Cover

Kap 01

Authers Note:

Disclaimer:

Ich erkläre, dass die Handlung in meiner Veröffentlichung fiktiv ist. Ich verpflichte mich mit meiner Veröffentlichung dem Ansehen von Roman Bürki, André Schürrle und Borussia Dortmund nicht schaden zu wollen und mir die Orte und Figuren nur zu Unterhaltungszwecken auszuleihen. Desweiteren erkläre ich, das ich mit dieser FF kein GELD verdiene. Das Lob und die Votes meiner Leser und Leserinnen ist meine einzige Belohnung. Nur die Rechte an den von mir erfundenen Figuren liegen auch bei mir. Ich habe meiner Fantasie mal freien Lauf gelassen und geschaut was dabei raus kommt. Dieses Ergebnis könnt ihr nun lesen. Viel Spaß dabei wünscht euch Jule =)

PS: Aus Respekt vor den Familien und der Privatsphäre der Sportler snd sämtliche Namen geändert oder wenn sie realitätsgetreu bleiben versichere ich Euch keinen Unfug damit zu machen. Bitte kopiert nicht die von mir erfundenen Figuren oder den Verlauf der Story, denn die sind mein geistiges Eigentum. Wenn Euch etwas besonders gut gefallen hat, fragt mich doch einfach per PN um Erlaubnis. Versprochen ich beiße nicht. ;-P

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Hey Leute, ich bin Alessia Hofer und 24 Jahre alt. Zusammen mit meiner Freundin Sara ging ich zu einem Spiel des BVB. Sie hatte zu dem ein Meet and Greet mit der Mannschaft gewonnen. Ich hatte, zugegeben, keine Ahnung von Fußball. Sie stand in ihrem Schürrle Trikot vor mir. Vollständig heißt sie Sara Schürrle und ja André ist ihr Bruder. „Wieso hast du kein Trikot?", fragte sie und ich zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Aber um ein Spiel zu sehen, braucht man doch nicht unbedingt ein Trikot, oder?", fragte ich und sie lachte. „Stimmt, aber es macht es doch gleich viel schöner. Wir gehen in den Fanshop und holen dir ein Trikot. Welches willst du?" „Keine Ahnung, echt. Ich habe keinen Schimmer davon, wer eigentlich da unter Vertrag steht. Wie soll ich da wissen, wessen Trikot ich wählen soll."

Also fuhren wir zum Fanshop am Stadion. Unsere Gewinnertickets hatten wir gut sichtbar um den Hals hängen. Rasch waren wir in der Trikotabteilung angekommen und ich verlor den Überblick. „Lessa! Schau mal das hier?" Wie ich es hasste, wenn mich jemand Lessa nannte. Ich hatte meine Handtasche, sowie meine Kameratasche, quer überm Oberkörper hängen. Sie hielt die Nummer 8 hoch. „Sahin", las ich und schüttelte so gleich meinen Kopf. Sara hängte es wieder weg.

Dann hielt sie die 1 hoch. „Weidenfeller" „Nein" „Vielleicht doch lieber eines von meinem Bruder?" Daraufhin hielt sie die 21 hoch. „Ok. Aber ich möchte noch ein zweites haben." „Gut. Pass auf, ich schenke dir Andrés Trikot und du kaufst dir eines deiner Wahl." Ich probierte mehrere Trikots von André an, um die richtige Größe zu finden. „L passt perfekt, Sara", rufe ich ihr zu und strecke ihr das Trikot hin, ohne den Vorhang zu öffnen.

Plötzlich nimmt mir eine Männerhand das Trikot ab und ich gucke dann doch hinter dem Vorhang hervor. „Hey André! Schön dich zu sehen!", begrüße ich Saras Bruder und er grinst mich an. „Also doch eine 21?", fragt er und ich nicke. „Ja, Sara will es mir schenken! Aber ich suche mir noch eines aus, das ich selbst bezahle. So ist es mit Sara abgemacht!", berichte ich ihm und ziehe mir rasch ein Shirt über, lege meine Jacke über meinen Arm und hänge meine Kameratasche sowie meine Handtasche wieder quer über meinen Oberkörper. André seufzt.

„Gut, aber ich berate dich." Ich schüttelte den Kopf. „Nada, Shirley. Das kriege ich allein hin, aber eine Empfehlung darfst du abgeben. Vielleicht hast du Glück und ich folge dem Vorschlag ja." „Also schön, ich empfehle dir die Trikotnummern 29, 5 und 38" „Super, danke." Sanft umarme ich ihn und gebe ihm einen dicken Kuss auf die Wange und er geht zu Sara, der er das Trikot gibt, das er mir ja zuvor aus der Hand genommen hatte.

Dann suche ich zu erst die Trikotnummer 29 und lese „Schmelzer" darauf. Nein, irgendwie sprach mich das so gar nicht an. Dann nahm ich die Nummer 5 unter die Lupe. „Bartra" Auch hier ganz klar nein, da ich mich nicht angesprochen fühlte davon. Zum Schluss die 38 und ich sah das es ein Torwarttrikot ist. „Bürki", las ich und ich hatte sofort Saras Berichte um diesen Spieler im Kopf.

Noch waren André und Sara im Gespräch vertieft und bemerkten nicht, dass ich mir dieses Trikot in Rot, Schwarz und Weiß kaufte. Rasch verschwand ich wieder in der Umkleide und zog das rote Trikot von ihm an und darüber dann meine Lederjacke, die ich vorerst geschlossen hielt, damit niemand so schnell sah, welches Trikot ich mir ausgesucht hatte. Mein T-Shirt kam in meine kleine Handtasche und dieTasche mit den anderen Trikots auch.

Als ich zu den Geschwistern ging schenkte André mir sein Auswärtstrikot und das von der Champions League. Sara gab es mir in Gelb. „Danke, ihr seid so süß zu mir.", bedankte ich mich und André nahm uns mit ins Stadion, was viele Fans dumm aus der Wäsche gucken ließ, das wir durch den Spielereingang durften. „Also Sara, du hast also das Meet & Greet gewonnen?", fragte André und grinste.

„Ja, cool, oder?" Er nickte und sah mich an. „Und du Lessa? Wieso bist du mit?" „Also gut, Shirley. Ich hasse es Lessa genannt zu werden. Du kennst doch Sara am besten von uns, oder? Du weißt doch, was für ein Dickkopf sie ist. Sie bestand darauf, das ich mitkomme und mir ein Trikot zu schenken." „Ja, da hast du recht. Hier müsst ihr hoch und dann bis ganz runter. So seid ihr ganz nah am Spielfeldrand."

„Danke, Shirley. Sagst du Euren Torhütern bitte, sie möchten den Kasten sauber halten?", bat ich und er nickte. Dann ging er. „Welches Trikot hast du gekauft?", fragte Sara und als wir uns setzten zog ich die Jacke aus. „Ein Torwarttrikot? Ich hatte dir doch die 1 empfohlen und du wolltest nicht. Du hast Bonmann mit der 39 genommen, oder?" Erschrocken sah ich sie an.

„Nein", erwiderte ich und drehte mich um. „Oh, die 38. Bürki????" „Ja, was ist so schlimm an ihm. Ich habe gehört, er sei der beste Torhüter der Schweiz!", verteidigte ich mich und meine Wahl. „Hm, okay. Er ist eine echte Sahneschnitte", meinte sie und bemerkte nicht, das die Mannschaft dies mit bekommen hatte, da sie mich ansah. Ich sah im Blickwinkel das André sich die Hand vor die Stirn haute und leise lachte. André winkte mich zu sich heran.

„Das eben hat die Mannschaft gehört und Roman, also unsere Nummer 38, ist von deiner Wahl begeistert, als ich ihm eben sagte, dass das Trikot brandneu ist. Du hast es vermutlich auch in Schwarz und weiß, richtig?" „Ja, Shirley. Viel Glück Euch." „Danke, Engel." Damit setzte ich mich wieder zu Sara. „Was wollte André?" „Also, Shirley hat gefragt, ob ich das Trikot auch in Schwarz und Weiß hätte, was ich bejaht habe und ich wünschte ihm viel Glück fürs Spiel. 

Kap 02

Gegen wen spielen die Jungs denn?", fragte ich ahnungslos. „München." Das Spiel wurde angepfiffen und der Ball rollte. Es fielen zwei Tore für die Schwarz-Gelben. Shirley wurde grob gefoult und sein Kontrahent flog mit glatter roter Karte, wegen unnötiger Härte, vom Platz.

Als es zur Halbzeitpause in die Kabinen ging kam der Torhüter zu uns und sah zu mir rauf. „Cooles Trikot", lächelte er und grinste. „Danke. Halt den Kasten weiter sauber. Wir sehen uns beim Meet & Greet.", antwortete ich und er lachte.

„Der Punkt geht an dich. Bis später." Ich nickte und Sara sah mich ungläubig an. „Das du nicht in Ohnmacht fällst, wundert mich dann doch. Zeig mal deine bisher gemachten Fotos.", bat sie, was ich vorerst ablehnte. „Nachher. Beim letzten Mal als ich Shirley traf, versprach ich ihm, das er die Bilder zusammen mit dir angucken darf und das möchte ich halten."

„Also gut. Was sagst zu Bürki?" „Ich glaube, dein Bruder sagte, er heißt Roman. Bis jetzt macht er einen guten Eindruck auf mich, warum?", wollte ich wissen. „Naja, er hat versucht mit dir zu flirten. Ich wäre umgekippt. Er ist mega sexy."

„Kann es sein, das du eifersüchtig bist?" „Vielleicht solltest du nach einem Single Ausschau halten, der zu dir passt. Wie wäre es mit der 5? Oder der 8?", fragte ich ahnungslos. „Oh Mann, Lessa. Die 5 ist Marc Bartra. Er ist verheiratet und hat ein Kind, genau wie die 8. Das ist Nuri Sahin.", erklärte sie mir und ich nickte.

„Tut mir leid. Ich habe echt keine Ahnung von Fußball. Von Spielern erst recht nicht.", gab ich peinlich berührt zurück und fügte hinzu: „Ich heiße Alessia und nicht Lessa!" „Schon gut. Sei doch nicht gleich sauer!" Plötzlich tauchte Roman vor uns auf.

„Hey, Mädels!", rief er rauf und wir sahen zu ihm runter. „Was gibt es?", wollte ich wissen. „Wir wollen das Meet & Greet beim Italiener oder im Vapiano abhalten. Was ist Euch lieber?" Verblüfft sahen Sara und ich uns an. „Also Lessa, mir ist der Italiener lieber und dir?"

„Das Vapiano. Jungs macht das unter Euch aus, aber Hunger haben wir schon.", antwortete ich ihm. „Also gut. Wir lassen uns was einfallen. Drückt uns die Daumen." „Wird gemacht, wenn du den Kasten sauber hältst!" „Das ist ein Deal." Schon verschwand er wieder.

Kopfschüttelnd setzte ich mich wieder hin und sah Sara an, die mich erneut ungläubig ansah, sagte jedoch nichts. Die zweite Halbzeit wurde angepfiffen und Roman musste so manchen guten Torschuss abwehren und ich freute mich, wenn er dies schaffte.

Für Dortmund fielen zwei weitere Tore und Roman wehrte einen letzten Torschuss ab und der Spieler konnte nicht mehr bremsen und krachte mit ihm zusammen. Er blieb regungslos liegen. Das Spiel wurde abgepfiffen.

„Scheiße", entfuhr es uns und ich hatte Tränen in den Augen. André kam zu uns und sah, das ich beinahe am Weinen war und hielt mir seine Hand hin, die ich annahm. „Er wird wieder. Roman ist ein harter Hund und ist bei bewusst sein. Eine Platzwunde hat er und sieht ein paar Sterne. Aber der steht gleich wieder.

Vertraut mir. Nicht weinen, Lessa!" Ich nickte dankbar und er ging zu Roman und kümmerte sich um ihn. Shirley hatte Recht behalten. Roman stand wieder und drehte sich zu mir um. An der Augenbraue klaffte eine tiefe Wunde und blutete stark. Dann kam er zu mir.

„Hey, Lessa!", rief er und ich sah zu ihm runter. „Fängst du auch noch an? Das reicht mir, das die Schürrles das machen. Ich heiße Alessia.", gab ich zurück. „Okay. Entschuldigung. Weine nicht, ja? Mir geht es gut. Komm mit deiner Freundin zum Eingang zu diesen Plätzen.

Wir nehmen Euch direkt mit." Ich nickte und er ging. „Komm, Sara." Rasch verstaute ich die Kamera und nahm die Taschen über meinen Oberkörper und hatte meine Jacke in der Hand. Ich nahm Saras Hand und zog sie vorsichtig mit mir mit.

Ihre Hand war eiskalt und zitterte leicht. Wir kamen bei der Mannschaft an und wurden sofort begrüßt. André nahm Saras Hand und bot mir den Arm an, was ich auch annahm. Er grinste übers ganze Gesicht. In der Kabine angekommen, gingen die Männer nach einander Duschen und nahmen gleich Kleidung mit.

Roman wurde als erstes verarztet und dann unter die Dusche geschickt. André war als erster vom Duschen zurück und knuddelte uns beide. „Hast du wieder viele Bilder gemacht, Lessa?" Diesmal haute ich ihm leicht vor die Brust. „Lass das, Shirley. Du weißt ganz genau, wie sehr ich es hasse so genannt zu werden.", ermahnte ich ihn und er grinste.

„Klar weiß ich das, aber es macht Spaß dich ein bisschen zu ärgern." „Oh, na dann. Horsti." Man hörte die Mannschaft lachen und André sah mich ungläubig an. „Das hast du jetzt echt nicht gebracht! Woher weißt du das überhaupt?"

Ich deutete lässig auf Sara, die rot um die Nasenspitze wurde. „Sorry, kleiner Bruder!", nuschelte sie und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Sara ist nur 174 Zentimeter groß, während André und ich sie um 10 Zentimeter überragten.

Endlich kam auch der Rest der Mannschaft aus der Umkleide vor den Duschen, wie ich mal ganz stark vermutete. So auch Roman. Der Arzt sah noch mal nach dem Pflaster über seinem linken Auge. „Thomas, du musst im Training aufpassen, das die Wunde nicht noch einmal aufgeht, denn dann komme ich nicht drum herum und muss es nähen.

Dann darf er nämlich nicht trainieren oder spielen bis ich grünes Licht gebe.", warnte der Arzt und ging. Dann beginnt die Mannschaft sich vorzustellen und gibt Sara und mir die Hand. Als Roman mir die Hand reicht und ich diese Geste annehme, durchfährt mich ein angenehmes Kribbeln im Bauch.

Kap 03

 Es hat sich angefühlt, wie ein Stromschlag. Dann stellt André uns vor. „Jungs, das ist meine ältere Schwester Sara." „Ernsthaft?" André nickt. „Ja, das ist mein voller Ernst. Und diese Dame hier ist Alessia Hofer. Sie ist unsere beste Freundin."

Dann zeige ich die Bilder des Spiels und alle sind absolut begeistert. „Was sind deine Hobbys?" „Was bist du von Beruf?", wollen einige der Jungs wissen. „An wen ist die Frage gerichtet?", will André beschützend wissen. „An Alessia" Er nickt und zieht mich in seine Arme. Genau wie Sara, die er ganz eng an sich zieht.

„Der Beschützerinstinkt macht sich bemerkbar, oder André?" „Ja, Sara verteidigt sich in der Regel selbst, aber bei Alessia verstehe ich keinen Spaß. Wer sie verletzt, kriegt es mit mir zu tun. Sie ist für mich eine kleine Schwester, die mir extrem wichtig ist.", verteidigt er sich.

„Nun gut. Ich bin Illustratorin und Fotografin von Beruf. Ergänzend dazu habe ich Schauspiel und Regie studiert. Meine Hobbys sind Lesen, wandern und Musik hören.", antworte ich und alle sind zufrieden. Sara darf die Mannschaft und den Trainer mit Fragen löchern, was sie auch tut.

„Willst du etwas über uns wissen?", fragte Nuri mich sanft. Doch ich schüttele den Kopf. „Ich habe von Fußball keine Ahnung und die Regeln kenne ich auch nicht. Von Spielern oder Vereinen habe ich genauso wenig Ahnung." Ein Raunen geht durch die Mannschaft und ungläubige Blicke treffen mich.

„Na gut. Aber das kann man alles lernen!", beruhigt er mich und alle nicken. „Das versuchen mein Vater und meine Brüder schon seit Jahren, aber das ist ein Buch mit sieben Siegel für mich. Bevor ich André kennenlernte, wusste ich erst recht nichts über Fußball.

Formel 1 ist schon eher mein Gebiet. Film und Fernsehen ist mein Beruf und ich liebe es. Darüber könnte ich tagelang Vorträge halten und kaum einer würde was verstehen, da dann viele Fachbegriffe fallen. Fragt mal Shirley, wie es ihm am Anfang erging, bis er mal mit durfte zur Arbeit.

Danach war das Interesse geweckt und er besucht mich regelmäßig. Sara ist meine Assistentin auf Arbeit und so hat Shirley gleich doppelt Grund mich besuchen zu kommen." Alle nicken und schweigen erst mal. Alle Trikots werden signiert und wir bedanken uns. Auch Fotos mache ich mit Sara und dem Team.

Jeder Spieler macht mit uns Bilder. Der Assistent vom Trainer macht schließlich das Mannschaftsfoto, bei dem ich zwischen Roman und André stehe. Sara ist zwischen André und Nuri. Ich bekomme meine Kamera zurück und wir danken ihm. Dann fahren wir zum Italiener.

Ich fahre bei Roman mit. Sara nimmt Julian und Roman Weidenfeller mit. „Sara ist immer noch sehr nervös und du bleibst da lockerer. Wie kommt es das du so ruhig bleiben kannst?", fragt Roman interessiert nach. „Nun. Das hat wohl mit meiner Arbeit zu tun, wo ich ständig mit berühmten Schauspielern und Regisseuren zu tun habe.

Ich erinnere mich noch genau, als ich das erste Mal nach meinem Studium,auf namenhafte Schauspieler traf. Ich wäre am liebsten gestorben, so nervös war ich und inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Sara wird es auch noch lernen ruhig zu bleiben.

Sie tickt schon aus vor Nervosität, wenn André sie zur Nationalmannschaft mitnimmt." „Verstehe. Ich finde es ehrlich gesagt total klasse, wenn du ruhig bleibst. Das hat was." Ich lache auf und er hält vor dem Italienischen Restaurant. Er stellt den Motor ab und wir steigen aus.

Ich hab meine Taschen dabei und er eilt auf mich zu. Dann bietet er mir den Arm an und lächelt. „Du bis fast so groß wie ich. Echt super.", lacht er und begleitet mich rein, wo schon die Mannschaft auf uns wartet. Auch Sara ist nur Minuten später bei uns.

„So da wir jetzt alle vollzählig sind, können wir rein gehen.", sagt der Trainer und meldet die Mannschaft an. Sofort werden wir eilig zu einem abgetrennten Bereich geführt, wobei Roman und André besonders gemustert werden, da sie in Begleitung unbekannter Frauen sind.

Alle anderen haben Ehefrau, Verlobte oder Freundin dabei. Rasch werden Tische so zusammen geschoben, das die Mannschaft daran Platz hat und alle sich setzen können. Roman und ich, neben dem Trainer und seiner Frau. Uns gegenüber sitzen André und Sara. Auch Mats und Cathy sitzen mit am Tisch.

Roman hatte mir zuvorkommend den Stuhl zurecht gerückt und die halbe Mannschaft sah ihn groß an. „Was macht ihr das nicht? In der Schweiz völlig normal.", grinst Roman. „Doch machen wir schon, aber in Deutschland ist es nicht so verbreitet. Da kommt es aufs Elternhaus an.", erklärten sich die anderen.

„In Spanien ist es auch normal.", meldet sich Marc zu Wort. „Genau wie in Griechenland und Portugal", stimmen ihm weitere Spieler zu und uns werden die Speisekarten gereicht. Alles bedankt sich und gibt dann die Getränkebestellung auf. Ich wollte eine Cola auf Eis.

Roman sah mich überrascht an und grinste sich eines. Behutsam nahm ich seine Verletzung unter die Lupe und merkte, das es leicht angeschwollen ist. „Tut es weh?", fragte ich ihn und fuhr mit dem Finger vorsichtig um das Pflaster herum.

„Nein, nicht wirklich. Es pocht zwar noch ein bisschen, aber wenn es heilt, dann wird es ein wenig unangenehm. Aber damit muss ich klar kommen. Es war ein Unfall. Zumal der Gegenspieler sich entschuldigt und deutlich gemacht hat, das es ein Unfall war.", erklärt Roman mir und fängt meine Hand ein.

