Dumpf klingende Stimmen habe ich wahrgenommen. Sie wurden immer deutlicher. „Hallo können Sie mich hören?“ „Dieses Zimmer und diese Geräte? Hatte ich einen Unfall und liege im Krankenhaus?“, war mein erster Gedanke, als ich wach wurde und mich umschaute. Ein Mann und eine Frau im weißen Kittel standen rechts vor dem Bett, in dem ich lag. „Können Sie mich hören?“, fragte der Mann mich. „Ja! Ich höre Sie! Wo bin ich? Und was ist passiert?“, fragte ich in die Runde und fühlte mich stark berauscht dabei. „Sie befinden sich im Krankenhaus, auf der Intensivstation. Durch ihre starken Verletzungen lagen Sie acht Tage lang in Koma! Ich bin Doktor Hansen und muss feststellen, ob bei Ihnen noch alles in Ordnung ist. Wie viele Finger halte ich hoch? Herr Korte!“ ,fragte der Doktor mich. „Vier! Also… Korte ist mein Name und wie lautet mein Vorname?“, fragte ich den Doktor. „Hans heißen Sie! Sie wussten Ihren Namen nicht mehr? Können Sie mir sagen, wie alt Sie sind?“, wollte der Doktor von mir wissen. „Nein! Ich weiß gar nichts mehr!“ Was ist nur los? Wer bin ich? Was mache ich hier?“, waren meine Fragen, die vor Aufregung nur so aus mir heraussprudelten. Ich fasste mir an meine Stirn, weil mein Kopf vor Schmerzen brummte. Dabei bemerkte ich, dass mein Kopf und meine Handgelenke verbunden waren. „Der Mann leidet an einer starken Amnesie! Ein Neuropsychologe muss ihn therapieren!“, sagte der Doktor und die Frau notierte es in einer Kladde, die sie bei sich trug.
Etliche Reaktionstests machte der Doktor mit mir, während ich ihm Löcher in den Bauch fragte. Alle Fragen hatte er mir nicht beantwortet. Er wollte nicht in die anstehende Behandlung vom Neuropsychologen eingreifen. Anschließend injizierte man mir ein Beruhigungsmittel und ich schlief bis zum nächsten Morgen.
Eine korpulente und große Schwester weckte mich auf. Ich brauchte ein wenig Zeit, um richtig wach zu werden. Die Tür war offen bemerkte ich. Die Schwester löste die Bremsen von meinem Krankenbett und ich musterte sie. Ihr Gesicht konnte man nicht gerade als niedlich bezeichnen, denn ihr Doppelkinn und ihre roten Flecken im Gesicht zeigten genau das Gegenteil auf. Knall rot gefärbte Haare sollten wohl von ihrer Hässlichkeit ablenken, dachte ich. Ein bewaffneter Beamter schloss sich uns an, als sie mich auf den Flur schob. „Warum dieser Wachmann? Werde ich vor irgendjemanden beschützt? Oder...,bin ich womöglich der Grund?“, schoss es mir durch den Kopf. „Na? Noch mal Glück gehabt! Na ja, oder auch nicht!“, sagte die Schwester mit ihrer rauchigen Stimme, während sie mich durch den langen Flur lenkte. „Wieso Glück gehabt? Was meinen Sie damit?", wollte ich von ihr wissen. Die Schwester ignorierte meine Fragen und mir kam es so vor, als würde ich gegen eine Wand sprechen.
Vor einer weißen Tür machten wir halt. In der Tür befand sich ein Spion, der für die Sicht von außen nach innen konstruiert wurde. Neben der Zimmertür stand ein Stuhl, sicherlich war dieser für den Beamten reserviert worden, der mich offensichtlich bewachen oder beschützen sollte. „Befinde ich mich etwa im Gefängniskrankenhaus?“, stellte ich mir die Frage.
