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Bevor diese Geschichte gelesen wird, möchte ich auf die Anmerkung in meinem Profil aufmerksam machen!
Meine Geschichten sind süß und das ist manchmal sehr realitätsfern.


Edward


„Gute Arbeit, Jasper, gefällt mir, was sich hier entwickelt“, lobte ich meinen Mitarbeiter, als ich die Ausarbeitung seines Projektes über seine Schulter beobachtete.
„Danke, Mr. Masen.“
Ich nickte ihm freundlich zu und ging zum nächsten Schreibtisch, über dem eine junge Frau lümmelte und in die Luft starrte. „Angela!“
Sie schreckte auf und sah mich an. „Mr. Masen?“
„Ich habe mir ihren Vorschlag angesehen, den Sie in die Ideenbox geworfen haben und ich möchte, dass Sie dem von nun an Ihre volle Aufmerksamkeit schenken, bis es erfolgreich abgeschlossen ist.“
Sie nickte angeregt. „Danke, Mr. Masen, ich werde sofort mit der Arbeit beginnen.“
„Wenn mich nicht alles täuscht, werden Sie dabei Hilfe aus dem IT-Bereich benötigen. Warum wenden Sie sich nicht sofort an Ben und weihen ihn in Ihre Pläne ein. Ich bin mir sicher, dass er Ihnen gerne zur Hand gehen würde.“ Ich zwinkerte ihr zu. Ich mochte vielleicht der Chef dieser Truppe sein, aber das hieß nicht, dass ich meine Mitarbeiter nicht kannte.
Wie auf Befehl erhielten Angelas Wangen eine leichte Pinkfärbung, aber sie nickte begeistert.
Während Angela davon eilte, betrat ich den nächsten Raum, der ein großes Atelier war, in dem Alice arbeitete. Alice hingegen ging keiner Arbeit nach, für die man ein Atelier benötigte, zumindest derzeit nicht.
„Alice, meine Liebe, hast du nichts zu tun?“
Ungeniert, dass ihr Chef vor ihr stand, schaute sie von ihrem Magazin auf. „Im Moment mache ich Pause“, erklärte sie gelassen.
„Eine kreative Pause hoffe ich doch.“
„Natürlich, Mr. Masen, ich mache nur kreative Pausen“, lachte sie. Wir wussten beide, dass sie log, aber wir wussten auch beide, dass das die Antwort war, die ich hören wollte. Und ich wusste, dass sie ihre Arbeit abgeben würde und zwar zu meiner vollen Zufriedenheit.
„Sind Sie auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch für Ihre neue Assistentin?“ wechselte Alice nun das Thema.
„In der Tat. Wie haben Sie das nun wieder herausgefunden?“
„Sie wissen, dass an mir nichts unbemerkt vorbeigeht. Sie sind schon eine Weile auf der Suche nach einer geeigneten Kraft und Rosalie ist seltsamerweise wie vom Erdboden verschwunden. Das muss einen Grund haben.“
„Sehr aufmerksam, Alice. Dann werde ich mal weitergehen in der Hoffnung, nicht eine erneute Niederlage zu haben.“
„Ich habe heute ein gutes Gefühl, Mr. Masen.“
„Das freut mich zu hören“, lachte ich. Hoffentlich würde ich Alices Ahnung vertrauen können.

