gehören die ersten beiden Tische. Die zwei Tische daneben gehören, wie du dir sicher denken kannst den Cheerleadern und die beiden Tische danach gehören den Zicken.
Ja ich weiß, warum haben Cheerleader und Zicken zwei separate Tische? Die Antwort, keine Ahnung. Ist so ein Ding unter denen und da werde ich mich auch nicht einmischen oder versuchen die zu verstehen. Die letzten beiden Tische gehören den Coolen. Das heißt denen, die weder Cheerleader noch Sportler sind, aber trotzdem großes „Ansehen“ an dieser Schule genießen.
Die Reihe dahinter beginnt mit den Tischen für die Streber. Wieder keine Ahnung warum, aber die wollen immer unter sich bleiben. <<
>> Vielleicht haben sie ja Angst, dass wir ihnen ihre Hausaufgaben klauen wollen oder so.<< Ich lachte und Lilly stimmte in mit ein.
>> Ja das kann durchaus möglich sein. Die Denker sitzen neben den Strebern, damit sie sich, natürlich nur in den äußersten Notfällen, beraten können. Am Ende sitzen die Freaks. Die haben sogar vier Tische für sich, weil es hier so viele davon gibt.
Ich weiß zwar nicht wie sie sich selbst als Freaks definieren, aber wie du schon siehst, sind einige von ihnen zum Beispiel Grufties, was hier unter Freaks läuft. So ich denke das waren alle Cliquen.<<
>> Okay an dieses ganze Cliquen – Ding muss ich mich erst mal noch gewöhnen. Klar gab es an meiner alten Schule auch Cliquen et cetera , aber es war nicht so schlimm, dass jede ihren eigenen Tisch hatte oder so was. Ach ja, wo ordnest du dich denn ein?<<
Lilly grinste.
>> Ich ordne mich nirgendwo ein. Mir ist es egal wo ich sitze und wer mit mir an einem Tisch sitzt. Ich will einfach nur in Ruhe mein Mittagessen genießen und fertig. Also, lass uns was holen gehen sonst ist gleich nichts mehr da, außer den Resten.<<
Heute stand Spaghetti Bolognese oder Pommes mit Schnitzel auf der Speisekarte.
Aber da ich der totale Nudelfan war (was das betrifft hätte ich mich in die Kategorie „Freak“ einordnen müssen), stand für mich außer Frage was ich nehmen würde.
Mom hatte das Geld für das Essen schon für den kompletten Monat an die Schule überwiesen, sodass ich mir darum keine Gedanken machen musste.
Nachdem Lilly sich ihren Teller mit Pommes und Schnitzel vollgemacht hatte, machten wir uns auf die Suche nach einem freien Tisch.
>> Na toll, die letzten freien Tische sind mal wieder am anderen Ende der Cafeteria<<, grummelte ich und balancierte mein Tablett durch die Tische, Taschen und Schüler.
Kurz bevor wir am Tisch angekommen waren, rief jemand meinen Namen.
>> Hey Selina. Willst du nicht lieber mit uns als mit „Pippi ‚Moppelchen’ Langstrumpf“ essen?<<
Ich drehte mich um und sah James ins Gesicht.
>> Lieber esse ich mit Pippi Langstrumpf, kleiner Onkel und Herr Nielsson zusammen, als dass ich mit einer Kröte wie dir esse.<<
Seine Freunde am Tisch kugelten sich vor lachen und James guckte mir nur ganz verdattert an. Ich drehte mich um ( > Wow sollte ich gerade mal wirklich mutig gewesen sein? < )und setzte mich zu Lilly, die sich schon den freien Tisch geschnappt hatte, dazu.
>> Was für Idioten.<< Ich schimpfte wütend vor mich hin.
Dann bemerkte ich, dass Lilly ziemlich traurig aussah.
>> Hey, was ist los mit dir? Du lässt dir doch wohl nicht von denen die Laune verderben. Ich bin zwar erst einen Tag hier, aber selbst ich hab schon mitbekommen, dass die Idioten sind. Komm schon, was ist los?<<
>> Ja ich weiß ja, dass das Idioten sind und ich weiß auch gar nicht warum mich das immer so stört, aber ich kann doch nichts für meine roten Haare. Und ja ich bin ein bisschen pummelig, aber na und? Ich mag mich eigentlich so wie ich bin, aber seit ich bei denen in der Klasse bin, bin ich nur noch „Pippi Langstrumpf“ oder „Karottenkopf“ oder so was. Dabei hab ich denen nie etwas getan, aber danke, dass du mich verteidigt hast. Aber wenn du magst kannst du auch gerne bei denen essen. Ich bin es gewohnt alleine zu essen.<<
>> Ja klar ich lass dich hier alleine sitzen! Man, lass dich doch von denen nicht unterkriegen.
Ich find deine roten Haare echt super. Die sind richtig lang und schön gepflegt. In der Sonne glänzen die bestimmt richtig. Und na ja, dann bis du halt eine liebenswerte „Pippi Langstrumpf“ oder ein gut aussehender Karottenkopf.<< Ich konnte sehen, wie ein kleines Lächeln auf Lillys Lippen huschte.
>> Du bist echt blöd <<, sagte sie und das Lächeln wurde breiter.
>> Hey, hey nicht frech werden, sonst überleg ich mir das noch anders und setz mich doch noch bei denen an den Tisch. << Jetzt konnte sie auch nicht mehr und bekam einen richtigen Lachanfall. Sie hatte ein echt tolles Lachen und man konnte gar nicht anders als mitzulachen.
Die Jungs von dem anderen Tisch sahen verwirrt zu uns herüber.
> Ja auch „Pippi“ kann lachen<, dachte ich mir und hielt mir den Bauch.
>> Danke fürs Aufmuntern. Du bist echt lieb. Aber jetzt lass uns essen, wir haben nur noch eine halbe Stunde und ich wollte dir ja noch ein bisschen was von der Schule zeigen.<<
>> Ist doch kein Problem, wozu sind Freunde denn da? Guten Appetit.<<
Ich widmete mich meinen Spaghetti, konnte aber aus dem Augenwinkel noch ein Lächeln bei Lilly erkennen. Ich verstand nicht was die Jungs hatten. Lilly war nett und hübsch. Okay sie hatte vielleicht ein paar Kilos zu viel auf den Hüften, aber deswegen muss man sie doch nicht so runtermachen. Während des Essens dachte ich fast die ganze Zeit darüber nach.
Wir aßen fast schweigend und so waren wir auch schnell fertig und Lilly konnte mich noch ein wenig in der Schule rumführen.
>> .....und wenn du da hinter über diesen kleinen Weg gehst, kommst du zur Sporthalle. So das war es schon. Wie du siehst, ist die Schule auf den zweiten Blick gar nicht mehr so groß wie auf den ersten.<<
>> Na ja aber immer noch groß genug um sich zu verlaufen. << Wir mussten beide lachen.
>> Komm, ich will dir noch eben etwas zeigen.<<
Lilly führte mich in die Richtung in der die Sporthalle lag. Kurz vor der Sporthalle, führte sie mich links um diese herum. An der Seite konnte ich ein paar Bänke sehen und sie deutete auf eben diese. Wir setzten uns. Von hier aus hätte man den Schülern beim Sport zuschauen können, wenn wir nicht gerade alle Mittagspause hätten.
>> Weißt du, wenn ich in der Mittagspause mal keine Lust auf die ganzen Leute in der Cafeteria habe, setze ich mich einfach hier auf die Bank, lese vielleicht etwas oder sitze hier einfach nur rum. Na ja oder wenn ich mal eine Freistunde habe, schaue ich den in kurzen Shorts und T – Shirts schwitzenden Jungs beim Sport zu.<<
Ich sah sie mit großen Augen an.
>> Hey, auch ich habe Bedürfnisse.<<
Sie stieß mich von der Seite an und fing an zu lachen.
Ich konnte ebenfalls nicht an mir halten und so lachten wir bis uns die Tränen kamen und die Glocke läutete.
>> Vergiss nicht wegen der Hexe mit Mr. Fulton zu sprechen.<<
>> Nein nein, das erledige ich direkt am Anfang der Stunde. Aber kannst du mir vielleicht noch mal sagen wie die Hexe heißt? Ich kann mir den Namen einfach nicht merken.<<
Lilly lachte.