Der Beamte öffnete die Tür für die Schwester und sie schob mich mit dem Bett an eine gelbe und karge Wand. „Können Sie mir wenigstens sagen um welches Krankenhaus es sich handelt ?“, fragte ich die Schwester. „Von mir bekommen Sie nichts heraus! Ich werde Ihnen nichts sagen!“, antwortete die Schwester mir zickig. Das Krankenzimmer war wie üblich ausgestattet, nur die Fenster waren vergittert. Gegenüber vor einer freien Wand stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen davor.„Warum bin hier? Ich musste wohl etwas ganz Schlimmes angestellt haben? Die Bewachung, das vergitterte Fenster und der Spion in der Tür, sprechen für meinen Gedanken. Aber was sollte ich schon angestellt haben? Nein, das konnte es nicht sein!“, beruhigte ich mich selbst. „Entschuldigen Sie bitte! Was habe ich verbrochen?“, habe ich dem großen und stämmigen Beamten gefragt, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte. „Ich darf mit Ihnen nicht sprechen!“, antwortete er forsch, als er zusammen mit der Schwester aus dem Zimmer ging.
Gut eine Stunde hatte ich nur an die Decke gestarrt und gegrübelt. Ein Ärzteteam riss mich aus meinen Gedanken. Wie die Orgelpfeifen betraten sie das Krankenzimmer, fiel mir auf. In einer Reihe standen sie, klein, mittel und groß. „Wie fühlen Sie sich?“, fragte der Kleine von ihnen. „Sehr schlapp und Kopfschmerzen habe ich!“, antwortete ich ihm und schaute ihn dabei musternd an. „Das ist normal, schließlich haben Sie eine Menge Blut verloren. Es war hart an der Grenze, wir mussten Sie reanimieren und danach sind Sie in ein Koma gefallen.“, erwiderte er und öffnete eine Kladde, die er bei sich trug. „Heute werden wir Sie noch per Tropf ernähren und morgen dürfen Sie allmählich wieder feste Nahrung zu sich nehmen.“, sagte der Große von ihnen. Ohne irgendwelche freundlichen Worte, schlich sich das Ärzteteam wieder aus dem Zimmer und verschlossen die Tür von außen.
Eine ganze Zeit lang lag ich nur so im Bett und starrte an die Decke, um mich zu erinnern. Doch ich wusste nur, was man mir mitteilte. Sie sagten mir meinen Namen, mein Alter und dass ich wegen meiner Kopfverletzung an eine Amnesie leide.
Irgendwann musste ich eingenickt sein und wurde abrupt von der Schwester geweckt „Hier ist jemand für Sie!“, sagte sie sehr schroff. Obwohl sie sich mir gegenüber herrisch benahm, hatte sie Angst vor mir, war mein Eindruck.
Ein Herr, sehr klein und nicht gerade schlank, mit schwarzen lockigen Haaren stand vor meinem Bett. Sein rundliches Gesicht mit Vollbart, strahlte eine gewisse Sympathie aus und seine zu ihm passende Brille, ließ ihn intelligent wirken. Man bekam sofort den Eindruck, dass er sehr vertrauenswürdig sein musste. „Guten Tag! Doktor Erich Lasse mein Name! Ich bin Neuropsychologe und wurde von der Staatsanwaltschaft beauftragt, um Ihnen zu helfen. Ich muss einiges über ihren Zustand notieren. Dafür brauche ich eine Einverständniserklärung. Würden Sie, wenn Sie einverstanden sind, bitte hier unterschreiben?“, fragte er mich und gab mir ein Dokument. Solch eine Erklärung hatte ich schon irgendwann mal unterschrieben, erinnerte ich mich schwach. Nachdem ich es mit meinen Namen Hans Korte unterschrieben hatte, gab ich es dem Doktor zurück. „Das ist schon mal gut, Sie wissen noch wie Sie heißen!“, erwähnte Doktor Lasse während ich mir ein Schluck Wasser genehmigte. „Nein! Es ist mir gesagt worden, wie ich heiße. Als meine Schwindelgefühle weg waren, wurde es mir aber wieder bewusst!“, erklärte ich dem Doktor.