Mein Büro befand sich im vorletzten Stock des Masen Industries Komplexes. Es war der letzte Stock des Gebäudes, in dem gearbeitet wurde. Man konnte niemandem zumuten direkt unter dem Dach zu arbeiten, vor allem nicht in einer Stadt wie Los Angeles. Hier gab es außer meinem noch das Büro meines Vaters, der die Firma gegründet hatte, sie aber vor wenigen Jahren mir übergeben hatte, und die Büros der Investoren, die genauso wenig jemals besetzt waren, wie das meines Vaters. Das waren alles nur Formalitäten. Außer mir fand sich hier also nur noch meine Sekretärin Alicia und hoffentlich bald meine Persönliche Assistentin – vorausgesetzt die Suche war endlich erfolgreich.
Rosalie Hale, die sich derzeit mit der neusten Kandidatin unterhielt, befand sich in einem Konferenzraum, der mit einem doppelten Spiegel versehen war und der es mir erlaubte, dem Gespräch unbemerkt etwas zu folgen und die Kandidatin näher zu betrachten.
Isabella Swan war ebenso schön, wie ihr Bewerbungsfoto es versprochen hatte. Ich würde gerne behaupten, dass ich mich davon nicht hatte beeinflussen lassen, als ich sie zu einem Vorstellungsgespräch einlud, aber das wäre gelogen gewesen. Es war ihr großer Vorteil, dass sie über die entsprechende Ausbildung und Noten verfügte, die ich als Voraussetzung stellte. Sonst wäre ihre Akte auch niemals auf meinem Schreibtisch gelandet.
Rosalie ging gerade über einen Zettel, den sie vor sich liegen hatte, machte hier und dort eine Notiz an den Rand.
„Bella, lassen Sie mich Ihnen folgende Szenarien vorstellen und antworten Sie mir nach bestem Gewissen, wie Sie handeln würden.“
Ms Swan nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
„Ein Mitarbeiter der Firma kommt auf Sie zu und bittet Sie, ihn wärmstens bei Mr. Masen zu empfehlen und seiner neusten Idee solle doch bitte besondere Aufmerksamkeit entgegen gebracht werden.“
Ms Swan dachte nicht lange nach. „Ich würde ihm mitteilen, dass das nicht zu meinem Aufgabenbereich gehört.“
„Nehmen wir weiter an, dass der Mitarbeiter Sie bedrängt und versucht Sie unter Druck zu setzen.“
„Nun, ich würde versuchen ihm weiterhin verständlich zu machen, dass ich seiner Bitte nicht folge leisten kann. Wenn er es weiterhin nicht einsieht, dass ich ihm nicht helfen kann, werde ich mich gezwungen fühlen, mich mit Mr. Masen über den Mitarbeiter zu unterhalten. Ein solches Verhalten kann ein gutes Arbeitsverhältnis nicht fördern.“
„Vergessen wir das letzte Szenario und bauen wir noch einmal auf dem ersten auf. Wäre besagter Mitarbeiter Ihnen sympathisch, sage wir, dass Sie mit ihm ausgehen, würde das Ihre Einstellung ändern?“
„Ich weiß privates von geschäftlichem zu trennen. Und, wenn ich ehrlich bin, würde ich eine Beziehung mit diesem Mann augenblicklich beenden, würde er mich für meine berufliche Stellung ausnutzen wollen. Ich werde Mr. Masen gerne mit Tat und Rat zur Seite stehen, aber ich werde mir nicht die Freiheit herausnehmen, ihn von meiner eigenen Meinung zu überzeugen versuchen. Das steht mir nicht zu.“
Rosalie lächelte die Frau an. „Vielen Dank, Bella-“
Ich folgte Rosalies Verabschiedung nicht weiter, sondern stürzte aus dem Raum, um direkt den nebenliegenden zu betreten.
Die beiden Frauen waren bereits auf dem Weg zur Tür, als ich hereinplatzte. Rosalie betrachtete mich überrascht, dass ich kam. Doch mein Blick verweilte nicht lange auf ihr, sondern auf der Schönheit neben ihr. Ms Swan blickte mich aus großen, rehbraunen Augen an. Ich war es gewohnt, das Frauen, besonders wenn sie mich zum ersten Mal sahen, ihre Augen mit großer Begeisterung über meinen Körper wandern ließen, doch diese Frau tat es auf eine andere Weise. Ms Swan schaute in meine Augen und verweilte dort. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sie mich vollständig betrachtete; außen, wie innen.
Rosalies Räuspern brachte mich zurück in die Gegenwart. „Gab es noch etwas, dass Sie hinzufügen wollten, Mr. Masen?“
„In der Tat.“ Ich wandte mich Ms Swan zu und reichte ihr meine Hand. „Edward Masen.“
Sie ergriff sie mit ihrer Hand und schüttelte sie leicht. „B-Bella Swan. Bitte nennen Sie mich Bella.“
„Gerne. Bella“, ich ließ mir ihren Namen auf der Zunge vergehen. „Nun, Bella, ich hoffe, dass Sie nicht in Eile sind?“
Sie schüttelte schnell den Kopf.
„Würden Sie mir wohl noch einige Fragen beantworten?“
„Sehr gerne, Mr. Masen.“
Und zum ersten Mal störte es mich, dass meine Mitarbeiter mich so förmlich ansprachen.


