Prolog: Wie alles begann
Ich Roma, 23 bin Single. Oder war es zu dem Zeitpunkt als alles angefangen hat. Diese erotische Beziehung zu einem Mann, namens Dev Khan. Wie es begann? Ich bin einfach in ein Unternehmen stolziert und habe mich auf der Stelle verliebt. Das wäre wohl die aller kürzeste Version, wie ich von einer Single Frau einfach aus meinem Leben gerissen wurde. Doch dabei habe ich vergessen zu erwähnen, wer dieser jemand war. Richtig! Kein anderer als der Chef höchstpersönlich. Wie sich herausstellte hatte er eine komische Einstellungen zu Beziehungen. Partnerschaften – falls er dieses Wort überhaupt kannte oder immer noch darüber nachdenkt, was es zu bedeuten hat. Sicher könnt ihr euch vorstellen, das ich mich darauf eingelassen habe. Ja! Tatsächlich, so dumm und naiv war ich. Doch schon nach 4 Tagen und ein paar Stunden war das alles vorbei. So schnell es angefangen hatte, war es auch zu Ende. Ich hatte meine Jungfräulichkeit verloren und meinen Stolz. Was er verloren hat? Nichts! Im nachhinein wird er daraus noch Profit schlagen.
Ich habe ihm seine Arbeit abgenommen, ihn zufrieden gestellt. Ich habe ihn verwöhnt und ihm auch stress bereitet. Okay, ich gebe es zu. So schlimm war es gar nicht. Wenn ich zurück denke vermisse ich diese Zeit sogar. Ich vermisse ihn! Fünf Tage ist es her, das ich mich von ihm getrennt habe. Ihr wisst bestimmt noch, wie das ausgegangen ist. Seit dem habe ich ihn nicht wieder gesehen und so langsam verspüre ich einen inneren Schmerz. Ich bin verwundert über mich selbst. Denn niemals habe ich von dem Augenblick an gedacht, das ich es mal sagen würde, aber es stimmt. Ich vermisse ihn! Das ist noch lange nicht alles, was mich seit den fünf Tagen begleitet. Dauernd weine ich. Heule in meine verweinten und nassen Taschentücher, versuche mich auf zu raffen, doch irgendwie will es mir nicht gelingen. Meine Haare fallen wild durch mein Gesicht und meine weiche Haut ist zu einem Platz geworden, welches seit 2 Tagen kein Wasser mehr gesehen hat. Auf den Punkt gebracht – ich vernachlässige mich! Mein bester Freund Rick versucht mich natürlich auf zu bauen, macht mir Frühstück und hält mir meine Taschentücher. Auch wenn er meint, das es bald irgendwann vorbei sein wird, das der Schmerz verfliegt, glaube ich es nicht ganz. Immerhin war Dev Khan nicht irgend jemand, den man auf jeder Straße findet. Weder, was seinen Charakter betrifft noch sein Aussehen. Geschweige sein Geldkonto, was mich sowieso nie interessiert hat. Schlurfend, in meinen Pantoffeln mache ich mich auf den Weg zum Postkasten. Eines der Dinge die ich seit neustem tue, damit ich mich irgendwie zu beschäftigen weiß. Gelangweilt und trostlos nehme ich die Post heraus, als mir ein bekannter Umschlag entgegen blitzt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie groß meine Augen in diesem Moment werden. Khan Singh´s Industies! Dieser Stempel ist mir mehr als bekannt. »Was denkt er sich eigentlich?«, fluche ich laut und stampfe zurück in die Wohnung, schmeiße die Post in die Ecke und verschwinde in mein Zimmer. Vorher schmeiße ich aber kräftig die Haustür zu. »Dieses verdammte Arschloch, er kann zum Teufel fahren!« Wieder mit einem Taschentuch bewaffnet erlöse ich meinen Schmerz, durch das ausströmen der Tränen. Was möchte er nur von mir? Warum bekomme ich einen Brief? Rick hat doch für mich die Kündigung abgegeben. Es ist alles abgeklärt. Bei mir brauch sich niemand mehr von Khan Singh´s Industries melden. Schon gar nicht dieser Khan!
