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Die Rettung eines seltsamen Tieres




Mein Name ist Yuki. Ich bin in der 2-1 der Obrschule und somit 15 Jahre alt. Mein Vater ist vor vielen Jahren gestorben und ich lebe mit meiner Mutter allein. In der Schule bin ich immer fleißig und habe auch einige Freundinnen. Ich liebe es zu zeichnen oder mich einfach nur irgendwo draußen hinzulegen und den Himmel zu beobachten. Mein Geheimniss, weiß gar keiner. Ich schreibe nämlich mit einem Jungen, dessen Spitzname Ryo ist. Er ist meistens ernst und manchmal auch sehr streng, aber immer hilfbereit. Ihm kann ich alles anvertrauen und er versteht mich. Bloß leider weiß ich nicht wie er wirklich heißt, oder aussieht. Aber das werde ich auch noch erfahren. Was ich aber absolut und total hasse ist Yukio. Er ist einer aus meiner Klasse und so ein arroganter und eckliger Typ. Dazu kommt noch, dass er von allen Mädchen umschwärmt wird und der populärste Junge des gesammten Jahrgangs ist. Wenn das noch so weitergeht, wird er bestimmt noch der ´´coolste´´ Junge der Oberschule. Aber er ist so ein Idiot! So selbstsicher, selbstverliebt und nervig noch obendrein! Ich weiß gar nicht, was die anderen Mädchen an ihn finden. Nagut, er hat braune, struppige Haare und rote Augen und einen sehr guten Körperbau. Aber es geht ja nicht nur ums Aussehen, oder? Jedenfalls gibt es eine Sache die ich besonders liebe. Den Schnee! Das bedeutet nämlich auch mein Name. Yuki heißt übersetzt Schnee. Gerade ist es wieder so weit. Es ist Winter und draußen schneit es wunderschön. Es ist einfach die beste Jahreszeit des Jahres. Gerade bin ich draußen, um die letzten Kräuter vor dem Frost und Schnee zu retten, damit wir Tee kochen können. Der Wind peitscht durch meine langen, blonden Haare und meine krisstallblauen Augen suchen den Weg nach Pflanzen ab. "Da ist ja was!" rufe ich fröhlich und stapse sofort durch den Schnee. Als ich mich bücken wollte, höre ich auf einmal ein kleines, leises Geräusch. Ich schaue mich um. "Von wo kommt das denn?" Auf einmal sehe ich es. Ein kleines, braunes Rentier mit einer roten Nase kam aus dem Gebüscht gehumpelt. Zögernd geht es auf mich zu. "Hab keine Angst! Komm nur her!" Ich nehme von der Pflanze ein Blatt und halte es dem Rentier hin. Es schnüffelt dran und dann isst es es. Ich lächele. Langsam und vorsichtig streichle ich das Tier. Dann nehme ich es hoch. Erschrocken strampelt es. "Mach dir keine Sorgen. Ich helfe dir." Ich trage es hinter dem Gebüsch und lege es sachte ab. Dann hole ich ein weißes Verband heraus und verbinde das Bein des Rentiers. "So mein Kleiner." Seltsamerweise hatte ich das Gefühl, das Rentier würde für einen kurzen Moment mir zulächeln. //Mach dich nicht verrückt! Das ist ein Tier!// "Weißt du was? Du erinnerst mich an ein Rentier von einer Geschichte. Ich denke, ich werde dich auch so nennen. Rudolf! Wie findest du das Rudolf?" Das Rentier piepst leise und stupst mich fröhlich an. Ich lache und stehe dann auf. "Ich werde immer mal wieder nach dir schauen. Also renn mir nicht weg, verstanden?" Es nickt. Moment mal! Es nickt? Verwirrt drehe ich mich um und gehe zurück zu unserem Haus. "Wieso hat es genickt?" murmele ich vor mir hin. "Hab ich jetzt schon Wahnvorstellungen, oder was?" Als ich an unserem Haus ankomme, bleibe ich stehen. "Habe ich nicht irgendetwas vergessen?" Ich öffne die Haustür und gehe hinein. Leise gehe ich hoch in mein Zimmer, da meine Mutter noch schläft. Als ich oben war, setzte ich mich erschöpft hin. Und dann fiel mir wieder ein, was ich vergessen hab. "Verdammt! Die Kräuter, stimmt ja!"

Die Nachricht an Ryo




Ich war wieder zurück gegangen, um die Kräuter zu holen. Nun war ich unten in der Küche und hänge die Kräuter zum Trocknen auf. Meine Mutter kommt rein. "Na mein Schatz? Bist schon wieder am Arbeiten?" Ich nicke und falle meiner Mutter in die Arme. Sie lacht. "Nana Yuki! Nicht so stürmisch!" "Ich habe dir Frühstück gemacht!" Sie lächelt mich an und setzt sich an den Tisch. Ich stelle den Teller vor ihr ab. Ich hatte Spiegeleier und Brot für sie gemacht gehabt. Meine Mutter schaut mich fröhlich an. "Du kannst dich jetzt erstmal ausruhen." Ich verbeuge mich. "Danke!" Dann renne ich nach oben und setze mich in mein Zimmer hin. Ich nehme mir ein Stück Papier zur Hand und einen Stift. Ich überlege. "Was könnte ich denn schreiben?" sagte ich leise. "Ich habs!" Ich fange an zu schreiben:
Lieber Ryo!

