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Kap 01 Arya

Arya

 

Es war ein besonders schöner Sommertag auf der Erde. Zusammen mit meinen Freundinnen Suelya und Laurencia war ich zum Freeclimbing verabredet. Wir drei galten auf der Erde als Sonderlinge.

Wir hatten Magisches Blut, wie sie es oft scherzhaft nannten, aber wir wussten, das sie uns nur verspotteten. Wir kamen als Kinder hierher und wuchsen hier auf.

Alles was ich bis jetzt wusste, war, das wir Gedanken lesen und beeinflussen können. Oder Gegenstände fliegen lassen, ohne sie zu berühren. Wir kannten alle Teile ‚Der Hobbit‘-Reihe und auch die drei Teile, der Filmreihe ‚Der Herr der Ringe‘.

Wir kannten die Filme in und auswendig und wussten, was wir zu tun hatten, sollten wir je nach Mittelerde kommen. Doch da es Mittelerde nicht in echt gibt, wird es wohl ein Wunschtraum bleiben, den Zwergen Thorin, Fili und Kili das Leben zu retten und sie zu beschützen…

Doch niemand von uns ahnte, zu diesem Zeitpunkt, das es ganz anders kommen sollte.

Am verabredeten Treffpunkt traf ich erst auf Suelya.

„Hallo Sue“, wie ich sie gern nannte, aber auch Lya war ein beliebter Rufname für sie.

„Wo ist Laury?“

Wir riefen unsere Freundin Laurencia sehr gern Laury oder auch Lucy - was diese nicht so gern hat - doch wir neckten sie zu gern damit. Uns nahm sie das nicht übel.

„Ich weiß nicht. Ist sie noch nicht hier?“, fragte Sue leicht genervt.

Das war ja so klar, das sie wieder mal eine leichte Verspätung hatte.

„Hey Arya, Sue! Seid ihr schon lange da? Tut mir leid, der Bus hatte leichte Verspätung und dann hat meine nervige Nachbarin mich aufgehalten“, entschuldigte sie sich seufzend bei uns.

„Nein, keine Sorge. Wir sind seit höchstens 5-10 Minuten hier und haben uns eben erst getroffen“, beruhigte Sue unsere kleine Trödelmaus.

„Habt ihr alles dabei?“, fragte ich sanft nach.

„Ja, von einer Menge Dolche, Schwerter, Messern, mindestens sechs Köchern und drei Bögen. Einem kleinen Rucksack mit Wechselkleidung und Proviant mal abgesehen?“, fragte Laury sanft nach.

Ich nickte.

„Klar, was dachtest du denn Arya?“

„Sehr gut. Ich habe noch für jede von uns jeweils sechs Feuersteine dabei“, lobte ich und ich sah die Erleichterung in ihren Augen, während wir zur Felswand hinauf gingen, an der wir klettern wollten.*

Wir kamen nach kurzer Zeit an und begannen mit dem Klettern. Etwa drei Stunden später verdunkelte sich der Himmel und ich fluchte innerlich.

So ein Mist, aber auch. Hatten die nicht was von, durchgehend, schönem Wetter gesagt, im Wetterbericht?

Wir hatten unsere Kletterkleidung, sowie Kletterschuhe und Schutzhandschuhe an. Im Rucksack, so wusste ich, waren auch unsere Hand - und Armschützer, wenn wir den Bogen benutzen wollten. Es begann wie aus Eimern zu regnen, als ich abrutschte und mich panisch an meinen Freundinnen festhielt. Doch so verloren wir alle drei den Halt und stürzten in den Abgrund.

* Zur Erklärung:

Arya hat sechs Feuersteine dabei, die auf drei Frauen aufgeteilt werden sollen. Also bekommt jede von Ihnen zwei.

Der Grund, weshalb sie die Bögen Köcher und Pfeile und die restliche Ausrüstung so problemlos mitnehmen können, ist einfach. Es sind Rucksäcke, die speziell dafür angefertigt wurden.

Kap 02 Suelya

Suelya

 

Das letzte woran ich mich erinnere ist, das Arya, Laury und ich beim Klettern abgestürzt sind.

Ich schlug die Augen auf und sah mich nach meinen Mädels um.

Ja, da lagen sie.

Wir lagen in einem Zimmer und jede für sich hatte ein Bett.

Wo sind wir? Was passiert als nächstes mit uns, dachte ich, als ich aufstand und nach den Mädels guckte.

Erst jetzt merkte ich, das unsere Sachen und ja auch unsere Waffen vollzählig hier bei uns sind und ordentlich an die Seite gestellt worden waren.

Die Tür ging auf und ein Mann mit grauem Umhang kam herein.

„Oh, Ihr seid wach? Guten Morgen, die Dame. Wie fühlt ihr Euch? Ich hoffe, es geht Euch besser?“, begrüßte er mich freundlich.

„Guten Morgen, mein Herr. Hättet ihr die Güte uns bzw. mir zu verraten, wo wir hier sind?“, bat ich und deutete eine Verbeugung an.

„Natürlich. Zunächst möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Gandalf, der Graue. Ich bin ein Zauberer oder anders ein Istari.“

Nun deutete auch er eine Verbeugung an.

„Nun um Eure Frage zu beantworten, ihr befindet euch im Auenland. Dieses Haus gehört einem Freund von uns. Folgt mir doch bitte. Ich nehme an eure Weggefährtinnen schlafen noch?“, sagte er leise und ich nickte etwas unbeholfen.

Also folgte ich ihm raus.

Hier herrscht ja reges Treiben, dachte ich und plötzlich stand ein kleiner zierlicher Mann vor mir und ist mit mir auf einer Augenhöhe.

„Guten Morgen. Mein Name ist Bilbo Beutlin. Ich bekam einen Schrecken, als Gandalf und einige seiner Weggefährten mit gleich drei leicht verletzten Damen eintraf. Sofort waren alle um euch besorgt. Ihr bekamt sofort Hilfe von einem Heiler, der unter den neuen Gästen war.“

Plötzlich ging die Tür zum Zimmer auf und Arya und Laury stolperten heraus. Sichtlich verwirrt.

„Oh! Seit wann seid ihr wach?“, fragte Gandalf.

Laury lächelte und ging auf den Zauberer zu.

„Erst seit wenigen Minuten. Ich bin Laurencia und das ist meine allerbeste Freundin Arya. Wie ich sehe, habt ihr meine zweite beste Freundin bereits kennengelernt!“

Kap 03 Thorin

Thorin

 

 

Plötzlich erhob sich ein munteres Geplapper im Flur unseres Gastgebers. Zwei Frauen, Bilbo und Gandalf. Sofort erhob ich mich tippte meine beiden Neffen an und zeigte an das sie mir lautlos folgen sollen. Sie gehorchten sofort. Wir sind zwei Tage hier und als ich eintraf sah ich zunächst niemanden außer Gandalf.

„Wo sind denn alle?“, fragte ich verwirrt.

„Im Gästezimmer! Deine Gefährten und ich fanden drei leicht verletzte Frauen. Sie sind bewusstlos und Ori kümmert sich bereits um sie. Es geht den Damen den Umständen entsprechend gut und sie brauchen Ruhe“, hatte er gesagt.

Nun biege ich mit den Jungs um die Ecke. Verblüfft wechselten wir einen Blick. Ich bemerkte, wie Fili eine Frau mit Kupferfarbenem Haar anstarrt. Kili tut dasselbe. Nur das sein Blick auf eine dunkelblonde Schönheit fiel. Selbst ich starrte die dritte an. Sie hat graublaue Augen und ist, wie ich auch, schwarzhaarig. Sie ist schüchtern und hat bis jetzt noch kein einziges Wort gesagt. Ich trat vor und stellte mich den Damen vor.

„Mein Name ist Thorin Eichenschild und das sind meine Neffen Fili und Kili.“

Zwei der drei starrten zurück, direkt in die Augen meiner Neffen.

So ein Mist! Eine gefährliche Reise und dann trifft man auch noch die einzig wahre Liebe? Das soll doch wohl ein Scherz sein vom Schicksal, dachte ich und zeigte bei unseren Namen zunächst auf mich, dann folgten Fili und Kili.

„Wie lauten Eure Namen, die Damen?“, erhob nun Fili das Wort.

„Genau, gute Frage Bruder!“, stimmte Kili ihm zu, was sogar der scheuen Lady ein winziges Lächeln abrang.

„Nun…“, begann die Frau mit kupferfarbenem Haar erneut sich und die anderen zwei vorzustellen.

„Ich bin Suelya.“

Sie zeigte auf sich selbst.

„Das ist Laurencia“, sagte sie und zeigte auf die dunkelblonde Frau.

„Dies, Herr Eichenschild, ist Arya.“

Sie deutete auf die scheue Frau.

„Es ist mir eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen!“, sagte ich und reichte ihr meine Hand.

Wie den beiden anderen auch. Fili und Kili folgten mir und taten es mir gleich. Bei Arya angekommen hielt ich ihr vorsichtig die Hand hin. Schmerz und Angst durchzuckten ihr Gesicht und doch nahm sie meine Hand an.

Gut gemacht. So ist es gut. Sich den Ängsten stellen. Bravo, lobte ich sie in Gedanken.

Sie sah mir geradewegs in die Seele. Ich fühlte mich nackt, obwohl ich tagfertig angekleidet bin, und schutzlos. Bei ihr machte mir, das nichts aus. Erst als ich neben sie trat und die Jungs mit strengem Blick ermahnte vorsichtig zu sein nahm sie die jeweilige Hand an.

„Gut so, die Dame. Ihr zeigt Mut und das ist eine lobenswerte Eigenschaft“, begannen die Jungs synchron drauflos zu reden und sprachen bewusst leise, um ihr keine unnötige Angst zu machen.

Ich nickte beiden zu und wir begleiteten die Damen behutsam zum Tisch.

„Bifur, Bofur, Bombur, holt drei Stühle herbei und ab sofort wird sich in Gegenwart einer Dame benommen“, befahl ich streng.

Aryas Kopf ruckte zu mir rum und in ihren Augen stand pure Angst.

Mist! Daran habe ich nicht gedacht, schalt ich mich in Gedanken selbst.

„Vergebt mir die Damen. Manchmal muss ich streng werden. Ich bin der zukünftige König vom Erebor.“

Arya klappte die Kinnlade herunter und ging nicht zu.

Was hat sie bloß, dachte ich und grübelte, während die Stühle gebracht wurden und sich alle setzten.

Kap 04 Arya

Arya

 

Thorin nickte seinen beiden Neffen zu und die drei inklusive Gandalf und Bilbo begleiteten uns behutsam zum Tisch.

„Bifur, Bofur, Bombur, holt drei Stühle herbei und ab sofort wird sich in Gegenwart einer Dame benommen“, befahl Thorin streng.

Mein Kopf ruckte zu ihm rum und in meinen Augen stand pure Angst. Irgendwas hatte er. Offenbar war er gerade streng mit sich selbst.

„Vergebt mir die Damen. Manchmal muss ich streng werden. Ich bin der zukünftige König vom Erebor“, entschuldigte Thorin sich Augenblicklich.

Mir klappte die Kinnlade herunter und ging nicht zu.

Mädels, wisst ihr was das heißt, jubelte ich in Gedanken.

Ja! Wir sind in Mittelerde und sind offenbar auf die Gemeinschaft um Thorin Eichenschild gestoßen, schloss sich Sue an.

Die losziehen wollen um den Erebor von Smaug, dem Schrecklichen, zu befreien, beendete Laury das Gespräch in Gedanken.

Man brachte Stühle für uns herbei und fürsorglich wurden wir auf eben jene gesetzt. Man tafelte Essen auf und viel zu trinken. Thorin sah mich grübelnd an und drückte sanft meinen Kiefer nach oben. Unbewusst zuckte ich zurück. Die Angst war wieder da.

„Was habt ihr, Arya! Mein Onkel tut Euch nichts“, sagte Kili sanft und durchbohrte mich mit seinen tiefbraunen Augen.

„Das ist es nicht. Ich habe nur schlechte Erfahrungen gemacht. Seitdem lasse ich kaum jemanden an mich heran. Wem ich es gestatte, wähle ich selbst und zeige es dann auch. Verzeiht, Majestät!“, wandte ich mich zum einen an Kili und zum anderen an seinen Onkel.

„Schon gut. Dein Verhalten gibt mir Rätsel auf und ich werde geduldig warten, bis ihr ein wenig Vertrauen gefasst habt. Seid unbesorgt“, erwiderte er sanft und ich nickte zum Dank.

Er verstand die Geste und neigte sein königliches Haupt vor mir leicht herunter.

„Was wird das? Ein König, der sich verneigt?“, kam es unruhig von Gloin.

„Ja. So zollt er ihr Respekt und zeigt damit an, dass er Verständnis für sie hat“, erklärte Fili.

„Vergebt mir, Herr. Es ist für mich ungewohnt“, schämte er sich und ich reagierte.

„Werter Herr, nennt mir doch Euren Namen“, erbat ich und alle sahen mich staunend an.

„Mein Name ist Gloin und ich bin ein Zwerg des Erebor. So wie wir alle. Als Smaug uns das zu Hause nahm und viele unserer Sippe tötete, floh ich - wie wir alle - in die Blauen Berge. Nun wollen wir uns zurückholen, was rechtmäßig unsere Heimat ist“, erklärt er und Thorin wollte schon zur Ermahnung ansetzten, doch ich hielt ihn auf.

„Nicht, Eure Majestät. Lasst ihn sprechen. Er macht mir keine Angst.“

„Nun gut. Wenn ich mitbekommen sollte, dass sich das ändert greife ich ein“, bot er an und ich nickte.

„Werte Dame, mein Name ist Balin. Mich würde interessieren, wo ihr herkommt und wie ihr hierher kamt.“

Respektvoll bot er mir seine Hand dar. Thorin bemerkte, das Gloin, dies nicht getan hatte.

„Vergebt mir, die Dame, aber nachdem ich sah, das ihr nur zögernd dem König und den beiden Thronerben die Hand reichtet hielt ich es für angemessen darauf zu verzichten. Vergebt mir“, erklärte er sich entschuldigend.

„Gloin, so ist doch Euer Name, oder Herr Zwerg?“

Er nickte.

„Entschuldigung akzeptiert.“

Erleichtert atmete er aus und ich reichte auch Balin meine Hand, wenn auch nur zögerlich.

„Mein Name ist Arya. Das ist eine lange Geschichte wie Laurencia, Suelya und ich hierher, nach Mittelerde kamen und wie wir in dieses Haus kamen, weiß ich nicht“, antwortete ich ehrlich.

„Nun gut, beginnt zu erzählen“, bat Gandalf.

Wir nickten.

 

Kap 05 Laurencia

Laurencia

 

Ich hatte bis jetzt alles schweigend beobachtet und so begann ich zu erzählen, was sich vor unserem Absturz ereignet hatte und wie es dazu kam.

„Ihr klettert Felsen empor?“, rutschte es Fili heraus und sah uns ein wenig ungläubig an.

Seinen Freunden ging es genauso.

„Braucht ihr dafür die komische Handbedeckung und die seltsamen Schuhe?“, fragte einer der Zwerge.

„Wer seid ihr, Herr Zwerg?“, fragte ich sanft und er räusperte sich.

„Vergebt mir. Mein Name ist Nori.“

Er reichte uns die Hand, doch Arya hatte genug davon Hände zu schütteln. Traurig sah sie ihn an und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie stand auf und ging.

„Vergebt mir, Herr Nori“, brachte sie hervor und lief in einen Raum auf der anderen Seite des Flurs.

Die Tür knallte.

„Was hat sie denn?“, fragte der Nächste besorgt.

„Balin!“, ermahnte Thorin und fügte hinzu:

„Lass ihr Zeit. Ich vermute mal, das es ihr zu viel wird.“

„Ja, das stimmt, Hoheit. Sie hat furchtbares durchlebt und vertraut seitdem nur noch Suelya und mir. Dass sie einigen von Euch die Hand gab, grenzt an ein Wunder. Das hat sie seit Jahren nicht mehr getan. Sie wird sich fangen und zurückkehren. Habt Geduld“, erklärte ich und alle sahen sich erschrocken an.

„Wen dürfen wir töten? Wer einer Frau schadet, gehört bestraft!“, empörte sich Fili, mein persönlicher Held.

„Das ist eine noch längere Geschichte und bis alles erzählt ist, kann es Tage dauern. Arya ist die Älteste von uns. Dann folgt Suelya und ich bin die jüngste. Wir, Frauen, haben Jahre gebraucht, bis sie sich uns anvertrauen konnte und sie weinte bitterlich dabei. Sie zitterte am ganzen Körper vor blanker Angst. Wir ließen sie nicht aus den Augen und beschützten sie, wann immer wir konnten. Noch immer hat sie Alpträume und schreit vor Angst, wenn sie erwacht. Sie schlägt um sich und wenn man nicht aufpasst, kriegt man schon mal eins auf die Nase. Sobald sie realisiert, dass sie sicher ist, bricht sie in Tränen aus und entschuldigt sich gefühlte 100.000-mal“, erklärte nun Sue und ich nickte zustimmend.

„Diejenigen, die ihr das antaten, sind auf der Erde und können uns nicht hierher folgen. Einer der Namen war Joel und er hat die schwärzeste Seele, die uns je begegnet ist“, ergänzte Sue sanft.

„Oh Gott. Zu gerne würde ich diesen Mistkerl vor Smaugs Füße werfen und ihn sterben lassen. Durch Drachenfeuer“, schimpfte Thorin nun gedämpft.

In seinen Augen loderten Wut, Hass und Mordlust. Keine gute Mischung, wie ich fand. Arya kehrt zurück und wendet sich erneut an Nori.

„Es tut mir aufrichtig leid, Herr Nori. Es war zu viel des guten. Dann gehe ich, bevor ich Panikattacken bekomme und irgendjemandem wehtue. Vergebt mir“, bat sie sanft und mit Tränen erstickter Stimme.

Sofort erhob Thorin sich, doch Sue drückte ihn sanft wieder auf den Stuhl. Auch ich stand auf um meiner traurigen, verängstigten Freundin beizustehen. Sie weinte erneut bittere Tränen an Sues Schulter, bis sie plötzlich zusammensackte.

„Ori! Schnell! Sie brauchen Hilfe. Was ist passiert?“, fragte Thorin besorgt und nahm uns Arya aus dem Arm.

Er legte sie vertrauensvoll in Kilis Arme, der sie sanft davontrug.

„Ins Bett mit ihr, Kili“, rief Ori ihm nach.

Bilbo eilte herbei und öffnete geschickt die Tür.

 

 

Kap 06 Kili

Kili

 

 

Kap 07 Laurencia

Laurencia

 

 

 

Kap 08 Fili

 

Fili

 

Aryas Zusammenbruch tat selbst mir weh. Ihre Tränen, die sie an Suelyas Schulter vergoss, schmerzten uns alle. Vor allem traf dies auf meinen Onkel Thorin, meinen jüngeren Bruder Kili und mich selbst zu. Laurencia holte tief Luft und ich sah sie aufmunternd an. „ Ihre Geschichte beginnt bei unseren Nachforschungen. Da war Arya noch ein Säugling. Sie ist eine Vollwaise, wie Suelya und ich selbst, auch.“ Geschockt trafen sich alle Blicke. „Wir fanden heraus, das Arya in ein Waisenheim kam, nachdem man sie gefunden hatte. Ausgesetzt, wie ein Stück Dreck. Eine Frau hatte sie gefunden und vor dem erfrieren gerettet. Brachte sie in ein Krankenhaus. Von dort aus kam sie in das besagte Waisenheim. Die Erzieher dort waren grausam zu den Kindern, die sie eigentlich beschützen sollten. Wie ihr sicher bemerkt habt, haben Arya, Suelya und ich auch eine leicht goldbraune Haut.“ Alles nickte. „Ja, das ist uns aufgefallen.“, bestätigte Kili sanft. „Dafür wurde sie von den Erziehern, der Heimleitung und den Kindern dort gequält, geschlagen und beschimpft. Von kleinstem Alter an. Sie lernte also keine Liebe und Geborgenheit kennen. Hass, Angst, Ablehnung und Schmerz waren ihr ständiger Begleiter. Sie wurde bespuckt, verspottet, verhöhnt und so ließ sie es wortlos zu. Woher hätte sie wissen sollen, dass sie wehren könnte? Woher hätte sie wissen sollen, dass es auch Liebe, Zuneigung und Unterstützung gibt? Das es andere gibt, die bereit sind, ihr zu helfen?“, erklärte sie und war wuterfüllt, so wie alle anderen auch. „Oh Gott. Die Ärmste!“, keuchte Kili entsetzt und selbst mir fiel das Atmen schwer. Es war beklemmend das zu hören. „Wie ging es weiter?“, fragte ich und versuchte nicht zu sehr meine Gefühle durchblicken zu lassen. Es reicht schon, wenn Thorin kurz vorm Platzen ist, vor ungebremsten Zorn. Da mussten Kili und ich nicht auch noch Öl hineingießen.

