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Das Murmeltiermädchen

 

Die Murmeltiere leben im Gebirge und lassen es sich gut gehen. Im Sommer sonnen sie sich und fressen sich einen Winterspeck an. Im Winter ruhen sie gemütlich in ihrer Höhle, feiern Feste und musizieren. Der Zusammenhalt unter den Murmeltieren ist groß und sie sind sehr sozial.

 

Es war einmal ein Murmeltiermädchen mit dem Namen Lisa. Nach der Schule  spielte sie am liebsten mit Ihrer Freundin Denise. Die beiden hatten so viel gemeinsam. Kaum waren sie zusammen erzählten sie sich genau was alles passiert was seit sie sich das letzte Mal gesehen htten. Meist war es nicht sehr viel, weil sie sich ja ständig sahen und fast jede freie Minute miteinander verbrachten.

 

Als Lisa zu Denise kam sagte sie fröhlich „Hallo“  Doch heute war alles anders. Denise nahm kaum Notiz von ihr und sagte nur „Was willst Du denn“ , drehte sich um und ging mit Daniel händchenhaltend weg. Lisa war verwirrt und sehr traurig.

 

Als sie am nächsten Tag nachdachte überlegte sie was sie wohl falsch gemacht hatte und was ihre Freundin so verärgert hatte. Sie wollte ihre Freundin überraschen und färbte ihr Fell mit schönen Farben. So ging sie zum täglichen Treffpunkt. Sie konnte es kaum aushalten zu sehen wie Denise ihr neues Kleid fand.  Schau mal Denise, was ich für ein schönes farbiges Kleid habe. Denis schaute sie kurz an und sagte: „Ach wie langweilig“. Dann  drehte sie Lisa den Rücken zu, flüsterte mit Daniel, beide lachten und sie gingen weg und Liesen Lisa stehen.  Lisa war sehr verwirrt und dann traurig. Nun ging sie nach Hause und verkroch sich, niemals wollte mit ihr spielen, ja niemand liebte sie mehr.

Ihr Mutter merkte dass was nicht stimmte und fragte Lisa. Aber Lisa schüttelte nur den Kopf, ging in ihre Höhle und wollte niemand sehen und weinte  sich in den Schlaf.

 

Am nächsten Tag überlegte sie,  was sie wohl machen konnte um die Aufmerksamkeit von Denis zu bekommen und sie zu überraschen. Sie flocht sich einen Hut aus Stroh und bewunderte sich im Spiegel. Dann ging sie zu dem täglichen Treffpunkt, rief Hallo Denise, schau mal meinen Hut an. Denise schaute nur kurz und sagte abfällig: „wie geschmacklos“.  Lisa war wie versteinert, dann lief sie tränenüberströmt nach Hause. Sie riss sich den Strohhut vom Kopf und wollte niemand sehen und niemand hören. Auch zum Abendessen erschien sie nicht, so dass sogar Vater Murmeltier  begann sich Sorgen zu machen.

 

Am nächsten Tag überlegte Lisa sehr lange was sie Denise wohl angetan hatte, und warum Denise so reagiert. Im Pausenhof hatte sie Denise händchenhaltend mit Daniel gesehen und es war ihr sehr schwer ums Herz geworden. Sie pflückte den schönsten Blumenstrauß den man sich vorstellen kann und ging hoch in den Berg um das seltene Edelweiß zu finden. Dann ging sie wieder zum täglichen Treffpunkt und rief „schau mal Denis, ich habe Edelweiß“  Denis schaute nicht mal auf, grunzte nur und drehte sich um und lies Lisa stehen. Lisa wurde es ganz schummrig  im Kopfe, sie musste sich erst mal setzen und sah Denise nach wie sie mit Daniel hinter dem Felsen verschwand.

 

Lisa ging sehr traurig und völlig hoffnungslos nach Hause. Am nächsten Tag überlegte sie was sie wohl tun könnte.

 

Die Murmeltiermädchen trafen sich oft hinter dem Felsen und spielten Murmel. Sie warfen Murmelsteine und wer dem Ziel am nächsten kam,  hatte gewonnen und bekam vom Verlierer ein Eis. Lisa übte erst abseits  damit die anderen Murmeltiermädchen sie nicht auslachen konnten. Dann traute sie sich und spielte mit den anderen mit. Den ersten Tag verlor sie ganz oft, jedoch übte sie täglich. Sie wollte einmal wenigstens zum Tagessieger gehören, der dann von den anderen ein Eis bekam.   Ihre Laune wurde von Tag zu Tag besser und allmählich gewann sie immer öfter den tagessieg. Die anderen Mädchen spielten sie nun gerne mit Lisa.

 

Lisa hatte Denise fast vergessen und als diese eines Tages mit Daniel vorbeikommt sagt Lisa nur kurz Hallo und spielt fröhlich weiter.

 

 

Kommentar:

Mädchen haben sehr häufig sehr enge Freundschaften mit anderen Mädchen. Wenn diese Freundschaften aus welchen Gründen auch immer in die Brüche gehen, leiden diese. Dieses Märchen soll zeigen, dass neue Tätigkeiten und Abwechslungen diesen Verlust erst kompensieren und dann später völlig ersetzen können.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.01.2018

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Franziska

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