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Kapitel eins


Kapitel eins

Gähnend lag Niall in seinem Bett und rieb sich über die Augen. Das Krähen eines Hahns war in der Nähe zu hören und er stöhnte leise. "Zu früh.", murmelte er für sich selbst und strampelte seine Decke von den Beinen. Mit einem tiefen Seufzer kämpfte er sich aus dem Bett und schlurfte in sein Badezimmer.

Nachdem er sich mit dem eiskalten Wasser gewaschen hatte wanderte er zurück in sein kleines Kämmerchen, in dem sein Bett und ein provisorischer Schrank standen, um sich anziehen. "Josh?", rief er laut und wanderte durch das Obergeschoss seines kleinen Hauses. "Bist du wach?“

Josh war ein Angestellter in seiner kleinen Schneiderei und wohnte bei ihm, nachdem er ihn eines Tages beim kaufen von Stoffen in einer anderen Stadt kennen gelernt hatte. Er hatte keine Arbeit und war auf der Suche nach einem Schlafplatz und Niall war einfach zu gutherzig um den Brünetten verhungern zu lassen und auch noch ohne eine Behausung.

Der Angesprochene schälte sich aus seinem Lager, und rieb sich den Schlaf aus dem Gesicht. Er war Niall sehr dankbar hier sein zu dürfen. Seine Eltern waren Bauern und hatte ihn nicht versorgen können, Niall war seine letzte Rettung gewesen. "Guten Morgen. Ja, ich bin auf." Wankend stellte er sich auf die Füße.

"Gut geschlafen?" Zusammen gingen sie in den größten Raum es Obergeschossen in dem ein Tisch mit zwei keinen Bänken stand. In der Ecke war ein Kamin angebracht in dem noch ein kleines Feuer brannte.

"Ziemlich gut, ja." Josh setzte sich müde an den Tisch. "Ich habe mir nur ein paar Gedanken über meine Eltern gemacht, ob sie sich versorgen können. Wenn ihre Kühe sterben haben sie gar nichts mehr."

Niall nickte verstehend und kramte in einem Körbchen nach Brotresten. Er musste unbedingt wieder welches besorgen. "Vielleicht sollten sie eine verkaufen. Sie hatten ja drei oder vier, richtig?“

"Schon. Jedoch sind zwei von ihnen recht alt, und alte Kühe bringen auf dem Markt nur wenig.“, seufzte der junge Mann. "Ich bin jedenfalls froh, jetzt im Dorf zu leben und nicht mehr auf dem Land. Es ist im Moment ja auch so trocken, da gehen die bestellten Felder ein."

"Mhm." Niall reichte Josh ein Stück Brot und stellte ein Kännchen Milch auf den Tisch. "Ich weiß auch nicht, wie wir ihnen helfen können. Vielleicht geschieht ein Wunder.“

Der Andere nickte und nahm sich das Essen. "Danke." Er kaute und überlegte dabei. "Wie sieht es in der Schneiderei zurzeit mit Aufträgen aus? Die letzten Wochen waren etwas mager.“

Niall seufzte und fuhr sich durch die braunen Haare. "Ich warte immer noch auf den großen Knall. Eine Freundin von mir kommt heute noch vorbei und bringt ein paar Klamotten die geflickt werden müssen, aber so viel Goldstücke wird uns das jetzt auch nicht einbringen.“

"Und wenn wir versuchen Kunden aus den, ich sag mal 'gehobeneren Kreisen' finden? Ich weiß, die wollen avantgardistische Schnitte und Stoffe, aber sie zahlen auch mehr.“

"Für bessere Stoffe brauchen wir mehr Goldstücke um sie zu bezahlen. Momentan ist das nicht möglich. Ich wüsste auch nicht, wo wir die Stoffe günstiger bekommen könnten.“ Niall knabberte an seinem Brot herum und verzog das Gesicht. Sie benötigten eindeutig frisches, das hier war staubtrocken.

"Es war nur eine Idee." murmelte Josh. "Im Moment müssen wir nehmen, was wir bekommen." Er ließ seinen Blick schweifen. Durch das karg eingerichtete Zimmer, hinaus auf die Gassen, auf denen das Leben zu erwachen begann. Händler, Hühner und schmutzigen Katzen waren die ersten, die am Morgen draußen herum geisterten.

Niall quietschte leise, als eine Maus über seine nackten Füße huschte. "Wir müssen was gegen die Dinger machen. Die knabbern Löcher in die Klamotten.", murrte er.

"Können wir uns neue Kisten leisten? Welche aus Holz, die diese Mistviecher nicht so leicht anknabbern können?“, fragte Josh. "Da könnten wir die Stoffe lagern." Ihm grauste vor dem Gedanken, dass eine Maus auch ihn in der Nacht zum Anbeißen finden könnte.

"Ich kennen einen der bei der Tischlerei im nächsten Dorf arbeitet. Vielleicht kann ich da was machen", nickte Niall. "Der schuldet mir noch was.“

"Das wäre gut", Josh streckte sich und gähnte laut. Dann sah er in den leeren Brotkorb. "Und ich versuche mein Glück beim Bäcker. Oder ist Gemüse weniger teuer?“

"Versuch beides.", Niall lächelte schief und stand auf.

Der Angestellte nickte und pickte mit dem feuchten Finger ein paar Krümel auf. "Öffnest du den Laden unten? Dann mach ich schnell Katzenwäsche.“

"Ja, lass dir Zeit. Es ist noch früh." Die Sonne war gerade erst aufgegangen und schien durch die Fenster. "Ich warte unten.“

Josh nickte mit einem Lächeln und stand auf. "Im Winter wird es vielleicht besser, da brauchen die Menschen mehr zum anziehen.“

"Ich hoffe es." Niall schlüpfte in seine Schuhe und ging die knarrenden Treppenstufen nach unten in seine Schneiderei. Es war einiges los für die Uhrzeit. Die Stimmen der Menschen dröhnten durch die Fenster. Summend schloss der Ire die Tür auf und öffnete alle Fenster, damit frische Luft herein kam. Dann machte er sich daran die Stoffe neu zu sortieren.

Josh hasste das kalte Wasser mit dem er sich wusch, aber es half ja nichts. Er hatte gehört, dass reiche Leute sich von /Dienern/ ganze Wannen mit Wasser füllen ließen, das über Feuer erwärmt worden war. So einen Luxus würde er sich im Leben wohl nicht leisten können. Bibbernd schrubbte er sich ab und erbarmte sich dann die Nachttöpfe zu leeren.

Niall stand inzwischen an seinem Tresen und brütete über seinem kleinen Notizbuch in dem alle Bestellungen standen. In letzter Zeit lief es wirklich schlecht. Sie hatten zwar genug Goldstücke für essen und trinken, aber neue Stoffe waren teuer und sie mussten die letzten Reste zusammen kratzen, damit sie neue kaufen konnten.

Nachdem Josh die Töpfe geleert hatte und unter einem davon eine fette Maus gefangen hatte, ging er die Stiege hinab und suchte Niall. Dessen Gesicht verriet keine rosigen Nachrichten.

"Es sieht nicht gut aus.", murmelte der Braunhaarige vor sich hin.

Josh biss sich auf die Lippen. „Mist.“, murmelte er. "Ich... ich hatte eine ziemlich schräge Idee, die mir Ärger bringen könnte, aber möglicherweise etwas mehr Brot."

Niall sah Josh skeptisch an. "Was?"


"Ich habe ein paar Erfahrungen als, nennen wir es Fassadenkletterer. Ich könnte, wenn der fette Bäcker im Laden steht und seine Frau auf dem Markt ist doch versuchen von hinten in die Backstube zu gelangen…"

Schweigend sahen sie sich an, bis der Schneider den Kopf schüttelte. Sie waren zwar nicht reich und verzweifelt, aber keine Diebe. "Nein, so was ist nicht in Ordnung. Wir werden nicht stehlen.“

"Ich könnte auch versuchen über die Bäckersfrau an mehr Essen zu gelangen, aber wenn ihr Mann uns erwischt, haut er mich zu Klump."

"Dann lass dich nicht erwischen." Niall seufzte leise. "Versuch es, wenn du dir sicher bist."

Josh scharrte mit dem Fuß auf dem Boden herum und schüttelte den Kopf. "Irgendetwas müssen wir machen. Von zwei Scheiben Brot am Tag können wir nicht leben."

"Ich weiß, ich weiß." Niall rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht. "Okay. Bleib dir hier und kümmere dich um alles, ich werd uns irgendwie auf ehrliche Art und Weise Essen besorgen. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber mir wird was einfallen."

"Alles klar." Josh nickte atmete tief durch. Niall ließ ihn selten mit dem ganzen Laden allein, da wollte er alles richtig machen.

"Ich werd versuchen Tauschgeschäfte zu machen.", beschloss Niall und schnappte sich ein paar seiner Klamotten. "Vielleicht werd ich irgendwas erreichen."

"Nicht diese Jacke.“, bat Josh. "Die steht dir wirklich gut, die präsentiert dein Können perfekt."

"Okay, dann die hier." Er griff nach einer anderen und legte seine erste Wahl zurück. "Wünsch mir Glück. Du weißt, wie alles geht. Ich werd nicht lange wegbleiben."

"Ich werd dich nicht enttäuschen." Versprach Josh und hinderte eine Stoffrolle am davon rollen.

"Das weiß ich. Bis später!" Niall ging mit seinen Werken auf dem Arm aus dem Laden in der Hoffnung irgendetwas zu erreichen.


+++


"So, jetzt drehen Sie sich bitte mal, Liam." Eine kleine, etwas betagte Dame wuselte zu den Füßen des jungen Prinzen herum und zupfte an seiner Kleidung zu Recht. Liam versuchte nicht aufzuseufzen und warf einen Blick zu seiner Leibwache an der Tür. Vor einer halben Stunde war seine Kammerzofe aufgetaucht und hatte 'die besten Grüße der Frau Mama' ausgerichtet, Liam solle zum Abendessen zu Recht gemacht werden. Normalerweise musste der junge Erbe nicht so einen Schnickschnack tragen und er wollte wissen, welchem Zweck es diesmal diente. Doch aus Zayn war nichts heraus zu bekommen.

"Schau mich nicht so an, Liam." Zayn spielte am Griff seines Schwertes herum. "Mir wurde befohlen den Mund zu halten."

Liam grummelte vor sich hin. "Ich bin mir sicher, dass Mutter einen Aufmarsch reiche Bekannte eingeladen hat, denen sie ihren wunderbaren, braven, wohlerzogenen Sprössling vorzuführen gedenkt. Ich schätze es nicht gerade, als Aushängeschild herzuhalten.“

Zayn biss sich auf die Unterlippe. „Nun ja.. Ganz so ist es nicht."

"Eure Hoheit." Die Zofe seufzte. "Würdet Ihr bitte stillhalten?"

"Ja, entschuldigt bitte." Liam stellte sich stocksteif auf seinen Sockel und funkelte Zayn an. Der Schwarzhaarige lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Er durfte nichts verraten, Anordnung von der Königin und dem König, nachdem er durch Zufall das Gespräch mitbekommen hatte.

"Liam." Claira, Liam's Zofe, warf ihm einen vernichtenden Blick zu und verpasste ihm einen leichten Klaps auf den Oberschenkel. "Bitte. Wir sind gleich fertig, kannst du einen Moment stillhalten?" Sie duzten sich nur, wenn einer kurz davor war die Nerven zu verlieren. Oder wenn sie einfach beide nicht an das ‚Sie‘ dachten. Liam seufzte schwer und schloss die Augen.

"Natürlich. Entschuldigung." Er kannte Claira jetzt schon so lange und sie hatte ihn quasi aufgezogen, dass er wusste, wie genervt sie war.

"Danke." Sie zupfte an seine Robe herum und richtete sie. "So. Wir sind fertig. Gott sei Dank." Sie richtete sich auf und half Liam von dem Podest.

"Das hast du großartig gemacht, vielen Dank, Claira." Liam betrachtete sich von den Armen bis zu den Fußspitzen. "Ich sehe recht fein aus.“

"Deine Eltern würden mich achtkantig rauswerfen, wenn du nicht zu jedem Anlass entsprechend akzeptabel aussiehst." Claira richtete ihre Haare. "Gut. Ich lass euch dann wieder alleine. Viel Glück bei dem Essen." Die ältere Frau macht einen kleinen Knicks und ging aus dem Raum.

Zayn sah ihr lächelnd hinterher. "Ich mag sie."

"Ich auch, sie hat sehr viel Geduld mit mir und mir schon des Öfteren den Rücken frei gehalten." Liam seufzte entnervt. "Ich werde mich bald auf den Weg machen, denke ich."

"Ich komme mit. Einer muss ja auf dich aufpassen. Louis ist mit deinem Vater unterwegs."

"Danke. Ich hab echt Glück, dass ihr beide meine Leibgarde seid." Liam lächelte den Dunkelhaarigen an.

"Ich weiß." Zayn grinste schief und lief hinter Liam hinterher aus dem Raum. Der junge Prinz reckte das Kinn nach oben, als er durch die Gänge schritt. Diese Haltung hatte man ihm anerzogen, weil sie Stolz, Ehre und Eleganz ausstrahlte. Mit Argusaugen beobachtete Liams Leibwächter jeden, der an ihnen vorbei ging. Er würde nicht zögern, wenn es darum ging, den Prinz zu beschützen. Die übrigen Angestellten hatten Respekt vor Zayn. Wer des Prinzen Leibwache war, musste einige besondere Fähigkeiten besitzen und die schwarzen Haare und die gebräunte Haut des Orientalen machte Zayn zusätzlich zu einem Exoten.

"Euer Hoheit." Ein Diener stand vor dem Speisesaal und öffnete Liam und Zayn die Tür. Liam neigte den Kopf leicht zum Dank und schritt dann, gefolgt von Zayn, in den großen, hallenartigen Raum. Alles hier was aus schwerem, edlen Holz, es gab glänzende Kronleuchter und eine lange Tafel. An den Wänden hingen Ahnengemälde in Öl und seine Schritte hallten ein wenig wider.

"Guten Abend, Mutter." Er verneigte sich leicht.

"Guten Abend, Liam. Setz dich."

Zayn nahm seinen gewohnten Platz an der Wand hinter Liam ein und faltete die Hände vor seinem Bauch. Liam gehorchte und nahm Platz. Er fand es albern, wie weit weg seine Mutter von ihm entfernt saß. Die Etikette gebot es, nur machte es Konversationen schwieriger. "Mir wurde ausgerichtet, dass du etwas mit mir besprechen möchtest.", begann der Prinz und sah seine Mutter fragend an.

"Ja, das ist korrekt." Die Mutter lächelte ein wenig, weil es in ihren Augen eine freudige Nachricht war. "Dein Vater und ich finden, dass es nun an der Zeit ist dir eine Gemahlin zu suchen. Du wirst sie ehelichen und dieser Dynastie Nachkommen schenken. Stramme Söhne, bildschöne Töchter."

Einen Moment lang sah Liam die König konfus an. Eine Gemahlin suchen? Ehelichen?

„Ich soll mir eine Gemahlin suchen?“, hakte er skeptisch nach und bohrte seine Gabel in das Fleisch, welches sich auf seinem Teller befand. Wenn sie das meinte, was er dachte…

"Genau. Du sollst heiraten.“, stellte die Mutter klar.

Liams Gabel gab ein schreckliches Quietschen von sich, als er mit ihr über den Teller rutschte und seine Mutter gleichzeitig entsetzt ansah. „Wie bitte?“

Missbilligend sah die ältere Frau ihn an. Er würde noch das teuere Porzellan zerstören. "Du hast jetzt das passende Alter. Es ist Zeit."

„Das passende Alter?! Ich bin einundzwanzig!“, protestierte Liam mit fassungsloser Stimme. „Ruth und Nicola mussten auch nicht so früh heiraten!“

"Du bist der Thronfolger, Liam.“, sagte die Mutter fast schon teilnahmslos. "Das Volk erwartet es von dir.“

„Ja, aber-“

"Es ist beschlossen. Ich wünsche keine Diskussion darüber. Du bist der Prinz, und du erfüllst deine Rolle.“

“Ihr könnte doch so was nicht einfach /ohne mich/ entscheiden, verdammt!" Liam wurde immer lauter, was er seiner Mutter gegenüber nicht tun sollte. Eigentlich.

„Liam!“, ermahnte sie ihn streng und kniff die Augen zusammen.

"Nein! Ich versteh es nicht. Warum jetzt auf einmal? Es war die ganze Zeit nicht von Belang, ob ich verheiratet bin oder nicht!"

"Du bist jetzt volljährig und es gibt nicht unbegrenzt viele junge, heiratsfähige Prinzessinnen. Es gibt im Moment eine ganze Reihe wunderbare Kandidatinnen, und du wirst eine davon ehelichen. Solange sie jung genug sind, um viele, schöne Kinder zu bekommen."

„/Kandidatinnen/?!“ Waren sie jetzt in einem Wettbewerb, oder was?

"So nennt man das, Liam.“, erklärte die Mutter. "Wir werden sie zu einem Ball einladen, auf dem du sie kennen lernen kannst. Die drei Schönsten und Sympathischsten bleiben noch eine Woche, und dann wird die Verlobung stattfinden."

„In so einer kurzen Zeit kann man sich doch nicht verlieben!“ Außerdem wollte er das Alles gar nicht!

"Die Liebe kommt mit den Jahren."

Liam warf der seiner Mutter einen Blick zu, der Bände sprach. „Ach wirklich.“

"Ja, Liam." Die Königin seufzte leise. "Ich war als junges Mädchen auch nicht glücklich, von daheim fort zu gehen. Aber als ich deinen Vater kennen gelernt habe wusste ich... dass wir ein gutes Paar wären."

„Es heißt aber nicht gleich, dass es bei mir genau so ist. Nicola und Ruth haben ihre Männer auch nicht auf diesen Weg kennen gelernt.“ Zayn stand währenddessen mit besorgter Miene hinter dem Prinzen und spielte an seinen Fingern herum. Er wusste gleich, dass Liam davon nicht begeistert sein würde.

"Liam, es ist unnötig noch weiter zu diskutieren. Es ist nur noch eine Frage der Zeit."

Mit einem Schnauben schob Liam seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich habe keinen Appetit mehr.“

"Du benimmst dich unmöglich.“, sagte die Königin leise.

„Das musst du- nein, vergiss es. Mein Maß ist voll, ich hab keine Lust mehr zu streiten.“ Er pfefferte seine Servierte auf den Teller und sah Zayn auffordernd an. „Ich will zu den Pferden.“, verkündete er und ging auf die Tür zu. Vielleicht würde es ihm helfen, auszureiten um sich abzureagieren.

Die Königin vergrub das Gesicht in den Händen. Es hätte ihr klar sein müssen, dass Liam so reagieren würde.


+++


"Sie wollen, dass du heiratest.", wiederholte Louis Liams Worte und sah ihn entsetzt an. "Heiraten. So richtig.“ Er war vor ein paar Minuten erst von dem Termin mit dessen Vater wieder zurück ins Schloss gelangt und wurde gleich mit solchen Nachrichten empfangen.

"Ja. Das ist absolut schrecklich. Ich meine... ich weiß doch praktisch nichts über Frauen. Gar nichts. Ich weiß nicht, wo man sie anfasst und wo nicht, ich habe noch nie ein Weib geküsst!“

Zayn und Louis nickten verstehend. „Und warum das Ganze auf einmal?“, hakte der Brünette nach und sah zwischen dem Schwarzhaarigen und Liam hin und her.

„Weil es jetzt ‚an der Zeit sei‘ und ich ‚alt genug dafür sei‘.“, murrte der Prinz und schlug sich ein Kissen vor das Gesicht. „Ich will das nicht. Es regt mich einfach auf, weil meine Schwestern auch nicht so früh heiraten mussten.“

„Sie haben angst, dass du irgendwann zu alt wirst, um Kinder zu bekommen.“, murmelte Zayn dazwischen und hob die Augenbrauen an. „Ich mein, irgendwann geht es nicht mehr.“

„Er würde selbst mit fünfundzwanzig noch Kinder zeugen können.“, meinte Louis und steckte den Rücken durch. Er war heute den ganzen Tag mit Liams Vater auf den Beinen gewesen und hundemüde, aber er musste seine Pflichten erfüllen und noch Nachtwache bei Liam halten.

Zayn sah nach draußen aus dem Fenster zum Mond. Es war schon sehr spät. "Liam, hast du etwas dagegen, wenn ich in meine Kammer gehe? Der Tag war lang und Louis hat ja Nachtwache bei dir.“, sagte er unvermittelt und sah den Prinzen fragend an.

Der Brünette seufzte leise und nickte dann mit einem leichten Lächeln. "Natürlich. Geh schlafen, du siehst müde aus.“

"Danke, eure Hoheit." An der Tür machte Zayn eine höfliche kleine Verbeugung und verließ dann den Raum.

Louis sah seinem Freund kurz hinterher und widmete sich dann seinem Schützling. "Leg dich schlafen. Morgen musst du früh raus. Er stand auf und lächelte. "Ich bin draußen, falls etwas sein sollte."

"Du hast Recht, danke Louis." Liam, der auf eine Entkleide-Zofe verzichtete, schlüpfte aus seinen Gewändern. Er war tatsächlich erschöpft.

Zayn war unterdessen auf dem Weg zu seinem Schlafplatz einmal scharf rechts abgebogen und trabte jetzt im Schutze der Dunkelheit des nächtliches Palastes die Treppen hinunter bis zu einer der unbewachten Türen der Küche. Als Leibwache stellten sich Zayn bei so einer Sicherheitslücke die Nackenhaare hoch, doch ihm kam das gelegen. Über den nachtschwarzen Hof gelangte er bis zum Pferdestall, aus dem das gelbe Licht einer Ölfunzel drang. Vorsichtig zog Zayn die Stalltür wieder hinter sich zu und schlich auf leisen Sohlen über die Bretter des hölzernen Verschlages.

Der Schwarzhaarige konnte gar nicht so schnell schauen, da presste sich ein Körper von vorne an ihn und schlang die Arme begehrend um seinen Hals. „Endlich."

Kapitel zwei



Kapitel zwei


Der folgende Morgen begann für Liam, wie jeder andere auch. Unter Louis' Adleraugen wurde er von seiner Zofe geweckt und man legte ihm Kleider heraus. Dann wusch er sich und wurde für den Tag zurecht gemacht. Für den Fall, dass hohe Beamte eintrafen musste er präsentabel aussehen. Geduldig ließ er sich frisieren und die Bartstoppeln entfernen. Eigentlich hätte er ihn gerne wachsen lassen, aber seine Eltern verlangten das Gegenteil. Und wer sich fügte, war ja logisch.

"Ich mag den Bart.", schmollte er. "Warum muss der weg?" Er sah Claira enttäuscht an.

"Es tut mir leid.", flüsterte die Frau demütig. "Es ist Anordnung des Königs."

Der Brünette seufzte. "Ist in Ordnung. Du kannst ja nichts dafür, Claira."

"In deiner Familie ist der Bart ein Zeichen der Männlichkeit und Königswürde, verstehst du? Und solange dein Vater noch regiert oder du zumindest nicht verheiratet bist, ist es deine Aufgabe Jugend zu repräsentieren und dass du unvermählt bist. Das ist schon seit vielen Jahren so."

"Ich sehe aus wie fünfzehn ohne den Bart. Ich bin einundzwanzig, darf ich mich da nicht ein kleines bisschen männlich fühlen?"

"Das solltet ihr mit euren Eltern besprechen, Hoheit. Ich bin doch für eine solche Frage nicht würdig und zuständig."

"Oh, Claira. Wir kennen uns jetzt schon so lange.", murmelte Liam und lächelte sie an. "Du weißt, dass du mir deine Meinung sagen kannst."

Die Zofe bekam rote Wangen und nickte. "Also schön. An deiner Stelle, Liam, würde ich meinem Vater folgendes vorschlagen..." Sie frisierte Liam weiter und erklärte ihm dabei, womit er seinen Vater möglicherweise überzeugen konnte. "Der König schätzt gut durchdachte Argumente."

"Und was ist ein gut durchdachtes Argument? Wenn ich sage, dass ich ein Mann sein will höre ich die Hochzeitsglocken schon läuten. Dann geht das Alles noch schneller als es mir lieb ist."

"Biete deinen Eltern an, dass du ihn dir nur für den Ball stehen lassen möchtest. Als Zeichen, dass du einen gesunden Wuchs hast und maskulin wirkst. Den Ball an sich kannst du natürlich heraus zögern. Erkläre ihnen, dass du gewachsen bist eine neue, gut sitzende Garderobe benötigst, um Eindruck zu machen. Weil du auf die anderen Königshäuser so schick wie möglich wirken möchtest. Und ehe du nicht das passende gefunden hast, muss gewartet werden."

Liam sah Claira überrascht an. "Das ist gut.", warf Louis in das Gespräch. "Das kaufen dir deine Eltern mit Sicherheit ab."

"Schön, ich werde es damit probieren." Liam strich sich über sein glattes Kinn und seufzte. "Damit ich endlich nicht mehr so kindlich aussehe."

"Du bist ein gut aussehender, junger Mann, Liam.", lächelte Claira und zupfte noch eine Strähne zu Recht. "So, du bist fertig."

"Danke, Claira. Wenn es von dir kommt glaube ich es auch." Er drehte sich um. "Wo ist Zayn?", fragte er stirnrunzelnd. "Meine Mutter wird Fragen stellen, wenn er nicht pünktlich zur Wache erscheint."

Louis zuckte mit den Achseln. "Ich weiß es nicht. Heute Morgen hab ich ihn noch nicht gesehen." Er stieß sich von der Wand ab und richtete seine Kleidung.

Da wurde hastig die Tür von außen geöffnet und ein gehetzt aussehender Zayn stellte sich neben Louis. "Verzeiht mir meine Unpünktlichkeit, eure Hoheit. Es wird nicht wieder vorkommen."

Liam sah seine Leibwache neugierig an. "Hast du- ist das Stroh in deinen Haaren?"

"Was? Wo?" Hastig schrubbelte Zayn sich den Kopf ab und einige Flocken rieselten zu Boden. "Ich weiß nicht, was du meinst."

"Du- egal. Warst du bei den Pferden?" Liam stand auf und deutete Claira, dass sie gehen konnte. Sie verbeugte sich kurz und ließ die jungen Männer allein.

Zayn war dunkelrot um die Ohren und stammelte etwas. "Naja. Ich dachte mir- wenn wir eh ausreiten wollen, dann schau ich gleich mal, ob alles schon bereit ist.", versuchte er sich rauszureden.

Liam runzelte die Stirn. "Ich erwarte trotz allem Pünktlichkeit. Überlass den Stalljungen und Stallmeistern die Arbeit im Stall." Er rümpfte die Nase. "Diese Kleider solltest du wechseln."

Der Leibwächter sah an sich herunter und nickte beschämt. „Es wird nicht wieder Vorkommen.“

"Das denke ich auch." Liam richtete seinen Rücken gerade. "Gehen wir."

Louis und Zayn heftete sich Liams Fersen. "Du kannst dich schnell umziehen gehen, wenn du willst. Ich deck' dich bei der Königin und dem König.", nuschelte der Kleiner von Beiden

"Danke.", flüsterte Zayn erleichtert und eilte davon in seine Kammer. So ein Ärger, warum war er auch eingeschlafen? Das passierte ihm sonst auch nicht.

Louis folgte dem Prinz in den Speisesaal und begrüßte dessen Eltern. "Zayn lässt sich für einen Moment entschuldigen, es geht ihm nicht gut, eure Hoheit.", verkündete er.

Die Königin nickte. "Ist gut, er soll sich einfinden, wenn es ihm besser geht. Setz dich doch, Liam." Sie lächelte ihren Sohn steif an.

Liam nickte höflich und ließ sich an der Tafel nieder. "Ich hab ein Anliegen, Vater.“, begann er gleich, nachdem ihm das Essen aufgetischt wurde und sah den König mit ernstem Gesichtsausdruck an.

Der Vater hob den Kopf von seinem Frühstück. "In Ordnung, trage es vor, Sohn."

Der Prinz räusperte sich. "Ich denke, dass es für mich einfacher wäre, eine Frau zu finden, wenn ich ... Männlicher wirke.", begann er. Wenn er schon heiraten sollte, dann bitte so, wie er es wollte.

Der König zog eine Augenbraue hoch. "Erkläre mir das genauer."

"Wenn ich vielleicht meinen Bart wachsen lassen dürfte und neue Kleidung hätte, ziehe ich die Aufmerksamkeit von den Prinzessinnen eher auf mich, als wenn ich so aussehen wie in Moment. Das vermute ich zumindest. Ich würde erwachsener und reifer wirken." Liam sah seine Eltern abwartend an.

Die Königin runzelte die Stirn. "Liam, was den Bart betrifft..."

"Ich weiß. Eigentlich sollte nur der König einen tragen. Ich bin dem noch nicht würdig, aber ich glaube wirklich stark daran, dass es mir vieles erleichtern würde."

"Wir werden das besprechen.", nickte Liams Vater nach einigen Minuten Überlegen. "Und was erwähntest du von neuer Kleidung?"

"Ich bin gewachsen.", erklärte Liam. "Ich bräuchte wirklich mal wieder neue Gewänder."

"Das ist kein Problem. Wir werden den Haus- und Hofschneider herbestellen.", beschloss der König.

"Könnte ich vielleicht auch einen neuen Schneider haben?", fragte der Thronnachfolger vorsichtig. "Etwas Neueres wäre mir recht, was die Gewänder angeht. Nick könnte sich in den Dörfern umhören.“ Nick war der Bote des Schlosses, Liam verstand sich ganz gut mit ihm.

"Ein Dorfschneider?", fragte die Königin wenig begeistert. "Also ich weiß nicht. Dieser müsste schon einen wahren Sinn für Stil haben. Du wirst mal ein König sein."

"Ich fände es schön wenn die Menschen aus dem Dorf auch etwas beweisen könnten. Dass sie Chancen bekommen um zu zeigen, was sie können.", erklärte Liam und trank Wasser aus seinem Kelch.

Liams Vater überlegte und nahm die Hand seiner Frau. "Das wäre eine Maßnahme, die uns zusätzlich Sympathien beim Volk sichert. Und besonders Liam. Wenn er sich in der Öffentlichkeit präsentiert und mit den Menschen des Dorfes gut auskommt, werden sie ihm treu ergeben sein.“

Der Prinz unterdrückte ein breites Grinsen. "Genau. Es kommt mit Sicherheit gut an, wenn ich mit dem Volk in Kontakt komme.“

"Wir werden das besprechen", meinte die Mutter. "Nach dem Frühstück."

"Danke, Mutter."


+++


Pfeifend stand Niall an seinen Werktisch und nähte einige Teile zusammen, während Josh gründlich den Laden durchwischte. "Mit dem Brot und dem Gemüse werden knappe zwei Wochen auskommen. Ich bin unheimlich froh, dass die Tauschgeschäft so gut gelaufen sind.", meinte der Schneider und trennte den Faden ab.

"Ja, da haben wir wirklich Glück gehabt. Du hast ein Talent als Geschäftsmann.", lobte Josh und kratzte alten Mäusekot aus einer Ecke des Zimmers. Sie mussten mal wieder einen Großputz veranstalten.

"Agnes kommt später noch vorbei und holt ihre Sachen ab. Hast du alle Löcher geflickt?"

"Ja, sie liegen dort hinten in dem Korb." Josh erhob sich ächzend. "Wie viel wird sie dafür etwa bezahlen?“

"Zwei, vielleicht drei Goldstücke weil sie mich gut kennt. Regulär würden wir nur eins bekommen.", seufzte der Brünette.

Josh senkte den Kopf. "Wir brauchen ein Wunder, Niall. Ein Wunder."

"Ich weiß. Ich bin schon jeden Abend am beten." Niall trat zurück und betrachtete die Hose vor sich. "Wie findest du sie?" Er winkte Josh zu sich.

Der junge Angestellte besah sich das neue Kleidungsstück. "Das sieht sehr gut aus. Weniger wie ein Arbeitshose, das ist fast schon elegant."

"Ich finde man sollte auch während dem arbeiten angemessen gekleidet sein." Niall lächelte breit und faltete die Hose zusammen, bevor er sie in das Regal legte.

Josh hob den Kopf, als er von draußen auf der Straße lautes Hufgetrappel hörte und jemand im Galopp durch das Dorf geritten kam. Er beugte sich, so wie das halbe Dorf, weit aus dem Fenster um etwas zu sehen. "Es ist ein Reiter des Königs.", sagte er beeindruckt. "Er hat ein weißes Ross."

Niall eilte zur Tür. "Dann scheint wohl irgendetwas Wichtiges zu sein."

Draußen auf dem Marktplatz zügelte der Reite sein Pferd und sah sich suchen um.

"Es ist nicht der Prinz, den habe ich schon mal gesehen. Aber er trägt Uniform. Was er wohl hier will?“

Der junge Reiter stieg mit seinem Abgang vom Pferd. Kurz darauf ertönten die Klänge einer Trompete und eine Stimme donnerte durch die Gassen. "Wir suchen einen Schneider im Auftrag des Königs und des Prinzen.“

Niall hielt sich die Ohren zu, weil er nicht erwartet hatte so ein durchdringendes Geräusch zu vernehmen. "Was will er?", rief er Josh zu, weil er den Boten nicht verstanden hatte.

"Ich habe es auch nicht verstanden.", rief Angesprochener zurück und öffnete die Tür. "Gehen wir mal raus."

Nick stand etwas ungeduldig vor seinem Pferd und sprach eine junge Frau an. "Holde Maid, wissen Sie, ob es hier einen Schneider gibt?"

Die junge Frau nickte eifrig und starrte den sehr gut gekleideten Mann vor sich an. "Aber ja, den gibt es. Die Dorfschneiderei ist gleich dort." Sie zeigte auf die Tür, aus der Niall und Josh gerade heraus traten.

Nick nickte zufrieden und lächelte sie dankbar an. "Vielen Dank." Er richtete seine Uniform und schritt auf Niall zu. "Guten Tag. Ich bin der Bote des Königshauses, Nick Grimshaw.“, erklärte er und gab dem Brünetten Kerl vor sich die Hand. "Sie sind der Schneider?", erkundigte er sich.

"Öhm." Niall wusste erstmal gar nicht was er sagen sollte. Zumal ihm der Bote des verfluchten Königshauses gerade die Hand gab. Josh warf dem Iren einen Seitenblick zu und trat ihm leicht gegen den Fuß. "Ich meine: Ja, ja ich bin der Schneider, Niall Horan. Freut mich sehr.“, antwortete Niall schnell und sah den jungen Mann vor sich nervös an.

"Die Freude liegt ganz meinerseits. Wollen wir nach Drinnen gehen?“, schlug Nick freundlich vor und lächelte. Er sollte nicht jeder gleich wissen, was sein Anliegen war.

"Ja, natürlich, gern. Das ist mein Mitarbeiter Josh Devine. Er ist sehr kompetent." Niall betrat mit klopfendem Herzen seinen Laden. Verdammt, was passierte hier gerade?

Nick gab auch Josh die Hand und widmete sich kurz seinem Begleiter. "Achte auf die Pferde. Ich werde mich beeilen." Mit diesen Worten folgte er den Beiden in die kleine Schneiderei. "Sir Horan, Sie sind meine letzte Hoffnung.“

Niall wurde dunkelrot. "Oh, ich nun wirklich kein Sir.", sagte er verschüchtert. "Doch sagen Sie, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?"

"Der Prinz soll vermählt werden und benötigt für einige Ereignisse die vorab stattfinden neue Gewänder und auch für die Vermählung selbst.“, erklärte Nick. "Wir waren in vielen Dörfern in der Umgebung und niemand hatte entsprechende Stoffe, noch Ideen. Ich zähle auf Sie!“

Niall riss die Augen auf und sah panisch zu Josh. Der Prinz wollte seine Arbeit? Das Königshaus. Das würde bedeuten, dass sie für die nächsten Jahre ausgesorgt hätten!

"Wäre Sie so freundlich und würde mir einige von Ihren Werken zeigen?"

"Na-Natürlich." Niall und Josh wuselten los. Josh brachte unter anderem die schicke Jacke herbei, die er vor den Tauschgeschäften gerettet hatte, Niall holte die dunkle Hose aus der mäusesicheren Zone.

Nick lächelte die beiden freundlich an und sah sich die Kleidung an. "Dürfte ich...?" Er griff mit seiner Hand nach der Jacke.

"Bitte." Niall reichte ihm das Kleidungsstück und betete mit wackeligen Knien. Er wusste nicht, ob seine Arbeit gut war oder schlecht oder Durchschnitt. Er hoffte das Beste. Der Bote betrachtete die Jacke mit Argusaugen. Die Nähte, Verarbeitung, Stoff Qualität. Nach einigen Minuten nickte er zufrieden.

"Wie viel möchten Sie für dieses gute Stück?" Der Prinz sollte sich selbst ein Bild von den Klamotten machen. Er persönlich fand sie Milliardenmal besser als die, von den anderen Schneidern.

Niall atmete tief durch. "Für Jacken aus diesem Stoff nehmen wir normal immer vier Goldstücke." Das sicherte ihnen dann die Mahlzeiten der nächsten Tage. Er fühlte sich so schwitzig wie noch nie.

"Ich gebe Ihnen acht.", verkündete Nick. "Der Prinz wird hiermit sehr zufrieden sein."

Josh schnappte nach Luft und wäre fast ohnmächtig hinter den Tisch gefallen. "S-so viel hat noch nie jemand für unsere Arbeit bezahlt. Ich danke ihnen unglaublich. Vielen, vielen Dank.“ Niall war überwältigt.

"Gute Güte. So eine Arbeit muss belohnt werden. Wir melden uns in ein paar Tagen wieder bei Ihnen, wenn die Entscheidung gefallen ist." Der große, junge Mann zauberte das Gold in einem Säckchen an seinem Gürtel und überreichte es Niall.

Mit zitternden Händen nahm Niall das Säckchen. "In diesem Dorf haben die Menschen nicht sehr viel Geld. Wenn wir die Preise erhöhen, würde keiner mehr etwas kaufen können."

"Das ist verständlich." Nick faltete die Jacke sorgsam über seinen Arm. "Es war mir eine Freude, Sir Horan, Sir Devine." Er gab den Beiden ein weiteres Mal die Hand. "Bis die Tage!"

Als Nick auf seinem wiehernden Pferd davon geritten war, sank Niall erschöpft auf einen Stuhl und leerte das Säckchen auf dem Tisch aus. Tatsächlich. Acht Goldstücke. Frisch poliert, glänzend, wunderschön

"Das wir uns mit Sicherheit einen ganzen Monat über Wasser halten.", sagte er fassungslos und sah Josh an.

"Stell dir vor, welch teuren Stoff man mit so etwas kaufen könnte. So feinen Stoff, dass es sich hier kaum einer Leisten könnte, ein Stück Kleidung daraus zu besitzen."

Niall nickte schweigend. "Das Königshaus will vielleicht unsere Kleider, Josh. Ist dir klar, was das bedeutet?"

Josh nickte schwach. "Dass sich alles verändern wird."

Der gelernte Schneider sprang wie von der Tarantel gestochen von seinem Stuhl, als ihn die Erkenntnis traf. "Das müssen wir feiern, Josh. Ich werde uns Fleisch kaufen gehen." So etwas gab es eigentlich so gut wie nie zu essen, Fleisch war einfach zu teuer.

"Warte!", rief Josh. "Wir sollten aufpassen nicht gleich alles auf den Kopf zu hauen, ja?“

"Das hatte ich auch nicht vor.", beharrte Niall. "Ich kaufe das billigste was sie haben, versprochen.“

"Fleisch... es ist solange her, dass ich Fleisch gegessen habe.". schwärmte Josh.

"Bei mir auch, deswegen werden wir es heute endlich wieder tun." Der Braunhaarige wollte gerade aus seinen Laden, als eine Scharr Leute herein stürmte.

"Wow, alle mal einen Schritt zurück, zerquetscht mir meinen Meister nicht!", rief Josh erschrocken.

Niall stolperte zurück und sah die Menge entsetzt an. "Kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte er erschrocken und flüchtete hinter den sicheren Tresen.

"Was wollte der junge Mann vom Palast?", krähte eine junge Frau. "Was hat er gekauft? Das will ich dann auch haben!"

Andere ereiferten sich: "Stimmt es, dass er etwas für den König gekauft hat?"

Niall und Josh sahen sich gegenseitig an. “Der Prinz braucht neue Gewänder.", erklärte der Besitzer der Schneiderei. "Und ja, es wurde eine Jacke für die Hoheit gekauft."

Ein wildes Gemurmel und Geraune ging durch die Menge. Sie bewunderten den jungen Schneider jetzt noch mehr als zuvor. Sie wussten, dass er Josh aufgenommen hatte, obwohl ihm selber kaum zu essen geblieben war. Und jetzt schneiderte er für den König? Das war eine unglaubliche Neuigkeit.

"Ich finde, so etwas muss man feiern!", verkündete ein Mann von den Obstständen.

"Es kommt selten vor, dass jemand aus dem Dorf für das Königshaus arbeitet.", stimmte eine etwas ältere Frau zu, die mit einem Korb Käse im Laden stand.

Der dicke Brauereimeister schlug mit der Faust auf den Tisch. "Die Schenke öffnet heute früher! Jeder bringt mit was er kann, heute feiern wir so, wie es nur eine Dorfgemeinschaft kann!" Der Rest seiner Rede ging in enthusiastischem Gejubel der Dorfbewohner unter.

Und so geschah es, dass Niall und Josh das Geschäft ihres Lebens machten. Es kamen Leute in ihren Laden, die sie noch nie zuvor gesehen hatten. Die Neuigkeiten, dass der Bote des Königshauses bei ihnen war, sprach sich herum wie ein Laubfeuer!

"Oh mein Gott." Niall wischte sich über die Stirn. "So etwas hätte ich nicht erwartet." Er bediente die letzte Kundin.

"Ihr werdet doch auch in die Schenke kommen, oder?" Sie bewunderte ihre neues Halstuch.

"Nun, da dieses Fest ja offensichtlich für uns gefeiert wird, können wir doch nicht nein sagen." Josh grinste und inspizierte etwas Stoff. Jetzt konnten sie sich wirklich neuen kaufen.

Das Mädchen kicherte leise. "Das stimmt wohl. Dann werden wir uns später wieder sehen, vielen Dank noch mal."

"Wir haben zu danken." Niall winkte und legte das letzte verdiente Goldstück in ihre Kasse. Sie war noch nie so voll gewesen. "Dann wollen wir das mal zählen.", grinste er und ging zur Tür um abzuschließen, es war spät genug.

Josh nickte und grinste dann leise. "Die letzte Frau eben... die war doch recht hübsch."

"Das war sie, ja." Niall zwinkerte. "Und heute Abend wirst du sie wieder sehen."

Josh lächelte. "Mal schauen, was sich ergibt. Und du? Gehst du auch langsam mal auf Ausschau? Seit ich dich kenne, hattest du noch kein Mädchen hier."

Niall kippte die Goldstücke auf dem Tresen aus. "Das liegt wohl daran, dass mich Frauen nicht sonderlich ansprechen."

Der junge Mann sah seinen Chef irritiert an. "Wie können Frauen dich denn nicht ansprechen? ich finde es gibt nichts besseres.“

"Ich interessiere mich mehr für das andere Geschlecht.", gab der Schneider zu.

"Oh." Murmelte Josh und warf Niall einen schrägen Seitenblick zu. "Das ist etwas, was du am besten für dich behältst. Ich glaube nicht, dass diese Tatsache im Dorf auf Zustimmung stoßen wird.“

"Deswegen hab ich es auch bisher nie jemanden gesagt." Niall zählte die Goldstücke konzentriert. „Ich weiß, dass es nicht gerne gesehen wird.“

Josh schwieg und sah seinem Chef dabei zu. Dass sein Chef Männer anziehend fand, waren wirklich … nicht erwartete Neuigkeiten.

"Josh." Niall grinste breit. "Wir habe für eine lange Zeit ausgesorgt.“

"Ja?" der Lehrling strahlte. "Und wenn jetzt vielleicht noch der Prinz... dann können wir uns vielleicht eines Tages einen gemauerten Laden einrichten und etwas gegen diese Mäuseplage tun." Er schnaubte.

"Gegen die Mäuseplage tun wir gleich morgen was. Und sobald wir wissen, ob das mit der Königsfamilie klappt besorgen wir uns hochwertigere Stoffe." Niall verstaute die Goldstücke sicher.

Josh legte Niall eine Hand auf die Schulter. "Ich höre die Leuten jetzt schon grölen, lass uns in die Schenke gehen und mit unseren Freunden feiern. Ich habe das Gefühl, dass es ab sofort aufwärts gehen könnte..."

"Das tun wir. Aber vorher sollten wir uns umziehen."

"Du hast Recht." Gemeinsam stiefelten sie in ihre Privaträume hinauf und wechselten ihre Kleider.

Als sie in der Schenke ankamen, war dort grandiose Stimmung. Musik wurde gespielt, alle saßen eng zusammen an den Tischen und bedienten sich gegenseitig an ihren mitgebrachten Sachen.

"Ich hab noch nie so guten Käse gegessen.", schwärmte Niall.

Die Sennerin strahlte voll Stolz. "Dankeschön. Wir haben eine neue Ziege gekauft, sie gibt grandiose Milch.“

Josh erhob sich mit seinem Becher an der Hand und räusperte sich. "Darauf, dass die Königsfamilie vielleicht mehrere Läden aus den Dorf ansprechen wird und nicht nur unsere Schneiderei!“

"Auf Niall und Josh, die unserem Dorf zu mehr Glanz verhelfen! Prost!", rief jemand.

Niall wurde rot und erhob sein Becher. Es war eine unheimliche Ehre für das Königshaus zu schneidern. Vielleicht würde es wirklich klappen, das wäre fantastisch.

"Du schneiderst tolle Sachen, Niall.", lobte die Frau vom Gemüsestand. "Meine Töchter lieben ihre neuen Kleider.“

„Das freut mich sehr, Agnes.“, strahlte der Schneider begeistert. „Sie sehen auch wunderschön in ihnen aus.“

"Auf Niall!", rief Josh und zwinkerte dem Mädchen mit dem schicken neuen Halstuch zu. Die Braunhaarige wurde rosig um die Nase und nickte dem jungen Schneider mit ihrem Krug in der Hand zu.

Niall strahlte zufrieden in die Runde der wohlgesonnenen Gesichter. Mit so einer Gemeinschaft im Nacken konnte doch nichts mehr schief gehen.

Kapitel drei




Kapitel drei


"Eure Hoheit." Nick verbeugte sich vor dem Prinzen.

"Habt ihr einen Schneider gefunden?", fragte der Brünette hoffnungsvoll und verzog das Gesicht, als Claira ihm die Haare richtete.

"Das haben wir. Ich hab Ihnen ein Kleidungsstück zur Begutachtung mitgebracht." Der Bote zauberte die Jacke hinter seinem Rücken hervor und breitete sie auf dem massiven Holztisch in Liams Zimmer aus.

"Wunderbar, danke dir, Nick." Liam lächelte seinen Boten an. "Ich werde sie mir ansehen, sobald Claira mit mir fertig ist und werde dir Bescheid geben.“

Nick verbeugte sich noch einmal höflich und ließ den Prinzen dann mit seiner Zofe allein. Claira lächelte. "Ich freue mich für euch, dass eure Eltern verständnisvoll reagiert haben."

"Es hat ein wenig gedauert, bis ich sie überreden konnte." Liam sah durch den Spiegel zu, wie seine Haare gerichtet wurden. "Mir gefallen die Haare so sehr gut, Claira." Er lächelte breit. "Ich sehe anders aus."

"Danke, Liam. Ich dachte mir, es passt zu eurem neuen Bart, den ihr jetzt stehen lassen dürft."

Der Prinz grinste breit. "Noch ein paar Tage und dann sieht es noch besser aus.", nickte er zufrieden. "Schaust du dir mit mir die Jacke an? Immerhin suchst du auch immer meine Gewänder aus."

"Aber ja." Claira trat einen Schritt zurück und ließ dem Prinzen den Vortritt an den Tisch.

"Die Farben gefallen mir.", bemerkte Liam sofort. "Das ist ein schönes blau." Er nahm das Kleidungsstück in die Hände.

"Der Stoff scheint mir gut verarbeitet zu sein. Sauber genäht.", lobte die Zofe.

"Auf jeden Fall." Liam drehte die Jacke linksherum und betrachtete die Nähte. "Ich hab so ein Stichmuster noch nie gesehen." Er betrachtete die dunklen Fäden fasziniert

Vorsichtig strich Claira mit den Fingern darüber. "Es schein recht stabil und reißfest zu sein."

"Denkst du, sie passt mir?"

"Ich werde dir helfen, es heraus zu finden." Die Zofe half dem Prinzen, das Kleidungsstück über zu ziehen.

Liam richtete den Kragen der Jacke und drehte sich zu Claira um. “Und? Was meinst du?" Er sah an sich runter.

"Ich muss sagen... Sie betont deine Vorzüge. Die breiten Schultern, die schlanke Taille."

"Sie sitzt auch fast wie angegossen.", fiel es dem Prinzen auf.

"Ich finde dieser Stil hat was. Das ist ganz neu und anders.", staunte Claira. "Mir gefällt die Richtung in die dieses Modell geht."

"Mir auch. Es ist ganz anders als meine alten Sachen."

"Wenn meine Meinung gefragt ist, dann würde ich sagen, dass dieser Schneider viel Potential hat. Ihr solltet ihn aufsuchen, Hoheit."

"Deine Meinung ist mir immer wichtig, Claira." Liam lächelte. "Meinst du, ich sollte sie zum Essen anbehalten?"

"Das wäre eine Probe, ob deine Eltern mit deiner Wahl einverstanden sind." Sie lächelte zurück. "Oh, du siehst so erwachsen aus."

Der Prinz wurde rot. "Ich will mich mit einundzwanzig erwachsen fühlen.", nickte er. "Dann werde ich mal gehen. Ich frage mich, wo Zayn schon wieder ist.“

Besagter Leibwächter schlich sich gerade, nach ein paar schönen Stunden im Stroh, aus dem Stall und erlitt einen halben Herzinfarkt, als Louis plötzlich vor ihm stand.

"Um Gottes Willen, Lou!", quietschte er entsetzt und verschreckte ein Pferd neben sich. "Ssssch, ganz ruhig, Süße." Er streichelte den Kopf der Stute und sah Louis nervös an. "Was tust du hier?“ Herrgott, was machte der hier?!

"Das gleiche könnte ich dich fragen. Schleichst dich wieder im Stall herum, anstatt auf Liam aufzupassen. Und du hast schon wieder überall Stroh hängen. Na los, spuck´s aus. Mit wem triffst du dich?“, polterte der Kleinere gleich drauflos.

Der Schwarzhaarige schnappte nach Luft. "Mit niemanden.", protestierte er und sah überall hin, bloß nicht zu seinem Freund. Was trieb der sich hier überhaupt rum?! Sollte der nicht bei Liam sein, wenn er selbst schon nicht dort war?!

Louis zog die Augenbrauen so hoch, dass sie in seinem Haaransatz verschwanden. Dann zog er Zayn´s Kragen herunter, den dieser aufgestellt hatte. „Uuuuh."

"Louis!" Er schlug die Hand weg. "Lass das.“

Der junge Leibwächter mit den blauen Augen kniff diese Zusammen. "Ich werde es herausfinden.", murmelte er leise. "Das versichere ich dir.“

"Viel Glück dabei. Es gibt nämlich niemanden." Das im Stall gerade eine ganz bestimmte Person damit beschäftigt war sich die Klamotten wieder über zu ziehen und sich zu verstecken, bis die Beiden verschwunden waren, wurde jetzt einfach mal gekonnt von Zayn ignoriert.

"Jetzt zupf dir das Zeug aus den Haaren, Liam wartet schon auf uns, weil er zum Essen mit seinen Eltern gehen will. Und noch mal lüge ich nicht für dich."

Der Schwarzhaarige drehte sich noch einmal um und schenkte seiner Liebschaft ein entschuldigendes Lächeln, das liebevoll erwidert wurde, bevor er Louis hinterher hechtete und sich nebenher das Stroh aus den Haaren zupfte.

Kopfschüttelnd und schweigend half Louis ihm und pflückte Zayn auch Stroh von der Jacke.

"Rieche ich wieder?", fragte der Andere nervös sah den Kleineren fragend an.

Louis schnüffelte. "Diesmal geht es."

"Okay, danke." Fahrig fuhr sich Zayn durch die Haare. Er musste wirklich mehr aufpassen, sonst würde das Alles noch auffliegen.

"Warum hast du mir nichts davon erzählt?", fragte Louis leise. "Ich dachte, wir sind Freunde."

„Es gibt niemanden, Louis.“

Der Kleinere der Leibwachen seufzte. Er öffnete das große Eingangsportal und wurde in der Halle schon von einem ungeduldigen Liam erwartet. Er hatte Lou extra geschickt, um Zayn aufzutreiben.

"Es tut mir leid, Hoheit.", entschuldigte Zayn sich beschämt.

Liam sah Zayn streng an. "Das war der zweite Verstoß innerhalb einer Woche. Solltest du dir einen weiteren Fehltritt erlauben, wirst du aus dem königlichen Dienst entlassen."

Die Leibwache sah den Prinzen entsetzt an. "Es wird nicht wieder vorkommen.“, wiederholte er seine Aussage vom letzten Mal. Er musste dass unbedingt besser regeln.

"Ihr seid die Beiden, auf die ich am meisten vertrauen muss, Zayn. Wir kann ich mich auf dich verlassen, wenn du sogar das Pünktlich kommen vernachlässigst?" Liam seufzte. "Wir auch immer, wir müssen jetzt los.“

Zayn starrte bedrückt vor sich hin, wie Hand griffbereit an seinem Schwert, falls etwas sein sollte.

Louis war ebenfalls in Gedanken. Mit wem konnte Zayn sich treffen, dass er so abgelenkt war? Auf die Lauer legen konnte er sich nicht, da spielte ihr Schichtplan nicht mit. Einer musste ja immer bei Liam sein. Mindestens.

"Gute Abend, Mutter." Liam lächelte seine Mutter leicht an und setzte sich. Sein Vater war für einen wichtigen Termin in der nächsten Stadt. Er war sehr selten im Schloss anzutreffen.

"Guten Abend, mein Sohn." Die Mutter nickte ihm leicht zu. "Sie können den ersten Gang bringen.", wandte sie sich an einen der Bediensteten.

"Ich habe einen Schneider gefunden.", verkündete der Thronnachfolger. "Diese Jacke ist von ihm.“

Die Königin blickte auf und erhob sich dann. "Lass mich sie mal ansehen."

Liam stand auf und ging zu seiner Mutter. "Mir gefällt sie sehr gut. Der Schnitt und die Farben sind fantastisch.", gab er seine Meinung bekannt.

Die Königin strich über den Stoff und besah sich die Nähte genauer. "Sie steht dir sehr gut." Lobte sie.

"Danke schön."

"Ich bin einverstanden. Der Schneider soll dir ein Kostüm für den Ball anfertigen."

Der Brünette strahlte breit. "Vielen Dank, Mutter!"

"Von woher kommt der Schneider, sagtest du? Ich möchte ungern, dass du regelmäßig zu weit fort reitest."

"Aus einem Dorf in der Nähe. Nick meinte, es sei eine knappe Stunde, wenn man mit dem Pferd reitet.“

"Ich werde mit deinem Vater sprechen, ob es ihm lieber ist, wenn du ins Dorf reitest oder der Schneider zum arbeiten nach oben auf die Burg kommt."

"Darf ich wenigstens einmal ins Dorf? Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr draußen." Liam schob die Unterlippe vor.

"Wir gewähren dir im Moment viele Freiheiten, ich bitte dies zu beachten." Die Diener begannen den ersten Gang aufzutragen.

Liam seufzte. "Ich weiß, Verzeihung."

"Wir werden sehen. Ich spreche mit deinem Privatdozenten über deine Leistungen. Danach werde ich es entscheiden."

"Es ist einfach... Ich komm so gut wie nie aus dem Schloss. Die einzige Freunde die ich hab sind Zayn, Louis, Perrie und Claira. Ich würde so unheimlich gerne neue Leute kennen lernen. Normale Leute."

"Du meinst einfaches Volk aus den Dörfern und Bauern? Das sind Menschen, de auf deinem Bildungsniveau wohl kaum mithalten können."

"Es geht mir nicht um Bildung und auch nicht um Reichtum. Ich will einfach neue Menschen treffen."

"Also du vierzehn warst, wollte ich dich auf eine Bildungsreise aus das Festland schicken. Dein Vater hat abgelehnt.", erzählte die Königin und beäugte die Platten mit Fleisch, Gemüse und dunkler Soße.

Liam runzelte verwirrt die Stirn. "Warum das denn?"

"Du warst noch nicht bereit in diesem Alter. Du warst noch so jung, so naiv und körperlich noch nicht so weit entwickelt. Mit sechzehn hast du dann begonnen erwachsen zu werden, aber damals war es undenkbar dich fortzuschicken. Und heute hast du andere Aufgaben. Wenn du vermählt wurdest kannst du deine Hochzeitsreise nach Frankreich machen. So eine Bildungsreise wird oft veranlasst um die Bindungen zwischen den Häusern zu stärken. Dann wäre es wahrscheinlicher, dass du eine der Töchter aus jener Familie ehelichst, bei der du zu Gast warst.", erklärte die Königin.

"Aha." Liam stocherte in seinem Essen herum. Er hatte keine Lust auf diese Hochzeit.

"Liam, iss anständig.", forderte die Mutter ihn streng auf. "Sitz gerade." Dann rümpfte sie die Nase. "Riechst du das auch?"

Der Brünette verdrehte die Augen und setzte sich gerade hin. "Nein, ich rieche gar nichts.", log er gekonnt.

Zayn, der kalkweiß in Gesicht war, krallte sich in seiner Hose fest. Verdammt. Louis versuchte durch den Mund zu atmen. In der Hitze des Speisesaals breitete sich ein intensiver Geruch nach Pferd aus.

"Eure Hoheit.", Zayn räusperte sich. "Dürfte ich in meine Kammer gehen? Ich fühle mich nicht sehr wohl."'

Die Königin fixierte die Wache einen Augenblick lang. "Liam, ich werde dir Ersatz für die Wache suchen. Er soll sich auskurieren. Es ist jetzt das zweite Mal, dass sich der Gentleman entschuldigt."

Liam warf Zayn einen Seitenblick zu und nickte. "Ja, das wird wohl das Beste sein."

"Ihr dürft gehen.", wand sich die Königin an Zayn. "Gehabt euch wohl."

"Danke, eure Hoheit." Zayn verneigte sich, sah Louis entschuldigend an und ging aus dem Speisesaal.

Louis unterdrückte ein Kopfschütteln. Am liebsten hätte er Zayn jetzt verfolgt, aber er konnte hier nicht weg.

Der Schwarzhaarige eilte in seine Kammer und schloss hinter sich ab. Herr im Himmel. Das musst er doch irgendwie in den Griff bekommen können! Er konnte doch auch nichts dafür, dass ein bestimmtes Mitglied der Stallleute im Königshaus ihm den Kopf verdreht hatte!

"Die Wachteleier sind fantastisch, Liam. Du solltest sie probieren.", empfahl die Mutter.

"Das Lamm ist auch sehr gut.", murmelte der Prinz. Zayn verheimlichte irgendwas, das wusste er. Nur was?

Zayn unterdessen sah aus dem Fenster seines Kämmerchens nach unten auf den Hof. Im hintersten Fenster des Stalles brannte eine Laterne - das Zeichen, dass er vermisst wurde.

Mit einem Seufzen öffnete er das Fenster. Sollte er es riskieren und wieder hingehen?

Unten im Stall wartete eine langbeinige Schönheit seufzend darauf, dass die Leibwache wieder nach unten kam. Vor einigen Monaten waren sie sich das erste Mal begegnet - es war wie Liebe auf den ersten Blick gewesen.

Zayn wartete noch knapp zwei Stunden bis es dunkel war und die ersten Sterne am Himmel zu sehen waren. Durch das Schloss zu gehen war jetzt viel zu riskant, also kletterte er an den Ranken unter seinem Fenster die Hauswand nach unten, steht's darauf bedacht, im Schatten zu bleiben.

Auf leisen Sohlen eilte er über das Gelände, bis er am Stall angekommen war. Die Stalltür war noch nicht verschlossen, also konnte Zayn hinein. Ganz hinten am Ende der Stallgasse war noch ein flackerndes Lichtspiel zu erkennen, welches dem Dunkelhaarigen den Weg wies.

Seufzend rollte sich Zayns Liebschaft im Stroh auf den Bauch und schob die Unterlippe vor. Würde er heute wohl noch einmal kommen? Heute Mittag war es sehr, sehr knapp gewesen.

"Hallo?" Da waren doch Schritte zu hören, oder? Kam Zayn jetzt oder war es etwa Louis, der sich auffliegen lassen wollte? Das wäre schlecht. Sehr schlecht.

Zayn strich sich die Haare aus dem Gesicht und bog um die Ecke. "Hallo, Schönheit.", lächelte er und kniete sich über den schlanken Körper, der auf dem Stroh gebettet war.

"Zayn! Ich hab dich schon vermisst." Große Puppenaugen mit langen Wimpern blinzelten den jungen Mann an.

"Ich dich auch." Der Schwarzhaarige küsste die pinkfarbenen Lippen vor sich sanft.

"Hast du schon frei, Hübscher? Nicht, dass wir wieder fast erwischt werden."

"Mhm." Zayn legte sich hin und zog den schmalen Körper auf sich. "Ich hab gesagt, dass es mir nicht gut geht."

"Hast du den Prinzen belogen? Wow, hübsch /und/ auch noch mutig."

"Ich hab alle angelogen.", murmelte Zayn und spielte mit den langen Haaren die auf seine Brust lagen. "Es ist so unfair, dass wir das hier verstecken müssen."

"Ich weiß." kam es flüsternd zurück. "Aber Beziehungen unter Bediensteten werden nun mal nicht geduldet."

"Ich sags ja, es ist unfair." Seufzend schloss der Leibwächter die Augen. "Ich darf nicht wieder einschlafen.", murmelte er. "Sonst bekommen wir beide noch Riesenärger. Mir wurde heute schon damit gemahnt, dass ich gefeuert werde, wenn ich noch einmal zu spät komme."

"Was? Dann würden wir uns ja gar nicht mehr sehen." Eine Hand trippelte über Zayns Oberkörper. "Dann halten wir dich mal wach, Mhm...?"

Zayn grinste und vergrub seine Hand in der Haarpracht vor sich. "Das wäre nicht schlecht."


+++


"Gut, Liam. Dann steig mal auf." Perrie, die Reitlehrerin und Angestellte im Stall, stand mit einem Schimmel an der einen und mit einer Reitgerte in der andren Hand vor Liam. "Üben wir mal deine Haltung."

Liam nickte und trat in den Steigbügel. Dann schwang er sich auf das Pferd und atmete tief durch. Perrie war nett, aber dass er diese Reitstunden nehmen musste nervte ihn manchmal.

"Schau nicht so." Die Blondhaarige klopfe der Stute sanft auf den Hals. "Leg los. Ich schau es mir an. Ist ja nicht das erst Mal, dass du reitest."

Liam nickte und begann im Kreis zu reiten. Dabei bemühte er sich, den Rücken die ganze Zeit gerade zu halten.

"Sehr schön. Das Kreuz noch ein klein wenig gerader.", rief Perrie und joggte neben ihnen her.

Liam ächzte und gab sich alle Mühe. Er ritt gern einfach querfeldein oder über die Wiese. Da achtete niemand darauf, wie er aussah.

"Und jetzt mal im Galopp!"

Das gefiel dem Prinzen schon besser. Er begann sein Pferd anzutreiben und wetzte mit ihm durch die Bahn. Perrie blieb am Holzhaus stehen und sah dem Prinzen zufrieden zu.

"Das sieht gut aus.", lobte sie, als der Brünette wieder bei ihr ankam.

Liam ließ sein Pferd austraben und grinste Zayn zu, der mit Louis zusammen zusah. Die Reitlehrerin folgte Liams Blick und winkte den Leibwächtern lächelnd zu.

“Alles klar, Jungs?", fragte sie neugierig und stellte sich zu Ihnen.

"Morgen, Perrie." Zayn lächelte und Louis nickte der jungen Frau ebenfalls freundlich zu. "Unser Prinz macht sich gut."

"Das tut er, ja." Die Blondine lehnte sich neben Zayn an. "Die Pferde waren gestern viel ruhiger nachdem du hier war.", informierte sie den Schwarzhaarigen. "Sie mögen dich, du solltest öfter vorbeikommen."

Zayn lachte. "Gern. Ich habe nichts gegen Pferde, auch wenn mir Hunde lieber sind." Er betrachtete die junge Frau wohlwollend. Sie war sehr gut in ihrem Job.

Lou zog eine Augenbraue hoch. Flirteten die beiden etwa?

Perrie kicherte leise. "Okay Liam, das reicht.", rief sie und klatschte in die Hände.

Der junge Prinz ließ das Pferd noch eine Runde langsam laufen, dann stieg er geschickt ab und klopfte der Stute auf den Hals. "Gutes Mädchen."

Die Stute stupste Liam mit ihrem Kopf an. "Willst du sie in den Stall bringen?", fragte Perrie, wurde aber von Zayn unterbrochen.

"Ich kann es auch machen."

"Wenn du möchtest. Das ist sehr hilfsbereit." Perrie lächelte.

Der Leibwächter lächelte und nahm Liam das Pferd. "Komm, Süße. Dann bringen wir dich mal in deine Box."

Jetzt war Louis sich ganz sicher. Zayn versuchte Perrie mit seinem Verhalten zu beeindrucken. Er unterdrückte ein anzügliches Pfeifen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Der Leibwächter und die Reitlehrerin also, tststs.

Liam sah den beiden hinterher. "Irgendwas stimmt da nicht.", murmelte er.

"Was meinst du?" Perrie lächelte vorsichtig.

"Zayn ist in letzter Zeit ganz schön verantwortungslos.", erklärte Liam. "Kommt immer wieder zu spät, ist nicht ganz bei der Sache.“

"Er wird dem Pferd aber nichts tun, oder? Ich werde schnell hinterher gehen und gucken." Eilig verschwand Perrie durch die Boxengasse.

Louis und Liam sahen sich gegenseitig an. "Meinst du die Beiden haben was miteinander?", fragte die Leibwache.

"Kann doch sein, oder? Zayn riecht ständig nach Stall, Perrie ist /immer/ im Stall. Er ist manchmal voller Stroh, und ist total abwesend." Der Prinz seufzte. "Ich müsste das eigentlich sofort unterbinden."

"Naja. Wir wissen nicht, ob es stimmt." Louis runzelte die Stirn und beobachtete die Gärtner bei ihrer Arbeit. Die Blumen begannen langsam aber sicher alle zu blühen, er Schlossgarten war im Frühling und Sommer schön anzusehen.

"Wollen wir mal nach schauen?", flüsterte Liam. In seinen Augen glitzerte die Abenteuerlust.

Louis grinste und nickte. "Dann wollen wir mal."

Perrie und Zayn standen vor der Box in dem Liams Pferd untergebracht war und unterhielten sich angeregt. "Ich muss auch mal unbedingt wieder mit Bailey ausreiten.", murmelte er. "Sie war schon lange nicht mehr richtig unterwegs." Die schwarze Stute war sein Pferd.

"Ich hatte sie letztens in der Bahn und habe ein paar Kommandos mit ihr geübt.", erzählte Perrie und pflückte den Dunkelhaarigen etwas von der Schulter. "Sie ist ausgesprochen gehorsam."

"Das ist sie, ja.", lächelte der junge Mann. "Sie ist ein tolles Pferd."

"Und macht dir deine Arbeit Spaß? Ich stelle mir das total spannend vor, immer auf der Hut zu sein, den Prinzen zu bewachen." Einer der Stallburschen betrat die Box und begann das Pferd abzusatteln und zu striegeln. Perrie und Zayn waren total in die Unterhaltung vertieft.

"Es ist in Ordnung.", nickte Zayn. "Liam ist ein einfacher Mensch. Wir haben Glück mit ihm. Nicht jeder Adelige ist so nett wie er."

"Ja, das stimmt. Ich kam von einem anderen Gestüt auf einem Hof... mein lieber Mann, da hatte man es nicht leicht. Besonders nicht als Frau."

"Das kann ich mir vorstellen."

"Meinst du da läuft was bei Zayn und Perrie?", zischte Louis und sah Liam an. Sie hielten sich bedeckte hinter einer Holzwand.

"Ich glaub schon, es sieht so aus.", murmelte der Prinz und schielte um die Ecke.

Perrie strahlte den athletischen jungen Mann vor sich an. Zayn war ein wirklich attraktiver Mann. Zu schade, dass Beziehungen unter Bediensten verboten waren - gleich ob man vorhatte auch zu heiraten.

"Nun. Ich werd dann mal wieder gehen. Der Prinz muss beschützt werden." Zayn grinste. "Wir sehen uns, Perrie."

"Auf Wiedersehen, besuch mich mal wieder.", lächelte sie und lehnte sich seufzend an die Box hinter sich. Sie beobachtete wie Zayn den Stall verließ und knabberte auf ihrer Lippe herum. "Ist er nicht süß?"

Der Stallbursche richtete sich auf. "Kann ich nicht beurteilen.", murmelte er und raufte das Stroh zusammen.

"Ich bin heute Abend nicht auf dem Hof, ich darf ins Dorf hinunter. Machst du alles dicht, wenn du schlafen gehst?", bat die junge Frau.

Der junge Mann nickte. "Natürlich, Perrie. Ich kümmere mich um alles."

"Danke, du bist fantastisch. Und super, dass du das Pferd fertig gemacht hast - ich schulde dir was."

Der Größere grinste. "Ich gebe mein Bestes."


+++


Niall stand summend mit Josh neben sich in der Schneiderei. "Genau hinsehen, ja?" Er zeigte seinem Schützling gerade neue Stichmuster.

Josh nickte und prägte sich aufmerksam alles ein. "Das scheint mir sehr stabil zu werden und kaum sichtbar. Das ist gut."

"Es ist ganz einfach.", lächelte Niall und reichte Josh Nadel und Faden. "Versuch es mal."

"In Ordnung." Konzentriert begann Josh das weiterzuführen, was Niall begonnen hatte. Der gelernte Schneider sah dem Lehrling prüfend auf die Finger.

"Sehr gut. So machst du jetzt das ganze Hemd."

Josh nickte und vertiefte sich ganz in seine Arbeit. Niall nickte zufrieden und wuselte durch seinen Laden. Seit bekannt geworden war, dass das Königshaus eins seiner Stücke erworben hatte, brummte das Geschäft. Leute aus den umliegenden Dörfern kamen sogar zu ihnen zum einkaufen. Fröhlich sortiert er die Klamotten in den Regalen neu und zog die ausgelegten Stoffe glatt.

"Ich spiele mit dem Gedanken, Kopftücher ins Sortiment aufzunehmen.", bekannte der Brünette. "Aus den neuen Stoffen, die wir besorgt haben.“

"Wir bringen wirklich Farbe in das Dorf, merkst du das? Noch vor einiger Zeit waren Brauntöne vorherrschend, jetzt leuchten die Menschen.", schwärmte Josh. "Das gefällt mir so gut.“

"Ja, mir auch." Niall lächelte glücklich und sah in das Buch mit den Bestellungen. "Es läuft wahnsinnig gut. Wir haben für die nächsten Wochen fast täglich Bestellungen."

"Das ist gut, auch wenn ich kaum mehr zum schlafen komme." Josh grinste. "Aber es ging uns selten so gut."

"Wenn es dir zu viel wird sag es mir bitte. Wir können uns auch abwechseln.", machte Niall den Vorschlag.

"Es ist in Ordnung.", sagte Josh überzeugt. "Du hast mich durchgefüttert obwohl du selber nichts mehr hattest. Ich versuche mich dafür zu revangieren."

"Ich hätte das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können. Außerdem machst du dich bisher sehr gut."

"Danke.", sagte Josh aus vollem Herzen. "Danke, für alles, was du tust. Das bedeutet mir sehr viel."

Niall lächelte und drückte Joshs Schulter sanft."Was ist eigentlich mit der jungen Dame von letztens, die Braunhaarige? Hast du sie noch einmal getroffen?"

Josh grinste. "Ja, schon." Er dachte mit Wohlwollen daran zurück.

"Das freut mich, sie war wirklich nett."

"Ich werde mich auf jeden Fall wieder mit ihr treffen."

"Ja? Sehr schön. Sie passt gut zu dir." Niall sah aus dem Fenster und fuhr sich durch die Haare. "Du, Josh. Kannst du Haare schneiden?", fragte er dann neugierig und betrachtete sich in seiner Fensterscheibe.

"Sie sind dir zu lang geworden, Mhm?" Josh stellte sich hinter ihn und fuhr prüfend durch die braunen Zotteln. "Ich kann es versuchen", bot er an.

Der Schneider grinste schief. "Das wäre super. Wir müssen ja gut aussehen, wenn wir den Prinz treffen."

"Natürlich. Setz dich mal auf den Stuhl, ich will sehen, was ich hinkriege."

"Ich schließ noch den Laden ab." Niall hechtete zur Tür und schloss sie ab. "Es ist eh schon spät genug."

Josh nickte und suchte sich eine Schere um Nialls Haare zu stutzen. "Ich würde das Mädchen gern mal zu uns einladen, wäre das in ordnung für dich? Dann lernt ihr euch auch mal kennen."

Der Ältere nahm auf dem Stuhl Platz. "Ja, natürlich. Das stört kein bisschen."

"Danke." Josh strahlte und begann vorsichtig Nialls Haare zu kürzen.

Niall schloss entspannt die Augen. "Nach sie nicht zu kurz, ja?", bat er grinsend. "Ich will keine Glatze."

"Natürlich nicht." Lachte der Andere. "Ich ändere nur den Schnitt etwas."

Kapitel vier





Kapitel vier


"Bist du bereit?" Louis stand mir Zayn vor den Ställen und sie warteten, dass ihnen die Stalljungen die Pferde herausbrachten. Sie wollten heute in das Dorf hinunter reiten und den Laden aufsuchen, der die neue Garderobe für ihren Prinzen anfertigen würde. Als Leibwachen wollten sie alles ganz genau unter die Lupe nehmen und auch den Schneidern auf den Zahn fühlen.

Zayn nickte und nahm dem Stallburschen sein Pferd ab. "Danke schön." Er lächelte breit und klopfte Bailey auf den Hals.

"Sie bockt heute ein bisschen", warnte der Dunkelhaarige "Ich hoffe du kommst mit ihr zurecht."

"Das bekommen wir schon hin." Die Leibwache sah Bailey in die Augen. "Na, Süße? Willst du heute nicht so?“ Das Pferd schnaubte Zayn an und stieß ihren Kopf nach vorne. Zayn lachte leise und gab ihr einen Kuss auf die Nase. "Dann packen wir es mal. Danke fürs fertig machen, Harry.“ Er warf dem jungen Mann noch ein Grinsen zu und stieg auf sein Pferd auf.

Harry grinste Zayn an und klopfte Bailey auf den Hals. "Kein Problem. Viel Spaß euch Jungs im Dorf.“

"Danke. Schauen wir mal was sich so verändert hat." Zayn nickte Louis zu. "Gehen wir?"

"Bereit, wenn du es bist." Geschickte schwang Louis sich auf sein Pferd. "Ruhig, Mädchen."

"Dann gehen wir. Bis später, Harry." Zayn nickte dem Lockenkopf zu und ritt mit Louis davon Richtung Dorf.

Sie kamen eine knappe Stunde später im Dorf an. Ihre Aufzüge erregten Aufsehen und sie nickten den Menschen lächelnd zu, während sie durch die Gassen trabten. "Was meinte Grimshaw noch mal? Wo ist die Schneiderei?", fragte Zayn und sah sich um.

"Irgendwo mitten im Dorf am Marktplatz, so weit ich weiß.", antwortete Louis und besah sich die bunten Stände und die vielen Menschen.

"Mhm." Der Schwarzhaarige ließ seinen Blick schweifen. Es war ganz schön viel Tumult in dem kleinen Dörfchen.

"Ich hatte das Alles viel grauer und trister in Erinnerung.", stellte Louis fest und ließ sein Pferd langsamer laufen. "Sollen wir mal jemanden fragen?“

"Es gefällt mir. Es ist richtig bunt geworden." Die Leibwächter brachten ihre Pferde zum Stehen und stiegen ab.

Ein Mann mittleren Alters näherte sich den beiden Männern und verbeugte sich. "Ich habe einen Stall. Ich kann Ihre Pferde versorgen." Die Beiden machten großen Eindruck auf die Dorfbewohner, mit ihren Uniformen und den großen Rössern. Sie strahlten aus, dass sie vom Hofe kamen und guter Herkunft waren.

Zayn und Louis sahen sich einen Moment lang an. "Passen Sie gut auf sie auf.", warnte der Größere von beiden mit ernster Miene

"Natürlich, natürlich." Der Mann verneigte sich noch einmal tief. "Sie bekommen nur das Beste."

Die Leibwachen nickten zufrieden und übergaben ihre Pferde, bevor sie sich daran machten die Schneiderei aufzusuchen

Josh rüttelte an Nialls Arm, der gerade Stoffe zurecht schnitt. "Niall! Niall! Niall, guck mal!" Er hatte die beiden Uniformierten erspäht.

Der Brünette schnitt sich vor Schreck mit der Schere in den Finger. "Aua!" Er verzog das Gesicht und sah seinen Finger missliebig an. "Was ist?", fragte er und wickelte ein Stück soff um seinen lädierten Finger.

"Oh Gott, das tut mir so leid!", quietschte Josh. "Das wollte ich nicht!"

"Nah, schon okay." Der Schneider drückte fest auf seinen Finger und stöhnte leise. "Also, was ist passiert? Wer-"

"Guten Tag.", unterbrach eine tiefe Stimme das Gespräch der Beiden.

Josh reagierte schnell und machte eine höfliche Verbeugung. "Guten Tag, wir freuen uns, Sie bei uns begrüßen zu dürfen.“

"Wir sind die Leibwächter des Prinzen.", stellte Zayn sie vor. "Zayn Malik, das hier ist Louis Tomlinson. Wir sind hier um uns umzusehen, wenn es Ihnen recht ist."

"Natürlich." Niall nickte eifrig. "Ich bin Niall Horan, mein Kollege ist Josh. Josh Devine. Wir fühlen uns geehrt von Ihrem Besuch.“

Zayn lächelte. "Sie können sich geehrt fühlen, wenn der Prinz kommt. Wir sind nicht so nennenswert." Er nickte Louis zu, und gab ihm damit das Zeichen sich umzuschauen.

Louis besah sich jeden Winkel genau und strich auch über die Stoffe. "Das scheint alles sehr gut in Schuss zu sein.", lobte er.

Niall nickte erfreut. "Wir verarbeiten nur sehr gute Stoffe."

Zayn nahm Niall eine Stoffrolle ab und rieb sie zwischen den Fingern. "Das fühlt sich gut an. Ich denke, die Majestät wird zufrieden sein."

"Es wäre uns eine Ehre, die Gewänder für den Prinzen zu schneidern.", strahlte Josh. Er versuchte erst gar nicht seine Freude zu verbergen. "Niall hat unheimliches Talent. Eure Hoheit wird nicht enttäuscht sein."

"Wir haben die Jacke gesehen, die Prinz Liam schon erhalten hat. Er trägt sie sehr gerne."

„Das freut uns sehr." Niall lächelte glücklich. "Wir hatten nicht damit gerechnet, Besuch von Eurem Boten zu bekommen."

Zayn nickte und besah sich das Regal mit den restlichen Utensilien. "Wir gedenken morgen oder in zwei Tagen erneut hier zu erscheinen. Dann in Begleitung des Prinzen."

Die Beiden Schneider nickten aufgeregt. "Ich hab den Prinzen noch nie gesehen." Niall bekam rote Wangen.

"Dann werden Sie ihn bald kennen lernen. Er ist groß und dunkelhaarig. Wie sein Vater, der König. Wart Ihr noch nie bei einer der großen Ansprachen?"

"Doch, doch. Aber wenn man ganz hinten steht, sieht man nicht sehr viel."

"Das stimmt." Zayn grinste und streckte dann knackend seinen Rücken durch. "Wir würden sie beide dann bitten sicher zu stellen, dass wir die einzigen Menschen sind, die den Laden betreten, solange unser künftiger König anwesend ist. Aus Sicherheitsgründen."

"Natürlich. Wir werden uns darum kümmern.", nickte Niall. "Es wird alles ruhig ablaufen."


"Sehr schön." Louis nickte und lächelte den jungen Männern zu. "Wir sollten uns wieder auf den Weg machen, Zayn. Liam wird bald fertig sein mit dem Training, dann sind wir wieder gefragt."

"Ja, du hast Recht. Aber wir sollten mit Bailey und Thunder noch ein wenig länger ausreiten. Sie müssen mal wieder ausgepowert werden."

Louis nickte und hielt durch das Fenster nach dem Sattler Ausschau, der ihre Pferde in Obhut genommen hatte. "Thunder war schon ganz enttäuscht, dass wir so früh angehalten haben."

"Mr. Horan, Mr. Devine." Zayn reichte den beiden die Hand. "Wir sehen uns in ein paar Tagen wieder."

"Auf Wiedersehen." Niall strahlte. "Wir freuen uns schon."

"Das lässt sich nur zurückgeben." Zayn verbeugte sich leicht. "Einen schönen Tag wünsche ich." Mit diesen Worten ging er aus der Schneiderei und suchte mit Louis zusammen ihre Pferde.

Der Sattler hatte den Pferden Heu und Wasser gegeben und sie im Schatten untergebracht. Er schickte seinen Sohn los um die beiden jungen Männer zu suchen.

"Entschuldigung.", der Junge sah die Leibwachen mit großen Augen an. "Mein Vater hat Eure Pferde bei uns untergebracht. Ich werde Euch hinbringen, wenn Sie möchten."

Zayn lächelte den Jungen aufmunternd an. Er schien sich etwas zu fürchten. "Das wäre großartig.", sagte er dann. "Vielen Dank."

Der kleine Junge lächelte zaghaft zurück. "Folgen Sie mir.", murmelte er und drehte sich um, um den Weg zu weisen.

"Wie heißt du denn?", fragte Zayn freundlich.

"Emil, Sir.", antwortete der Blondhaarige dem Leibwächter und warf einen ehrfürchtigen Blick auf dessen Schwert.

"Möchtest du dir das Schwert mal anschauen?", fragte Zayn lächelnd und legte seine Hand beim Laufen auf Emils Schulter.

Emil riss die Augen auf. "Das wäre eine Ehre, Sir.", sagte er aufgeregt.

"Dann fragen wir mal deinen Vater, ja? Und dann darfst du es dir ansehen."

"In Ordnung." Sie liefen die letzten Meter zum Stall, vor dem Emils Vater gerade Stroh zusammen raufte.

"Hallo." Zayn und Louis begrüßten den Mann und sahen ihre Pferde zufrieden kauen.

"Vater! Vater! Der Mann hat gesagt, dass ich sein Schwert anschauen kann! Darf ich? Oh, bitte darf ich?"

Emils Vater sah Zayn überrascht an. "Wenn der Herr es vorgeschlagen hat kann ich schlecht nein sagen.", lächelte er dann. Er konnte seinem Sohn auch mal eine Freude bereiten.

Emil sah Zayn aufgeregt an. Dieser ging auf die Knie herunter und legte das Schwert auf seinen Beinen ab. "Streich mal über die Klinge. Aber nur über die flache Seite, ja?"

Der kleine Junge nickte begeistert und ließ seine Finger über das Metall gleiten. "Mussten Sie es schon einmal benutzen?", fragte er leise und betrachtete den aufwendig kreierten Griff.

"Nur bei einem Schaukampf. Es schreckt alle bösen Menschen ab, die unserem Prinzen etwas antun wollen."

"Wurde der Prinz schon einmal angegriffen?"

"Einmal haben es Räuber versucht, aber Louis und ich haben sie vertrieben."

Emil sah zwischen Louis und Zayn mit Teller großen Augen hin und her. "Der Prinz wird von uns gut beschützt.", lächelte Louis. "Es gibt einen Grund, warum wir seine Leibwachen sind."

"Kann ich auch eine Leibwache werden?", fragte Emil mit glitzernden Augen.

"Wenn du noch ein paar Jahre älter bist und groß und stark, dann mit Sicherheit."
Emil strahlte und umarmte Zayn stürmisch. Der Schwarzhaarige lachte und erwiderte die Umarmung, nachdem er das Schwert auf Sicherheitsabstand gebracht hatte.

Louis hatte unterdessen die Pferde aus dem Stall geholt und begrüßte Thunder, die jetzt begann an seinem Kragen zu kauen. "Ich bin keine Karotte, Thunder.", lachte der junge Mann und drückte seinem Pferd einen Kuss auf den Kopf. Die Stute schnaubte leise und sah ihn aus treuen, dunklen Augen an. "Dann werden wir jetzt mal noch ein bisschen reiten damit ihr euch austoben könnt, hm?"

Zayn verabschiedete sich unterdessen von Emil und seinem Vater. Der kleine Junge schaute Zayn voller Bewunderung an. Zuerst hatte er Angst gehabt, aber jetzt nicht mehr.

"Wir sehen uns in ein paar Tagen vielleicht wieder, dann bringen wir auch den Prinzen mit.", erzählte er grinsend und wuschelte Emil durch die blonden Haare.

Der Kleine kicherte und strahlte begeistert.

"Vielen Dank, dass Sie auf Bailey und Thunder aufgepasst haben.", Zayn lächelte Emils Vater an.

"Das ist doch selbstverständlich."Der Mann nickte eifrig. "Es ist hier üblich, dass man sich gegenseitig hilft."

"Das ist uns schon aufgefallen."

Der Sattler nahm einen Eimer vom Boden hoch und begann seinen eigenen Pferden Karotten zu geben. "Die Zeiten sind hart und jeder gibt von dem, was er über hat. So funktioniert das hier. Die einen haben Nahrung, andere haben Kleider. Und wo etwas fehlt, da greift die Gemeinschaft ein. Ich bin stolz auf dieses Leben."

Zayn nickte anerkannt. "Wir hatten so ein Leben nie.", gab er zu. "Wir kennen den Prinz schon sehr lange und sind vor ein paar Jahren Leibwächter geworden. Aber ich bewundere Sie sehr für dieses Leben hier, wir wissen, dass es hart ist."

"Ich kann mich nicht beschweren, der König ist gütig. Doch ohne den Zusammenhalt würde es hier nicht laufen."

"Das kann ich mir vorstellen.", murmelte Zayn und sah zu Louis. "Gehen wir weiter, bevor es zu spät wird?"

"Klar, ich bin schon bereit."

"Wunderbar. Vielen Dank noch mal." Sie schwangen sich auf ihre Pferde und lächelte noch einmal, bevor sie davon ritten. Sie ritten aus dem Dorf hinaus ins wilde Feld. Dort konnten sich ihre Pferde richtig gehen lassen. Zayn grinste und streichelte Baileys Hals, während sie an einem kleinen Bach halten machten, damit die Pferde etwas trinken konnten.

"Du, Zaynie?" Fragte Louis leise.

Der Schwarzhaarige seufzte leise. Er konnte sich schon denken, was jetzt kam. "Hm?"

"Ich freu mich für dich und Perrie.", murmelte Louis. "Ich finde, dass ihr ein schönes Paar wärt."

Zayn sah Louis entsetzt an. "/Was/?!"

"Ich weiß, dass du was mit Perrie hast.", sagte Louis mit Nachdruck. "Ich hab euch doch flirten gesehen. Und sie ist - so wie du - ständig um Stall."

"Ich hab doch nichts mit /Perrie/.", platzte es fassungslos aus dem Größeren heraus.

Louis sah seinen Freund verwirrt an. "Dann erzähl es mir eben nicht.", sagte er beleidigt. Gott, Zayn war so /stur/!

"Ich kann dir nichts sagen, Lou, weil ich mit Niemandem etwas habe.", beharrte Zayn. "Perrie und ich sind nur gute Freunde.", murmelte er mit roten Wangen.

"Du lügst mich an.", sagte Louis und seine Stimme war bitter vor Enttäuschung und Verletzung. "Gut. Dann rede ich jetzt nicht mehr mit dir." Er gab seinem Pferd das Zeichen zum Aufbruch und wendete es.

Zayn seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. „Lou-" Aber der Blauäugige schaute Zayn nicht mehr an. "Ich habe mit Niemandem etwas, ich schwöre es."

"Erzähl´s deinem Pferd."

"Das ist wenigstens nicht gleich beleidigt, nur weil es etwas gesagt bekommt, das es nicht hören will.", murmelte er Ältere und ritt voraus.

Louis schnaufte böse und sagte nichts.

"Jetzt komm. Liam wartet."

Liam saß inzwischen mit Perrie vor dem Stall und sah den Pferden beim Grasen zu. "Ich will noch nicht heiraten.", meinte er dann plötzlich. "Das geht mir viel zu schnell."

Perrie sah den jungen Prinzen erstaunt an. "Du sollst bald heiraten?"

"Ja. Meine Eltern haben es mir vor ein paar Tagen gesagt." Der Prinz seufzte leise und rupfte Grass aus dem Boden. "Ich bin viel zu jung zum heiraten."

Die Reitlehrerin rieb sein Knie mit ihrer Hand. "Haben sie schon eine Frau für dich?"

"Ich darf mir selbst eine 'aussuchen.' " Liam verdrehte die Augen.

"Oh, du klingst wirklich nicht gerade erfreut."

"Ich will das Alles einfach noch nicht. Ich versuche es so gut es geht hinauszuzögern. Ich hab keine Erfahrungen mit Frauen, ich würde mich in Grund und Boden schämen." Der Brünette bekam rote Ohren.

"Ach, Liam." Perrie sah ihn mitleidig an. "Und wie sollst du eine Frau kennenlernen?"

"Ich hab keine Ahnung. Es soll ein Bankett oder so etwas in der Art veranstaltet werden mit anderen Töchtern aus gutem Hause." Liam starrte in den Himmel. "Ich kann aber auch nicht einfach nein dazu sagen, weißt du?"

"So grausam es klingt - aber Adel verpflichtet. Es stimmt, dass du nicht nein sagen kannst. Aber ich bin mir sicher, dass du eine tolle Frau aussuchen wirst, mit der du glücklich sein kannst."

"Ich würde so gerne neue Leute kennen lernen, aber meine Eltern sind bei so etwas wahnsinnig streng. Ich will 'normale' Menschen treffen, aus den Dörfern die keine Ahnung haben wer ich überhaupt bin, damit ich behandelt werde wie jeder andere auch."

"Das kann ich sogar verstehen. Ich komme manchmal hinunter ins Dorf, und die Menschen dort sind großartig. Sie haben nicht viel, aber sie teilen alles und feiern unglaubliche Feste. Jeder bringt mit was er hat.", erzählte die Reitlehrerin.

"Ich würde so etwas so gerne mal erleben.", sagte Liam bedrückt. "Aber ich komm aus dem goldenen Käfig hier nicht raus."

Bedrückt sah Perrie den jungen Mann an. "Ich würde dir so gerne helfen, aber ich weiß nicht wie."

"Es ist schon in Ordnung.", lächelte der Andere schwach. "In ein oder Tagen darf ich endlich wieder ins Dorf zu meinem neuen Schneider. Da freue ich mich schon drauf."

"Wirklich? Dann solltest du den Tag richtig genießen und mit den Leuten sprechen. Sie haben so viel zu erzählen."

"Zayn und Louis werden das hoffentlich erlauben."

"Ich glaube schon. Zayn ist ja selber sehr offen und zugänglich." Sie lächelte.

"Das stimmt." Liam sah Perrie lange an. Sie würde ja mit Sicherheit nicht sagen, wenn da etwas wäre.

"Ich hab mich noch nicht oft mit ihm unterhalten, aber er scheint seinen Dienst am Hofe wirklich gern zu machen"

"Nun ja, ich hab dir ja vorhin schon erzählt dass er immer öfter zu spät kommt. Ich glaube, er pflegt eine Liebschaft mit jemandem der anderen Bediensteten."

"Meinst du echt?" Perrie riss die Augen auf. "Das ist doch verboten."

"Man kann nicht alles aufhalten." Liam seufzte leise und fuhr sich mit seinen Händen über sein Gesicht.

"Jetzt bin ich aber neugierig. Hast du... einen Verdacht?", bohrte sie etwas nach.

Der Prinz nickte wortlos. "Okay, und mit wem glaubst du, trifft er sich? Oder bin ich zu neugierig?“

"Naja..." Liam sah sie aussagekräftig an.

Perrie machte große Augen. "W-wie bitte?", stammelte sie.

"Er ist andauernd in Stall ... In dem du dich auch aufhältst. Es ist die einzig logische Erklärung, wenn du mich fragst."


"Liam... weißt du, wie viele Leute auf diesem Gelände arbeiten? Er könnte sich mit jedem treffen."

"Ja, natürlich. Das weiß ich. Es kommt mir nur einfach so vor. Die Art wie ihr miteinander redet und umgeht."

"Ich bin ein gutes Mädchen, Liam. Aus einem gläubigen Elternhaus. Bevor ich nicht geheiratet habe läuft da bei mir gar nichts.", meinte Perrie trocken und hob die Augenbrauen an.

Liam's Wangen nahmen einen sanften Rotton an, als er verstand, was Perrie meinte. "Ihr könntet euch trotzdem treffen.", nuschelte er.