 

Kap 09 Thorin

Thorin

 

Ich war entsetzt, als ich hörte, was Arya von Geburt an widerfahren war. Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen. Jetzt setzt sich Stück für Stück das grausame Puzzle zusammen.

„Nach etwa drei Jahren wurde sie adoptiert. Doch da hörten ihre Qualen nicht auf. Ein traumatisiertes Kind bekam keine Hilfe. Im Gegenteil. Die ersten Monate ging es recht gut. Doch nur zwei Monate hielt das an. Dann wurde die Adoptivmutter schwanger und sie begann Arya zu schlagen, zu misshandeln. Wenn diese Frau - oder eher dieses Monster - meinte Arya wäre ungezogen gewesen, verbrühte sie ihr mit heißem Wasser oder Fett den Körper. Schlug sie bis Arya mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus kam und ums nackte Überleben kämpfte.“

Nun liefen bei allen die Tränen.

Ori kam herein.

„Aber ich kann keine Narben, die von solchen Verletzungen stammen könnten, auf ihrer Haut sehen. Die ist makellos“, brachte er hervor.

„Wie ist das möglich? Ori, wie geht es ihr?“

„Sie schläft. Das war ein Nervenzusammenbruch. Vermutlich, weil sie realisiert hat, dass wir uns alle mit Anstand und Respekt behandeln. Das selbst ein König bescheiden ist und sich nicht höher stellt, als sein Volk es ist. Ich vermute, das war der Auslöser. Ich gehe wieder zu ihr.“

„Nun wie das geht mit ihrer Haut, erkläre ich später noch“, gab Laurencia zurück und wir lauschten weiter gespannt ihrer Erzählung, in der, der Horror nicht enden wollte.

Kap 10 Kili

Kili

 

Ich war ebenso zornig, Fili und Thorin. Arya war eine gequälte Persönlichkeit, die viel Geduld und Liebe brauchen würde, um das alles aufzuarbeiten und zu lernen, was Liebe, Freundschaft, Rücksichtnahme, Geduld und Respekt ist. Ihr beizubringen, was eine Familie ist und ihr klar zu machen, was Zusammenhalt bedeutet wird schwer genug werden.

Thorin würde eine Menge Hilfe dabei brauchen. Ich warf meinem Bruder einen kurzen Blick zu, aber das genügte, um zu erkennen, dass er dachte wie ich auch. Wir waren bereit Thorin zu helfen. Ich sah unseren Leuten in die Augen. Kurz ließen sich auch Ori und die Wachen blicken und selbst in Ihren Augen erkannte ich eines. Der Wille zu helfen, zu beschützen. Vor allem musste Arya lernen, was Fürsorge ist. Ich war wild entschlossen und zu allem bereit.

„Das ging einige Jahre so. Als Arya dann in die Schule kam, lernten Suelya und ich sie kennen. Sie kam ständig mit blauen Flecken in die Schule. Manchmal auch mit feuerroten Striemen auf dem Körper, nachdem ihr Adoptivvater sie mal wieder mit dem Gürtel fast bewusstlos schlug oder nahm einfach eine Peitsche. Immer wieder lag sie mit Knochenbrüchen im Krankenhaus. Doch niemand schickte ihr Hilfe. Das ging erneut über Jahre. Irgendwann, da war sie so 13 oder 14 wurde sie wütend. Ich meine richtig wütend. So wie ihr es gerade alle zusammen seid. Da offenbarte sich eine Gabe. Sie hat telekinetische Kräfte. Das bedeutet sie kann Gegenstände bewegen ohne sie zu berühren. Nur mit der Kraft ihrer Gedanken. Sie liest buchstäblich Gedanken. Ihre Adoptivfamilie hatte Angst vor ihr und wurde noch grausamer. Beschimpften, beleidigten sie als Ausgeburt der Hölle. Sie wäre nicht normal. Ihr Adoptivvater ging dazu über sie zu schänden…“

Diesen letzten Satz ließ sie in der Luft hängen, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und mehrmals tief durch zu atmen. Alle schnappten schockiert und völlig entsetzt nach Luft.

„WAS? So ein Schwein!“, brüllte Thorin und stand ruckartig auf.

Der Stuhl kippte laut scheppernd um und er stürmte in den Flur. Dwalin sah ihn an.

„Herr, seid bitte leise. Sie schläft noch und Ori und Suelya, weichen nicht von ihrer Seite. Beide sitzen zu beiden Seiten des Bettes und schlafen ebenfalls. Alle hatten sich heimlich zu beiden Seiten der Tür geschlichen und um die Ecke gespäht. Thorin öffnete leise die Tür und warf einen prüfenden Blick in den Raum. Dann kam er zurück und sofort stürmten alle wieder zu ihren Plätzen. Seufzend kam er rein.

„Oh Mann. Glaubt ihr echt, ich täte ihr weh? Bei all dem Leid das ihr widerfahren ist?“

„Nein, Herr“, sagte Balin.

„Da wir wissen, das Ori bei ihr ist, waren wir uns nicht sicher, ob ihr es weiter zu lassen würdet, das er sich um sie kümmert“, beruhigte nun auch Fili unseren König.

„Nun. Ori ist ein sehr guter Heiler. Ich werde einige neue Gesetze in allen sieben Königslanden beschließen müssen. Zum Schutz für Frauen und Kinder. Ich werde solche Abscheulichkeiten, wie Arya sie erlebt hat, unter die Verbannung stellen“, knurrte er immer noch.

„Sehr lobenswert, Eure Hoheit!“, lobte nun auch Laurencia.

Thorin errötete?

In Durins Namen! Ist mein Onkel etwa verlegen, schoss es mir durch den Kopf.

Ein Blick in Filis Augen reichte und ich wusste, das er genau das gleiche dachte.

„…Aryas Adoptivvater benutzte sie sexuell, als wäre sie ein leichtes Mädchen, welches in einem Freudenhaus arbeitet“, brauste nun auch Laurencia auf und Zorn flackerte in ihren Augen.

„Was ist ein Freudenhaus?“, fragten wir alle gleichzeitig.

Nun erklärte sie uns, was das ist und wurde tiefrot dabei. Einfach zu süß. Richtig sexy ist sie, wenn sie errötet.

„Ich kann es kaum glauben, dass so ein Mistkerl so eine wunderbare Frau so sehr in ihrer Seele verletzt. So ein Verbrechen braucht einen Namen!“, donnerte Thorin wieder.

„In der Menschenwelt heißt dieses Verbrechen Vergewaltigung. Das bedeutet das jemand, egal wer, den Beischlaf - der bei Euch eher in der Ehe vollzogen wird - ohne Erlaubnis der zweiten Person vollzieht“, erläuterte auf einmal Suelya und sie sah Laurencia böse an.

„Warum hast du das alles erzählt? ICH will sofort den Grund dafür wissen!“, fauchte sie zornig.

„Suelya, ich habe es befohlen. Wir wollten Arya die Qual der Erinnerung ersparen. Wir wissen jetzt, was wir dürfen und was nicht. Wir sind ihr zu Dank verpflichtet“, holte Thorin zum Verbalen KO schlag aus und versenkte den Treffer.

„WAS hast du? Wie konntest du so was tun? Nur Arya allein hat das Recht, etwas preiszugeben, wenn sie dies möchte. Das nennt man Privatsphäre!“

Thorin wirkte kurz verunsichert, doch dann erhob er sich, schnappte sich Suelya und setzte sie auf Filis Beine.

„Pass auf sie auf. Ist Arya wach?“

„Ja“, kam es knapp zurück.

Kap 11 Arya

Arya

 

Ich wachte endlich wieder auf und bekam Streit mit und bei mir gingen alle Alarmglocken an. Ich drehte den Kopf und der Heiler sah mich aus verschlafenden Augen an.

„Geht es Euch wieder besser?“, fragte er mich sanft.

„Ja, Herr Gloin!“, sagte ich und es erklang ein herzhaftes Lachen.

„Meine liebe Arya. Das ist unser Heiler Ori!“

Ich lief rot an. Sofort schoss mein Blick zu dem Zwerg.

„Vergebt mir, Ori!“

„Ihr lernt ja erst die Namen. Also verzeih ich euch“, sagte er und verbeugte sich vor Thorin und verließ den Raum.

Thorin setzte sich auf den Stuhl und sah mich aufmerksam an.

„Arya, ich darf doch Arya sagen, oder?“

Ich nickte.

„Gut. Wir haben uns - während du geschlafen hast und unter Oris sowie Suelyas Aufsicht warst, wegen deines Zusammenbruches - mit Laurencia unterhalten. Da wir wissen mussten, was wir dir gegenüber dürfen und was nicht, befahl ich ihr, alles was sie weiß zu erzählen. Da jedes Detail uns helfen könnte. So erfuhren wir deine schockierende und aufwühlende Geschichte. Wir waren entsetzt, wütend, mordlustig und weinten. Vorhin stritten erst deine Freundinnen und dann ging Suelya mich an. Ich setzte sie auf die Knie meines ältesten Neffen und stellte sie unter seine Aufsicht. Natürlich nur um zu vermeiden, das die Frauen streiten.“

Jetzt musste sogar ich ein bisschen lachen.

„Na klar, Hoheit! Wollt ihr mich eher zum Narren halten oder zum Lachen bringen?“, fragte ich leicht grinsend.

„Ich glaube eher letzteres!“, schmunzelte er.

Verflixt! Wieso muss Thorin Eichenschild so verdammt sexy sein. Atemberaubend schön ist er, schoss es mir durch den Kopf.

Er tippte mir vorsichtig auf den Handrücken.

„Ich habe noch eine Frage. Dass mit der Telekinese wissen wir schon. Was habt ihr noch für Gaben?“

„Nehmt ihr mich mit zu den anderen?“, fragte ich.

Und er nickte.

„KILI“, rief er und ich zuckte zusammen.

„Verzeiht!“

„Ja, Onkel?“

„Wir helfen ihr auf. Sie will mit in die Küche“, erklärte Thorin so hastig, dass sein Neffe verwirrt das Gesicht verzog.

Urplötzlich legte Kili seinen Finger auf den Mund seines Onkels. Dieser verstummte Augenblicklich.

„Werter Herr Kili, was Euer Onkel meinte ist, dass er mir eine Frage stellte, nach weiteren Fähigkeiten meiner Person. Das möchte ich gern in der Küche erzählen, so bat ich ihn mit in die Küche zu dürfen. Deshalb seid ihr hier, um uns zu helfen!“, klärte ich Kili auf.

„Okay.“

Beide griffen ganz leicht unter meine Ellenbogen um mir aufzuhelfen. Behutsam zogen sie mich auf die Füße und stützten mich. Wir kamen nur langsam voran und kurz darauf betraten wir zu dritt die Küche. Sofort hielt Fili meine Freundin fest.

„Sie schaffen das“, ermutigte er sie, sitzen zu bleiben. Laurencia setzte sich auf Kilis ursprünglichen Platz, während dieser nun neben mir saß. Thorin auf meiner anderen Seite.

„Wie geht es Euch?“, fragten alle durcheinander.

Thorin sprang auf und brüllte:

„RUHE“

Sofort waren alle ruhig.

„Danke, Hoheit“, sagte ich und er lächelte sanft.

„Immer wieder gern und hört auf mich zu siezen oder so förmlich zu sein. Ich bin Thorin und ein Du würde mir völlig reichen. Das geht auch an die Adresse von Laurencia, Bilbo und Suelya.“

Ich nickte.

„Also was ich sagen will ist, das Thorin mir eine Frage stellte, als er bei mir war. Deshalb sitze ich jetzt hier. Aber ich bin Nori noch eine Antwort schuldig und würde zunächst gern alle Namen hier kennen, bevor ich mich daran mache Fragen zu beantworten. Für heute nur Noris und Thorins, wenn es allen Recht ist.“

Kap 12 Kili

Kili

 

Ich schoss los, als Thorin nach mir rief. Bei seiner momentanen Verfassung, nach den entsetzlichen Enthüllungen um Arya, hielt ich es für angebracht ihn nicht noch mehr mit Ungehorsam zu erzürnen. Die Stimme meines Onkels überschlug sich fast und ich hielt ihm den Mund zu. Arya lächelte leicht.

Das ist doch mal ein Anfang, mit dem ich was anfangen kann, dachte ich und Arya klärte mich darüber auf, warum ich erscheinen sollte.

Sofort setzten wir das um. Thorin sorgte für Ruhe und Arya war dankbar. Thorin erwiderte was darauf, was uns staunen ließ. SO kannten wir ihn alle nicht. Arya bat uns darum, ihr zu sagen, wer wir im Einzelnen sind. Zuvor bot Thorin Arya, Bilbo, Suelya und Laurencia an ihn zu duzen und mit Vornamen anzusprechen. Er ist ein weiser und gerechter König, befand ich. Gandalf erhob sich als erster.

„Ich bin Gandalf, der Graue.“

Die Frauen nickten. Jetzt war das Eis gebrochen.

„Ich bin Bilbo Beutlin“, sagte dieser schüchtern, nachdem er vorgetreten war.

Thorin erhob sich.

„Thorin Eichenschild“

Er setzte sich wieder. So ging das Reih um.

Balin, Dwalin, Bifur, Bofur, Bombur, Fili, Oin, Gloin, Nori, Dori, Ori, und Kili.

„Das bin ich“, hängte ich an und alle lachten.

Nun gab es was zu essen zu trinken und nebenbei beantwortete Arya Noris Frage.

„Die Handbekleidung, die Kleidung und die Schuhe, die wir tragen sind extra für das Klettern an Felswänden gemacht. Aber wir haben auch andere Kleidung mit. Wärmend und trocken.“

Erleichtert sahen sich alle an.

„So nun zu Thorins Frage. Er wollte wissen, was ich noch für Gaben habe. Ich muss dazu sagen, dass auch Laurencia und Suelya über die gleichen Gaben verfügen. Wir können fühlen, dass wir noch mehr Gaben haben und wissen dabei nicht, was für welche das sind. Wir würden euch gern begleiten. Wir sind gute Kämpferinnen. Wir können mit Messern, Dolchen und Schwertern umgehen. Zumal ich eine gute Bogenschützin bin. Laury und Sue haben jeweils einen Ersatzbogen und sechs reichlich gefüllte Köcher mit Pfeilen dabei. Ebenso ich. Bogen plus Köcher inklusive der Pfeile. Wir können außerdem an Felswänden hochklettern und springen von da aus auch schon mal ins Wasser. Könnte bei einer Flucht, vor was auch immer, nützlich sein. Wir können buchstäblich Gedanken hören und diese beeinflussen. Des Weiteren sind wir alle drei im Nahkampf ausgebildet und haben Kampfsporterfahrungen. Nun ich habe am Rande mitbekommen, dass es um meine Haut ging. In dem Punkt unterscheide ich mich von meinen Freundinnen. Sie haben die Fähigkeit nur eingeschränkt. Ich jedoch zur vollen Verfügung. Wenn ich Verletzungen habe, heilt meine Haut von selbst. Ohne Narben zu bilden. Falls ihr Euch fragt, woher ich das mit der Selbstheilung und den Gaben habe? Ich weiß es nicht. Ich schwöre es. Aber Bogenschießen, Nahkampfausbildung, Schwertkampf, Kampfsport und mit Messern umgehen, das lernte ich erst, nachdem ich mit 18 von meinen Adoptiveltern wegging und Sue sowie Laury mitnahm. Wir machten diese Ausbildungen gemeinsam. Jetzt sind wir bereit mit Euch zu neuen Zielen zu marschieren und euch zu helfen“, beendete sie ihren Vortrag.

Sanft klopfte ich ihr respektvoll aufs Knie, damit sie mich ansah.

„Was ist… Fili? Äh nein! Wie war das noch gleich?!“

Sie wirkte, als wolle sie in Tränen ausbrechen.

„Sie hat Ori und Gloin auch schon verwechselt. Seid nachsichtig, Leute. Die Frauen lernen erst unsere Namen“, ermahnte Thorin.

Arya sah tot unglücklich aus. Wieder klopfte ich ihr auf das Knie. Sofort schoss ihr Blick zu mir.

„Kili. Ich heiße Kili“, half ich ihr aus der Patsche.

„Danke sehr. Sagt mal ist das normal, dass Eure Namen sich so dermaßen ähnlich sind???? Kein Wunder, das ich dann nicht weiß, welcher Name zu welcher Person gehört!“, fragte sie und wir nickten.

„Oh je. Thorin, das musst du ändern. Ist ja furchtbar!“, seufzte nun auch Suelya.

„Also was wolltest du von mir, Kili?“

Zum Schluss klang Arya fragend, aber ich nickte nur.

„Das war richtig. Könnte ich ein paar Pfeile abhaben? Ich bin auch ein Bogenschütze. Eine ungewöhnliche Waffe für einen Zwerg, aber ich bin gut“, grinste er mich an und ich wusste es nicht.

„Ich glaube, das entscheiden wir dann, wenn es soweit ist, ok? Nun habt ihr 2 Bogenschützen und drei zusätzliche Schwertkämpfer. Wir bringen Bilbo auch noch was bei“, lachte Suelya.

Selbst Arya nickte lächelnd. Alle jubelten auf. Arya war verwirrt.

„Du lächelst! Das ist ein Grund sich zu freuen“, grinste nun Fili.

Und fügte hinzu:

„Um uns aus einander zu halten, ist es ratsam, sich die Unterschiede zu merken. Zum Beispiel Kili und ich. Ich bin blond, habe einen Bart und blaugrüne Augen. Kili dagegen ist schwarzhaarig, mit einem leichten Vollbart und braunen Augen.“

Fili war süß zu Arya. Er versuchte ihr zu helfen.

„Eure bevorzugte Waffe, Herr Fili! Schwert? Pfeil und Bogen? Oder doch lieber eine Axt?“, fragte Arya ungerührt.

„Schwert! Sagt ruhig Fili zu mir und duzt mich!“, bat er und erhielt im Gegenzug von Arya, die gleiche Erlaubnis.

Vorname plus duzen. Er versuchte es noch einmal, dass sie ihm die Hand gab. Sie schüttelte traurig den Kopf.

„Ist kein Problem. Wir üben das, ok? Wir alle gemeinsam. Wir kriegen das hin.“

Drei Tage später, nachdem alle halbwegs ihre verheerende Geschichte verdaut hatten, wurde es ernst.

Kap 13 Gandalf

Gandalf

 

Ich kam zusammen mit 8 Zwergen namens Bifur, Bofur, Bombur, Oin, Gloin, Nori, Dori und Ori im Auenland an. Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem Gastgeber Bilbo Beutlin. Plötzlich sah ich drei Personen am Boden liegen, die sich nicht bewegten. Rasch ging ich zu ihnen hin und sah, dass es drei junge Frauen waren, die, die Größe eines Zwerges hatten. Alle hatten Gepäck und Waffen dabei. Nun war ich mir endgültig sicher, dass sich zwei Prophezeiungen erfüllen würden.

Die eine besagt, dass drei völlig unbekannte Frauen, die selbst weder ihre Abstammung kennen, noch wissen welche enormen Kräfte sie haben, dabei behilflich sein werden, den Erebor zurück zu bekommen. Die andere besagt, dass diese Damen die Königsfamilie der Zwerge beschützen werden und diese beschützt dafür die Frauen. Es soll die einzig wahre Liebe der Zwerge sein.