»Rick, Rick.« Als ich die Tür höre, die sich öffnet, laufe ich einfach darauf zu. Total hektisch und hysterisch falle ich in seine Arme. »Was ist denn los?«, sanft greift er unter meinem Kinn und hebt es an um mir in die Augen sehen zu können. »Du hast ganz verweinte Augen«, senkend blicke ich auf den Boden, damit er nicht länger meine rot verweinten Augen betrachten muss. Mit einem hickser falle ich wieder zurück in seine Arme und drücke mich fest an ihm. »Roma, denkst du nicht langsam, das du genug gelitten hast? Du trauerst schon länger, als ihr eigentlich zusammen wart.« Ich weiß, das er damit vollkommen richtig liegt, doch zugeben will ich es natürlich nicht. »Was soll ich denn machen Rick? Ich kann nichts dafür. Und dieser blöde Brief hat alles wieder hochkommen lassen.« Langsam löse ich mich aus seiner Umarmung. »Welcher Brief?«, suchend schaue ich in die Ecke, in der ich die ganze Post verteilt habe. »Da irgendwo«, nickend schaue ich auf den Papierstapel, der wild durcheinander an der Wand und auf dem Boden liegt. Rick reißt sich von mir los um sich zu Bücken und nach zu sehen, wo sich dieser Brief befindet. »Hast du ihn überhaupt geöffnet?«, fragt er nach. »Nein, ich wollte warten, bis du da bist.« Suchend schmeißt er einen Brief nach dem anderen auf einen Haufen, bis er einen länger in seinen Fingern hält. Deutlich kann ich sehen, das er ihn gefunden hat. »Wollen wir doch mal sehen, was sie wollen!« Hastik reißt er den Brief auf und entfaltet ihn. Überfliegt ihn kurz und sieht mich an. So schnell wie er mich ansieht, kann er ihn gar nicht gelesen haben. »Er ist nicht von Dev«, weißt er mich an. Stutzend falte ich meine Arme ineinander. Er reicht mir den Brief entgegen, damit ich mich davon überzeugen kann. »Du solltest ihn vielleicht zuerst einmal alleine lesen«, sträubend schaue ich an dem Brief vorbei. »Nur wenn ich weiß, von wem er ist!« Ohne das sich Rick bewegt gibt er mir die Antwort. »Diesen Brief hat kein anderer geschrieben, als Sasha Singh höchstpersönlich.« Mein Mund geht auf, als ich höre, von wem der Brief tatsächlich ist. Doch was möchte er von mir? Schließlich war er zu 50% auch mein Chef. Obwohl er sich immer aus meinen Angelegenheiten raus gehalten hat und sich nie darum geschert hat, was zwischen mir und Dev war, hat er nie etwas zu meiner Arbeit gesagt. Warum meldet er sich ausgerechnet jetzt? »Gib mal her«, ich schnappe mir den Brief und fange an ihn zu lesen:Liebe Roma,
ich kann verstehen, dass du nicht mehr Teil unserer Firma sein möchtest. Das du nicht mehr die Kraft hast Dev über den Weg zu laufen. Allerdings weißt du, das du für unsere Firma eine Bereicherung bist, das habe ich dir schon einmal gesagt. Ich möchte dir ein Angebot machen. Bitte überlege dir gut, ob du es animmst oder ablehnst.
Die Sache ist die. Ich brauche dich. Du bist so eine gute, schnelle und wissende Arbeitskraft, das ich nicht zu sehen kann, wie du wieder als Kellnerin arbeiten musst. Kaum eine Chance hast dich über Wasser zu halten. Ich möchte dir diese Chance geben. Du brauchst keine Angst haben. Das Gebäude wird ein anderes sein und auch die Firma wird dir mit Sicherheit gefallen. Ich bitte dich einfach darum meine persönliche Sekräterin in Malv´s & Co. zu werden. Bitte überlege es dir, ich würde mich sehr darüber freuen, dich in meiner Firma begrüßen zu dürfen.
Sasha Singh
Erstaunt lasse ich den Brief sinken. Seit wann besitzt Sasha Singh eine eigene Firma und warum möchte er mir eine Chance geben? »Was ist?«, ratlos steht Rick da und wartet auf eine Antwort. Nur stoßend und leise kann ich ihm diese geben. »Sasha Singh möchte, das ich für ihn arbeite!« »Was?«, irritiert reißt Rick mir den Brief aus den Händen. »Das kommt mir komisch vor Roma.« Rick macht kein Geheimnis daraus, das es für ihn nicht mit den rechten Dingen zu geht. »Was soll daran komisch sein?« Ich kann mir nicht vorstellen, das irgendwo etwas dahinter steckt. »Sasha Singh möchte mir einfach einen Job anbieten. Daran ist nichts verwerfliches.« Doch Rick sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Nichts verwerfliches? Woher will dieser Typ wissen, wie gut du arbeitest. Letztendlich warst du bloß 3 Tage in der Firma. Ich möchte nicht sagen oder behaupten, dass du in dieser Zeit nichts getan hast, aber deine Fähigkeiten kann er weiß Gott nicht kennen. Schon allein, da du Mr. - Ich betrüge mal eben- nicht von der Seite gewichen bist.« Mittlerweile schießen auch mir ein paar Gedanken durch den Kopf. »Gut, damit könntest du Recht haben, aber Dev kann ihm auch von mir erzählt haben.« Woher soll ich wissen, worüber sie sich unterhalten. Immerhin sind sie Geschwister, auch wenn sie sich nicht zu hundert Prozent verstehen. Überlegend beißt sich Rick auf die Lippe. »Gut, okay. Musst du wissen. Keine Ahnung, was in dem Unternehmen abgelaufen ist. Dort geht alles drunter und drüber. Das die noch gute Zahlen schreiben bei dem Privatleben, welches sie führen.« Genervt räuspere ich mich. »Ist doch war Roma«, damit drückt er mir den Brief zurück in die Hand. »Überlege dir gut was du machst!« Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht so viele Auswahlmöglichkeiten. Ich brauche Geld um die Miete zu bezahlen. Ich muss mein Leben finanzieren können. Es würde sich nicht schlecht machen eine solch angesehene Firma in meinem Lebenslauf verzeichnen zu dürfen. Auch wenn ich mir Khan Singh´s Industries von der Backe reiben kann. Total in meinen Gedanken versunken merke ich nicht, das Rick sich von mir abwendet und aus dem Zimmer verschwindet. Überlegend lässt er mich zurück.
Kaum zu glauben, aber den nächsten Tag sprühe ich vor Begeisterung. Ein breites Lächeln ist seit langem auf meinen Lippen zu sehen und Rick schaut mich fassungslos an, als ich mich zu ihm an den Frühstücksstisch setzte. »Was machst du denn hier? Und was ist mit deiner Laune passiert?« Überaus verwundert legt er sein Brot zurück auf den Teller. »Nichts«, entspringt es mir freudig. »Du hast auch kein Fieber, nein?« Gewitzt schüttle ich meinen Kopf. »Nö.« Summend schenke ich mir einen Kaffee ein. »Aber krank bist du!«
»Nö«
»Was ist dann mit dir passiert?«, gelassen und frei setzte ich mich auf einen Stuhl. »Ich habe mir Gedanken gemacht.«
»Gut, super. Jetzt sage aber nicht Dev Khan hat dich gestern Nacht angerufen und dich angebettelt zurück zu kommen und deine Antwort war ein klares JA. Oder du nimmst doch das Jobangebot seines Bruders an.« Genüsslich trinke ich einen Schluck meines Kaffee´s.