"Li. Es mag sein, dass er ein Liebchen hat. Aber ich bin es nicht. Ich könnte mich aber auf die Lauer legen und es herausfinden."

"Ich... Ich weiß nicht. Es ist einfach ... Es ist Zayn. Er lügt nie."

"Hat er denn behauptet, dass ich und er...? Denn /das/ wäre eine Lüge."

"Nein, er hat noch nie etwas darüber erwähnt. Wir haben einfach nur den Verdacht."

"Wer ist wir?" Perrie zupfte ein bisschen Gras aus dem Boden.

"Louis und ich." Liam sah auf, als Pferde angaloppiert kamen. "Das sind sie."

"Noch mal, und bitte glaub mir: Ich mag Zayn - aber nicht auf diese Weise."

"Ist okay, ich glaub dir." Sie standen auf und klopften sich den Schmutz von der Kleidung.

"Ich würde es ihm nicht verbieten, wenn er jemanden trifft, denke ich. So was kann vorkommen und solange meine Eltern es nicht erfahren, ist es ja in Ordnung. Aber er soll es mir von selbst sagen."

"Ehrlichkeit und Vertrauen sind gerade bei eurem Verhältnis wichtig.", bestätigte das Mädchen. Sie begrüßte die beiden und nahm Louis die Zügel aus der Hand nachdem dieser abgestiegen war.

"Alles in Ordnung, Liam?", fragte dieser und nickte Perrie dankend zu.

"Ja, alles klar." Er warf Louis einen Blick zu, nickte in Richtung Zayn und schüttelte den Kopf.

Der Kleinere hob die Augenbrauen an. "Nun, dann sollten wir reingehen, es wird langsam dunkel.", beschloss er und deutete Liam voran zu gehen.

"Ich helfe Perrie noch mit den Pferden.", sagte Zayn schnell. "Du warst auch reiten oder? Wir sollten uns alle waschen."

"Ich wollte mich jetzt auf den Weg ins Dorf machen, ich treffe mich mit einer Freundin. Aber du weißt ja wie alles geht, Bailey kannst du auch alleine fertig machen."

"In Ordnung, mach ich." Zayn kraulte Bailey zwischen den Ohren bis sie zufrieden brummte. "Viel Spaß."

"Danke." Perrie lächelte und ging davon. Louis und Liam waren schon lange vorgegangen.
Zayn führte die Rösser zurück in ihre Boxen und sattelte sie summend ab. Das striegeln würde auch nicht so lange dauern.


+++


"Das sieht gut aus, Agnes." Niall grinste die Obst und Gemüse Verkäuferin an. In dem kleinen Dorf war seit drei Tagen die Hölle los. Der Bote des Königshauses war noch einmal vorbeikommen und hatte Niall verkündet, dass der Prinz heute kommen würde; seitdem waren alle ganz aus dem Häuschen und jeder sorgte dafür, dass das Dörfchen aus allen Ecken und Enden strahlte.

"Danke, Niall." Sie lächelte. "Ich habe gehört, dass Tina und dein Freund Josh sich ausgesprochen gut verstehen..." Sie zwinkerte.

"Das stimmt." Der Brünette lächelte. "Sie treffen sich morgen wieder, so weit ich das mitbekommen habe. Ich gönne es ihm, Josh scheint mit ihr sehr glücklich zu sein."

"Sie kommt aus gutem Hause, das Mädchen und ihre Schwestern sind eine gute Partie." Die Verkäuferin lächelte ihn an. "Vielleicht ist ja auch für dich eine dabei."

"Oh, ich bin so ganz zufrieden.", wiegelte Niall ab und stellte seinen Korb auf dem Boden ab. "Ich hab kaum Zeit für eine Bindung mit jemand."

"Die Richtige wird schon kommen. Was brauchst du?" Die Verkäuferin machte eine einladende Geste über ihre Körbe.

"Fünf Äpfel.", verkündete Niall und griff in seine Hosentasche um ein paar Goldstücke hervor zu holen.

Die dunkelhaarige Frau nickte und packte ihm augenzwinkernd noch einen mehr in den Korb. Sie mochte diesen jungen Kerl, er war offen und herzlich.

"Agnes. Das muss nicht sein.", protestierte der Schneider. "Du brauchst das Alles auch zum überleben."

"Wir sind Freunde, Niall. Ich nehme es persönlich, wenn du ihn nicht nimmst." warnte sie lächelnd.

Der Brünette versehrte lächelnd die Augen und drückte der Dame zwei Goldstücke in die Hand. "Danke dir, ich revanchiere mich."

"Da bin ich mir sicher." Die rundliche Frau nahm das Geld und reichte Niall seine Ware. "Grüße Josh von mir."

"Das werde ich. Wir sehen uns!" Er drehte sich zufrieden um und schlenderte durch die Gässchen. Er sah sich fasziniert um, das Dorf war noch nie so bunt gewesen wie heute.
Josh stand derweil versonnen im Laden, schrubbte seit 10 Minuten die gleiche Stelle an ihrer Theke und dachte an die junge Frau, die er kennen gelernt hatte.

"Josh. Hör auf zu träumen." Niall kam grinsend in den Laden. "Ich geh mich schnell umziehen und dann machen wir hier alles fertig."'

Der Angesprochene erwachte aus seiner Trance. "Oops, entschudigung. Ich war nur gerade ganz weit weg..."

"Ich hab es gemerkt!", rief Niall von oben und stellte den Korb mit Obst und Käse ab.

"Sie ist intelligent, wunderschön und hat Manieren. Dazu ist sie trinkfest. Wie sollte ich mich nicht in sie verlieben."

Der brünette Schneider lächelte, während er in seine beste Hose schlüpfte. "Ich passt gut zusammen.", meinte er, während er sich im Gehe das Hemd anzog und wieder nach unten kam.

"Ich würde dir ihre Schwestern vorstellen, aber daran scheinst du ja weniger interessiert zu sein..."

"Lieb gemeint, aber nein, danke." Niall grinste schwach. Natürlich hätte er gerne jemanden, aber wenn man als Mann mit einem Mann zusammen war, war das nicht wirklich gerne gesehen. Der Andere seufzte und verschwand mit seinen Gedanken wieder.

Nachdenklich ging Niall durch seine kleine Schneiderei und richtete ein weiteres Mal alles zurecht. Er hatte schon Erfahrungen mit Männern gemacht, das war zwar Ewigkeiten her, aber er hatte sie gemacht und er vermisste es sehr, jemanden zu haben mit dem er Alles tun konnte. Es war in ihrer Zeit nur einfach schwer, einen Partner zu finden. Öffentlich könnte man seine Gefühle gar nicht zeigen ..

"Niall! Niall!", rief Josh aus dem Verkaufsraum. "Ich höre Reiter! Ich glaube sie kommen!"

Auch draußen auf dem Marktplatz brach das Chaos aus. Jeder wollte etwas sehen. Nervös wirbelte Angesprochener herum und eilte zurück zur Theke. Oh Gott.

Tatsächlich ritten Louis, Zayn und ihr Prinz gerade die Dorfstraße hinunter. Liam war selig, endlich durfte er mal raus, etwas sehen, mit Menschen sprechen.

"Okay, Liam. Hier wären wir." Sie brachten ihre Pferde vor der Schneiderei um Stehen.

Fasziniert sah Liam sich um, er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und winkte den Menschen fröhlich zu. "Das ist unheimlich toll hier.", verkündete er und sprang von seiner Stute.

Louis lächelte und erblickte Emila und seinen Vater. "Dort hinten ist der Sattler. Er hat schon beim letzten Mal auf die Pferde aufgepasst."

Liam nickte und ging auf den älteren Mann und seinen Sohn zu. "Schönen guten Tag.", lächelte er und streckte die Hand zum Gruß aus.

Erschrocken sah der Mann ihn an und ging erstmal auf die Knie. "Eure Hoheit."

"Bitte, lassen Sie das.", verlangte der Prinz. "Behandelt mich wie jeden anderen auch."

"Ihr müsst keine Furcht haben.", sagte Zayn und nickte. "Der Prinz erhebt nicht den Anspruch, sich über euch zu erheben."

"Ich bin froh, euch alle kennenzulernen.", lächelte Liam und drehte sich einmal im Kreis. "Ihr habt ein wunderschönes Dorf."

Die Dorfbewohner raunten. Der Prinz schien ein ausgesprochen freundlicher Mensch zu sein. Die Gemüseverkauferin trat vor. "Eure Hoheit, wir sind sehr stolz, euch hier begrüßen zu dürfen."

Liam lächelte und verneigte sich leicht. "Es freut mich sehr."

Zayn und Louis übergaben, immer mit wachsamen Blicken, die Rösser an Emils Vater.

"Würde Sie mich herumführen? Ich würde gerne alles sehen."

"Aber ja, natürtlich." Agnes machte einen unbeholfenen Knicks. Louis und Zayn folgten, ließen Liam aber alles in Ruhe ansehen.

"Vielen Dank, wie ist Ihr Name?", fragte Liam neugierig und sah Agnes mit einem strahlenden Lächeln an.

"Agnes, eure Hoheit." Antwortete die Frau schüchtern.

"Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Agnes." Der Prinz sah sich aufmerksam um. Hier war Alles ganz anders als in seinem Schloss. Es war laut und überall tummelten sich Leute herum, er liebte es.

"Dort hinten ist die Schenke, unter dem Wirtshaus. Dort feiern wir Feste. Jeder bringt etwas zu Essen mit und dann tanzen wir."

"Wirklich?" Liam bekam große Augen.

"Ja." Die Frau nickte. "Wir teilen hier alles."

"Das ist fantastisch.", sagte Liam ehrlich beeindruckt. "Im Schloss sind die feste immer so förmlich und, wenn ich es so sagen darf, nicht sehr unterhaltsam."

Erstaunt sahen die Dorfbewohner den Prinzen an. "Förmlich geht es hier nicht zu.", gestanden sie. "Eher fröhlich und laut."

"Das würde ich unheimlich gerne mal erleben." Liam steuere eine Geschäft mit Töpfer Sachen an. Die Sachen sahen aber toll aus.

Louis und Zayn sahen sich an. Konnten sie es riskieren, Liam auf sein Fest gehen zu lassen?

"Feiert ihr oft solche Festlichkeiten?" Liam griff mit der Hand nach der Türklinke des Ladens um die schwere Holztür zu öffnen.

"Immer, wenn etwas zu feiern ist. Die Niederkunft einer Frau, Geburtstage, vor kurzen haben wir die Schneider gefeiert."

Der Brünette nickte und grüßte den Verkäufer der Ton Gegenstände. "Schönen guten Tag."

"Mein Prinz." Der Verkäufer verbeugte sich.

"Töpfern Sie Alles selbst?", erkundigte Liam sich und betrachtete das Geschirr.

"Mein Frau und ich, ja." Der Mann nickte.

Liam lächelte. "Das sieht nach sehr guter Qualität aus."

Der Mann beakm einen roten Kopf. "Darauf achten wir hier sehr."

"Das ist mir schon aufgefallen. Ich hätte gerne diese hier." Es war eine kleine Teetasse die Claira mit Sicherheit gut gefallen würde.

"Natürlich. Ich werde sie Ihnen einwickeln."

"Vielen Dank. Wie viel kostet das gute Stück?"

"Sie können es haben."

Liam schüttelte energisch den Kopf. "Auf keinen Fall. Ich bin ein Mensch wie Sie auch, also, wie viel möchten Sie?"

"Ich nehme für diese Tassen immer ein Silberstück.", antwortete der Mann zaghaft.

Der Prinz nickte und drehte sich zu seiner Leibwache. "Gib mir bitte zwei Goldstücke."

Zayn nickte und öffnete seinen Beutel. "Hier, bitteschön." Louis signalisierte dem Verkäufer währenddessen es auch anzunehmen.

"Danke, Zayn." Liam lächelte und ging zur Theke. "Bitte, nehme Sie es einfach. Ich weiß, dass das Leben auf dem Land nicht sehr einfach ist und man alles was man hat doppelt umdrehen muss."

"Ihr seid sehr großzügig, vielen Danke, mein Prinz." Sagte der Mann gerührt. "Ihr werdet ein weiser und gütiger König. Wie euer Vater."

Liam versuchte sein Lächeln nicht verrutschen zu lassen. Sein Vater war seiner Meinung nach kein guter König. "Vielen Dank, das ist schön zu hören."

"Ich bin mir sicher, Ihr findet in der Schneiderei, was Ihr sucht. Sie sind mehr als kompetent."

"Das denken ich auch. Zayn und Louis üben mir eine Jacke mitgebracht, die ist wirklich fantastisch."

"Liam, es ist Zeit," sagte Louis sanft. "Wenn wir heute noch ankommen möchten."

"Ja, natürlich. Entschuldige." Liam lächelte den Verkäufer an. "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, mein Herr."

"Vielen Dank. Euch ebenso, Hoheit."

"Danke schön. Gut, wir können." Liam verstaute die Tasse in Zayns Tasche.

"Wunderbar." Louis hielt Liam die Tür auf.

"Danke dir." Lächelnd ging Liam voraus. "Wo müssen wir lang?"

"Wieder über den Marktplatz. Da ist es ganz in der Nähe."

Der Prinz nickte begeistert. "Ich kann es kaum erwarten."

Wenig später überquerten die drei Männer unter neugierigen Blicken die Hauptstraße. "Hier ist es."

Liam sah die Schneiderei zufrieden an. Von außen sah sie schon mal sehr gut aus. "Es ist klein.", stellte er fest.

"Aber sauber und ordentlich." Zayn öffnete den beiden anderen die Tür.

Niall und Josh erlitten einen halben Herzinfarkt, als die Tür geöffnet wurde. Sie waren da! "Hallo Sir Horan, Sir Devine." Zayn und Louis lächelten breit und reichten den Schneidern die Hand.

„Guten Tag.“, antworten die anderen Beiden gleichzeitig und strahlten breit. Niall sah den Prinzen mit großen Augen an. Bei ihnen war noch nie ein Mitglied der königlichen Familie einkaufen gewesen.

"Hallo!" Liam sah sich neugierig um. Überall hingen Klamotten, der Arbeitstisch stand am andere Ende des Raums, an der Theke stand ein kleines Körbchen mit einer Auswahl an Schals und Halstüchern, an der anderen Wand des Raumes war eine Stange angebracht, auf der bunte Kleider für Anlässe jeder Art hingen. Sein Blick fiel auf den Kleiderständer, an dem Kleidung für Männer aufgehängt waren.

Wow. Das hier sah Alles wahnsinnig gut aus, ganz anders als Liam bisherigen Klamotten. Es war.. eine ganz neue Stilrichtung für dieser Zeit.

Lächelnd nickte er Zayn und Louis zu. Ihm stand die Begeisterung gerade zu ins Gesicht geschrieben.

Kapitel fünf





Kapitel fünf


Niall wartete geduldig, bis sich die Hoheit alles angesehne hatte. Es war seiner Meinung nach auch unheimlich wichtig, wie sie ihren Laden präsentierten und bisher schien es dem Prinzen hier bei ihnen sehr gut zu gefallen. Den ganzen Tag waren sie am putzen und aufräumen gewesen, hatten jede noch so kleinste Unreinheit beseitigt, auf die sonst keiner so recht achtete, Staub gewischt bis zum abwinken und ihre Klamotten noch einmal alle durch sortiert und neu geordnet.

Er warf einen aufgeregten Blick zu Josh, der nervös seine Hände knetete. „Wir freuen uns sehr, dass Sie hier sind, eure Hoheit.“, meldete der Ire sich dann zu Wort und lächelte aufgeregt. „Es ist uns eine Ehre, Sie hier begrüßen zu dürfen. Das ganze Dorf freut sich, dass Sie hier sind.“

"Dankeschön." Liam lächelte leicht. "Ich finde, die Dorfgemeinschaft versprüht eine ganz wundervolle Atmosphäre. Alles wirkt so... familiär und bunt. Es ist anders als das Leben auf dem Schloss." Er strich mir den Fingern über den Stoff eines Hemdes. Leicht glitt er hindurch.

"Wir haben eine wunderbare Gemeinschaft.", nickte Niall zustimmend und sah zu, wie Liam die Gewänder ansah. "Ihr Bote meinte, dass die Kleidung für Ihre Hochzeit benötigen.", meinte er dann und sah den Prinzen aufmerksam an. "Haben Sie irgendeine Vorstellung in Kopf?"

Von meiner Frau? Am besten gar keine. Aber das sprach Liam nicht aus. "Mir gefallen dunkelblaue Kleider.", erklärte er. "In diesem Farbton." Er zeigte Niall ein bestimmtes Teil. "Es gefällt mir, in welchem Stil Sie schneidern. Es sieht so ganz anders aus als alles, was ich besitze."

Der Schneider nickte begeistert. "Wir haben Ihre Jacke aus einem ähnlichen Stoff geschneidert.", erklärte er und kam zu Liam. Er zog die Hose, welche sich der Brünette gerade angesehen hatte, aus dem Schrank hervor. "Wollen Sie die gleich anprobieren? Josh wird in der Zwischenzeit schonmal unsere Sachen herrichten." Er nickte Josh auffordernd zu, welcher schon dabei war Nadel und Co zusammen zu suchen.

"Gern." Liam nahm Niall die Hose ab und betrachtete sie eingehend. "Die Jacke ist wunderbar, ich trage sie sehr gern." Erzählte er. "Wo kann ich mich denn hier entkleiden?"

"Das freut uns sehr. Das gute Stück war viel Arbeit." Niall strahlte breit. "Folgen Sie mir." Er lief voraus in eine Ecke des Raumes, in der sie einen großen Vorhang angebracht hatte, dahinter befand sich ein Stuhl, auf dem man seine Klamotten ablegen konnte. "Hier können Sie sich umziehen."

"Dankeschön." Liam lächelte und trat hinter den Vorhang. Der Schneider war sehr sympathisch. Er hatte so ein herzliches Lachen.

"Ich geh raus und steh Wache.", verkündete Louis, nachdem er sich sicher war, dass Liam hier gut klarkam. "Es soll niemand unnötig stören."

"In Ordnung." Zayn nickte. "Und lass niemanden rein." Man musste ja nichts riskieren.

"Das werd ich nicht." Die etwas Kleinere Leibwache richtete sein Schwert und sah zu dem Vorhang, hinter dem sich Liam umzog. "Ich bin draußen, eure Hoheit. Falls etwas ist, meldet Euch."

"Mach ich." Kam es von Liam, der gerade in die schicke Hose stieg.

Louis nickte Zayn noch einmal zu, bevor er zur Tür ging und sie öffnete. Sofort wurde er von den Menschen neugierig beäugt. Mit einem freundlichen Lächeln zog er die Holztür wieder hinter sich zu und positionierte sich vor ihn, die Hand immer am Schwert. Er war seit drei Jahren Liams Leibwache, wenn es sein musste, würde er Menschen töten. Wenn es um Liam ging scherzte er nicht.

"Mama!" Ein Mädchen zupfte seine Mutter am Rock. "Ich will den Prinzen auch mal sehen." Eilig nahm die Frau das Kind hoch. "Psst. Der Prinz ist doch kein Objekt, dass man einfach begafft." Ermahnte sie die Kleine.

Louis huschte mit seinem Blick zu den Beiden und grinste leicht. "Die Hoheit hat jetzt leider keine Zeit, Kleine."

"Bist du auch ein Prinz?" Fragte das Mädchen neugierig. Ihr war die Uniform aufgefallen, sie unterschied sich so deutlich von allem, was sie bisher gesehen hatte.

"Nein. Ich bin die Leibwache des Prinzen.", erklärte Louis und deutete auf sein Schwert. "Ich beschütze ihn.“ Die Menschen raunten und sahen Louis interessiert an. Bestimmt war er ein guter Kämpfer. Niemand hier im Dorf konnte sich in Schwert leisten. "Und ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber unser Prinz wird, wenn überhaupt, erst in zwei Stunden wieder hier draußen sein, also lohnt es sich nicht wirklich, hier vorne dran zu stehen und zu warten." Er sah in die Menge.

Im Hintergrund begannen sich die Menschen murmelnd zu zerstreuen, ein paar blieben noch etwas stehen. Louis seufzte leise und verlagerte sein Gewicht auf den Füßen. Er war es gewohnt, lange auf eine Stelle zu stehen aber irgendwann wurde es doch langweilig.

Liam und Zayn bekamen von dem ganzen Tumult nichts mit, sie waren gerade dabei die Hose zu bestaunen, die der Prinz jetzt trug.

Niall musterte Liams Beine und Hüften aufmerksam, Josh kniete vor dem kleinen Podest auf den Liam stand und war an nachmessen, wie viel Stoff von der Beinen weg musste. "Wie fühlt sie sich an den Hüften an?", fragte er und kam näher. "Zu locker oder vielleicht zu eng?"

"Ein bisschen locker." Liam zupfte etwas an dem Stoff um zu zeigen, wo er schlabberte. "Hier könnte es etwas enger sein." Mit großen Augen beobachtete er, wie Josh seinem Schritt mit der Nadel näher kam.

Niall grinste leicht. "Keine Angst, Josh weiß, was er tut.", beruhigte er und stellte sich hinter Liam, um die Hose von der anderen Seite betrachten zu können. "Josh, gib mir mal ein paar Nadeln."

"Oh Gott." Murmelte Liam. Jetzt gingen die auch noch mit Nadeln an seinen Hintern.

Zayn lachte leise und lehnte sich an das Regal neben sich, in dem sich weitere Hosen befanden.

"Ich werd Sie nicht stechen.", versprach Niall und schlüpfte mit seinen Fingern und den Hosenbund. "Sagen Sie mir, wenn es ein unangenehmer Druck am Bauch wird.", verlangte er und raufte den Stoff zusammen.

"Ihhhh." Liam quietschte. "Sie haben kalte Finger!“

"Entschuldigung." Niall steckte den Stoff geschwind ab. "Wie fühlt es sich jetzt an?"

"Besser." Sagte Liam. Es fühlte sich sehr ungewohnt an, zwei Fremde so nah an sich zu haben. Besonders fielen ihm die kalten Finger an seinem Po auf.

„In Ordnung, das hätten wir.“ Niall nahm seine Hände weg und sah Liam Kehrseite noch einen Moment lang an. Der hatte schon einen… knackigen Hintern. Sofort schob der Ire die Gedanken auf die Seite, das war jetzt nicht wichtig. Die Klamotten, genau. Die Klamotten waren wichtig. „Sie können sich wieder umziehen, dann schauen wir nach dem passenden Stoff für ein Hemd und kümmern ums und die Maße des Jacketts.“

"Sehr schön." Liam lächelte und wartete, bis auch Josh fertig war und die Hände von seinen Beinen genommen hatte. "Das geht ja schnell. Mein alter Schneider ist furchtbar langsam, nicht war, Zayn?"

Die Leibwache gab ein zustimmendes Geräusch von sich und nickte. „Wenn es gut läuft, hast du den ja bald nicht mehr am Hals.“

"Genau. Das hoffe ich doch." Liam lächelte.

Zayn grinste den Prinzen an. "Die Hose steht dir ausgezeichnet, Liam."

"Danke, Zaynie." Liam strahlte.

Der Schwarzhaarige stöhnte leise bei dem Spitznamen, sie hatten das vor ein paar Jahren eigentlich - aber auch nur eigentlich - abgeschafft. „Fang nicht wieder damit an.“, warnte er mit einem Grinsen und stieß sich von dem Regal ab.

Niall sah den Beiden mit einem Lächeln zu. Liam schein ein gutes Verhältnis mit seinen Wachen zu haben. „Passen Sie auf, dass Sie sich die Nadeln nicht aus Versehen irgendwo rein rammen, wo sie nicht hinsollen, wenn Sie sich ausziehen.“, gab er den Tipp und sah den Prinzen ernst an. „Das kann wehtun.“

"Und du sollst ja noch Kinder machen." Lachte Zayn. "Und dafür brauchst du alles was du hast in unversehrt."

Liam gab sein bestes, nicht die Nase zu rümpfen. Kinder. In seinem Alter. Er war ja noch nichtmal fünfundzwanzig und sollte über Kinder nachdenken. Aber momentan hatte er andere Probleme. Nämlich unversehrt aus der Hose hier zu kommen. „Ich versuch aufzupassen.“, versprach er und verschwand wieder hinter dem Vorhang.

„Ich geh die Stoffrolle holen, Josh.“, meinte Niall, als Liam weg war und sah seinen Kollegen lächelnd an. „Ich bin sofort wieder da.“

Zayn sah Josh neugierig an. Er hatte seine ganze Jugend auf dem Schloss verbracht, seit er siebzehn war. Er fragte sich, wie andere wohl lebten.

„Ist gut, ich hol schonmal das Maßband und ein paar Zettel zum aufschreiben.“, nickte Josh und eilte zu ihrem Arbeitstisch. Liam Leibwache folgte ihm neugierig und sah ihm über die Schulter. „Hier schneidern wir alles.“, erklärte der junge Mann und lächelte breit.

Zayn betrachtete alles interessiert, sah sich die Werkzeuge an, die Stoffe, die Schablonen. "Machst du das schon lange?" Wollte er wissen.

Josh schüttelte den Kopf. „Nein, erst seit ein paar Monaten. Ich hab vorher auf dem Bauernhof meiner Eltern gearbeitet.“

"Warum bist du von dort weg?" Fragte Zayn. Ihm war es damals sehr schwer gefallen, von daheim weg zu gehen.

„Meinen Eltern hat das Geld nicht mehr gereicht um uns alle zu versorgen, es war so schon ganz knapp und dann hab ich mich entschieden zu gehen. Es war nicht einfach, aber es war so besser für sie. Und es geht ihnen gut, das ist mir am wichtigsten.“ Josh zog die Mundwinkel hoch. „Ich vermisse sie, aber das ist in Ordnung.“

"Kannst du sie denn gar nicht mal besuchen?" Zayn selber hatte seine Eltern schon lange nicht mehr gesehen.

„Nun ja…“ Josh zuckte mit den Achseln. „Seit bekannt ist, dass wir die Kleider für den Prinz schneidern brummt das Geschäft, wir haben kaum noch Freizeit, aber das stört kein bisschen. Wir machen alles wirklich gerne. Wenn sich das Alles etwas beruhigt hat, werde ich sie wieder buchen gehen. Das letzte Mal ist jetzt schon lange her.“

Zayn biss sich auf die Lippe. Er wusste nicht, wie es seinen Eltern ging. Sie hatten ihn in die Obhut des Hofes gegeben, weil sie ihm keine Zukunft hatten bieten können. Wenigstens eines ihrer Kinder sollte eine sichere Ausbildung haben.

„Ich bin fertig.“, meldete Liam sich aus dem Hintergrund zu Wort und reichte Josh die Hose lächelnd. „Ich hab darauf geachtet die Nadeln nicht verrutschen zu lassen.“

"Wunderbar, danke." Josh faltete die Hose vorsichtig. "Sie haben sich nicht gepikst?"

Liam wurde rot und grinste leicht. „Nur ganz kurz am Oberschenkel.“, gab er zu.

"Den brauchst du ja nicht um ein Kind zu machen." Grinste Zayn. Manchmal war er ganz schön frech zu Liam.

„Zayn, schweig.“, murrte der Brünette und funkelte seine Leibwache an. „Es gibt wichtigeres als das.“

"Verzeihung." Zayn schloss den Mund.

Josh sah den Prinzen mit großen Augen an und warf seinen Blick über dessen Schulter, als Niall mit einer Stoffrolle ankam. „Sollen wir weiter machen?“, fragte er vorsichtig und hielt das Maßband in die Höhe.

„Ja, natürlich.“ Liam nickte leicht. Warum musste Zayn auch immer so rumstochern? Zayn schmollte, aber er schwieg. Hoffentlich hatte Louis draußen mehr Spaß!

Der Kleinere hatte weniger Spaß, wenn man es so nahm. Es standen immer noch Leute vor der Schneiderei und langsam aber sicher zerrte es an seinen Nerven. Wieso wollten die nicht einfach gehen? Er hatte schon gefühlte hundertmal gesagt, dass Liam in naher Zukunft nicht kommen würde.

„Woah, Zutritt verboten.“, er stellte sich einer jungen Frau in den Weg, die wie selbstverständlich mit ihrem Anhang an ihm vorbei kommen wollte.

"Aber ich bin mit einem der Schneider verabredet."

Die Frau neben ihr nickte. "Ja, das Treffen steht schon seit einer ganzen Weile. Warum dürfen wir nicht rein?"

„Woher soll ich wissen, ob das stimmt? Jeder kann mir hier eine Lüge auftischen nur um den Prinzen zu sehen.“, widersprach Louis mit zusammen gekniffenen Augen. Die sollte hier mal nichts vom Pferd erzählen!

"Ich bin Tina Calder. Bitte fragen sie ihn. Josh Devine." Sie sah Louis flehend an.

Die Leibwache musterte die drei Mädchen streng. „Nein.“, sagte er dann stur. „Wenn wir weg sind, könnt ihr wieder kommen.“

"Das ist richtig unfreundlich." Schaltete sich Tinas Begleiterin ein. "Wer sind Sie, dass Sie darüber entscheiden dürfen?"

"Ich bin zufälligerweise die Leibwach der Hoheit und ich werde hier niemanden reinlassen, so lange er noch hier ist.", antwortete Louis mit einem drohenden Unterton. Ihm ging gleich noch der letzte Nerv flöten.

"Da kann der sich aber glücklich schätzen so einen sturen Kerl an seiner Seite zu wissen. Nur schade, dass ich nicht weniger Dickköpfig bin. Meine Schwester ist mir Mr. Devine verabredet. Dann holen Sie ihn wenigstens an dir Tür."

Louis warf der jungen Frau einen wütenden Blick zu. „Dann hätte er das Treffen auf einen anderen Tag verlegen sollen, es stand schon vor drei Tagen fest, dass wir kommen.“

"Und vor fünf Tagen, haben sie sich verabredet." Die Dunkelhaarige sah Louis fest in die Augen. "Seit der zeit waren wir nicht in der Stadt, sie konnte keine Planänderungen mitbekommen."

"Tja, das Leben ist kein Ponyhof, Fräulein." Louis baute sich auf. "Ich werde niemanden hier rein lassen, auch euch nicht. Da kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, es ist mir egal."

"Soll ich? Dann rutscht mir aber der Rock bis zu den Achseln." Provozierte das Mädchen.

"Oh Gott, bitte Ellie, lass uns einfach gehen," flüsterte Tina beschämt.

„Wenn es dich glücklich macht.“, feuerte Louis zurück und verdrehte die Augen. Weiber.

"Ich mach es." - "Eleanor! Jetzt lass uns einfach gehen."

„Herr im Himmel. Ist ja gut.“ Der Leibwächter warf die Armen in die Luft. „Ich frag bei Josh nach.“, murrte er. Das Weib würde ihn sonst noch zu Weißglut bringen.

Zufrieden grinste das Mädchen mit den dunklen Locken. Manchmal zahlte es sich eben aus, so stur zu sein. „Das ist nur eine Ausnahme.“, schob Louis hinterher und öffnete die Ladentür gerade so breit, dass er den Kopf reinstecken konnte. „Josh? Da ist jemand für dich und sagt, sie sei deine Freundin.“

Josh blickte auf. "Tina? Oh, stimmt ja. Wir waren heute verabredet, das hatte ich völlig vergessen."

Louis stöhnte leise. Jetzt stimmte das auch noch?! "Also kann ich sie reinlassen ohne das eine von denen Liam anfällt?"

Eleanor schnappte empört nach Luft. Tina hielt sich inzwischen verzweifelt sie Hände vor das Gesicht. Wären sie einfach nicht hergekommen. "Jetzt hör mal zu, Freundchen." Eleanor kniff Louis in die Schulter. "Nur, weil du die Leibwache vom Dienst bist heißt es nicht, dass du dich hier aufführen kannst als ob du der Größte wärst."

Zayn zog die Augenbrauen hoch. Niemand der Louis kannte, redete so mit ihm. Die war ja ganz schön tought. Louis atmete tief ein und drehte sich um.

"Mrs. Calder.", begann er mit ruhiger Stimme. "Ich führe mich auf, wie ich es verdammt nochmal will, wenn es um die verdammte Sicherheit meines Schützlings geht, ob dir das Recht ist oder nicht, interessiert mich nicht. Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich zu null tendieren, was mein Interesse in deine Meinung angeht und wenn du noch einmal so respektlos mit mir redest, sorge ich dafür, dass du hier heute , und zukünftig wenn ich wieder hier bin, gar nicht erst rein kommst."

Die junge Frau starrte Louis unbeeindruckt ins Gesicht. "Das haben Sie ja wohl mal am aller wenigsten zu entscheiden. Wenn dann tun das Niall und Josh - aber bestimmt nicht sie!" Was für ein unverschämter Kerl!

"Wenn es um den Prinzen geht entscheiden Zayn und ich, was Sache ist, du freches Gör." Louis' Herz raste in seiner Brust vor Wut. Was dachte die eigentlich, wer sie war?!

"Eleanor, Tina!" Niall kam aus dem Nebenraum und lächelte breit. "Wie schön, dass ihr hier seid."

"Was für ein eingebildeter-" Tina klatschte ihre Schwester die Hand vor den Mund.

"Menschenskinder, Eleanor. Jetzt halt den Mund.", fauchte sie und schob sie in die Schneiderei. "Lass ihn seine Arbeit machen."

Josh strahlte, als er das Mädchen sah. "Tina, wie schön, dass du da bist. Tut mir leid, dass ich dir nicht bescheied sagen konnte, wie ungünstig es ist. Aber ich freu mich, dass du da bist."

Die junge Frau begann zu strahlen, als sie Josh sah und flog ihn gerade zu um den Hals. Viel zu lange konnte sie sich nicht sehen! "Das ist Alles kein Problem. Wenn er Prinz kommt ist der Rest nicht so von Belang, das verstehe ich."

"Ich habe dich vermisst." Flüsterte Josh und strich seiner Freundin über den Rücken.

"Ich dich auch." Tina hob den Kopf von Joshs Brust an und küsste ihn liebevoll. "Und jetzt." Sie drehte sich um und sah zu dem Prinzen, der bei einem schwarzhaarigen Kerl stand und die Neuzugänge neugierig beäugt.

"Hallo." Er begann breit zu lächeln und winkte.

"Tina, das ist Prinz Liam. Niall und ich schneidern seine Garderobe für die anstehende Hochzeit." Erklärte Josh. "Louis hast du je gerade kennen gelernt, und der zweite Leibwächter heißt Zayn."

"Ja, ich weiß. Das hast du uns erzählt." Tina lächelte und reichte Liam aufgeregt die Hand. "Es freut mich sehr. Ich bin Tina, das ist Gretchen und die Temperamentvolle Kuh da hinten ist Eleanor."

Louis lachte begeistert bei dem Spitznamen. Kuh beschrieben es wirklich gut. "Wahre Worte.", platzte es aus ihm heraus.

Eleanor funkelte Louis an, als er lachte und machte dann einen Knicks. "Es freut mich sehr, eure Hoheit.“

Liam war besonders begeistert, weil Tina ihm die Hand schüttelte. Diese beiden Mädchen waren so forsch und selbstbewusst. "Es freut mich auch."

Zayn sah mahnenden zu Louis, da dieser immer noch am gackern war. "Louis, du kannst dich wieder beruhigen.“ Grinsend verstummte Louis. Diese Frau hatte mal eine Ansage verdient!

"Es ist ja schön, dass ihr alle da seid.", begann Niall und wedelte mit Stoffstücken in seiner Hand. "Aber wir wollen die Maße von Liam heute noch haben."

"Lass euch nicht aufhalten." Grinste Eleanor.

Liam sah lächelnd zu Niall und ging wieder zu ihm. "Wir können weiter machen."

"Sehr schön. Und die Hose machen wir bald fertig. Sie wird sitzen wie angegossen. Zieht doch mal euer Hemd aus, eure Hoheit."

Die Wangen des Größeren nahmen einen leichten Rotton an. Bisher hatte ihn kaum Menschen halbnackt gesehen und jetzt waren hier gleich so viele auf einmal. Zayn sah Liam forschend an und widmete sich den Mädchen. "Mädels, wenn ihr raus gehen würdet, wäre das sehr nett."

"Ja, komm, Ellie. Ich werde später zu Josh gehen." Tina drückte Josh noch einen Kuss auf und hakte sich bei Eleanor ein. "Machts gut. Und habt eine angenehme Zeit hier im Dorf, Prinz Liam."

"Die werd ich haben, vielen Dank." Liam strahlte breit zurück.

Louis trat auf die Seite, als die drei Mädchen zur Tür kamen. "Auf Wiedersehen."

"Auf Wiedersehen. Louis." Eleanor zog eine Augenbraue hoch, als sie an ihm vorbei ging. „Danke für´s reinlassen."

"Es war mir eine wahre Freude.", der junge Mann setzte ein strahlendes Lächeln auf. Er war froh, wenn die endlich weg war.

"Pass auf, dass du nicht über dein riesen Ego stolperst."

"Vielleicht bleiben dir deine dummen Bemerkungen ja im Hals hängen.", kam es weniger beeindruckt von Louis. Liam beobachtete die beiden mit offenem Mund. Die benahmen sich ja unmöglich!

"Louis Tomlinson. Es reicht jetzt.", ertönte seine aufgebrachte Stimme. "Sprich nicht so mit ihr."

"Dann soll sie nicht-"

"Louis!", donnerte Liam. "Lerne eine Frau zu behandeln und öffne erst dann deinen Mund wieder!"

Louis schnappte entsetzt nach Luft, während er Liam mit undefinierbaren Blick ansah. "Entschuldigung, Eleanor.", murmelte er dann und ging hinter den dreien aus der Schneiderei.

"Wow." Flüsterte Josh und begann Liams Oberkörper aus zu messen. "Arme hoch."

Liam gehorchte und regte die Arme in die Luft. Er hatte Louis noch nie so mit einer Frau sprechen gehört.

"Das war etwas hart, Li.", bemerkte Zayn leise.

"Nein, war es nicht, Zayn. Louis hat sich extrem unhöflich verhalten. Ich will nicht, dass dies nach außen getragen wird."

"Sie war nicht gerade besser, falls du es nicht bemerkt hast."

"Zayn." Sagte Liam ermahnend.

Der Schwarzhaarige senkte den Blick. "Es tut mir leid.“ Schweigend half Niall Josh mit dem Prinzen. Die Stimmung war deutlich abgekühlt.

"Okay, wir haben fast alle Maße.", verkündete der Schneider nach ein paar Minuten und schrieb alles auf. "Zur Sicherheit nehmen wir noch die von den Beinen und dann hätten wir es."

"Mh-Mh." Liam stellte die Beine etwas auseinander.

Niall reichte Josh das Heftchen und die Feder zum schreiben, bevor er das Maßband in die Hand nahm und vor dem Prinzen in die Knie ging. "Nicht erschrecken.", warnte er vor und platzierte das Ende am Anfang von Liams Oberschenkel. Schluckend sah Liam herunter. Es waren selten Leute... da unten zugange.

Josh schrieb konzentriert die Zahlen auf, welche Niall vor sich hin murmelte. Nach ein paar Minuten lehnte sich der Ire zurück und lächelte Liam von unten herauf an. "So, jetzt haben wir aber wirklich alles."

"Mh-Mh." Liam nickte etwas verkrampft. "Ich finde, dass sie das alle beide wirklich toll machen."

"Danke schön." Niall stand eilig auf. Da fühlte sich jemand nicht sonderlich wohl. "Sie können sich wieder anziehen."

Zayn reichte Liam schweigend sein Hemd. Die Stimmung war nicht mehr wie am Anfang des Besuchs. Er beobachtete, wie sich Liam das Hemd anzog. "Sie haben da ein kleines Loch im Stoff." Niall zupfte an Liams Kleidung. "Wir können es rasch stopfen."

"Oh." Liam sah auf die Stelle und dann auf Nialls Finger. "Wo kommt das denn her?", murmelte er für sich selbst.

"Ich weiß es nicht. Aber das geht ganz schnell." Niall sah fragend nach oben.

"Ja.. Okay. Soll ich es wieder ausziehen?", fragte Liam und hob den Kopf an.

Niall schluckte. "Das oder ich nähe ich nähe es direkt jetzt. "Josh, bring mir doch mal eine zweier Nadel und einen Faden Stärke 3."

"Gut... Dann- es ist bestimmt einfacher, wenn ich es ausziehe, oder?"

"Ähm... ja. Ja, dann sollten Sie es ausziehen." Niall wartete, dass Josh mit der Nadel wiederkam. Er bildete den jungen Mann aus, und bisher machte er sich wirklich gut.

"Hier, bitte, Niall." Josh reichte seinem Arbeitgeber die gefragten Sachen.

Liam stand inzwischen wieder Oberkörperfrei da. Es war für ihn so ungewohnt vor fremden Menschen halbnackt zu sein. Niall stieg von dem Podest vor Liam herunter und besah das kleine Loch. Da hatte er doch im Nu gestopft.

"Geh bitte nach Lou schauen.", verlangte Liam und sah zu seiner Leibwache. "Ich will nicht, dass er Ärger macht."

"Ja, mein Prinz." Zayn nickte und verließ die kleine Werkstatt. "Lou? Ist alles okay bei dir?"

Der Kleinere hob den Kopf an und nickte. "Klar. Was sollte sein?"

"Naja... Liam hat dich ganz schön angefahren. Mir geht es nahe, wenn er das macht."

Louis zuckte mit den Achseln. "War sein gutes Recht."

Zayn seufzte leise. "Findest du?"

"Nein, eigentlich nicht. Sie ist eine dumme Schnepfe die meint was besseres zu sein.", schimpfte Louis drauf los und murrte leise. „So eine dumme Kuh.“

"Sie hat dich herausgefordert und du hast dich hinreißen lassen. Das darf uns nicht passieren. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren."

"Ich war schon gestresst weil die Leute hier keine Ruhe geben wollten und dann kommt auch noch die an.“

"Sie war ziemlich frech." bestätigte Zayn. "Aber hübsch."

"Sie hat ein vorlautes Mundwerk." Louis verdrehte die Augen.

"So wie du."

"Nicht du auch noch, ehrlich. Ich weiß das, okay? Aber sie hat es ja nicht anders gewollt, Zee."

"Es war, als würdest du dich mit dir selber streiten. Ich habe noch nie zwei so sture Leute mit einander Diskutieren hören." Zayn grinste.

"Es gibt für alles ein erstes Mal." Louis boxte Zayn auf den Oberarm. Zayn lachte. Dann schmunzelte er plötzlich leicht. "Was?" Der Kleinere hob die Augenbrauen an.

"Oh... ich habe nur gerade an /mein/ erstes Mal gedacht." nuschelte Zayn.

"Ahh." Louis begann breit zu grinsen. "Du hast mir nie davon erzählt.", stellte er dann fest.

"Das ist etwas sehr intimes." Murmelte Zayn unter heftigem Erröten.

Louis schmollte beleidigt. "Ich bin dein bester Freund! Von meinem ersten Mal weißt du auch Alles.“

"Ja, du hast mir alles Details genannt, und auch die, die etwas zu viel waren."

"Ich kann nicht ändern, dass sie drei mal-"

"LOUIS!" quiekte Zayn.

"Ist ja gut." Louis lachte leise. "Also, willst du mir irgendwann von deinem ersten Mal erzählen?"

"Glückwunsch zu deinem... Erfolg, nebenbei bemerkt...." Sagte Zayn mit verzogenem Gesicht. "Mh... irgendwann schon." Vielleicht. Eher nicht...

"Danke." Schmunzelnd fuhr sich Louis durch die Haare. "Ist Liam da drin bald fertig?", fragte er dann. "Ich will gehen."

"es war ja auch gar nicht sooo spektakulär..." Flüsterte Zayn.

Louis hörte auf die grinsen und sah seinen besten Freund lange an. "Wieso nicht?"

"Ach... ist ja nicht so wichtig. Es war eben nicht so schön wie erwartet. Die Male danach... wow, die waren viel besser."

"Zayn!" Der Andere bekam große Augen. "Gleich mehrmals mit der selben Person und ich /weiß/ nichts davon?"

"Nein, nein. Mein erstes Mal war mit einem der Milchmädchen. Die Male danach mit jemand anderen."

"Auch noch mit einer von denen?!" Louis sah Zayn entsetzt an.

"Nein, danach bin ich auf... etwas Besseres umgestiegen. Oh Gott, das klang total geschmacklos."

"Jesus, du Schwerenöter.“

Zayn lachte leise. "Wenn du wüsstest. Mit wem war denn deins? Das hast /du/ mir nie erzählt."

"Mit Elizabeth, sie arbeitet in der Küche vom Schloss.", kam es mit bedeckter Stimme von Louis.

"Und ist eine Küchenmagd jetzt besser als einer Melkerin?" flüsterte Zayn.

"Du bist so ein Idiot. Die Mädchen von den Melkerinnen waren immer so komisch drauf, Elizabeth ist total nett, ja?"

"Aber du stehst nicht auf sie oder?" Fragte Zayn leise.

"Um Gottes Willen, nein. Ich wäre schnelle vor die Tür gesetzt als wie gucken könnten, wenn das rauskäme. Beziehungen unter den Personal sind verboten." Louis sah sich in der belebten Straße um.

"Ja... ich weiß." Zayn biss sich auf die Unterlippe. Das machte gewisse Dinge nicht leichter.

Louis sah Zayn einen Moment an. "Gehst du wieder rein und fragst Liam wann wir gehen?"

"Ja, mach ich." Zayn nickte. Eilig kehrte er in die Stube zurück, bevor Lou weiter bohren konnte.

"Was macht er?", fragte Liam und knöpfte sein Hemd zu, während er zu Zayn sah.

"Er hat sich wieder eingekriegt. Und er fragt, wie weit du bist." Meldete Zayn gehorsam.

"Wir sind fertig.", meldete sich Niall zu Wort. "Alle Maße sind aufgeschrieben und die Stoffe haben wir inzwischen auch ausgesucht."

"Ich bin insgesamt sehr zufrieden." Lächelnd stief Liam von seinem Podest und zog seine Reitjacke an. "Ich finde es fantastisch, dass ihr das macht."

"Es ist unser Job und wir tun es gerne.", lächelte Josh. "Es freut uns, dass Euch unsere Sachen gefallen.“

"Sie gefallen mir sehr. Sie sind außergewöhnlich und gut verarbeitet.“ Niall lächelte verlegen. Es war immer schön, wenn jemand ihre Kleidung mochte. Und dann auch noch so ein gut aussehender Prinz!

"Wir werden im Laufe der nächsten Woche wieder herkommen." Erklärte Liam. "Ich wünsche ihnen bis dahin alles gute."

Niall und Josh nickten begeistert. "Ihnen auch. Wir werden uns mit den Gewändern beeilen.“ Auch Zayn verabschiedete sich von den beiden Schneidern, dann traten sie nach draußen auf die Straße. Louis vermied es, Liam in die Augen zu sehen.

"Es wird später, wir sollten uns spurten bevor Ihre Eltern sich aufregen.", kam es von dem Leibwächter, während er vorauslief. "Wir sollten am Schloss sein, bevor es zu dunkel ist."

"Du hast Recht." Liam nickte und folgte Louis.



"Was waren das denn für zwei Hitzköpfe? So hab ich Eleanor noch nie erlebt.", bekannte Niall, während er begann Stoffe für Liams Gewänder zurecht zu schneiden. Die junge Frau war ziemlich aufmüpfig gewesen.

"Ja, ich kenne sie auch extrem höflich, normalerweise." Josh sah ihn an. "Sie und Tina sind besser erzogen."

"Tina war ja normal, aber Eleanor? Sie hat ganz schön provoziert, kein Wunder, dass Louis der Kragen geplatzt ist.", murmelte der Ire konzentriert und steckte die Stofffetzen zusammen.

"Da könnte es noch ziemlich Krachen, ich werde dafür Sorgen, dass sie sich erstmal nicht mehr über den Weg laufen."

"Mhm." Abwesend nickte Niall. "Liam hat ziemlich breite Schultern und Oberarme.", stellte er dann fest, als er die Maße noch einmal ansah.

"Stimmt." Josh nickte und räumte seinerseits ein wengi auf. "Er scheint Sport zu machen, wir müssen die Nähte stark machen, damit er nicht aus seiner Jacke platzt."

"Das wäre vielleicht besser, ja. Kannst du mir kurz helfen?"

"Sicher." Josh ging seinem Ausbilder zu Hand.

"Zieh das hier mal damit ich Spannung hab." Zusammen stickten sie alles provisorisch zusammen. "Wunderbar. So können wir morgen anfangen. Für heute hab ich keine Lust mehr."

"Ich bin auch müde. Was hältst du davon, wenn wir uns noch was zu Essen machen und dann früh schlafen gehen?" Josh lächelte.

"Klingt super. Schließt du ab? Ich räum das hier noch auf." Niall deutete auf die ganzen Stoffrolle und Papiere.

"Mach ich." Josh beeilte sich zur Ladentür zu kommen und sah noch einen Moment nach draußen. Unter der Woche klappten hier alle schon früh die Bürgersteige hoch.

Es wuselten draußen immer noch einige Menschen herum, alle quasselten aufgeregt mit einander und warfen neugierige und verstohlen Blicke Richtung Schneiderei. Sie konnte alle immer noch nicht so recht glauben, dass der /Prinz/ persönlich hier war, in ihren kleinen Dorf! Wenn sich das jetzt erstmal so richtig in den umliegenden Dörfern und Städtchen herum sprach, würden vielleicht sogar mehr Leute in ihr eigenes kleines Reich kommen und ihre Dinger kaufen. Das wäre ein Wahnsinns Erfolg für alle und eine große Hilfe in dieser harten Zeit.

Liam sah sich um und scharte seine beiden Begleiter näher um sich. "Ich mache mir Sorgen." Flüsterte er. "Schau euch die Leute an. Sie sind so dünn, sie haben gerade das nötigste zum Leben. Warum ist denn alles so ungerecht verteilt? Wir schmeißen oben immer Reste weg, während diese Leute hungern."

Zayn seufzte leise. "Das ist hier schon immer so, Liam."

Entsetzt sah Liam den Dunkelhaarigen an. "Und das lässt mein Vater zu? Das... das geht doch nicht!"

"Nun, dein Vater ist weniger der, der das nicht so zulässt. Deine Mutter ist der Meinung, dass es nicht nötig ist, das Essen zu verteilen.", gab der Schwarzhaarige vorsichtig zu.

Liam kniff die Augen zusammen. Das passte ihm überhaupt nicht!

"Aber das wirst du momentan eh nicht ändern können.", meinte Louis und steuerte den Stall an, in dem ihre Pferde untergebracht waren.

"Vielleicht ist das der einzige gute Grund, zu heiraten und König zu werden." Flüsterte Liam und senkte den Kopf. "Damit ich etwas bewirken kann. Für das Volk da sein..“

„Du hast echt keine Lust dazu, oder?“ Die jungen Männer nickten dem Mann zu, der ihre Pferde in Obhut hatte.

"Ich war doch noch nie verliebt... Wie soll ich denn eine Ehe führen, wenn wenn von all dem keinen Schimmer habe?"

Louis und Zayn sahen sich einen Moment lang. "Das schreit nach einer kleinen Aufklärungsstunde."

Kapitel sechs




Kapitel sechs


"Okay." Liam ließ sich auf sein Bett fallen. Er setzte sich in den Schneidersitz und sah Louis und Zayn an. "Was habt ihr gemeint, mit 'Aufklärungsstunde'?"

Die zwei Leibwächter ließen sich jeweils auf dem Sessel und dem Stuhl vor Liams kleinem Tisch, auf dem sein Spiegel und eine ein paar Haarbürsten lagen, nieder. "Was weißt du über Sex, Liam?", fragte Louis gerade aus, während sich Zayn die Hand vor den Kopf schlug.

"Himmel, Louis. Sowas kann man sensibler anfangen!"

"Sag mir wie. Ich weiß, dass wir nie zum Punkt kommen, wenn wir drum rum eiern, Zaynie." Sagte Louis überzeugt. "Also, Li. Was weißt du?"

Liam schnappte leise nach Luft und wurde tiefrot. „Öhm… naja… also…?“

"Hat man dich denn nie... aufgeklärt?“, fragte Louis erstaunt.

„Nun, es … wurde… ein, zweimal erwähnt. Aber es ist nie in die Tiefen gegangen.“ Liam sah seine Wächter beschämt an. Er war einundzwanzig und hatte keine Ahnung, was überhaupt alles möglich war. Das war so peinlich. Seine Eltern waren nie der Meinung gewesen, ihm irgendwann erklären zu müssen. Die Frau würde sich schon irgendwie darum kümmern, war deren Devise, immerhin bekam die ja auch die Kinder.

"Okay. Wie lautet deine Theorie, wo die Kinder herkommen?“, wollte Zayn wissen. Irgendwo mussten sie ja anfangen.

„Muss ich das jetzt wirklich sagen?“, jammerte der Jüngste der Gruppe und hielt sich die Hände vor das Gesicht.

"Dann weißt du, dass dein Penis dazu benötigt wird?“, fragte Louis gerade heraus.

„Oh mein Gott, Louis!“ Liam riss die Augen auf und sah den Brünetten entsetz an. Wie konnte der so schamlos darüber sprechen?! „Natürlich weiß ich das.“

"Okay. Und ich gehe davon aus, dass du noch nie in Echt vor einer nackten Frau standest?" Man musste Liam wirklich alles aus der Nase ziehen.

Zayn verdrehte die Augen und gab Louis einen Klaps auf den Hinterkopf. „Wie sollte er das denn bitte, du Pfosten? Er hatte ja noch nie die Gelegenheit dazu.“

"Ich frag doch nur.“, schmollte Louis. „Dann frag du ihn halt aus."

„Was weißt du denn, Li? Ganz unwissend bist du sicherlich nicht.“ Der Schwarzhaarige lächelte schief.

"Ähm... naja... das wir nackt sein müssen? Davon gehe ich zumindest aus, wenn mein Ding da in irgendeiner Form was mit zu tun hat.“

„Das wäre so ein erster Schritt.“, nickte Zayn und trat Louis ans Schienbein, als dieser zu lachen begann. „Gott, Louis. Du bist so umeinfühlsam wie ein Eisklotz!“ Louis versuchte mit dem Kichern auf zu hören, aber das war gar nicht so leicht. „Okay, das reicht. Raus hier, du bist alles andere als eine Hilfe.“, murrte Zayn und stand auf, bevor er Louis am Kragen packte und nach oben zog. „Dein Verhalten ist unter alle Sau, Tomlinson. Nur weil du schon Sex hattest musst du Liam hier nicht so hinstellen und auslachen.“

"Du hattest schon mal Sex?“, fragte Liam mit großen Augen. "Erzählst du mir davon?“

Louis schüttelte Zayns Hände ab und nickte. „Klar doch.“

Liam rutschte sich zurecht und sah Louis nervös, aber neugierig an. Zayn hielt sich die Hände vor die Augen. Wenn Louis alle Details raushaute, wie damals, als er ihm von seinem ersten Mal erzählt hatte, würde Liam schreiend davon laufen.

"... Zayn, was ist?“, fragte Liam leise.

„Louis wird dich mehr als genug über alles informieren, glaub mir.“, kam es nur von dem Schwarzhaarigen.

"Ich will doch einfach nur rein theoretisch wissen, was ich machen muss. Damit ich weiß, was auf mich zukommt.“, murmelte Liam.

Louis lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und fuhr sich durch die Haare. „Es ist ganz einfach.“, begann er dann.

"Mh-mh." Liam lehnte sich gespannt nach vorne.

„Du musst als erste schauen, dass du hart wirst.“, erklärte der Kleinere. „Also, dein Penis.“

Mit großen Augen sah Liam ihn an. "Ähm, okay." Und wie stellte er das an?

Zayn seufzte leise und richtete sich auf. „Eigentlich kommt das ganz von alleine, wenn du dich von der Person angezogen fühlst.“

"Und wenn ich die Frau nun nicht anziehend finde?“, flüsterte Liam.

Die beiden Anderen sahen Liam einen Moment schweigend an. „Du solltest dir vorher schon eine aussuchen, die dich optisch auch anspricht. Nicht nur vom Charakter her.“

"Ich... ich... ich fand noch nie eine Frau toll. ich habe noch nie ein Mädchen gesehen, das mich auch nur ansatzweise interessiert hat, die ich schön fand, oder mit der ich mir etwas hätte vorstellen können.“, gestand er.

„Oh.“ Louis hob überrascht die Augenbrauen an. „Zayn hat vorhin ja auch erwähnt, dass du noch nicht so oft fremden Frauen über den Weg gelaufen bist, vielleicht war einfach die Richtige noch nicht dabei.“

"Wie ist das denn bei euch? Wenn ihr Frauen seht? Was schießt euch dabei durch den Kopf?"

Zayn’s Blick huschte hektisch zwischen Liam und Louis hin und her. Was sollte er jetzt sagen? „Wenn sie mir gefällt, das spürt man das einfach.“, meinte Louis und zuckte mit den Achseln. „Ich will nicht sofort mit jeder schlafen.“

"Ich spürt da gar nichts. Egal wie sie aussehen. Ich schaffe es schon objektiv zu sagen, ob ein Mensch attraktiver ist, aber Anziehung? Sowas kenne ich kaum."

„Das kommt vielleicht noch, wenn du das Mädchen besser kennst.“, sagte Zayn etwas nervös und lächelte. „Du solltest dir da keinen Stress machen.“

"Nun ja, jetzt wo ich ein Mädchen heiraten soll, macht mir das ziemlichen Stress.“, flüsterte Liam.

„Du kannst immer noch selbst entscheiden, wenn du heiraten wirst, Liam. Das wird schon alles kein Problem sein.“

„Was ist den dein Problem?“, fragte Louis sanft. „Sprich mit uns.“

"Was? Nein! Nein, das kann ich nicht!“

"Und wieso nicht? Wir sind deine besten Freunde. Es wird schon nicht so schlimm sein."

"Das... nein. Ich will nicht darüber sprechen." flüsterte Liam.

Louis sah Liam schmollend an. „Oh komm schon-“

„Lou! Lass es sein, wenn er nicht darüber reden will, ist es in Ordnung.“, unterbrach Zayn den Anderen.

"Ach? Hast du etwa noch mehr Geheimnisse von mir, als die Tatsache, dass du schon mit mehreren Frauen hier geschlafen hast?“, brummte Louis unwirsch.

Zayn riss die Augen auf, der Horror stand ihm gerade zu ins Gesicht geschrieben. War Louis von allen Geistern verlassen worden?! Das konnte der doch nicht einfach so rausposaunen!

„Du hast /was/?!“, quietschte Liam entsetzt und sah seinen besten Freund erschrocken an.

"Lou, dafür wirst du noch büßen!“, zischte Zayn. „Es ist nicht so, wie er sagt.“, versuchte er die Situation zu Retten. „Ich-“

"Und wie ist das?“, fragte Liam leise. "Wonach entscheidest du, ob du eine Frau toll findest?"

Verwirrt runzelte Zayn die Stirn. Was sollte das? Er hatte erwartet, angefahren zu werden oder sonst etwas. „Ich achte wenig auf das Äußere.“, murmelte er dann. „Wenn sie nett sind und ich mich mit ihnen gute verstehe, ist das schon die halbe Miete.“

"Mh.." Liam kaute auf seiner Lippe herum. "Fällt es dir leicht Frauen zu finden, die du magst?"

„Nein.“ Zayn schüttelte den Kopf. „Es ist nicht einfach.“

"Und du Louis? Woran merkst du, dass du jemanden gern hast?"

„Wie gesagt, das spürt man einfach. Es kribbelte und so weiter.“ Louis lächelte leicht.

"Ich glaube, irgendetwas stimmt nicht mit mir."

„Mit dir stimmt alles, Li. Du hast einfach nur noch nie darüber nachgedacht, das ist Alles.“

Dass das nicht stimmt, musste Liam seinen Freunden ja nicht direkt auf die Nase binden...


+++


Am nächsten Morgen wurde Liam von lauten Stimmen auf dem Hof geweckt, er hörte Pferde wiehern und Räder über das Kopfsteinpflaster brettern. Die Vögel zwitscherten lauter als sonst und er stöhnte leise. Es war noch viel zu früh!

Er kniff die Augen zusammen und starrte durch schmale Schlitzen aus dem Fenster, er war noch nicht einmal richtig hell. Was war das denn für eine Aufruhr?

Unten halfen gerade die Stallburschen und Liams Reitlehrerin, Perrie, die Pferde abzuzäumen und in den Stall zu bringen. Der König höchstpersönlich schritt durch das Eingangsportal und wartete, dass Diener die Türen der beiden Holzkutschen öffneten, die auf dem Hof standen.

Grummelnd erhob sich Liam und schlurfte zum Fenster. Er hatte schlecht geschlafen, Besuch konnte er heute überhaupt nicht gebrauchen. Mit müden Augen lehnte er sich einwenig aus dem Fenster und sah nach unten. Zwei Kutschen?

Einer von den Bediensteten half einer hübschen, Dunkelhaarigen auszusteigen. Sie richtete ihr Kleid und strahlte, als sie den König sah. "Vater!"

„Hallo, Ruth.“ Der König lächelte seine Tochter glücklich an und breitete die Arme aus. Seine Töchtern waren seit einiger Zeit beide glücklich vermählt und kamen nur noch selten dazu, zu Besuch zu kommen.

Freudig ließ sich die junge Ehefrau von ihrem Vater in die Arme ziehen. "Ich freue mich, euch alle wieder zu sehen."

„Es ist schön, dass du hier bist. Wo ist Ni-“

„Ich bin schon hier, mach mal keinen Stress, Papa.“ Nicola kam aus der Kutsche gestiefelt und grinste breit. „Du bist ganz schön alt geworden, Papa.“

"So kenne ich mein Mädchen, komm her." Lachend drückte der Vater seine zweite Töchter. "Wunderschön siehst du aus, Liebes."

„Danke.“ Nicola lachte leise. „Wo ist Liam?“

"Ich vermute er schläft noch. Kommt mit rein, eure Mutter wartet schon."

„Verständlich, es ist ja auch noch sehr früh.“, bemerkte Ruth und lächelte den Bediensteten dankbar zu, als dieser ihr Gepäck nach drinnen brachten. „Wie geht es euch allen? Wir warne lange nicht mehr hier.“

"Oh, es wird euch freuen zu hören, dass wir bald einen großen Ball veranstalten werden." Der König führte die Frauen nach drinnen. "Es werden adelige Familien und Königskinder aus allen Ländern kommen, schließlich ist Liam schon lange heiratsfähig."

„Liam wird /heiraten/?“, kamen entsetzt von Nicola und erfreut von Ruth.

"Oh ja. zunächst muss er allerdings einige Frauen kennen lernen - deswegen der Ball. Und wenn er sich für eine Entschieden hat wird in der drauf folgenden Woche die Verlobung stattfinden. Und bevor der Winter beginnt, werden sie vermählt."

„Ihr wollt, dass Liam /heiratet/?“, hakte Nicola mit gerunzelter Stirn nach. „So schnell?!“

"Natürlich. Liam wird uns einen Thronfolger schenken. Wir wissen nicht, wie  lange so etwas funktioniert, eure Mutter konnte nur Kinder bekommen bis sie 28 Jahre alt war.“

Ruth klatschte aufgeregt in die Hände. "Das ist so toll!"

"Findest du?", fragte Nicola gerade aus.

"Natürlich. Ich kann es kaum erwarten, bei der Planung zu helfen! Ich /liebe/ Hochzeiten!"

"Liam ist doch noch viel zu jungen, Vater.", beharrte Nicola. "Nicht mal wir haben mit einundzwanzig geheiratet."

"Es ist beschlossene Sache, Nicola. Deine Mutter ist nicht mehr davon abzubringen."

Die Prinzessin sah ihren Vater duschdinglich an. Das konnte doch nicht deren Ernst sein! "Und du?“

"Ich finde es gut, wenn Liam endlich eine Frau findet."

"Ja, aber er weiß doch nicht mal wie er damit umgehen soll. Ich werft ihn total ins kalte Wasser!“, regte die junge Frau sich weiter auf.

"Mit 21 ist er alt genug zum heiraten."

Nicola schnaubte leise. Warum waren ihre Eltern auch so stur?! "Ich will zu ihm.", verlangte sie dann.

Der König seufzte und winkte eine untersetzte, rundliche Zofe herbei. "Führen Sie Prinzessin Nicola zur Kammer ihres Bruders."

"Natürlich, eure Majestät." Die Zofe nickte und sah Nicola an. "Folgen Sie mir, Prinzessin. Der Prinz wird gerade fertig gemacht."

"Dankeschön." Die junge Frau warf Ruth und ihrem Vater noch einen Blick zu, dann stapfte sie die Treppe nach oben.

Liam saß derweilen vor Claira auf seinen Stuhl und ließ sich die Haare richten. "Wusstest du, dass meine Schwestern kommen?", fragte er neugierig. Er freute sich total. Ruth und Nicola waren lange lange nicht mehr da gewesen.

"Ich habe davon gehört.“, lächelte die Frau und kämmte Liams Haar. "Aber nichts konkretes.“

"Es wussten wieder alle außer mir. Warum bekomme ich von den wichtigen Sachen nie etwas mit?", beschwerte er sich leise und grummelte vor sich hin.

"Das weiß ich nicht, Liam." Claira  öffnete Liams Kleidertruhe. "Was möchtest du heute tragen?"

"Die blaue Jacke von meinem neuen Schneider.", murmelte der junge Mann und stand auf. "Ansonsten ist es mir egal. Hauptsache es passt dazu."

"Ist gut." Die Zofe stellte Liam eine Auswahl zusammen.

"Danke, Claira." Liam lächelte und schlüpfte aus seinen Schlafklamotten. Die Zofe faltete die Kleider sorgfältig und half Liam dann beim anziehen. Als sie gerade dabei waren, sein Hemd zu zuknöpfen, stöhnte Liam frustriert. "Ich hab vergessen mich zu waschen."

"Ich glaube du hast in zwei Stunden Reitunterricht, ich würde es danach tun.“, schlug die Zofe vor und sah hoch, als es an der Tür klopfte.

"Ja, okay.  Das wäre logischer.", murmelte Liam und sah zur Tür. "Herein!"

Nicola öffnete die Tür und grinste breit, als sie ihren kleinen Bruder sah. "Bruderherz." Sie schloss die Tür hinter sich und breitete die Arme aus. "Hallo, Claira. Es ist schön, dich zu sehen."

„Nicola!“, freute sich Liam und fiel der Schwester um den Hals. "Warum hat mir keiner gesagt, dass du kommst?" Er drückte sie. "Gut siehst du aus."

Lachend fing die Ältere ihren Bruder auf und drückte ihn fest. "Wir wollten dich überraschen.", grinste sie. "Dass ich gut aussehe musst du gerade sagen, Leeyum. Du bist richtig erwachsen geworden, der Bart steht dir gut.“

"Danke, ich bin total stolz darauf, das endlich etwas sprießt. Und die Überraschung ist gelungen, ich hatte keine Ahnung."

"Hast du ein bisschen Zeit oder musst du gleich irgendwo hin?"

"In zwei Stunden habe ich Unterricht, aber bis dahin hab ich Zeit für dich. Danke, Claira." Er nickte seiner Zofe zu. "Geh dir Frühstück machen, ja?" Er mochte Claira, sie war einfach immer da, wenn er sie brauchte.

"In Ordnung, danke, Liam. Wir sehen uns heute Abend wieder." Claira machte einen leichten Knicks und verschwand aus dem Raum.

"Setz dich doch!" Liam wies auf sein Bett und strahlte. Nicola war - so fies es klang - immer seine Lieblingsschwester gewesen.

Lächelnd ließ sich Nicola auf dass Bett sinken und legte die Beine hoch. "Ahh. Das tut gut. Die Fahrt mit der Kutsche war anstrengend."

"Ich habe noch nie eine längere Reise gemacht. Wie ist es da, wo du jetzt lebst? Wie geht es deinem Mann? Erzähl mal."

"Es ist unheimlich schön. Direkt am Meer auf einer Klippe. Die Seeluft ist total angenehm."

"Wow." Liam lächete. "Das klingt, als wärst du sehr glücklich."

"Das bin ich." Nicola nickte und sah den Jüngeren ernst an. "Ich hab von den Neuigkeiten gehört."

"Oh." Das Lachen verschwand von Liams Lippen. "Ich freu mich tierisch."

"Das versteh ich." Die junge Frau seufzte leise. "Es ist wirklich nicht schön. Mir gefällt es nicht, dass sie dich zu einer Ehe zwingen wollen.“

Liam senkte den Blick. "Es stört mich einfach, dass sie mir einen Haufen Fremde zeigen und ich mich fast spontan für eine davon entscheiden soll.... obwohl ich doch noch nie etwas für für irgendwen empfunden habe." Den letzten Teil nuschelte er.

"Ja, ich weiß. Das wird schwierig für alle."

"Liebst du deinen Mann?“, fragte Liam leise.

Nicola nickte. "Ja, sehr sogar. Aber wir haben uns auch ganz anders kennengelernt als du und deine Frau es tun werden.", murmelte sie.

"Ich habe Angst, dass ich sie niemals lieben werde. Sie nicht lieben kann.“, sagte Liam ernst.

"Wieso denkst du das?" Liams Schwester legte den Kopf fragend schief.

"Weil... weil ich mich noch nie in irgendeiner Weise für Frauen interessiert habe. Ich sehe, wie sich andere verlieben, anlächeln... und bei mir? Passiert gar nichts. Nur Gleichgültigkeit."

"Mhm." Nicole überlegte eine weile schweigend. "Hast du eine Ahnung, an was es liegen könnte?"

Der junge Prinz spürte wie ihm das Blut in den Kopf schoss. "N-nein..."

"Sicher? Dein Gesicht sagt was anderes." Die Braunhaarige begann zu lächeln.

"Du würdest mich auslachen."

"Mit Sicherheit nicht. Das würde ich nie machen, Li."

"Nun ja... also..." Liam wusste nicht, wo er anfangen sollte. "Ich weiß nicht, ob es ein Wort für das gibt, was ich denke."

"Dann solltest du vielleicht anfangen mit zu erzählen, was du denkst.“, ermutigte Nicola ihren kleinen Bruder. "Ich werd es verstehen, glaub mir."

"Ich mochte schon mal eine Person... also, ich fand es schön sie anzugucken und mit ihr zu sprechen und ich habe mit vielleicht auch vorgestellt, diesen Menschen zu küssen."

"Das klingt doch gut. Was ist daran das Problem?"

Liam schwieg einige Minuten, bevor er tief einatmete und Nicolas Blick auswich. “Es war kein Mädchen, sondern ein Junge."

Kapitel sieben



Kapitel sieben


Nicola hob überrascht die Augenbrauen an. "Oh, wow." Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. Damit hatte sie jetzt eher weniger gerechnet. “Wer war er?", fragte sie dann neugierig. "Kenn ich ihn?“

"Nein, er hat nur kurz hier gearbeitet. Es war ein Handelsreisender. Er... er sah unheimlich gut aus;" Liams Herz pochte wie wild. Nicola hatte ihn nicht angeschrien oder verurteilt!

Nicola grinste leicht. Das klang ziemlich begeistert. "Und du glaubst, dass die Jungs besser gefallen?"

"Ja." Liam nickte sachte. "Da kommt irgendwie mehr an, bei mir. Ich mag es, wenn sie breite Unterkiefer haben... muskulöse Schultern..."

"Dann magst du Jungs einfach mehr.", nickte die Ältere. "Das ist in Ordnung, weißt du?"

"Aber... wie soll ich denn dann eine Ehe mit einer Frau führen? Louis und Zayn - das sind meine Leibwachen und Freunde - haben gesagt, ich könnte ihr," Er sah verlegen drein, "nur ein Kind machen, wenn ich sie auch anziehend finde."

"Ich weiß, wer die zwei sind, Li. Ich kenne sie, seit sie klein sind." Nicole lehnte sich nach vorne. "Du kannst auch mit ihr schlafen, selbst wenn du sie nicht anziehend findest. Es ist ein klein wenig problematischer, aber es funktioniert."

"Ich weiß nicht, ob ich das will... aber heiraten und König werden ist meine einzige Chance etwas in der Welt zu ändern. Zumindest in dem Teil, der mir unterstehen würde."

"Ich versteh es." Nicola nickte nachdenklich und sah Liam an. "Komm mal her.", meinte sie dann und breitete die Arme aus. "Du brauchst dringend eine Umarmung. Wie lange trägst du das denn schon mit dir rum und keine weiß was davon?"

"Schon so.... drei oder vier Jahre?“, murmelte Liam. Dankbar lehnte er sich an seiner ältere Schwester. "Ich hab mich so geschämt."

"Vier Jahre?! Da warst du noch nicht mal achtzehn, Li." Nicola sah den Brünette entsetzt an. "Da hab ich noch hier gewohnt, warum hast du denn nichts gesagt?"

Liam senkte betroffen den Kopf. "Na weil ich doch weiß, dass es niemals akzeptiert werden wird.“

Die Braunhaarige drückte Liam Fest an sich. "Da ist nicht schlimmes dran, ich kennen auch andere Leute, die das selbe Geschlecht mögen."

"Wirklich? Wen? Kann man das irgendwo etwa offen ausleben?“, fragte Liam neugierig.

"Nein, nicht wirklich. Im Dorf unten leben ein paar, von denen weiß ich es. Aber die zeigen es auch nicht."

"Die Menschen dort unten sind der Wahnsinn.“, flüsterte Liam. "Ich lasse bei einem Schneider eine neue Garderobe anfertigen und habe die unglaublichste Leute kennen gelernt."

"Sie sind toll.", Nicole nickte zustimmend. "Du lässt von Niall deine Kleider schneidern?", fragte sie dann überrascht.

"Ja genau. Er hat jetzt einen weiteren Helfer in seinem Laden. Du kennst ihn?“, fragte Liam seinerseits genau so überrascht.

"Ja, ich hab ein paar Ballkleider von ihm. Er macht ganz wunderbare Sachen."

"Das finde ich auch. Ich habe unsere Eltern angebettelt, sie im Dorf machen zu lassen, weil ich mich hier oben so eingesperrt fühle.“, gab Liam zu. "Ich wollte raus und mal was anderes sehen."

"Es ist schon da unten, bunt und lebhaft. Ich war früherer schon gerne dort. Sie haben ein kleines Lokal, da schmeckt das Essen sehr gut.", erzählte Nicola grinsend.

"Ich würde den Menschen so gern helfen. Sie haben im Moment alle gerade das Nötigste, und wir hier oben? Wir schmeißen ständig Essen weg. Ich finde das nicht richtig."

"Das ist es auch nicht.", seufzte Liams Schwester. "Aber da ist Mutter ein sturer Bock."

"Das werde ich verändern, wenn ich König werde.“, flüsterte Liam entschlossen. "Es soll diesen Menschen besser gehen."

"Du wirst ein fantastischer König, Liam. Und das mit deiner Frau bekommen wir auch irgendwie hin, versprochen."

"Wirklich?" Liam sah sie treuherzig an. "Danke." Er drückte sich noch einmal fest an seine Schwester.

"Natürlich, Leeyum." Nicole drückte dem Jüngeren einen Kuss auf den Kopf. "Ich lass dich da nicht alleine durch."

"Und meinst du, ich finde eine Frau, die ich zumindest nett finde?"

"Mit Sicherheit. Vielleicht findest du sogar eine, die deine Situation versteht. Wer weiß? Es gibt eine Hand voll Menschen da draußen, die tolerant sind. In deinem Alter will kaum jemand verheiratet werden, nicht alle Mädchen, die kommen, werden von der Aktion begeistert sein."

"Dann sollte ich herausfinden, welche am liberalsten eingestellt ist und einfach nur... leben möchte."

Nicole drückte Liam ein weiteres Mal und lächelte ihn stolz an. "Danke, dass du mir das gesagt hast. Das bedeutet mir viel."

"Ich habe Angst, dass Mutter und Vater es herausfinden."

"Die letzten vier Jahre haben sie das auch nicht. Es wird zwar schwieriger, es jetzt zu verheimlichen, aber das schaffen wir schon. Ich helfe dir, ja? Du bist damit nicht alleine. Wissen es Zayn und Louis?“

"Nein, sie wissen nichts.“, murmelte Liam und zupfte an der Bettdecke herum.

"Vielleicht solltest du es Ihnen irgendwann demnächst sagen, auf jeden Fall noch vor der Hochzeit.", schlug Nicola leise vor.

"was, wenn sie mich ablehnen? Mich nicht mehr mögen? Es meinen Eltern sagen?“, flüsterte Liam voller Angst.

"Das würden sie nie tun, Li. Ihr seit besten Freunden seit kleinauf, warum sollten sie doch nicht mehr mögen? Die Zwei lieben dich."

"Aber ob sie auch verstehen, dass ich keine Frauen mag?“

Nicole schüttelte den Kopf und lächelte. "Sie werden es akzeptieren, vertrau mir."

"Okay." Liam sah sie an. "Wenn du das sagst, glaube ich dir. Du kennst sie ja auch schon eine ganze Weile."

„Genau wie du. Vielleicht solltest du zuerst mit Zayn reden. Er ist sehr viel ruhiger als Louis."

"Das stimmt. Lou ist unglaublich stürmisch und regt sich sehr schnell auf. Er hat sich letztens unten im Dorf unmöglich benommen."

Nicola lachte. "Was hat er denn gemacht?"

"Er stand vor der Schneiderei und hat aufgepasst. Dann wollten die Freunde des neuen Schneiders und deren Schwester zu besuch kommen. Lou hat sich aber nicht reingelassen. Diese Schwester und er haben sich dermaßen angekeift und gestritten... das war nicht mehr normal!" Liam spürte, wie sehr ihn das immer noch aufregte.

"Dass er sie nicht reinlassen wollte versteh ich. Ich meine, andere können auch sagen, dass sie mit dem und dem zusammen sind, nur um an dich ran zukommen.", gab die Ältere zu bedenken.

"Aber sie hat ihm sogar gesagt, dass sie Josh fragen kann. Und er hat richtig laut geflucht. Ich habe die Diskussion dann beendet."

"Lou ist immer noch dein Leibwächter, Liam. Er könnte sich nie verzeihen, wenn dir was passiert. Es hat nicht umsonst geschworen, dass er sein Leben gibt, um dich zu beschützen."

"Das weiß ich doch. Aber er hat das Mädchen ganz schön beleidigt, und ich will nicht, dass er das tut. Das fällt auf mich zurück.“

"Er wird bestimmt seine Gründe gehabt haben. Was hat sie denn zu ihm gesagt?“ Sie konnte sich kaum vorstellen, dass Louis ohne Grund so wurde.

"Ach, ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall haben sie sich an den Kopf geworfen frech zu sein und er hätte ein Riesenego und sie soll nicht so große Sprüche klopfen... Es ging immer hin und her."

Nicola schüttelte grinsende den Kopf. "So war er aber schon immer.“

"Hauptsache er macht es nicht wieder. Ich habe ihn wirklich noch nie /so/ erlebt."

"Tja, er ist einfach ein kleinwenig hitzköpfig." Die Beiden sahen zum Fenster, als die Sonne hell herein zu scheinen begann. "Wir sollten runter, ich hab Mutter noch gar nicht begrüßt."

"Gut, dann lass uns gehen." Liam nickte. "Und ich muss Ruth auch noch begrüßen."

"Die freut sich wie ein Schneekönig, dass du heiraten wirst." Nicola verdrehte die Augen und stand auf.

"Oh. Ja.... so war sie immer. Sie hat immer gehofft, dass ich bald eine Freundin hätte." Liam seufzte leise.

"Wer weiß, vielleicht findest du bald einen Freund." Zwinkernd richtete Nicola ihr Kleid und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

"Warte mal..." Liam sah seine große Schwester mit offenem Mund an. "Kann es sein, dass du...?" Ihr Kleid war weit geschnitten, aber jetzt hatte Liam eine verdächtige Rundung in ihrer Mitte bemerkt.

"Ähm... Vielleicht." Die junge Frau konnte nicht verhindern, dass sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht ausbreitet.

"Oh mein Gotte!" Liam umarmte sie. "Du bekommst ein Baby!"

Kichernd erwiderte Nicola die Umarmung und nickte. "Ja, wir wissen es schon etwas länger."

"Ich freu mich so. Komm, lass uns zum Essen gehen." Liam strahlte.

"Danke, Li. Wir können es auch kaum abwarten." Zusammen gingen sie vor die Tür, wo Zayn und Louis Wache standen.

"Guten Morgen, Liam.", begrüßten die Beiden den Prinzen und nickten ihn zu. Nicola hatten sie vorhin schon in Empfang genommen.

"Morgen." Liam lächelte und schluckte nervös. Sollte er es Zayn sagen?

"Deine Mutter verlangt nach dir.", informierte Louis. "Wir haben gesagt, dass du noch mit Nicola am reden bist."

"Wir sind gerade auf dem Weg zum Essen. Kommt ihr?"

"Natürlich." Liam und Nicola liefen voraus, während Zayn und Louis dicht hinter ihnen liefen. Der Prinz schritt voran und er schluckte hat. Okay... also seine andere Schwester war der gleichen Meinung wie die Eltern. Heiraten. Was sollte er denn jetzt noch machen? Seine Chancen das ganze irgendwie verhindern zu können sanken immer weiter, das war doch zum Mäuse melken.

"Hey." Nicola warf ihm einen Blick zu. "Das wird alles, okay? Ich bin für dich da.“, flüsterte sie.

Der Jüngere seufzte traurig. "Danke, Nicola.", murmelte er und lächelte leicht. "Es sagt sich nur einfacher als es ist.“ Louis und Zayn warfen sich fragende Blicke zu. Was war denn da los?

"Ich weiß, aber wir sind jetzt für längere Zeit hier, nicht nur ein paar Tage. Wir finden eine Lösung.", versprach die Prinzessin.

"Das heißt, ihr bleibt bis zur Hochzeit?“, fragte Liam leise.

"Auf jeden Fall. Anfangs war es nur ein Kurztrip, aber jetzt? Ich lass dich da doch nicht alleine."

"Du bist super." Liam lächelte sie an.

"Weiß ich doch." Nicola knuffte Liam in die Seite und sah sich in den Gängen des Schlosses um. Sie war schon lange nicht mehr hier gewesen.

"Wir haben tolle neue Pferde, ich kann sie dir später zeigen."

"Sehr gerne. Wie geht es Willow? Ist sie noch fit?" Liam hatte die Stute jetzt schon seit er klein war.

"Ja, es geht ihr gut. Aber sie ist schon ganz schön alt, sie wird wohl bald in Ruhestand gehen."

"Das ist schade, sie ist ein tolles Pferd."

"Ja, aber bald wird sie zu alt. Ich werde nur eben keine großen Ausritte mehr mit ihr machen. Ich will nicht, dass sie sich verletzt."

"Verständlich, dann soll sie lieber ihre Ruhe haben. Perrie und der Rest im Stall werden sich gut um sie kümmern." Sie blieben vor der Tür zum großen Speisesaal stehen. "Bereit für die Höhle des Löwen?"


+++


"Komm, Niall." Josh wartete an der Tür. "Ich will los." Die beiden jungen Männer wollten in die Dorfkneipe und Joshs Freundin sowie ihre Schwester treffen.

Der Ire winkte ab und zog sich seine Jacke über. "Immer langsam mit den jungen Pferden, Josh."

"Ja, aber ich werde nicht jünger und ich vermisse mein Mädchen."

"Du bist gerade mal zwanzig.", lachte Niall und schnappte sich den Ladenschlüssel. "Ich bin im Gegensatz zu dir alt.“

Josh strahlte, weil Niall endlich fertig war und lachte dann. „Mit vierundzwanzig bist du nicht alt.“

"Packen wir's. Ich hab Hunger."

"Ich bin schon fertig." Josh verließ den Laden zuerst, draußen wartete er mehr oder weniger geduldig, dass Niall ihm nach kam.

Niall lachte leise und schloss ab, bevor er zu seinem Lehrling hechtete. "Du vermisst sie ganz schön, hm?"

"Ich bin total verliebt in sie.“, gab Josh ehrlich zu. "Also: Ja."

Der Ire strich sich durch die dunklen Haare und lächelte schief. Es freute ihn sehr, dass Josh so glücklich war. "Sie liebt dich genau so sehr."

"Danke. Das hoffe ich doch arg." Josh lachte leise. "Ich hoffe, dass das mit uns noch lange hält.“

"Ich denke schon. So wie ihr euch anhimmelt." Nebeneinander schlenderte sie durch die belebten Gässchen in dem Dorf.

"Und du?" Josh lächelte. "Willst du nicht auch mal jemanden finden?"

"Das ist nicht so einfach in meiner Lage, das weißt du doch." Niall seufzte leise.

"Ja, tut mir leid... Das vergesse ich manchmal."

"Schon okay, du kennst ja nichts für." Sie lächelten einigen bekannten zu, die ihnen entgegen kamen oder an ihren Verkaufsständen waren. "Ich hätte schon gerne jemanden, aber einen zu finden ist schwer."

"Wie müsste /er/ denn so sein?" Fragte Josh mit gesenkter Stimme.

Niall überlegte einen Moment. "Mhm. Groß, breite Schultern. Ein richtiger Kerl halt." Er zuckte mit den Achseln. "Ich werd wahrscheinlich eh keinen finden."

"Mit Bart?“, wollte Josh wissen.

Der Ire nickte begeistert. "Ich mag das Gefühl, wenn du jemanden küsste, der einen hat."

Josh machte große Augen. "Hast du schon viele geküsst?"

"Also ein paar waren es schon." Niall grinste mit roten Wangen. "In meiner Heimat war ich nicht der Einzige, weißt du? Es gibt einige die so sind wie ich."

"Und warst du schon mal verliebt? Tut mir leid, ich bin so neugierig. Aber... Du interessierst mich."

"Einmal, ja. Aber das ist schon länger her. Ich war damals sechzehn."

"Ich bin zuversichtlich, Nialler." Josh öffnete die schwere Tür zu ihrer Lieblingsschenke. "Du bist echt ein toller Kerl.“

Niall lächelte schief. "Irgendwann wird schon einer kommen."

"Ich bin mir ganz sicher." Josh schloss die Tür hinter ihnen.

"Jungs!" Die beiden schneidern sahen sich einen Moment in der schenke um, bevor sie Tina entdeckten, die mit Eleanor in einer Ecke saß und stürmisch winkte.

Josh begann zu strahlten und bahnte sich seinen Weg bis zur Tina. "Hallo, schöne Frau.“, lächelte er.

Lachend erhob sich die junge Frau und küsste hinten Freund glücklich. "Setzt euch. Wir haben schon was zu essen bestellt."

"Hallo, ihr beiden," Niall drückte Eleanor kurz an sich. "Wie gehts dir?"

"Blenden." Für braunhaarige schnaubte leise. "Ich bin heute beim Stall ausmisten gerade Wegs in den Mist geflogen.“

"Oh, armes Mädchen." Niall lachte mitleidig auf. "Nicht so deine Woche, mh?"

"Nein, erst der Depp von Leibwächter, dann hauen uns die Kühe gestern ab und ich durfte sie mit Gretchen wieder einfangen, heute das. Mir reicht es für diese Woche." Eleanor griff nach ihrem Weinkrug und trank einen großen Schluck.

"Oh, lässt dich dieser Streit immer noch nicht los? Dabei hat dich der Prinz sogar richtig verteidigt."

"Ja, das ist schön und gut. Dieser Louis ist trotzdem der größte Vollidiot auf diesen Welt."

Josh grinste und flüsterte seiner Freundin etwas ins Ohr. Tina hob die Augenbrauen an und begann zu schmunzeln. "Gefällt er dir etwa, Ellie?"

Empört schnappte das Mädchen nach Luft. "Der Vogel? Nie im Leben! So ein Unsinn! Josh, hör auf ihr sowas einzureden!"

Der Brünette lachte leise und erhob sich wieder. "Ich geh mal Bier holen."

Eleanor schmollte und funkelte ihre Schwester an. "So ein Riesenidiot dieser Louis!"

"Er ist schon knuffig.", meinte Tina kichernd und dankte dem Ober, der ihre Vesperplatte und Brot brachte. "Ich mein, er ist genau deine Größe, ein sturer Bock wie du..." Sie schnappte sich eine Scheibe Brot und schmierte Butter drauf.

"Ein was bin ich bitte?“, fragte Ellie empört

"Ein sturer Bock, du hast es schon richtig verstanden."

Niall schüttelte grinsend den Kopf und tat es Tina mit dem Essen gleich. "Er ist eigentlich total in Ordnung."

"Er ist total unhöflich und bockig.“, schimpfte Eleanor weiter.

"Du warst ja jetzt auch nicht gerade besser.", kam es trocken von dem Iren während er herzhaft in sein Schinkenbrot biss.

"Willst du mich verhohnepipeln?!"

Niall schüttelte den Kopf und nahm Josh seinen Bierkrug ab. "Ihr ward beide schrecklich."

"Na, vielen Dank." El schob die Unterlippe vor.

"Schau nicht so, er hat recht. Ihr ward unmöglich." Tina schnitt sich eine paar Gurken klein und lehnte sich an ihren Freund, als dieser wieder neben ihr saß.

"Ach, ihr versteht das nicht! So unfreundlich hat mich noch nie jemand behandelt.“

"Naja-" Josh brach den Satz ab, als er einen Blick von Eleanor zugeworfen bekam, der ihn wohl hätte erdolchen sollen.

Tina tätschelte Joshs Hand. "Iss einfach weiter, das hat keinen Sinn."

"Er hat sich /mir/ gegenüber wie der größte Hornochse des Universums verhalten, ich hab jedes Recht mich über den aufzuregen!", keifte Eleanor aufgebracht.

"Ganz ruhig, Ellie.“, versuchte Tina sie zu beschwichtigen.

"Nein! Der ist ein eingebildeter Schnösel der meint was besseres zu sein nur weil er die Leibwache des Prinzen ist, auf sowas muss man sich nichts einbilden." Die junge Frau murrte leise und stocherte in ihren Haferflockenbrei herum.

"Liam hatte sie beauftragt, niemanden rein zu lassen," erzählte Josh. "Er hat seinen Dienst getan."

"Ich hab gesagt, dass wir gehen sollen. Ellie war der Meinung ihn auf die Palme bringen zu müssen."

"Ich lass mir einfach nicht alles bieten!"

"Er hat doch gar nichts gemacht, Mensch!" Tina verdrehte genervt die Augen.

"Er war kotzbrockig.“, fauchte die Schwerster.

"Du-"

"Mädels!" Niall sah die beiden gestresst an. "Mund halten. Ich will einen entspannten Abend ohne Streit, Herrgott noch mal.“ Eleanor funkelte Niall an und aß aggressiv ihren Brei auf.

Josh unterdrückte ein Lachen und biss von seinem Brot ab. "Ich glaube ja trotzdem, dass er dir optisch gefällt."

"Tut er nicht.“, behauptete Eleanor. "Gar nicht mein Typ."

Tina schnaubte leise, während sie die Beine überkreuzte. "Wie findet ihr Liam so?", wechselte sie das Thema und sah ihren Freund und Niall an.

„Richtig sympathisch." Lächelte Josh. "Er ist wahnsinnig höflich und ... menschlich. Nicht so hochnäsig."

"Er hat einen knack Arsch.", nuschelte Niall unvermittelt in seinen Krug hinein und bekam kurz darauf rote Ohren. Josh hatte gehört, was Niall gesagt hatte und verschluckte sich.

"Er hat was?", hakte Tina nach und sah den Schneider überrascht an, als sich eine tiefe Röte über seinen Hals bis hoch zu den Ohren bahnte.

"Nichts, nichts.", sagte er schnell und stopfte sich die Reste von seinem Brot in den Mund.

Tina sah Josh an und wieder zurück zu Niall. Dann begann sie breit zu lächeln. "Ooooh."

"Ich hab nichts gesagt.", protestierte Niall weniger überzeugend.

"Aber... du bist rot... wie eine Himbeere! Und du hast gesagt, dass-"

"Ich hab es nur festgestellt!", unterbrach der Ire sie und rieb sich über die roten Wangen.

Mit hochgezogenen Brauen musterte Tina den Jungen. "Das... ist mal eine interessante Feststellung."

Josh kringelte sich fast vor lachen, neben seiner Freundin und hielt sich den Bauch. "Liams Blick war göttlich, als Niall von hinten kam, um die Hose enger zu machen."

"Oh mein Gott…“, stöhnte Niall frustriert und vergrub das Gesicht in den Händen.

"Du stehst auf /Liam/?", fragte Eleanor mit Teller großen Augen und schlug sich die Hand vor den Mund. Bei sowas war der Ärger mit Louis schnell vergessen.

"Halt doch die Klappe!“, klagte Niall und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte krachen.

Josh gackerte leise vor sich hin und schmierte sich ein Brot. "Das ist doch okay, Ni.", meinte Tina lächelnd und tätschelte dessen Schulter.

"Das ist /überhaupt gar nicht/ okay!"

"Und warum nicht? Er sieht gut aus, das kann man nicht abstreiten." Tina sah den Iren verständnislos an.

"Tina. Er ist /ein Prinz/! Ein Prinz, dem ich seine Hochzeitsgarderobe schneidern soll!"

"Das ist ein Grund aber kein Hindernis.", meinte Eleanor dazwischen und schob ihr leeres Schälchen von sich weg.

"Du bist ja lustig.“, brummte Niall.

"ich meine es Ernst. Ihr seht euch jetzt immer öfter dadurch. Wer weiß, was da passiert?" Die Braunhaarige grinste.

„Eleanor... Er wird demnächst heiraten. Eine Frau. Und es passiert überhaupt gar nichts, weil er nicht... nicht so ist wie ich.“, nuschelte Niall.