>> Klar, die Hexe heißt Mrs. Aberystwyth. Aber selbst wenn du nur Hexe sagst, weiß Mr. Fulton Bescheid.<<
Wir kamen gerade noch rechtzeitig in die Klasse, denn Mr. Fulton kam stand bereits davor.
>> Oh, hallo Selina. Wie lief dein Tag bis jetzt? Wie ich sehe, scheinst du dich ja ganz gut mit Lilly zu verstehen.<<
Lilly war bereits auf dem Weg zu ihrem Platz und wie auch schon im Musik – und im Naturwissenschaftsraum, saß neben ihr niemand.
Ich wand mich wieder Mr. Fulton zu.
>> Ja Lilly ist super. Sie hat mich bereits rumgeführt und mir soweit alles gezeigt.
Und soweit lief eigentlich auch alles gut. Allerdings gibt es eine Sache die ich gerne kurz mit Ihnen besprechen würde. Es dauert wirklich nicht lang.<<
>> Okay, dann schieß mal los.<<
>> Also in den ersten beiden Stunden Musik lief es noch ganz gut. Aber in der dritten und vierten Stunde hatten wir dann Biologie und Physik bei Mrs. ....... <<
>> Mrs. Aberystwyth nehme ich mal an? << half mir Mr. Fulton weiter.
>> Ja genau, danke. Und ich habe von ihr direkt eine Abmahnung bekommen, weil ich noch keine Schulbücher, Hefte oder was ich sonst für ihren Unterricht brauchte da bei mir hatte.
Aber wie sollte ich auch die ganzen Sachen mitnehmen, wenn ich doch nicht einmal wusste welche Fächer ich heute überhaupt habe? Könnten Sie vielleicht mal mit ihr reden?<<
>> Aber klar, das ist kein Problem. Mrs. Aberystwyth ist eine sehr ..... eigenwillige Person. Aber ich werde mit ihr reden und deine Abmahnung kannst du vergessen.
Ach ja, und ich freue mich, dass du dich so gut mit Lilly verstehst. Sie ist ein wirklich tolles Mädchen, aber sie hat es wirklich nicht leicht hier in der Klasse.
So und jetzt lass mich mal mit dem Unterricht anfangen. Du wirst dich ja denke ich zu Lilly
setzen?<<
Er schien sich wirklich zu freuen, dass ich mich so gut mit Lilly verstand, denn er lächelte, als er mir den Platz neben ihr „zuwies“.
Die Stunde Englisch bei Mr. Fulton ging schnell um.
Das lag zum Einen vielleicht daran, dass ich das Thema bereits kannte und zum Anderen , dass mir Englisch ziemlich leicht fiel. Damit hatte ich noch nie wirklich Probleme gehabt.
Als es klingelte packte Lilly neben mir ihre Sachen zusammen.
Ich sah sie fragend an, da auf dem Stundenplan noch eine Stunde Mathe stand.
>> Wir haben jetzt frei. Mr. Meyer ist irgendwie krank oder so. Ich zeig dir morgen wo der Vertretungsplan hängt. Aber jetzt lass uns nach Hause. <<
>> Ähh, Lilly? Ich hab da ein kleines Problem. Meine Mutter wollte mich eigentlich abholen, aber jetzt hab ich ja schon eher frei und weiß nicht wie ich nach Hause kommen soll.
Ich kenn die Busfahrpläne nicht und weiß nicht wie meine Bushaltestelle heißt.<<
>> Ach das ist doch kein Problem. Sag mir einfach wo du wohnst und dann kann ich dir hoffentlich sagen wo du aussteigen musst. Ich kenn mich mit den Fahrplänen eigentlich relativ gut aus.<<
>> Ich glaube die Straße heißt Park Avenue und die Hausnummer müsste 725 sein.>>
Ich überlegte, war mir aber doch ziemlich sicher.
> Vielleicht hätte ich doch mal auf Dad hören sollen als er uns erzählt hat wo wir hinziehen. Na ja zu spät.<
>> Oh, ich komme fast aus der gleichen Ecke. Ich wohne eine Straße weiter. In der Lorraine Avenue. Ich sag dir Bescheid, wenn du aussteigen musst, ich muss nur eine Haltestelle weiterfahren als du. Und wenn wir uns jetzt beeilen bekommen wir den Bus noch. Sonst müssen wir 20 Minuten warten.<<
Wir begannen zu rennen und erwischten den Bus gerade noch rechtzeitig.
Im Bus unterhielten wir uns noch ein wenig und kurz bevor ich aussteigen musste, fragte Lilly mich noch etwas.
>> Selina, magst du morgen wieder bei mir sitzen und die Pausen mit mir verbringen und
so? <<
>> Klar, was ist das denn für eine Frage. Gib mir noch schnell deine Handynummer, falls noch irgendetwas ist, kann ich mich bei dir melden.<<
Ich gab ihr mein Handy und sie tippte schnell ihre Nummer ein.
Dann hielt der Bus auch schon.
>> Bis morgen Selina.<<
>> Bis morgen, Lilly. << Ich war schon fast aus dem Bus raus, doch ich sah sie noch winken.
Mom war zu Hause, was mein Glück war. Ich hatte natürlich meine Schlüssel vergessen, da ich ja eigentlich davon ausgegangen war, dass sie mich abholt.
>> Selina, was machst du denn schon hier? Sollte ich dich nicht erst in einer Stunde abholen?<<
Mom öffnete mir die Tür und schien erleichtert zu sein, dass sie sich den Weg zur Schule sparen konnte.
>> Hey Mom, << ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange, >> die letzte Stunde ist ausgefallen. Bin dann mit dem Bus nach Hause und Lilly hat mir gesagt wo ich aussteigen muss. <<
>> Lilly? Wer ist Lilly?<< sie sah mich fragend an.
Also erzähle ich ihr, nachdem sie mich dann endlich ins Haus gelassen hatte, wer Lilly war.
>> Die Tochter von Partner deines Vaters? Na wenn das mal kein Zufall ist.<<
>> Kann schon sein. Jedenfalls ist sie echt lieb und hat mir direkt die Schule gezeigt und ich kann nicht verstehen warum ihre, beziehungsweise unsere, Klasse sie nicht mag. Aber das ist ein anderes Thema. Wie war denn dein Tag heute so?<<
>> Oh Gott, frag lieber nicht. Es war das reinste Chaos. Ich hatte ja heute meinen ersten Arbeitstag. Da es ja auch dein erster Tag in der Schule war und der erste Tag für Liz im neuen Kindergarten, hatte mein Chef mir erlaubt erst um halb neun anzufangen, anstatt um sechs. Na ja und nachdem ich dich dann bei der Schule abgesetzt hatte, lag ich ja eigentlich ganz gut in der Zeit. Und dann bin ich direkt zum Kindergarten gefahren und dann ging es los. Liz wollte nicht im Kindergarten bleiben und hat einen riesigen Aufstand gemacht und so laut geschrieen, dass sie anderen Eltern mich schon schief von der Seite angeschaut haben. Als sie sich dann endlich beruhigt hatte und da bleiben wollte, war ich eh schon spät dran, da ich ja auch noch zehn Minuten zur Bäckerei fahren muss und dann ist das Auto nicht angesprungen. Zum Glück hatte eine der Erzieherinnen ein Überbrückungskabel dabei und konnte mir Starthilfe geben. Dann bin ich wie ne bescheuerte zur Arbeit gedüst und war viertel vor neun da. Zum Glück war mein Chef nicht sauer. Na ja jetzt hab ich nur das Problem, dass ich Liz gleich nicht vom Kindergarten abholen kann, weil ich wieder zur Arbeit muss, da ich ja heute etwas länger dann machen muss.
Ich kann dir aber auch nicht das Auto hier lassen, weil ich das ja selber brauche. Hilf mir!!!<<
Bei den letzten Worten musste sie lachen.
>> Ich weiß nicht wo dein Problem liegt Mom. Ich bringe dich gleich zur Arbeit, hole Liz ab, bringe sie hier hin, dann kann Beth mal auf sie aufpassen und dann hole ich dich von der Arbeit ab. <<
Mom dachte kurz nach .