Ich denke nochmal nach und streiche die Zeile durch, um was anderes drunter zu schreiben: Hi Ryo!

Ja, das klingt besser. Ich schreibe weiter: Heute habe ich Kräuter draußen geholt. Hört sich nicht interressant an, oder? Aber da kommt noch was! Wartes ab! Als ich gerade eine Pflanze gefunden hatte, habe ich ein leises Geräusch gehört. Als ich mich umdrehte sah ich ein kleines, verletztes Rentier. Ja, ein Rentier! Kannst du dir das vorstellen. Ich habe es hinter einem Gebüsch gelegt und ein Verband um das verletzte Bein verbunden. Und weißt du wie es aussieht? Wie der Rudolf aus der Weihnachtsgeschichte! Auch mit roter Nase! Ist das zu glauben? Und....Vielleicht hältst du mich für verrückt, aber ich habe gedacht, dass das Rentier mir zulächelt und einmal zugenickt hat! Geht das überhaupt? Ich brauche deinen Rat! Kannst mich auch für verrückt erklären! Das macht mir nichts aus! Bloß dann weiß ich Bescheid! Was das dümmste war, dass ich so verwirrt war, dass ich die Kräuter vergessen habe und nochmal zurück musste! Naja, aber meine Mutter hat sich gefreut! Also, antworte mir bitte schnell, wenns geht!
Yuki



Ich las den Brief noch mal durch und nicke. "Das ist gut!" murmele ich. Ich hole einen Umschlag heraus und lege den Brief hinein. Dann klebe ich noch eine Briefmarke drauf und stolpere die Treppe hinunter. Schnell öffne ich die Tür und stecke den Brief in den Briefkasten. Dann gehe ich wieder zufrieden hinein und lege mich hoch in mein Zimmer. Ich starre an die Decke und seufze dann. Denn gerade fiel mir ein, dass ich morgen wieder in die Schule musste.

Der arrogante und ecklige Klassenkamerad




Ich gehe nun zur Schule. Die Schule wäre überhaupt nicht so anstrengend, wenn Yukio nicht da wäre. Immer wieder nervt er mich und er ist einfach nur arrogant, selbstverliebt und ecklig. Doch die anderen Mädchen sehen in ihn anscheinend nur den gutaussehenden Typen. Leider sichte ich schon die Schule. Ich wäre am liebsten noch ein bisschen mehr im Schnee gestapft, muss aber ja rein. Niedergeschlagen gehe ich durch den Eingang und ziehe mir die Schuhe aus, als mir gerade jemand um den Hals fällt. "Aimi!" sage ich fröhlich. Aimi´s braune Haare waren verspielt zu zwei Zöpfen zusammengesteckt und ihre blauen augen strahlten fröhlich. "Schönes Wochenende gehabt, Yuki?" fragt sie mich. Ich nicke und lächele sie an. Aimi ist meine beste Freundin und ich weiß nicht, wie es ohne sie hier aushalten könnte. "Lass uns reingehen!" Und schon zieht sie mich am Handgelenk mit rein in unsere Klasse und zu unseren Plätzen am Fenster. Sie dreht ihren Stuhl zu mir um und stützt ihre Ellbogen auf und legt ihren Kopf in ihre Hände. So sieht sie mich interressiert an. "Ähm, Aimi? Alles in Ordnung mit dir?" Sie lacht. "Ja, du siehst bloß seltsam aus. Ist irgendwas passiert?" Ich seufze. War ja mal wieder klar, dass ich Aimi nichts vormachen konnte. Ich beuge mich leicht zu ihr vor und flüstere: "Du wirst es nicht glauben, aber ich habe draußen ein kleines Rentier gefunden. Ich mache mir Sorgen um das Kleine." Aimi sieht mich erstaunt an. "Da hattest du aber wirklich ein schönes Wochenende gehabt. Aber sag mal, das ist doch nicht alles!" Sie sah mich durchdringend an. "Geht es wieder um ihn?" Ich sehe sie finster an. "Du weißt das ich ihn nicht leiden kann und daran wird sich auch nichts ändern!" "Wen kannst du nicht leiden?" Ich schrecke zusammen. Plötzlich steht hinter mir Amaya und ihre Freundinnen. "Ach gar nichts!" versuche ich mich rauszureden und wedele mit den Armen. Gottseidank klingelt es genau jetzt und die anderen ziehen sich zurück auf ihre Plätze. Die Lehrerin tritt ein und stellt sich vor die Klasse hin. "Guten Morgen Schüler!" "Guten Morgen Sensei!" sagen alle im Chor. Die Lehrerin stellt sich gerade wieder hinter ihren Pult, als die Tür aufgerissen wird und Yukio atemlos vor der Tür steht. Die anderen Mädchen kichern und sogleich setzt dieser Junge ein Lächeln auf. Ich verdrehe die Augen. "Yukio, du bist schon wieder zu spät!" "Tut mir leid, Sensei!" Schnell geht er durch die Klasse und setzt sich auf seinen Platz. Was noch das schlimmste daran ist, dass er nicht nur in meiner Klasse ist, sondern auch direkt neben mir sitzt. Ich seufze. Die Lehrerin beginnt mit ihrem Unterricht. Spannend verfolge ich ihre Geschichte über den ersten neuen Schnee. Doch leider kann ich mich nicht richtig konzentrieren. Und das liegt alles nur an ihm! Argh! Er tippt unruhig mit seinem Stift immer wieder auf sein Pult und schaut ins Leere. Auf einmal beugt er sich zu mir rüber. Was will der denn jetzt? "Hast du mal ein Stift Yuki?" "Nein!" sage ich ohne den Blick zu ihm zu wenden. "Ach komm schon! Du hast doch sonst auch immer was mit!" "Ich habe nein gesagt!" Langsam fängt er wieder an zu nerven. Doch ich versuche mich zu beherschen. "Komm!" Immer wieder pickst er mich nun in die Seite und sagt: "Gib einen her! Komm schon! Gib einen her! Sei doch nicht so!" Das geht jetzt 10 Minuten so. Ich halte es nicht mehr aus und ohne das ich nachdenke, knalle ich meine Hand ganz laut auf den Tisch und schreie: "Lass mich in Ruhe!" Alle Augen wenden sich nun mir zu. Erschrocken weicht Yukio zurück. "Yuki!" sagt die Lehrerin streng. Auf einmal steht sie ganz nah vor mir. Ich schaue ängstlich zu ihr hoch. "Ja Sensei?" "Du schreibst mir nachher einen Aufsatz über den ersten Schnee, um zu beweisen wie gut du zugehört hast!" "Was, aber das geht nicht, ich..." "Oh, doch! Du wirst wohl zwischen deinen kleinen Spielchen noch Zeit haben!" Wütend geht die Lehrerin wieder nach vorne. Na ganz toll, war der erste Tag der Woche wieder gelaufen. Meine Mutter ist krank, ich muss den ganzen Haushalt machen, Schnee wegräumen, mich um das Rentier kümmern, Hausaufgaben machen, für die Schule lernen, alle Einkäufe besorgen, die Kräuter weiter sammeln, das Haus reparieren, in die Stadt gehen um bei den kleinen Kindern auszuhelfen und mir da ein bisschen Geld zu verdienen und jetzt auch noch dieser Aufsatz. Die Lehrer wissen das natürlich nicht. Und ich will auch nicht, dass sie es erfahren. Ich will nämlich kein Mitleid. Aber ch hasse Yukio wirklich abgrundtief. Endlich klingelt es. Ich stehe wutentbrannt auf und stürme hinaus.