Die drei Anderen am Tisch seufzten leise und sahen den Brünetten mitleidig an. "Ich wusste davon gar nichts.", stellte Tina dann fest. "Dass du Jungs magst.", flüsterte sie und beugte sich nach vorne.

"Das weiß auch niemand außer euch.“, flüsterte Niall zurück. "Zumindest nicht hier."

"Es ist auch kein einfaches Thema.", nuschelte Josh. "Aber wir finden es voll und ganz in Ordnung, Ni."

"Ja, das stimmt." Eleanor tätschelte Nialls Hand. "Wir stehen dir bei, was auch immer du machst."

"Danke." Niall lächelte schief und stürzte den Kopf auf den Händen ab. "Aber das bringt mir bei Liam nichts. Ich werd seine Kleider schneidern und das war es auch an Kontakt zu ihm.“

"Dabei kannst du ihm ganz schön nah kommen." Josh wackelte mit den Augenbrauen.

"Josh!" Der Ire riss die Augen auf. "Halt den Mund!"

"Ey, du hattest deine Hände schon hinten in seiner Hose, nicht ich.“

"Und es hat ihm nicht sonderlich gefallen, falls ich dich daran erinnern darf!"

"Aber auch nur, weil du kalte Hände hattest.“, erklärte Josh. "Er ist ganz schön rot geworden.“

"Es würde jeder rot werden, wenn man ihn an seinen vier Buchstaben befummeln würde.", murmelte Niall verlegen.

"Ich bin mir sicher, dass du eine Chance hast.“, ermutigte ihn Eleanor, froh, dass die anderen abgelenkt worden waren.

"Selbst wenn, dann wäre es wertlos. Können wir aufhören darüber zu reden?!", jammerte Niall leise und zupfte an seinen Ärmeln herum.

Tina rutschte neben den jungen Mann und streichelte seinen Rücken. "Oh, Niall..."

"Er sieht nur gut aus.", sagte er leicht gestresst und schnitt eine Tomate klein. "Ich will nichts von ihm, nur weil er gut aussieht."

"War er denn nett zu dir?“, fragte Tina neugierig.

"Er ist zu jedem nett, falls es dir nicht aufgefallen sein sollte."

Das Mädchen seufzte und zog sich etwas zurück. "Entschuldigung."

"Nein, mir tut es leid." Niall sah sie entschuldigend an.

Tina setzte sich wieder neben ihn. "Wie müsste dein Traumkerl vom Charakter her sein?“, fragte sie versöhnlich.

"Können wir das besprechen wenn niemand anderes dabei ist?", bat der Ire mit bedeckter Stile und sah sich in der Kneipe um. Langsam würde es immer voller und nicht jeder musste wissen, was er für eine Sexuelle Orientierung hatte.

"Na klar." Die junge Frau nickte und widmete sich ihrem Essen. „Unsere Mutter ist total begeistert von euren Kleidern.“, erzählte sie dann lächelnd. „Sie will auch mal im Laden vorbeikommen und sich etwas aussuchen.“

Die Gesichter der beiden Schneider hellten sich auf. Neuen Kunden waren immer schön. „Das freut uns, sie wird mit Sicherheit etwas bei uns finden.“

"Sie sieht euch beiden sehr ähnlich." Lächelte Josh.

"Wir sehen eher ihr ähnlich.", grinste Tina und warf ihre langen Haare über die Schulter. "Gretchen hat am meisten Ähnlichkeit mit ihr."

"Das stimmt." Josh drückte ihr einen Kuss auf die Wange und nahm die Hand seiner Freundin. "Aber du bist die Schönste.“ Die junge Frau bekam rote Wangen und begann breit zu strahlen. Josh war einfach grandios, einen besseren Freund könnte man sich doch nicht wünschen.

Eleanor seufzte leise. "Ich will auch so einen Freund.“, flüsterte sie an Niall gewandt.

"Nicht nur du, glaub mir." Der Ire lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. "Aber du wirst einfach einen Freund finden, Ihr seid alle Drei wunderschön."

"Danke, du bist so lieb. Und ich sage dir," Sie senkte die Stimme. "Auch für dich ist jemand dabei."

"Das bezweifle ich stark.", murmelte Niall in seinen Bart.

"Bestimmt. Du siehst gut aus, du bist klug, geschickt mit den Händen, super lustig... Das wär doch gelacht, wenn da draußen niemand ist, der dich toll findet!"

"Meinen letzten- meine letzte Beziehung ist Ewigkeiten her, ich glaub ich kann das Alles schon gar nicht mehr.", er lachte schwach.

"Dann musst du üben. Üb doch mal, Leute anzusprechen. Wie würdest du jemanden ansprechen, der dir gefällt?“, fragte Eleanor motiviert.

"Gar nicht, da es jeden verschrecken würde, Eleanor. Ich kann nicht einfach so auf einen jungen Mann zugehen und sonst irgendwas tun. Ich wäre schnelle gesteinigt als ich schauen kann."

"Es gibt in diesem Dorf mindestens fünf Männer von denen ich weiß, dass sie auf andere Kerle stehen."

Niall hob die Augenbrauen an und zuckte dann mit den Achseln. "Rein optisch spricht mich aus dem Dorf niemand an."

"Also doch jemand wie... /er/?“, flüsterte Eleanor.

Nialls Ohren färbten sich leicht rot, während er verlegen hüstelte. "Nein. Nicht unbedingt.", murmelte er dann. "Er sieht nur gut aus und ist sehr höflich, mehr kann ich über ihn ja gar nicht sagen."

"Du lernst ihn sicher noch besser kennen.“, mutmaßte Ellie.

"Ich weiß nicht, ob mir das unbedingt weiter hilft." Der Ire seufzte leise und sah sich in der Schenke um. Gegen Abend wurde es hier drin immer proppenvoll.

"Wenn er erstmal merkt, wie super du bist, wird er dir gar nicht mehr widerstehen können.

"Ich bin nicht sonderlich aufregend.", widersprach Niall mit einem leichten Lächeln. "Es gibt interessantere Menschen als mich."

Eleanor seufzte leise. "Ich wollte dich nur aufmuntern."

"Ich weiß, Ellie." Niall legte einen Arm um die Braunhaarige und knuddelte sie. "Danke dir."

Das Mädchen lehnte sich an seine Schulter. "Ich hätte so gern einen Freund."

"Dann such dir einen. Ich meine, du findest mit Sicherheit schnell jemanden."

"Ich weiß nicht.... ich will nicht irgendwen haben, oder nur einen Mann, der mich hübsch findet. Er soll Charakter haben."

"Das versteh ich. Wenn man nur auf das Äußere schaut, ist es auch nichts." Niall nickte zustimmend und griff nach seinem Bier.

"Stark soll er sein, und mutig.“, schwärmte Eleanor. "Humor wäre auch nicht schlecht. Und benehmen können muss er sich."

"Mhm." Die Beiden sahen gleichzeitig zu Josh und Tina, die sich gegenseitig anhimmelten und von der Außenwelt gar nichts mitbekamen.

"Das will ich. Genau solche Blicke. Diese Hingabe und wenn man alles um sich herum vergisst."

"Sie sind ein tolles Paar.", seufzte Niall leise und leerte seinen Krug, bevor er sich erhob. "Möchtest du auch noch etwas haben?" Er sah fragend zu Eleanor und ihrem leeren Kelch.

"Ja, bitte. Bringst du mir noch ein Bier mit?"

"Freilich." Der Ire grinste leicht und nahm die leeren Gegenstände in die Hand, bevor er davon tippelte. Seufzend sah sich Eleanor in der Schenk um. Es gab niemanden in diesem ganzen Dorf, mit dem sie ausgehen würde. Wo war ihr Traumprinz nur?

Kapitel acht




Kapitel acht


Mit einem tiefen Seufzen schlug Zayn die Augen auf und sah einen Moment verwirrt in die Dunkelheit. Dann kroch ihm der intensive Geruch von Stroh und Pferd in die Nase. Automatisch begann er zu lächeln und sah auf seine Brust, auf der lange, leicht lockige Haare lagen. Er warf einen kurzen Blick nach draußen, nur um mit Erleichterung festzustellen, dass er diesmal nicht verschlafen hatte. Gott sei Dank, das wäre sein Ende in der Karriere als Leibwächter gewesen.

Er traf sich jetzt schon so lange mit der jungen Schönheit, welche gerade auf ihn schlief, und noch nie war es ihm so oft passiert, nicht rechtzeitig aufzuwachen wie in den letzten Tagen. Das würde ihn noch in Teufelsküche bringen, wenn es so weiter ging.

Ein leises Murmeln war von Zayns Brust zu hören und der schlanke, weicher Körper räkelte sich sanft. "Mh.... Zaynie?"

Der Schwarzhaarige summte leise als Antwort und schloss die Augen wieder, während er mit seinen Fingern über die weiche Haut des Körpers seiner Liebschaft fuhr.

"Das war richtig schön. Ich liebe es, wenn du das mit mir machst.“ Der Kopf bewegte sich leicht und zwei warme Arme schlangen sich um die Leibwache. "Geh nie wieder weg."

"Ich muss leider demnächst gehen, sonst reißt mir Liam den Kopf ab.", nuschelte Zayn traurig.

"Mhpf....", kam es missmutig von unten. "Na schön. Bevor du Ärger bekommst."

"Morgen Abend komme ich wieder. Heute hab ich Nachtwache." Seufzend richtete Zayn sich auf und hangelte nach seiner Hose.

"Ich werde es kaum erwarten können." Das Stroh raschelte etwas und eine warme Hand streichelte Zayns Rücken.

Der Schwarzhaarige bekam eine leichte Gänsehaut, während er den Kopf drehte und ein Lächeln über seine Schulter warf. "Du siehst wunderschön aus." Er drehte seinen Oberkörper ganz herum und fischte ein paar Stücke Stroh aus den langen Haaren vor sich.

Mit einem leisen lachend gab die Langbeinige Schönheit Zayn einen Kuss auf die Lippen. "Musst du gerade sagen, starker Mann."

Zayn grinste leicht, bevor er die Geste erwiderte und über den schlanken Körper kauerte. Er würde sich wohl nie von diesen weichen Lippen trennen können. Eine Hand landete auf dem Rücken des Leibwächters und glitt bis zu dessen Po.

Schnurrend schlug Zayn die Augen auf. "Ich.. Ohh, muss gehen, Liebling."

"Wirklich? Und du hast nicht noch fünf Minuten?"

Der Leibwächter lachte leise. "Vielleicht auch zehn."

"Wunderbar." Und ehe sich Zayn versah, war er auch schon wieder ins Stroh gedrückt worden.


+


Missmutig stand Louis vor Liams Zimmertür, während er das Bild, welches sich an der Wand gegenüber befand, nieder starrte. Hin und wieder schwenkten seine Augen nach links und rechts um die Lage unter Beobachtung zu haben.

Zayn war noch nicht hier, obwohl er eigentlich in den nächsten Minuten kommen sollte, wenn sie mit Liam pünktlich zum Frühstück erscheinen sollte. Er konnte immer noch nicht fassen, dass der Schwarzhaarige mit Perrie anbändelte.

Zehn Minuten später kam Zayn durch den Gang gehechtet. Sein Gesicht war rot vom Rennen und er schnappte nach Luft.

Louis verdrehte die Augen und streckte sich. "Es wurde aber auch mal Zeit.", sagte er schnippisch und funkelte seinen besten Freund an.

"Tut mir leid, dass du warten musstest.“, nuschelte Zayn und stellte sich vor die Tür. Aber dieses Nümmerchen eben kurz nach dem Aufwachen war fantastisch gewesen. Dafür hatte es sich gelohnt.

"Es geht hier nicht um mich, sonder um Liams Sicherheit, Zayn." Der Kleinere atmete tief ein. "Wenn du das nicht mehr Ernst nimmst, solltest du es vielleicht sein lassen."

Empört schnappte Zayn nach Luft. "Als würde ich das hier jemals aufgeben!"

"Du erweckst in letzter Zeit nicht gerade den Eindruck als ob es dir wichtig wäre, Malik. Wenn Liam etwas passiert, sind wir beide dran, das weißt du. Wir haben einen Eid geschworen und du lässt das in letzter Zeit sehr schweifen, das geht so nicht."

Betroffen senkte Zayn den Blick. "Du hast Recht. Ich vernachlässige meine Pflichten."+

„Ich will dir nicht verbieten, dass du dich mit jemanden triffst.“ Louis hob die Hand vor Zayns Mund, als dieser zu einer Antwort ansetzte. „Sei ruhig, ich weiß, dass du es tust, Zayn. Verleugnung bringt dich hier nicht weiter. Aber wenn du deinen Kopf nicht bei der Sache hast, kannst du nicht für Liams Sicherheit garantieren, und das ist ein Riesenproblem.“

"Ich will nicht darüber sprechen, weil das nur zu Ärger führt. Wenn es rauskommt, verlieren mindestens drei Leute hier ihren Job. Und ich werde da nicht noch mehr unschuldige mit reinziehen.“, murmelte Zayn.

"Dann schraub es ein bisschen zurück, so geht es nämlich nicht weiter."

„Du... warst noch nie verliebt, oder?“, flüsterte Zayn..

"Nein. Nicht wirklich.", murmelte Louis zurück.

"Es ist... das überwältigendste und unglaublichste Gefühl das du dir überhaupt vorstellen kannst... Es überrollt dich wie eine heiße Welle und verschiebt deine Prioritäten... Ich weiß, dass ich mir das eigentlich nicht erlauben kann aber... es fühlt sich so schön an."

Der Kleinere von Beiden musterte seinen besten Freund, bevor sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Louis hatte Zayn noch nie so erlebt, so glücklich und wahrscheinlich auf Wolke vierzehn anstatt sieben, so wie er schwärmte.

Der Dunkelhaarige bekam rote Backen. "Ich war noch nie so neben der Spur."

"Ich hab es bemerkt." Louis drückte den Rücken durch. "Aber trotzdem musst du mehr aufpassen, Zayn. Ich gönn es dir, auch wenn du mir nicht sagen willst, wer sie ist."

"Ich habe Angst, dass ihr beide rausfliegt. Weil es ja nicht erlaubt ist, dass wir zwei mit jemanden vom Hof anbändeln, also du und ich. Wenn man herausbekäme, dass du etwas weißt, wärst du selber dran."

Louis warf einer Hausdienerin einen scharfen Blick zu, als diese die Beiden neugierig musterte. "Die Betten machen sich nicht von alleine.", sagte er und kniff die Augen zusammen. Es musste niemand mitbekommen, was sie hier besprachen. Erschreckt machte sich die neugierige Frau vom Acker. "Das Schloss hat überall Augen und Ohren, es ist zum Mäuse melken.", seufzte Louis und rieb sich über die Augen.

"Ich muss besser aufpassen.“, murmelte Zayn. "Sonst fliege ich wirklich auf."

"Liam ahnt eh schon etwas.", gab Louis zu und sah Zayn eindringlich an.

Zayn seufzte traurig auf. "Das ist... total blöd."

"Er hat nichts dagegen, denke ich. Sonst hätte er schon längst etwas zu dir gesagt.", prophezeite Louis mit einem Nicken. "Er will auch nicht, dass du gefeuert wirst wegen sowas. Liam hat das letztens auch nur gesagt, um dich abzuschrecken."

"Ich hoffe es... Ich bin sicher egoistisch, das zu sagen, aber: Ich will diese Beziehung unter keinerlei Umständen gefährden oder beenden. Das ist Liebe. Richtige Liebe."

"Man merkt, dass sie dir wichtig ist.", stimmte Louis zu. "Wie lange?", fragte er dann leise und hob die Augenbrauen an. Wenn Zayn von richtiger /Liebe/ sprach, könnte das unmöglich erst seit einer Woche laufen.

Der Dunkelhaarige seufzte leise und ein lächeln umspielte seine Lippen. "Seit dem Osterfeuer ungefähr? Da sind wir das erste Mal richtig ins Gespräch gekommen... Und dann ging es recht schnell."

Louis bekam große Augen. "Seit fast vier Monaten schon?!" Er schnappte leise nach Luft. "Und ich hab das nicht bemerkt. Wie habt ihr das hinbekommen?"

"Sehr vorsichtig.“ Zayn versuchte die Angst zu unterdrücken. Wenn man sie erwischte wäre alles aus.

"Ihr wart mehr als vorsichtig." Louis stupst Zayn gegen die Schulter, als dieser einen bedrückten Gesichtsausdruck bekam. "Hey, das wird schon. Ich verrate nichts, versprochen."

"Danke." Zayn kratzte sich am Kopf. "Es ist nur..."

"Ja-"

"Guten Morgen.", unterbrach Liams erschöpfte Stimme die Beiden Leibwächter. Er rieb sich müde über die Augen und gähnte herzhaft. Nicola war am gestrigen Abend noch lange bei ihm gewesen und sie hatten geredet, dadurch hatte er eindeutig zu wenig Schlaf bekommen.

"Guten Morgen, mein Prinz.“, sagte Zayn höflich. "Ich hoffe ihr habt gut geschlafen?" Und ich war auch total pünktlich hier...

"Zu wenig.", murmelte Liam zerstreut. "Wartet ihr schon lange? Ich hab etwas lange gebraucht, um aus dem Bett zu kommen, Claira hat fast einen Anfall bekommen."

Zayn warf Louis einen Blick zu. "Wir haben uns unterhalten und ausgetauscht. Es kam uns nicht sehr lange vor. Wollt Ihr zum Frühstück gehen?"

"Mir wären ein paar Stunden mehr Schlaf sehr recht, aber ja, gehen wir." Der Brünette fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und trottete vor den beiden Anderen voraus. Er hörte sein Bett quasi nach ihm rufen, wie sollte er den Tag nur so überleben?

"Er ist der Prinz, er kann doch nach dem Essen einfach wieder ins Bett gehen.“, flüsterte Zayn Louis zu.

Louis schüttelte den Kopf. "Seine Eltern wollen, dass er sich mit ihnen zusammen die Einladungen an die Prinzessinnen Europa weit ansieht."

"Oh, okay." Mist, das hatte Zayn dann wohl verpasst, als das besprochen wurde. Aber das Rummachen auf dem Heuboden hatte sooo gut getan.

"Er hat wenig Lust dazu, das merkt man ihm leider viel zu sehr an. Seine Eltern werden nicht begeistert sein.", nuschelte Louis in seinen Bart hinein und seufzte leise.

"Das kann ich aber auch verstehen.“, flüsterte Zayn. "Jemanden zu heiraten, den man gar nicht kennt, muss total blöd sein."

"Natürlich ist es-"

"Ich kann euch hören, Jungs." Liam warf ihnen über seine Schulter einen nicht definierbaren Blick zu.

"Wir stehen total auf deiner Seite, Liam.“, betonte Zayn.

"Danke, aber das bringt mich in der Situation nicht gerade weit."

"Es tut mir leid." Zayn war sich nicht ganz sicher, wofür er sich entschuldigte. Dass er Liam hinterging und eine Liebschaft hatte? Ihm nicht helfen konnte? Glücklich verliebt war?

"Du musst dich nicht entschuldigen, Zayn. Alles ist gut." Liam lächelte schwach. "Ich bin froh, dass Nicola da ist. Sie kann mir da sicherlich helfen."

"Nicola ist toll, ich habe sie schon als Knabe sehr bewundert. Sie ist so selbstbewusst und kann wunderbar argumentieren."

Der Prinz nickte zustimmend. "Ja, da hast du Recht." Er bleib einen Moment vor der Tür zum Speisesaal stehen und atmetet tief ein.

"Lächeln, stramm stehen, nicht ausflippen.“, flüsterte Zayn. Selbst ihn regte die Königin manchmal sehr auf.

"Ja, ja, ich weiß. Danke dir." Liam sah seine Leibwachen einen Moment an, bevor er dem Diener zunickt, damit dieser die Tür öffnete.

"Das war an mich gerichtet.“, informierte Zayn den Prinzen leise.

"Ich weiß, du bist nicht der Einzige, der sich das jeden Tag selbst sagen muss.", seufzte Liam leise und trat in den großen Raum. "Guten Morgen."

"Guten Morgen, Liam." Die Eltern nickten Liam zu, während Nicola ihren Bruder liebevoll anlächelte.

"Wo ist Ruth?" Liam sah sich verwirrt um. Seine andere Schwester war nirgendwo zu sehen.

"Sie wollte unbedingt einen morgendlichen Ausritt machen, sie ist vor etwa zehn Minuten zu den Stallungen hinunter.“, erklärte Nicola.

"oh, okay." Liam setzte sich neben seine große Schwester und nahm sich etwas zu essen.

Die junge Frau lächelte ihm aufmunternd zu. Sie selber hatte großen Appetit, was an ihrem Baby lag. "Was steht heute alles auf dem Plan, Vater?" Nicola sah ihren Vater neugierig an.

"Nun, wir werden die Einladungen durchgehen, noch einmal genau planen und durchzählen, wie viele Gäste wir haben - oh, deine Garderobe wird man mit dir durchgehen, weil du ja für drei Festlichkeiten passende Kleider und Roben benötigst." Der König lächelte sanft.

Die junge Frau nickte. "Ich werde neue Sachen brauchen. Die Anderen sind etwas eng geworden."

Liam lächelte. Er freute sich darauf, Onkel zu werden.

"Das lässt sich einrichten.", nickte Geoff, während er sich etwas zurück lehnte. "Wann gedenkst du, ein weiteres Mal zu deinem Schneider zu gehen, Liam?", fragte er denn an seinen Sohn gewandt und sah diesen fragend an.

"Recht bald, Ende dieser oder Anfang nächster Woche.“, murmelte der Prinz. "Warum?"

"Reine Neugier. Nicola könnte mit dir kommen, wenn sie neue Kleidung benötigt. Ruth wird möglicherweise auch etwas brauchen.", erklärte der König.

"Das würde mir gefallen. Ein Familienausflug." Nicola machte eine gute Miene zum Bösen Spiel. Ihr armer Bruder, er wurde immer völlig übergangen und nicht gefragt.

Liam sah Nicola lächelnd an. "Ja, das klingt gut."

"Meine Kleider müssen eben /den Umständen entsprechend/ etwas weiter ausfallen."

"Welche Umstände denn?" Liams Mutter sah ihre Tochter skeptisch an.

"Ich bekomme ein Baby.“, lächelte Nicola, die Hand auf ihrem Bauch.

Das Königspaar gab gleichzieht erfreute Geräusche von sich. "Das ist fantastisch, Nicola. Herzlichen Glückwunsch!" Der König erhob sich und ging zu seiner Tochter.

Die junge Frau stand auf. "Ich freue mich schon sehr darauf.", sagte sie glücklich.

Lächelnd drückte Geoff seine Tochter fest. "Wie lange weißt du es schon?"

"Seit einigen Wochen. Ich wollte euch damit überraschen und es nicht in einem Brief schreiben."

"Wir freuen uns sehr, weiß es dein Ehemann schon?"

"Ja," Nicola nickte. "Er ist ganz begeistert."

Liam stocherte in seinen Haferflocken mit Obst herum. Er liebte seine Schwestern, aber sie waren schon immer die Lieblinge seiner Eltern gewesen.

"Liam, freust du dich denn gar nicht?“, kam sofort ein Kommentar seiner Mutter.

"Ich weiß es schon seit vorgestern.", Liam verkniff sich einen schnippischen Tonfall.

"Oh, wirklich?" Die Königin zog eine Augenbraue hoch.

Der Prinz biss die Zähne zusammen. Nichts falsches sagen. "Ja, Mutter. Sie hat es mir erzählt, als sie bei mir war, nachdem sie angekommen war.“

"Ich musste Liam gleich sehen,“, sprang Nicola ihm zur Seite. "Wir sehen uns ja viel zu selten und da haben wir uns richtig Zeit genommen, für ein langes Gespräch."

"Es war schön.", stimmte Liam zu.

"Liam ist mir sehr wichtig." Sie setzte sich wieder neben ihren Bruder. "Ich will, dass er glücklich ist."

"Das ist er.", sagte Liams Mutter überzeugt und warf ihrem Sohn einen eindeutigen Blick zu.

'Das glaubst auch nur du.', dachte dieser sich und seufzte leise. Unter dem Tisch legte Nicola ihrem kleinen Bruder beruhigend eine Hand auf das Knie. Ausflippen brachte gar nicht. Liam senkte den Blick und starrte auf seinen Schoß. Warum war seine Mutter so? Sein Vater war zwar auch nicht sonderlich von allem begeistert, was er tat, aber er war lange nicht so schlimm wie seine Mutter.

"Wir haben uns entschlossen den König von Schweden einzuladen.“, erzählte die Mutter ungerührt und aß weiter.

"Den König?", fragte Nicola verwirrt und runzelte die Stirn. "Warum den?"

"Weil er drei wunderschöne Töchter hat."

Liam rümpfte die Nase leicht. "Warum besprecht ihr solche Sachen nie mit mir?", platzte es ungehalten aus ihm heraus, während er seinen Kopf anhob und seine Mutter wütend anfunkelte.

"Weil du genau so reagierst, Liam. Es ist nicht möglich, mit dir zu diskutieren. Du sagst ohnehin nein zu allem!"

"Ich sage zu allem nein, weil euch meine Meinung kein bisschen interessiert!", fauchte er aufgebracht. "Ihr entscheidet /Alles/ für mich. Wann ich heirate, wen, wie, wo, warum. Es steht mir bis zum Hals, dass ihr kein bisschen darauf achtet, ob ich das Alles überhaupt möchte! Nur, weil ihr wollt, dass ich heirate, heißt es noch lange nicht, dass /ich es auch möchte/."

"Es ist deine Verpflichtung, du hast eine Verantwortung! Du bist in diese Position hineingeboren.“, erklärte der König mit gerunzelter Stirn. "Und /wen/ du heiratest, entscheiden wir nicht."

"Es ist schlimm genug, dass ihr entscheidet, dass ich heiraten /muss/, Gott verdammt."

"Das entscheiden nicht Mutter und Vater.“, flüsterte Nicola. Sie hasste es, Liam in den Rücken zu fallen. "Es gibt Gesetze und Niederschriften, die besagen in welchem Zeitraum der Thronfolger zu heiraten hat... Ich habe gestern in der Bibliothek etwas darüber gelesen."

Der Brünette sah Nicola schweigend an, bevor er hart schluckte und sich ohne ein weiteres Wort erhob und den Raum verließ. Zayn und Louis verbeugten sich hastig und folgten Liam.

Hastig eilte Liam durch die breiten Gänge des Schlosses, rempelte hin und wieder Bedienstete an, ohne sich dafür zu entschuldigen, während es ihm Tränen der Wut in die Augen trieb.

Warum war er auch ein Prinz? Warum wurde er nicht in eine durchschnittliche Familie aus irgendeinem bedeutungslosen Dorf geboren und hatte ein Leben ohne solche große Verantwortungen?

Plötzlich rumpelte es und jemand ging zu Boden, als Liam um die Ecke hastete. "Umpf..." Ein dumpfes keuchen entfuhr dem jungen Angestellten, als er auf dem Hosenboden landete. "P-Prinz Liam? Oh mein Gott, das tut mir so schrecklich leid! Ist Euch etwas passiert?!"

Liam, der durch den Aufprall selbst auf den steinigen Boden segelte, sah den Jungen Lockenkopf vor sich überrascht an. "Harry.", nuschelte er verwirrt. "Was machst du hier? Solltest du nicht draußen sein?"

"Eure Schwester hat mich gebeten, nach euch zu sehen." Harry hielt Liam die Hand hin, um ihm beim aufstehen zu helfen.

"Was ist hier los?!" Louis und Zayn kamen um die Ecke geschlittert. Was musste Liam auch so ein Tempo drauf haben.

"Meine Schwester?", Liams Gesicht sah noch verwirrter als zuvor aus.

Harrys Blick huschte zwischen Zayn und dem Prinzen hin und her. "Ja, Nicola? Sie ist mir gerade eben draußen entgegen gekommen und hat gefragt, ob ich Euch gesehen hätte."

"Meine Eltern sind total zum kotzen.“, kam es ungehalten von Liam. "Ich will da nicht wieder rein!"

Der Lockenkopf bekam große Augen. "Ähm-"

"Liam, beruhig dich." Zayn zog Liam zurück, weil er so wild gestikulierte. "Komm Wieder runter."

"Nein, Gott verdammt. Ich werde mich nicht beruhigen. Wer hat diese Regelung aufgestellt?! Ich bin zu jung für sowas. Frauen in-" er brach ab, als er bemerkt, was er gerade fast von sich gab und atmete tief ein.

"Wie ist Nicola so schnell in den Stall gekommen?", fragte der Schwarzhaarige dazwischen und sah Harry neugierig an. "Sie war gerade noch beim Essen."

"Nicola ist hier aufgewachsen, sie wird den alten Fluchttunnel hinter dem Gemälde auch kennen." Für Harry zumindest was diese Passage kein Geheimnis. "Da kommt man von der Bibliothek aus in kürzester Zeit aus dem Schloss raus."

Liam's Gesicht hellte sich nach dieser Information auf. Aha. Das war ja mal interessant.

Zayn nickte verstehend. "Du solltest wieder raus, die Königin hat es nicht gerne, wenn die Arbeiter von draußen im Schloss sind.", murmelte er.

Harry senkte den Kopf. "Ich weiß. Ich... ich geh dann." Er wusste, dass er nur ein niederer Arbeiter war, widerlich in den Augen der Königin. Schmutzig und sollte das Ansehen des Schlosses nicht besudeln.

"Ich bring dich raus. Das Schloss kann ganz schön verwirrend sein.", schlug Zayn vor und stellte sich neben den Größeren.

Louis sah Liam an. "Komm, wir mit gehen raus, ja? Dann bist du an der frischen Luft."

"Okay." Liam nickte erschöpft. Er war viel zu müde für dieses Chaos.

Louis und Liam liefen voran, während Harry und Zayn ein paar Meter hinter den beiden blieben. Nervös sah der Schwarzhaarige sich um und streifte mit seinen Fingern Harrys Hand. Der junge Stallbursche sah hoch und in Zayns Augen. Er lächelte leicht.

"Wie bist du überhaupt reingekommen?", flüsterte Zayn und lächelte zurück.

Harry stupste Zayns Handrücken mit seinen Fingern an. "Durch die Tür."

Der Ältere verdrehte mit einem leichten Grinsen die Augen. "Eigentlich lassen die Wachen niemanden rein, deswegen hab ich gefragt. Dass es eine Tür war, war mir klar, Haz."

"Ich zeig sie dir, wenn du das nächste mal Abends frei hast." Harry zwinkerte.

Kapitel neun




Kapitel neun


Zayn lachte leise und warf einen Blick zu Liam und Louis. "Morgen Abend, wie ich heut früh schon gesagt habe. Dann hast du mich wieder ganz."

"Wunderbar." Harry zeigte seine Grübchen und strich Zayn unauffällig über den Arm.

Der Schwarzhaarige hatte schwer mit sich zu kämpfen, Harry nicht einfach an sich zu ziehen und ihn nieder zu knutschen. Sie hatten sich zwar vor zwei Stunden das letzte Mal gesehen, aber er war einfach so unendlich verschossen in diesen Lockenkopf, dass er es kaum einen Tag ohne ihn aushielt. Harry machte eine Kussgeste in Richtung seines Freundes, dann traten sie nach draußen auf den Hof in sie Sonne. Hier konnten sie jetzt leider nicht mehr liebäugeln.

"Möchtest du ausreiten, Liam?", erkundigte Zayn sich, lächelte Harry noch einmal an und joggte dann neben den Prinzen. "Es ist herrliches Wetter."

"Ja, ja, ich muss jetzt einfach mal über die Wiesen galoppieren, sonst platzt mir der Schädel!“

"Wir bleiben hinter dir, in Ordnung? Ganz alleine wollen wir dich nicht gehen lassen.", erklärte Louis, während sie über die Wiese stiefelten.

Seufzend sah Harry ihnen nach. Zu gerne wäre er mit Zayn mit gekommen...

"Hey, Jungs." Perrie lächelte die Jungs an. "Wir haben heute keine Reitstunde, Liam.", bemerkte sie und sah den jungen Mann an.

"Ich habe mit meiner Mutter gestritten und jetzt muss ich mir mein Pferd schnappen und mal raus.“, erklärte Liam.

"Oh, natürlich. Harry macht dir Willow fertig. " Sie nickte dem Lockenkopf zu.

"Na klar." Der Stallbursche strich sich durch die Locken. "Na, du süße Maus?" Er betrat die Box der Stute und strich ihr über die Nase.

Die Stute sah Harry aus großen, klugen Augen an und stupste ihn mit dem Kopf an. "Ich kann es auch machen, Harry." Liam tauchte im Stall auf und lächelte leicht.

Harry kraulte Williow die Ohren. "Schau mal wer da ist." Das Pferd spitzte die Ohren und brummelte leise. Dann machte sie einen Schritt auf Liam zu. Lächelnd schlang Liam die Arme im Williws Hals und schloss die Augen. Er spürte sofort wie ihn die Ruhe durchströmte, die das Pferd ausstrahlte. Mit einem Seufzten lehnte er seinen Kopf gegen den der Stute und blieb einfach so stehen.

Harry zog sich zurück und rannte in Zayn, der vor der Box gestanden hatte. Das passierte ihm heute aber am laufenden Band!

"Huch." Aus einem Affekt schlang Zayn die Arme um Harry, damit dieser nicht umfallen konnte. "Aufpassen."

"Tut mir leid." Harry biss sich auf die Unterlippe. Sein Gesicht sprach vom Gegenteil. "Ich bin heute wirklich ungeschickt."

"Das bist du immer, Lieb- Harry." Zayn löste sich langsam von dem Größeren.

"Danke, danke." Harry lachte und strich sich verlegen durch die Locken. "Dann... striegeln wir mal dein Pferd, damit du reiten kannst.“

Zayn verzog die Lippen um einem Grinsen und verkniff sich einen anzüglichen Kommentar. "Gerne. Lassen wir Liam alleine.“ Harry grinste frech und ging vor Zayn her in die Box von dessen Stute.

Harry schnappte sich den Striegel und begann Zayns Lieblingspferd vorzubereiten. "Du musst schauen, ob sie laufen will. Sie hat offenbar etwas am Huf, da mag sie nicht immer." Er konnte gut mit den Pferden.

"Oh." Zayn trat um Bailey herum. "Welche Hufe?"

"Hier, hinten links." Vorsichtig strich Harry das Bein entlang und hob den Huf sanft an.

"In Ordnung." Zayn ging in die Knie und betrachtete den Huf. "Aha. Da haben wir es."

Harry lächelte Zayn liebevoll an. Er sah so hübsch aus in seiner Uniform.

"Kannst du mir was zum raus kratzen geben, Hazza? Mit den Fingern bekomm ich das nicht raus."

"Sicher." Harry richtete sich auf und angelte nach dem Hufkratzer.

Zayns Blick fiel auf Harrys Hintern. Durch die etwas zu weite Leinenhose kam der gar nicht zur Geltung. Harry bemerkte, dass Louis ihn anstarrte und grinste dem jungen Mann zu. Lou war echt nett.

Der Kleinere lächelte zurück und wand sich an Perrie. "Ist Harry oft mit Zayn hier?", fragte er leise und sah die abwartend an.

"Zayn? Keine Ahnung, den seh ich hier nicht so oft. Warum?" Perrie pflückte Louis etwas Stroh aus den Haaren.

"Danke." Louis lächelte und fuhr sich durch die Haare. "Sie verstehen sich nur so gut, deswegen. Ich bekomm auch nie mit, wann er hier ist, deswegen."

"Offenbar haben sie sich angefreundet. Manchmal sitzen sie abends auf dem Weidezaun und unterhalten sich. Mir gefällt das, Harry tut sich schwer damit, Freunde zu finden.", sagte Perrie mit gesenkter Stimme.

"Oh." Louis schielte zu den Beiden rüber.

Perrie schnappte sich eine Karotte aus dem Futtereimer und hielt sie Louis unter die Nase. "Hier."

Der Leibwächter nahm das Gemüse in die Hand und lächelte. "Danke." Er richtete seine Hose und ging zu seinem eigenen Pferd. "Na, meine Hübsche." Er hielt ihr die Karotte vor die Nase und gab Thunder einen Kuss auf die Schnauze. Gierig schnaubte das Pferd und angelte mit den zarten Lippen nach dem dargebotenen Gemüse.

Lachend fütterte Louis seine Stute und sah zu Liam, der inzwischen im Stroh lag, Willow hatte sich neben ihm niedergelassen und ihren Kopf auf dessen Schoß gebettet. Zwischen dem Prinzen und seinem Pferd war ein ganz besondere Bindung, die Louis bis heute nicht verstand. Irgendwie war es, als ob sie jeweils wussten, was der Andere gerade brauchte.

Liebevoll strich Liam über das Fell zwischen Willows Ohren. "Du bist meine beste Freundin, mh? Verstehst immer, was mit mir los ist.“

Willow schnaubte leise und stupste mit ihrem Kopf gegen Liams Hand. "Willst du lieber hier bleiben, Li?" Zayn streckte seinen Kopf in die box und lächelte.

"Jetzt habt ihr eure Pferde schon versorgt...", murmelte Liam und gähnte laut. Er war immer noch ganz schön müde.

"Das ist schon okay, Thunder ist noch nicht fertig, ich kann mit Bailey alleine ausreiten und Louis bleibt hier."

"Wenn du möchtest? Ja, dann nimm dir ein bisschen frei." Liam lächelte.

Zayn trat richtig in die Box hinein. "Ich kann auch hier bleiben, es ist kein Muss." Er fühlte sich etwas schlecht bei dem Gedanken, jetzt schon wieder 'frei' zu machen.

"Eigentlich wollte ich ja ausreiten, um runter zu kommen.“, sagte Liam leise.

"Dann reiten wir aus. Wie du möchtest."

"Ja. Ja, lass uns ausreiten.“, beschloss Liam.

"In Ordnung. Ich gebe Louis Bescheid." Der Leibwächter lächelte und verschwand wieder.

"Na ihr zwei?" Zayn grinste, weil Lou und Perrie sich gerade mit Stroh bewarfen und einen heftigen Radau veranstalteten. "Euch kann man auch nicht allein lassen."

"Sie hat angefangen.", verteidigte Louis sich lachend und schubste Perrie in das weiche Stroh. Mit einem leise Schrei flog er hinterher, da sie sich an ihm fest geklammert hatte.

Zayn lachte. "Na, lasst das mal niemanden sehen, sonst könnte man noch denken ihr Zwei hättet was mit einander."

"Oh, nie im Leben. Louis ist nicht mein Typ." Perrie kicherte und boxte dem jungen Mann neben sich auf den Oberarm.

"Und du nicht meiner, Perrie." Louis richtete sich auf. "Du bist mir zu blass."

Die Blondhaarige grinste schief und ließ sich auf die Beine helfen. "Da kann ich leider nichts für."

Lachend klopfte sich Louis das Stroh vom Körper. "Ich mag dich ja echt gern, aber als Paar kann ich mir uns bei aller Liebe nicht vorstellen."

"Du wärst mir zu klein, Lou. Das passt schon." Die junge Frau zwinkerte.

"Aber dafür habe ich Muskeln.“, sagte Louis stolz. "Ich habe ohnehin wenig Zeit für die Liebe." Er warf einen Blick zu Zayn.

Der Schwarzhaarige bekam rote Wangen und wand unwohl den Blick ab. Das war eine verdammte Zwickmühle. Er wusste, dass er mit dem Feuer spielte, aber Harry war ihm unglaublich wichtig, das wollte er nicht aufgeben.

"Kann ich schonmal vor?", ertönte Liams Stimme hinter der Holzwand und wenig später kam er mit Willow um die Ecke. "Oder soll ich auf euch warten?"

"Wir sind gleich fertig.“, kam es von Zayn. "Wartest du auf dem Hof?"

Der Prinz schüttelte den Kopf. "Ich geh direkt auf die Wiesen.“

"In Ordnung, wir finden dich dann da."

Zufrieden schlenderte Liam mit seiner Stute aus den Stall und schwang sich auf ihren Rücken. "Dann wollen wir mal, was, Süße?" Er klopfte ihr auf den Hals und nahm die Zügel in die Hand. Willow trat nervös auf der Stele. Liam war viel zu lange nicht mehr querfeldein mit ihr über die Wiesen geritten.

Der Brünette warf noch einen letzten Blick über seine Schulter, bevor er die Zügel einmal schnalzen ließ und sich etwas nach vorne beugte, bevor Willow wie vom Blitz getroffen davon schoss. Sofort bereitete sich ein Strahlen auf Liams Gesicht aus. Das letzte Mal, dass er so richtig mit seiner Süßen ausgeritten war, war schon Wochen her.

Zayn seufzte leise und warf Harry einen sehnsuchtsvollen Blick zu. Er wollte den Stallburschen einfach ins Strohwerfen und nieder knutschen. Der Lockenkopf zog die Schlaufen fest und winkte seinen Freund zu sich. "Du kannst los."

"Danke, Haz." Zayn widerstand dem Drang, Harry über die Wange zu streichen, weil Louis in der Näher stand. "Wir sehen uns dann die Tage, denke ich?"

Harry lächelte breit und nickte, seine Locken flogen um sein Gesicht herum. "Das werden wir."

"Schön." Zayns Augen funkelten. "Komm, Liebling." Er streichelte seiner Stute über die Nase. Bailey schnaubte und folgte Zayn aus dem Stall.

"Dann bis später, Perrie." Louis lächelte, befestigte den Sattel auf Thunders Rücken und verließ ebenfalls den Holzverschlag. Perrie schloss die Tür hinter den beiden Reitern und drehte sich zu Harry um.

Der Lockenkopf lächelte die Blondhaarige an und machte sich daran, frisches Stroh zu verteilen. Seine Laune konnte man heute nicht mehr verderben, er hatte Zayn doch nochmal gesehen und das reichte vollkommen, um ihn glücklich zu machen.

Perrie lächelte dem jungen Mann zu. Egal was ihn so glücklich machte, sie freute sich für Harry.

"Hast du schon mitbekommen, dass Liam heiraten muss?"

Perrie schluckte und nickte. "Ja... seine Schwester hat es mir auch erzählt, als sie heute Morgen hier war. Sie freut sich sehr."

"Da ist sie neben den Eltern wohl die Einzigste.", seufzte Harry leise. "Er ist total aufgebracht deswegen."

"Ich versteh es auch nicht so ganz. Ich wollte, es wäre anders."

"Ja, da bist du nicht alleine. Liam tut mir richtig leid, man merkt so richtig, dass es ihm nicht passt."

"Aber wir können es ja schlecht verhindern."

"Leider." Harry fuhr sich durch die Locken. "Dann mach ich mal weiter mit dem Ausmisten des Stalles."


+++


Einige Kilometer weiter entfernt brachte Liam Willow gerade zum Stehen. Er war an einem Bach angekommen und hatte eine gute Stelle zum Grasen für die Stute gefunden. "Iss du mal in Ruhe. Wir bleiben eine Weile hier.", lächelte er und band sie an einen nahliegenden Baum fest. Das Pferd drehte ihre Ohren in Liams Richtung und begann dann gemütlich zu grasen. Sie vertraute Liam sehr.

Mit einem Seufzen zog Liam seine Jacke aus, hängte sie über einen Ast, wurde seine Schuhe und Socken los und setzte sich auf einen großen Stein am Flussufer. Schweigend ließ er seine Füße im Wasser baumeln und drehte sein Gesicht in die Sonne.

Aus der Ferne näherte sich jemand zu Pferde und beäugte den jungen Prinzen. War er das? Ja, das war er doch. Langsam brachte Ruth ihren Hengst zum stehen und führte sie in Liams Nähe. "Liam?"

Erschrocken fuhr Liam herum und sah seine Schwester mit großen Augen an. "Ruth? Was machst du hier?"

"Ausreiten, kleiner Bruder - was denn sonst?" Sie lächelte, band ihr Pferd an und setzte sich neben ihn. "Warum bist du allein?"

"Ich wollte meine Ruhe. Zayn und Louis springen hier irgendwo in der Nähe rum." Der Prinz lächelte leicht.

"Oh, okay." Ruth lächelte. "Wie geht es dir, Liam? Wir haben uns noch gar nicht richtig unterhalten, seit ich hier bin."

"Ja. Es geht, es war aber auch schon besser, wenn ich ehrlich bin." Liam bewegte seine Füße in dem Wasser und fuhr sich durch die Haare.

"Was ist los?“, fragte Ruth sanft.

"Ach, dies und das." Liam winkte ab. Ruth würde das eh nicht verstehen. "Momentan ist es einfach ziemlich stressig."

"Bist du nervös wegen der Hochzeit? Das war ich anfangs auch, aber dann habe ich mich in meinen Verlobten verliebt und es war wunderbar."

"Du hast deinen Mann ohne gezwungen zu werden auf einem Ball kennengelernt, dass ist eine ganz andere Sache.", murmelte Liam. "Ich bekomm zwanzig Frauen vor die Nase gesetzt und muss mich innerhalb von wenigen Tagen für drei Stück entscheiden."

"Aber du hast doch Zeit, sie ein bisschen kennen zu lernen. Ob sie dir optisch gefallen, welche Frauen sich benehmen können, welche tanzen kann. Es ist leider so, dass eine künftige Königin nur das können muss. Repräsentativ sein."

"Ich will einfach noch nicht heiraten, Ruth. Das ist der Einzige Grund.“ Die Schwester sah Liam etwas verständnislos an. Für sie war das die Entscheidung ihres Lebens gewesen. "Du hast gerne geheiratet, das ist schön für dich, ehrlich. Ich freu mich, dass du eine schöne Ehe hast, aber ich möchte das jetzt im Moment noch nicht.", erklärte Liam und krempelte seine Hose nach oben, als das Wasser etwas stieg.

"Wir sind nicht in der gleichen Position, Liam.“, erklärte die Ältere. "Du bist ein Mann, der Thronfolger. Da gucken alle noch viel intensiver drauf. Ich wurde immer darauf gedrillt, Ehefrau zu sein, für mich war es immer klar, dass ich mal in eine andere Gegend ziehe."

"Ich wusste, dass du das nicht verstehst.", nuschelte der Jüngere vor sich hin.

"Ich verstehe auch dich nicht, ich war auch nicht wesentlich viel älter als du."

"Ja, weil du heiraten /wolltest/. Du hattest immer im Kopf, eine prunkvolle Hochzeit zu haben, mit weißen Tauben und dem ganzen Brimborium drumherum. Ich hab das nicht, ich weiß, dass ich zu einer Ehe verpflichtet bin, aber das bedeutet nicht gleich, dass ich deswegen vor Freude in die Luft springe."

"Mh..." Ruth starrte in das Wasser hinunter. Das verstand sie wirklich nicht.

Liam streckte sich und stand auf. Er bekam plötzlich große Lust darauf, zu schwimmen. "Ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich werde da jetzt reinspringen."

"bist du sicher? Das ist doch mega dreckig." Ruth verzog das Gesicht.

"Es sieht kein bisschen dreckig aus." Der Brünette sah das klare Wasser lächelnd an.

"Wenn du meinst. Dann passe ich auf deine Klamotten auf."

"Du kannst auch gehen. Zayn und Louis kommen gerade zu uns." Er winkte seinen Leibwachen leicht zu, während er sein Hemd aufknöpfte. Unteranderem war er auch froh, wenn Ruth weg war. Mit ihr hatte er sich noch nie so gut verstanden, wie mit Nicola.

"Gut, dann reite ich zurück. Ich habe heute noch kaum etwas gegessen."

"Prinzessin." Zayn und Louis kamen langsam angeritten und nickten Ruth zu.

"Hallo ihr beiden." Ruth lächelte leicht. "Passt mir nur auf, dass er nicht absäuft."

Louis hob die Augenbrauen an. "Du willst schwimmen gehen?"

"Ja, mir ist warm und das Wasser sieht herrlich aus." Liam warf sein Hemd zur Seite.

Zayn und Louis tauschten einen kurzen Blick aus, bevor sie nickten. "In Ordnung." Sie stiegen von ihren Pferden und Banden sie fest.

Summend schlüpfte Liam nun auch aus seiner Hose und warf noch einen letzten Blick zu Zayn und Louis, bevor er sich wieder auf den Stein setzte und sich in das Wasser rutschen ließ. Mit einem zufrieden Seufzen tauchte er einen Moment unter uns genoss das kühle Wasser auf seiner erhitzten Haut.

Zayn seufzte leise und setzte sich auf die warme Wiese. Er wäre jetzt viel lieber mit Harry zusammen, anstatt dem Prinzen beim Baden zuzuschauen.

Louis lehnte sich entspannt zurück und stürzte sich auf seinen Armen ab. "Wenn es nicht Perrie ist, kenn ich sie?", fragte er aus dem Nichts und sah Zayn fragend an. Außer der jungen Frau arbeitete noch zwei, oder drei andere Frauen im Stall.

"Was?" Zayn zuckte zusammen und tauchte aus seinem Tagtraum auf. "Entschuldige bitte, ich habe nicht zugehört."

"Ich hab gefragt, ob ich sie kenne." Er fuchste Louis ganz schön, dass er nicht wusste, mit dem sein bester Freund sich traf.

Zayn bekam dunkelrote Wangen, "Du lässt auch nicht locker, oder?"

"Nein, tut mir leid." Der Kleinere grinste schief.

"Warum ist dir das so wichtig?“, wich Zayn aus und ließ sich nach hinten ins Gras fallen.

"Weil /du/ mir wichtig bist und mein bester Freund. Ich kann dir mehr helfen, wenn ich mehr wüsste, Zee."

"Es ist verboten, Lou.“, flüsterte Zayn. "Weil wir beide am Hof arbeiten. Da kann man nicht viel machen.“ Louis seufzte leise und nickte leicht. "Ich habe Angst, weißt du? Nicht vor Gefahr, nicht vor Schwertern... nur ihn zu verlieren... diesen besonderen Menschen.“, fügte er rasch hinzu.

"Ja, ich verstehe es. Man merkt es dir an, wie wichtig sie dir ist."

Zayn verzog leicht den Mund. Es war nicht schön, Louis anzulügen, aber konnte er es ihm wirklich sagen? Immerhin zog er Harry da ja auch mit hinein. "Sehr wichtig."

Louis wollte gerade etwas erwidern, da kam ihm ein Schwall Wasser entgegen und ein kichernder Liam stand vor seinen Leibwächtern. Man konnte sich ja mal einen Spaß erlauben, oder?

"Ihhh, Liam, du Vogel!“, rief Zayn und sprang auf. "Na warte." Er zog seine Jacke aus. "Das kommt dreifach zurück."

Der Prinz lachte leise und wartete im Wasser davon. "Dazu musst du mich erstmal einfangen!“ Schnell wurde Zayn auch seine Hose los und rannte Liam ins Wasser nach.

Fröhlich tauchte Liam unter und schwamm einige Meter von Zayn weg. Jetzt gerade im Moment hatte er nichts im Kopf. Weder die Hochzeit, noch seine Eltern. Er fühlte sich einfach wohl. Es war schon, mal abzuschalten und das Leben zu genießen.

Er mochte es, solche Momente zu haben. In denen er einfach /normal/ sein konnte, nicht kerzengerade Stehen oder Sitzen und jeder noch so kleine Gesichtsregung unter Kontrolle haben musste. Zayn und Louis behandelten ihn einfach als normalen Jungen, wenn sie alleine waren, dafür war er ihnen sehr dankbar. Sie stiegen in seine Späße mit ein und hatten eine gute Zeit.

Zayn schloss einen Moment die Augen und genoss die warme Sonne in seinem Gesicht. Es war wunderbar, wenn sie und Liam mal vom Hof entfernt waren. Sie mussten keine Regeln befolgen, alberten mit Liam herum wie mit einem richtigen Freund. Würde Harry jetzt noch zu diesem Grüppchen gehören, wäre es absolut perfekt.

Keine Sekunde später sprang Louis von hinten auf Zayns Rücken und drückte ihn lachend unter Wasser. Der erschrockene Schrei des Schwarzhaarigen ging in einem komischen Blubbern unter, während Liam sich vor lachen fast nicht mehr einbekannt.

Prustend warf sich Zayn herum und versuchte Louis mit unter Wasser zu ziehen. Das ging ja gar nicht an, dass sich dieser zu kurz Geratene so was etwas erlaubte!

Louis quietschte leise und kämpfte sich aus Zayns Armen, bevor er zu Liam rüber schwamm und sich auf ihn stürzte. Seine Rache für die Aktion mit dem Wasser von vorhin würde der junge Mann gekommen!

Lachend wischte sich Zayn das Wasser aus dem Gesicht und beobachtete die Beiden. Kreischend gingen sie unter und es gab wildes Getöse.

Kichernd Schubsten sie sich gegenseitig in das Wasser, bis sie kaum noch Luft bekamen vor lauter Lachen. Schweratmend lehnte sich Liam gegen Louis' Seite und lächelte breit. "Danke."

"Immer wieder." Louis wusste, was Liam meinte. Dass er einfach ein normaler junger Mann sein konnte. Ein Junge.

"Es ist ... Schön. Wirklich schön." Liam rubbelte sich die Haare so gut es ging trocken.

"Es ist auch schön, dich mal wieder so zu sehen, Li." Zayn legte den Kopf schief und verzog die Lippen zu einem breiten Lächeln.

"Ich will, dass es immer so ist." Murmelte Liam. "Diese Freiheit tut unfassbar gut. Manchmal... manchmal überlege ich, ob ich nicht einfach abhauen soll. Klar, es ist nicht so clever, dass gerade /euch/ beiden zu sagen... Doch manchmal ist es eine wunderbare Vorstellung. Vielleicht kann ich auf einem Schiff anheuern, zur See fahren... Den Wind in den Haaren, das Meer auf der Haut.“

„Wenn es so einfach wäre, Li, hätten wir dir schon längst geholfen. Das weißt du.“, murmelte Louis. „Aber leider können wir da alle nicht viel machen.“

Der Prinz seufzte traurig. „Ich weiß, ich muss mich wohl meinem Schicksal stellen und heiraten.“

Kapitel zehn




Kapitel zehn

Die aufgehende Sonne schien hell in einen weiß getünchten Raum. Warm durchflutete sie ihn und strich über die Wände, den Boden, wanderte das feine, weiße Bett hinauf. Der zierliche Körper darin räkelte sich und schöne, volle Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als ein Sonnenstrahl sie kitzelte.

Seufzend blinzelte die junge Frau und streckte sich. Nach ein paar Minuten gemütlichem Dämmerzustand schaffte sie es, die Augen zu öffnen. Blinzelnd orientierte sich das Mädchen und gähnte herzhaft. Sie liebte es, von der Sonne geweckt zu werden - und hier am Mittelmeer war das kein Problem. Ein letztes Mal drückte sie ihr Gesicht in die schlafwarme Decke, dann richtete sie sich auf. Bestimmt wurde heute ein wunderbarer Tag.

Gähnend streckte Sophia die Arme von ihrem Körper weg und kniff die Augen zusammen. Vielleicht könnte sie noch ein wenig Schlummern, so spät war es eigentlich noch gar nicht. Plötzlich wurde energisch an die Tür geklopft. Die Kammerzofe der jungen Fürstin kam, um sie pünktlich zu wecken - wie jeden Morgen.

"Wer stört?", stöhnte die junge Frau leise und ließ sich wieder in die Kissen fallen.

"Guten Morgen, Señorita Sophia." Die dunkelhaarige Zofe betrat das Zimmer und zog beherzt die Vorhänge auf. "Aufstehen, aufstehen. Eure Eltern erwarten euch in einer halben Stunde. Ich muss euch noch auf hübschen."

"Ich bin noch so müde, Alicia. Kannst du mir nicht noch ein paar Minuten rausschlagen?" Sophia schob die Unterlippe vor.

"Oh, da werden deine Eltern aber ungeduldig, habe sie doch so etwas schönes zu erzählen." Die resolute Spanierin strahlte.

"Ich bin mir sicher, dass es keine so guten Nachrichten geben wird wie die, dass ich noch etwas schlafen könnte..."

"Ich werde sehen, was ich tun kann." Alicia sah das Mädchen zwar missbilligend an, verließ den Raum aber wieder.

Zufrieden schloss Sophia die Augen wieder, riss sie im nächsten Moment aber gleich wieder auf, als ihre kleine Schwester in den Raum geschossen kam und die Tür gegen die Wand knallen lies.

"Herr im Himmel, Daisy! Willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme?!"

"Steh auf, steh auf, steh auf!" Begeistert sprang die jünger Schwester zu Sophia auf das Bett. Sie liebte Sophia über alles.

"Ich bin müde, Daisy.", stöhnte die Ältere und zog ihre kleine Schwester neben sich, so dass sie ruhig da lag.

Die Neunjährige sah Sophia einen Moment empört an, dann kuschelte sie sich an. "Bist du gestern wieder ganz lang auf gewesen?", flüsterte sie laut. "Du liest immer."

Die Braunhaarige lächelte leicht und ließ Daisy zwischen ihre Arme rutschen. "Ja, ich konnte nicht aufhören. Es war so spannend."

"Was hast du gelesen?" Daisy bewunderte ihre Schwester dafür, dass sie so klug war.

"Es ging um eine junge Frau, der gegen Dachen kämpft.", erklärte Sophia. "Sie will ihr Dorf beschützen."

"Wow. Das klingt toll. Und sie hat keinen straken Ritter, der für sie kämpft?"

"Nein, sie kämpft ganz alleine. Sie brauchen keinen Ritter um ihn zu besiegen."

"So wie du. Du kommst auch immer hervorragend zurecht.", sagte Daisy stolz.

"Das tust du auch, Daisy." Sophia lächelte breit.

"Weil du mein Vorbild bist. Du kannst alles ohne Männer die helfen. Und Jungs sind eh zu nichts nutze.." Daisy befand sie in der pre-pubertären Jungs-sind-doof-Phase.

"Es ist immer gut, als Frau selbstständig zu sein. Lass dir nie von irgendeinem Mann etwas vorschreiben, hörst du? Du gehörst dir ganz alleine."

"Ich verspreche es." Daisy hatte keine Ahnung davon, wie weit ihre geliebte große Schwester ihrer Zeit voraus war.

Sophia nickte zufrieden. "Und jetzt mach die Augen zu, ja? Ich will noch schlafen."

"Aber Allie wird gleich wiederkommen.", flüsterte Daisy. Dennoch machte sie gehorsam die Augen zu.

"Dann ignorieren wir sie.", grinste Sophia leicht und zog die Decke bis zu ihrem Hals.

Kichernd kuschelte sich die Kleinere an sie. "Okay."

"Mhm. Schlaf gut. Wir stehen erst, wenn überhaupt, in einer oder zwei Stunden wieder auf.“ Tatsächlich schafften es die beiden Mädchen noch fast eine Stunde, dann scheuchte Alicia sie endgültig aus dem Bett.

"Aliciaaaa." Sophia jammerte leise, während ihre Zofe ihr die Haare kämmte. "Das tut weh."

"Weil du dich wehrst. Wenn du stillhalten würdest, würde es auch nicht ziepen."

"Warum überhaupt das ganze Theater? Sie haben vorher auch schon gut ausgesehen.", murrte die Braunhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Bitte, ich befolge doch nur die Anweisungen eurer Frau Mama." Die Zofe steckte Sophia sie Haar auf.

Daisy saß mit schaukelnden Beinen auf einem Stuhl und schaute zu. "Du siehst hübsch aus."

"Danke, Kleine." Sophia lächelte breit. "Meine Mutter, wie immer. Ist etwas wichtiges?"

"Ich darf nichts darüber sagen. Aber deine Tante ist auch da, bestimmt möchte sie, dass du dich von deiner besten Seite zeigst."

"Oh nein, Tante Olivia ist da?" Sophia hasste die Schwester ihrer Mutter. Sie war so schrecklich übertrieben freundlich und hatte eine Nerv tötende hohe Stimme.

"Sí, so sieht es aus. Aber..." Alicia beugte sich verschwörerisch zu Sophias Ohr herunter. "Sie hat ein Geschenk für dich dabei."

Die junge Frau runzelte die Stirn. An der Sache war doch was faul. "Na ganz toll."

Sorgfältig steckte Alicia der schönen jungen Frau eine Brosche ins Haar. "Sehr schön. Jetzt müssen wir ein passendes Kleid heraus suchen."

"Ich will das grüne.", sagte Sophia sofort. "Es ist mein liebstes."

"Es steht dir sehr gut.", nickte die Zofe und suchte es aus dem Schrank heraus. Als Sophia noch jünger gewesen war, hatte sie das Mädchen regelrecht zwingen müssen, Kleider zu tragen. Wenn es nach der Nase der jungen Frau gegangen wäre, hätte sie nämlich Hosen getragen wie ein Junge und hätte sich auch so benommen.

Seufzend zig Sophia ihr Nachthemd aus, sprühte sich etwas Parfum auf den Hals und ließ sich von Alicia in das Kleid helfen.

"Einatmen.", wies die Zofe Sophia an, dann schnürte sie das Kleid fest zusammen.

Angestrebt hielt Sophia die Luft an. Verdammt, das war das Schlimmste an Kleidern. Sie wusste, warum sie, wenn es möglich war, lieber eine Hose anhatte.

"Wenn ich groß bin, sehe ich hoffentlich aus wie du.", kam Daisy's  bewundernde Stimme von ihrem Platz aus.

„Du siehst jetzt schon aus wie ich.", schnaufte Sophia und zog den Bauch ein.

"Wie du früher. Jetzt bist du total erwachsen."

"Ich bin auch zehn Jahre älter als du, Daisy.“

„So," Unterbrach Alicia die Diskussion. "Jetzt siehst du ganz fein aus. Komm, wir bringen dich hinunter in den Salon. Da warten alle auf dich und wollen bewundernd wie schön und erwachsen du bist.“

Sophia verdrehte die Augen. Das war so nervig. "Meinetwegen."

"Kann ich mit kommen?", krähte Daisy von hinten.

"Natürlich, komm." Sophia hob ihren Arm und wartete, bis Daisy zu ihr kam. Strahlend ging das Mädchen neben Sophia her. Sie durfte nicht immer mit in den Salon, wenn die Erwachsenen wichtige Sachen besprachen.

"Ich will nicht wissen, was wie besprechen. Es wird nichts  berauschendes sein, wenn unsere Verwandtschaft da ist."

"Ich darf dir nichts erzählen." Alicia ahnte, dass Sophia wohl nicht ganz so freudig im Kreis springen würde, wie ihre arrogante Tante.

"Wie immer also." Sophia schürzte die Lippen.

Die Zofe seufzte leise. "Deine Mutter freut sich sehr, es dir selber zu erzählen."

"Das kann ich mir vorstellen." Die junge Frau blieb mit Daisy neben sich vor der Tür zum Salon stehen. "Dann wollen wir mal."

In dem fein eingerichteten, sonnendurchfluteten Räumchen drehten sich alle Köpfe herum. Sophias Mutter nickte zufrieden. Zauberhaft sah Sophia aus. Aber ihr wäre es lieber, gewesen, Daisy nicht da zu haben. Sie fragte ständig dazwischen.

"Ooooh," schrillte Tante Olivias Stimme durch den Raum. "Wie wunderschööön du bist! Lass dich aaaansehen!"

Sophia seufzte leise und setzte dann ein strahlendes Lächeln auf. "Hallo, Tante Olivia. Wie geht es dir? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen."

"Viel zu lange. Wie schön  du geworden bist, so lang und rank und dein Haar.", schwärmte die alternde Frau lautstark. "Und das muss die kleine Daisy sein! Als ich das letzte mal da war, warst du noch ein richtiger Stöpsel."

Daisy presste sich ab Sophias Seite und lächelte schüchtern. "Hallo."

Liebevoll legte Sophia einen Arm um die Kleine. "Ja, das ist Daisy. Sie ist jetzt 9, aber sie benimmt sich schon wie eine Große." Sie zwinkerte dem Mädchen zu. "Daisy, das ist Tante Olivia, die Schwester unsere Mutter. Du warst 3, als sie das letzte mal bei uns zu Besuch war. Es freut mich, dich wieder zu sehen.", log die junge Frau eloquent und höflich.

"Oh, schon so lange ist das her?", fragte Daisy überrascht und bekam große Augen. Ganz vage konnte sie sich an die schrille Frau erinnern.

"Ja, so lange. Setzen wir uns doch. Hat man dir schon etwas zu trinken gebracht?" Noch immer lächelte Sophia breit.

„Jawohl, ich wurde schon versorgt.", nickte die Ältere Dame und ließ sich mit Sophia und Daisy am Tisch nieder.

"Wunderbar." Die junge Frau nickte und sah ihre Mutter an. "Hast du gut geschlafen, Mutter?"

"Ausgezeichnet, Liebes. Und wie ich der Zeit entnehme, die wir warten mussten du auch?" Sie trank einen Schluck und stellte die Tasse geziert wieder ab.

"Ja, ich war noch sehr müde und dann haben Daisy und ich uns noch eine Stunde hingelegt. Ich wäre wohl nicht aus dem Bett gekommen, wenn ich hätte früher aufstehen müssen."

"Aaach, lass den jungen Hüpfer doch ausschlafen.", schnatterte die Tante enthusiastisch. "Jetzt wo sie noch jung und schön ist! Wenn sie erstmal einen Stall voller Kinder versorgt, kommen die Falten ganz von alleine!" Sophias Mutter guckte pikiert, Daisy und ihr Vater hatten Müher, nicht zu grinsen.

"Das stimmt wohl." Sophias Vater nickte Olivia zu, bevor er seine Tochter ansah. "Deine Mutter hat Neuigkeiten."

"Ja, die haben wir tatsächlich." Die Mutter nickte voller Vorfreude. "Es ist uns eine Einladung ins Haus geflattert, meine Liebe. Du bist zu einem richtigen Ball eingeladen worden - am Hofe. Kein Fürst oder anderer Neureicher läd dich ein, nein: Der Prinz von England erhofft sich einen Besuch von dir. Ist das nicht großartig?“

Sophia hob überrascht die Augenbrauen an. Damit hatte sie nicht gerechnet. "Oh."

"Ja, Prinz Liam ist ein großartiger junger Mann. Er wird eines Tages König von Britischen Königreich sein, aller Kolonien... er ist wahrlich eine begehrte Partie.", schaltete sich die Tante ein.

"Ooh.", mehr kam von Sophia nicht. Sie war noch viel zu geschockte. Ein /Prinz/ lädt sie zu einem Ball ein? Was sollte sie denn davon halten?

"Und wird Sophia dann eine Prinzessin?", fragte Daisy, womit sie das Gespräch auf den Punkt brachte. "Will er sie heiraten?"

"Das steht noch nicht fest. Es werden mehrere Prinzessinnen und junge Frauen anreisen.", erklärte Sophias Vater. "Aber wenn Sophia den Prinzen von sich überzeugen kann, sieht es nicht schlecht aus."

Sophia riss die Augen auf. "Wie bitte?! Ich soll... ihr wollt, dass ich /heirate?/ Warum habt ihr das denn nicht gleich gesagt!"

"Wegen anderen Anlässen werden solche Bälle nicht veranstaltet, Liebes." Der Vater lächelte.

"Aber... aber...", stammelte Sophia. "Ich bin doch noch viel zu jung zum Kinder bekommen!"

"Rein theoretisch bist du im beste Alter, Sophia.", widersprach die Mutter

"Aber... ich fühl mich emotional noch gar nicht reif genug! Und ich hatte noch nie eine Beziehung und..."

"Das kommt mit dir Zeit.", unterbrach Sophias Vater sie, während Daisy noch größere Augen bekam als eh schon. Sophia könnte eine Prinzessin werde! Das war so aufregend!

"Du meinst... man heiratet einen Menschen, den man vielleicht gar nicht liebt, nur um eine Familie zu haben?" Ungläubig sah Sophia ihre Eltern an.

Die Eltern nickten. "So ist es."

"Und ihr wollt, dass ich da hinfahre und möglicherweise für immer von hier fortgehe? Aus dem Süden in den kalten Norden?"

Daisy schnappte leise nach Luft. "Sophia soll nicht weggehen!"

"Daisy, mäßige dich.", rügte die Mutter.

"Aber das ist /so weit/ weg.", protestierte das kleine Mädchen.

Dankbar strich Sophia ihr durch die weichen, dunklen Locken. "Er wird mich ohnehin nicht wählen, Kleines."

"Das weißt du doch gar nicht." Daisy sah ihre große Schwester traurig an.

"Ganz bestimmt. Ich werde nicht von dir weg gehen.", versprach Sophia.

Die Jüngere seufzte leise und kuschelte sich an ihre Schwester. Sie wollte nicht, das Sophia so weit weg war!

Wie an eine Rettungsboot klammerte sich Sophia an ihre Schwester, ihr Kopf schwirrte. "Wie kommt er überhaupt auf uns? Ich bin keine Prinzessin.", murmelte sie nach einigen Minuten und sah ihre Eltern weniger begeistert an.

"Aber wir sind ein größeres Fürstentum, Sophia. Und schon lange Jahre mit der Familie des Prinzen gut bekannt." Der Vater sah sie streng an. "Du wirst auf diesen Ball gehen."

"Warum kenne ich den Prinzen nicht, wenn wir /so gut/ mit Ihnen bekannt sind?" Das würde sie nicht machen. Auf keinen Fall.

"Sophia, sei nicht so pampig,", sagte die Mutter streng.

"Ooooh, da fällt mir etwas ein!", rief tante Olivia schrill dazwischen. "Ich habe ja ein Geschenk für dich!"

"Ich bin nicht pampig, ich hab mich lediglich informiert, warum ich den tollen Prinzen nicht kenne, wenn ihr so gut mit dessen Eltern seid." Sophia kniff die Augen zusammen und funkelte ihre Mutter an.

"Es ist zeitlich nicht immer möglich, Sophia. Es ist eine weite Reise und ihr habt beide eine intensive Schulausbildung. Das nimmt Zeit in Anspruch. Ich kannte deinen Vater auch nicht, bevor ich mich mit ihm verlobt habe."

Die junge Frau verdrehte die Augen und widmete sich ihrer Tante. "Was hast du denn für mich besorgt, Olivia?", fragte sie mit zuckersüße Stimme und lächelte.

Die Tante holte eine Flache, Recheckige Holzschachtel hervor und reichte sie ihrer Nichte. "Das ist ein Familienebstück. Ich finde, du sollst sie nun Tragen." In der kleinen Kisste lag eine feingliedige, mehrreihige Kette. "Sie wird zu einem Ballkleid ganz wunderbar aussehen."

Mit großen Augen betrachtete Sophia das Schmuckstück. "Oh, wow." Das Teil musste unheimlich viel wert sein.

"Zieh sie mal an!", kam es beeindruckte von Daisy. Sie hatte noch nie  soetwas teures gesehen.

"Legst du sie mir um?" Sophia sah ihre kleine Schwester fragend an und legte ihr die Kette in die geöffnete Hand. Mit offenem Mund nickte die Jüngere. Ganz behutsam legte sie das schwere Stück um den Hals ihrer Schwester und schloss sie hinten. "Sie ist schwer.", stelle die Braunhaarige fest und sah nach unten auf ihr Dekolleté.

"Du siehst atemberaubend aus.", fand die Tante zufrieden.

Sophia lächelte leicht. "Danke schön, Olivia. Die Kette ist wunderschön."

Gerührt faltete die alternde Schönheit die Hände. "Du siehst aus wie deine Mutter, als sie in deinem Ater war."

Sophia strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Wann ist dieser Ball?"

"Er ist in einem Monat. Wir werden dir ein Kleid anfertigen lassen, mit dem du ihn beeindrukcne wirst."

"Wie lange wird die Anreise dauern?", seufzte Sophia ergeben und griff nach ihrem Saft. Sie würden gegen ihre Eltern nicht ankommen, egal, was sie tat.

"Es wird eine zehntägige Reise. Alicia wird dir beim packen zur Seite stehen.", erklärte die Mutter.

"Meinetwegen. Wisst ihr, wer noch alles außer mir anreisen wird?“

"Nein, darüber liegen keine Informationen vor." Erklärte der Vater. "Ich schätze mal, die französische Königsfamilie und die Finnen.“ Sophia rümpfte die Nase. Die Mädchen aus Finnland kannte sie flüchtig, ätzende Weiber.

Daisy zupfte an Sophias Ärmel. "Wirst du dann eine richtige Prinzessin?!"

"Das kann passieren, ja.", murmelte Sophia und lächelte schwach.

"Aber... aber..." Daisys Augen füllten sich mit schweren, heißen Kindertränen. "ich will nicht, dass du weg gehst."

"Oh, Maus. Komm her." Die Ältete drückte ihre Schwester an sich. "Ich werde nicht wegbleiben.“

Schluchzend klammerte sich die Kleine an die Schwester. "Was soll ich denn ohne dich machen?!"

"Daisy, schau mich an, ja? Ich lass dich nicht alleine, du kommst einfach mit.", beschloss Sophia kurzerhand und drückte ihrer Schwester einen Kuss auf die Nase.

Schniefend drückte sie sich an Sophia. "Ja?"

"Ja, versprochen. Ich brauch ja jemand um zu bereden, ob der Kerl gut ist oder nicht." Sophia zwinkerte.

Daisy kicherte leise. "Dann helf ich dir."

"Und jetzt hör auf zu weinen, ja? Alles ist gut."

"Mh-Mh." Daisy wischste sich die Augen ab. "Große Mädchen weinen nicht." flüsterte sie.

"Nein, sie kämpfen." Die Ältere wuschelte ihrer Schwester durch die Haare und lächelte breit.

"Genau. Gegen Drachen und Männer die sie bevormunden wollen."

"Ganz genau. Vergiss das nie." Sophia und Daisy wurden entsetzt von ihren Eltern angesehen.

"Wie wäre es, wenn wir später noch in die Bibliothek gehen? Da zeige ich dir meine Lieblingsbücher."

Daisy nickte begeistert. "Oh ja!"

"Tu etwas.", zischte Sophias Mutter ihrem Mann zu. Dieses rebellische Verhalten durfte sich nicht auf die Kleinste der Familie übertragen!

Sophias Vater sah die Fürstin hilflos an. Was sollte er denn dagegen tun? Ihre Tochter war schon immer so gewesen.

Kapitel elf



Kapitel elf


„Ich will heute ins Dorf.“, verkündete Liam eine Woche später, während sie gerade ihr Mittagessen aufgetischt bekamen. Die ganzen letzten Tage hatte er Stress wegen diesem Ball gehabt, gefühlte tausende von Menschen waren im Schloss gewesen.

Von Floristen wegen der Dekoration bis zu Köchen aus Frankreich für das Essen. Ihm schwirrte der Kopf und er musste endlich mal wieder richtig aus dem Schloss raus. Vielleicht könnte er auch mal wieder mit Louis oder Zayn das Kämpfen mit dem Schwert üben, seine Eltern sahen das zwar nicht gerne, aber dem jungen Prinzen gefiel es unheimlich. Er mochte den Gedanken, dass er sich selbst verteidigen konnte, wenn er es im Notfall tun müsste und nicht auf andere angewiesen war.

Außerdem waren Niall und Josh mit den Gewändern vielleicht schon fertig und er konnte sie anprobieren, auch wenn ihn er sich gegen die Gedanken an die Vermählung immer noch sträubte. Er hatte die beiden Schneider gemocht, sie behandelten ihn einfach wie jeden anderen Kunden auch, das gab Liam ein gutes Gefühl. Und sie waren unheimlich nett, nicht so wie das Personal hier im Schloss. Es gab selten Bedienstete, die wirklich freundlich waren, wenn sie mit Liam alleine waren. Vor dem Königspaar betrugen sie sich immer vorbildlich, da musste man das ja auch tun.

"Ins Dorf?" Der König blickte auf. "Ja, möglicherweise sind deine Kleider fertig. Du solltest sie bald anprobieren, dass noch Änderungen vorgenommen werden können." Er pikste ein Fleischbällchen auf. "Nimm aber auf jeden Fall deine Leibwachen mit. Bei dem Pöbel im Dorf weiß man ja nie."

"Im Dorf leben meine Pöbel.", widersprach Liam energisch. "Es sind alles ganz fantastische Menschen."

"Nun ja, wie dem auch sei. Sei einfach vorsichtig." Dann aßen seine Eltern weiter.

"Ich nehme Nicola mit.", meinte der junge Mann noch, bevor er sich erhob. Zayn und Louis traten zur Seite, damit Liam an ihnen vorbei konnte.  "Gehen wir, Nicola meinte, dass sie draußen ist um zu lesen." Liam richtete seine Kleidung, während er voran lief.

Artig verbeugten sich die beiden Leibwächter und folgten Liam. Sie fanden Nicola unter einem Baum sitzend, vertieft in ein Ledergebundenes Buch.

"Nicola!", begrüßte Liam seine Schwester und strahlte breit.

"Hallo, Liam." Sie lächelte breit und stand auf. "Schick siehst du aus, die Jacke ist ja total schön." Begeisterte besah sie sich das gute Stück.

"Danke schön. Niall hat sie gemacht.", erklärte der Prinz mit roten Wangen. Er wurde immer so verlegen, er Komplimente bekam.

"Niall hat es total drauf." Nicola lächelte.

"Ja, das stimmt. Er und Josh machen tolle Sachen. Wir wollen jetzt wieder hin gehen, möchtest du mitkommen?" Liam lächelte einem der Gärtner freundlich zu, der gerade an ihnen vorbei kam.

"Sehr gern. Ich war schon ewig nicht mehr im Dorf." Die Prinzessin strahlte.

Ihr Bruder grinste fröhlich zurück. Heute ins Dorf zu gehen war sein Lichtblick der ganze Woche gewesen. "Dann wollen wir mal."



+++


Niall und Josh bekamen davon natürlich nichts mit. Sie waren momentan noch in der nächsten Stadt, um Stoffe zu kaufen.

"Ist das Seide?", fragte Niall neugierig und ließ den Stoff zwischen seine Finger hindurch gleiten. Er wusste, dass er /keine/ war, das spürte und sah er auf den ersten Blick. Aber er wollte wissen, ob der diesem Stoffhändel vertrauen konnte, was die Wahrheit anging.

"Das? Nein, nein. Das ist keine Seide. Die lassen wir nicht offen herum liegen." Der Verkäufer schüttelte energisch den Kopf.  "Wer Seide kaufen möchte, muss danach fragen."

Der Ire grinste zufrieden und nickte. "Können Sie sie uns zeigen? Wir bräuchten dringend welche."

"Aber natürlich." Der Verkäufer winkte sie mit sich.

"Bindest du schnell den Esel an, Josh? Ich warte drinnen auf dich." Sie hatte das Tier von einem guten Freund aus dem Dorf 'ausgeliehen' bekommen, um ihren Einkäufe tätigen zu können.

"Na klar." Josh nickte und versuchte den Esel noch etwas weiter zu ziehen. "Komm schon. Na los. Nur noch zwei Schritte, oh du dummes Ding, warum hörst du nur auf Niall?"

Der Brünette lachte leise und folgte dem Verkäufer in seinen Laden, er hatte seinen Stand vor dem Haus aufgebaut. "Sie sind ein ehrlicher Mann.", stellte er fest. "Ich wusste, dass er keine Seide ist."

„Und sie ein kluger“, lobte der Verkäufer. "Sie kann man nicht über den Tisch ziehen."

"Ich bin Schneider, er wäre eine Schande, wenn ich so etwas nicht bemerken würde." Niall lächelte breit und blieb neben dem Stoffhändel stehen, als sie vor einem Regal hielten.

"Das hier ist preiswertere Seide," Erklärte der Händler. "Dort oben ist die hochwertigere. Für welche Farben interessieren sie sich?"

"Blau, grün, rot, orange, violett und beige.", zählte der Schneider auf und sah sich die hochwertigen Stoffe genauer an.

Der Verkäufer hob eine Rolle aus dem Regal.  "Das ist direkt aus Fernost importiert.“, sagte er stolz.

"Sie sehen sehr gut aus." Niall nahm den Stoff in die Hände. "Und es fühlt sich sehr gut an. Wie viel verlangen Sie für eine Rolle?"

Josh stand draußen und diskutierte mit dem Esel, während Niall den Preis für den Stoff aushandelte. Asiatische Seide war nicht gerade günstig.

"Fünfzehn Goldstücke?" Niall plusterte seinen Wangen auf und stieß lautstark die Luft aus.

"Sie wissen, wo China liegt? Diese Rolle ist über die Seidenstraße durch Fernost, nach Griechenland, Konstantinopel und Frankreich transportiert worden. Davon können sich andere ein Haus kaufen."

Niall seufzte leise. Natürlich wusste er, wo China lag. Er war nicht blöd, aber fünfzehn Goldstücke für /eine/ Rolle, war ganz schön viel. Das wären fast hundert für Alle, die er benötigte. "Zehn.", schlug er dann vor. "Für eine.“

"Dreizehn.", ging der Händler etwas herunter.

Der Ire musterte den Händel mit gekräuselten Lippen. "Ich bleibe bei zehn. Und Sie würden immer noch das Geschäft des Tages machen."

"12 und sie bekommen eine von den kleinen dazu."

Niall lachte leise und schüttelte den Kopf. "In Ordnung."

"Fein, ich freue mich, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen. Suchen Sie sich eine Farbe aus."

"Ich nehme violett.", meinte Niall und zog die Rolle hervor. Diese Farbe hatten sie noch nie gehabt.

"In Ordnung. Und von den kleineren Rollen?“ Man musste seinen Kunden ja auch etwas entgegen kommen, damit sie wieder kamen.

"Mhm. Das beige."

"In Ordnung." Der Verkäufer packte die Stoffrollen ein. "Ich hoffe, Sie werden zufrieden sein. Ich achte auf beste Qualität."

Niall lächelte und nahm den Sack entgegen. "Das hoffe ich auch. Vielen Dank."

Der Händler nahm das Geld von Niall und zählt es. "Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag. Und vielleicht kommen Sie ja mal wieder her."

"Gleichfalls, wenn wir wieder in der Nähe sind, mit Sicherheit." Zufrieden ging Niall mit seinen Errungenschaften aus dem Laden und lachte, als er Josh und den Esel immer noch an der selben Stelle vorfand. "Er will wohl wirklich nicht so wie du."

"Nein, der mag nur dich." Josh nahm Niall die Rollen ab. "Stures Vieh."

"Mich kennt er schon länger.", grinste Niall und klopfte dem Esel auf den Hals. Der graue Tier schnaubte kurz und sah Niall mit seinen dunklen Augen an. "Dann wollen wir mal. Machen wir das ganze Zeug zusammen fest." Außer den Stoffen hatten sie für sich noch neue Schuhe gefunden und für den Laden Holzbretter für ein neues Regal. "Die ziehen wir einfach auf dem Netz hinter uns her.", entschied Niall und breitete das Fischernetz, welches er vor Ewigkeiten mal geschenkt bekommen hatte auf dem Boden aus, bevor sie das Holz darauf verteilten.

"Aber wenn das Netzt durch aufgerieben wird, verlieren wir das Holz.“, merkte Josh an.

"Was anderes haben wir nicht.", murmelte Niall nachdenklich.

"Dann müssen wir es so versuchen. Es ist wohl der einzige Weg."

"So weit ist es ja nicht, wir werden eine knappe Stunde brauchen und schauen einfach hin und wieder nach."

"Alles klar." Josh nickte und begann den Esel zu beladen.

Niall half seinem Lehrling und wenige Minuten später waren sie schon auf dem Weg nach Hause. Den Laden hatten sie für heute geschlossen gelassen, da sie nicht wussten, wann sie wieder kommen würde und jetzt waren sie, wenn man nach dem Stand der Sonne ging, schon einige Stunden unterwegs gewesen.

"Ich hoffe die Leute hatten heute keine dringenden Kleidersorgen. Sonst werden sie wohl noch einen Tag länger mit Löchrigen Hosen herumlaufen."

Niall lachte leise und nickte einen Stein vor sich hin und her. "Ich glaube nicht, dass die Welt untergeht, nur weil wir einen Tag geschlossen haben."

"Das  hoffe ich doch." Josh kickte den Stein auf Nialls Seite zurück.

"Sie werden es bestimmt ohne uns aushalten.“ Grinsend lupfte Niall den Stein nach oben und balancierte ihn einen Moment auf seiner Fußspitze, bevor er ihn davon schoss.

"Wow, du bist ja geschickt."

"Ich hab das beigebracht bekommen, als ich jünger war. In meinem Heimatdorf haben wie das mit einem Lederball gemacht.", erzählte Niall lächelnd.

"Nicht schlecht.“, lobte Josh. Er seufzte leise.

"Du vermisst deine Familie, hm?"

"Ja, schon. Ich weiß nicht, wie es meinen Eltern geht, was sie tun, wo sie sind - ob sie leben."

"Warum gehst du sie nicht mal besuchen?", fragte Niall und sah Josh aufmerksam an.

"Das ist sehr weit weg, Niall. Und ich brauche meine Arbeit. Ich könnte ihnen nichts geben, nichts tun, dass sie es besser haben. Ich werde mich damit abfinden." Eigentlich hatte Josh nur Angst. Angst, dass er sie vielleicht nicht mehr dort finden würde, dass sie fort gezogen waren oder sogar tot.

"So weit war es auch wieder nicht. Wir waren vielleicht drei Stunden unterwegs.", meinte der Andere. "Wir können auch zusammen gehen, oder du nimmst Tina mit."

"Das würde meinen Eltern gefallen... Wenn ich ein Mädchen mitbringe..."

"Siehst du. Und wir haben etwas Gold übrig. Das kannst du ihnen gerne geben."

"Was? Oh Gott, das kann ich nicht annehmen:"

"Doch, du kannst es und du wirst es, Josh. Deine Eltern brauchen es momentan dringender als wir. Es wird zur Zeit immer wärmer, du hast selbst gesagt, dass das für die Felder nicht gut ist."

"Das stimmt. Ich muss ihnen helfen oder? Jetzt, wo ich es kann.“, flüsterte Josh.

"Sie haben dir auch immer geholfen." Niall lächelte und drückte Joshs Schulter. "Nimm es, es ist nicht die Welt, aber es wird ihnen helfen."

"Danke." Josh fiel Niall um den Hals.

Der Ire wickelte die Arme um Josh und drückte ihn fest. "Gern geschehen."

"Du bist der beste Freund, den man auf der Welt nur haben kann!"

"Das kann ich von dir auch behaupten." Sie lösten sich wieder von einander und liefen weiter. Von weitem konnte Niall schon die Umrisse ihres Dorfes sehen.

"Ich glaube eines Tages werde ich Tina heiraten.“, platzte es aus Josh heraus.

"Ihr kennt euch seit drei Wochen.", sagte Niall überrascht und bekam große Augen.

Josh wurde rot. "Ja... ich weiß... es ist mir nur gerade so durch den Kopf geschossen. Ich habe nicht vor, bald zu fragen, aber nach meinem jetzigen Erkenntnisstand hat sie alles, was ich mir wünsche."

"Mhm. Ihr seid ein schönes Paar, mit Sicherheit hält es lange mit euch.", prophezeite Niall lächelnd.

"Und du wirst bald auch jemanden haben und genauso glücklich sein."

"Ich brauch niemanden.", redete Niall sich raus und sah nach vorne.

"Aber es ist so schön. Und ich ... ich glaube dir das nicht so ganz.“, murmelte Josh.

"Ich hatte seit acht Jahren keine Beziehung mehr. Das letzte Mal, dass ich überhaupt jemanden richtig nah gekommen bin, ist fast drei Jahre her. Ich komme ganz gut alleine klar.", meinte der Ire leise.

"Und es fehlt dir so gar nicht, sich in den Arm zu nehmen, zu kuscheln und sich stundenlang stumm sinnig in die Augen zu schauen?"

Niall seufzte leise. "Doch, natürlich. Aber ich kann es nicht erzwingen. Irgendwann wird vielleicht was passieren oder nicht. Ich warte.“ Schweigend trotteten sie beide neben einander her. "Es ist einfach nicht leicht für jemanden wie mich, weißt du? Du hast es einfach, wenn dir einen Frau gefällt, kannst du das zeigen, ich nicht." Der Ältere spielte an der Strick herum, der sich um den Hals des Esels befand.

"Das tut mir leid.“, murmelte Josh.

"Du kannst nicht Dafür, ich bin froh, dass du es akzeptierst. Es hätte auch anders kommen können."

"Ich bin da total offen.“, erklärte Josh.

"Das finden ich gut. Dass Tina und Eleanor genau so denken auch." Sie überquerten eine kleine Brücke, die über einem Fluss gebaut worden war und liefen die restlichen Meter, bis sie die ersten Häuser in Dorf erreichten.

Josh warf einen Blick nach hinten zu den Brettern. Es war noch alles da wo es sein sollte. "Mit der Seide können wir die Kleider total veredeln.“, schwärmte er.

"Deswegen haben wir es besorgt. Ich zeig dir später noch, wie du den Unterschied zwischen den Stoffen erkennst. Ob sie echt sind oder nicht."

"Oh, das ist eine gute Idee." Josh freute sich immer, neues zu lernen.

"Es ist gar nicht schwer. Mit den richtigen Blick erkennst du es sofort." Sie trabten zusammen durch das Dorf, bis sie aufgeregtes Getümmel bemerkten. "Was ist denn hier los?", fragte Niall überrascht und sah sich um. Alle Menschen waren auf den Straßen.

"Entschuldigung," Josh sprach eine Frau an. "Wir waren unterwegs, was ist denn los? Ist etwas passiert?"

"Oh, ja. Der Prinz und die Prinzessin sind im Dorf."

Niall riss die Augen auf. Die /Prinzessin/? "Bitte was?!"

"Ja." Erzählten die Leute aufgeregt. "Sie ist so eine tolle Frau.“

Josh und Niall sahen sich gegenseitig entsetzt an. Was hatten sie verpasst? Liam konnte doch wohl unmöglich geheiratet haben.

"WO ist der Prinz jetzt?" Josh reckte den Hals.

"Zuletzt war er bei euch an der Schneiderei, dann hab ich ihn nicht mehr gesehen." Die beiden Schneider warfen sich einen weiteren erschrocken Blick zu, bevor sie los rannten, und diesmal gehorchte er Esel sogar und folgte ihnen in einen rasanten Tempo. Jetzt hatten sie /einmal/ im Leben den Laden zu und der verdammte Prinz und die Prinzessin kamen. Gab es denn sowas?!

Liam und Nicola fuhren herum, als sie hinter sich heftiges Hufgetrappel und Schnaufen auf der Hauptstraße  vernahmen. Wie der Wind kamen zwei Schneider gefolgt von einem Esel den Hügel hinunter geschossen.

"Da sind sie ja.", stellte der Prinz grinsend fest und sprang einen Meter zurück, als die Zwei mit dem Tier kurz vor knapp zum Stehen kamen. "Was habt ihr denn für ein Tempo drauf? Ist etwas passiert?"

Niall rang nach Atem, es klang als hätte er einen Marathon hinter sich. "Wir haben... hhhhhh... Stoff gekauft. Hhhhhh...Und dann erfahren hhhhh... dass ihr hier seid... Hhhh."

"Oh, da hättet ihr euch so beeilen müssen. Kommt erstmal wieder zu Atem." Liam lächelte schief und drückte Nialls Schulter leicht.

Die Berührung des muskulösen Prinzen tat Nialls Atem nicht unbedingt gut. Er blieb ihm eher weg. "Dann musst du Josh sein.“, lächelte Nicola breit. "Liam hat mir erzählt, dass du auch hier arbeitest."

Der Brünette nickte leicht und lächelte leicht skeptisch zurück. "Der bin ich.", nickte er. Niall war noch nicht ausgerastet. Vielleicht war sie doch nicht Liams Frau.

"Hallo, Niall." Nicola lächelte. "Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen."

Niall kam langsam wieder zu Luft und begann zu grinsen. "Ich hatte schon Angst, Liam hat ohne uns geheiratet, als gesagt wurde, er sei mit der Prinzessin hier."

"Was? Nein." Nicola lachte und klopfte ihm auf die Schulter. "Ich bin nur die schwesterliche Unterstützung.“

"Es ist schön, dich wieder zu sehen. Wie geht es dir? Das letzte Mal ist bestimmt ein Jahr her.", während er sprach, schloss Niall den Laden auf.

"Ich glaube sogar schon zwei." Nicola lächelte. "Und ich habe noch was zu erzählen, aber das mag ich dir lieber drin erzählen."

"Ja, natürlich. Geht schonmal vor. Josh und ich verräumen die Sachen hier noch und bringen den Esel weg und dann sind wir bei euch."

Zayn ließ Louis und Liam den Vortritt in den Laden. Aufmerksam sah er sich noch einmal um und schloss dann die schwere Holztür hinter ihnen. Pflichtbewusst nahm er seinen Wachposten davor ein. An Liam kam niemand heran.

"Ich bin sofort bei euch.", rief Niall aus dem Lager und kam aus dem Raum. "Ich muss Emil, das ist der Esel, noch schnell zu George zurück bringen."

"In Ordnung. Ich halte hier die Stellung." Versprach Josh und zog die Vorhänge zu. Es musste ja niemand den Prinzen begaffen. Er lächelte Liam an. "Wie war Ihr Tag? Sind Sie gut hergekommen?"

"Ja, es war sehr angenehm. Wir brauchen zwar fast eine Stunde bis wir hier sind, aber das ist nicht schlimm." Liam lächelte zurück. "Die Landschaft ist hier so schön, da hat man immer was zu schauen, so geht die Zeit gut rum."

"Ihr reitet immer her, richtig?" Josh lächelte und sortierte einige Kleidungsstücke. "Ich liebe Pferde und andere Tiere, ich bin auf dem Land aufgewachsen."

"Zu Fuß wäre es etwas weit, die Pferde erleichtern einen einiges.", nickte der Prinz. "Wo kommst du her? Ich hab bei unserem ersten Besuch hier mitbekommen, dass du nicht von hier bist."

