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Jener Tag war wie jeder andere in seinem bisherigen Leben. Er wurde schon sehr bald von mir, seinem Partner, geweckt, um noch vor Sonnenaufgang seinen Platz im größten Park New Yorks einzunehmen- bevor jemand kam und ihn ihm wegnahm. An seinem Platz kamen viele Leute vorbei und manche sind in dieser Gegend recht großzügig und haben Mitleid mit einem kleinen Bettlerkind so wie er eines war. Er war stolz darauf eine so gute Geldquelle gefunden zu haben, naja, seinen Umstände entsprechend. Damals ist er neunzehn Jahre alt gewesen. Er wurde etwas außerhalb von New York-City geboren. Kurz nach seiner Geburt starb seine Mutter. Als er sechs Jahre alt war starb auch sein Vater und so blieb ihm nichts anderes übrig als ein Bettlerkind zu werden. Geschwister hatte er keine. Er verließ sein Zuhause und wanderte in die Stadt. Er kam sich damals noch winzig und verletzbar vor. Er fand keinen, dem er sich anschließen konnte und wanderte ziellos umher, wusste nicht was er tun und wohin er gehen sollte. Kurz bevor er verzweifelte nahm ich ihn auf. Ich hatte nur einen kleinen Besitz. Ich schloss mit ihm einen Vertrag: Er sammelte Geld an einer Stelle die ich ihm zuteilte. Er durfte bei mir wohnen und essen, dafür gab er mir die Hälfte von seinem gesammelten Geld. Ab diesem Zeitpunkt war ich für ihn ein Partner und da ich ihn vor dem wahrscheinlichen Tode bewahrt hatte- auch ein Held. Immer schon wollte er jemanden helfen und retten, so, wie ich es bei ihm getan hatte. Er hielt immer Augen und Ohren offen, doch er fand niemanden und nichts. Bis an jenen Tag!


Kurz vor Sonnenaufgang verließ er das Haus und überquerte die Straße. Als er fast beim Parkeingang angekommen war, hörte er einen tosenden Hupwirbel. Dazwischen vernahm man quietschende Autoreifen die auf Vollbremsungen hindeuteten. Plötzlich hörte er einen lang gezogenen Schrei der unmöglich von einem Auto kommen konnte. Es war der Schrei eines Lebewesens das Gefühle hatte. In diesem Schrei klang Verwunderung, Verwirrtheit , schreckliche Angst und ein Wehklagen über einen furchtbaren Schmerz mit. Da wusste er es: Heute war er an der Reihe jemandem zu helfen. Er lief so schnell ihm es die Fußgängermenge erlaubte. Da kam er an die Kreuzung und sah das Spektakel. Autos standen herum und blockierten die Straßen und dahinter wiederum Autos, die in die vorderen Autos hinein gefahren waren. Doch seine Aufmerksamkeit galt dem Kind, das mitten auf der Kreuzung stand. Ein Blick sagt mehr als tausend Worte! Er stand da, blickte auf das Kind, sah den Blick und litt mit ihm. Er sah den körperlichen Schmerz- vom Auto angefahren, der seelische war aber noch schlimmer als der körperliche: Man sah den Schmerz, da es alleine, ohne Eltern dastand. Man sah ihre Verwirrung, da sie nicht wusste wie ihr geschah. Auch die Angst schien ihr ins Gesicht geschrieben zu sein. Angst vor Verlusten und Angst vor dem Tod. Da wich die Angst einer plötzlichen Verwunderung als ein Laster mit rasender Geschwindigkeit auf sie zu kam. Er würde sie niederrammen. Da wollte mein damaliger Partner sie beschützen. Er wusste das es zu spät war, er wollte es aber nicht wahrhaben. Er rannte durch das Chaos durch zu dem Mädchen, stieß es zur Seite und sah die grellen Lichter des Lasters näher kommen. Er wusste es schon vorher. Ich kann mir seine letzten Gedanken denken:,, Ich kenne niemanden der um mich trauern würde außer mein Partner. Dieses Mädchen hat aber eine Familie und Freunde, die es weiterhin lieben soll. Der Schmerz der ihren wäre größer als der Schmerz meines Partners." Da rammte ihn der Laster und es schleuderte ihn durch die Luft. Er war nicht sofort tot doch er schaffte es auch nicht bis ins Krankenhaus. Im Wagen schlief er friedlich, seine Hand in meiner, mit einem leisen Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen und dann erschlaffte sein Körper. Ich drückte ihm die Lider nieder und fing an zu weinen. Eine tolle Freundschaft ist das gewesen, wo immer ich der Held war. Doch am Ende kommt die Pointe und plötzlich war er mein Held. Ich finde er ist als Märtyrer gestorben. Er hat sein Leben gegeben, um das Leben eines kleinen Mädchens zu retten. Und ich denke, falls es Gott und den Himmel wirklich gibt, steht er an nächster Stelle hinter Jesus.

Impressum

Texte: Kein Kopierrecht! Keine Ausnahmen!
Tag der Veröffentlichung: 14.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner Familie der ich oft zu wenig danke. Danke an euch alle!

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