>> Ich wollte aber gerne noch einkaufen.<<
>> Ja dann hole ich dich ab und wir fahren dann eben zum Supermarkt. Mach doch nicht alles so kompliziert.<< Ich musste lachen, denn meine Mom machte immer mehr Chaos als eigentlich nötig.
>> Hmm... so hatte ich das alles noch gar nicht gesehen. Wollen wir dann gleich los?
Ich hab zwar gesagt das ich vielleicht ein bisschen später auftauche, weil ich dich noch abholen muss, aber ein bisschen früher da sein kann ja nicht schaden.<<
>> Okay, lass mich eben noch meine Schulsachen hochbringen, dann können wir los. <<
Der restliche Tag lief wie geplant. Mom kam rechtzeitig zur Arbeit, Liz heile nach hause und sogar Beth beschwerte sich nicht, dass sie mal ein paar Stunden auf Liz aufpassen sollte.
Nachdem Mom und ich dann den Einkauf erledigt hatten und Dad und Lucy auch wieder zu Hause waren, machte Mom noch schnell essen und kurz danach waren wir auch schon alle in unseren Zimmern verschwunden.
Diese Nacht schlief ich zum Glück endlich mal wieder traumlos.
Der nächste Morgen lief eigentlich genauso wie der letzte. Nur das ich dieses Mal besser aus dem Bett kam und Dad unten mit Liz in der Küche saß anstatt Mom.
>> Guten Morgen Dad. Ist Mom schon lange weg?<<
>> Guten Morgen Große. Ja sie ist schon vor fast zwei Stunden gefahren. Sie muss ja schon um sechs Uhr anfangen. Und heute wollte sie mal ein bisschen früher da sein und nicht wieder zu spät kommen wie gestern <<, er lachte als er an ihr Chaos von gestern dachte, >> aber ich bringe dich heute noch zur Schule, da ich die Schule selbst ja noch nicht gesehen habe, sondern nur von meinem Partner gehört habe. Seine Tochter geht auch auf die Schule.<<
>> Ich weiß Dad. Sie heißt Lilly, hat feuerrote Haare, sitzt in der Schule neben mir und hat mich gestern rumgeführt.<<
Jetzt war Dad sprachlos.
> Hatte ich ihm das denn nicht erzählt? <
>> Wieso hast du mir das denn nicht erzählt? <<
Okay, das beantwortet meine Frage.
>> Ich weiß nicht, ich dachte ich hätte es dir erzählt. Mom hab ich es erzählt und irgendwie dachte ich, dass ich dir das auch erzählt hätte. Sei nicht sauer. <<
Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und so konnte er mir einfach nicht böse sein.
>> Okay wann wollen wir denn los Dad? Es ist ja schon halb acht und ich wollte vorher noch ein bisschen mit Lilly quatschen.<<
>> Wir können gleich los. Liz ziehst du dir bitte schon mal Schuhe und Jacke an? Dann bring ich dich auch gleich weg. <<
>> Okay Dad. << Liz sprang von ihrem Stuhl und rannte Richtung Flur.
Während sie sich die Schuhe und ihre Jacke anzog, räumten Dad und ich die Überreste vom Frühstück weg und machten uns ebenfalls fertig.
Als ich dir Tür öffnete und mich schon mal nach draußen stellen wollte, sah ich ein geparktes Auto vor unserer Einfahrt. Der Wagen gehörte niemand anderem als Lilly, die schon auf mich zugelaufen kam.
>> Guten Morgen Lilly, was machst du denn hier?<<
>> Guten Morgen. Ich hab gedacht du hast vielleicht keine Lust mit dem Bus zur Schule zu fahren und das du vielleicht mit mir fahren möchtest. <<
>> Ähm klar gerne, aber warte einen Moment ja. Eigentlich wollte mein Dad mich zur Schule fahren und ich klär das eben mit ihm ab. Dann kann er direkt zum Kindergarten fahren.<<
Dad kam schon aus der Tür, sodass ich nicht einmal mehr bis ins Haus laufen musste.
>> Hey Dad, hast du was dagegen, wenn ich mit Lilly zur Schule fahre? Dann brächtest du nur Liz in den Kindergarten bringen. Bitte. <<
Mein Dackelblick funktioniert immer.
Er überging meine Frage.
>> Hallo, du bist also Lilly Hammond? Freut mich dich kennen zu lernen <<, er reichte Lilly die Hand, >>Serina hatte Recht, deine Haare sind feuerrot. Aber es gefällt mir, es sieht wirklich gut aus. Außergewöhnlich. Auf dem Bild, das ich auf dem Schreibtisch deines Vaters gesehen hab, kam es mir nicht so rot vor. Und du willst Selina heute mitnehmen? Fährst du öfter mit dem Auto zur Schule?<<
>> Hallo Mr. Miller. Danke für das Kompliment, aber ich mag meine roten Haare nicht so gerne. Ja ich habe gestern das Auto von meinem Dad geschenkt bekommen, da er sich ein neues zugelegt hat. Und Benzinkosten bekomme ich, so lange ich zur Schule gehe, auch von ihm geschenkt. Na ja und dann würde ich sagen, dass ich jetzt jeden Tag mit dem Auto zur Schule fahren werde.<<
Lilly freute sich riesig und ihre Augen leuchteten.
> Na die gibt ja ganz schön an. Aber ich würde es genauso machen. <
>> Freut mich für dich Lilly. Ich hätte auch gerne ein eigenes Auto. <<
Ich sah meinen Dad an, aber der rollte nur mit den Augen.
>> Sei froh, dass du Moms und mein Auto fahren darfst. Vielleicht schenken wir dir zu deinem nächsten Geburtstag eins, oder du kaufst dir selber eins. Lucy und Beth haben schließlich auch kein Auto geschenkt bekommen. <<
>> Ja, ja Dad ich weiß. Komm, lass uns zur Schule fahren Lucy, bevor ich noch eine Predigt über Gleichberechtigung unter Geschwistern gehalten bekomme. Bis heute Abend Dad. Bye!<<
>> Ja bis heute Abend Selina. Viel Spaß in der Schule.<<
Als ich mit Lilly zu ihrem Auto ging, erkannte ich erst was für ein Auto es war.
Ihr Vater hatte natürlich nicht irgendein Auto gefahren. Und deswegen besaß Lilly nun einen Golf VI. Das war mein absolutes Lieblingsauto, seit ich es in der Fahrschule gefahren hatte.
>> Lilly, meinst du ich darf auch mal mit deinem Auto fahren? <<
>> Klar wieso nicht?! Du hast deinen Führerschein und kannst Auto fahren. Wenn du magst kannst du heute nach der Schule zurück fahren. <<
Ich freute mich so sehr, dass ich ihr erst einmal um den Hals fallen musste.
>> Aaaah das ist so lieb von dir. Seit der Fahrschule bin ich total vernarrt in den Golf VI, aber seitdem leider keinen mehr gefahren. Wenn das Auto nicht so verdammt teuer wäre, hätte ich mir das schon längst gekauft. Danke Lilly. <<
Lilly, kam aus dem Lachen kaum raus.
>> Es ist nur ein Auto Selina. Mehr nicht. Heute Nachmittag kannst du damit fahren. Aber es ist ein Schaltwagen. <<
>> Das macht nichts. In meiner Fahrschule war ich die einzige, die extra noch Fahrstunden auf einem Schaltwagen gemacht habe, weil ich nicht nur, wie es hier alle machen, Automatik – Auto fahren wollte. Na ja und da meine Eltern auch Schaltwagen fahren, blieb mir ja auch nichts anderes übrig. Aber Schaltwagen fahren mag ich lieber, weil der linke Fuß da auch was zu tun hat. <<
>> Okay dann wird das ja kein Problem sein heute Nachmittag. Dann lass uns mal los. Wenn wir zu spät kommen, reißt Mrs. Jo uns den Kopf ab. << Während Lilly das sagte, war sie schon ins Auto eingestiegen und hatte den Schlüssel gedreht.
Mrs. Jo war unsere Kunstlehrerin und eine sehr verrückte Frau.
>> Ach ja, dein Dad ist ein ganz schönes Schnuckelchen, Selina. Wie alt war der noch mal? << fragte Lilly als wir auf den Schulparkplatz fuhren.