"Meine Eltern wohnen fast drei Stunden entfern gen Osten.“, erzählte Josh. "Sie haben einen kleinen Hof mit Kühen und Hühnern. Aber ich habe sie nicht mehr besucht, seit ich hier arbeite."

"Oh, das tut mir leid." Auch wenn Liam seine Eltern im Moment auf den Mond schießen könnte, ganz ohne sie konnte er es sich auch nicht vorstellen.

"Naja, ich habe hier viel zu tun.“, erklärte der junge Mann und strich sich durch die Haare. "Aber ich werde sie besuchen und finanziell etwas unterstützen. Ich habe den Hof ja auch nur verlassen, weil sie mich unmöglich mit durchfüttern konnten. Sie sind arm und diese Dürre macht Bauern schwer zu schaffen." Davon bekam Liam bestimmt nichts mit.

"Ja, ich weiß. Ich würde so gerne helfen, ich weiß nur nicht wie. Wenn es so einfach wäre, würde ich es regnen lassen, aber das geht nicht." Der Prinz seufzte leise.

"Danke, aber Ihr könnt ja nichts dafür, Prinz Liam." Josh lächelte schief.

"Aber ich großen Respekt vor euch allen, ihr habt nicht gerade viel Geld und seid trotzdem so glücklich mit euren Leben, das ist beeindruckend." Wenn es Liam nur sich mal so gehen würde. Er war nicht gerne ein Prinz, er konnte sich noch nicht einmal vorstellen irgendwann ein König zu sein. Das wäre eine Riesen Verantwortung, dazu fühlte er sich eigentlich noch nicht gewachsen.

"Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir alle so aufgewachsen sind. Wir müssen einander helfen um zu überleben. Das ist hier im Dorf auch so, habe ich festgestellt. Die Menschen helfen sich - niemand wird allein gelassen." Josh pickte eine Nadel vom Boden auf.

Louis sah Josh neugierig an. So kannte er das auch, bevor er seine Eltern ihn mit achtzehn in die Obhut es Königshauses gegeben haben, damit er Liams Leibwächter werden konnte.

Josh strich gedankenverloren über ein Stück Stoff. "Ich hoffe, es geht ihnen gut. Wenn sie die Kühe verlieren, und die Ernte..."

"Wie lange hast du sie schon nicht mehr gesehen?", fragte Nicola dazwischen und sah Josh vorsichtig an. "Seit du bei Niall bist?"

"Ja, genau." Josh seufzte leise. "Ich bin jetzt seit knapp vier Monaten bei Niall. Und seit zwei Wochen ist Dauerstress wegen Liams Gewändern, die Menschen rennen uns die Bude ein."

"Wirklich? Nur weil Liam hier etwas schneidern lässt?" Lou machte große Augen.

Der junge Mann nickte mit einem schiefen Grinsen. "Es hat sich rumgesprochen. Es kommen Leute aus allen Ecken."

"Aber für euer Geschäft ist das doch sicher nicht schlecht." Louis fummelte am Griff seines Schwertes herum.

"Es läuft besser als je zuvor, ja. Wir arbeiten oft bis in die Nacht hinein um alles pünktlich fertig zu bekommen."

Hinter ihnen öffnete sich die Tür und Niall betrat den Laden wieder. Er hatte die letzten Worte noch mitbekommen und stimmte Josh zu. "Wir schlafen deutlich weniger als früher."

Liam nagte sich auf der Unterlippe herum. "Wie lange arbeitet ihr? Und wann öffnet ihr morgens?"

"Wir fangen meistens morgens gegen 7 an und arbeiten solange wie Bedarf ist."

"Oh." Bis spät in die Nacht bedeutete für Liam bis drei oder vier Uhr. Dann bekamen die Beiden ja kaum Schlaf!

"Aber es geht schon. Wir müssen alles mitnehmen, was wir können," erklärte Niall und säuberte seine Hände in einer Waschschüssel. "Jetzt läuft das Geschäft und das war nicht immer so."

Josh nickte zustimmend. "So ist es besser als vorher, auf jeden Fall.“

"Wir haben zu essen, wir haben neues Bettzeug, bessere Stoffe. Das alles haben wir uns erarbeitet und können stolz darauf sein. Schlaf können wir nach holen. Aber nicht, wenn wir verhungert sind. Und es gab Tage, da wäre es fast so weit gewesen."

Liam riss entsetzt die Augen auf. Fast verhungert! Und bei ihm im Schloss warf man so viel Essen weg, das war doch nicht fair.

Josh faltete ein rotes Hemd und legte es auf einen Stapel. "Es stimmt. Wir haben uns zum Teil am Tag mit je einer Scheibe trockenem Brot über Wasser gehalten. Aber wir haben daraus gelernt: Auf die dunkle Nacht folgt ein neuer Tag. Es wird besser."

"Wir haben so viel essen bei uns im Schloss, damit könnte man zwei Dörfer versorgen.", fluchte Liam aufgebracht.

Louis zuckte zusammen. Leider wurde immer so wahnsinnig viel weg geschmissen. Niall zuckte die Achseln. "Tja, wir drehen hier jede Münze dreimal um, bevor wir sie ausgeben."

"Und das ist nicht richtig. Euch allen sollte es wesentlich besser gehen, sowas finde ich nicht in Ordnung." Der Prinz hatte die Stirn verärgert gerunzelt.

"Ja," Niall sah ihn an. "Natürlich ist das nicht gut, aber was sollen wir machen? Bei zaubern können wir uns den Regen nicht, auch kein Geld oder Liebe."

Wenn das mit der Liebe so einfach wäre, hätte Liam das schon längst getan. Dann würde ihm diese unnötige Hochzeit erspart bleiben.

"So gut wie ihr Zwei ausseht, kann ich mir schwer vorstellen, dass ihr die Liebe noch nicht gefunden habt.", meldete Nicola sich zu Wort und lächelte.

Josh grinste geschmeichelt und Niall wurde rot um die Ohren. "Danke, danke." Josh richtete sich auf. "Ich habe eine Freundin. Niall... ist noch zu haben - jemand Interesse?“, scherzte er.

Der Ire boxte Josh auf den Oberarm. "Sei ruhig.", grinste er verlegen und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

Lou grinste.  "Ich bin noch frei, allerdings steh ich eher auf dunkelhaarige Frauen, nicht so auf brünette Kerle, sorry."

Niall lachte leise. "Bei mir ist es gerade anders herum. Aber selbst dann wärst du nicht mein Beuteschema.“ Überrascht sahen alle den jungen Schneider an. Liam war beeindruckt, wie freimütig Niall darüber sprach.

"Aber es wäre mir recht, wenn ihr das nicht gleich da draußen rum posaunt.", schob der Brünette gleich hinterher.

"Natürlich nicht.“, versprachen Louis und Liam unisono. "Das ist allein deine Sache.“, fügte Louis lächelnd hinzu.

Niall lächelte leicht zurück. "Wie dem auch sei. Seid Ihr wegen den Gewändern gekommen?"

"Ja, genau." Liam nickte. "Wir möchten schauen, ob jetzt alles sitzt und über ein Gewand für meine Schwester sprechen." Er seufzte leise. "Sie wird auch eines brauchen."

Nicola nickte zustimmend. "Aber das hat noch Zeit."

"Genau. Erstmal wächst das kleine Wunder in dir ja noch heran.“, sagte Liam liebevoll. Er wusste nicht viel über körperliche Liebe, aber das Babys in einer Frau wuchsen war ihm klar.

"Du bist schwanger?!" Nialls Augen begannen zu glitzern. Er liebte Kinder.

"Ja," Sanft strich Nikola über ihren Bauch. "Erst ein paar Wochen wahrscheinlich, aber ich freue mich schon so sehr."

"Wow. Das ist so toll.", strahlte der Ire aufgeregt.

"Danke." Die Prinzessin lachte und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Ich mag Kinder sehr, und eines Tages macht mich Liam vielleicht zur Tante." Sie sah ihn etwas bedauernd an. "Wenn er seine /Traumfrau/ gefunden hat."

"Die wird bestimmt noch kommen.", Niall lächelte Liam an. Hoffentlich sah man ihm nicht an, dass es ihn tierisch störte.

Liam zwang sich ein Lächeln auf das Gesicht und fuhr sich durch die Haare. "Der Charakter muss passen."

"Das ist wichtig, ja." Der Schneider nickte zustimmend und sah Josh an. "Gehst du die Gewänder holen? Ich hab sie oben in einer der neuen Kisten gelagert."

"Sicher, mach ich." Josh nickte dem Prinzen kurz zu und machte sch daran. die knarrende Holzstiege hinauf zu klettern. Liam sah Niall einen Moment an. Er war echt nett.

"Und, die Hochzeit ist wohl schon in Planung, vermute ich." Niall warf Liam einen fragenden Blick zu.
     
"Ja, es ist in vollem Gange." Liam versuchte gar nicht, ein lachen vorzutäuschen. "Zuerst kommt der Ball, dann die Verlobungsfeier und im Anschluss wird geheiratet..." Ihm graute es davor.

"Wow. Das ist ganz schön viel auf einmal.", stellte Niall fest und musterte den Prinzen besorgt.

"Ja," Liam zuckte die Achseln und seufzte leise. "Aber was soll ich machen? Gegen meine Eltern habe ich keine Chance."

"In welchen Zeitraum passiert das alles? Ich meinen, sowas kann man ja nicht innerhalb von einer Woche veranstalten."

"So wie ich das verstanden habe, kommen die Frauen so im Laufe der nächsten drei Wochen her. In der Vollmondnacht findet der Ball statt.“, erklärte Liam. „Dann muss ich mich für drei entscheiden, die noch eine Woche bleiben. Am Ende dieser Frist schicke ich zwei von ihnen wieder nach Hause und Verlobe mich mit der Verbliebenen. Und dann irgendwann ist die Hochzeit." Das war aber auch alles kompliziert.

Niall hob die Augenbrauen an. "Oh."

"Ja, es geht wohl alles recht schnell.“, murmelte Liam.

"Naja, ich hoffe, dass es trotzdem schön wird." Der Ire lächelte leicht und sortierte ein paar Blätter.

"Das hoffe ich auch." Liam ging langsam an den Regalen entlang und berührte die Stoffe und Materialien. "Ich würde mich gern verlieben."

"Wer will das nicht.", seufzte Niall leise und knibbelte an seinen Fingern herum.

In diesem Moment kam Josh zuück. "Hier, ich habe alles."

Liam drehte sich um und hob die Mundwinkel an. "Dann zeigt mal her."

Zu zweit falteten die beiden Schneider die Kleider auseinander und präsentierten sie dem Prinzen. "Wir haben nur Applikationen hinzu gefügt und die Hose enger gemacht.“, erklärte Niall.

"Mhm." Liam nahm die Hose in die Hände und betrachtete sie.

"Und das Jackett haben wir neu geschneidert. Es passt farblich sehr gut zur Hose.", fügte Josh hinzu.

"Ja, das finde ich auch." Nicola berührte die Hose und rieb de  Stoff zwischen den Fingern. "Das ist kein billiger Stoff," stellte sie fest.

"Wir nehmen keine billig Ware.", stellte Niall klar. "Wir achten auf Qualität.“

"Das habe ich auch nicht anders erwartet.", lächelte Nicola. "Ziehst du es mal an? Ich würde dich furchtbar gern darin sehen."

Liam nickte mit einem schiefen Lächeln. "Mach ich."

Josh führte Liam hinter einen Sichtschutz, damit er sich diskret entkleiden konnte. "Ich reiche euch die Kleider dann, eure Hoheit."

Liam lächelte dankbar und verschwand hinter dem Vorhang. Nervös zog er sich aus. Die Gewänder waren wirklich fantastisch geworden, aber wenn er daran dachte, dass sie für seine Hochzeit waren, stellten sich ihm vor Horror die Nackenhaare auf.

Kapitel zwölf




Kapitel zwölf


"Ich hoffe, die Kleider passen diesmal.“, murmelte Niall. „Letztes Mal war die Hose zu weit."

"Mit Sicherheit.", grinste Nicola. "Er wird umwerfend aussehen."

"Seine Schultern sind muskulös." Niall wusste, dass er sich dabei wahrscheinlich gerade zu schwärmerisch angehört hatte und klappte den Mund wieder zu.

Die junge Prinzessin sah den Schneider aufmerksam an. "Das kommt von seinem Kampftraining mit den Jungs. Liam übt oft Schwertkämpfe."

"Mit dem Schwert könnte ich gar nicht umgehen. Nur mit der Nadel.“

"Das kann man lernen. Liam ist inzwischen richtig gut, er macht eine gute Figur, wenn er mit Louis kämpft.", erzählte Nicola fröhlich. "Louis hat gute Techniken."

"Danke, Prinzessin." Louis grinste geschmeichelt. „Ich über sehr viel."

"Unsere Eltern wollen eigentlich nicht, dass Liam kämpfen kann. Ein Prinz sollte sowas nicht tun." Nicola verdrehte die Augen.

"Aber ein Prinz sollte sich doch verteidigen können.“, fand Niall

"Das denkt Liam auch, deswegen tut er es trotzdem."

"Es wird langweilig auf dem Schloss, wenn man nichts machen darf. So hab ich wenigstens Ablenkung.", kam es von Liam, der in seinen neuen Kleidern hinter dem Vorhang hervor kam.

„Wow.“, kam es von Nicola und Louis. "Liam, du siehst unglaublich aus!“, fand die Schwester. "Lass dich ma ansehen. Dreh dich mal.."

Schief grinsend drehte Liam sich und präsentierte seine Rückseite. "Es sitzt alles wie angegossen.", bemerkte er zufrieden und strich sich mit beiden Händen über seinen Brustkorb, um das Hemd glatt zu streichen, bevor er sich wieder umdrehte.

Niall riss seinen Blick von Liams Körper los, weil er innerlich über dessen Muskeln und breiten Unterkiefer ins Schwärmen geraten war.

"Habt ihr einen Spiegel?", erkundigte Liam sich neugierig. "Ich würde mich gerne selbst sehen."

"Ja, einen haben wir. Ich hole ihn." Niall war stolz darauf, weil Spiegel sehr teuer waren.

Der Prinz lächelte zufrieden. Auch wenn die Gewänder für den Ball waren, er fühlte sich unheimlich wohl in ihnen.

Josh ging einmal prüfend um Liam herum. "Darf ich mal?" Er wollte überprüfen, wie die Hose jetzt saß.

"Oh, ja, natürlich." Liam wurde leicht rot.

Josh griff Liam nicht direkt in die Hose, er zupfte nur oben am Bund herum. "Ja, das ist besser. Wir haben eine neue Technik bei den Nähten, damit sie keinesfalls reißen."

"Sie sitzt wirklich gut.", nickte Liam und sah auf, als Niall mit eben großen Spiegel in den Händen wieder in den Raum kam.

Der Brünette stellte sich vor Liam und hielt den Spiegel gerade. "Wie findest du dich?“, fragte der Schneider gespannt.

Aufmerksam ließ Liam seinen Blick über sich selbst im Spiegel wandern. Er sah gut aus, das musst er zugeben. Die Kleidung stand ihm unheimlich gut. "Ich würde mich noch mehr über das Alles freuen, wenn es nicht für die Hochzeit wäre.", gab er zu und lächelte Niall leicht an. "Ihr habt ganze Arbeit geleistet, ich sehe wirklich nicht schlecht aus."

"Du siehst toll aus.“, lobte auch Josh ehrlich. "Ich bin neidisch auf deine Muskeln."

Liam grinste verlegen und fuhr sich durch die Haare. "Auf sowas muss man nicht neidisch sein.“ Louis grinste leicht. Liam hatte noch nie gut Komplimente annehmen können.

"Das Blau steht dir wirklich gut.", meinte Niall mit einem schon fast schüchternen Lächeln.

"Danke." Liam strahlte und drehte sich, um alle Seiten seines Körpers bewundern zu können. "Mh... das formt männlich." Er wollte nicht laut sagen, dass er seinen Po in der Hose ganz toll fand.

Der Ire lehnte seinen Kopf gegen den Rahmen des Spiegels und sah Liam fasziniert zu. Der Junge Prinz war so unheimlich attraktiv, wie konnte man nur so gut aussehen?

Josh musste sich auf die Faust beißen um nicht los zu lachen. Wie Niall schmachten konnte, war einfach unbeschreiblich.

"Soll ich mal Zayn reinholen?", fragte Louis in die Runde und begann zu grinsen. "Der will mit Sicherheit auch wissen, wie du aussiehst."

"Oh, ja. Das ist eine gute Idee." Liam nickte.

"Ich bin sofort wieder da." Der Leibwächter zog die Hose hoch und verschwand nach draußen.

"Niall?", Josh stupst seinem Chef in die Seite.

"Mhm?" Widerwillig riss der Ire seinen Blick von Liam weg und sah Josh fragend an.

"Du sabberst schon fast.", bemerkte der Jüngere leise kichernd. "Und fällst gleich mit dem Spiegel voran auf die Nase, du solltest aufpassen."

Eine starke Röte breitete sich über Nialls Hals bis zu dessen Gesicht aus. "Oh."

"Ich meine... Ich kann es dir nicht verübeln, der Prinz ist ein attraktiver Mann, aber erwischen sollte er dich dabei nicht." Liam beobachtete die beiden neugierig. Was tuschelten die denn so spannendes?

"Ja... Ich versuche, es nicht mehr zu machen.", murmelte Niall vor sich hin. Das sagte sich nur einfachere als es war. Liam gefiel ihm einfach, optisch wie auch vom Charakter, wie sollte er es da schaffen, ihn nicht anzuhimmeln?!

"Oh mein Gott!" Josh hätte fast auf gequietscht, flüsterte aber immer noch. "Du stehst ja echt auf ihn!"

Niall schnappte entsetzt nach Luft. Als sie letztens in der Schenke waren, hatten sie darüber doch schon gesprochen. Er stand nicht auf Liam. Nur weil dieser gut aussah hieß das doch nicht, dass der Brünette ihm verfallen war!

"Nie und nimmer!"

Jetzt war es an Josh nach Luft zu schnappen. "Oh. Mein. Gott."

"Ich steh nicht auf ihn!", protestierte Niall weiterhin. "Wie kommst du denn auf so einen Stuss?!"

"Ist bei euch alles Okay?" Liam stand noch immer auf seinem Sockel und fühlte sich etwas einsam.

Die Köpfe der Schneider schossen nach rechts, wo Liam stand. "Oh Gott, Verzeihung.", entschuldigte Niall sich sofort und stellte den Spiegel gegen die Wand, bevor er zu Liam eilte.

„Ich hoffe, bei euch ist alles in Ordnung und ihr habt keinen Streit?“

Niall schüttelte den Kopf und zupfte ein wenig an der Jacke herum. "Nein, Josh redet nur Schwachsinn."

„Ey!“, kam es von diesem. "Nur weil du..."

"Halt den Mund, Josh.", fauchte Niall gereizt. So ein Gerede konnte er jetzt nicht gebrauchen. Er musste professionell bleiben. Irgendwie. Liam sah zwischen den beiden hin und her. "Du siehst gut aus.", meinte der Schneidere dann und legte den Kopf in den Nacken, um Liam in die Augen zu sehen. Wenn dieser auf den Podest stand, war er gute zwei Köpfe größere als er.

"Danke." Liam lächelte geschmeichelt. "Ich wünschte, diesen schicken Aufzug zu einem erfreulicheren Anlass tragen.“, flüsterte er.

Niall legte den Kopf schief. "Du freust dich nicht sonderlich.“, murmelte er zurück.

Der junge Prinz biss sich auf die Lippe. "Das ist kompliziert.“

"Ich kann es mir vorstellen. Auf die schnelle eine Frau zu finden ist nicht einfach." Himmel, musste Liam sich auch noch auf die Lippe beißen?

Nervös kaute Liam sich auf der besagten weiterhin Lippe herum und strich sich durch die Haare. "Ich würde lieber verliebt sein, wenn ich in den Hafen der Ehe einlaufe."

"Hm." Niall starrte einen Moment wir Hypnotisiert auf Liams Lippen, bevor er wieder in dessen Augen sah. "Vielleicht hast du Glück."

"Da muss sie aber was ganz besonderes sein.." Und das stimmte. Er würde sich nicht einfach in eine Frau verlieben.

"Ich denke, dass du die Richtige schon finden wirst, Liam."

"Bestimmt." Liam wusste, dass er absolut nicht überzeugt klang. Sein erster Kuss mit einem Mann war so... perfekt gewesen.

"Wir freuen uns, dass dir die Kleider gefallen.", wechselte Niall dann das Thema und begann zu strahlen. "Hoffentlich sprechen sie deinen Eltern auch zu."

"Das wäre sehr gut, zumal meine werte Frau Mama..." Er überlegte schnell und entschied sich sie nicht zu beleidigen, "sehr viel Wert auf mein Äusseres legt."

"Du siehst so oder so gut aus.", kam es genuschelt von dem Anderen. "Wie dem auch sei.."

"Danke, das macht mir schon mal Mut.“, sagte Liam dankbar. "Ihr könnt mit einer fürstlichen Entlohnung rechnen, ihr beiden. Diese Kleider sind wahrlich meisterhaft, und ich werde euch dafür gut bezahlen."

Niall lächelte breit. "Nur die Wahrheit. Du musst uns nicht mehr Geld geben als wir regulär verlangen würden, wir haben es wirklich gerne gemacht."

"Ihr habt viel Zeit aufgewendet, und verdient es.“, widersprach Liam sanft.

Mit roten Wangen strahlte der Schneider. Er hörte gerne, wie jemand Ihr Arbeit guthieß. "Danke schön."

Keine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen und Zayn kam in den Laden gestolpert. Er sah sich einen Moment suchend um, bevor sein Blick auf Liam fiel und er die Augen Aufriss. "Wow." Beeindruckt hob er die Augenbrauen an. "Du siehst viel älter aus.", stellte er grinsend fest.

Liam blickt auf und das Grinsen auf seinem Gesicht reichte jetzt von einem Ohr bis zum anderen. "Nicht war? Es ist fantastisch."

"Absolut.", nickte der Schwarzhaarige begeistert und kam näher. "Da wird dir jeder gerade zu um den Hals fallen wollen."

Liam nickte und sein Kopf drehte sich. Jeder. Jeder, jeder, jeder. Es wäre ihm so viel lieber, wenn Männer ihm zu Füßen liegen würden.

„Deinen Eltern wird es mit Sicherheit gefallen.“, sagte Zayn zuversichtlich und klopfte Liam auf die Schulter.

"Wenn meine Mutter sich beschwert, werde ich echt sauer.“, brummte Liam. "Ich finde, dass ich sehr gut aussehe in diesem Anzug und er meine Vorzüge hervorhebt."

„Das tut er auf jeden Fall.“, stimmte Nicola zu und trat neben ihren Bruder. Zufrieden sah sie ihn an und stupste ihm in die Seite. „Mutter und Vater werden begeistert sein.“

"Danke, Nicola." Liam lächelte leicht.

„Wir packen euch die Gewänder ein.“, erklärte Niall dazwischen und schnappte sich den Spiegel wieder. „Dann könnt ihr sie sicher transportieren.“

"Das ist sehr gut." Liam lächelte. Er fasste sich an den Bauch, als dieser leise knurrte. "Mh... ich könnte langsam mal etwas zu mir nehmen. Niall, Josh? Gibt es hier im Dorf einen Ort an dem wir etwas zu Essen bekommen?"

Die Augen des Iren hellten sich auf. "Ja, natürlich. Wir haben einige Lokale, aber in der Schenke schmeckt es uns am besten. Wenn ihr aus der Schneiderei rausgeht lauft ihr nach rechts und biegt in der zweiten Gasse nach links ab, ihr steht dann direkt davor."

"Danke, dann denke ich, dass wir da etwas zu uns nehmen, was meinst du?" Liam wandte sich an seine Schwester.

"Klingt sehr verlockend, ich habe den ganzen Nachmittag über schon Hunger.", grinste Nicola fröhlich.

"Reiten ist ja auch anstrengend. Und du bist schwanger, ich habe gehört, da haben Frauen größeren Appetit."

"Das stimmt auch, ich könnte momentan jede Stunde essen.", die Prinzessin lachte leise. "Ich bin also einverstanden. Zayn und Louis sowieso, die haben sich ja vorhin schon beschwert."

"Dann sollten wir die beiden nicht warten lassen." Liam lachte. "Ich zieh mich dann mal wieder um."

Die beiden Leibwächter standen verlegen grinsend an der Tür. "Unser Frühstück ist heute ausgefallen, wir haben das Recht, Hunger zu haben."

"Das habt ihr." Nicola lachte. "Aber ich brauche wirklich bald etwas, sonst kaue ich jemandem die Hand ab."

"Dann sollten wir vielleicht gehen.", grinste Liam und verschwand hinter dem Vorhang.

Josh lächelte Niall an. "Wenn der König uns bezahlt, müssen wir uns für eine lange Zeit keine Sorgen mehr machen.“ Sie suchten geeignete Stoffbeute, damit sie Liams Kleider einpacken konnte, sobald dieser sie abgelegt hatte.

"Ja, das stimmt. Dann haben wir für einige Monate ausgesorgt. Wir müssen unbedingt den Laden ganz umstellen, das können wir dann endlich machen."

"Und für mehr Sicherheit Sorgen, was die Mäuse angeht. Nochmal will ich kein Mäusenest in einer zernagten Stoffrolle vorfinden."

Niall nickte mit gerunzelter Stirn."Die Viecher müssen echt raus hier."

"Immerhin haben wir unsere Nahrungsvorräte gut geschützt, mittlerweile."

"Gott sei Dank, das Fleisch von letztens war so gut, wir müssen es unbedingt wieder machen."

"Ja, stimmt." Josh nickte volle Begeisterung. "Ich bin nicht geeignet, nur von Brot und Gemüse zu leben."

Der Ire kicherte vergnügt und sah auf, als Liam vor ihnen auftauchte. "Wir haben leider nur Stoffbeutel.", gab er etwas beschämt zu. Der Prinz war mit Sicherheit bessere Dinge gewöhnt.

"Das ist völlig in Ordnung. Eine Kiste könnte ich zum Beispiel gar nicht transportieren. Ich bin ja zu Pferde her gekommen."

"Dann bin ich beruhigt, wir müssen uns erste bessere Transportmöglichkeiten besorgen." Der Ire nahm Liam die Gewänder ab und verstaute sie in den Beuteln.

"Ledertaschen. Die sind stabil, reißfest, oft wieder zu verwenden.“, schlug Nicola vor.

"Aber auch sehr, sehr teuer. So viel Geld haben wir momentan auch wieder nicht. Und zuerst haben wir wichtigere Probleme anzugehen. Seit Wochen haben wir eine Mäuseplage und das ist wirklich nervig.", erklärte Niall mit gestresster Stimme.

"Im Schloss haben wir Fallen. Man legt Köder hinein und die Mäuse werden eingesperrt.“, erzählte Liam. "Wir können welche herbringen lassen."

"Oh, das wäre sehr großzügig."

"Nehmt es als den Teil der Entlohnung an, den ihr nicht extra bezahlt haben wollt.“, bat Liam. "Ich werde es veranlassen."

Niall lächelte schief. "Wenn dir das so wichtig ist, gerne."

Der Prinz nickte. "Ihr baut euch hier unten etwas auf, und es wäre sehr schade, wenn es von Mäusen zerfressen wird."

"Wir-" Niall wurde unterbrochen, als die Tür geöffnet wurde und Tina mit Eleanor herein geschneit kamen.

Louis schnaubte leise und wanderte einige Meter nach links, um Abstand zwischen sich und das Weib zu bringen. "Gott hilf mir.", nuschelte er in seinen Bart und verdrehte die Augen. Warum kam die immer, wenn er hier war?!

"Tina." Josh strahlte und begrüßte die hübsche, junge Frau. Liam beobachtete die beiden etwas neidisch. So etwas wollte er auch, das konnte doch nicht so schwer sein.

"Hallo, Liebling." Tina kicherte und küsste Josh auf die Wange. "Eure Hoheit." Sie lächelte Liam und den Rest der Gruppe breit an. Josh schlang seine Arme um das Mädchen und strahlte sie an. Sie war perfekt.

"Hallo, Tina, Eleanor." Liam grinste schief. "Bitte, spring Louis nicht an die Gurgel."

"Nein, nein." Eleanor setzte ein breites, unschuldiges Strahlen auf, "Ich hab heut schon geduscht."

Louis kniff die Augen zusammen. "Was soll das denn heißen?"

"Dass ich mich nicht schmutzig machen möchte, wenn ich dich anfasse." Eleanor rollte mit den Augen. War der denn zu fassen? Idiot.

"Eleanor!"

Dem Leibwächter klappte der Unterkiefer nach unten, während er sich schon in seinem Kopf ein guter Konterspruch zurecht legte. Doch dann fiel ihm wieder ein, was Liam das letzte Mal zu ihm gesagt hatte und er atmete tief ein. "Wenn du das meinst.", sagte er stattdessen und reckte das Kinn nach oben. Er würde sich von dieser Schnepfe nicht niedermachen lassen.

Ha. Zufrieden grinsend schwieg die junge Frau. Er war sprachlos. Also hatte sie gewonnen.

"Würdest du das bitte lassen?" Tina funkelte ihre Schwester wütend an.

"Ich bin doch still." Dennoch hatte Eleanor einen gefährlichen Unterton in der Stimme.

"Du kannst gleich wieder gehen, Mutter kann deine Hilfe auf dem Hof mit Sicherheit gut gebrauchen."

"Ich denke sie könnte dich auch brauchen. Gibt ja keinen Grund, dass du hier sein darfst, und ich nicht."

"Ich hab ihr einen Freund und muss noch einkaufen, /du/ bist aus Spaß an der Freude mitgekommen. Ich fass es nicht, wie du dich gegenüber Menschen verhältst, die du nicht einmal kennst.“ Louis entschlüpfte ein leises Lachen, aber er presste sofort die Lippen zusammen.

"Er-"

"Hat dir heute noch gar nichts gemacht.", unterbrach Tina sie scharf. "Er steht hier nur, ohne dich auch nur angesprochen zu haben, bevor du gleich wieder so kindische Sachen von dir gibst, es reicht."

Liam sah die junge Frau überrascht an. Er bekam selten mit, dass Frauen so wahnsinnig selbstbewusst waren und ihre Meinung sagten.

Eleanor schnaufte und suchte nach Worten, mit denen sie entweder ihre Schwester oder Louis betiteln konnte.

"Lass es einfach, wir gehen wieder." Tina hatte keine Lust, dass das Ganze wieder im Streit enden würde.

Josh schob die Unterlippe vor. "Kein Problem.“, sagte Louis da. "Sie können bleiben. Wir werden gehen. Wir wollten doch noch etwas Essen gehen, oder Liam?" Der Klügere konnte ja auch nachgeben.

Liam nickte leicht. "Ja, genau. Wir sollten wirklich gehen, damit wir nicht zu spät wieder im Schloss ankommen."

"Es hat uns gefreut." Louis lächelte Josh und Niall noch eimal an. "Vielleicht sehen wir uns eines Tages mal wieder."

"Bestimmt. Wir müssen ja wissen, ob der Königin und dem König die Gewänder gefallen.", Niall lächelte breit.

Zayn hob zum Abschied noch einmal die Hand. "Machts gut - auch ihr zwei." Er warf Eleanor einen langen Blick zu. Die junge Frau blickte giftig zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Idioten. Der Leibwächter hob die Augenbrauen an. Er hatte doch gar nichts gemacht.

"Kommt, gehen wir, Jungs." Nicola sah Eleanor warnend an. Niemand sprach so mit ihren Freunden.

"Mein Prinz." Elenaor machte einen Knicks.

"Mrs. Calder." Liam nickte ihr zu. Es war nicht in Ordnung von ihr, so mit Louis zu sprechen. Er hätte beim ersten Treffen vielleicht nicht so hart zu ihm sein sollen.

Niall atmete lautstark aus und ließ den Kopf auf den Tresen fallen. "Oh Gott."

"Wie kannst du dich so vor dem Prinzen betragen.“, fauchte Tina ihre Schwester an. "Ich dachte, Mutter und Vater hätten dich besser erzogen."

"Louis ist ein kompletter Idiot-"

"Er hat dir doch gar nichts gemacht.", jammerte Niall. "Nichts gegen dich, Eleanor, aber wenn du uns damit die Kundschaft vergraulst, nehme ich dir das mehr als übel. Du kannst so nicht mit meinen Kunden sprechen."

"Es tut mir leid, Niall." Eleanor atmete tief durch. "Ich kann nur nicht fassen, was dieser Mann für Aggressionen in mir auslöst!"

"Ignorier ihn das nächste Mal einfach, in Ordnung? Ich kann Streit nicht gebrauchen."

"Ich hoffe, dass ich ihn nie wieder sehen muss."

"Gib doch einfach zu, dass er dir gefällt." Tina hob die Augenbrauen an.

"Bist du irre?" Eleanor schnappte nach Luft. "DER?"

"Seit ihr euch das erste Mal begegnet seid, kannst du nicht aufhören, über ihn zu reden. Es ist zwar nur schlechtes, aber er geistert dir andauernd im Kopf herum."

"Weil er mich aufregt!", verteidigte sich Eleanor mit rotem Kopf.

"Natürlich. Schau dir doch Niall an, der ist mit Liam auch nicht besser!"

"Wie bitte?!", kam es empört von dem besagten Iren.

"Ach bitte, Niall." Tina schaute ihn mit erhobenen Augenbrauen an. "Du hast ihn angeschaut, als wolltest du ihm durch´s Gesicht lecken.“

Niall schnappte nach Luft. “Als ob ich ihm- du spinnst doch. Haben sie dir was in deine Haferflocken gemischt?!"

"Ihr seid alle beide unmöglich. Josh, hilf mir mal."

Der Brünette lachte leise. "Sie hat Recht.", mehr gab es zu dem Thema nicht zu sagen.

"Ihr seid doch beide völlig..." Niall schnaufte und Eleanor sah auch nicht sonderlich begeistert aus.

"im Recht? Ganz genau, ihr wollt es doch beide einfach nur nicht einsehen. Es ist nichts schlimmes, wenn man sich in jemanden verliebt. Auch nicht, wenn dieser aus dem Königshaus stammt."

"Ich steh ganz bestimmt nicht auf diesen Idioten.“, behauptete Eleanor stur.

Tina verdrehte genervt die Augen. "Ich werde jetzt einkaufen gehen, du kannst tun, was du willst." Das hatte doch eh keinen Sinn.

"Geh nicht." Josh zog das Mädchen in seine Arme.

Die junge Frau seufzte leise und begann zu lächeln. "Ich muss wirklich gehen, komm doch einfach mit."

"Darf ich, Niall?" Josh lehnte seine Wange gegen den Kopf seiner Freundin. Er hatte sie wirklich gern.

"Geh, aber geh mit Gott. Wir haben für heute nichts mehr zu tun.", nickte dieser. Er wollte sich unter seiner Bettdecke vergraben und schlafen. Und ganz vielleicht noch etwas über Liam nachdenken.

Kapitel dreizehn



Kapitel dreizehn


Sophia seufzte leise, während sie aus dem kleinen Fenster ihrer Kutsche sah. An ihr rauschte die Landschaft vorbei, schon lange waren sie nicht mehr am Meer gewesen, inzwischen umgab sie nur noch ländliche Einöde und sie konnte es nicht leiden. Sie war das Mittelmeer einfach gewohnt, die frische, salzige Luft, der Sand unter ihren Füßen, die strahlende Sonne auf der Haut. Wollte sie das alles wirklich für einen Prinzen, den sie nicht kannte, aufgeben?

Die kleine Daisy sah fasziniert aus, aber auch nicht begeistert. "Es ist so... anders.", murmelte sie. An ihnen flogen Höfe und Bäume vorbei, karge Landschaften und dunkles Grün.

"Es ist schrecklich, Daisy. Sag ruhig, wie es ist.", murrte die Ältere genervt.

Seufzend drehte sich das Mädchen zu ihrer Schwester um. "Du willst das hier alles nicht, oder?"

"Nein, ich will es kein Stück.", gab Sophia offen zu und stöhnte leise, als die Hügel verschwanden und nur noch ebenes Land zu sehen war. "Wie können mir unsere Eltern so etwas antun? Sie wissen, dass ich es bei uns zuhause liebe.“

"Ich glaube, sie meinen es gut.", flüsterte Daisy und legte ihren Kopf auf Sophias Schulter ab.

"Es ging mir vorher auch schon gut. Dieser Liam kann so nett sein, wie er will, ich will nicht heiraten.“ Die kleine Schwester wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Die wahren Gründe der Eltern kannten sie beide nicht. "Ich bin auf jeden Fall froh, dass du dabei bist. So begleitet mich wenigstens eine normale Person."

Das brachte die Jüngere zum Strahlen. "Ich muss dich doch beschützen."

"Und das wirst du super machen.", lächelte Sophia. "Ich werde dich mitnehmen, so oft ich kann."

"Und wenn der Prinz mich nicht mag?", murmelte Daisy.

"Dann mag ich ihn auch nicht. Ganz einfach."

Zufrieden sah Daisy ihre Schwester an. "Aber vielleicht verliebst du dich."

"Ich hoffe es nicht. Wenn ich mich nicht verliebe, muss ich schon nicht hier bleiben sondern kann zurück ans Meer."

"Aber wenn du ihn mehr liebst, als das Meer?"

Sophia warf Daisy einen nachdenklich Blick zu. "Ich werde nie jemanden mehr lieben, als das Meer."

+

Noch viele Stunden ratterte die Kutsche eintönig immer weiter Richtung Norden. Irgendwann gegen Abend wurde es deutlich kühler.

"Gott, es ist Sommer, warum ist es hier so kalt?", beschwerte Sophia sich aufgebracht und zog die Decke bis zum Kinn. In der Nacht schliefen alle in Zelten, die sie aufgebaut hatten.

Daisy rieb sich die Augen. "Ich weiß es nicht."

"Noch ein Grund, geradewegs wieder nach Hause zu gehen."

Bibbernd wickelte sich Daisy fester ein. "Hoffentlich heizen die da oben."

"Es wäre besser für sie. Ich kann ungemütlich werden, wenn ich friere.", grummelnd rollte sich Sophia zusammen.

"Ich weiß. Oder, wenn du Hunger hast."

"Dann sogar noch mehr.", kam es lachend zurück.

Müde machte die Kleinere die Augen wieder zu. "Wenn er dich mag aber du ihn nicht, dann nerv ich ihn, bis er dich nicht mehr will.", versprach sie.

"Du bist süß, danke, Daisy." Sophia lächelte breit und sah zu ihrer Schwester, die auf ihrer Pritsche lag.

"Ich bin eine Frau. Und Frauen können auch beschützen."

"Das können wir, eindeutig. Ich kann dir kämpfen beibringen."

Das Mädchen lachte leise. "Glaubst du, ich kann da oben auch reiten?"

"Mit Sicherheit. Bei solchen gibt es immer Pferde."

"Gut." Daisy gähnte leise.

"Versuch zu schlafen, wir müssen früh raus." Sophia beugte sich über den Rand ihrer Pritsche und hangelte nach ihrer Tasche. Irgendwo in den Tiefen des Teils musste sich eins ihrer Bücher befinden.

"Gute Nacht.", nuschelte das Kind neben ihr und war nach einigen Minuten komplett weg.

Mit einem Seufzen drehte Sophia sich auf den Rücken und starrte im Dunklen an die Decke des Zeltes. Sie waren jetzt seit sechs Tagen unterwegs. Lange würde es nicht mehr dauern, bis sie bei dem Prinzen angekommen waren und sie sich in ihr Verderben stürzen würde.

"Warum ich?", murmelte sie vor sich hin und schloss die Augen gestresst.

"Warum ich?" Flüsterte zur selben Zeit Liam an seine Zimmerdecke. "Warum muss ich ein Prinz sein? Ich will doch einfach nur mein Glück finden..."


+++


"Daisy." Sophia zog die Decke von Daisy Gesicht. "Wir müssen los, Maus."

"Mhpf..." Müde rieb sich das Mädchen die verschlafenen Augen. "Wohin?"

Die Ältere lachte leise. "Wir reisen weiter. Gegen Abend werden wir im Königreich ankommen."

"Oh." Das Mädchen nickte. "Ich hab Hunger.", nuschelte sie dann.

"Ich auch, deswegen wecke ich dich. Draußen sind sie schon dabei, Essen aufzutischen."

Verschlafen rieb sich Daisy weiter die Augen und sah ihre Schwester müde an. Ihre Haare standen in alle Richtungen ab und sie hatte Schlaffalten des Kissens auf der Wangen.

"Du siehst aus wie ein gerupftes Huhn.", grinste Sophia und wuschelte Daisy durch die Haare.

"Mhpf...", machte das Mädchen wieder. "Du siehst ganz toll aus."

"Alicia hat meine Haare schon gemacht.", erklärte Sophia lächelnd. "Komm, ich zeig dir, wo du dich waschen kannst. Ich hab mich heute morgen raus geschlichen und mich mal ein bisschen umgesehen." Sophia grinste verschwörerisch. Kichernd folgte Daisy Sophia. Ihre Schwester war ja so mutig!

Zusammen schlichen sie sich aus dem Zelt. Die Bediensteten ihrer Familie waren damit beschäftigt, das Essen vorzubereiten und so bekam keiner von ihnen mit, dass sie weg waren.

"Hier in der Nähe ist ein Fluss mit ganz klaren Wasser, ich war heute morgen schon Baden."

"Ist der nicht irre kalt?", fragte Daisy unsicher. "Ich meinte... es ist nicht wirklich warm."

"Es ist schon wärmer geworden, keine Sorge. Und so wirst du wenigstens wach.", lachte Sophia vergnügt. Verschlafen schlich Daisy durch das Gras. Sie wirklich noch nicht ganz wach. "So. Hier." Lächelnd blieben die vor einem schmalen Flüsschen stehen. "Es ist wirklich angenehm. Und Fische gibt es auch."

"Ihhh, Fische." Trotzdem streckte das Mädchen ihren großen Zeh in das Wasser. "Das ist ja total kalt!", klagte sie.

"Memme." Sophia verdrehte die Augen. "Dann wasch dich halt nicht.“ Beleidigt sah Daisy sie an. Dann begann sie mit einer hastigen Katzenwäsche. "Über Mittag ist es einigermaßen warm, du wirst schon nicht krank werden.", beruhigte die Ältere ihre Schwester.

"Ich hoffe es." Auf eine Erkältung hatte sie wirklich keine Lust. "Und heute Abend sind wir da, sagst du?"

"Ja, wenn nichts dazwischen kommt.“ Schnell schrubbte sich Daisy fertig ab. Sie mochte es wirklich lieber, heiß zu Baden. "Stell dich nicht so an.", grinste Sophia und ließ sich auf einem Stein nieder. "In meinen Büchern Baden sie oft in Seen oder Flüssen."

"Das sind ja bestimmt auch erfahrene Drachkämpfer und Ritterrinnen."

"Jeder fängt mal klein an, Daisy."

Etwas wacher schüttelte das Mädchen ihren nassen Kopf. "Ich will auch groß und mutig werden."

"Du bist jetzt schon groß und mutig. Du bist ganz alleine mit mir hier her, das würde sich auch nicht jeder trauen." Breit lächelnd erhob sich Sophia wieder und reichte Daisy eine Decke um sich abzutrocknen, die sie aus dem Zelt mitgenommen hatte.

Die Jüngere trocknete sich ab und lächelte. "Der Prinz wird dich bestimmt lieben."

"Ich hoffe es nicht." Die Ältere seufzte leise und wartete, bis Daisy sich angezogen hatte.

"Und wenn du ihn auch magst? Das kann doch passieren."

"Ich möchte nicht, dass es passiert. Mir widerstrebt es in so eine karge Einöde zu ziehen.“ Daisy schwieg. Sie war hin und hergerissen zwischen der Bewunderung für ihre emanzipierte Schwester und ihrem eigenen Traum, eine Prinzessin zu sein. "Wenn du älter wärst, könntest du ihn heiraten.", meinte Sophia leise. "Du würdest dich darüber freuen."

"Ja... aber ich bin es nicht. Und dann müsste ich ja von zuhause weg. Und das will ich nicht."

"Siehst du, so geht es mir. Ich will nicht von zuhause weg. Das Meer, die Luft, meine Freunde. Du. Ich möchte das nicht zurück lassen, nur weil ein Prinz eine Frau sucht." Sie liefen bedrückt nebeneinander her.

"Hey, da sind die beiden!" Zwei aufgeregte Wachposten kamen herbei geeilt. "Mädchen, wo seid ihr gewesen, ihr könnt doch nicht einfach weglaufen!"

"Wir waren Baden.", kam es knapp von Sophia, bevor sie ab den Kerlen vorbei marschierte. Daisy beeilte sich Schritt zu halten. "Komm, wir packen unser Zeug zusammen. Irgendwann müssen wir ja wohl oder übel ankommen und noch länger will ich in der Kutsche nicht bleiben."

"Mh-Mh." Daisy schnappte sich ein Stückchen Obst und folgte ihrer Schwester.

Eine knappe Stunde später waren sie wieder unterwegs. Die Landschaft zog an der Kutsche vorbei, während Sophias Laune immer mehr ihren Tiefpunkt erlangte.

Es wurde immer karger und felsiger draußen, die Bäume waren ganz anders als im Süden. Für Liam war hier perfektes, sommerliches Wetter - aber die Schwestern waren nicht begeistert.

"Boah, wenn du hier wohnst bist du ja sicher dauerhaft krank.", murmelte Daisy.

"Es kotzt mich jetzt schon an."

"Wir sollten diesem Prinz gleich zeigen, was wir von seinem doofen, kalten Land halten. Soll er doch eine Schneefrau heiraten."

Sophia lachte leise und nickte. "Sehr gerne."

Daisy wickelte sich fest in ihre Decke ein. "Ich vermisse den Geruch des Meeres jetzt schon."

"Es ist so ungewohnt. Bei uns hat man das Meeresrauschen immer im Ohr. Hier Hörst du, wenn überhaupt, Vögel zwitschern.", beschwerte Sophia sich.

"Und es sind keine Möwen." Daisy klebte mit des Nase an der Scheibe.

"Die werd ich am meisten vermissen.", murmelte die junge Frau traurig. "Wie sie über unseren Köpfen kreisen, uns das Brot aus den Händen klauen."

Daisy nickte. "Am Strand liegen, sich sonnen, braun werden."

"Schwimmen im warmen Wasser. Das hier ist ja mehr als kalt." Sophia schüttelte sich bei der Erinnerung an das kalte Wasser aus dem Fluss.

"Hoffentlich wohnen wir wenigstens in einem Schloss mit Kaminen und wo dir jemand das Badewasser heizt.", murmelte Daisy.

"Das hoffe ich auch." Seufzend sah Sophia aus dem kleinen Fenster der Kutsche. Sie ritten momentan durch ein kleines Dorf.

"Die Leute hier sehen ganz anders aus.", staunte Daisy. "Schau doch mal. Ihre Kleider sind anders, und da sind viel mehr mit gelbem Haar... und haben die hier gar keine Farbigen?"

"Ich weiß nicht. Es wird mit Sicherheit auch Leute geben, die andere Haarfarben haben." Bei Ihnen in der Stadt gab es selten Menschen mit Hellen Haaren. Daisy war ganz aus dem Häuschen und konnte sich gar nicht genug umgucken. Wie aufregend!

"Hier ist es schön.", gab Sophia missmutig zu. Das Dörfchen war bunt und voller Menschen, überall rannten die Leute herum, hin und wieder sah man kleine Kinder zwischen den ganzen Marktständen herumwuseln.

"Die Leute sehen glücklich aus.", fand Daisy und drehte sich zu Sophia um. "Wow." Flüsterte sie dann. Durch das Kutschenfenster auf der anderen Seite konnte sie einen steig aufragenden Hügel erkennen. "Ich glaub, da hoch fahren wir. Das muss das Schloss sein!"

"Das muss weit hinter dem Hügel liegen, sonst würde man es ja schon sehen können." Die Ältere von beiden runzelte die Stirn. Ganz toll, dann wären sie wieder in eine kompletten Einöde.

Tatsächlich hatte Daisy nur ein paar alte, graue Ruinen gesehen. Im Schloss würden sie nämlich erst in über einer Stunde ankommen, eher zwei, weil die Wagen schwer beladen waren.

"Denkst du, da ist heute Abend schon irgendwas?", fragte Sophia und sah ihre kleine Schwester an. "Dass wir schon irgendjemanden kennenlernen?"

"Irgendwen müssen wir treffen. Denn nochmal im Zelt will ich nicht schlafen."

"Glaub mir, ich auch nicht. Das war total unbequem."

"Bestimmt ist der König ganz höflich und begrüßt uns." Daisy gähnte leise. Auch Nichtstun machte müde.

“Ich bekomm langsam Hunger.", jammerte Sophia. "Das Frühstück ist schon viel zu lange her."

"Bestimmt haben die hier ganz anderes Essen." Die kleine Schwester machte große, aufgeregte Augen. "Das will ich probieren."

"Ich hoffen dass es Fisch gibt." Bei Ihnen Zuhause gab es immer frisch gefangenen Fisch, der direkt aus dem Meer vor ihrem großen Haus kam.

"Das wäre schön. Südfrüchte gibt es hier sicher nicht so viele."

"Wahrscheinlich nicht." Sophia schloss die Augen. "Ich werde versuchen zu schlafen, es dauert mit Sicherheit noch, bis wir ankommen."

"Okay." Daisy nickte und sah weiter nach draußen. Sie hatte sich nicht vorstellen können, dass es Gegenden gab, die so ganz anders waren, als ihre Heimat. Sie hatte sich einfach nie Gedanken über so etwas gemacht. Es war so ungewohnt, nur grün zu sehen. Bei ihnen gab es Strände bis zum abwinken, Buchten, Riffe, tausend verschiedene Fische. Bei Ihnen war es viel schöner als hier.

Langsam begann sich die Sonne zu senken und das Licht veränderte sich. Der Wald wurde dunkler, die Temperatur sank weiter.


+


"Heute kommen die ersten Mädchen an.", murmelte Liam und hob den Blick von seinem Buch an. Er und Nicola saßen in der Bibliothek des Schlosses.

Die Prinzessin hatte die Füße auf den Sessel hochgezogen und sah zu ihrem Bruder. "Bist du nervös?", erkundigte sie sich leise.

"Mhm." Liam seufze leise.

"Das verstehe ich... möglicherweise lernst du bald die Frau kennen, die du heiraten wirst." Nicola legte die Finger zwischen die Seiten ihres Buches und betrachtete ihren Bruder. "Du siehst gut aus mit Bart. Sie werten ganz von den Socken sein."

"Das bringt mich nicht weiter. Vielleicht hat ja eine einen gut aussehenden Bruder.", scherzte er leise und grinste schief.

Nicola kicherte leise. "Und der zieht dann auch hier ein und ihr beiden habt eine wilde, leidenschaftliche Affäre, während die arme Prinzessin woanders schläft."

"Natürlich. Am besten in den Kerkern, dann können wir gleich wegen Gesetzesbruch eingebuchtet werden."

Nicola seufzte leise. "Du änderst das, oder? Wenn du König bist?“

Liam nickte und fuhr sich durch die Haare, während er mit der anderen Hand sein Buch weglegte. "Das wird eins der ersten Dinge sein, die abgeschafft werden. Irgendwie."

"Ich hoffe so sehr, dass du eines Tages deinen Traummann finden wirst." flüsterte Nicola.

"Nicht nur du." Die Beiden zuckten zusammen, als es an der schweren Holztür klopfe.

"Liam?" Louis öffnet die Tür und verbeugte sich leicht. "Du solltest kommen und die ersten Gäste begrüßen."

"Oh, natürlich. Danke, Louis." Liam legte das Buch ins Regal zurück und sah Nicola an. "Kommst du auch mit runter?" Er klang fast schon flehend.

"Natürlich. Ich muss mir ja ansehen, wer da so angewackelt kommt." Die Ältere erhob sich und richtete ihr Kleid.

"Sehen wir vorzeigbar aus?", wollte Liam von seinen Leibwachen wissen, als sie die Bibliothek verlassen hatten.

"Ihr schaut gut aus, wie immer." Louis lächelte breit. "Es sind ein paar Mädchen hier. Aus Spanien, Italien und ich glaub Schweden.", erzählte die Leibwache munter drauf los. "Die Spanierin war mir am sympathischsten."

"Gut zu wissen, ich zähle total auf eure Meinung.", betonte Liam.

"Natürlich, Li. Wir helfen dir beim aussuchen.", nickten die Beiden anderen. "Zayn bringt sie gerade alle in den Salon."

"Dann heiße ih sie mal willkommen..." Liam verzog verzweifelt das Gesicht. Gleich würde Dauerlächeln müssen.

"Vielleicht sind ja ein paar nette Mädchen dabei. Zerbrich dir nicht den Kopf." Nicola drückte Liams Schulter sanft. "Das wird schon.“

"Okay. Auf in den Kampf." Liam setzte ein breites, sehr echt wirkendes Lachen auf. Das konnte er eine ganze Stunde durchhalten.

Zayn hatte es inzwischen geschafft, die Damen der Schöpfung alle irgendwie an dem großen Tisch unter zu bringen. Alle hatten etwas zu Trinken und Essen bekommen und schnatterten fröhlich vor sich hin. Lediglich eine junge Dame mit ihrer Schwester hatte eine düsterte Miene aufgesetzt und starrte die Wand gegenüber von sich nieder.

Ach, noch jemand, der sich hier unwohl fühlt, schoss es Liam durch den Kopf. Er sah, wie Nicola zu den Beiden hinüberging und wurde prompt von einer weißblonden Schönheit. der Schwedenprinzessin, in Beschlag genommen.

"Oh, hallo." Er musterte die junge Frau einen Moment und lächelte dann leicht. "Ich bin Liam."

"Ich bin Elena." Das Mädchen lächelte geziert. "Ich freue mich wahnsinnig, euch kennen zu lernen." zirpte sie. Daisy, welche das Schauspiel beobachtete schnaubte leise. Eingebildetes Ding.

"Die Freude liegt ganz meinerseits. Ihr kommt aus Schweden?", erkundigte Liam sich und sah einen Moment lang zu den anderen Mädchen.

"Genau, ich bin die Prinzessin von Schweden.", nickte Elena. "Was habt ihr nur für strammen Bartwuchs.“

"Eine Ausnahme. Eigentlich ist es nur de König erlaubt, einen zu tragen.“, erklärte der Prinz. Er war stolz auf seinen Bart, der stand ihm sehr gut, das musste er selbst sagen.

"Es steht euch ganz ausgezeichnet."

"Vielen Dank." Liam lächelte und entschuldiget sich, um zu Nicola zu flüchten. "Das ist die Hölle.", flüsterte er leicht verzweifelt vor sich hin, während er durch den Raum schritt.

Nicola strahlte ihn an. "Komm her," signalisierte sie ihm mit der Hand. "So, ihr beiden. Das ist mein Bruder, Liam.", stellte sie vor. "Und diese beiden Grazien kommen aus Spanien, sprechen aber beide ganz toll English. Das ist Sophia und der kleine Engel hier ist ihre Schwester Daisy."

Liam gab den beiden Damen die Hand und lächelte. "Es freut mich, euch kennen zu lernen."

"Es ist uns eine Ehre, euer Hoheit."

"Wie alt seid ihr?", Liam sah Sophia fragend an.

"Ich bin 19 Jahre alt und meine Schwester hier ist neun. Ich habe sie mitgebracht, um ihr die weite Welt zu zeigen." Sophia war schon immer selbstbewusst und offen gewesen.

"Und um zu schauen, wie du so bist.", fügte Daisy gleich hinzu und sah Liam aufmerksam an.

Der Prinz lachte leise. "Ich werde deinen Ansprüchen hoffentlich entsprechen.“ Er fand es gut, dass die beiden Schwestern so auf einander achteten. "Passt immer auf einander auf, ja? Familie ist das wichtigste Geschenk, dass ihr habt."

"Das tun wir immer. Ist er hier im Sommer immer so kalt?", donnerte Sophia gleich drauf los. "Hier erfriert man ja fast."

Liam machte große Augen. "Kalt? Es ist doch nicht kalt. Vor ein paar Tagen waren wir noch im Fluss baden, weil uns so heiß war."

"Ihr ward in Fluss baden?! Nackt?! Mir sind heute morgen die Füße fast eingefroren, als wir uns gewaschen haben."

"Oh. Ja... ihr kommt aus Spanien oder? Da ist es vergleichsweise warm.", nickte Liam.

"Das ist sehr ungewohnt. Bei uns hat es gefühlte zwanzig Grad mehr."

"Chem." Zayn tauchte neben Liam auf und lächelte. "Eure Hoheit, eure Mutter verlangt, dass Ihr zu allen anwesenden geht."

"In Ordnung, danke. Oh, das ist übrigens mein einer Leibwächter, Zayn. Louis dort hinten ist auch den ganzen Tag um mich herum. Entschuldigen sie mich, Prinzessin.", bat Liam höflich.

Sophia nickte mit einem leichten Lächeln. "Mr. Malik hat sich uns schon vorgestellt." Sie gab Liam ein weiteres Mal die Hand. "Es war uns eine Freude, lasst Euch nicht von uns aufhalten, die Anderen schauen schon ganz eifersüchtig aus."

"Wir sehen uns gewiss bald wieder. Spätestens zum Abendessen." Liam verbeugte sich höflich, so gebot es die Sitte.

"Könnten wir auf unsere Zimmer?" Sophia sah Zayn fragend an. "Unsere Anreise war anstrengend und wir sollten uns vielleicht noch etwas frisch machen. Wir kommen direkt aus der Kutsche, so wie wir jetzt aussehen.“

"Selbstverständlich." Zayn nickte. Er war mit der Einteilung vertraut und wandte sich an Liam. "Ich werde die beiden Spanierinnen nach oben auf die Gemächer geleiten."

"Nur zu. Lässt euch Zeit, so lange ihr wollt." Liam lächelte schief und widmete sich seiner Schwester. "Gehen wir zu den anderen?"

"Gern." Sie warf Zayn einen vielsagenden Blick zu. "Wir sollten zu der Italienerin gehen, Liam."

Der Schwarzhaarige deutete Sophia und Daisy ihm zu folgen. "Eure Gemächer sind im ersten Stock, die Zimmer sind nebeneinander.", erklärte er, während sie durch die hohen Gänge schritten. "Direkt neben uns ist die Bücherei, falls ihr euch die Zeit vertreiben wollt." Er deutete auf die massive Holztür und lächelte.

"Oh, wirklich?" Sophia strahlte. "Das ist großartig, ich werde wohl kaum zum schlafen kommen. Gewiss habt ihr ganz andere Literatur hier und dann noch auf Englisch. Das ist spannend."

"Ihr werdet begeistert sein.", nickte Zayn und stieg mit den Mädchen die breite Treppe nach oben. "Eure Zofe wird bei euch in der Nähe schlafen."

"Schlafen wir zusammen in einem Zimmer, oder hat jede ein einzelnes?" Erkundigte sich Sophia.

"Sie sind einzeln, aber wenn Ihr möchtet, können wir das auch ändern.", nickte der Leibwächter und blieb vor einer mit Schnitzerei verzierten Holztür stehen. "Das wäre Euer Zimmer."

Neugierig öffnete Sophia die Tür. "Wow." Entfuhr es ihr. Mit einem weißen Himmelbett und einem Kamin hatte sie jetzt nicht gerechnet. Auch der Ausblick war grandios.

"Ich habe mitbekommen, dass Euch kalt ist. Wenn ihr möchtet, können wir heizen lassen.", lächelte Zayn und wartete im Türrahmen.

"Das wäre fantastisch, wenn es nicht zu viele Umstände macht?" Sie war froh, gefragt worden zu sein, da sie nicht wie eine Gewitterziege hatte dastehen wollen, die nur meckerte und Dinge verlangte.

"Keineswegs. Ich werde, sobald das Abendessen ist, jemand hochschicken, der sich darum kümmert."

"Vielen Dank." Sophia sah sich um. Jemand hatte ihr Gepäck schon nach oben getragen.

"Ich werde Euch alleine lassen. Wenn etwas seien sollte, hier ist immer jemand im Flur unterwegs. An die Bediensteten könnt ihr euch dann wenden." Zayn verbeugte sich vor den beiden Mädchen.

"Danke, dass ist sehr freundlich von euch." Sophia machte einen kleinen Knicks.

"Dann sehen wir uns in zwei Stunden beim Bankett." Liams Leibwache lächelte und schloss die Tür hinter sich.

Er blieb einen Moment stehen und atmete dann tief ein. Was für ein Chaos. Die ganzen Frauen waren so... aufgetakelt und suchten nur nach Aufmerksamkeit. Sophia und deren Schwestern waren anscheinend nicht so. Aber das könnte sich ja im Laufe der Tage noch ändern, man könnte ja nie wissen.

"Finnland? Bei euch ist es doch unheimlich kalt!" Liam sah die beiden Prinzessinnen entsetzt an. Der konnte er sich nicht vorstellen, das ganze Jahr über Schnee zu haben.

"Oh, wir empfinden das gar nicht so." Die weißblonden Zwillinge lächelten und himmelten Liam an. Es fehlte nicht mehr viel und die erste saß ihm auf dem Schoß. Die meisten waren dazu angehalten worden, ihren Charme spielen zu lassen und Liam richtig einzuheizen. Jede Familie wollte unbedingt die Braut stellen.

Liam ging unauffällig auf Abstand. Warum gingen die denn alle so auf Tuchfühlung?

"Ich hoffe, wir sehen uns die nächsten Tage noch öfter.", gurrte jetzt die andere Schwester.

"Mit Sicherheit. Hier läuft man sich immer wieder mal über den Weg.", meinte Liam ausweichend. "Wenn ihr mich entschuldigt, meine Schwester verlangt nach mir." Er deutete auf Nicola, die wild mit den Händen herumfuchtelte. Eilig machte er sich auf den Weg. "Hilfe.", zischte er. "Danke, dass du mich rettest. Was ist denn?"

Nicola lachte leise. "Du sahst leicht verzweifelt aus."

"Ich dachte, die ziehen mich gleich aus.", flüsterte Liam etwas panisch. "Die begrabbeln mich alle total. Ich ... ich kann damit nicht umgehen."

"Ja, ich weiß. Das müssen sie."

"Und die denken dann...? Oh Gott, machen die das, damit ich mich für sie entscheide? Nach dem Kriterium anfassen werde ich meine Braut ganz sicher nicht wählen."

"Das weiß ich, Li.", Nicola seufzte leise. "Komm, geh mal zu der da hinten. Die sind ganz nett aus." Sie zeigte auf eine rothaarige junge Frau, die gerade vor einem der großen Gemälde stand und dieses bewunderte.

"Mh-Mh." Liam nickte und ging in die Richtung des Mädchen. "Hallo," er lächelte leicht. "Ich glaube wir haben einander noch gar nicht vorgestellt..."

Die junge Frau drehte sich um und sah Liam überrascht an. "Oh. Nein, ich glaube nicht.", antworte sie und grinste leicht, während sie einen Knicks machte. "Ich bin Inès. Die Prinzessin von Frankreich."

"Freut mich, euch kennen zu lernen, Prinzessin Inès." Liam lächelte. Objektiv betrachtet eine sehr hübsche Frau. "Wie war eure Anreise? Ich hoffe angenehm."

"Etwas holprig, aber an sich recht gut. Die Umgebung hier ist ganz anders als bei uns." Inès strich sich die roten Haare aus dem Gesicht. "Ist euch schon eine von uns sympathisch?"

"Nun, ich habe noch nicht viel von euch jungen Schönheiten kennengelernt, bisher habe ich eher Mädchen gedanklich ausgeschlossen." Sagte Liam ehrlich. "Aber was den ersten Eindruck betrifft... Ja, es sind ein paar dabei, die ich nicht unsympathisch finde."

Inès lachte. "Die Finnländerinnen sind etwas ... Wie soll ich sagen, direkt."

"Ich habe etwas Angst, dass sie mich gleich ausziehen."

"Das kann ich mir vorstellen. Da musst du dir bei mir keine Sorgen machen." Inès zwinkerte grinsend.

"Danke." Liam grinste schief. "Das geht doch alles sehr schnell..."

"Ich war nicht weniger überrascht, als meine Eltern mir vor zwei Wochen gesagt haben, dass das hier passiert. Hast du schon mit allen Gesprochen? Sophia ist sehr nett, finde ich.“

"Ja, mit ihr habe ich mich auch gut verstanden..." Liam nickte. "Möchtest du überhaupt jemanden heiraten?"

"Ich bin mir nicht sicher, was ich will, wenn ich ehrlich bin. Mit achtzehn kann man schwer sagen, was man vom Leben möchte.", gab Inès zu und zuckte mit den Achseln.

"So geht es mir heute noch," Gestand Liam. "Ich fühle mich noch so jung.“ Inès war gerade mal achtzehn?!

"Du bist auch noch jung. Mit einundzwanzig ist man nicht alt, auch wenn unsere Eltern sowas meinen. Ich versteh es, wenn du nicht heiraten möchtest und es nur tust, damit alle anderen zufrieden sind. Irgendeiner muss sich fügen."

Liam lächelte. "Tue ich dir einen Gefallen, dich nicht zu heiraten?"

"Möglicherweise. Nimm mir das nicht krumm, du bist attraktiv und wirklich nett, aber heiraten... Und dann auch noch so weit weg.." Die junge Frau lächelte leicht zurück. "Ich bin mir sicher, dass du hier eine ansprechende Dame finden wirst."

"Dann genieß deine Wochen hier, Ines." Liam zwinkerte.

"Das werde ich. Wenn du Hilfe beim 'Auswahlverfahren' brauchst, kannst du gerne zu mir kommen. Aber ich glaube, deine Schwester wird dir dabei auch sehr gut helfen." Inès kicherte leise.

"Das tut sie schon. Sie hat mich auch zu dir geschickt... Wir können morgen die Ställe besichtigen, wenn du magst." Eine Verbündete konnte nicht schaden.

"Gerne, aber erstmal solltest du dich um die anderen kümmern. Ich bekomme Blicke zugeworfen, die töten könnten.", lachte Inès und drückte Liams Unterarm leicht. "Viel Spaß noch, ich werde mich einwenig im Schloss umsehen gehen."

"Pass auf dich auf. Oh, wir haben eine Bibliothek, falls du gern ließt..."

"Das klingt gut, danke für den Tipp. Ich werd dich jetzt mal wieder freigeben. Finnland geht sonst noch auf Angriff."

"Okay, wir sehen uns beim Bankett." Liam lächelte und sah sich dann wieder um.

Zayn und Louis standen währenddessen wachsam an der Tür. "Und, was denkst du?", raunte der Schwarzhaarige seinem Freund zu und sah sich in dem großen Raum um.

"Er wird keine von den Finninnen heiraten, das ist klar."

"Das glaube ich auch nicht. Wahrscheinlich wird es gar keine." Zayn seufzte leise. Er verstand, dass Liam nicht heiraten wollte

"Aber eine muss er nehmen. Die Rothaarige schien ihm gefallen zu haben."

"Sie ist Französin.", murmelte Zayn. "Und eine der Wenigen, die sich nicht auf ihn stürzen."

"Er wird nicht gern angefasst.", antwortete Louis. "Was ist mit der da hinten?"

Zayn folgte Louis' Blick. "Ich glaube, die sind aus Irland."

"Er will einfach nicht heiraten, das ist das Problem."

"Ihm werden eigene Entscheidungen abgenommen, /das/ ist das Problem.“

"Er tut mir leid.", murmelte Louis.

"Mir auch. So etwas ist allgemein nicht in Ordnung."

"Ich hoffe, er verliebt sich."

Zayn nickte mit einem Seufzen. "Warten wir ab, was die Tage noch passiert. Wir müssen auch noch zu Niall. Die Kleidung für die Verlobung müssen noch angefertigt werden."

"Du hast Recht. Die Spanierinnen sind aber auch nett. Aber die Kleinere ist noch so jung..."

"Sie ist nur zur Unterstützung da.", erklärte Zayn lächelnd. "Soweit ich das mitbekommen habe."

"Ah, gut... Das ist ja noch ein Kind." Louis beobachtete Liam und die Schwedin.

"War er bei denen nicht vorhin schon?" Zayn hob überrascht die Augenbrauen an.

"Ich glaub sie haben ihn abgepasst. Schau, wie leidend er guckt."

"Sollen wir ihn retten?" Der Leibwächter grinste leicht. "Ich glaube, er hat alle durch."

"Ja, er muss sich für das Bankett schick machen." Louis lachte leise.

"Dann mal los. Retten wir den Prinzen." Sie bahnten sich einen Weg durch den Raum, bis sie bei Liam waren und nickten den Prinzessinnen leicht zu. "Eure Hoheit, Ihr müsste euch fertig machen."

Liam war Zayn einen unendlich dankbare Blick zu. "Und ich brauche noch ein Bad."

Die Mädchen, welche in der Nähe standen, bekamen grosse Augen. Ein nackter Prinz.. Was würden manche für diesen Anblick wohl tun.

Louis widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen und nickte stattdessen. "Natürlich. Wollen wir..?“

"Sehr gern. Entschuldigt mich bitte, Ladys." Endlich kam Liam raus hier.

Die Prinzessinnen lächelten mit einem leicht enttäuschen Gesichtsausdruck. "Nur zu."

"Claira wartet schon auf Euch.", meldete Zayn sich zu Wort und führte Liam zusammen mit Louis aus dem Raum.

"Oh, mein, Gott." Liam atmete tief durch. "So viele Frauen!"

"Sie sind alle ganz angetan von dir.", Zayn grinste leicht.

"Ja... Ich aber nicht von dem ganzen Gefummel."

"Das hat man gemerkt. Die Mädchen aber anscheinend nicht." Louis rümpfte die Nase. "Ich mag es nicht, wenn sich Frauen so verhalten."

"Ich auch nicht, glaub mir.", flüsterte Liam. Das alles machte ihm Bauchschmerzen.

"Das wird, ja? Du legst dich jetzt in die Badewanne und versucht etwas zu entspannen. Wenn deine Eltern mitbekommen, wie sehr du das nicht magst, bekommst du Ärger.", murmelte Zayn und öffnete Liam die Tür zu seinem Zimmer.

"Ihr versteht das nicht." flüsterte Liam betroffen. "Keiner von euch."

"Li." Louis sah seinen Freund ernst an. "Natürlich verstehen wir das. Du willst das Alles nicht, was total verständlich ist, aber wir können das alle nicht ändern, so leid es uns tut."

"Nein!" Liam fuhr herum. "Ich kann das nicht! Ich werde es niemals können! Und ich will es auch nicht. Niemals werde ich eine Frau auch nur ansatzweise so begehren, wie es das Volk von mir verlangt." Er zitterte vor Wut und Scham.


Kapitel vierzehn



Kapitel vierzehn


Zayn, ein helles Köpfchen wie er nun mal war, riss überrascht die Augen auf und schlug sich die Hand vor den Mund. "Oh mein Gott."

"Genau.", flüsterte Liam. "Und jetzt lasst mich allein. Ich will ja sauber und ordentlich meinem Albtraum entgegen treten."

"Liam-"

"Raus hier!", Liam brüllte seine Leibwachen schon fast an, während er mit zittrigen Fingern auf die Tür zeigte. "Sofort."

"Komm." Louis fasste den ungläubig starrenden Zayn am Arm. "Der Prinz möchte allein sein."

"Aber-"

"Jetzt komm." Lou bugsierte Zayn Richtung Tür. Er stand noch auf dem Schlauch, was genau Liams Problem war.

"Herr im Himmel, Louis!", fauchte Zayn leise vor der Tür. "Verstehst du überhaupt, was das heißt?!"

"Nein, und ich habe gehofft du erklärst es mir, bevor Liam uns vierteilt. Ich habe ihn noch nie so aufgebracht erlebt."

"Oh mein Gott. Das- Louis! Jetzt macht das Alles auch endlich mal einen Sinn!"

"Ja, was denn?" jammerte Louis.

Zayn sah sich unwohl in Gang um. "Nicht hier. Alle Wände haben Augen und Ohren."

Louis atmete tief ein und aus. "Zayn-"

"Liam interessiert sich nicht für Frauen.", raunte der Schwarzhaarige mit Nachdruck.

"Er... oh. Oh!" Lou machte riesige Augen. "Das... Das macht ja wirklich Sinn!"

"Gott, das ist nicht gut." Zayn's Augen huschten hektisch hin und her. Das durfte hier keiner mitbekommen.

"Deshalb... Verdammt, DAS ist sein Problem... Nicht, dass er zu jung ist. Nur... Diese Sache." Lou schüttelte fassungslos den Kopf.

"Louis, das ist ein absoluter Alptraum. Wenn seine Eltern das erfahren, wird er vor die Tür gesetzt, das geht schneller als wir schauen können, sobald das ans Licht kommt!" Der größere packte Louis an den Schultern und schüttelte ihn leicht.

Louis' Kopf schlackerte durch das Schütteln. "Wir müssen ihn decken! Versprich - schwöre! - dass es unser Geheimnis bleibt, Zayn!"

"Herrgott, natürlich schwöre ich es. Wir haben vor Jahren geschworen, ihn in allen Lagen zu beschützen, da zählt das dazu."

"Was sollen wir nur - Prinzessin Nicola." Unterbrach er sich. "Eure Hoheit." Er sah sie nervös an.

Nicola hob die Augenbrauen an. "Alles in Ordnung?"

"Ja." Louis nickte. Seine Augen huschten zu Zayn.

"Ich hab Liam gehört. Geht es ihm gut?" Nicolas Beschützerinstinkt kam durch, wenn es um ihren kleinen Bruder ging.

"Er... Er ist aufgebracht." murmelte Zayn leise.

"Ich hab es mir schon fast gedacht. Kann ich zu ihm, oder reißt er mir den Kopf ab, sobald ich reingehe?"

"Ich weiß nicht..." Zayn sah sie lange an.

"In Ordnung. Was hat er gesagt?" Nicola seufzte leise und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Dass wir rausgehen sollen, weil er baden will... Bevor sein Albtraum weitergeht." Hauchte Louis. Zayn stieß ihn an. Wer weiß, was Nicola wusste.

Die Prinzessin runzelte die Stirn. "Ihr könnt runter gehen, ich werde mit ihm reden."

"Wir haben Order, immer da zu bleiben.", sagte Zayn Pflichtbewusst.

"Aber jetzt bin ich hier und ihr habt die Verpflichtung Befehle entgegen zu nehmen." Nicolas Augen wurden eisig. "Liam und ich werden ganz gut alleine klar kommen."

"In Ordnung, Prinzessin." Lou verbeugte sich kurz. "Wir werden gehen."

"Danke, Louis." Nicola wartete, bis die Beiden weg waren, bevor sie anklopfte und die Tür öffnete. "Liam."

"Ich nehme ein Bad", kam es unwillig zurück.

"Kann ich reinkommen?"

"Bist du allein?"

"Ja. Ich habe die Jungs runter geschickt.", nickte die junge Frau. "Sie waren verwirrt."

"Oh." Liam seufzte leise. "Ich hätte sie nicht anschreien sollen. Ich werde mich entschuldigen." Liam schwappte gedankenvoll mit dem Wasser herum.

Nicola ging um die Ecke und lächelte Liam an, der in der randvollen Badewanne lag. "Hast du es ihnen gesagt?"

"Dass ich das hier alles abstoßend finde? Ich nie eine Frau lieben kann, wie es verlangt wird? Ja, das wissen sie."

Nickend ließ sich die Ältere auf einem Hocker nieder und wuschelte Liam durch die Haare. "Sie waren sehr ... Neben der Spur. Sie werden verstanden haben, was du meinst."

"Ich wollte es ihnen sagen... Aber nicht so." flüsterte Liam.

"Dir wird das momentan Alles zu viel, es war klar, dass es irgendwann aus dir herausplatzt, Leeyum. Sie verstehen es, es hat sie nur sehr überrascht. Morgen, oder später, solltest du noch einmal mit ihren sprechen. In Ruhe."

"Meinst du, sie werden mich akzeptieren?", fragte der Prinz ängstlich. "Sie sind neben Perrie meine einzigen Freunde."

"Natürlich, Liam." Nicola drückte ihren Bruder so gut es ging. "Sie lieben dich so oder so."

"Ich habe der Französin versprochen, dass ich sie nicht zur Frau nehme." , erzählte Liam. "Sie ist sehr nett, und wir haben uns verstanden - sie will genauso wenig heiraten wie ich."

"Mhm. Ich hab ja gesagt, dass junge Frauen das selten möchten."

"Ich weiß nicht, was ich tun soll, Nicola... Ich und eine Ehe? Eine Frau, Kinder? Wie soll ich das hinbekommen? Liebe vortäuschen?"

"Das wird wohl oder übel dein einziger Ausweg sein.", nuschelte Nicola bedrückt und sah Liam traurig an. "Es tut mir leid, Liam. Aber an den Tatsachen ist nicht zu rütteln, so sehr wir das auch möchten."

"Das ekelt mich an."

"Mich auch, glaub mir."

Genervt legte Liam seinen Kopf auf den Wannenrand. "Ich muss mit Zayn und Lou sprechen. Sie sollen es verstehen."

"Das ist wichtig. Sie müssen wissen, was los ist."

"Ich habe Angst, dass sie mich hassen.", flüsterte Liam.

"Warum sollten sie das tun, Li? Die Beiden sind deine besten Freunde seit Jahren, wenn, dann lieben sie dich noch mehr als eh schon." Nicola lächelte schief.

"Manche Leute finden es eklig, wenn ein Mann andere Männer mag." murmelte Liam und starrte in sein Badewasser.

"Louis nicht, der hat doch bei Niall schon mitbekommen, dass der auch Männer anziehend findet. Da hat er ganz normal reagiert."

"Und Zayn? Er ist mir auch wichtig. Ich will keinen von ihnen als Freund verlieren."

"Du bist ihm genau so wichtig, vertrau mir."

Am liebsten hätte sich Liam in seinem Badewasser ertränkt. Es erschien ihm immer noch schöner, als eine Frau zu heiraten. "Hilft ja alles nichts..." Er sah hoch. "Aber die Finninnen schicke ich heim, sobald ich kann."

"Bitte, Schweden wenn es geht auch." Die Prinzessin grinste breit.

"Auf jeden Fall. Die Französin ist nett, also heirate ich auch sie nicht."

"Mit ihr hab ich noch nicht gesprochen. Aber wenn du das sagst, vertrau ich dir da mal." Mit einem seufzen erhob sich die Ältere.

"Ich will das nicht tun, aber was bleibt mir übrig? Abhauen? Rebellieren? Das verzeihen mir meine Eltern nie."

"Rebelliert hast du schon, das hat dich nicht weiter gebracht. Vielleicht... Vielleicht solltest du dich mal mit Niall unterhalten."

"Dem Schneider? Du meinst, weil er auch... Aber was soll mir das bringen?" Liam angelte nach einem Handtuch.

"Es beschäftigt dich." Nicola zuckte mit den Achseln. "Wenn du mit jemanden darüber redest, dem es genau so geht, wird das vielleicht besser.“

"Ich hatte noch nie wirklich mehr mit jemandem... Ausser einem Kuss." flüsterte Liam errötend.

"Ich weiß.", lächelte Nicola und dreht sich um, damit Liam sich anziehen konnte. "Niall weiß vielleicht mehr."

Schnell trocknete sich Liam ab und stieg in seine feinen Sachen. "Ich werde in den nächsten Tagen wohl kaum ins Dorf kommen..."

"Du musst sogar hin. Die Gewänder für die Verlobungsfeier anfertigen lassen." Nicola zwinkerte. "Die Mädchen werden es einen Tag ohne dich aushalten."

"Zwei würde ich sogar in meiner Nähe ertragen, weil sie mich nicht einmal angefasst haben."

"Dann nimm sie mit.", schlug die Prinzessinnen vor und reichte Liam eine Hose. "Da freut sich das Volk bestimmt. Und wenn du dich mit Ihnen gut verstehst, ist es auch schön."

"Nein, nein. Zu so einem Gespräch sollte ich allein gehen. Erstmal sollten die Mädchen nicht erfahren, dass ich auf Männer stehe." Liam hängte sein Badetuch auf und bürstete sein Haar und überprüfte den Sitz seiner Kleidung. "Ich finde das Kleid, welches du heute trägst übrigens schön. Es steht dir sehr."

Die junge Frau sah an sich herunter. "Danke schön, die Schneiderin in meinem Schloss hat es gemacht."

"Ich mag die gestickten Ornamente. So etwas macht der Hofschneider hier nie." Liam lächelte seine Schwester an. "Ich freue mich darauf, Onkel zu werden."

"Ich kann es kaum abwarten.", strahlte Nicola begeistert.

Der junge Prinz strich seiner Schwester über den Rücken. "Gehen wir langsam runter?"

Nicola nickte. "Auf in die Höhle des Löwen."

"Ich will nicht," jammerte Liam leise.

"Jetzt sei ein Mann, Liam. Du gehst da jetzt rein, ziehst das durch und zeigst Mutter und Vater, dass du auch anders kannst."

"Also ein Lächeln aufsetzen, so tun als wäre ich einverstanden und alles ertragen, sehr männlich."

Nicola verdrehte leicht die Augen. "Es ist zum kotzen, ja."

"Alles klar." Liam atmete tief durch, zog die Mundwinkel hoch und straffte die Schultern. "Gehen wir."


+++


"Kannst du das nicht einfach ruhen lassen, Josh?" Niall seufzte und trennte einen Faden ab. "Ich bin nicht in Liam verliebt." Sein ehrenwerter Lehrling wollte die Klappe einfach nicht halten, was Liam anging.

"Och, Niall. Jetzt gib es doch einfach zu. Dann hör ich auch zu nerven. Ich sehe doch, wie du ihn anschaust."

"Wie schau ich ihn denn an?!", murrte der Ire genervt, während er sich dran machte, Knöpfe an das Kleid zu nähen.

"Total begeistert, bewundernd, als wäre er das Schönste was du je gesehen hast..."

'Er ist ja auch das Schönste was ich je gesehen habe...', schoss es Niall durch den Kopf. Ein leiser Seufzer entfuhr ihm. "Schwachsinn.", antwortet er stattdessen. "So schaust du Tina an."

"Deshalb kenne ich den Blick doch so gut. Du guckst jetzt gerade genauso." Grinste Josh.

Niall schnappte nach Luft. "Das tu ich nicht!" Verzweifelt versuchte er gegen die Röte anzukämpfen, die sich einen Weg in sein Gesicht bahnte.

"Awww." Josh lachte. "Das ist so goldig."

"Ist es nicht. Es ist schrecklich, Josh."

"Niall." Josh setzte sich auf die Theke vor seinem Chef. "Liebe ist etwas schönes."

"Das weiß ich selbst, aber nicht so." Niall legte sein Werkzeug weg und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht.

"Weil Liam der Prinz ist." fasste Josh zusammen.

"Weil er ein Prinz ist, der eine Frau heiraten wird.", korrigierte der Schneidere murrend.

"Und wenn er das gar nicht möchte? So wie ich ihn immer verstanden habe, würde er das gern vermeiden." Merkte Josh an.

"Das heißt nicht, dass er auch auf das andere Geschlecht steht, Josh. Das bedeutet nur, dass er nicht heiraten will."

"Trotzdem hast du ihn gern."

Niall atmete tief ein, bevor er ergeben nickte. "Meinetwegen. Ja, ich hab ihn gern. Aber das bringt keinen weiter."

Josh lächelte. "Ich finde, ihr währt ein hübsches Pärchen."

Verlegen fuhr der Ire sich durch die Haare. "Er ist ein Prinz.", murmelte er mit Nachdruck. "Und ich ein armer Dorfschneider, das passt nicht zusammen."

"Gerade das finde ich unheimlich romantisch." Schwärmte Josh.

"Warum diskutierten wir darüber überhaupt? Das hat alles keine Zukunft, selbst wenn Liam, was höchstwahrscheinlich nicht so ist, sich auch zum selben Geschlecht hingezogen fühlt."

"Tuj mir leid." flüsterte Josh. "Ich würde dich gern glücklich sehen. Das ist aber auch doof, dass du gerade den Prinzen gut findest.“

"Ich hab's mir leider nicht ausgesucht.", seufzte der Brünette traurig.

"Was gefällt dir so an ihm?" Fragte Josh leise.

"Er... Ist süß, groß, wahnsinnig charmant. Alles, was mir gefällt. Wir er mit Menschen umgeht, wie er spricht.", begann Niall zu schwärmen.

"Ich hätte ihm mir mehr distanziert vorgestellt... Kühler. Aber er ist total freundlich."

"Mhm..." Niall nickte zustimmend und faltete die Stoffe zusammen, welche auf seinem Arbeitstisch herumlagen.

"Ich frage mich, wie er sich mit seinen Eltern versteht, die ziehen ja eine ziemlich rüde Politik durch." Murmelte Josh.

"Ich glaube nicht, dass das Verhältnis gut ist.", gab der Ire zu und runzelte die Stirn.

"Sie würden ihn wohl kaum zu einer Hochzeit zwingen, wenn es so wäre.."

"Och, wer weiß. Im Adel sind sie knallhart, Josh. Wer weiß, was bei denen alles hinter den Kulissen abgeht."

"Bestimmt eine Menge verrücktes Zeug, von dem wir hier unten gar nichts mit bekommen." Mutmaßte Josh.

"Wir wollen es vielleicht auch gar nicht mitbekommen.", murmelte Niall nachdenklich. "Ich stelle mir das Leben im Adel schwer vor."

"Aber sie müssen sich keine Sorgen machen, ob sie am nächsten Tag noch genug zu essen haben. Bestimmt die die königliche Familien unglaublich reich."

"Willst du nur nach Regeln leben? Du bekommst Gangarten angelernt, wie du sprechen und dich betragen sollst. Alles bekommt man vorgeschrieben, das ist doch nicht schön."

"Nein," Josh schüttelte leicht den Kopf. "Das wäre wohl kein Leben für mich. Konventionen sind nicht meine Welt."

"Meine auch nicht."

Josh stand auf und trommelte mit den Fingern auf die Theke. "Wie auch immer. Ich bekomme langsam Hunger, was hältst du davon, wenn wir uns etwas zu Essen machen? Und dann überlegen wir, was wir mit Liam machen."

"Ich hab keine Lust zu kochen." Niall verzog das Gesicht. Der Tag war anstrengend gewesen, viele Bestellungen wurde von den beiden angefertigt, er war fix und fertig.

"Wir können auch essen gehen, wenn du zu müde bist. Aber ich muss heute noch was zu mir nehmen."

"Willst du Tina mitnehmen?", stellte Niall die Gegenfrage und sah seinen Lehrling mit großen Augen an. "Ich will nur noch schlafen."

"Okay, wenn du müde bist, dann geh ich alleine." Der Lehrling nahm Niall ein Hemd weg, weil dieser es schon dreimal gefaltet und wieder aufgeklappt hatte. "Geh ins Bett, Nialler."

Seufzend rieb sich der Brünette über die Augen. "Ja, geh. Ich mach den Laden dicht.“ Josh klopfte Niall noch mal auf die Schulter und holte sich dann seine Jacke. Es war Abends nicht mehr so warm wie noch vor ein paar Wochen, es würde bald wieder richtig regnen.

"Pass auf dich auf!", rief Niall seinem Freund hinterher und kümmerte sich um ihre Kasse.

Draußen begann die Sonne unterzugehen und sie Nacht würde sich bald über das kleine Dorf legen. Die Markstände schlossen, die Schenke war gut besucht und das Leben auf den Straßen erstarb langsam.

Seufzend wanderte Niall durch die Schneiderei und räumte ihre restlichen Überrest auf. Heute war wieder so unheimlich viel los gewesen, jede Stunde waren Leute im Laden aufgetaucht und hatten Bestellungen aufgegeben oder direkt etwas mitgenommen. Sie konnten sich nicht beschweren, das würde er und Josh auch nie, aber ein wenig mehr Schlaf am Tag, wäre dem Iren doch sehr recht.

Josh war schon fast eine halbe Stunde weg, als über einen Waldweg ein Reiter trabte. Er benutzte nicht die Dorfstraße, weil er Aufmerksamkeit vermeiden wollte. "Ruhig," flüsterte er seinem schreckhaften Pferd zu, weil ein Vogel direkt vor ihnen entlang flatterte. Wenn es nur nicht so dunkel wäre im Wald...

"Mhm.... Das muss morgen fertig werden..." Niall sprach mit sich selbst, während er das Büchlein mit Bestellungen durchging. Er hatte immer noch nicht abgeschlossen, aber ihm waren in letzter Minute noch einige Dinge eingefallen, die er noch machen könnte.

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ den Schneider zusammen zucken. Irgendjemand kannte da wohl die offiziellen Öffnungszeiten nicht...

Erschrocken sah Niall zur Tür und griff nach der Schere, die auf dem Tresen lag. Einen Überfall konnte er nicht gebrauchen!

Wieder klopfte es, diesmal etwas zaghafter. Bestimmt schliefen die Schneider schon, es war aber auch dumm, um diese nachtschlafende Zeit noch herzukommen.

Vorsichtig schlich Niall Richtung Tür, seine provisorische Waffe in der Hand griffbereit, während er nach der Klinke griff. "Ich kann mich verteidigen, wenn es drauf ankommt.", warnte er vor und riss die Tür auf.



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Kapitel fünfzehn


Kapitel fünfzehn


Ein schüchtern lächelnder Liam stand vor der Tür und sah dann mit großen Augen auf die Schere in Niall’s Händen. „Guten Abend, Niall.“

Der Schneider riss die Augen auf. "Oh. Liam- eure Hoheit.", verbesserte er sich und ließ den Arm mit der Schere sinken. "Ich hätte euch fast abgestochen!"

"Oh, und das ausgerechnet, wenn ich meine Leibwachen zuhause lasse... Ich kann auch wieder gehen, es ist schrecklich unhöflich von mir, so spät vorbei zu kommen..."

"Nein, nein. Das ist schon in Ordnung. Ich wollte eigentlich schon längst abschließen, aber ich hab die Zeit vergessen." Niall fuhr sich verlegen durch die Haare. Er sah mit Sicherheit schrecklich aus!

"Ihr arbeitet um diese Zeit noch?" Fragte Liam erstaunt. "Das ist aber spät."

"Heute war besonders viel zu tun. Wir versuchen, spätestens um acht dicht zu machen. Aber es ist wohl schon sehr viel später." Er warf einen Blick über Liams Schulter in den sternenklaren Himmel. "Möchtest du reinkommen? Ist es überhaupt in Ordnung, wenn ich du sage?", fragte er dazwischen. "Das letzte Mal hab ich es einfach so gemacht, Entschuldigung."

"Natürlich. Bitte. Nenn mich Liam. Ohne Prinz, ohne Hoheit. Einfach Liam." Der Prinz lächelte. "Da fühle ich mich viel wohler."

Niall lächelte breit zurück, sein Herz begann stärker zu klopfen als sonst. "Komm rein. Ich schließ hinter dir ab." Er trat auf die Seite und wartete, bis Liam herein trat.

Der Prinz trat ein und sah sich neugierig um. Jedes Mal gab es neue Sachen, die er bewundern konnte.

"Du bist ganz alleine gekommen?", fragte der Ire neugierig und verriegelte die Tür.

"Mh-mh." Machte Liam zustimmend und nickte. "Ich fand, dass Louis und Zayn nicht dabei sein müssen."

"Oh, natürlich." Niall nickte lächelnd. "Wollen wir nach oben?" Er dachte sich irgendwie, dass Liam nicht wegen den Kleidern hier war.

"Gern." Der Prinz nickte. Er vertraute Niall, obwohl er ihn kaum kannte.

"Mir hinterher." Der Brünette fühlte sich plötzlich so, als ob jemand einen Eimer Wasser über seinen Kopf geschüttet hatte. Seine Müdigkeit war verschwunden, anstelle davon kroch die Nervosität und Aufregung durch seinen Körper.

Liam folgte dem Schneider die Stiege nach oben. In dem Privatbereich des jungen Mannes war er noch gar nicht gewesen.

"Ich kann dir nicht viel zu trinken anbieten außer Wasser und frischem Apfelsaft.", erzählte Niall, während er Liam durch das Obergeschoss führte. "Aber was zu essen finden wir mit Sicherheit, wenn du hungrig bist."

"Etwas zu trinken reicht mir." Lächelte Liam. Er würde einen Teufel tun und dem armen Kerl sein Essen weg futtern!

"Ich hab heute noch nichts gegessen, ich müsste mir eh etwas machen." Dass Niall vor einer knappen Stunde noch das Gegenteil gesagt hatte, hatte er vergessen. "Ich kann dir also ruhig etwas mit machen." Sie liefen an den Schlafzimmern vorbei in den kleinen Raum, in dem ihr offener Kamin war. Sie hatten ihren frischen Schinken direkt daneben aufgehängt, damit er reifen konnte, das Gemüse und Obst lag in Körben, die neben dem Fenster standen.

"Ihr habt es schön hier." Fand Liam, und das meinte er auch ernst. Ihm gefiel es, dass alle Räume nah beieinander lagen, der offene Kamin und der kleine Küchentisch. Daran konnte man sich bestimmt besser unterhalten, als an ihrer langen Tafel im Schloss. "Wenn du dir selber noch etwas machst und keine Umstände hast, esse ich etwas mit." Es schien Niall wichtig zu sein.

"Oh, danke schön." Die Wangen des Anderen nahmen einen sanften Rotton an. "Nein, das macht keine Umstände. Setz dich ruhig." Niall deutete auf die Holzbank und öffnete ein Schränkchen um Teller hervor zu holen.

