Hoffnung
Chris kam langsam zu sich. Überall hörte er Rufe und Schreie. Sein Kopf dröhnte und eine Welle der Angst überflutete ihn. Was war geschehen? Krampfhaft fing er an zu überlegen. Sein Blick wurde wieder klar. Dann sah er den Ausmaß der Katastrophe. Ihm kam das ganze Szenario vor wie ein Traum. Immer noch benommen blickte er um sich. Alles war zerstört. Die Straßen wurden von der Flut unterspült und weg geschwemmt und viele Häuser hatten dem aufgeweichten Boden nachgegeben und sind in sich zusammen gefallen.
>> Oh mein Gott <<, stöhnte er auf. Langsam viel ihm wieder ein, was passiert war. Panik stieg in ihm hoch. Wo war Josie? Hektisch sah er sich um. >> Josie? <<Rief er. Doch er bekam unter den ganzen Stimmengewirr keine Antwort. Fast jeder rief nach seinen Angehörigen, einem geliebten Menschen, den er verloren hatte.
>> Josie, Schatz? << Nichts. Angst kroch in Chris hoch. Er hatte Angst seine Frau verloren zu haben. >> Verdammt. << Sein Schuh blieb im Unrat stecken. Er ließ ihn einfach dort und lief weiter. Immer wieder rief er den Namen seiner Frau. Dann, endlich erblickte er ihren Umriss. Sie taumelte die Straße oder besser gesagt, dass was von ihr übrig war, entlang.
>> Josie <<, rief er. Diesmal mit Erfolg. Mit kreidebleichem Gesicht hatte sich seine Frau zu ihm umgedreht.
>> Chris <<, mit Tränen in den Augen rannte sie zu ihm hin. Die Beiden vielen sich in die Arme. Die kleine zierliche blonde Frau fing vor Weinkrämpfen an zu schluchzen. >> Ich hatte solche Angst. << Ihre tränen erstickte Stimme war kaum zu hören. Chris küsste sie alle weg.
>> Mein Engel. Ich bin hier. Du brauchst keine Angst mehr haben. << Beruhigend nahm er sie in den Arm. Er hatte sie wieder, seine große Liebe, seine beste Freundin. Sein Herz bummerte wie wild.
>> Was ist passiert? Ich kann mich an nichts erinnern? << Sie sah ihn fragend an.
>> Der Sturm Liebes. Er wurde zu kräftig und der Sheriff bat alle Bürger sich in die alte Kirche zu begeben. Wir waren mitten in der Nacht hin gelaufen, als uns die Flutwelle überraschte. Es ging alles so schnell. Ich versuchte dich fest zu halten – aber der Sog war zu stark. Du wurdest einfach mitgerissen. Ich bin so froh, dass du am Leben bist. Wie sollte ich ohne dich weiter leben, mein Engel. << Abermals küsste er zärtlich seine Frau. Ihre blauen Augen strahlten ihn an. Jetzt, wo sie wieder bei ihm war, flammte seine Hoffnung auf.
>> Was machen wir jetzt? << Josie blickte um sich. Doch Chris, der seine Mut wieder gefunden hatte wusste ganz genau, was er zu tun hatte.
>> Wir werden sehen, wer Hilfe braucht und die Menschen dann zur Kirche bringen. Die steht immer noch. << Er zeigte auf das Ende der Straße, wo das alte Backsteingebäude, wie unangetastet da stand.
>> Dann werden wir in die Kirche gehen und beten. Unser Glaube wird uns durch die schreckliche Zeit bringen. << Chris nahm seine Frau bei der Hand. Diese blickte ihn aufrichtig und stolz an. Dann gingen die Beiden zu dem erst besten Bewohner der Stadt, der verletzt am Boden lag.
Tag der Veröffentlichung: 27.08.2010
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