Nun ist endlich die letzte Stunde vorbei. Ich ziehe mir schnell wieder die Schuhe an und gehe durch den Eingang hianus. Ich bin mal wieder die erste, die wieder aus der Schule draußen ist. Auf einmal hält mich jemand zurück. Ich erkenne Yukio und ziehe sofort meine Hand aus seinem Griff. "Was willst du?" frage ich angriffslustig. "Was ist los mit dir? Nur weil du eine Extrahausaufgabe gekriegt hast, bist du gleich so stinksauer auf mich!" "Das kannst du dir doch selber vorstellen, warum, oder etwa nicht! Weißt du was?! Mir reicht es langsam mit dir. Du bist ecklig, arrogant, selbstverliebt, gehässig, nervig, angeberisch und willst immer jedes Mädchen rumkriegen! Aber nicht mit mir! Man sollte dich wirklich mal bestrafen!" schreie ich ihn an. Dann stürme ich davon. Als ich zu Hause ankomme mache ich den Briefkasten auf und sehe einen Brief drinnen liegen...

Die Antwort von Ryo




Als ich oben in meinem Zimmer bin, sschmeiße ich sofort meine Schulsachen in eine Ecke und setze mich hin. Ich warte noch ein bisschen. Ich sehe mir den Brief genau an. Er sieht aus wie immer, schlicht und einfach und doch ist in einer ordentlichen Handschrift meine Adresse drauf geschrieben. Nun öffne ich den Brief schnell und erkenne sofort die Handschrift von Ryo. Ich begann zu lesen:

Hi Yuki!
Sieht das kleine Rentier wirklich wie das Rentier aus der Weihnachtsgeschichte aus? Kann ich mir gar nicht vorstellen! Schön dass du dich aber um das Kleine gekümmert hast. Und ich denke du bist nicht verrückt! Tiere können lächeln und das Nicken war bestimmt nur ein Reflex. Oder es wollte sich kratzen oder so was! Also mach dir nicht so viele Gedanken drüber. Das mit den Kräutern war Pech, aber du hast dich ja noch dran erinnert! Du bist ja immer so zerstreut! Musst du eigentlich immer so hart arbeiten? Du überanstrengst dich noch! Pass auf dich auf und mache auch mal eine Pause! Das würde dir bestimmt gut tun! Wie läuft es eigentlich in der Schule so und diesem Jungen der dich immer nervt und den du hasst?! Geht es wieder oder ist er immer noch so schlimm? Er meint es bestimmt nicht so! Naja, viel Glück dann noch bei dem Verarzten des Rentiers. Und halt den Kopf immer schön steif!
Ryo