Bombur stand plötzlich hinter mir und fragte:

„Herr Gandalf, was seht ihr da?“

„Bombur, mein lieber Freund, hole bitte deine Kameraden. Dort liegen drei junge Frauen. Sie sind leicht verletzt und brauchen nun Schutz. All ihr Hab und Gut nehmen wir mit.“

„Ja, Herr Gandalf. Glaubt ihr das Thorin so begeistert davon sein wird, gleich drei Frauen mitzunehmen, auf diese Gefährliche Reise? Ganz zu schweigen von den Prinzen Fili und Kili. Sie sind die Schwesternsöhne unseres Königs.“

„Sei unbesorgt. Es wird alles gut gehen.“

Die Damen wurden behutsam hochgehoben und getragen. Nur etwa 10 Minuten später trafen wir ein und die vorderen Zwerge purzelten ins Haus. Kaum sah Bilbo auf und riss er erschrocken die Augen auf.

„Was ist geschehen, Gandalf?“, fragte er und ich wusste es nicht.

„Habt ihr drei Gästebetten?“, fragte ich deshalb sanft nach.

„Ja, natürlich. Folgt mir doch bitte.“

Vier weitere Zwerge waren schon da. Damit waren es also 12. Fehlte nur noch Thorin Eichenschild. Es klopfte laut und ich öffnete die Tür.

„Hallo Gandalf. Wo sind denn alle?“, fragte dieser mich, als er sah das dieses Haus wie ausgestorben wirkt.

„Im Gästezimmer. Ori kümmert sich bereits um drei leicht verletzte Frauen, die wir auf dem Weg hierher gefunden haben. Sie haben Waffen dabei. Ich denke sie können kämpfen“, antwortete ich ihm und er lief geschwind zu seinen Freunden.

„Wer sind die drei?“, fragte er und beobachtete eine Schwarzhaarige Frau, der er eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

Ganz sanft und behutsam. Ebenso verhielten sich Fili und Kili. Die drei Königszwerge saßen an den Betten der Frauen und bewachten sie höchstpersönlich.

„Habt ihr schon gespeist, mein König?“, fragte Balin sanft nach.

„Nein, noch nicht. Kommt Leute. Gehen wir essen“, sagte Thorin und erhob sich von dem Stuhl.

„Ich kenne die Namen der Damen nicht, Thorin. Aber wir müssen warten bis sie zu sich kommen. Dann werden wir die Namen schon erfahren“, erklärte ich sanft und Thorin nickte.

Dann verließen wir alle das Zimmer der Frauen. Wir aßen und tranken und es wurde gelacht. Allerdings achtete Thorin streng darauf, dass es nicht zu laut wurde. Am dritten Tag ging ich um nach den Frauen zu sehen in ihr Zimmer. Ich hatte in den letzten Stunden überlegt, wie ich es schaffen könnte, Thorin schmackhaft zu machen, das diese 3 Damen mit uns reisen können. Mir fiel nichts ein. Also musste ich es drauf ankommen lassen.

Aber so wie sich der König und die Prinzen sich um sie kümmerten, würden sie die Frauen um nichts auf der Welt hier zurücklassen wollen. Zu meiner Überraschung war eine der Frauen bereits wach und auf den Beinen. Ein Gespräch entstand und ich nahm sie mit in den Flur, wo Bilbo sich rasch dazu gesellte. Als sich die Tür öffnete und die zwei übrigen Frauen stolperten heraus. Dann kam auch noch Thorin dazu. Seine Neffen im Schlepptau.

Ich hatte sofort gemerkt, dass eine der Frauen extrem scheu war und ahnte nicht im Entferntesten warum. Das sollte sich schneller ändern, als mir lieb sein konnte. Ihre Geschichte ging unter die Haut und ja auch ich weinte als ich diese hörte. Die Zwerge sollten noch eine Menge fluchen und noch mehr Wut empfinden.

Zunächst stellte sich Thorin vor, dann seine Neffen. Er gab allen die Hand, was Arya nur zögernd annahm. Die anderen Frauen bekamen große Augen und warfen sich einen ungläubigen Blick zu. Dann kehrten wir an den Tisch zurück und Thorin befahl streng drei Stühle zu holen.

Aryas Kopf ruckte zu ihm herum mit einem Ausdruck der puren Angst in den Augen.

Was mag sie erlebt haben, dass sie so reagiert? Ich hoffe, sie lernt schnell ihnen zu vertrauen, dachte ich und es sollte ein weiteres Abenteuer werden, das zeitgleich mit unserer Mission ablaufen sollte.

Thorin entschuldigte sich und erklärte einiges. Arya klappte der Mund auf und ging nicht mehr zu. Irgendwann brach Chaos aus. Arya floh regelrecht aus dem Raum und die Tür knallte. Alle rätselten und Thorin brachte es mit seinen Vermutungen auf den Punkt. Laurencia bestätigte und erklärte einiges. Arya kam zurück, entschuldigte sich mit weiteren Erklärungen. Ihre Stimme war Tränen erstickt. Arya lehnte sich an Suelya und weinte bittere Tränen. In den Augen und Gesichtern der Zwerge stand Kummer und Wut. Aber auch Sorge. Plötzlich wurde es hektisch, da Arya zusammenbrach.

Thorin nahm Arya behutsam aus Sues Armen entgegen und legte sie voller Vertrauen in Kilis Arme, was Fili schmollen ließ. Ori ging mit und Sue folgte kurz darauf, als nach einem Assistenten gefragt wurde. Dann erfuhren wir Aryas entsetzliche Geschichte. Die damit endete das Suelya und Laurencia stritten. Laurencia erzählte die Geschichte von Arya, jedoch nicht zu Ende. Ich persönlich glaube, dass sie dies Arya überlassen will. Als alle am Tisch saßen, gemeinsam mit den Frauen, wurde gegessen gelacht und gesungen. Die Zwerge überforderten, den armen Bilbo sehr.

Kap 14 Suelya

Suelya

 

Die Zwerge begannen zu singen:

Schlitzt das Tischtuch von Damast

Steckt in Brand nun den alten Kork

Werft die Gläser fest an die Wand

Tut, was Bilbo Beutlin hasst

Spritzt den Wein an jede Tür

In den Boden stampft das Fett

Tränkt die Teppiche gut mit Bier

Schmeißt die Knochen unters Bett

Wir zerkleinern mit dem Beil

Töpfe, Schüsseln, Porzellan

Und ist dann etwas heil

Fangen wir von vorne an

Tut, was Bilbo Beutlin hasst“1

Die Zwerge brachen in schallendes Gelächter aus, nachdem Bilbos kostbares Geschirr geschickt geworfen und gefangen wurde. Ein besorgter Bilbo stürzte in die Küche und sah verblüfft, dass sein Geschirr heil und sauber vor ihm stand. Jetzt mussten selbst wir lachen.

Thorin, Fili und Kili sahen besonders Arya an und freuten sich, das sogar sie herzhaft lachte. Ich warf Laury einen ungläubigen Blick zu. Das Gelächter erstarb, als Thorin langsam und gut überlegt zu Arya ging.

„Es freut mich sehr, dich so Lachen zu sehen. Ich hoffe, dass unser Humor, euch noch öfter so ein Lachen entlockt. Es steht euch ausgezeichnet“, sagte er und fügte hinzu:

„Entschuldigt mich nun, denn ich muss mit Gandalf sprechen. Jungs, stellt nichts Dummes an.“

Alle Zwerge warfen ihm einen Blick zu der von empört bis amüsiert ging.

„Wir doch nicht…“, begann Fili und Kili lachte:

„Was denkst du denn von uns?“

Thorin drehte sich um und lachte ebenfalls.

„Wollt ihr zwei echt eine Antwort darauf haben?“

Hastig schüttelten die Brüder den Kopf. Jetzt lachten wir drei erneut auf. Kili grinste.

„Siehst du, Onkel, so bringen wir sie zum Lachen.“

„Dann ist ja alles gut!“, erwiderte dieser noch und verschwand um die nächste Ecke.

„Hat euch das Lied gefallen?“, fragte Fili mich plötzlich.

„Ja, sehr. Es war unglaublich, wie geschickt ihr alle seid. Mein Respekt ist euch allen sicher“, erklärte ich ihm antwortend.

Zwölf Zwerge verneigten sich leicht vor uns Frauen.

„Vielen Dank, das wissen wir zu schätzen“, entgegnete Dwalin, mit seiner tiefen, dröhnenden Stimme.

Arya zuckte leicht zusammen und doch stürmte sie nicht aus dem Zimmer. Erst jetzt viel mir auf warum. Neben ihr waren Laury und Kili. Dwalin bemerkte dies auch und wandte sich sanft an Arya.

„Arya, verzeiht ich will euch keine Angst machen. Aber für meine Stimme kann ich nichts.“

Sie nickte.

„Ist schon gut…“

Sie brach ab und überlegte.

„Balin? Nein, lasst mich nachdenken. Dalin?“ fragend sah sie ihn an.

„Fast richtig. Dwalin, ist mein Name.“

Aryas Blick wurde Entschuldigend.

„Ihr lernt noch. Also macht euch deshalb keine Sorgen“, beruhigte Dwalin, die angespannte Arya erfolgreich.

Wir alle staunten nur noch. Thorin kehrte zurück und sah unsere verblüfften Gesichter.

„Was ist hier los?“, fragte er und wir grinsten dümmlich.

„Dwalin hat es geschafft Arya zu beruhigen. Das schafft sonst niemand. Wir sind nur verblüfft.“

„Oh na dann, gut gemacht, Dwalin.“

1 Das Lied kommt am Anfang des Films „Der Hobbit-Eine unerwartete Reise“ vor. Zudem Zeitpunkt ist Thorin jedoch noch nicht bei Bilbo zu Gast.

Kap 15 Arya

Arya

  

Dwalin errötete leicht bei dem Lob des künftigen Königs. Gandalf taucht zu plötzlich für mich vor uns auf. Sofort zog ich mich zurück und wie von selbst schlossen Thorin, Fili, Kili und die Mädels die Lücke in einem leichten Halbkreis.

„Aber, aber, meine Freude. Ich tu ihr nichts. Vergebt mir. Habe ich Euch erschreckt, Arya?“, fragte er beschwichtigend an die Zwerge gerichtet und zum anderen fragte er mich besorgt.

„Ja, habt ihr!“, piepste ich immer noch verschreckt.

„Arya, Suelya und Laurencia. Würdet ihr bitte mal zu mir kommen? Thorin, Fili und Kili dürfen mit, wenn euch das Sicherheit gibt, Arya“, bat er und ich nickte leicht.

„Ja, das tut es. Die drei Zwerge vor mir drehten sich zu mir um.

„Würdet ihr bitte mitkommen? Sonst geh ich nirgendwo hin!“, bat ich und gewann meine Stimme zurück.

„Ja, das tun wir, wenn auch Laurencia und Suelya das wünschen“, erwiderte Thorin sanft und seine eisblauen Augen funkelten leicht.

Ganz so, als ob er es genießen würde gebraucht zu werden. Auch Kilis braunen Augen glänzten vor Vorfreude. Selbst in Filis blauen Augen war dies deutlich zu erkennen. Die Mädels nickten und seufzten ergeben. Sie wussten gegen meinen Dickschädel kamen sie nicht an. Langsam trat Thorin zur Seite um mir Platz zu machen. Aber die drei ließen mich keine Sekunde aus den Augen. Ich ging zu dem Tisch an dem der Istari inzwischen saß und wartete.

„Was ist los, Gandalf?“, fragte Suelya sanft.

„Nun ich habe Tagebücher für Euch. Von Euren Ahnen. Jede von Euch bekommt sechs Stück. Ich bat einst Eure Vorfahren ihre Geschichte aufzuschreiben. Jeweils 2 Bücher pro Generation. Urgroßeltern, Großeltern und natürlich auch eure Eltern. Es gibt noch viel mehr davon. Aber diese sechs hat man gefunden, nachdem alle aus dem Erebor flohen, weil Smaug, der Schreckliche, den Berg und seine Reichtümer an sich gerissen hatte. Im Erebor existiert eine Bibliothek. Dort lagern die restlichen Bücher. Laurencias sind die Grünen Bücher. Suelyas sind Rot und zum Schluss natürlich auch Arya. Ihre Bücher sind Royalblau.“

Thorin sah mich groß an.

„Warum denn Royalblau?“, fragte ich verblüfft.

„Ihr stammt aus der Blutslinie von Durin, dem Unsterblichen ab. Deshalb. Aber ihr seid nicht direkt mit Thorin und seinen Neffen verwandt. So viel ist mir bekannt. Ihr, Arya, entstammt der bisher unbekannten Blutslinie von Thorin, dem ersten. Er war ein Bruder von Thorins Ururgroßvater Nain, dem zweiten. Thrain, der erste und Durin, der sechste sind Ahnen von Suelya (Durin, der sechste) und Laurencia (Thrain, der erste). Jede Ahnenlinie hat eine eigene Farbe. Thorins ist Gold, wie die seiner Neffen und so weiter. Wenn sich beispielsweise Ahnenlinien vermischen, werden auch die Bücher, die zur Familie gehören zweifarbig“, erklärte Gandalf geduldig.

Kap 16 Laurencia

Laurencia

 

Alle warfen sich ungläubige Blicke zu.

„Soll das heißen das auch wir Zwerge sind, denen einst von Smaug die Heimat gestohlen wurde, Gandalf?“, erhob Arya zum ersten Mal überhaupt, seit Sue und ich sie kennen, die Stimme.

Sie klang aufgebracht und in ihr brodelte es. Gandalf schwieg. Arya wurde immer wütender, Gegenstände begannen zu wackeln und da der Istari noch immer beharrlich schwieg flogen diese plötzlich kreisend durch den Raum. Alle Zwerge zogen geschockt den Kopf ein und machten sich ganz klein. Selbst Thorin, Fili und selbst der sonst so selbstsichere Kili.

„Was geschieht hier? Was hat das zu bedeuten?“, fragten die Brüder, wie aus einem Mund.

Wir Mädels lachten nur und gingen dazu über Arya zu beruhigen, bevor die Zwerge in Panik geraten.

„Dass meine Lieben, ist Arya, wenn sie kurz vorm durchdrehen ist vor Wut. Sie kann die Telekinetischen Kräfte am besten kontrollieren, die Telepathischen jedoch nicht. Das lernt sie aber so langsam, auch diese Kräfte zu beherrschen. Ihr braucht euch nicht verstecken. Je offener und selbstbewusster ihr damit umgeht, desto eher beruhigt sie sich auch wieder. Allerdings ändert es sich nicht, wenn Gandalf weiter schweigt. Je länger er das tut, desto wütender wird sie“, erläutere ich sanft und gehe gemeinsam mit Sue auf Arya zu.

„Arya versuch ganz ruhig und gleichmäßig zu atmen“, gibt Sue behutsam von sich.

Arya schüttelt angestrengt den Kopf. Wir wissen wie Kräfte zehrend das sein kann, die Kontrolle über diese Gabe zu verlieren. Endlich räuspert Gandalf sich und erhebt langsam die Stimme.

„Ja, genau das soll es heißen. Zumindest trifft das auf eure Ahnen zu. Arya wurde einst im Erebor geboren. Suelya und Laurencia erblickten das Licht dieser Welt in den Eisenbergen bzw. in den Blauen Bergen“, antwortete er endlich.

„Wer von uns beiden ist in den Blauen Bergen geboren?“, fragte ich aufgebracht.

„Suelya“, kam es knapp über die Lippen des Istari.

Die Gegenstände kreisten immer langsamer und fielen dann zu Boden, ohne kaputt zu gehen. Bilbo atmete auf.

„Bei uns wäre jetzt der reinste Scherbenhaufen“, lachte ich.

Arya schloss Sue und mich gleichzeitig in die Arme.

„Gandalf?“, sagte Arya leise und doch sicher, dass sie die Antwort hören wollte.

„Ja, was ist denn?“

„Es heißt, dass man in der Bibliothek des Erebor jede Antwort finden kann, zu der man eine Frage hat. Stimmt das?“, fragte sie neugierig geworden nach.

„Kommt ganz auf die Frage selbst an. Nein, nicht alle Fragen können dort beantwortet werden“, gab er schließlich zu und sie nickte.

Die Zwerge atmeten alle erleichtert aus.

Kap 17 Kili

Kili

 

Man war das ein Abenteuer! Aber es tat gut zu sehen, dass auch Aryas Geduld ein Ende hat und dass sie sehr zornig werden kann. Sie ist dann echt respekteinflößend. Es war gut zu sehen, wie sie ihre Stimme erhob. Wir alle, inklusive meines Onkels zogen den Kopf ein, um nicht von den umherwirbelnden Gegenständen getroffen zu werden.

Echt unheimlich diese Kräfte, die in Arya, Suelya und Laurencia schlummern. Unsere Gegner - sollten uns auf der Reise, welche begegnen - können sich mächtig warm anziehen! Wir gingen ins Wohnzimmer und versammelten uns um den Kamin herum. Die Frauen in unserer Mitte.

Dann begannen wir erneut zu singen:

Über die Nebelberge weit

Zu Höhlen tief

Aus alter Zeit

Da ziehen wir hin

Da lockt Gewinn

Durch Wind und Wetter, Not und Leid

Und dort wo knisternd im Gehölz erwacht

Ein Brand von Winden angefacht

Zum Himmel rot, die Flamme loht,

Bergwald befackelt hell die Nacht“ 2

Kurz darauf suchten wir uns alle einen Schlafplatz und die Frauen bevorzugten das Gästezimmer. Thorin, Fili und ich legten uns vor das Bett unserer jeweiligen Herzdame und schliefen schnell ein. Am nächsten Morgen weckten wir Suelya und Laurencia und baten darum, dass sie Arya wecken. Sie sollen sich auf unsere Abreise vorbereiten.

Suelya nickte und machte sich sogleich ans Werk. Arya war schneller wach, als wir hätten gehen können.

„Jungs? Habt ihr echt auf dem Boden geschlafen? Da vorne steht ein Sofa, welches locker drei Personen Platz bietet“, sagte sie noch müde.

Erst jetzt sahen wir, dass sie Recht hatte. Synchron schlugen wir uns die flache Hand vor die Stirn und erröteten dann doch. Wir nahmen reiß aus und blieben ihr die Antwort schuldig.