>> Lilly, mein Dad ist über vierzig, was hast du für komische Gedanken? <<
Ich war schockiert, aber auch belustigt. Ich hatte nie bemerkt, dass mein Dad gut aussieht, er war ja einfach nur mein Dad.
>> Reg dich ab Selina, das war ein Scherz. Aber er sieht trotzdem gut aus. <<
Darauf wusste ich nicht was ich sagen sollte, also antwortete ich ihr nicht.
>> So, wollen wir dann die Sonne in unserer Herz lassen, Liebes? <<
Lilly kicherte, als sie die verrückte Mrs. Jo zitierte.
>> Aber gerne doch Herzchen. <<
Wir bekamen einen richtigen Lachanfall und konnten uns auf dem Weg zum Kunstraum einfach nicht beruhigen. Gestern hatten wir sie auf dem Gang getroffen und Lilly hatte ein bisschen betrübt ausgesehen und na ja, Mrs. Jo schien sie mit dem Spruch „Lass die Sonne in dein Herz Liebes“ aufmuntern zu wollen. Na ja geschafft hatte sie es jedenfalls.
Als wir dann vor der Klasse standen und warteten das Mrs. Jo kam und sie aufschloss, hatten wir uns dann einigermaßen wieder eingekriegt.
Als dann aber Mrs. Jo uns alle mit einem >> Guten Morgen meine Blumen << begrüßte, ging es natürlich wieder von vorne los.
Mrs. Jo guckte uns ein wenig irritiert von der Seite an, nur leider konnten wir ihr vor Lachen keine Erklärung geben. Sie nahm es einfach so hin und dachte nicht im Traum daran, dass wir über sie lachten.
Mrs. Jo war nicht nur verrückt, sie sah auch verrückt aus.
Ihre Frisur war immer unordentlich und sah aus, als ob Vögel ein Nest auf ihrem Kopf gebaut hatte. Sie hatte ein rundliches Gesicht und trug auf ihrer Nase eine runde Brille mit großen, dicken Gläsern. Ihr Kleidung war ebenfalls... na ja... speziell.
Ihre Sachen waren immer zu weit und sahen aus, als hätte ihre Großmutter sie bereits letztes Jahrhundert getragen. Viele von ihren Sachen wiesen riesige Löcher auf und manchmal dachten ich, dass sie vielleicht unter einer Brücke wohnt.
Sie erinnerte mich ein bisschen an Professor Trelawney aus Harry Potter.
Wir setzten uns auf unsere Plätze und bekamen ein großes DIN A2 Plakat.
Darauf sollten wir jetzt einfach malen, wozu wir gerade Lust hatten, damit Mrs. Jo unsere Arbeiten, nach unserem seelischen Zustand bewerten konnte.
> Was für ein Quatsch. Hoffentlich geht die Stunde schnell vorbei, denn lange halte ich diese Frau nicht aus. <
Ich sah Lilly an und wusste, dass sie genau das gleiche dachte wie ich.
Sie schüttelte nur mit dem Kopf und zeigte auf den Stundenplan.
>> Eine Doppelstunde? Och nööö... Muss das denn sein? <<
>> Und das ist noch nicht alles Selina <<
Lilly deutete auf eine kleine Notiz, die sie gestern anscheinend gemacht haben musste, >> wir haben die dritte und die vierte Stunde ebenfalls Kunst, weil Mr. Felton heute nicht da ist. Irgendeine wichtige Konferenz oder so.<<
Ich schlug einmal mit dem Kopf auf dem Tisch.
>> Das kann doch nicht wahr sein. Diese Schule ist auch nicht besser als meine letzte. Die guten Lehrer hat man zu wenig und die, die einem nur auf die Nerven gehen, scheint man immer zu haben. <<
Wir begannen irgendetwas zu malen. Ohne Sinn oder Zusammenhang.
Lilly benutzte unbewusst ein paar dunklere Stifte. Das wurde uns erst bewusst, als Mrs. Jo hinter Lilly trat und keuchte.
>> Liebes, was benutzt du denn für Farben? Warum ist dein Bild so dunkel? Geht es dir immer noch nicht besser als gestern? Komm setz dich mit deiner Freundin ans Fenster. Dann kann die Sonne auf dich scheinen und du kannst sie in dein Herz lassen. <<
>> Nein, nein Mrs. Jo, mir geht es gut. Ich habe einfach irgendetwas gemalt und nicht auf die Farben geachtet. <<
Doch damit hatte Lilly genau das Falsche gesagt.
Ich krümmte mich, damit ich vor Lachen nicht laut losprustete.
>> Oh nein, du hast ja die Sonne ganz aus deinem Herzen geschlossen. Unbewusst benutzt du dunkle Farben. Du musst dich jetzt ans Fenster setzen und die Sonne deine Hand führen lassen. Oder hast du irgendwelche Probleme? Irgendwelche dunklen Geheimnisse? Dann komm zu mir und rede mit mir. Ich helfe dir gerne dein inneres Dunkles zu vernichten.<<
>> Okay okay, wir setzen uns ans Fenster. Komm Selina. <<
Sie warf mir einen bösen Blick zu, aber ich konnte nicht aufhören zu lachen und ich wusste das der böse Blick dafür war, dass sie nicht einfach loslachen konnte wie ich.
Als wir uns ans Fenster gesetzt hatte und Mrs. Jo wieder an ihr Pult gegangen war konnte ich nicht mehr.
Gott sei dank folgte zwei Minuten später erst einmal die erste große Pause.
Lilly und ich liefen schnell raus und ein erneuter Lachanfall schüttelte uns.
>> Lilly, was für Drogen nimmt diese Frau? Was soll der ganze Schwachsinn, dass wir die Sonne in unser Herz lassen sollen und alles? Die hat doch echt einen an der Waffel << brachte ich zwischen den Lachattacken hervor.
>> Ich weiß es nicht, aber sie sollte definitiv weniger von den Drogen nehmen.<<
Als es läutete und wir schweren Herzens wieder zur Klasse zurückgingen, lachten wir zwar nicht mehr, aber als wir sie sahen, mussten wir wieder kichern.
>> Was gibt es zu kichern meine Lieben? Dürfen wir alle daran Teil haben? << Mrs. Jo machte ein etwas ärgerliches Gesicht und mich wunderte, dass sie das überhaupt konnte.
>> Mrs. Jo, es tut mir Leid, aber der Witz wäre nicht für eine gute Seele wie Sie geeignet.
Ich hätte Angst, Ihnen damit Ihre positive Energie zu zerstören. <<
Ich brach in schallendes Gelächter aus und die Jungs ebenfalls. So schlagfertig hatten sie Lilly anscheinend noch nie erlebt. Als Lilly sah wie ich mich vor Lachen krümmte, fiel sie mit ein.
>> Beruhigt euch! Alle miteinander! Oder ich schicke die ganze Klasse zum Direktor und lasse euch nachsitzen.<<
Die Jungs und ich verstummten sofort, doch Lilly setzt noch einen drauf.
Während wir zu unserem Platz gingen, drehte sie sich zu Mrs. Jo um.
>> Mrs. Jo. Warum so dunkle Gedanken? Lassen sie die Sonne in ihr Herz. <<
Mrs. Jo atmete tief durch.
>> Du hast Recht Lilly. Macht euch bitte wieder an die Arbeit und ich vergesse diesen kleinen Zwischenfall. <<
Alle starrten Lilly an. Das hatte keiner von ihr erwartet.
Nachdem sie sich dann ebenfalls wieder beruhigt hatte, beschäftigte sie sich wieder mit ihrem Bild.
>> Kannst du mir vielleicht alle dunklen Stifte geben die du hast?<<
Ich sah sie verdutzt an.
>> Du weißt schon, dass sie dann wieder mit der Sonne kommt? <<
>> Das ist mir so total egal. Nach dem was ich gerade gesagt habe, kommt die mir heute bestimmt nicht mehr zu Nahe. Hast du ihr Gesicht gesehen? Knallrot. Das war ihr bestimmt superpeinlich ihre „dunkle Seite“ herauszulassen. <<
>> Ne habe ich leider nicht gesehen, ich war zu sehr mit meinem Lachanfall beschäftigt. <<
Lilly sah auf mein fast komplett weißes Blatt.
