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Was nun, kleines Schaf?

Manche Dinge sind so schwer zu finden wie eine Nadel im Meer.

(Aus Korea)

 

 

 

Das kleine Schaf Nelly war aufgewacht. Es blickte sich um. Alles war dunkel und kalt. Wo waren die anderen Schafe?

„Ich bin bestimmt wieder eingeschlafen und habe den Aufbruch verpasst!“, dachte das Schaf entsetzt. Das war Nelly nämlich schon einmal passiert, doch damals wollten sie zum Wasserloch wandern. Nelly hatte die Herde noch einholen können. Jetzt waren alle schon ziemlich weit vorgelaufen. Ausgerechnet heute, wo es zur Traumwiese gehen sollte.

 

Nelly wusste nicht, was sie machen sollte. Wieso hatte sie keiner geweckt? Sie blickte sich um und erkannte die Umrisse von einigen Büschen und Bäumen. Sie stand mitten auf einer Wiese, doch im Dunkeln sah alles so unheimlich aus. Die Bäume hatten plötzlich Gesichter und die Zweige wirkten wie lange Arme, die nach ihr griffen.

 

 

Vorsichtig ging Nelly an den Rand der Wiese. Sie konnte schließlich nicht auf der Wiese stehen bleiben, irgendetwas musste sie tun. Sie wusste, dass die anderen Schafe auf dem Weg zur Traumwiese waren. So nannten sie es immer. Bisher hatte Nelly nie mitgedurft, heute wäre es das erste Mal gewesen. Und ausgerechnet heute war sie eingeschlafen! Was mussten die anderen Schafe jetzt von ihr denken!

 

„Wir sind Traumschafe!“, hatte die Mutter Nelly einmal erklärt.

„Jeden Abend zählt uns ein Kind und wir gehen im Traum an ihm vorbei. Du darfst den Anschluss nicht verlieren und musst immer hinter dem anderen Schaf hergehen, sonst kommt das Kind mit dem Zählen durcheinander!“

„Und was ist so schlimm daran, wenn das Kind durcheinanderkommt?“, wollte Nelly wissen.

„Das Kind wacht auf und kann

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Dörte Müller
Bildmaterialien: Dörte Müller
Cover: Dörte Müller
Tag der Veröffentlichung: 29.09.2017
ISBN: 978-3-7438-5272-3

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