Bella


Bereits seit drei Monaten fuhr ich jeden Morgen auf das große Grundstück von Masen Industries und jeden Morgen war ich aufs neue fasziniert, dass der Wachmann mich durchwinkte. Ich arbeitete für einen der erfolgreichsten Männer auf dieser Welt und merkte es nicht einmal.
Edward Masen war genau das Gegenteil von dem, was man sich unter einem Milliardenschweren Geschäftsmann vorstellte. Er führte ein zurückgezogenes Leben in seinem Haus hier auf dem Grundstück. Nur zu wichtigen, sozialen Events ließ er sich in der Öffentlichkeit blicken; soweit ich bisher sagen konnte, aber eher widerwillig. Es gab über ihn nie irgendwelche Skandale in den Zeitungen, immer nur Berichte über seinen immensen Erfolg und sein gutes Händchen. Er war wirklich der perfekte Arbeitgeber. Ich hatte ihn in seiner Interaktion mit den anderen Mitarbeitern gesehen. Einen jeden kannte er beim Vornamen und schien über ihre Belange zu wissen, ohne dass sie es extra erwähnen musste. Ich hatte unter ihm erfahren, wie zwei seiner Arbeiter zusammen gefunden hatten, die sich lange Zeit nur aus der Ferne beobachtet hatten. Er hatte ihnen so lange gemeinsame Aufträge gegeben, bis er sie schließlich um ein Date gebeten hatte. Und seither waren die beiden sowohl geschäftlich, als auch privat ein absolutes und unzertrennliches Traumpaar. Er war sehr geduldig mit mir, als mir in meinen ersten Tagen noch kleine Fehler unterliefen und tröstete mich immer damit, dass niemand erwarten konnte, dass ich meinen ersten Job sofort perfekt ausführte. Seine Art hingegen spornte mich an, härter zu arbeiten und konzentrierter zu sein, sodass ich mich ihm bald als würdig erwies.
Wenn man Edward Masen also kennen lernte, wie ich es in diesen drei Monaten hatte, dann konnte man durchaus verstehen, warum ich mich in kürzester Zeit unsterblich in ihn verliebt hatte.