2 Die Zwerge singen dieses Lied gemeinsam mit Thorin, am Abend vor ihrer Abreise aus dem Auenland in „Der Hobbit-Eine unerwartete Reise“

Kap 18 Arya

Arya

 

Am nächsten Morgen wurde ich von den Mädels geweckt, die mir sagten, dass wir unsere Abreise vorbereiten sollten. Ich war offenbar schneller wach, als die Jungs gedacht hätten. So waren diese noch immer bei uns im Zimmer. „Jungs? Habt ihr echt auf dem Boden geschlafen? Da vorne steht ein Sofa, welches locker drei Personen Platz bietet.“, sagte ich noch immer müde. Erst jetzt sahen sie, dass ich Recht hatte. Synchron schlugen sie sich die flache Hand vor die Stirn und erröteten dann doch. Dann nahmen die drei Zwerge reiß aus und blieben mir die Antwort schuldig. Nur wenige Minuten später waren wir unterwegs. Sue, Laury und ich wurden auf drei Ponys aufgeteilt. Sue wurde in die Obhut von Fili gegeben und seinem Schutz unterstellt. Deshalb ritt sie auf seinem Pony mit. Aus den gleichen Gründen wurde Laury Kili zugeteilt und sie ritt auf seinem Pony mit. Ich nahm Thorins Angebot an, auf seinem Pony mitzureiten und stellte mich damit unter seinen Schutz. Ich erlaubte ihm, mich so zu umfassen, damit er die Zügel halten kann. Gandalf half uns Frauen aufs Pony so, dass wir vor den Männern saßen und deren Arme uns an einem Sturz hinderten. Ungefähr eine Stunde später hörten wir ein stetig lauter werdendes „Wartet! Wartet!“ Es war Bilbo, der uns nun doch folgte und offenbar seine Meinung geändert hatte. Ich sah Thorin bittend an, das Pony zu stoppen. Das tat er mit einem laut und deutlichen „Halt, halt.“

Kap 19 Bilbo Part 01

Bilbo Part 01

Früh am Morgen saß ich auf einer Bank in meinem Vorgarten, der sich vor meinem Haus befindet, und rauchte eine Pfeiffe. Mit einem Mal blieb ein alter Mann in grauem Gewand und Hut vor meinem Garten stehen. In seiner Hand hielt er einen Stock, auf den er sich ein wenig stützen konnte, wenn der Weg lang und beschwerlich wurde. Freundlich wünschte ich ihm einen: „Schönen guten Morgen.“ Ich erhielt eine ausführliche Erwiderung und diese verwirrte mich dann doch sehr. Ich antworte: „Alles zugleich, nehme ich an!“ und fragte, dann doch: „Kann ich Euch helfen?“ Murmelnd erwiderte er: „Das bleibt abzuwarten.“
Einiges wurde hinzugefügt und wir wurden in eine Diskussion verstrickt, bis er mich verblüffte, als ich in Haus zurückgehen wollte, mit der Post in meiner Hand. In der anderen Hand hielt ich immer noch meine Pfeife. Dieser alte Mann nannte den Namen meiner Mutter. Abrupt blieb ich stehen und wandte mich zu ihm um. Ich ließ ein ungläubiges: „Wie bitte?“ von mir hören und ich glaube ich musste ihn auch recht fassungslos angucken. Es fühlte sich an, als wären mir sämtliche Gesichtszüge entgleist.
Der alte Mann tadelte mich, ich hätte mich verändert und das nicht nur zu meinem Besten und dann wurde mein Name genannt. Ich verstand nichts mehr. *Woher kennt er mich?*, dachte ich und fügte fassungslos hinzu: „Verzeihung, kenne ich Euch?“ Er erklärte: „Nun, Ihr kennt meinen Namen, obwohl Ihr nicht wisst, dass er zu mir gehört. Ich bin Gandalf… …Und Gandalf bin ich.“ Er lächelte gütig. Jetzt klickte es in meinem Kopf und ich erinnerte mich an ihn.
„Gandalf? Doch nicht Gandalf, der wandernde Zauberer, der immer so ein unglaubliches Feuerwerk gemacht hat?“, fragte ich und fügte noch einiges hinzu. Wir unterhielten uns weiter und nach einer ganzen Weile, setzte er seinen Weg fort und ahnte nicht, was noch alles auf mich zukommen würde. Das noch eine Menge Chaos in meinem Haus und meinem Leben ausbrechen würde. Stunden später klingelte es dreimal hinter einander und es traten Zwerge in mein Haus.
Sie stellten sich als Dwalin, Balin, Fili und Kili vor. Stets verbeugten sie sich vor mir, was für mich befremdlich war und fügten ein „Zu Euren Diensten“ hinzu. Als es ein viertes Mal klopfte, ging ich los um zu öffnen und die anderen folgten mir unauffällig. Wütend vor mich her schimpfend, riss ich die Tür einfach auf und alle fielen in mein Haus, bis auf drei Zwerge. Ich sah auf und riss die Augen weit auf. Gandalf stand vor mir und ich fragte: „Was ist geschehen, Gandalf?“ Er sagte mir, dass er dies nicht wisse und bat: „Habt ihr drei Gästebetten?“
Sofort platzte die Antwort aus mir heraus. „Ja, natürlich. Folgt mir doch bitte.“ Gehorsam folgten mir alle und die Frauen wurden ganz sanft in die Betten gelegt und Gandalf beauftragte einen der Zwerge damit, sich um die Frauen zu kümmern.“ Gandalf schien zu erahnen, was ich dachte. „Der Zwerg, den ich mit der Betreuung der Frauen beauftragte, ist ein Heiler. Sein Name ist Ori.“ Kurz darauf klopfte es erneut an der Tür und ein weiterer Zwerg traf ein. Er unterhielt sich mit Gandalf. Seine Stimme ist tief und erhaben. Sie ist eines Königs würdig.

Da ahnte ich auch noch nicht, dass er genau das sein würde. Dass er nur noch nicht gekrönt worden war. Gandalf betrat mit dem neuen Gast den Raum und stellte ihn vor. Es sollte noch eine Weile dauern bis die Frauen aufwachen sollten. Drei Zwerge kümmerten sich rührend zusammen mit dem Heiler um die Frauen. Es dauerte eine ganze Weile bis die Frauen nacheinander erwachten. Zuerst war es die Frau mit dem Kupferfarbenen Haar.
Ich höre eine Weile das Gespräch mit, das sie mit Gandalf führte und trat auf sie zu. Überraschenderweise bin ich mit ihr auf Augenhöhe. Ich stellte mich vor und berichtete ihr von bisherigen Ereignissen. Doch noch erfuhr ich ihren Namen nicht. Wir befanden uns in meinem Flur. Die Tür zu dem Gästezimmer öffnete sich und die beiden anderen Frauen stolperten aus den Raum.
Gandalf richtete eine Frage an die beiden. Eine der beiden lächelte freundlich und antwortete höflich, während sie auf Gandalf zu ging. „Erst seit wenigen Minuten…“ und der Rest der Antwort war uns alle gerichtet. „…Ich bin Laurencia und das ist meine allerbeste Freundin Arya.“ Sie deutete zunächst auf sich und dann auf die schweigsame Frau. Dann fuhr sie fort. „Wie ich sehe habt ihr meine zweite beste Freundin bereits kennengelernt.“
Thorin und seine Neffen Fili und Kili kamen dazu und stellten sich vor. Ich ließ die Frauen nicht aus den Augen. Zwei davon waren total verzückt von den Neffen Thorins. Fili und die Frau mit dem Kupferfarbenen Haar und Kili starrte Laurencia an. Sie ist dunkelblond. Thorin suchte irgendwie vorsichtig Aryas Blick. Ihr Haar ist schwarz, wie das Gefieder eines Raben. Auch Thorins Haar hat die gleiche Farbe, allerdings zogen erste graue Strähnen dadurch und es ließ ihn weise wirken. Ich stellte fest, dass ich nicht wusste, wie alt Thorin und seine Weggefährten eigentlich sind.
Thorin trat vor und stellte zunächst sich und dann seine Neffen vor. Im Zuge der Vorstellungsrunde stellten sich auch die Frauen vor. Man sah Thorin an, dass ihm Gedanken durch den Kopf gingen. Ich hätte alles drum gegeben, um zu wissen, was er denkt. Doch da erhob sich Filis Stimme. „Wie lauten Eure Namen, die Damen?“ Kili stimmte ihm grinsend zu. Dies rang sogar der scheuen Arya ein winziges Lächeln ab. Die Stimme der ersten Frau erhob sich. „Ich bin Suelya“ Nun wusste, ich endlich den Namen der Frau, mit dem Kupferfarbenen Haar. Dann wurde die nächste Dame den Zwergen vorgestellt.
„Das ist Laurencia.“ Nun deutete Suelya auf die scheue Dame. „Dies, Herr Eichenschild, ist Arya.“ Thorin antwortete und nahm dabei offenbar Rücksicht auf Arya. Er ging auf Suelya zu und reichte ihr mit den Worten „Es ist mir eine Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen!“ die Hand. Er wiederholte es bei Laurencia und begab sich dann zu Arya. Geduld zeichnete sich in seinem Blick ab. Er reichte ihr vorsichtig die Hand. Sofort lag ein Ausdruck von Angst und Schmerz in dem schönen Gesicht. Zögernd nahm sie die Hand an. Stolz breitete sich auf Thorins Gesicht aus. Arya ist mutig. Echt bewundernswert. Thorin sah seine Neffen warnend an und sie verstanden.
Zuerst gingen die Brüder, so viel war mir klar-dass sie dies waren, auf Suelya und Laurencia zu, reichten den Frauen die Hand und stellten sich vor. Bei Arya angekommen, trat Thorin neben Arya, was ihr offenbar Sicherheit gab, und sie nahm die jeweilige Hand an. Die Brüder lobten sie sanft und senkten die Lautstärke ihrer Stimmen, um sie nicht unnötig zu ängstigen. Thorin nickte beiden zu und gemeinsam begleiteten wir die Frauen zum Tisch. Thorin gab in strengem Tonfall Befehle, die sofort befolgt wurden. Noch immer begriff ich nicht warum. Sofort fuhr Aryas Kopf zu ihm herum, in den Augen stand die pure Angst. Thorins Blick wurde entschuldigend und es wirkte, als würde er sich selbst zur Ordnung rufen und das in Gedanken.
*Was mag sie erlebt haben, dass sie so viel Angst hat.*, dachte ich. „Vergebt mir die Damen. Manchmal muss ich streng sein. Ich bin der zukünftige König vom Erebor.“ Nicht nur Arya klappte die Kinnlade herunter, sondern auch mir und den anderen beiden Frauen. Nur Arya schaffte es nicht die Kinnlade wieder zu schließen. Die Stühle wurden gebracht und alle setzten sich. Irgendwie machten die Frauen den Eindruck sich zu unterhalten, ohne dabei die Stimme zu benutzen. Das wirkte befremdlich. Thorin sah sie grübelnd an und drückte ihr ganz vorsichtig den Kiefer nach oben. Sie zuckte ganz unbewusst zurück. Man sah deutlich das die Angst wieder da war.
Kilis Stimme erhob sich sanft und durchbohrte sie mit seinen tiefbraunen Augen. Arya antwortete ihm und sie entschuldigte sich bei Thorin. Dieser reagierte ganz sanft, als er ihren entschuldigenden Worten lauschte und verneigte seinen Kopf vor ihr. Dieses Verhalten wurde auch erklärt. Arya bat um den Namen des Zwerges und er antwortete ihr, als man ihr diesen nannte. Alles sah sie erstaunt an. Gloin erklärte einiges und in mir wuchs Mitgefühl für die Zwerge. Arya stoppte Thorin, bevor dieser zu einer Ermahnung ansetzen konnte. Der künftige König erwiderte etwas darauf und sie nickte zustimmend. Nun stellte sich Balin höflich vor und bat um mehr Informationen. Er bietet ihr auch die Hand an, was Gloin nicht getan hatte. Gloin erklärte sich augenblicklich in entschuldigendem Tonfall. Von Arya kam ein knappes „Entschuldigung akzeptiert.“
Dies hatte sie dem „Gloin, so ist doch Euer Name, oder Herr Zwerg“ hinzugefügt. Er nickte sofort. Zögerlich und doch mutig reicht sie Balin die Hand. Dann beginnt Arya zu erzählen und stellt sich noch einmal vor. Sie ist zwar ängstlich, aber doch offen und ehrlich. Jetzt mischt sich Gandalf ein und fordert die Frauen auf zu erzählen. Zustimmend nickten sie mit dem Kopf. Laurencia erhob nun die Stimme, nachdem sie die ganze Zeit schwieg und alles aufmerksam beobachtete. Nun waren wir es, die aufmerksam zu hörten und ab und an warfen wir uns ungläubige Blicken zu. Nachdem Laurencia endete, zog Fili, ungewollt, die Aufmerksamkeit auf sich.
„Ihr klettert Felsen empor?“ Es rutschte ihm so raus und sein Blick war noch immer ungläubig. Ich merkte deutlich, dass es allen anderen ebenso erging, nur, dass sie schwiegen. Vorerst jedenfalls. Nun meldete sich auch Nori zu Wort und die Frauen baten um den Namen, den er ihnen bereitwillig verriet. Er reichte allen Frauen die Hand, die aber nur zwei ergriffen. Mich beschlich das Gefühl, dass es Arya zu viel wurde. Traurig sah sie Nori an und entschuldigte sich, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. Sie ging, nachdem sie sich erhoben hatte. Eine Tür knallte.

Kap 19 Bilbo Part 02

Bilbo Part 02

 

Normalerweise hätte ich jedem, der dies tut, die Meinung gesagt und dass wenig freundlich. Ich hasse es, wenn man mit Türen knallt. Aber irgendwie hielt mich ihr trauriger Blick davon ab und ich beschloss sie gewähren zu lassen.
Also blieb ich, wo ich war und wartete auf Aryas Rückkehr. „Was hat sie denn?“, fragte jemand besorgt. „Balin!“, kam es von Thorin ermahnend und er sagte uns, was er dachte. Suelya bestätigte dies und erklärte, das Arya eine furchtbare Vergangenheit habe und Arya seitdem nur noch Laurencia und ihr vertraue. Sie fügt einiges hinzu und bittet uns Geduld zu haben und das Arya von selbst zurückkäme. Fili empörte sich und fragte einiges. Laurencia erwidert darauf noch mehr. Weitere Informationen folgten von Sue, wie man Suelya rief.
Soviel erfuhren wir schon mal. Sue ergänzte die Informationen noch weiter und mir schwirrte der Kopf von den ganzen Informationen. So langsam beschlich mich das Gefühl, dass es eine totale Horrorgeschichte werden würde und ahnte noch nicht, dass noch das völlige Chaos ausbrechen sollte. Gedämpft schimpft Thorin vor sich her. In seinen Augen konnte ich Wut, Hass und Mordlust erkennen. Sie versprühten es regelrecht und drückten aus: „Kommt mir nicht zu nah oder reizt mich unnötig, sonst rollen Köpfe.“
Ich schwor mir selbst, dies nicht auszuprobieren, denn meinen Kopf möchte ich noch behalten. Kurz darauf, nachdem sich alle soweit im Griff hatten, kehrte auch Arya zurück und wendet sich reumütig an Nori. Sie erklärt, warum sie ging. Sie entschuldigt sich sogar, was wie ich finde, komplett unnötig ist. Aryas Stimme klingt Tränenerstickt. Augenblicklich erhob sich Thorin, doch Sue drückt ihn ganz sanft wieder auf den Stuhl zurück. Laurencia steht auf und steht Arya und Sue bei. Arya ist verängstigt und traurig. Ich glaube, es ist eine gute Idee, wenn ihre Freundinnen sich jetzt um Arya kümmern, da sie diese sehr gut kennt und ihnen vertraut.
Erneut kullern Tränen, dieses Mal jedoch an Sues Schulter, bis Arya plötzlich zusammensackte. Die Frauen hatten kaum eine Chance Aryas Sturz abzufangen und doch gelang es ihnen ganz gut. Jetzt brach das Chaos los und es war echt schwer nicht den Überblick zu verlieren. „Ori! Schnell! Sie brauchen Hilfe. Was ist passiert?“, kam es von Thorin, der den Frauen half und Arya behutsam aus den Armen der Frauen löste. Er nahm sie hoch, legte sie vertrauensvoll in Kilis Arme, der sie davontrug.
Ori rief ihm was nach und auch ich eilte los und die Tür zu öffnen. „Danke, Bilbo. Hol ein bisschen Wasser oder Tee für sie. ORI!“, sagte Kili dankbar und rief ungeduldig nach Ori, dem Heiler, während er sie ganz behutsam in ihr Bett legte. Ori antwortete ihm und schickte Kili weg. Auch ich musste gehen, als der Tee da war. Ich wurde gebeten ihm einen Assistenten zu schicken. Ori wandte sich Arya zu und untersuchte sie ganz sanft, soweit es ihm möglich war, ohne Assistenten. Ich ahnte schon, das Kili gefragt wurde, wie es Arya geht. Doch ich wusste nicht, was er geantwortet haben könnte. Ich eilte zu den anderen und fragte: „Ori, braucht einen Assistenten. Meldet sich jemand freiwillig?“ Ich muss wohl so besorgt geklungen haben, wie ich mich fühlte. Suelya antwortete mit: „Ja, ich“
Schon war sie weg und ich blieb hier. Nun ging Thorin Laurencia an und Kili und Fili beschützen sie. Kili fuhr dazwischen und seine Stimme klang Rasiermesserschaf. Zu meiner Überraschung entschuldigte Thorin sich bei ihr und wurde herrisch, nachdem er Laury, so hatte ich in der Zwischenzeit erfahren, dass dies Laurencias Rufname ist, gebeten hatte, alles zu erzählen, was sie weiß. Sie wurde leicht blass, was aber niemandem auffiel. Ich war offenbar der einzige, der aufmerksam genug war.
„Dwalin! Dori! Bewacht ihr Zimmer.“, befahl Thorin und die beiden stoben sofort davon. Offenbar ist es dann besser Gehorsam zu zeigen, um ihn nicht noch weiter zu reizen. Nun begann Fili zu erklären und Laury nickte. Sie erbittet sich Zeit und erklärt sofort warum. Thorin nickt und schwor, dass er mit Arya rede, sobald sie erwacht und ihr alles erklären wird. Erleichterung macht sich auf Laurys Gesicht breit und atmet noch mal tief durch, bevor sie beginnt zu erzählen. Ich konnte mir vorstellen das Dwalin, Nori und Ori neugierig genug waren, um mitzuhören und sich dann geschockte Blicke zu werfen würden. „Nun gut…“, begann Laurencia und spricht langsam weiter, als würde die Geschichte, sie quälen.
„…Aryas Geschichte beginnt in ihrer frühesten Kindheit. Sie hat alles, was vor ihrem dritten Geburtstag passiert ist, selbst herausgefunden. Suelya und ich halfen ihr dabei“, erklärt Laury und allen, inklusive mir selbst, steht die Anspannung buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Laury schlug vor: „Wenn es Euch zu viel wird, sagt es und ich beende erst mal die Erzählung.“ Alle sind einverstanden. „Ich habe das Gefühl Arya zu verraten, weil ich mein Versprechen nicht halten kann. Ich versprach einst, wie auch Suelya, es niemandem zu erzählen…“, kam es begründend von Laury. Fili schenkte ihr einen aufmunternden Blick. Laury atmete noch mal tief durch und beginnt endgültig zu erzählen. „Ihre Geschichte beginnt…“ Laury erzählt eine ganze Weile und stellt uns zwischendurch eine Frage, auf die alle zur Antwort nickten. Kili bestätigte ganz sanft. Laury erzählt weiter und wurde immer wütender, je länger sie berichtete. Aber auch alle anderen. Ich sah es ganz deutlich in deren Augen.
Kili keuchte entsetzt auf. „Oh Gott. Die Ärmste!“ Fili fragte behutsam danach, wie die Geschichte weitergeht, die echte Horrorqualität hat. Fili versucht seine Gefühle zu verbergen, wie auch Kili. Thorin dagegen ist so zornesgeladen, dass er so langsam einen hochroten Kopf vor Wut bekommt. Er scheint deshalb platzen zu wollen. Es ist klug von Fili und Kili nicht noch Öl hineinzugießen, indem sie ihre Gefühle ganz offen zeigen. Ich hatte das Gefühl, Thorin kämpft mit den Tränen. Das wäre nicht ungewöhnlich, aber es wäre höchst ungewöhnlich, für mich als Hobbit jedenfalls, wenn sich Thorin, Fili und Kili verliebt haben könnten, in Menschen! Obwohl, Moment mal! Die Frauen sind nur ein winziges Stückchen größer als ich und ein kleines bisschen kleiner als die Zwerge.
*Bilbo, du Dummkopf! Wer sagte dir denn, dass die Frauen, Menschen sind? Stimmt, niemand*, wies ich mich in Gedanken zurecht. Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass sich nun Stück für Stück das grausame Puzzle zusammenzusetzen beginnt. Laurencia setzt die Erzählung von Aryas Geschichte fort und so langsam kriecht das Grauen durch meine Adern.
Es ist unfassbar, was sie in ihrem bisherigen Leben hatte erdulden müssen. Ich beschloss den Zwergen zu helfen, koste es was es wolle. Auch schon deswegen, weil ich gut zuhören kann und eventuell einen Weg finden könnte, dass Arya sich ein klitzekleines bisschen öffnet. Um den Zwergen den Weg zu ebnen mit ihr zusammen arbeiten zu können, um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Und das wird ein hartes Stück Arbeit. Für alle beteiligten.
Es würde für alle kräftezehrend genug werden, Thorin, Kili, Fili, Suelya und Laurencia dabei zu helfen, doch dies ahnte wohl noch niemand. Doch dann ließ Laury die Bombe platzen, als sie sagte, das Aryas Adoptivvater sie oft solange auspeitschte oder schlug, mit einem Gürtel, bis sie bewusstlos war und zweifellos blutüberströmt. Offenbar waren es nur Sue und Laury, die ihr halfen und sie pflegten, was auch das Vertrauen in beide Frauen erklären würde. Aber der Kracher kam erst noch. Als sie sagte, das ihr Adoptivvater Arya sogar schändete. Auch das Arya mit 13 oder 14 ihre Kräfte entdeckte, lässt sie nicht aus. Daraufhin die Schändungen.
So einem Kerl sollte man die Männlichkeit, samt Zubehör, abschneiden und zum Frühstück vorlegen. So was feiges und Erbärmliches. Einfach nur ekelhaft. Wie kann man das einem Kind, das Arya zu der Zeit zweifellos war, nur antun. Ich empfinde eine solche Tat als Seelenmord. Laury weinte, als sie uns das erzählte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete mehrmals tief durch. Schockiert schnappten alle nach Luft. Alle Gesichter, sogar das des Heilers und die der Wachen, zeigten nur eine Empfindung. Pures Entsetzen.
Thorin brüllte los: „WAS? So ein Schwein!“ und stand ruckartig auf. Der Stuhl fiel laut scheppernd um und er stürmte in den Flur. Dwalin sprach leise und beruhigend auf Thorin ein und das mit Erfolg. Alles folgte ihm bis zum Türrahmen und man sah nur noch Thorins Kopf im Zimmer verschwinden. Offenbar zufrieden kehrte er zurück und alle stürmten wieder zu ihren Plätzen. Seufzend kam er zurück und sagte uns, was ihm auf dem Herzen lag. Balin reagiert sehr ruhig und weise. Echt bewundernswert da noch ruhig zu bleiben, obwohl jedem zum Schreien zu Mute ist.
Selbst auf Gandalf trifft dies zu. Auch Fili trug dazu bei, dass Thorin sich beruhigte. Ebenfalls erfolgreich. Thorin spricht seine Gedanken ganz offen aus und dafür hat er meinen Respekt sicher. So viel ist für mich klar. „Nun. Ori ist ein sehr guter Heiler. Ich werde einige neue Gesetze in allen sieben Königslanden beschließen müssen. Zum Schutz für Frauen und Kinder. Ich werde solche Abscheulichkeiten, wie sie Arya erlebt hat, unter die Verbannung stellen.“, knurrte Thorin noch immer.
Selbst Laurencia lobt dieses Vorhaben und Thorin errötet? Was um alles in der Welt ist nur mit ihm los? Nun wurde Laurencia wütend, als sie weitererzählte und auf die Frage hin, was denn ein Freudenhaus sei, erklärte sie es tiefrot werdend. Thorins Stimme donnerte erneut los, dass so ein Verbrechen einen Namen bräuchte. Nun schnitt Suelyas Stimme durch den Raum und erklärt, dass dieses Verbrechen in der Menschenwelt, wo sie herkämen, einen Namen habe. Sie erklärt was es ist und offenbart den Namen. Suelya ging Laurencia an und Thorin ging dazwischen, bevor es eskaliert.
Thorin ist todesmutig sich Aryas wütender Freundin zu stellen und ihr zu erklären, dass er es befohlen habe. Dieser verbale KO Schlag sitzt perfekt und wurde präzise versenkt. Doch so leicht kriegt man Suelya nicht klein. Sie ging plötzlich Thorin an, was diesen nur kurz verunsichert. Er erhob sich und schnappte sich Suelya und setzte sie auf Filis Beine. An Fili gerichtet sagt er: „Pass auf sie auf“ und im nächsten Atemzug fragt er Suelya: „Ist Arya wach?“ „Ja“, antwortete sie ihm knapp. Thorin geht zu Arya und wir alle sind ruhig. Keiner spricht. Alle denken nach. Lassen das bisher gehörte sacken und erholen uns davon. Auch Ori kehrt kopfschüttelnd zurück.
„Arya hat Gloin und mich verwechselt. Doch das macht nichts. Da die Frauen ja erst unsere Namen lernen, aber ich habe das Gefühl, Thorin und seinen Neffen helfen zu müssen. Egal wobei und wenn es mich mein Leben kostet.“ Erstaunt sahen alle ihn an. Selbst Dori und Dwalin kamen wieder zu uns anderen. Bis ein lautes KILI uns alle zusammenzucken ließ. Sofort stürmte er los und kam kurz darauf mit Arya und Thorin wieder. Beide stützen sie ganz sanft und sie schien keine Angst zu haben. Sanft halfen sie ihr auf einen Stuhl. Fili hielt Suelya sofort fest und ermunterte sie, doch sitzen zu bleiben und fügte ein aufmunterndes „Sie schaffen das“ hinzu.
Laurencia setzte sich auf Kilis ursprünglichen Platz, während dieser sich neben Arya setzte. Auf ihrer anderen Seite saß Thorin. Alle schnatterten durcheinander und wollten wissen, wie es ihr geht. Thorin sprang auf und erhob brüllend die Stimme. „RUHE“ Alle sind sofort ruhig. Arya verblüffte alle mal wieder. „Danke, Hoheit“, sagte sie und erntete ein sanftes Lächeln von Thorin. Er fügte etwas hinzu und bietet ihr das du an und bittet sie ihn mit seinem Vornamen anzusprechen. Was auch an die Adresse von Laurencia, Suelya und auch mir selbst ging. Ich war echt geehrt und neigte dankbar leicht den Kopf.
Dann berichtete Arya, weshalb sie nun in der Küche sitzt und sich zu uns allen gesellt hat. Sie erwähnte das sie Nori noch eine Antwort schuldig sei und doch zunächst gern alle Namen wüsste. Ich war der erste, der sich vorstellte und ich trat ein wenig vor. Ich bewegte mich dann wieder gut überlegt zurück, um Arya keine Angst zu machen. Auch alle anderen achteten darauf, als sie sich vorstellten. Im Anschluss daran beantwortete sie Noris Frage und informierte alle anwesenden, zu was die Frauen fähig sind. Auch eine Erklärung, in Bezug auf ihre Haut folgt. Als ihr kleiner Vortrag endete und Kili klopfte ihr sanft aufs Knie und sie verwechselte die Brüder.
Sie nannte Kili Fili und wirkte verzweifelt, als sie bemerkte, dass sie was falsch gemacht hatte und wollte offenbar in Tränen ausbrechen. Erneut klopfte Kili ihr erneut aufs Knie und half ihr aus der Patsche, indem er ihr noch einmal seinen Namen nannte. Arya bedankte sich, fragte einiges und äußerte eine Feststellung. Auch an Thorin wandte sich Suelya mit einer Bitte. Arya wandte sich noch einmal an Kili, da sie wissen wollte, was sein Anliegen war. Sie schaffte es seinen Namen richtig zuordnen, wofür er sie lobte. Er verriet ihr, was er wollte und grinste.