Liam ließ sich auf die Bank sinken und beobachtete den Schneider. Er selber hatte noch nie für sich selber gekocht.

"Wie weit ist es von euch bist zu uns eigentlich? Das ist schon ein ganz schönes Stück, oder?"

"Ja, mit dem Pferd ist man etwas über eine Stunde unterwegs. Und zurück etwas länger, weil es bergauf geht."

Niall nickte verstehend und schnitt Ihnen ein paar Scheiben Brot von dem großen Laib ab. "Ist dir das alleine nicht zu gefährlich?"

"Ich habe keine Angst, es ist eher... Nervenkitzel. Das reizt mich. Ich mache gerne mal Dinge alleine, gehe ausreiten, versuche mich unter die Menschen zu mischen. Es kann auf Dauer belastend sein, immer die gleichen zwei Menschen um sich zu haben. Tag aus, tag ein." Gestand Liam. "Ich mag Louis und Zayn... aber sie schränken mich ein."

"Hm. Das versteh ich. Kannst du mir grad mal den Schinken von da runterholen?", Niall deutete auf das Stück Fleisch und zog eine Schublade auf, um ein Messer zu holen.

"Sicher." Liam stand auf und löste den Schicken von seinem Haken. Er schielte etwas beunruhigt auf das Messer in Nialls Hand.

"Danke dir." Der Ire grinste schief und legte den Schinken auf ein Holzbrett. "Auf dem Tisch steht Butter von heute morgen. Die müssen wir leer machen, bis morgen früh wird die sonst ranzig in der Hitze."

"Ist gut." Liam nickte und schnupperte. "Der Schinken riecht fantastisch."

"Den haben wir schon eine weile da hängen.", lächelte Niall und schnitt ein paar Scheiben ab. "Je länger er hängt, desto besser schmeckt er. Das Fett aus dem Teller.." Er deutete auf den kleinen Teller, der auf einem Hocker stand, welcher sich direkt in dem Haken befand an dem der Schinken hing. "...kannst du dir auch aufs Brot schmieren. Das schmeckt Wahnsinnig gut."

Fasziniert hörte Liam zu. "Kochst du viel? Du scheinst dich auszukennen. Ich habe mir noch nie selber etwas zu Essen gemacht... Ich bekomme es immer vorgesetzt."

Überrascht sah Niall den Größeren an. "Also, das hier kann man schlecht als kochen bezeichnen. Aber ja, vor ein paar Monaten hab ich manchmal in der schenke in der Küche ausgeholfen. Ich mach es gerne, ich kann auch backen, aber die Zutaten sind teuer, da kaufe ich das Brot lieber frisch vom Bäcker."

"Ich habe nie die Gelegenheit gehabt, kochen zu lernen." Sagte Liam leise und strich mit den Fingern über das Holz an der Arbeitsplatte.

"Es ist wirklich einfach, man muss nur Lust dazu haben."

Der junge Prinz nickte, er fühlte sich etwas flau im Magen. Er war hier her gekommen, um mit Niall zu sprechen, und es bereitete ihm Bauchschmerzen. Davor hatte er wirklich Angst.

"So.." Ein paar Minuten später hatte Niall großzügige Portionen auf den Tellern verteilt und scheuchte Liam zum Tisch. "Also, warum bist du hier?", er sah den Prinzen neugierig an, während er ihnen Apfelsaft in die Krüge schenkte.

Liam schluckte. "Naja... wie fange ich das an.." Er überlegte. Die ganze Zeit zu Pferde hatte er sich versucht auszudenken, wie man so ein Gespräch begann.

"Ist dir warm? Vielleicht solltest du deine Jacke ausziehen." Niall deutete auf den feinen Schweißfilm, der sich auf Liams Stirn gebildet hatte.

"Ich... öhm..." Liam stammelte. Warum war das nur so schwer? Trotzdem schälte er sich aus dem Stoff.

Aufmerksam musterte Niall den jungen Mann gegenüber von sich. "Ja?"

"Also... es geht um folgendes... Im Schloss kann ich dazu niemanden befragen, weil mir entweder keiner etwas darüber sagen kann oder möchte. Und gelernt habe ich auch nichts darüber... Es tut mir leid, wenn ich dir zu aufdringlich bin, weil ich das frage..." redete Liam um den heißen Brei herum. "Du hast erwähnt, dass du Männer magst und keine Frauen... woran hast du das gemerkt? Ist das hier im Dorf akzeptiert oder musst du es geheim halten? Das.. das Thema interessiert mich. Irgendwie." Er versuchte, erfolglos, nicht rot um die Nase zu werden.

"Ooh. Also, das ist überraschend." Niall lächelte Liam beruhigend an und biss von seinem Brot ab. "Im Dorf wissen es kaum Menschen. Josh und dessen Freundin wissen es, ihre Schwestern auch. Das sind die Einzigen. Ich weiß nicht, ob es gut ankommen würde. Wohlmöglich stört es auch jemanden, vielleicht auch nicht, aber ich will es auch nicht unbedingt riskieren, weißt du?"

Liam nickte. "Das verstehe ich... vielleicht reagieren die Menschen ablehnend und man wird ausgeschlossen... Und das will ja niemand.."

"Richtig. Gemerkt hab ich es schon relativ früh... Ich war vierzehn, glaube ich." Niall machte ein nachdenkliches Gesicht. "Meine Eltern hat es nie gestört, in meinem Heimatdorf würde es auch akzeptiert."

Der Prinz nickte und biss von seinem Brot ab. Er selber würde niemals so offen darüber sprechen können.

"Ich kann dir nicht genau sagen, warum es jetzt so ist. Ich mein, es gibt Frauen, die finde ich objektiv betrachtet schön, mehr aber auch nicht. Männer haben einfach etwas an sich, dass mich wahnsinnig reizt." So wie du, dachte er sich noch hinzu.

"Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen," erklärte Liam. "Ich habe keine Vorurteile und kein Problem damit." Im Gegenteil. "Ich bin nur... neugierig.“

"Ich rechtfertige mich nicht." Niall grinste leicht. "Du wolltest es wissen, aber so richtig erklären kann ich es dir leider nicht. Ich denke, die hundertprozentige Sicherheit hatte ich, als ich meinen ersten Freund hatte."

"Und... wie ist das so?" bohrte Liam weiter. "ich meine... ich hatte noch nie eine Beziehung und bin etwas unsicher. Weil ich quasi ins kalte Wasser geworfen werde." Und er Frauen nicht gerade toll fand.

"Nun... Es ist.. Schön? Aufregend. Die erste Liebe es immer spannend. Ich denke nicht, dass es mit Frauen anders als mit Männern ist. Ich meine, man küsst sich... Und mehr."

Liam hörte zu und aß sein Brot auf. Der Schinken dazu war köstlich. "Ich war erst einmal verliebt... glaube ich.. aber das ist schon ewig her, da war ich 14." Murmelte Liam. "Seither nicht mehr."

"Ich hatte meine letzte Beziehung mit sechzehn, jetzt bin ich vierundzwanzig." Niall zuckte mit den Achseln. "War sie vom Schloss? Also, das Mädchen, in das du verliebt warst?" Der Ire versuchte die leichte Eifersucht zu unterdrücken, die in ihn hochkochte.

"Das... ähm... nein. Nicht aus dem Schloss." Liam versank kurz in seinen Gedanken. Es war ein junger Händler gewesen, der mit seinen Kollegen einige Tage auf dem Gelände gelebt hatte und verschiedene Waren verkuafen durfte. Von Küchenutensilien bis Pferdebürsten war alles dabei gewesen. Es war der erste Junge, in den Liam ein bisschen verknallt gewesen war und am Tag bevor die Gruppe weitergezogen war, hatte Liam von ihm seinen ersten Kuss bekommen. Danach hatte er wochenlang den schlimmsten Herzschmerz der Welt gehabt.

"Oh, habt ihr euch oft gesehen?“

"Nein, und wir haben uns auch sehr schnell aus den Augen verloren... Und danach? Danach gab es niemanden mehr, an den ich mein Herz verloren hätte."

"Das ist schade. Aber für dich ist es auch sicherlich schwer, jemanden kennen zu lernen. Du lebst ja praktisch nur im Schloss, oder?"

"Das stimmt. Viel herum komme ich wirklich nicht," bestätigte Liam.

"Du kannst ja jetzt öfter zu uns kommen.", schlug Niall vor und zog die Mundwinkel hoch.

"Gern." Liam grinste zurück und trank einen Schluck Apfelsaft. "Mir gefällt es bei euch."

"Das freut mich. Wir haben euch, beziehungsweise dich, auch gerne hier."

Das zauberte ein Strahlen auf Liams Gesicht. "Wirklich? Das freut mich." Er hatte unbedingt Freundschaften ins Dorf schließen wollen.

Niall lächelte und verputzte die letzten Reste auf seinem Teller. "Ich hab gehört, dass deine Zukünftigen schon im Schloss angekommen sind." Er hob die Augenbrauen an. "Sind gescheite Mädchen dabei?"

Liam unterdrückte es, die Augen zu rollen und nickte. Trotzdem zog er eine Fratze. "Nicht von allen bin ich begeistert..."

Der Ire lachte leise. "Frauen."

"Da sind Zwillinge dabei, di fummeln mich die ganze Zeit an," Liam aß ein Stück Schinken. "Schlimm."

Niall verzog das Gesicht. "So muss man sich nicht verhalten. Man kann auch anders Eindruck hinterlassen. "

"Die Französin ist sehr nett... aber ich werde sie nicht heiraten." Erzählte Liam.

"Oh, wieso denn nicht? Wenn ihr euch gut versteht.."

"Weil sie auch noch nicht verheiratet werden will." Erklärte der Prinz. "Und ich kann das extrem gut nachvollziehen. Sie ist noch sehr jung und möchte die Welt sehen... da werde ich sie nicht aufhalten. Ich will den Menschen helfen, weißt du? Und wenn ich ihr damit etwas gutes tue - mach ich das."

"Das find ich schön. Nicht jeder hätte so verständnisvoll reagiert." Niall unterdrückte ein verliebte seufzen. Liam war doch echt perfekt, wie konnte mAn sich da /nicht/ in den jungen Mann verlieben?

"Und die Norwegerinnen ... oder waren es die Finninnen? - jedenfalls will ich keine von den Nordischen Zwillingen. Die Fummeln mir zu sehr."

"Sowas muss auch nicht sein. Ich meine, man kann dich mit Sicherheit auch anders beeindrucken.

"Mit Intelligenz, mit Humor, wenn man kreativ ist und sich gerne stundenlang unterhält." Schwärmte Liam. "Ich will jemanden, der Bücher liebt und mit mir in die Sterne schaut..."

Nialls Gesicht hellte sich auf. "Komm mal mit."

„Freilich." Liam nickte und schob sich noch ein Stück Schinken in den Mund.

Grinsend erhob sich der Schneider und ging mit Liam in sein Schlafzimmer. "Nachts hat man einen tollen Ausblick.", begann er und öffnete das Dachfenster. "Schau."

"Wow." Liam stellte sich auf die Zehenspitzen. "Das ist super. Da würde ich glatt tauschen.“ Über ihnen glitzerten Millionen von Sterne, der Mond war sehr gut zu sehen und beleuchtete den ganzen Raum.

"Wenn du dich ins Bett legst, sieht es noch schöner aus." Niall strahlte breit.

Liam drehte sich um und sah Niall lange an. "Danke, dass du mich so normal behandelst. Das bedeutet mir sehr viel."

"Du bist normal."

„Danke.“ Der Prinz lächelte glücklich.

"Nur, weil du mehr Reichtum als ich hast, bist du nicht anders." Niall strich sich die Haare aus dem Gesicht.

"Manche behandeln mich so, und ich bin froh, dass du es nicht tust." Liam lächelte.

"Du bist jedenfalls kein arroganter Schnösel, der sich auf seine Position etwas einbildet. Darüber bin ich froh.", der Schneider sah in Liams braune Augen und biss sich auf die Unterlippe. Warum mussten die im Mondlicht jetzt auch noch so glitzern??

"Ich wünschte mir, alle Leute wären wie du." Und nichts wünschte sich Liam mehr, als sich in eine Frau zu verlieben, die so war, wie der junge Schneider. Das würde ihm so vieles erleichtern.

Niall wurde rot und lächelte verlegen. "Danke schön."

"Ich sollte mich jetzt wieder auf den Heimweg machen," flüsterte Liam. Irgendwie hatte er das Gefühl, es würde die Stimmung ruinieren, wenn er lauter spräche. "Aber ich bin dir sehr dankbar für deine Offenheit und ... und deine Freundschaft."

"Du kannst von mir aus auch noch hier bleiben.", murmelte Niall zurück. "Josh ist mit Tina aus, er wird eine weile nicht kommen. Vielleicht bleibt er auch die ganze Nacht weg."

"Ich kann leider nicht," bedauerte Liam. "Ich würde gern, aber ich muss morgen früh zeitig aufstehen... die Damenwelt begutachten." Liam seufzte leise.

Niall nickte leicht. "Das versteh ich."

"Es war wirklich schön, ich freu mich drauf, wieder her zu kommen."

"Du bist immer willkommen. Ich bring dich noch nach unten."

Liam lief vor Niall die Treppe hinunter in den Laden. Er war sehr zufrieden und freute sich, jemanden wie Niall kennen gelernt zu haben. Jemanden, der seine Sorgen verstand, obwohl er nichts von ihnen wusste.

"Komm gut nach Hause." Niall lächelte und hielt Liam die Tür auf.

"Das hoffe ich. Und.. danke." Liam lächelte Niall noch einmal warm an und verschwand dann in die Nacht

Mit einem Seufzen lehnte der Ire sich gegen den Türrahmen und sah dem Prinzen lange hinterher. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht, dass der junge Mann einfach so zu ihm kommen würde.

Liam holte sein Pferd aus einem Verschlag und vergewisserte sich, dass es seiner Süßen gut ging. Dann stieg er auf und ritt zügig in den Wald hinein.

"Niall?" Josh zog überrascht die Augenbrauen nach oben, als er alleine um die Ecke kam und seinen Chef immer noch ab der Tür lehnen sah. "Was machst du hier? Wolltest du nicht schlafen?"

Der Ire schreckte aus seine Trance hoch und lächelte leicht. "Liam war gerade noch hier."

"...Weil du im Stehen eingeschlafen bist," Josh konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Prinz um diese Uhrzeit wirklich noch her kommen würde.

"Ich bin was?" Verwirrt sah Niall sich um.

"Bist du sicher, dass /der Prinz/ heute Nacht hier war, oder bist du nur übermüdet?" Josh schloss die Haustür ab. "Komm. Du hast Augenringe bis zum Boden, lass uns schlafen gehen. Der Tag war lang."

Wie aufs Stichwort gähnt Angesprochener. "Er war hier. Wir haben zusammen gegessen. Du kannst in der Küche nachsehen, seine Jacke- oh Gott. Seine Jacke! Er erfriert bestimmt fast!"

"So kalt ist es nicht." Beruhigte Josh Niall sachte. "Du kannst sie ihm ja die Tage vorbeibringen." Zwinkerte er.

"Natürlich. Dann verrate ich ihn bei alle anderen. Er war /alleine/ hier. Ohne Zayn und Louis."

"Was? Auch noch allein?" Langsam kamen Josh ernsthafte Zweifel an der Geschichte. "Das ist aber gefährlich."

"Das weiß ich doch. Aber er wollte alleine kommen, er hat mich Sachen gefragt..." Niall fuhr sich durch die Haare und stiefelte mit Josh die Treppe nach oben.

"Wie meinst du das, er hat dich Sachen gefragt? Ist er nur zum reden hergekommen?" Niall sollte dringend ins Bett.

"Er wollte wissen, wie ich gemerkt habe, dass ich Männer mag." Sie blieben vor dem Zimmer des Iren stehen. "Und ich hab ihm mein Zimmer gezeigt."

Josh zog eine Augenbraue hoch. Der Prinz wollte absolut nicht heiraten und kam nachts hergeritten um Niall dazu zu befragen? Also, das könnte einen Skandal geben, wenn man die Zeichen schräg deutete. "Und wie findet er dein Zimmer?"

"Ich weiß nicht. Wir haben uns mit den Himmel angesehen. Man hat doch so einen schönen Blick auf den Himmel aus dem Dachfenster aus." Niall deutete auf das offene Fenster.

"Das stimmt. Von hier aus kann man wirklich unheimlich viele Sterne sehen." Bewundernd sah Josh nach oben.

"Und er hat sich bedankt, dass ich ihn normal behandle." Verträumt dachte der Schneider an den Moment zurück. Wie sie sich da so gegenüber gestanden waren..

Josh lächelte leicht. "Er ist wirklich ziemlich normal, wenn man seine Herkunft bedenkt."

"Ja.. Gott, Josh. Er ist so wahnsinnig toll. Es ist ein Mädchen dabei, bei denen, die er heiraten soll, die überhaupt nicht heiraten will. So wie er, und das berücksichtigt er. Sowas würde nicht jeder machen, warum ist er so?! Das macht es einem noch viel schwerer, ihn nicht zu mögen."

"Ooooow, Niall." Josh lachte leise auf. "Ich habe vorher immer nur scherzhaft gemeint, dass du auf ihn magst... Aber du bist /tatsächlich/ mega verknallt."

"Du- oh Gott." Niall schlug sich tiefrot die Hände vor das Gesicht.

"Awwww...." Josh lachte und zog Niall in eine freundschaftlich Umarmung.

"Du bist so ein Depp.", nuschelte Niall undeutlich am Hals seines Freundes und erwiderte die Umarmung.

Josh rieb Nialls Rücken. "Er ist ein toller Kerl, also deinen Männergeschmack kann man nicht bemängeln."

"Mhm." Niall schnurrte leise und schloss die Augen. Er könnte momentan genau so einschlafen.

"Nein, nein. Im Stehen geschlafen wird nicht." Josg bugsierte Niall zu seinem Bett. “Morgen kannst du mir weiter von deinem Liam vorschwärmen, ja?"

"Ja... Okay." Gähnend kämpfen der Andere sich auf seinen Klamotten und kroch unter die Bettdecke. "War es schön mit Tina?"

"Ja, es war ganz nett. Wir haben die meiste Zeit Eleanor beim wehklagen zugehört, aber das erzähle ich dir nicht mehr jetzt. Du schläfst ja schon fast."

"Gute Nacht.", war das letzte, was Josh zu hören bekam, bevor der Brünette im Land der Träume verschwand.

Lächelnd sah Josh Niall an. Er war dem jungen Mann nicht nur unendlich dankbar, er mochte ihn von Herzen gern. Niall war der beste Freund, den er sich hatte vorstellen können. Leise schloss er die Tür hinter sich und Schlich in die Küche, in der - tatsächlich - noch ihre selbst geschneiderte Jacke für Liam auf einer der Bänke lag. Zwei Teller mit übrigen Brotkrumen standen auf dem Tisch.

Kopfschütteln räumte er die Sachen weg. Warum sollte Liam um dieser Uhrzeit hier auftauchen, nur um Niall zu fragen, wie der die bestimmte Sache bemerkt hatte? Da stimmte doch irgendetwas nicht.


+++


Liam kam unterdessen in die Nähe des Schlosses geritten. Jetzt musste er bald absteigen und sein Pferd wieder so leise es ging in den Stall bringen. Dann die Ranken zu seinemm Zimmer hinaufklettern und hoffen, dass Louis ihn nicht vermisste und schon suchte. Zayn und Louis durften sich neuerdings bei der Nachtwache abwechseln, damit sie auch etwas Schlaf bekamen.

So leise wie möglich brachte Willow im Stall unter, stehst drauf bedacht, sich gut um dunkeln zurecht zu finden.

"so meine süße, wir sehen uns morgen wieder." Er drückte der Stute einen Kuss auf die Schnauze und schloss die Tür der Box. Liam drehte sich um, um den Stall wieder zu verlassen, die Tür hatte er schon geöffnet, da prallte er mit etwas Weichem zusammen. Instinktiv griff er zu und hatte einen Arm in der Hand.

Ein entsetztes Quietschen war zu hören und im nächsten Moment war es ganz still.

Harry starrte die Person vor sich mit Teller großen Augen an. Seine Augen hatten sich schon lange an die Dunkelheit gewöhnt und erkannte sofort, dass sich Liam vor ihm befand.

"Harry?" Fragte Liam erstaunt. "Was machst du denn hier?"

Die Frage war relativ wenig durchdacht, weil Harry a) im Stall arbeitete und b) hätte dieser das den Prinzen genauso fragen können.

"Ich- Ähm- wir- du?", stotterte der Lockenkopf eher unbeholfen vor sich hin, während seine Augen zwischen Liam und dem Stall hin und her huschten. Herrgott. Zayn war da noch drinnen!

"Verrat Zayn und Louis bloß nicht, dass ich mit dem Pferd unterwegs war." Kam es gepresst von Liam. "Ich weiß ja auch nicht, warum du nachts herumschleichst. Solltest du nicht in deinem Bett liegen?"

"Naja, ich-"

Zayn, der hinter der Tür stand, konnte gerade so verhindern, nicht hinaus zu stürmen. Liam war /ausgebüxt/?!

Doch Zayn durfte Liam keine Szene machen. Das würde verraten, dass er hier war, oder dass Harry es ihm 'am nächsten Tag' erzählt hatte... Und niemals würde er Harry in etwas hineinreiten.

Harry straffte seine Schultern. Er war ein Stalljunge, er durfte nachts hier sein. "Ich habe das Pferd gesucht." Bemerkte er und sah den Prinzen durch die Dunkelheit lauernd an. "Ich mache mir Sorgen, wenn nachts Pferde verschwinden." Ha, gut gerettet.

Liam nagte sich ertappt auf der Unterlippe herum. "Ja.." Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. 'Ich war bei dem hübschen Schneider im Dorf, um mir erklären zu lassen, wie es so ist, mit einem Mann zusammen zu sein, da es mir selbst genau so geht, aber Hey, weitergebracht hat es mich auch nicht'?! Das konnte er doch nicht bringen.

"Ich verrate euch schon nicht, eure Hoheit. Eure Leibwachen würden sich nur unnötig aufregen - euch ist ja nichts passiert," Harry grinste etwas unsicher.

"Danke, Harry.", murmelte Liam unwohl. "Ich werde dann gehen. Pass auf dich auf, ja?“

"Ja, mach ich." Harry lachte nervös. "Gute Nacht."

"Die wünsch ich dir auch." Der Prinz sah den Lockenkopf noch einen Moment an, bevor er in Schutz der Dunkelheit davon eilte.

Keine Minute später kam Zayn aus dem Stall geschossen und rannte in seinen Freuden rein. "Er ist /abgehauen/?!", fragte er direkt und sah Liam hinterher, von dem man nur noch die Silhouette sah.

"Pssst," Harry schob Zayn in die Dunkelheit zurück. "Du darfst es ihm nicht vorhalten. Sonst weiß er, dass du da warst."

"Er war alleine weg, Harry! Gott verdammt, die neuen Nachtwächter sind zum Mäuse melken!", regte der Schwarzhaarige sich auf.

"Ich weiß. Aber was willst du tun? Zugeben, dass du nachts im Stall bist?"

Zayn schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. "Nein."

"Hey." Harry nahm Zayns Hand. "Wir schaffen das, okay?"

Seufzend nickte der Andere und zog den Lockenkopf an sich ran um ihn zu küssen. Über Liam konnte er später auch noch nachdenken, jetzt zählte Harry.

Sanft schlang Harry seine Arme um Zayn und erwiderte den Kuss liebevoll. Rückwärts stolperten sie zurück in den Stall und ließen die Tür hinter sich zufallen.

"Ich hab mehr Zeit als sonst..", nuschelte Zayn undeutlich ab Harrys Lippen.

"Wunderbar." Hungrig fuhren Harrys Hände unter Zayns Hemd. "Heuboden?"

"Mhm. Steht die Leiter da, dass wir hochkommen?" Geschwind knöpfte Zayn das Kleidungsstück auf und schob es sich von den Schultern.

"Ja," Harry nahm Zayns Hand und zog ihn hinter sich her.

Der Ältere starrte seinem Freund schamlos auf den Hintern, während er hinter ihm die Leiter nach oben Kletterte. "Die Hose verbirgt kaum etwas.", stellte er fest und zwickte Harry in den Po. Der Lockenkopf qiekte und kletterte schneller. Lachend ließ sich Zayn in das Stroh fallen und sah zu, wie Harry seine Klamotten nach und nach los wurde.

Harry zog sich aus und krabbete dann über Zayn. "Ich hab dich vermisst."

"Ich dich auch, Liebling." Grinsend ließ sich Zayn sein Hose ausziehen, bevor er seinen Freund nah an sich zog.

Liebevoll küsste Harry den jungen Mann unter sich. "Du bist so wunderschön." flüsterte er.

"Das musst du gerade sagen." Langsam ließ der Leibwächter seine Finger über Harrys rücken krabbeln.

"Zayn..." Flüsterte Harry. Er liebte es, wenn Zayn das machte. Lächelnd fuhr der Andere mit seiner Tätigkeit fort, sein Herz schlug in diesem ganz bestimmten Rhythmus, den nur Harry hervor rufen konnte. "Du machst mich so verflucht verrückt..." flüsterte Harry.

"Ich merk es." Zayn hob seinen Oberschenkel leicht an, an den sich Harrys Erregung presste.

"Uuuuh." Seufte der Lockenkopf auf.

Fasziniert betrachtete Zayn das Gesicht des Lockenkopfes. Die geschlossenen Augen, der leicht geöffnete Mund. "Willst du auf mir bleiben, Hazza?"

„Ich möchte dich reiten." Flüsterte Harry.

Ein leises Stöhnen entschlüpfte Zayns Lippen. "Nur zu gerne.“ Langsam rieb Harry mit seinem Schritt über Zayns. Wenn er etwas konnte dann war es seine Hüfte zu bewegen. "Ich weiß nicht, woher du das kannst, aber es ist fantastisch.", seufzend vergrub Zayn seine Finger in Harrys Hüfte.

"Das kann ich, weil ich so viel reite." Hauchte Harry und bewegte seine Hüften kreisend.

Auf die Lippe beißend bewegte Zayn sein Becken nach oben und kam Harrys Bewegungen entgegen. Er liebte es, mit dem Lockenkopf zu schlafen. Wie nah sie sich waren, den Atem des Anderen auf sich spüren konnten.

"Mh..." Harry schloss die Augen und streichelte mit den Fingern über Zayns Brust. "Ich brauche dich."

"Lass dich nicht aufhalten, Liebling."

Harry beugte sich vor um Zayn tief zu küssen. Stöhnend erwiderte Zayn den Kuss, mit seinen Händen packte er seinen Freund fest am Hintern. Harry keuchte an Zayns Lippen und rieb sich an ihm. Das Stroh pikste an seinen Knien, aber das war ihm egal. Sie waren es inzwischen gewohnt.

"Verdammt, Hazza."

"Ich will dich in mir spüren." raunte Harry und richtete sich etwas auf.

"Dann mach endlich.", murmelte Zayn angestrengt und ließ seinen Blick über Harrys Körper wandern. Lächelnd griff Harry zwischen Zayns Beine. Leise aufseufzend rutsche er sich zurecht und sank auf seinen Freund. "Harry...."

"Ssssch." Der Lockenkopf begann sich zu bewegen. "Wir wollen doch nicht erwischt werden."

"Du siehst so wahnsinnig schön aus, Harry.", antwortete der Ältere und legte eine Hand in Harrys Nacken um ihn zu sich runter zu ziehen.

Lustvoll senkte Harry seine Lippen auf Zayns.

Ihre Lippen schmiegten sich aneinander, passten perfekt zusammen. Ihre Körper waren wie zwei Puzzleteile, die zusammen gehörten.

Warm und perfekt fühlte sich Zayns Körper an Harry´s an, unendlich weich waren seine Hände. Harry war unheimlich verliebt in Zayn und er war sich sicher, das Zayn das Gleiche für ihn empfand.

Seit fast drei Monaten trafen sie sich jetzt schon, es war fantastisch. Zayn war noch nie so verliebt gewesen, wie in den Lockenkopf.

"Z-Zayn..." stöhnte Harry leise und ein Zittern ging durch seinen Körper. "Oh mein Gott…"

Keuchend richtete der Schwarzhaarige sich auf und presste Harry an sich. "Komm, Liebling. Ich weiß, dass du gleich soweit bist.", raunte er und verteilte küsse auf Harrys Hals.

"Uh, Uh..." Harry schlang die Beine um Zayn. Er liebte es, wenn sie sich so nah waren. Es war irrsinnig intensiv und intim.

Zayn schlängelte seine Hand zwischen ihre Körper und schloss sie um Harrys pulsierend Erektion. Mit festem Griff bewegte er sie auf und ab. "Ich liebe dich, Harry.“ Mit einem Seufzer klappte Harry der Mund auf. Es war das erste Mal, dass Zayn es aussprach. Eine heiße Welle überrollte ihn und er kam über Zayns Hand. Mit einem zufriedenen seufzen ergoss sich der Leibwächter in seinem Freund. "Oh Gott..."

"Mh..." Harry hielt sich an Zayn fest, er wollte ihn ganz nah bei sich haben.

Lächelnd ließ sich Zayn zurück fallen und zog den Größeren mit sich runter. "Das war schön.“

"Mit dir ist es das immer." Harry legte seinen Kopf in Zayns Halsbeuge ab und schmiegte sich an ihn. "Und ich liebe dich auch."

"Du bist wunderschön."

Harry strahlte und rieb seine Nase an Zayns Wange. "Ich bin wirklich froh, dass ich dich gefunden habe."

"Ich auch, Haz. Glaub mir."

Verliebt kuschelte sich der Stallbursche an. "Riskieren wir, noch ein bisschen liegen zu bleiben, oder schlafen wir dann ein?"

"Riskieren wir es. Ich will dich noch nicht loslassen." Zayn rollte sie auf die Seite und schlang die Arme fest um den warmen Körper vor sich.

Glücklich schloss Harry die Augen und genoss die intensive Nähe. "Ich auch."


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Kapitel sechzehn


Kapitel sechzehn


"Ähm-"

"Und sie redet nachts im Schlaf, das willst du dir nicht antun, glaub mir. Außerdem.."

Liam unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Wie viel konnte eine Frau überhaupt reden?!

Seine Eltern hatten ihn heute dazu verdonnert, alle Mädchen besser kennenzulernen. Er soll jede einzeln treffen und mit ihnen so richtig ins Gespräch kommen. Momentan saß er mit Mirja -eine der finnischen Zwillingen, welche so auf Tuchfühlung gingen- im Garten des Schlosses und konnte sich anhören, wie sie über ihre Schwester herzog.

Womit hatte er das verdient?

"Und wenn sie erkältet ist, das kannst du nicht aushalten. Ihr ganzes Gesicht wird rot und verquollen und sie sieht aus, als hätte sie einen Anfall, wenn sie hustet." Die Finnin lachte auf und beugte sich etwas zu Liam vor. "Ich bin viel eleganter als sie."

"Aha.", kam es etwas unbeholfen von dem Prinzen. Was sollte er darauf antworten? Er fand es nicht in Ordnung, dass sie so über ihre eigene Schwester sprach. Das gehörte sich nicht.

"Erzähl doch mal etwas von dir.", flötete die Finnin und strich über Liams Arm. "Ich möchte alles über dich wissen." Sie klimperte mit den Wimpern.

"Oh, ich reite gerne." Liam zog die Mundwinkel hoch. "Williow ist mein Pferd, ich hab sie, seit ich klein bin."

Auf dem Gesicht der Finnin brietet sich ein anzügliches Lächeln aus. "Ich reite auch gern."

"Das.. Ist, Ähm, schön für dich."

Das Mädchen krabbelte mit den Fingern an Liams Arm entlang. "Ich finde es total süß, wie rot du wirst.", schnurrte sie.

Unbehaglich sah der Prinz auf Mirjas Finger. "Du bist sehr offensiv.", könnte er es schaffen, unauffällig weg zu rutschen? Irgendwie?!

"Mit Schüchternheit bin ich nicht geschlagen," bestätigte sie. "Das kann ich mir als Zwilling nicht leisten," erklärte die Finnin. "Es herrscht ewiger Konkurrenzkampf."

"Wirklich?" Zwischen Liam und seinen Schwestern gab es so etwas nie.

"Ja, wir sehen gleich aus, haben die gleichen Ansprüche, sind gleich alt." Mirja strich mit dem Zeigefinger über Liams Hand. "Aber ich bin definitiv die bessere Wahl."

"Nun, das kann ich selbst noch nicht so recht beurteilen." Am liebsten hätte der Prinz seine Hand weggezogen.

"Wir haben ja noch ein paar Tage, in denen du das merken wirst."

"Hm. Mit Sicherheit."

So ging es noch fast eine Stunde weiter. Mirja lästerte, fummelte und schmiss sich nach allen Regeln der Kunst an Liam heran. Das diesem das nicht gefiel, merkte sie gar nicht.

"Und ihr seid Liams Leibwachen, seit er sechzehn ist?" Sophia sah Zayn und Louis neugierig an. Sie hatte sich die Beiden zur 'Analyse' auf die Seite gezogen.

Der Prinz war mit den anderen Hühnern beschäftigt, also konnte sie mal in Ruhe alles auskundschaften.

"Ja genau. Vorher haben wir schon mehrere Jahre woanders trainiert und wurden ausgebildet." Louis lächelte. "Es ist unsere Lebensaufgabe, und wir würden alles tun, um unseren Prinzen zu beschützen."

"Das ist ehrenhaft. Und mit ihm befreundet, seid ihr auch? Es kam mir an unserem ersten Abend hier so vor."

"Ja, das stimmt." erzählte jetzt Zayn. "Wir sind wirklich gute Freunde."

"Das ist gut, ich denke in seiner Position, kann er das gut gebrauchen." Sophia sah sich auf dem großen Gelände des Schlosses um.

"Wie gefällt es dir und deiner Schwester eigentlich bei uns? Es muss ja ganz schön kalt sein für euch."

Die junge Frau lachte leise. "Die ersten paar Tage waren kaum auszuhalten, aber inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, denken ich. Dafür wird es unerträglich warm, wenn wir wieder nach Hause kommen sollten."

Zayn und Louis sahen sich an. Sophia erschien ihnen viel netter, als die anderen Mädchen, sie mussten Liam sagen, dass er sie sich merken sollte.

"Ward ihr schon einmal am Meer? Hier ist ja nicht sehr viel Gewässer in der Nähe."

"Nein, leider nicht. Es gibt hier in der Nähe einen Fluss mit einer sehr beruhigten Uferstelle - da baden wir im Sommer öfter."

"Bei den Wetterverhältnissen hier, würde ich mit Sicherheit erfrieren." Die junge Frau grinste schief. "Das Meer ist wunderschön, wild, unbändig. Es riecht fantastisch."

"Du wirkst auf mich selber ein wenig... unbändig.", merkte Zayn an. "Du bist anders, als die anderen Mädchen. Das ist keine Kritik, ich finde es gut. Du bist viel selbstständiger, und versuchst nicht dauerhaft nur jedem zu gefallen."

"Ich lass mir Dinge nicht vorschreiben. Ich verstelle mich auch nicht gerne."

Louis lächelte. "Ich find das sehr sympathisch. Liam braucht ein intelligentes Mädchen, das in der Lage ist, selber zu denken."

"Naja, davon hat er hier nicht sehr viele." Sophia hob die Augenbrauen an. "Finnland und Schweden denken eh nur an das Eine."

"Die sind furchtbar," regte sich Zayn auf. "Die werde als erstes nach Hause fahren. "Die drei und das Mädchen aus Frankreich."

"Ines? Wirklich?" Die Spanierin sah die Leibwachen überrascht an.

"Genau." Louis nickte. "Ich bin mir nicht sicher warum, aber Liam hat gesagt, dass sie es nicht wird."

"Oh, wow. Das verstehe ich nicht. Sie ist unheimlich lieb."

"Liam ist... kompliziert, was das angeht.", murmelte Zayn.

"Er wird nicht so warm mit uns, hm? Das hab ich schon bemerkt."

"Liam ist nicht so begeistert vom heiraten wie seine Eltern es sind." Formulierte Louis es vorsichtig. "Eher im Gegenteil."

"Tja, damit ist er nicht alleine."

"Du bist auch nicht so gern hier, mh?" Zayn legte den Kopf schief.

"Ich bin gegen meinen Willen hergekommen, inzwischen ist es zwar nicht mehr so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe, aber begeistert bin ich immer noch nicht von der ganzen Aktion."

"Da seid ihr schon mal zu zweit... ah, wenn man vom Teufel spricht." Louis nickte in Richtung des Gartens, durch den gerade ein gehetzt aussehender Liam kam und sie suchte.

"Eure Hoheit." Sophia lächelte Liam zu. "Fertig mit der Mrs. Aufmerksamkeit suchend ?"

Der Prinz lachte. "Lady Sophia. Ich hoffe ihr habt euch mit meinen beiden Leibwachen gut unterhalten? Ja, ich konnte mich los reisen, ich glaube ich muss erstmal duschen." Er zwinkerte.

"Ja, wir hatten ein gutes Gespräch." Sie grinste die beiden jungen Männer an. "Einige Mädchen würden für diesen Anblick Mord begehen. Passt auf, dass Finnland Euch nicht hinterher rennt, wenn Ihr erstmal im Badezimmer seid."

"Ich werde mich einschließen und 5 Wachen vor der Tür postieren." Liam setzte sich neben sie auf die kleine Steinmauer in die Sonne. "Wie fühlt ihr euch mittlerweile?"

"Gut, erholt. In einem richtigen Bett zu schlafen ist angenehmer als in einem Zelt." Lächelnd band sich Sophia die Haare mit eine Stück Stoff zusammen.

"Das kann ich mir vorstellen." Liam sah das Mädchen an. "Und eure Schwester? Fühlt sie sich wohl?" Es war Liam wichtig, dass sich niemand schlecht fühlte, und die kleinste schon gar nicht.

"Sie ist ganz begeistert von euren Pferden. Perrie war schon mit ihr ausreiten." Sophia hatte sich inzwischen mit allen möglichen Angestellten unterhalten. Sie musste ja wissen, auf was sie sich hier einließ. Die Reitlehrerin selbst hatte sie noch nicht persönlichen angetroffen, Daisy erzählte immer nur von ihr.

"Das freut mich." Liam lächelte. "Ich habe mir sagen lassen, dass viel Mädchen sehr gerne mit Pferden zu tun haben."

"Daisy ist ganz verrückt nach ihnen, ich eher nicht so. Meine Welt ist eher das Kämpfen.", gab die junge Frau zu. "Ich war schon immer das komplette Gegenteil einer vorzeige Tochter."

"Stehst du auf Schwertkämpfe?", schaltete sich Zayn von der Seite ein.

Sophia begann zu strahlen und nickte. "Mein Vater hat es mir beigebracht, davon weiß meine Mutter nichts."

Zayn und Louis sahen sich um und grinsten. "Wir kennen eine Stelle, da kann man ganz ungesehen üben... Liams Mutter mag es nämlich auch nicht, wenn er kämpft."

Liam lachte. "Hast du Lust, mit zu kommen? Ich würde gern sehen, wie du mit dem Schwert bist.“

"Sicher, wenn ihr es schon anbietet." Sophia sprang von der Mauer und richtete ihr Oberteil. Sie hatte sich ein paar bequeme Leinenhosen mit geschmuggelt, darin fühlte sie sich einfach wohler.

"Eine Frau ohne Kleid. Das gefällt mir." Louis grinste. "Ist ohnehin viel praktischer."

"Ich will mich bewegen können und nicht andauern schauen, ob alles sitzt und hob mein Busen rausschaut." Sophia verdrehte die Augen. "Mit den Kleidern ist das nämlich immer so eine Sache, ihr müsst ja nicht gleich alles von uns sehen." Sie zwinkerte.

"Das ist richtig." Liam lachte. "Ich habe etwas die Befürchtung, dass sich Mirja aus Finnland irgendwann einfach vor mir auszieht."

"Sie wird Euch nackt aus dem Hinterhalt anfallen, ich hab das im Gefühl."

"Sie ist jetzt nicht so ganz mein Typ Frau..." Liam verzog die Nase. /Frau/...

"Meiner wäre sie wahrscheinlich auch nicht." Sophia sah den Prinzen abwartend an. "Also, wollen wir? Ich will deinen Leibwächtern das Handwerk legen."

"Oho, große Worte." Louis lachte. Die beiden Männer standen auf und folgen Liam und Sophia durch die Gärten.

"Ich weiß, was ich kann, Louis.", bemerkte die junge Frau, als sie ihm gegenüber stand. "Du kannst dich auf einiges gefasst machen."

"Ich bin sehr gespannt." Wow, eine starke Frau, das beeindruckte ihn. Er mochte Frauen, die ihm Kontra bieten konnten.

Sophia grinste breit. "Gleich mit oder erstmal ohne Schwert?“

"Wir nehmen zum üben meistens Holzschwerter, damit wir uns nicht aus versehen doch verletzen." Erklärte Zayn.

Liam lächelte das Mädchen von der Seite an. "Das ist mal ein ganz neues Bild, eine Frau ohne lange Robe zu sehen.", bemerkte er.

"Es wird auch ein ganz neues Bild, wenn Louis erstmal am Boden ist." Sophia krempelte die Ärmel ihres langen Oberteils nach oben und zog ihre Schuhe aus.

"Louis, da hast du schon mal selbstbewusste Konkurrenz." Zayn schlug sich als letzter durch die Büsche und förderte die versteckten Schwerter zutage. "Ich freue mich schon, dass zu sehen. Macht ihn fertig, Lady Sophia."

Grinsend widmete sie sich ihrem Gegner. "Bereit?"

"Und wie." Louis schwang sein Schwert zweimal probeweise durch die Luft.

Sophia schnappte sich ein weiteres von Zayn und schaute einen Moment, wie es in der Hand lag, bevor sie zur Seite sprang und Louis Arm festhielt, der wie aus dem Nichts hinter ihr aufgetaucht war. "Ganz schön unfair, aus dem Hinterhalt anzugreifen, Freundchen."

"Dreh deinem Gegner niemals den Rücken zu, Kleines.", grinste Louis.

"Ich hab ja noch bemerkt, dass du gekommen bist." Sophia grinste zurück und ließ Louis' Arm los. In Sekundenschnelle wirbelte sie herum, schlug dem jungen Mann das eigene Schwert aus der Hand und hielt Louis die Spitze des Schwertes an den Hals. "Man sollte seine Gegner aber auch nicht unterschätzen und sich durch ein Gespräch ablenken lasen."

Überrascht starrte Louis auf die Spitze an seinem Hals. Verdammt... das war ihm seit Jahren nicht mehr passiert. "Normalerweise unterhalte ich mich beim Kämpfen auch nicht."

"Du hättest ja auch nicht antworten müssen." Zwinkernd trat Sophia einen Schritt zurück. "Komm schon, ich bin zwar ein Mädchen, aber zimperlich musst du deswegen nicht sein."

Zayn und Liam setzten sich nebeneinander auf den Boden und beobachteten, wie Sophia Louis mit einem Holzschwert an buchstäblich an die Wand kämpfte. "Sie ist gut drauf." flüsterte Zayn seinem Prinzen zu.

"Das ist sie, ja. Louis muss sich ganz schön anstrengen."

Der Leibwächter hatte für einen kurzen Moment die Oberhand gewonnen, so dass sich Sophia jetzt mit dem Rücken an seiner Brust wiederfand, das Schwert hatte er ihr an die Kehle gelegt.

Unbeeindruckt ließ Sophia ihr eigenes in das weiche Gras fallen, bevor sie mit einem ihrer Beine zwischen Louis' gespreizte wanderte, ohne dass dieser es merkte. "Ich gebe auf.", lachte sie und ließ seinen Unterarm los, den sie umklammert hatte.

"Wunderbar." Louis lachte und ließ ebenfalls etwas locker. Bevor er bemerkte, was geschah, war Sophia herumgewirbelt, hatte ihm das Bein weg gezogen und er lag am Boden.

Louis' Schwert hatte sie in der Hand und stupste es triumphierend auf seine Brust. "Ich gebe /niemals/ auf."

Liam entfuhr ein überraschter Laut und auch Zayn sah die Beiden überraschte an, bevor er zu lachen begann.

"Unterschätze niemals deinen Gegner, Louis.", wiederholte Sophia ihre Worte und nahm das Schwert von seiner Brust.

Louis sah das Mädchen mit großen Augen an und klappte den Mund wieder zu. "Respekt, du kämpfst sehr, sehr gut."

"Danke, du aber auch." Sie half ihm auf die Füße und lächelte breit.

"Nicht schlecht, du kämpfst besser als viele Männer."

"Mein Vater war bei Schlachten dabei, ich habe einiges von ihm gelernt."

"Erzähl mal etwas von dir, von deiner Familie, wie ihr so lebt.“ Sophia nickte und ließ sich zusammen mit Louis neben Liam und Zayn im Gras nieder.

"Es gibt nicht viel, eigentlich. Wir leben direkt am Meer, unser Haus steht auf einer großen Klippe. Daisy ist meine einzige Schwester."

"Das klingt gut. Ich wollte immer schon mal ans Meer." Erzählte Liam.

"Es ist toll, ich liebe es." Die junge Frau begann zu strahlen. "Der Geruch, die Geräusche. Es gibt meiner Meinung nach nichts schöneres."

"Mein Vater wollte mich auf einer Bildungsreise schicken, als ich jünger war, aber mein Mum wollt nicht." Der Prinz seufzte leise.

"Oh, das ist schade. Reisen ist schön, ich war auch schon in Italien."

"Da möchte ich gern hin. Ich glaube, ich werde später viel reise. Mit meiner Zukünftigen die Welt entdecken.“

"Wenn du bei uns allen überhaupt eine findest. Wenn ich ehrlich bin, würde ich keine von den ganzen nehmen."

"Ja, ich habe bisher auch erst zwei Mädchen entdeckt, die mir ansatzweise gefallen. Alle anderen werde ich so schnell es geht wieder heimschicken."

Sophia lächelte schief. "Hast du ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern?"

"Ich denke, 'gut' wäre nicht unbedingt der Richtige Ausdruck," Sagte Liam vorsichtig. "Es ist eher angespannt."

"Das kenne ich. Bei mir zuhause ist es seit dem hier nicht anders."

"Wurdest du auch vor vollendete Tatsachen gestellt?" Fragte Liam neugierig. "Ich hatte da nichts mit zu reden."

"Der Prinz will heiraten und hat dich eingeladen, du wirst bald hinfahren und hoffentlich seine Frau. Ganz genau so.", nickte Sophia und stützte sich auf ihren Händen ab.

"Das tut mir leid. Ich möchte niemanden zwingen, sich unwohl zu fühlen, ich hoffe das weißt du." Der Prinz seufzte leise. "Wenn ich König werde, wird sich ganz viel ändern in diesem Land. Meine Eltern sind so konservativ und das ist nicht mehr zeitgemäß. Das Volk ist nicht so, wie sie denken."

"Ja, das weiß ich. Ich fühle mich nicht unwohl, keine Sorge. Du bist nicht so schlimm, wie ich dachte." Sie grinste Liam an. "Du wirst ein guter König."

"Danke, danke." Liam lachte. "Ich möchte, dass es den Menschen besser geht. Sie haben wenig zu essen, es herrscht eine Dürre im Moment. Und wir im Schloss? Wir schmeißen Essen weg. Das finde ich unmöglich."

"Ja, das stimmt. Sowas ist nicht in Ordnung. Den Menschen in den unteren Schichten muss es schließlich auch gut gehen, nicht nur uns."

"Wir haben die letzten Wochen ein paar Leute aus dem Dorf am Fuße des Berges kennen gelernt - sie sind unglaublich. So nett, so großzügig und unglaublich herzlich." Schwärmte Liam. "Und ich kann nicht verstehen, dass meine Eltern so unfreundlich zu ihnen sind."

"Ich möchte auch mal in das Dorf. Die Leute kamen mir sehr fröhlich vor. Ich hab sie zwar nur von der Kutsche ausgesehen, aber man hat den Eindruck, dass sie alle sehr freundlich sind."

"Wenn du möchtest, reiten wir mal zusammen ins Dorf. Deine kleine Schwester können wir mitnehmen. Damit sie nicht nur hier herumsitzt."

"Das klingt gut. Sie mag dich auch, nur so nebenbei bemerkt." Sophia lächelte breit.

"Wirklich? Das freut mich. Aber sie wäre mir dann doch wesentlich zu jung." Scherzte Liam.

Sophia lachte leise. "Du bist eher so der große Bruder für sie, denke ich."

"Ich liebe meine Schwester, Daisy wäre eine jüngere Schwester, die ich mir wünschen würde. Ich bin ja der Jüngste der Familie."

"Ich hab beide kennengelernt.", nickte Sophia. "Ruth ist ganz begeistert von allem, oder?"

"Jaaa...." Liam stöhnte leise. "Sie findet nichts schöner als Hochzeiten und Kleider und mich zu verkuppeln.“

Die Spanierin lachte leise. "Einer muss ja von der ganzen Sache eine gute Meinung haben."

"Ja, sie passt da sehr gut zu meinen Eltern. Ich bin sehr froh, Nicola zu haben."

"Ich mag sie, an unserem ersten Abend war sie sehr nett."

"Das ist sie immer." Liam lächelte. "Sie unterstützt mich, die perfekte Frau für mich zu finden."

"Bisher bist du uns auch an sympathischsten.", bemerkte Zayn.

"Echt? Wow." Sophia lachte unsicher. "Na, das ist bei diesen anderen Weibern keine große Kunst."

Liam sah die junge Frau aufmerksam an. "Bist du gerne hier? Also, nicht nur ganz unfreiwillig?"

"Nun, im Moment bin ich etwas verunsichert. Auf der einen Seite möchte ich meine Heimat nicht verlassen. Ich liebe das Meer, die Sonne, die Möwen... Aber nett bist du. Ich hätte nicht gedacht, dass ich euch mögen würde," Gab sie zu.

"Werden so schlimme Dinge über mich erzählt?", fragte der Prinz betroffen und bekam große Augen.

"N-nein. So ist das nicht." Sagte Sophia schnell. "Nur ist eure Kultur so anders und es ist so kalt hier... Ich hatte Angst, dass ich euch unsympathisch finden würde."

"Oh. Wenn du das nicht möchtest, dann sag es mir. Inès möchte auch nicht heiraten, also werde ich sie mit Sicherheit nicht zu ihrem Unglück zwingen.", beharrte Liam.

"Du scheinst ein guter Mensch zu sein Liam." Flüsterte Sophia. "Du weißt, dass dann eigentlich nur noch total schräge Weiber übrig sein? Die Finninnen zum Beispiel?"

"Dann heirate ich einfach keine von euch."

"Das lassen deine Eltern niemals zu." Meldete sich Louis von hinten, der die ganze Zeit stumm gewesen war.

"Ich darf entschieden, wenn ich heiraten möchte. Wenn keine dabei ist, die zu mir passt, ist es ihr Pech."

"Erzähl mir doch noch ein bisschen über dich," Bat Sophia. "Was machst du in deiner Freizeit? Wofür interessierst du dich? ich weiß ja kaum etwas über dich."

Liam sah kurz zu Zayn und Louis. "Lasst ihr uns alleine?"

Zayn runzelte etwas die Stirn und sammelte die Schwerter ein. Er traute niemandem über den Weg, der so gut Kämpfte, wie Louis. "Bist du sicher?"

"Ja. Das ist schon in Ordnung so.“

"In Ordnung," Louis stand auf und half Zayn hoch.

"Danke." Der Prinz lächelte den Beiden zu und wartete, bis sie weg waren. "Ich reite leidenschaftlich gerne.", begann er dann und zog sich nebenher seine Jacke aus. Langsam wurde es ihm zu warm. "Und Ich will genau so wenig heiraten wie du."

"Pferde sind nicht gerade meine Lieblingstiere." Flüsterte Sophia und starrte ihre Füße an. "Aber ich mag sie lieber als Menschen, weil sie dir nie sagen, was du zu tun hast. Ich bin sehr unabhängig und ich habe Angst, dass man mir in einer Ehe meinen freien Willen nimmt. Ich brauche meine Freiheit."

"Sowas würde ich niemals tun. Mir wurden jahrelang genug Freiheiten genommen, das will ich niemand anderen antun.

"Du bist ein super netter Kerl." Lächelte Sophia. "Liest du gerne?"

"Ich bin meistens Abends in der Bibliothek, wenn ich nicht schlafen kann. Also ja, ich les sehr viel, es macht mir Spaß. Ich mag es, mir die Dinge im Kopf vorzustellen."

"Das gefällt mir. Bildung und Wissen sind mir viel wichtiger als Schönheit und teure Kleider." Erklärte Sophia. "Ich finde, dass Frauen sich damit selber dumm halten - dann brauchen sie nicht mal einen Mann, der das tut."

"Ja, das stimmt. Ich denke, dass die Finnen noch nie ein in Buch in der Hand hatten.“

"Sicher nicht. Ich denke die einzigen Dinge, die sie anfassen sind feine Kleider und Männer."

"Mirja hat schon mehr gemacht, als nur anfassen." Liam verzog das Gesicht. "Das hat sie mir vorhin ziemlich deutlich gesagt."

"Oh." Sophia schüttelte sich leicht. "Es ist eigentlich nicht mein Stil schlecht über andere zu reden."

"Ja... Meiner auch nicht. Sie regen mich nur alle auf. Ich will niemanden, der nur sowas will. Ich will das ja nicht mal."

"Du willst nicht mit einer Frau schlafen?" Fragte Sophia überrascht. "Wollen das nicht alle jungen Kerle?"

"Naja... Ich bin jetzt nicht sonderlich von der Vorstellung begeistert.", gab Liam zu und wurde rot.

"Dann solltest du auf keinen Fall etwas mit den finnischen Mädchen anfangen," Lachte Sophia leise.

"Glaub mir, das hatte ich nicht vor." Der Prinz grinste leicht.

Sophia strich sie die Haare aus dem Gesicht. "Hattest du schon mal eine Freundin??"

Liam schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wirklich."

"Ich habe immer alle Männer abgewiesen. Entweder haben sie mir nicht gefallen oder waren unfreundlich zu Daisy. Und wer mich oder meine Kleiner rum scheucht kann mir gestohlen bleiben."

"Ich hab nie jemanden kennengelernt. Da kann ich auch niemanden abweisen."

"Ja, da hast du Recht. Obwohl dir wahrscheinlich Männer und Frauen zu Füßen liegen würden."

"Das mit den Männer würde ein Problem werden."

"Das ist nicht gern gesehen, auch bei uns nicht... Ich finde das nicht so gut," Sagte Sophia vorsichtig. Sie wusste nicht, was Liam darüber dachte.

"Ich auch nicht. Jeder sollte lieben können, wen er möchte." Das würde er auch gerne.

"Ist das eines deiner Ziele, für die Zukunft?" Wollte Sophia wissen. "Dass die Leute offener lieben dürfen?"

"Ja, ich will einiges ändern. Aber ich kann nunmal nur König werden, wenn ich heirate, das ist das Problem."

"Dann solltest du ein Mädchen ehelichen, die die gleichen Ziele hat wie du. Die dich unterstützt und deine Ziele mit dir zusammen verfolgt."

'Die sitzt direkt vor mir.', dachte Liam sich und seufzte leise. Aber er wollte niemanden zu irgendetwas zwingen. "Ja... Ich Versuch es."

"Ich versuche meine kleine Schwester zu einem guten Menschen zu machen. Ja, ich nehme viel Einfluss auf sie, aber nur positiv. Sie soll eigenständig denken, ehrlich sein und den Menschen helfen. Sie ist meine kleine Drachenkämpferin."

Liam begann breit zu lächeln. "Drachenkämpferin?"

"Ja." Sophia lachte. "Ich habe ihr erzählt, dass in allen Märchen eine Prinzessin einen Mann braucht, ohne den sie nicht klarkommt. Aber das stimmt nicht. Ich bringe ihr bei, dass sie selber lernen kann einen Drachen zu zähmen - niemand kann sie aufhalten ihren Traum zu leben."

"Das finde ich schön. Es ist gut, dass du ihr so etwas bei bringst. Eigenständigkeit ist wichtig."

Sophia schloss die Augen und hielt die Nase in die Sonne. "Ich will die Welt verändern."

"Ja, ich-"

"Liam?" Nicola kam hinter den Büschen hervor. "Oh, hallo, Sophia." Sie lächelte die Beiden an.

"Hallo, Nicola." Liam lächelte. "Eure Hoheit." Grüßte auch Sophia.

"Oh, bitte. Nicola reicht vollkommen." Die Prinzessin grinste breit. "Zayn und Louis haben gesagt, dass ihr hier seid."

"Ja, wir unterhalten uns ziemlich gut." Liam warf ihr einen vielsagenden Blick zu.

"Das freut mich." Nicola nickte leicht und blinzelte gegen die Sonne. "Ich hab gehört, dass du Louis fertig gemacht hast.", grinste sie dann. "Das kommt eigentlich nie vor."

Sophia kicherte leise. "Ja, ich habe viel mit meinem Vater geübt.“

"Es gibt selten Frauen, die kämpfen können oder es wollen."

"Es gibt umso mehr Frauen, die sich niemals wehren, auch nicht verbal. Ich werde immer für mich selber einstehen."

"Richtig so, man muss wissen, wie man sich verteidigen kann.“ Liam lehnte sich etwas zurück und hörte den beiden Frauen zu. Es gefiel ihm, dass sich Sophia mit seiner Schwester verstand. "Ich will euch ungern auseinander reißen, aber die anderen Mädchen werden etwas ungeduldig, Liam." Nicola seufzte leise.

Liam verzog das Gesicht. "Ich hatte schon ein Rendezvous mit einer aus Finnland. ich bin sehr traumatisiert.“

"Sie hat ihn fast besprungen.", grinste Sophia.

"Die gute Frau hat ihre Hände nicht im Griff."

"Nun, dann weißt du ja, aus was du dich einlassen könntest.", lachte Nicola.

"Schlimm." Liam schüttelte den Kopf. "Kümmerst du dich ein bisschen um Sophia? Ich glaube du bist die einzige angemessene Gesellschaft für sie."

"Natürlich." Die Prinzessin ließ sich neben Sophia plumpsen. Etwas verlegen und schüchtern sah Sophia die Prinzessin an, nach dem Liam weg war. "Vor mir brauchst du keine Angst haben.", beruhigte Nicola sie gleich und zog ihre Schuhe aus. Seit ihrer Schwangerschaft waren sie immer so stark geschwollen.

"Wenn du Milchumschläge darum machst, schwellen deine Füße etwas ab," Sagte Sophia leise. "Meine Mutter hat das gemacht, als sie mit meiner Schwester schwanger war."

"Oh, danke! Das ist ätzend, ich freue mich sehr auf das Baby, aber darauf könnte ich ganz gut verzichten."

"Ich mag Kinder, meine Schwester und ich sind quasi beste Freundinnen."

"Das hab ich gesehen. Ihr habt eine starke Bindung.", lächelte Liams Schwester.

"Ich habe die mit großgezogen und versucht sie zu erziehen." Grinste Sophia.

"Sie hängt sehr an dir, ich finde das schön. Ruth und ich hatte so ein Verhältnis nie."

"Ihr beide seid euch nicht sehr ähnlich, oder?" Fragte Sophia leise.

"Eher nicht, nein. Sie denkt ganz anders als ich, bei allem."

"Und du stehst Liam näher, ja? Er hat erzählt, dass du ihm hilfst, eine Frau zu finden, die zu ihm passt."

"Auf jeden Fall, schon immer. Ja, das stimmt. Ich lass ihn da nicht alleine durchgehen, er brauch da Unterstützung."

"Ich wünsche ihm von Herzen, dass er seine Traumfrau findet und sich richtig verliebt. Er ist so ein lieber, gutherziger Mensch, das hat er verdient."

Nicola nickte zustimmend. Sophia gefiel ihr gut für Liam. "Ich denke, dass du gut zu ihm passen würdest."

"Ich?" Fragte Sophia überrascht.

"Ja. Ich glaube, du tickst wie er."

"Wir haben beide wenig Lust darauf, dass andere über unseren Kopf hinweg entscheiden und wollen, dass dieser Umstand geändert wird. Für uns und für andere.

"Ganz genau. Ihr wollt die Welt verbessern."

"Ich bin froh, dass Liam den Menschen offen gegenüber steht." Erzählte Sophia. "Ich finde das wichtig."

"Ja, er hat keine Vorurteile.", nickte Nicola.

"Ich will eigentlich nicht heiraten." Flüsterte Sophia. "Da würde ich mich so eingeschränkt fühlen."

"Wenn Liam eins im Leben nicht will, dann ist es heiraten, glaube mir. Er möchte es überhaupt nicht."

"Aber wenn er sich schon darauf einlässt, dass muss es die Richtige sein. Eine Frau, die ihn versteht und respektiert."

"Wärst du so eine?“

Sophia überlegte hin und her. "Ich kenne Liam noch nicht sehr gut." Sagte sie vage.

"Wie gefällt er dir bisher? Ist er dir sympathisch?"

"Ja, schon. Ich finde, dass Liam gute Ansichten hat. Er mag gebildete Menschen und plädiert für eine freiere Liebe. Das macht ihn schon zu einer guten Partie."

"Wenn du ihn näher kennst, wirst du ihn noch mehr mögen, vertrau mir. Ich will dir nicht rein reden, aber meiner Meinung nach, passt ihr gut zusammen." Nicola lächelte schief. "Er ist ein toller Mann."

"Ich hatte nie vor, hier einen Mann zu finden und zu heiraten, aber seine Ansichten gefallen mir... Ich bin extrem hin und hergerissen zwischen meinem Wunsch mein eigener Herr zu bleiben und seinen Wertvorstellungen. Ich habe das Gefühl, dass er wirklich etwas bewegen kann."

"Das wird er. Liam kann es und will es, und wenn Liam etwas will, setzt er alles daran, es durch zu setzten. Nur bei der Sache hier, kann er nicht viel machen."

"Ausser die Finninnen wegschicken. Das sollte Liam tun." Murmelte Sophia.

"Ja, das auf jeden Fall. Inés wird er auch nachhause schicken." Nicola seufzte. "Liam ist verständnisvoll, sie möchte das nicht, also wird er sie nicht Zwingen."

"Das ist wirklich sehr verständnisvoll." Lächelte Sophia.

"So ist er, war er schon immer. Er würde auch dich zu nichts zwingen."

"Das glaub ich dir sogar... es ist ja noch ein bisschen Zeit, ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen."

"Tu das. Wenn es an der Zeit ist, redet ihr beide noch einmal richtig. Es gibt einiges, was ihr bereden müsst."

"Das stimmt... Es gibt ja... ähm.. Dinge..." Sophia wurde etwas farbig um die Nase. "Die Eheleute rein theoretisch tun.."

Nicola lachte leise. "Ja, das auch. Aber Liam hat da so seine eigene Meinung von."

"Ich stelle mir das schwierig vor, wenn man sich kaum kennt und vielleicht nicht mal liebt." flüsterte Sophia peinlich berührt.

"Wenn ihr es nicht wollt, müsst ihr es nicht tun. Es ist simpel. Man kann euch nicht dazu zwingen, miteinander zu schlafen." Nicolas tätschelte Sophias Knie. "Mir gefällt deine Hose.", bemerkte sie dann. "Sie steht dir sehr gut."

"Dankeschön." Die junge Frau lächelte geschmeichelt. "Ich liebe es, Hosen zu tragen. Kleider sind so... unpraktisch.“

"Das stimmt wohl. In meiner Situation sind Kleider wesentlich bequemer. Wenn dir der Bund von der Hose in der Bauch drückt, ist das unangenehm." Die Prinzessinnen sah lächelnd auf ihren Bauch.

"Ist es aufregend, schwanger zu sein? Ich stell mir das unglaublich vor, ich würde die ganze Zeit meinen Bauch anfassen."

"Sehr. Ich mach das jede freie Minute.", erzählte Nicola glücklich und strahlte Sophia an. "Es ist unheimlich toll."

"Ich könnte mir im Moment selber kaum vorstellen, Mutter zu sein. Ich fühle mich noch viel zu jung dafür."

"Du bist auch erst knapp zwanzig. Ich werde bald achtundzwanzig, das ist ein großer Unterschied. Außerdem wollte ich es, du momentan eher nicht, wie ich es vermute."

"Ich habe noch nie das getan, was man tun muss, um ein Kind zu bekommen." Es fiel Sophia nicht leicht über dieses Thema zu reden.

"Wenn ich das mal so sagen darf, Liam auch nicht.", die Ältere setzte sich im Schneidersitz hin und lächelte die junge Frau vor sich beruhigend an. "Das ist eine große Sache, ja? Darüber muss man reden und nachdenken und es nicht mit jedem tun."

"Ich würde es auf keinen Fall mit irgendwelchen Typen tun und schon gar nicht viele durcheinander. Stell dir vor, ich bekomme wirklich ein Kind und wüsste nicht von wem." Entsetzt schüttelte Sophia den Kopf. "Erst, wenn ich verheiratet bin."

"Das wäre nicht schön.", stimmte Nicola zu. "Wie gesagt, Liam hat selbst noch nie etwas gemacht und ich denke, dass er es in naher Zukunft auch nicht vorhat."

"Was mich - offen gestanden - erstaunt. Ich bin bisher nur Männern begegnet die... nennen wir es mal höflich 'ausgeprägte Triebe' hatten."

"Ja, so was ist schlimm. Man sollte sich beherrschen können. Du wirst bald erfahren, warum Liam das alles nicht zuspricht."

"In Ordnung, ich bin mir sicher, wenn er bereit ist, wird er mit mir darüber sprechen." Sophia lächelte leicht. "Ich habe bisher nichts an ihm auszusetzen."

"Das ist ja schon mal etwas. Hast du Lust, deine Schwester zu packen und ein bisschen die Küche des Schlosses auszukundschaften? Ich bekomm grad Wahnsinnigen Hunger." Nicola grinste schief.

"Gern." Sophia nickte. "Danke, dass du so nett zu mir bist." Sie senkte den Kopf. "Die anderen Mädchen hier meiden mich eher."

"weil es doofe Schnepfen sind. Beachte sie einfach nicht, die merken alle nicht, dass sie hier keiner außer unseren Eltern und Ruth sie mögen." Ächzend erhob sich Liams Schwester und hielt Sophia die Hand hin. "Ich mag dich, weil du normal bist."

Dankbar ließ sich Sophia hoch helfen. "Ich gebe mein Bestes - versuche aber einfach nicht, die Leute zu beeindrucken oder eine Rolle zu spielen. Ich bin wie ich bin, und niemand kann das ändern."

"Und das ist genau richtig. Deswegen mag Liam dich auch, du hängst nicht auf ihm wie eine Klette. Mit dir kann man sich auch Unterhalten, die anderen Mädchen -bis auf Inès- lenken alles sofort in die andere Richtung.“

"Vielleicht klappt das bei anderen Männer, Liam ergreift lieber die Flucht." Langsam wanderten die beiden jungen Frauen den Hügel hinauf.

"Nun, ich hätte es auch nicht gerne, von fremden Frauen angetatscht zu werden."

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Kapitel siebzehn



Kapitel siebzehn



"Du, Liam...?" Zayn und Louis standen an Liams Zimmertür und warteten, bis dieser mit dem umziehen für die Nachtruhe fertig war.

"Ja?" Liam zog sein Schlafoberteil an und zupfte es zurecht. Er war ziemlich müde, weil es anstrengend war, den ganzen Tag von aufgeregten Frauen umringt zu werden.

"Können wir reden?"

Liam gähnte herzhaft und nickte. „Freilich, worüber?" Es klang ziemlich Ernst, und für Zayn hatte er immer Zeit. Der schwarzhaarige lächelte und setzte sich zu Liam auf das Bett, Louis zog sich einen Stuhl heran.

"Wegen letzter Woche, du... Warst ziemlich aufgebracht an dem einen Abend." Sie hatten seither nicht über das bestimmte Thema gesprochen.

"Oh." Liam zog die Füße an seinen Körper und deckte sich bis zur Hüfte zu. "Es tut mir leid, dass ich euch so angeschrieen habe. Das hätte ich nicht tun sollen und ich bitte euch um Verzeihung. Ich habe die Nerven verloren und hätte es nicht auf euch abladen dürfen." Es fühlte sich gut an, das ausgesprochen zu haben..

"Das ist okay, wir sind deswegen kein bisschen wütend, versprochen. Du warst die ganzen letzten Wochen schon angespannt, es war nur eine Frage der Zeit, bis du mal ausrastest, Leeyum. Wir verstehen das."

Louis nickte zustimmend. "Nur sollten wir über das, was du gesagt hast, sprechen."

"Weil... weil ihr daraus wahrscheinlich eure Schlüsse gezogen habt und jetzt brennt es euch auf der Seele, ob ihr Recht habt?", fragte Liam leise. Er wich den Blicken aus.

"Nun ja..", druckste Zayn herum.

"Ja. Ganz genau.", antwortete Louis stattdessen. "Wir haben damit nicht gerechnet."

"Ich gebe zu, dass ich euch das schon sehr lange verschweige. Die fünf Jahre, die ihr jetzt schon meine Leibwachen seid und auch zwei Jahre davor wusste ich es schon." Gestand Liam. "Mit 14."

Zayn und Louis sahen den Prinzen etwas sehr überrascht an. "Oh. Wow."

Nervös zupfte Liam an seiner Bettdecke herum. "Ich habe es bisher nur euch beiden gesagt... Und Nicola und Perrie. Meine Eltern dürfen das nicht wissen. Niemals."

"Wir hätte es Ihnen auch nicht gesagt.", versicherte Zayn. "Seit du 14 bist also?" Der Leibwächter lächelte breit.

"Ja... da hatte ich auch meinen ersten Kuss. Und danach konnte ich es ohnehin nicht mehr leugnen."

"Und danach gab es niemanden mehr?", fragte Louis neugierig und beugte sich nach vorne.

"Nein, leider nicht." Liam schüttelte den Kopf.

"Mit dem hattest du den Kuss damals denn?" Zayn legte fragend den Kopf schief.

"Ach, da war eine Gruppe Händler hier auf dem Hof. Sie haben damals in einem der Nebengebäude übernachtete und waren auch nur eine knappe Woche da." Liam wurde rot. "Und naja... mit einem davon habe ich mich eben gut verstanden."

"Oh. Das ist schade.", bedauerte der Schwarzhaarige.

"Ich hatte danach wochenlang total den Herzschmerz." Murmelte Liam. "Aber ich war auch erst 14."

"Liebeskummer ist immer unschön, egal, wie alt man ist." Louis klopfte Liam auf die Schulter. "Du hättest es uns früher sagen können, das weißt du hoffentlich."

"Ich glaube auch, aber... ich konnte es mir selber noch nicht so recht eingestehen."

"Und jetzt kannst du es?" Zayn kannte das Gefühl. Für ihn war es damals auch nicht leicht gewesen damit klar zu kommen, sich zu Männern hingezogen zu fühlen.

"Mir selber? Ja. Ich habe mich jetzt so akzeptiert wie ich bin." Der Prinz seufzte leise.

"Hey, das ist gut, ja? Damit klar zu kommen ist wichtig.“ Liam sah Zayn an und legte den Kopf etwas schräg. Das klang wie jemand, der aus Erfahrung sprach. "Wenn du dich selbst nicht akzeptierst, kann es ein anderer auch nicht." Zayn hob die Augenbrauen an, als Louis und der Prinz ihn abwartend ansahen. "Was?"

"Och nichts." Murmelte Louis und sah zu Liam. Vielleicht hatten sie sich doch geirrt und Zayn hatte nichts mit Perrie? Oder doch? Hatte er Liebeskummer wegen ihr?

"Okay...?" Der Leibwächter schüttelte leicht den Kopf. "Wie dem auch sei. Wir lieben dich, egal, ob du einen Mann oder eine Frau möchtest. Du bist trotzdem unser Liam."

"Danke." Flüsterte Liam und lächelte schief. "Das bedeutet mir viel. Ich hatte echt Angst, euch als meine Freunde zu verlieren."

"Oh, Li." Zayn streckte sich, um seinen Freund fest zu drücken. Liam ließ seinen Kopf gegen Zayns Schulter fallen und schloss einen Moment die Augen. Lächelnd rieb Zayn über Liams Rücken und lachte leise, als auch noch Louis dazu kam.

"wir werden für immer deine besten Freunde sein, Liam." Versprach auch Louis.

"Ihr habt keine Ahnung, wie erleichtert ich bin.", nuschelte Liam, der zwischen seinen Leibwachen eingeklemmt war.

"Ich glaube dir das," Sagte Louis leise. "Und ich bin froh, dass du dich uns anvertraut hast. Jetzt verstehen wir dich noch besser."

Der Prinz seufzte leise. "Ich war bei Niall.", platzte es dann aus ihm heraus.

"Wann?" Fragte Louis überrascht. Zayn biss sich hart auf die Lippe. Er hätte sich fast verraten.

"Ähm... Am Freitag."

Louis schnappte nach Luft. "Liam! Etwa allein?"

"Also... Ja?" Liam grinste entschuldigend.

"Du bist so ein Vogel!" Regte sich Louis auf. "Warum machst du sowas? Das ist doch gefährlich."

"Es ist aber nichts passiert. Ich bin durch den Wald geritten, da war niemand."

Tadelnd schüttelte Louis den Kopf. "Und warum warst du da?"

"Ich... Ich wollte ihn sehen und mit ihm reden.", gab Liam zu. "Über... Die Sache mit Männern."

"Oh." Zayn zog die Augenbrauen hoch. "Hast du ihm gesagt, dass du Männer magst?"

"Nein. Ich hab ihn nur ein bisschen ausgefragt." Der Prinz bekam rote Wangen.

"Oh, okay. Und was hat er dir erzählt?" Fragte Zayn neugierig.

"Dass er Männer schon immer interessanter fand und sich nach seinem ersten Freund sicher war, dass es auch so ist. Und es im Grunde das Selbe wie mit einer Frau ist.."

"Das sehe ich auch so." Bekräftigte Zayn den Prinzen. "Ich weiß auch nicht, warum manche Leute so ein Problem damit haben..."

Ein weiteres Mal bekam der Schwarzhaarige skeptische Blicke zugeworfen. "Wir haben noch zusammen gegessen... Und er hat mir sein Zimmer gezeigt."

"Uuuuh." Machten Zayn und Louis gleichzeitig.

Liam klatschte ihnen ein Kissen entgegen. "Nicht so!"

Lachend wehrte Louis das Kissen ab. "Entschuldigung. Du bist ein Prinz, du hast Manieren."

"Wir haben uns die Sterne angesehen. Mehr nicht." Verlegen spielte Liam an seinen Fingern herum.

"Awww, das ist süß." Louis lächelte. "Findest du Niall gut?"

"Ich... Ich weiß nicht." Der Brünette runzelte nachdenklich die Stirn. "Er ist wirklich lieb..."

"Du musst das jetzt auch gar nicht beantworten könne, Li." Beruhigte ihn Zayn. "Ihr kennt euch ja nicht so richtig."

Liam seufzte leise. "Ich meine, selbst wenn, würde es nicht funktionieren."

"Es wäre jedenfalls schwierig." Stimmte Louis zu.

"Ja... Was haltet ihr von Sophia?", fragte Liam dann vorsichtig.

"Sophia? Die finde ich toll." Kam es gleich von Louis. "Viel netter als die anderen Mädchen."

"Ich mag sie auch.", nickte Zayn. "Sie ist super."

"Ich habe mich lange mit ihr unterhalten," Erklärte Liam. "Ihre Ansichten gefallen mir schon."

"Wirst du ihr sagen, dass du sie nicht auf die Art mögen wirst?", fragte Louis leise.

"Ich denke eines Tages muss das schon zu Sprache kommen." Murmelte Liam. "Alles andere wäre unfair, oder?"

"Ja, irgendwie schon." Zayn sah seinen Freund bedrückt an. "Das ist kompliziert, aber wir helfen dir, so gut wie können. Wir Schleusen dich aus dem Schloss zu Niall, wenn du willst und alles, aber besprich so etwas das nächste Mal mit uns, damit wir Bescheid wissen.“

"Ich hatte Angst, dass ihr nein sagt, oder wir erwischt werden... Es war einfach ein Gespräch, dass ich privat und ganz allein mit jemandem führen wollte, der das gleiche Problem hat wie ich. Ihr habt diese Neigung ja beide nicht."

Zayn vermied den Blick zu Liam. Sonst würde er sich noch verraten und er wollte Harry auf keinen Fall min Schwierigkeiten bringen. Louis kniff die Augen zu und sah Zayn an. Mh...

"Ich habe Angst, dass ich niemals glücklich werden kann." Murmelte Liam.

"Sag das nicht. Irgendwann findet jeder Topf seinen Deckel."

"Hast du deinen schon?" Platzte es Louis heraus und er sah Zayn an.

Der Schwarzhaarige schnappte nach Luft. "Ich ..."

Liam grinste. "Louis, du bist fies. Wenn er es nicht zugeben will..."

"Ich kann nicht."

"Zayn." Liam legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich werde dich nicht bestrafen, oder dir deine Beziehung verbieten, okay? Ich würde dir das nie antun.“ Der Schwarzhaarige sah die beiden Jungs vor sich ängstlich an. Er wusste nicht, was das für Auswirkungen haben würde. "Du musst es auch nicht sagen. Ich verstehe, wenn du es für dich behalten willst."

"Es ist nicht so einfach.", flüsterte Zayn. "Ich will nicht, dass es Ärger gibt."

"Weil du jemanden triffst, der hier arbeitet, ja? Und du möchtest niemand mit hineinziehen." Liam nickte. "Das ist ziemlich rücksichtsvoll von dir."

"Lieber kassiere ich den Ärger als er." Der Schwarzhaarige Riss im nächsten Moment die Augen auf und schlug sich die Hand vor den Mund. "Ich meine-"

"Oh mein Gott!" Quietschte Liam. "Ich weiß, wen du triffst!"

"Tust du nicht!"

"Ähm... ich glaube schon.“ Der arme Zayn sah so aus, jeden Moment ohnmächtig zu werden. In was hatte er dich da hinein geritten?! "Ich verrat dich doch nicht, Zaynie." Sagte Liam und griff nach dessen Händen. "Und /ihn/ auch nicht."

"Wer ist denn /er/?", jammerte Louis. Er war überhaupt nicht informiert.

Zayn kaute auf seiner Lippe herum. Das hier alles war ihm so peinlich. "W-warum geht es denn jetzt hier um mich?"

"Louis hat damit angefangen.", Liam lächelte Zayn an. "Es ist okay, du musst nichts sagen, Zayn."

"Jetzt sind wir alle schon so offen." Murmelte Zayn. "Aber Liam? Du musst versprechen, dass ihm nichts passiert. Bitte. "

"Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, ich schwöre es."

"Ich hab Angst, dass er böse auf mich ist."

"Das wird er nicht sein. Er wird eher erleichtert sein, dass es nicht mehr ganz geheim sein muss.“

"Ich ... ich bin seit mehreren Monaten mit ihm zusammen." Gestand Zayn. "Ich liebe ihn."

"So richtig?" Liam sah seine Leibwache aufgeregt an.

"Ja," Zayn nickte und starrte auf seine Füße. "So richtig. Ich kann mir ein Leben ohne ihn einfach nicht mehr vorstellen."

Der Prinz lächelte den Schwarzhaarigen glücklich an. "Ich freue mich für dich, Zayn. Wirklich, Harry und du passt wahnsinnig gut zusammen."

"/Harry/?!", schallte Louis dazwischen und sah seinen besten Freund überrascht an.

Zayn wurde dunkelrot und warf Liam einen Blick zu, der sich die Hände vor den Mund geschlagen hatte. "Ja..."

"Oh mein Gott. Und ich dachte die ganze Zeit, es sei Perrie gewesen."

"Perrie? Oh, Gott nein!" Zayn lachte auf.

"Und... Wie bist du auf Harry gekommen? Ich mein, so oft haben wir im Stall nichts zu tun."

Zayn wurde rot. "Wir haben uns beim Osterfest das erste Mal gesehen und mit einandern gesprochen… danach haben wir uns immer wieder mal gesehen..“ gestand der Dunkelhaarige. "Irgendwann haben wir uns mal wieder unterhalten und es hat gleich so eine Spannung zwischen uns gegeben."

"Wann habt ihr ... Euch zum ersten Mal geküsst?", kam es schüchtern von Liam. Er bekam rote Wangen, aber das interessiert ihn total.

"Etwa zwei Wochen, nachdem wir uns damals das erste Mal länger unterhalten haben. Es hat sich einfach... richtig angefühlt.“ Der Prinz nickte leicht und sah Zayn fasziniert an. Wow. Er könnte ihn mit Sicherheit auch helfen, wenn er Fragen hatte. "Wenn wir uns sehen... dann kribbelt einfach alles." Flüsterte Zayn. "Es fühlt sich genau richtig an."

"Deswegen warst du auch immer in Stall.", murmelte Louis und fuhr sich durch die Haare.

Plötzlich riss Liam die Augen auf. "Du... Freitag!" Stammelte er.

Zayn hob wissend die Augenbrauen an. "Ich hab Alles mitbekommen.“

"Was? Worum geht es?" Fragte Louis verwirrt. "Was war Freitag?"

"Ich war doch bei Niall.", nuschelte Liam. "Und als ich aus dem Stall gegangen bin, bin ich in Harry gerannt."

"Und ich durfte Liam keine Szene machen, dass er abgehauen ist, weil ich sonst hätte erzählen müssen, dass ich nachts im Stall war."

"Das ist die Heimlichtuerei.", seufzte Louis. "Du kannst nachts so oft in den Stall, wie du willst, Zee. So lange du Liam nicht vernachlässigst. Die neuen Wachen, die wir haben, kannst du nämlich in den Harz kicken."

"Ich weiß... es tut mir auch leid, dass ich so unzuverlässig war. Nur... nein. Es gibt keine Entschuldigung. Ich muss meinen Job machen."

"Es ist okay, Zayn. Es ist ja nichts passiert.", beruhigte Liam ihn. "Ich würde dich auch nie rauswerfen, das weißt du."

"Versprechen wir uns, dass wir in Zukunft immer ehrlich sind?" Bat Louis leise.

Zayn sah seinen besten Freund einen Moment lang an, bevor er zu ihm krabbelte und sich auf ihn schmiss. "Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe, Lou."

Überrascht klopft Louis Zayn auf den Rücken, nachdem sie zusammen umgekippt waren. "Ich fühle mich ausgeschlossen, wenn du weißt, dass ich was weiß, was du nicht sagen willst."

"Ich wollte Harry nicht in Schwierigkeiten bringen. Er ist doch erst neunzehn, wenn er gefeuert wird, hat er gar nichts."

"Das verstehe ich." Nuschelte louis.

Zayn seufzte leise. "Er ist klasse, weißt du? Ich hab noch nie jemanden getroffen, der mich von der ersten Sekunde an so fasziniert hat wie er."

Liam lächelte. "Ich freue mich für dich." Sagte er ehrlich.

"Und für dich finden wir auch noch jemanden. Niall wäre doch wirklich gut. Ich meine, er mag dich. Wenn ihr euch öfter sehen würdet, könnte sich da mehr entwickeln.", plapperte Louis plötzlich drauf los.

Liam sah Louis lange an. "Das ist nicht dein ernst, oder?"

Der Ältere senkte den Blick. "Verzeihung.", murmelte er.

"Ich meine... stell dir doch mal vor... wie solllte ich das machen? Ich /heirate/ in ein paar Wochen... Wie sehr würde ich jemanden verletzen, wenn ich jetzt eine Affäre mit jemandem beginnen würde? Ich bin nicht verknallt in ihn, aber wehtun will ich ihm auch nicht." Sagte Liam leise.

"Wir finden eine Lösung, Liam. Sophia scheint mir eine gute Partie zu sein. Wenn sie /es/ weiß... Können wir vielleicht irgendwie was austüfteln. Du kannst nicht ändern, dass Frauen dich nicht anziehen, Leeyum. Und das sollst du auch nicht. Das bist /du/ und nur, weil die Gesellschaft das nicht gerne sieht, heißt es nicht, dass du dich verstellen musst." Zayn lehnte sich gegen einen der Bettpfosten.

"Danke..." Murmlete der Prinz und spielte an seinen Fingern herum. "Du, Zayn?" Fragte er gedehnt.

"Ja?" Der Schwarzhaarige lächelte. Liam bekam rote Wangen und versuchte den Satz heraus zu bringen, der ihm auf der Seele lag. Aber er schämte sich zu sehr.

Louis sah zwischen den beiden hin und her. "Ich werden auf die Toilette gehen.", verkündete er. Er spürte, dass das eher etwas zwischen Gleichgesinnten war. Liams Ohren färbten sich noch dunkler, und er vermied es, jemanden anzusehen.

"Liam." Zayn setzte sich wieder auf. "Dir muss nichts peinlich sein."

"Ist es aber." Nuschelte der Prinz.

"Was möchtest du wissen? Es gibt keine blöden Fragen."

"Ob... ähm... schläfst du mit Harry?" fragte Liam verlegen.

"Ja.", Zayn nickte lächelnd. "Es ist jedes Mal unheimlich toll."

Liam nickte und zupfte Federn aus seinem Kissen. "Hattest du jemanden, mit dem du über all das reden konntest? Flüsterte Liam.

"Nein, leider nicht." Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Meine Eltern wissen es nicht, meine Schwestern auch nicht."

"Von mir wissen es vier Leute... 5, wenn man den Typen mit einrechnet, den ich geküsst habe.."

"Ich hab mir alles , wie soll ich sagen, selbst beigebracht klingt blöd, aber du verstehst, was ich meine, oder?"

"Ja, schon." Liam nickte. "T-tt... tut es weh?"

"Ich will dich nicht anlügen, also ja. Es schmerzt bei den ersten paar Malen schon sehr. Wenn man es nicht gewöhnt ist, dauert es einfach etwas. Nach dem dritten, oder vierten Mal hatte ich auch keine Schmerzen mehr."

"Okay." Liam fragte sich, ob sein Kopf so rot war, wie warm. Er schwitzte unglaublich.

"Dein Kopf platzt gleich, Li." Zayn grinste leicht. "Es ist alles gut, ja? Ich erklär dir gerne Alles, oder wenn du reden willst bin ich auch da."

"Danke, Zayn." Flüsterte Liam und schaffte es, seiner Leibwache in die Augen zu sehen. "Und ich steh immer an deiner Seite, ja? Du und Harry, ihr müsst euch keine Sorgen machen."

"Ich danke dir. Du hättest auch ganz anders reagieren können."

"Ja... das stimmt. Aber deswegen verstehen wir uns so gut. Weil ich eben nicht so bin wie meine Eltern oder Ruth."

"Nun, sie haben eigenen Ansichten, ja.", gab die Leibwache zu.

"Und... ihr findet auch, dass ich versuchen sollte, Sophia besser kennen zu lernen? Ich meine... sie ist toll, vielleicht leibe ich sie eines Tages.." Versuchte sich Liam selber Hoffnung zu machen.

"Ich denke nicht, dass du jemals eine Frau lieben wirst."

Leise seufzte der Prinz. "Ich dachte, ich könnte es... aber... es kommt nicht. Es fühlt sich nicht richtig an."

"Dann soll es nicht so sein." Zayn zuckte mit den Achseln. "Und das kannst du nicht ändern. Ich konnte es auch nicht, glaub mir."

"Hast du es versucht?" Fragte Liam neugierig.

"Ja, war nicht so toll.", murmelte der Leibwächter und sah aus dem Fenster in Liams Zimmer.

Liam nickte und dachte lange nach. "Und Harry mag dich auch so gern wie du ihn?"

Auf Zayns Gesicht breitete sich ein glückliches Strahlen aus. "Ich habe ihm vor ein paar Tagen gesagt, dass ich ihn liebe und er hat es erwidert."

"Awwww," entfuhr es Liam und er drückte Zayns Knie. "Das freut mich. Für euch beide."

"Danke, Li. Das bedeute mir viel."

"Seid einfach vorsichtig, okay? Dass euch niemand erwischt und verrät."

"Ja, wir passen auf." Zayn nickte mt einem Lächeln.

Liam gähnte aluf und lächelte Zayn müde an. "Jung sein ist schon echt kompliziert."

"Das ist es selbst, wenn man älter ist." Sie schwiegen einige Minuten. "Hast du mit Niall noch über etwas anderes gesprochen?", fragte er dann vorsichtig und sah Liam aufmerksam an.

"Nicht über viel spannendes, soweit ich mich erinnere." Liam dachte nach.

"In Ordnung. Und du findest ihn interessant? Also, schon etwas mehr als jetzt zum Beispiel mich oder Louis?"

"Naja... ich habe über euch beide nie in diesem Zusammenhang nachgedacht, da kann ich das schwer beurteilen."

Zayn lachte leise. "Ja, das war ein blöder Vergleich. Aber wie gesagt, wenn du es noch nicht weißt, ist es in Ordnung. Lern ihn besser kennen, dann kommst du von ganz alleine darauf."

"Niall ist ein lieber Kerl, er mag es, den Sternenhimmel zu sehen und er liest."

"Alles, was du auch magst.", stellte der Ältere fest.

"Stimmt... Er ist wie Sophia. Nur in männlich."

"Mhm." Zayn machte ein nachdenkliches Gesicht.

"Ich habe ja noch ein paar Gelegnheiten mit den Mädchen in Kontakt zu kommen," erklärte Liam und gähnte nochmal. "Ich werde versuchen, mich mit ihnen zu unterhalten und sie besser kennen zu lernen."

"Sie sind alle nicht wie Sophia.", murmelte Zayn.

"Ich würde sie jetzt nicht unbedingt als maskulin bezeichnen, aber sie ist auf jeden fall weniger Puppenhaft."

"Sie hat ein starke Persönlichkeit."

"Und sie ist klug." Fügte Liam hinzu.

"Das auch, ja. Wann sprechen deine Eltern so richtig mit den Mädchen?"

"Das weiß ich nicht, ich schätze auf dem Ball oder wenn ich mich für drei von ihnen entschieden habe…"

"Auch noch drei. Bisher haben wir ja nur zwei." Zayn seufzte leise.

"Zwei mit denen ich mich verstehe... Aber ich muss auch noch eine dritte einladen, hier zu bleiben - auch wenn ich weiß, dass ich sie nicht heiraten will."

"Keine von Finnland. Inès und Sophia behältst du hier, oder? Damit deine Eltern zufrieden sind."

"Genau. Die beiden sind die einzigen, die mich nicht die ganze Zeit anfassen." Stimmte Liam zu. "Oh Gott, die Finninen müssen weg."

"Vielleicht noch Elena, die Schwedin. Sie war auch nett, zwar etwas anhänglich, aber noch in Ordnung. Die aus Irland und Italien waren auch sehr lieb.“

"Ja, du hast Recht, sie waren auch nicht so schrecklich." Liam nickte. "Am Tag nach dem ball muss ich verkünden, wer nach Hause fährt."

"Hm. Ich will nicht in deiner Haut stecken.", Zayn grinste leicht.

“Ich auch nicht, Zaynie. Das kannst du mir glauben." Liam rieb sie die roten Augen

"Ich halte dich unnötig wach, Entschuldigung. Du solltest wirklich schlafen."

"Du hälst mich nicht wach, Zayn. Ich bin dir dankbar für dieses intensive Gespräch. Für deine Hilfe, und dass du so offen warst."

"Immer, Liam. Versprochen, du kannst jederzeit zu mir kommen." Der Leibwächter sprang von Liams Bett und wuschelte ihm durch die Haare. "Schlaf dich aus. "

"Gute Nacht Zayn." Liam schlüpfte unter seine Decke. "Wenn du Lou oder Harry siehst, sag ihnen das auch."

"Werde ich tun. Schlaf gut, wir wecken dich morgen irgendwann." Zayn ging zur Tür. "Und mach dir keinen Kopf. Wir bekommen das hin."

"Mh.Mh." Liam machte die Augen zu und seufzte leise. "Bestimmt."

Leise Schloss Zayn die Tür hinter sich und blieb vor der Tür stehen. Liam wusste von ihm und Harry, ebenso Louis. Liam, der heiraten sollte, möchte Männer anstatt Frauen und hatte eine Scharr von Frauen im Schloss sitzen von denen er eine zu Frau nehmen sollte.

Wie sollten sie das alles nur hinbekommen?



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Kapitel achtzehn




Kapitel achtzehn


"Sophia... So-ph-iiiia.... Soph!" Eine quengelige Stimme drang in die Träume der jungen Frau ein und kalte Hände versuchten sie zu schubsen. "Mir ist langweilig." Ungeduldig starrte Daisy ihre Schwester an. Diese hatte ihr versprochen, dass sie ganz früh aufstehen und zu den Pferden gehen würden - leider war Sophia alles andere als ein Frühaufsteher...

Grummelnd rollte sich die ältere Schwester auf die Seite und zog die Decke über ihren Kopf. "Lass mich."

"Du hast gesagt wir gehen reiten!", beharrte Daisy.

"Ich hab gesagt /vielleicht/."

"Pffff." Daisy schnaubte. Dann überlegte sie einen Augenblick. "Dann... dann geh ich eben allein"

Keine Sekunde später schreckte Sophia nach oben und knallte gerade Wegs mit Daisys Dickschädel zusammen. "Herrgott.", zischte sie leise und hielt sich die Stirn.

"Auuuu!" Jammerte Daisy.

"Warum hast du auch so einen harten Kopf?!", murrend richtete Sophia sich richtig auf. "Komm her. Tut mir leid, ich hab nicht bemerkt, dass du neben mir sitzt.“ Mit einem Schmollmund kuschelte sich Daisy an Sophia ran und unter deren Decke. Sie war schon eine Weile im kühlen Schloss unterwegs gewesen.