Schon wieder kribbelt es überall. Ich zog die Jacke aus und Roman grinste. „Du hast ja immer noch mein Trikot an." „Ja. Ist das schlimm?", wollte ich wissen. „Nein, nur in dieser Umgebung ein ungewohnter Anblick." Nach dem Essen fuhren wir ins Vapiano und feierten ab.

Meine Taschen stets bei mir und Roman wich mir kaum von der Seite. Es sei denn André war da. Liebevoll umsorgte die Mannschaft sämtliche anwesende Frauen, die zu ihnen gehörten. Das traf ganz besonders auf Roman und André zu.

Abends als die Frauen müde wurden, brachten Roman und André Sara und mich nach Hause. Andrés Auto wurde von Julian gefahren, der Saras Auto folgte. Sara hatte Roman meine Adresse und meinen Schlüssel gegeben. Somit war ich am Ende mit ihm allein. Roman trug mich ins Bett und zog mir die Schuhe aus.

Dann wurde mir die Handtasche und auch die Kameratasche abgenommen und offenbar an die Seite gestellt. Die Jacke folgte. Sanft wurde ich zu gedeckt. Als ich ein paar Stunden später aufwachte, war ich allein in meinem Schlafzimmer.

Also tapste ich in die Küche. Auf dem Sofa sah ich Roman unter einer Decke liegen die verrutscht war. Als erstes deckte ich ihn richtig zu und er sah so süß aus, wenn er so friedlich schlief. Ich setzte leise seufzend den Weg in meine Küche fort und machte mich daran, frische Brötchen auf zu backen und Kaffee zu kochen.

Dieser Duft lockte ihn wohl sehr wirkungsvoll vom Sofa. „Guten Morgen, Alessia. Hast du gut geschlafen?" „Guten Morgen, Roman. War es bequem aufm Sofa?" „Ja, sehr. Da du bereits geschlafen hast, habe ich darauf verzichtet dich zu wecken, um zu fragen, ob ich mich neben dich kuscheln darf."

Kap 04

 „Deine Kamera und die Handtasche stehen neben deinem Bett, da ich keine Ahnung hatte, wo das normalerweise aufbewahrt wird. Schuhe und Jacke habe ich dir ausgezogen und an die Garderobe gehängt bzw. an die Seite gestellt.", erklärt Roman mir und lächelt.

„Aber allein lassen, wollte ich dich auf keinen Fall, deshalb machte ich es mir auf dem Sofa bequem." „Danke, das du auf mich aufgepasst hast, oder war das ein Auftrag von Shirley? Der bringt das schon mal, wenn ich mit Sara und ihm unterwegs war.

Er ist manchmal wie ein fünfter Bruder für mich. Als würden vier ältere Brüder und drei ältere Schwestern nicht reichen.", seufzte ich und bot ihm einen Kaffee an, welchen er mir dankend abnimmt. „Ja, zugegeben André bat mich darum, hier zu bleiben. Aber das hätte ich sowieso getan. Hauptsache dir geht es gut."

Jetzt wurde ich glatt rot und sah auf den Boden. Als Roman zu mir kommen, wollte ging die Uhr vom Backofen. Rasch schaltete ich diesen ab und ließ erst mal die Backofentür ein kleines Stückchen offenstehen. Ich setzte mich auf die Arbeitsfläche in der Küche und Roman hob meinen Blick zu sich empor.

„Süße, du hast keinen Grund dich zu schämen." Sanft streicht er mir über die Wange und ich schmiege meine Wange in seine leicht raue Handfläche. Anschließend hole ich die Brötchen aus dem Backofen und decke den Tisch zu Ende. Rasch frühstücken wir und ich verschwinde nach dem Aufräumen unter der Dusche.

Ich zeigte Roman, wo Milch und Zucker zu finden sind und er darf sich weiter Kaffee nehmen. Eine halbe Stunde später stehe ich komplett Tag fertig vor Roman, der mich anlächelt. „Du siehst klasse aus. Hast du deine Trikots schon zum Waschen bereit gelegt?

Die sind brandneu und sollten erst mal gewaschen werden. Kommst du morgen zum Training?", lobt er mich und erklärt mir etwas einladend. „Ja, gern. Ich frage, Sara ob sie mich abholt. Ich habe noch keinen Führerschein und deshalb natürlich auch kein Auto.

Sag mal, ist dir gestern aufgefallen, das Sara immer geflirtet hat? Mit eurer Nummer 11. Ich muss erst noch die Namen lernen. Vergib mir bitte." Roman grinst. „Ja, das ist mir aufgefallen. Du meinst Marco. Er hat die Trikotnummer 11. Die beiden sind sehr süß zusammen."

„Finde ich auch. Ich gönne es ihr von Herzen." Dann gehe ich ins Badezimmer und Roman folgt mir. Er rät mir nach Farben sortiert zu waschen. Das tue ich auch und hänge die Trikots anschließend sofort auf. Roman nimmt sie mir aus der Hand und hängt sie auf einen Bügel.

„So wird es uns von klein auf beigebracht, das es dann nicht gebügelt werden muss, was wegen der Beflockung schwierig wird.", erklärt er mir dazu. „Okay. Du bist der Experte. Ich vertraue dir da einfach mal.", grinse ich, was er erwidert.

„Ich werde nach Hause fahren und erst mal duschen. Was dagegen, wenn ich mich mit Schürrle und Sara abspreche, wer dich morgen holt? Darf ich bitte deine Handynummer haben?", bietet er fragend an. „Okay. Aber nur wenn du schwören kannst, das du Andrés und Saras Antwort respektierst und vor allem akzeptierst.", sage ich ihm ernst und streng dreinblickend.

„Wird gemacht.", verspricht er und macht sich startklar um nach Hause zufahren. „Danke, das ich hier bleiben durfte und fürs leckere Frühstück.", bedankt er sich und geht nach einer dicken Umarmung. „Ach Roman!" „Ja!" „Kühl ein bisschen deine Platzwunde. Wegen der Schwellung." Lachend salutiert er und geht endgültig.

Drei Stunden später ruft André mich an. „Hofer!", melde ich mich und er lacht. „André hier. Roman fragt, nach deiner Handynummer und ob du auf Social-Media-Kanälen unterwegs bist. Darf ich ihm das mitteilen? Deine Skypeaddy eingeschlossen."

„Klar. Kein Problem. Habt ihr Euch geeinigt, wer mich nun morgen zum Training abholt? Sara, Roman und du steht zur Auswahl. Roman musste mir schwören Eure Antwort zu akzeptieren und zu respektieren.", will ich wissen. „Ja. Sara holt dich. Mittags fahren wir vier, dann mit meinem Auto was Essen und Abends nimmt Roman dich wieder mit und bringt dich nach Hause.

So haben wir uns geeinigt.", erzählt er und fügt hinzu: „Hast du das mit Marco, unserer Nummer 11, und Sara mitbekommen? Den Flirt meine ich!", beginnt André und ich grinse. „Ja, habe ich. Mit Roman habe ich auch schon darüber gesprochen und wir finden die beiden echt süß zusammen. Hast du Bedenken deswegen?", frage ich besorgt nach.

„Nein. Aber ich will Sara und ja auch dich beschützen.", kommentiert er und ich lache auf. „Du bist unverbesserlich, Shirley. Genau dafür habe ich dich sehr lieb gewonnen und deshalb bist du auch mein bester Freund und meine engste männliche Bezugsperson.

Es wird noch sehr schwer meine Geschwister in dem Punkt davon zu überzeugen, dass ich mit 24 alt genug bin, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.", seufze ich. „Ach Kleine. Das wird schon. Sonst rede ich mal ein paar Takte mit Paddy, Jon, Noah und Kyle.

Aber auch mit Jane, Louise und Carla." „Danke, Shirley. Du bist einfach der beste.", lobe ich und wir lachen beide auf. Nach einer Verabschiedung legen wir auf. Ich mache meine Wohnung sauber und wasche weitere Wäsche. Ich beziehe mein Bett neu und auch die alte Bettwäsche wird so gleich gewaschen.

Abends bin ich komplett fertig und falle todmüde ins Bett. Morgens werde ich vom Klingeln meines Handys geweckt. „Hofer!", meldete ich mich noch völlig verpennt. „Sara hier! Raus aus den Federn. Ich bin in 30 Minuten da und hole dich ab. Zuvor frühstücken wir gemeinsam.

Also hopp hopp unter die Dusche. Anziehen und dann los." „Hm, ja, Mama!", nuschele ich und wir legen auf. Keine 10 Pferde bekommen mich aus meinem kuschelig warmen Bett. Erst als es regelrecht sturmklingelt, quäle ich mich aus dem Bett und öffne.

„Mann,Lessa! Du bist ja immer noch im Schlafanzug!", nörgelt Sara und lacht. Sie überschüttet mich regelrecht mit guter Laune. „Man wie kann man um 9 Uhr Morgens so verdammt gut gelaunt sein? Da ist selbst Shirley taktvoller.", grummele ich und schlurfe in mein Zimmer, um mir frische Klamotten raus zu suchen.

Dann schnappe ich mir das rote Trikot von Roman und gehe duschen. Sara werkelt in der Zwischenzeit in meiner Küche umher. „SARA!", rufe ich und sie streckt den Kopf aus meiner Küche. „Lass meine Küche sauber. Sonst putzt du und nicht ich!"

„Geht klar, Süße." Eine halbe Stunde später saßen wir im Auto und fuhren zum Trainingsgelände. Als wir dort eintreffen, ist es bereits 9:50 Uhr und André lacht auf, als er uns sieht. „Hey. Alles klar bei Euch?" „Hm", brumme ich und er lacht schallend auf.

„Oh, unser Morgenmuffel ist in Aktion. Komm ich organisiere dir einen guten Kaffee oder Cappuccino." „Danke, Shirley. Du bist der beste.", lobe ich ihn. „Ich weiß. Das sagst du mir dann jedes Mal. Ha ha!" „Machst du dich gerade lustig über mich?", schmolle ich.

„Ich? Niemals würde ich das tun." Unschuldig sieht er mich an. Minuten später halte ich einen Becher mit Cappuccino in der Hand und begleite ihn aufs Spielfeld. „Setz dich. Roman ist auch gleich da." Ich nicke abwesend und genieße in aller Ruhe meinen Cappu.

Kap 05

 Nebenbei beobachte ich zusammen mit Sara, die einen Becher Kaffee in der Hand hat, die Mannschaft beim Training. Der Trainer sah uns groß an und fragte: „Gefällt Euch das Training?" Sara lachte. „Ja. Danke das wir hier sein dürfen." Er winkt ab und sieht mich an.

„Und dir? Gefällt es dir?" „Äh ja. Aber ich habe ernsthaft so überhaupt keine Ahnung von Fußball oder wofür die ganzen Übungen sein sollen. Aber es ist interessant. Danke, das wir hier sein dürfen.", bedanke auch ich mich ruhig. „Gerne doch."

Dann kehrt er zur Mannschaft zurück und ruft: „So, Männer. Jetzt ist für 2 Stunden Pause. Von 15:30 bis 17 Uhr Öffentliches Training und dann zwei Stunden Fan und Pressearbeit. Dann ist Feierabend angesagt. Bitte seid pünktlich.

Die Damen dürfen Euch heute mal den ganzen Tag über begleiten, damit vor allem Alessia mehr über Eure Arbeit lernt. Sara kennt das vermutlich schon, durch André. Also los jetzt." Roman kommt zu mir und lächelt. Er nimmt einen Schluck von meinem Cappuccino und verzieht den Mund.

„Der wäre mir zu lauwarm, aber lecker und genau richtig gesüßt." „Ich trinke weder Kaffee noch Cappuccino heiß, sondern nur lauwarm. Anders bekommt man mich nicht an diese Getränke.", lachte ich und trank endgültig aus. Roman nahm meinen Becher mit und zog mich behutsam mit sich.

„Sohier kannst du auf mich warten. Ich beeile mich auch." Doch bevor ich ihn gehen lasse, schaue ich mir noch einmal sein Pflaster genau an. „Lass das Pflaster vorher noch mal wechseln, damit sich die Wunde nicht entzündet."

„Gute Idee. Gleich nach dem Duschen." Etwa eine halbe Stunde später ist Roman wieder bei mir. „So jetzt darfst du mit in die Kabine. Sara hat es da leichter, als Andrés Schwester. Der Arzt kommt gleich und wechselt das Pflaster." „Sehr gut."

Damit nimmt er meine Hand und zieht mich mit in die Kabine. Dort setzt er mich direkt neben sich und hält weiter meine Hand fest. Der Arzt ist eingetroffen und zieht vorsichtig das alte Pflaster ab und untersuchte sanft die Wunde.

„Also Roman. Ich mache ein Wasserabweisendes Pflaster drauf, das du in zwei Tagen noch mal wechselst und in vier Tagen darfst du es ganz weglassen.", erklärt der Arzt und reicht Roman ein weiteres Pflaster, welches er in 48 Stunden drauf machen soll.

Auch ich schaue mir kurz die Wunde an und sie heilt gut. Als das neue Pflaster platziert ist, geht der Arzt nach einem Dank. Nun gehe ich mit Roman zu Andrés Auto vor und sehe ihn an. „Ich helfe dir beim Pflasterwechsel in zwei Tagen. Natürlich nur, wenn du das möchtest!", biete ich an und Roman grinst.

„Sehr gerne. Vielen Dank." Er schlingt mir seinen Arm um die Hüfte und scheint mich nicht hergeben zu wollen. André und Sara kommen nach und geben sich den High Five. Offenbar ist irgendwas passiert von dem weder Roman noch ich wissen.

Wir schauen erst die Geschwister an und dann uns. Offenbar haben wir beide den gleichen verwirrten Ausdruck in den Augen. Die Geschwister erreichen uns und grinsen übers ganze Gesicht. „Was gibt es da zu grinsen? Würdet ihr uns bitte darüber in Kenntnis setzen?", frage ich mit hochgezogener Augenbraue.

„Nichts weiter. Aber ich kann nicht leugnen, das es mir ausgesprochen gut gefällt, das Roman sich so rührend um dich kümmert!", gibt André ein wenig ausweichend zu. „Das tue ich doch gern. Alessia ist doch eine bildschöne und kluge Frau, die obendrauf bescheiden und ein wenig schüchtern ist.", grinst Roman und ich werde rot wie eine überreife Kirsche.

„Genau das meinte ich.", schiebt Roman hinterher. Wir steigen ins Auto und André fährt los. Bei einem chinesischen Restaurant hält er an. „Was Alessia nimmt, weiß ich auswendig, aber was wollt ihr?", sagt Sara und grinst die Männer an.

„Ich sag dir, Roman, die Geschwister verheimlichen uns was. Dafür kenne ich ganz besonders Sara zu gut.", lachte ich und Roman stimmt mir nickend zu. „Ja, das Gefühl habe ich allerdings auch.", lacht er mich zuckersüß an. Dann gehen wir ins Restaurant, wo Roman mir gleich den Stuhl zurecht rückt, ehe er sich neben mich setzt.

Sara bestellt schon für uns Mädels, da sie direkt zum Kellner geht. Dieser folgt ihr und André zu unserem vierer Tisch und nimmt die Bestellung der Männer auf und notiert sich unsere Getränkewünsche. Etwa eine Stunde später sind wir wieder am Trainingsgelände angekommen und haben immer noch Zeit übrig.

„Sag mal wie kommt es das du weder Auto noch Führerschein hast?", will Roman wissen. André hebt überrascht den Kopf. „Naja. Ich habe erst vor zehn Wochen mein Studium abgeschlossen. Davor hatte ich nie wirklich Zeit dafür. Aber ich werde möglichst rasch meinen Führerschein machen, doch davor brauche ich Arbeit. Sonst wird das nichts."

„Verständlich. Aber mach doch erst mal den Führerschein und dann kannst du unsere Autos fahren.", kommt es von André und Roman gleichzeitig. „Äh. Danke fürs Angebot, aber ich bevorzuge, glaube ich, fürs erste Saras Auto, bis ich dann mehr Fahrpraxis habe."

„Hm. Klingt vernünftig." Marco hatte sich zu uns gesellt und Sara wurde rot, sobald er sie was fragte. Roman und André gingen sich umziehen und ich bekam ein Küsschen auf die Wange von Roman. Nun war ich es die leicht rot wurde. „Ach wie süß. Noch eine die Rot anläuft. Das ist schon bei Sara total süß.", grinste Marco frech.

Dann geht das Training los und Roman guckt mich kurz an und grinst. Dann konzentriert er sich und gibt alles. Allerdings wird darauf geachtet, das er den Ball nicht vor den Kopf bekommt, da er ja schon ein Pflaster trägt. Die Zeit verfliegt und er sieht mich an und steuert direkt auf Sara und mich zu.

„Na alles gut bei Euch?", fragt er und lacht. „Ja, alles bestens.", antwortete Sara, schneller als ich. „Oh Marco sagte, das Alessia rot geworden sei, als ich ihr den Kuss auf die Wange gab. Das er Euch mit dem Rot werden aufgezogen hat.", gibt er zu und ich werde rosa.

„Schon, aber eine große Klappe haben, kann ungesund sein, pflegt meine Großmutter stets zu sagen.", erwidere ich und lache auf. „Ja, manchmal hat er eine große Klappe, aber er hat das Herz auf dem richtigen Fleck.", gibt Roman zu bedenken.

Wir folgen ihm zur Kabine und warten davor auf die Männer, die zunächst immer in vierer Teams zur Pressekonferenz müssen und anschließend die Fanarbeit mit viel Freude und Begeisterung absolvieren. Zur Pressekonferenz dürfen wir nicht mit, aber wir dürfen schon zu den anderen Fans, die Sara und mich groß angucken.

„Was habt ihr denn bitte mit Marco, André und Roman zu tun?", fragt ein Mädchen ruhig und höflich nach. „Nun. Ich bin Andrés Schwester Sara. Das ist Alessia. Sie ist von uns Geschwistern die beste Freundin. Marco und Roman sind eng mit André befreundet und helfen ihm, damit wir uns in mitten der Mannschaft wohl fühlen.", erklärt Sara und stellt uns dabei vor.

„Müsstest du dann nicht auch eine 21 tragen?", fragt sie vorsichtig weiter und dieses Mal an mich gewandt. „Nein. Selbstverständlich habe ich drei Trikots mit der 21 zu Hause und alle von der Vereinsebene, welche ich von André und Sara geschenkt bekam.

Ich wollte mir selbst auch eines kaufen und entschied mich für Romans Trikotnummer 38. Natürlich in Rot, Weiß und Schwarz. Nur Trikots der Nationalmannschaft der beiden fehlen mir noch in der Sammlung.", grinse ich. „Danke.", sagt sie zufrieden und wirklich kein weiblicher Fan nimmt uns die Trikotnummerwahl übel.

Kurz darauf betreten Marco, Roman, André und Nuri als erste Gruppe den Raum und sogar Nuri erkundigt sich nach unserem Wohlbefinden. „Es ist alles in bester Ordnung, Nuri.", lacht Sara und ich wurde Rot. „Ich kann mir immer noch nicht alle Namen merken.

Vielleicht hast du es ja schon mitbekommen, das ich so gar keine Ahnung habe weder von Fußball noch von den Spielern. Ich bin froh, wenn ich drei erfolgreich zuordnen kann.", erkläre ich Nuri und er staunt nur noch. „Also stimmte das, als André meinte, das du keinen Schimmer von unserem Sport hast. Guckst du denn Fußball?", will er wissen.

„Äh, nein, eigentlich überhaupt nicht. Es sei denn Europameisterschaft oder auch Weltmeisterschaft. Das schon ja, aber sonst? Nein." „Das werden wir ändern.", grinst Roman und löst Nuri ab, der sich nun zusammen mit André und Marco um die Fans kümmert.

„Warte hier auf mich, Süße!", flüstert Roman mir ins Ohr und ich nicke. Dann widmet auch er sich den Fans. Kurz darauf ist das nächste Quartett da. Ich habe geholfen Fotos auf den Handys der Fans zumachen. „Boah, das mein Handy so geniale Fotos hinbekommt hätte ich nicht gedacht", lacht ein Fan verlegen.

„Ich bin Fotografin von Beruf.", grinse ich zurück und wir gehen. „Das hast du gut gemacht. So geduldig zu sein, kriege ich nicht auf die Kette, weshalb ich ja deine Assistentin bin, Lessa!", neckt Sara mich und ich will sie mir schnappen, doch Roman hält mich um die Taille herum fest. „Nada."

Doch ein Fan lenkt ihn ab und ich entkomme seinem Griff. Also nehme ich Kurs auf Sara, die auf quiekend vor mir die Flucht antritt, doch ich habe die bessere Ausdauer. Marco, André und Roman stürmen uns lachend hinterher. Allerdings mit ihren Sporttaschen über den Schultern.