Ich las den Brief mehrmals durch. Ja, ich hatte mich nicht verlesen. Er hält mich nicht für verrückt! Ob das mit dem Reflex oder Kratzen wirklich stimmt? Und das mit dem zerstreut stimmt wirklich. Durch meine viele Arbeit, vergesse ich sehr oft etwas Wichtiges! Was mich sehr gewundert hat, war, dass er gesagt hat ich soll mich nicht zu überanstrengen. Was soll das denn bedeuten? Sowas hat er noch nie geschrieben! Und das ich mal eine Pause machen soll...Wieso schreibt er auf einmal so etwas? Und das er sich nach Yukio erkundigt ist auch neu. Wahrscheinlich fragt er es auch nur, weil ich schon länger nichts mehr von Yukio geschrieben habe. Es gibt ja auch nichts neues. Immer das Gleiche mit ihm. Und was mich wirklich irritiert hat, war der drittletzte Satz. "Er meint es bestimmt nicht so!" Ich überlege. Ob das wirklich stimmt? Nein, was denke ich denn da! Yukio wird sich nie ändern, er wird immer so bleiben und macht das alles mit voller Absicht. "Soll ich ihm schon zurückschreiben?" denke ich laut. Doch dann schüttele ich den Kopf. "Das kann noch einbisschen warten." Ich ziehe mir meine Winterjacke über, nehme mir meine Tasche und packe den Verband ein. Das schleiche ich leise die Treppe hinunter und schließe hinter mir die Tür, als ich rausging. Dann mache ich mich leise summend auf den Weg zu dem kleinen Rentier.

Die unerwartete Hilfe




Ich habe die ganze Zeit gearbeitet. Selbst bis spät in die Nacht hinein, um alle Aufgaben zu schaffen. Bin gut zurechtgekommen. Wie ich meine. Ryo´s Rat habe ich aber nicht befolgt. Ich hatte keine Zeit mich auszuruhen oder eine Pause zu machen. Sonst hätte ich es nicht geschafft. Ich weiß, ihr denkt, das das nicht gut war. Aber ich hatte keine andere Wahl. Nun sitze ich auf meinem Stuhl in der Klasse und sehe mir noch mal meine Aufzeichnungen von gestern an. Auf einmal steht die Lehrerin vor mir. "Hast du deinen Aufsatz fertig geschrieben, Yuki?" "Ja, Sensei!" antworte ich und hole den Aufsatz heraus. Ich reiche ihn ihr. "Sehr gut." sagt sie zufrieden und geht zurück zu ihrem Pult. Da kommt Aimi rein und steuert gleich auf mich zu. "Hey, Yuki!" "Hi, Aimi!" Ich lächele matt. Sofort fragt Aimi wieder: "Was ist los?" Ich kann es ihr nicht sagen. Sie weiß zwar, dass ich mit meiner Mutter allein zu Hause bin, doch dass ich so viel arbeiten muss, kann ich ihr nicht sagen. "Ach nichts! Ich bin bloß etwas müde." Sie nickt und zeigt mir die neueste Zeichnung von ihr.
Es ist die Stunde vor Sport. Nach Sport ist die Schule endlich zu Ende. Und dann kann ich wieder nach Hause. Die letzten Stunden konnte ich mich kaum konzentrieren. Aber ich muss wach bleiben. Ich muss mich konzentrieren. Verdammt, was ist jetzt los? Auf einmal ist mir etwas schwummerig vor den Augen und meine Sicht verschwimmt. Schnell schließe ich die Augen und als ich sie öffne, kann ich wieder klar sehen. Nur nicht schlappmachen, Yuki. Das schafft du noch. Aus dem Augenwinkel heraus, sehe ich wie Yukio mich besorgt ansieht. Moment mal! Er sieht mich an? Besorgt? Was soll das denn jetzt bitteschön? Ich versuche es zu ignorieren und dann geht es endlich zu Sport.
In Sport hatte ich noch mal alles gegeben. Doch nun geht es mir noch schlechter. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Schnell ziehe ich mir meine Schuhe wieder an und verabschiede mich von Aimi mit einem leichten Lächeln. Dann gehe ich raus in den kalten weißen Schnee. Ich habe die Hälfte meines Weges hinter mir, als ich plötzlich stehen bleibe. Mein Kopf ist so heiß, doch mir ist eisig kalt. Meine Sicht verschwimmt wieder und meine Beine beginnen zu wackeln. Da merke ich auch schon, wie ich nach hinten falle. Plötzlich spüre ich zwei Arme, die mich auffangen. Ich drehe leicht den Kopf und erkenne Yukio. Sogleich stoße ich ihn von mir weg und schreie: "Lass mich in Ruhe! Ich brauche keine Hilfe!" Doch Yukio sieht mich nur an. Irgendetwas in seinem Blick war anders. Ich weiß bloß nicht was. Auf einmal sacken mir meine Beine zusammen und ich falle auf die Knie. Im nächsten Moment ist Yukio auch schon neben mir. "Das kannst du noch so oft sagen, ich lass dich hier nicht allein!" Seine Stimme ist irgendwie anders. Genau wie sein Gesichtsausdruck. Seine Stimme ist warm und wohltuend. So ernst und nicht belustigt. Dann nimmt er mich im nächsten Moment in seine Arme und hieft mich hoch. Yukio trägt mich bis zu meiner Haustür und lässt mich dann herunter. Er will schon gehen, als ich leise hauche: "Danke." Er dreht sich noch einmal um und lächelt. Es war nicht das angeberische Lächeln, sondern ein freundliches. Und gleich danach ist er verschwunden. Ich gehe die Treppe zu meinem Zimmer hoch und lege mich zugleich auf den Boden. Sofort schlafe ich ein.