>> Warum malst du eigentlich nichts. Keine Lust? <<
>> Ach ich weiß einfach nicht was ich malen soll. Ich bin nicht gerade kreativ. <<
Irgendwann nahm ich einfach einen Zirkel und malte willkürlich irgendwelche Kreise auf das Papier. Dann kam mir die Idee, einfach zu versuchen meine Wünsche für die Zukunft reinzumalen. Damit war ich so beschäftigt, das ich Mrs. Jo, die auf einmal hinter mir stand, gar nicht bemerkte.
>> Das ist aber toll Selina. Du hast dich von der Sonne in deinem Herzen führen lassen. Ich würde das Bild gerne hier in der Schule ausstellen. <<
>> Nein bitte nicht Mrs. Jo. Es ist erstens noch nicht fertig und zweitens mag ich es selbst nicht so gerne. <<
>> Eine Frage an alle. Wie findet ihr das Bild von Selina? << Noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte sie mir das Bild unter dem Stift weggezogen und es hochgehalten.
Ich hätte sie dafür erwürgen können.
Jetzt konnte jeder meine Wünsche und Träume für die Zukunft sehen und darüber lachen. Die Pausenklingel ertönte natürlich erst, als das Bild einmal einen Rundgang durch die Hände aller anwesenden Schüler gemacht hatte.
Natürlich wurde ich knallrot. Wie sollte es auch sonst anders sein.
Zum Glück klingelte es dann irgendwann und Lilly und ich gaben so schnell wir möglich unsere Bilder ab und liefen nach unten in das Café.
>> Man war das peinlich. Die Jo hat doch echt einen Knall. Was sollte die Aktion? Das war mein Bild und es geht niemanden etwas an, was ich male.<< Ich war echt sauer auf Mrs. Jo, aber Lilly versuchte mich zu beruhigen.
>> Mach dir nichts draus. Die ist eben so. Lass uns jetzt einfach was essen und den restlichen Tag hinter uns bringen. Denk dran, wir haben gleich noch Sport, da kannst du deine Wut dann rauslassen. Und glaub mir, wenn du Mrs. Fin und Mr. Jin erst einmal kennen gelernt hast, kommt die Mrs. Jo gar nicht mehr so schlimm vor. <<
>> Na das ist ja ermutigend. Na ja aber du hast ja Recht. Lass uns erst mal etwas essen. Mal sehen was es heute gibt..... Kartoffel mit Kohltopf oder wieder Pommes mit Schnitzel. Letzteres hört sich doch gut an. Na dann mal los bevor alles weg ist. <<
Lilly stimmte mir zu und wir gingen zur Essenvergabe.
Den Rest der Pause verbrachten wir mit essen und damit uns über Lehrer, die die Wünsche der Schüler nicht akzeptieren, aufzuregen.
Kurz bevor es zur fünften Stunde klingelte, machten wir uns auf den Weg zur Sporthalle.
>>Bei den Lehrern, sollten wir besser nicht zu spät kommen << riet mir Lilly.
Der Unterricht fand getrennt zwischen Jungs und Mädchen statt.
An meiner alten Schule gab es das nicht und deswegen freute ich mich auf die neue Erfahrung.
Nach dem Umziehen gingen Lilly und ich in die Halle und sahen schon alle Jungs da sitzen.
>> Ich dachte wir haben getrennten Unterricht?! <<
Ich sah Lilly fragend an.
>> Ja aber das Aufwärmen machen wir immer zusammen, weil Mr. Jin meistens etwas später kommt. <<
>> Was gibt es denn da zu quatschen? Und wer bist du überhaupt?<<
Eine laute Stimme hallte von den Wänden wieder und alle Gespräche verstummten auf einen Schlag.
Eine kleine rundliche Frau zwischen 50 und 55 Jahren mit bereits ergrautem Haar hatte die Halle betreten.
>> Äh, ich bin Selina Miller. Ich bin neu in die Klasse gekommen und ich habe Lilly gerade nur gefragt warum die Jungs mit uns in einer Halle sitzen, wenn wir doch getrennten Unterricht haben. <<
Wow, die kann einem ganz schön Angst machen.
Ich versuchte so unschuldig wie möglich auszusehen, doch das schien bei ihr nicht zu wirken.
>> Okay du bist die Neue. Was interessiert es dich warum die Jungs hier sind. Nimm es einfach hin und fertig. Und jetzt setz dich in den Kreis damit ich anfangen kann. <<
> Na toll das fängt ja gut an mit der.Theres so many wars we fought
Theres so many things we're not
But with what we have
I promise you that
We're marching on
We're marching on



Leider war der Song nach weiteren fünf Minuten des Quälens ebenfalls eine Qual und so hörte ich auf ihn mir vorzusummen.
Nur leider hatte ich noch zehn Minuten vor mir, aber meine Beine fühlten sich jetzt schon an wie Blei, meine Lunge brannte und ich hatte das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen.
> Nächstes Mal werde ich vorher nicht soviel essen. Das ist ja die reine Folter, nach dem Mittagessen hier soviel zu rennen. Da sollte man sich schonen. <
>> Hey, alles klar bei dir? Du siehst nicht gerade gut aus. Soll nicht böse gemeint sein, aber du siehst echt fertig aus. Kannst du nicht mehr? <<
Ich war wohl so in meinem Lied versunken gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich nicht mehr neben Lilly lief, sondern neben einem großen schwarzhaarigem Jungen.
Er sah noch total fit aus. Und ich sah natürlich aus wie eine Tomate.
Na ja zum Glück konnte er dann nicht sehen, wie rot ich werde, weil es mir so peinlich war.
Ich schnaufte und versuchte ihm zu antworten, aber da nichts Gescheites aus meinem Mund kam, lächelte er mich an und lief weiter.
> Hab ich mir das jetzt nur eingebildet, oder war da gerade wirklich ein heißer Typ neben mir? Komm runter Selina, der war wahrscheinlich einfach nur nett. Kapitel 3.


> Oh mein Gott, das kann doch nicht wahr sein. ER ist der Sohn von Dads Partner? Aber das würde ja heißen, dass ER Lillys Bruder ist. Kein Wunder, dass er so arrogant ist, wenn seinem Dad eine riesige Baufirma gehört. Wieso hat Lilly mir nicht erzählt, dass sie einen Bruder hat? Mit ihr reden kann ich auch nicht darüber, wenn Trey dabei ist. Verdammt. Das kann doch alles nicht wahr sein. <
Ich sprang hoch und lief schnell nach draußen.
ER sollte mich auf keinen Fall entdecken.
Leider hatte Dad das Auto abgeschlossen, sodass ich davor warten musste. Fünf Minuten später kam mein Dad ebenfalls raus.
>> Hey, warum bist du so schnell rausgerannt?<< fragte Dad.
>> Ähm, mein Handy hat geklingelt. Lilly hat gefragt wo ich bleibe und ich wollte eben in Ruhe telefonieren. In der Eingangshalle hallt es so. <<
Gott sei dank wurde ich nicht rot.
>> Ach so okay. Dann lassen wir Lilly mal nicht länger warten.<<
Wir stiegen ein und Dad startete das Auto. Keine zehn Minuten später standen wir vor der Pizzeria, wo die beiden schon auf mich warteten.
>> Soll ich dich nachher vom Kino abholen? <<
>> Nein danke Dad. Ich denke Lilly oder Trey wird mich nach Hause bringen.
Ich weiß nur noch nicht wann das genau sein wird. Bis später Dad. <<
>> Alles klar bis später Selina. <<
Ich stieg aus und schon lief Lilly auf mich zu.
>> Wo warst du denn so lange? Wir warten schon seit 20 Minuten auf dich. << Lilly sah mich vorwurfsvoll an.
>> Erzähle ich dir gleich. Mit dir hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen. << Schockiert sah sie mich an. Dann sah sie aber das Lächeln auf meinem Gesicht und war beruhigt.
>> Können wir gleich kurz alleine reden. Ich muss dir was erzählen << flüsterte ich ihr zu, als wir zu dem Jungen gingen, den Lilly alleine hatte stehen lassen.
>> Hey, ich bin Trey, Lillys Freund. Wow, sie hatte recht. Du bist hübsch. <<
Ein Grinsen trat auf sein Gesicht und er zwinkerte Lilly zu.
>> Hey ich bin Selina. Ähm, danke, aber mit Lillys roten Haaren kann ich leider nicht mithalten. <<
Wir drei fingen an zu lachen.