"Du bist eisig kalt, Daisy.", tadelte Sophia und wickelte die Jüngere in die Decke ein.

"Ich habe mich ein bisschen umgeguckt." Murmelte die jüngere Schwester.

"Hast du was Interessantes entdeckt?" Gähnend fuhr sich Sophia durch das Chaos von Haaren auf ihrem Kopf.

"Einen Geheimgang in der Bibliothek, ansonsten nichts spannendes." Murmelte Daisy und schmiegte sich an Sophia.

"Einen Geheimgang?" Überrascht musterte Sophia ihre Schwester.

"Hinter einem der Regale. Bin aber nicht reingegangen. Am Ende ist da noch ein Monster drin."

Die Ältere lachte leise. "Sehr weise. Wir können irgendwann mal zusammen schauen gehen."

"Nach dem Ausreiten." Man hörte wie schelmisch Daisy dabei grinste.

"Du weißt, dass ich Pferde nicht mag.", stöhnte Sophia und robbte aus dem Bett. "Ich geh mich anziehen."

Daisy kicherte. "Aber  mich magst du, und ich bin deine Lieblingsschwester."

"Ich hab keine große Auswahl für eine andere.", stichelte Sophia und schlüpfte in frische Klamotten, bevor sie sich etwas Parfum in den Ausschnitt sprühte.

Daisy beobachtete ihre große Schwester und knabberte sich auf der Lippe herum. Gestern waren zwei der Prinzessinnen ziemlich fies zu ihr gewesen, aber sie wollte auch nicht lästern.

"Ist alles in Ordnung?" Sophia musterte die Jüngere besorgt. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck nur zu gut.

"Mh... ja... nein... irgendwie nicht."

"Was ist passiert? Hat dir jemand was gemacht?!"

"Ich soll doch nicht schlecht über andere sprechen." Murmelte Daisy beschämt.

"Du redest nicht schlecht über andere, wenn sie die etwas gemacht haben und du es mir erzählst, Daisy."

"Naja..." Die kleine sah zu Boden. "Diese beiden Blonden... die mit den piepsigen Stimmen... die haben gesagt, dass ich hässlich wäre und Platzverschwendung sei... ich würde nur nerven, weil ich noch ein kleines Kind bin." Erzählte sie traurig. "Dann haben sie meinen Saft ausgekippt, gelacht und gesagt, dass ich ein ungeschickter Trampel sei."

Wütend kniff Sophia die Augen zusammen. "Ich regle das.“ Ehe Daisy auch nur einatmen konnte, war ihre Schwester schon durch die Tür verschwunden.

Aufgebracht schoss die Spanierin durch die Gänge des Schlosses, bis sie im Speisesaal ankam, in dem alle Mädchen und auch Liam mit dessen Schwestern saßen. Dass sie aussah, wie eine Vogelscheuche, ignorierte sie.

Alle Blicke richteten sich auf sie, als sie die Tür Aufriss und diese gegen die Wand knallte. Einen Moment lang scannte sie den Raum mit ihren Augen ab, bevor sie Mirja und Ella erblickte. "Ihr Zwei!", knurrte sie wütend und ging geradewegs auf die beiden zu.

Etwas erschrocken wichen die beiden zurück, als sich das unfrisierte Mädchen ihnen mit rotem Kopf näherte. "Was fällt euch beiden eigentlich ein, ein kleines Mädchen zu beleidigen und auszulachen? Habt ihr eigentlich keine Manieren?! Meine Schwester ist noch nicht mal halb so alt wie ihr und hat bereits mehr Anstand als ihr beide zusammen! Ihr solltet euch schämen, euch so zu betragen!

So benehmen sich keine Frauen eures Standes - sondern Waschweiber und ungezogener Bälger! Sollte ich eine von euch jemals wieder in der Nähe meiner Schwester sehen, oder auch nur wie ihr sie schräg anguckt, dann lernt ihr mich aber kennen!" Schnaubend richtete sich die Spanierin auf. "Schlimm genug, dass ihr euch gegenseitig schlecht macht und hinter dem Rücken der anderen lästert. Aber ein Kind da mit hineinziehen um sich überlegen zu fühlen? Ihr beide seid ekelhaft."

Liam hob überrascht die Augenbrauen an und erhob sich. "Wie bitte?" Er warf den Zwillingen einen argwöhnischen Blick zu.

"Daisy hat gesagt, sie hätten ihr gesagt, sie sei hässlich, eine kleine Platzverschwendung und wer weiß was noch alles!" Sophia stemmte eine Hand in die Hüfte. "Dann haben sie ihren Becher umgestoßen und ihr gesagt, dass sie ein Trampel sei!"

"Das stimmt nicht-"

"Seit ruhig.", schnitt Liam Mirja das Wort ab und funkelte sie an. "Ich dudle solch ein Verhalten nicht."

"Wer so mit Schwächeren umgeht wird keine gute Königin." kam es leise von Inès. "Ganz und gar nicht."

Die Zwillinge schnappten nach Luft. "Und du denkst, dass du was besser wärst? Du bekommst den Mund ja nicht mal auf."

"Mirja.", Liam fauchte schon fast. "Ihr könnt gehen und eure Sachen packen."

Sophia hätte fast laut applaudiert. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich die restlichen Mädchen erleichtert ansahen. "Eure Kutsche wird in einer halben Stunde bereit stehen, dann möchte ich euch beide hier nicht mehr sehen." Liam schob seinen Stuhl an den Tisch. "Wo ist Daisy?"

"Sie ist in meinem Zimmer. Sie möchte auch nicht zum Essen kommen."

"Das versteh ich. Willst du ihr etwas zu essen mitbringen?"

"Gern. Aber sie drängt schon darauf ausreiten zu gehen."

Liam lächelte. "Ich pack euch was zusammen, das könnt ihr mitnehmen."

"Danke, eure Hoheit. Das ist sehr gütig." Die anderen mussten nicht unbedingt wissen, dass sie Liam duzte.

"Selbstverständlich. Ich bring euch die Tasche dann um Stall, ja? Kümmere dich um die Kleine."

"Danke, vielen Dank." Sophia strahlte und verließ den Saal. Na, wie hatte sie das hinbekommen!

Liam drehte sich wieder zum Tisch und kniff die Augen zusammen. "Ich bitte euch noch einmal höflich, jetzt zu gehen, bevor ich die Wachen das erledigen lasse.“ Zayn und Louis rückten wie auf Kommando einen Schritt näher und sahen die Mädchen grimmig an.

Mirja und Ella setzten zu einer Antwort an, wurden aber von Grace, der irischen Prinzessin, unterbrochen. "Geht doch einfach und macht es uns nicht so schwer. Keiner mag euch hier, falls ihr es nicht bemerkt habt."

Liam klappte der Mund auf. Oho.

"Genau", Inès rümpfte die Nase. "Lasst uns einfach in Ruhe, geht mit Gott - aber geht."

Zayn und Louis lachten leise, wurden dann aber sofort wieder ernst. "Wir bringen euch auf eure Zimmer."

Die beiden Mädchen wurden von den Wachen aus dem Raum eskortiert. "Dann soll er doch das Mannsweib nehmen." Zischte Ella ihrer Schwester zu.

"Gott sei Dank." Elena atmete erleichtert aus. "Die Zwei gingen mir auf den Keks."

"Nicht nur dir." Rutschte es Liam heraus.

Die Prinzessinnen kicherten alle vergnügt. "Sie waren wirklich schlimm.", bescherte Matilde sich mit ihrem starken italienischen Akzent. "Sie haben immer nur schlecht über uns alle gesprochen und waren immer sehr unfreundlich zu Sophia."

"Und übereinander haben auch ganz schreckliche Sachen gesagt." Murmelte Inès. "So eine Frau hat keine Ehre und keinen Anstand."

Liam hörte den Mädchen interessiert zu, während er Sophia und Daisy ein Vesper Packet zusammenstellte. "Als ich mit Mirja alleine war, hat sie sehr schlecht über ihre Schwester gesprochen.", offenbarte er.

"So war sie die ganze Zeit." Erklärten die Mädchen. "Über euch haben sie auch einige Dinge gesagt.“

"Ach ja?" Der Prinz runzelte die Stirn.

"Ja, dass ihr eine tolle Paar währt und sie euch unbedingt heiraten wollen, um Königin von Großbritannien zu werden. Und dass sie euch schon genug heiß machen würden, damit ihr auch ja sie nehmt. Und alle anderen würden sie ausstechen, damit wir weg geschickt werden."

Liam hielt sich die Hände vor das Gesicht. "Um Gottes Willen.", nuschelte er in seine Handflächen und stöhnte leise.

"Aber jetzt sind wir ja eine nettere Runde." Inès lachte leise.

"Ich will auch gar kein Streit mit jemandem.", meldete Grace sich zu Wort. Sie verstand sich mit allen ziemlich gut.

"Dann lasst uns doch weiter ganz gemütlich frühstücken."

"Ich bring das hier geschwind zum Stall, macht ruhig weiter. Ich bin gleich wieder bei euch." Liam stand auf und nahm das Packet in die Hände.

"Das kann ich von mir aus übernehmen, mein Prinz." Bot sich da Zayn an. "Dann müsst ihr eure Reuende Gesellschaft nicht allein lassen." Und er hoffte natürlich einen kurzen Zusammenstoß mit einem gewissen Stalljungen zu haben.

"Oh, natürlich, Zayn. Danke dir. Lass dir Zeit, Louis ja hier." Er grinste schief.

"Danke, Prinz Liam." Zayn nahm ihm das Essen ab. "Ich beeile mich auch."

"Geh, wir kommen zurecht."


+


"Perrie ist unheimlich nett!", erzählte Daisy aufgeregt, als sie mit Sophia über die Wiese lief. Sie hatte bisher immer nur von der Reitlehrerin erzählt.

Sophia lachte. "Dann musst du sie mir gleich mal vorstellen." Es war süß, dass die Kleine offenbar ein neues Idol hatte.

"Sie hat ganz helle, schöne Haare." Daisy strahlte ihre Schwester an.

"Wow, also sie ist Blond? Ja, das haben wir bei uns in Spanien nicht oft."

"Ja, und sie sind länger als deine!"

"Wirklich? Wow." Sophia legte ihr einen Arm um die Schulter. "Du scheinst sie sehr zu bewundern."

"Ich mag sie. Sie kann ganz toll reiten." Hibbelig sprang Daisy zur Tür des Stalles und öffnete sie. "Perrie?"

"Ja. Ein Moment!", kam es lachend aus der hinteren Ecke des Stalles und man hörte, wie Kisten über den Boden gezogen wurden.

Sophia folgte ihrer kleinen Schwester mit etwas Abstand. Oh Gott... sie mochte keine Pferde...

"Daisy, meine Süße." Eine junge Frau tauchte hinter einer Holzwand auf und lächelte breit. "Oh, hallo." Sophia wurde von blauen Augen aufmerksam gemustert.

Sophia machte ein überraschtes Gesicht. Sie hatte noch nie so einen wilden blonden Lockenschopf gesehen. "Hallo... ich bin Sophia. Daisys Schwester."

"Ich hab es mir gedacht, die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen." Perrie hielt Sophia die Hand entgegen. "Perrie, ich bin die Reitlehrerin des Schlosses."

"Freut mich." Sophia sah sich um. "Ich... ich bin nicht gerade ein Pferdefan." Gestand sie. "Aber ich habe versprochen mit meiner Schwester in den Stall zu kommen."

Mit gerunzelter Stirn ließ Pierre ihre Hand wieder sinken. "Wir werden dich von ihnen überzeugen können."

"Ja! Sophia, du sollst auch mal reiten."

"Ich weiß nicht..." Skeptisch betrachtete Sophia die Pferde neben sich.

"Es ist ganz einfach.", meinte Perrie und streichelte den Hals von Liams Stute.

"Das ist das Pferd des Prinzen." Erzählte Daisy stolz. "Sie ist ganz lieb."

"Willow. Aber ich lass dich für den Anfang lieber mit einer anderen reiten." Perrie winkte Sophia hinter sich her. "Du kannst dir Percy schon einmal fertig machen, Daisy.", rief sie über ihre Schulter und richtete ihre enge Reithose, während dem Laufen.

Fasziniert starrte Sophia die Haare der Frau vor ihr an. Und, dass auch sie eine Hose trug. Niemand hier trug Hosen - zumindest keine Frau.

"So. Die süße hier, ist Lyra. Noch ganz jung, erst vier Jahre alt." Perrie blieb vor einer Box stehen, in der ein Braun-schwarze geflecktes Pferd stand und zufrieden Heu fraß.

"Du trägst eine Hose." Rutschte es Sophia unvermittelt heraus.

Die Blondine sah verwirrt an sich herunter. "Ja? Das ist wesentlich bequemer und praktischer beim reiten, mit einem Kleid geht das schlecht."

"Ich trage lieber Hosen, wenn ich mit dem Schwert kämpfe. Aber bei mir daheim darf ich das beides nicht." Murmelte Sophia frustriert.

"Du kannst kämpfen?" Perrie sah die junge Frau vor sich beeindruckt an.

"Ja, mein Vater hat es mir beigebracht." Sie grinste schief. "Ich habe gegen Louis gekämpft und gewonnen."

"Nein!" Die Reitlehrerin bekam große Augen. "Das hat noch keiner geschafft."

"Ja", Sophia lachte. "Das war ziemlich super."

"Der möchte ich nicht im Dunkeln begegnen." Perrie grinste breit.

"Ich bin ganz harmlos." Lachte Sophia auf. Sie fischte eine Karotte aus einem Eimer. "Sie mögen Karotten oder?"

"Äpfel auch, ja." Nickend lehnte sich Perrie gegen den Holzbalken neben sich und musterte Sophia. Die Spanierin war sehr hübsch. "Du hast tolle Haare.", bemerkte sie und zwirbelte eine Strähne von Sophias langen brauen Haaren um ihren Zeigefinger.

Sophia lachte und grinste leicht. "Ich bin neidisch darauf, wie blond du bist. Bei uns daheim hat niemand solche Haare wie du.“

Lächelnd ließ Perrie die Haare wieder an ihren Platz fallen und öffnete die Box der Tür. "Bei uns gibt es auch wenig blonde Menschen."

Sophia trat hastig einen Schritt zurück, als das zierliche Pferd vor ihr einen begeisterten Schritt nach vorne machte, Aber wenn hier jemand Karotten in der Hand hatte, waren die immer für sie.

"Keine Angst. Lyra ist ganz ruhig. Etwas verspielt, aber wirklich lieb." Die Blondine streichelte Lyras Kopf. "Sie will die Karotten.", erklärte sie grinsend. "Sie bekommt immer welche, da hat sie sich dran gewöhnt."

"Oh, ach so." Sophia warf einen Blick auf ihre Hände. Mit skeptisch verzogenem Mund reichte sie das Gemüse in Richtung des Pferdes. Bestimm fraß das Ding jetzt ihre Hand mit! Sie war ziemlich erstaunt darüber, sanft die Stute die Karotte  aus ihrer Hand zupfte.

"braves Mädchen." Zufrieden wuschelte Perrie durch Lyras dunkle Mähne. "war gar nicht so schlimm, oder?"

"Sie ist ganz vorsichtig." Mit angehaltenem Atem strich Sophia dem Pferd über die Nase. "Ganz weich."

"Sie liebt Menschen.", erzählte Perrie und holte die Stute aus ihrer Box. "Sie wird beim reiten manchmal etwas wild, da überkommt es sie, weil sie einfach gerne durch die Landschaft wetzt."

"Ich habe es immer vermieden, reiten zu lernen." Erklärte Sophia und ging ein Stück aus dem Weg. "Ich fühl mich auf zwei Beinen am sichersten." Aber dieses Pferd war ja nicht so groß, und es klang als wüsste Perrie, was sie tat.

"Hier hast du einfach vier mehr." Lächelnd bugsierte die Reitlehrerin das Pferd nach draußen, auf dem Weg schnappte sie sich ein Geschirr und legte es um Lyras Kopf, als sie draußen standen. "Hier, halt sie mal fest. Ich hole einen Sattel."

"Öhm." Ehe sich Sophia versah, hielt sie das Pferd fest und Perrie war verschwunden. "Okay... Sophia, du schaffst das." Redete sie sich ein. "Ich mag doch keine Pferde", jammerte sie leise.

Lyra interessiert das relativ wenig, sie sah sich neugierig um, bevor sie einen beherzten Schritt nach vorne machte um zu eine saftigen Stelle Gras zu kommen.

"Uha!" Sophia flog dem Tier quasi hinterher und schaffte es gerade so, nicht auf die Nase zu fallen.

Keine Sekunde zu spät kam Perrie wieder aus dem Stall und hechtete nach vorne zum Sophia aufzufangen. "Aufpassen.", lachte sie und stellte die junge Frau wieder auf ihre Füße.

"Das böse, kleine Monster." brummelte Sophia, während die Stute mit schwarzen, unschuldigen Augen herübersah und dann unschuldig anfing, Gras zu fressen.

Kichernd löste Perrie ihre Arme von Sophia und grinste sie an. "Sie ist etwas kräftig.

"Und da soll ich mich drauf setzen?" Fragte die junge Lady zweifelnd.

"Natürlich. Sie ist das perfekte Pferd dafür. Hier. Den kannst du ihr umlegen." Sophia wurde ein Schwerer Sattel in die Arme geworden. "Ich schau mal nach Daisy."

"Ja... klar." Dann stand Sophia allein da und beäugte das Pferd. "Wehe, du läufst mir weg." Brummte sie.

"Klappt alles, Daisy?" Perrie sah grinsend zu der Kleineren hoch, die auf ihrem Pferd saß.

"Sicher." Daisy strahlte und schlang ihre Arme um den Hals des Pferdes. Sie gab ihm einen Kuss zwischen die Ohren. "Ich versteh gar nicht, warum Sophia das nicht toll findet."

"Vielleicht können wir sie die Tage noch von den süßen überzeugen." Perrie zwinkerte. "Du kannst los legen, geh einfach auf die Rennbahn."

"Okay, danke, Perrie." Die Jüngere strahlte und wies ihr Pferd sanft an, loszulaufen. Sie konnte super mit Pferden umgehen.

Zufrieden ging Perrie wieder zu Sophia und unterdrückte ein Lachen, als sie sah, wie Lyra sich hingelegt hatte und die Braunhaarige etwas unbeholfen daneben stand.

"Ach, das ist doch alles bescheuert", murmelte Sophia. Lyra schnaubte glücklich, rollte sich auf den Rücken und wälzte sich voller Wonne im Staub.

"Sie ist glücklich.", bemerkte Perrie schmunzelnd und stellte sich neben Sophia.

"Das ist ja schön für sie." Noch immer hatte Sophia den unhandlichen Sattel im Arm. "Sie hat sich einfach fallen lassen." Klagte sie.

"Gib das mal her. Der wird dir noch zu schwer." Keine Minute später lag der Sattel auf dem Boden und die Beiden sagen Lyra mehr oder weniger begeistert zu. "Das liebt sie, Lyra könnte das stundenlang machen."

"Ich mach solche Geräusche, wenn ich morgens nicht aufstehen möchte." Grinste Sophia.

"Ich bin wach, bevor die Sonne aufgeht und versorg zusammen mit Harry die Pferde.", meinte Perrie und lächelte.

"Also, ich könnte niemals so früh aufstehen und arbeiten." Sophia schüttelte den Kopf. "Dafür lese ich abends zu lange. Ich muss immer ausschlafen deswegen."

"Ich mach es gerne, da stört es mich nicht. Und hier ist das Arbeiten angenehm, ich war auch schon auf Höfen, die ziemlich... streng waren."

"Wie ist das denn hier?" Fragte Sophia vorsichtig nach. Sie wollte lieber wissen, worauf sie sich hier einlassen würde.

"Klasse, wirklich. Liam- der Prinz ist wirklich lieb, seine Eltern haben manchmal ihre Tage, da willst du sie nicht antreffen, aber das war schon immer so."

"Mit Liam habe ich mich bisher super verstanden." Erzählte Sophia. "Er hat eine angenehme Haltung zu vielen Dingen."

"Ja, das stimmt. Er denkt ganz anders als seine Eltern.", stimmte Perrie zu und grinste, als Lyra sich erhob und Sophia mit ihrem Kopf anstieß.

"Ach, jetzt willst du kuscheln?" Grinste Sophia.

"Ich helfe dir mit dem Sattel.", bot Perrie an.

"Danke. Nein... jetzt kau mich nicht auch noch an. Perrieeeee." Sophia versuchte ihren Ärmel aus dem Maul des Pferdes zu ziehen.

"Zieh einfach. Der ist es kaputt.", sagte die Angesprochene amüsiert und machte sich daran, den Sattel auf Lyras Rücken zu befestigen.

"Kleines Monster." Flüsterte Sophia. Sie seufzte leise, als Lyra sie mit ihren treuen Augen anblickte. "Jetzt guck nicht noch so niedlich."

"Das hat sie drauf. Schuldgefühl kann sie dir vermitteln wie sonst was.", kam es unter dem Pferd hervor. Perrie krabbelte auf dem Boden herum, um die Schlaufen des Sattels fest zu ziehen.

"Ja, das Oberteil kann ich wegwerfen... aber was soll's." Sophia lachte. "Ich kann ihr nicht böse sein."

"Mhm. Hilf mir mal."

"Okay, was kann ich tun?" Fragte Sophia und brachte ihr Hemd in Sicherheit. "Aus. Nicht anknabbern."

"Komm mal hier runter. Du musst die Schlaufe für mich runter ziehen.“ Seufzend ließ sich Sophia auf den Boden herab und kroch auch unter das arme Pferd. "Mach nicht so ein Gesicht. Daisy kann es kaum abwartend, mit uns auszureiten. Hier, halt das Fest und zieh es ein wenig runter." Perrie drückte Sophia ein Lederband in die Hand.

Sophia nickte und zog daran. "Übrigens hat Liam heute Morgen zwei Prinzessinnen rausgeworfen. Einfach beim Frühstück." Erzählte Sophia.

"Wirklich?" Überrascht sah Perrie die Spanierin vor sich mit großen Augen an.

"Ja, die beiden aus Finnland. Sie haben Daisy gehänselt, das konnte ich nicht zulassen."

"Dumme Hühner. Ich mochte sie von Anfang an nicht."

"Keiner mochte sie. Ich bin froh, dass sie weg sind." Sophia grinste die Reitlehrerin neben sich an.

"Ich hab sie nur einmal getroffen, das hat mir- ah!" Perrie verlor das Gleichgewicht, immerhin saß sie die ganzen Zeit auf den Fersen, und flog geradewegs auf Sophia.

Überrascht fing Sophia sie auf. "Vorsicht." Lachte sie. "So umwerfend waren sie wirklich nicht."

Mit hochrotem Kopf lag die Blondine auf dem zierlichen Körper unter sich. "Verzeihung."

"Keine große Sache, ich bin nicht zerbrechlich. Hast du dir auch nicht wehgetan?"

"Nein, gar nicht." Eilig nahm Perrie ihre Hände weg, die auf Sophias Brustkorb gelandet waren und richtete sich auf. "Ich hab das Gleichgewicht Verloren."

"Das hab ich gemerkt." Sophia grinste schief. "Das werde ich wohl auch, wenn ich mich da gleich drauf setze... also auf das Pferd."

Verlegen räusperte Perrie sich und stand auf. "Ich bleib neben dir, versprochen. Wenn was sein sollte, fang ich dich auf." Sie hielt der Braunhaarige eine Hand zum Aufstehen hin.

"Dann wären wir ja quitt." Sophia ließ sich hochhelfen. "Gut. Dann mal ran an den Speck."

"Aufsteigen ist ganz einfach. Du hakst deinen Fuß hier ein..." Perrie deutelte auf die Metallschlaufe. "Und schwingst dich mit dem anderen Bein über den Rücken von Lyra. Streichle sie vorher, damit sie weiß, dass du da bist und sie sich nicht erschreckt. Wenn ein Pferd austretet, kann sehr wehtun."

"Okay. Das sollte ich hinkriegen, ungeschickt bin ich ja nicht." Sophia atmete tief durch. "Ich kann es kaum glauben, dass ich das mache." Sie schüttelte den Kopf. Dann strich sie dem Pferd über den Hals und schwang sich auf den Rücken des Tieres.

Perrie lächelte breit, als Sophia richtig saß und hielt Lyra fest. "Sehr gut. Wir-"

"Halt!" Zayn kam, mit einem Rucksack in der Hand,  angejoggt. "Euer Essen, Sophia."

"Oh, hallo Zayn." Sophia lächelte. "Das ist aber lieb, dass du uns das herbringst." Vorsichtig griff sie nach der Tasche "Sind die dummen Puten schon weg?"

"Wir haben sie grad weggebracht.", nickte der Schwarzhaarige. "Lasst es euch schmecken." Er sah Perrie an. "Ist Harry da?"

"Er war vorhin in der Sattelkammer." Nickte sie. "Schau einfach, ob er noch da ist, ansonsten wird er zur Koppel gegangen sein."

Zayn nickte mit leuchtenden Augen. "Euch viel Spaß!" Er drehte sich um verschwand im Stall.

"Der gleiche Harry, mit dem du die Pferde versorgst?" Sophia versuchte nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Eilige griff Perrie nach Sophias Hüfte und hielt sie fest. "Ja. Die Beiden verstehen sich gut."

"Ich habe ein bisschen Angst", Gab sie zu.

"Die brauchst du nicht haben.", beruhigte die Ältere sie. "Halt dich einfach hier fest." Sie deutete auf die Zügel. "Ich laufe neben dir her."

"In Ordnung, ich versuche es." Sophia griff nach den Zügeln, klemmte sich mit den Beinen fest - und Lyra sah das als Einladung, einfach fröhlich loszulaufen.

"Oh mein Gott!"

"Nicht loslassen!", rief Perrie und joggte dem Pferd hinterher.

Sophia schaffte es auf dem Pferd zu bleiben, auch wenn ihr Gesicht zu einer panischen Fratze verzogen war. Jetzt wusste sie wieder, warum sie selber laufen konnte. Lyra hatte es nicht eilig. Gemütlich trabte sie herum, bis sie Zug an den Zügeln spürte und langsamer wurde.

"Das klappt doch schon ganz gut." Perrie grinste breit. "Rutsch mal vor."

"Ich glaube ich kriege hier früher graue Haare als mir lieb ist." Piepste Sophia. Sie war tierisch froh, dass Lyra wieder angehalten hatte.

"Ach was, das wird schon. Achtung." Die Reitlehrerin nahm etwas Schwung und saß keine Sekunde später hinter Sophia auf dem Sattel.

"Huch." Machte Sophia. "Du musst mich aber festhalten, ja?"

"Natürlich, mach dir keinen Kopf. Gib mir mal die Zügel."

Sophia reichte sie vorsichtig weiter. "War bei Daisy alles in Ordnung?"

"Ja. Sie ist da hinten." Perrie deutete mit der Hand auf das Kleine Mädchen und ihr Pferd, die etwas entfernt standen. "Achtung." Sie nahm Sophia die Zügel ab und hielt sie vor deren Bauch fest. Angespannt drückte Sophia den Rücken durch. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. "Entspann dich, Sophia. Ich hab Alles im Griff.“

"Ich vertraue dir da jetzt einfach mal..."

"Ich lass dich nicht fallen, versprochen." Perrie ließ sie Zügel schnalzen und kurz darauf begann Lyra los zu traben.

"Hhhhng." Sophia versuchte sich irgendwo fest zu halten. Mit dem Schwert konnte sie umgehen, aber dieses Ungetüm - egal wie schön seine Augen waren - war ihr nicht geheuer."

"Du kannst dich vorne am Sattel festhalten.“ Schnell griff Sophia zu. Sie war das nicht gewohnt. "Hey, alles ist in Ordnung. Du musst kein bisschen nervös sein.“ Sophia war nervös. Noch viel mehr, als sie je zugeben würde. "Okay. Lehn dich zurück. Nur ein bisschen."

Sophia gehorchte und lehnte sich etwas nach hinten, dass ihr Rücken leicht gegen Perrie gedrückt war.

"Bleib so und entspannt dich. Ich halt dich fest, du kannst nicht runter fallen." Perrie legte ihren Kopf auf Sophias Schulter ab um mehr zu sehen. Langsam entspannte sich Sophia. Perrie wusste eindeutig was sie tat, und sie würde nicht runterfallen.

Perrie hielt nach Daisy Ausschau und grinste, als sie sie endlich sah. "Daisy!"

Das Mädchen wendete ihr Pferd und grinste breit. Ihre Schwester auf einem Pferd, dass sie das noch mal erleben durfte!

"Wir können los.", zwinkerte Perrie und wartete, bis Daisy bei Ihnen war.

"Bist du schon runtergefallen?" Fragte Daisy grinsend.

"Haha.", murrte die ältere Schwester sarkastisch und quietschte laut auf, als Lyra einen Satz nach vorne macht. Panisch klammerte sie sich an Perrie fest.

"Ganz ruhig." Perrie hielt Sophie mit beiden Armen fest. "Dir passiert nichts."

"Das wurde mir auch gesagt, bevor ich das erste Mal von einem Pferd gefallen bin.", murrte die junge Frau.

"Ich lass dich nicht fallen." Perrie Lächelte und ließ Lyra im Kreis traben.

"Oh Gott. Auf was hab ich mich nur eingelassen.", flüsterte Sophia vor sich hin und schloss die Augen.

"Auf einen Ausritt mit mir, und den wirst du nicht mehr vergessen. Das erste Mal ist immer etwas Besonderes."

"Ich hab trotzdem Angst."

"Die brauchst du nicht haben. Du bist doch eine starke Frau, oder? Du hast Louis besiegt, da kann dir so ein Pferd nicht viel anhaben."

Sophia wurde rot. Sie benahm sich wie ein kleines Kind. "Ich- eigentlich nicht, nein."

"Na siehst du. Es ist gar nicht schwer. Da Pferd reagiert auf seine Beine und auf deine Hände. Hier halt mal die Zügel fest." Erklärte Perrie.

"Das hat vorhin nicht so funktioniert..."

"Aber jetzt bin ich ja da." Grinste Perrie.

Sophia seufzte ergeben und nickte. "Aber nur, wenn du sie mit mir festhältst." Alleine traute sie sich das nicht so recht.

"Okay." Perrie wackelte mit den Zügeln und wartete, dass Sophia sie nahm. Dann legte sie ihre Hände um Sophias. "Du kannst das."

"Wenn du das sagst..."


"Zayn!" Harry flog seinem Freund gerade zu um den Hals, als er ihn im Stall entdeckte.

"Baby." Zayn schlang seine Arme um Harry. "Hi..." Er drückte ihn an sich.

"Ich hab dich vermisst! Wo warst du die letzten paar Tage?" Der Lockenkopf schob die Unterlippe vor.

"Ich hatte viel zu tun, es tut mir leid. Ich muss Liam meine Loyalität beweisen, weil ich meine Arbeit so vernachlässigt habe." Flüsterte der Dunkelhaarige.

"Oh, das versteh ich. Aber es ist alles in Ordnung, oder?"

Zayn atmete tief durch. "Wir müssen uns mal unterhalten."

Harry runzelte verwirrt die Stirn. "Über was?", murmelte er besorgt und ließ Zayn los.

Zayn schabte sich verlegen an den Händen herum. "Wir sind aufgeflogen."

"Wir- oh nein." Die Augen des Jüngeren spiegelten pure Panik wider. "Oh nein. Das ist alles meine Schuld. Wenn ich am Freitag besser aufgepasst hätte, wäre das nicht passiert. Himmel, das tut mir so leid, Zayn! Ich will nicht, dass du aus dem Dienst entlassen wirst, da sollen sie lieber mich-"

"Shhh." Zayn zog Harry an sich und legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Es ist alles gut. Liam findet es absolut in Ordnung, dass wir uns treffen. Wir bekommen keinen Ärger."

"Wie bitte?"

"Liam. Ist. Nicht sauer." Wiederholte Zayn.

"Er ist nicht sauer." Harry sah seinen Freund mehr als konfus an.

"Hör zu." Zayn rieb seine Nase an Harry's. "Ich hatte ein langes Gespräch mit ihm, und er freut sich für uns beide. Er will nur, dass wir vorsichtig sind."

"Aber... Wie? Woher weiß er es?"

"Sie haben rausbekommen, dass ich jemanden date und dann hat Liam von selber erraten, dass du es bist. Weil ich gesagt habe, dass es nicht Perrie ist." Erklärte Zayn leise. "Er hat mir sogar erlaubt, jetzt in den Stall zu gehen."

"Sie dachten, du hast was mit Perrie?" Harry lachte schallend. Wie absurd war denn das?

"Ja... weil ich ständig nach Stall gerochen habe."

Immer noch leise kichernd schüttelte Harry den Kopf. "Weiß Louis es jetzt auch“,

"Ja... ich hoffe, dass ist nicht schlimm für dich...?"

"Nein, auf keinen Fall. Es war schwer, sich nichts anmerken zu lassen, wenn ihr alle hier wart."

"Ich glaube es ist besser so", Erklärte Zayn. "Wir sind alle gute Freunde und Liam war mir sehr dankbar, dass ich ehrlich bin. Das ist mir wichtig."

"Das ist es auch. Ich bin froh, dass du es gesagt hast. Ich... Perrie weiß es auch..."

"Sie weiß es? Und was sagt sie?"

"Sie hat es sich schon gedacht." Harry lächelte schüchtern.

"Wir sind ja auch echt ein Hammer-Pärchen." Grinste Zayn.

Harry kicherte verliebt und fuhr Zayn durch die Weichen Haare. "Das sind wir."

"Küsst du mich jetzt?" Flüsterte Zayn lächelnd.

"Nur weil du es bist." Flatternd schloss der etwas Größere die Augen und beugte sich nach vorne, presste seine Lippen sanft auf Zayns und gab ein zufriedenes Geräusch von sich. Das hoffte Zayn doch, dass diese Küsse nur ihm gab. Seine Hände wanderten zu Harry´s Hüfte und er zog ihn an sich.

Seufzend lehnte Harry sich an seinen Freund, genoss dessen Körperwärme und wir er seinen Herzschlag spürte. Liebevoll zog Zayn Harry ganz dich an sich. Noch nie hatte ihm jemand soviel bedeutet.

"Mhm. Ich liebe dich, Zaynie."

Glücklich umarmte Zayn seinen Freund. "Ich liebe dich auch."

Strahlend schmiegte sich Harry an. "Musst du nicht demnächst wieder rein?

"Leider. Aber ich verspreche dir, ich komme wieder, sobald ich kann." Zayn gab ihm einen tiefen Kuss. Harry schnurrte wie ein Kätzchen. Wie sehr er es liebte, wenn er Zeit mit Zayn verbringen konnte. "Du bist so süß." Zayn drückte ihn. "Viel zu süß, um wieder zu gehen."

"Leider musst du. Einer muss den Prinz beschützen."

"Du hast ja recht..."

"Geh, Liebling. Ich bin den ganzen Tag hier, das weißt du. Wenn Liam es erlaubt, kannst du ja heute Abend wieder kommen." Harry lächelte verliebt und spielte mit den etwas längeren Haaren in Zayns Nacken.

"Du hast Recht. Ich werde ihn fragen, ob das klar geht." Zayn küsste Harry auf die Nasenspitze. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch. Und jetzt ab, bevor uns jemand auf die Schliche kommt." Harry gab Zayn einen Klaps auf den Po.

Lachend warf Zayn seinem Freund noch einen Kuss zu und verschwand dann aus dem Stall.

Kapitel neunzehn




Kapitel neunzehn


Aufgeregt wanderte Josh mit Tina durch die Felder und Wiesen außerhalb von ihrem Dorf. Niall hatte ihn am Morgen einen Rucksack mit Proviant und einem Säckchen Gold in die Hand gedrückt und ihn zu Tina geschickt, damit er endlich mal dazu kam, seine Eltern zu besuchen.

Der Ire hatte ihm versichert, dass er den Laden mit Eleanor alleine schmeißen würde, so lange der Brünette weg war, also hatte es für Niall kein 'Nein' gegeben.

"Wenn Niall mich heute nicht einfach rausgeschmissen hätte, wäre ich in den nächsten Monaten wohl nie dazu gekommen, meine Eltern zu besuchen.", meinte Josh lachend und half Tina über ein paar Steine zu klettern.

Das Mädchen lachte und ließ sich dankbar führen. "Niall ist rigoros, was das angeht." Sie Josh einen Augenblick lang an. "Wie lang ist es jetzt her, dass du sie das letzte mal gesehen hast?"

"Etwas mehr als ein Jahr. Aber so in etwa kommt es gut hin.", nickte der junge Schneider. "Ich freue mich sehr. Ich hoffe, dass es ihnen gut geht."

"Das hoffe ich auch." Tina drückte Joshs Hand.

Josh lächelte und gab seiner Freundin einen Kuss. "Lange brauchen wir nicht mehr.", sagte er dann zufrieden.

"Ich genieße es, mal mit dir raus zu kommen. Weg vom Dorf, ein bisschen wandern." Erzählte Tina zufrieden. "Weg von den ganzen Blicken."

"Ich hab keine Ahnung, warum sie uns immer so ansehen.", Josh seufzte leise. "Das bringt doch nichts."

"Wir sind unverheiratet." Tina zuckte die Achseln. "Aber ich finde, die sollen sich alle nicht so anstellen."

"Dass immer alle vom heiraten reden.", murmelte er gestresst.

"Ja, das finde ich auch schlimm. Ständig stellt sich mir ein Jüngling vor die Tür, bewirft meine Füße mit Blumen und will mich zur Frau nehmen... wenn ich noch einen Antrag von einem Fremden kriege füttere ich ihm seine Blumen."

Josh rümpfte die Nase, als ihn stechende Eifersucht einholte. "Sie wissen alle, dass du meine Freundin bist. Es stört gewaltig, dass immer noch welche meinen, du würdest dich auf sie einlassen."

"Hey." Tina blieb vor Josh stehen und nahm seine Hände. "Du weißt, dass ich nur dich will, oder?"

"Natürlich weiß ich das.", nuschelte der Größere. "Aber es stört mich trotzdem."

"Ich kann nicht mehr tun, als sie immer wieder abzuweisen, Schatz."

Josh schlang die Arme um Tina und zog sie an sich. "Irgendwann werd ich dich heiraten, versprochen."

Das Mädchen kuschelte sich an seine Schulter. "Und bei dir werd ich auch Ja sagen."

"Das hoffe ich zumindest.", lachte der Brünette.

Tina gab ihm einen Kuss au die Nase. "Ganz bestimmt."

"Ich liebe dich.", Josh lächelte sanft.

"Und ich liebe dich auch." Lächelte Tina zurück. "Sehr."

"Packen wir es, wenn wir in dem Tempo weiter laufen, sind wir spätestens gegen den frühen Nachmittag da."

"In Ordnung." Tina nickte und nahm Joshs Hand. "Ich freue mich, deine Eltern kennen zu lernen.“

"Sie werden sich auch freuen. Als ich noch bei ihnen gewohnt habe, konnte sie es kaum abwartend, bis ich endlich eine Freundin habe." Josh grinste breit. "Ich hoffe, sie freuen sich, mich zu sehen."

"Das werden sie bestimmt." Gemeinsam stapften sie nebeneinander her durch den Wald. Es war sonnig und warm - sehr angenehm.

"Siehst du die Häuser da vorne?" Josh streckte den Arm aus und deutete auf eine Handvoll Häuser, denen sie immer näher kamen.

"mh-Mh." Tina nickte und reckte den Hals. "Da müssen wir hin?"

"Ganz genau." Joshs Augen strahlen vor Aufregung.

"Du freust dich wirklich sehr, mh?" Tina lächelte verständnisvoll.

"Ich kann es kaum abwartend. Es geht ihnen hoffentlich besser, seit sie nur noch für sich sorgen müssen.“

"Sie werden stolz auf dich sein, weil du jetzt eine Arbeit hast und gutes Geld verdienst."

"Das wäre schön.", nickte Josh und lächelte begeistert, als er sich auf bekannten Straßen wieder fand. Er hatte sein Heimatdorf und die Menschen von dort sehr vermisst.

Tina sah sich um. Hier sah es anders auf, als in ihrer Heimatstadt. Die Menschen wirkten fahler, grauer. Ihre Kleidung hatte nicht so leuchtende Farben. "Dieses Dorf könnte auch mal einen neuen Schneider vertragen," murmelte sie.

"Ja... es hat sich nicht sehr viel verändert.", murmelte er.

"Lebt deine Familie direkt im Dorf oder etwas ausserhalb? Wegen den Kühen."

"Außerhalb. Wir müssen hier lang." Josh zog Tina in eine andere Straße.

Das Mädchen sah sich immer wieder um. Hier beäugte sie niemand von der Seite.

"Wir-"

"Oh mein Gott, /Josh/?!", unterbrach eine mehr als überraschte Stimme die Beiden uns sie drehten sich um. Ein großer, dunkelhaariger Mann stand vor den Beiden und grinste breit.

"Dan?!" Josh bekam große Augen.

"Herr im Himmel. Ich dachte, du kommst nicht mehr her." Dan überbrückte die letzten Meter und die Zwei umarmten sich fest.

"Hallo." Flüsterte Josh etwas überwältigt. Er hatte seinen besten Freund aus der Kindheit mehr vermisst, als es ihm klar gewesen war. "Wie gehts dir?" Fragte er aufgeregt.

"Fantastisch. Es läuft gut im Moment." Dan grinste breit und sah dann zu Josh's Begleitung. "Wo bleiben meine Manieren. Hallo, ich bin Dan." Er lächelte die junge Frau an und reichte ihr die Hand.

"Tina Calder. Freut mich." Lächelte die junge Frau. Dieser Dan sehr nett aus, auf den ersten Blick.

"Sehr erfreut. Was treibt ihr hier? Wollt ihr deine Eltern besuchen?", fragte Dan neugierig.

"Ja, genau." Josh nickte. "Ich will ihnen sagen, dass es mir gut geht, ich eine Arbeit und eine wunderschöne Freundin habe. Ich bin fortgegangen, damit sie genug zu essen haben . jetzt kann ich sie auch mit Geld unterstützen."

"Das klingt fantastisch, Josh. Es geht ihnen gut, ich war erst gestern bei ihnen um Milch zu holen."

"Wirklich? Das beruhigt mich sehr." Er schlang einen Arm um Tinas Hüfte.

"Wo arbeitest du jetzt?", erkundigte Dan sich lächelnd. "Weit weg?"

"Ein paar Stunden von hier, am Fuße des Königsberges, Ich habe eine Anstellung als Schneider gefunden und wir führen einen kleinen Laden."

"Einen erfolgreichen, Schatz." Fügte Tina stolz hinzu. „Sie schneidern für das Königshaus.“

"Wow, für die königlichen Familie." Dan sah Josh beeindruckt an. "Das freut mich, wirklich."

"Ja," Josh nickte strahlend. "Ursprünglich haben Niall - mein Chef - und ich nur für das Dorf geschneidert - aber jetzt hat auch der junge Prinz unsere Dienste in Anspruch genommen. Seit dem läuft es besser als je zuvor."

"Das kann ich mir vorstellen.", Dan grinste. "Ich muss leider weiter, meine Frau wartete auf die Lebensmittel zum Kochen." Er hob seinen Korb an, der mit Gemüse vollgestopft war.

"Dann will ich dich gar nicht aufhalten. Grüß Myrcella von mir, ja?"

"Wenn ihr länger bleibt, könnt ihr später gerne vorbei kommen. Sie und die Kinder werden sich freuen."

"Ja, gern. Wie geht es übrigens eurer Jüngsten? Sie war doch vor einem halben Jahr so krank.."

"Es wird nicht gerade besser.", sagte Dan besorgt.

"Oh, das klingt nicht gut. Ich hoffe, dass es ihr bald wieder gut geht. Über den Winter sollte sie nicht krank sein."

"Das hoffe ich auch. Vielleicht haben wir Glück."

Josh klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Habt ihr mit den Heilern gesprochen?"

"Ja, wir probieren seit Monaten Dinge aus, aber bisher hat noch nichts angeschlagen."

"Bei uns im Dorf gibt es eine Gruppe von Ärzten," Sagte Tina leise im Hintergrund. "Sie haben schon viele Aussichtslose Fälle wieder gesund gemacht. Vielleicht könnt ihr sie dort hinbringen."

Dan lächelte leicht. "Ich weiß nicht, ob ihr so eine lange Reise gut tut.", murmelte er. "Aber es wäre ein Lichtblick am Horizont. Kommt einfach heute Abend vorbei, ja? Dann können wir das mit meiner Frau besprechen."

"Ist gut, das machen wir." Josh nickte. "Drück deine Kleinen von uns."

"Das mach ich. Dann bis nachher!" Dan klopfte Josh auf die Schulter, schüttelte Tina noch einmal die Hand und ging dann davon.

"Er scheint nett zu sein." Fand Tina.

"Das ist er, er ist mein Freund, seit wir Kinder sind.", lächelte Josh. "Leider hat er wirklich kein Glück mit Otilia. Sie ist schon so lange krank."

Tina drückte die Hand ihres Freundes. "Ich finde es so traurig, wenn kleine Kinder leiden müssen."

"Sie ist drei.", nickte Josh. "Aber ich glaube fest daran, dass es ihr bald besser geht."

"Dann glaube ich mit dir."

Der Brünette küsste Tina sanft. "Gehen wir."

Zusammen überquerten die beiden die Dorfstraße, kamen an Ständen, Eseln und Hühnern vorbei. Bald darauf verließen sie die gepflasterte Straße und traten auf einen Feldweg.

"Da vorne ist unser Bauernhof." Josh zeigte auf ein großes Haus neben dem eine Scheune stand.

Tina legte den Kopf schief. "Ich sehe Kühe. Wie viele hatten deine Eltern, als du weg gegangen bist?"

"Fünf." Josh sah auf das eingezäunte Feld. "Das sind aber definitiv mehr als fünf."

"Das ist doch gut, oder?" Tina lächelte.

"Das ist sehr gut. Vielleicht haben sie auch neue Tiere." Josh strahlte begeistert. Tina gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie freute sich für Josh, dass es seiner Familie offenbar besser ging.

Josh sah sich aufgeregt um, als auf den Hof kamen. Hühner und Katzen flitzten an ihnen vorbei, man hörte einen Hahn laut krähen. Er fühlte sich sofort zuhause. Die junge Frau an seiner Seite sah Josh zufrieden an. Er wirkte so glücklich wieder hier zu sein.

"Sie werden im Stall sein, um die Uhrzeit misten sie meistens aus.", erzählte der Brünette fröhlich und steuerte auf den Stall zu.

Tina folgte Josh. Wie das wiedersehen mit seinen Eltern wohl werden würde?

Nervös wartete Josh einige Sekunden mit der Hand an der Tür des Stalles, bevor er sie mit einem tiefen Atemzug öffnete.


+++


"Okay, jetzt halt mal doch endlich mal still, Elli.", beschwerte Niall sich und pikste ihr mit der Nadel in den Po. "Ich kann nichts abstecken, wenn du so herum hampelst.“

"Aaaaah, Niall!" Quiekte Eleanor und zuckte zusammen. "Das ging aber voll in den Hintern."

"Das war Absicht!" Der Ire grinste leicht. "Und jetzt steh einfach für fünf Minuten still, damit ich diesen Rock endlich machen kann."

"Aber nur, wenn du mich nicht wieder pikst." Brummte Eleanor und versuchte ruhig stehen zu bleiben.

"Anders bring ich dich ja nicht zum stillstehen."

Eleanor lachte leise. "Es sieht ehr lustig aus, wenn du so um meine Füße rum krabbelst."

"Gewöhn dich nicht daran.", grinste Niall und krempelte den Stoff an den Füßen hoch.

"Wem würdest du denn lieber um die Füße krabbeln? Grinste Eleanor frech.

Niall lachte verlegen. "Sollten ich das nicht eher dich fragen?"

"Was? Ich würde niemals jemandem um die Füße kriechen. Wenn mir ein Mann nicht zu Füßen liegt, wird das nichts." Lachte Ellie.

"Man kann auf den Knien auch andere Dinge machen." Niall wackelte mit den Augenbrauen.

"Niall!" Fast hätte Eleanor ihn vor Schreck umgetreten.

Grinsend hielt er die junge Frau am Knöchel fest. "Du sollst mir nicht die Zähne austreten."

"Was sagst du auch solche Sachen." Beschwerte sich Eleanor.

"Verzeihung." Man sah dem Schneidern an, dass es ihm nicht leid tat.

"Grinsebacke." lachte Eleanor. "Also. Wen hättest du gern zu deinen Füßen liegen, Nialler? Den Prinzen?" Sie zwinkerte.

"Möglicherweise." Niall richtete sich etwas auf.

Eleanor grinste breit. "Der Prinz ist ein attraktiver Mann."

"Da hast du Recht." Er trat einen Schritt zurück, um die Länge des Rocks zu betrachten. "In Ordnung. Dreh dich mal.“ Die junge Frau gehorchte und drehte sich langsam um ihre eigene Achse. "Willst du es sehen?" Niall grinste breit.

"Wie du vor dem Prinzen kniest? Lieber nicht."

"Du bist fast noch schlimmer als ich." Der Ire lief an Eleanor vorbei und gab ihr einen Klaps auf den Po.

"Ey", Ellie lachte. "Ich geiere niemandem so hinterher."

"Nein, überhaupt nicht!", rief Niall aus dem Nebenraum und manövrierte den Spiegel heraus.

"Tu ich echt nicht." Eleanor sah Niall verständnislos an. "Wen soll ich den bitte angeiern?"

"Och, da gibt es eine bestimmte Leibwache..."

"Boah bleibt mir alle mit diesem Idioten weg!"

Niall schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Hier, schau dich an.“

"Mh..." Eleanor drehte sich und schaute sich von allen Seiten an. "Sieht nicht schlecht aus."

"/Nicht schlecht/? Du siehst umwerfend aus. Und der Rock auch.“

"Danke, " Eleanor drehte sich im kreis, der Rock um sie herum wirbelte.

Niall lächelte zufrieden. "Willst du ihn haben?"

"Gern, er sieht unglaublich aus. Aber du musst unbedingt das Schnittmuster aufheben - der Rock wird sich verkaufen wie nichts."

"Ich näh ihn dir geschwind zusammen." Niall halt Eleanor von dem Podest. "Und ja, das hatte ich vor. Wir brauchen mal etwas neues im Dorf."

"Wie wäre es mit einer Reihe von Kleidungsstücken, alle aus dem gleichen Stoff, mit ähnlichen Schnitten und Mustern? Zum Beispiel Hosen, Jacken, Hemden, Kleidern. So dass man sieht, dass sie zusammen gehören."

"Mhm." Niall nickte nachdenklich. "Hört sich gut an." Er schnappte sich sein Skizzenbuch und einen Kohlestift.

Eleanor betrachtete sich weiter im Spiegel. "Wie geht es jetzt eigentlich weiter - mit dir und Prinz Liam?“

"Ich weiß nicht." Niall setzte sich auf seinen Hocker vor dem Arbeitstisch. "Er war letztens hier."

"Und? Worüber habt ihr geredet? Habt ihr geredet?" Sie grinste anzüglich.

Niall verdrehte die Augen. "Nicht über /das/. Er... wollte wissen, wie ich bemerkt habe, dass ich auf das selbe Geschlecht stehe."

"Oh, okay. Und? Hast du es ihm erzählt? Warum wollte er das wissen?"

"Bin ich allwissend? Er war einfach neugierig, denke ich. Ich hab ihm das Haus ein bisschen gezeigt."

"Warte... war er allein hier?" Fragte Eleanor überrascht.

"Ja...? Er wollte das alleine mit mir besprechen..." Niall runzelte nachdenklich die Stirn.

"Normalerweise lässt der Vollidiot ihn doch nie aus den Augen." Schnaubte die junge Frau und setzte sich ebenfalls.

"Er hat sich raus geschlichen, keine Ahnung, wie." Er sah Eleanor aufmerksam an. "Warum beschäftigt dich Louis so, wenn du dich nicht für ihn interessierst?", grinste er dann.

"Er interessiert mich auch nicht." Behauptete Eleanor. "Ich finde er ist bescheuert."

"Wenn ich zugeben kann, dass mir Liam gefällt, kannst du auch zugeben, dass Louis dir gefällt. Tina und Josh sind nicht hier, die bekommen das nicht mit."

"Er gefällt mir gar nicht." Murmelte Eleanor. "Er benimmt sich wie die Axt im Wald."

"Bist du besser?" Niall hob die Augenbrauen an.

"Ich bin eine Lady." Eleanor schob die Unterlippe vor.

"Du benimmst dich aber manchmal auch ganz schön daneben, Elli." Der Ire lächelte schief.

"Was? Das stimmt doch gar nicht... es ist nur... Louis ist mir so blöd gekommen, da musste ich doch etwas tun."

"Wenn du darüber nachdenkst, war er gar nicht so unfreundlich. Er wollte nur seine Pflichten erfüllen."

Eleanor schmollte. "Ich mag ihn jedenfalls nicht. Da ändern auch seine Augen nichts dran."

"Seine Augen?" Niall grinste leicht.

"Sie sind blau. Aber das ändert nichts daran, dass ich ihn nicht mag."

"Dann hast du aber ganz genau hingesehen. Daran kann ich mich nicht erinnern."

"Weil du so von Prinz Liam abgelenkt warst." knitterte Ellie geschickt.

"Lenk nicht vom Thema ab." Niall kritzelte auf einer leeren Seite herum. "Seine Augen gefallen dir also?"

"Das habe ich nicht gesagt." Versuchte Eleanor sich wieder rauszureden.

Leise lachend schüttelte der Schneider seinen Kopf. "Du bist unverbesserlich."

"Und du nervst ein bisschen. Gutes Aussehen macht ihn nicht zu einem besseren Menschen."

"Er ist ein guter Mensch. Als er das erste Mal ohne Liam hier war, war er unheimlich nett. Ihr seid einfach zu falschen Zeit aneinander geraten."

"Offensichtlich." Murmelte Das Mädchen.

"Vielleicht wird es beim nächsten Mal besser, wenn du nicht gleich zu Furie wirst." Niall wich grinsend Eleanors Faust aus, die auf seinen Oberarm zugeflogen kam.

"Ich mag ihn nicht und damit basta."

"Wenn du das sagst, Elli."

"Ja, und ich meine es auch so." Beharrte sie stur.

Niall lächelte schief und hielt der jungen Frau sein Buch unter die Nase. "Was hältst du davon?"

"Zeig mal her." Eleanor nahm Niall das Büchlein vorsichtig ab und sah sich die Skizzen an. "Das gefällt mir." Sie nickte. "Es sieht auf den Bildern schon aus... naja, wie aus einem Guss. Ähnlich eben. Du bist ein guter Zeichner."

"Ich muss mir meine geschneiderten Sachen erstmal bildlich vorstellen können, als skizziere ich sie. Anders wird es nichts." Niall bekam rote Wangen. Solche Komplimente ließen ihn immer verlegen werden.

"Ich stelle mich dir gerne zur Verfügung, falls du sie probe schneidern möchtest."

Niall nickte zufrieden. "Sehr gerne."

"Weißt du schon, wie viel dir die Königsfamilie bezahlen wird für deine Arbeit?" Wollte Eleanor gespannt wissen.

"Zu viel des Guten. Ich fühl mich schon schlecht, dass nur anzunehmen.", gab der Schneider zu und stand auf.

"Ich würde es nehmen, Niall. Es sparen - du weißt nicht, wie die nächsten Jahre laufen werden."

"Es ist so viel... Ich weiß nicht mal, ob ich Kleidung jemals so teuer verkaufen würde. Sie zahlen das doppelte von dem, was wir eigentlich verlangt hatten."

"Wow... aber naja... so ist das eben, wenn man alles im Überfluss hat." Eleanor kannte die Geschichten, wie Verschwenderisch besonders die Königin war.

Niall rümpfte die Nase. "wenn es nur aus Mitleid ist, weil wir wenig Gold haben, können sie es behalten.“

"Oder du freust dich einfach daran." Empfahl Eleanor.

"Ich Versuch es.", nuschelte Niall.

"Uns außerdem siehst du bestimmt Liam bald wieder." Sagte Ellie mit Sing-Sang-Stimme.

Niall grinste geniert. "Bis dahin weiß er aber leider schon, wen er heiraten wird.", murmelte er dann bedrückt.

"Ach, Nini." Eleanor sah ihn mitleidig an.

Der Schneider seufzte leise und zuckte mit den Achseln. "Ich kann es nicht ändern."

"Ich weiß, dass das jetzt ein ziemlicher Stimmungskiller ist, aber... es hätte niemals funktioniert. Liam darf - egal auf wen oder was er steht - nur mit einer Frau zusammen sein. Das ist blöd, aber leider eben eine Tatsache."

"Denkst du, das weiß ich nicht? Deswegen haben ich auch nicht einmal ansatzweise versucht, mit ihm zu liebäugeln."

"Es tut mir so leid." Sagte Eleanor ehrlich bedrückt.

Der Ire lächelte traurig. "Ich werd aus der Ferne für ihn schwärmen, mehr bleibt mir nicht übrig und das ist okay. Vielleicht treffe ich demnächst meinen 'Traumprinzen', wenn es schon nicht er sein soll."

"Ich hätte es dir von Herzen gegönnt, wenn du ihn in Liam gefunden hättest."

"Es wäre mir lieb gewesen, aber was will man machen."

"Und hier im Dorf gibt es niemanden, der dir gefällt?" Fragte Ellie leise.

Niall schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe. "Nein. Ich hab Vorstellungen und Liam verkörpert diese einfach alle."

"Oh." Machte die junge Frau leise. "Groß, dunkles Haar, gebildet..."

"Und er hat einen Bart." Niall bekam für einen kurzen Moment einen verträumten Gesichtsausdruck.

Eleanor grinste leicht. "Sehr männlich."

"Wenn schon, denn schon. Ich will einen richtigen Mann."

"Und Muskeln hat er - ich konnte mich ja selber kaum satt sehen an seinem Oberkörper," zwinkerte die junge Frau.

"Du hast ihn noch nicht ohne Klamotten gesehen.", Niall grinste zurück.

"Werde ich wahrscheinlich auch nie." Lachte sie. "Aber man sieht, wie breit er ist."

"Ja... Er sieht unheimlich gut aus. Mit und ohne Klamotten."

"Das kann ich mir denken, dass du ihn ohne attraktiv finden würdest." Grinste Ellie.

Niall wurde rot. "Wer würde das nicht."

"Na, für mich ist Liam nichts. ich steh nicht so auf dunkle Augen."

"Ah. Doch eher blau wie die von Louis." Niall zwinkerte. Eleanor streckte Niall die Zunge heraus. "Ich versteh ich. Er ist stark, kann mot Waffen umgehen..."

"Du willst vor Liam auf die Knie!“

"Ich will viel mehr als das, glaub mir.", schoss der Ire zurück.

"Ich will verdammt noch mal keinen Wichtigtuer der sich nur etwas auf seine blauen Augen und seinen fantastischen Arsch einbildet!"

"Oh mein Gott. Sein /fantastischen/ Arsch?!" Niall bekam große Augen, bevor er zu lachen begann. Eleanor wurde knallrot und schnappte nach Luft. "Ich wusste es!"

"Halt einfach die Klappe und spiel mit deinen Nähnadeln."

Niall grinste zufrieden. "Zieh einfach deinen Rock aus, damit ich ihn fertig machen kann."

"Kein Wort." Schnaufte Eleanor mit rotem Kopf und wurschtelte sich aus dem Kleidungsstück.

"Wir wussten es eh alle, und da du es gerade praktisch zugegeben hast..." Niall's Satz wurde gedämpft, als ihm das Kleidungsstück ins Gesicht flog.

"Schweig still, du Narr."

Kichernd ging Niall zu seinem Arbeitstisch. "Vielleicht bekommen wir da was hin."


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x

Kapitel zwanzig



Kapitel zwanzig


Hell fiel das Sonnenlicht ins Innere des Stalles, nach dem Josh die Tür aufgestoßen hatte. Auf Stroh standen einige Schafe und glotzten ihn durch primitive Holzgatter an. Auf einem Schemel saß eine dunkelblonde Frau, die ein neugeborenes Lamm aus dem Stroh gehoben hatte. Sie drehte sich um und traute ihren Augen kaum. "Josh!"

Josh strahlte breit und kniff die Augen einen Moment zusammen, bevor er anfing zu weinen. "Mama."

Joshs Mutter legte das Lamm zurück ins Stroh und sprang auf. "Komm her. Komm her, Josh."

Der junge Mann drückte Tina noch einen Kuss auf die Wange, bevor er ihre Hand losließ und zu seiner Mutter schoss. "Ich hab euch so vermisst!"

Die Mutter zog Josh fest in ihre Arme und drückte ihn an sich. "Shhh... nicht weinen . Nicht weinen, Josh. Wir haben dich doch auch vermisst. So unendlich."

Der junge Mann atmete den vertrauten Geruch ein und seufzte erleichtert. "Wie geht es euch?"

"Besser. Es geht uns besser... Es tut mir so weh, dass zu sagen." Gab die Mutter zu.

"Das ist in Ordnung. Ich bin froh, dass es euch gut geht." Josh lächelte breit und sah seine Mama aufmerksam an. "Du siehst unheimlich gut aus. Erholt."

"Du auch, Kleiner." Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin froh, dass du nicht mehr so rappeldürr bist."

"Es geht mir gut.", nickte der Schneider. "Ich will dir jemanden vorstellen."

"Aber ja. Wer ist die bezaubernde junge Dame, die du da mit gebracht hast?"

Tina lächelte schüchtern und kam näher. "Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Mrs. Devine." Sie schüttelte Josh's Mutter die Hand. "Ich bin Tina Calder, Josh's Freundin."

"Es freut mich auch sehr. Und dazu noch so ein hübsches Ding." Die Mutter strahlte. "Wo lebt ihr beiden? Weit von hier? Was macht ihr?"

"Ich hab eine Ausbildung angefangen.", erklärte Josh glücklich. "Als Schneider, wir leben in dem Dorf, direkt an dem Berg, auf dem das Schloss der Königsfamilie ist."

"Oh, das ist etwas Solides." Freute sich Joshs Mutter. "Du solltest deinen Vater suchen - er ist ganz krank vor Sorge um dich."

"Wo ist er? Wir haben ihn auf den Feldern nicht gesehen."

"Dann ist er wahrscheinlich im Haus, die kleinen Katzen versorgen." Erklärte die Mutter.

Josh nickte zufrieden. "Dann werde ich zu ihm gehen. Möchtest du mit, Liebling? Oder noch hier bleiben?" Er sah seine Freundin fragend an.

"Geh du ruhig zu deinem Vater. Feiert wiedersehen." Sagte Tina sanft.

Die Mutter lächelte. "Möchtest du mir helfen, das Lamm zu versorgen, Tina?“

"Sehr gerne. Ich lebe selbst auf einem Bauernhof.", Tina grinste breit.

"Oh, wirklich? Dann kennst du dich ja ein bisschen aus..." Die beiden Frauen unterhielten sich weiter, während Josh sich auf den Weg ins Haus machte.

Dessen Vater war gerade dabei, Schälchen mit Milch für die Babykatzen zu füllen. Die kleinen Tiere schlichen abwartend an dessen Beinen herum und maunzten energisch.

"Ich beeil mich ja schon.", lachte der ältere Herr und setzte eine der Katzen auf den Boden, die sich auf den Tisch verirrt hat. Das Kätzchen maunzte leise und drückte sich an die Füße des Mannes. Die kleinen Tiere stoben auseinander, als die Tür sich hinter ihnen öffnete.

Überrascht drehte Josh's Vater sich um. Sein Mund öffnete sich zu einem stummen 'O', als er seinen Sohn erblickte. "Himmel, /Josh/."

„Papa!“ Josh betrat die Küche. "Verdammt, ich bin so froh, dass es euch gut geht!"

Überwältig zog der Mann seinen Sohn in die Arme. "Ich bin froh, dass es /dir/ gut geht!" Er drückte Josh fest an sich. "Wo warst du denn auf einmal?!"

"Ich musste gehen, Dad. Wäre ich nicht gegangen, wären will alle verhungert." Erklärte der Junge.

"Wir haben uns Sorgen gemacht, Junge. Ich dachte, du seist ..." Er sprach den Satz nicht zu Ende.

"Nein, nein, es geht mir gut." Versicherte Josh. "Ich... ich habe euch etwas mitgebracht. Weil ich nicht wusste, wie es geht."

"Setz dich erstmals. Möchtest du etwas essen oder trinken?"

"Danke." Josh setzte sich und nahm eine der kleinen Katzen auf den Schoß.

Dem jungen Mann wurde ein Teller mit Brot und Käse vor die Nase gestellt. "Wie geht es dir? Was machst du jetzt? Du warst so lange weg?"

"Es tut mir leid, Paps. Ihr hättet mich doch niemals alleine gehen lassen." Josh streichelte das Katzenbaby. "Ich lebe ein paar Stunden von hier, und arbeite in einer Schneiderei. Das Geschäft geht sehr gut."

"Das ist schön zu hören, wirklich. Es freut mich, dass es dir gut geht."

Josh holte einen kleinen Lederbeutel aus seiner Tasche. "Es geht mir sehr gut."

Josh's Vater lächelte. "Was ist das?"

"Ich wusste nicht, wie es um eure finanzielle Situation bestellt ist. Es ist eine Absicherung. Weil ich jetzt Geld verdiene." Er leerte das Geldsäckchen aus. "Genug für mich, für euch..."

Mit großen Augen sah der Andere zu, wie ein Goldstück nach dem anderen auf den Tisch kullerte. "Josh..."

"Ich arbeite in der Schneiderei unter dem Königsberg, Vater. Wir schneidern für den Prinzen." Erklärte Josh. "Das ist nicht gestohlen."

"Für den Prinzen?!“

"Ja, für Prinz Liam. Er heiratet ja bald, und braucht jetzt eine neue Garderobe."

"Wow." Ehrfürchtig betrachtete Josh's Vater das Gold. "Du musst das nicht machen, Josh.“

"Aber ich möchte es. Ihr habt alles für mich gegeben. Ihr habt mir immer mehr zu essen gegeben - euch ist fast nichts geblieben. Bitte. Bitte nehmt es an."

Gerührt wurde der junge Mann angesehen. "Du bist zu gut für diese Welt."

"Och, Papa. Das sagt der, der hier einen ganzen Stall kleine Katzen durchfüttert."

"Ich konnte sie nicht aussetzen. Dafür waren sie zu niedlich." Der Vater lächelte sanft.

Josh lächelte und ließ sich von den Kätzchen anknabbern und beklettern. "Ich habe übrigens eine Freundin."

"Endlich." Der ältere Herr grinste breit.

"Entschuldige mal." Josh lachte. "Sie heißt Tina und sie ist wirklich wunderbar."

"Ich freue mich darauf, Sie kennen zu lernen. Erzähl mir von ihr! Und deiner Arbeit, bitte."

"Tina ist gerade bei Mutter im Stall. Ich habe sie mitgebracht, damit ihr sie gleich kennen lernen könnt. Sie ist wunderbar. Verständnisvoll, wunderschön und klug."

"Sie wird schwer in Ordnung sein. Ich vertrau dir in deinem Frauengeschmack."

"Danke, Vater." Josh aß den Käse und strahlte. "Der ist gut - habt ihr den selber gemacht? Du hast immer gesagt, dass du selber Ziegen halten möchtest."

"Wir haben ihn mit der Schafsmilch gemacht. Was ganz neues hier im Dorf."

"Sehr lecker." Lobte Josh. "Mein Job ist super. Ich darf eine Ausbildung zum Schneider machen, wir verkaufen die Sachen direkt - haben den Prinzen und seine Schwester kennen gelernt."

"Du kannst gerne davon mitnehmen. Vielleicht schmeckt es deinem Meister auch." Josh's Vater nickte zufrieden. "Wie ist die Königsfamilie?"

"Prinz Liam und seine Schwester Nicola sind unheimlich nett. Sie wirken wahnsinnig bodenständig und sympathisch."

"Das klingt gut. Wir im Dorf hier haben sie noch nie gesehene. Auch das Königspaar nicht."

Josh runzelte die Stirn. "So wie ich den Prinzen verstanden habe, ist er mit den Methoden seiner Eltern nicht einverstanden. Sie lassen die Menschen Hungern und haben selber alles im Überfluss.“

"Ich weiß, warum ich den Adel nicht mag." Josh's Vater schnaubte.

"Liam ist toll - er wird ein großartiger König." Beteuerte Josh.

"Wenn du das sagst, Junge." Die Beiden sahen zu Tür, als Josh's Mutter und Tina herein kamen.

Marie strahlte ihren Ehemann an. Sie war so glücklich, dass Josh wieder bei ihnen war. dann fiel ihr Blick auf das viele Geld auf dem Tisch und sie machte große Augen.

"Das ist für euch.", stellte Josh klar und lächelte breit. "Ich will euch etwas zurück geben."

"Aber Josh... das ... das ist soviel.“

"Ich verdiene in letzter Zeit wirklich unheimlich gut, das ist in Ordnung. Und ihr könnt es mehr brauchen, als ich."

Tina nahm Joshs Hand. "Der Prinz bezahlt sehr gut, er ist ein freundlicher, großzügiger Mann. Ich freue mich, dass jemand wie er König wird."

Josh nickte zustimmend. "Er ist wirklich sehr sympathisch."

"Es freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen." Joshs Vater Glenn lächelte Tina freundlich an.

Tina bekam rote Wangen und reichte Josh's Vater die Hand. "Entschuldigung, ich hab mich nicht vorgestellt. Ich bin Tina Calder, Josh's Freundin. Es freut mich sehr."

"Eine Calder? Ich kenne ihren Vater, glaube ich. Sie haben noch zwei Schwestern, richtig?"

"Genau! Eleanor und Gretchen! Wie habt ihr euch kennengelernt?" Tina sah Glenn überrascht an.

"Wir haben uns schon vor fünfzehn Jahren mal getroffen, gelegentlich sehen wir uns mal auf größeren Märkten."

"Das wusste ich nicht. Ich habe Josh erst vor ein paar Wochen das erste Mal im Dorf gesehen." Tina lächelte ihren Freund glücklich zu.

Josh warf ihr einen liebevollen Blick zu und reichte ihr eine strampelnde kleine Katze. "Ich kann nicht glauben, was ich für ein Glück habe."

"Du bist süß, Liebling." Tina küsste Josh glücklich.


„Ich liebe dich." Flüsterte Josh an ihre Lippen.

Die junge Frau lächelte sanft. "Ich liebe dich auch.“ Joshs Eltern lächelten sich zufrieden an. Das hatten sie sich immer für ihren Sohn gewünscht. "Also. Nehmt das Gold bitte. Ich zwing euch sonst dazu." Josh sah seine Eltern mahnend an.

"Sie sollten auf Josh hören, er kann so böse werden." Kicherte Tina leise und strich ihm über die Wange.

Glenn und Marie lachten leise. "Das wissen wir. Und bitte, du kannst uns duzen. Ich bin Glenn, Maries Namen wirst du kennen."

"Freut mich, Glenn." Tina lachte. "Ich bin auch auf einem Bauernhof aufgewachsen."

"Das lässt sich schlussfolgern, wenn dein Vater Erzeugnisse vom Hof verkauft." Josh's Vater grinste schief.

Das Mädchen grinste zurück. "Ich will damit sagen: Ich bin eine Frau die anpacken kann. Ich ziere mich nicht, Arbeit zu verrichten und bin stark." Tina wusste, dass sie eine gute Partie war.

"Das habe ich vermutet, Kind." Glenn hob ein weiteres Mal eine Katze von Tisch. "Kommt, wir zeigen euch den Hof. Wir haben ein bisschen was verändert, seit du weg gegangen bist."

"Da freue ich mich drauf." Josh nahm Tinas Hand.

"Oh! Und Annabel hat ihr Kalb bekomme!", erzählte Marie aufgeregt, als sie auf die Weide kamen. Die Kuh war hoch schwanger gewesen, als Josh gegangen war.

"Oh, ist das Kalb gesund?" Fragte Josh aufgeregt.

"Es geht ihm gut. Er ist putzmunter.", nickte die Mütter und deutete auf die Kuh mlt ihrem Kälbchen.

"Awww." Machte Tina begeistert.

"Er ist so goldig!" Josh strahlte breit.

"Es ist ein kleiner Stier." Sagte Glenn stolz.

Marke lächelte und lehnte sich gegen die Seite ihres Mannes. "Kommt. Wir zeigen euch Alles."


+++


Entspannt lag Zayn alleine auf einem großen Berg Stroh und spielte mit einem kleinen Messer herum. Er wartete seit einigen Minuten auf Harry, sie hatten sich den ganzen Tag schon nicht gesehen und er konnte es kaum abwarten, ihm endlich wieder nah zu sein.

Er wollte es sich gerade richtig bequem machen, da wurde die Stalltür geöffnet. Grinsend richtete er sich auf und wollte seinen Lockenkopf schon begrüßen, als ihm ein ganz anderes bekanntes Gesicht in sein Sichtfeld kam.

"Liam?", fragte er überrascht und sprang auf die Füße.

Der Junge Prinz zuckte erschrocken zusammen und sprang gefühlte zwei Meter in die Luft. "Zayn! Ich wusste nicht, dass du hier bist." Er sah seine Leibwache nervös an.

"Ähm... ja, und ich dachte, du liegst in deinem Bett und zählst Schäfchen." Zayn zog eine Augenbraue hoch.

Liam lachte nervös und strich sich mit der Hand fahrig durch die Haare. "Ja... Hat nicht so funktioniert..."

"Und ich gehe davon aus, dass die Nachtwachen nicht mitbekommen haben, dass du aus dem Fenster geklettert bist?"

"Nun ja..."

Zayn seufzte leise. "Wo willst du hin?"

Liam spielte an seinen Fingern herum, seine Zähne vergruben sich einen Moment in seiner Unterlippe, bevor er rote Wangen bekam. "Zu... Zu Niall."

"Ach ja." Zayn sah den Prinzen lange an. "Du schleichst dich nachts raus um... ich weiß nicht, was ich sagen soll."

"Ihr habt gesagt, dass es okay ist.", murmelte der Andere. "Und außerdem ist es doch meine Sache, ob ich jemanden treffen möchte oder nicht."

"Es ist gefährlich, wenn du Nachts durch den Wald reitest.", raunte Zayn zurück.

"Ich hab es schon einmal gemacht.", konterte Liam.

"Das Macht es nicht weniger Riskant, Liam." Zayn fuhr sich durch die Haare.

"Zee, bitte. Es ist nur Niall.“

"Es geht nicht um Niall, dem vertraue ich. Aber es gibt andere böse Menschen."

"Ich hab den Mantel an, da erkennt mich keiner." Liam hob das lange, dunkle Kleidungsstück an.

"Ich kann dich nicht aufhalten, oder?" Seufzte Zayn. Louis hätte jetzt ein Machtwort gesprochen...

"Eher nicht. Ich will ihn sehen."

"Dann geh... aber pass auf dich auf, ja? Ich.. ich weiß von nichts. So wie du nicht weißt, was ich hier mache." Nuschelte Zayn.

"Sag Harry einen Gruß von mir." Liam strahlte breit und drückte Zayn fest. "Danke, Zaynie."

Zayn tätschelte Liams Rücken. "Mach ich. Louis sollte hier von nichts erfahren. Ohne Absprache.."

"Ich bleib nicht zu lange weg, versprochen!" Er war zwar erst vor knapp anderthalb Wochen bei dem Iren gewesen, aber er hatte ihn irgendwie vermisst. Es war angenehm gewesen, mit ihm alleine zu reden.

"Viel Spaß, Liam." Zayn seufzte leise. "Ich werde morgen pünktlich vor deiner Tür stehen."

"Mach dir keinen Kopf. Alles wird gut gehen." Liam machte Willow in Sekundenschnelle fertig und schwang sich auf ihren Rücken. Das Pferd schnaubte nervös. Wenn sie vorher nicht liebevoll gestriegelt wurde, war sie immer etwas seltsam drauf und bockig. Der Prinz stöhnte leise. "Stell dich nicht so an, Süße. Wir müssen uns beeilen."

Zayn öffnete sie Stalltür für Liam und sah dem Pferd kopfschüttelnd nach. "Was soll das nur geben…"


+


Niall war derweil dabei, sich fertig zu machen. Agnes , die Verkäuferin vom Gemüse und Obst stand, hatte Geburtstag und sie würden alle zusammen in der Schenke feiern. "Kommen Tina und Eleanor auch?" Er sah Josh fragend an, während er sein Hemd zu knöpfte.

"Ich hoffe es doch. Aber wenn Eleanor noch einmal von der Leibwache anfängt..."

"Ich kann es auch nicht mehr hören.", murmelte der Ire und verdrehte die Augen. "Okay. Von mir aus können wir."

"Schick siehst du aus." Josh war unglaublich gut drauf, seit er seine Eltern gesund und erfolgreich wieder gefunden hatte.

"Eleanor und ich haben ein bisschen experimentiert, als du weg warst." Niall grinste breit.

Josh lachte auf. "Wenn ich nicht wüsste, dass du das männliche Klientel bevorzugst, würde das sehr seltsam klingen."

Der Schneider boxte Josh auf den Oberarm. "Sscht. Idiot. Eleanor hatte mit Liam auch schon solche Andeutungen gemacht."

"Uuuh, stimmt ja. Der hübsche Prinz." Josh lachte.

"Oh, halt den Mund." Niall lächelte verlegen und schnappte sich seine Jacke.

"Aber es stimmt doch. Liam sieht gut aus." Josh wackelte mit den Augenbrauen.

"Natürlich sieht er gut aus. Das hab ich nie bestritten." Sie gingen die Treppe runter in die Schneiderei, anders kam man nur durch einen kleinen, engen Gang aus dem Haus raus.

Josh grinste und folgte seinen Chef. "Meine Eltern wollten das Geld übrigens erst gar nicht annehmen."

"Verständlich. Ich hätte es auch nicht nehmen wollen.", gab Niall zu und überprüfte noch einmal, ob das Gold gut verstaut war.

"Am Ende haben sie sich dann aber doch gefreut. Jetzt können sie die alten Zäune reparieren."

"Das ist gut. Dann hauen Ihnen die Kühe nicht immer ab." Niall zog seinen Schlüssel aus der Hosentasche und öffnete die Tür. "Ich hab so ein Hunger, hoffentlich haben sie- hmpf-" während er sprach, hatte er die Tür geöffnet und war gerade weg in einen etwas größeren, muskulösen Körper geknallt.

"Oh-" Liam griff instinktiv nach dem Körper vor sich, damit Niall nicht hinfiel. "Tut mir leid." Er blinzelte und betrachtete den jungen Mann an. "Ich habe dir doch nicht wehgetan?"

Niall hob überraschte den Kopf an und blickte erstaunt in Liams Gesicht. "Liam, was machst du denn hier?", fragte er leicht irritiert. Damit hatte er nicht gerechnet.

"Dich besuchen?" Es klang eher wie eine Frage als eine präzise Aussage. "Beziehungsweise euch - hallo, Josh." Der Prinz lächelte, den Schneider noch immer festhaltend.

"Hallo, Liam.", kam es nicht weniger überrascht von dem Brünetten. "Wir sind eigentlich auf dem Sprung."

"Oh, dann ... soll ich lieber wieder gehen?" Fragte Liam etwas verlegen.

Niall schüttelte den Kopf. "Du kannst mitkommen, wenn du möchtest. Ich meine, du bist jetzt nicht umsonst die Stunde hier hergekommen."

"Bist du allein?" Fragte Josh aus dem Hintergrund. Er konnte die beiden Leibwächter nirgendwo sehen.

Liam nickte leicht. "Ja? Ich bin das letzte Mal auch alleine gekommen." Er grinste breit. Ihm gefiel das ausbüxen gut, irgendwie kam er sich richtig abenteuerlustig vor.

Josh lachte. "Dir macht das Spaß, oder? Die beiden an der Nase herum zu führen?

"Ein bisschen. Obwohl sie ja wissen, dass ich weg bin. Aber aufhalten können sie mich auch nicht." Er löste sich von Niall, nachdem er bemerkt hatte, dass er ihn immer noch im Arm hatte.

Verlegen trat der Ire einen Schritt zurück und sah Liam an. "Wir wollen zu einer Feier in der Schenke - komm doch auch mit."

Liam lächelte breit. "Wenn es nicht stört, gerne." Zayn und Louis würden ihm den Kopf abreißen. Aber, was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. Sie würden es einfach nicht erfahren.

"Agnes feiert heute Geburtstag und sie freut sich über jeden Gast. Josh - hast du das Geschenk?“

Josh wedelte mit einem Stoffbeutel in der Hand. "Hoffentlich freut sie sich über das Kleid."

"Ja, das hoffe ich auch." Niall grinste. "Wie laufen die Feiern oben im Schloss ab? Bestimmt ganz brav." Er schob Liam sanft aus der Haustür, dass sie das Gebäude verlassen konnten.

"Es ist ziemlich förmlich." Liam verzog das Gesicht. "Und wirklich langweilig, man trinkt nur weil, muss Gesellschaftstanz tanzen und das mit einer Armlänge abstand, das sieht immer so affig aus."

"Oh, glaub mir," Josh schloss die Haustür ab. "So wird es heute Abend nicht sein."

Liam grinste begeistert und lief zwischen den Beiden Schneidern. "Ich freue mich. Ich wollte schon immer mal eine richtige Dorffeier sehen."

"Es gibt gutes Essen und Bier und es wird ganz wild getanzt." Erklärte Niall seinem heimlichen Schwarm begeistert.

"Das klingt toll."

"Hast du schon mal Bier getrunken? Oder gibt es bei euch nur Wein?"

"Nur Wein und einmal Likör, aber das war nicht gut." Liam schüttelte sich bei der Erinnerung.

"Es wird bestimmt verschiedene Sachen geben," Grinste Josh, als sie die Hauptstraße überquerten. "Da kannst du dich durch alles durchprobieren."

"Wir passen auf, dass du nicht zu betrunken wirst.", versprach Niall lachend.

"Ich war noch nie betrunken." Gab Liam zu. "Ich habe, glaube ich, allgemein noch nicht viel erlebt."

"Dann ändern wir das heute Abend mal.", versprach Niall und drückte Liams Schulter. "Du wirst Spaß haben, versprochen."

"Danke." Liam lächelte. "Meine Eltern und Lou und Zayn würden mir den Kopf abreissen, wenn sie das wüssten."

"Dann sollten sie es einfach nicht erfahren.", Josh zuckte mit den Achseln. "Wir passen auf, dass dir nichts passiert."

"Ich vertraue ich jetzt einfach mal." Grinste Liam. Er hatte keine Angst, dass ihm jemand etwas tun könnte.

"Kannst du." Niall strahlte vor sich hin. Er war so glücklich, dass Liam hier war. Ganz alleine und freiwillig, wie das letzte Mal auch schon.

"Sind deine Freundin und ihre Schwester auch da?" Fragte Liam Josh grinsend. "Du glaubst nicht, wie nervig Louis ist, wenn es um sie geht."

Josh lachte leise. "Ja, das sind sie."

"Du müsstest Eleanor erleben.", schnaubte Niall. "Sie beschwer sich nur über ihn."

"Dabei sind sie sich erst zweimal begegnet - wie kann sich da nur so eine Spannung aufbauen?"

"Frag uns was leichteres." Josh hielt den Beiden grinsend die Tür zur Schenke auf. Musik und lautes Gelächter kam ihnen entgegen.

Fasziniert betrat Liam die überfüllte Schenke und sah sich um. Natürlich zog er Aufmerksamkeit aus sich. "Es ist richtig laut." Rief er seinen Begleitern entgegen.

"Warte ab, bis alle was getrunken haben. Dann wird es noch lauter. Vor allem unser Nialler." Josh zwinkerte seinem Kumpel zu.

"Hey!" Der Ire lachte. "Nur weil ich gern feiere."

"Du solltest ihn sehen, wenn er tanzt. Als hätte man ihm etwas in das Bier gemischt.", stichelt Josh grinsend weiter, während sie sich durch die Menschen zwängten, bis sie an dem Tisch ankamen, an dem Eleanor und Tina saßen.

"Josh!" Begeistert sprang Tina auf und zig ihren Freund neben sich. "Oh, verzeiht... mein Prinz."

"Hallo, Tina. Eleanor." Er lächelte die Mädchen an. "Liam reicht vollkommen."

"Hallo ihr Beiden." Auch Niall setzte sich und zog Liam auf den freien Platz neben sich. "Habt ihr schon was gegessen?"

"Wir sind vor ein paar Minuten erst gekommen.", erklärte Eleanor und grinste Niall breit an.

"Was führt dich zu uns, Liam? Und das auch noch alleine?", fragte Tina neugierig und beugte sich nach vorne.

"Ich hatte Sehnsucht nach eurer Gesellschaft." Lächelte Liam. "Ich bin gern mit euch allen zusammen, aber Lou und Zayn lassen mich nachts nur ungern gehen."

"Du hast dich raus geschlichen?", Eleanor sah Liam überrascht an.

"So in etwa. Ich bin Zayn auf dem Weg begegnet, aber er hat versprochen mich nicht an Louis zu verraten." Grinste Liam.

Ein Schnauben war von der jungen Frau zu hören. Der schon wieder.

"Du fängst nicht schon wieder an, oder?" Brummte Tina.

"Ich hab nichts getan.", verteidigte Eleanor sich.

"Niemand will hören, was du über Louis denkst. Ich kann den Text schon auswendig."

"Ich brauch Bier.", seufzte Niall und erhob sich. "Möchte sonst noch jemand etwas?"

"Ich helf' dir tragen." Bot Liam hilfsbereit an.

"Das wäre lieb, danke dir." Der Ire strahlte Liam an und deutete, ihm zu folgen.

"Ich darf sonst nie irgendwo helfen." Freute sich Liam.

"Dann solltest du mal bei uns zum arbeiten kommen.", lachte Niall und zog Liam mit sich zum Tresen. "Wir finden immer irgendwas, was getan werden muss."

"Hallo Niall, was darf ich dir ausschenken? Oh - Prinz Liam, was für eine Freude. Was führt euch her?“

"Niall und Josh. Ich war zu Besuch bei Ihnen.", erklärte der Prinz und quetschte sich neben den Iren. "Und dann haben sie mich mit her genommen."

"Gustav, alles Haus! Wie geht es dir? Wir haben Uns lange nicht gesehen." Er schüttelte den Wirt zum Gruß die Hand. "Wir hätten gerne fünf Krüge Bier."

"Helles oder dunkles?" Es gab nur zwei Sorten hier. Gustav musterte den Prinzen. Er sah dem König nicht wirklich ähnlich, eher seiner Mutter. Hoffentlich würde er mal eine andere Politik angehen.

"Dunkles natürlich.", grinste Niall. "Vom dem hellen Gebräu merkt man selbst nach dem vierten noch nichts."

"Du verträgst aber auch eine Menge - liegst bestimmt an deinen irischen Wurzeln." Gustav begann das Bier zu zapfen.

"Du kommst aus Irland?", Liam sah den brünetten Schneider neugierig an.

"Ja, dort bin ich geboren und aufgewachsen." Nickte Niall stolz.

"Wie es dort so?", fragte der Prinz aufgeregt. "Ich hab schon so viel von Irland gehört. Ist es dort wirklich so grün, wie man sagt?"

Niall lachte. "Ja, das stimmt. Es gibt riesige, weite Landschaften mit grünen Hügeln und Flüssen und weit und breit kein Dorf." Schwärmte er. "Es ist unglaublich."

"Wow. Bist du dann mit einem Schiff rüber geschippert? Es ist ja schon ein Stückchen von England weg." Liam bezahlte eilig ihr Bier, bevor er Niall es tun konnte.

Niall seufzte und nahm es einfach hin, dass Liam zahlte. Es hätte keinen Sinn gemacht mit ihm zu diskutieren und ihn am Ende noch zu kränken. "Ja, ich bin auf einem Handelsschiff gereist und den Rest zu Fuß gelaufen."

Fasziniert hörte Liam zu. "Das hört sich wirklich toll an." Wie ein Abenteuer. "Und du warst ganz alleine?"

"Auf das Schiff bin ich noch mit einem Freund, aber hier haben sich unsere Wege dann getrennt. Er wollte lieber weiter zur See fahren - mich hat es eher an Land gehalten."

Sie schnappten sich ihre Bierkrüge und schlängelte sich durch die Menge. "Warst du damals schon Schneider?"

"Ja, ich habe das schon früher gelernt." Niall schleppte sich ebenfalls ab. "Es ist das, was ich am besten kann." Neben singen und Laier spielen, aber das musste ja keiner wissen.

Liam lächelte schief. "Das stimmt, ich mag deine Werke sehr."

"Dankeschön." Niall strahlte und zwängte sich zwischen zweit Hintern durch. "Ich geb mir große Mühe."

"Das merkt man.", nickte Liam und heftete sich an Nialls Fersen.

Der Ire stellte die Krüge schwungvoll auf dem Tisch ab und machte Liam Platz. "Meine Arbeit ist mein Leben, da stecke ich alle Energie rein."

Der Prinz reichte seine Fracht an Tina, Eleanor und Josh weiter, bevor er sich neben Niall niederliess. „Dann probieren wir das hier mal.“ Er beäugt das Bier neugierig.

"Ich hoffe, es schmeckt dir." Niall grinste. "Wenn nicht - es wird sich jemand finden, der es leer macht".

"Du wirst mit Sicherheit der Erste sein, der sich freiwillig meldet.", bemerkte Tina trocken und trank einen großen Schluck von ihrem Bier.

"Du kennst mich." Niall grinste und hob seinen Humpen an. "Prost."

"Zum Wohl." Lachend stießen sie an.

Neugierig roch Liam an seinem Getränk. Herb. Ganz anders als Wein.

"Probier es.", ermunterte Josh ihn schmunzelnd. "Es wird dir schmecken."

Liam gehorchte und trank einen Schluck. "Mh." Er nickte anerkennend und trank mehr.

Niall grinste zufrieden. "Besser als Wein, mh?"

"Ja, schmeckt viel besser." Bestätigte Liam.

"Können wir was zu Essen bestellen? Ich hab Hunger. Und wo ist Agnes überhaupt? Unser Geburtstagskind hat ihr Geschenk noch gar nicht.", plapperte Niall drauf los. Er hatte super Laune. Sie feierten, Liam war hier. Der Abend konnte nur gut werden.

Der Prinz war selber ganz begeistert. So viele fröhliche, ausgelassene Menschen, die feierten, Spaß hatten, lachten. So war es im Schloss nie.

"Ich hab sie vorhin mal bei ihrer Tochter Charlotte gesehen.", meinte Tina und sah sich um.

"Ah, dahinten ist sie." Niall sprang enthusiastisch auf.

"Warte, wir kommen gleich mit." Josh erhob sich ebenfalls, das Geschenk in der Hand, und zog Liam mit sich. Liam folgte den beiden einfach ohne Fragen zu stellen. Er liebte es, unter Leuten zu sein.

"Agnes!" Niall strahlte die ältere Dame begeistert an und umarmte sie stürmisch. "Alles gute zum Geburtstag!"

"Danke, kleiner Ire." Fröhlich drückte die beleibte Frau ihn an sich. "Ich freu mich, dass du hier bist!"

"Wir kennen uns schon so lange, ich verpasse keinen deiner Geburtstage.", lachte Niall und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

"Und den Prinzen hast du mir auch mitgebracht. Sag bloss, der stramme junge Bursche ist meine Geschenk." Sie zwinkerte Liam zu.

Liam lachte laut auf und bekam rote Wangen. "Wenn es so einfach wäre.", grinste er. "Alles Gute, ich hoffe, ich störe Hier nicht."

"Aber nein, Prinz Liam. Ich freue mich, dass ihr hier seid. Je mehr Gäste desto lustiger."

Josh drückte sich zwischen Liam und Niall hindurch. "Jetzt bin ich mal dran hier." Er grinste Agnes an und zog sie in eine feste Umarmung. "Alles gute, Agnes. Wie fühlt man sich mit vierzig?" Er lachte leise, als sie ihm in die Seite kniff.

"Nicht zu alt, um die den Hintern zu versohlen." Lachte sie. "Schön, dass du da bist."

"Sowas lass ich mir doch nicht entgehen."

Liam sah den ganzen Szenario fasziniert zu. Auf den königlichen Feiern gratulierte man sich nie auf diese Art. Wenn Überhaupt wird einem die Hand geschüttelt und das war es dann.

Niall schob Liam leicht in Richtung Agnes. "Liam muss auch mal gedrückt werden," grinste er.

Der Prinz lächelte geniert und ließ sich von der Verkäuferin drücken. Agnes rubbelte Liams Rücken. "Ich weiß nicht, ob dich schon mal jemand richtig fest im Arm hatte. Aber ich freue mich, euch heute hier zu haben."

"Meine Schwester und meine Leibwächter sind eigentlich die Einzigen.", gab Liam zu und schloss entspannt die Augen.

Liebevoll knuddelte Agnes den Prinzen durch. "Das macht glücklich, glaub mir." Sie strahlte.

"Ich merke es." Liam lächelte breit. "Danke."

"Habt ihr schon etwas warmes gegessen? Ich empfehle das Schwein, direkt vom Spieß."

"Noch nicht, wir sind eigentlich gerade erst gekommen."

"Dann setzt euch, Jungs - ich lass euch die große Schlachtplatte bringen."

Nialls Augen begangen zu glitzern. Essen!

"Dann los, ich sterbe vor Hunger."

Agnes lachte und klopfte Liam freundlich auf die Schulter. "Sehr schön, dann macht es euch wieder bequem."