»Mit der zweiten Vermutung liegst du sowas von richtig. Der Kandidat hat 1000 Punkte.«
»Das ist jetzt dein ernst? Dir ist klar, das er scharf auf dich ist oder?« Kopfschüttelnd winke ich ab. »Was du wieder für Gedanken hast, dass ist unnormal. Sasha Singh will doch nichts von mir. Wie kommst du denn auf so einen Bullshit.« Immer noch erfreut über meine Entscheidung lache ich.
»Du hast dir aber nichts eingeworfen oder?«
»Nö, auch das nicht. Kann man nicht einfach mal glücklich sein?« Rick beißt in sein Brot und sagt gar nichts mehr. Hebt einfach nur die Hände und lässt mich gewähren.
»Gut, da du auch mit meiner Entscheidung zufrieden bist, werde ich mich jetzt und sofort auf den Weg zu Malv´s & Co. machen.
»Was bin ich?« Mit seinem Brot im Mund nuschelt er einfach vor sich her und ich stehe auf, um mich auf den Weg in mein neues Arbeitsumfeld zu machen. Mit einem Magengepolter, was ich sogar selbst hören kann, sehe ich hinauf zu dem eher kleinen Gebäude. Diese Situation erfasst mich wie ein Dejá Vú. Es ist zwar nicht annährend so groß wie Khan Singh´s, die Lage und das Umfeld sind erstaunlich schön und traumhaft gehalten. Dieses Gebäude wirkt wie eine geräumige und gemütliche Villa in der man es sich stets gut gehen lassen kann. Die Adresse habe ich mir zuvor aus dem Internet gesucht. Ich war beeindruckt, das Malv´s & Co. direkt 2 Straßen weiter von Khan Singh´s Industries liegt. Von hier aus kann ich deutlich das Glaßgemäuer sehen. Als ich hinauf schaue entsteht ein Bild welches schon seit Tagen durch meinen Kopf fliegt. Dev Khan steht dort oben. Seine Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt, ein strenger Blick auf die Skiline die ihm geboten wird. Vielleicht steht er gerade jetzt dort und sieht hinab - in mein Gesicht. Bei der Vorstellung fährt es mir eiskalt den Rücken hinunter. Eine Erklärung wäre es allerdings und würde dazu führen, das ich verstehe, warum er so oft dort gestanden hat! Ob er Malv´s & Co. beobachtet? Möglich ist alles, daran glaube ich seit heute mehr denn je.
Ich schüttle meine Kopf und lasse somit meine Gedanken an ihm verschwinden, genauso wie die Angst, die bis vorhin noch in meinen Knochen gesteckt hat. Sasha wird mir nicht den Kopf abreißen, wenn ich einfach auftauche ohne ihm vorher bescheid gesagt zu haben. Der Brief der mir zugestellt wurde, war ebenfalls nicht persönlich gewesen und vorbereitet wurde ich darauf auch nicht.
Gewagt betrete ich das Gebäude. Von innen wirkt es viel größer, mich wundert es, dass das Foyer der anderen Firma gleicht. Hier muss der gleiche Architekt am Werk gewesen sein, denn mir kommt es nicht so vor, als sei ich in einem anderen Gebäude. Der Marmorboden, der Aufzug, das helle gold. Das schimmern des edlen Empfangs und das leuchten durch den hellen Fenstern. Mir bleibt der Mund offen stehen, als ich meine Augen auf die Frau des Empfangs richte. Das ist doch... Nein, ich vertue mich sicherlich nicht. Das kann niemand anderes als Stella Thompson sein. Aber sie ist doch Empfangsdame bei Khan Singh´s Industries, wie kommt sie hier her? Als sie mich erblickt winkt sie mir freudig zu, mit einem so sympathischen lachen, das ich jetzt keinen Rückzug mehr unternehmen kann. Auch wenn mir so einiges komisch vorkommt. Stella war immer nett zu mir und irgendwie habe ich sie von anfang an in mein Herz geschlossen, außerdem interessiert es mich stark was sie hier zu suchen hat. »Guten Morgen Miss Kayshap!« Sie scheint nicht erstaunt darüber zu sein mich zu sehen. Doch ich bin immer noch verwirrt. »Guten Morgen«, mein Speichel sammelt sich, ohne das ich merke den Mund zu schließen. »Stimmt irgendetwas nicht?«, reißt sie mich aus meinen Gedanken. »Arbeiten Sie nicht bei .... Sie wissen schon.« Ich traue mich kaum diesen Firmen Namen in den Mund zu nehmen, geschweige ihn aus zu sprechen. Am liebsten würde ich ihn aus meinen Vorschatz streichen. Ihre wunderschönen Zähne springen mir entgegen. »Das stimmt. Aber nur 3 Tage die Woche. 4 Tage der Woche arbeite ich hier.« Mir wird bewusst das ich tatsächlich nicht viel über das Unternehmen, geschweige über das Kollegium weiß. Die einzige Person, die ich mehr als gut kennen gelernt habe ist Dev Khan, was ich nun verabscheue. Nach einer kurzen Pause finde ich meine Sprache wieder. »Das wusste ich nicht«, versuchend fukusiere ich mich aus meinen Standpunkt, weshalb ich eigentlich her gekommen bin. »Ist Sasha Singh zu sprechen?« Sofort schaut sie durch den Computer der vor ihr steht. »15 Minuten hat er noch, bevor er zu einem wichtigen Meeting muss.« Erleichtert nicke ich. »Das reicht, ich müsste nur kurz mit ihm sprechen, könnten Sie mir sagen, wo ich hin muss?«
Mit ihren gemachten, aber wunderschön gefeilten Nägeln deutet sie auf den Fahrstuhl. Mir kommt es vor wie ein entloses Dejá Vú was in mir hereinbricht. »Danke.« Meine Beine setzten sich langsam in Bewegung. »2 Stock, linke Tür.« In Gottes namen, auch noch die linke Tür. Warum kann ich nicht einfach vergessen, wo ich die letzten Tage dran denke. An diesen arroganten Dev Khan, der mit jeder Frau ins Bett geht. Was mache ich dumme Nuss? Genau. Ich verliebe mich in ihn. Hoffentlich komme ich so schnell es geht darüber hinweg, bevor ich gleich meinen nächsten Job los bin.
