Natürlich ist ein Herd nicht solch Renomierobjekt wie ein Sportwagen, ein Ferienhaus oder ein Segelboot – aber man sagt ja nicht ohne Grund:
Eigener Herd ist Goldes wert.
Na klar, wer kocht schon gern jeden Tag beim Nachbarn?
Wenn ein Gasherd nun mit den Jahren seine Macken bekommt, sollte man damit nicht spaßen.
Unser diente uns seit mehr als 14 Jahren als Koch- und Bratsklave. Er hatte ursprünglich drei unterschiedlich große Gasflammen und die Möglichkeit, eine Elektroplatte zuzuschalten. Da die nie zugeschaltet wurde, entwickelte sich die Elektroplatte wie ein gesundes Auge zurück, das 14 Jahre mit einer Augenklappe bedeckt wurde. Diese Platte hatte also eine natürliche Blindheit und damit war der Herd nur noch zu 75 % in Gebrauch. Sie müssen sich das so vorstellen: es ist, als ob man ein Pferd im Stall hat, was nur auf drei Beinen läuft.
Da der Benutzer des Herdes ein preisgekrönter Hobbykoch ist, gefiel ihm mit der Zeit auch nicht, dass eine der verbliebenen drei Gasflammen nicht mehr so leicht zu entzünden war. De facto wurde seit Jahren nur noch auf zwei Flammen gekocht.
Da musste an manchen Tagen das historische Prinzip des Turmkochens eingeführt werden, um alle versammelten Münder satt zu bekommen.
Soweit eine kurze Bestandsaufnahme, ohne ins Detail zu gehen.
Die seltenen Kirchenbesuche des Autors nutzte er auch, um sich über diesen Mangelzustand im Haus an geeigneter Stelle zu beklagen.
Erst jetzt wurde er erhört.
Es war sicher eine Fügung von oben, dass ihm die Erleuchtung kam, zum einschlägigen Fachhandel zu gehen und nach einer Lösung zu fragen.
In Hafennähe, dem Lieblingsplatz des Herdeigners, sind zufällig einige Fachgeschäfte, die diesbezüglich ihre Dienste anbieten.
Da es sich nicht um einen kompletten Herd handelt, sondern nur um einen Einsatz oder Aufsatz sind die Preise dafür auch erschwinglich (ca. 125 Euro)
Nach den Installationskosten gefragt, bekam unser Hobbykoch zur Antwort: „Ja, das hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Unser Installateur schaut sich das in Ihrer Küche an und macht Ihnen dann einen Kostenvoranschlag.
Das Spezialistenteam machte einen solchen und errechnete Installationskosten von 166 Euro.
Letztlich bekam ein richtiger Profi den Zuschlag und der nahm für die fachgerechte Installation nur 25 Euro.
Nun lacht der neue Gasherd und fühlt sich richtig nützlich und war auch gleich behilflich beim Einweihungsgericht
„ Schweinemedallions mit Austernpilzen und Gurkensalat“.
Texte: Photos vom Autor
Tag der Veröffentlichung: 17.03.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
den liebenswürdigen, pünktlichen und humorvollen spanischen Handwerkern gewidmet