Verloren in der Einsamkeit
Einleitung:
Ich kann mich nicht erinnern jemals einen so schönen Tag gesehen zu haben wie diesen, es ist fast traurig, dass er zu Ende gehen muss…
Ich wünschte ich könnte die Zeit für immer anhalten.
Story
„Aufstehen mein Schatz!“ weckte mich eine sanfte Stimme aus meiner Traumwelt. Langsam machte ich die Augen auf und setzte mich auf. Mir war noch ganz Schwindlig vom Schlafen und dem schnellen aufsitzen. Meine Mum sass neben mir und bat mich mit warmer Stimme in die Küche. Nur langsam gewöhne ich mich an das helle Licht. Es muss wohl schon 11:00 Uhr sein, so hell war es schon. Im Sommer sind die Tage heiss, manchmal zu heiss und im Winter kalt, zu kalt. Mir Persönlich gefällt der Sommer besser, da sind die Sonnenuntergänge 1000-mal schöner als im Winter. Also freute ich mich bereits jetzt schon auf den Abend. Ich setze einen Fuss nach dem anderen, um in die Küche zu gelangen. Hunger hatte ich eigentlich keinen, ich ass nur deswegen, weil ich nicht wollte, dass meine Mutter sich Sorgen machte. „Guten Morgen Mum“ brachte ich mit heiserer, mühsamer Stimme aus mir heraus. Meine Mum hatte mir einen Teller mit Früchten gemacht, ich ass jedoch bloss die Hälfte. „Hei, könntest du noch die Hühner Füttern? Das hab ich nicht mehr geschafft, ansonsten kannst du dir heute mal frei nehmen. Du hast diese Woche hart gearbeitet.“ Rief mir meine Mum noch hinterher als ich schon Draussen war um die Tiere zu Füttern. „Mach ich Mum! Danke!“ ich schenkte ihr ein sonniges lächeln um ihr zu zeigen dass ich mich freute für den freien Tag. Ich wusste sie würde sich freuen. Also lief ich locker zum Hühnerstall und Fütterte die Hühner. Dabei überlegte ich mir was ich heute tun könnte, an einem meiner seltenen freien Tage. Viel konnte ich nicht machen, meine Freunde mussten höchstwahrscheinlich Arbeiten und die Stadt war zu weit weg. Manchmal kotz es mich einfach an mitten im Nirgendwo zu leben! Doch andererseits, konnte man hier mal wirklich über alles nachdenken, da es eher ein ruhiges Dorf war. "Na also. Hühner fertig gefüttert... dann geh ich eben mal spazieren..." Die Strasse auf der ich lief, war mit Kies bedeckt und ich liebe es, es fühlt sich so an, als würden meine Füsse massiert werden. Vor mir war es hell. Die Sonne streift mein Gesicht und ich musste einfach lachen, weil es so ein schöner Tag war. Ich träumte von diesem Tag, was würde wohl noch alles passieren? Die Strasse wurde immer schmaler und führte in einen kleinen Wald. Ich hatte vor an meinen Lieblingsort zu gehen, auf eine Lichtung die ich mal gefunden hatte als ich ungefähr 6 Jahre alt war. Den Weg kannte ich auswendig, also schloss ich die Augen und lauste dem Klang des Windes der behutsam im Wald herum schlich, den Vögeln mit ihrem feinen Gezwitscher und richte eine so gute Luft dass ich fast in Trance fiel. Nur noch einige Schritte und dann würde ich auf meiner Lieblingslichtung stehen. Noch sechs Schritte zwei, einen Schritt und da war ich. Mich durchfuhr ein Gefühl von Geborgenheit und Fröhlichkeit. Ich liess mich auf das weiche Gras nieder, schloss die Augen erneuert und atmete tief durch. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen in diesem Moment, ich war allein, hatte meine Ruhe und konnte einfach ich selbst sein. 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf und plötzlich merkte ich, dass ich noch nie einen schöneren Tag erlebt hatte wie diesen. Ich riss die Augen auf und sprang mit einem Ruck auf. Ich hatte das Bedürfnis meine Freundin Janine zu besuchen, ich wusste nicht wieso, aber ich lief zum Haus meiner Freundin. Was auch immer mit mir los war, ich freute mich, ich konnte es kaum noch erwarten dort anzukommen. Ich wollte den Tag mit ihr verbringen. Sie wohnte zwar am weitesten weg aber es lohnte sich für mich. Ohne es zu merken, fing ich an zu joggen. Ich lief an vielen Bäumen vorbei, doch als ich die wunderschöne Pracht der stattlichen Bäume betrachten wollte, sah ich nur verschwommen. Verdutzt schaute ich zu Boden und wunderte mich, dass ich angefangen hatte zu rennen. Es fiel mir erstaunlich leicht zu rennen, was sonst nie der Fall war. Doch in diesem Moment war es mir egal, ich wollte zu meiner Freundin und wenn ich rannte war es ja umso besser. Es dauerte anscheinend nur noch fünf Minuten, ich sah bereits das Haus der Grosseltern meiner Freundin. Wie lange War ich schon unterwegs? Ich hatte keine Ahnung aber allmählich