Eine Meldung vom 24.März 2009 ist der aktuelle Hintergrund dieses kleinen
historischen und persönlichen Abrisses über Postleitzahlen in Europa:
„München (AP) Mit 48 Jahren Verspätung ist eine Urlaubspostkarte aus Österreich in Bayern angekommen. Wie der «Münchner Merkur» am Dienstag berichtete, landete die 1961 im österreichischen Melk eingeworfene Karte erst jetzt bestens erhalten in einem Postkasten im bayerischen Unterschleißheim. Ein damals 24-Jähriger hatte sie der Zeitung zufolge an seine 19-jährige Arbeitskollegin geschickt. Weil deren Familie in all den Jahren nicht umgezogen ist, kam die Karte nun doch noch an. Absender und Empfängerin hatten laut der Zeitung schon lange keinen Kontakt mehr. Aufgrund der späten Post, habe die Familie der Frau ihren früheren Kollegen nun wieder ausfindig gemacht.
Ein Sprecher der Post sagte der AP, das Unternehmen gehe davon aus, dass die Karte wirklich fast 50 Jahre verschollen gewesen sei. Dies sei anhand des gut erhaltenen Poststempels erkennbar: «Sie ist wohl auf dem Weg von Österreich nach Deutschland im Betriebsgeschehen irgendwo hängengeblieben», sagte er. Möglich sei etwa, dass sie schon in den 60er Jahren in einem sogenannten Auswechslungsamt an der Grenze verloren gegangen sei.
Genau sei der Weg der Karte nach so langer Zeit nicht mehr nachzuvollziehen. Er gehe aber von einer Panne in Österreich aus, die Adresse sei korrekt gewesen. «Bei uns lag die Karte maximal zwei bis drei Tage.» Das zeige die Nachetikettierung.
© 2009 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved“

Das ist sicher ein sehr extremer Fall aber jeder von uns hat seine Erfahrungen mit der Beförderung von
Briefen und Postkarten.
Warum und seit wann gibt es überhaupt Postleitzahlen?

Auf alten Familienfotos bzw. auf Postkarten vom Anfang des vorigen Jahrhunderts
Finden sich Bezeichnungen , wie Berlin N 4 , Berlin NW u.s.w.


Wer in Wikipedia "nachblättert" wird fündig:

In Deutschland werden für den Postversand seit dem 1. Juli 1993 fünfstellige Postleitzahlen verwendet, welche von der Deutschen Post festgelegt werden. An jeder Stelle steht eine dezimale Ziffer.
1941 wurden im Deutschen Reich zunächst zweistellige Postleitzahlen eingeführt, weil kriegsbedingt viele unerfahrene Postsortierer eingesetzt wurden. Diese Postleitzahlen wurden 1962 (damalige Bundesrepublik) bzw. 1965 (DDR) durch zwei unabhängige Systeme vierstelliger Postleitzahlen abgelöst. Diese wurden dann wiederum 1993 durch das heutige, fünfstellige System abgelöst.

Vergleichbare Regelungen finden sich heute in ganz Europa. Insofern muß sich der Absender einer Postsendung (und sei es nur eine Urlaubskarte) an diese Regeln halten, sonst kann es passieren, daß seine Grüße nie den Empfänger erreichen.




In solchen Gemeinschaftsbriefkästen landen neben Werbesendungen und Urlaubsgrüßen auch recht wichtige persönliche Nachrichten.
Da wartet man auf Kontoauszüge, Wahlbenachrichtigungen, Renteninformationen, auf Rechnungen , auf Glückwünsche und Einladungen, auf Laborergebnisse und und und...

Manchmal sind es traditionelle Briefträger, andere nutzen Fahrräder , Mopeds oder Pkws.
Immer ist man bemüht, den Empfänger zu erreichen.

Was aber passiert, wenn nur eine Zahl der Postleitzahl
falsch ist?
Vor Jahren wurden hier neue Postleitzahlen festgelegt

Da hieß es dann xxxx4 statt vorher xxxx0 und schon begann das Chaos.


Wenn man Glück hat, kann man in einer zentralen Poststelle nach erwarteten und nicht eingegangenen Sendungen nachfragen.

Das ist mühevoll, oft erfolglos und nervenaufreibend.
Dann wird aus der eigentlich guten Idee der Postleitzahlen eine Postleidzahl.

Die zu beobachtende Tendenz geht zur SMS und zur praktischen und günstigen E-Mail.

Aber nichts geht über einen schönen, handgeschriebenen Brief mit einer interessanten
Briefmarke frankiert und mit der richtigen
POSTLEITZAHL versehen.

Impressum

Texte: Fotos vom Autor
Tag der Veröffentlichung: 27.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
all denen gewidmet, die ab und an persönliche Zeilen an Freunde und Verwandte richten und diese Nachrichten der Post anvertrauen