Roman hat es am klügsten gelöst und kann Problemlos die Verfolgung aufnehmen. Doch ich stelle Sara an ihrem Auto und kitzle sie kräftig durch. Sie lachte schallend auf und erst als Roman meine Taille mit seinen starken Armen umschlang und mich hochhob, musste ich gezwungenermaßen von ihr ablassen.

Entschlossen trug er mich zu seinem Auto, welches rechts neben Saras parkte. Vorsichtig lehnte er mich an den Kofferraum. „Bist du kitzelig?" „Nein, frag meine Geschwister oder die Schürrles, die können es dir bestätigen und was ist mir dir?"

„Doch leider, was mein Bruder und seine Freundin gerne für sich nutzen.", seufzt er und mein Blick wird teuflisch. Nun zieht er einen total süßen Schmollmund und ich lache auf. „Ist dir klar geworden, dass du dir mit der Aussage selbst ins eigene Fleisch geschnitten hast?", fragt Sara und er nickt.

„Allerdings. Ich glaube, ich kriege bei Gelegenheit die Quittung dafür, das ich Euch unterbrach.", seufzt er und verstaut seine Tasche im Auto. „Darauf kannst du dich verlassen", lache ich und er schmollt erstrecht. André und Marco hatten alles mitbekommen und André lachte.

„Das habe ich auch schon mehrfach hinter mir. Wenn Alessia einen durchkitzelt, dann ist sie äußerst hartnäckig. Aber verzichte bloß darauf, sie ins Wasser werfen zu wollen.", warnt er zeitgleich. „Warum das?"

„Naja, das haben wir als Jugendliche durch gemacht und Alessia ins Wasser geworfen. Sie stieß sich den Kopf, wurde bewusstlos und ging unter. Sie wäre fast ertrunken, deswegen. Anschließend fanden Sara und ich raus, das sie erstens Angst davor hat und zweitens nicht schwimmen kann. Sie kriegt die kalte Panik, wenn sie Schwimmbecken oder offene Badegewässer sieht."

Beschämt nickte ich. „Das ist wahr. Ich habe eine Weile gebraucht Sara und André das zu verzeihen. Erst als ich hörte, das sie es nicht gewusst haben, konnte ich verzeihen.", gab ich zu und schauderte bei den aufkommenden Erinnerungen.

„Woran denkst du?", fragte Marco. „Unschöne Erinnerungen.", flüsterte ich und mir stiegen die Tränen in die Augen. Sofort zog André mich an sich und knuddelte mich. „Sara und ich kennen die Geschichte schon und die ist wirklich unschön, aber wichtig ist, das du dich Roman anvertraust.

Dürfen wir Marco informieren?" Ich nickte und schmiegte mich an Roman, der mich sanft festhielt. Dann stiegen wir in seinen Wagen und er umarmte mich erneut. „Geht es wieder? Und bei dir möchte ich alles dazu wissen. Sonst kann ich keine Ausflüge für uns planen in der Sommerpause, die ja schon bald anfängt.

Da muss ich das wissen. Von Allergien über Phobien bis hin zu den Dingen, die du nicht kannst oder magst." „Gut. Dann gilt das gleiche für dich." „Abgemacht." Dann fuhr er mir nach Hause und er stellte seine Sporttasche in meinem Flur an die Seite.

Im Auto hatten wir Lieder, die im Radio liefen, mitgesungen und viel über die schiefen Töne, die wir da von uns gaben, gelacht. Damit waren die Tränen fürs erste getrocknet. In der Küche mache ich uns Kakao und meinen mit viel Sahne.

Roman saß auf dem Sofa und sah mich an. „Erzählst du mir jetzt alles?", fragte er und klopfte auf den leeren Platz neben sich. Ich nickte. „Ich hoffe, du hast Nerven aus Stahl, denn die wirst du brauchen.", warnte ich ihn vor. Zuvor stellte ich die Tassen auf den Tisch und holte noch ein mal tief Luft.

„Alles hat angefangen, da war ich ungefähr 3 oder 4. So genau weiß ich das nicht mehr. Ich war mit einer Freundin aus dem Kindergarten im Garten ihrer Eltern, die einen Outdoor - Pool besaßen. Wir spielten im Garten bis sie ausrutschte und mich mit sich zog, als sie in den Pool fiel.

Ich schlug mir den Kopf an und ging bewusstlos unter. Ihre Brüder hatten das mitbekommen und holten uns aus dem Pool. Sie waren schon 19 und 21 Jahre alt. Dazu sind sie bis heute als Rettungsschwimmer aktiv. Mich reanimierten sie, bis der Notarzt da war 8 Mal.

Für ihre kleine Schwester kam jede Hilfe zu spät. Sie war ertrunken. Ich lag lange im Koma und musste alles neu lernen. Aber die Angst vor Wasser blieb irgendwie...", brach ich ab und weinte erneut bittere Tränen. „Gütige Jungfrau im Himmel!", stieß er schockiert hervor und zog mich eng an sich und hob mich auf seine Oberschenkel.

„...Ich habe eine Tierhaarallergie. Ebenso eine Baum - und Gräserpollenallergie und vertrage keine Zwiebeln oder Erdnüsse. Ich mag keine Pilze oder Speck. Schon als Kind hasste ich Sachen wie Blumenkohl, Rosenkohl, Spargel, Bananen, Rhabarber oder Brokkoli.", endete ich und sah ihn noch immer mit wässrigen Augen an.

„Ich kann kein Auto fahren oder schwimmen. Jetzt du.", fügte ich hinzu. Seufzend wischt er mir die Tränen von den Wangen. „Okay. So heftige Erinnerungen habe ich nicht zu bieten. Ich esse fast alles, bis auf Radieschen, Rhabarber und Kohlrabi. Ich bin auf Wespenstiche Allergisch.", erklärt er und ich setze mich jetzt richtig hin und sehe ihn diabolisch an.

Kap 06

 Ohne Vorwarnung beginne ich ihn durch zu kitzeln und er lacht schallend auf. „Stopp. Stopp. Kriege kaum noch Luft", japst er und versucht sich vor meinen Kitzelattacken zu schützen, jedoch ohne Erfolg. Irgendwann unterläuft ihm der Fehler, der ihn geradezu wehrlos macht.

Er hat sich auf den Bauch gedreht und so konnte ich ihn endgültig außer Gefecht setzen. Nach einer Weile lasse ich jedoch Gnade walten. Als ich ihn freigebe, dreht er sich um und vergräbt mich unter sich, da er mich kitzeln will, doch ohne Erfolg.

„Mist. Du bist wirklich nicht kitzelig.", murmelt er und sieht mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an. Plötzlich küsst er mich und in meinem Bauch explodiert ein Schwarm Schmetterlinge. Aus akuter Luftnot lösen wir den Kuss. Zwei Stunden später fährt er nach Hause und morgen hat er ein Spiel.

Leider weiß ich nicht gegen wen. Ich habe vergessen Roman zu fragen, dann muss eben Sara her halten. Ich wähle ihre Nummer und es wird abgenommen, aber mehr als ein Stöhnen und Marcos Name fällt nicht. Ich lege wieder auf. Also schreibe ich André an.

„Hey Shirley! Gegen wen spielt ihr Morgen? GLG Alessia." Schnell kommt die Antwort. „Hey Kleine. Wir spielen gegen Hannover 96. Es ist ein Auswärtsspiel. Das bedeutet das Roman, Marco, die Mannschaft und ich in Hannover zu Gast sind. Spielen wir in Dortmund, nennt man das Heimspiel. GLG Shirley"

Ich muss grinsen. „Okay. Viel Erfolg." „Danke. Schau mal in mein Instaprofil, da habe ich ein Bild gepostet, das dir die nächste Partie anzeigt." „Danke." Ein „Gern geschehen" kommt zurück und ich gucke in sein Profil und werde schnell fündig.

Bei Roman, den ich da auch gefunden habe, ist dieses Bild auch. Unter beide schreibe ich: „Viel Glück und bringt einen Sieg mit nach Hause." Von beiden kommt nur ein: „Wird gemacht" und ein Smiley, der mir die Zunge raus streckt. Am liebsten würde ich Roman jetzt küssen, das uns Hören und Sehen vergeht.

Doch da muss ich noch mindestens zwei Tage warten. Ich rechne in diesem Punkt nicht mit Shirley und Sara. Die zwei klingeln mich am nächsten Morgen aus dem Bett und ich gehe noch völlig verpennt zur Tür und öffne. „Hey Lessa! Hopp hopp duschen. Anziehen. Natürlich Romans schwarzes Auswärtstrikot.

Schnapp dir deine Kameratasche, Ersatzspeicherkarten und ja auch Ersatzbatterien. Ich mach dir deine Handtasche fertig. André macht dir in der Zwischenzeit Cappuccino.", treibt Sara mich an und umarmt mich. Auch André umarmt mich.

„Sorry, aber ich konnte Sara diese Aktion nicht ausreden", entschuldigt er sich und ich zucke nur mit den Schultern. „Guten Morgen, ihr zwei. Was habt ihr eigentlich vor?", will ich wissen.

„Das siehst du gleich. Aber Fakt ist, das Thomas einen Narren an deinen Bildern gefressen hat und drauf besteht, das du weitere Spiele fotografierst.", erklärt André und schiebt ein: „Thomas ist unser Trainer. Sein Nachname ist Tuchel." hinterher.

„Aha okay.", lasse ich von mir hören. Sara schleift mich mit. In meinem Schlafzimmer drückt sie mir eine blaue Jeans in die Hand, frische Sneakersocken. Frische Unterwäsche gesellt sich dazu und auch das schwarze Auswärtstrikot. „So jetzt Abmarsch.

In einer Stunde ist der Bus da. André und wir Frauen werden hier eingesammelt und heute Abend auch hier wieder abgesetzt. Allerdings ist es eine Ausnahme. Wir können froh sein, das André den Trainer überzeugen konnte, das er dich überraschen will und du vorher nicht wissen darfst, was er plant.", erklärt Sara mir und schiebt mich endgültig unter die Dusche.

Sie bleibt kurz und legt mir noch andere Sachen hin. Dann geht sie und wuselt offenbar durch mein Schlafzimmer. Eine halbe Stunde später stehe ich vor ihr und sie schüttelt den Kopf. „Mitkommen.", befiehlt sie regelrecht und André drückt mir geistesgegenwärtig eine Tasse Cappuccino in die Hand.

„Danke, Shirley. Du bist der beste.", lobe ich meinen besten Freund, der daraufhin ein wenig rosa wird. „Da ist es wieder. Wie jedes mal.", lacht er. Im Badezimmer angekommen drückt Sara mich auf den Badewannenrand und macht sich rasch über mein Haar her.

Danach verpasst sie mir ein kleines bisschen Wimperntusche und drückt mir Labello in die Hand. „Mehr brauchst du nicht.", kommentiert sie und ich grinse. Minuten später ist mein Becher leer und sie nimmt diesen gleich mit in die Küche, während ich noch mal dem Ruf der Natur folge.

Rasch Hände waschen und schon kann es losgehen. Es klingelt und Roman steht davor. „Seid ihr soweit? Der Bus ist da. Guten Morgen." „Ja. Lessa ich habe dein Handy und das Ladekabel eingepackt. Geldbeutel und so hast du eh immer in der Tasche."

„Ersatzspeicherkarten und Ersatzbatterien?", frage ich. „Nein, keine Ahnung, wo die liegen." „Ok. Gib mir 2 Minuten." Dann flitze ich ins Schlafzimmer und schnappe mir zehn Speicherkarten und zehn Batterien. Schon geht es zurück zu Roman, Shirley und Sara.

Minuten später betreten wir den Bus und werden lautstark von der Mannschaft begrüßt. „Willkommen im Mannschaftsbus." „Danke schön. Guten Morgen alle zusammen" Zuerst dankte ich dem Trainer und begrüßte die Mannschaft rufend.

Sofort kam ein vielstimmiges „Guten Morgen" zurück. Sara und Shirley setzten sich zu Marco und ich saß nur zwei Bänke hinter dem Trio neben Roman am Fensterplatz und er direkt neben mir.

Kurz darauf sind wir auf der Autobahn und in Richtung Hannover unterwegs.Etwa zweieinhalb Stunden später sind wir am Stadion der Hannover angekommen und verlassen den Bus. Marco und Shirley kümmern sich rührend um Sara und Roman weicht mir nicht von der Seite.

Wir schließen uns dem Trio an und springe Shirley auf den Rücken. Erschrocken schnappt er nach Luft und grinst mich schräg von der Seite an. „Hätte ich mir ja denken können." „Allerdings. Tut mir leid, Shirley, wenn ich dich erschreckt habe.", entschuldige ich mich und er lässt mich vorsichtig runter.

Lachend boxe ich ihm leicht vor die Schulter. Alles lacht und nimmt uns Frauen schützend in die Mitte. Roman, André und Marco sind dabei dicht an unserer Seite. Die Mannschaft bereitet sich auf das leichte Training vor und der Trainer zeigt Sara und mir, wo wir Platz nehmen dürfen, damit ich Fotografieren kann.

Er händigt uns VIP-Tickets aus und ich bekomme ein Leibchen, welche sich mir um die Hüfte wickele. Darauf steht Foto und ermöglicht es mir möglichst nah am Spielfeldrand zu sein. Doch darauf verzichte ich während des Spiels dankend.

Als die Mannschaft den Rasen betritt, mache ich erste Bilder und setze dieses während des Trainings und des Spiels fort. Sara ist dafür zuständig mich mit Essen und trinken zu versorgen, oder auf meine Ausrüstung aufzupassen, für den Fall, das ich mal auf die Toilette muss.

In diesem Fall stehen mir mehrere Stadionmitarbeiter zur Verfügung. Roman kommt kurz zu mir und ich gebe ihm die Hand und wünsche ihm viel Erfolg und bitte ihn den Kasten sauber zu halten. Er nickt und geht zu den anderen.

Sein Einlaufkind sah ihn groß an und fragte ihn irgendwas. Roman siehst so zuckersüß aus, wenn er mit Kindern umgeht. Ich möchte darauf wetten, das er mal ein sehr guter Vater sein würde. Am Ende steht es 0:0 unentschieden.

Ich kann die Enttäuschung in den Gesichtern der Spieler ablesen und fühle mit ihnen. Sara und ich folgen Ihnen zu den Kabinen und warten davor auf den Trainer, der uns in die Kabine holt. Sofort umarme ich Shirley und Roman, die nebeneinander sitzen.

„Ihr wart super. Mit Herz und Leidenschaft könnt ihr alles erreichen. Also Kopf hoch.", muntere ich die beiden auf. Auch der Trainer sagt nicht mehr viel. „Morgen analysieren wir das Spiel von Heute und danach habt ihr Feierabend. Übermorgen wieder Training."

Nun wendet er sich direkt an mich. „Alessia, dich möchte ich zusammen mit Sara als persönliche Teamfotografin haben. Du müsstest nur dem Vorstand die Bilder vom letzten Spiel und heute zeigen. Dann bekommt ihr einen Vertrag. Was übrigens auch für den DFB, also die deutsche Nationalmannschaft, gilt.", grinst er.

„Tja, in dem Punkt muss ich sie enttäuschen. Sara kann den DFB übernehmen und ich stehe in dem Punkt schon beim Schweizer Fußballverband unter Vertrag." „Warum das?", kam es überrascht von Roman, der sich total darüber freute. „Ich wurde in der Schweiz geboren und wuchs dort auf.

Mein Vater ist Deutscher, aber meine Mutter Amelie ist Schweizerin. Deshalb habe ich auch eine doppelte Staatsbürgerschaft.", erkläre ich und der Trainer wirkt ein wenig enttäuscht. „Nun gut. Denkst du Sara packt das?" „Ja. Sie sollten mal Bilder von ihr sehen, die sie schon von der Deutschen Nationalmannschaft gemacht hat. Erstklassig. Fast besser als ich. Ich vertraue ihr da total.", gebe ich empört von mir und sehe den Trainer streng an.

André weiß das ich kurz vor einem Wutanfall stehe und er nimmt mich kurz mit raus. „Lessa, hör mir kurz zu, ja?", bittet er mich und ich nicke geknickt. „Thomas meint das nicht böse. Er will nur sicher gehen, dass du dir sicher bist mit dieser Absage an den DFB. Er kennt Sara nicht gut genug, um zu wissen wie gut sie wirklich ist. Er kennt bis jetzt nur deine Arbeiten."

„Okay, aber die Schweizer waren einfach schneller. Wer zuerst kommt, malt zuerst." Jetzt lachen wir beide und gehen wieder rein. Roman zieht mich auf seinen Schoß und guckt mich intensiv an. „Alles in Ordnung?" „Ja. Mir geht es prima.", antwortete ich ihm und lehne mich an ihn.

„Ist sie dein Mädchen?", fragt jemand und Roman lacht. „Darüber werde ich noch mit Alessia sprechen. Aber ja ich wünsche es mir. Sehr sogar, Marc.", gibt er zu und ich werde rot und verberge meinen Kopf erst recht an seiner Brust. Alles lacht auf.

„Und was ist mit dir, Alessia?", fragt ein anderer. „Das werde ich nur Roman sagen. Sara und Shirley dürfen es auch wissen, aber sonst echt niemand." „Ist okay. Ich bin übrigens Julian.", stellt er sich neben bei vor. „Zeigst du uns die Bilder von heute?" „Im Bus gerne."

„Dann mal los. Der Bus wartet.", kommt es vom Trainer. Alle springen auf und auch ich erhebe mich. Roman umschließt meine Hand ganz behutsam und geht mit mir zum Bus. Mats begleitet uns. Er ist ruhig und höflich. Sara ist wieder bei Marco und André.

Als die Mannschaft den Bus erreicht, steigen wir Frauen hinten ein und sofort schließen sich die Türen. Die Mannschaft läuft nach vorn und gibt Autogramme. Selfies werden mit Fans gemacht und dann steigt einer nach dem anderen ein.

Die ersten sind André, Marco, Mats und Roman. Langsam aber sicher füllt sich der Bus und setzt sich nach dem Schließen der Türen in Bewegung. Zurück in Richtung Dortmund. Ich zeige die Bilder und alle sind sehr zufrieden. Anschließend räume ich die Kamera wieder weg und schmiege mich an Romans Schulter.

Müde zog ich die Beine an und schlief kurz darauf ein. André weckte mich dann kurz vor Dortmund. „Lessa? Aufwachen. Wir sind gleich in Dortmund. Sara, du und ich werden als erstes abgesetzt, da unsere Autos vor deinem Haus parken." „Ist gut.", nuschelte ich und bekomme einen Cappuccino gereicht.

„Danke. Du bist und bleibst der beste, Shirley." „Da ist es wieder. Heute schon zum zweiten Mal.", lacht er und verzieht sich. Roman lacht auf und raunt mir zu: „Gut geschlafen?" „Ja, sehr gut sogar." „Da bin ich ja beruhigt. Das sah nämlich nicht besonders bequem aus."

Einige Minuten später sind wir angekommen und wir verabschieden uns von allen. Eine Stunde später ist Roman bei mir und wir kochen gemeinsam. Kartoffelbrei und Spiegelei. Rasch sind wir damit fertig und können essen. „Sehr lecker. Schlicht und einfach.", grinst Roman mich an und nimmt den Blick nicht von mir.

Wir räumen gemeinsam die Küche auf und machen es uns anschließend mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola auf dem Sofa bequem. „Wo genau bist du in der Schweiz geboren worden?", möchte er nun natürlich wissen. „In Bern. Als einziges Hofer Kind. Meine Geschwister sind in Zürich geboren. Mama in Münsingen und Papa ist in Dortmund geboren.", erkläre ich und er horcht auf.

„Deine Mama ist in Münsingen geboren? Ich auch." Jetzt bin ich es die lacht. „Ja, ist sie. Wir Kinder wuchsen in Münsingen auf. Ihre beste Freundin lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern auch dort. Alles was ich weiß ist, das Mamas Freundin Carina heißt, verheiratet ist und zwei erwachsene Söhne hat.", berichte ich.

„Meine Mama heißt Carina", lacht er und noch ahnten wir nicht, das unsere Mütter, seit dem Kindergarten, engste Freundinnen sind. „Meine Familie lebt noch immer in Münsingen. Ich habe hier in Dortmund studiert und lebe deshalb hier. Jetzt das Jobangebot.

Zusätzlich sind ja auch noch Sara und André da, die mich hier halten und nun kommst du dazu." Erfreut steckt er mir die Zunge raus und grinst frech. Nun küsse ich ihn und es entwickelt sich eine heftige Knutscherei daraus. Allerdings haben wir keinen Sex miteinander.