Das Verschwinden des Rentiers




Ich wache nach einem sehr langen Traum in meinem Zimmer auf. War das alles nicht wirklich gewesen? Doch dann fasse ich mir an die Stirn und spüre, dass ich Fieber gehabt habe. Also ist es doch war. Yukio hatte mich gerettet. Gerade er! Ich stehe schwankend auf. es ist seltsam. Das gerade er mir helfen würde, hatte ich am allerwenigsten erwartet. Langsam gehe ich die Treppe in die Küche runter. Dort steht meine Mama und kocht. "Mama...Sollst du dich nicht ausruhen?" Sie dreht sich zu mir um und lächelt leicht. "Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mich wieder um dich kümmere mein Schatz." Sie stellt mir einen Teller mit Nudeln auf den Tisch. Ich setze mich zu ihr hin. Dann beginne ich zu essen, als sie ebenfalls sitzt. Begierig schlurfe ich die Nudeln runter. Meine Mama schaut mich nur lächelnd an. Als ich aufgegessen habe, seufze ich zufrieden. "Hat es dir geschmeckt?" fragt meine Mama. Ich nicke. "Sehr gut hat es geschmeckt!" bringe ich nur leise hervor. Sie lacht. Es war schon lange her gewesen, als sie das letzte Mal so fröhlich gelacht hatte."Das freut mich." Nach einer Weile sagt sie: "Es tut mir leid." Ich sehe sie an. "Wieso?" "Das du so viel erledigen musstest und dich überanstrengt hast! Ich hätte ein bisschen mehr auf dich aufpassen sollen." Ich schüttele den Kopf. "Nein, es ist nicht deine Schuld. Ich hätte zwischendurch eine Pause machen sollen." Ich stehe auf, da mir gerade mein Rentier einfällt. "Mama?" "Ja, Yuki?" "Kann ich nur ganz kurz raus und ein kleines Tierchen füttern?" Sie lächelt mich an. "Aber nur ganz kurz. Dann kommst du sofort wieder rein." Ich umarme sie dankbar und nehme schnell das grüne Futter mit. Dann renne ich nach draußen und gehe den Weg entlang, um zu dem Gebüsch zu kommen, wo ich das Rentier abgelegt hatte. Als ich dort ankomme, erschrecke ich. Es ist nicht da. Suchend sehe ich mich um. Wo ist es nur? Aber was habe ich denn anderes erwartet? Das es schön auf mich wartet, bis ich ihm irgendwann Futter bringe? Ich habe ein unbehagliches Gefühl. Was ist, wenn ihn irgendjemand gefunden hat? Oder sogar mitgenommen? Getötet? Ich kann gar nicht daran denken. Zögernd gehe ich noch mal ein Stück des Weges lang und sehe überall nach. Doch nirgends war ein kleines Rentier, dass wie mein Rudolf aussah. Also laufe ich wieder zu dem Gebüsch. "Rudolf!" rufe ich. Doch selbst jetzt kommt nichts. Ich höre auch nichts. Trotzdem lege ich das Futter vor dem Gebüsch und mache mich auf den Rückweg. Vielleicht würde es ja zurückkommen und dann das Futter entdecken. Und weiß vielleicht dann auch, dass ich es nicht vergessen habe.

Die Gefahr steigt




Mal wieder sitze ich auf meinem Platz in der Klasse. Die anderen Mädchen beachteten mich nicht, da ich sehr tief in ein Buch versinke. Sie alle wissen, dass ich dann nicht gestört werden möchte. Da taucht Aimi auf und piekst mich leicht an. Ich schlage das Buch zu und lächele sie an. "Hi Aimi. Was gibts?" Aimi beugt sich zu mir vor. "Hast du schon die Geschichte gehört?" Ich schüttele den Kopf. "Welche Geschichte?" Aimi beugt sich nun noch näher zu mir. "Die Zeitungen schreiben nicht gern darüber. Es war nur ein sehr kleiner Artikel. Aber es wurde eine Warnung rausgegeben, dass der Wald von keinem betreten werden darf. Weißt du auch warum?" Ich schüttele wieder den Kopf. "Angeblich sollen da Jäger rumlauern. Sie sind auf irgendwelche Tiere aus und ..." "Und was soll daran so schlimm sein?" frage ich und sehe Aimi verwundert an. Wieso erzählt sie mir das? "Psst, ich bin ja noch nicht fertig!" Ich halte mir den Mund zu und höre ihr aufmerksam zu. "sie sollen anscheinend schon eine frau und ein kleines Mädchen vergewaltigt haben." Meine Augen werden riesig. "Das ist nicht dein Ernst!" sage ich. Doch Aimi nickt leider. "Das ist ja schrecklich." flüstere ich. Doch ich kann nichts mehr weiteres dazu sagen, da es wieder geklingelt hat. Yukio sieht mich von der Seite an, doch ich versuche ihn zu ignorieren.

