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2. Kapitel
„Das ist ja wirklich echt seltsam, komm lass uns etwas zusammen unternehmen und wenn es nur ein Kaffeetrinken ist. So kommen wir wenigstens auf andere Gedanken.“ Amanda hat wie befohlen alles erzählt, bis auf, dass sie diese Stimme betörend fand und kurz davor stand, allein durch das Lauschen dieser Stimme, einen Orgasmus zu bekommen.
„OK wenn du meinst, vielleicht lenkt es mich wirklich ein bisschen ab. Also los!“

Isabel und Amanda sitzen gemütlich in einem Cafe. Isabel hat sich einen „Earl Grey“ bestellt mit einem großen Stück Erdbeertorte. Amanda sitzt mit ihrem Cappuccino am Tisch und schaut gedankenverloren aus dem Fenster.
„Was ist los? Grübelst du immer noch über die eigenartige Vision nach?“ erkundigt sich die aufmerksame Freundin.
Amanda dreht sich langsam zu Isabel um und erwidert„Ja schon, aber ich komme, was das betrifft sowieso nicht weiter. Wie läuft es bei dir auf der Arbeit?“
Isabel ist froh, dass ihre Freundin das Thema gewechselt hat, da es ihr auch schon auf das Gemüht schlägt. Deswegen geht Isabel auch bereitwillig auf die Frage ein. „Ich kann mich nicht beklagen. Nur…“ erwidert sie nachdenklich „Gestern war da so ein komischer Typ, der hat mich nach dir ausgefragt. Der Kerl war schon ein bisschen unheimlich und aufdringlich war er auch. Ich hab ihn auch sehr schnell abgewimmelt. Woher wusste er, dass wir befreundet sind? Das wissen doch nur unsere engsten Freunde und Bekannte und das sind alles Leute denen wir vertrauen können. In diesem Dorf weiß es zwar auch jeder, aber die halten auch dicht gegenüber Fremden. Also wie hat er das herausgefunden?“
„Was meinst du damit, dass ich beobachtet werde?“, „entweder das, oder er hat uns durch Zufall gesehen, aber du weißt ja, dass ich nicht an Zufälle glaube. Wie weit bist du mit deinem Cappuccino? Ich will dann auch langsam nach Hause.“
Amanda schaut in ihre Tasse „ich hab nur noch ein Schluck. Du kannst also schon mal den Kellner zum bezahlen kommen lassen. Wer zahlt diesmal? Ich glaube ich bin heute an der Reihe, oder?“
„Du hast recht, heute bist du dran“ mit diesen Worten winkt sie dem vorbeieilenden Kellner zu.

Unter lauter Gekicher und blöden Sprüchen gehen sie die Straße entlang. Als sie die Hauptstraße überqueren wird Amanda plötzlich zur Seite gestoßen. „Was soll denn das. Passen sie do…“ ihr Protest bleibt ihr im Hals stecken, als sie mit ansehen muss wie ein schwarzer Wagen mit voller Geschwindigkeit auf ihre Freundin zurast. Der Mann der sie zur Seite geschubst hat versucht noch Isabel zu erreichen, aber kommt leider zu spät. Mit voller wucht trifft der Wagen ihre Freundin an der Seite. Sie fliegt hoch durch die Luft, landet hart auf dem Asphalt und rührt sich nicht mehr. Der Fahrer fährt einfach weiter, als wenn nichts gewesen wäre.
Vor lauter Schock kann sich Amanda nicht mehr bewegen. Sie kann nur zusehen, wie der Fremde sich zu ihrer Freundin hinkniet und ihren Puls versucht zu ertasten. Als sie sieht, wie er den Kopf sinken lässt, weiß sie, dass es für Isabel keine Rettung mehr gibt. Isabel, die lebensfrohe, einfühlsame und aufrichtige Freundin gibt es nicht mehr. Sie ist Tod.
Nachdem der Fremde seine Jacke ausgezogen hat und über das Gesicht der Toten gelegt hat kommt er langsam zu Amanda zurück. Er beugt sich vor und sieht in ihre Augen. „Sie hat einen Schock“ murmelt er vor sich hin.
„Geht es ihnen gut? Kannten sie diese Frau?“ erkundigt sich der Mann laut und deutlich und hofft, dass er durch ihren Schock dringen kann.
Wie hypnotisiert starrt sie auf ihre tote Freundin, die mit seiner Jacke verborgen wurde. Es haben sich schon einige Schaulustige angesammelt, darunter auch der Cafe-Besitzer. „Die arme Amanda. Jetzt hat sie ihre beste Freundin verloren. Wissen sie, wenn Amanda von ihren job nachhause kam, dann hat man die beide nur zusammen angetroffen“ antwortet Derrick auf seine Frage.
„Also sie sind Amanda? Ich bin Aidan. Ich bringe sie erstmal in das Krankenhaus. Könnten sie ein Krankenwagen und die Polizei verständigen?“ wendet sich Aidan an die umstehenden Menschen während er versucht Amanda wider auf die Beine zu bringen. „Können sie mir helfen sie von der Straße zutragen?“ fragt Aidan den stämmigen Mann, der vorhin auf seine Frage geantwortet hat. Nebenbei beobachtet er aus dem Augenwinkel, wie einige der Umstehenden ihre Handys herausholen und telefonieren. „Sie sind Aidan? Mein Name ist Derrick ich besitze das Cafe, das die beiden gerade verlassen haben“, wendet sich der mitfühlende Mann an Aidan.
„Ja ist richtig, ich heiße Aidan Woodkind. Ich bin hier nur zu besuch. Ich wurde von einer Frau Bebbet eingeladen.“
„Frau Bebbet? Sie meinen wohl die gute Dorothee“ meint Derrick und ein verträumter Blick huscht über sein Gesicht.
So ist das also.

Nach dem sie zusammen Amanda in eine bequeme sitzende Position gebracht haben Aidan sieht sich Amanda genauer an und staunt. Sie ist ja eine richtige Schönheit mit ihren blonden Haaren und den jetzt weit aufgerissenen grünen Augen.

„Was macht Amanda beruflich? Sie meinten vorhin, das sie auswärts arbeitet?“ fragt Aidan um seine Unsicherheit beim Anblick dieser wunderschönen Frau zu kaschieren. Mittlerweile löst sich auch die Zuschauermenge auf. „Kann man so sagen. Sie ist ein berühmtes Model und demzufolge viel unterwegs, aber immer wenn sie Urlaub hat, was viel zu selten vorkommt, fährt sie nicht nach Hawaii oder zu anderen typischen Reisezielen, sondern kommt immer nach Bronyplay zurück, ihr Zuhause, das direkt an Sadesfields Grundstück grenzt. Das heißt also ihr werdet die nächste Zeit Nachbarn sein“ erklärt der Mann.
„Ah, ich sehe schon den Krankenwagen“ merkt Derrick auf, als Aidan noch einmal über das gerade geschehene nachdenkt. Daraufhin sieht er wie Amanda langsam die Augen schließt.

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Tag der Veröffentlichung: 26.05.2011

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