Wir kuscheln uns schließlich neben einander ins Bett und schlafen eng aneinander gekuschelt ein. Morgens weckt Roman mich und bringt mir einen Kakao mit, den er für mich gemacht hat. „Guten Morgen, Süße", lacht er und ich nehme den Becher dankend entgegen.

„Hm, lecker. Fast noch besser als Mamas Kakao.", lobe ich und er wird ein wenig rosa, was einfach nur Zuckersüß ist. „Alessia, was ich gestern zu Marc gesagt habe, als er fragte, ob du mein Mädchen seist, war mein voller Ernst.

Ich wünsche es mir von Herzen und wir müssen darüber reden. Meinst du das passt vom Zeitpunkt her? Oder möchtest du lieber erst Duschen, frühstücken und wir reden am Nachmittag? Ich muss nämlich in zwei Stunden bei der Spielanalyse sein.

Denk bitte mal folgende Frage nach. Möchtest du meine Freundin sein und eine feste Beziehung mit mir?"

Kap 07

 „In Ordnung, ich denke darüber nach und wenn du wieder da bist reden wir. Bis dahin bin ich auch geduscht, angezogen und habegefrühstückt."

Roman nickte zufrieden und fuhr nach einem dicken Kuss für mich zu sich nach Hause. Duschen, frühstücken und umziehen. Ich aß rasch, duschte mich und zog mich dann an. Anschließend unterzog ich meine Wohnung einer Grundreinigung, obwohl diese das gar nicht nötig hatte.

Dies machte ich alle 14 Tage. Ich grübelte über Romans Frage nach und kam zu dem Schluss, das ich ihm eine Chance geben wollte und konnte somit seine Frage ruhigen Gewissens mit Ja beantworten. Roman kam zu mir zurück und ich war noch mitten beim Putzen, da ich neben her noch kochte. Ich ließ ihn rein.

„Oh, komme ich ungelegen?", fragte er mich verblüfft. „Nein, gar nicht. Wärst du bitte so lieb und passt auf unser Mittagsessen auf?" „Klar." „Gut, aber es wird nicht genascht. Das dürfen Sara und Shirley auch nicht. Für dich deshalb die gleichen Regeln."

Ich bekam einen Kuss und er ging in die Küche, wo ich noch einmal das Essen umrührte. Ich bat ihn, das in regelmäßigen Abständen ebenfalls zu tun. Mit dem Badezimmer und Schlafzimmer war ich fertig und so musste jetzt das Wohnzimmer dran glauben.

Anschließend machte ich den Flur sauber und er ging sich die Schuhe ausziehen. Hängte seine Jacke an den Hacken der Garderobe und ich war sehr zufrieden. „Hast du über meine Frage von heute morgen nachgedacht?", fragte er und ich nickte. „Ja habe ich."

Roman hob mich an und setzte mich auf die Arbeitsfläche in der Küche.„Und was ist dabei raus gekommen? Die Mannschaft fragt nämlich auch schon. Also sind da eine Menge Leute neugierig. Alles was ich sagen konnte, war das ich dich danach gefragt habe und du darüber nachdenkst.

André meinte, das es normal für dich sei, erst zu denken und dann etwas zu entscheiden und bat uns alle doch Geduld zu haben. Wir würden deine Entscheidung noch früh genug erfahren.", erzählte er mir und ich lachte.

„Typisch Shirley. Ja, er hat völlig recht, mit dem was er sagt. Er kennt mich halt besser, als meine eigene Familie. Was ist jetzt mit Sara und Marco? Wurde da was bekannt gegeben?" „Ja. Sie ist jetzt sein Mädchen. Sie sind jetzt fest zusammen und Sara hat mir erlaubt, dir das zu sagen, solltest du danach fragen.

André meinte zu Sara, sie könne sich felsenfest darauf verlassen, das dufragen würdest. Auch da behielt er recht, wie ich feststellen muss."Nebenbei rührten wir vorsichtig das Essen um. „Ja, ich möchte deine Freundin sein und eine feste Beziehung mit dir.

Es ist meine erste Beziehung, also sollten wir gut darauf aufpassen und es nicht in den Sand setzen." „Dann waren unsere Küsse deine ersten, stimmt es?" Ich nickte. „Ja und ich habe immer noch meine Unschuld. Die mir nehmen zu dürfen, musst du dir aber erst erarbeiten, denn das setzt eine Menge Vertrauen voraus, welches sich gerade erst aufbaut.

Also überstürzten wir lieber nichts und genießen es dafür am Ende umso mehr. Einverstanden?" „Ja, ich bin einverstanden. Danke, das du mir eine Chance gibst." Sanft küsst er mich und ich schmiege mich eng an ihn. Als das Essen fertig ist, setzten wir uns mit unseren vollen Tellern an den Tisch und essen.

„Hm, sehr lecker. Möhreneintopf." „Danke. Freut mich sehr wenn es dir schmeckt." Nach dem Essen putzte ich den Rest der Wohnung und warf mich am Ende erschöpft auf das Sofa und kuschelte mich an Roman. „Ich hätte dir doch geholfen!"

„Merk ich mir fürs nächste Mal, das dann in 14 Tagen wäre. Ich mache das zwei mal im Monat. So ein Putztag. Das nächste Mal sind auch Fenster und so was dran. Die darfst du dann machen oder doch lieber Staubsauger und Wischmop?", grinste ich und Roman lachte auf.

„Also ich bevorzuge dann doch die Fenster." „Na mal sehen. Ich lass mir definitiv was für dich einfallen." „In Ordnung, so lange du es auf einen Trainingsfreien Tag legst. Dann klappt das auch mit dem Helfen und ich heuer auch Marco, Sara und André an. Umso schneller bist du fertig und die Wohnung sauber."

„Klar, finde ich gut. Aber mache ich das mit meinen Geschwistern sieht meinElternhaus hinterher wie ein Bombeneinschlagsplatz aus. Schlimmer als vorher. Das halbe Haus schwimmt in Putzwasser.

Ich für meinen Teil halte mich da raus und trotzdem bin ich klatschnass, weil meine Brüder einem dann einen Eimer Wasser über den Kopf kippen. Die sind schlimmer als ein Sack Flöhe, wie meine Mutter zusagen pflegt. Sieben von acht Hofer Kindern dürfen dann allein weiter putzen. Meine Eltern wissen zu genau, wer Unfug macht und wer nicht."

Zwei Wochen später hatten die Jungs zwei weitere Siege und einUnentschieden eingefahren. Roman und Shirley hatten mit ihren Nationalmannschaften zwei Qualifikationsspiele bestritten und gewonnen. André gewann 3:0 und Roman sogar 5:0.

Ich war stolz auf die Männer und hatte mit André telefoniert und ihm gratuliert. Sara war ja bei ihm und machte Bilder. Roman gratulierte ich persönlich und küsste ihn. Auch ich hatte viele Bilder gemacht. Noch liefen die Verhandlungen mit dem BVB wegen des Vertrages als Teamfotografin.

Zurück in Dortmund schlossen wir dies ab und ich unterschrieb einen sehr gut dotierten Vertrag. Auch mit dem Schweizer Fußballverband wurde ein neuer Vertrag unterschrieben, der deutlich höher dotiert war. Aber heute stand mal wieder ein Putztag an. Die gesamte Mannschaft des BVB trat an und half, wo es nur ging.

Also ging ich systematisch vor. Erst alles was hoch war. Wie Lampen, Schrankoberflächen, Gardinenstangen usw. Die Gardinen wurden abgenommen und direkt gewaschen und anschließend wieder aufgehängt. Ich hatte Sara, André, Marco und Marc zum Einkaufen losgeschickt.

André brachte mir sogar drei verschiedene Angebote von Fahrschulen, die in der Nähe des Trainingsplatzes und des Stadions ansässig waren, mit. Erfreut dankte ich ihm und knuddelte ihn.

Sara nahm die Küche in Beschlag und befehligte dort, die ihr zugeteilten Spieler, mitsamt Frau, Verlobte oder Freundin. Ein Teil der Mannschaft war für das Badezimmer zuständig. Ein weiterer Teil machte sich im Wohnzimmer und Flur ans Werk.

Und ich nahm nur Roman und Shirley mit ins Schlafzimmer, um dort sauber zumachen. Das klappte reibungslos und somit waren wir nach gut vier Stunden fertig. Meine Wohnung glänzte an allen Ecken und Kanten. Ich dankte allen und so aßen wir erst mal.

Überall saß die Mannschaft und neben sich die Partnerinnen. Alle lachten und scherzten gemeinsam. Es klingelte und es war der Trainer, der wohl seine Mannschaft gesucht hat. „Hallo, sind die Spieler bei dir?", fragte er höflich nach und ich nickte.

„Ja. Wir haben meine Wohnung auf Vordermann gebracht und alle haben fleißig geholfen. Nun essen wir. Möchten Sie auch etwas?", bestätigte ich fragend. „Nein. Vielen Dank. Ich habe eine gute Nachricht für die Jungs. Leider auch eine schlechte."

„Na gut. Dann kommen sie mal rein." „Vielen Dank." Er folgte mir und ich sah alle an. „Jungs, Euer Trainer hat eine gute und eine schlechte Nachricht für Euch. Ich erwarte das ihr Euch alle gut benehmt und ruhig sitzen bleibt, sonst hänge ich noch einen Putzmarathon an."

Alle seufzten und gehorchten mir ohne Probleme. „Gut. Dann los. Was sind ihre Nachrichten?" „Hallo Jungs. Tut mir sehr leid Euch hier zu stören und das an Eurem freien Tag.", begann er und sah alle aufmerksam an. „Kein Problem. Wo drückt der Schuh?", fragte Marco sanft nach und so langsam verstand ich, warum Sara ihn so sehr liebte.

„Ich muss das Training morgen um zwei Stunden vorziehen, da meine Tochter krank geworden ist und ich mit ihr zum Arzt muss. Ich bringe sie mit zum Training. Meine Frau und meine zweite Tochter müssen zum Zahnarzt. Das ist soweit die schlechte Nachricht.

Die gute ist, das Alessia und Sara beide beim BVB bis 2019 unterschrieben haben." Alles brach in Jubel aus und beglückwünschte uns. Nur ich sah den Trainer vorwurfsvoll an. „Jetzt haben sie mir meine Überraschung für Roman und Shirley versaut.

Ich wollte es den beiden heute Abend in Ruhe erzählen." Erschrocken sah er mich an. „Tut mir aufrichtig leid. Aber ich mach es wieder gut. Dafür dürft ihr beide IMMER im Mannschaftsbus mitfahren und bekommt die entsprechenden Ausweise gleich am Montag. Ich habe sie schon in Auftrag gegeben.

Willkommen beim BVB, Mädels!" „Wann habt ihr unterschrieben?", wollteShirley wissen. „Gestern Mittag.", sagte Sara. „Und du, Schatz?", fragte Roman. „Heute Morgen. Mein Vertrag läuft bis zum 30.06.2019", antwortete ich ihm ehrlich.

Roman umschlingt meine Hüfte mit beiden Armen und wirbelt mich durch dieLuft. Kaum stellt er mich auf meine Füße zurück küsst er mich buchstäblich vor versammelter Mannschaft. Fast allen klappt dieKinnlade herunter. „Seit wann ist sie dein Mädchen?", will Marc natürlich sofort wissen.

„Kurz nach dem du mich in Hannover danach gefragt hattest. Also mittlerweile sind wir fast 4 Wochen ein Paar und nein, wir möchten es noch nicht öffentlich machen. Ich denke so vier bis zwölf Wochen werden wir noch brauchen. Vielleicht auch länger.

Ich muss Alessia vorsichtig an den Medienrummel um die Mannschaft gewöhnen. Also bauen wir alles langsam und gut überlegt auf.", erklärt Roman sanft und gibt mich frei, was Shirley sofort nutzt und mich ebenfalls durch die Luft wirbelt.

„Ich bin ja so glücklich. Du bleibst mir und dem Team also erhalten. Wie schön. Gratuliere.", jubelt er und knuddelt mich sanft. Ich lachte auf. „Ja, Shirley. Ich bleibe Euch allen erhalten. Auch beim Schweizer Fußballverband läuft mein Vertrag ebenfalls bis zum 30.06.2019. Ich habe vorzeitig verlängert.

Normalerweise wäre mein Vertrag im Dezember diesen Jahres ausgelaufen und man bot mir einen erstklassigen Folgevertrag an. Ich habe zwar ein wenig verhandeln müssen, aber das kannten die ja schon. Der Fußballverband muss sich eben mit dem BVB absprechen, da es ja dabei um die Anreisedaten von Roman geht.

Nun auch für mich. Die Schweizer bekommen uns nun im Doppelpack.", grinste ich und viele erwiderten es. „Morgen habt ihr zur Feier der Vertragsunterzeichnung der Frauen frei. Übermorgen aber dafür doppelt so lange Training. Zwei Einheiten anstatt nur einer. Morgens um 8 Uhr, die erste, bis um 12 ungefähr.

Dann habt ihr 2 Stunden frei und dann von 14 Uhr bis 18 Uhr. Dann ist Feierabend und Tags drauf haben wir Hamburg zu Gast.", entschied er spontan und ließ damit das Training morgen ausfallen, was ihm ja zu gute kam.

Damit stoben alle auseinander räumten alles auf und machten aus, das wir uns im Vapiano wiedersehen um zu Feiern. Selbst der Trainer wurde zur Teilnahme verdonnert. Drei Stunden später waren wir im Vapiano und der Trainer hatte aufgrund der Krankheit seines Kindes doch noch abgesagt.

Niemand nahm es ihm übel, da er ein guter Vater zu sein schien. Roman, André und Marco wurden ständig von irgendwelchen Modepüppchen angebaggert. Die Jungs ließen sie jedoch gnadenlos abblitzen. Roman küsste mich und gab mich sogar nicht her.

André brauchte ganze drei Versuche, das Roman mich für einen Tanz mit Shirley hergab. Wir blieben im VIP - Bereich des Clubs und so konnten auch die Modepüppchen vom Dienst nicht an Roman oder sonstige Spieler heran, worüber ich genau genommen froh war.

Roman löste, wie abgemacht, André ab und schmiegte sich an mich. Zu sanften Klängen der Musik, küsste er mich und wir vergaßen die Welt um uns herum. Bis Marc ihm auf die Schulter klopfte. „Mann Roman, wir müssen hier raus. Die Presse hat Wind davon bekommen, das wir hier sind in Damenbegleitung.

Großraumtaxis stehen schon hinterm Club am VIP - Ausgang." „Danke" Rasch holte ich André und Sara, nahm meine Jacke und Tasche und wir schafften es ins Großraumtaxi. Wir Frauen wurden mit unseren Jacken verdeckt und so waren wir schnell auf dem Weg nach Hause.

„Danke, Marc.", sagte ich und zog ihn in eine dankbare Umarmung. „Gracias!" Er lächelte. „War sogar richtig ausgesprochen. Gut gemacht. Welches Wort kennst du noch?" „Hola!" Jetzt lachte er. „Auch richtig und bedeutet Hallo. Gracias bedeutet Danke."

Nun hellen sich alle Gesichter auf. „Noch irgendwelche Wörter, die du kennst?" „Nein." „Ist gar nicht schlimm. Ich soll schließlich Deutsch lernen und kein Spanischlehrer sein." Alles lachte und wir wurden vor meiner Wohnung abgesetzt.

Es stiegen bis auf Weidenfeller alle aus. Der hatte genug intus, um das Auto stehen zu lassen. André, Sara und Marco fuhren mit Andrés Auto weg. Shirley kannte das schon, das er sich dann zu melden hat, das alle gesund und munter angekommen sind.

Selbst Marc hatte versprochen sich zu melden, das es ihm gut geht und daheim angekommen ist. Ich hatte ihn gebeten in Englisch zu schreiben. Er lachte und versprach auch dies. 80 % der Autos der Mannschaft standen vor meiner Wohnung.

Nur die wenigsten wurden in der Nacht abgeholt. Die meisten Autos wurden im Laufe des Tages abgeholt und wir per SMS informiert. Nun stand nur noch Romans Auto vor dem Haus, in dem ich wohnte. Zusammen mit Roman, Shirley, Sara und Marco sah ich mir Häuser am Phönixsee an und entschied mich für ein gemütliches großes Haus mit Garten, welches ich auf Mietbasis kaufen wollte.

Doch da spielten die Männer nicht mit. Die Mannschaft tat sich zusammen und schenkte mir das Haus zum meinem Geburtstag, den ich im November feierte. Ein halbes Jahr später konnte ich dann einziehen und alle halfen fleißig mit. Ich ahnte nichts davon, dass das Haus mir bereits gehörte. Die Sommerpause kam und ich fuhr mit Roman für 2 Wochen zu unseren Familien in die Schweiz.

Da wir beide aus Münsingen sind, klappte das ganz gut. Da ich keinen Führerschein besaß, war Roman derjenige, der die gesamte Strecke fahren musste. Wir hatten uns gut ausgeschlafen und fuhren dann los. Sara, Marco und Shirley passten solange auf meine Wohnung auf und versprachen sie sauber zu halten. Auch den Briefkasten zu leeren. Sara kannte meine Zugangsdaten zu meinem Bankkonto und überwies ausstehende Rechnungen, dann im Eiltempo.

Knapp sieben Stunden später trafen wir am Haus seiner Eltern ein. „Schau mal Roman. Da steht das Auto meiner Eltern, ich meine den roten Ford Focus. Und links davon, der silberne Audi gehört meinem Bruder Noah. Auch alle anderen Autos meiner Geschwister sind da. Der schwarze BMW ist von meiner Schwester Carla. Louise fährt einen grünen Fiat Punto.

Hier der blaue Mercedes A-Klasse ist von Paddy, meinem ältesten Bruder. Jon fährt einen weißen Honda Accord. Meine Schwester Jane hat den violetten Nissan Sunny und Kyle, er ist zwei Jahre älter als ich, fährt den gelben VW Sharan. Nur ich frage mich gerade, was machen die hier? Die Autos meiner Familie an deinem Elternhaus? Schon seltsam findest du nicht?", erzählte ich und Roman parkte seinen grünen Mercedes Jeep hinter den Autos von Jane und Kyle.

Kap 08

 Er machte den Motor aus und wir verließen den Wagen. Unterwegs hatten wir Pausen gemacht, damit wir uns einfach mal strecken konnten und nahmen dann auch Speisen und Getränke zu uns, tankten oder kauften ein. „Ja, du hast völlig recht, Maus. Irgendwie komisch. Komm erstmal mit rein. Unser Gepäck holen wir später." Ich nickte und nahm meine Handtasche und hängte sie mir quer über den Oberkörper.

Vorsichtig nahm Roman meine Hand und zog mich sanft zur Haustür. Er nahm seinen Schlüssel und schloss auf. „Willkommen in meinem Elternhaus.", begrüßte er mich leise. „Danke schön.", gebe ich ebenso leise zurück. Behutsam schlang er mir seinen Arm und die Taille, so wie ich bei ihm auch, und wir gingen ins Wohnzimmer. Mit mal sahen unsere Mütter auf. „Alessia?" „Roman?"

Schon stürmten sie auf ihr jeweiliges Kind zu und knuddelten uns halb bewusstlos. Wir ließen einander nicht los. „Ja, Mama. Ich bin hier und das für 14 Tage. Dann geht es vielleicht schon ins Trainingslager. Das steht noch nicht fest.", antwortete ich ihr und sie musterte mich sanft. „Du schaust glücklich aus." „Ja, das bin ich Mama und dafür kannst du dich bei Roman bedanken.

Natürlich auch bei Shirley, Sara und dem ganzen Team von Borussia Dortmund, wo ich zusammen mit Roman arbeite. Ich bin die Teamfotografin. Beim Schweizer Fußballverband habe ich auch verlängert. Du merkst also,mir geht es sehr gut in Deutschland, wo ich neue Freunde gewonnen habe, die mir sehr ans Herz gewachsen sind." Nun wandte Mama sich an Roman.

„Danke schön, das du dich so gut um mein Mädchen kümmerst. Sie so glücklich zu sehen freut mich so sehr. Ich bin Amelie, Alessias Mutter.", dankte sie ihm und stellte sich vor. Noch bevor Roman hätte Antworten können, zog sie ihn in eine dicke Umarmung und meine Familie tat es ihr gleich. Roman wurde ohne Wenn und Aber von meiner Familie akzeptiert und willkommen geheißen.

„Äh, Alessia?" „Ja, Jane?" „Du wirst Tante und das gleich mehrfach. Genau genommen 8 mal." Verdattert sah ich zuerst Roman an und dann Jane. „Wie meinst du denn das? Soweit mir bekannt ist, habe ich nur 7 Geschwister!" Jetzt lachten alle auf. „Ich werde Zwillingsvater!", kam es von Paddy. „WAS???? Oh man. War klar,das du den Vogel abschießen musstest, oder?"