"Das machen wir.", nickte Liam begeistert. Er konnte sich unter dem Begriff Schlachtplatte nur Fleisch vorstellen, mehr aber auch nicht. Niall lächelte. Es machte ihn froh zu sehen, wie glücklich Liam hier aussah. Total gelöst und voller Leben.

"Los jetzt.", scheuchte er die Beiden anderen dann. "Ich will endlich was essen."

Grinsend machte sich Agnes auf den Weg zu den Männern, die für das Fleisch zuständig waren. Sie stellte ihnen eine große Platte mit Schwein, Rind, Huh, Spießen, Kraut und Brot zusammen. Das würden die drei jungen Männer und die Calderschwestern schon schaffen.

"Langsam bekomme ich auch Hunger.", gab Liam zu und schnupperte in der Luft. Es roch unheimlich gut.

"Gefällt es dir hier?" informierte sich Niall und betrachtete den hübschen, jungen Prinzen. Er könnte ihn den ganzen Tag anschmachten.

"Unheimlich." Liam strahlte breit. "Ich finde es super."

"Das freut mich." Niall lächelte und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

Liam sah den Iren eine Zeit lang nur an, ohne etwas zu sagen, bis er nach seiner Hand griff und sie sanft drückte. "Danke, dass ihr mich mitgenommen habt."

Das schüchterne Lächeln verwandelte sich in ein breiteres, strahlenderes Lachen. "Immer wieder, Liam."

"Zayn und Louis würde das hier bestimmt auch gefallen.", überlegte Liam grinsend.

"Dann nimm sie das nächste Mal ruhig mit. Entweder Louis verträgt sich mit Eleanor oder nicht - das müssen sie dann noch aushandeln."

"Ich werd es mir überlegen. Sie werden sich erst einmal aufregen und mich zurecht weißen, weil ich hier bin." Liam Trank einen großen Schluck von seinem Bier. "Aber das interessiert mich gerade nicht."

"Genau. Denk heute Nacht mal nicht nach," Nialls Hand lag ein bisschen auf Liams. "Lebe, lache und sei einfach frei."

"Bisher klappte es ganz gut."

"Dann trinken wir darauf, dass es weitergeht." Niall hob seinen Krug. Liam stieß mit dem Iren an. Er fühlte sich pudelwohl. "Prost!" Niall trank und stellte seinen Krug schwungvoll wieder ab. Nie hätte er gedacht, dass Liam so nett wäre und so entspannt.


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Fortsetzung folgt! x

Kapitel einundzwanzig



Kapitel einundzwanzig


"Das ist so faszinierend.", meinte Liam verzaubert. "Es ist im Gegensatz zu den Feiern auf den Schlössern so wild und laut, es ist der Wahnsinn."

Niall lächelte und nickte. "Ist es bei euch denn nicht so? Wie feiert ihr oben im Schloss? Wenn man es feiern nennen kann - ich finde so etwas muss laut und wild sein."

"Wie gesagt; es ist ziemlich formell. Man kann sich nicht gerade amüsieren." Der Prinz verzog das Gesicht.

"Dann hast du ja Glück, mit uns zusammen zu sein!" Josh hatte sich über den Tisch gebeugt. "Trinkst du aus? Dann hole ich noch eine Runde."

Liam warf einen prüfenden Blick in seinen Krug. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er schon fast Alles ausgetrunken hatte. "Ja, gerne." Eilig leerte er das Gefäß und grinste.

"Wunderbar." Josh stand auf uns sammelte die Krüge ein. "Ah, da kommt schon die Platte mit dem Fleisch - da sollte ich mich beeilen."

"ich versuche dir was übrig zu lassen.", zwinkerte Niall und bekam glänzende Augen, als er das Essen entdeckte.

"Das hoffe ich doch." Josh lachte und machte sich auf den Weg an die Theke. Die große Platte mit dem Essen wurde in der Mitte auf dem Tisch platziert. Neben dem Fleisch gab es noch frisches Brot, einen Haufen Kartoffelsalat und verschiedene Soßen.

Niall ließ seinen Blick über das Essen wandern, sein Magen begann zu Knurren. "Also, das ist das Zeichen. Ich werde jetzt essen.", verkündete er und schnappte sich einen der Spieße und eine Gabel.

Tina nahm im beides wieder ab. "Warte wenigstens auf Josh, Nialler."

Der Ire zog einen Schmollmund. "Aber ich /sterbe/ vor Hunger.“

"Nicht in den nächsten 2 Minuten," Lachten die Schwestern.

"Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Woher willst du das wissen?" Niall sah die Beiden todernst an.

Die Schwestern sahen sich grinsend an. "Weil du schon viel längere Durststrecken überstanden hast - falls du verstehst."

Niall bekam rote Wangen. Himmel, mussten die Beiden das jetzt sagen?!

"Da kommt Josh, die letzten drei Meter wirst du es aushalten.", beruhigte Liam ihn dann kichernd.

Niall schmollte. "Er soll sich beeilen."

"Beschwert er sich schon?", fragte Josh grinsend, als er an den Tisch kam und stellte die Getränke ab.

"Komm, schwätz nicht, setz dich." Ordnete Niall aufgeregt an. "Ich durfte nicht reinhauen, bevor du wieder da bist."

Lachend ließ sich der junge Schneider auf seinen vier Buchstaben nieder. "Dann leg los. Guten Appetit euch allen."

Liam strahlte in die Runde, als alle zu essen begann und nahm sich auch einen Spieß. Nachdem er kurz nach links und rechts gepeilt hatte wusste er, dass er ihn mit den Fingern essen konnte - großartig

"Ich glaube, nirgendwo auf dieser Welt gibt es besser Brot als das von George.", bemerkte Eleanor und rupfte sich ein Stück von dem Laib an.

Liam legte sein Fleisch zu Seite und probierte ebenfalls. "Mh - das ist lecker." Lobte er.

"Er ist ein fantastischer Bäcker.", bemerkte Niall. "Leider hat er keine Kinder, die den Familienbetrieb weiter führen könnten."

"Das ist aber schade," bedauerte der Prinz. "Und wenn er jemand anderen ausbildet?"

"Die meisten Jugendlichen wollen andere Dinge machen. Tischler, Schmied sowas. Es gibt selten junge Menschen, die Bäcker werden wollen."

"Das ist aber schade. Essen müssen die Leute ja auch, wenn sie ein Dach über dem Kopf haben." Liam tauchte sein Brot in einer der Soßen.

"Die Meisten können sich nicht einmal ihr Dach über dem Kopf leisten.", murmelte Niall. "In den Dörfern spart man an allen Ecken."

Liam biss sich auf die Lippe. "Kann.. kann ich da irgendetwas tun? Es geht mir total gegen den Strich, dass hier so ein Leid herrscht. Ich würde gerne etwas verändern.“

"Da kann man nicht viel machen außer Gold regnen lassen. Bevor du deine Aufträge bei uns aufgegeben hast, müssten wir auch jedes Goldstück dreimal umdrehen." Niall sah nachdenklich auf das Essen. Was sollte er bloß als nächste essen?

"Würde es helfen, wenn ich dafür Sorge, dass unsere Lebensmittel nicht mehr weg geworfen werden?" Fragte Liam leise. "Es wird immer viel zu viel gekocht im Schloss - und der Rest, der ja nicht schlecht ist, sondern nur zu viel - landet im Müll. Ich werde veranlassen, dass man das überschüssige Essen sammelt und herbringen lässt." Beschloss der Prinz. "Und damit werden die Armen gespeist."

Tina lächelte den Prinzen an. "Das ist großzügig von dir, Liam."

"Ich finde, es sollte eine Selbstverständlichkeit sein," Erklärte dieser. "Bei uns isst niemand so viel - es wird groß gekocht und winzige elegante Portionen serviert. Und das geht nicht. Wenn ich einmal dieses Land regieren soll müssen erstens Menschen da sein, und zweitens will ich, dass es meinen Schäfchen gut geht."

"Die andere Frage ist, ob die Menschen das auch wollen. Versteh uns nicht falsch, aber deine Eltern sind spezielle und es gibt wenige in England, die sie mögen."

"Und ich weiß auch, warum." Presste Liam hervor. "Was sie den Menschen antun empfinde ich als Schande.“

Niall legte eine Hand auf Liams Oberschenkel. "Wir sollten das Gespräch beenden. Können wir einfach den Abend genießen?"

"Klar, tut mir leid. Ich wollte das Thema nicht anschneiden."

"Das war nicht gegen dich, aber du hast schon wieder diesen besorgten und aufgebrachten Gesichtsausdruck, das steht dir nicht."

"Ich kann das nicht abstellen. Wenn ich Ungerechtigkeit sehe, dann muss ich einfach darüber nach denken, wie ich sie löse."

"Und das ist gut. Aber heute solltest du einfach mal entspannen." Josh schob Liam das Bier entgegen.

"Danke, Josh." Liam nahm den Krug und trank einen großen Schluck. "Heute Nacht will ich mal gar nicht nachdenken, sondern nur leben."

"Das ist die richtige Einstellung. Betrinken wir uns!", freute sich Eleanor und stieß mit Liam an. Krachend stieß Liam seinen Krug gegen ihren und trank ihn dann fast ganz leer.

Niall schüttelte grinsend den Kopf. "Übertreibt es nicht.“

"Ach komm, lass Liam doch mal einen über den Durst trinken." Grinste Josh. "Das macht er ja sonst nie."

Liam nickte zustimmend. "Ich war noch nie betrunken.“

"Wir passen auf dich auf." Versprach Niall.

"Ja, ich weiß." Der Prinz strahlte breit und machte sich über das Essen her. Endlich konnte er mal einen ganzen Abend richtig abschalten.

Genüsslich begannen die Freunde zu essen und einfach zu feiern. Es war ein gemütlicher, fröhlicher Abend unter Freunden.

+

"Hab ich nicht gesagt, dass er komplett aufdreht, wenn er getrunken hat?", Josh grinste Liam an. Sie sahen Niall gerade zu, wie er mit Agnes und einigen anderen feiernden Menschen am Tanzen war.

"Er kann gut tanzen." Lächelte Liam. "Ich kann gar nicht tanzen."

"Wirklich nicht? Lernt man das bei euch nicht?" Josh hob überrascht die Augenbrauen an.

"Das heißt ja noch lange nicht, dass ich gut bin." Lachte Liam.

Der Andere stimmte mit ein. "Das stimmt wohl. Komm, gehen wir tanzen.", beschloss er dann und stand auf.

"Oh, Gott." Liam lachte und stand auf. "Das kann was werden."

Josh grinste breit und zog Liam mlt sich zu Niall und den Anderen. "Liam!" rief Niall enthusiastisch und klatschte in die Hände. "Tanzt du auch?"

"Ich werde es versuchen.", gab Liam zur Antwort und richtete sein Hemd.

Die Musiker wechselte zu einem fröhlichen Tanzlied und die jungen Burschen schnappten sich alle ein Mädchen, um sie bei ihnen einzuhaken.

Der Ire griff nach Liams Ellenbogen. "Tanz mit mir."

Liam war schon gut angetrunken und drehte sich lachend in Nialls Richtung. "Klar."

Nialls Wangen waren ganz rot durch die Hitze und der Aufregung, seine Augen glitzerten und brachten dadurch das Blau noch mehr zum strahlen.

Er hakte sich strahlend bei Liam ein und begann mlt ihm, wie alle anderen, los gelöst zu tanzen. Lachend drehte sich Liam mit dem kleineren Iren im Kreis. Er hatte schon lange nicht mehr soviel Spaß gehabt.

Josh und Tina beobachteten die Beiden aus dem Augenwinkel und grinsten breit. Die Zwei wirkten einfach nur glücklich.

Nialls Herz klopfte zum zerspringen. Liam war so wunderschön, wenn er glücklich war.

"Ich hab unheimlich viel Spaß!", strahlte Liam und kam Niall ein wenig näher, als er von hinten aus versehen angestoßen wurde.

Grinsend fing Niall Liam auf, damit er nicht gegen ihn krachte. "Das freut mich." Strahlte er. Kichernd klammerte der Prinz sich an seinem Schneider fest. Das musste er unbedingt öfter machen. "Du bist total betrunken, Liam." Grinste Niall und passte auf, dass Liam nicht umfiel.

"Wirklich?" Liam bekam große Augen. Sein Kopf fühlte sich Schwummerig an und manchmal hatte er das Gefühl, sein Hirn und seine Gliedmaßen wollten nicht so recht zusammen arbeiten.

"Ja, ganz eindeutig." Niall nickte.

"Uh.", machte Liam nachdenklich. "Glaubst du, ich kann so noch nach Hause reiten?" Langsam begann der junge Mann zu lallen.

"Nein, nein ich denke, dass wäre gefährlich." Niall nahm Liams Arm.

"Oh."

"Hey, wir finden einen Schlafplatz für dich." Beruhigte ihn Niall.

"Zayn und Louis werden mich lynchen!"

"Wenn du versuchst, so noch zu reiten müssen sie das gar nicht mehr, weil du dir den Hals brichst.“ Liam sah Niall einen Moment perplex an, bevor er zu kichern begann. "Oh, du bist so durch." Niall fing Liam auf, als er in seine Arme stolperte.

Josh eilte dem Iren zu Hilfe, als er das sah. "Oi, da hat jemand zu tief ins Glas geschaut."

"Hab ich gaaar nicht.", protestierte Liam.

Der Brünette lachte. "Wie bringen wir die Schnapsdrossel so unbemerkt zurück?" Er sah zu Niall.

"Ich glaube gar nicht," Gab der Ire zu. "Reiten kann er so nicht."

"Mhm. Dann soll er bei uns schlafen?"

"Würde ich vorschlagen? Oder hast du eine bessere Idee?"

"Wo soll er denn schlafen? Wir haben eigentlich keinen Platz."

"Ich kann mich klein machen.", rief Liam dazwischen und grinste aufgeregt.

"Ja, Liam." Niall tätschelte seinen Arm. "Bringen wir dich ins Bett. Zum ausnüchtern."

Tina und Eleanor quetschten sich zu den Jungs durch. "Alles in Ordnung bei euch?"

"Ja, Liam geht es ein bisschen zu gut." Josh grinste. "Er sollte wohl mal ins Bett."

"Sollen wir mitkommen?" Tina musterte Liam lächelnd.

"Ja, falls er uns umkippt. Das könnte uns helfen."

"Ich sag Agnes noch Bescheid, ja? Bringt ihn schonmal raus."

Liam strahlte und klammerte sich an Josh fest. "Ihr seid meine fast besten Freunde." Erzählte er begeistert. "Aber sagt es nicht Loooouis und Zaynie."

Niall schüttelte grinsend den Kopf und legte einen Arm um Liams Hüfte, um ihn zu stützen. Wer hätte gedacht, dass er ihn mal /so nah/ kommen würde?

"Du bist sooo toll, Niall." Erklärte der Prinz. "Du kümmerst dich immer soooo gut um mich."

Der Ire bekam rote Wangen und bugsierte Liam aus der Schenke. "Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert."

"Aber wenn du da bist kann doch gar nichst passieren." Der betrunkene Liam hatte grenzenloses Vertrauen zu Niall.

Niall lächelte verlegen und wartete draußen an der angenehm kühlen Luft mit dem etwas Größeren auf auf Josh und die Mädchen.

"Sag das nicht, es kann immer etwas passieren. Auch wenn du mlt Zayn und Louis unterwegs bist.“

"Schau mal, wie schööön die Sterne aussehen." Liam warf den Kopf in den Nacken.

"Ja, da hast du Recht." Niall folgte Liams Blick. Für einen kurzen Moment erinnerte er sich daran zurück, wie sie vor ein paar Tagen noch in seinem Zimmer gestanden waren und dort die Sterne angesehen hatten.

"Ich mag die Sterne." Erzählte der Prinz versonnen. "Sie sind so weit weg... so frei."

"Das stimmt. Sie können machen, was sie wollen so zu sagen."

Liam lächelte und sah Niall wieder an. "Ja."

Der Ire lächelte sanft zurück. "Wie fühlst du dich, Liam?"

"Ich fühle mich so gut wie noch nie." Kam die Antwort erstaunlich ruhig und gefasst. "Es ist so schön hier."

"Das freut mich sehr. Du siehst auch glücklich aus."

Liam lächelte. "Danke für den tollen Abend."

"Gern geschehen." Niall hielt Liam gut fest, er schwankte etwas. Zufrieden lehnte sich Liam an. Sein Kopf schwirrte, es fühlte sich etwas betäubt an. "Ist dir schlecht, Liam?" Der Ire musterte den Prinzen besorgt.

"Nein..." Murmelte Liam, sah Niall it großen Augen an und übergab sich prompt vor dessen Füße.

Niall seufzte leise und rieb mit einer Hand Liams Rücken. "Achtung, ich zieh dich ein bisschen rüber." Es musste ja nicht jeder sehen, dass sich der Prinz hier mitten auf dem Weg übergab. Liam stolperte mit Niall mit. Jetzt fühlte er sich nicht mehr ganz so super.

"Das wird schon, lass alles raus." Niall schielte um die Ecke, als sich die Tür öffnete und winkte Josh zu. "Wir sind hier."

Liam blickte kurz hoch, sah Josh und entledigte sich einer zweiten Portion seines Abendessens.

"Zuhause machen wir ihm Kräuter-Tee.", schlug Niall vor. "Das beruhigt seinen Magen vielleicht."

"Äääh." Josh ging aus dem Weg, weil Liam noch nicht fertig war. "Das war zuviel Bier."

"Schau nicht so, du hast auch schon gebrochen, weil du zu viel hattest."

"Ich weiß." Josh wartete, bis Liam fertig war.

"Wir sollten nach Hause gehen."

"Eindeutig. Hast du dir schon überlegt, wo er schlafen soll?" Tina und Eleanor stießen keine Minute später zu Ihnen und halfen Ihnen, den Betrunkenen Liam zur Nialls kleinem Häuschen zu bringen.

"Ich denke, ich lege ihn in mein Bett und ich schlafe... das werde ich dann sehen." Murmelte der Ire.

"Schlaf einfach bei ihm.", meinte Josh und grinste leicht.

"Was?" Niall wurde rot um die Ohren.

"Daran ist nichts schlimm. Ihr schlaft ja nur in einem Bett. Zusammen. Nebeneinander." Sie blieben vor der Tür zur Schneiderei stehen.

"Ich bin müde." verkündete Liam da. Sein Mund schmeckte komisch und es drehte sich Alles.

"wir sind gleich da.", lächelte Niall. "Ihr könnt nach Hause, Mädels. Wir schaffen das schon." Er widmete sich Tina und Eleanor.

"Träum süß, Tina." Josh gab seine Freundin einen sanften Kuss.

Liam sah den beiden fasziniert zu. Er würde auch gerne jemanden so küssen, diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er wollte einen Jungen so küssen, Mädchen interessiert ihn ja nicht.

"Komm," Sagte da eine sanft Stimme und Niall griff sanft nach seinem Arm. "Gehen wir ins Bett."

"Mhm.", kam es abwesend von Liam. Er riss seinen Blick von Josh los und folgte Niall mit schwirrendem Kopf in das Haus.

"Du kannst in meinem Bett schlafen - von da aus kannst du die Sterne auch sehen, erinnerst du dich?" Niall führte seinen Gast nach oben und in sein Zimmer.

"Und wo schläfst du?" Liam sah sich in dem kleinen Zimmer um. Es war karg eingerichtet, aber trotzdem gefiel es ihm gut.

"Ich werde schon etwas finden," Setz dich." Niall drückte Liam sanft nach unten auf das Bett. Dort kniend half er dem Prinzen sich die Schuhe aus zu ziehen.

Der Prinz sah dem Iren mit müden Augen und einem Lächeln zu. "Du kannst hier bleiben."

"Bei dir?" Niall schluckte. Mit Liam in einem Bett zu schlafen war nichts, was ihm jeden Tag angeboten wurde.

"Ja." Liam nickte enthusiastisch.

"Ähm... wenn du möchtest."

"Ist das ein Problem? Ich kann auch auf dem Boden schlafen." Der Jüngere machte schon Anstalten aufzustehen.

"Was? Nein, bleib bloß da sitzen. Du bist mein Gast und bekommst das Bett." Sagte Niall streng.

"aber dann hast du keins." Gehorsam Sackte Liam in sich zusammen. Niall ging zunächst nicht auf die Feststellung ein und deckte Liam gründlich zu.

"Klappt alles bei euch?" Josh blieb im Türrahmen stehen und sah den beiden neugierig zu.

Liam lag unschuldig guckend in Nialls Bett udn blinzelte müde. "Wo schläft Niall denn jetzt?"

Josh lachte leise. "Am besten hier. Mein Bett ist noch kleiner als seines."

"Ja," Liam drehte sich zu Niall. "Bitte bleib bei mir."

Der Ire biss sich auf die Unterlippe. Wie sollte er bei diesen Worten und dem Blick noch nein sagen?

"Ich- in Ordnung." Er seufzte leise und sah zu Josh. "Geh ins Bett. Wir sehen uns morgen früh."

"Gute Nacht, ihr Beiden." Man hörte das grinsen aus Joshs Stimme heraus. "Schlaft gut." Dann ließ er Niall und den Prinzen allein.

Niall schloss die Tür und atmete einmal tief ein. Du kannst das, Horan. Eilig schlüpfte er aus seinem Schuhen und zog seine Jacke aus. Liam beobachtete den Schneider. Er hatte sich tatsächlich noch nie mit jemandem ein Bett geteilt.

"Ist das auch okay für dich, Liam?" Unsicher stand Niall vor dem Bett.

"Ich glaube schon." Liam rutschte ein Stück zur Seite.

"Du glaubst?" Vorsichtig setzte sich der Ire neben den Prinzen.

"Bitte komm her." Liam machte große Hundeaugen.

Gegen seinen Willen lächelte der Ältere und rutschte zu Liam Unter die Decke. "Ist es einigermaßen bequem? Ich hab nicht sonderlich viel Stroh zum polstern."

"Es ist gut so." Liam seufzte zufrieden und rutschte direkt an Niall heran.

Überrascht hob Niall seinen Arm an. Der würde sonst noch einschlafen, wenn Liam die ganze Nacht darauf lag. "Dann ist es gut.", murmelte er mlt Herzklopfen.

Liam lächelte, schoss die Augen und rollte sich neben dem Schneider zusammen. "Schlaf gut, Niall." nuschelte er.

Nervös rutschte Niall sich zurecht, hoffentlich spürte Liam nicht, wie stark sein Herz schlug. Normal war dieser Rhythmus nämlich nicht. "Du auch, Liam.", flüsterte er und starrte aus dem Fenster.

Liam war nach wenigen Minuten eingeschlafen. Morgen würde ihn ein Kater erwarten, von dem er jetzt noch nichts ahnte.

Der Schneider unter ihm fand erst nach langer Zeit Ruhe. Nialls Gedanken jagten sich gegenseitig im Kreis, Schäfchen zählen brachte leider auch nichts. Er schlief gerade mit Liam. Also, nicht /so/, aber er lag mit ihm in /einem/ Bett. Und dann auch schon /so/.

Dem Iren sprang fast das Herz aus der Brust. Er schloss nach gefühlten Stunden die Augen und kuschelte sich an Liam ran. Das bekam er vielleicht nur einmal, das sollte er ausnutzen.

Sofort zog Liam ihn fester an seine Brust. Er hatte nicht gewusst, wie sehr er sich nach Nähe sehnte.

Ein Lächeln stahl sich auf Nialls Gesicht. Das fühlte sich unheimlich gut an.


+


Als Liam am nächsten Morgen aufwachte, konnte er sich zunächst kaum orientieren. Sein Schädel brummte, das Licht war viel zu Hell - er fühlte sich hundeelend. Irritiert bemerkte er den Arm, der um seine Brust lag und dass sich ein warmer Körper von hinten an seinen drückte. Was zur Hölle war hier los?

Durch die rüttelnde Bewegung wurde Niall kurz darauf wach und blinzelte dem Sonnenlicht entgegen. Liams Haare kitzelten ihn leicht an der Nase und er rutschte mit seinem Kopf ein wenig weg und hielt den Atmen an. Oh Gott. Liam war betrunken gewesen.

"Niall?" nuschelte Liam von vor ihm und rüttelte an den Armen des Iren.

"Ja... Ich- Achtung." Er löste seinen Arm von Liams warmen Körper und rutschte so weit wie möglich von ihm weg.

"Mein Kopf tut weeeeh." Jammerte Liam.

"Das ist der Alkohol.", murmelte Niall und stand auf. "Bleib liegen, ich hol dir Wasser.“ Niall verließ sein Zimmer und erschrak sich in der Küche zu Tode. "G-guten Morgen, Zayn..."


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Kapitel zweiundzwanzig



Kapitel zweiundzwanzig


„Guten Morgen, Niall.“ Der Schwarzhaarige saß zusammen mit einem sehr eingeschüchtertem aussehendem Josh am Küchentisch und funkelte den Iren an.

"Ich versteh viel, Niall.", begann er und stand auf. "Und ich will, dass Liam glücklich ist und Spaß hat und er kann von mir aus jeden Abend hier sein, aber dass er sich /betrinkt/ und nicht mehr wieder kommt und ich die ganze Nacht wach sitze, weil ich mir Sorgen mache und auch noch /Louis/ anlügen muss, damit dieser nichts merkt, was, nebenbei bemerkt, wirklich nicht einfach ist, ist nicht akzeptabel. Seine Eltern reißen ihm den Kopf ab, wenn das rauskommt, ich bin meinen Job los, genau so wie Louis und ihr könnt euch alle Aufträge von der Backe schmieren.

Ich bin fast gestorben vor Sorge, Liam ist meine höchste Priorität und wenn ihm etwas passiert wäre, könnte ich mir das nie verzeihen. Ich weiß, dass ihr euch gerne habt und ihr könnt euch treffen so oft und so lange ihr wollt, das ist vollkommen in Ordnung. Liam verdient es, Freunde zu haben und glücklich zu sein, aber so etwas wie der gestrigen Abend bringt Risiken mit sich. So leid es mir tut, aber er hat einen Ruf zu verlieren und wenn ich herum spricht, dass er sich betrunken hat wirft das kein gutes Licht auf ihn."

Geknickt senkte Niall den Kopf. "Es tut mir so leid." Wisperte er. "Es war nicht möglich, Liam noch nach Hause reiten zu lassen... Er hätte sich den Hals gebrochen, wenn er auf das Pferd gestiegen wäre."

Zayn sah Niall schweigend an und seufzte leise. "Mir tut es leid. Ihr hätte nicht Bescheid geben können. Aber hier geht es um Liam, da brennen die Sicherungen bei mir durch."

"Ja, und das verstehe ich gut." Niall setzte Wasser auf um Tee kochen zu können. "Was hast du Lou erzählt?"

„Die Wahrheit. Was auch sonst? Dass er sich betrunken hat, weiß er nicht. Das habe selbst ich vor ein paar Minuten erst erfahren, aber dass er bei euch ist, weiß er. Er hätte es so oder so erfahren. Aber einer muss im Schloss bleiben und dafür sorgen, dass seine Eltern nichts erfahren."

"Er ist bestimmt stinksauer." Murmelte Niall verlegen.

„Nein. Er weiß, dass Liam zu dir kommt und es stört ihn nicht."

Niall seufzte leise. "Möchtest du auch einen Tee?"

Zayn nickte leicht. "Wo ist dein Zimmer?", erkundigte er sich. "Ich muss mit ihm reden."

"Den Flur runter links." Nuschelte der junge Mann. "Schrei ihn nicht an, er hat Kopfweh, okay?"

"Das geschieht ihm recht." Zayn warf Niall und Josh noch einen Blick zu, bevor er aus dem Raum ging und den kurzen Weg zu Nialls Zimmer überquerte.

Liam lag leise jammernd auf dem Bauch und versuchte nicht verrückt zu werden. Was hatte er nur getan?

"Guten Morgen, Liam." Zayn blieb mit verschränkten arme vor der Brust in der Tür stehen und hob beide Augenbrauen an.

Quietschend drehte sich Liam um und raffte die Dekce über sich zusammen. „Zayn?!"

"Nein, dein Todes Kommando.“

"Oh Gott, es tut mir soooo leid." Flüsterte der Prinz.

Der Leibwächter schüttelte den Kopf. “Hattest du wenigsten Spaß?" Zayn kam in den Raum und schloss die Tür hinter sich.

Beschämt sah Liam auf seine Finger hinunter und kaute sich auf der Lippe. "Es war einer der schönsten Abende meines ganzen Lebens."

Wortlos lehnte sich Zayn gegen die Tür. Liam sah miserabel aus, aber er wirklich mehr als zufrieden und so hatte er ihn sehr lange nicht mehr gesehen.

"Ich habe gelacht, getanzt, Essen mit den Fingern gegessen und nette Leute kennen gelernt. Es war der erste Abend, den ich wirklich frei war und an dem ich einmal so sein konnte wie ich will. Und deswegen... bereue ich nichts. Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast, aber ich würde es tausendmal wieder tun. Mit weniger Bier aber... ja. Ich würde alles dafür geben ein normaler junger Mann sein zu dürfen. Und die Erinnerung daran und diese Nacht mit Niall - das kann mir keiner nehmen."

Zayns Augenbrauen, die sich vor kurzem erst gesenkt hatten, wanderten ein weiteres Mal so weit nach oben, dass sie fast in seinem Haaransatz verschwanden. "Deine Nacht mit Niall?"

"Ich hab mit ihm hier im Bett geschlafen. Zwar mit Klamotten, aber wir haben gekuschelt!" Sagte Liam trotzig. "Und es war schön!"

"Du siehst ziemlich trotzdem enttäuscht aus." Zayns Augen weiteten sich sichtlich, als ihm ein Sinn gebender Gedanken kam. "Wäre es dir ohne Klamotten lieber gewesen?"

Sofort schoss die Röte in Liams Wangen. "Nein!" Protestierte er energisch aber schwach.

"Oh mein Gott." Zayn begann breit zu lächeln. "Du /magst/ ihn, hab ich Recht?!"

Liam vermied es Zayn ins Gesicht zu sehen. "Selbst wenn - was würde mir das bringen?"

"Einen Freund, der dich glücklich macht, im Gegensatz zu einer Frau, die es nicht tut?"

"Ich heirate, Zayn. Ich heirate in wenigen Wochen und es wird kein Mann sein. Wie soll ich bitte eine Beziehung zu jemandem aufrecht erhalten, der mir verboten ist?"

Mit einem Seufzer stieß sich Zayn von der Tür ab und kam zu Liam auf das Bett. "Du wärst nicht der Erste, der eine Affäre nebenher hätte."

"Niall ist schon süß..." nuschelte der Prinz undeutlich.

"Du musst jetzt noch nicht wissen, was du willst. Ihr kennt euch nicht richtig, das hat Zeit."

"Ich hab mich wirklich wohl gefühlt mit ihm, weißt du."

"Das ist gut." Zayn lächelte und drückte Liam an sich. "Überdenk es nicht, ja? Tu einfach, was dich glücklich macht."

"Ich hatte gestern Abend so einen Gedanken... als Josh sich von seiner Freundin verabschiedet hat, da wusste ich, dass ich auch jemanden küssen will. Aber auch, dass es ein Junge sein muss."

"Wie war dein erster Kuss eigentlich?"

"Ziemlich feucht." Liam lachte leise.

Zayn begann zu grinsen. "In Ordnung, du magst Niall also ein kleines bisschen mehr. Das ist gut, weißt du? Darauf lässt sich aufbauen. Louis und ich werden alles tun, damit du glücklich bist."

"Echt?" Liam sah ihn traurig an. "Meinst du ... meinst du er mag mich auch?"

"Nun, wenn ich ehrlich bin, hat es mich gewundert, dass nicht länger schon über dich hergefallen ist. Er war bei den Anproben nicht gerade unauffällig, ich habe mir nie was gesagt, weil ich damals noch nicht einmal wusste, dass du Männer magst."

"I-im ernst?" stammelte Liam.

Zayn nickte grinsend. "Ich glaube, dass er dich auch mag."

"Und... was mach ich jetzt?"

"Das bleibt dir überlassen, willst du dass es mehr wird?"

"Lass uns das mal durch gehen. Ich finde ihn hübsch und ich habe sehr viel Spaß mit ihm... Ich habe gern mit ihm gegessen und gekuschelt. Kann das etwas bedeuten?"

"Meiner Meinung nach bedeutet das ziemlich viel.", lächelte Liams Leibwache.

"Dann.. soll ich es riskieren und mich ihm annähern?"

"Überstürz es einfach nicht, Li."

"Kannst du mich vor Louis beschützen?" Hauchte Liam leise.

"Vor Louis muss ich dich nicht beschützen, Li. Er ist nicht sauer."

"Sicher nicht?" Er wischte sich durch das müde Gesicht. "Ooooh, mein Kopf tut weh."

"Komm, geh was trinken und essen. Niall hat Tee gemacht." Zayn stand auf und sah Liam auffordernd an.

"Mh-Mh." Tapsig streckte der Prinz seine Knochen aus dem Bett.

"Du siehst übrigens wie einmal durch die Mangel gedreht aus."

"Danke, so fühl ich mich auch..."

"Immerhin siehst du gleich deinen Traumprinzen wieder." Zayn zwinkerte.

Liam wurde rot. "Ich will einmal selber der Traumprinz sein."

"Das bist du für ihn wahrscheinlich schon einer."

"Lass uns den Tee trinken, ja? Und danach... muss ich wieder ins Bett. Ich glaube ich sterbe."


+++


Vor sich hin summend saß Liam mit einem Buch neben sich auf einen der großen Heuballen auf der Koppel. Er hatten den Großteil der Zeit seinen Schlaf nachgeholt, dem ihm die Nacht davor durch das wilde Feiern gefehlt hatte und war jetzt gegen Abend hellwach.

Die Sonne verschwand immer mehr hinter dem Horizont und tunkte das Land in einen unheimlich tollen Orangen und rot Stich. Vereinzelt konnte man schon Sterne und den Mond schimmern sehen.

Mit einem Seufzen schlug er die Augen auf und ließ sich zurück fallen. Das mit Niall verwirrte ihn zutiefst. Er möchte ihn anscheinend wirklich mehr als nur freundschaftlich und das machte ihn glücklich und gleichzeitig jagte es ihm eine Heidenangst ein.

Leise stapfte jemand auf den Prinzen zu und blieb neben ihm stehen. "Hallo, Liam." Lächelte Zayn. "Wie fühlst du dich?" Liam hatte den ganzen Tag nichts essen wollen und nur hier gelegen und gelesen. "Etwas besser?"

"Etwas, ja." Liam nickte leicht und drehte seinen Kopf zu Zayn. "Willst du dich zu mir setzen?"

"Gern." Zayn wuchtete sich auf den Ballen und machte es sich gemütlich. "Schönes Plätzchen hast du dir da ausgesucht."

"Nicht wahr? Der Sonnenuntergang ist wunderschön.", lächelte der Jüngere und richtete sich wieder auf.

"Da hast du absolut Recht." Pflichtete Zayn ihm bei.

"Weißt du, was die Mädchen treiben? Ich hab sie den ganzen Tag noch nicht gesehen."

"Sie beschäftigen sich drin, gehen nochmal die Standardtänze durch. Sophia ist mit Perrie weg geritten."

"Wirklich? Perrie hatte erzählt, dass es das letzte Mal mit ihr ziemlich chaotisch war." Liam grinste leicht.

"Offenbar möchte sie es jetzt lernen."

"Das überrascht mich." Liam lachte leise.

"Mich auch." Zayn legte sich auf den Rücken.

Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander auf dem Heuballen und genossen die letzten Sonnenstrahlen.

"Ich hatte gestern wirklich Spaß.", kam es unvermittelt von Liam. "Mit den anderen. Und Niall."

"Das freut mich, Liam. Ehrlich. Und ich hätte dich vielleicht nicht so anpflaumen dürfen. Aber du musst aufpassen, dass du deinen Ruf nicht gefährdest."

"Ja, ich weiß." Der Prinz seufzte leise und spielte an seinem Buch herum. "Aber es war schön. Angenehm, weißt du? Ich hatte nichts bedrückendes im Kopf."

"Du hast es nicht leicht mit deinen Eltern, mh?" Fragte Zayn leise.

"Das weißt du doch selbst." Liam schaute einen Schmetterling zu, wie er durch die Luft flatterte.

"Und die Mädchen - bist du da weiter gekommen?"

"Ich hab ein paar Ideen, mehr aber nicht. Ich warte noch den Ball ab. Dann muss ich mich so oder so endgültig entscheiden."

"Wir werden dir dabei helfen." versprach die königliche Leibwache.

"Ich will keinen von ihnen auf diese Art, das macht es so schwer." Liam nagte sich auf der Unterlippe herum.

"Weil du wirklich mit Haut und Haaren nur Jungs willst," Seufzte Zayn. "Ich kenn das - und ich verstehe dich. Jungs sind super."

"So viel interessanter als Mädchen.", nuschelte der Jüngere.

"Ihre breiten Kiefer und das kantige Kinn," schwärmte Zayn. "Mit Harry war es quasi Liebe auf den ersten Blick."

Liam sah Zayn lächelnd an. "Ihr passt gut zusammen."

"Danke." Zayn lächetlte verliebt. "Harry ist ganz wundervoll."

"Das kann ich mir vorstellen." Liam wand den Blick ab und starrte wieder auf die Weiten Felder.

"Und du wirst deinen Traummann auch noch finden - wenn du das nicht schon hast." Zayn sah in den Himmel, wo die Sterne deutlicher auftauchten.

Mit roten Wangen fuhr sich Liam durch die Haare. "Ich weiß nicht, ob es gut ist.“

"Liebe ist nicht falsch- lass dir das bitte von keinem einreden, ja?"

"Das glaube ich auch nicht. Ich denke nur, dass es zu viel wird. Wie soll ich das auf die Reihe bekommen? Eine Ehe und Niall?"

"Ja, das klingt schwierig..." Zayn nickte betrübt.

"Es /ist/ schwierig." Liam stieß einen Seufzer aus.

"Da kommt jemand." Murmelte Zayn, weil sie eine Gestalt über den Weidezaun geschwungen hatte.

Einen Moment weiteten sich Liams Augen panisch, bevor er erkannte, dass es nur Harry war.

"Guten Abend, ihr Zwei." Harry grinste die Beiden fröhlich an.

"Hey, Hazza." Dem Pferdewirt wurden hilfreiche Hände hingestreckt. "Komm rauf zu uns."

Harry kicherte leise und ließ sich auf den Heuballen ziehen. "Was treibst ihr hier?" Er lehnte sich so unauffällig wie möglich gegen Zayn.

"Wir haben uns ein bisschen unterhalten." Zayn grinste und nahm Harry´s Hand in seine.

"Das ist schön." Der Lockenkopf verschränkte ihr Finger miteinander. "Du siehst ziemlich bedrückt aus, Li.", stellte er dann fest. "Geht es dir gut?"

"Ich bin mir nicht so sicher." Gab der Prinz zu. "Es ist gerade alles ziemlich stressig."

"Das kann ich mir vorstellen. Die Sache mit Niall beschäftigt dich, oder?" Zayn hatte dem jungen Mann einiges erzählt.

"Das und dass ich bald eine Frau heiraten soll, die ich kaum kenne. Wie soll ich wissen, welche die beste für mich ist, wenn ich keine davon attraktiv finde.“

"Und wenn du sie auf eine emotionale Ebene 'attraktiv' findest? Von ihrer Denkweise her?"

"Du meinst eine platonische Liebe? Mh... dann müsstest du eine finden, die kein romantisches Interesse an dir hat, und dich trotzdem ehelicht."

Harry nickte leicht. "Vielleicht ist so eine bei Ihnen dabei."

"Also ich finde ja Inès und die Spanierin, Sophia, ganz nett." Erzählte Liam. "Sie sind nicht so wie die anderen."

"Ja, aber sie wollen beide nicht heiraten.", warf Zayn in das Gespräch.

"Das will ich auch nicht.“

Der Schwarzhaarige murmelte irgendetwas vor sich hin und vergrub seine Nase in Harrys Haaren. Er roch so wahnsinnig angenehm nach Stroh und Gras. "Mh..." Harry seufzte leise auf. Er zog Zayn mehr in seine Arme und küsste ihn liebevoll auf den Kopf.

Lächelnd schloss Zayn die Augen. "Du solltest es wirklich mit Niall versuchen, Liam."

Neidisch beobachtete der Prinz das Paar neben sich. "Ich will auch sowas wie ihr habt." Flüsterte er.

"Das bekommst du, wenn wir das mit Niall auf die Reihe bekommen."

"Und wie soll ich das hinkriegen?" Murmelte Liam. "Ich bin noch ungeküsst, ich weiß gar nicht wie das geht... und alles andere was dazu gehört..."

"Du bist nicht ungeküsst, Li. Vergiss mal seinen ersten Kuss nicht."

"Ja... aber es war ja nur ein einfacher Schmatzer auf den Mund. Kein richtiger Kuss."

"Das kommt von alleine. Ich habe vor Zayn auch noch nie jemanden geküsst." Harry lächelte breit.

Liebevoll strich der Erwähnte über Harrys Hand. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Der Lockenkopf sah wieder zu Liam. "Küssen ist einfach und der ganze Rest drumherum auch, wenn du es mit der richtigen Person machst."

"Und, ähm... ih wisst schon... es gibt ja noch mehr als küssen." Nuschelte Liam.

"Das ist auch nicht schwer." Harry lehnte sich etwas zurück, sodass Zayn gegen seinen Brustkorb gelehnt dasaß.

"Zaynie und Lou haben es mir mal theoretisch mit Frauen erklärt." nuschelte Liam verlegen.

"Mit einem Mann ist es nicht viel anders.", lächelte der Lockenkopf und spielte mit Zayns Haaren.

"Ich habe Angst, die Person, mit der ich schlafe zu enttäusche - egal ob Mann oder FRau."

"Das wirst du nicht, glaub mir. Ich war vor Zayns und meinem ersten Mal unheimlich nervös, immerhin hab ich es auch noch nie gemacht und dann war aber alles ganz toll. Du solltest dir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Wenn es passieren soll, dann passiert es."

"Niall ist wirklich ein süßer Typ," Sagte Liam leise. "Er ist sehr anständig.“

"Das stimmt. Er hat sehr gute Manieren.", nickte Zayn, der immer noch die Augen geschlossen hatte und Harrys Streicheleinheiten genoss.

Zärtlich kämmte Harry mit seinen Fingern durch Zayns Haare. "Er scheint ein toller junger Mann zu sein - ich werde ihn mal besuchen und angucken." scherzte er.

Liam kicherte leise. "Das kannst du gerne tun."

"Lade ihn doch zu deinem Ball ein," flüsterte Zayn entspannt. "Als dein Schneider hat er absolute Daseinsberechtigung."

Sanft lächelnd presste Harry einen Kuss auf Zayns Stirn. "Das klingt doch gut.", stimmte er zu. "Ich meine, das wäre ein guter Abend um herauszufinden ob du mehr willst.“

"Ich werde doch den ganzen Abend mit den Mädchen beschäftigt sein. Werde ich da überhaupt Zeit für Niall haben?"

"Wir werden scho! einen Lösung finden."

"Ich hoffe es, Leute." Liam sah hinauf in den dunkelblauen Himmel. "Ich liebe es, unter den Sternen zu liegen."

Harry folgte Liams Blick. "Zayn und ich machen das nachts oft.", offenbarte er. Der Schwarzhaarige war anscheinend eingeschlafen, er lag ganz entspannt auf ihm, atmete ruhig.

"Du liebst ihn wirklich, mh?" Fragte Liam leise und verlor sich in den Sternen über ihm.

"Sehr, ja. Und ich bin dir unheimlich dankbar, dass es nicht verbietest." Der Lockenkopf drückte Liams Hand mit einem dankbaren Lächeln.

"Ich habe euch beide sehr gern, und ich wäre ein Heuchler, wenn ich es euch verbieten würde - und dann könntet ihr ja ohnehin wieder heimlich treffen, oder? Wie früher. Nein, nein. Ich sehe lieber, dass ihr glücklich seid."

Harry strahlte breit. "Erzähl mir mal was von Niall. Ich kennen ihn gar nicht."

Automatisch schlich sich ein Lächeln auf Liams Lippen. "Er ist der Schneider unten im Dorf, so habe ich ihn auch kennen gelernt. Er hat wunderbar blaue Augen und dunkles Haar..."

"Ähnlich wie Louis’?" Harry musterte Liam neugierig.

"Etwas dunkler. Weniger grau.." Liam seufzte leise. "Wenn er mich anlächelt, kribbelt es irgendwie in meinem Bauch."

"Das ist schön. Ihr kennt euch noch nicht lange, oder? Zayn erzählt noch nicht so lange von euch beiden."

"Nein, erst wenige Wochen." Sagte Liam leise. "Aber wir haben immer richtig viel Spaß."

"Das ist im Grunde eh am wichtigsten. Dass man sich versteht."

"Das tun wir - er bringt mich echt zum lachen, weißt du?"

"Ja, ich weiß, was du meinst." Harry sah auf Zayn herab und lächelte sanft. "Du fühlst dich einfach wohl, wenn du mit ihm zusammen bist und kannst alles wichtige und unwichtige vergessen."

"Richtig." Liam nickte. "Wir haben getanzt und Bier getrunken... wie normale Menschen."

"Du bist auch ein normaler Mensch." Harry lachte leise. "Aber ich verstehe, was du sagen willst."

"Wie fühlt es sich an... einen Freund zu haben?" Flüsterte Liam leise.

"Es ist wundervoll. Ich liebe es, mit Zayn zu schlafen. Einfach nur da zu liegen und von ihm gehalten zu werden oder ihn in Arm zu haben. Als hätten wir alle Zeit der Welt und keine Probleme. Wir Kuschel, wir küssen uns, schlafen miteinander. Und ich liebe jede Sekunde davon."

Liam schloss die Augen und summte leise."Das klingt ziemlich gut."

"Es klingt nicht nur so. Und ich meine das Ernst, wenn du Niall küssen willst, dann tu es einfach. Es ist nicht schwer."

"Okay." Liam drehte seinen Kopf zu Harry. "Und was mach ich mit den Mädchen?"

"Such dir die aus, die dir am besten gefällt. Optisch, vom Charakter. Es ist eine ziemlich beschissene Lage, aber wenn du eine findest, die genau so wenig heiraten will wie du und sich darauf einlässt, eine Ehe zu führen, die nur rein politisch ist... Ich denke, das würdest du sehr gut hinbekommen. Und wenn Niall damit eiverstanden ist und kein Problem damit hat."

Nervös fummelte der Prinz an seinen Fingern herum. "Und wenn er mich nicht will?"

"Nachdem, was Zayn mir erzählt hat, kann ich mir das nicht vorstellen. Was glaubst du denn? Hast du das Gefühl, dass er dich mag?"

"Schon..." Liam nickte und richtete sich auf. "Ich hoffe, dass aus uns beiden etwas wird."

"Dann solltest du es einfach wagen."

"Danke, Harry," Liam lächelte ihn durch die Dunkelheit an. "Ich mach mich auf den Weg ins Schloss zurück, okay? Euch beiden noch einen schönen Abend."

Harry grinste zurück. "Viel Spaß. Wir bleiben noch ein bisschen hier, bis Zayn wach ist."

"Hier kann man bestimmt die ganze Nacht liegen und in den Himmel schauen..." Seufzte Liam. Er könnte doch Niall mal mit herbringen...

"Das machen wir oft, wenn es nachts so schön warm ist. Vielleicht sollte du es mal mit Niall machen. War er schon mal auf dem Schloss?"

"Nein, bisher noch nie." Liam schüttelte den Kopf. "Er hat mir mal sein Zimmer gezeigt, von dem aus man auch in die Sterne schauen kann."

"Uh." Harry wackelte mit den Augenbrauen und kicherte leise.

"Es ist nichts passiert zwischen uns... Wir haben nur in einem Bett geschlafen und naja... gekuschelt."

"Siehst du? Das ist doch super!" Der Lockenkopf strahlte Liam auffordernd an. "Trau dich einfach, Liam. Sonst lässt du dir dein Glück durch die Lappen gehen."

"Du hast Recht. Ich werde gleich morgen einen Boten senden und Niall einladen. Ich kann leider nicht weg, weil ich mich mit den Mädchen beschäftigen soll."

Harry nickte aufgeregt. "Genau so machst du es."

"Und wenn eine von ihnen Niall nicht gut behandelt oder herablassend ist, muss sie nächstes Mal auf jeden Fall gehen." Beschloss Liam.

"So ist es richtig. Immerhin ist er auch dein Schneider."

"Genau. Und da wird sich eine etwaige Frau noch länger mit ihm verstehen müssen."

"Ob sie es will oder nicht." Harry grinste breit.

"Ganz richtig." Liam gähnte leise.

"Geh ins Bett, Liam. Du schläft doch fast im Stehen ein."

"Du hast Recht, Hazza." Liam schnappte sich sein Buch und kletterte den Ballen hinunter. "Sag Zaynie ein gute Nacht, wenn er wach wird, ja?"

"Richte ich aus. Schlaf gut." Harry lächelte den Prinzen an.

"Du auch." Dann machte sich der Prinz auf den Weg zurück zum Schloss.

Glücklich seufzend senkte Harry wieder seinen Blick und richtete ihn auf seinen Freund. Er war so froh, dass sie zusammen bleiben konnten und das ohne Probleme. Zayn brummelte leise und blinzelte leicht.

"Na, Schlafmütze." Harry grinste schief.

"Hallo, Liebling." Zayn lächelte breit.

"Gut geschlafen ? Wenn auch nicht sehr lange."

""Ich schlafe immer ein, wenn du meinen Kopf kraulst, Hazza." Zayn rappelte sich etwas hoch.

Harry kicherte verliebt. "Du siehst immer so süß aus, wenn du schläfst."

"Ich liebe dich, Harry." Hauchte Zayn und strich seinem Freund über die Wange.

"Ich liebe dich auch." Strahlend küsste Harry den Leibwächter.

Zayn rutschte herum, bis er auf Harry´s Schoß saß. Diese Stunden ganz allein mit seinem Freund waren ihm die Liebsten. Und um diese Uhrzeit war keiner mehr auf der Koppel unterwegs, es konnte sie also niemand sehen.

"Wie war dein Tag, Liebling? Du siehst ziemlich entspannt aus, war nicht so viel zu tun?" Lächelnd schlang der Lockenkopf die Arme um den Älteren.

"Nein, Liam lag die meiste Zeit hier rum, weil er seinen Kater auskuriert hat." Grinste Zayn. "Ich habe ihn lediglich heute Morgen abgeholt."

"Mhm. Sehr schön. Dann kannst du länger hierbleiben."

"Ganz genau." Zayn gab Harry noch einen sanften Kuss.

"Wollen wir noch hier bleiben? Es ist grad so schön."

"Ja, gern." Zayn nickte und kuschelte sich an. "Wow, sieh dir den Himmel an."

"Es wird morgen nicht regnen.", stellte Harry grinsend fest. "Wir haben ganz viele Sterne."

"Wunderbar." Zayn legte sich neben Harry und kuschelte sich an dessen Oberkörper.

"Schlaf ruhig, Zaynie. Wir haben die ganze Nacht."

Glücklich schloss der Dunkelhaarige die Augen. "Gute Nacht, Haz."

"Mhm, Nacht." Harry schloss lächelnd die Augen und zog Zayn fest an sich ran.

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Kapitel dreiundzwanzig




Kapitel dreiundzwanzig


"Hallo, guten Morgen, die Damen." Liam betrat lächelnd einen der schönen Aufenthaltsräume, wo die Damen in einer Runde beisammen saßen. "Ich hoffe, ihr habt alle gut geschlafen?"

Die jungen Mädchen kicherten leise und nickten.

„Guten Morgen, Prinz Liam. Der Ausblick von der Terrasse an morgen ist wundervoll.", erzählte Prinzessin Matilde aus Italien.

"Ja, da hast du absolut Recht." Liam lächelte und ließ sich in einen der Sessel sinken. "Was habt ihr heute vor zu tun? Worauf habt ihr Lust?"

"Wir sind nicht mehr so viele..." Inès sah in die Runde und lächelte. "Grace, Matilde, Elena, Sophia, Daisy und ich. Lass uns doch irgendwo hingehen. Den ganzen Tag hier im Schloss zu verbringen, vergib mir meinen Wortwahl, ist ehrlich gesagt, ziemlich öde."

"Es sei dir gestattet, den Aufenthalt hier zu nennen wie du möchtest." Liam grinste. "Ich weiß nur zu gut, wie langweilig es ist, den ganzen Tag hier eingesperrt zu sein. Ein Ausflug in die Natur klingt sehr gut."

"Gibt hier in der Nähe es einen See?", erkundigte Elena sich neugierig. "Es ist herrliches Wetter. Lasst uns doch schwimmen gehen."

"Ja, den gibt es tatsächlich. Meine Leibwachen und ich baden manchmal in einem beruhigten Nebenarm es Bergbaches. Es ist herrlich dort."

Daisy jubelte aufgeregt auf ihrem Platz herum. Freies Wasser! Das hatte sie seit ihrer Abreise kaum gesehen. In Spanien waren sie praktisch jeden Tag im Meer gewesen.

Sophia lachte und nickte begeistert. "Ich stimme dafür, baden gehen klingt wunderbar."

"Ich war schon so lange nicht mehr schwimmen.", beschwerte Daisy sich.

"Dann machen wir das doch - was sagt ihr drei anderen Mädchen?"

Grace, Matilde und Inès nickte zustimmend. "Das klingt gut."

"Dann freue ich mich," Liam zwang sich zu einem Lächeln. "Wir können uns etwas zu Essen mitnehmen und es auf der Reise zu uns nehmen.“

"Kommen Nicola und Ruth auch mit?", fragte Sophia lächelnd.

"Die muss ich noch fragen, ich habe sie heute noch nicht gesehen. Und ich muss euch natürlich fragen, ob es in Ordnung ist, wenn Louis und Zayn mitkommen. Oder ob euch das unangenehm wäre."

"Ach was." Inès winkte ab. "Wir verstehen uns alles gut mit ihnen. Und sie werden uns schon nichts abgucken."

Und Zayn schon mal gar nicht, dachte sich Liam dazu. "Sehr schön. Dann schlage ich vor, dass wir um die Zeit los gehen, wo es normal Mittagessen gibt? Oder möchtet ihr zuvor essen?"

"Was wäre dir lieber?", Sophia sah Liam fragend an. Was der wollte, musste ja auch mal gefragt werden.

"Ich würde gerne schon etwas früher gehen." Jede Mahlzeit, die er nicht mit seinen Eltern verbringen musst, war für Liam ein Traum.

"Dann gehen wir früher. Ganz einfach."

"Alles klar." Liam nickte. "Erzählt doch mal, wie gefällt es euch ansonsten hier?"

"Ich vermisse meine Geschwister.", gab Elena zu. "Aber ansonsten recht gut. Ihr seid alle unheimlich lieb."

"Awww," Matilde strahlte. "Wir haben dich auch gern!" Sie und Elena hatten sich besser angefreundet und verbrachten ihr Zeit oft zu zweit.

"Es ist schön, auch mal etwas anderes zu sehen.", bemerkte Inès. "Und auch so ist es schön, ich lerne so viel neue Sprachen. Spanisch, schwedisch, Italienisch. Ich werd immer besser." Sie grinste die Mädchen breit an.

"Dann wird es ja für euch alle ein Erfolg," Lächelte Liam. Das Dauergrinsen hatte er mittlerweile richtig gut drauf.

Sophia musterte den Prinzen aufmerksam. Sie wusste ja, dass Liam nicht heiraten wollte. Und er wirklich nicht sonderlich begeistert, auch wenn die Anderen das nicht bemerkten.

„Dann wünsche ich euch noch einen schönen Vormittag und werde mal meine Schwestern aufsuchen."

"Kann ich mitkommen?", fragte Sophia schnell. "Ich wollte Nicola noch etwas fragen."

"Gern, wenn du möchtest." Liam stand auf.

Eilig erhob sich die Braunhaarige sich ebenfalls. "Bleib bei Inès, ja?" Sie lächelte Daisy an.

Das Mädchen schob die Unterlippe vor. "Na gut."

"Ich bleib nicht lange weg." Sophia heftete sich an Liams Versen.

Der Prinz verließ den Raum und atmete tief durch. "Oh Man."

"Es tut mir leid, dass du das alles machen musst.", murmelte Sophia und legte eine Hand auf Liams Schulter.

Er drehte sich zu ihr um. "Danke, Sophia. Ich bin froh, dass du das verstehst."

"Geht es dir gut?", fragte sie leise. "Du siehst nicht besonders gut aus."

"Ich hatte einen kleinen Aussetzer... mit... Bier." Gestand Liam. Er vertraute Sophia, dass sie es keinem erzählte.

"Oh. Etwas zu viel gehabt?" Sie grinste schief.

"Ich habe noch nie Bier getrunken vorher, und dann war ich mit Freunden in einer Schenke... aber der Abend war toll."

"Hört sich schön an. Es freut mich, dass du Spaß hattest."

"Danke... Es sind wirklich nette Leute, ich meine die Menschen aus dem Dorf unterhalb des Berges. Ich schätze sie sehr.“

"Das ist wichtig, wenn du König wirst. Wenn die Menschen dich mögen, ist es sehr gut." Sophia lächelte breit.

"Sie sind unglaublich - voller Leben, voller Freude.. Und das, obwohl sie von allem zu wenig haben.“

"Sie wissen, dass Gold alleine nicht glücklich macht. Es ist wichtiger Freunde und Familie zu haben als reich zu sein."

"Es geht nicht um Geld, Sophia. Es geht darum ein Dach über dem Kopf zu haben und nicht zu verhungern."

Sophia seufzte leise. "Ich weiß."

"Ich werde das ändern. Ich werde dafür sorgen, dass diese Menschen nicht mehr hungern müssen!"

"Wie willst du das anstellen? Gold regnen lassen?"

"Sei bitte nicht so sarkastisch - gerade von dir hätte ich eine andere Haltung zu diesem Thema erwartet. Schade, dass ich mich offenbar geirrt habe." Liam hatte die Augenbrauen erhoben.

"Ich meine es ernst, Liam. /Wie/ willst du ihnen helfen? Geld wächst leider nicht auf Bäumen, so leid es mir tut." Sophia verschränkte die Arme vor der Brust.

"Komm mal mit mir." Ordnete Liam an und schritt energisch durch die Gänge des Schlosses.

Mit schnellen Schritte folgte Sophia dem aufgebrachten Prinzen. War hatte er denn jetzt vor?

Liam trabte die Treppen hinunter bis zu dem Bereich, in dem sich normalerweise nur die Bediensteten der Küche aufhielten.

Verwirrt sah Sophia sich um. Sie war bisher nur einmal hier gewesen, an dem Tag, an dem sie das Schloss mal unter die Lupe genommen hatte. Aber was wollte ihr Liam hier zeigen?

Der Prinz hielt nicht an, sondern betrat die Küche und die angeschlossenen Lagerräume. "Hella?" Rief er. "Hella, komm einmal bitte her." Die Gerufene war eine der leitenden Persönlichkeiten hier unten.

Eine Frau, etwas älter als Sophia und Liam, kam aus einem der Lager gehechtet. "Liam! Schön dich zu sehen." Sie grinste den Prinzen an.

"Schön dich zu sehen, Hella. Gut schaust du aus." Dann kam er zur Sache. "Kannst du mir die ungefähre Menge sagen, die ihr am Tag etwa kocht?"

"Wir sind verpflichtet für eine Menge von circa zwanzig Personen zu kochen.", kam es weniger begeistert von der Köchin. "Im Falle, dass jemand mehr essen möchte. Und da sind die Bediensteten nicht mit eingerechnet."

"Und wie viel landet am Ende des Tages davon auf dem Müll? An guten verwendbaren, sauberen Lebensmitteln? Wie viel bleibt übrig?"

"Mehr als die Hälfte. Zwei gute Drittel von dem, was gekocht wird."

"Siehst du?" Aufgebracht und traurig drehte sich Liam zu Sophia um. "Es ist eine Unverschämtheit, dass meine Eltern das zulassen oder fordern oder dulden. Ich werde gleich zwei stramme Burschen herbestellen, die alles, was heute über bleibt auf einen Karren packen und ins Dorf hinunter fahren. Ich will, dass sie alles kostenlos an die Bürger verteilen." Liams Kopf hatte eine ungesunde Farbe angenommen. Seine Mutter wusste davon, sie hatte ein reisen Theater nach dem Gespräch veranstaltet, aber das war Liam herzlichst egal.

Sophia stand unbeholfen da und rieb sich über die Oberarme. "Das ist schrecklich, Liam. Und es ist gut von dir, dass du das machen willst, aber die Menschen brauchen nicht nur essen sondern auch Häuser, die nicht kaputt sind und an denen alle Ecken repariert werden müssen."

"Das ist richtig. Aber das ist, was ich im Moment tun kann. Jeder Beitrag zählt, und irgendwo muss ich doch anfangen, oder? Und wenn die Menschen verhungert sind, weil die Felder vertrocknen, weil der Fluss das Dorf nicht erreich - für wen soll man das Häuser bauen? Es muss jetzt etwas passieren. Es ist der Anfang und ich werde nicht aufhören."

Hella band sich ihren Zopf neu. "Wir sind schon dabei, einige Dinge vom Frühstück her zu richten.", begann sie und zeigte auf einen kleinen Holzkarren, auf dem sämtliche Lebensmittel gelagert waren.

"Danke, auf dich kann ich mich verlassen." Liam lächelte gestresst.

Die junge Frau lächelte und klopfte Liam auf die Schulter. "Hier steht jeder auf deiner Seite, Liam."

"Esst euch selber bitte richtig satt, ja? Es scheint ja genug da zu sein, dass niemand hungert."

"Ich sage es den anderen, danke. Jetzt muss ich wieder hinter, schauen ob auch alle Lebensmitten angekommen sind, die wir bestellt haben." Sie lächelte Sophia noch einmal zu und verschwand wieder im Lager.

"DAS wollte ich dir zeigen." Sagte Liam und sah Sophia ernst an. "Wenn es zwei Dinge gibt, die ich im Leben erreichen will . dann sind Gerechtigkeit und Gesundheit aller mein erster Punkt."

"Wissen deine Eltern davon? Dass du das machen möchtest?"

„Ja, sie waren nicht begeistert davon.“

Sophia nickte schweigend und sah auf den Wagen, der voll mit Essen war. "Ich will helfen."

"Du willst was?"

"Du hast schon richtig gehört. Ich werden helfen." Die junge Frau sah Liam in die Augen.

Liams Mundwinkel bewegte sich ein bisschen nach oben. "Das gefällt mir.“ Dann seufzte er leise. „Ich will nicht, dass die Menschen denken, dass ich mich ein schleimen will. Ich will nur helfen.“

"Das wissen die Leute da unten. Du warst oft genug dort, letztens hast du mit ihnen gefeiert. So wird das nicht rüberkommen.“ Sie lächelte breit. „In Ordnung. Und jetzt geh zu deinen Schwestern und ich zu meiner, sonst werden sie noch alle skeptisch."

Liam lachte. "Warum?" Fragte er naiv.

"Wir verschwinden. /Zusammen./ Da kann man einiges darunter verstehen." Sophia hob ihre Augenbrauen an.

"Oh, achso." Liam wurde dunkelrot um die Ohren. "Ich... ich glaube nicht, dass Zayn und Lou das so verstehen würden."

"Ich rede auch nicht von den Beiden."

"Ich... ich bin nicht so." nuschelte Liam. "Ich meine..."

"Ich weiß, Liam. Das habe ich auch nie gedacht. Ich hab genau so wenig Erfahrungen wie du." Sophia lächelte sanft.

"Es ist alles etwas komplizierter, als die meisten denken." Liam starrte zu Boden.

"Wem sagst du das.", murmelte die junge Spanierin und sah zur Tür der Küche, als Personal herein geschossen kam. "Wir sollten gehen."

"Stimmt." Liam nickte und sie stiefelten die Treppe wieder nach oben. "Ich muss Nicola suchen. Und Ruth."

"Wir sehen uns später, ja? Mach dir keinen Druck mit den anderen Mädchen." Sie drückte Liams Schulter.

"Wenn du wüsstest." Rutschte es Liam heraus.

"Du kannst mir mit reden, wenn du es brauchst. Ich hör mir Alles an, Liam. Wir wissen beide, dass du das nicht willst und es belastet dich unheimlich und ich habe das Gefühl, dass es nicht nur das ist."

"Ich... ich kann dir das nicht sagen." Murmelte der Prinz. "Damit würde ich dich womöglich... vertreiben."

"Mich kann man ganz schwer vertreiben."

Liam starrte auf seine Finger. "Können wir uns die Tage mal zusammen setzen und reden?"

"Natürlich. Und bis dahin siehst du uns alle hier als Freunde und nicht als mögliche Ehefrauen, in Ordnung? Alle Mädchen sind unheimlich nett. Ich denke, du kannst hier auch Freundschaften schließen." Sophia sah Liam einen Moment lang an, bevor sie ihn fest umarmte.

Liam schloss die Augen und erwiderte die Umarmung. "Du bist wunderbar, weißt du das?"

Leise lachend nickte die Spanierin an Liams Brust. "Das wurde mir schon das eine oder andere Mal gesagt, danke dir. Das bist du auch."

"Ich hoffe, dass du mir verzeihst." Flüsterte Liam. "Ich glaube ich bin nicht der Traumprinz, den du suchst."

"Ich suche vielleicht gar keinen."

"Warum bist du dann hier?" Fragte Liam überrascht.

"Das weißt du schon. Meine Eltern wollten es." Sophia zuckte mit den Achseln. "Und mich gegen sie zu wehre, hätte mich nicht weiter gebracht."

"Genauso war es bei mir." Sagte Liam mit leicht genervtem Ton. "Keine Chance.“

"Die hat man bei so etwas nie."

"Liam?!" Schrillte da eine Stimme durch den Gang. Es war Ruth, die ihn und Sophia in inniger Umarmung entdeckt hatte.

Entsetzt schreckten die Beiden auseinander und starrten mit Teller großen Augen zu Liams großer Schwerster. "Ruth! Ich- öhm." Liam wusste nicht so recht, was er sagen sollte.

"Awwwww." Begeistert klatschte die junge Frau in die Hände. Für sie war die Situation eindeutig.

"Es ist nicht das, wonach es aussieht."; kam es energisch von Sophia.

"Oh, mir beiden macht ihr nichts vor," jubelte Ruth. "Ich werde den andere Mädchen schon nicht verraten, wie es hier knistert."

"Wenn du weiterhin so rumschreist, wird es gleich das ganze Schloss wissen.", fauchte Liam genervt.

"Na,na." Lachte Ruth. "Ich werde euch dann mal wieder allein lassen.."

"Ruth, halt den Mund.", platzte es wütend aus dem Prinzen heraus. "Halt einfach deinen verdammten Mund, wenn du von nichts eine Ahnung hast, verstanden?"

Sowohl Sophia als auch Ruth sahen den Prinzen etwas geschockt an. "Liam..."

"Nein, lass es einfach. Ich kann mir das nicht mehr anhören." Er blickte kurz zu Sophia. "Wir sehen uns später bei den anderen." Mit diesen Worten stürmte er davon.

Fassungslos starrte Sophia dem Prinzen hinterher. Der schien seine Schwester ja regelrecht zu hassen.

"Ihr... habt kein sonderlich gutes Verhältnis.", stellte sie vorsichtig fest.

"Liam... ist schwierig." Fasste Ruth zusammen.

"/er/ ist schwierig?" Sophia hob die Augenbrauen an.

"Ja, war schon immer das Sorgenkind der Familie. Ich und Nicola haben uns viel mehr so entwickelt, wie unsere Eltern es wollten."

"Er ist kein Sorgenkind, Ruth. Er ist einfach nur ein unverstandener, junger Mann der zu Dingen gezwungen wird, die er nicht möchte.", schnaubte Sophia und verdrehte die Augen.

Ruth klappte den Mund auf. "Also, dass er auf dich abfährt, kann ich mir denken. Dein Mundwerk ist so frech wie seines."

"Wir haben lediglich eine eigene Meinung, die wir uns nicht verbieten lassen. Und er steht nicht auf mich, so sehr du dir das auch einreden möchtest. Viel Spaß bei was auch immer du hier machen wolltest." Sophia drehte sich um und stolzierte den Gang entlang. Was für ein dummes Huhn, wer sprach bitte so über seinen eigenen Bruder?

Wütend und auf 180 verließ die junge Lady das Schloss. Sie musste jetzt irgendwohin, wo niemand laut war, und einfach Ruhe herrschte.


+++


"Na los kommt schon, Mädels." Liam wippte ungeduldig auf den Fußballen. Seit einer Stunde waren sie jetzt unterwegs, den sonnigen Hügel hinaus, leichter Anstieg, etwas Wind. Dennoch schnauften einige von den jungen Frauen, als wären sie fünf Stunden lang gerannt - nicht besonders sportlich, die Guten. Louis und Zayn gingen hinten und sahen auch schon ziemlich genervt aus, weil es nicht voran ging. Dabei hatten sie bereits zwei Pausen gemacht.

"Ich kann nicht mehr." Elena verzog das Gesicht und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Und ich /schwitze/. In Schweden ist es nie so warm."

Daisy sah Elena verständnislos an und sprang über eine Wurzel. "In Spanien ist es viel heißer." Ihr machte das Wetter nichts, beim Wandern würde ihr wenigstens warm.

Sophia grinste breit. "Da haben wir über den Sommer mehr als fünfunddreißig Grad, da ist im Gegensatz zu hier gar nichts."

"Ich bin froh, dass es warm ist.", bemerkte auch Grace. "Bei mir in Irland regnet es eigentlich nur."

Elena schnaufte nur. "Habt ihr ein Glück. Ich freue mich wesentlich mehr über Schnee und Eisfischen." Blöde Bullenhitze.

Liam seufzte leise. Er hatte eh schon keine große Lust auf das hier gehabt, auch wenn die Mädchen wirklich alle lieb waren und dann fingen die auch noch an zu jammern. Es war doch deren Idee gewesen.

"Reißt euch ein bisschen zusammen.", murrte Inès dann und band sich ihre langen Haare zusammen. "Seid doch froh, dass wir endlich mal raus kommen anstatt nur auf dem Gelände des Schlosses zum zu lungern. Ich finde es super, dass wir die Zeit hier draußen verbringen, bei mir zuhause darf ich so gut wie nie aus dem Schloss."

"Ganz deiner Meinung." Louis war neben der hübschen jungen Frau aufgetaucht. "Das ist für euch alle - für uns - eine super Gelegenheit. Wünscht ihr euch nicht alle, mal ein paar Stunden den wachsamen Augen des Hofes zu entkommen? Zu lachen, zu leben - frei zu sein? Ihr könnt eure Korsetts abwerfen und über die Wiesen rennen, als würde euch niemand zu sehen. Und wie oft, sagt mir, wie oft? Wie oft werdet ihr das in eurem Leben noch tun können? Fragt Liam - der weiß genau, wie es hier ist, wie es sein wird. Also kommt. Es sind nur noch ein paar Kilometer - und ihr seid nicht aus Zucker."

Liam nickte zustimmend und half Daisy, über einen großen Stein zu klettern. "Frisch Luft tut uns allen mal gut." Die Damen wussten ja nicht, dass er des Öfteren schon abgehauen war.

Sophia wischte sich die Stirn ab und drehte sich um. Hinter ihnen lag bereits ein wunderschöner Ausblick über Wälder, kleine Dörfer und Felder. Aber niemand schien das auch nur ansatzweise zu bemerken.

"Es ist toll, oder?" Zayn stellte sich lächelnd neben sie. "Wir haben Glück, in so einer Umgebung zu wohnen, es gibt andere Ecken in England, die ziemlich karge sind."

"Es ist schöner, als ich es am Anfang gedacht hätte." Gab Sophia zu.

"Ich hab es an dem Abend, als ihr angekommen seit, schon bemerkt. Ihr ward beiden nicht sonderlich von allem begeistert, was ich verstehen kann. Liam geht es ja genau so, aber das weißt du ja schon." Der Schwarzhaarige warf einen prüfenden Blick zu Liam, der in ein Gespräch mit Inès vertieft war.

Sophia seufzte leise. "Ich bin nicht freiwillig hier, meine Eltern wollen es. Meine Tante ist reich und sie tun alles, was sie gut findet. Und im Moment ist das... mich aus dem sonnigen Süden herzuschicken, damit ich eine Prinzessin werde."

Zayn nickte verstehend. Wenn die Mädchen hier nur alle wüssten, wie es in Liam wirklich aussah. Und dann gab es ja auch noch Niall, der dem jungen Mann mehr als nur den Kopf verdreht hat. "Mit Liam wird man hier, egal, wenn er nimmt, Glück haben. Er ist ein gute Mensch, das war er schon immer. Er sorgt sich um alles und jeden und möchte immer helfen.“

„Ja, das habe ich schon gemerkt. Allein, dass er die skandinavischen Zicken weg geschickt hat um meine Schwester zu schützen.. das hat mich sehr beeindruckt."

"Das war ja auch nicht in Ordnung. Allgemein, wie sie sich betragen haben, war unter der Gürtellinie."

"Absolut. Ich denke, dass sich Liams Braut glücklich schätzen kann, wenn er sie auswählt."

"Das auf alle Fälle." Zayn lächelte schief.

Gedankenverloren ließ die Spanierin ihren Blick schweifen. Es war wirklich ganz schön hier, aber sie vermisste das Meer. "Es dauert nicht mehr lange.", beruhigte Liam Elena, die neben ihm herging und sich Luft zu fächerte. "Noch eine halbe Stunde vielleicht, dann sind wir da."

"Ich bin eigentlich nicht so." Japste das Mädchen und kraxelte weiter den Berg hoch. "Aber es ist so heiß..."

"Bald sind wir am Wasser, da könnt ihr euch abkühlen." Der Prinz legte ihr einen Hand auf den Rücken und schob sich leicht an.

Dankbar sah Elena den jungen Mann an. Liam war echt süß.

"Meine Mutter und ich waren in Italien oft wandern.", erzählte Matilde lächelnd. "Wir wohnen in einer Gegend mit vielen Bergen, von oben hab man immer so tolle Aussichten."

"Ja?" Liam drehte sich in ihre Richtung. "Das freut mich, bestimmt ist es sehr schön dort unten."

Die junge Italienerin nickte. "Wir wohnen in der Nähe des Ätna, da ist es ziemlich bergig, aber wunderschön."

"Ich finde es wichtig, sich fit zu halten und ein wenig Sport zu machen," Erklärte Liam. "Ich mag es nicht, den ganzen Tag auf dem Hintern zu sitzen und nichts zu tun."

"Das sieht man auch. Du bist sehr gut gebaut.", nickte Matilde. "Trainierst du viel mit Zayn und Louis?"

Geschmeichelt nickte Liam. "Ja, wir üben zusammen Schwerkämpfe, ich gehe ausreiten und manchmal laufen." Bestätigte er.

"Ich kann nicht reiten." Matilde grinste schief. "Ich hat einmal ein Pferd vom Rücken geschmissen, seitdem will ich es nicht mehr."

"Dann sprich mal mit Sophia," Empfahl Liam. "Sie hat auch noch nie auf einem Pferd gesessen, aber dann hat sie sich mit meiner Reitlehrerin mal ran gewagt, und jetzt scheint es ihr Spaß zu machen."

"Sie ist oft im Stall, das ist mir schon aufgefallen. Vor allem mit Daisy."

"Ich liebe Pferde!" Schaltete sich da eine aufgeregte Stimme von hinten ein.

Alle Anwesenden kicherten leise. "Sie ist ganz verrückt nach den Viechern.", nickte Sophia lachend und wuschelte Daisy durch die Haare.

Das Mädchen lachte fröhlich. "Ich finde sie super."

"als ich kleiner war, sind wir mal auf Kühen geritten.", kicherte Grace. "Ohne Sattel oder ähnliches, das war super."

"Auf Kühen?" Entsetzt sah Sophia das Mädchen an. "Fürchterlich. Da hätte ich ja noch mehr Angst."

"Ich war damals zehn und uns war an einem Tag ziemlich langweilig." Grace zuckte grinsend mit den Achseln. "Es war ganz schön holprig, aber eine super Erfahrung."

"Ich hätte mir den Hals gebrochen." Lachte Sophia und zupfte ihre Kleider zurecht. "Also auf Pferden überlebe ich mittlerweile."

"Warum hast du eigentlich keine Hose angezogen?" Liam sah die Spanierin fragend an. "Das hätte keinen gestört."

"Ich weiß nicht." Sie bis sich auf die Lippe. "Ich falle damit immer so auf..."

"Ich Fall mit meinen roten Haaren auch auf und bekomme komische Blicke zu geworfen, aber deswegen verstecken ich sie auch nicht." Inès hakte sich bei Sophia ein. "Ich mag deine Hosen, sie stehen dir super."

"Dankeschön." Sophia lächelte Inès herzlich an. "Deine Haare sind wundervoll."

"Danke dir. Es sind widerspenstige Locken, die machen was sie wollen.", lachte die etwas Größere.

"Aber die Farbe ist schön," Lobte Sophia während sie weiter den Hügel hinauf stiegen. Sie beugte sich etwas zu Inès' Ohr. "Wie findest du Liam?"

Inès biss sich auf die Unterlippe und musterte den Prinzen von hinten. "Ich versteh mich gut mit ihm, schon am ersten Abend war er mir sympathisch. Aber ich glaube nicht, dass eine Ehe gut wäre. Ich will es auch nicht so recht, genau so wenig wie er."

"Es tut mir leid, dass er das hier alles machen muss... Ich weiß, dass Liam das nicht möchte."

"Ich finde, man merkt es ihm auch an." Inès senkte ihre Stimme noch mehr. "Man sieht es in seinem Gesicht, er wirkt nicht glücklich mit uns. Das liegt auch nicht an uns, sondern nur an der Situation."

Sophia nickte. "Ich glaube nicht, dass er sich wirklich in eine von uns verliebt - das würde man doch merken, wenn da genug Chemie wäre, oder?

"Natürlich." Inès summte zustimmend. "Vielleicht gibt es ja schon jemanden und keiner weiß es.“

"Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht," Sagte Sophia leise und nickte. "Da bin ich jetzt aber neugierig, ob er vielleicht eine heimliche Freundin hat."

"Wer weiß, wenn sie ein armes Bauernmädchen ist... Das ist eher nicht so das Bild für eine kündigte Königin."

"Aber es würde zu Liam passen, finde ich. Dass er sich mit einem normalen Mädchen trifft." Fand Sophia. "Er reitet oft ins Dorf, habe ich mitbekommen..."

"Das ist mlr auch aufgefallen." Inès grinste verschwörerisch. "Wir sollten uns mal auf die Lauer legen, vielleicht finden wir etwas heraus..."

"Oh, ja, das machen wir." Sophia hielt sich den Mund zu, um ein Kichern zu unterdrücken. "Bestimmt ist sie eine ganz liebe."

"Was tuschelt ihr beiden den so?" Louis quetschte sich grinsend zwischen ihnen durch. "Habt Ihr Geheimnisse?"

"Nein, wir doch nicht." Lachend nahmen die beiden jungen Frauen Louis in ihre Mitte. "Du etwa?"

"Ach was." Der Leibwächter zwinkerte. "Ich brauch keine Geheimnisse."

"Na, dann erzähl uns mal was von dir, am besten etwas peinliches." Inès grinste.

Louis machte ein nachdenkliches Gesicht. "Hm. Es gibt eigentlich nichts."

"Kein Mädchen, dass du gut findest?" Sophia wackelte mit den Augenbrauchen.

"Nun..."

"Erzählen ihn doch mal von Eleanor.", schlug Zayn lachend vor, der das Gespräch mitbekommen hatte. "Die Beiden hatten eine hitzige erste Begegnung."

Louis sah Zayn finster an. "Ich wüsste nicht, warum ich mich mit dieser Person weiterhin beschäftigen sollte." Sagte er schnippisch.

"Ich hab erzählt bekommen, dass sie nur noch von dir redet." Zayn grinste Inès und Sophia an. "Unser Louis mag es nämlich, wenn eine Frau Kontra gibt und Eleanor kann das sehr gut."

"Ich mag das überhaupt nicht!" Protestierte Louis verlegen. "Und sie schon gar nicht! Sie ist so... frech."

"Bist du besser?", konterte Zayn schmunzelnd.

Louis schnaufte. "Ich stehe jedenfalls nicht auf sie."

"Das tut er doch.", flüsterte Zayn den Mädchen grinsend zu.

"Zaynie!" schmollte Louis.

Der Andere hob anwehend die Hände und kicherte. "Ich bin ja schon ruhig, Lou."

"Kann ja nicht jeder so ein Glück haben, wie du..." nuschelte Louis.

"Ich konnte ja nicht ahnen, dass die große Liebe direkt vor meiner Nase sitzt.“

"Uuuh, das wollen wir jetzt aber wissen, nicht wahr, Inès?"

Zayn bekam rote Ohren. "Ich hab keine Erlaubnis, darüber zu sprechen."

"Ooooch," Machte Sophia enttäuscht.

"Beziehung unter bestimmten Personen sind eigentlich nicht erlaubt, mehr sage ich nicht. Liam und Louis wissen davon, ich weiß nicht, ob ich das jeden anvertrauen kann. Was nicht heißen soll, dass ich euch nicht vertraue.", schob er gleich hinterher. "Aber da muss man sich nur einmal verplappern.."

"Ich sollte eigentlich enttäuscht, sein, aber ich bin eher beeindruckt." Fand Inès. "Verschwiegen wie ein Grab."

Zayn lächelte breit. "Es ist mir wichtig, ich will das nicht kaputt machen."

Die Mädchen lächelten. "Dann sei mal lieber vorsichtig."

"Das bin ich schon ziemlich lange."

"Ich werde niemals jemanden finden" Klagte Louis und schnaubte angestrengt.

"Das glaube ich nicht. Schau dich an, du siehst gut aus, bist gebildet." Inès zuckte mit den Achseln. "Du triffst auch noch jemanden."

"In bin ja dafür, dass du Eleanor näher kennen lernst. Wenn da mal nicht die Funken geflogen sind.."

"Ich /will/ sie nicht näher kennen lernen.", beharrte Louis. "Sie ist einfach... Ich mag sie einfach nicht."

"Sie sieht gut aus, sie hat dir die Stirn geboten und ist eine kleine Rebellin - das magst du doch."

"Ich mag so viel, Zayn. Das heißt aber nicht, dass Eleanor." Louis verzog das Gesicht. "Dazu gehört."

"Hast du gegen sie auch mit dem Schwert gekämpft?" Sophia stupste ihm in die Seite.

"Du hast mich ausgetrickst, ich würde dich bei einem zweiten Kampf locker schlagen." Louis kniff die Augen zusammen.

"ICH hab dich ausgetrickst?" Sophia riss die Augen auf. "Ich war einfach konzentrierter als du."

"Du hast gesagt, dass du aufgibst und dann kickst du mir das Bein weg! Das ist austricksen!“

"Du darfst das doch niemandem glauben, Lou." Tadelte Sophia grinsend. "Was wäre, wenn dir das in einem echtem Kampf passiert?"

"Nichts gegen euer Geschlecht, aber es gibt selten Mädchen, die kämpfen können und Dinge lange aushalten." Louis zuckte mit den Achseln. "Ich hab gedacht, dass du wirklich aufgibst."

"Ich gebe niemals auf."

"Das hast du mir damals auch schon gesagt, ich werde es mir merken."

"Ist alles in Ordnung bei euch?" Liam und die drei anderen Mädchen waren schon einige Meter voraus.

"Ja, wir haben uns nur unterhalten, alles gut." Meldete Zayn.

Liam lächelte leicht. "Dann ist es gut. Wir sind in ein paar Minuten da. Nur noch den Berg runter und dann sind es nur noch ein paar Meter.“

"Ich freue mich schon, können wir da richtig schwimmen gehen?" Sophias Gesicht hellte sich sichtbar auf.

"Aber natürlich. Es ist ganz klares Wasser, es kommen einem vielleicht mal Fische entgegen, aber die sind harmlos."

"Die machen mir keine Angst." Sophia grinste. "Nur Pferde. Sonst fürchte ich mich vor gar nichts."

"Dann ist ja alles gut."

Zayn sprang aufgeregt nach vorne. "Kommt schon, die Damen. Wir sind schon viel zu lange unterwegs, ich kann das Wasser schon riechen.“ Lachend folgten die beiden Mädchen und Louis dem anderen. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern.

"Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder schwimmen zu gehen.", quietschte Daisy aufgeregt und sprang um Liam herum.

Liam lachte und legte ihr eine Hand auf den Rücken. "Das kannst du. Nur noch ein paar Minuten."

"Im Meer zu schwimmen, ist so toll. Die Fische und Algen, der Salzgeruch. Möwen, die über einem fliegen." Das kleine Mädchen bekam leuchtende Augen.

"Möwen gibt es hier leider nicht - aber an der Küste schon."

"Ist es lange bis dorthin?", Daisy sah den Prinzen aufgeregt an.

"Ein paar Tagesreisen sind es schon ich würde dich und deine Schwestern gerne mal mit nehmen - voraus gesetzt, dass sie am Ende bei mir bleibt."

"Magst du Sophia?" Daisy bekam große Augen.

Liam unterdrückte ein lautes Seufzen. Dem Kind gegenüber würde er sich seine Sorgen nicht anmerken lassen. "Ja, ich finde deine Schwester ist eine ganz großartige junge Frau."

Sophias Schwester sah mehr als nachdenklich aus. "Oh."

"Ich habe mich allerdings noch nicht entschieden. Auch Elena und Inès sind sehr nett."

"Sie sind alle nett. Sophia mag dich glaube ich auch."

"Das freut mich," Liam grinste schief.

"Wehe du tust ihr weh." Daisy war zwar jung, aber sie wusste, wie gemein Männer sein konnten. "Ich will nicht, dass Sophia traurig ist. Auch nicht wegen dir."

Was? Nein, natürlich würde ich ihr nie wehtun - du hast mein Ehrenwort."

"Sehr schön.", nickte Daisy zufrieden.

"Sophia muss nicht bleiben, wenn sie nicht möchte." Sagte Liam sanft. "Nur wenn sie es möchte."

"Ich weiß selbst nicht mehr, was sie will.", seufzte Daisy.

"Redet ihr denn darüber?" Liam drückte ihr Schulter leicht.

"Manchmal. Sie wollte nie hier her. Und jetzt ist sie ganz begeistert. Das verwirrt mich.", nuschelte Sophias Schwester verzweifelt.

"Du willst nicht, dass sie hier bleibt, mh?"

"Sie wird soweit weg sein." Daisy sah Liam traurig an.

"Ich verstehe, dass du traurig bist. Ihr beiden steht euch so nahe."

"Ich will, dass sie glücklich ist. Und wenn sie das hier wird, ist das okay. Aber ich werde sie so sehr vermissen."

"Sollte es sich so ergeben, dass wir hier zusammen leben, werden wir dich einladen. Dann du kannst kommen, sooft zu magst, ja? Oder sie besucht dich. Ich möchte, dass meine Künftige glücklich ist. Und ihre Familie."

Daisy sah Liam lange an, bevor sie zu lächeln begann. "Ich mag dich.", verkündete sie und fiel ihm um den Hals.

Lachend drückte Liam die Kleine an sich. "Ich mag dich auch.“ Kichernd hielt sich Daisy fest und strahlte Sophia über Liams Schulter hinweg an. "Na komm, in ein paar Minuten haben wir es geschafft. Dann gehen wir baden und später picknicken." Grinste Liam.

"Oh ja!"

Lachend klopfte der Prinz Daisy auf den Rücken. "Ich freu mich darauf, euch alle näher kennen zu lernen. Ausserhalb der Schlossmauern."

"Ich verstehe mich mit allen gut.", plapperte Daisy zufrieden.

"Das freut mich. Es ist gut, dass die Finninnen weg sind, mh?"

"Sie waren immer so gemein und haben mir Angst gemacht." Daisy rieb sich unwohl über die Arme.

Liam drückte sie beim Laufen leicht an sich. "Ich mochte sie auch nicht."

"Niemand mochte sie."

"Anscheinend verstehen sie sich gut.", murmelte Inès lächelnd und deutete auf Liam und Daisy.

"Gut so. Wenn Daisy jemand nicht mag, macht sie da kein Geheimnis. Sie kann echt fies werden."

"Sie kann sich wehren, hm?" Zayn nickte zufrieden. "Das ist gut."

"Ja so wie ich mich. Das habe ich ihr beigebracht." Sagte Sophia stolz.

"Ich finde das gut.", meinte Louis. "Man sollte seinen eigenen Willen haben können, egal ob Mann oder Frau."

"Ich könnte es nicht ertragen, wenn meine Schwester eine unselbständige Bratze wird, die andere für sich denken lässt. Dafür ist sie zu klug."

"Ich glaube, das würde sie so oder so nicht werden." Zayn lachte leise und fuhr sich durch seine etwas längeren Haaren, sie mussten mal wieder geschnitten werden. "So ist sie von Natur aus nicht."

"Ich bin sehr stolz auf meine Kleine." Sagte Sophia fest. "Und ich werde sie immer unterstützen und lieben - egal was kommt. Wie ich auch meine eigenen potentiellen Kinder lieben werde."

Zayn und Louis warfen sich einen kurzen Blick zu. Damit würde sie bei Liam wenig Glück haben.

"Aber genug von mir - wollt ihr beiden nicht mal etwas von euch erzählen? Wir kennen uns ja noch gar nicht richtig, Wer seid ihr so, was macht ihr - wenn ihr nicht gerade den Prinzen beschützt?"

"Nicht sehr viel. Wie trainieren oder holen unseren Schlaf nach, fangen Liam ein, wenn er mal wieder ausbüxt und wir eigentlich keine Wache haben.", zählte Zayn auf und bereute den letzten Satz im nächsten Moment schon wieder.

Sophia war die, die am aller breitesten grinste, während Liam Zayn etwas anklagend ansah. "Na, danke fürs ausplaudern."

"Verzeihung."

Louis kicherte leise. "Du kommst ja immer wieder zurück, das ist wohl wichtiger als der Fakt, dass du nachts abhaust."

Inès stupste Sophia an. "Also trifft er sie nachts."

Die Andere nickte aufgeregt. "Ich will wissen, mit wem."

"Wir finden es heraus," verschwörerisch sahen sich die Mädchen an.

"Schaut mal da vorne." Liam zog die Aufmerksamkeit der Mädchen auf dich und zeigte mit seinem ausgesteckten Arm auf einen großen See, der einige Meter entfernt war. "Wir sind da."

Von einigen der Mädchen war ein begeistertes Rufen zu hören und sie wurden schneller, bis sie es nicht mehr aushielten und - Daisy allen voran - über die Wiese rannten.

Liam schüttele grinsenden den Kopf und stakste mit Zayn und Louis durch das hohe Gras hinterher. "Wir sehr man sich über so etwas freuen kann, verwundert mich immer wieder.", sagte er nachdenklich. Ihm ging es ja selbst nicht besser.

"Naja, die beiden Spanierinnen kommen ja vom Meer - sie scheinen es sehr zu vermissen." Zayn dachte darüber nach, was in den beiden wohl vorging.

"Das verstehe ich aber auch. Das Meer ist was schönes." Bis die drei jungen Männer am See ankamen, sprangen die Mädchen schon darin herum und freuten sich des Lebens.

"Es ist schön, sie mal so ausgelassen zu erleben." Louis stellte die Körbe ab, die er getragen hatte und ließ sich ins Gras fallen.

Zayn und Liam taten es ihm gleich und ließen sich die Sonne ins Gesicht scheinen. "Ihr könnt ruhig auch gehen.", murmelte der Prinz und ließ sich auf den Rücken fallen.

"Du willst mal für einen Moment deine Ruhe, mh?" Louis nickte. "Verständlich, du bist den Trubel nicht gewohnt."

"Das wäre mir sehr recht. Eine halbe Stunde vielleicht, einfach dass ich den Kopf frei bekommen kann."

"Sicher." Zayn zog seine Schuhe aus. "Wir passen auf, dass den Mädels nichts passiert."

"Danke." Liam lächelte leicht und drehte sich auf den Bauch. So ein paar Minuten nicht nachdenken klang gerade sehr verführerisch.

Bald darauf drangen die Stimmen der Mädchen nur noch gedämpft in Liams Ohren. Die Vögel zwitscherten, der Bach rauschte und er schaffte es, sich zu entspannen.

Praktisch sofort kam ihm Niall in den Kopf. Er war das letzte Mal vor drei Tagen bei ihm gewesen und irgendwie vermisste er ihn schon wieder. Was sowas normal? Er wusste ja nicht einmal richtig, ob er verliebt war. Wenn man nach Zayn und Harry ging ja schön.

Anderseits brachte Niall so ziemlich alles mit, was Liam sich an einem Partner wünschen würde. Er strahlte unbändige Lebensfreude aus und machte aus harten Zeiten das Beste. Er war humorvoll und hatte ein umwerfendes Lachen...

Und er war so unheimlich /hübsch/. Die braunen Haare, die blauen Augen, der leichte Bart. Er gefiel Liam vom Aussehen und vom Charakter her einfach unheimlich gut.

Dazu kam das Verhältnis zu Josh, welches fast schon brüderlich war. Niall schien ein so warmherziger Mensch zu sein und versprühte so etwas positives, dass die Gedanken an ihn Liams Bauch flattern ließen.

