Ich weiß nicht ob ich lebe oder ob ich nur träume, das Leben ist mir nichts mehr das, was es mir einmal war. Die heitere sorglose Jugend, die leichte Unbekümmertheit der Seele, alles ist dahin – fort aus meinem Leib – weg. In den Nächten oft sitz’ ich da in meiner Stube und lausche der Musik. Noch bleibt mir Zeit, denn schnell rückt der Morgen, der auch mit die Pflichten bringt. Ich denke nicht nach. Oft schwimmt meine Seele in den mannigfaltigen Klängen und Rhythmen, und gut ist’s, und morgen, wie ich aufstehe, geht’s ab zur Arbeit. Meinen Engel seh’ ich wenn ich wieder heim kehre, nicht lange bleibt Sie bei mir, wenige Stunden, dann muss Sie selbst heim. Wie sie weg ist, tauche ich langsam in die wundersamen Klänge und Töne ab, bis sich gänzlich die Welt um mich her und die Welt in mir in unbegreifliche angenehme Töne verwandelt. Ich fühle mich dann, wie ein Fisch im Wasser. Ich reite dann auf den Flügeln der Seele, alle meine Sinne werden von den süßen Klängen hingezogen, ich fühle mich wie von Sirenen betört, wie von unsichtbaren Lauten mich umwoben, wie ein See bin ich dann, auf dessen ruhige Oberfläche Regentropen fallen. So hat Musik eine heilende Kraft. Es ist die Stimme der Götter.
Es schaut arm sein Gesicht,
das der junge Bube trägt,
Und O Herz welch’ Gewicht!
hat man auf dich da gelegt.
Deine Seele ist zerstört,
wo Blüte war da steht der Stein,
nur der Wind ach weht noch fort
die Reste in die Welt hinein –
Tag der Veröffentlichung: 10.01.2010
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