Erlachte schallend auf. „Ja, so kann man das auch sehen." „Und wann soll es soweit sein bei Euch allen?" „Keine der Frauen ist weiter als Anfang fünfter Monat." Ich schluckte. „Nun gut. Aber wehe Eure Babys kommen vor der Winterpause zur Welt. Denn ich will sie doch alle kennen lernen." Paddy grinste und Jane ging zu einem jungen Mann, der Roman verblüffend ähnlich sah.

„Hi, ich bin Romans älterer Bruder Lucas und deine Schwester Carla ist meine Freundin.", offenbarte er und mir fiel die Kinnlade herunter. Selbst Roman scheint dies nicht gewusst zu haben, denn auch ihm steht die Kinnlade vor Überraschung offen. „WAS?", kam es von uns beiden gleichzeitig. Jetzt grölten alle vor Lachen. Doch dann ließ Romans Vater, der sich mir als Marcus vorstellte, die Bombe platzen.

„Ich hoffe, ihr habt Kleid und Anzug hier!" „Äh nein. Haben wir nicht. Wofür brauchen wir denn einen Anzug oder ein Kleid?", kam es von Roman. „Carla und Lucas heiraten übermorgen. Ihr seid genau richtig nach Hause gekommen." Romans Mutter umarmte mich und stellte sich als Carina vor. Romans Familie hieß mich willkommen und freute sich, das es Roman so gut ging und er glücklich ist. Noch ahnten sie nicht, das auch wir ein Liebespaar sind.

Doch das änderte Roman prompt. „Wenn schon Lucas und Carla ein Paar sind und sogar ein Baby bekommen, sollte es ja kein Problem sein, zu akzeptieren, dass Alessia und ich ebenfalls ein Paar sind, oder? Bevor ihr fragt, nein, wir kriegen KEIN Baby oder wollen heiraten. Dafür ist es alles noch zu frisch. Wir sind erst zwei Monate ein Paar.", nahm er allen den Wind aus den Segeln und küsste mich ganz sanft und vor unseren versammelten Familien.

Sie jubelten und klatschten. Mama schniefte glücklich. „Carina und ich haben uns schon überlegt, wie wir euch zwei zusammenbringen können. Schon als Kinder war das immer unser größter Traum und nun wird er Wirklichkeit. Bei Carla und Lucas mussten wir ein wenig unterstützen, weil sie sich ständig stritten oder neckten. Also haben wir ohne deren wissen ein Blind Date organisiert und sie für vier Tage im Hotel einquartiert. Mit Erfolg.

Sie kamen als Paar zurück und nun wird geheiratet." „Bei uns musste niemand helfen.", grinst Roman und fügt hinzu: „Allerdings musste ich dem Team und Sara regelrecht schwören auf Alessia aufzupassen und sehr behutsam mit ihr zu sein. Dies galt besonders für André und Sara. André hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, was vor allem Alessia betrifft." Meine Geschwister nickten.

„Ja, das war von Anfang an so. Aber so haben wir ein wenig Hilfe. Wir sind hier in der Schweiz und André wacht in Deutschland über unsere jüngste. Wir lieben Alessia aus tiefstem Herzen und werden böse mit dir, wenn du ihr Kummer bereitest. Es sei denn, es ist nachweislich nicht deine Schuld.", kam es von Noah und meine Geschwister sahen Roman streng an.

„Keine Angst. Ich liebe sie. Ohne sie zu sein, zb während eines Spiels ist echt schwer für mich. Aber ich weiß, das sie da ist und das Spiel sieht. Alessia fotografiert unsere Spiele und ich bin sehr stolz auf sie. Ihre Bilder sind wunderschön und wir bekommen die erst zusehen, wenn sie fertig ist und wir zur Ruhe kommen." Am nächsten Tag fuhren wir ein Kleid und einen Anzug kaufen.

Ich hatte bei Roman geschlafen und er weckte mich mit einem duftenden Cappuccino. „Guten Morgen, meine Schöne. Vorsicht der Cappu ist heiß. Wenn du den Becher leer hast, stehen wir endgültig auf und holen uns einen Anzug und ein Kleid für die Hochzeit. Bist du Brautjungfer?" „Nein, besser! Ich bin für den Brautstrauß zuständig. Und du? Bist du Lucas Trauzeuge?"

„Nein, ich bin sein sogenannter best Man und somit für die Ringe zuständig." Wir lachten ein wenig und Roman stellte meinen Becher Cappu auf das Nachttischen neben dem Bett, in das wir uns noch einmal kuschelten. Schließlich standen wir auf und Roman zeigte mir, wo ich duschen kann. Ich schnappte mir meine Klamotten und verschwinde rasch im Badezimmer, wo ich zunächst dem Ruf der Natur folgte und schließlich duschte. Roman hatte mir Handtücher bereitgelegt.

Er ist ein echter Schatz und hat ein Herz aus purem Gold. Eine halbe Stunde später war ich komplett fertig und wartete auf Roman, der sich nun duschte und anzog. Nach dem Frühstücken fuhren wir los. In Münsingen fanden wir zwar schöne Kleider, aber die hätten der Braut den Rang abgelaufen und das konnte ich bei bestem Willen meiner Schwester nicht antun. Also fuhren wir nach Bern. Dort fanden wir ein Kleid das mir den Atem verschlug.

Der obere Teil des Kleides war ein wenig dunkler gestaltet und war schulterfrei. Die untere Hälfte des Kleides war roséfarbener Satin, der Bodenlang war. Ein Traum von Kleid. „Zieh es an, Schatz. Bitte.", bat Roman mich und ich gab mich geschlagen. „Falls es erlaubt ist sehr gern." Wir nahmen es in den Größen S, M und L mit zur Anprobe. Roman hatte sich zuvor rasch erkundigt, ob das Anprobieren gestattet sei.

„Schatz, Anproben sind gestattet.", verkündete er nach seiner Rückkehr. Ich verzog mich in eine der Umkleidekabinen und zog das Kleid in Größe S an. Roman schloss es und ich trat vor ihn. Kritisch musterte er mich und ich drehte mich langsam um die eigene Achse. „Probiere es mal in M an. Ja, Schatz?", bat er, öffnete das Kleid und küsste mich süß und kurz.

Ich verschwand wieder und zog es dieses Mal in M an. Erneut verschloss er das Kleid und ich trat wieder vor ihn. „Nein, die Länge passt auch hier nicht wirklich zu dir. Aber du bist wunderschön." Ich wurde rot wie eine überreife Kirsche. „Ach Schatz. Ich dachte das hätten wir hinter uns? Du bist so süß, wenn du rot wirst.", neckte er mich. „Sehr lustig, Schatz." Er hatte das Kleid geöffnet und ich zog rasch das Kleid in der Größe L an und drehte Roman den Rücken zu.

Er schloss es zum Dritten mal und ich trat vor ihn. „WOW. Schatz. Das Kleid passt perfekt. Es ist genau die richtige Länge und sieht einfach umwerfend aus. Dein Vater wird begeistert sein.", hauchte er und küsste mich. Die Verkäuferin kam dazu und strahlte uns an.„WOW. Das Kleid sieht großartig aus. Wir haben passende Schuhe dazu. Ebenso eine kleine Handtasche und eine Bolerojacke. Darf ich ihnen weiterhelfen?", lobte sie fragend.

„Ja, gern. Ich bräuchte die Schuhe in Größe 42. Die Bolerojacke müsste ich anprobieren. Haben sie die in S, M und L?" „Ja, einen Moment bitte." Schnell flitzte sie los und holte zunächst die Jacken und gab mir die passende Tasche dazu. Nur Minuten später war sie zurück und reichte mir die Schuhe, die ich rasch anzog. Die Jacke passte am besten ebenfalls in Größe L.

„Schatz, was sagst du nun?", fragte ich und er strahlte mich mega stolz an. „Du machst mich sprachlos. So schön bist du." „Danke. Jetzt musst du nur noch passend zu mir eingekleidet werden oder willst du Lucas enttäuschen? Morgen ist die Hochzeit. Unsere Geschwister heiraten. Wer hätte das gedacht?"

Kap 09

 Dazu wurde mir eine schmale Armbanduhr und ein Armreif gereicht. Beides in zartem Rosé. Roman legte mir noch eine wunderschöne Kette an. Eine goldene Kette mit einem Kreuz aus Gold und mit silbernen Elementen. Dazu kamen passende Ohrringe und ein Gutschein für den Ring der dazu gehörte. „WOW. Schatz. Die Kette ist wunderschön. Danke." „Gerne doch. Ich liebe dich, Süße." „Ich informiere meinen Kollegen aus der Herrenabteilung. Warten Sie bitte noch einen Moment mit dem Umziehen, Miss. Damit er sieht, was gebraucht wird und in welchem Farbton."

Ich nickte und Roman zog mich an sich. „Du bist eine echte Traumfrau. Meine Traumfrau." Erneut errötete ich stark, was Roman leise lachen ließ. Ich schlug ihm leicht auf den Oberarm. Die Verkäuferin kam zurück und brachte ihren Kollegen mit. Dieser begrüßte uns höflich und fragte: „Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?" „Wir suchen einen Anzug mit einer Krawatte und einem Einstecktuch passend zu meinem Kleid.", antwortete ich und er lächelte.

„Ja, ganz genau.", bestätigte Roman meine Worte und wartete auf mich bis ich wieder umgezogen war. Nach und Nach reichte ich ihm die Jacke, Schuhe und das Kleid nach draußen. Sorgsam nahm er es mir aus der Hand und stellte sich wie jedes Mal, wenn ich mich umzog, wie ein Bodyguard vor die Kabine. Erst als ich den Vorhang zur Seite zog und ihn an tippte, ging er zur Seite und ließ mich durch. Rasch griff er in die Kabine und reichte mir meine Jacke und dann meine Tasche.

„Danke, Schatz" Schnell folgte ein Kuss und folgten dem nervösen Verkäufer. Die Verkäuferin verabschiedete sich freundlich und ich bekam von ihr ein Körbchen zum Einkaufen, in das wir alle Waren legen konnten, die wir kaufen wollten. Der Verkäufer zeigte uns verschiedene Anzüge. Doch Roman war nicht zufrieden. „Wir brauchen einen Anzug für die Hochzeit unserer Geschwister und die ist Morgen.", informierte Roman ihn und er sah uns seltsam an.

„Ihre Geschwister heiraten? Also zwei Hochzeiten?" Die Verwirrung war ihm anzusehen. „Nein, Sie heiraten einander und erwarten schon bald ein Baby.", antwortete Roman und blieb höflich. Dann fand ich einen dunklen Anzug, der mir gefiel. „Schatz, schau mal. Der gefällt mir echt gut." Roman kam auf mich zu und sah sich den Anzug an.

„Ja, die Farbe ist großartig. Ich müsste den anprobieren, wegen der Größe. Ich brauche noch ein weißes Hemd." Auch hier fand ich recht schnell eines, welches ich ihm zeigte. „Nein, Schatz. Ich finde es zu dunkel. Tut mir leid, Süße.", lehnte er meinen Vorschlag höflich ab und entschuldigte sich sofort für seine Entscheidung. Der Verkäufer zeigte ihm ebenfalls eines, welches er annahm.

Wir suchten eine Krawatte und ein Einstecktuch heraus und hielten es immer wieder an den Rock meines Kleides um zu schauen, ob die Farben zusammen passten. Roman bekam zuerst die Anzughose in mehreren Größen. Damit wir die passende Weite und perfekte Beinlänge fanden. Mehrfach trat Roman aus der Umkleidekabine und zeigte mir das Ergebnis. Im vierten Versuch passte die Hose perfekt und dazu kam ein schwarzer Gürtel.

Auch beim Hemd brauchten wir mehrere Versuche, dann war die perfekte Größe gefunden. Bei der Krawatte, das gleiche Spiel um die richtige Länge zu finden. Leider konnte ich keine Krawatten binden, aber der Verkäufer konnte es. Nun folgte die Anzugjacke und im zweiten Versuch hatten wir die richtige Größe. In null komma nix war das Einstecktuch gefalten und saß an der richtigen Stelle.

Dazu kamen dann dunkle Socken und schwarze Schuhe. Als er dann komplett fertig vor mir stand war ich absolut sprachlos. „WOW, Schatz. Du siehst unglaublich aus." Ich war stolz darauf, einen so attraktiven Freund zu haben.       

Kap 10

 Er zog sich wieder um und ich nahm alles nach einander entgegen um es in unseren Korb zu legen.

Als Roman wieder vor mir stand, bedankten wir uns höflich für die Hilfe des Verkäufers und gingen bezahlen. Im Anschluss daran gingen wir was Essen und zum Juwelier, wo ich mir den Ring zur Kette und den Ohrringen aussuchte. Ich hatte ja den Gutschein. Auch das war rasch geschafft und wir fuhren mit unserer Beute zurück nach Münsingen. Zu Romans Elternhaus.

Sofort hängten wir unsere neue Kleidung auf. Mein Kleid befand sich in einem Kleidersack und den hängte ich in Romans Zimmer von außen an den Schrank. Unsere Mütter waren zu neugierig und wollten wissen, wie die neuen Sachen aussehen. Auch Romans Anzug war in einem Kleidersack versteckt. Die Schuhe war das einzige, das ich meiner Mutter gab, da sie wusste, wie man bei neuen Schuhen Blasen an den Füßen vermeidet.

„Die haben eine traumhaft schöne Farbe. Roman hast du auch neue Schuhe? Gib sie mir mit. Sie werden morgen unten im Flur stehen und nicht an den Füßen weh tun.", bat meine Mutter und auch er gab ihr seine Schuhe. Kurz darauf waren wir allein und Roman verschloss sein Zimmer. Er nahm mir vorsichtig die Kette ab und legte sie auf den Schreibtisch, den er für mich zum Schminktisch umgestaltet hatte.

„Ich bin so gespannt, was die anderen morgen zu deinem Kleid sagen werden. Du bist meine Traumfrau. Am liebsten würde ich dich sofort heiraten, aber das geht nicht, weil ja schon unsere Geschwister heiraten. Da noch eine Verlobung mit einzuschieben, wäre unklug und ungerecht zugleich. Aber ich werde dich schon bald um deine Hand bitten, Schatz. Sei dir dessen bewusst. Ich gebe dich nie wieder her. Mich wirst du nicht wieder los. Ich liebe dich, Alessia."

„Ich liebe dich auch, Roman. Um meine Hand zu bekommen, wirst du zuerst meinen Vater, meine Brüder und deine eigene Mannschaft überzeugen müssen. Shirley möchte ich dabei ganz besonders hervorheben, der bereits jetzt sehr streng mit dir ist und das ist dir bewusst, oder? Auf eines kannst du dich verlassen. Ich gebe dich nie wieder her, denn auch du wirst mich nicht mehr los, mein Schatz."

Ruckartig hebt er mich an und drückt mich vorsichtig an die nächste Wand. Voller Glut und Zärtlichkeit küsst er mich und ich erwidere es nur noch. Japsend nach Luft lösten wir den Kuss. Kurz darauf lagen wir im Bett und schliefen tief und fest. Am nächsten Morgen wurden wir ein wenig unsanft von Carla geweckt. „AUFSTEHEN! HEUTE HEIRATE ICH!", brüllte sie uns fast schon ins Ohr.

Roman erschrak so sehr, das wir aus seinem Single Bett fielen, da er mich ja nicht losgelassen hatte. Ich knallte mit der linken Hand ans Nachttischchen und stöhnte schmerzerfüllt auf und ich sah kurzzeitig Sterne. Mein Kreislauf sackte komplett ab. „Scheiße! Alessia! Du bist kreideweiß. Ich hole sofort Paddy. Er ist immerhin Arzt.", keuchte sie und lief eilig los und schrie: „PADDY! Komm mal bitte sofort zu Lessa!"

„Was ist denn passiert?", fragte er hoch besorgt und Carla gestand ihm alles. „Hm. Ich hole meine Arzttasche und schaue mir das Missgeschick mal in Ruhe an. Geh du dich umziehen." „Gut. Danke.", gab Carla noch von sich und gehorchte Paddy. Roman hatte mich in der Zwischenzeit wieder aufs Bett gelegt, aber mir war schlecht, also rappelte ich mich auf und ging ins Bad, wo ich mich übergab.

Roman war so süß zu mir. „Ach man. Ich halt dein Haar zusammen." Ich nickte bloß und übergab mich erneut. Als der Würgereiz nach ließ und spülte, wurde mir schon von Lucas ein Glas Wasser gereicht. „Danke schön." „Gerne. Carla hat erzählt was und wie es passiert ist. Deine Hand wird schon blau bis lila. Sieht nicht gut aus und sie schwillt an." Traurig nickte ich. Da kam Paddy rein und schickte Lucas weg.

„Geh dich umziehen oder willst du unpünktlich sein zu deiner eigenen Hochzeit?" Schon war Lucas weg und Roman hatte mich mittlerweile im Arm und hielt mich gut fest, damit ich wenigstens Zähne putzen konnte, um den ekligen Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Anschließend wurde ich aufs Bett gelegt und Paddy untersuchte vorsichtig meine Hand und ich stöhnte vor Schmerz auf.

Mein Gesicht musste meinen Schmerz deutlich zeigen, da die Jungs immer besorgter wurden. „Ich fürchte, du hast dir die Hand gebrochen, Kleines. Ich schiene dir deine Hand jetzt und mache einen Verband darum. Morgen fahren wir zwei zusammen mit Roman ins Krankenhaus. Einverstanden?" Ich nickte und seufzte. „Das bleibt mir wohl nicht erspart, oder?"

„Nein, tut mir sehr leid. Wir nehmen Jon mit. Je nach Untersuchungsergebnis, wird Jon dich evtl. operieren müssen, damit deine Hand schnell wieder gesund wird." Ich nickte und ließ Paddy in Ruhe machen. „Was dagegen, wenn Jon noch einen Blick auf deine Hand riskiert?" Vorsichtig schüttelte ich den Kopf und Paddy ging in Flur und schrie: „JON? Kommst du mal bitte rauf?"

Hastige Schritte waren zu hören und er erschien zusammen mit Paddy wieder in Romans altem Zimmer. „Also, könntest du dir bitte noch einmal Alessias Hand angucken? Ich werde sie schienen und morgen zusammen mit Lessa, Roman und dir in die Klinik fahren. Heute würden wir das zeitlich vor der Trauung nicht mehr schaffen.", erklärt Paddy seinem jüngeren und meinem älteren Bruder sanft seinen Plan. „Ja gerne. Das klingt doch mal nach einem Plan. Lessa, hast du dich übergeben?"

„Ja, zwei Mal sogar. Warum fragst du?", wollte ich misstrauisch geworden wissen. „Wenn man sich einen oder mehrere Knochen bricht, wird einigen schlecht davon, da ihr Kreislauf so plötzlich absackt und sie sehen zunächst nur Sterne. Dann kommt bei manchen die Übelkeit.", erklärt er und nimmt vorsichtig meine verletzte Hand und versucht die Knochen zu ertasten.

„AU, JON! Pass doch auf!", fauchte ich schmerzvoll. „Tut mir leid, Kleines. Also ich vermute ganz stark, das du dir mehrere Mittelhandknochen gebrochen hast. Hier fühl mal bei mir und dann ertaste mal selber bei dir. Dann wirst du verstehen, was ich meine." Gehorsam tat ich worum er mich bat und ich spürte sofort, das was in meiner Hand nicht stimmte. „Scheiße!", entfuhr es mir entsetzt.

„Du hast recht." Roman sah mich mit Teller großen Augen an. „So habe ich dich noch nie gehört, Süße. Komm gehen wir erst duschen. Dann anziehen und dann können Patrick und Jonathan deine Hand ärztlich notversorgen." Meine Brüder sahen ihn fast schon vorwurfsvoll an. „Also wir bestehen darauf, das du unsere Spitznamen benutzt. Ich bin Paddy!", meldete Patrick sich sofort zu Wort, kaum das Roman verstummt war.

Jon nickte zustimmend. „Und ich bin Jon" Darauf gaben die Männer sich die Hand und meine Brüder gingen vorerst und Roman half mir weiter. Wir duschten tatsächlich zusammen und waren obendrauf auch noch brav unter der Dusche. Wir küssten uns zwar, aber sonst passierte nichts weiter. Rasch waren wir aus der Dusche raus und ich steckte bereits in Unterwäsche.

Noch schneller steckte ich im Kleid und lächelte Roman dankbar an. „Danke für deine Hilfe. Ich liebe dich." „Gerne. Ich liebe dich auch." Ich ließ ihn ein wenig allein. „MAMA!", rief ich und rasche Schritte waren zu hören. „Ja!" „Wir brauchen unsere Schuhe. Bringst du sie mir bitte?" „Ja, Paddy und Jon bringen sie Euch mit.", antwortete sie mir liebevoll. „Danke, Mama."

