Ethnokekse
Ein Teller, blau und rund
und darauf – unzählbar –
ein großer Haufen Backgebäck,
der nicht jedem lecker schmeckt.
Mir fällt jedoch ein Brownie auf,
mit dunklen Kräuselstreuseln drauf.
Ob der wohl hält, was er verspricht?
Ein wenig kosten, schadet nicht!
Ich nehm’ ihn also in den Mund,
schieb ihn zwischen meinen Backen
hin und her und lass ihn sacken.
Einfach lecker!
Begeistert schweifen meine Augen jetzt
zu einem Butterkeks, der –
da viel heller und viel gelber als der Brownie –
wenig nur kann taugen.
Doch irre ich mit meiner These,
denn der gelbe, ist dem schwarzen Kekse
ebenbürtig im Aroma, wenn auch anders,
muss man sagen.
Von der Leidenschaft gepackt, ess’ ich weiter,
stopfe förmlich, das Gebackne heiter in mich rein.
Mein nächstes Opfer: ein Vanille-Ingwer-Plätzchen –
zuckrig, buttrig, würzig, fein.
Langsam füllt sich nun mein Magen,
doch stoppen kann ich nicht!
Muss auch den kaffeebraunen Keks mit Zimt,
genussvoll noch auf meinem Gaumen haben.
Nach einer kleinen Weile schließlich,
leert sich der Teller und ich werd’ verdrießlich.
Panisch, hektisch, süchtig nach den Leckereien
sehe ich mich um nach Nachschub.
Und begeistert fällt mein Blick
auf ein Stück des Tisches,
wo noch ein zweiter Teller steht,
der garniert mit vielen Keksen.
Großen, kleinen, dunklen, weißen,
dünnen, dicken, langen, schicken,
scharfen, milden, süßen, linden,
und einigen mit Zuckerguss.
Ein Hochgenuss! Sie alle,
die so anders und so gleich.
Die Kekse bunt, so wie die Welt.
Mir schmeckt’s und mir gefällt’s!
Texte: Septemberbeitrag zum Lyrikwettbewerb der BX-Gruppe Poesie
Coverfoto von pixelio.de - Datenbank für lizenzfreie Bilder.
Fotograph: S. Hofschläger
Tag der Veröffentlichung: 01.09.2009
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