Blumen in der blauen Vase

Es ist ein Ölbild mit dominierenden Mohnblumen.
Ich zähle 9 Blüten. Einige Blütenblätter fielen schon ab vom Strauß und liegen unordentlich um den Fuß der Vase.

Etwas robust aber bescheiden leuchten die blauen Kornblumen, vielleicht ein Dutzend. Und dann überreichlich Margariten mit ihren weißen Flügeln, die man zupfen kann, wenn man sich einer Liebe versichern will.
Einige von ihnen passten nicht in den Strauß und liegen auf einer pastellfarbenen Tischdecke.
So wird es schwer mit der Genauigkeit des Abzählreims:
„Sie liebt mich – sie liebt mich nicht …“
Der Hintergrund des Bildes ist in grüngelber Schattierung gemalt.
Fast hätte ich den zentralen Zweig vergessen. Eine Rispe mit orchideenähnlichen Blüten in zartem Rosa.
Alles wird eingefasst in einen schweren Goldrahmen mit glatter Oberfläche ohne Schnörkel.
Die Befestigung hinter der Leinwand ist von vorn nicht zu sehen. Ich weiß aber, da befindet sich ein festes Stahlseil.


Das Gemälde ist natürlich signiert: F. Herzberg steht am linken unteren Bildrand. Über den Künstler habe ich nie etwas erfahren.
Das Bild wurde meinen Eltern im Kriegsjahr 1940 zur Hochzeit geschenkt.
Soweit ich es erinnere, waren es Freunde meines Vaters, die dieses monströse Ölbild zu den Geschenken stellten.
Meine Mutter mochte es. So kam es neben anderen persönlichen Erinnerungen auch ins neue spanische Haus.
Nun leben die derart beschenkten Eheleute beide nicht mehr.
Mit dem Gemälde werde ich aber täglich an eine lange Ehe und an meine Kindheit und Jugend erinnert.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 31.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
In Erinnerung an meine Eltern