Mit einem unsicheren Auftreten öffne ich die Tür zu Sasha Singh´s Büro. Sein überlegendes, krampfhaftes und konzentriertes Gesicht erhebt sich von seinem Schreibtisch. »Roma!« Überrascht über meine präsenz erhebt er sich nun vollkommen und richtet seine Aufmerksamkeit nur auf mich allein. »Schön das du gekommen bist.« Sein Blick bleibt auf mir haften. Eine kleine Handbewegung zeigt mir, dass ich mich setzten soll. »Danke.« »Wie ich sehe hast du dir mein Angebot durch den Kopf gehen lassen!« Stumm nicke ich mit dem Kopf. »Das habe ich. Natürlich nur wenn das Angebot noch besteht.« Die großen Fenster des Raumes erinnern mich an das Büro von Dev. Auch wenn es nicht genau dieselbe Einrichtung besitzt, vieles bleibt dennoch gleich. »Hätte ich es dir sonst angeboten? Natürlich besteht es noch.« Begutachtend richten sich seine Augen auf mein Gesicht. Dabei fühle ich mich wohler. Er ist kein Dev Khan der einen von unten mit großen Augen ansieht um einen gleich mit den Blicken zu entkleiden.
»Leider weiß ich nicht..«, doch Sasha lässt mich nicht ausreden. »Ich weiß. Lass mich erklären.« Er setzte sich auf die Schreibtischkante direkt gegenüber von mir. Uns trennen nur wenige Zentimeter von einander. Seine Nähe macht mich wahnsinnig, vielleicht auch nur dadurch weil ich Dev einfach nicht vergessen kann und er immer an meiner Seite ist. »Ich würde dich gerne als meine persönliche Assistentin einstellen. Nur wenn es dir Recht ist und du gendenkst damit zurecht zu kommen.« »Gerne. Wann kann ich anfangen?« Damit habe ich wahrscheinlich etwas übertrieben. Sein kleines Lächeln schlägt in meine Ohren. »Wenn du magst sofort. Es gibt eine Menge Arbeit. Seitdem Anjali nicht mehr bei uns ist arbeite ich hier ganz alleine. Es ist einiges liegen geblieben.«
Was hat er da eben gesagt? Anjali? Die Anjali?»Anjali Sharma?«, springt es aus meinem Mund ohne das ich darüber nachdenken kann.
Verwunder sieht mich Sasha an, bis sein Blick sich normaliesiert. Bestimmt fällt ihm jetzt das Gespräch ein, was wir vor kurzen geführt haben. Um genau zu sein der Abend an dem ich Dev mit genau derselben Anjali Sharma schmachtend und hingebungsvoll an einer Bar vorgefunden habe. »Ehm, ja. Richtig. Kennst du sie?« Total hibbelig stehe ich von dem Stuhl auf um meiner Anspannung Luft zu verschaffen. »Und wie gut ich sie kenne.« Vor lauter Wut verliere ich meinen Halt. »Dieses Miststück«, zische ich durch meinen Zähnen bevor sich sanfte Hände um meine Oberarme schlingen um mich fest zu halten. Stützend legen sich meine Hände auf seinen Oberkörper, seine sanften Züge brodeln unter meiner Haut. Tanzend schweben seine Muskeln unter meinen Fingerkuppen, bevor ich von ihm ablasse. Das letzte was ich warnehmen kann ist der angenehme Duft einer süsslichen, dennoch männlichen Note. So riecht also Sasha Singh. Betörend schließe ich die Augen. »Roma ist alles in Ordnung? Geht es dir nicht gut?« Immer noch hält er mich an meinen Armen gepackt. »Danke, es ist alles gut« Allerdings zweifel ich selbst an meinen Worten. Nichts ist gut. Es ist sogar so schlimm, das ich denke mich erneut irgendwo verannt zu haben. Was sich vielleicht darauf schieben lässt, das ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. »Sicher? Willst du nicht lieber morgen anfangen?« fragt er besorgt. »Sicher!« Mit einem haufen Mut und Stärke stelle ich mich selbst auf meine Füße bis seine weichen Hände von mir ablassen. Erst jetzt bekomme ich ein so krampfhaftes Gefühl in meiner Magengegend, das ich denke mein ganzer Körper würde rythmisch im paradies gelandet sein. »Ja«, hauche ich. Schmachtend schaue ich in Sasha´s braunen Augen. Versinke in jede einzelne Faser. Meine Augen begeben sich auf eine wunderbare Wanderschaft eines wohlgeformten Gesichts. Verträumt schließe ich meine Augen, spitze meine Lippen und mache ich bereit für einen Kuss. Bereit dafür diese sanften, weichen und strömenden Lippen zu berühren, doch als ich nichts spüre, nichts treffe, öffne ich meine Augen wieder, doch vor mir steht kein Sasha Singh mehr. Mit dem Rücken zu mir gedreht macht er sich an einem Waschlappen zurecht.
