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Mein Hundeleben

Eigentlich wollte ich den Rückblick auf mein Hundeleben nicht mit Krankheiten beginnen. Aber kürzlich habe ich mich gerade wegen meiner Erkrankungen entschlossen, einen Künstlernamen zu benutzen.
Meine Hundefreundin heißt Annabel vom Reckenfelde. Ich nenne sie nur kurz Anna.
Sie gab mir den Tipp mit dem Künstlernamen. Seitdem bin ich für Interessierte nur Piscard d`Lagos (das hört sich gewollt französisch an obwohl meine Vorfahren aus Schottland stammen)
Aktuell bin ich in einem Alter, wo schon etliche Zipperlein zusammenkommen.
Seit zwei Jahren brauche ich täglich etwas Cortison. Das verstärkte eine gewisse Altersinkontinenz, wenn Sie wissen, was ich meine?
Deshalb Piscard d`Lagos.

Natürlich können die Menschen rufen was sie wollen, ich höre absolut nichts mehr.
Ich finde aber wohlklingende Namen sind wie wohlschmeckende Hundeüberraschungen. Die Spanier meinen ich sei sordo (taub). Bei dem vielen Feuerwerksgeballer in Spanien ist es mir sogar lieber, von allem nichts mehr mitzubekommen.

Das ist übrigens meine Freundin.
Ich kann sie gut riechen.



Vor etwa vier Wochen hatte ich mich schon selbst aufgegeben.
Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und mein geliebtes Frauchen weinte nur noch. Mein Herrchen brachte mich in eine supermoderne Tierklinik mit vier Ärzten und vielen schicken Schwestern. Die nahmen mir sofort viel Blut ab und legten mich an einen Tropf. Das wiederholte sich eine ganze Woche.
Es ist mir selbst heute noch ein Rätsel, wie die das geschafft haben – ohne Schinken und Leberwurst holten die mich wieder in die Welt der Hunde zurück.

Die sabberten irgendwas von schlechten Werten der Bauchspeicheldrüse.
Mit dem Blut, das sie mir in einer Woche abgenommen haben hätten sie für meine Anna eine richtige Blutwurst machen können.

Mittlerweile laufe ich sogar schon wieder Gassi. Schnüffel alle neuen Infos von der Straße und habe achtungsvollen Blickkontakt mit meinen Katzennachbarn.



Lassen Sie mich noch etwas zu meinem Alter sagen:
Nach Menschenjahren gezählt bin ich zwischen 80 und 90 Jahren.
Da gibt es widersprüchliche Tabellen im Internet und in den Tierkliniken.
Mein Herrchen sagt immer zu mir: „Du bist so alt, wie du dich fühlst“
Momentan fühle ich mich wieder besser – also geht mein Alter wieder runter.

Nun habe ich doch wieder so viel über Krankheiten erzählt.
Die intimsten Dinge habe ich natürlich ausgespart. Das geht keinen anderen etwas an.


Das sind übrigens zwei meiner Kumpel, die haben richtige Muskeln und wollen mich auch beschützen, wenn ich mal Hilfe brauch.




Solche Bilder macht mein Herrchen laufend von mir.
Ist doch ein Zeichen, daß er mich lieb hat, stimmts?

Impressum

Texte: Fotos vom Autor
Tag der Veröffentlichung: 19.11.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
meinem alten Hund gewidmet

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