Ich gehe gerade nach Hause und denke über die Geschichte von Aimi nach. Nicht in den Wald gehen? Das ist für mich unvorstellbar. Ich bin fast nur im Wald und muss ihn durchqueren, um zu der Schule oder zu meiner Arbeit und jeweils wieder zurück zu kommen. Wenn ich nicht durch den Wald gehe, brauche ich Stunden. Das kann gar nicht so schlimm sein. Aimi hat wahrscheinlich wie immer einbisschen übertrieben. Aber sie klang sehr ernst...Ach egal. Ich summe ganz leise eine Melodie vor mich hin, als ich ein Knacken hinter mir höre. Erschrocken drehe ich mich um. Da ist aber nichts. habe ich nun schon Wahnvorstellungen? Ich gehe einfach weiter. Auf einmal höre ich wieder was. Doch diesmal war auch wieder ncihts da. Was war hier los? Schnell beschleunigte ich meine Schritte. Wieder ein Knacken. Diesmal will ich es ignorieren, doch da greift mich schon jemand von hinten und hält mir den Mund zu. "schön still halten, Kleine!" flüstert eine tiefe dunkle unheimliche Stimme. Verdammt! Ich kann mich nicht bewegen! Wer ist das da? Ich versuche zu treten und um mich zu schlagen, doch es nützt nichts. "wow, die ist ja mal stark! Ein toller Fang!" sagt eine andere heisere Stimme. "Du hast mal so ein kleines Rentier gerettet nicht wahr? Sag uns, wo du es versteckt hast! Du weißt schon, das Kleine mit der roten Nase!" Nein, sie wollten Rudolf! Das würde ich nicht zulassen. Ich biss meinem Angreifer in die Hand und will wegrennen, als der andere mich brutal greift. Ich stoße einen markerschütterten Schrei aus.

Ein seltsames Gefühl




"Verdammt!" schreit der eine Typ und zieht sich zu mir. "Du bist ganz schön frech Kleine! Wollen wir dir mal ein paar Marniren beibringen?" Dieser Typ zieht auf einmal mein Haargummi brutal heraus und meine Jacke auf. Dann leckt er über meinen Hals und will die anderen sachen auch ausziehen, die ich trage. Der andere lacht: "Was soll ich machen?" Der, der mich festhält hält kurz inne und starrt seinen Kumpel an. "Die gehört mir!" Der nickt und verschwindet im Schatten der Bäume. Nun wendet der Typ direkt vor mir sich wieder mir zu. Ganz langsam bewegen sich seine Hände zu meinem BH, als er plötzlich in sich zusammenfällt. Man hat nur ein lautes Geräusch gehört und da werde ich schon, von irgendjemand anders zu sich rangezogen. Ist das etwa der andere? Doch da sehe ich auf einmal meinen Retter. Yukio! Dieser starrt den Mann, der sich nun langsam wieder erhebt an und hält mich an den Armen fest. "Lasst gefälligst die Finger von meinem Engel, klar?" Hatte ich gerade richtig gehört? Hat er mich wirklich Engel genannt? Ein seltsames Gefühl steigt in meinem Bauch auf. Der andere Mann flucht. "Schnell!" ruft Yukio und zieht mich schnell hinter sich her. Er rennt sehr schnell und ich kann kaum mithalten. Doch dann haben wir endlich mein Haus erreicht. Schweratmend kommen wir beide an. Yukio hat mich immer noch an der Hand. Ein leichtes Kribbeln geht auf meine Hand über. Schnell zog ich sie von ihm weg, murmelte etwas von Danke und war dann auch schon im Haus verschwunden. Keuchend rutschte ich an der Tür herunter. Was war soeben passiert? Die beiden Männern haben versucht mich zu vergewaltigen und Yukio hat mich gerettet! Mal wieder hat er mich gerettet! Und das mit dem Engel kann er doch nicht wirklich gemeint haben, oder? In meinem Kopf drehte sich alles.
Den nächsten Tag sitze ich verdankengesunken auf meinem Stuhl Diesmal bin ich wirklich um den Wald herumgegangen. Meine Füße schmerzen zwar total, aber ich hatte keine Lust gehabt, diesen Perversen noch einmal zu begegnen. ich schrecke zusammen als passend zum klingeln Yukio reinkommt. Sein Blick wandert zu mir und ich schaue schnell weg. Hoffentlich hat keiner bemerkt, dass ich eben leicht rot wurde. Yukio setzt sich auf seinem Platz direkt neben mir. Wieso muss er ausgerechnet dort sitzen. Mein Gesicht ist immer noch total rot und mein Puls steigt an. Mein Bauch verkrampft sich. Was ist nur mit mir los? Was ist das?
Die Schule ist zu Ende und ich stehe noch am Schließfach. Diesmal bin ich die letzte, da ich noch was für die Lehrerin erledigen musste. Ich packe meine sachen heinein und schließe mein Schließfach. Als ich mich umdrehe, steht auf einmal Yukio vor mir. Ich schrecke zurück. Er lächelt mich an. wieso irritiert mich dieses Lächeln auf einmal? Plötzlich schlägt er seine Hand direkt neben meinen Kopf und ist im nächsten Moment ganz nah an mir ran. Wieso pocht mein Herz so schnell und so laut? Hoffentlich hört er das nicht! Und wieso habe ich wieder dieses seltsame Gefühl? Was ist das? "Du läufst um den Wald herum. Das ist gut. So können sie dir nichts mehr anhaben." Seine Stimme klingt geheimnissvoll und besorgt. Sie ist warm und wohlig. Was denke ich denn da? Nun ist er ganz nah an mir. Seine Lippen sind nur einige Zentimeter von meinen entfernt. Auf einmal sieht es so aus, als ob er sich wieder einkriegen wurde und springt schnell zurück. "Pass das nächste Mal einfach besser auf, ok?" sagt er barch und schon ist er verschwunden. Ich stehe noch am Schließfach mit pochendem Herzen und rasendem Pult und weiß immer noch nicht, was gerade passiert ist.