Hoffentlich hat er diese Peinlichkeit nicht mitbekommen!
Vorsichtig drückt Sasha mich in den Stuhl zurück, senkt meine Arme und presst meinen Kopf an die Lehne. »Nicht erschrecken!« Kurz danach spüre ich den enorm kalten Waschlappen auf meiner Stirn. Hat er das eben mitbekommen oder nicht? Hat er bemerkt wie ich ihn.... ihn küssen wollte? Ich kann mir mein Handeln selbst nicht beantworten, kann mir meine Reaktion nicht erklären. Ist es etwa alles wegen Dev? Kann ich ihn so schwer vergessen, dass ich jetzt sogar Sasha Singh als Objekt der Begierde wahrnehme?
»Halt ihn noch einen Moment fest bis es dir besser geht.« Ohne ein weiteres Wort verschwindet er von meinem Körper. Den Waschlappen presse ich kurz noch selber an meine Stirn, bis ich ihn kurz darauf sinken lasse.
»Es geht mir gut, danke.« Acuch wenn mich Sasha besorgt aus seinem Sessel aus ansieht weiß ich, dass ich heute unbedingt anfangen muss zu arbeiten bevor mir zu Hause noch die Decke auf den Kopf fällt. »Ich sollte dich lieber nach Hause schicken. Roma du kannst so nicht..« Doch diesmal bin ich diejenige die ihm dazwischen spricht. Normalerweise ist das nicht meine Art, doch nachdem ich all diese Forderungen von Dev erfüllt habe. Das getan habe was er mir aufgetragen hat, möchte ich lieber meinen eigenen Kopf durch setzten. »Ich kann und ich werde. Du musst mich nicht nach Hause schicken nur, weil es mir einen Moment nicht gut ging.« Seine Hände falten sich bedenklich in einander. Überlegend presst er den Daumen an sein Kinn. »Mir ist bewusst was du durchmachst. Hier musst du aber nicht nahc den Regeln von Khan Singh´s Industries spielen. Hier gelten meine Regeln.« Fordert er mich sanft und weich heraus. »Wenn ich meine Mitarbeiter aus besorgnis nach Hause schicke und sie dankend ablehnen ist es deren Entscheidung! Mein Name ist nicht Dev Khan und ich bin nicht die Person die alles entscheidet. Das was ich sage muss nicht ausgeführt werden. Vor allem nicht, wenn es um private Dinge geht oder eigene Entscheidungen. Ich sage dir nicht wann du deinen Kaffee trinken darfst, wann du dich setzten sollst oder welches Gericht du beim Mittagessen zu dir nehmen sollst. Merke dir das ich dein Chef bin, aber nicht dein Erziehungberichtigter!« Damit steht er auf und verlässt stumm und stillschweigend den Raum. Lässt mich einfach mit meiner Wut, mit meiner Traurigkeit sitzen. Geschockt über seine Worte breche ich in Tränen aus. Jetzt wo ich weiß das niemand in meiner Nähe ist, der mich weinen sehen kann. »Dieses miese Schwein«, heule ich. »Warum kann ich ihn auch nicht einfach aus meinem Kopf streichen. Warum nicht einfach vergessen.« Da ich momentan nicht weiß was ich machen soll, bleibe ich einfach da sitzen wo ich schon die ganze Zeit gesessen habe. Warte darauf das Sasha Singh bald wieder diesen Raum betritt und das ich mich bei ihm entschuldigen kann. Er muss denken das ich total durch den Wind bin. Vielleicht sogar, dass ich ihn als Dev Khan sehe. Wenn er das eben mitbekommen hat dass ich ihn küssen wollte ist es eine Möglichkeit mehr, das er genau diese Gedanken über mich hat. Kurze Zeit geht die Tür auf. Ohne nach hinten zu blicken versuche ich mich immer noch weinend zu entschuldigen. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht so weit gehen dürfen. Es tut mir wahnsinnig leid.« Als ich mich umdrehe nachdem ich mir die Tränen abgewischt habe bleibt der Schock in meinen Augen haften. Ich sehe durch meinen verschleierten Blick einen schwarzen Anzug. Ein weißes Hemd und ein ziemlich grimmiges Gesicht. Auch wenn ich ihn nur verschwommen wahrnehme. Mir ist bewusst wer gerade eben das Büro betreten hat. Es ist niemand anderes als ein wütender Dev Khan der mich herausfordernd ansieht. »Komm mit! Wir müssen reden.« Auf einmal wünsche ich mir mehr denn je das Sasha Singh auftaucht und mich aus dieser Situation befreit. Wie von Zauberhand erhebe ich mich und gehe nur langsam auf ihn zu. Schon alleine der Gedanke ihn gleich riechen zu können, seine Stimme zu hören und seine Körperwärme zu spüren macht mich wahnsinnig. Stark umfasst er meine Tailie als ich ihn erreiche, fordernd legt er seine Hand an meinem Bauch und führt mich somit hinaus aus dem Büro und hinaus aus dem Gebäude von Malv`s & Co.