Keine fünf Minuten später standen meine Brüder in Romans Zimmer und reichten jedem seine Schuhe. „WOW, Kleines. Du siehst unglaublich aus. Papa wird platzen vor Stolz auf so schöne Töchter." Sie halfen mir in die Schuhe. „Danke. Schient ihr bitte meine Hand? Ich will aber Fotos machen, für Carla und Lucas. Das bin ich ihnen einfach schuldig und ich habe es Carla schon vor Jahren versprochen.

Also löse ich es auch ein und ich habe auch schon die perfekte Lösung gefunden. Aber dafür brauche ich eine Schiene, die gut sitzt und nicht rutscht.", erklärte ich und alles schüttelte belustigt den Kopf. „Ich brauche nur das Stativ, ihr Süßen. Dann kann ich auch einhändig Bilder machen!", grinste ich breit und alle schlugen sich die Hand vor den Kopf. „Darauf hätten wir auch von selbst kommen können und du brauchst die Verlängerungsschnur für den Auslöser.", erklärte Paddy und ich nickte ergeben.

Eineinhalb Stunden später standen wir in der Kirche und ich hatte meine Kamera um meinen Hals hängen und eine weitere Lösung gefunden, um Fotografieren zu können. Nämlich mit der gesunden Hand. Alle waren entsetzt gewesen, als sie erfahren hatten, was vorgefallen war und wünschten mir eine schnelle Genesung. Dankbar hatte ich dies angenommen. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, ich bin Rechtshänderin. So nun habe ich das nachgeholt. Ich hoffe, ihr verzeiht mir eine eventuelle Wiederholung.

Plötzlich erklang die Einmarschmusik der Braut und alle erhoben sich. Meine Mutter half mir sanft. „Danke, Mama.", flüsterte ich und küsste ganz sanft ihre Wange. Dann sah ich Carla und mir blieb vor Überraschung die Kinnlade ein wenig offen stehen. Sie sah Traumhaft schön aus und ich war in dem Moment so unglaublich stolz auf sie.

Kap 11

 Auch Lucas war der Stolz auf seine Braut anzusehen. Aber auch er sah in seinem Anzug unverschämt gut aus. 

Auch Roman war sehr stolz auf seinen Bruder, was man ihm auch ansah. Als der Priester mit der Zeremonie begann, gab Carla mir, wie abgemacht, ihren Brautstrauß und eine Kollegin von mir fotografierte in der Zeit mit meiner Kamera.

Diese gab ich so gut wie nie her. Das ist wirklich eine Ausnahme. Ihr Name ist Kylie und sie ist Britin. Ich wusste, wie gut Kylie ist und Hochzeiten sind ihr Spezialgebiet. Als sie mich sah, klappte ihr entsetzt die Kinnlade runter, wegen meiner Hand. „Lessia, whats happend with your Hand? Oh Lord. You are so beautiful in this Dress.", wollte sie sofort wissen und bot an, den ganzen Abend mit meiner Kamera zu fotografieren.

Ich hatte ihr dankbar alles berichtet und sie war untröstlich. Doch dann entdeckte sie Roman. „Oh Lord. Who is this beautiful Guy by your side?", wurde sie dann doch neugierig. Ich beantwortete ihr die Frage und Roman stellte sich höflich vor. Sie betonte seinen Namen englisch und ich fand heraus, das er dies so gar nicht mochte, aber gezwungenermaßen akzeptierte, da sie kein Wort Deutsch sprach.

Jon, Paddy, Roman und ich tranken keinen Alkohol, da wir morgen ja ins Krankenhaus fahren wollten und Jon musste mich dann, falls notwendig, operieren. Da MUSSTE er nüchtern sein. Außerdem mussten wir nach Bern in die Klinik und dafür brauchten wir Autos und keine von uns Frauen hätte es den Männern gestattet mit Restalkohol im Blut Auto zu fahren oder gar zu operieren.

Lucas und Carla hatten vollstes Verständnis dafür, das ich verzichtete, da mir heute schon speiübel gewesen war und sonst keine Narkose vertragen würde. Ich schrieb per Whats App mit Sara und André. So erfuhren auch die zwei von meinem kleinen Unfall und waren komplett entsetzt. Sofort klingelte mein Handy los und das in Konferenzschaltung. Ich gab meiner Familie und Roman Bescheid, wo ich bin und mein Schatz begleitete mich sogar raus.

„Hofer!", meldete ich mich, als ich das Telefon auf laut gestellt hatte. „Was ist denn bitte bei Euch los? Wie ist das mit Lessas Hand passiert?", fragte Shirley aufgebracht. „Nun...", begann ich zu erzählen und verklickerte den Geschwistern das meine eigene Schwester daran Schuld ist. Carla und Lucas kamen kurz dazu und begrüßten die Schürrles am Telefon.

Doch Shirley schimpfte noch ein wenig mit Carla. Das Brautpaar verabschiedete sich von den Geschwistern und verkündete, dass in wenigen Minuten gegessen werden könne und somit die Party richtig eröffnet wird. Wir nickten und Shirley verblüffte mich mal wieder komplett. „Roman, ich möchte morgen die Adresse der Klinik haben, in die Lessa gebracht wird.

Ich bin dann, je nach dem wie voll die Autobahn ist, innerhalb von sieben bis zwölf Stunden da. Natürlich bringe ich Sara mit. Lessa hat Vorrang vor allem anderen. Sie ist für uns eine Schwester und deshalb werden wir keine Widerrede dulden." „Ist gut. Vergesst aber nicht, an der Schweizer Grenze eine Vignette für unsere Autobahnen zu kaufen. Sonst gibt es eine heftige Geldstrafe.", informierte Roman die beiden und wir legten nach einer Verabschiedung auf und kehrten zu den anderen zurück.

„Denk dran nur was leichtes Essen, weil du morgen eine leichte Narkose bekommst, damit du während der Untersuchungen in der Klinik schmerzfrei bleibst. Und bei einer möglichen OP wirkt die Narkose am schnellsten, wenn du auf nüchternen Magen bist. Ab Mitternacht bitte nichts mehr Essen und nur noch Wasser - notfalls auch mit Geschmack - trinken.", erklärte Jon mir und ich nickte brav. Dadurch das die Hand ruhig gestellt war, hatte ich keine Schmerzen.

Noch ahnten weder Roman noch ich, das Shirley die ganze Mannschaft des BVB zusammen getrommelt hat und von meiner Verletzung berichtete. Wir rechneten nicht damit, das die gesamte Mannschaft inklusive Trainer in der Klinik auflaufen würde, um mir Gesellschaft zu leisten und um mich beim Gesund werden zu unterstützen. Wir aßen und tranken. Es wurden Reden auf das Brautpaar gehalten und zu meiner Überraschung wurde viel gelacht.

Meine Brüder und unsere Väter, sowie der Bräutigam, tanzten mit mir und waren mehr als vorsichtig, wegen meiner Hand. Roman tanzte mit unseren Müttern, der Braut und meinen Schwestern, ehe er zu mir kam. Auch er musste sehr behutsam sein wegen meiner Hand. Sanft küsste er mich vor der versammelten Festgemeinde. Ich erwiderte den Kuss sofort. Mit mal jubelten alle los und klatschten wie wild.

„Mal sehen welches Paar den Kuss zuerst bricht, um Luft zu holen.", hörte ich meinen Bruder Kiki, wie ich Kyle liebevoll immer nannte. Ich gab ihm diesen Spitznamen, als ich als Kleinkind sprechen lernte und Kyle war mir zu schwer gewesen. Wie ich dabei aber auf Kiki kam, weiß niemand. Roman und ich gewannen dieses Geschwisterduell. Kurz nach Mitternacht verabschiedeten wir uns zusammen mit Paddy und Jon, da wir so gegen zehn Uhr morgens in die Klinik nach Bern wollten.

„Bei Roman zu Hause möchten wir noch einmal nach deiner Hand gucken und entsprechend die Schiene, falls notwendig, anpassen. Damit du einigermaßen gut schlafen kannst.", erklärte Paddy mir, der mit Jon hinten in Romans Auto saß. „Finde ich gut. Danke ihr zwei. Hab euch lieb." „Wir dich auch, Kleines." Es dauerte nicht lange, da waren wir an Romans Elternhaus angekommen und betraten das stille Haus.

Rasch zogen wir uns die Schuhe aus, was mit einer Hand gar nicht so einfach war. „Komm her, Kleines und lass dir bitte helfen.", grinste Jon mich an und ich gab seufzend auf. Er hatte ja recht. Und wie er recht hatte. Ich lehnte mich mit dem Rücken an Paddy und Jon kniete vor mir. Vorsichtig, um Jon nicht zu verletzen, hob ich zunächst einen Fuß an und als er mir an den anderen Fuß tippte, hob ich auch diesen an.

„So nun ab nach oben. Willst du noch mal duschen ohne Schiene? Noch hast du die Gelegenheit dazu." Ich nickte. „Ja, das wäre großartig." „Reichen euch 45 Minuten?", fragte Jon sanft und nun nickten wir beide völlig synchron. „Da sind sie sich absolut einig. Viel besser als bei Lucas und Carla am Anfang. Ich sag nur Zickenkrieg.", lachte Paddy, worauf Jon mit einstieg.

„Oh ja. Erst waren sie sich nicht wirklich grün, dann klebten sie förmlich aneinander und nun ein Baby plus Hochzeit. Mal sehen, wie lange ihr braucht, bis Roman uns um deine Hand bittet.", grinsten meine Brüder um die Wette. „Ihr seid doof. Bei uns ist noch alles frisch und wir lassen es ganz ruhig angehen.", konterte ich sie aus und verschwand in Romans Zimmer.

Dort nahmen Jon und Paddy mir die Schiene ab und man sah Druckstellen von der Schiene. „Es ist noch weiter angeschwollen, deshalb die Druckstellen. Wir können keine Schiene mehr drum machen, sonst wirst du Schmerzen haben. Aber ich weiß eine gute Lösung. Gib mir eine Stunde, Kleines.", bat Paddy und ich ahnte so langsam, worauf das raus laufen würde.

Roman und ich verschwanden unter der Dusche. Dort drückte er mich sanft an die kalten Fliesen und küsste mich zärtlich. Vorsichtig hob er mich an und schmiegte sich ganz eng an mich. „Ich würde dich jetzt am liebsten vernaschen, Babe." Ich grinste breit. „Glaube ich dir aufs Wort. Was hältst du davon, wenn wir das mal in Ruhe besprechen, sobald wir zurück in Dortmund sind, Honey?"

Jetzt strahlte er übers ganze Gesicht und stimmte mir zu. Eine dreiviertel Stunde später standen wir umgezogen vor meinen Brüdern und sie grinsten uns an. „Ihr wart aber leise!" „JON! PADDY!!", rief ich verblüfft aus und verbarg meinen knallroten Kopf an Romans breiter Brust. „Also echt. Was ihr schon wieder von uns denkt!", tadelte er meine Brüder, welche überrascht nach Luft schnappten.

„Ihr habt nicht..?" „NEIN, haben wir nicht.", gab es von meinem Schatz Kontra in seiner reinsten Form. Eine weitere viertel Stunde später war alles bereit um meine Hand zu versorgen. Als erstes zog Paddy mir einen weichen, schlauchartigen Stoff über die Hand. Dann weichte er Gipsverband ein und formte es wie ein Gipsbett für meine Hand. Erst als er zufrieden war kam die nächste Lage usw.

Dann schnitt er den weichen Stoff durch und klappte es nach rechts und links um und fügte eine weitere Schicht Gipsverband hinzu. Dann kam Verband dazu, der die neue Schiene fest hielt. So konnten keine Druckstellen entstehen. Meine Kamera hatte ich wieder mitgebracht,als Kylie sich kurz vor uns verabschiedet hatte. Sie wünschte mir eine schnelle Genesung, wofür ich mich artig bedankt hatte.

Erst als meine Brüder zufrieden waren, ließen sie uns in Ruhe Schlafen. Ich lag sanft an Roman gekuschelt da und versuchte zu schlafen, was aber nicht ging, weil meine Hand anfing zu pochen und zu schmerzen. Irgendwann schlief ich doch ein und wachte einige Zeit später wieder auf, da Roman mich sanft weckte. „Aufstehen, Süße. Es ist 9:00 Uhr und wir müssen bald los zum Krankenhaus.

Ich helfe dir weiter beim Anziehen." „Ist gut.", nuschele ich und küsse ihn sanft bis meine Brüder sich im Hintergrund räuspern. „Entschuldigung, aber wir müssen los. Anziehen und dann Abflug." Wir lösen Augen verdrehend den Kuss. Minuten später helfen mir die Jungs in meine Schuhe und wir fahren los. Wir nehmen erneut Romans Auto und Paddy darf fahren.

Kap 12

 Jon sitzt neben ihm und ich gemeinsam mit Roman hinten. An seine Schulter gelehnt schlafe ich noch einmal ein und als wir eintreffen weckt Jon mich. „Lessa! Aufwachen, Kleines. Wir sind da. Jetzt können wir dir richtig helfen. Wir hatten gestern schon unser Erscheinen heute angekündigt und haben dafür gesorgt, das du schnell dran genommen wirst und Roman sämtliche Ergebnisse mitgeteilt bekommt. Wir wollen auch endlich wissen, was mit deiner Hand ist."

Brav nickte ich und löste mich schweren Herzens von Romans Schulter. Als ich schließlich vom Röntgen wieder zurück bin steckt er gerade sein Handy weg. „Hast du Shirley geschrieben? Er wollte die Adresse der Klinik.", erinnere ich ihn fragend. „Ja, Babe. Er macht sich sofort auf den Weg. Er meinte ja sieben bis zwölf Stunden bräuchte er hierher." „Gut. Ich habe irgendwie Angst vor den Befunden. Bleibst du bei mir?", bitte ich ihn.

„Na Klar, wenn du das wirklich möchtest, dann definitiv ja." „Ja, das möchte ich, Honey. Danke." Jon holt uns in den Untersuchungsraum und der Arzt erklärt uns was man sieht. „Es sind drei gebrochene Mittelhandknochen und eine sofortige Operation ist unumgänglich. Dr. Hofer wird sie zur Operation vorbereiten." „Oh man. Welcher Dr. Hofer? Patrick oder Jonathan? Sie sollten wissen, das auch ich eine Hofer bin."

Der Arzt lacht auf. „Okay. Ich weiß, das Sie die jüngste Schwester unserer beiden besten Ärzte sind. Jonathan wird sie mitnehmen und operieren." Ich nickte. „Aber ohne meinen Freund gehe ich nirgendwo hin." „Ja, das ist die typische Hofer - Dickköpfigkeit. Ist in Ordnung. Es gibt einen Beobachtungsraum, in dem Ihr Freund auf sie warten kann. Dort hat er WLAN und kann ins Internet oder auch Fernsehen gucken, wenn er dies denn möchte. Er kann aber auch ihre Operation beobachten.", verspricht er und wir gehen nach einem Dank mit meinen Brüdern mit und Patrick verspricht Roman Gesellschaft zu leisten, da er heute nicht arbeiten muss.

Nun bin ich komplett zufrieden und halte Romans Hand mit meiner gesunden Hand so fest ich kann. „Du hast Angst, stimmt es?" „Ja, furchtbare Angst. Ich habe noch nie einen OP von innen gesehen." „Alles wird gut, Kleines. Ich bereite dich persönlich auf die OP vor. Patrick muss allerdings noch Papiere unterschreiben, da du zu sehr unter Stress stehst. In Ordnung?" „Ja. Alles Klar."

Dann küsse ich Roman noch einmal und folge Jon in einen Bereich in den Roman nicht mit darf. Aber wenigstens habe ich meinen großen Bruder bei mir. Eine halbe Stunde später liege ich in Narkose und bekomme nichts mehr mit. Als ich Stunden später aufwache ist Roman bei mir. Selbst André, Sara und meine Brüder sind da. „Willkommen zurück, Lessa.", grinst André mich an.

„Hallo, Shirley.", kommt es rau von mir. Sanft strich er mir über den Kopf und drückte mir einen dicken Kuss auf die Wange, ehe er Sara Platz machte. „Hey Lessa. Auch von mir ein Willkommen zurück", lächelte sie mich an. „Danke, Sara. Wo ist Roman?", fragte ich nach meinem Schatz. „Hier bin ich, Babe.", kam es von meiner anderen Seite. „Wie geht es dir? Und André und Sara haben dir eine Überraschung mitgebracht.", fügte er lächelnd hinzu.

Nun war ich gespannt und sah die Geschwister neugierig an. „Okay, Lessa. Aber erst NACH deiner Untersuchung." Ergeben nickte ich und meine Brüder begannen meinen Blutdruck zu messen und waren sehr zufrieden mit mir. „Wir schauen später noch mal nach dir. Du darfst Besuch haben. In zwei Stunden wirst du auf ein normales Zimmer verlegt. Die Infusion bleibt noch dran, da sie deinen Kreislauf stabilisiert. Es ist eine Kochsalzlösung. Vielleicht darfst du morgen oder übermorgen schon wieder raus. Dann gibt es Antibiotika, damit sich nichts entzündet. Das entscheiden wir nachher zusammen mit unserem Chefarzt und dann brauchen wir Romans Hilfe."

„Babe, ich gehe kurz mit deinen Brüdern reden, da ich wissen muss wie ich deine Narbe am besten pflegen kann. Bis gleich, meine Schöne." Damit küsste er mich und verschwand mit meinen Brüdern. Oh Lord. Wie sehr ich ihn liebe. Da durch das Roman ging ließ er alle anderen rein. André hatte meine Rückenlehne vom Bett leicht nach oben geneigt, so das ich angenehmer Besuch empfangen konnte.

„Danke, André. Du bist echt der Beste.", lobte ich ihn. Er grinste. „Da ist es wieder." Ich nickte leicht und traute meinen Augen kaum. Die gesamte Mannschaft des BVB inklusive Trainer, Stadionsprecher und dem Maskottchen betraten mein Zimmer. „Alessia, ...", begann der Trainer und sah mich hoch besorgt an. „...wie geht es dir aktuell?"

„Naja. Ziemlich bescheiden, wenn ich ehrlich sein soll. Aber so kurz nach einer OP glaube ich auch völlig normal, oder? Wen hast du denn da alles mitgebracht?", antwortete ich fragend. „Herr Watzke, Herr Zorc und Herr Rauball lassen sich entschuldigen und baten uns dir eine rasche Genesung und Grüße auszurichten" „Danke. Sag Ihnen liebe Grüße zurück." Er nickte zum Zeichen, das er mich verstanden hatte. „Dann habe ich die Ehre dir unseren Stadionsprecher und unser Maskottchen vorzustellen. Liebe Alessia, das ist Norbert Dickel, unser Stadionsprecher. Alle nennen ihn bloß Nobby", wurde mir erklärt.

Freundlich gab er mir die Hand und schenkte mir das Maskottchen in Klein. „Danke schön, Herr Dickel." „Nenne mich bitte Nobby und sag ruhig du zu mir." „Dann gilt das aber auch umgekehrt." „Wird gemacht." Ich lächelte und wand mich wieder an den Trainer. „Hat Euer Maskottchen auch einen Namen?", frage ich interessiert. „Ja, hat sie. Ihr Name ist Emma und ist seit 2005 bei uns im Verein.", erklärt der Trainer.

Emma lächelt und gibt mir vorsichtig die Hand. Sie streicht mir das Haar aus der Stirn. „Danke, Emma. Wirklich lieb von dir.", lobe ich sie und sie tanzt fröhlich durchs Zimmer. Jeder Spieler kommt zu mir und umarmt mich vorsichtig, als sei ich aus Glas. In der Zwischenzeit ist auch Roman mit meinen Brüdern zurück. Schlagartig ist es mucks mäuschen still im Raum.

„Da sind wir wieder, Schwesterchen.", rief Jon in die Stille hinein und umarmte Shirley und Sara innig. Auch Paddy begrüßte die Geschwister herzlich. „Schön euch mal wieder zu sehen. Auch wenn es bessere Umstände gibt, als den Unfall unserer Kurzen hier.", lachte er und deutete auf MICH. Während alles auflachte und selbst Emma sich die Hände vor den Mund hielt, schnappte ich empört nach Luft.

„Wisst ihr was diese beiden liebenswerten Herr Doktoren NICHT können?" Alles schüttelte gespannt den Kopf. „Paddy kann kein Fahrrad fahren und Jon hier kann nicht kochen. Er lässt sogar Nudelwasser anbrennen." Nun war das Gelächter noch größer als bei mir und ich war zufrieden. So mancher hatte Lachtränen in den Augen stehen. „Alessia, das war so hundsgemein von dir. Dafür kannst du nicht schwimmen und hast Angst davor es zu lernen."