 

Kap 19 Bilbo Part 03

Bilbo Part 03

 

Suelya reagierte lachend und verschob eine Antwort auf einen anderen Zeitpunkt. Sie fügte noch einiges hinzu, nachdem er offenbart hatte, dass er ein Bogenschütze sei. Dies sei eher ungewöhnlich für einen Zwerg, wurden die Frauen informiert. Als Suelya lachte, lächelte selbst Arya nickend. Alle jubelten auf, was Arya verwirrte. Fili erklärte es ihr grinsend.

„Du lächelst! Das ist ein Grund sich zu freuen“ und fügt einiges erklärend hinzu.

Es ist eine süße Geste von Fili, als er versucht ihr zu helfen. Arya ist davon ungerührt und fragte nach Filis bevorzugter Waffe. Brav beantwortet er ihr die Frage und bietet ihr das du an und erlaubt ihr, ihn mit dem Vornamen anzusprechen. Erneut versucht er ihr die Hand zu geben, was sie mit einem traurigen Kopfschütteln verneint. Gelassen nimmt Fili das hin, ohne sie beeinflussen zu wollen.

Beruhigend spricht er weiter. Dazu sagt niemand mehr was. Es sollte nur noch drei Tage dauern, bis es ernst wird. Zunächst müssen alle, irgendwie, Aryas verheerende Geschichte so halbwegs verdauen. Die Zwerge singen ein Lied und es klingt wunderschön. Ich bin beeindruckt von ihren tiefen, vollen Stimmen. Den Frauen scheint es genauso zu gehen, wie mir selbst. Dann brachen die Zwerge in schallendes Gelächter aus und selbst das klang fast wie Musik.

Mein Geschirr stand sauber und heil vor mir, was während des Gesanges geschickt geworfen und gefangen wurde. Selbst Arya lachte herzhaft. Suelya und Laury sahen sich ungläubig an und die Neffen des künftigen Königs freuten sich sehr. Das Gelächter erstarb und Thorin erklärte Arya, das ihm ihr Lachen gefällt und dass er hoffe, dass der Humor der Zwerge ihr noch öfter ein solches Lachen entlocke. Dann entschuldigt er sich, um was mit Gandalf zu besprechen. An seine Neffen und die übrige Gruppe gerichtet, sagt er noch, dass niemand was Dummes anstellen solle. Dies führt dazu, dass ausnahmslos alle Zwerge ihm Blicke zuwerfen, die von empört bis amüsiert gingen. Die Neffen ergänzen sich mal wieder in ihren Sätzen. Wie so oft lachen sie dabei.

Thorin dreht sich noch mal um und fragt die beiden was, worauf sie hastig den Kopf schütteln. Dies entlockt den Frauen erneut ein Lachen. Kili grinst und erwidert etwas.

Ein trockenes „Dann ist ja alles gut“ folgt und Thorin verschwindet um die nächste Ecke.

Es entsteht ein Gespräch, was Arya zusammenzucken lässt, als Dwalin seine tiefe, dröhnende Stimme erhebt und zum Staunen aller schafft er es, Arya zu beruhigen. Erneut hat Arya Schwierigkeiten, die Namen von Dwalin und Balin auseinander zu halten. Sie nennt Dwalin nur Dalin. Mit fragendem Blick sieht sie ihn entschuldigend an. Ganz sanft reagiert er darauf und korrigiert sie.

„Fast richtig. Dwalin, ist mein Name.“

Beruhigend wirkt er auf sie ein.

„Ihr lernt noch. Also macht euch deshalb keine Sorgen.“

Aryas Anspannung lässt merklich nach. Alles staunt nur noch und als Thorin zurückkehrte, sah er nur noch die verblüfften Gesichter und wollte sofort wissen, was hier los sei. Als die Antwort endete, lobte er Dwalin, welcher leicht errötete. Noch ahnten wir nicht, dass wir auch Aryas wütende Seite kennenlernen werden. Gandalf taucht zu plötzlich für Arya vor uns allen auf.

Sofort zieht wie sich zurück und wie von selbst schlossen, die Frauen und die drei Zwerge die dadurch entstandene Lücke. Sofort beschwichtigte Gandalf alle und blieb passiv, damit auch Arya spürt, das von ihm keine Gefahr ausgeht.

Er fragt sie, ob er sie erschreckt habe. Piepsend antwortet sie ihm und sanft bittet er Arya, Suelya und Laurencia mal zu ihm zu kommen. Doch keine Chance. Arya will ohne Thorin, Kili und Fili nirgendwo hin. Ein kleines Gespräch entsteht, in dessen Verlauf Arya ihre Stimme zurückgewinnt. Thorins Augen funkelten leicht. Mein Eindruck ist, das er es in vollen Zügen genießt, gebraucht zu werden. Kilis und Filis Augen sind ebenfalls voller Vorfreude.

Die Frauen nicken ergeben. Ich verstehe nur gerade so gar nicht warum, dies so ist. Thorin tritt zur Seite und lässt Arya vortreten. Keiner der drei Zwerge lässt sie aus den Augen, was den Ladys offenbar Sicherheit gibt. Was die Frauen nicht bemerken ist, dass auch keiner der übrigen Zwerge sie aus den Augen lässt und bereit sind, sie zu verteidigen. Gandalf erklärt einiges zur Herkunft der Frauen.

Thorin und Arya tauschten einen Blick. Mir fällt auf, das in dem Blick des Kronprinzen eine große Zuneigung liegt. Hat er sich etwa verliebt? Es würde mich für die beiden freuen. Als Gandalf endet, sehen sich alle ungläubige Blicke zu und Arya erhebt zum ersten Mal überhaupt ihre Stimme. Sie ist aufgebracht und das es in ihr brodelt, würde selbst ein Blinder merken.

Doch Gandalf schweigt weiter. Arya wurde immer wütender und Gegenstände begannen zu wackeln. Der Istari schwieg noch immer beharrlich und so begannen, diese plötzlich kreisend durch den Raum zu schweben. Alle Zwerge zogen geschockt den Kopf ein und machten sich so klein wie möglich. Dies traf auch auf Thorin, Fili und den sonst so selbstsicheren Kili zu. Die Brüder fragen irgendwas, dass ich nicht ganz mitbekomme, da ich mich auf Arya und ihre Freundinnen konzentriere. Die Mädels lachen darüber nur und beginnen Arya zu beruhigen, bevor hier eine Panik ausbricht unter den Zwergen.

Wie zur Antwort, auf die Frage der Brüder reagiert Laurencia. Sie erklärt einiges und ich begreife, dass diese Fähigkeit was mit den Emotionen zu tun hat, die Arya verspürt. Sue wirkt sanft auf Arya ein und sie schüttelt angestrengt den Kopf. Nach einer ganzen Weile erhebt Gandalf endlich seine Stimme und beantwortet die Frage Aryas. Einige Erklärungen folgen. Auch der Geburtsort der Frauen wird preisgegeben, ebenso die Abstammungslinie. Nun kreisten die Gegenstände immer langsamer und fielen dann zu Boden, ohne kaputt zu gehen. Ich atmete erleichtert auf. Laurencia lacht und gibt einige Infos preis.

Arya zog, nachdem sie Sue und Laury umarmt hatte, Gandalfs Aufmerksamkeit auf sich und fragt ihn was und erhält sogar eine Antwort darauf. Die Zwerge sind alle samt erleichtert und atmen auf. Ich habe das Gefühl, dass unsere Gegner, sollten uns auf der Reise welche begegnen, werden die Frauen noch kennenlernen und haben es selbst in der Hand, ob von der ruhigen und höflichen Seite, oder doch eher von der wutentbrannten und respekteinflößenden Seite. Am Tag vor unserer Abreise singen die Zwerge wieder und erneut klingt es wunderschön.

Dieses Mal beteiligt sich sogar Thorin am Gesang, den er anführt. Er hat eine wunderschöne Stimme. Tief, voll und erhaben. Kurz darauf suchten sich alle einen Schlafplatz. Die Frauen bevorzugen das Gästezimmer und Thorin, Kili und Fili folgen ihnen, wohl um sie im Schlaf zu beschützen. Als ich am nächsten Morgen erwache, ist es einfach zu ruhig und mir dämmert, das sie schon alle weg sind. Hastig machte ich mich auf den Weg. Neben dem Vertrag hatte eine Notiz der Frauen gelegen, die mich daran erinnerte, ausreichend Taschentücher einzupacken. Ich wusste zwar nicht warum, ihnen das so wichtig war, doch wollte ich ihnen diesen Gefallen tun.

Noch ahnte ich nicht, dass dies seinen Zweck erfüllen sollte.

Ungefähr eine Stunde später hatte ich alle eingeholt und rief stetig lauter werdend: „Wartet!“

„Wartet!“

Arya sah Thorin bittend an, das Pony zu stoppen.

Das tat er mit einem laut und deutlichen:

„Halt, halt.“

Sue saß bei Fili auf dem Pony. Laury teilte sich das Pony mit Kili und Thorin hatte Arya bei sich. Die genannten Zwerge umfassten die Frauen so, dass sie zum einen die Zügel halten konnten und zum anderen einen Sturz verhindern konnten, da sie ja eine Frau bei sich hatten, die unter ihrem Schutz stand.

Nun bin ich mal gespannt, wie es weiter gehen wird…

Kap 20 Suelya

Suelya

 

Bilbo kam auf uns zu gerannt und hielt den Vertrag in die Höhe.

„Ich habe unterzeichnet“, ließ er sich vernehmen.

„Hier“, sagt er und geht auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft.

Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, grinst Balin leicht und zwinkert Bilbo zu.

Thorin hatte sein Pony, so gedreht, dass Arya sah was geschah. Thorin war leicht genervt, das hörte man in seinem Tonfall. Arya sah ihn strafend an. Sofort wurde sein Blick weich und warm. Sie hatte offenbar Macht über ihn, was noch nützlich werden könnte, wie ich fand.

„Gebt ihm ein Pony“, sagte Thorin schließlich.

Erst als er sah das Bilbo auf einem Pony saß wandte er seines um und ritt los. Arya hatte sich köstlich darüber amüsiert, das Bilbo sich geweigert hatte ein eigenes Pony zu bekommen. Er wollte lieber laufen. Doch nicht mit Fili und Kili. Sie packten die armen Hobbit zu beiden Seiten an den Schultern und hievten ihn gemeinsam auf ein Pony. Kili und Fili gaben einander den High Five und freuten sich diebisch, dass dies so geklappt hatte.

Kap 21 Arya

 Arya

Bilbo kam auf uns zu gerannt und hielt den Vertrag in die Höhe.

„Ich habe unterzeichnet“, ließ er sich vernehmen.

„Hier“, sagt er und geht auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft.

Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, grinst Balin leicht und zwinkert Bilbo zu.

Thorin hatte sein Pony, so gedreht, dass ich sah was geschah. Thorin war leicht genervt, das hörte man in seinem Tonfall. Doch ich sah ihn strafend an. Sofort wurde sein Blick weich und warm. Ich hatte offenbar Macht über ihn, was noch nützlich werden könnte und freute mich königlich darüber.

„Gebt ihm ein Pony“, sagte Thorin schließlich.

Erst als er sah, das Bilbo auf einem Pony saß wandte er seines um und ritt vorsichtig los. Ich hatte mich köstlich darüber amüsiert, das Bilbo sich geweigert hatte, ein eigenes Pony zu bekommen. Er wollte lieber laufen. Doch nicht mit Fili und Kili. Sie packten die armen Hobbit zu beiden Seiten an den Schultern und hievten ihn gemeinsam auf ein Pony.

Kili und Fili gaben einander den High Five und freuten sich diebisch, dass dies so geklappt hatte. Ängstlich saß Bilbo auf dem Pony und hielt die Zügel mehr als locker. Mit mal flogen die Geldbeutel durch die Gegend jeder fing oder warf etwas.

„Sag mal, Thorin, ist das normal das ihr kleine Geldbeutel durch die Gegend werft und euch darüber freut?“

„Nein, ist es nicht, Arya. Aber wir haben offenbar nicht mitbekommen, dass die Reisegesellschaft untereinander gewettet hat, ob Bilbo uns folgen wird oder nicht. Da er nun da ist, werden sich all jene freuen, die deshalb gewonnen haben“, erklärte er mir und ich grinste in mich hinein.

„Würdest auch du mit mir wetten, Thorin. Oder lieber meinen Ratschlag annehmen. Natürlich gilt das auch für meine Freundinnen. Würdest du auf uns hören, sollte der Reisegesellschaft Gefahr drohen?“, fragte ich und dachte mit Schaudern daran, was die Bücher und Filme über diese Reise in meiner Welt preisgeben.

Thorin sah mich nachdenklich an und schwieg erst mal.

Ganz nach dem Motto:

Erst überlegen, dann den Mund aufmachen. Sonst hat man am Ende vielleicht etwas gesagt, wofür man sich entschuldigen muss oder Missverständnisse ausgelöst, die vermeidbar gewesen wären.

Ich muss zugeben, er ist wirklich ein kluger Kopf und hoch attraktiv! Nach einer Weile erhob Thorin leise die Stimme.

„Arya, ich wäre dir und den Frauen sehr dankbar für Euren Rat. Gestatte mir doch bitte auch unseren Zauberer zu Rate ziehen zu dürfen. Dann kann ich entscheiden!“

Zufrieden nickte ich und beschloss mit Suelya und Laurencia zu sprechen. Thorin lächelte mich an. Erstaunt zog ich beide Augenbrauen hoch.

„Warum fragst du mich um Erlaubnis? Du bist doch der künftige König unter dem Berge! Da brauchst du meine Erlaubnis nicht!“, brachte ich hervor und dieses sanfte Lächeln Thorins löste ein Kribbeln in meinem Bauch aus, das von heftigem Herzklopfen und feuchten Händen und dem Gefühl weicher Knie begleitet wurde.

Was ist nur los mit mir?

Mit einem Mal hatte ich Suelyas Stimme im Kopf.

Arya, süße, was ist denn los? Deine Gedanken überschlagen sich regelrecht.

Auch Laury meldete sich in Gedanken zu Wort.