»Was soll das? Lass mich los!«, als er draußen angekommen fester zupackt reicht es mir. Ungehindert lasse ich meine Wut heraus. »Du hast kein Recht mich so zu behandeln. Ich bin ein eigenständiger Mensch.« Als mir bewusst wird, was ich dort gesagt habe erinnere ich mich schnell an Sasha´s Worte zurück. Er hat Recht. Ich bin nicht das Eigentum von Dev Khan und er kann mich nicht herumscheuchen wie seinen Hund oder seine anderen hunderten geliebten, denn es ist aus und vorbei. Mit mir lasse ich es nicht mehr machen. So springt er nicht mit mir um. Den Wind werde ich ihm ganz schnell wieder aus den Segeln nehmen. »Doch das habe ich. Nachdem was passiert ist, habe ich das Recht dich zu fragen warum du mir aus dem Weg gehst. Der Grund kann niemals Anjali Sharma heißen. Heute hast du bewiesen, wer der Grund ist. Sasha!« Meine Augen klappen auf. Er meint tatsächlich ich hätte etwas mit ihm? »Das ist lächerlich und das weißt du auch.« Fordernd drängt er mich ins Auto und setzt sich neben mich. Durch die Scheibe kann ich Walkers Haare erkennen und seine Haltung verrät mir, das er angespannt ist. »Lächerlich ist, das du mich für dumm verkaufst, dass du meinst ich würde nicht merken was zwischen euch ist.« »Ich muss mich für nichts rechtfertigen, weil ich nichts getan habe okay!«
»Nein nicht? Dann beantworte mir nur eine Frage. Was hast du gerade eben bei meinem Bruder in seinem Büro getan und was hatte der Satz: Es tut mir leid. Ich hätte nicht so weit gehen dürfen. Es tut mir wahnsinnig leid. - zu bedeuten?« Nachdenklich schaue ich aus dem Fenster, möchte jeglichen Blickkontakt vermeiden. Wie soll ich diese Situation erklären. »Er hat mir einen Job angeboten«, kläre ich Dev auf.
»So so, warum tut es dir dann leid? Hattest du auf einmal gewissensbisse, nachdem du ihn gevögelt hast?«, brummt er mich von der Seite an. »Ich habe nicht mit ihm geschlafen«, schreie ich ihn mit Tränen in den Augen an.
Wutentbrannt schauen seine Augen mich an. »Ich will aussteigen.« Bittend richte ich mich zur Glaßscheibe, doch Dev lässt es nicht zu. »Schön, dann bringe ich dich zu ihm zurück. Wenn sollst du sicher bei deinem Lover ankommen«, zischt er durch seine Zähne. »Du willst bestimmt sowieso zurück.«
Weinlich betrachte ich ihn. »In diesem Augenblick würde ich es mir sogar wünschen«, sage ich verzweifelt und ruckel an der Tür. »Ich lasse mich nicht für Sachen anschreien und beleidigen die ich nicht getan habe. Ich mag vielleicht nicht immer ehrlich in meinem Leben gewesen sein, davon kann sich niemand freisprechen. Aber ich bin keine Hure die sich von Bett zu Bett vögelt.« Dev scheint schockiert über meine Aussage. Sein Blick ist normal, er wirkt besorgt. »Du warst derjenige der es super fand sich mit einer gewissen Anjali zu vergnügen, genau vor meinen Augen.«Sein Gesicht schaut nachdenklich aus dem Fenster. »Du warst es doch die mit meinem Bruder fein essen gegangen ist. Oder vertue ich mich da«
»Nein darin vertust du dich nicht. Du hast es auf dem Punkt gebracht. Etwas essen, vobei ich nichteinmal etwas angerührt habe. Ich war schneller fertig als du gedacht hast, daraufhin habe ich dich erwischt. Vergiss das nicht.«
Strafend biege ich ihn zurecht. »Aber nur, weil es mich verletzt hat.« Sanft spricht er zu mir. »Ich habe nichts getan, das kann ich beschwören. Die Zeiten sind lange vorbei. Allerdings kam sie gerade recht, da sie mir sowieso den ganzen Abend nicht von der Seite gewichen ist. Ich wollte dich verletzten, das du genau das selbe empfindest wie ich.«»Aber ich habe doch garnichts getan«
»Ich weiß« Zärtlich berührt er mein Gesicht. Fragend sehe ich ihn an.
Als wir aussteigen sehe ich hinauf zu dem obersten Fenster seines Hauses. Er hat mich zu sich nach Hause gefahren? Wieso? Fragend sehe ich zurück zu ihm, sehe wie er die Tür des Autos zumacht und mich momentan noch gar nicht beachtet. »Was tun wir hier?«, frage ich nach und hoffe auf eine ehrliche und informative Aussage. »Wir müssen reden. Außerdem ist das dein zu Hause, oder hast du das schon vergessen?«
Ich schlucke meinen imaginären Kloß hinunter. Er denkt tatsächlich noch, das ich bei ihm wohnen möchte? Das dies mein zu Hause sein soll? Was denkt er sich dabei? Das wir hier ungestört reden können ist eine Sache. Aber die andere ist, das er nach dem kurzen Gespräch im Auto so tut, als wäre nie etwas vorgefallen, als hätte sich zwischen uns nie etwas geändert, als sei ich nie von ihm getrennt gewesen. Obwohl Trennung ein komisches Wort für das ist, was wir hatten. Was zwischen uns lief.
»Komm«, seine Hand berührt mich leicht an dem seidigen Stoff meiner Bluse und an meinen etwas gewärmten Hüften. Mit einem etwas ungutem Gefühl im Magen folge ich ihm stumm und lasse mich ungezühmt in sein Haus führen. Nach sofortigen betreten des Hauses greift er meine Hand und zieht mich hinüber in die Küche.