Vergebliches Warten




Ich sitze oben in meinem Zimmer und starre an die decke. Ich weiß immer noch nicht was vor kurzem in der Schule passiert war. Warum hatte mein Herz so laut und so schnell gepocht gehabt? warum war Yukio auf einmal so anders gewesen? Und warum wurde sie rot und ihr Puls erhöhte sich automatisch wenn sie ihn sieht? Und hatten sie sich gerade wirklich fast geküsst? Und warum war er dann plötzlich so seltsam gewesen? Fragen an Fragen kreisen durch meinen Kopf. Was ist nur los mit mir? Mir kommt ein Gedanke. Sollte ich das an Ryo vielleicht schreiben? Ich habe immer noch nicht zurückgeschrieben. Aber kann ich ihm sowas anvertrauen? Ich meine, er ist ja selber ein Junge! Redet man über so was nicht mit seiner besten Freundin? Aber mit Ryo konnte ich bis jetzt über alles reden und ihm alles anvertrauen. Dann bestimmt auch das! Ich hole meine Briefsachen heraus und beginne zu überlegen. Nach einer Weile fange ich an zu schreiben:
Ryo...
Danke erstmal für deinen Tipp und guten Rat. Das Rentier ist leider verschwunden. War ja klar. Wieso habe ich gedacht, es würde da bleiben? Aber pssst, ich habe trotzdem Futter für es dagelassen, falls es zurückkommt. Sorry dass ich schon lange nicht mehr geschrieben habe. Ist viel passiert. Vorallem bei Yukio...Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll...Er hat mich vor zwei Typen, die mich vergewaltigen wollten, gerettet und auch als ich zusammen gebrochen bin, hat er mir geholfen. Naja, ich weiß nicht, was der hat. Ich muss dir noch was anderes dringendes sagen...Ich glaube, dass ich mich in ihn verliebt habe...Was soll ich tun?
Yuki


Ich lese nochmal durch. Nein, das klang seltsam. Ich treiche alles weg ab ´ihn´. Vorallem das ihn streiche ich sehr intensiv durch. Dann packe ich den Brief in den Umschlag und packe ihn in den Briefkasten hinein.

Ich bin mal wieder in der Schule. Es ist bald Weihnachten und es ist drei Tage her, seit ich den Brief abgeschickt habe. Wieso schreibt Ryo nur nicht zurück? Wahrscheinlich schreibt er noch nicht, weil ich auch so ewig gebracuht habe. Ich seufze. Ich achte auf keinen. Nicht mal auf Aimi. Noch sah ich Yukio nicht. Erwartungsvoll gehe ich nach Hause und schaue wieder einmal in den Briefkasten. Wieder nichts. War ja abzusehen. Seltsam ist es aber schon. Sonst schreibt er immer gleich zurück, egal wie lange ich brauche. Aber höchstwahrscheinlich warte ich vergeblich auf seine Antwort.