Arya, Liebes, Deine Gefühle sind ja das reinste Chaos! Und wir helfen dir auch weiter falls Thorin mal einen Rat brauchen sollte! Danke, ihr seid süß. Wir wissen durch die Bücher und Filme von Tolkien, was passieren wird. Nur wie bringen wir Thorin dazu, mal auf andere zu hören, anstatt seinen Sturkopf durch zu setzen?

Danach herrschte Ruhe in meinem Kopf und ich lehnte meinen Kopf nach hinten an Thorins Schulter, da ich ja vor ihm auf dem Pony sitze und seine Brust so des Öfteren mal meinen Rücken berührt.

„Ruh dich aus, Arya. Ich sage dir, wenn wir rasten“, bot er sanft an.

„Gut, aber Thorin?“

„Ja!“

„Bitte vertrau mir und meinem Rat. Ich werde dir zu einem späteren Zeitpunkt erklären, woher ich mein Wissen habe, doch bitte höre auf uns. Wir wollen das Leben von Euch allen retten. Eines sollte dir klar sein. Ich werde dir helfen und einen Rat geben, aber ich werde dich weder bitten noch anflehen, meinen Rat anzunehmen. Ich habe Gaben und so wie ich es bisher heraus gefunden habe, sind diese sehr mächtig. Wenn es um unser aller Leben geht erwarte ich nur eines von dir, falls du überleben willst“, begann ich und hatte Thorins Neugier endgültig entfacht.

„Und was erwartest du von mir?“, fragte er leise, während das Pony langsam einem Pfad folgte, der zu diesem verlassenen Bauernhaus führt, wo am Ende die Trolle auf uns warten.

„Das du deinen Dickkopf zurück steckst und uns gehorchst. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber glaube mir nur so retten wir euer aller Leben.“

Leicht entrüstet schnauft Thorin.

„Nun gut. Einen Versuch können wir wagen. Soll ich noch was beachten?“, stimmte er fragend zu und ich atmete erleichtert aus.

„Ja, allerdings. Streite dich nicht mit uns oder Gandalf, denn auch er versucht Euer aller Leben zu retten. Ich biete dir auch was im Gegenzug an. Nämlich das du mir etwas beibringen darfst. Aber im Moment ist es nicht diskutierbar, ob du auf uns hörst oder nicht.“

„Du bist mutig einem Kronprinzen so entschlossen die Meinung zu sagen, aber damit beeindruckst du mich sehr. Lass uns hier rasten.“

Erstaunt stellte ich fest das wir das alte Bauernhaus erreicht hatten.

„Lass uns absteigen und noch ein kleines Stück zu Fuß gehen. Die Pferde bleiben ganz nah bei uns. Ich möchte dir und den anderen auch zeigen warum. Aber gib deiner Reisegruppe, den Befehl auf uns zu hören und keiner soll irgendetwas auf eigene Faust machen.“

„Okay“, raunte er mir zu und stoppte das Pony.

Dann ließ er mich als erstes absteigen und folgte mir dann.

„Wir rasten hier. Die Pferde bleiben nah bei uns und das Kommando liegt im Moment bei Suelya, Laurencia und Arya. Sie wollen uns was zeigen. Ich erwarte Gehorsam und keiner macht irgendwas auf eigene Faust“, rief er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ganz klar einen Befehl erkennen ließ.

Kap 22 Gandalf

Gandalf

 

Ich beobachtete seit unserem Aufbruch heimlich Thorin und Arya. Sie reagiert völlig instinktiv auf ihn und wenn es sein muss, bietet sie ihm die Stirn. Anscheinend ist sie genauso stur, wie er selbst. Es wird ihm gut tun, das eine Frau es wagt, ihm die Meinung zu sagen und darauf pfeift, ob er ein König ist oder nicht. Ich habe bereits vor Antritt der Reise mit Herrin Galadriel gesprochen und sie hat gesagt, dass wir Hilfe bekämen von drei ganz besonderen Frauen.

Die nicht in unserer Welt leben, aber hier geboren wurden. Sie hat gesagt, wenn es hart auf hart käme, würde sie die drei Königszwerge und die Frauen in deren Welt zurückschicken und erst dann wieder nach Mittelerde zurückholen, wenn sich die Situation entschärft hätte. Ich fragte sie, was sie meine und sie antwortete lächelnd, dass sie so den wichtigsten Nachfahren Durins das Leben retten und deren Erblinie sicherstellen wolle. Kurz dachte ich über die verschiedenen Möglichkeiten nach und bat um Hilfe für Bilbo, wenn er in den Erebor geht und seine Aufgabe erfüllt, die ich ihm zugedacht habe. Nämlich den Arkenstein zu finden und falls möglich zu zerstören.

Herrin Galadriel sah mich mild lächelnd an.

„Du hast ein gutes und sanftes Herz, Gandalf. Bewahre es dir gut, denn es ist dein wertvollster Besitz. Es ist rein und doch voller Entschlossenheit, jenen zu helfen, die Hilfe benötigen.“

Bei diesen Worten wurde ich ganz verlegen und errötete doch ein wenig. Ich freute mich sehr darüber und Herrin Galadriel fuhr mit ihrer Antwort fort.

„Natürlich bekommt Bilbo Hilfe. Ich gebe ihm einen Umhang, der ihn unsichtbar macht und jedes Geräusch schluckt, so das Smaug ihn zwar wittern kann, aber er kann ihn weder sehen noch hören.“

Ich hatte mich bei ihr bedankt und war zu Bilbo gegangen, wovon er zunächst nicht begeistert gewesen war, aber nun ist er bei uns und sieht mich schmunzelnd an.

„Woran denkst du, Gandalf?“, fragte er und ich zuckte leicht zusammen, da er mich ertappt hatte.

„Verzeih einem alten Mann, Bilbo. Viele Dinge des Lebens gehen einem im hohen Alter noch mal durch den Kopf und man erfreut sich an diesen Erinnerungen.“

„Verzeih, Gandalf. Ich wollte nicht stören. Findest du nicht auch das Fili und Suelya, Kili und Laurencia sowie Thorin und Arya echt süß zusammen sind? Diese Paare sind sehr angenehm für Auge und die Männer sind sehr behutsam mit den Frauen. Das trifft ganz besonders auf Thorin zu, da Arya so scheu und ängstlich ist“, erklärt er seine Sicht der Dinge und ich nicke zustimmend.

Alle drei Paare reiten vor uns und so habe ich nicht nur Thorin gut im Blick, sondern auch seine Neffen. Ich verstehe zwar nicht was Arya zu Thorin sagt, doch er reagiert beeindruckt.

Kap 23 Thorin

Thorin

 

Bilbo kam auf uns zu gerannt und hielt den Vertrag in die Höhe.

„Ich habe unterzeichnet“, ließ er sich vernehmen.

„Hier“, sagt er und geht auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft.

Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, grinst Balin leicht und zwinkert Bilbo zu.

Ich hatte mein Pony, so gedreht, dass Arya sah was geschah. Ich war leicht genervt, das hörte man ganz bestimmt in meinem Tonfall. Doch Arya sah mich strafend an. Sofort wurde mein Blick weich und warm. Offenbar hatte Arya Macht über mich, was den Frauen noch nützlich werden könnte und Arya freute sich königlich darüber. Das merkte man einfach daran, dass ihre Augen zu funkeln begannen.

„Gebt ihm ein Pony“, sagte ich schließlich.

Erst als ich sah, das Bilbo auf einem Pony saß wandte ich meines um und ritt vorsichtig los. Ich hatte mich nicht wirklich darüber amüsiert, das Bilbo sich geweigert hatte, ein eigenes Pony zu bekommen. Er wollte lieber laufen. Doch nicht mit Fili und Kili. Sie packten die armen Hobbit zu beiden Seiten an den Schultern und hievten ihn gemeinsam auf ein Pony.

Kili und Fili gaben einander den High Five und freuten sich diebisch, dass dies so geklappt hatte. Innerlich brannte ich vor Stolz auf meine Neffen. Ängstlich saß Bilbo auf dem Pony und hielt die Zügel mehr als locker. Mit mal flogen die Geldbeutel durch die Gegend jeder fing oder warf etwas.

„Sag mal, Thorin, ist das normal das ihr kleine Geldbeutel durch die Gegend werft und euch darüber freut?“

„Nein, ist es nicht, Arya. Aber wir haben offenbar nicht mitbekommen, dass die Reisegesellschaft untereinander gewettet hat, ob Bilbo uns folgen wird oder nicht. Da nun da ist, werde sich all jene freuen die deshalb gewonnen haben“, erklärte ich ihr und ging weiter ganz vorsichtig mit Arya um.

Ich wollte ja, das sie lernt mir zu vertrauen, deshalb hielt ich mich strickt an das, das mir von Arya erlaubt wurde. Dies werde ich von jedem verlangen.

„Würdest auch du mit mir wetten, Thorin. Oder lieber meinen Ratschlag annehmen. Natürlich gilt das auch für meine Freundinnen. Würdest du auf uns hören, sollte der Reisegesellschaft Gefahr drohen?“, fragte Arya mich und ganz ehrlich, war ich nicht darauf vorbereitet gewesen, dass mich jemand so zum Nachdenken bringen würde.

Entsprechend nachdenklich sah ich Arya an und schwieg erst mal. Ich muss zugeben sie ist wirklich ein kluger Kopf und hoch attraktiv! Nach einer Weile erhob ich leise die Stimme.

„Arya, ich wäre dir und den Frauen sehr dankbar für Euren Rat. Gestatte mir doch bitte auch unseren Zauberer zu Rate ziehen zu dürfen. Dann kann ich entscheiden!“

Zufrieden nickte sie und ich lächelte erleichtert. Erstaunt zog sie beide Augenbrauen hoch.

„Warum fragst du mich um Erlaubnis? Du bist doch der künftige König unter dem Berge! Da brauchst du meine Erlaubnis nicht!“, brachte sie hervor.

Arya lehnte ihren Kopf nach hinten an meine Schulter, da sie ja vor mir auf dem Pony sitzt und meine Brust so des Öfteren mal ihren Rücken berührt. Das machte mich kribbelig. Ich fühlte mich als würde ich in Flammen stehen.

„Ruh dich aus, Arya. Ich sage dir, wenn wir rasten“, bot ich sanft an.

„Gut, aber Thorin?“

„Ja!“

„Bitte vertrau mir und meinem Rat. Ich werde dir zu einem späteren Zeitpunkt erklären, woher ich mein Wissen habe, doch bitte höre auf uns. Wir wollen das Leben von Euch allen retten. Eines sollte dir klar sein. Ich werde dir helfen und einen Rat geben, aber ich werde dich weder bitten noch anflehen, meinen Rat anzunehmen. Ich habe Gaben und so wie ich es bisher heraus gefunden habe, sind diese sehr mächtig. Wenn es um unser aller Leben geht, erwarte ich nur eines von dir, falls du überleben willst“, begann sie und hatte meine Neugier endgültig entfacht.

„Und was erwartest du von mir?“, fragte ich leise, während das Pony langsam einem Pfad folgte, der zu diesem verlassenen Bauernhaus führt, wo man gut rasten könnte.

„Das du deinen Dickkopf zurück steckst und uns gehorchst. Ich weiß, das ist viel verlangt, aber glaube mir so retten wir euer aller Leben.“

Leicht entrüstet schnaufte ich und gab nach.

„Nun gut. Einen Versuch können wir wagen. Soll ich noch was beachten?“, stimmte ich fragend zu und Arya atmete erleichtert aus.

„Ja, allerdings. Streite dich nicht mit uns oder Gandalf, denn auch er versucht Euer aller Leben zu retten. Ich biete dir auch was im Gegenzug an. Nämlich das du mir etwas beibringen darfst. Aber im Moment ist es nicht diskutierbar, ob du auf uns hörst oder nicht.“

„Du bist mutig einem Kronprinzen so entschlossen die Meinung zu sagen, aber damit beeindruckst du mich sehr. Lass uns hier rasten.“

„Lass uns absteigen und noch ein kleines Stück zu Fuß gehen. Die Pferde bleiben ganz nah bei uns. Ich möchte dir und den anderen auch zeigen warum. Aber gib deiner Reisegruppe den Befehl auf uns zu hören und keiner soll irgendetwas auf eigene Faust machen.“

„Okay“, raunte ich ihr zu und stoppte das Pony.

Dann ließ ich sie als erstes absteigen und folgte ihr dann.

„Wir rasten hier. Die Pferde bleiben nah bei uns und das Kommando liegt im Moment bei Suelya, Laurencia und Arya. Sie wollen uns was zeigen. Ich erwarte Gehorsam und keiner macht irgendwas auf eigene Faust“, rief ich in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ganz klar einen Befehl erkennen ließ.

Nach und nach versammelten sich alle um uns herum und sahen uns voller Neugierde an. Leise seufzte ich auf.

Das ist eigentlich das schlimmste am König sein. Man erwartet das man auf fast alles eine Lösung hat und schwere Entscheidungen trifft. Doch ich wusste nur selten eine vernünftige Lösung und musste mein Privatleben fast komplett aufgeben, um König sein zu können. Ich wünschte mir nur ein ruhiges, normales Leben. Zusammen mit meinen Neffen und den drei Frauen. Ganz gleich wo und in welchem Zeitalter.

Kap 24 Fili

Fili

 

Bilbo kam auf uns zu gerannt und hielt den Vertrag in die Höhe.

„Ich habe unterzeichnet“, ließ er sich vernehmen.

„Hier“, sagt er und geht auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft.

Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, grinst Balin leicht und zwinkert Bilbo zu.

Suelya und ich hatten einen guten Blick auf die Ereignisse vor uns.

„Thorin wirkt genervt“, flüsterte Suelya mir zu.

„Ja das ist er. Er mag es nicht, wenn er warten muss und er nicht voran kommt“, antwortete ich ebenso leise.

Sie seufzte.

„Oh je. Das kann was geben, wenn Arya beginnt ihm die Stirn zu bieten und ihm ihre Meinung ins Gesicht zu sagen. Dann braucht er Nerven aus Stahl und viel Geduld, um Arya dann begreiflich zu machen, was er mit seinen Entscheidungen bewirken will“, kam es von Laurencia, die ja bei Kili war und somit stets bei uns.

„Glaubst du das echt? Thorin ist ein prima Onkel und König“, gab Kili nun seinen Senf dazu.

Und ich? Ja ich konnte meinem kleinen Bruder nur zustimmen, denn er hatte doch Recht. Thorin ist wirklich ein prima Onkel und König.

„Arya ist großartig. Sieh nur ihr Blick und Thorin scheint sie mehr als nur zu mögen, denn er gehorcht ihr. Das tut er nicht mal bei Mutter!“, ließ sich Kili vernehmen und schon wieder hat er Recht.

„Unglaublich. Was stellt sie mit Thorin an, dass er ihr einen warmen und weichen Blick schenkt“, gab ich nun doch meine Meinung dazu preis.

„Arya freut sich über Thorins Reaktion. Denn ihre Augen würden nicht so leuchten, hätte sie Angst vor ihm“, erklärte Suelya und alles nickte zustimmend.

„Gebt ihm ein Pony“, sagte Thorin schließlich.

Bilbo wollte selbst laufen, doch da spielten Kili und ich nicht mit. Wir packten den armen Hobbit zu beiden Seiten an den Schultern und hievten ihn gemeinsam auf ein Pony. Wir gaben einander den High Five und freuten uns diebisch, dass dies so geklappt hatte. Ängstlich saß Bilbo auf dem Pony und hielt die Zügel mehr als locker. Man sah aber deutlich das Arya sich mit Thorin unterhielt und seine Körperhaltung verriet mir, dass es ihn zutiefst beeindruckte, was auch immer Arya ihm sagte.

Plötzlich blieb Thorins Pony stehen und Arya stieg ab. So hielten auch alle anderen Ponys und die Reiter stiegen ab.

„Wir rasten hier. Die Pferde bleiben nah bei uns und das Kommando liegt im Moment bei Suelya, Laurencia und Arya. Sie wollen uns was zeigen. Ich erwarte Gehorsam und keiner macht irgendwas auf eigene Faust“, rief Thorin in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ganz klar einen Befehl erkennen ließ.

Nach und nach versammelten sich alle um Thorin und Arya herum und sahen sie voller Neugierde an. Zusammen mit Suelya, Kili und Laurencia quetschten wir uns zu Thorin und Arya durch, um ihnen zur Seite zu stehen.

Leise seufzte ich auf.

Das ist eigentlich das schlimmste am Prinz sein. Man erwartet das man auf fast alles eine Lösung hat und schwere Entscheidungen trifft und diese mitträgt. Doch ich wusste nur selten eine vernünftige Lösung und musste mein Privatleben fast komplett aufgeben, um Prinz sein zu können. Ich wünschte mir nur ein ruhiges, normales Leben. Zusammen mit meinem Bruder, meinem Onkel und den drei Frauen. Ganz gleich wo und in welchem Zeitalter.

Arya nahm Thorins Hand eisern in ihre und er verzog nicht einmal das Gesicht. Auch Suelya und Laurencia hielten unsere Hände felsenfest in ihren. Selbst Bilbo kam in den Genuss von Gandalfs festem Griff.

„Was wünscht du uns zu zeigen, Arya?“, fragte Gandalf vorsichtig nach.

„Seid um Durins Willen still und folgt uns. So leise wie möglich, klar?“, gab Arya streng zurück und die Augen des Istari wurden riesig.

Hastig nickte er nur noch und schwieg. Genau wie alle anderen. Erst als sicher war, dass die Ponys gut festgebunden sind, wurde es ernst. Wir gingen ein kleines Stück in einen Wald hinein, wo uns allen ein flackerndes Licht auffiel. Es waren Reisende, die aber wenig freundlich aussahen. Also verschwanden wir wieder und ließen sie in Ruhe. Auf dem Felsen waren wir gut verborgen und konnten so kochen und uns am Feuer wärmen. Das warme Essen tat gut und das wärmende Feuer auch. Die Frauen mussten sich erst an unser Essen gewöhnen, weshalb sie zunächst nur zögerlich aßen. Doch dann schlugen sie sich den Bauch voll.

Thorin, Kili und ich sahen dies mit Wohlwollen und aßen selbst was.

„Schmeckt besser, als es aussieht“, gab Arya zu und brachte uns damit zum Lachen, wovon sie sich anstecken ließ.

Kap 25 Kili

Kili

 

Bilbo kam auf uns zu gerannt und hielt den Vertrag in die Höhe.

„Ich habe unterzeichnet“, ließ er sich vernehmen.

„Hier“, sagt er und geht auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft.

Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, grinst Balin leicht und zwinkert Bilbo zu.

Laurencia und ich hatten einen guten Blick auf die Ereignisse vor uns.

„Thorin wirkt genervt“, flüsterte Suelya Fili zu.

„Ja das ist er. Er mag es nicht, wenn er warten muss und er nicht voran kommt“, antwortete er ebenso leise.

Sie seufzte.

„Oh je. Das kann was geben, wenn Arya beginnt ihm die Stirn zu bieten und ihm ihre Meinung ins Gesicht zu sagen. Dann braucht er Nerven aus Stahl und viel Geduld, um Arya dann begreiflich zu machen, was er mit seinen Entscheidungen bewirken will“, kam es von Laurencia, die ja bei mir war und somit stets auch bei Fili und Suelya.

„Glaubst du das echt? Thorin ist ein prima Onkel und König“, gab ich nun meinen Senf dazu.

Und Fili? Ja der konnte mir wohl nur zustimmen, denn ich wusste, dass ich Recht hatte. Thorin ist wirklich ein prima Onkel und König.

„Arya ist großartig. Sieh nur ihr Blick und Thorin scheint sie mehr als nur zu mögen, denn er gehorcht ihr. Das tut er nicht mal bei Mutter!“, ließ ich mich vernehmen und schon wieder habe ich Recht.

„Unglaublich. Was stellt sie mit Thorin an, dass er ihr einen warmen und weichen Blick schenkt“, gab Fili nun doch seine Meinung dazu preis.

„Arya freut sich über Thorins Reaktion. Denn ihre Augen würden nicht so leuchten, hätte sie Angst vor ihm“, erklärte Suelya und alles nickte zustimmend.

„Gebt ihm ein Pony“, sagte Thorin schließlich.

