Einsicht der Uneinsichtigkeit
Aus den Augen eines Jungen
Ich fühle mich allein. Bin ich es wirklich? Woher soll ich wissen, ob jemand für mich da ist wenn es mir schlecht geht? Wo sind die Freunde, die einen umarmen, jetzt gerade? Ich weine, weil es eine Form meiner Traurigkeit, meiner Gedanken ist.
In letzter Zeit bin ich glücklich und unglücklich zugleich. Geht das überhaupt? Ebenso genieße ich es meinen Schmerz aus meinem Körper zu spülen. Er hat da nichts verloren.
Allein stehe ich hier, umringt von Menschen und ihre Augen starren mich an, als wäre ich ein Objekt, gefüllt mit Krankheiten und Ekel, zwingen mich zurück in diese dunkle Einsamkeit.
Alles was ich habe, ja Alles was ich habe ist im Moment nicht da! Ich kann es nicht ergreifen. Mir fehlt die Zeit, mir fehlt der neugierige Gedanke an das „Verbotene“. Wo ist er hin?
Will ich dich noch spüren, unter meinen Armen? Will ich deine Nähe noch fühlen? Natürlich will ich, doch in letzter Zeit ist mir das Alles zuviel und doch zuwenig. Wieder so ein Ding der Unmöglichkeit? Wie kann mir etwas zuviel und zugleich zuwenig sein? Ganz einfach!
Ich habe zu viele Gedanken, zuviel Schmerz und Einsamkeit, zuviel Unverständig umgibt mich und lässt mich von dir weg gehen. Ich sehe mich an und diese Blicke, diese Vorurteile und Fehleinschätzungen lassen mich an mir selbst zweifeln. Und zugleich will ich es nicht, denn ich habe zuwenig von dir. Zuwenig von unserer gemeinsamen Zeit. Das Zuwenig bestimmt das Zuviel.
Lass mich, aber lass mich bitte nicht!
Geh, doch geh mit mir zusammen. Hand in Hand. Ohne lästige Gedanken. Nicht in einer Welt, in der wir nicht willkommen geheißen werden.
Obwohl soviel Zeit zwischen Damals und Heute vergangen ist, so sieht die Welt noch immer nicht anderes aus. Zwar mag sich ein Teil gewendet haben, doch noch immer ist es ein kleiner im Gegensatz zu der Masse, die uns straft...
Schenk mir nur ein bisschen Liebe,
schenk mir nur diesen Moment,
der mich stehen lässt,
bei dir sein und an nichts denken,
denn der einzige Gedanke, der mich umschweift,
sollst du sein…
Ich spüre meine Tränen auf meiner Haut,
schmecke den Schmerz,
fühle die Angst,
lass ihn vorbei gehen,
ohne das er mich zerstört.
Es sind Sätze, die ich schreibe. Es sind Gefühle, die ich lebe. Es sind die Schmerzen, die mich zu diesen Tränen treiben.
Ich weiß es gibt schlimmeres und ich weiß, dass ich mir keine Gedanken machen brauche, weil ich dir vertraue und dich liebe. Es sollte das Einzige sein was zählt. Doch du kennst mich, kennst mich besser wie manch anderer. Du weißt was ich dir anvertraue, dass ich dich brauche wenn es mir schlecht geht. Dass du mein Mutmacher bist, mir jegliche Angst nehmen und mir den Schmerz einfach wegwischen kannst. Du weißt, wie ich funktioniere. Du bist derjenige, den ich liebe. Den ich über Alles niemals aufgeben würde. Und doch weiß ich auch, dass nicht nur ich diese Zweifel an unsere Liebe habe, an dieser für uns normalen, für andere absurden Liebe. Selbst die Vorstellung daran lässt mich zerbrechen. Lässt mich zusammen stürzen wie ein Kartenhaus. Du entscheidest, ob die unterste Karte hält oder fällt. Du bist der Erbauer dieses Kartenhauses, deines Kartehauses. Bitte mach es nicht kaputt. Bitte lass es stehen, so sanft wie es sein sollte.
Und falls du dich doch entscheiden solltest zu gehen, so schließe die Tür leise und sanft, damit nicht der Windhauch die Karten zum stürzen bringt. Und vergiss nicht, das Licht auszuschalten...
Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr denken. Ich kann nicht mehr fühlen…Warum denke ich, warum denken wir über das Ganze nach? Ist es nicht egal, wer wir sind um zu lieben? Wer sagt denn, dass das, was uns verbindet, nicht auch normal ist? Es ist manchmal Zufall, wo die Liebe hinfällt. Und für mich wird es auch immer normal sein. Nicht ich sollte mich mit der Masse zurecht finden, sondern die Masse sollte sich mit mir, mit uns zufrieden geben. So wie wir sind. So wie wir lieben.
Man könnte denken, es ist ein ewig währender Kreislauf von Uneinsichtigkeit. Lasse ihn ein Ende habe, ein Schlupfloch, indem diese verdammten Vorurteile verschwinden können. Und unsere Art des Lebens, des Liebens akzeptiert wir...Lasse ihn kommen...
Tag der Veröffentlichung: 30.06.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für die, die wissen was ich meine...