Die Strafe zu Weihnachten




Ich gähne. Ich bin total müde. Auf einmal springe ich putzmunter auf. Heute ist Weihnachten! Schnell flitze ich runter. Ich der ganzen Zeit hatte Ryo immer noch nicht geschrieben. Vielleicht war er ja im Weihnachtsstress. Unten steht schon meine Mutter. "Morgen!" rufe ich fröhlich. sie lächelt. "Guten Morgen, mein Schatz." Ich bin ganz hibbelig. Bis Abends dauert es zwar noch ne Weile, aber trotzdem. Meine Mama dreht sich zu mir um. "Yuki, kannst du bitte von draußen, das Holz für den Ofen rein holen?" Ich nicke und ziehe mir sofort eine Jacke über. Dann renne ich hinaus. Nun schneit es wunderschön. Es ist einfach herrlich. Ich gehe auf den Wald zu, zu unserem Holzstapel. Gerade möchte ich ein Stück nehmen, als ich ein Rascheln höre. Ich drehe mich um und meine Stimmung wird noch besser. "Rudolf!" sage ich fröhlich und stürze zu dem kleinen Rentier. Ich umarme es. "du weißt gar nicht, was für Sorgen ich mir gemacht habe. Wo warst du denn die ganze Zeit gewesen? Ich bin ja so froh, dass du wieder da bist." Ich höre ein leises Schnauben von ihm. "Weißt du was? es ist ganz schön viel passiert, seit du weg warst. Da Ryo mir ja nicht antwortet...vielleicht kannst du mir einfach zuhören." Ich sehe das kleine Rentier an. "Weißt du...ich glaube ich habe mich in ihn verliebt!" Auf einmal wird mein Rudolf von einem strahlendem Licht umhüllt. Erschrocken weiche ich zurück. Das Rentier wird immer größer. Es wird zu einem Menschen. Und da stand auf einmal jemand. Ein Junge. Yukio! Oh nein, wieso er? Aber wieso sieht er so wütend aus? "schon klar, du bist in Ryo verknallt und nicht in mich, nicht wahr?" Wieso motzte der mich auf einmal so an. "Wieso..." fange ich an, doch er unterbricht mich. "wieso ich auf einmal so wütend bin? Das kannst du dir doch sicher denken!?" Moment mal. wieso spricht er so mit mir! "Warte mal eine Sekunde!" sage ich und sehe ihn verwirrt an. "Nein! Wieso hat sich mein Rentier in dich verwandelt? Woher kennst du Ryo? Und wie..." Ich wollte eigentlich sagen Únd wie kommst du darauf, dass ich ausgerechnet in ihn verkanllt bin? Ich bin doch in dich du Hirni!´ Doch ich verkniff es mir. Yukio sieht mich nun trotzig an. "Das ist eine lange Geschichte!" Dann sieht er wieder weg. Wie jetzt? Wollte er sie mir etwa nicht erzählen? das war zuviel des guten. "Ich habe Zeit. Ich möchte gerne wissen, warum du auf einmal so beleidigt bist." Meine Stimme klang nicht vorwurfsvoll, sondern schüchtern und leise. Anscheinend hatte ich ins Schwarze getroffen, denn er zuckt nun leicht zusammen. "Na gut." antwortet er. "Vor einigen Jahren kam in so einer Nacht jemand zu mir. Er hatte einen weißen Bart und einen roten Anzug an. Du hälst mich wohl für verrückt, aber es war der Weihnachtsmann. Er sagte zu mir, wenn ich so weiter machen würde, währe das nicht gut. Er hat mir seine Hilfe angeboten. Ich nahm sie an, ohne die Konsequenzen vorher zu wissen. so erteilte er mir diese Strafe. Ich sollte für meine ganze Lebenszeit für ihn als kleines Rentier arbeiten. Solange, bis ein Mädchen sich in mich verliebt. In mein wahres Ich. so geht das bis jetzt schon. Vor weniger Jahren habe ich angefangen mir mit einem Mädchen zu schreiben. Ich konnte ihr nicht von meinem Geheimniss erzählen, aber dass ich ihr half, ihre Probleme und Sorgen loszuwerden, tat mir gut. Und somit tat ich auch etwas für sie. Ich konnte meinen richtigen Namen nicht angeben, daher nannte ich mich Ryo. dann fand ich heraus, dass du dieses Mädchen warst, als du anfingst von mir zu schreiben. Und dann habe ich dich in meiner Rentiergestallt getroffen. Wenn ich als Rentier noch länger bei dir geblieben wäre, wärest du in riesen großer Gefahr. Ein Beispiel waren die Jäger, vor denen ich dich rettete." Er macht eine kurze Pause. "Ich mag dich schon seit langen Yuki. Ich wollte, dass du mal lachst. Deswegen habe ich dich immer geärgert und genervt. In der Hoffnung, dass du irgendwann mal lachst oder wenigstens lächelst. Aber in deinem letzten Brief an Ryo hast du geschrieben, hast du geschrieben, ich glaube ich habe mich in....verliebt. Da kommt doch ein dich hin, nicht wahr? Du bist in Ryo und nicht in mich verliebt!" ich kann mich auf einmal nicht mehr halten und muss laut anfangen zu lachen. Ershorcken dreht Yukio sich um. "warum lachst du?" fragt er wütend. Ich wische mir ein paar Lachtränen weg. "Weil es niedlich ist, wie du dich um mich sorgst." Plötzlich nimmt sein Gesicht traurige Züge an. Nun ist er wieder ganz nah bei mir. Mein Herz pocht schneller denn je. Sein Gesicht ist ganz nah neben meinen und er flüstert mir leise ins Ohr: "Und du bist süß, wenn du lachst." Dann wendet er sich von mir ab und will gehen. Unwillkürlich steigen mir Tränen hoch. Diesmal waren es echte. Ich springe vor und fasse ihn am Saum seiner Jacke. "Warte!" Ich stehe nun direkt hinter ihm und halte ihn immer noch fest. Mein Kopf ist gesenkt und mir kommen die Tränen. "Geh bitte nicht! Das stimmt nicht was du denkst! Das stimmt nicht! Ich bin nicht in Ryo verknallt. Das was in dem Brief geschrieben war, galt dir, Yukio. Und nur dir. Wenn ich dich sehe, werde ich automatisch hoch und mein Puls steigt höher. Wenn du dich mir näherst, beginnst mein Herz wie wil zu klopfen und ich hab Angst du könntest es hören, so laut wie es ist. Wenn du lachst verkrampft sich mein Magen und wenn du traurig bist, zieht er sich zusammen! Ich liebe nicht Ryo, sondern dich!" Nun strömen die Tränen einfach weiter. Ich kann sie nicht mehr stoppen. Da dreht er sich auf einmal um und hebt mein Kinn hoch, sodass ich in seine Augen sehe. Mein herz fängt gleich wieder an zu rasen. Langsam nähern sich seine Lippen meine. Ich schließe die Augen und spüre seinen Atem auf meine Lippen. Und dann küsst er mich. So sanft, wie ich es mir nie vorstellen konnt. Ich liebe dich Yukio. Als unsere Lippen sich lösen, flüstere ich: "Ich liebe dich Yukio." Kaum merklich flüstert er ebenfalls so leise zurück: "Ich liebe dich auch Yuki." Plötzlich hören wir beide ein Lachen und Glöckchen. Wartet! Glöckchen? Und tatsächlich! Da oben im Nachthimmel fliegt ein Schlitten. Ich renne diesem Schlitten kurz hinterher und rufe: "Danke für ihre Hilfe!" Dann drehe ich mich um und falle Yukio um den Hals. Nun war ich an der Reihe ihn zu küssen. Es schneit immernoch und von fern ertönt ganz leise das Klingen der Glöckchen.


ENDE



Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Freunde und alle die mein erstes Buch gerne gelesen haben oder lesen werden!

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