>> Schatz kannst du noch zwei Minuten durchhalten? Ich muss kurz mit Serina sprechen. Mädchengespräche, du weißt schon. >> Lilly sah ihren Freund mit großen Augen an.
Trey verdrehte die Augen.
>> Okay, aber nur zwei Minuten, sonst kann ich nicht garantieren was mein Magen macht. <<
Lilly kicherte und gab ihm einen Kuss.
Wir gingen ein Stück um die Ecke.
>> Er kommt direkt von der Arbeit und hat noch nichts gegessen. Er kann dann ein bisschen anstrengend und übellaunig werden, aber das geht schon <<, sagte Lilly und lachte.
>> Und warum hast du jetzt mit mir ein Hünchen zu rupfen? << fragend sah sie mich an.
>> Warum hast du mir nicht erzählt das du einen Bruder hast? << schoss ich los.
>> Ähm, weil du nicht gefragt hast?! Woher weißt du das denn jetzt eigentlich?<<
>> Mein Dad musste noch etwas aus der Firma abholen und da hab ich ihn gesehen. << erklärte ich ihr.
>> Okay, aber wieso bist du deswegen so aufgebracht? <<
Leichte Besorgnis lag in ihrem Blick.
Also erzählte ich ihr von meinem ersten Tag hier in San Francisco. Von meiner kleinen Radtour und dem Unfall und dem arroganten Typ den ich getroffen hatte.
Das ich so ziemlich jede Nacht von ihm geträumt hatte, lies ich allerdings aus.
>>.. Na ja und irgendwie muss ich immer öfter an den Typen denken. Na ja und heute hab ich ihn wiedergesehen. <<
Lilly schien nicht ganz dahinter zu kommen, dass ich ihren Bruder mit dem mysteriösen Typen meinte, also musste ich ihr auf die Sprünge helfen.
>> Lilly, der Matthew ist dein Bruder!! << schrie ich sie schon fast an.
>> Ah... Oh.... WAS? Du hast dich in meinen Bruder verknallt? << schrie sie fast so laut wie ich.
>> Pssst, halt die Klappe, doch nicht so laut.<<
>> Oh, sorry. Okay, das muss ich jetzt erst mal verdauen. Lass uns was essen gehen und drüber reden, wenn Trey nicht dabei ist << sagte sie und wir gingen zurück.
>> Ach ja, mein Bruder ist gar nicht so arrogant wie er immer tut. Du wirst ihn ja bestimmt noch kennen lernen und dann wirst du sehen das er ein ganz netter ist. <<
>> Hmm, wenn du das sagst. << Mehr konnte ich nicht erwidern, denn wir waren bei Trey angekommen und der sollte nun wirklich nichts davon mitbekommen.
>> Da sind die Klatschweiber wieder. Können wir jetzt bitte endlich etwas essen gehen? << Er sah Lilly mit dem gleichen bettelndem Blick an, wie sie es vorher bei ihm gemacht hatte. Lilly und ich kicherten und schoben ihn in die Pizzeria.
Der Abend wurde sehr lustig.
Wir saßen etwa drei Stunden in der Pizzeria und hatten es natürlich nur noch so gerade in unseren Film geschafft.
Nach dem Film entschieden wir uns kurzfristig dafür, mal zu sehen, was im nächsten Club so los war.
Der nächste Club war der „Oskela Club“. Vor dem Eingang war nicht mehr viel los, da es auch schon nach 23 Uhr war.
Trotzdem entschieden wir uns noch reinzugehen.
Im Eingangsraum des Clubs war es einfach nur voll. Überall lagen betrunkene Leute rum, die von irgendwelchen Freunden und Security – Männern zum Ausgang gebracht wurden. Ohne anzuhalten gingen wir in den nächsten Raum weiter.
Hier war es erträglicher. Die Leute konnten alle noch gerade stehen und tanzen.
Als erstes gingen wir in Richtung Bar.
>> Wer fährt eigentlich nachher nach Hause? << fragte ich die beiden über die Musik.
>> Entweder fährt Trey, oder ich muss meinen Dad oder so anrufen <<, rief Lilly.
>> Nein, nein ich fahre wohl. Ich hab mein Auto doch noch an der Pizzeria stehen << erwiderte Trey und gab Lilly einen Kuss auf die Stirn.
>> Okay, dann wäre das ja geklärt. Dann lass und mal etwas zu trinken bestellen. Die erste Runde geht auf mich << sagte ich fröhlich, da ich auf einmal total in Feierlaune war.
>> Ich nehme ’ne Cola <<, sagte Trey.
>> Ich auch <<, kam dann von Lilly.
>> Ach Lilly komm schon. Du trinkst was alkoholisches. Alleine trinken macht keinen Spaß << bettelte ich.
Lilly sah Trey an.
>> Was ist los Süße? Wir sind zum feiern hier und nur weil ich fahre und nichts trinke, musst du das nicht auch machen. Lass mit Serina die Sau raus. Ich pass schon auf euch auf. <<
Lilly lächelte ihn an und sah zu mir rüber.
>> Okay, ich habe die offizielle Erlaubnis bekommen es richtig krachen zu lassen. Also bestell mir einfach das gleiche wie dir. << Wir fingen an zu lachen.
Ich ging zu Bar rüber und bestellte für Trey eine Cola und für Lilly und mich jeweils einen Wodka – Engery und einen Fanta – Roten.
Trey hätte Lilly nicht die „Erlaubnis“ geben dürfen es krachen zu lassen, denn wir ließen es wirklich krachen.
Eigentlich war das gar nicht geplant gewesen und ich war froh, dass Trey auf uns aufpasste. Denn gegen zwei Uhr nachts bekamen Lilly und ich nichts mehr mit.
Als ich am nächsten morgen aufwachte, hatte ich einen riesigen Schädel. Ich wusste nicht wann ich nach Hause gekommen und wie ich in mein Bett gekommen war, aber ich nahm an, dass Trey mir geholfen hatte.
Leider sollte diese Hoffnung schnell zerstört werden.
Es war schon gegen Mittag als ich mich unten im Wohnzimmer blicken ließ.
Meine Eltern und Liz schauten irgendeinen Film und mein Schädel dröhnte von den lauten Geräuschen.
>> Guten Morgen. Seid ihr taub oder so? << Verzweifelt versuchte ich das Dröhnen in meinem Kopf zu ignorieren.
>> Ach nein, die Madam kommt auch mal runter. Guten morgen. Scheint ja gestern ein guter Abend gewesen zu sein. << Mom zwinkerte mir zu und konnte sich das Lachen gerade noch so verkneifen.
>> Das ist nicht witzig. Ihr wisst nicht zufällig wann ich nach Hause gekommen bin und wer mich in mein Bett verfrachtet hat? <<
>> Also zu Hause warst du so gegen sechs. Du warst sturzbetrunken und so ein dunkelhaariger, gut gebauter, junger Mann hat dich die Treppe hochgetragen << sagte Mom.
>> Dunkelhaarig? Aber Trey hat hellbraunes Haar. Bist du dir sicher? Wieso warst du überhaupt schon wach?<<
>> Ja ich bin mir sicher. Schatz ich bin immer so früh wach. Das macht der Job in der Bäckerei. Ich war nur kurz in der Küche um mir etwas zu trinken zu holen und da kam er mit dir die Tür herein. Ich habe nur „guten Morgen“ gesagt und bin dann auch wieder ins Bett verschwunden. Er war auch zehn Minuten später schon wieder weg und du warst friedlich am schlafen. <<
>> Okay, das passt alles irgendwie gar nicht zusammen. Ich werde mich jetzt duschen gehen und dann mal bei Lilly vorbeifahren. Mal schauen wie es ihr geht. Dad kannst du mich vielleicht dort vorbeibringen? <<
>> Aber klar doch, sag einfach bescheid wenn du los willst. <<
>> Okay danke, ich bin dann mal wieder oben. <<
Ich suchte mir Sachen aus meinem Kleiderschrank raus und ging ins Bad.
Das warme Wasser tat einfach nur gut. Ich hatte das Gefühl, dass es die Kopfschmerzen etwas linderte.
Während ich mich anzog und mir die Zähne putzte, schwirrten mir einige Fragen im Kopf herum.