Diesmal schnappten Roman, André, Marco und Sara synchron nach Luft. „Und warum?", fragte ich. „Ich fiel als Kind und Jugendliche bewusstlos ins Wasser und wäre beinahe ertrunken. Beim ersten Mal starb meine Freundin und ich wurde 8 Mal reanimiert, lag lange im Koma und lernte einfach alles neu. Da war ich gerade mal 3 oder 4 Jahre alt. Beim zweiten Mal war ich etwa 14 oder 15. Sara und André retteten mich."

Allen stand der Schreck oder besser der Schock ins Gesicht geschrieben und selbst Emmas Verhalten passte zu einem Schock. „Oh mein Gott.", brachte Nuri als erster hervor und umarmte mich bebend. Nanu? Weinter etwa? Als er mich ansah waren seine Wangen tatsächlich Tränennass. „Weine nicht, Nuri. Das macht die Toten nicht wieder lebendig.", versuchte ich ihn zu trösten, nur mit wenig Erfolg.

„Marco hilf mir. Du kennst Nuri deutlich besser als ich." Marco nickte und zog Nuri in seine Arme, wo dieser sich wieder beruhigte. Alle blieben bis zum Abendbrot und dann verabschiedeten sich die meisten. Shirley und Sara blieben. Roman nahm die beiden am Ende der Besuchszeit mit. Am nächsten Tag waren die drei wieder da.

Kap 13

 Ein halbes Jahr später...

Roman und ich hatten immer noch nicht miteinander geschlafen und im nachhinein war ich froh darum. Marco hatte Sara einen Antrag gemacht den sie glücklich angenommen hatte. Sie heirateten vor vier Wochen. Auch ein Baby kündigt sich an. Von Marco hatte sie auch einen kleinen Hund bekommen. Es ist ein kleiner Labrador namens Coco. Neben Coco gab es in dem gemeinsamen Haushalt von Sara und Marco auch noch Kater Morli, den Marco von seiner Mutter bekam, damit er nicht immer so allein sei.

Andrés Beziehung zu Marcos Schwester Ciara zerbrach, genau wie meine Beziehung zu Roman, nachdem wir, also André und ich, die beiden sturzbetrunken auf einer Hochzeit inflagranti beim Sex erwischten.

Rückblick:

Ich hatte einen Auftrag erhalten und nahm Roman mit. Ich sollte eine Hochzeit fotografieren. Meine Hand ist inzwischen wieder gesund und ich kann sie wie vor dem Unfall benutzen. Auf der Party treffe ich auf André und Ciara. Unsere Beziehungen krieselten seit einiger Zeit.

André kam zu mir und fragte mich, ob ich wüsste wo Roman sei, was ich verneinte. Da der Auftrag abgeschlossen ist, gehe ich zusammen mit André unsere Partner suchen und finden diese in eindeutig intimer Pose und mitten beim Sex. Sie hatten sich in eine kleine Kammer zurück gezogen.

Geschockt fahren wir nach Hause, nachdem wir uns beim Brautpaar bedankt hatten. Wir verabschiedeten uns. Zusammen sitzen wir weinend zu Hause und geben uns gegenseitig Trost.

Wütend informierte ich zunächst Ciaras Bruder Marco und meine Familie, welche Romans Eltern informierten. Sara rief mich geschockt und entsetzt an und versteht die Welt nicht mehr. Ich habe ihr dann gesagt, das ihr Bruder bei mir ist und genauso runter mit den Nerven,wie ich selbst.

Kurze Zeit später trafen die Familien ein und als Roman bei mir auftaucht,wird er sofort von beiden Familien damit konfrontiert, das er Scheiße gebaut hat. Meine Brüder haben sich vor mir aufgebaut und Roman sieht sich meinen wütenden Geschwistern gegenüber. Erst als er verspricht meine Entscheidungen zu respektieren und auch zu akzeptieren, lassen sie ihn zu mir durch. Er entschuldigt sich bei mir und gesteht mir, das er sich in Ciara verliebt habe. Unsere Familien bleiben nur zwei Tage. Meine Entscheidung fällt mir deshalb nicht schwer und gebe ihn frei, damit er wieder glücklich sein kann. Zusammen mit Ciara erzieht Roman ihren Sohn Mika, den sie aus eine rfrüheren Beziehung hat. Nach acht Monaten heiraten sie und erwarten ein weiteres Kind. Dieses Mal werde es ein Mädchen und soll Marleen heißen, wie Marco mir erzählte.

Rückblickende

„Sag mal, Süße, hast du je mit Roman geschlafen? Ich nämlich nicht mit Ciara, da wir uns Zeit lassen wollten, ihrem Sohn zu liebe.", fragte André mich sanft. „Nein. Ich bin immer noch Jungfrau.", gab ich rot werdend zur Antwort. „Oh, du bist so sexy, wenn du rot wirst.", grinst er und zieht mich erstmals an sich um mich küssen zu können. Behutsam legten sich seine Lippen auf meine und es ist wie ein purer Stromstoß.

Schmetterlinge flattern aufgeregt in meinem Bauch umher. Alles heftiger und intensiver als bei Roman, geht es mir durch den Kopf. Unser Kuss wird immer intensiver und André hebt mich auf seine Arme und steuert mein Schlafzimmer an. „Keine Angst. Du sagst wann ich was darf. Hier können wir besser schmusen und uns küssen. Für den Fall das wir müde werden, brauchen wir den Raum nicht mehr wechseln.", erklärt er sich sofort und ich nickte. „Gute Idee."

Langsam bauen wir unsere Beziehung auf und ja auch aus. Die Medien wurden auf uns aufmerksam, als André mich mitnimmt zu einer Vereinsveranstaltung. Dort geben wir unsere Liebe bekannt und die Fans reagierten gemischt. Die einen freuten sich für uns und die anderen waren wirklich beleidigend geworden. In einem Interview wurde André gefragt, wie es in der Liebe laufe und er antwortete wahrheitsgemäß und machte den Hatern eine Ansage, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Ich ließ den Vertrag mit dem Schweizer Fußballverband auslaufen und blieb dem BVB treu, da der Verein mir sehr ans Herz gewachsen ist und ich die Atmosphäre im Stadion schätze. Ich machte inzwischen auch meinen Führerschein und selbst Roman half fleißig mit und fragte mich viel ab. Dies taten alle, die einen deutschen Führerschein besitzen. Am meisten halfen mir Marco, Sara und André.

Drei Wochen später hatte ich meine Theorieprüfung, die ich mit 0 Fehlern bestand. Die Mannschaft platzte fast vor Stolz auf mich und mir war das ganze dann doch mehr als unangenehm. „Ach je. Nicht rot werden", lachte Schmelle und umarmte mich einfach so.

„Hast du super gemacht. Weiter so und du schaffst die Praxisprüfung auch noch locker. Wir üben auch weiter mit dir. Es gibt hier Strecken, auf denen Fahranfänger üben können.", erklärte er und war als erster bereit mir seinen Wagen zum Üben zur Verfügung zu stellen. „Hast du keine Angst um dein Auto?", fragte ich ihn skeptisch. „Nein, ist doch nur ein Auto."

„Du hast leicht reden, Schmelle. Autos sind nicht gerade gratis." Alles lachte. „Das stimmt, aber ich habe schon Jenny geholfen, als sie ihren Führerschein gemacht hat. Sie durfte da auch mein Auto fahren." „Na dann, aber auf deine Verantwortung, Schmelle."Hastig nickte er erfreut und ließ mich wieder los. Zwei Wochen später hatte ich bereits ein paar Übungsstunden mit meiner Fahrlehrerin hinter mich gebracht und durfte nun mit ihrer Erlaubnisn auf die Übungsstrecke.

Schmelle nahm mich nach dem Training mit. „Jenny weiß Bescheid und André holt dich dann nachher bei mir zu Hause ab. Wir können vier Stunden üben. Das machen wir jetzt immer nach deinen Doppelfahrstunden. Immer jemand anders. Und immer für vier Stunden." Als wir bei Schmelle ankamen, parkte er das Auto und stellte den Motor ab. „Du hast Talent. Das Auto ist heil und Kängurusprit war auch nicht getankt. Man merkt zwar, das du gerade erst anfängst zu fahren, da du noch sehr vorsichtig bist, aber das wird schon."

„Danke. An dir ist echt ein guter Fahrlehrer verloren gegangen." „Das habe ich schon mal gehört..." Kurz darauf begrüßte Jenny uns und fragte: „Und wie ist es gelaufen? War sie auch so schlecht wie ich, als ich begann Auto zu fahren?" „Nein, Schatz. Alessia hat Talent. Sie ist zwar extrem vorsichtig und schonend zum Auto, aber sie hatte keinen Kängurusprit im Tank. Das Auto ist heil.", erklärte Schmelle seiner Liebsten, die mich verblüfft ansah.

„Tja, mein Mann hätte Fahrlehrer werden sollen, oder?" „Ja. Er macht das wirklich prima." Eine Stunde später war André da und holte mich ab. „Danke noch mal für alles ihr beiden" Ich umarmte beide gleichzeitig und zog mir meine Schuhe an und nahm meine Jacke und Handtasche mit. „Gern geschehen. Wir üben noch mal zusammen kurz vor deiner Prüfung auf dem Übungsgelände.", beschloss Schmelle.

Ich nickte und winkte Ihnen noch einmal zu ehe ich bei André ins Auto stieg. Sie erwiderten den Abschiedsgruß und gingen wieder ins Haus. „Hallo, mein Engel.", begrüßte ich André und werde als Antwort geküsst. „Hallo, Schatz. Hat alles geklappt. Schmelles Auto scheint es gut zu gehen." „Ha, ha. Sehr lustig. Ja, es hat alles geklappt. Du kannst ja das nächste Mal mit mir auf die Übungsstrecke gehen für vier Stunden."

„Okay gut. Machen wir. Mario und Marco streiten sich auch schon darum, wer mit dir üben darf. Hast du Hunger?" „Ja. Solche Kindsköpfe. Aber gut. Was hältst du davon? Erst du, dann Marco und dann Mario bevor beide am Ende mit einem blauen Auge zum Training kommen?" „Finde ich gut. Oder mach es an einem Tor im Punktspiel fest. Wer als erster von den beiden trifft, unterrichtet dich als erster."

„Ja, das ist wohl fairer, da sie sich dann über sich selbst ärgern müssen." „Fahren wir. Ich habe gekocht, Schatz." „Uh, ich freu mich jetzt schon." Wir lachten und fuhren nach Hause.      

Kap 14

 Zwei Jahre später...

Ich besaß nun seit etwa 18 Monaten meinen Führerschein und die Mannschaft war unglaublich stolz auf mich. Heute hatte ich einen Arzttermin und nahm nur Jenny und Tugba mit, die mir sehr gute Freundinnen geworden waren. Sara hatte mit ihrem Sohn Nicolas zu tun und war mit einem weiteren Kind schwanger. André ist beim Training und so trafen wir Frauen uns bei mir zu Hause.

Das Haus hatte ich zu meinem 25 Geburtstag bekommen und wohnte da nun schon über ein Jahr darin. André war zu mir gezogen, da mein Haus größer war als seines. Wir hatten reichlich Platz für mindestens 4 Kinder. Es klingelte. Ich ging öffnen und Jenny stand zusammen mit Tugba davor und ich herzte beide. „Hallo, ihr zwei. Gebt mir zwei Minuten, dann können wir los.", begrüßte ich sie und entließ sie aus meiner Umarmung.

„Hast du André zum Training gebracht, oder warum steht sein Auto hier?" „Nein, Marco hatte André abgeholt. Mario saß auch mit im Auto. Keinen Schimmer was die drei wieder aushecken. Zumal ich das Auto brauche." Beide nickten und ich zog mir meine Schuhe an. Rasch schlüpfte ich in meine Jacke und nahm meine Handtasche. Darin ließ ich die Wagenpapiere und mein Handy verschwinden und schnappte mir die Schlüssel zum Haus und die Wagenschlüssel.

Ich fuhr mit Tugba und Jenny zu meiner Frauenärztin Doc Myers, die mich schon erwartete und eigentlich Mittagspause hat. Ich stellte Ihr Tugba und Jenny vor und alle gaben einander die Hand. „Da sie mir Anliegen bereits am Telefon geschildert haben, machen wir als erstes einen Ultraschall. Frau Hofer, würden Sie mir bitte Ihren Menstruationskalender geben? Ich weiß ja wie sorgfältig Sie diesen führen."

Ich nickte und gab ihr den gewünschten Kalender. Tugba beruhigte mich, da mich der bevorstehende Ultraschall nervös machte. Auch Doc Myers beruhigte mich und erklärte mir alles ganz genau. Dann kam der Satz mit dem ich nicht gerechnet hatte. „Herzlichen Glückwunsch, Frau Hofer. Sie sind schwanger."

„Bitte, was? Wie kann man auf diesem winzigen Bild überhaupt etwas erkennen?", fragte ich und erntete Gekicher. Vor allem Tugba kriegte sich kaum noch ein.

Jenny grinste nur noch und die Ärztin vergrößerte das Bild, bis man tatsächlich erkennen konnte, das da ein Baby in mir heran wuchs. Doc Myers vermaß sehr sorgfältig das Baby und lächelte mich an. Dann druckte sie sämtliche Bilder 4 Mal aus. Einmal für den Mutterpass, einmal für ein Fotoalbum und je einmal für unsere Eltern. Nur das vergrößerte Bild druckte sie für Andrés Überraschung aus.

Ich wollte es jedesmal so und sie war einverstanden, da ich Privatpatientin bin. Es folgte ein Gespräch und sie bat mich das nächste Mal meinen Mann mitzubringen. Ich versprach dies und erhielt ihre Visitenkarte. Auf dieser war ihre Private Telefonnummer und die Nummer ihres Mobiltelefons vermerkt. Wir vereinbarten am Telefon einen neuen Termin auszumachen und ich wurde gebeten noch eine Urinprobe abzugeben. Damit war ich einverstanden.

Auch Blut wurde mir noch abgenommen. Für das Labor wie sie mir erklärte. Wir verabschiedeten uns von Doc Myers und fuhren anschließend erst in ein Babyfachgeschäft, in einen Bastelladen und was Essen. Bei Tugba daheim bereitete ich die Überraschung für André vor und Nuri war ja schon bei André, Fifa zocken. Tugba erzählte mir das auch Ömer bei André sei, da Nuri ihn aus der Schule abgeholt habe.

Kap 15

 Wir, Frauen, fuhren wieder zu mir und hofften, das die Männer schon da wären.

Ich wusste genau, das André einen Parkplatz direkt vor der Garage freihalten würde und so war es auch. Ich parkte das Auto und die Haustür öffnete sich noch bevor ich den Motor abgestellt hatte. Schmelle, Nuri, Ömer und André standen in der Tür. Ich hatte die kleine Tüte mit Andrés Überraschung in der Hand. Meine Tasche hing über meiner Schulter. Das Auto schloss ich per Fernbedienung ab.

Wir fielen unseren Männern in den Arm und küssten sie sanft. Auch Ömer bekam von uns Frauen ein Küsschen, was ihn aufquietschen ließ und er ergriff knallrot geworden die Flucht. Alles lachte. „Schatz, die ganze Mannschaft ist da." „Oh je. Alle wollen Fifia zocken?" „Ja und wir haben das Grillen vorbereitet. Du brauchst nichts weiter vorzubereiten. Aber erklärende Hilfe für einen leckeren Kartoffelsalat könnte ich brauchen, Schatz. Du rührst keinen Finger. Du tust so viel für die Mannschaft und mich, das wir beschlossen haben uns mal gebührend bei unseren Frauen, Verlobten, Freundinnen, Kindern und Familien zu bedanken."

„Okay. Freu mich darauf, aber vorher habe ich eine Überraschung für dich, mein Schatz. Kommt mit ins Wohnzimmer."

Tugba, Jenny und ich zogen unsere Jacken aus, hängten diese an die Garderobe und stellten unsere Schuhe ordentlich weg. Danach betraten wir das Wohnzimmer und wir Frauen wurden begeistert von allen empfangen. Jede von uns bekam eine Blume von einem Mannschaftsmitglied geschenkt mit den Worten: „Danke, für alles was du für uns tust." Ich war total gerührt und hatte deshalb mit den Tränen zu kämpfen.

Jedoch verlor ich den Kampf und Marc wischte mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. „Warum bist du traurig?", fragte er ahnungslos. „Marc, ich bin glücklich und gerührt. Ich bin nicht traurig", erklärte ich ihm und sein besorgtes Gesicht hellte sich wieder auf. „Das ist gut, Lessa." Doch dann bemerkte er seinen Patzer und wollte sich schon korrigieren.

„Ist schon gut, Marc. Du lernst noch und mein Name ist nicht der einfachste. Aber übe weiter. Irgendwann kannst du das dann auch fehlerfrei." Sofort nickte er dankbar und umarmte mich. „Danke, das du nicht böse auf mich bist." Marc ist einfach zu niedlich, wenn er ein schlechtes Gewissen hat. „Wie könnte ich böse auf dich sein?" „Weiß nicht. Aber ich weiß, das du den Nicknamen nicht magst. Deshalb vielleicht.", antwortete er mir sanft und ließ mich erst los als die anderen, die noch ihre Blumen in der Hand hielten, bemerkten, das sie mir auch noch Blumen überreichen wollten.

Marc wurde augenblicklich rot und ließ mich gehen. Ich stellte fest das André durch den Rest der Mannschaft verdeckt war und ich mir einen Weg durch die Mannschaft bahnen musste, um zu meinem liebsten zu kommen. Auch Nuri bedankte sich total süß bei mir. „Alessia, auch ich danke dir von Herzen für alles, was du für uns als Mannschaft und für mich getan hast. Du hilfst uns, ohne darüber nachzudenken.

Das verdient ein riesen Danke schön und ein noch größeres Kompliment. Auch das du für Tugba und mich da bist, verdient mehr als ein Danke schön. Und ganz ehrlich? Ömer ist total gerne bei dir und er liebt dich regelrecht. Manchmal könnte man glauben, er sei auf André eifersüchtig, weil er dich öfter bei sich hat, als Ömer." Ich lachte auf. „Kann gut sein, aber Ömer ist ja auch ein kleiner Schatz und sehr lieb."

Als ich es endlich geschafft hatte und direkt vor André stand blieb mir der Mund vor Überraschung offen stehen. Wieso war mir vorhin nicht aufgefallen, wie schick André sich gemacht hatte, schoss es mir durch den Kopf. André war von der ganzen Mannschaft inzwischen eingekreist. Nur er und ich standen in der Mitte. Jenny nahm mir die kleine Tüte ab und Tugba nahm meinen Blumenstrauß entgegen, stellte diesen sanft in der Küche ins Wasser.

Rasch war sie zurück. André ging vor mir in die Knie und lächelte mich so sanft an, das es mir warm ums Herz wurde. „Liebe Alessia. Wir kennen uns seit so vielen Jahren und seit etwas über zwei Jahren darf ich dich meine Freundin nennen. Ich bin so stolz auf dich. Wir haben in Zeiten eines absoluten Tiefs zueinander gefunden und nun möchte ich einen Schritt weiter gehen. Ich liebe dich mehr als mein Leben oder den Fußball. Ich möchte für den Rest meines Lebens an deiner Seite sein.

Deshalb frage ich dich jetzt und hier: Alessia Hofer, willst du mich heiraten?" „JA, ich will dich heiraten!" So manche Frau hörte man leise schniefen. André nahm von Nuri ein kleines Kästchen entgegen und drehte es zu mir, während er es öffnete. Es kam ein Herzförmiger Ring zum Vorschein, der mit zahlreichen kleinen Diamanten verziert war. (A/N: Siehe Bild Oben)

Ich sah André ungläubig an. „Der Ring ist wunderschön." Mehr konnte ich gerade nicht sagen. „Genauso schön wie du es bist", entgegnete André und nahm den Ring vorsichtig aus dem Samtbett des Kästchens. Liebevoll streifte er mir den Ring über meinen linken Ringfinger. Dann erhob er sich und küsste mich das erste Mal als mein Verlobter.

Alles brach in Jubel aus und klatschte, was das Zeug hielt. Als wir uns lösten grinsten wir uns an. Ich entnahm der Tüte die Überraschung für André und überreichte ihm das Kästchen. „Danke, Schatz. Soll ich es jetzt sofort öffnen?" „Ja bitte, Schatz." André setzte sich aufs Sofa und ich wurde von Jenny, Lisa, Sara und Tugba umringt. Vorsichtig hob André den Deckel an und staunte.