»Setz dich«, bietend zeigt er auf dem Barhocker an dem eleganten Tresen. Wie immer gehorche ich ihm und setzte mich. Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und öffnet einen Schrank um uns zwei gläßer heraus zu nehmen, anschließend beugt er sich in den Kühlschrank – wieder einmal muss ich auf eine bestimmte Stelle sehen. Ich kann es einfach nicht lassen diesen Mann attraktiv zu finden. Er entnimmt eine flasche Rotwein und gießt es gekonnt ein. »Ich möchte ehrlich zu dir sein Roma. Außerdem denke ich, dass du weißt, dass das mit Anjali Sharma nicht echt war. Das dort nichts gewesen ist außer ein paar kleine Berührungen.« Er sieht mir in die Augen, doch ich muss meinen Kopf senken. Das Gefühl, das er mir in meine Seele blicken kann sobald er mir in die Augen sieht ist nicht verflogen. »Wieso sollte ich dir auch nur ein Wort davon glauben?«, hacke ich nach. »Wieso? Unsere Beziehung, falls man es so nennen kann war doch von vorne rein klar. Es war von Anfang an deutlich, das es zwischen uns nie mehr sein wird, als eine Sexuelle Partnerschaft.«
Er beugt sich zu mir. »Es war auch von vorne rein klar, das niemand von uns beiden je einen anderen Partner haben darf, oder hast du das vergessen«, schmeichelt er mich an und nippt an seinem Rotwein. »Warum sollte ich mich an eine Anjali Sharma schmeißen, wenn ich bei dir doch etwas viel besseres habe.« Ich merke wie meine Wangen sich erröten. Ich soll besser sein, als sie? »Ich glaube dir, das mit Sasha nicht das geringste gelaufen ist. Er würde sich mir gegenüber sonst anders verhalten.«»Woher willst du das wissen?«, meine Anspannung kann man mir deutlich ansehen. Sasha und ich haben uns geküsst, auch wenn nicht mehr war. Dennoch habe ich Dev irgendwie betrogen – und das nichts zwischen mir und Sasha stimmt dann auch nicht mehr zu hundert Prozent. »Das ist ein anderes Thema«, weicht er mir aus. Doch ich möchte endlich wissen woran ich bin.
»Nein, du wolltest ehrlich zu mir sein, also sag es bitte. Was meinst du damit?« So als müsse er endlich mal seinen Mund aufmachen, damit wir unsere `Beziehung`retten können, öffnet er seinen Mund, stöhnt kurz auf und sagt dann kurz und knapp was vorgefallen ist.»Anjali Sharma war nicht nur mit mir zusammen. Sie hat mich mit Sasha betrogen!«
Mein Mund geht weit auf. Mein erstaunen kann ich leider nicht zurück halten. Etliche Gedanken schießen mir durch den Kopf. Ist Sasha so viel interessanter? Warum hat sie das getan, wenn sie doch einen Dev Khan an ihrer Seite hatte? Hat sie genau so empfunden wie ich? Ist sie weiter gegangen wie ich? Konnte sie sich nicht zurück halten? Hat sie Dev tatsächlich geliebt? Liebe ich Dev wirklich? - Wenn ja, warum habe ich dann Sasha Singh geküsst. Warum ausgerechnet seinen Halbbruder? »Ich muss gehen. Rick macht sich bestimmt schon Sorgen, wieso ich mich nicht bei ihm gemeldet habe.« Gekonnt greife ich nach meiner Tasche, schwinge mich von dem eleganten Barhocker und versuche Dev nicht dabei an zu sehen. »Wir sind mitten in einer Unterhaltung!« Verwirrt schaut er mir hinterher. Fassungslos mit seinem Glaß Rotwein in der Hand. »Wir haben doch alles geklärt«, drehe ich mich freudig um und versuche zu lächeln, nur um aus dieser Situation zu verschwinden. »Roma, was ist mit dir los?«, ruckartig zieht er mich, mit einem festen Griff, an sich. Seine kräftigen Finger und den Druck, den er dadurch, auf meiner Haut hinterlässt, tut nicht weh – er warnt vor. »Das mit Anjali kann nicht der Grund sein, wieso du dich so verhältst!«, fordernd sieht er mich an, doch ich versuche mich nach unten zu drängeln, mich frei zu machen und mich aus seinen Fängen zu befreien. »Kannst du meine Nähe nicht mehr ertragen? Kannst du mich nicht ertragen?« In meinen geistigen Gedanken habe ich genaue Bilder vor mir, wie Dev´s Gesichtszüge nun aussehen müssen. Ich kann mir denken, dass sein Kiefer sich so eng an seine Zähne presst, das dadurch sämtliche Kiefermuskeln zum Vorschein kommen. Er ist wütend und in dieser Situation möchte ich ihm am besten überhaupt nie erwischen. Ich antworte ihm nicht. Stehe stillschweigend da. Was soll ich ihm sagen? Das das zwischen uns auf einmal so komisch ist... dass..
»Hast du doch etwas mit Sasha?«, fragt er mich zornig. Ich schüttle leicht mit meinem Kopf, keine Ahnung, wie ich das geschafft habe oder was ich sonst getan hätte, wenn das nicht passiert wäre.
Sein starker Druck lässt nach. Er geht von mir. »Mein Gott, was stimmt dann nicht mit dir? Was habe ich denn getan? Hast du mich nicht schon genug bestraft. Ich weiß das dass mit Anjali nicht richtig war. Dafür musst du jetzt nicht Wochenlang die hintergangene Ehefrau spielen. Mir fällt es wie Schuppen von den Augen, als der letzte Satz hauchzart in mein Ohr fließt. Direkt auf meine Gedankengänge und den fantasiereichen Bildern.