„Sie haben eine Menge Blut verloren und wegen ihrer Kopfverletzung acht Tage lang in Koma gelegen. Dadurch leiden Sie an eine retrograde Amnesie nehmen wir an. Das bedeutet, dass Sie sich an die Ereignisse, die vor ihrem Zusammenbruch stattfanden, nicht mehr erinnern können. Mein Auftrag besteht darin, Ihnen ihre Erinnerung bis ins kleinste Detail zurückzuholen. Nur so ist es uns möglich Sie zu resozialisieren, damit Sie die Rückführung in die Gesellschaft schaffen.“ „Wieso Rückführung in die Gesellschaft? Was habe ich verbrochen?“, wollte ich vom Doktor wissen. „Herr Korte! Ich darf Ihnen nichts über ihr verlorenes Wissen berichten! Wenn ich Ihnen alles erzähle, was Sie vergessen haben, werden Sie sich dessen nicht mehr bewusst. Es besteht die Gefahr, das Sie es auswendig lernen aber es nicht in ihrem Gedächtnis speichern. Somit würden Sie es immer wieder verdrängen und es wird Sie an den Rand der Verzweiflung bringen. Alles was aus ihrem Gedächtnis verloren ging, müssen Sie selber herausfinden. Nur so ist es uns möglich, Sie wieder vollkommen heilen zu können.
Ich frage Sie jetzt nur ein paar Dinge, um Ihnen einen Anschub zu geben, damit Sie sich erinnern.“, erklärte mir der Doktor. „Ich verstehe! Fragen Sie nur, Herr Doktor!“, gab ich wehmütig von mir. „Also gut! Haben Sie eine Erinnerung daran, dass Sie sich selbst töten wollten und aus der Tischlerei vom Gefängnis sich einen Reißnagel für diesen Zweck geschmuggelt haben?“ „Nein! Ich erinnere mich nicht daran, dass ich mich mit einem Reißnagel umbringen wollte. Ich merke nur, dass ich irgendetwas verbrochen haben muss. Warum ich überhaupt hier bin, daran habe ich keine Erinnerung.“ ,antwortete ich dem Doktor.
„Schön! Den Anfang haben wir gemacht! Morgen früh werde ich einige Tests mit Ihnen durchführen, um festzustellen, inwieweit Sie erkrankt sind. Also, bis Morgen und ruhen Sie sich ordentlich aus! Und bitte! Wenn Sie sich an irgendetwas erinnern, rufen Sie bitte die Schwester, sie wird es aufschreiben.“, sagte Doktor Lasse. „Ich verstehe! Ich könnte mir möglicherweise den Kugelschreiber in meinen Hals rammen!“, scherzte ich. „Ja, es ist zu ihrer eigenen Sicherheit! Sie sind immer noch Suizid gefährdet nehmen wir an!“, sagte Doktor Lasse während er das Zimmer verließ.„Doktor Lasse erwähnte, dass ich im Gefängnis versucht habe mich umzubringen. Also musste ich irgend etwas angestellt haben! Fazit, ich befinde mich tatsächlich im Gefängniskrankenhaus. Aber was habe ich verbrochen?“, überlegte ich. Die ganze Nacht habe ich versucht zu schlafen und dabei ständig gegrübelt, um mich zu erinnern. Ich kam zu keinem Ergebnis und bin schließlich doch noch unruhig eingeschlafen.
Am Morgen, nach der Visite erschien Doktor Lasse wieder. „Guten Morgen Herr Korte, wissen Sie noch wer ich bin?“ „Aber ja doch! Guten Morgen Herr Doktor Lasse! Sie wollen mit mir einige Tests machen, wegen meiner Amnesie.“, antwortete ich dem Doktor. „Gut…! Wie ich feststelle, scheint ihr Gedächtnis noch einwandfrei zu funktionieren!“, sagte der Doktor.
Zuerst sollte ich ihm Zahlen, Gegenstände und geometrische Figuren benennen, die er mir auf einem Block präsentierte. Mit Leichtigkeit konnte ich alles erkennen. Anschließend musste ich einfache Rechenaufgaben lösen und deckungsgleiche Figuren zuordnen. Danach bat der Doktor mich das Krankenzimmer zu beschreiben. Für diese Übung musste ich vorher meine Augen mit einer Brille abdecken. Herr Doktor Lasse erklärte mir, das diese Übung als Gedächtnistraining dienen sollte, damit ich zum Nachdenken angeregt werde. Als er aber von mir verlangte, einen Spiegel vor mein Gesicht zu halten und ich mich dabei beschreiben sollte, platzte mir der Kragen.„Was soll das jetzt? Ich bin doch nicht bekloppt!, gab ich empörend von mir. „Nein! Sie sind nicht bekloppt! Herr Korte! Stelle Sie sich mal vor, Sie haben sich in ihrem Computer ein Passwort geschützten Ordner angelegt. In diesen befinden sich viele gespeicherte Informationen. Nun ist Ihnen das Passwort entfallen und Sie können den Ordner nicht mehr öffnen. Sämtliche Informationen wären vorübergehend für Sie verloren. Indem Sie sich selbst beschreiben, werden Sie nachdenken. Dieses Nachdenken müssen wir mehrmals durch ähnliche Trainings wiederholen. Dadurch bekommen Sie allmählich wieder Zugriff auf ihre verborgenen Informationen.“, erklärte mir Doktor Lasse.