„Bella, ich werde jetzt zu der Präsentation von Emmetts Projekt in die große Halle gehen. Ich weiß noch nicht, wie lange es dauert, aber sollte Mr. Cullen in dieser Zeit ankommen, wären Sie bitte sie freundlich ihn in Empfang zu nehmen und ihm seine Wartezeit so angenehm, wie möglich, zu gestalten?“
„Natürlich Edward.“
Ich sah Edward länger hinterher, als er zu sehen war, dann zog ich mich in mein Büro zurück, dass direkt neben dem von Edward lag. Alicia gab ich noch die Anweisung, mir sofort mitzuteilen, wenn Mr. Cullen sich unten anmeldete.
Die Stunde verging, ohne dass Edward zurückkam. Dafür aber meldete sich Mr. Cullen pünktlich an und trat wenige Zeit später gemeinsam mit einer Frau aus dem Fahrstuhl.
„Mr. Cullen, es freut mich, Sie kennen zu lernen. Ich bin Bella, ich werde Ihnen bis zu Mr. Masens Rückkehr Gesellschaft leisten. Leider ist er noch bei einer Projektpräsentation, aber wir erwarten ihn jeden Moment zurück.“
„Sehr erfreut, Bella. Bitte, nennen Sie mich Carlisle. Und das ist Esme, meine Frau und Persönliche Assistentin.“
„Oh“; rief ich aus. „Esme, eine ganze besondere Freude. Folgen Sie mir, bitte.“
Ich führte die beiden in den großen Konferenzraum, in dem auch schon mein Vorstellungsgespräch stattgefunden hatte und versorgte die beiden mit Getränken.
„Bella, Sie arbeiten noch nicht lange hier?“ fragte Carlisle.
„Nein, allerdings nicht. Seit drei Monaten.“
„Dann ist es vielleicht doch noch nicht ganz so lange her, dass ich das letzte Mal hier war“, lachte Carlisle. „Ich bin wirklich sehr gespannt, was Edward von mir möchte. Sie können mich nicht zufällig schon ein bisschen vorwarnen?“
„Nein, tut mir leid. Ich bin ebenso ratlos, wie Sie.“
„Ich werde Edward beibringen müssen jedes noch so kleine Detail mit seiner Assistentin zu teilen. Bei mir hat das immer sehr gut funktioniert.“ Er zwinkerte Esme zu, die ihn verliebt anlächelte.
„Sie meinen…?“ Die Worte waren heraus, ehe ich sie stoppen konnte.
„Ich kannte Esme schon eine Weile, ehe ich sie zu meiner Assistentin und schließlich Frau machte.“
Ich senkte den Blich, verlegen, dass ich so neugierig gewesen war.
Was folgte, war leichte Unterhaltung, bis Edward kam und übernahm.

Nach seinem Treffen mit Carlisle kam Edward in mein Büro. Er schloss die Tür hinter sich.
„Bella, ich möchte Sie heute schon früher nach Hause schicken. Wäre es in Ordnung, wenn ich Sie darum bitte, mich heute Abend zum Dinner zu begleiten?“
„Sir… ich…“ Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Abendessen, nur Edward und ich?
„Ich finde, ein dreimonatiges, erfolgreiches Arbeitsverhältnis sollte gefeiert werden. Sie nicht?“ fragte er unschuldig.
„Natürlich, Edward. Ich hatte keine Pläne für heute Abend.“
„Wunderbar. Ich werde Sie um halb acht abholen lassen. Fühlen Sie sich frei, wannimmer zu gehen.“
Ich nickte nur sprachlos.

