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EHE- Modelle

Für langjährig Versicherte

Natürlich werden einige denken: Verheiratet ist verheiratet
Und Ehe ist Ehe.

Aber so einfach ist das nicht.
Wie oft hört man, bei Beziehungsproblemen:
„Da müsst ihr wieder ein wenig Pepp in die Ehe bringen.“
Unbedarfte Leser werden jetzt an Sexspielzeug denken oder zumindest an
Kramers Utra, oder an Selleriesalat, oder an Viagra oder andere Fieberzäpfchen.
Alle liegen total daneben.
Ehe – Modelle für langjährig Versicherte sind die Radikalmethoden.

1. Austritt aus dem Kegelklub und rein in den Swingerklub

Natürlich ist das keine Alternative für Leute die so etwas nicht mögen.
Also nur für langjährig Versicherte, die in einer unbefriedigenden Beziehung leben und beide Liebhaber von Swingerklubs sind.
Man kann auch den Kegelklub oder den Kirchengesangsverein mit in die neue Lebensform transferieren. Das reduziert die Unbekannten.

2. getrennter Liebes- Urlaub in Tunesien, Thailand oder anderswo.

Dabei sollte es gerecht zugehen. Reisekosten und Spaßkosten sollten in der Summe für beide gleichermaßen in gleicher Höhe zur Verfügung stehen.
Alles läuft nach dem Motto ab: Skihase oder Wellenreiter. Als ehelicher Antipode müssen Sie genau das mögen, was Ihr Partner nicht will. Um das herauszufinden hatten Sie ja Jahrzehnte Zeit.

3. Trennung unter dem Dach der Ehe
Das ist das tragfähigste Modell mit der größten Radikalität und hebt den öden Ehealltag mit einem Schlag auf. Die Psychologen sagen: "Die Streitdistanz muß vergrößert werden" Recht haben sie.

3.1. Das fängt nach 6-8 Ehejahren mit getrennten Schlafzimmern an.
Das ist schon mal ein sicherer Schritt in verschiedene Richtungen.
Wer das forcieren möchte, sollte im Internet unter www.schnarchst du mir so ich dir.de
argumentativ Rat suchen.
Häufig entspannt sich die räumliche Situation im Einfamilienhaus, wenn die Schwiegermama ablebt oder in die Seniorenresidenz verzieht.
Die freiwerdende Etage ist sofort von einem Ehepartner zu beziehen und dessen Klamotten sind aus dem restlichen Hausbereich sämtlichst zu entfernen.
Man muss das nicht heimlich machen, sondern sollte die Freunde und Kollegen ruhig ins Vertrauen ziehen.
Selten sind die vertikalen Trennungen in einem Haus (im Sinne von hälftig durchsägen)
Ein solches Modell endet meist beim Scheidungsrichter.

3.2. Ein Ehepartner zieht in eine eigene Wohnung, der andere verbleibt in der ehelichen
Wohnung. Bei Partys ist das recht bequem. Man kann dem anderen unbemerkt eins auswischen. Z. B. "unbeabsichtigt“ eine brennende Kippe auf den Tisch schieben, oder Alkohol in die Lieblingstopfpflanze gießen – na so die üblichen Ferkeleien.
Wichtig bei solchen räumlichen Trennungen ist die Dekoration der Wohnung. Man sollte dem anderen Partner nicht reinreden, welche Bilder er an die Wand hängt und ob er lieber einen Hund oder eine Katze als Haustier bevorzugt.
Am Rasierspiegel/ Kosmetikspiegel sollte schon ein Bild vom Ehepartner hängen. Schließlich ist man ja langjährig versichert und verheiratet. Das erfordert schon der Anstand. Um der Ehe in solchen Konstellationen etwas Pepp zu geben, sollte der Ehepartner in größeren Abständen schon mal zum Essen und anschließenden Kuscheln ins Reich des anderen eingeladen werden.
Ein wesentliches Maß an Vertrautheit wird gesichert, wenn man sich unter diesen Umständen die Perle teilt (d.h. die Putzfrau) Damit ist es unnötig, laufend Erklärungen über dies und jenes abzugeben. Man kennt sich und gut.
Falls es erforderlich ist, dem anderen ein Schriftstück zukommen zu lassen (Anwaltspost, Steuererklärungen zum Mitlesen und Gegenzeichnen oder einfach nur ein paar persönliche Zeilen) spart man auf diesem Putzweg noch das leidige Porto.
Natürlich sollte es kein schwarzes Arbeitsverhältnis sein, sondern ganz legale Hilfe unter Freunden, die sich schon lange kennen.

3.3. Abhängig von der finanziellen Situation in der Ehe lässt sich 3.2. auch mit ausländischem Ferienhaus und Berghütte und Hausboot kombinieren.
So viel Fantasie sollte man in einer langjährigen Beziehung schon entwickeln.
In solchen Fällen ist es ratsam, wenn beide Eheleute Internetzugang haben und ihre Kalender dem anderen öffnen. So sieht man rechtzeitig, wann ein Besuch des Partners unerwünscht ist und weiß, wie man Peinlichkeiten vermeiden kann.

4. Vertrauen ist eine wichtige Größe für die bisher besprochenen Ehemodelle.

Warum sollte man nicht bis ins hohe Alter die gleichen Ärzte des Vertrauens haben?
Das ist besonders im höheren Alter wichtig, weil ja nicht gleich jeder nach Polen oder Spanien reisen muß, nur weil eine kleine Reparatur an der Zahnprothese fällig ist. Das erledigt einer für den anderen. Dafür lebt man doch unter dem Dach der Ehe.

5. Abschließender Rat:
Machen Sie auf keinen Fall den Fehler vieler solcher toleranter Ehepartner, die im hohen Alter ein Seniorenheim für beide wählen. Das gibt Mord und Totschlag.
Übrigens seriöse Bestatter und Fachleute für Geriatrie empfehlen Eheleuten , die in solchen Modellen gelebt haben, eine ruhige Familiengruft.
Denn nichts geht über eine sanfte Ruhe an der Seite seines Partners.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.01.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
nicht für jung Verliebte geeignet

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