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Wintertraum

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

  1. Wintertraum
  2. Das falsche Geschenk
  3. Die Weihnachtskekse
  4. Der Winterbär
  5. Die Kugelprinzessin
  6. Wann kommt endlich Weihnachten?
  7. Zwei sture Spatzen
  8. Das Rentier
  9. Der Schneemann
  10. Die kleine Eule und das Weihnachtsfest
  11. Als der Pinguin nach Australien flog
  12. Weihnachten im Tannenwald
  13. Das Weihnachtseichhörnchen
  14. Der Weihnachtshase
  15. Kleiner Pinguin

 

 

 

 

Zwei Spatzen auf einem Baum

träumten den Wintertraum

Sie träumten von weißen Flocken

und blieben einfach so hocken

 

Sie träumten von Liebe und Glück

von Keksen und Tortenstück

Doch plötzlich fielen sie runter

im Schnee wurden sie  munter

 

Sie kugelten sich vor Lachen

Was sollten sie denn sonst machen?

Da sahen sie eine Katze

frech zeigte sie ihnen die Tatze

 

 

„Ihr seid mein Mittagessen,

gleich werde ich euch fressen!“

Die Spatzen bekamen `nen Schreck

und flogen einfach weg

 

Die Katze wütend schnurrte

ihr Magen lautstark knurrte

Die Spatzen waren froh

Dann ist es eben so!

 

Und die Moral von der Geschicht:

Bleib auf dem Baum

und rühr dich nicht!

 

Das falsche Geschenk

 

Tim hatte sich schon eine halbe Ewigkeit auf Weihnachten gefreut. Endlich würde er die neue playstation bekommen, die er sich schon so lange gewünscht hatte. In der Klasse hatte er damit herumgeprahlt und die anderen Siebtklässler hatten ihm neidisch zugehört.

 

„Ich werde die gesamten Weihnachtsferien damit spielen, das wird megatoll!“, erzählte er jeden Morgen an der Bushaltestelle. Er träumte inzwischen schon von seinem großen Weihnachtswunsch und spürte ein Kribbeln in der Magengegend, sobald er auch nur an den großen Moment dachte.

 

Viel von seiner Umwelt bekam er in diesen Tagen deshalb auch schon gar nicht mehr mit. So war er sehr verwundert, als er am letzten Schultag eine Mathearbeit schreiben musste und sein Wichtelgeschenk, das er einem Mitschüler besorgen musste, hatte er auch vergessen.

 

„Tim, wo bist du nur mit deinen Gedanken?“, wunderte sich seine Klassenlehrerin und holte kopfschüttelnd das Notfallgeschenk aus ihrer Schultasche.

 

Endlich war es soweit. Tim riss am 24.12. gierig sein letztes Türchen vom Adventskalender auf und stopfte sich einen dicken Schokoweihnachtsmann in den Mund. Seine Mutter seufzte. Auch ihr war Tims Veränderung nicht verborgen geblieben. Alles drehte sich um seinen Computer – er lebte immer mehr in seiner virtuellen Welt mit seinen virtuellen Freunden. Sie hatte keine Ahnung, was er alles im Internet so anstellte – es wuchs ihr sowieso alles über den Kopf, seit sie alleinerziehend war. Auch dieser Heiligabend stand wieder einmal wie eine Wand vor ihr – Tim würde seine Geschenke aufreißen und dann den ganzen Abend vorm Computer hängen, während sie einsam vor dem Fernseher in ihrem Heringssalat herumstochern würde.

 

„In die Kirche gehe ich aber nicht!“, protestierte Tim am Abend, als er die Glocken hörte. „Du bist Hauptkonfirmand, da wirst du schon gehen müssen!“, beharrte seine Mutter und zog den lustlosen Sohn hinter sich her. Tim ließ alles eher widerwillig über sich ergehen und saß mit halb geschlossenen Augen in der dritten Reihe von vorne. Doch die Predigt, der warme Schein der Kerzen und die weihnachtlichen Lieder erreichten ihn nicht.

 

Endlich war der große Augenblick gekommen. Tim riss ein großes quadratisches Paket auf, das Paket, auf das er so lange gewartet hatte. Sein Herz schlug wie bei einem Marathonlauf, seine Hände waren feucht und kalt. Seine Wangen dagegen glühten. Doch dann starrte er auf die Packung und versteinerte augenblicklich. Was war das? Das konnte doch nicht möglich sein? „Mama, du hast ein Zubehörteil gekauft – damit kann ich gar nichts anfangen!“ Die Mutter erschrak, als sie den entsetzten Ausdruck auf Tims Gesicht sah. „Das ist doch nicht so schlimm, dann tauschen wir es nach den Feiertagen um!“, stotterte sie hilflos, bereits ahnend, dass sich gleich eine Katastrophe ereignen würde. Und richtig: Tim bekam einen unglaublichen Tobsuchtsanfall. Er schrie und zeterte, schlug mit den Fäusten auf das Paket ein. Er war aggressiv und hysterisch zugleich, heulte und jammerte vor Wut.

Seine Mutter schwieg. Sie holte sich schließlich ihren Mantel und murmelte etwas wie:„Ich muss noch mal ins Büro, habe was vergessen ...!“ Dann war sie verschwunden.

 

Tim war inzwischen dazu übergegangen, das Geschenkpapier in tausend Fetzen zu zerreißen. Er schwitzte, seine Tränen liefen über das erhitzte Gesicht. Alles war verdorben und ruiniert. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er endlich ruhiger wurde und wieder einen normalen Puls bekam. Er hockte sich erschöpft auf den Teppich neben den Weihnachtsbaum. Plötzlich fühlte er sich ganz leer. Sein Blick schweifte ziellos im Wohnzimmer umher und blieb schließlich an einem kleinen Engel hängen, den er gebastelt hatte, damals, als er noch im Kindergarten war. Plötzlich erinnerte er sich an ein Weihnachtsfest, als der Weihnachtsmann noch gekommen war und ihm Geschenke

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Dörte Müller
Bildmaterialien: Dörte Müller
Cover: Dörte Müller
Tag der Veröffentlichung: 15.11.2017
ISBN: 978-3-7438-4447-6

Alle Rechte vorbehalten

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