Wirke ich so schlimm, das er mich mit einer hintergangen Ehefrau vergleicht?
»Wie?« wütend pruste ich aus. »Du solltest mal überlegen was du sagst, bevor du deinen Mund aufmachst, denn bis jetzt ist dabei nicht viel positives herumgekommen. Hintergange Ehefrau. Das ich nicht lache. Wahrscheinlich lebst du in einer anderen Welt, in der alles möglich ist. In der es weder Gefühle noch Beziehungen gibt. Wer weiß schon, was du denkst? Ich weiß es nicht.«
Verzweifelt und verletzt – wie jedes mal, wenn ich ihn sehe - mache ich mich auf den Weg zum Ausgang. »Es war nicht so gemeint.« Der Atem seiner Stimme, drängt nach an meinem Nacken, wo sich sofort etliche Härchen aufstellen. »Es tut mir leid. Manchmal fehlt mir einfach das Feingefühl.« Hat er es eingesehen? Fragend drehe ich mich um, aber nicht bevor ich seinen Atem auf meiner Haut genossen habe. Bevor ich ihn genossen habe und seine leichten Berührungen an meiner Tailie. »Ich sollte das wieder gut machen«, beißt er zärtlich in mein Ohrläppchen. Trotz, das ich wütend auf ihn bin kann ich nicht anders, als ihm zu verzeihen. Dieses Gefährliche in Augenschein zu nehmen und zu wissen, das er nur mir gehören kann macht mich wahnsinnig. In seiner Nähe habe ich nicht die geringste Kontrolle über mich. »Meinst du das du das kannst?«, frage ich lächelnd und fordere ihn somit zu einem seiner Lieblingsspielchen auf.
»Zweifelst du etwa an mir?« Verführerisch beißt er sich auf seiner Unterlippe und fängt an mit seinen Fingern, sanft über meine Taille zu streichen. »Vielleicht!«, grinse ich ihn frech an. Überaus froh, das dieses Thema endlich aus der Welt geschafft ist. Irgendwie. Auch wenn es nicht wirklich ehrlich ist und wenn ich ihm in gewisser maßen etwas vormache, oder verschweige. Allerdings ist das Momentan die bessere Lösung und die einzig richtige Entscheidung. »Dann muss ich dich eines besseren Belehren!« Seine männlichen, sanften Lippen berühren zart die meinen. Unter seiner Berührung, fange ich an zu zittern. Viel zu lange wurde ich seiner Nähe entzogen. Diese gewisse Wärme, die er in mir erstrahlen lässt. Die mich weich werden und voll unterwürfig werden lässt. Etwas an ihm, dass ich so sehr Liebe, aber nicht verstehe, wieso ich das überhaupt tue.
Grob greift er in den Stoff meiner Bluse. Direkt an meinem Bauchnabel. Vor Angst schnappe ich nach Lust. Oder ist es doch Begierde, die mich dazu werden lässt, was ich jetzt darstelle!Seine warmen Hände dringen durch den seidigen, dünnen Stoff und hinterlassen kribbelnde Gefühle in meiner Magengegend. Viel besser als Schmetterlinge, von denen oft gesprochen wird. Und um einiges besser, als das letzte Mal, als er mich berührt hat. Vielleicht, weil er beweisen will, was ich für ihn bedeute, das ich seines bin. Diesmal kann ich es fühlen, das er mich gerne bei sich haben möchte. Ich kann es spüren.
Seine zarten Lippen fahren hinab zu meinem Hals. Drücken mir dort einen Leidenschaftlichen Kuss an die Kehle und hinterlassen brennende Spuren auf meiner Haut. Glücklich werfe ich den Kopf in den Nacken. Versuche mich voll und ganz auf seine Berührungen zu konzentrieren.
Ohne das ich damit rechne, schiebt er mich nach hinten. So ruckartig und fest, das ich denke nach hinten zu fallen, oder zu stolpern. Doch die Wand hinter mir, lässt den Gedankengang nicht zu. Sein Körper presst sich mir begutsam entgegen. Nur leicht, damit ich mich noch näher nach seiner Nähe sehne, als ich es sowieso schon tue. »Du gehörst mir Roma!« haucht er mir in mein rechtes Ohr, als er mir die Haare beiseite streift. »Für immer.« raunt er weiter. Mein Körper fängt an seine Beherrschung zu verlieren. Ich merke, wie sich meine Muskeln entspannen und soweit zerfließen, das ich mich kaum auf meinen Beinen halten kann. Krampfhaft halte ich mich an ihm fest. Versuche alles wahr zu nehmen. Seinen atemberaubenden Geruch. Sein Atem, der süsslich und etwas nach Rotwein riecht. Nicht zu vergessen seine Muskeln, die sich unter meiner Hand anspannen, als würde ich ihn allein mit dieser Berührung schaden können. Verteidigend richtet er sich zu mir, sieht mir einmal tief in die Augen, bevor sich seine Hände unter mein Gesäß schieben und er mich mit einem Ruck in die Höhe hebt. Umschlingend legen sich meine Beine um seine muskeln und seinen versteinerten Körper. Pressend drückt er mich an die Wand, damit seine Hände frei werden. Nun hänge ich wie eine Klette an ihm. Halte meine Arme fest um seinen Hals geschlungen, so fest, als könnte er mir entgleißen, wenn ich ihn nicht so stark an mich reiße. »Ich liebe dich Roma!«, haucht er bevor seine Hände unter meiner Bluse gleiten und ich mich anstatt seiner Worte, von seiner Berührung beeindrucken lasse.
Tag der Veröffentlichung: 24.01.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Danke euch.