Pünktlich um halb acht klingelte es tatsächlich an meiner Wohnungstür und vor mir stand ein Mann im Chauffeurs-Gewand. Ich hatte Edward also tatsächlich richtig verstanden, als er sagte, er würde mich abholen lassen. Der Mann führte mich nach unten, wo eine Limousine wartete, in die ich einstieg. Ich wurde in eine noblere Gegend der Stadt gebracht, wir hielten vor einem Restaurant. Dort wurde ich von einem weiteren Mann in Empfang genommen, der mich in das kleine Restaurant führte und zu einem Tisch begleitete. Ich war erleichtert, als ich dort tatsächlich Edward sitzen sah.
„Bella!“ Er stand auf, als ich an den Tisch trat und setzte sich erst wieder, als mir der Stuhl zurecht gerückt war.
„Edward“, begrüßte ich ihn ebenfalls.
Zwei Kellner kamen an den Tisch. Der eine schenkte uns Champagner ein, der andere stellte Teller mit kleinen Häppchen vor uns.
„Ich habe bereits bestellt. Ich hoffe, das ist in Ordnung?“ fragte Edward.
Ich nickte, immer noch damit beschäftigt, die Gesamtsituation aufnehmen. Hier saß ich, mit dem Mann, den ich heimlich liebte, zum Abendessen in einem teuren Restaurant und ließ mich nach Strich und Faden verwöhnen. – Zum dreimonatigen Arbeitsjubiläum, musste ich mich wieder erinnern.
Edward hob sein Champagner Glas an und zur Mitte des Tisches. Ich folgte seiner Bewegung.
„Auf die erfolgreiche Zusammenarbeit“, tostete er.
„Dass sie weiterhin erfolgreich sein möge“, fügte ich hinzu, als ich mein Glas gegen seines klinkte.
„Nun, Bella, ich muss ehrlich zu Ihnen sein. Unser Dinner hat sowohl einen geschäftlichen, als auch einen privaten Anlass. Wenn Sie mir erlauben, würde ich gerne mit dem geschäftlichen beginnen?“
Unwissend, was ich zu erwarten hatte, gab ich meine Zustimmung.
„In der Firma wird es in den kommenden Wochen zu einer Umstellung kommen, wie ich seit heute offiziell bestätigen kann.“
„Eine Umstellung?“ hinterfragte ich. Waren das gute oder schlechte Nachrichten?
„Sie haben sich sicher gefragt, was ich mit Mr. Cullen zu besprechen hatte, von dem Sie nichts wussten? – Übrigens hat er mir tatsächlich einen Vortrag darüber gehalten, dass ich immer ehrlich zu meiner Assistentin zu sein habe.“
Ich musste lachen. Ich hatte nicht erwartet, dass Carlisle das wirklich machen würde. Vor allem aber nicht erwähnen, dass er das mit mir zuvor praktisch abgesprochen hatte.
„Bella, Sie haben sicher mitbekommen, dass die Firma in den letzten Jahren erheblich gewachsen ist. Unter der Leitung meines Vaters war es in Ordnung, dass es nur ein Oberhaupt gab. Das muss sich jetzt ändern, weswegen ich meinen langjährigen Freund Carlisle darum gebeten habe, mein Stellvertreter zu werden. Nicht nur erhoffe ich mir dadurch Vorteile für die Firma, sondern auch private. Ich möchte gerne Tage freinehmen können, ohne mich darum zu sorgen, dass die Firma ohne mich zusammenfällt. Ich kann mit Freude verkünden, dass Mr. Cullen die Stelle angenommen hat. Ab der nächsten Woche werden im Bürostockwerk Umbauarbeiten beginnen, um ein Büro für Mr. Cullen zu errichten, dass seinem neuen Status gerecht wird. Die Pläne lasse ich Ihnen noch zukommen und ich hoffe, dass ich Sie mit der Beaufsichtigung der Bauarbeiten betrauen kann?“
„Selbstverständlich“, nickte ich. „Ich freue mich schon darauf mit Mr. Cullen zusammenzuarbeiten.“
„Ich gehe davon aus, dass Sie mehr mit Esme, seiner Frau, zusammen arbeiten. Sie ist weiterhin als seine Assistentin tätig. Sie werden gemeinsam unsere Termine koordinieren müssen. Machen Sie sich keine Gedanken darüber, während Sie Esme in den Arbeitsalltag einführen, wird Sie Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn Sie Fragen zu Ihrer beider Zusammenarbeit haben. Esme musste sich schon häufiger mit anderen PAs koordinieren.“
Wieder nickte ich. „Das erleichtert mich. Esme war mir sehr sympathisch.“
Edward klärte mich noch weiter über die Veränderungen auf, die von nun an eintreten würden, bis seine Stimmung plötzlich umschwang.
„Bella, ich hoffe, dass wir, nun da ich mehr Zeit haben werde, häufiger zusammentreffen können, so wie heute Abend.“
„Ich… Edward, ich weiß nicht…“ Wie gerne hätte ich ihn fröhlich angesprungen und gesagt, dass mir nichts lieber wäre. Aber das ging nicht.
„Natürlich verstehe ich Ihre Bedenken, Bella. Aber ich kann mir nicht helfen. Die Zeit, die wir im Büro miteinander verbringen, reicht mir nicht mehr aus. Bitte sagen Sie mir zu, dass wir uns auch außerhalb des Büros sehen können und… Freunde werden?“
Als könnte ich zu seinem Gesicht nein sagen. „Wir können es versuchen, Edward.“
„Zwei Bedingungen“, forderte er.
Ich nickte auffordernd.
„Nummer eins, es darf natürlich unser Verhalten um Büro nicht beeinflussen, es wird sich nichts daran ändern. Nummer zwei, Freunde duzen sich. Wäre das in Ordnung?“
„Selbstverständlich.“
„Wunderbar. Dann können wir jetzt zum privaten Teil des Abends übergehen, nicht wahr?“