>Wann hatte ich das letzte Mal so viel getrunken?< Mir fiel es nicht ein. Ich glaube ich war noch nie so betrunken gewesen.
>Wie viel Geld hab ich eigentlich ausgegeben? <
Ich suchte nach meinem Portmonee. Es war wie vermutet in meiner Handtasche gewesen.
> Also ich hatte ungefähr 75 $ im Portmonee gehabt.
10$ hab ich in der Pizzeria ausgegeben und 25$ hab ich noch. Also hab ich nur 40$ ausgegeben. Es fühlt sich nur leider so an, als hätte ich für das doppelte getrunken. Hallo schöne Frau. Ich hoffe du hast noch gut geschlafen. Du bist ja leider sofort eingeschlafen, nachdem ich dich in dein Bett gebracht hatte. Hast süß ausgesehen ;) Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder. Liebe Grüße, M. :* <<
> Wer zur Hölle ist M. und wer hat mich nach Hause gebracht? <
So schnell ich konnte wählte ich Lillys Nummer.
>> Halloo?<< meldete sie sich verschlafen am anderen Ende.
>> Lilly was ist gestern passiert? Wer verdammt ist M.? Wie viel haben wir getrunken? Erinnerst du dich an irgendetwas? Wir müssen Trey bescheid sagen, er muss uns erzählen, was wir gemacht haben. Bitte hilf mir!! <<
>> Sel, bist du das? << Sie schien wohl wirklich noch geschlafen zu haben.
>> Natürlich bin ich das, wer soll es denn sonst sein? Kann ich rüberkommen?<<
>> Na klar, aber gib mir noch ne halbe Stunde Zeit um aufzustehen und zu duschen. Und um eine Kopfschmerztablette zu nehmen.
Scheiße Selina, was haben wir alles getrunken? <<
>> Ich habe keine Ahnung Lil. Okay, ich bin in einer halben Stunde bei dir. Ist Trey auch noch da? <<
>> Nein, keine Ahnung wo der ist. Soll ich ihn schon mal anrufen? <<
>> Nein warte noch bis ich bei dir bin. Lass uns erst mal gucken was wir beiden noch zusammen kriegen. Vielleicht weiß ich ja was, das du nicht weißt und andersrum. Bis in einer halben Stunde Lil. <<
>> Ja bis gleich Sel. <<
> Okay, seit wann hatten wir Spitznamen füreinander? War das auch gestern Nacht alles passiert und hatte sich verselbstständigt?
Ich las noch einmal die mysteriöse SMS. Natürlich war die Nummer unterdrückt, sodass ich nicht mal anrufen konnte.
Mein Kopf tat weh vom denken. Kopfschmerztablette!! Sofort!!
Ich spurtete die Treppen runter.
>> Mom, hast du vielleicht eine Kopfschmerztablette für mich? <<
>> Klar ich gucke mal eben. << Sie stand vom Sofa auf und ich nahm ihren Platz ein.
Ich drehte meinen Kopf zu Dad.
>> Kannst du mich so in einer halben Stunde zu Lilly bringen? Ich hab sie gerade angerufen. Sie scheint genauso fertig zu sein wie ich. <<
>> In einer halben Stunde, ist gut. Tja, das kommt davon. Wo wart ihr denn gestern noch? <<
>> Na wenn ich das wüsste. Wir waren erst essen, dann im Kino und dann sind wir in den „Oskela Club“ gegangen. Wir haben getanzt, Lilly und ich haben etwas getrunken und Trey hat auf uns aufgepasst. Aber ich weiß nicht ob wir bis zum Schluss da waren, oder ob wir noch irgendwo anders hingegangen sind.
Ich weiß nur, dass ich in meinem Bett wieder aufgewacht bin. Das ist alles.
Deswegen wollen Lilly und ich jetzt erst mal „Brainstorming“ machen und sehen was wir noch so zusammen kriegen. Und sonst rufen wir Trey an, in der Hoffnung, das er uns helfen kann. <<
Dad saß neben mir und konnte sich sein Lachen nicht verkneifen.
Zum Glück kam Mom in dem Moment mit der Tablette und einem Glas Wasser wieder, sodass Dad keinen Kommentar mehr geben konnte.
Ich ging, nachdem ich mir die Tablette eingeworfen hatte, wieder nach oben und legte mich noch eine halbe Stunde auf mein Bett und schaltete im TV rum.
Wie erwartet lief nichts gescheites uns so dauerte es ewig, bis die halbe Stunde umgegangen war.
Ich steckte nur mein Handy in die Hosentasche, schnappte mir meine Jacke und ging nach unten.
Dad wartete schon und zehn Minuten später war ich bei Lilly angekommen.
> Hoffentlich öffnet nicht Matthew die Tür. Bitte, bitte lass das nicht passieren. <
Die Klingel war nicht so ein schrilles klingeln wie die meisten, sondern eine kurze Melodie spielte.
Zum Glück öffnete Lilly die Tür.
>> Meine Güte Lil, du siehst ja noch schlimmer aus als ich <<, brachte ich zur Begrüßung raus.
>> Na vielen Dank auch. So genau wollte ich das gar nicht wissen <<, brummelte sie vor sich hin und lies mich ins Haus.
Ihr Haus war mindestens genauso groß wie unseres.
Und es war ebenso geschmackvoll eingerichtet und fast genauso aufgebaut.
Nur das dieses Haus scheinbar nur zwei Stockwerke hatte, anstatt drei.
Aber das liegt wahrscheinlich eher daran, dass die Familie Hammond zwei Mitglieder weniger hat.
Jedenfalls war das mein derzeitiger Informationsstand.
Lilly führte mich die Treppe hinauf. Oben angekommen, gingen vom Treppenabsatz zwei Flure ab.
>> Der rechte Flur ist meiner, der linke der von Matthew. Meine Eltern haben sich alles unten eingerichtet. Sie wollten uns hier oben unseren Freiraum lassen, sodass eigentlich jeder hier machen kann was er will, ohne das einer der Anderen etwas davon mitbekommt <<, erklärte Lilly mir und ging derweil den Flur zu ihrem Schlafzimmer entlang.
Ihr Schlafzimmer war genauso riesig wie meins.
Nur das sie viel mehr Schränke, Sessel, Tische und so weiter hatte, die das Zimmer ausfüllten.
Daher wirkte es nicht so groß wie mein, noch immer ziemlich leeres und kahles, Zimmer.
Noch bevor ich etwas sagen konnte, drücke Lilly mir eine Fernbedienung in die Hand.
>> Ähm Lil, was soll ich damit? <<
>> Ich muss erst noch duschen, das habe ich nicht mehr geschafft. Du kannst in der Zeit Fernseher gucken, oder an meinen Laptop gehen. Bin in zehn Minuten denke ich fertig. Bis gleich. <<
Mit den Worten verschwand sie durch eine Tür mir gegenüber.
Einen kurzen Moment saß ich einfach nur da und wusste nicht genau, was ich jetzt machen sollte.
Dann entschied ich mich dafür, mich in ihr Bett zu kuscheln und den Fernseher anzuschalten.
Natürlich musste ich wieder feststellen, dass sich in der letzten halben Stunde nichts im Programm geändert hatte.
Neben dem Nachttisch entdeckte ich dann eine DVD – Sammlung.
Mein Lieblingsfilm, „Der Teufel trägt Prada“, war ebenfalls dabei. Also entschloss ich kurzer Hand, die DVD zu gucken.
Nachdem ich die DVD in den Player geschoben und es geschafft hatte, ihn zum laufen zu bringen. Ging die Zimmertür auf.
Vor Schreck konnte ich nicht mehr atmen.
ER stand nur in Boxershorts mitten in Lillys Zimmer.
>> Äh... << mehr konnte ich nicht sagen. Mir war der Mund offen stehen geblieben und ich starrte ihn einfach nur an.
Ich hatte nur leider die Befürchtung, dass ich knallrot geworden war, denn er starrte mich ebenfalls an.
Allerdings war er auch ziemlich rot angelaufen.
>> Ähm, sorry. Ist Lilly nicht da? << stotterte er vor sich hin.
>> Doch, die steht gerade unter der Dusche. <<
>> Okay, danke. <<
Er drehte sich zu Tür und kurz bevor er sie geschlossen hatte, sah er mich noch einmal an.