ging mir die Puste aus. Ich fing an etwas normaler zu denken, und lief wieder vor mich hin. Doch das Bedürfnis Janine abzuholen und einfach mit ihr zusammen zu sein liess nicht nach. Jetzt war es nicht mal mehr eine Minute, ich konnte das Haus schon sehen. Kurz vor ihrem Haus machte ich halt. Ich war völlig ausser puste und musste mich ausruhen. Doch da sprang die Tür schon auf und Janine stand nach nicht mal zwei Sekunden vor mir und umarmte mich bereits, bevor ich es realisierte. "Was machst du denn hier? Oh mein Gott ich freu mich so!" Sie schien noch aufgeregter als ich. "Meine Mum hat mir heute frei gegeben. Da hab ich gedacht ich komm dich mal besuchen." "Du bist ein Schatz! Komm mal mit, ich muss dir was zeigen!" dabei grinste sie mich freudig an. Sie führte mich zuerst ins Wohnzimmer wo ihre Mutter stand. "Hallo kleine." begrüsste mich Janins Mutter Victoria. "Guten Tag Miss Cyppi." ich nannte sie bei ihrem Nachnamen. "Du kannst mir Vic sagen, du gehörst doch zur Familie und das weisst du." sie schmunzelte und ich zwinkerte ihr zu und ging Janine dann hinterher. Ihr Zimmer war im obersten Stock und war nicht klein, eher riesengross. Die Treppen waren schnell bezwungen da wir beide schon geübt waren. Früher war es eine Qual die Treppen hinauf zu steigen. Janine war total aufgeregt und ich wusste dass sie mir gleich was schenken würde, ich kannte sie zu gut. Ihr Zimmer besass ein grosses Bett, einen langen Schreibtisch, einen grünen Teppich, zwei grosse Möbel und ein kleines. Auf dem Bett waren viele bunte und verschiedene Kuscheltiere die mich immer wieder faszinierten. "Angelie, ich hab was für dich..." sagte sie beinahe flüsternd. “Ja? Das wär doch nicht nötig gewesen." sagte ich mit einem freundlichen Gesicht. Sie fing wieder zu strahlen und reichte mir ein ganz kleines Geschenk. Meine Hand füllte es nicht aus, es war ungefähr so gross wie ein kleines Ei. " Es ist nicht gross aber ja" sagte sie etwas scheu, als ob es mir nicht gefallen würde. "Es ist doch egal wie gross es ist, es ist von dir und alles was von dir ist für mich wertvoller als sonst was, ehrlich" Sobald ich diese Worte ausgesprochen hatte, umarmte sie mich gleich nochmal, so sehr das ich fast keine Luft mehr bekam. "Danke!" flüsterte sie mir ins Ohr. Ich fing an zu lache und sie stimmte sofort mit ein. "Hahaha, ehrlich bei dir kann ich immer lachen! Das liebe ich." ich merkte wie meine Haut nass war, ich hatte so sehr gelacht das mir die Tränen übers Gesicht rollten. Langsam beruhigte ich mich wieder, auch Janine bekam sich wieder unter Kontrolle. Das Geschenk das in meiner Hand war hatte bloss ein grünes Geschenkpapier. Behutsam öffnete ich es und begutachtete das Objekt in meiner Hand. Es war ein Amulett mit einer Aufschrift "Zwischen Leben und Tod vereint"
"Janine... Oh mein Gott! ich danke dir viel Mal für das Geschenk!" ich fiel ihr an den Hals und Drückte sie mit all meiner kraft. "Das ist das schönste was mir je jemand geschenkt hat!" mir flossen Tränen über die Wange doch es war mir egal... Janine ist mein ein und alles, immer einen guten Witz Auflager. Ich liebte sie so wie sie war. Ausserdem hatte sie immer die besten Ideen für Geschenke und überraschte mich immer wieder. Sie ist einfach toll, die Beste!
Ich hätte sie noch solange drücken und Knuddeln können, aber dann hätte ich sie vermutlich umgebracht vor Freude und dass wollte ich nun wirklich nicht. Also liess ich sie los und legte mir das Amulett an. Es passte perfekt zu mir, nicht zu kitschig aber auch nicht lahm, es war einfach ein schön verzierter Rand aus Gold oder was auch immer es war und in der Mitte der Satz mit einer wunderschönen Schrift die Janine gehörte. ich betrachtete es noch eine Weile, bis Janine die Stille durchbrach. „Freut mich das sie dir gefällt, ich hab sie selbst gemacht mit einem seltsamen Stein den ich im Wald gefunden hab und naja, dann hab ich ihn geformt, ein bisschen den Rand verziert und den Satz rein geritzt." sagte sie stolz. Ich war begeistert, ich wusste ja, dass sie geschickte Hände hat aber dass haute mich absolut um. "Das ist unglaublich, wie du mit deinen Händen umgehen kannst." "Danke" antwortete Janine geschmeichelt. Ich Lächelte sie an als ich weiter redete "Wie auch immer, wollen wir was zusammen unternehmen? Wir haben noch den ganzen Tag zu Verfügung."
Tag der Veröffentlichung: 27.10.2010
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