Bilbo wollte selbst laufen, doch da spielten Fili und ich nicht mit. Wir packten den armen Hobbit zu beiden Seiten an den Schultern und hievten ihn gemeinsam auf ein Pony. Wir gaben einander den High Five und freuten uns diebisch, dass dies so geklappt hatte. Ängstlich saß Bilbo auf dem Pony und hielt die Zügel mehr als locker.

Man sah aber deutlich das Arya sich mit Thorin unterhielt und seine Körperhaltung verriet mir, dass es ihn zutiefst beeindruckte, was auch immer Arya ihm sagte. Plötzlich blieb Thorins Pony stehen und Arya stieg ab. So hielten auch alle anderen Ponys und die Reiter stiegen ab.

„Wir rasten hier. Die Pferde bleiben nah bei uns und das Kommando liegt im Moment bei Suelya, Laurencia und Arya. Sie wollen uns was zeigen. Ich erwarte Gehorsam und keiner macht irgendwas auf eigene Faust“, rief Thorin in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ganz klar einen Befehl erkennen ließ.

Nach und nach versammelten sich alle um Thorin und Arya herum und sahen sie voller Neugierde an. Zusammen mit Suelya, Fili und Laurencia quetschten wir uns zu Thorin und Arya durch, um ihnen zur Seite zu stehen.

Leise seufzte ich auf.

Das ist eigentlich das schlimmste am Prinz sein. Man erwartet das man auf fast alles eine Lösung hat und schwere Entscheidungen trifft und diese mitträgt. Doch ich wusste nur selten eine vernünftige Lösung und musste mein Privatleben fast komplett aufgeben, um Prinz sein zu können. Ich wünschte mir nur ein ruhiges, normales Leben. Zusammen mit meinem Bruder, meinem Onkel und den drei Frauen. Ganz gleich wo und in welchem Zeitalter.

Arya nahm Thorins Hand eisern in ihre und er verzog nicht einmal das Gesicht. Auch Suelya und Laurencia hielten unsere Hände felsenfest in ihren. Selbst Bilbo kam in den Genuss von Gandalfs festem Griff.

„Was wünscht du uns zu zeigen, Arya?“, fragte Gandalf vorsichtig nach.

„Seid um Durins Willen still und folgt uns. So leise wie möglich, klar?“, gab Arya streng zurück und die Augen des Istari wurden riesig.

Hastig nickte er nur noch und schwieg. Genau wie alle anderen. Erst als sicher war, dass die Ponys gut festgebunden sind, wurde es ernst. Wir gingen ein kleines Stück in einen Wald hinein, wo uns allen ein flackerndes Licht auffiel. Es waren Reisende, die aber wenig freundlich aussahen. Also verschwanden wir wieder und ließen sie in Ruhe. Auf dem Felsen waren wir gut verborgen und konnten so kochen und uns am Feuer wärmen. Das warme Essen tat gut und das wärmende Feuer auch. Die Frauen mussten sich erst an unser Essen gewöhnen, weshalb sie zunächst nur zögerlich aßen. Doch dann schlugen sie sich den Bauch voll. Thorin, Fili und ich sahen dies mit Wohlwollen und aßen selbst was.

„Schmeckt besser, als es aussieht“, gab Arya zu und brachte uns damit zum Lachen, wovon sie sich anstecken ließ.

Bilbo füttert mehrere Ponys mit Äpfeln und spricht mit ihnen. Es erklingen mehrere Orkschreie in der Ferne. Arya hatte sich etwas abseits von uns zu Thorin gesellt und lehnte mit dem Rücken an seiner breiten Brust.

Kap 26 Suelya

Suelya

 

Ich lehnte mit meinem Rücken an Filis Brust und ruhte mich ein wenig aus. Mit einem Blick sah ich das auch Laurencia an Kili lehnte. Ich sah mich suchend um und entdeckte Arya, die genau wie ich bei Fili, an Thorin lehnte und ganz bestimmt seine Nähe genoss und er ihr keine Angst machte freute mich ganz besonders. Er tat ihr gut und das machte mich glücklich.

Sie taute in seiner Nähe auf und fühlte sich wohl, das konnte ich an ihrem Gesicht ablesen. Fili und Kili begannen damit den armen Bilbo zu ärgern, was uns nur zum Grinsen bringt. Selbst Arya grinste. Wir wussten ja, was kommt und hoffentlich hält Arya ihr Temperament zurück. Doch dies bezweifelte ich stark, denn sie konnte bei dieser Szene im Film schon nicht ruhig bleiben.

Letztendlich sollten meine Zweifel hinsichtlich Aryas Temperament bewahrheiten.

Als Orkschreie durch die Nacht hallten, fragte Bilbo leicht ängstlich:

„Was war das?“

„Orks!“, antwortet Kili und wirft Fili einen schelmischen Blick zu und grinst verschmitzt.

„Orks!“, wiederholt Bilbo halb entsetzt und sieht fassungslos in die Runde.

„Ja, Halsschlitzer. Da draußen sind dutzende davon und in den leeren Landen wimmelt es nur so von ihnen. Das erzählt man sich“, führt Fili genauer aus und nun ergänzt Kili wieder seinen älteren Bruder.

„Orks schlagen kurz vor dem Morgengrauen zu, wenn alles noch schläft. Schnell, leise und niemand schreit. Alles was bleibt ist sehr viel Blut.“

Die Brüder kichern leise auf, was nun Thorin auf den Plan ruft.

Kap 27 Laurencia

Laurencia

 

Armer Bilbo. Er ist mittlerweile mehr als verstört und sein Blick verrät ihn nur zu deutlich. Doch Thorin reagiert auf die leise vor sich hin kichernden Brüder. Dadurch löst er sich von Arya, die ihm aufmerksam nachschaut.

„Haltet ihr das für lustig? Glaubt ihr, ein Ork-Angriff, bei Nacht, sei ein Scherz?“, braust Thorin auf und staucht seine Neffen unsanft zusammen, die ein Schuldbewusstes Gesicht ziehen.

„Wir haben uns nichts dabei gedacht!“, rechtfertigt Kili beide und klingt entschuldigend dabei.

Doch dies ruft Arya auf den Plan, die sich verteidigend vor den Brüdern und Bilbo aufbaut.

„Sag nichts mehr, Thorin. Sonst reise ich bei Gandalf weiter mit. Glaubst du ernsthaft, dass die Jungs uns Angst machen wollten? Oder Bilbo? Du hast die Schelmischen Gesichter nicht gesehen. Ich dagegen schon. DU solltest dich lieber darauf konzentrieren, uns heil und vor allem lebend durch diese Reise zu bekommen“, faucht sie und ist stinksauer auf Thorin.

Er sollte lieber aufpassen, nicht auch noch Azog dem Schänder in die Hände zu geraten, denn dann geht es endgültig auf Leben und Tot, dachte Arya.

Da hast du völlig Recht, stimmte ich ihr zu.

Und er sollte aufpassen, dass er und seine Neffen diese Reise überleben, kam es von Suelya in Gedanken.

Unbemerkt von allen nickten wir uns zu.

Kap 28 Arya

Arya

 

„Was wünscht du uns zu zeigen, Arya?“, fragte Gandalf vorsichtig nach.

„Seid um Durins Willen still und folgt uns. So leise wie möglich, klar?“, gab ich streng zurück und die Augen des Istari wurden riesig.

Hastig nickte er nur noch und schwieg. Genau wie alle anderen. Erst als sicher war, dass die Ponys gut festgebunden sind, wurde es ernst. Wir gingen ein kleines Stück in einen Wald hinein, wo uns allen ein flackerndes Licht auffiel. Es waren Reisende, die aber wenig freundlich aussahen. Also verschwanden wir wieder und ließen sie in Ruhe. Auf dem Felsen waren wir gut verborgen und konnten so kochen und uns am Feuer wärmen. Das warme Essen tat gut und das wärmende Feuer auch. Wir Frauen mussten uns erst an das Essen der Zwerge gewöhnen, weshalb wir zunächst nur zögerlich aßen. Doch dann schlugen wir uns den Bauch voll.

Thorin, Fili und Kili sahen dies mit Wohlwollen und aßen selbst was.

„Schmeckt besser, als es aussieht“, gab ich zu und brachte damit alle ungewollt zum Lachen, wovon ich mich anstecken ließ.

Bilbo füttert mehrere Ponys mit Äpfeln und spricht mit ihnen. Es erklingen mehrere Orkschreie in der Ferne. Ich hatte mich etwas abseits von der Gruppe zu Thorin gesellt und lehnte mit dem Rücken an seiner breiten Brust. Doch ich behielt vor allem meine Mädels und die beiden Prinzen gut im Auge.

Sue lehnte mit ihrem Rücken an Filis Brust und ruhte sich ein wenig aus. Nur einen Wimpernschlag weiter lehnte Laurencia an Kili. Ich genoss tatsächlich Thorins Nähe, da er mir keine Angst machte. Mit großer Sicherheit wundern sich die Mädels über mein Verhalten. Ich konnte es selbst noch nicht einordnen und wollte Thorin eine Chance geben, mir zu beweisen, dass ich ihm vertrauen kann, denn er tat mir gut. Ich hatte das Gefühl in seiner Nähe aufzutauen, was nur wenigen bisher in meinem Leben gelungen ist. Genau genommen nur zwei Personen. Beide sind hier bei mir.

Fili und Kili begannen damit den armen Bilbo zu ärgern, was mich zum Grinsen bringt. Wir wussten ja, was kommt und ich könnte schwören, das Sue und Laury darauf hoffen, dass ich mein Temperament zügeln würde. Das kann ich niemandem versprechen, denn ich konnte bei dieser Szene im Film schon nicht ruhig bleiben.

Als Orkschreie durch die Nacht hallten, fragte Bilbo leicht ängstlich: „Was war das?“

„Orks!“, antwortet Kili und wirft Fili einen schelmischen Blick zu und grinst verschmitzt.

„Orks!“, wiederholt Bilbo halb entsetzt und sieht fassungslos in die Runde.

„Ja, Halsschlitzer. Da draußen sind dutzende davon und in den leeren Landen wimmelt es nur so von ihnen. Das erzählt man sich“, führt Fili genauer aus und nun ergänzt Kili wieder seinen älteren Bruder.

„Orks schlagen kurz vor dem Morgengrauen zu, wenn alles noch schläft. Schnell, leise und niemand schreit. Alles was bleibt ist sehr viel Blut.“

Die Brüder kichern leise auf, was nun Thorin auf den Plan ruft.

Armer Bilbo. Er ist mittlerweile mehr als verstört und sein Blick verrät ihn nur zu deutlich. Doch Thorin reagiert auf die leise vor sich hin kichernden Brüder. Dadurch löst er sich von mir. Ich schaue ihm aufmerksam nach.

„Haltet ihr das für lustig? Glaubt ihr, ein Ork-Angriff, bei Nacht, sei ein Scherz?“, braust Thorin auf und staucht seine Neffen unsanft zusammen, die ein Schuldbewusstes Gesicht ziehen.

„Wir haben uns nichts dabei gedacht!“, rechtfertigt Kili beide und klingt entschuldigend dabei.

Doch dies ruft mich nun endgültig auf den Plan. Ich baue mich verteidigend vor den Brüdern und Bilbo auf.

„Sag nichts mehr, Thorin. Sonst reise ich bei Gandalf weiter mit. Glaubst du ernsthaft, dass die Jungs uns Angst machen wollten? Oder Bilbo? Du hast die Schelmischen Gesichter nicht gesehen. Ich dagegen schon. DU solltest dich lieber darauf konzentrieren, uns heil und vor allem lebend durch diese Reise zu bekommen“, fauche ich und bin stinksauer auf Thorin.

Er sollte lieber aufpassen, nicht auch noch Azog dem Schänder in die Hände zu geraten, denn dann geht es endgültig auf Leben und Tot, dachte ich.

Da hast du völlig Recht, stimmte Laury mir zu.

Und er sollte aufpassen, dass er und seine Neffen diese Reise überleben, kam es von Suelya in Gedanken.

Unbemerkt von allen nickten wir uns zu.

Nun griff der alte, weise Balin beruhigend ein.

„Nehmt es ihm nicht übel. Niemand hat mehr Grund die Orks, abgrundtief zu hassen, als Thorin. Wenn ihr möchtet, erzähle ich Euch eine Geschichte dazu“, bot er mit sanfter Stimme an, die sogar auf mich beruhigend wirkte.

„Gern, Herr Balin. Ich würde gern die Geschichte hören, warum ihr alle so treu an Thorins Seite steht und ihn bei seinem riskanten Vorhaben, den Erebor zurück zu holen unterstützt“, bat ich und er lächelte mich mild an.

„Nun gut. Auch Fili und Kili hören diese Geschichte zum ersten Mal. Setzt Euch und werde die Geschichte erzählen. My Lord, setzt Euch zu Arya. Sie wird Eure Nähe brauchen.“

Thorin nickte und gehorchte zu unser aller Überraschung dem alten Balin, ohne Widerworte.

Kap 29 Bilbo Part 01

 Bilbo

 

Rückblickanfang auf Kapitel 19 Part 3 ebenfalls von Bilbo:

Als ich am nächsten Morgen erwache, ist es einfach zu ruhig und mir dämmert, das sie schon alle weg sind. Hastig machte ich mich auf den Weg. Neben dem Vertrag hatte eine Notiz der Frauen gelegen, die mich daran erinnerte, ausreichend Taschentücher einzupacken. Ich wusste zwar nicht warum, ihnen das so wichtig war, doch wollte ich ihnen diesen Gefallen tun.

Noch ahnte ich nicht, dass dies seinen Zweck erfüllen sollte.

Ungefähr eine Stunde später hatte ich alle eingeholt und rief stetig lauter werdend: „Wartet!“

„Wartet!“

Arya sah Thorin bittend an, das Pony zu stoppen.

Das tat er mit einem laut und deutlichen:

„Halt, halt.“

Sue saß bei Fili auf dem Pony. Laury teilte sich das Pony mit Kili und Thorin hatte Arya bei sich. Die genannten Zwerge umfassten die Frauen so, dass sie zum einen die Zügel halten konnten und zum anderen einen Sturz verhindern konnten, da sie ja eine Frau bei sich hatten, die unter ihrem Schutz stand.

Nun bin ich mal gespannt, wie es weiter gehen wird…

Rückblickende

Ich rannte auf die Gruppe zu und hielt den Vertrag in die Höhe.

„Ich habe unterzeichnet“, ließ ich mich vernehmen.

„Hier“, sagte ich und gehe auf Balin zu der den Vertrag entgegennimmt und durch eine Art Brille mit Lupe prüft.

Diese Brille hat nur ein Augenglas. Balin setzt die Brille auf sein linkes Auge und kneift das Rechte zusammen.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, grinst Balin leicht und zwinkert mir zu.

„Gebt ihm ein Pony“, sagte Thorin schließlich und klang ein wenig genervt.

Ich wollte kein eigenes Pony, da ich das Laufen bevorzuge. Doch zu meinem Leidwesen nicht mit Fili und Kili. Sie packten mich zu beiden Seiten an den Schultern und hievten mich gemeinsam auf ein Pony. Kili und Fili gaben einander den High Five und freuten sich diebisch, dass dies so geklappt hatte.

Ängstlich saß ich nun wie ein Häufchen Elend auf dem Pony und hielt die Zügel mehr als locker. Nach einer gefühlten Ewigkeit stoppte Thorin das Pony und alle anderen taten es ihm gleich. Ich fühlte meinen Hintern schon nicht mehr vom vielen sitzen und der Tipp mit den Taschentüchern, sollte sich als Glücksfall erweisen.

Dafür muss ich den Frauen noch danken, nahm ich mir in Gedanken vor.

Dann ließ er Arya als erstes absteigen und folgte ihr dann.

„Wir rasten hier. Die Pferde bleiben nah bei uns und das Kommando liegt im Moment bei Suelya, Laurencia und Arya. Sie wollen uns was zeigen. Ich erwarte Gehorsam und keiner macht irgendwas auf eigene Faust“, rief er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und ganz klar einen Befehl erkennen ließ.

Auch Gandalf wirkte über Arya und Thorin verzückt.

Ich verstand nicht ganz warum. Auch die umherfliegenden Geldbeutel erklärte er mir flüchtig.

Wetten auf mich! Ha so ein Nonsens, dachte ich leicht verärgert, doch zu meinem Verdruss schien dies auch noch der Wahrheit zu entsprechen.

Meiner Meinung nach war irgendwas im Busch und Gandalf verheimlichte es vor uns allen. Aber jeder der Gandalf gut genug kennt, weiß das er sturer ist als, alle 13 männlichen Zwerge zusammen. Die Frauen konnte ich immer noch nicht wirklich einschätzen. Nach und nach versammelten sich alle um die 6 Anführer herum und sahen sie voller Neugierde an.

Leise seufzte Thorin auf. Arya nahm Thorins Hand eisern in ihre und er verzog nicht einmal das Gesicht. Auch Suelya und Laurencia hielten die Hände von Fili und Kili felsenfest in ihren. Selbst ich kam in den zweifelhaften Genuss von Gandalfs festem Griff.

„Was wünscht du uns zu zeigen, Arya?“, fragte Gandalf vorsichtig nach.

„Seid um Durins Willen still und folgt uns. So leise wie möglich, klar?“, gab Arya streng zurück und die Augen des Istari wurden riesig.

Hastig nickte er nur noch und schwieg. Genau wie alle anderen. Erst als sicher war, dass die Ponys gut festgebunden sind, wurde es ernst. Wir gingen ein kleines Stück in einen Wald hinein, wo uns allen ein flackerndes Licht auffiel. Es waren Reisende, die aber wenig freundlich aussahen. Also verschwanden wir wieder und ließen sie in Ruhe. Auf dem Felsen waren wir gut verborgen und konnten so kochen und uns am Feuer wärmen. Das warme Essen tat gut und das wärmende Feuer auch.

Die Frauen und ich mussten uns erst an das Essen der Zwerge gewöhnen, weshalb wir zunächst nur zögerlich aßen. Doch dann schlugen wir uns den Bauch voll.

Thorin, Kili und Fili sahen dies mit Wohlwollen und aßen selbst was.

„Schmeckt besser, als es aussieht“, gab Arya zu und brachte alle damit zum Lachen, wovon sogar sie sich anstecken ließ.

Ich fütterte mehrere Ponys mit Äpfeln und sprach mit ihnen.

Es erklangen mehrere Orkschreie in der Ferne. Nach dem Essen hatte ich mir die Frauen unter dem wachsamen Blicken der Zwerge und Gandalf zur Seite genommen.

„Was ist Bilbo?“, wollte Suelya wissen.

„Ich wollte Euch für die Notiz danken, Taschentücher mitzunehmen. Vielen herzlichen Dank!“

„Gern geschehen“, lächelten sie mir entgegen.

Ich wusste, das alle wissen wollten, worum es gegangen war, also erzählte ich es selbst. Arya lehnte mit dem Rücken an seiner breiten Brust. Sue lehnte mit ihrem Rücken an Filis Brust und ruhte sich ein wenig aus. Nur einen Wimpernschlag weiter lehnte Laurencia an Kili.

Als Orkschreie durch die Nacht hallten, fragte ich leicht ängstlich:

„Was war das?“

„Orks!“, antwortet Kili und wirft Fili einen schelmischen Blick zu und grinst verschmitzt.

„Orks!“, wiederholte ich halb entsetzt und sehe fassungslos in die Runde.

„Ja, Halsschlitzer. Da draußen sind dutzende davon und in den leeren Landen wimmelt es nur so von ihnen. Das erzählt man sich“, führt Fili genauer aus und nun ergänzt Kili wieder seinen älteren Bruder.

„Orks schlagen kurz vor dem Morgengrauen zu, wenn alles noch schläft. Schnell, leise und niemand schreit. Alles was bleibt, ist sehr viel Blut.“

Die Brüder kichern leise auf, was nun Thorin auf den Plan ruft.

Doch Thorin reagiert nur auf die leise vor sich hin kichernden Brüder. Er löste sich von Arya, die ihn im Auge behält. Noch ahne ich nicht warum. Doch das sollte ich schon bald erfahren.

„Haltet ihr das für lustig? Glaubt ihr, ein Ork-Angriff, bei Nacht, sei ein Scherz?“, braust Thorin auf und staucht seine Neffen unsanft zusammen, die ein Schuldbewusstes Gesicht ziehen.

