Letzte Mission
Es war dunkel an jenem Tag. Doch es war auch ruhig im Himmel. Eine perfekte Nacht. Ich wusste dass Gabriel, der Hauptmann der Eliteengel, etwas gegen mich in der Hand hatte, sodass ich gehen werden musste. Und wirklich, Sekunden später, schlug die Tür auf und ein Hüne mit vergleichsweise kleinen weißen Flügeln stürmte in mein Haus und brüllte: „General, es ist so weit! Ihr werdet gehen. Jetzt!“ Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, also fügte ich mich in mein Schicksal. Ich folgte Gabriel hinaus zur Waffenkammer und wartete dort darauf, dass mich der Knecht ausrüstete. Doch er kam nicht. Der Hauptmann warf mir einen goldenen Speer, einen Dolch aus dem Oberschenkelknochen eines Todesengels und meine Rüstung vor die Füße. Gehorsam begann ich meinen Brustpanzer anzulegen um zu bemerken, dass etwas anders war an dem vertrauten Gewicht meiner Rüstung. Sie war um einiges schwerer als jemals zuvor. Ich tastete an meiner gepanzerten Brust entlang und bemerkte gleich mehrere kleine Veränderungen in der sonst so glatten Oberfläche der Brustplatte. Gabriel der meine Handbewegung bemerkt hatte, lächelte und sagte leise zu mir: „Ja, Ihre Geheimmission erfordert beste Ausrüstung. Jede der kleinen Einkerbungen ist ein mechanischer Knopf. Probieren Sie es!“ Ich dachte mir nichts dabei und drückte die Einkerbung bei meiner linken Brustwarze. Entlang meiner Wirbelsäule schossen Stacheln aus dem himmlischen Fleisch. Kurze Zeit später war mein Rücken übersäht mit bis zu 20 Zentimeter langen goldenen Stacheln. Ich betätigte den Knopf erneut und die Stacheln verschmolzen wieder mit meinem Körper. Ich war sprachlos und dachte: „Meine Mission kann gar nicht schief gehen.“ Ich war fertig mit dem Hauptmann und machte mich auf den Weg nach unten.
Ohne Pause rannte ich und rannte ich doch nach zwei Stunden wurde es immer dunkler und dunkler. Es war sehr ungewöhnlich. Doch nach weiteren fünf Minuten kannte ich den Grund. Die Todesengel! Todesengel führen einen ewigen Kampf gegen den Himmel obwohl sie eigentlich getötete Brüder sind. Auch ich war in einer Mission gegen unsere toten Feinde unterwegs. Diese Dämonen hatten drei Laufstunden vom Himmel entfernt ein Kriegslager errichtet. Sie waren im Begriff den Himmel zu zerstören! Im Zurücklaufen drückte ich gleich einige der Wunderknöpfe. Diese dumme Aktion, bei der sich sämtliche Tricks aktivierten, machte einen Höllenlärm. Ich hörte schon einige Todesengel schreien und hinter mir herlaufen als ich über eine Stolperfalle, nun ja, stolperte. In Panik drückte ich noch mehr Knöpfe und mein Körper feuerte einige Pfeile auf die Todesengel ab. Die Dämonen, die von meinen Wunderpfeilen getroffen wurden, schmolzen in den Boden, wo Augenblicke später blinde Menschen aus dem Boden sprossen. Doch trotz allem hatte ich keine Chance gegen Todesengel mit ähnlichen Tricks wie ich, die eine Art Stein auf mich schleuderten der mich lähmte. In bildhafter Todesengelmanier kam ein Dämon auf mich zu, zog seinen Dolch aus dem Oberschenkelknochen eines Engels und rammte ihn mir in die Kehle. Ich spürte wie der Himmel meine sterbende Seele zu sich rief doch das würde nie geschehen. Ich war ein Todesengel!
to be continued…
Tag der Veröffentlichung: 11.07.2011
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