Nach dieser Erklärung, hielt ich mir einen Handspiegel vor mein Gesicht und fing an mich zu beschreiben. „Ich habe eine ovale Kopfform und lichtes, kurzes und graues Haar. Meine Haare habe ich immer nach hinten gekämmt. Meine Augen sind blau und meine Augenbrauen sind schon leicht ergraut. Meine Nase hat eine normale Größe. Nun zu meinen Ohren, sie sind klein und die Ohrläppchen von mir sind angewachsen.“, beschrieb ich mich. „Gut, Herr Korte! Bitte messen Sie sich selber mit dem Zollstock und nennen Sie mir ihre Größe. Anschließend stellen Sie sich bitte auf die Waage und sagen mir ihr Gewicht.“, bat der Doktor mich, stellte mir eine Waage hin und überreichte mir einen Zollstock. Zuerst klappte ich den Zollstock aus und stellte mich mit dem Rücken an die Wand. Anschließend legte ich meine rechte Hand auf meinen Kopf, um den Endpunkt festzuhalten. Nachdem ich mich unter meine Hand herausdrehte, markierte ich den Endpunkt mit meinem linken Zeigefinger. Nun konnte ich vom Boden aus meine Größe messen. Diese Übung mich selbst zu messen, diente gleichzeitig als Ablenkung. Ich war so auf das Messen fixiert, sodass ich alles Andere verdrängte. Diesen Vorgang, wie ich es anstellte mich zu messen, notierte Doktor Lasse in seinen Unterlagen. „Meine Größe beträgt 1,78 m.“, sagte ich. Danach stellte ich mich auf die Waage. „Oh! Ich wiege 75 kg! Ich habe ganz schön abgenommen!“, bemerkte ich so nebenbei. „Sehen Sie, Herr Korte! Es funktioniert! Sie wissen ihr Gewicht, wie es vorher war. Sagen Sie es!“ , forderte der Doktor mich auf. „Sie haben Recht! Ich weiß es plötzlich. Ich habe vorher ca. 83 Kg gewogen.“, sagte ich und fühlte plötzlich, dass ich bei diesem Doktor in guten Händen bin.
Etliche Tests und autogene Trainings musste ich absolvieren. Vier Tage verweilte ich schon auf dieser Station und ich erinnerte mich nur an Kleinigkeiten. Ich konnte mich zum Beispiel an frühere Operationen erinnern, die Aufgrund meiner Narben mir bewusst wurden. Einige hier auf der Station wussten bestimmt, was ich verbrochen hatte, das merkte ich anhand ihrer Reaktion mir gegenüber. Dieses machte mich total fertig, weil ich manchmal nicht wusste, wie ich mich ihnen gegenüber verhalten sollte. Niemand hatte mir eine Antwort gegeben, als ich sie daraufhin ansprach. Doktor Lasse empfahl mir, mit diesen Fragen aufzuhören. Das Pflegepersonal hatte strikte Anweisungen bekommen, darüber nicht mit mir zu sprechen.
Nachdem mich Doktor Lasse nach einer anstrengenden Therapie verlassen hatte und die Visite durch war, bin ich eingeschlafen und träumte. Auf einer asphaltierten Straße befand ich mich und es regnete. Dadurch spiegelte der Asphalt und es war dunkel. Gehetzt schaute ich mich um und fing an zu rennen, so schnell ich konnte. Immer weiter und immer weiter, bis ich total erschöpft beim Auslaufen stolperte und mit meinem Kopf auf einen Bordstein knallte. Ohnmächtig blieb ich liegen und nach einiger Zeit stand ich benommenen wieder auf. Noch taumelnd fasste ich mir an meine Stirn, dabei bemerkte ich, dass meine Hand voller Blut war. Dann träumte ich nichts mehr, ich muss wohl in einen Tiefschlaf gefallen sein.