>> Ich kenn dich doch. Du bist das Mädchen auf dem Fahrrad, Selina, richtig? <<
> OH MEIN GOTT!! ER WEISS NOCH MEINEN NAMEN!!! Hey Süße.
Als Trey kam waren wir beide am Schlafen. Er hat über zwei Stunden gewartet, bis ich dann endlich wach geworden bin. Wir haben über gestern gequatscht. Erzähl dir alles morgen in der Schule. Da du nicht mehr wach wirst bringt Trey mich nach Hause und wir sehen uns morgen.
Kuss, Selina

PS: Trey sagt er liebt dich :)



Ich klebte den Zettel mit etwas Tesafilm an ihren Fernseher.
Da würde sie den auf jeden Fall finden, sollte sie heute noch wieder wach werden.
Trey gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und wir verließen leise mit unseren Jacken und Schuhen das Zimmer.
Im Flur trafen wir auf Lillys Mutter. Sie hatte, ganz im Gegensatz zu Lilly und ihrem Vater, dunkelbraunes Haar. Allerdings ebenso lang und glänzend wie das von Lilly.
>> Oh, hallo Trey. Und du bist Selina nehme ich mal an?! << sagte sie freundlich und reichte Trey und mir die Hand.
>> Hey Steph <<, murmelte Trey.
>> Hallo Mrs. Hammond. Ja ich bin Selina. Freut mich sie kennen zu lernen. <<
>> Ach lassen wir doch das förmliche. Du wirst bestimmt noch öfter hier sein. Nenn mich doch einfach Steph. Das machen alle Anderen auch. <<
>> Danke, Steph. Ihren, entschuldige, deinen Mann hab ich auch schon kennen gelernt, als ich bei Dad in der Firma war. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, dass Lilly ihre roten Haare nicht von der Mutter hat << sagte ich und versuchte die etwas verkrampfte Stimmung ein bisschen aufzulockern.
>> Ja da hast du Recht, die hat sie eindeutig von ihrem Vater. Wollt ihr Beiden schon wieder weg? Ihr könnt gerne noch zum Abendessen bleiben. <<
>> Danke Steph, aber Lilly und Selina haben die ganze Nacht durchgemacht. Lilly liegt im Bett und schläft und ich werde Selina jetzt nach Hause bringen, weil sie ebenfalls schlafen möchte. Ein anderes Mal gerne wieder. <<
>> Okay, dann will ich euch auch nicht aufhalten. Ich begleite euch noch bis zur Tür << erwiderte Steph und schien keineswegs wütend oder gekränkt wegen der Absage zu sein.
Wir folgten ihr die Treppen runter und zogen uns erst vor der Haustür unsere Schuhe an, da wir nicht alles dreckig machen wollten.
Steph reichte mir noch mal die Hand, als Trey bereits die Tür öffnete.
>> Freut mich dich kennen gelernt zu haben Selina. Lilly hat in der letzten Woche fast ausschließlich von dir geredet. Komm uns doch bald wieder besuchen. Dann bleibst du bis zum Abendessen. Ich will mich ja nicht selbst loben, aber ich glaube ich bin eine ganz passable Köchin, nicht wahr Trey? <<
Sie sah ihn scharf von der Seite an, während ihre Lippen jedoch von einem Lächeln umspielt wurden.
Ich sah die beiden ein wenig skeptisch an.
>> Ja, eine ganz passable Köchin << sagte Trey und bemühte sich, nicht laut los zu lachen, >> Nein, nein. Sie kann wirklich gut kochen. Ich habe es selbst schon erlebt. Steph ist bloß immer zu bescheiden das zuzugeben. Na ja komm dann lass uns jetzt mal los, bevor du uns hier noch im Stehen einschläfst. Bis morgen Steph. << Er drehte sich um und ging schon mal zum Auto.
>> Danke für die Einladung. Mal sehen, wann sich die Gelegenheit ergibt. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Bis bald dann mal. <<
>> Immer wieder gerne. Okay bis bald. Tschüss Selina << erwiderte sie und ich ging zum Auto.
>> Jetzt muss ich nur noch wissen wo du wohnst <<, sagte er und grinste.
>> Ach ja, du warst noch gar nicht bei mir. Ich wohne in der Park Avenue Nummer 725. So ein großes dunkelrot angestrichenes Haus. <<
>> Alles klar, dann wollen wir mal los. <<
Bei diesen Worten ließ er den Motor an und ich erschrak mich ziemlich, denn der Motor war extrem laut.
>> Was ist denn mit deinem Motor los? << rief ich ihm über das Motorengeräusch zu.
>> Wenn ich das wüsste. Das ist schon immer so. Das hört gleich auf. In der Werkstatt weiß auch niemand was das sein könnte. Der Wagen ist super in Ordnung. Siehst du, es wird schon leiser. <<
Er hatte Recht. Das Röhren verwandelte sich in das normale Brummen eines Motors.
Ein paar Minuten später, kamen wir auch schon an unserem Haus an.
>> Wow, du hattest recht. Schickes Haus. Na ja dann erhol dich mal noch ein bisschen von gestern Abend beziehungsweise heute Nacht und dann sehen wir uns denke ich die Tage mal wieder. <<
>> Danke fürs Herfahren. Ich werde mich glaube ich jetzt direkt in mein Bett legen und bis morgen früh durchschlafen. Danke noch mal. Ja bis die Tage dann.<<
Ich öffnete die Autotür und lief zum Haus.
Natürlich hatte ich mal wieder keinen Schlüssel mitgenommen und so musste ich erst warten bis mir jemand die Tür aufmachte.
>> Selina, was machst du denn hier. Ich dachte du bist bei Lilly? << fragte Lucy als sie mir die Tür öffnete.
Na die hat mir ja gerade noch gefehlt.
>> Danke für die nette Begrüßung Schwesterherz. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, ich wohne ebenfalls hier. Und warum ich schon wieder hier bin, geht dich verdammt noch mal gar nichts an. Du erzählst mir doch auch nicht mit wem du wohin gehst und wann du wiederkommst oder? Geh mir einfach nicht auf die Nerven und lass mich rein. <<
Ich schob sie zur Seite und bahnte mir so den Weg ins Haus.
>> Man was ist dir denn über die Leber gelaufen? Sonst bin ich doch immer die mit der schlechten Laune. <<
Auf einmal wurde ich richtig wütend. Ich hatte nicht vor gehabt sauer auf Lucy zu sein, da weder Matthew noch Lucy wusste was in mir los war, aber irgendwie konnte ich nicht anders.
>> Genau das ist das Problem. Immer geht es nur um dich. Lass mich einfach in Ruhe Lucy. <<
Ich pfefferte meine Schuhe in den Schrank, lief ins Wohnzimmer um meinen Eltern zu sagen, dass ich wieder zu Hause war und direkt schlafen gehen würde und stiefelte dann mit donnernden Schritten die Treppe hoch.
Lucy war so perplex gewesen, dass sie nichts mehr hatte sagen können, nachdem ich sie so abserviert hatte.
In meinem Zimmer angekommen, hätte ich am liebsten alles was ich in die Finger bekam, durch die Gegend werfen können.
Ich entschied mich dann aber dafür, einfach noch mal duschen zu gehen.
Also band ich mir die Haare auf dem Kopf zusammen, da sie ja heute schon mal gewaschen worden waren und deswegen nicht nass werden sollten, und verschwand im Badezimmer.
Leider besserte das warme Wasser meine Laune nicht wirklich und so entschied ich mich, einfach irgendeine DVD in den Player zu schieben und mich ins Bett zu legen.
Als erstes bekam ich „Ratatouille“ in die Finger.
Der Film fing an und ich schaffte es gerade noch rechtzeitig meinen Wecker für den nächsten Morgen zu stellen, bevor ich einschlief.



So das wars fürs erste. Weiter gehts, wenn meine kreative Ader sich wieder blicken lässt xD

Impressum

Texte: Die Rechte für das Buch liegen bei myworldsas und bei mir. Die Rechte vom Cover natürlich nicht, das hab ich von Goolge xD
Tag der Veröffentlichung: 28.04.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch zuerst myworldsas für die Idee und meiner süßen Beta-Leserin vampirmaedchen017 :)

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