Er entnahm dem Kästchen Babysöckchen, einen Strampler und einen Schnuller. Ganz unten entdeckte er den Umschlag und er öffete diesen neugierig. „Willst du mein Papa sein?", las er vor und drehte die Karte, so das alle es sehen und lesen konnten. Als er die Worte begriff sprang er regelrecht auf und umarmte mich. „Ist das wirklich wahr? Wie weit bist du?" „Ja, es ist wahr. Ich bin in der 9 Woche. Also dauert es noch eine ganze Weile bis unser Baby da sein wird."

Jetzt war es André, der in Jubel ausbrach und mich erneut küsste. „Ja, ich möchte sein oder ihr Vater sein." Die Mannschaft klatschte und jubelte. „Dann müsst ihr recht schnell heiraten oder aber erst nach der Geburt.", lachte Sara, die uns als erste in die Arme schloss. Sie selbst war bereits im 8 Monat und wir konnten das Baby in ihrem Bauch spüren, da es wie wild strampelte.

Kaum ließ sie von uns ab verlor ich die Bodenhaftung und wurde an Marcs Brust gedrückt. „Gratulieren, Lessa.", sagte er und ich wusste das er gemeint hatte Gratuliere. Niemand nahm ihm diesen kleinen Fehler übel. Marc trug mich zum Sofa und setzte mich darauf ab. „Du nix mehr machen, Lessa. Du haben Baby unter Herz." Ich grinste breit und genoss es, das Marc sich so um mich sorgte.

Kap 16

 „Danke Marc. Du bist so lieb zu mir. Du bist der beste." Darüber freute er sich diebisch und ließ mich wieder los, blieb allerdings wachsam, wenn die anderen begannen uns zu gratulieren. André räumte alles sorgfältig auf und er nahm alle Glückwünsche entgegen. Wir wurden von allen umarmt und gedrückt. Roman nahm mich vorsichtig in den Arm und drückte mich leicht.

„Gratuliere, Alessia. Ich wünsche dir von Herzen nur das Beste." „Danke, Roman" Im Anschluss daran gehe ich mit André in die Küche um ihm meinen Kartoffelsalat zu erklären, den er so gerne isst. Marc folgte uns auf dem Fuß und sorgte dafür, dass ich mich setzte. Ich grinste Marc breit an.

„Hast du das bei Melissa auch so gemacht, als du wusstest das sie mit Gala schwanger war?", wollte ich natürlich wissen. Heftig nickte er und lächelte. „Natürlich. Das gehört sich so. Ich hoffe, du hast jetzt nicht vor noch mit zu helfen, den Salat zu machen?" „Nein habe ich nicht. André hat gefragt, ob ihm das erkläre, wie man den Salat macht, den er zu seinem Lieblingssalat erklärt hat.

Ich werde ab und an nur Kleinigkeiten zeigen und sonst nur erklären. Ich hoffe, ihr habt alles in ausreichender Menge da, um alle satt zu bekommen?" „Ja, ich denke schon. Schau mal über die Zutaten, ob alle dabei sind, die ich brauchen werde für den Salat. Zur Not fahren wir, Männer, noch mal los um fehlende Zutaten zu kaufen.", bat André mich, während er sich hinter mich stellte und seine Hände behutsam auf meinen Bauch legte.

„Ich freue mich schon so sehr auf unser Würmchen, Schatz. Ich werde Euch beschützen." Ich lächelte. „Und wir alle werden helfen, so wie ihr uns allen helft, wo ihr nur könnt ohne darüber nachzudenken.", erwiderte Marc und ich war total gerührt. Ich sah mir alle Zutaten an, die die Männer vom Einkaufen mitgebracht hatten. „Ja, alles da. Nur bitte auf meine Lebensmittelallergien achten. Auch bei Kindern, die gestillt werden, könnten Zwiebeln zu argen Bauchweh führen."

André nickte und sah mich liebevoll an. „Setz dich bitte." „Okay. Du weißt ja wie ich die Zutaten stets vorbereite für den Salat. Denk daran das, dass Mischverhältnis der Zutaten zueinander stimmt." „Mach ich, Schatz. Vier Kilo Kartoffeln dürften reichen, oder? Die hatten wir schon vorgekocht als wir wieder hier waren. Die haben wir dann abgegossen und abkühlen lassen. Nun müssen wir den Rest vorbereiten. Bleibst du hier und gibst Tipps?" „Ja. Marc holst du bitte noch zwei weitere Männer dazu? Wen du auswählst ist deine Entscheidung."

„Ja sehr gern." Schon war er weg und nur Minuten später zurück. In Begleitung von Gonzalo und dem aktuellen Neuzugang Maiximillian. „Hallo, Maxi. Ich bin Alessia und die Teamfotografin von Borussia Dortmund. Ich hatte ja bisher kaum Gelegenheit mich vorzustellen. Willkommen in Dortmund. Magst du uns hier helfen?", begrüßte ich ihn, stellte mich vor und hielt ihm die Hand hin.

„Danke. Ich bin Maximillian Philipp und werde eigentlich nur Mili genannt. Aber Maxi ist auch okay. Klar, wo kann ich denn helfen?", antwortete er und nahm meine Hand an. „Glückwunsch zur Verlobung und zur Schwangerschaft. Täuscht das oder hast du tatsächlich einen Dialekt?" „Ja ich habe einen Dialekt. Ich bin Halbschweizerin und Halbdeutsche. Ich wurde in Bern geboren und wuchs in Münsingen auf.

Meine Mutter ist Schweizerin und mein Vater ist Deutscher. Ich habe drei ältere Schwestern und vier ältere Brüder. Roman Bürki ist nicht nur mein Ex-Freund, sondern auch der Bruder meines Schwagers. Ich habe meinen Schweizer Dialekt nie ganz verloren. Es ist schon deutlich besser als am Anfang, da brauchte ich oft Hilfe, damit man hier verstand, was ich gesagt habe. Mittlerweile legt sich das und wenn ich meine Familie in Münsingen besuche, müssen die zwei Mal hinhören um zu verstehen was ich sage. Es ist wie verhext."

„Also hast du auch zwei Pässe?" „Ja, Maxi, habe ich." Er nickte und ließ meine Hand los. Dann holte André mehrere große Schüsseln und sie schnitten zunächst die Kartoffeln in viertel und dann in Scheiben. Danach folgten rote und Gelbe Paprika die gewürfelt wurden. Fleischsalat wurde hinzugefügt. Ebenso in Scheiben geschnittene Gewürzgurken. Fleischwurst wurde geviertelt und dann grob in Scheiben geschnitten.

Dann kam eine Büchse Erbsen und Möhren dazu. Dann nur noch mehrere Esslöffel Salatmayo und es wurde alles kräftig gemischt. Behutsam kam dann noch Pfeffer und Salz dazu. Auch ein kleines bisschen granuliertes Knoblauch. Dann wurden die Salatschüsseln abgedeckt und so konnte der Salat noch ziehen. Gonzalo lächelte mich an, wenn ich den Männern Tipps gab.

„Du könntest auch Kochlehrerin sein, Sia." Ich grinste. Ja Gonzalo hatte schnell mitbekommen das ich den Spitznamen Lessa hasse und seitdem nannte er mich nur noch Sia. Ich mochte diesen Spitznamen viel lieber als Lessa, so verbot ich es ihm auch nicht. „Wie geht s dir? Ich hoffe, morgens bleibst du von der Morgenübelkeit verschont." „Ja, Gonzalo. Ich bleibe verschont.

Ich hatte heute meine routinemäßige Untersuchung und da kam dann halt raus, das ich in der 9 Woche Schwanger bin." „Ich wünsche Euch nur das beste." Ich stand auf und umarmte Gonzalo einfach so. „Danke. Nun geh deine Hände waschen." Ich grinste und ließ ihn los. „Mach ich." Zweieinhalb Stunden später saßen wir alle im Garten und aßen. Ich hielt mich an Grillwürstchen und Salat.

Die Männer machten sich das eine oder andere Bier auf. Selbst André verzichtete auf Alkohol. „Da Sia nicht mittrinken kann, wegen dem Baby in ihrem Bauch, wäre es einfach nur unfair. Deshalb lehne ich ab. Ich glaube es geht auch ganz gut ohne Alkohol, den wir eh nur begrenzt da haben. Morgen ist Training und übermorgen haben wir ein Spiel." Ich hatte auch schon den neuen Trainer des BVB kennengelernt.

Ein sympatischer Niederländer namens Peter Bosz. Auch ihm hatte ich mich vorgestellt und er hatte gelächelt. Als Peter meine Fotos gesehen hatte, blieb ihm erstaunt der Mund offen stehen. Vier Monate später sind André und ich frisch verheiratet. Die Standesamtlich Zeremonie war sehr schön und familiär gehalten. Ich bin mittlerweile in der 25 Woche und so langsam wird mein Bauch kugelrund.

Kap 17

Siebzehn Wochen später kommt unser Baby zur Welt. Wir liegen aneinander geschmiegt im Bett, als ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib fährt und plötzlich alles nass wird. Sofort wecke ich André, der mitbekommen hat, das etwas nicht in Ordnung ist. Unser Baby ist eh schon zwei Wochen zu spät dran. „Schatz, ruf den Arzt und hilf mir in trockene Kleidung, ja. Ich brauche meine Handtasche. Vergiss die Kliniktasche nicht."

Müde nickt André mir zu und greift sofort zum Handy. „Guten Morgen...", beginnt er als er jemanden in der Notrufzentrale erreicht. „... Mein Name ist Schürrle. Bei meiner Frau ist so eben die Fruchtblase geplatzt und die Wehen haben eingesetzt. Sie ist in der 42 Woche schwanger. Schicken sie uns bitte einen RTW.", redet er auf die Person am anderen Ende der Leitung ein.

Dann nennt er unsere Adresse. Rasch zieht er sich an und mich um. Der Abstand zwischen den Wehen wird kürzer. Ich klammere mich schmerzverzerrt an André, der mir beruhigend über den Rücken streichelt. Dann hebt er mich hoch und trägt mich ins Wohnzimmer. Kurz darauf rennt er los um dem Arzt zu öffnen. Anschließend saust er ins Schlafzimmer und holt meine Taschen und unsere Handys.

Nur etwa 5 Minuten später sind wir im RTW und rasen ins Knappschaftskrankenhaus. Kaum sind wir angekommen telefoniert André. „Hey Marc. Kannst du bitte die Mannschaft infomieren, dass Alessia mit Wehen im Knappschaftskrankenhaus liegt. Sie ist eben erst eingliefert worden..." „...Ja ich bleibe bei ihr. Schreib mir, wenn du da bist. Danke Mann." André wartet die Antwort ab und legt auf.

Ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn so mit mir. Da meine Handtasche und meine Kliniktasche mit auf der Trage liegen, geht das problemlos. Im Kreisssaal angekommen, werde ich rasch vom Klinikpersonal umgezogen, nachdem der Notarzt mich auf das Bett des Kreissaals gelegt hat und gegangen ist, und wir uns bedankt hatten. Dann werde ich untersucht und an den Wehenschreiber angeschlossen.

„Der Muttermund ist bereits 4 cm offen, das wird noch ein bisschen dauern. Den Wehenschreiber lassen wir bis nach der Geburt dran. So sehen wir sofort, wenn was nicht stimmen sollte. Dies würde uns im Notfall einen entscheidenen Zeitfaktor verschaffen um Mutter und Kind helfen zu können." Drei Stunden später ist die ganze Mannschaft da und besuchen uns. Marc eilt sofort an meine Seite und nimmt meine Hand. „Hola, Senorita. Ist es noch zum Aushalten?"

„Hola Marc. Ja, aber so langsam möchte ich das Baby im Arm halten." „Verstehe ich gut. Wenn das Baby da ist kommen die Frauen und Kinder dich besuchen, sobald ihr Grünes Licht gebt. Gala ist schon so gespannt aufs Baby." Mehrere Wehen steht Marc mit mir durch und lächelt. „Du hast ordentlich Kraft, aber nun warten wir vor diesem Saal auf die Verkündung der Geburt. Keiner von uns geht. Denk dran, wir sind alle hier. Scheiß egal ob wir morgen bzw. heute ein Spiel haben."

Ich umarme Marc noch mal so gut es geht. Dann verlassen sie den Kreisssaal und eine junge Ärztin betritt schüchtern den Raum. Die etwas ältere Hebamme lächelt sie an. „Hallo, Frau Doktor. Lassen sie sich nicht von der geballten Prominenz im Flur beeindrucken. Frau Schürrle ist bei einer Muttermundsöffnung von 10 cm angekommen und es kann los gehen. Frau Schürrle ist die Mannschaftsfotografin von Borussia Dortmund. Ihr Ehemann ist beim BVB Stürmer, was die Anwesenheit der kompletten Mannschaft erklärt."

„Gut. Dann wollen wir mal ihr Baby zur Welt bringen." Ich nickte erschöpft. André saß an meiner Seite und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Tapfer hielt er mit mir durch und meckerte nicht, das ich ihm beinahe die Hand brach. Eine halbe Stunde später hallte der Schrei unseres Babys durch den Kreissaal.

 

Kap 18

„Herzlichen Glückwunsch, Sie haben soeben einem Jungen das Leben geschenkt. Wie soll er denn heißen?", eröffnete die Ärztin mir.

André und ich wechselten einen Blick und ich antwortete: „Er soll Alexander heißen." „Schöner Name. Willkommen auf der Welt, Alexander Schürrle. Nun geht es erstmal zur Mama, kuscheln. Wollen sie die Nabelschnur durchtrennen, Herr Schürrle?" Zu Tränen gerührt nickte André. Kurz darauf lag Alexander auf meiner nackten Brust und blinzelte erstmals vorsichtig in die Weltgeschichte.

Sofort wurden mehrere dicke Handtücher über ihm ausgebreitet. André sah mich ganz verliebt an. „Danke, das du unserem Wunder das Leben geschenkt hast.", sagte er total ergriffen und küsste mich sanft auf die Lippen. Nach einigen Minuten nahm die hinzugekommene Kinderärztin mir Alexander von der Brust, um ihn zu untersuchen. André folgte ihr auf dem Fuß.

Wenig später war André freudestrahlend wieder da. „Schatz, darf ich vorstellen? Alexander Schürrle. 60 cm groß und 5000g schwer. Geboren um 4 Uhr Morgens." Ich strahlte ihn an und streckte die Arme nach Alexander aus und André legte ihn mir in die Arme. „Er ist bereits gebadet, gewickelt und angezogen. Soweit geht es ihm gut." Die Hebamme half mir beim Stillen.

Zufrieden sah André seinem Sohn beim Essen zu und holte mir was zu trinken. Als Alexander satt war, ließ André ihn aufstoßen und ging mit ihm zu dem Bettchen, nachdem Alexander und ich ein identisches Namensbändchen bekommen haben. Ich durfte mich duschen gehen und bekam saubere Klinikkleidung. In der Zwischenzeit wurde das Geburtsbett neu bezogen und ich legte mich wieder hinein.

Dann durfte die Mannschaft zu uns rein und ich hatte Alexander erneut auf meiner Brust liegen. Roman trat als erster auf mich zu. „Glückwunsch. Da ist das Mäuschen ja. Was ist es geworden?" „Danke Roman. Er heißt Alexander, ist jetzt knapp eine Stunde alt. 60 cm groß und 5000g schwer." Roman schluckte. „Ein Junge also. Das freut mich so sehr für euch. Ich richtete mich weiter auf und zeigte ihm Alexander.

„Oh mein Gott. Ist der süß.", befand Roman, wenig männlich. Marc war der nächste Gratulant. Ich erklärte ihm alles in Spanisch, was Marc und Melissa mich gelehrt hatten. Alle waren verzückt von ihm und verabschiedeten sich von uns. Nuri und Marc taten sich schwer uns allein zu lassen und ich wusste, wen ich als Paten haben möchte. Marc und Nuri. Ich erzählte André in einer ruhigen Minute davon und er war einverstanden. Am Nachmittag wurde ich per Liveschaltung ins Stadion verbunden.

Als Nobby dies ankündigte standen beide Mannschaften bereits auf dem Platz. Das Stadion rastete komplett aus, da alle wussten wer ich bin. „Hallo liebe BVB Fans. Heute melde ich mich aus dem Krankenhaus. Ich habe um 4 Uhr in der Nacht einem Jungen das Leben geschenkt. Er heißt Alexander, ist 60 cm groß und 5000 g schwer. Wie immer drücke ich dem BVB die Daumen.

Holt den Sieg für Alexander und alle anderen Kinder, deren Väter beim BVB spielen.", sagte ich und alles war außer sich vor Freude. Das BVB-Total Team schwenkte die Kamera so das man Alexander in meinem Arm sehen konnte. Kollektive Ahs und Ohs wurden selbst für mich hörbar. Die Fans sangen Andrés Namen, der Mühe hatte Freudentränen zu verbergen. Selbst die Gegnermannschaft gratulierte ihm.

Auch die Schiedsrichter ließen sich nicht Lumpen und gratulierten. Dann wurde angepfiffen und ich sah alles, da das BVB-Total Team es mir möglich machte, das Spiel Live verfolgen zu können, ohne im Stadion zu sein. Wir gewannen haushoch. André schoss vier der fünf Tore. Jedes Mal zeigte er das Herz vor seiner Brust. Zwei Tage später wurde ich entlassen und André war mit Marc und Nuri bei mir.

Nuri hatte es sich zur Aufgabe gemacht, unseren Sohn heil aus der Klinik zu schmuggeln, da eine Menge Paparazzi vor Ort waren. Aber wir hatten die Autos in der Tiefgarage stehen. Andere Teammitglieder legten falsche Fährten, was es uns erleichterte heil aus der klinik zu kommen. Es waren die Autos von Marc und Nuri. André hatte sein Auto daheim gelassen.

Marc hatte das Gepäck und André begleitete mich. Daheim angekommen, wurden wir von allen anderen begrüßt und die Kinder begutachteten das Neugeborene Baby. „Das ist aber klein." Ich lachte auf. „Ja, Ömer. Alexander ist noch ganz klein. Also ganz vorsichtig ja?" Hastig nickte Ömer und streichelte Alexanders Wange, welcher dabei Grimassen schnitt, die Gala zum Lachen brachten.

 

Kap 19/Epilog

Hallo, ihr Lieben,

Ich danke Euch das ihr bis hierher mitgelesen, mitgefiebert, abgestimmt habt und mir folgt. Gilt für alle die dies tun.
Ich freue mich sehr darüber und wünsche Euch nun viel Spaß mit dem letzten Kapitel dieser Geschichte.

GLG

Jule=)

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Epilog

Fünf Jahre später...

Inzwischen hatte ich drei weitere Kinder geboren. Etwa zwei Jahre nach Alex, wie wir unseren Sohn riefen, erblickte unsere Tochter Ayleen das Licht der Welt. Weitere zwei Jahre später wurde unser Töchterchen Aurora geboren. Vor kurzem wurde unser Nästhäckchen geboren. Erneut eine Tochter. Ihr Name ist Alina und ihre Geschwister sind total verrückt nach ihr. Alex spielte bereits im Verein Fußball und war genauso danach verrückt wie sein Vater. Ich hatte den wohl besten Arbeitgeber der Welt. Ich bekam Kinderbetreuung gestellt und die Kinder konnten in den Vereinseigenen Kindergarten gehen. Nur etwa sechs Wochen nach Alexanders Geburt hatten André und ich kirchlich geheiratet und waren dann mit Alexander in einen kleinen Ferientrip gestartet. In dieSchweiz zu meiner Familie, die mir wie immer zur Seite stand. Meine Eltern waren nur kurz vor Alexanders Geburt gestorben. Also waren wir noch vor unserer Hochzeit in der Schweiz gewesen, bei der Beerdigung meiner Eltern. Bei jeder Taufe hatten wir Nuri und Marc als Paten auserwählt, weil sie am treuesten zu uns standen. Nuri und Tugba hatten auch noch mal ein Baby bekommen. Ein Mädchen. Sie heißt Ayshe. Zusätzlich hatten wir türkisch gelernt. Unsere Kinder würden nicht nur mit Deutsch und Schweizerisch aufwachsen. Sondern auch mit allen Sprachen der Mannschaft, darunter Französisch, Dänisch, Polnisch, Englisch, Türkisch und Spanisch. Ich wollte das unsere Kinder so viele Sprachen wie nur möglich lernen, um es später einmal im Leben leichter zu haben. Mal sehen ob mein Plan aufgehen wird...

Danke das ihr mir durch meine Geschichte gefolgt seid, wie ich die Liebe meines Lebens gefunden habe.

Eure

Alessia

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.01.2018

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen Fans von Borussia Dortmund.

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