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Mein letztes Weihnachten

Mein letztes Weihnachten

Ich saß im Café auf einem Stuhl und schaute nach draußen heute ist der 23. Dezember. Ich wusste was morgen kommt. Ich hörte nichts, draußen lief keine Menschenseele herum. Von der Ladentheke hörte ich meine Mutter rufen:" Schatz! Was willst du heute noch machen?" Ich schaute auf die kleine Box die auf dem Tisch lag. Um sie zu öffnen braucht man eine Münze mit einem Eisgeist in der mitte. Ich weiss das es ein Eisgeist ist, da ich im Internet nachgeschaut habe. Ich antwortete leise:" Ich will die Box öffnen." Sie nickte und ging in den hinteren Bereich des Ladens. Nach einem kurzen Moment der Stille hörte ich ein Motorrad. Ich schaute hinaus. Ein Mann kam in das Café herein und schaute sich um. Er hatte Schulterlanges weißes Haar, hellblaue kalte Augen und trug einen schwarzen Mantel. Er kam zu mir, erblickte die Box, zeigte mir genau die Münze die mir fehlte und fragte:" Brauchst du diese Münze?" Ich nickte. Er zeigte auf sein Motorrad und sagte:" Komm mit mir und ich gebe dir die Münze." Ich stand auf holte mir meine Winterjacke und folgte ihm nach draußen. Ich vertraue diesem Mann. Ich vertraue ihm. Er setzte sich auf das Motorrad und sagte:" Setz dich drauf wir fahren jetzt an einen ganz besonderen Ort." Ich tat was er mir sagte und setzte mich hin, kurz darauf fuhren wir los. Ich schaute nach rechts und nach links. Ich sah nur weiß, die Welt ist so schön weiß und verträumt. Es ist ein wunderschöner Moment. Ich nahm keine Geräusche mehr wahr. Ich wurde langsam müde und hielt mich an dem Mann fest. Es kam mir so vor als würde wir eine Ewigkeit fahren, bis wir endlich an dem Ziel ankamen. Ich schaute mich um, wir standen direkt vor einer Eisschlucht. Der Mann stellte sich hinter mich, hielt mir ein Messer an die Kehle und fragte:" Wieso bist du mit einem Wildfremden mitgegangen? Wieso bist du mit mir mitgegangen? Wegen der Münze wahrscheinlich. Aber wieso hast du mir vertraut? Was hast du gedacht als du mich sahst, was hast du gedacht als wir zusammen hierhergefahren sind? Wenn du antwortest, werde ich entscheiden, ob du stirbst, oder ob du leben darfst. Sagen wir, wenn du lebst, gibt es eine Überraschung." Ich hielt mich an seinem Arm fest und schaute hinab. Es ist eigentlich ein schöner Moment. In diesem Moment denke ich gerade das mein Leben wunderschön ist. Ich erklärte mit einer leisen kühlen Stimme:" Du wirkst sehr warm. Als ich dich sah spürte ich wärme. Ich fühlte mich so als würde ich vor dem offenen Kamin sitzten und einen leckeren heißen Kakao trinken. Ich wünschte das ich das noch erleben könnte. Diese wärme geht von dir aus, desshalb wusste ich das ich dir vertrauen kann." Mir wurde aufeinmal ganz warm und kalt zugleich. Ich wusste jetzt ist es soweit. Mir wurde schwarz vor Augen.

Ich träumte von den Dinge die ich gestern erlebt hatte. Der Arzt meinte:" Du hast nicht mehr lange zu leben. Um ehrlich zu sein nur noch bis morgen. Bis zum 23. Dezember. Vielleicht, aber nur mit Glück kannst du noch Weihnachten feiern, aber diese Chance ist gering. Es tut mir Leid." Ich werde sterben, das war mir bewusst. Nun stand ich mit meiner besten Freundin oben auf einem sehr hohen Berg. Sie rief:" Ahhh können wir wieder zurück mir ist kalt!" Ich drehte mich um und meinte:" Gleich ich will noch ein letztes mal was verrücktes machen." Ich lief auf den höchsten Punkt des Berges, zog meine Jacken aus und stand nun nur noch in T-shirt und Hose dort. Ich rief:" Ich bin die Königin der Welt und keiner kann mir diesen Titel klauen!!!" Meine Freundin lachte und meinte:" Ja da hast du Recht! Keiner würde auf die selbe Idee kommen wie du!" Ich lächelte und betrachtete die wunderschöne Aussicht. Nach einer schönen kurzen Stille zog ich meine Jacken wieder an und wir liefen zusammen zurück. Nun saß ich im Café es war sehr früh und es war noch immer dunkel. Ich saß auf dem Stuhl und schaute hinaus. Mein kleiner Bruder kam zu mir und gab mir einen kleinen Stoffhasen und sagte:" Pass gut auf ihn auf. Er hat Angst wenn er allein ist. Nimm ihn mit an den Ort, an den du gehen wirst." Ich fing an zu weinen. Mein Bruder stellte ihn auf den Tisch. Ich versprach:" Ich werde immer auf ihn aufpassen. Ich verspreche es dir. Ich werde ihn immer bei mir aufbewahren." Er fing auch an zu weinen. Ich lächelte und meinte:" Du brauchst nicht weinen. Ich bin ja immer bei dir. Wenn du allein bist, denk an mich und ich bin bei dir." Er nickte und rannte schnell davon. Kurz darauf kam auch schon dieser Mann ins Café.Ich öffnete meine Augen und schien zu fallen. Der Mann hielt mich fest und sagte:" Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen."

Ich saß im Wohnzimmer und schaute auf den Kalender. Es ist der 24. Dezember. Ich saß auf dem Sofa, hielt einen Kakao in der Hand und schaute zum offenen Kamin. Meine Eltern und mein Bruder riefen:" Kommst du wir öffnen jetzt die Geschenke!" Ich nickte, stellte meinen Kakao ab und ging zu den anderen. Wir öffneten immer abwechselnd die Geschenke. Mein Bruder öffnete ein Geschenk. Es war eine kleine Box, auf dieser war eine Münze, eine Münze mit dem Eisgeist darauf. Er öffnete die Box und in ihr war ein weiterer Stoffhase. Er zeigte mir den weitern Stoffhasen und meinte:" Jetzt haben wir beide so einen. Jetzt ist keiner mehr allein. Wenn ich den Hasen sehe weiss ich das du bei mir bist." Ich nickte und sagte:" Und wenn ich meinen Hasen sehe, dann weiss ich das du immer bei mir bist." Meine Eltern lächelten. Ich spürte wieder diese wärme. Es war wundervoll. Wir hatten den ganzen Abend lang viel Spaß. Irgendwann dann gegen Mitternacht gingen wir alle ins Bett. Mein Bruder nahm sich den Hasen und ging in mein Zimmer und fragte:" Kann ich bei dir schlafen?" Ich nickte und er legte sich zu mir. Ich erzählte ihm noch eine Weihnachtsgeschichte über den Eisgeist und danach schliefen wir beide ein. Mit nur einem Unterschied, ich werde nicht mehr aufwachen.

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Tag der Veröffentlichung: 15.08.2013

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