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Schon manchen Menschen ist das Leben wie ein Traum vorgekommen, auch mit mir zieht dieses Gefühl umher. Das Schicksal scheint es, meinen Umständen entsprechend, nicht gut mit mir gemeint zu haben. Ein Irrer – ein Verrückter – verfolgt meine Mutter und hat ihr mehr als einmal gedroht gegen sie Gewalt auszuüben. Die Gesetzeshüter, Menschen ohne Sinn zur Gerechtigkeit tun nichts, sie warten lieber ab und verhören beide Parteien, um ein Bild sich von dem Gegenwärtigen Geschehen zu verschaffen, als einzugreifen. Und wer nimmt die lähmende Angst meiner Mutter!? Wenn in Freiheit die Gefahr noch lauert! Auch meine in Bruchstücke zerbrochene Liebe, die an der vermaledeiten Religion zerbrach, da der Vater ihre Tochter eher tot sehen wollte, als dass sie mich aus Liebe heirate. Pfui! Pfui! Was ist das Leben mein Lieber? Nichts als eine einzige Bedrohung der Glückseligkeiten.
Alle meine Sinne ermangeln mir bei der Beobachtung meiner Verhältnisse, ich fühle die Machtlosigkeiten in mir, wo sonst der so tatkräftige Wille herrschte. Ich weiß nicht ob es eine langsame Resignation oder eine innere Wehmut ist, die mir alle Aussichten auf eine glückliche Zukunft versperren. Ich mein Lieber bin verlassen! Und die wenigen, die mich lieben, sind in Gefahr. Meinen Engel, der mir auf dieser Erde das Beste war, durch die ich Hoffnung und neue Kraft schöpfte, habe ich nicht aus eigener Schuld verloren. Ihre Eltern, ohne Vorbildung einer Schule, ganz dem islamischen Glauben hingegeben, wollten ihre Tochter, die eine ordentliche Schule durchlaufen und Wissen und Bildung sich eingeeignet, wie es bei denen in Kreisen üblich ist, gegen Geld ihre Tochter freigeben. Man müsse die Tochter erst freikaufen, bevor man sie heiraten kann. Fünfstellige Summen sollten es schon sein. Die zwei Brüder, die um ihre Keuschheit achten müssen, die nach ihrem eigenen Gutdenken die Schwester immer zurechtweisen dürfen, wenn sie in eigenen Augen sich zu freizügig gebärdet. Das Recht ist immer auf der Seite des Mannes, wenn dieser auch Unrecht haben sollte. Pfui! Dass ihr euch nicht schämt! Ihr, die ihr keine Liebe, weder von euren Eltern, noch von der eigenen Frau erfahren habt! Ihr seht doch eure Töchter nur als ein Besitz an! Eine Ware, die dem höchstbietenden verkauft wird! Pfui! Und ihr schämt euch dessen nicht! Pfui! Ihr unter der Sonne niedrigsten Tiere, ohne Scham und Gefühl! Ihr unter dem herrlichen Himmel größten Dummköpfe!
Selbst die Natur wehrt sich gegen euch, die euch hervorgebracht und überflutet und erschüttert eure Häuser und euer Leben; die langsam, wie ich, vor eurem schädlichen Treiben und schmutzigen Glauben in eine Resignation verfallen sind. Doch da wo ich machtlos davor stehe, ach vermagst du liebe Natur mit deinem Zorn deinen Söhnen und Töchtern auch die blinden Augen nicht zu öffnen.

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Tag der Veröffentlichung: 19.01.2010

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