Edward


Der Mehraufwand durch die Veränderungen in der Geschäftsleitung flaute nach einigen Wochen ab und ich konnte an meinem anderen, großen Plan arbeiten. Zunächst war es nur das gemeinsame Abendessen unter Freunden, das ich von Bella forderte. Aber ich achtete mehr und mehr auf einen romantischen Anklang, ob es nun ein Candlelight Dinner war, oder ich sie zu ihrer Haustür brachte und mich mit einem Handkuss verabschiedete.
Es war ein halbes Jahr nach ihrer Einstellung, dass ich den finalen Anschlag auf sie plante.
Erfolgreich.

„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich, Bella“, ich blickte sie über den Frühstückstisch hinweg an, phantasierte über den Körper, der sich unter einem meiner Hemden verbarg. „Welche willst du zuerst?“
Das Abendessen am vorigen Tag hatte zum ersten Mal in meinem Haus stattgefunden. Wir hatten gemeinsam gekocht und gegessen, anschließend getanzt und dann hatte ich ihren Körper die gesamte Nacht verehrt.
Etwas ängstlich blickte sie mich an. Sicher war sie sich dessen bewusst, dass unsere… Tätigkeiten der letzten Nacht Konsequenzen mit sich bringen würden.
„Die schlechte?“ fragte sie halb.
„Du bist fristlos gefeuert!“ teilte ich ihr schonungslos mit.
„Oh.“ Sie sackte in sich zusammen.
Schnell stand ich auf, umrundete den Tisch und schloss meine Arme um sie. „Die gute Nachricht ist, dass du deswegen nicht verzweifeln musst.“ Ich kniete mich vor sie und zwang sie, mich abzusehen. „Ich biete dir stattdessen eine andere Stelle an. Willst du wissen, welche?“
Sie nickte schnell.
„Bist du auch damit einverstanden, dass sie einige Dinge in deinem Leben ändert?“
Sie nickte wieder.
„Gut. Die erste Veränderung wird in deinem Titel sein. Wir nennen es nicht mehr Assistentin, sondern Lebenspartnerin. Eventuell wird daraus später noch einmal ein anderer Titel. Und wenn du dazu bereit bist, wirst du die Miete in deiner Wohnung beenden und auf das Firmengelände ziehen. Oh ja… Und für anfallende Ausgaben wirst du diese Karte hier verwenden.“ Ich reichte ihr zum Abschluss meine Kreditkarte, die sie zunächst betrachtete und schließlich in ihre Hand nahm. Ich sah es als Bestätigung, dass die mit den Veränderungen einverstanden war. Schnell zog ich sie in meine Arme. „Es könnte sein, dass ich einen kleinen Punkt vergessen habe“, flüsterte ich in ihren Nacken.
„Und der wäre?“ hauchte sie zurück.
„Du wirst zu jedmöglichem Zeitpunkt in meinem Bett erwartet.“ Ich legte meine Hände an ihre Beine und schob das Hemd nach oben. „Vorzüglich nackt.“
„Ihr Wunsch sie mir Befehl, Mr. Masen“, kicherte sie, löste sich von mir und rannte zu den Treppen. Ich folgte ihr gleichauf.

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Tag der Veröffentlichung: 08.03.2011

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