„Wir haben uns nichts dabei gedacht!“, rechtfertigt Kili beide und klingt entschuldigend dabei.

Doch dies ruft Arya nun endgültig auf den Plan. Sie baut sich verteidigend vor den Brüdern und mir auf.

„Sag nichts mehr, Thorin. Sonst reise ich bei Gandalf weiter mit. Glaubst du ernsthaft, dass die Jungs uns Angst machen wollten? Oder Bilbo? Du hast die Schelmischen Gesichter nicht gesehen. Ich dagegen schon. DU solltest dich lieber darauf konzentrieren, uns heil und vor allem lebend durch diese Reise zu bekommen“, faucht sie und ist stinksauer auf Thorin.

 

Kap 29 Bilbo Part 02

Bilbo

Nun griff der alte, weise Balin beruhigend ein.

„Nehmt es ihm nicht übel. Niemand hat mehr Grund die Orks, abgrundtief zu hassen, als Thorin. Wenn ihr möchtet, erzähle ich Euch eine Geschichte dazu“, bot er mit sanfter Stimme an, die sogar auf Arya beruhigend wirkte.

„Gern, Herr Balin. Ich würde gern die Geschichte hören, warum ihr alle so treu an Thorins Seite steht und ihn bei seinem riskanten Vorhaben, den Erebor zurück zu holen unterstützt“, bat sie und er lächelte Arya mild an.

„Nun gut. Auch Fili und Kili hören diese Geschichte zum ersten Mal. Setzt Euch und werde die Geschichte erzählen. My Lord, setzt Euch zu Arya. Sie wird Eure Nähe brauchen.“

Thorin nickte und gehorchte zu unser aller Überraschung dem alten Balin, ohne Widerworte.

Alle setzten sich und so begann Balin zu erzählen.

„Nachdem der Feuerdrache Smaug, den Berg Erebor an sich gerissen hatte, forderte Thorins Großvater Thror, das uralte Zwergenreich Moria zurück“, begann er und in mir stieg das kalte Grauen auf und doch hörte ich weiter zu, da in mir die Neugier siegte.

Die Frauen schmiegten sich an Thorin, Kili und Fili. Diese umarmten „ihre“ Frauen ganz sachte und schafften es offenbar ihnen den Trost zu geben, den sie gerade brauchten.

Zweifellos muss es dabei Tote gegeben haben. Unzählige Tote.

„Doch leider war unser Feind bereits dort. Moria war von Ork-Scharen eingenommen worden. Angeführt von vom Abscheulichsten und grausamsten ihres gesamten Volkes. Sein Name lautete: Azog, der Schänder. Dieser riesige Gundabad-Ork hatte geschworen, das Geschlecht Durins auszulöschen“, fuhr Balin fort und uns, die die Geschichte erstmals hörten, entgleisten sämtliche Gesichtszüge.

Doch wir blieben tapfer, wo wir waren und lauschten weiter der Geschichte.

„Azog begann damit den König zu enthaupten. Thorins Großvater Thror war das erste Opfer und es sollten weitere aus Thorins direkter Familie folgen. Thror wurde enthauptet. Wir alle waren geschockt und es drohte uns eine Niederlage von großem Ausmaß. Thrain, Thorins Vater, wurde entweder gefangen genommen oder getötet. Niemand weiß es. Bei dieser Schlacht von Moria starb auch mein Vater Fundin und tragischerweise auch Thorins jüngerer Bruder Frerin. Zudem Zeitpunkt, im Jahre 2790 DZ, waren Fili und Kili noch nicht geboren“, erzählte Balin weiter.

Alle sahen sich verblüfft an.

„Kannten unsere Eltern sich da schon?“, fragte Fili und Kili nickte zustimmend, da auch er dies auch wissen wollte.

„Nein. Sie lernten sich im Jahre 2794 DZ kennen und lieben. Zwei Jahre später heirateten sie und schon bald krönte erst Fili und nur kurz darauf auch Kili dieses Glück“, beantwortete Balin und lächelte die Brüder liebevoll an.

„Nun aber zurück zur eigentlichen Geschichte“, sagte Balin schließlich.

„Der Kummer über den Verlust Thrors trieb Thrain in den Wahnsinn. Niemand hat Thrain seitdem gesehen. Zudem Zeitpunkt dachten wir seien ohne Anführer. Tod und Niederlage brachen über uns herein. Ja, dann sah ich ihn.“

Mit diesen Worten zeigte Balin auf Thorin und auch hier voller Wärme und Zuneigung.

„Einen jungen Zwergenprinzen, der dem Bleichen Ork die Stirn bot. Ganz allein trat er diesem Widersacher entgegen. Wisst ihr eigentlich wie Thorin zu seinem Beinamen „Eichenschild“ kam?“, fragte Balin und alle, die diese Geschichte zum ersten Mal hörten, schüttelten hastig den Kopf.

Inklusive mir selbst.

„Nun dann möchte ich Euch auch diesen Teil der Geschichte erzählen“, sagte er und alles schwieg.

„Thorin nahm den Kampf gegen Azog, den Schänder auf. Als erstes verlor Thorin seinen Schild und schließlich auch sein Schwert. Er stürzte und konnte sich dennoch vor Schwerthieben von Azog schützen. Dann plötzlich griff er sich einen Eichenast. Er hatte eine zerfetzte Rüstung und eben jenen Eichenast, den er als Schild benutzte. Da ergriff er ein Schwert und hieb Azog damit den linken Unterarm ab, so gewaltig war der Schwertstreich, den Thorin gegen Azog ausführte. Azog schrie vor Schmerz und hielt sich den Blutenden Stumpf seines Armes. Er wurde von seinem eigenen Heer in die Dunkelheit Morias geschleift. Azog, der Schänder, lernte an jenem Tag, dass das Geschlecht Durins nicht so leicht zu bezwingen ist. Dies hatte er ja am eigenen Leib zu spüren bekommen“, führte Balin die Geschichte weiter und hatte Tränen in den Augen, jene die von schmerzhaften Erinnerungen hervor gerufen werden.

Arya schien ganz ruhig zu sein, aber ihre Freundinnen waren regelrecht schockiert und kuschelten sich noch enger, falls dies möglich war, an Fili und Kili. Wenn man genau hinsah, wurde deutlich das auch Arya näher an Thorin heran gerutscht war und sie unbewusst seine Nähe suchte.

Es freute mich sehr. Balin holte mehrfach tief Luft und erzählte tapfer zu Ende.

„Thorin rief alle die noch lebten, oder anders ausgedrückt, noch stehen und kämpfen konnten, auf Khuzdûl zusammen und führte uns in die Schlacht. Dabei hatte er immer noch das Schwert und seinen Eichenschild bei sich. Ja, so kam er zu dem Beinamen Eichenschild. Er erwies sich als sehr guter Anführer und teilte jedem weise seine Aufgaben und Pflichten zu. Gemeinsam drängten wir die Orks zurück und besiegten den Feind. Doch wir feierten kein Fest, sagen keine Lieder in dieser Nacht, denn wir hatten zu viele Tote, Freunde, Angehörige und Kameraden, zu beklagen. Nur wenige von uns überlebten. Unter den Toten war auch mein Vater Fundin. Damals schwor ich mir: Diesem einen will ich Folgen, bis ans Ende meiner Tage. Diesen einen kann ich König nennen“, beendete Balin die Erzählung und Dwalin umarmte Balin sanft und rieb ihm tröstend über den Rücken, bis Balin wieder ganz ruhig und er selbst war.

Ich fühlte mit ihnen und wollte ihnen nun erst recht helfen, ihre Heimat zurück zu bekommen. Aber in mir brannte auch die Neugier.

„Balin, und der bleiche Ork? Was wurde aus ihm?“, fragte ich absolut vorsichtig nach.

Thorins tiefe Stimme schnitt Balin das Wort ab und klang verachtend.

Ob Arya dieses Verhalten tolerieren wird ist äußerst fraglich, ging es mir durch den Kopf und am Ende sollte ich Recht behalten.

„Er kroch in das Loch zurück, aus dem er gekommen war. Dieser Ork-Abschaum ist vor langem an seinen Wunden verreckt.“

Arya stand nun auf und drehte sich zu Thorin um.

„Thorin, Ich kann deinen Hass auf Orks regelrecht spüren, aber musst du diese Gefühle auf die Reisegruppe übertragen? Das ist allen anderen gegenüber nicht gerecht und Bilbo unfreundlich zu antworten, obwohl dieser Balin gefragt hatte, ist echt unerhört. Du wirst dich bei Balin, für das über den Mund fahren und bei Bilbo für die Unfreundlichkeit laut und deutlich entschuldigen. Auf der Stelle. Aber nur so laut, das du nicht gleich Feinde auf den Plan rufst, weil sie durch dich neugierig wurden“, fuhr sie ihn an und duldete keinen Widerspruch.

Ergeben nickt Thorin und geht erst zu Balin.

„Es tut mir Leid, Balin. Vergibst du mir, einem alten Sturkopf?“

Balin lachte auf und umarmte Thorin.

„Ja, Mylord. Ich verzeihe Euch.“

Dann kam er zu mir und sah mich reumütig an.

„Es tut mir wirklich leid, Bilbo. Aber Damen den Gehorsam zu verweigern, ist bei Zwergen nicht gern gesehen. Vergibst du mir?“, erklärte er und klang schon viel freundlicher.

„Ja, Thorin. Auch ich verzeihe dir.“

Dann umarmte er mich und ich erwiderte es einfach nur. Als Thorin zu Arya zurück ging, lächelte sie ihn zufrieden an.

„Tat es weh, sich zu entschuldigen?“

„Nein“, lachte auch Thorin.

Alle entspannten sich wieder und schliefen zufrieden ein. Am nächsten Tag war das Wetter uns so gar nicht hold. Es regnete in Strömen und Dori war einfach zu goldig.

„Herr Gandalf, könnt Ihr etwas gegen diese Überschwemmung tun?“

Gandalf lachte kurz und freudlos auf.

Kap 30 Kili

Kili

 

Alle setzten sich und so begann Balin zu erzählen.

„Nachdem der Feuerdrache Smaug den Berg Erebor an sich gerissen hatte, forderte Thorins Großvater Thror das uralte Zwergenreich Moria zurück“, begann er und in mir stieg das kalte Grauen auf und doch hörte ich weiter zu, da einfach zu neugierig bin und die Geschichten liebe, die Balin erzählt.

Das war schon so als ich noch ein kleiner Zwergling war. Die Frauen schmiegten sich an Thorin, Fili und mich. Wir umarmten „unsere“ Frauen ganz sachte und schafften es offenbar ihnen den Trost zu geben, den sie gerade brauchten.

„Doch leider war unser Feind bereits dort. Moria war von Ork-Scharen eingenommen worden. Angeführt von vom Abscheulichsten und grausamsten ihres gesamten Volkes. Sein Name lautete: Azog, der Schänder. Dieser riesige Gundabad-Ork hatte geschworen, das Geschlecht Durins auszulöschen“, fuhr Balin fort und uns, die die Geschichte erstmals hörten, entgleisten sämtliche Gesichtszüge.

Doch wir blieben tapfer, wo wir waren und lauschten weiter der Geschichte.

„Azog begann damit den König zu enthaupten. Thorins Großvater Thror war das erste Opfer und es sollten weitere aus Thorins direkter Familie folgen. Thror wurde enthauptet. Wir alle waren geschockt und es drohte uns eine Niederlage von großem Ausmaß. Thrain, Thorins Vater, wurde entweder gefangen genommen oder getötet. Niemand weiß es. Bei dieser Schlacht von Moria starb auch mein Vater Fundin und tragischer weise auch Thorins jüngerer Bruder Frerin. Zudem Zeitpunkt im Jahre 2790 DZ waren Fili und Kili noch nicht geboren“, erzählte Balin weiter.

Alle sahen sich verblüfft an.

Kap 31 Thorin

 Thorin

 

„Kannten unsere Eltern sich da schon?“, fragte Fili und Kili nickte zustimmend, da auch er dies auch wissen wollte.

„Nein. Sie lernten sich im Jahre 2794 DZ kennen und lieben. Zwei Jahre später heirateten sie und schon bald krönte erst Fili und nur kurz darauf auch Kili dieses Glück“, beantwortete Balin und lächelte die Brüder liebevoll an.

„Nun aber zurück zur eigentlichen Geschichte“, sagte Balin schließlich.

„Der Kummer über den Verlust Thrors trieb Thrain in den Wahnsinn. Niemand hat Thrain seitdem gesehen. Zudem Zeitpunkt dachten wir seien ohne Anführer. Tod und Niederlage brachen über uns herein. Ja, dann sah ich ihn.“

Mit diesen Worten zeigte Balin auf mich und auch hier voller Wärme und Zuneigung.

„Einen jungen Zwergenprinzen, der den Bleichen Ork die Stirn bot. Ganz allein trat er diesem Widersacher entgegen. Wisst ihr eigentlich wie Thorin zu seinem Beinamen „Eichenschild“ kam?“, fragte Balin und alle, die diese Geschichte zum ersten Mal hörten, schüttelten hastig den Kopf.

Inklusive mir selbst, da ich mir nie bewusst gewesen war, wie ich denn nun diesen Beinamen errang.

Ich dachte eigentlich, das dieser Beiname schnell in Vergessenheit geriete, aber dem war nicht so.

Kap 32 Kili

 Kili

 

„Nun dann möchte ich Euch auch diesen Teil der Geschichte erzählen“, sagte er und alles schwieg.

„Thorin nahm den Kampf gegen Azog, dem Schänder auf. Als erstes verlor Thorin seinen Schild und schließlich auch sein Schwert. Er stürzte und konnte sich dennoch vor Schwerthieben von Azog schützen. Dann plötzlich griff er sich einen Eichenast. Er hatte eine zerfetzte Rüstung und eben jenen Eichenast, den er als Schild benutzte. Da ergriff er ein Schwert und hieb Azog damit den linken Unterarm ab, so gewaltig war der Schwertstreich, den Thorin gegen Azog ausführte. Azog schrie vor Schmerz und hielt sich den Blutenden Stumpf seines Armes. Er wurde von seinem eigenen Heer in die Dunkelheit Morias geschleift. Azog, der Schänder, lernte an jenem Tag, dass das Geschlecht Durins nicht so leicht zu bezwingen ist. Dies hatte er ja am eigenen Leib zu spüren bekommen“, führte Balin die Geschichte weiter und hatte Tränen in den Augen, jene die von schmerzhaften Erinnerungen hervor gerufen werden.

Arya schien ganz ruhig zu sein, aber ihre Freundinnen waren regelrecht schockiert und kuschelten sich noch enger, falls dies möglich war, an Fili und mich.

Wenn man genau hinsah, wurde deutlich das auch Arya näher an Thorin heran gerutscht war und sie unbewusst seine Nähe suchte. Es freute mich sehr.

Kap 33 Fili

 Fili

 

Balin holte mehrfach tief Luft und erzählte tapfer zu Ende.

„Thorin rief alle die noch lebten, oder anders ausgedrückt, noch stehen und kämpfen konnten, auf Khuzdûl zusammen und führte uns in die Schlacht. Dabei hatte er immer noch das Schwert und seinen Eichenschild bei sich. Ja so kam er zu dem Beinamen Eichenschild. Er erwies sich als sehr guter Anführer und teilte jedem weise seine Aufgaben und Pflichten zu. Gemeinsam drängten wir die Orks zurück und besiegten den Feind. Doch wir feierten kein Fest, sagen keine Lieder in dieser Nacht, denn wir hatten zu viele Tote, Freunde, Angehörige und Kameraden, zu beklagen. Nur wenige von uns überlebten. Unter den Toten war auch mein Vater Fundin. Damals schwor ich mir: Diesem einen will ich Folgen, bis ans Ende meiner Tage. Diesen einen kann ich König nennen“, beendete Balin die Erzählung und Dwalin umarmte Balin sanft und rieb ihm tröstend über den Rücken, bis Balin wieder ganz ruhig und er selbst war.

Nun war ich erst recht entschlossen, um unsere Heimat zu kämpfen und ein Seitenblick zu Kili reichte mir aus um zu erkennen, dass auch er so dachte.

„Balin, und der bleiche Ork? Was wurde aus ihm?“, fragte Bilbo absolut vorsichtig nach.

Thorins tiefe Stimme schnitt Balin das Wort ab und klang verachtend.

Ob Arya dieses Verhalten tolerieren wird ist äußerst fraglich, ging es mir durch den Kopf und am Ende sollte ich Recht behalten.

„Er kroch in das Loch zurück, aus dem er gekommen war. Dieser Ork-Abschaum ist vor langem an seinen Wunden verreckt.“

Kap 34 Laurencia

Laurencia

Arya stand nun auf und drehte sich zu Thorin um.

„Thorin, Ich kann deinen Hass auf Orks regelrecht spüren, aber musst du diese Gefühle auf die Reisegruppe übertragen? Das ist allen anderen gegenüber nicht gerecht und Bilbo unfreundlich zu antworten, obwohl dieser Balin gefragt hatte, ist echt unerhört. Du wirst dich bei Balin, für das über den Mund fahren und bei Bilbo für die Unfreundlichkeit laut und deutlich entschuldigen. Auf der Stelle. Aber nur so laut, das du nicht gleich Feinde auf den Plan rufst, weil sie durch dich neugierig wurden“, fuhr sie ihn an und duldete keinen Widerspruch.

Ergeben nickt Thorin und geht erst zu Balin.

„Es tut mir Leid, Balin. Vergibst du mir, einem alten Sturkopf?“

Balin lachte auf und umarmte Thorin.

„Ja, Mylord. Ich verzeihe Euch.“

Dann ging er zu Bilbo und sah ihn reumütig an.

„Es tut mir wirklich leid, Bilbo. Aber Damen den Gehorsam zu verweigern, ist bei Zwergen nicht gern gesehen. Vergibst du mir?“, erklärte er und klang schon viel freundlicher.

„Ja, Thorin. Auch ich verzeihe dir“, antwortete Bilbo.

Dann umarmte sie sich. Als Thorin zu Arya zurück ging, lächelte sie ihn zufrieden an.

„Tat es weh, sich zu entschuldigen?“

„Nein“, lachte auch Thorin.

Alle entspannten sich wieder und schliefen zufrieden ein.

Am nächsten Tag war das Wetter uns so gar nicht hold. Es regnete in Strömen und Dori war einfach zu goldig.

„Herr Gandalf, könnt Ihr etwas gegen diese Überschwemmung tun?“

Gandalf lachte kurz und freudlos auf.

„Es regnet, Meister Zwerg, und es wird weiter regnen, bis es aufgehört hat zu regnen. Bwollt ihr das Wetter auf der Welt ändern, müsst ihr Euch einen anderen Zauberer suchen“, antwortete Gandalf fest entschlossen.

Arya, Suelya und ich wussten sehr genau von welchen Zauberern er sprach. Nämlich von Alatar und Pallando, die blauen Zauberer, Saruman, der weiße – welcher auch ranghöchste Zauberer im Orden der Zauberer ist, Ragdagast, der Braune und der letzte im Bunde ist Gandalf selbst. Er stellt sich stets als Gandalf, der Graue vor.

Ich beschloss dem Gespräch weiter zu lauschen.

„Gibt es welche?“, fragte Bilbo neugierig nach.

Die Hobbits und ihre Neugier. Das gehört irgendwie untrennbar zusammen.

„Was?“, fragte Gandalf verwirrt nach.

Offenbar hatte Bilbos Frage, den Zauberer aus irgendwelchen Gedanken gerissen.

„Andere Zauberer?“, beharrte Bilbo.

Gandalf holt tief Luft und scheint mit sich zu ringen, ob er antworten soll. Letztendlich gibt er auf und beginnt zu sprechen.

„Es gibt 5 von uns. Der höchste unseres Ordens ist Saruman, der Weiße. Dann gibt es noch zwei Blaue, deren Namen ich allerdings vergessen habe.“

Bilbo hakt nach.

„Und wer ist der fünfte?“

Gandalf seufzt. Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, das Bilbo so hartnäckig sein konnte.

„Oh, das ist natürlich Radagast, der Braune.“

Gandalf klingt stolz.

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.08.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme diese Story allen Fans von Mittelerde.

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