Auf einmal spürte ich einen leichten Druck auf meiner rechten Schulter und war schreckhaft aufgewacht. Mein Herz raste so schnell, dass ich ein paar Mal tief Luft holen musste. Eine Schwester weckte mich auf, sie war wohl die Ablösung von der Vorherigen, nahm ich an.
Durch ihr flippiges und freundliches Auftreten war sie mir gleich sympathisch. Sie hatte kurze braune Haare, ein niedliches Gesicht und ihre blauen Augen strahlten. Auch ihre makellose Figur fiel einem gleich ins Auge. „Sie muss wohl sehr sportlich sein.“, dachte ich. Die nette Schwester lächelte mich freundlich an, dadurch beruhigte ich mich schnell. Auch ein bewaffneter Justizvollzugsbeamter war anwesend, der die Schwester wohl zum Schutz vor mir begleiten sollte. Er war sehr groß und kräftig, sodass er angsteinflößend auf mich wirkte. „Guten Abend Herr Korte, geht es Ihnen gut? Sie schrien immer laut: Hilfe! Hilfe! Sie hatten wohl einen Alptraum. Mein Name ist Schwester Michaela. Ich muss bei Ihnen die Temperatur und ihren Puls messen. Bitte reichen Sie mir ihren Arm!“, sagte sie und lächelte dabei. „Ja, es geht so einigermaßen, danke!“, antwortete ich. Ich reichte ihr meinen rechten Arm und sie legte mir die Manschette behutsam um. „Können Sie mir sagen, welches Datum wir haben? Ich habe kein Zeitgefühl mehr!“, bat ich sie. „Heute ist der 16. Juli 2015!“, antwortete sie mir freundlich. „Warum werde ich so streng bewacht? Ich muss wohl etwas ganz Schlimmes angestellt haben?“, fragte ich sie, obwohl ich ja mit diesen Fragen aufhören sollte. „Tut mir leid, aber ich habe strickte Instruktionen und darf darüber mit Ihnen nicht reden!“, erklärte sie. „Ist schon in Ordnung, Schwester! Ich werde Ihnen keine Schwierigkeiten machen.“, antwortete ich. „Das ist gut! Ich komme nachher wieder und bringe Ihnen einen Tee.“, sagte sie. „Ja, das wäre nett! Entschuldigen Sie bitte!“ , rief ich, weil die freundliche Schwester gerade mit ihrem Beschützer auf dem Weg zur Tür war. „Ja, Bitte?“, fragte sie, blieb stehen und drehte sich nochmal zu mir um. „Könnten Sie bitte einen Block und irgendwelches Schreibutensil mitbringen? Ich hatte doch diesen Alptraum und Doktor Lasse sagte mir, dass Sie alles notieren sollen, wenn mir etwas einfällt.“ , bat ich sie. „Ja, mache ich!“, sagte sie, während der Beamte höflich die Tür für sie öffnete und zusammen mit ihr das Krankenzimmer verließ. Nach einer kurzen Zeit betraten die Beiden wieder das Zimmer. Schwester Michaela stellte den Tee auf den Nachtschrank, zog sich ein Stuhl zu meinem Bett und setzte sich. „Dann mal los!“, sagte sie freundlich. Ihr Begleitschutz stellte sich einen Stuhl neben die Tür, worauf er sich setzte und beobachtete uns. Für diesen kurzen Traum brauchte die Schwester nicht viel Zeit zu investieren. Sie ließ den beschriebenen Zettel für Herrn Dr. Lasse bei mir und verließ zusammen mit ihrem Beschützer das Zimmer. Sehr lange dachte ich über diesen Traum noch nach und kam ins Grübeln. „Vielleicht ist es ja ein Teil von dem, was ich erlebt hatte? Aber vor was oder vor wem bin ich geflüchtet? Es war bestimmt nur ein Traum und hatte mit meiner Situation nichts zu tun.“, beruhigte ich mich und bin erschöpft bis zum nächsten Morgen eingeschlafen.
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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 30.12.2016
ISBN: 978-3-7396-9103-9
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieser Roman fiel mir bei einem Kollegen auf seiner Hofparty ein.
Alle Personen,Orte und Firmenbezeichnung entstammen der reinen Phantasie.
Viel Spaß beim Lesen
Nico de Jonge