Fast automatisch begann er zu lächeln. Es war einfach schön, mit Niall zusammen zu sein. Als sie zusammen in dessen Bett geschlafen hatten, hatte Liam das erste Mal seit Wochen wirklich ruhig geschlafen. Vorher waren seine Gedanken wegen der anstehenden Hochzeit jeden Abend Amok gelaufen, aber da? Er hatte eigentlich kein einziges Mal daran gedacht.

Es hatte nur sie beide gegeben. Nebeneinander, aufeinander. Liam hatte noch nie mit jemandem so gekuschelt - und er würde es nur zu gerne wieder tun. Aber nicht mit irgendwem. Er wollte dabei den Geruch des Iren in der Nase haben, dessen Wärme spüren und mit Niall in die Sterne gucken.

In seinem Kopf formte sich schon ein Plan, wann er Niall am besten wieder sehen könnte. Am liebsten wäre es ihm /sofort/. Je mehr er über den Älteren nachdachte, desto Stärke wurde der Drang, einfach aufzustreben und direkt zu ihm zu gehen.

Wow. Dachte sich der Prinz und blinzelte in die Sonne. Wenn er sich selber so zuhörte, klang es schon danach, als wäre er verknallt in Niall - wenn er Harry´s und Zayns Definition richtig verstanden hatte. Aber... ging das so schnell? Wie schnell verliebte man sich? War das normal? Oder musste er sich mehr Zeit lassen? Fakt war: Er wollte zu Niall. Am besten sofort.


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Kapitel vierundzwanzig



Kapitel vierundzwanzig


Sein Kopf schoss nach oben. Langsam sah er sich um, er konnte schlecht aufspringen und einfach davon rennen. Das wäre unhöflich gegenüber seinen Gästen, aber... Es ging hier immerhin um /Niall/.

"Hey, Liam!" Ein patschnasser Zayn kam auf ihn zu gerannt. Er war barfuß, oben ohne und seine Leinenhose klebte ihm am Körper. "Die Mädchen fragen, ob du auch mal ins Wasser kommst oder wir dich tragen müssen. Und Sophia meinte, notfalls holt sie dich selber."

Erschrocken zuckte Liam zusammen und blickte zu Zayn herauf. "Was?" Warum musste der ihn auch jetzt aus seinen Gedanken reißen?

"Ob du Baden kommst." Zayn schüttelte seine nassen Haare wie ein Hund.

"Oh- ich..." Ja, was wollte er überhaupt?

"Du... bist gerade ganz woanders, oder?" Zayn hatte bemerkt, wie abwesend und verwirrte Liam war.

Der Prinz bekam rote Wangen. "Merkt man das so arg?"

"Ich kenn dich." Zayn hockte sich vor seinen Kumpel hin. "Und zwar gut."

"Ja, ich weiß." Liam seufzte leise.

"Was ist los, Leeyum?" Zayn legte den Kopf schief.

"Naja... Ich..." Liam starrte verlegen auf das Gras vor sich. "Ich vermisse jemanden."

Zayn machte große Augen und wäre fast umgekippt, weil er nur auf den Ballen balancierte. "Und... wen vermisst du?"

"Tu nicht so, als wüsstest du das nicht.", murmelte der Prinz geniert. Immerhin wusste Zayn mehr als andere.

„Ach so... dann bist du dir jetzt sicherer, was deine Gefühle für ihn angeht?"

"Nein, nicht wirklich."

"Mh.." Zayn schürzte die Lippen. "Aber du willst ihn wieder sehen?"

"Am liebsten gleich." Liam richtete sich auf.

"Wie - gleich? Du meinst jetzt? Aber du bist doch gerade erst angekommen."

"Ich weiß, ich weiß. Ich werde es auch nicht machen, ich meine, dass kommt nicht gut rüber.“

"Wenn du das nächste Mal hinreitest..sag wenigstens mir vorher Bescheid, in Ordnung? Damit ich mir keine Sorgen mache, wo du bist."

"Ich hab dir das letzte Mal Bescheid gegeben." Liam grinste leicht. "Ich konnte ja nicht ahnen, dass es so ausartet."

Anzüglich wackelte Zayn mit den Augenbrauen. "Du solltest ihn küssen."

"Ich weiß nicht... Was, wenn wir uns das nur einbilden und er einfach nur sehr höflich ist? Dann habe ich mir da umsonst Hoffnungen gemacht.“

"Okay, da ist was wahres dran. Dann versuch ihm einfach näher zu kommen.“

„Ich weiß nicht, wie.“ Liams Gesicht brannte.

Zayn quiekte erschrocken, als sich ein nasser Louis von hinten auf ihn stürzte. "Was dauert denn hier so lang?!"

"Liam hat eine Krise.", lachte der Andere und warf Louis von sich runter.

"Awww." Lachend kugelte Louis durchs Gras und war gleich wieder auf den Beinen. "Dann braucht er eine Abkühlung!"

Liam konnte gar nicht so schnell gucken, da wurde er an Armen und Beinen gepackt und zum Wasser geschleppt. „Zayn, Lou, ich waren euch-"

"Du warnst uns? Wovor denn?" Lachte Louis und zählte an. "Auf 3, Zaynie... 1.. 2..."

Mit einem Ersticken Schrei landete Liam keine Sekunde später in dem kühlen Wasser und ging gurgelnd unter. Solche Idioten!

Die Mädchen jubelten, als Liam klatschnass wieder auftauchte und Zayn und Louis sich schnell in Sicherheit brachten.

Liams Haaren hingen ihm wirr ins Gesicht, seine Klamotten klebten gerade zu an seinem Körper und er konnte nicht verhindern, dass er zu grinsen begann. "Ich hasse euch."

"Ich würde mal sagen - auf ihn, Mädels. Schnappt euch euren Prinzen!" Rief Zayn.

"Auf ihn mit Gebrüll.", lachte Louis und sah grinsend zu, wie der arme Liam von einem Haufen Mädchen untergetaucht wurde.

"Ich denke, das wird Liam helfen, seine Scheu zu überwinden." Grinste Zayn.

"Wenn er mit Niall hier drin wäre, wäre er mit Sicherheit kein bisschen scheu."

"Lou!" Zayn kicherte. "Da hast du aber Recht..." Er senkte etwas die Stimme. "Er vermisst ihn, er will Niall bald wieder sehen."

"Er ist ihm total verfallen, oder? Er kann nicht abstreiten, dass er ihn sehr mag." Louis sah aufmerksam zu Liam, der verzweifelt versuchte, sich gegen seine Gegner zu wehren.

"Mh.. Ich glaube auch." Zayn stupste Louis an. "So wie du und..."

Der Kleinere verdrehte die Augen. "Lass es. Ich will ihren Namen nicht mehr hören."

„Ich habe ihn ja auch gar nicht gesagt." Zayn setzte sich auf einen größeren, trockenen Stein.

"Du hast daran gedacht, das reicht schon.“


"Ihr seid gnadenlos.", schnaufte Liam außer Atem.

"Es muss doch getestet werden, was du aushältst." Lachte Sophia und nahm ihre Schwester auf die Schultern. "Catched jemand mit uns?"

"Oh ja." Inès grinste Liam an. "Komm schon, Liam. Zeigen wir Sophia mal, dass sie doch nicht so stark ist." Sie zwinkerte der jungen Frau zu.

Liam grinste, tauchte unter Wasser und zwischen Inès Beinen wieder auf. Das war gar nicht mal so einfach, immerhin trugen die Mädchen alle noch ihre Unterröcke, aber irgendwie bekamen sie es hin. Er hielt ihre Beine gut fest und schüttelte seine nassen Haare. So nah würde er wohl nie wieder einem Mädchen kommen...

Kichernd hielt sich inès an dessen Haaren fest. "Du wirst untergehen, Daisy."

"Du musst mich loslassen." Lachte Liam. "Ich halt dich fest, umklammer mich richtig mit den Beinen."

"Wehe du lässt mich fallen.", warnte die Rothaarige und lies zögern Liams Haare frei. "Ich werde mich rächen."

"Na los!" Rief Daisy und lehnte sich gleich nach vorne, um Inès Arme zu packen und von Liams Schultern zu schmeißen. Die beiden im Wasser Stehenden mussten nur das Gleichgewicht halten.

Quietschend beugte sich Inès nach vorne um an Daisys Schultern zu kommen. "Du bist viel kleiner, das ist etwas unfair!", bescherte sich sich lachend.

"Aber ich bin bestimmt stärker als du!" Pah, als würde sie sich davon unterkriegen lassen, dass sie kleiner war!

"Natürlich." Grinsend schubst inès die Jüngere zurück und flog fast mit runter. "Liam!"

"Whooo, tut mir leid, krall dich mal richtig mit den Beinen fest!" Liam stand Kopf an Kopf mit einer schnaufenden Sophia und grinste.

"Du sollst mich Festhalten, junger Mann."

Sophia lachte leise und hielt Daisy gut fest. "Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen, Liam." Keine Sekunde später befand sich ihr Beine zwischen seinen und hackte sich so gut es ging an dessen Kniekehle fest, damit er ins straucheln kam.

"Heeey!" Protestierte Liam lachend. "Nur die beiden Oben sollen-" Dann landeten er und Inès auch schon mit einem gewaltigen Platschen im See.

"Da! Zayn!" Louis zeigte aufgeregt in Sophias Richtung. "Sie hat es wieder gemacht! Sie hat Liam die Beine weggezogen! Das ist eine sooo fiese Taktik!"

"Aber effektiv, du siehst es ja.", lachte Zayn und klopfte Louis auf die Schulter.

Empört schüttelte Louis den Kopf. "Ich werde jetzt meine Revanche einfordern."

"Dann viel Spaß dabei. Vielleicht kannst du sie diesmal schlagen.“ Zayn beobachtete grinsend, wie Louis durch den See watete, Liam antippte und sein Anliegen vorbrachte.

"Du willst was?" Liam sah Louis schmunzelnd an. "Sicher, dass du dir das antun möchtest?"

"Kein Zweifel. Ich brauche einen stabilen Unterbau."

Sophia verschränkte die Arme vor der Brust. "Was willst du machen, Louis?", fragte sie herausfordernd.

"Mich für deinen zweifelhaften Kampfstil revanchieren. Macht man das etwa im Süden so?" er grinste.

"Das sind einfach Taktiken, aber von mir aus. Ohne Waffen, nur Körpereinsatz." Die Jüngere reckte das Kinn nach oben.

„Kämpfen hier im Wasser oder an Land?" Louis grinste.

"An Land, im Wasser wiegt man ja nichts."

"Sehr schön, dann fechten wir das draußen aus." Louis klatschte in die Hände. "Wenn ich bitten dürfte."

"Mach dir keine Hoffnungen auf einen Sieg, Louis." Sophia grinste breit. Zusammen wateten sie mit den anderen aus dem Wasser auf die Wiese zurück. Die andere Mädchen folgten ihnen neugierig uns setzten sich auf die Wiese, damit sie das Spektakel beobachten konnten.

"Das schaffst du, Lou.", bekräftigte Zayn seinen Freund. "Du bist viel zu gut."

"Danke, Zaynie. Nochmal lass ich mich nicht übertölpeln."

Liam lehnte sich grinsend gegen einen Baum. Er wusste, dass Louis kämpfen konnte, und das sehr gut. Das letzte Mal war er einfach nur abgelenkt gewesen.

Tänzelnd bewegten sich Sophia und Lou um einander herum, beäugten sich abwartend.

"Hast du Angst?" Herausfordernd sah Louis das Mädchen an. "Ich beiße nicht."

"Angst? Vor dir nicht."

"Es wäre besser, wenn du sie hast.", riet Zayn. "Er kann dich mit einem Griff umbringen, wenn es sein müsste."

"Das würde er nicht machen," grinste Sophia siegessicher.

Louis hob die Augenbrauen an und blieb stehen. Da sollte sie sich nicht mal so sicher sein. Die anderen Mädchen, Zayn und Liam hielten den Atem an, als die beiden auf einander zu rannten und begannen zu Ringen.

Flink huschte Louis und Sophias Arm hindurch, griff gleichzeitig nach ihrem Handgelenk und drehte ihren Arm nach hinten, so dass sie nach vorne stolpert und mit dem Gesicht vorab ins Gras flog. Eilig warf er sich schon fast über sie, legte eine Hand in ihren Nacken und hielt sie an Ort und Stelle. "So," machte er zufrieden. "Runde 1 geht an mich."

Sophia schnaubte leise und drehte sich auf den Rücken. "Glaub ja nicht, dass ich so schnell aufgebe."

"Da wäre ich auch enttäuscht", gab Louis zu. Er sprang auf und streckte ihr eine Hand hin, um ihr hoch zu helfen.

Grinsend griff Sophia nach ihr und riss den Leibwächter mit einem Ruck nach unten. Mit einem überraschten Laut landete Louis auf ihr.

Mit aller Kraft rollte Sophia sie herum, griff nach louis' Handgelenken und drückte sie neben dessen Kopf in das Gras.

"Netter Versuch, aber ganz schön leicht vorher zu sehen." zwinkerte der Leibwächter. Er stemmte beide Füße gegen die Oberschenkel der jungen Frau und die Knie in ihren Oberkörper. So war es ein Leichtes für ihn, sie um zuwerfen und sie auf ihre Beine zu setzen.

Aber Sophia war ja nicht blöd. Sie klammerte sich gerade zu an Louis' Händen fest und ließ sich mit Schwung zurück fallen. Der junge Mann wurde hoch gerissen und flog gerade zu über sie drüber.

Die andren Prinzessinnen jubelten und feuerten die beiden enthusiastisch an. "Gibs ihm, Sophia!"

Kichernd sprang Sophia auf und sah zu Louis, der leicht bedeppert auf dem Boden lag. "Eins zu eins."

"Dafür, dass du so zierlich bist, kämpfst du sehr gut," lobte Louis. "Ich sollte dir noch ein paar Sachen beibringen - Talent hast du."

"Danke schön." Sophia lächelte breit.

"Wenn du jemanden nieder ringst," erklärte Louis, "Pass auf Hände und Füße auf, nimm dein Gesicht etwas hoch, damit du keine Kopfnuss bekommst."

Sophia nickte. "In Ordnung."

"Dreh dich mal mit dem Rücken zu mir, dann zeige ich dir, wie du aus einem Würgegriff herauskommst.“

Während die Beiden weiter Techniken durchgingen, hatten es sich Zayn und Liam auf einem umgefallenen Baumstamm bequem gemacht.

"Hast du dich sehr schnell in Harry verliebt?", fragte Liam leise und sah Zayn neugierig an.

Zayn sah Liam erst überrascht, dann etwas verträumt an. "Nachdem er mir richtig aufgefallen ist - ja. Ich habe mich tierisch schnell in ihn verknallt, Hals über Kopf."

"Geht das so schnell?"

"Naja, ob die Chemie stimmt, merkt man ja ganz schnell. Und wenn die Person dir sowohl optisch als auch von Charakter gefällt - ja. Liebe braucht Zeit zu wachsen und tiefer zu werden. Aber sich Verknallen geht meiner Erfahrung nach sehr schnell.“

"Mhm." Liam starrte nachdenklich auf das Wasser vor ihnen. Einige Wasserläufer glitten über die Oberfläche, hin und wieder sah man ein paar Fische.

"Denkst du oft an Niall?" Fragte Zayn leise und pickte an einem Stückchen Moss herum.

"Ziemlich oft, ja. Irgendwie geistert er mir andauernd im Kopf herum.", gab der Prinz schüchtern zu.

"Und fühlt es sich gut an? Wird dir ganz warm und du fängst automatisch an zu lächeln?" Fragte Zayn aufmerksam.

Liam biss sich auf die Unterlippe und nickte. "Mir wird ganz flau im Magen."

Zayn lächelte. "Und du willst aufspringen und zu ihm laufen und ihn umarmen und nie wieder loslassen..." Murmelte er. "Das Kenn ich."

"Genau so ist es. Ich will ihn eigentlich jeden Tag sehen."

Der Leibwächter lächelte breit. "Das ist richtig süß."

Der Prinz begann verliebt zu strahlen. "Aber es ist viel zu kompliziert."

"Vielleicht nicht.." Zayn dachte nach. "Es gibt durchaus Wege, auf denen ihr euch öfter sehen könnt.“

"Diese nachts raus schleichen ist toll, da haben wir unsere Ruhe, weißt du? Niemand sieht einen. Aber ich kann nicht immer abhauen."

"Du könntest ihm mehr Aufträge erteilen und ihn oben im Schloss arbeiten lassen. Dass ihr zum Beispiel feste Tage ausmacht, an denen er im Schloss ist - dann wird sich niemand wundern."

Liam Gesicht hellte sich auf. "Das ist eine gute Idee. Ich hab Nick immer noch nicht zu Ihnen geschickt, um Niall einladen zu lassen." Er kräuselte die Nase. "Ich hab das total vergessen."

"Das musst du machen." Sagte Zayn aufgeregt. "Dann ist er bei dir oben in der Kammer, niemand stört euch..."

"Das klingt ziemlich verlockend."

"Zunächst solltest du dich aber darum kümmern, was du wirklich für ihn empfindest, was er für dich fühlt und... ja, leider auch welche Frau mit ihm um dein Herz buhlt."

"Das wird am schwierigsten.", nuschelte Liam. "Ich will niemanden verletzten, weder ihn noch eine von den Mädchen."

"Und wenn du ein Abkommen triffst?"

"Was für eines?" Der Jüngere sah seinen Leibwächter hoffnungsvoll an.

"Ich meine eine politische Ehe. Zwei Parteien, die von ihrer Familie genötigt werden, zu heiraten schließen einen Bund. Eine platonische Beziehung. Euch kann die Liebe zur Musik verbinden, zur Kunst, zum wandern. Du musst sie nicht lieben und sie nicht dich. Es gibt keine Erwartung an Romantik - nur den Schein nach außen."

Liam sah Zayn nachdenklich an. „Das hat Harry ja letztens auch schon Vorgeschlagen.“

"Nun... es gibt durchaus jungen Damen hier in deinem Umfeld, die nicht sonderlich begeistert waren von der Idee, heiraten zu müssen. Man bekommt schon einiges mit, was sie erzählen. " Zayn kratzte sich am Kopf. "Und wenn du dich mit einer gewissen jungen Dame gut genug verstehst, könntet ihr ein unglaublich gutes Paar abgeben. Ein politisch korrektes, großzügiges Königspaar, welches das Land nicht mit harter Hand regiert, sondern die Untertanen als ihre Kinder betrachtet. Das Volk wäre eure Familie, ihr könntet es gemeinsam stark machen und für einander da sein.." Zayn hatte das mit Harry schon oft durchgesprochen, nächtelang manchmal..

"Hm. Nur wer? Sie sind alle auf ihre eigene Art und weise toll."

"Inès finde ich sehr charmant." Meinte Zayn. "Aber es gibt eine unter ihnen, von denen ich glaube, dass sie sehr gut zu dir passt. Stark, selbstbewusst und genauso stur wie du."

Liam seufzte leise. "Sophia."

"Genau die. Sie will nicht heiraten, weil sie befürchtet, sich einem Mann unterwerfen zu müssen. Das scheint ihre einzige Angst zu sein - ihre Freiheiten zu verlieren. Aber unter dir hätte sie wohl nicht zu leiden."

"Aber sie will Kinder, Zayn. /Kinder/."

"Und du musst welche Zeugen - ob du es willst oder nicht. Du bist der Erbe - deine Aufgabe ist es, einen Thronfolger zu zeugen. Da kommst du leider nicht drum herum."

"Das kann ich aber nicht." Liam presste die Lippen aufeinander.

"Glaub mir, ich wäre auch nicht besonders scharf darauf..."

"Das ist richtig unfair. Alles ist unfair.“

"Ja, ja das ist es." Zayn rubbelte dem jungen Prinzen mit der Hand über den Rücken.

"Ich hatte ja noch nicht einmal mein erstes Mal. Ich will nicht wissen, wie unangenehm es werden wird." Liam senkte beschämt den Blick.

"Und gerade deswegen solltest du eine Frau heiraten, mit der du dich gut verstehst, die aber nicht verliebt in dich ist. Dann wird es ausser dem Kinde machen keinen Kontakt dieser Art geben müssen." Erklärte Zayn.

"Ja, aber... Ich will es nicht aus dem Grund haben.", nuschelte Liam in seinen Bart.

"Und... wenn du dein erstes Mal mit jemandem erlebst, den du gern hast?" Schlug Zayn mit deutlich gesenkter Stimme vor.

"Das möchte ich ja auch. Unheimlich gerne."

"Dann ist das doch eine super Gelegenheit, Niall zu verführen."

"/wenn/ er auch in mich verliebt ist.", schob Liam hierher.

"Ich würde es mal lieber schnell herausfinden."



+++



"Also ich finde das tierisch gemütlich hier." Zufrieden streckte Inès die Beine aus und kuschelte sich auf ein weiches Liegesofa vor dem Kamin. Es war zwar Sommer, aber am Abend wurde es in dem Schloss oft sehr zugig und frisch. "Was meint ihr, Mädels? So lässt es sich doch aushalten." Sie saßen alle zusammen, lasen, erzählten von daheim und ließen den herrlichen Badetag noch mal Revue passieren.

"Mhm." Elena legte den Kopf zurück. "Ich glaub, ich hab einen Hitzschlag.", scherzte sie und griff nach dem Krug der bis zum Rand mit kühlem Wasser gefüllt war, in dem sich Tücher befangen.

"Dein Kopf ist auch ganz rot," Sophia beugte sich zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Stirn. "Ein kleiner Sonnenbrand kann es schon sein. Schon komisch, wie kalt es nachts ist."

"Das Klima ist ganz schön wild.", nickte Grace. "Bei uns in Irland ist es mehr regnerisch, es scheint selten mal einen ganzen Tag die Sonne."

"Also ich liebe ja den Schnee meiner Heimat," schwärmte die junge Schwedin.

"Ich hab noch nie Schnee gesehen.", gab Sophia zu. "Also, ich kann mich nicht daran erinnern."

"Dann bist du in England richtig," wusste Grace zu berichten. "Hier soll es ziemlich heftig schneien."

"Bis dahin dauert es ja aber noch, wir haben ja erst einmal Ende Juli." Inès schloss entspannt die Augen.

"Und es ist ja noch gar nicht klar, wer von uns den Winter hier erleben wird," Gab Sophia zu bedenken. Daisy war nicht hier, sie war bereits zu Bett gegangen.

"Und es ist ja noch gar nicht klar, wer von uns den Winter hier erleben wird," Gab Sophia zu bedenken. Daisy war nicht hier, sie war bereits zu Bett gegangen

Die Anderen nickten schweigend. "Was haltet ihr so von Liam?", fragte Inès vorsichtig.

"Er ist... nett." Murmelte Elena. "Aber auch reserviert, habe ich das Gefühl."

"Ja, das finde ich auch. Er kommt schwer aus sich heraus.", stimmte Grace zu und zog die Knie an.

"Ich glaube, Liam ist nicht so sonderlich scharf drauf, schon zu heiraten," murmelte Sophia. "Habt ihr seine Mum und seine Schwester mal beim Essen gehört? Das war eindeutig nicht die Idee des Prinzen."

"Wer will in seinem Alter auch schon heiraten?", meinte Matilde und Rümpfte die Nase. "Ich konnte mir auch besseres vorstellen, natürlich will ich heiraten, aber ich dachte eher an jemanden aus meiner Umgebung, wisst ihr? Zwischen England und Italien ist es schon eine gewissen Entfernung."

"Das stimmt. Meine Eltern haben mich auch hergeschickt, obwohl ich es damals nicht so toll fand." Erzählte Sophia.

"Meine auch.", meldete sich Inès. "Aber was tut man nicht alles. Du sagtest eben, du fandest es früher nicht so toll," fiel Inès auf. "Hat sich das geändert? "

Sophia seufzte leise. "Ich bin mir selbst nicht sicher. Anfangs war es wirklich ... Nicht das, was ich wollte. Aber inzwischen ... Liam ist wirklich lieb, das wissen wir alle. Er ist mir wahnsinnig sympathisch.“

"Liam ist furchtbar nett. Ich glaube, er wäre ein toller Vater - das sieht man schon am Daisy."

Sophia nickte leicht. "Aber ich glaube, da ist mehr. Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl, wir wissen nicht alles."

"Er spricht viel mit Louis und Zayn." Nickte Inès. "Sie wissen vielleicht etwas."

"Vielleicht geht es uns auch noch nichts an.", warf Elena in das Gespräch. "Wir sollten unsere Nase nicht in Angelegenheiten andere stecken."

Sophia Nickte schweigend. Sollte sie von ihrer Theorie erzählen, dass Liam eine Freundin hätte?

"Eine Ehe ist auch nicht schön, wenn einer oder beide Partner es nicht möchten.", nuschelte Grace. "Das gibt nur Ärger."

"Ich mag Liam." murmelte Sophia.

"Mehr als nur Freundschaftlich?" Die Spanierin wurde abwartend gemustert.

"Ich weiß es nicht..."

"Er ist süß." Inès lächelte leicht. "Aber aus mir und ihm wird nichts."

"Nicht? Wie muss denn dein Traumtyp sein?"

"Ich hab keine Vorstellungen. Aber Liam wäre eher so der große Bruder Typ für mich."

"Ich war noch nie richtig verliebt, ich weiß kaum wie sich das anfühlt.“

"Ich glaube, man kann sich erst verlieben, wenn man jemanden richtig kennt, wisst ihr? Die Art, der Charakter, was die Person mag und was nicht.." Matilde richtete sich leicht auf und streckte sich.

"Das denke ich auch," Nickte Inès. "Liam hat einen tollen Charakter, aber heiraten möchte ich nicht. Dafür bin ich noch zu jung."

"Du bist die jüngste von uns, oder?" Elena sah die Rothaarige bedrückt an. "Mir 18 würde ich das auch nicht wollen."

"Ich will noch frei sein, mein eigenes Leben planen - ich habe Angst, dass eine Ehe mir das nicht ermöglicht."

"Diese Angst versteh ich.", nickte Sophia. "Die habe ich auch."

"Andererseits traue ich Liam nicht zu, dass er eine Frau unterdrückt."

"Nein, so ist er nicht. Aber seine Eltern."

"Ja, die sind ziemlich schrecklich. Die Beiden und Prinzessin Ruth."

"Ruth ist so... Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Komisch einfach, das komplette Gegenteil von Nicola und Liam.", meinte Sophia mit gerunzelter Stirn.

"Die steht total auf die Idee Liam schnell zu verheiraten." Nickte Elena. Sie war ihr sehr unsympathisch.

"Die beiden haben auch schnell geheiratet, denke ich. Aber bei Liam wird es 'langsam Zeit', da er der Thronfolger ist. Er muss heiraten, ob er es möchte oder nicht und Kinder bekommen ist auch seine Verpflichtung." Inès seufzte leise. "Ich möchte nicht in seiner Haut stecken, wer weiß, wie er sich wirklich fühlt."

"Für die künftige Braut heißt das ebenfalls, dass in wenigen Jahren Kinder auf dem Programm stehen."

"Ich weiß nicht mal, oh ich Kinder möchte.", nuschelte Grace. "Das ist so eine große Verantwortung."

"Ich liebe Kinder." sagte Sophia leise.

"Das merkt man.", lächelte Elena. "Schon alleine wie du mit Daisy umgehst."

"Sie ist mein Leben. Ich würde alles für sie tun."

"Was glaubt ihr, wen wird Liam hier behalten?" Matilde sah fragend in die Runde. "Ich will keinen Zickenkrieg verursachen, aber mich interessiert es, was ihr denkt."

"ich glaube nicht, dass ich es sein werde," bekannte Inès. "Ich verstehe mich zwar mit Liam, aber ich habe so ein Gefühl, dass er nicht mich wählt.“ Sie schwieg einen Moment. "Ich hab ihm am ersten Abend auch praktisch gleich gesagt, dass ich nicht heiraten will."

"Und wie hat er darauf reagiert?" Wollte Sophia interessiert wissen.

"Gut, dass ich mir keine Sorgen machen muss." Die Französin lächelte. "Er würde nie jemanden zwingen, wenn er weiß, was Sache ist."

"Das macht ihn zu einem großartigen Mann. Ich glaube, dass er selber auch noch nicht wirklich viel Erfahrung mit Frauen hat - und nichts eilt.. was die ehelichen Pflichten angeht. So schätze ich Liam ein, nachdem, was ich so gesehen und gehört habe.“

"Wenn ich ehrlich bin, hab ich auch noch keine Erfahrungen.", gab Elena mit roten Wangen zu.

"Ich war noch nie in einen Jungen verliebt." Gestand Sophia.

"Einmal. In einen unserer Köche." Grace kicherte leise. "Aber viel gebracht hat es mir nichts."

Sophia schabte nervös an ihrem Arm herum. "Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht... ob ich bleibe." Flüsterte sie. "Es gefällt mir hier."

Inès drückte Sophias Knie sanft. "Du passt gut zu ihm. Ihr alles tut das, letzten Endes müssen wir abwarten, wie Liam sich entscheidet."

"Es ist nur... ich weiß nicht, ob ich mich in ihn verlieben werde.. und ich habe immer vorgehabt aus Liebe zu heiraten."

"Wann ist der Ball nochmal?" Matilde sah fragend in die Runde.

"In zwei Wochen. Bis dahin kann sich noch einiges ändern."

"Ich werde einfach versuchen, meine Zeit hier zu genießen," Erklärte Inès. "Ich mache mir keinen Stress. Liam ist lieb und ich bin froh, mal etwas von der Welt zu sehen."

Eile Weile saßen die jungen Frauen noch zusammen und redeten über Alles möglich. Liam, die Hochzeit, ganz andere Dinge.

Es überraschte sie alle, wie gut sie sich untereinander verstanden, auch wenn sie quasi um einen Mann 'kämpften'.

Sie kannten sich noch nicht lange, aber irgendwie hatten sie Freundschaften geschlossen. Vielleicht würden sie auch halten, wenn sie sich nach der ganzen Aktion hier nicht mehr sehen würden.

"Ich habe am Anfang erwartet, dass es hier schrecklichen Zickenkrieg geben würde," Bekannte Elena schließlich. "Aber seit die beiden finnischen Mädchen weg sind, ist es eine sehr harmonische Zeit."

"Die waren ja aber auch echt zum Mäuse melken.", murrte Grace.

Matilde nickte zustimmend. "Ich habe mir wirklich Sorgen um deine Schwester gemacht, Soph. Aber jetzt ist sie ja ganz zufrieden hier, oder?"

"Sie fühlt sich wohl, ja. Aber sie will nach Hause, was ich verstehe."

"Vermisst du das Meer? Ich vermisse meine Heimat in Südfrankreich total." Gab Inès zu.

"Ja, sehr. Der Wind, der Geruch, die Geräusch. Alles. Wenn man mit dem Meer aufwächst, kann man sich schwer davon trennen." Sophia seufzte leise.

"Ich möchte auch gern zurück nach Italien. Aber... eine von uns wird es wohl nicht können."

"Unsere Eltern würden strotzen vor stolz.", murmelte Elena.

"Ich werde die nächsten Jahre wahrscheinlich jedem Mann vorgestellt und angepriesen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist," murmelte Sophia.

"Das wird bei mir nicht anders sein." Inès verdrehte die Augen und stand auf. "Ich werde versuchen zu schlafen, Mädels. Danke für den schönen Tag." Sie lächelte alle an.

"Schlaf schön," Matilde sah sie lächelnd an. "Ich hole dich morgen zum Frühstück ab, ja?"

"Sehr gerne." Sie drückte ihm vorbei gehen deren Schulter. "Schlaft gut, wir sehen uns morgen früh."

"Gute Nacht." - "Schlaf gut, Inès." Die anderen verabschiedeten sich.

"Ich werd es ihr gleichtun." Elena erhob sich ebenfalls.

"Träum du auch etwas schönes." Sophia gähnte leise. "Ich denke, ich packe es auch demnächst.“

"Ich hatte heute sehr viel Spaß, ich habe lange nicht mehr so gelacht.", lächelte Elena.

"Ja, es war wunderbar, den Prinzen und seine Leibwachen mal so zu erleben. Sie wirken hier im Schloss immer so förmlich und stumm. Dabei sind alle drei richtig sympathisch."

"Nun ja. Im Schloss muss man formell bleiben.", meinte Matilde und stand auch auf.

"Ich werde mal nach Daisy schauen, ob sie schlafen kann. Manchmal schleicht sie sich auch nachts raus um in der Bibliothek herum zu streunen."

"Dann kann sie sich ja Liam anschließen.", lachte Grace.

"Gehst du auch schlafen?" Sophia rieb sich über das Gesicht. "Ich bin unendlich platt."

"Das sind wir alle. Es war ein ereignisreicher Tag." Sie liefen zusammen aus dem Raum. "Schlaft gut, ja? Der, der als erster wach ist kann ja alle aufwecken."

"Das klingt gut," Die anderen nickten und machten sich auf den Weg in ihre Gästezimmer.




"Wollt ihr nicht langsam schlafen gehen?" Liam sah Zayn und Louis mit hochgezogenen Augenbrauen an, die seit einer geschlagenen Stunde auf seinem Bett saßen und ihn nicht in Ruhe ließen.

"Er versucht uns los zu werden, merkst du das?" Grinste Zayn. "Damit er in Ruhe aus dem Fenster klettern kann."

Der Prinz verdrehte die Augen und legte sein Buch zur Seite. "Ich werd wohl kaum nach dem Tag noch abhauen.."

"Es war wirklich anstrengend." Bestätigte Zayn und tätschelte Liams Knie. "Vielleicht hast du recht, wir sollten schlafen."

"Wehe du haust ab, Liam." Louis musterte den jüngeren streng.

"Mach ich nicht. Hoch und heilig versprochen."

"Gut so." Louis nickte zufrieden und stand mit Zayn auf. "Du hast dich heute wirklich Wacker geschlagen, hattest du Spaß?"

"Ja, irgendwie schon. Ich habe mich gut gefühlt. Freier als sonst." Lächelte Liam leicht.

"Das ist gut." Die Leibwächter lächelten. "Dann schlaf mal gut, ja? Wir sehen uns morgen früh gegen acht."

"Ihr auch Jungs." Liam gähnte herzhaft. "Morgen Abend ist ein festliches Essen, denkt ihr dran?"

"Ähm, ja?" Zayn kratzte sich am Kopf. "Um was geht es nochmal?"

"Meine Schwester feiert Namenstag." Erklärte Liam.

"Oh mein Gott. Das habe ich ganz vergessen. Nicola." Zayn schlug sich die Hand vor die Stirn.

"Genau. Meine ... Lieblingsschwester," Murmelte Liam fast unhörbar.

"Das wissen wir, Li. Wir lassen dich jetzt in Ruhe." Louis klopfte Zayn auf die Schulter. "Gehen wir."

Zayn nickte und hielt Louis die Tür auf. "Geh schon mal, Louis, ja? Ich geh noch schnell auf die Toilette."

"Klar, schlaf später gut, Zaynie."

"Du auch." Zayn wartete einen Moment, bis Louis weg war, bevor er die Tür schloss und Liam ansah. "Pass auf dich auf, in Ordnung? Ich will dich nicht wieder im wach Koma abholen."

"Ich habe ehrlich nicht vor weg zu laufen," Schwor Liam. "Ich bin müde und will schlafen."

"Das sagst du jetzt. Ich kenne das, spätestes in einer halben Stunde bist du weg, vertrau mir."

"Das ist gar nicht wahr." Schmollte Liam.

"Du bist hoffnungslos verliebt, Leeyum. Was glaubst du, wie oft ich nicht zu Harry wollte, da es zu gefährlich ist und ich bin trotzdem gegangen." Zayn lächelte breit. "Du kannst nicht aufhören."

"Nein... nein, kann ich nicht. Aber ich werde morgen Abend gehen. Nach dem Essen. Ich will Niall ja auch mal einladen." Liam lächelte leicht.

"In Ordnung. Dann schlaf gut." Der Leibwächter grinste schief. "Träum was schönes."

"Du auch... und grüße harry von mir, ja?" Grinste Liam zurück.

Lachend nickte Zayn. "Das werde ich. Bis morgen."

Dann war Liam wieder allein und Stille senkte sich über ihn. Wo war er da nur reingeraten? Und wie schaffte Niall es, schon wieder vor seinem geistigen Auge aufzutauchen?

Stöhnend schlug er sich ein Kissen vor sein Gesicht. Wie hatte der Ire es hinbekommen, ihm nur so den Kopf zu verdrehen?!


Zayn derweil drückte sich durch das dunkle Schloss, immer an der Wand entlang. Es gab hier mehrere Stellen, an denen man versteckte Gänge betreten konnte, die aus dem Schloss heraus führten. ER würde seinen Liebling heute noch sehen. Und sei es nur, um ihm eine gute Nachte zu wünschen.

Harry sass summend im Stall auf einem Heuhaufen und las in einem Buch. Perrie war vor einiger Zeit schon gegangen und er wartete gespannt auf Zayn. Das letzte Mal hatte er ihn am Morgen vor dem Frühstück gesehen.

Einige Minuten später betrat eine dunkle Gestalt den Stall und sah sich vorsichtig um. Hoffentlich war Harry noch wach.

Vorsichtig lugte der Lockenkopf um die Ecke und begann breit zu strahlen, als er seinen Freund entdeckte. "Zayn!"

„Hallo, Liebling." Zayn lächelte krabbelte zu Harry ins Heu. "Ich hab dich vermisst."

"Ich dich auch." Harry klappte sein Buch zu und zog den Schwarzhaarigen auf sich. Zayn kuschelte sich auf seinen Freund und küsste ihn liebevoll. Kichernd erwiderte Harry den Kuss, während er seine Arme um Zayns Hals wickelte. "Mhm. Wie war dein Tag?"

"Ganz lustig," schnurrte Zayn. "Wir waren zusammen schwimmen und picknicken."

Harry schmollte. "Dann haben dich alle oberkörperfrei gesehen außer mir."

"Aber niemand ausser dir darf ihn anfassen, oder mehr von mir sehen." Flüsterte Zayn ihm ins Ohr. "Das ist ganz allein dir vorbehalten."

Der Jüngere seufzte angetan. "Das wird sich hoffentlich nicht ändern."

"Ich habe nicht vor, mich jemand anderem zu zeigen." Zayn gab Harry einen sanften Kuss.

"Ich bin froh, dass du hier bist.", nuschelte Harry und schlug die Augen auf. Mit seinen Fingern kraulte er Zayn im Nacken, seine Beine schlängelte er um dessen Hüfte.

"Und ich bin froh, dass du hier auf mich wartest. Jede Nacht, ich freue mich immer den ganzen Tag schon auf dich." Flüsterte Zayn.

Breitstrahlend rieb Harry seine Nase an Zayns. "Wie läuft es bei Liam und Niall?"

"Liam hat sich eingestanden, dass er verliebt oder verknallt in ihn ist. Ich denke, er brennt darauf, wieder abzuhauen. Spätestens morgen Abend möchte er Niall besuchen." Erzählte der Dunkelhaarige junge Mann.

"Uhhh. Das ist so süß."

"Ja, find ich auch. Er hatte heute glaube ich auch echt Spaß, aber er macht sich Sorgen, wegen der bevorstehenden Hochzeit. Er will ein Mädchen finden, das tolerant genug ist, um Niall zu akzeptieren,"

"Das wird schwer. Ich kann leider schlecht helfen, mit den Mädchen habe ich wenig zu tun."

"Also meiner Ansicht nach ist die Fürstentochter von Spanien die beste Wahl," meinte Zayn und schmiegte sich an Harry´s warme Brust.

Lächelnd schlang Harry die Arme um Zayns Körper und zog ihn fest an sich. "Ja? Wieso gerade sie?"

"Sophias kleine Schwester ist ja auch hier. Sie und Liam verstehen sich sehr gut. Noch dazu ist Sophia klug, sehr selbstbewusst und sie lachen viel. Auch wenn sie nicht verliebt sind glaube ich, dass eine Zweckehe funktionieren kann „

"Wird er das mit seinen Eltern besprechen? Oder tut er so, als ob sie schwer verliebt wären?"

"Ich glaube sie werden so tun, als wären sie ein Paar. Liam teilt keine Geheimnisse mit seinen Eltern."

"Das ist wahrscheinlich auch das Beste. Sie machen ihm das Leben so schon schwer genug, da müssen sie ihn nicht auch noch vorhalten, dass er keine richtige Ehe führen kann."

"Genau." Zayn streichelte Harry´s Hand und seufzte leise. "Wir müssen ihn unterstützen wo wir nur können."

"Mhm." Harry drückte Zayn einen Kuss auf den Kopf.

Verliebt sah Zayn seinen Freund an und lächelte sanft. "Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe."

"Du bist so süß." Der Lockenkopf strahlte breit. "Ich liebe dich."

"Und ich liebe dich, Lockenköpfchen."

Harry lachte leise. "Willst du hier schlafen?"

"Gern. Aber ich muss früh raus, das weißt du." Zayn küsste Harry.

"Das bekommen wir hin.", nuschelte Harry an Zayns Lippen, bevor er den Kuss stürmisch erwiderte. Aufseufzend krallte sich Zayn an seinem Liebsten fest und presste sich an ihn.

Summend strichelte Harry jede Stelle von Zayns bekleideten Körper, an die er im Liegen heran kam. "Leg dich hin, Liebling.", murmelte er und drückte seinen Freund neben sich.

Zayn ließ sich rücklings ins Stroh gleiten und sah Harry gespannt an. "Was hast du vor..?"

Harry grinste breit und rutschte zwischen die gespreizten Beine seines Freundes. "Siehst du dann."

"Uuuh." Zayn schmunzelte und entspannte sich zusehend. "Lass dich nicht aufhalten, Liebling."

"Mag die Augen zu.", befahl Harry sanft und hakte seine Finger unter den Stoff von Zayns teurer Hose.

"Mhm." Zayn schloss sie gehorsam und ließ sich tiefer in das Heu sinken. Was auch immer Harry mit ihm anstellen würde - er würde es lieben.

"Du bist so schön, ich kann es manchmal gar nicht fassen.", murmelte Harry vor sich hin und schälte Zayn aus seiner Hose und seiner Unterwäsche.

Schluckend beobachtete Zayn, wie sein Körper auf Harry reagierte. "Du sollst die Augen zulassen.", lachte Harry sanft und schloss seine Hand um Zayns schnell wachsende Erektion.

"Mhhh..." Zayn hielt sich den Mund zu, damit er nicht zu laut wurde.

"Es ist keiner mehr hier, Zaynie. Niemand ist in der Nähe, du kannst so Laut sein, wie du möchtest.", Harrys stimme war rau und Tief, einige Oktave tiefer als sonst, was Zayn jedes Mal Schauer über den Rücken Jagte.

"Gott, ich liebe deine Stimme." Hauchte Zayn fasziniert. "Du bist unglaublich."

Der Stallbursche lächelte verliebt zurück, bevor er sich zurecht rutschte und seine Lippen um die Spitze von Zayns Erektion schloss.

"Oh, Himmel.“, brach es keuchend aus Zayn heraus und er krallte seine Hände in das piksende Heu unter sich.

Schnurrend schoss Harry seine Augen, begann seinen Kopf auf und ab zu bewegen und wanderte mit seinen Fingerspitzen über die Oberschenkel seines Freundes.

Erregt schloss Zayn wieder die Augen und versuchte nicht so grob nach oben zu stoßen. Er wollte ja nicht, dass Harry es als unangenehm empfand. "Ooh, Haaaaz..."

Zayn hielt die Geräusche seiner Lust nicht zurück. Stöhnend zeigte er Harry, wie gut es ihm gefiel. Dann baute sich diese wunderbare Wärme in ihm auf. Harry stöhnte angetan und begann seinen Kopf schneller zu bewegen, mit seiner Hand umfasste er den Part von Zayns Erektion, den er nicht hat erreichen konnte und bewegte sie mit festem Griff auf und ab.

"Verdammt, Harry.. Ich.. Oh mein Gott, ich komme..."

Der Lockenkopf schlug die Augen auf und sah mit seinen großen, grünen Augen zu seinem Freund herauf, während er sich nur auf die Spritze konzentrierte.

"Mmmgggh..." Zayn Kniff die Augen zusammen und kam hart in Harry's Mund.

Mit einem kleinen, zufriednen Laut schluckte Harry Zayns Erguss und richtete sich langsam auf.

"Komm her," Flüsterte Zayn verliebt.

Harry lächelte sanft und krabbelte auf Zayns Schoss. "Na."

Innig küsste Zayn seinen Freund und strich ihm über den Rücken. Harry ließ seinen Bauch noch immer flattern.

"Mhm." Harry schnurrte angetan und ließ seine Zunge in Zayns Mund schlüpfen.

Leidenschaftlich zog Zayn ihn näher an sich und hielt Harry sanft am Po fest.

Überrascht stöhnte Harry auf und biss Zayn auf die Unterlippe. "Oh, Zayn.."

Mit Sanft kreisenden Hüften drückte Zayn seinen Freund auf sich, rieb dabei dessen ausgebeulten Schritt. Keuchend ließ Harry sich nach vorne fallen und vergrub sein Gesicht in Zayns Halsbeuge, mit seinen Zähnen reizte er die empfindliche Haut und saugte sich sanft fest.

Zayn schlang beide Arme fest um Harry, um ihn noch besser kontrollieren zu können. Es war unglaublich heiß, Harry zu hören. Wie von selbst begann der jüngere sich fahriger auf Zayn zu bewegen, die Reibung zwischen seinen Beinen machte ihn fast verrückt.

"Verflucht, wenn du wüsstest, wie heiß du aussiehst." Keuchte Zayn.

Harry lachte außer Atem. "Das musst du gerade sagen."

Der Leibwächter strich seinem Freund die verschwitzten Strähnen aus der Stirn. "Ich liebe dich, Harry."

"Ich liebe dich auch, Zayn.", hauchte Harry überwältigt und ergoss sich kurz darauf mit einem keuchen in seiner Hose.

"Oh, wow..." Flüsterte Zayn und rieb Harry weiter, damit er seinen Orgasmus richtig genießen konnte.

"Ohhh." Schweratmend blieb Harry auf Zayns Körper liegen.

"Mh..." Zayn streichelte Harry´s Rücken und küsste sanft die weiche Haut, die er liegend erreichen konnte.

"Das war schön.", Kam es gedämpft von dem Anderen.

"Du bist mein Ein und Alles."

"Und du meins." Träge hob Harry den Kopf an. "Wir sollten schlafen, Liebling. Bald musst du wieder aufstehen."

"Du hast recht." Zayn nickte leicht. "Lass mich nur schnell meine Kleider richten."

Mit einem grummeln rollte sich Harry von Zayn. "Es war grad bequem.", schmollte er.

"Ich kuschel gleich wieder mit dir. Aber halb nackt pikst mir das zu sehr."

Der Lockenkopf grinste müde. "Irgendwann schlafen wir mal in deinem Bett. Das ist mit Sicherheit bequemer als meins."

"Ich kann dich ins Schloss schmuggeln," hauchte Zayn, sehr angetan von der Idee. Er zog seine Hose richtig hoch und streckte die Arme nach Harry aus. "Ich kenne den Geheimgang."

"Ich auch, aber heute nicht. Ich bin kurz vorm einschlafen." Harry rutschte wieder an seinen Freund heran und schloss die Augen.

Zayn zog Harry ganz nah an sich und nahm ihn in den Arm. "Träum etwas schönes, Liebling." Flüsterte er zärtlich.

"Du auch, Zayn.“


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Kapitel fünfundzwanzig



Kapitel fünfundzwanzig


Hellwach wanderte Sophia durch die noch unbelebten Gänge des Schlosses. Es war noch früh am Morgen, die Sonne war vor knapp einer Stunde aufgegangen und schien hell durch die großen Fenster, beleuchtete die Weiten Gänge.

Sie war aufgewacht, als es noch dunkel gewesen war und konnte nicht mehr einschlafen. Eine Zeit lang war sie in ihrem Bett gelegen, bevor sie sich geschwind gewaschen und umgezogen hatte. Möglicherweise war Daisy schon wach, manchmal zählte sie zu den Frühaufstehern.

Lächelte nickte sie einem Hausmädchen zu, welches an ihr vorbei huschte, bevor sie vor Daisy's Zimmertür stehen blieb und anklopfte.

"Ja, bitte?" Hörte sie das zarte Stimmchen ihrer kleinen Schwester. Daisy war schon eine Weile wach und in ein dickes Buch aus der Bibliothek vertieft. Sie wollte damit gern ihr English verbessern. Sie sprach es hier mit fast alles Leuten, nur mit Sophia redete sie nach wie vor Spanisch. Sie trug ein langes, rosafarbenes Nachhemd und war noch in ihr Bett gekuschelt. Als sie Sophia erblickte, lächelte sie.

"Guten Morgen, Sonnenschein." Sophia kam lächelnd in den Raum und schloss die Tür hinter sich. "Hast du gut geschlafen?"

"Mh-Mh." Daisy nickte, merkte sich die Seite in ihrem Buch und legte es weg. "Du auch?"

"Ja, ich war gestern Abend ziemlich müde und bin eingeschlafen, kaum dass ich im Bett gelegen bin." Die Ältere streifte ihre Schuhe von den Füßen und krabbelte neben Daisy auf das Bett.

Das kleine Mädchen rückte etwas zur Seite und sah Sophia aufmerksam an. "Hast du noch mal mit Liam gesprochen...?"

"Nein, ich bin nicht dazu gekommen... Aber ich will etwas mit dir besprechen."

Daisy biss sich auf die Unterlippe und nickte. Liam mochte ihre Schwester, das hatte er gesagt. Bestimmt wollte er sie ihr wegnehmen.

"Wie fühlst du dich hier?", fragte Sophia vorsichtig und nahm Daisys Hand.

„Najaaaa.“, murmelte das Mädchen gedehnt. "Ich finde Perrie toll. Und ihre Pferde. Und Liam ist auch echt in Ordnung... aber ich vermisse das Meer. Ich will im Salzwasser schwimmen gehen und die Möwen hören. Zu Mama und Papa."

Sophia nickte schweigend und sah aus dem Fenster auf die weiten Felder. "Ich... Will das mlt dir besprechen, bevor ich etwas tue, was dir vielleicht nicht gefällt."

"Du willst ihn nicht heiraten, richtig?" Fragte Daisy hoffnungsvoll. Sie wollte Sophia unbedingt wieder mit heim nehmen.

"Es ist eher anders herum. Ich... Ich kann es mir ganz gut vorstellen.", flüsterte die junge Frau.

"Du... Was?" Daisy riss die Augen auf.

"Ich denke, dass Liam ein wirklich lieber, junger Mann ist. Ich mag ihn, er ist unheimlich nett."

Tränen brannten hinter Daisy's Augen und sie versuchte sie weg zu blinzeln. "DU.. du gehörst aber nicht hier her! Hier ist es kalt und rau und es gibt kein Meer!“

"Daisy." Sophia legte ihr die Hände auf die Schultern. "Ganz ruhig, ja? Ich- ich hab noch nichts entschieden. Ich spiel nur mit dem Gedanken."

"Aber warum?" Ein Schluchzen brach aus dem kleinen Mädchen hervor. "Du hast dich nie für Jungs interessiert."

"Es gab nie welche, die mich interessiert haben."

"Und Liam magst du?"

Sophia nickte leicht. „Er ist lieb."

"Er... er mag dich auch, weißt du?" Flüsterte Daisy und wischte sich über die Augen.

Überrascht sah Sophia ihre Schwester an. "Woher weißt du das?"

"Weil er es gesagt hat." Murrte Daisy.

"Oh. Wow." Nachdenklich sah Sophia auf ihre Hände.

"Bitte komm mit mir zurück nach Spanien." Bettelte Daisy.

"Daisy.." Sophia seufzte verzweifelt.

"Tú eres una español y siempre lo serás." Zischte Daisy.

(AN: Übersetzung: Du bist eine Spanierin und wirst es immer sein.)

"Denkst du, das weiß ich nicht?!" Wütend sah Sophia die Jüngere an. "Ich werde nicht vergessen, dass Spanien mein Heimatland ist, aber das heißt nicht, dass es mir woanders nicht gefallen könnte."

"Du wirst mich vergessen - alle unsere Werte und wo du herkommst! Für... einen Mann!" Fauchte Daisy. "So wie du es nie wolltest!"

"Pass auf, was du sagst, Fräulein." Sophia kniff die Augen zusammen. "Du hast kein Recht, so über mich zu sprechen. Du weißt ganz genau, dass das nicht passieren wird. Dinge können sich ändern, das wirst du noch früh genug in deinem Leben bemerken und ich kann die Tatsache, dass ich Liam ganz gern habe, nicht ignorieren, ob dir das nun gefällt oder nicht."

"Dann geh doch zu ihm, wenn du ihn so liebst!" Kreischte Daisy los. Sie kickte ihre Decke weg, machte einen Satz über Sophia und landete auf dem Boden. Schnell rappelte sie sich auf und lief aus dem Zimmer. Sie fühlte sich total betrogen. Wie konnte Sophia nur.

Fassungslos blieb Sophia auf dem Bett sitzen und starrte auf die offene Tür. Was zum Teufel?


Liam, der auf dem Weg war die Mädchen zu wecken, wurde fast von Daisy umgerannt, als diese die Treppe herunter gerannt kam. "Daisy? Ist alles-“

"Nein!" Kam es patzig zurück, dann patschte die Kleine beleidigt und barfuß weiter.

"Was ist denn passiert?", Liam joggte ihr hinterher.

"Du bist passiert!" Daisy drehte sich verheult um. "Früher wollte Sophia nie weg gehen - aber jetzt bist du da und plötzlich will sie nicht mehr mit mir nach Spanien zurück! Da, wo ihre Heimat ist!“

Der Prinz blieb wie angewurzelt stehen. "Daisy, ich-"

"Sie wollte nie einen Freund haben. Und jetzt? Jetzt will sie dich aber nicht mehr mich. Sie hat sich gegen mich entschieden." Traurig zog das Mädchen die Nase hoch.

"Sie will mich doch nicht.", sagte Liam sanft. "Du wirst immer ihre höchste Priorität sein."

"Das bin ich offenbar nicht." Kam es kühl von Daisy. "Lasst mich einfach in Ruhe." Hinter Liam war Sophia aufgetaucht, die die letzten Sätze auch noch gehört hatte.

"Sophia liebt dich, Daisy. Warum sollte die es jetzt auf einmal nicht mehr tun? Nur wegen mir? Das kann ich mir schwer vorstellen."

Sophia stellte sich neben Liam und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich habe sie mehr erzogen als meine Eltern, Liam. Daisy. Ich verstehe warum du sauer bist."

Liam sah Sophia verwundert an. "Ich würde dir Sophia nie wegnehmen.", sagte er dann ernst.

"Aber so ist das immer. Der Mann bekommt die Frau, sie leben glücklich bis an ihr Ende und interessieren sich nur noch für einander. Und Sophia hat immer gesagt, dass sie Männer nicht mag."

Sophia rieb sich mit den Fingern über die Schläfen. "Ich könnte dich doch nie vergessen, Daisy. Das weißt du."

"Ich pfeif drauf." Beleidigt drehte sich Daisy um und trampelte von dannen.

Liam stand etwas unschlüssig da. "Das tut mir leid.", murmelte er dann.

"Ich glaube wir sollten uns mal unterhalten." Sagte Sophia leise.

Liam sah Sophia besorgt an. “Ja, natürlich. Jetzt gleich?"

"Und Daisy? Ich weiß nicht, wo sie hin will."

"Zu Perrie.", prophezeite Liam sofort. "Vertrau mir."

"Wirklich? Ja... wahrscheinlich hast du recht. Sie hat mir auch gesagt, wie toll sie sie und die Pferde findet..."

"Perrie ist ja auch super." Der Prinz lächelte leicht. "Sie kann auf sich aufpassen."

"Okay... dann... können wir irgendwo ungestört reden?"

"Freilich, in der Bibliothek treibt sich ausser Nicola und mir kaum einer rum."

"Dann lass uns dort hingehen." Bat Sophia.

"In Ordnung, komm." Liam legte ihr eine Hand auf den Rücken und führte sie zur Bibliothek.

Sophia konnte nicht behaupten, dass sie es nicht mochte mit Liam allein zu sein. Er war ihr sympathisch und anders als die Männer, die sie bisher getroffen hatte.

"Setz dich." Liam deutete auf einen der großen Sessel.

Nervös und verwirrt tat Sophia es. Über ihr stürzten in letzter Zeit die Ereignisse zusammen.

"Du siehst, ähm, nicht sehr gut aus.", stellte Liam fest und setzte sich ihr gegenüber.

"Ich streit nicht gern mit Daisy." Flüsterte Sophia. "Ich habe ihr wehgetan, mit dem was ich gesagt habe."

Liam nickte verstehend. "Das Gefühl kenne ich. Was hast du denn zu ihr gesagt?", fragte er vorsichtig.

"Naja... dass ich mir mittlerweile - rein theoretisch - schon vorstellen könnte... hier zu bleiben." Gab Sophia zu. Es fühlte sich merkwürdig an, schließlich ging es nicht darum Urlaub zu machen, sondern Liam zu ehelichen.

"Oh." Liam bekam große Augen. "Hier bleiben. Wirklich?"

"Es ist so," erklärte Sophia nervös. "Spanien ist eher patriarchisch. Frauen haben absolut nichts zu melden... aber ich habe das Gefühl, dass ich hier mehr ich selbst sein könnte. Und... ich finde dich sehr nett. Ich kann mit dir lachen, wir können uns unterhalten und Spaß haben. Du gestattest mir Hosen zu tragen, was ich zuhause niemals dürfte. Ich bin fern meine Heimat - und fühle mich dennoch freier, als ich es erwartet hätte. Das ist... reizvoll."

Liam nagte sich nervös auf der Unterlippe herum. Er musste ihr sagen, was los war, sonst würde das noch aus dem Ruder laufen. "Da... Gibt es ein paar Dinge, die du wissen solltest, bevor du zu schnell entscheidest, ob du das wirklich möchtest."

"Erzähl mir ruhig alles. Mich schockt so schnell nichts." Bat Sophia.

Liam lachte nervös. "Sag das nicht."

"Ich bin sehr gespannt," gab Sophia zu. "was hier noch alles für Geheimnisse gelüftet werden."

"In... In Ordnung." Liam atmete tief ein und schloss einen Moment die Augen. "Da gibt es jemanden." Vielleicht sollte er damit anfangen, das war vielleicht nicht schlecht.

"Ha!" entfuhr es Sophia aufgeregt. "Entschuldige, sprich ruhig weiter." Hatte sie es doch gewusst.

Irritiert runzelte Liam die Stirn, bevor er den Kopf schüttelte. "Und... Nun ja... Ich mag die Person wirklich sehr...?"

"Also hast du eine Freundin." Fasste Sophia zusammen.

"Nein, nicht- nicht direkt."

"Dann... einen Schwarm, den du aus der Ferne beobachtest und anhimmelst. Aus dem Dorf vielleicht... oder eines der anderen Mädchen?" Sophia wurde immer neugieriger.

"Aus dem Dorf, ja. Es.. Es ist kompliziert." Liam knetete nervös seine Hände.

"Möchtest du davon erzählen?" Fragte Sophia leise.

"Es wäre besser. Du würdest alles besser verstehen, aber es fällt mir nicht leicht."

Sophias Augenbrauen wanderten fast bis in ihren Haaransatz. War es etwas möglich, dass...?

Liam wich Sophias Blick aus, sein Herz sprang ihm fast aus der Brust. Aber dann nahm er seinen ganzen mit zusammen. "Sein Name ist Niall."

Ein leises Quietschen entfuhr Sophia. War das aufregend. „Wow.“

"Ich... Ich-" er brach ab und atmete tief ein. Himmel, was hatte er nur getan?!

"Deine Eltern haben keine Ahnung?" Wow, darauf musste Sophia erstmal klarkommen. Das... änderte alles.

"Um Gottes Willen, nein. Sie würden mich lynchen." Liam knibbelte an seinen Fingernägeln herum. "Ich finde einfach nur, dass du das wissen solltest, bevor du weitere Entscheidungen triffst. Ich... Ich werd mich nie in eine Frau verlieben. Auch nicht in dich.“

"Das macht dieses Konzept, dass du deine Herzdame finden sollst ziemlich schwierig." sagte Sophia leise.

Liam senkte beschämt den Blick. "Ich weiß.", flüsterte er mit verzweifelter Stimme.

"Du hast erzählt, dass du jemand triffst." Sagte Sophia sanft. "Erzähl mir von ihm."

"Warum.. Warum bist du nicht schon längst schreiend weggelaufen?" Liam verstand es nicht. Er hatte Sophia gerade gesagt, dass er /Männer/ mochte und sie reagiert so ... So normal.

"Mh... ich weiß nicht. Vielleicht finde ich es einfach nicht so schlimm, wie du gedacht hast?"

"du bist hier um mich zu /heiraten/, Sophia. Du solltest es schlimm finden.", sagte Liam bitter.

"Ich soll so viel, Liam. Ich soll, ich muss, ach würde ich doch - weißt du, wie sehr das nervt? Alle schreiben mir meinen Alltag vor. Jetzt sag du mir nicht auch noch, wie ich mich fühlen soll. Das weiß ich selber wirklich am besten."

Betroffen wand Liam den Blick ab. "Ja, ich, ich- Verzeihung." Sein Herzschlag hatte sich immer noch nicht beruhigt, er hörte das Blut in seine Ohren rauschen, seine Hände zitterten leicht, weswegen er sie zwischen seinen Oberschenkel einklemmte. Manchmal vergas er, dass er nicht der einzige Mensch mit Problemen auf diese Welt war. Aber für ihn kam ihm seine Situation schon fast schlimmer vor, als die der Mädchen.

Die könnten sich in ihn ohne große Probleme verlieben und dann war da er. Verliebt in seinen Schneider und konnte es nicht zeigen.

„Liam." Plötzlich saß Sophia neben ihm und legte dem jungen Prinzen den Arm um die Schulter. "Wie lange... fühlst du das schon?" Fragte sie leise.

"Länger als es mir lieb ist."

"Dann hast du die Tatsache für dich noch nicht akzeptiert? Dass es etwas nicht zu änderndes ist?"

"Doch, das hab ich. Irgendwie." Liam seufzte schwer.

"Wer weiß alles von deiner Situation?" Wollte Sophia wissen.

"Zayn, Louis und Nicola.", zählte der Prinz leise auf.

"Ruth sollte davon besser nichts erfahren," Sagte Sophia leise. "Wow... das ist eine Verzwickte Situation."

"Es ist zum Mäuse melken, weißt du? Und es tut mir leid, dass ich dich da jetzt so mit reinziehe. Ich wollte das nicht."

"Ich habe nie damit gerechnet, dass wir ein Paar werden, Liam. Aber... ich würde mich freuen, wenn wir Freunde sind."

"Ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich sollte euch alle heim schicken, damit niemand das Ganze mitmachen muss." Vielleicht könnte er so die ganze Aktion noch hinaus zögern.

"Also ich kenne deine Eltern noch nicht so gut, aber ich denke nicht, dass diese Idee so sinnvoll ist. Am Ende werden sie denke ich für dich entscheiden - und dann hast du wieder keine Macht darüber, was du tust."

"Ich hab nie macht darüber, was ich tue.", murmelte Liam genervt.

"Bei dieser Entscheidung schon. Und du musst eine kluge treffen." Ermahnte ihn Sophia sanft. "Du bist doch ein Mann oder? Also steh auf, steh gerade und tu das Richtige."

"Ich weiß nicht, was das Richtige ist, Sophia. Herrgott, ich hasse es, dass ich diese Entscheidung treffen muss, da weder ich, noch meine Frau glücklich werden können. Ich kann nicht mit Niall zusammen sein, weil es zu riskant wäre, dabei will ich das mehr als alles andere. Dann ist da Zayn, der mit Harry zusammen ist und genau das selbe Problem wie ich hat und sich dann auch noch um meine kümmern muss. Nicola ist schwanger und macht sich andauernd einen Kopf wegen mir und Louis weiß selbst nicht, was er überhaupt will.

Ich spann zu viele Leute in diese ganze Sache mit ein und das gefällt mlr nicht und es macht mir Angst, dass ich diese ganzen Dinge für Niall empfinde, obwohl ich ihn gerade mal einen Monat kenne. Und dann werdet ihr mir vor die Nase gesetzt und ich soll mir einen von euch aussuchen. Weißt du, was das für ein Riesendruck ist? Ich hab das Gefühl, überhaupt nicht mehr atmen zu können, es fühlt sich an, als ob ich in dem ganzen Zeug ertrinken würde und ich komm nicht an die Oberfläche zurück."

"Liam, hey." Sophia hatte den Prinzen einfach an ihre Brust gezogen und umarmte ihn fest. "Ich verstehe, wie du dich fühlst, und es ist schrecklich." Was? Zayn stand auch auf Männer? Also, hier gab es ja mehr Geheimnisse und Skandale als sie gedacht hätte. "Weiß Niall davon?"

Unsicher ließ sich Liam festhalten. "Nein, er weiß nichts davon."

"Mh..." Sophia rieb seinen Rücken und seufzte leise. "Wenn ihr beide euch mögt, dann... dann dürfte das kein Problem sein. Es macht mich unheimlich wütend, weißt du? Dass es verboten ist, die Person zu lieben, die man will."

"Ich weiß ja nicht, ob er das tut."

"Dann finden wir es heraus." Lächelte Sophia motivierend.

Liam lächelte verlegen an Sophias Brust. "Danke, Sophia."

"Ich unterstütze dich, wenn du das möchtest? Es muss sich noch viel verändern in diesem Land."

"Du musst das nicht tun." Der Prinz schloss einen Moment die Augen, bevor er sich aufrichtete.

"Und wenn ich es gern möchte?" Sie sah ihm fest in die Augen.

Liam hielt dem Blick einen Moment stand, bevor er den Kopf wegdrehte und nickte. "In Ordnung.", murmelte er und rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht.

"Gut, dann müssen wir überlegen, wie du weiter vorgehst." Schlug Sophia vor. Ihr Kopf schwirrte ganz schön, aber Liam war jetzt wichtiger.

"Du gehst essen und Daisy suchen. Heute Abend feineren wir Nicolas Namenstag und dann bin ich eh nicht mehr da. Klär du deine Dinge mit deiner Schwester, sie ist wichtiger als das hier."

"Daisy wird sich schon wieder einkriegen. Aber du hast recht.. ich sollte nach ihr schauen. Nur... was soll ich ihr sagen? Darüber wollte ich ja mit dir reden. Sie.. sie hat etwas über dich gesagt..."

"Was denn?" Liam runzelte die Stirn.

"Dass du mich mögen würdest. Und das in Kombination mit meiner Aussage, dass ich gerne bleiben würde hat ihr wohl den Rest gegeben. Es stimmt, dass ich mal gesagt habe, ich würde eher sterben als in einem fremden Land zu heiraten... aber Dinge können sich ändern oder?"

Liam sah Sophia mit unergründlicher Miene an. "Du hast dir hoffentlich keine Hoffnungen gemacht. Ich will niemanden das Herz brechen." Sein Gesichtsausdruck wurde panisch.

"Was? Oh Gott, nein. Ich meine. Ich mag dich auf einer freundschaftlichen Ebene und kann mir vorstellen... ja, ich kann mit eben vorstellen mehr Zeit mit dir und Louis und Zayn und Perrie zu verbringen. Ihr seid alle so herzlich und ich spüre eine Verbindung... Aber verliebt bin ich nicht in dich." Beruhigte sie ihn.

"Oh, Gott sei Dank." Der junge Mann sah mehr als erleichtert aus.

Sophia lachte leise. Dann wurde sie ernst. "Wen auch immer du heiratest. Sie muss wissen, dass du sie niemals lieben wirst."

"Ich weiß nicht, wem ich das sagen kann, ohne dass es sich nicht sofort herumspricht. Ich kenne die andere nicht so gut."

"Ich werde es niemandem verraten, ich schwöre es. Du kannst mir absolut vertrauen." Sophia sah ihn fest an.

"Ich weiß, deswegen habe ich es dir auch gesagt." Liam lächelte leicht.

"Es gibt etwas, worüber du nachdenken solltest."

"Über was noch? Ich hab so schon tausende von Dinge im Kopf."

"Okay, dann sprechen wir ein anderes Mal weiter. Ich werde meine Schwester suchen gehen. Vergiss nicht, wer deine Freunde sind, Liam, ja? Und sie werden immer für dich da sein."

Liam seufzte leise und lächelte dann. "Danke dir." Er erhob sich langsam. "Ich geh Zayn suchen, der Rest wird schon beim Frühstück sein."

"Ist gut.. Bis später Liam." Dann machte sich Sophia auf den Weg nach draußen. Wow...

Liam schnappte, kaum dass Sophia aus dem Raum war, entsetzt nach Luft. Um Himmels Willen. Was hatte er da nur getan?! Wenn Sophia jetzt nur mit ihm gespielt hatte? Ihm sein Geheimnis entlockt hatte und es allen erzählte? Ruth? Seinen Eltern?!

"Oh Gott." Er hielt sich entsetzt die Hände vor sein Gesicht. Er schätze Sophia nicht so ein, aber... Aber was, wenn sie wirklich nur eine verdammt gute Schauspielerin war?!

Doch es war zu spät. Jetzt konnte er die Information auch nicht mehr zurück nehmen und behaupten, er habe einen Spaß gemacht. Panik machte sich in Liams ganzem Körper breit. Mit Herzrasen schoss er aus der Bibliothek und machte sich panisch auf die Suche nach Zayn. Der könnte ihm vielleicht helfen.

Dieser verabschiedete sich gerade herzzerreißend im Stall von Harry, während Louis augenrollend daneben stand und wartete.

"Das kann man ja nicht mit ansehen..", murmelte er in seinen Bert und räusperte sich. "Ich liebe euch auch, können wir jetzt m gehen?"

Anklagend sah Zayn Louis an und rieb dann seine Nase an Harry's. "Ich liebe dich. Wir sehen uns morgen wahrscheinlich erst wieder... Vergiss mich nicht."

"Oh mein Gott." Der Kleinste stöhnte leise und warf den Kopf in den Nacken. Womit hatte er das verdient?"

"Ich vergesse dich nicht." Zirpte Harry und gab Zayn einen Kuss. "Komm wieder, wenn du kannst."

"Er wird bald gar nicht mehr kommen, wenn ihr euch nicht endlich trennen könnt, da die König ihm den Kopf abreißen wird.", kam es trocken von Louis.

Zayn seufzte leise und drücke Harry einen letzten Kuss auf. "Machs gut, Liebling." flüsterte er und ließ ihn dann los.

"Bis bald." Der Lockenkopf lächelte sanft und drückte Zayns Hand noch einmal.

Bevor die Leibwächter aber aus dem Stall konnten, kam ein abgehetzter Liam hereingeschossen. Die Frisur ein totales Chaos, das Gesicht und der Hals mit lauten roten Hecktick Flecken bedeckt, seine Augen glitzerten verräterisch.

"Ohje." Kam es synchron von Zayn und Louis. "Liam! Was ist passiert?!"

"Sophia- sie- ich- wir- Niall.", stotterte Liam unbeholfen vor sich hin und flog Zayn gerade zu in die Arme.

"Sie weiß von Niall?" Verstand Zayn ihn sofort. "Oh mein Gott! Und jetzt?"

Louis riss entsetzt die Augen auf. "Woher weiß sie es?!"

"Ich hab es ihr gesagt...?" Gestand Liam leise.

"Liam!"

"Bist du Wahn-"

"Herr Gott, Jungs.", donnerte Harry dazwischen und zog Liam von Zayn weg. "Haltet den Mund, alle beide. Ihr seid keine große Hilfe." Die Augen verdrehend nahm er Liam in den Arm und rieb ihm über den Rücken.

"Danke." Liam sank dankbar in Harry's Arme. "Ich hätte es ihr nicht sagen dürfen."

"Wie bist du denn dazu gekommen?", fragte Harry sanft.

"Wir... wir haben darüber geredet, dass sie hier bleiben würde... und da dachte ich, ich muss ihr sagen, worauf sie sich einlässt.“, gab Liam beschämt zu.

Der Lockenkopf nickte verstehend und knuddelte Liam durch. "Das war das Richtige, hörst du?"

"Ich weiß nicht... kann ich Sophia denn vertrauen?"

"Ja. Ich denke schon.", meldete sich Zayn. "Sie wird dicht halten."

"Und wenn nicht? Dann endet das Alles in einem Desaster."

"Du kannst ihr Vertrauen.", nickte auch Louis.

"Meint ihr... sie ist die Richtige? Für meine Situation meine ich?"

"Was denkst du?"

"Nun ja... das erste was sie gefragt hat war, ob meine Eltern es wissen und dann... wollte sie, dass ich von Niall erzähle." Murmelte Liam. "Sie war unheimlich lieb."

"Das ist doch gut." Harry lächelte breit.

"Aber kann ich ihr das antun? Ich kann sie unmöglich glücklich machen."

"Besprich das mit Niall.", schlug Zayn leise vor. "Er sollte über alles Bescheid wissen."

"Dann muss ich ihm ja sagen.." Liam riss die Augen auf.

"Ganz genau. Du gehst aufs ganze."

"Er hat mir total den Kopf verdreht... das ist mir erst später klar geworden." Gestand Liam verlegen.

"Das wissen wir schon lange, Leeyum." Seine Leibwachen lächelten breit. "Heute Abend bringst du das Essen hinter sich und gehst zu ihm, ja? Und dann küsste ihn am besten gleich."

Liam lächelte dankbar. "Was würde ich nur ohne euch machen?"

"Nicht deinen Traumprinzen bekommen.", grinste Zayn.

"Also bitte," Liam grinste leicht. "Der bin ich."

"Auch wieder wahr." Louis klopfte Liam auf die Schulter. "Geht's wieder?“

"Ja," Der junge Prinz atmete tief durch. "Ich muss wirklich eine Frau finden, die meine Neigung akzeptiert."

"Sophia ist dafür genau die Richtige. Aber darüber machen wir uns morgen einen Kopf. Heute Abend gehst du erstmal zu ihm und entspannst dich.", schlug Zayn vorn und rieb Liam mit einer Hand über den Rücken.

"Ich freue mich total, ihn wieder zu sehen." Gab Liam zu. "Ich fand ihn schon die ganze Zeit über nett... aber beim letzten Mal habe ich gemerkt, dass ich ihn auf eine andere Weise ansehe als euch zum Beispiel. Dass er etwas in mir auslöst und ich bei ihm sein will."

"Kaum verliebt er sich, sind wir abgeschrieben, merkst du es schon?" Louis legte sich gespielt verletzt die Hand aufs Herz. "Wir lösen ihn ihm nicht solche Gefühle aus."

Zayn und Harry kicherten leise. "Das können wir wohl gerade so verzeihen, weil es Niall ist."

"Du willst doch ohnehin Eleanor." Rutschte es Liam heraus.

Louis schnappte entsetzt nach Luft. "Nicht du auch noch! Habt ihr euch gegen mich verschworen?!"

Zayn kicherte dämlich und ging einen Schritt von Louis weg, falls dieser wirklich böse war. "Wir haben bloß Augen. Da war doch so eine Chemie zwischen euch."

"Eine Chemie?!", Louis verzog das Gesicht. "Da war alles, aber keine Chemie."

"Spannung? Wenn du mich fragst... ist ja auch jetzt nicht so wichtig. Es ging um Niall und Liam."

Liam begann unwillkürlich zu lächeln. "Ich glaube, ich werd ihn küssen."

"Aww." Machte Harry begeistert und strahlte. Er hatte begonnen die Stallgasse zu fegen und hörte immer noch zu.

Der Prinz bekam rote Wangen. "Seit ich darüber nachgedacht hab, kann ich nicht mehr damit aufhören."

"Leg auf jeden Fall deine Hand an seine Wange," riet Zayn.

"Vielleicht macht auch er es einfach, das wäre auch nicht schlecht.", meinte Harry und legte den Besen zur Seite, als er fertig war.

"Und wenn er mich nicht mag?"

"Darüber diskutieren wir nicht, Li. Es ist offensichtlich, dass er dich mag." Louis lächelte breit.

"Ich habe erst einmal jemanden geküsst," erzählte Liam leise. "Ich bin bestimmt nicht gut."

"Das denkt jeder am Anfang und dann ist es nie so schlimm, wie man es sich ausgemalt hat."

"Du warst fantastisch." Schnurrte Harry leise und legte einen Arm um Zayns Hüfte.

Zayn grinste breit und zog seinen Freund an sich. "Du auch, Liebling."

"Liam, sie fangen schon wieder an." Klagte Louis.

"Mit was?" Liam sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. "So sind sie immer."

"Ja, aber du hast die halbstündige Abschiedszeremonie vorhin noch nicht mitbekommen. Es war, als würden sie sich nie wieder sehen."

"Weißt du, ob es nicht auch so ist?" Harry schmollte und kuschelte sich an Zayn ran.

"Ich finde es schön, dass die beiden sich so gern haben." Sagte Liam ruhig. Ihm ging es etwas besser.

Zayn lächelte breit. "Danke, Leeyum." Er drückte Harry einen Kuss auf die Lippen. "Bis bald, ja?"

"Ich liebe dich, hab einen schönen Tag." Lächelte der Lockenkopf.

„Ich liebe dich auch, Hazza."

Liam beobachtete die Beiden mit einem neidischen Blick. Sowas wollte er auch endlich haben. Er sollte Niall wirklich küssen.

"Mein Prinz." Louis grinste und öffnete die Stalltür etwas. "Darf man euch zum Frühstück geleiten?"

"Ja, natürlich." Liam seufzte leise. "Wir sehen dann, Zayn. Bleib ruhig noch hier, ich lass mir was einfallen wegen meinen Eltern."

Der Leibwächter atmete tief durch. "Das ist lieb, aber ich werde meine Arbeit tun." Er gab Harry noch einen schmelzenden Kuss und eilte dann an Louis' Seite.

"Ihr habt nicht zufälligerweise Daisy gesehen?", erkundigte Liam sich besorgt.

"Oh, doch. Sie war vorhin in Stall und sah ziemlich... Eingeschnappt und traurig aus. Sophia hat sie abgeholt, kurz bevor du gekommen bist."

"Oh. Okay... Wenn sie wieder bei ihr ist, ist es ja gut."

"Sie sahen beide ziemlich durch den Wind aus.", gab Zayn zu. "Aber das wundert mich bei Sophia nicht, nachdem sie jetzt alles weiß."

"Das ist kompliziert, ich erkläre es euch nach dem Essen."

"Deine Eltern sind auch dabei.", informierte Louis seinen Schützling. "Sie wollen mal mit dabei sein." Sonst hätten sie immer getrennt gefrühstückt um 'Liam Zeit zu geben, seine Herzens Damen kennen zu lernen'.

"Oh Gott, der Tag wird ja immer besser." Murmelte Liam und rollte die Augen. "Danke für die Warnung, Lou."

"Das wird schon, du verstehst dich ja mit allen gut."

"Mhm." Ausser mit Daisy vielleicht.

"Dann mal los, auf in den Kampf."


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Kapitel sechsundzwanzig




Kapitel sechsundzwanzig


"Wie gefällt es dir, Daisy?" Sophia beugte sich zu ihrer kleinen Schwester herüber. Sie saßen gerade alle wunderschön zurecht gemacht im Speisesaal und feierten - sehr würdevoll und elegant - den Namenstag der schwangeren Prinzessin. Über ihnen funkelten Kronleuchter mit Kerzen, der ganze Tisch stand voller Essen.

Liam saß zwischen Inès und seiner Schwester Ruth eingeklemmt. Ruth hatte die Sitzordnung festgelegt, weswegen Sophia und Daisy auch ganz am Rande saßen.

Die Kleine zuckte die Achseln. "Das Essen ist gut.", murmelte sie. Am anderen Ende der langen Tafel thronten Liams Eltern und wachten stoisch über alles. Nicola saß in der Mitte unter ihnen und verteilte freundlich lächelnd Komplimente und erzählte von ihrem Leben auf der Burg weit entfernt.

Liam seufzte leise und stocherte in seinen Erbsen herum. Er wollte zu Niall, so sehr er seine Schwester liebte, aber solche essen mochte er überhaupt nicht.

"Die Mädchen sind alle wunderschön, findest du nicht?" Fragte Ruth strahlend. "Du hast so ein Glück, Liam!"

Der Prinz nickte abwesend. "Mhm."

"Also ich finde ja die Italienerin sehr schön. Du solltest sie näher kennen lernen." Fand die Schwester.

"Ich kennen alle schon ziemlich gut, aber danke."

"Also Inès finde ich auch gut. Und fast alle anderen sind sehr gut erzogen."

"Es sind alle sehr gut erzogen.", widersprach Liam und warf Sophia über den Tisch einen argwöhnischen Blick zu. Er hatte seit dem Gespräch am Morgen nicht mehr mit ihr gesprochen.

Sophia wandte schnell den Blick ab als sie sah, dass er herüber sah. "Daisy, bitte sei doch nicht mehr böse auf mich. Ich verspreche dir, dass es nicht so schlimm wird, wie du denkst.."

Die kleine Schwester schnaubte leise. "Natürlich."

"Nein. Es ist alles etwas kompliziert. Ich werde dich immer am meisten lieb haben. Das verspreche ich dir."

"Das sagst du jetzt. In ein paar Wochen, wenn es so kommt, wie du es willst, sieht es ganz anders aus."

"Es ist doch noch gar nichts entschieden, Daisy." Sagte Sophia sanft. "Vielleicht will er mich ja gar nicht."

"ich bin nicht blöd, Sophia.", murrte Daisy eingeschnappt.

"Das ist nicht so einfach," Seufzte Sophia. "Vielleicht bist du noch nicht alt genug für dieses Thema."

"Dann hättest du mich vielleicht gar nicht mit her nehmen sollen." Daisy sah verletzt auf ihren Teller und ignorierte Sophia den Rest des Abends eisern.

Traurig schwieg Sophia. Sie hatte gehofft, dass sich Daisy reifer verhielt, aber das klappte offenbar nicht.

"Schmeckt es dir?" Liam sah Inès fragend an.

"Ja, es ist sehr lecker." Nickte das Mädchen.

"Das freut mich.", lächelte Liam. Immerhin saß er neben Inès und nicht zwischen Freundinnen von Ruth. Die waren ja kaum auszuhalten.

"Ich mag deine Schwester," lächelte die Französin. "Nicola ist unheimlich sympathisch."

"Das ist sie." Liam nickte zustimmend. "Sie mag euch auch alle."

"Das freut mich. Sie wird bestimmt eine tolle Mutter." Inès schob sich ein Stück Fleisch in den Mund.

"Mit Sicherheit. Ihr Mann ist unheimlich nett, ihr lernt ihn alle vielleicht noch kennen."

"Das wäre schön." Inès lächelte und legte eine Hand auf Liams Handgelenk, während sie sich etwas zu seinem Ohr beugte. "Wie geht es dir im Moment? Was die Damen angeht?" Sie erinnerte sich noch gut an ihr erstes Gespräch mit Liam.

"Es... Es ist nicht so einfach.", gab Liam leise zu. "Ich bin mir nicht sicher."

"Ich finde, mit keinem der Mädchen würdest du einen Fehler machen. Sie sind so lieb, ich mag sie alle sehr."

"Das weiß ich. Ich finde euch alle auch wahnsinnig lieb..."

"Du bist echt ein toller Kerl, Liam. Die Richtige ist unter uns - du musst sie nur noch entdecken."

"Danke, Inès." Der Prinz bekam rote Wangen.

"Ich bin mir sicher, du wirst mal ein guter König. Auch wenn ich nicht deine Braut werde." Sie zwinkerte.

Liam lachte leise. "Ich werde dich trotzdem einladen. Du kannst gerne wieder herkommen."

"Da würde ich mich sehr freuen. Ihr habt es hier sehr schön."

"Danke dir. Ich bin froh, dass es euch gefällt."

"Prinzessin Inès?" Zwitscherte Ruth da plötzlich von der anderen Seite.

Angesprochene zuckte kurz zusammen, bevor sie sich zurück lehnte um zu Liams Schwester schauen zu können. "Ja, Prinzessin?"

"Wie gefällt es euch hier im Schloss? Habt ihr euch schon gut eingelebt?" Ruth ging davon aus, dass Inès blieb.

"Bisher ist es sehr angenehm, danke der Nachfrage." Die Rothaarige lächelte schief.

"Das ist aber schön." Ruth strahlte.

"Dennoch vermisse ich meine Heimat.", gab inès zu. "Es ist ungewohnt, so lange von zuhause weg zu sein."

"Daran gewöhnt man sich.“

"Wenn man so jung ist wie ich, vielleicht nicht."

"Ich bin mir ganz sicher."

Inès unterdrückte ein Seufzen und widmete sich wieder ihrem
Essen.

"Habt Ihr Lust auf Nachtisch?" Nicola sah fragend in die Runde.

Liam's Kopf schoss nach oben. Nachtisch! Die letzte Mahlzeit am Abend.

"Gern, Nicola." Nickte er jedoch und versuchte seine Stimme nicht zittern zu lassen. "Ich hoffe, es gibt deinen Lieblingskuchen?"

Sie nickte begeistert. "Kirschkuchen." Darauf freute sie sich schon den ganzen Tag.

"Oh, den mag ich auch so gern." Liam lächelte sie an. Er war richtig aufgedreht.

In seinen Fingern kribbelte es schon, seine Beine zuckten aufgeregt. Der Abend war ... In Ordnung gewesen, wirklich. Seine Eltern hielten sich dezent im Hintergrund, morgen würden sie ihn jedoch mit Fragen bombardieren. Einzig und alleine Ruth quetschte Inès so dermaßen aus und plapperte andauernd.

Er konnte es kaum abwarten, Niall heute wieder zu sehen. Hoffentlich war er auch zuhause und er würde nicht umsonst die ganze Stunde reiten.

Louis und Zayn sahen sich verstohlen an. Sie konnten sehen, dass der Prinz auf glühenden Kohlen saß.

"Weißt du, wie froh ich bin, ihn so glücklich zu sehen?", flüsterte Zayn. "Es sind schwere Umstände, aber er ist unheimlich glücklich."

"Er hat im Moment eben richtig Schmetterlinge im Bauch. Da ist man so drauf."

"Ich weiß, aber siehst du, wie er aussieht? Sein Gesichtsausdruck spricht Bände."

"Er platzt gleich." Grinste Louis leicht.

"Er wird gerade zu aus den Raum schießen, wenn man gehen darf. Wie von einer Tarantel gestochen." Der Schwarzhaarige lächelte breit. Liam war so unglücklich gewesen, dank Niall, was dieser nicht wusste, war er endlich wieder gut drauf. Da nahm er das Risiko, was das Ganze mit sich zog, gerne in Kauf.

"Ich hoffe, dass Niall wirklich das Gleiche über Liam denkt - es würde ihn sehr unglücklich machen, wenn nicht."

"Ich hab die starke Hoffnung, dass es so ist. Niall sieht Liam an, als ob er die Sonne wäre."

"Nicht wahr? Das Ist mir auch aufgefallen. Er strahlt immer richtig!"

Zayn nickte eifrig. "Sie passen so gut zusammen."

"Ob wir später auch noch Kuchen bekommen?" Louis betrachtete die Versammlung etwas neidisch.

"Mit Sicherheit. Nicola hebt uns immer was von den guten Sachen auf." Zayn grinste breit und nickte der Prinzessin zu, als sie zu Ihnen sah.

Nicola lächelte. Sie würde den restlichen Kuchen in Louis' und Zayns Zimmer bringen lassen, damit die beiden auch noch davon bekamen - und nicht nur die dicken Küchenfrauen, die sich die besten Teller stets reservierten.

"Danke für die Feier, Mutter." Sie lächelte ihre Mutter dankbar zu. "Es freut mich sehr, dass ihr alle hier seid."

"Für meine kleinen Mädchen doch immer." Strahlte die Mutter geschmeichelt.

Der König erhob seinen Kelch. "Auf Nicola."

"Auf Nicola!" Stimmte Ruth enthusiastisch zu.

"Auf Nicola." Liam grinste seine Schwester an.

"Danke, dass ihr alle mit mir hier seid," Strahlte die Prinzessin. "Das bedeutet mir viel."

"Danke, dass auch wir alle dabei sein dürfen.", meldete Sophia sich zu Wort. "Es ist uns eine Ehre.“

Liam hob den Kopf und sah die junge Frau an. Er wollte keinen Streit mit ihr und auch nicht, dass sie unglücklich war. "Aber Natürlich." Sagte Nicola freundlich. "Ihr seid alle ganz fantastische Mädchen, und jede von euch wäre ein Schwägerin, über die ich mich freue."

Liams Damen lächelte geschmeichelt. "Dann lasst es euch schmecken, wer möchte kann danach noch mit in den Salon kommen und wir sitzen ein wenig zusammen."

Liam rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Er liebte Nicola, das tat er ohne Zweifel. Aber sein Herz sagte ihm, dass er zu dem Jungen wollte, der es ihm gestohlen hatte. Er sollte vorher mir ihr reden, unbedingt. Bevor er etwas tat, dass sie verletzen würde.

Nicola war selig. Sie liebte diesen Kuchen und auch, dass so viele Menschen mit ihr feierten. Schade, dass ihr Mann nicht hier sein konnte - aber zur Verlobungsfeier würde er anreisen und dann bleiben, bis die Hochzeit war.


+


"Das ist ein schöne Feier.", Inès saß zusammen mit Nicola, Elena und Grace auf einer der schönen, breiten Sofas.

"Ja," Nicola nickte und konnte nicht widerstehen, Inès leuchtendes rotes Haar anzufassen. "Ich freue mich, dass ich mit so vielen jungen Damen feiern kann."

Die Französin lachte leise und ließ es geschehen. Ihr Schwestern waren zuhause nicht besser. "Es macht uns auch sehr viel Spaß.", nickte Elena. "Ich war schon lange nicht mehr auf so einer Festlichkeit."

Gedankenverloren begann Nicola dem Mädchen die Haare zu flechten. Sie hatte dünnes, helles Haar, nicht so wunderbares Rotes. "Ihr könnt euch schon mal auf die nächsten Wochen freuen - da wird hier ständig gefeiert."

"Das kann was werden."

"Es wird noch den Ball geben, danach die Verlobung und schließlich die Hochzeitsfeier." Fasste Nicola zusammen. Sie sah zu ihrem Bruder, der Blicke mit Zayn und Louis austauschte. Diese zuckten ratlos die Achseln.

"Soll ich warten, bis wir hier fertig sind?", fragte er leise und fummelte an seinem Jackett herum.

"Das kann aber noch mehrere Stunden dauernd," Gab Louis zu bedenken. "Und du willst ja los, bevor es tiefe Nacht ist, oder?“

"Natürlich, aber es ist Nicola." Der Prinz seufzte leise.

"Es tut mir echt leid." Sagte Zayn leise. "Es scheint, als müsstest du deinen Ausritt wohl verschieben."

Betrübt nickte Liam. Was brachte es ihm, nach Mitternacht bei Niall aufzutauchen? Er schlief dann mit Sicherheit schön und aufwecken wollte er ihn nicht. Der junge Mann brauchte seinen Schlaf.

"Und wenn du morgen früh los reitest? Direkt nach dem Frühstück?" Natürlich war es nicht schön für Liam.

Der Prinz bekam rote Wangen. "Eigentlich wollte ich etwas anderes."

"Was wolltest du denn?" Fragte Louis naiv und bekam einen Rempler von Zayn.

"Er will mit ihm schlafen, Lou."

Liam riss entsetzt die Augen auf. "Was? Nein! Naja, nicht so."

Louis lachte auf. "Ja, das versteh ich irgendwie. Einfach... bei ihm sein."

"Ja... Das letzte Mal... Das war schön, wisst ihr? Ich war zwar betrunken-"

"Du warst /was/?!", schoss Louis dazwischen und kniff die Augen zusammen. Diese Information wurde ihm verheimlicht. "Sag mir, dass das ein Scherz ist."

Liam riss die Augen auf. "Nicht betrunken... nur...angesäuselt." Sagte er schnell.

"Oh mein Gott. Ich fasse es nicht." Louis verpasste Zayn einen Schlag auf den Hinterkopf. "Warum hast du mir das nicht gesagt?"

"Au! Weil du ganz genau so reagierst." Murrte Zayn.

"Nein! Du betrinkst dich das erste Mal und wir sind nicht dabei?!"

Jetzt musste Liam grinsen. "Ich muss sagen - es hat irre Spaß gemacht. Ich war mit Niall und Josh und den Mädchen in der Schenke... Agnes von diesem Gemüsestand hatte Geburtstag."

"Ich fasse es nicht. Wie kannst du das ohne /uns/ machen?" Louis sah Liam mehr als enttäuscht an.

"Es tut mir leid... es war nicht geplant. Ich wollte zu Niall um mich mit ihm über ein paar Sachen zu unterhalten. Und da haben sie mich eben mitgenommen."

"Das verzeih ich dir nicht." Louis schüttelte energisch den Kopf. "Ich hätte dich zu gerne erlebt."

"Ich werde mich auch mal mit euch betrinken - versprochen."

Zayn schüttelte grinsende den Kopf. "Wir haben trotzdem noch keine Lösung."

"Und wenn du Nicola doch fragst? Ihr erklärst, worum es geht?"

"Sie versteh es bestimmt. Immerhin war sie auch schon an ein paar von deinen Geburtstagen nicht hier, weil sie wegen ihrem Mann Termine hatte.

"Ich will sie nicht verletzten, wisst ihr? Ich sehe sie so selten." Flüsterte Liam.

"Aber sie ist auch noch eine Weile hier. Die Hochzeit sollte erst in drei, vier Wochen rum sein.", gab Zayn zu bedenken und drückte Liams Schulter.

Nicola hatte bemerkt, wie angeregt sich die jungen Männer unterhielten. "Entschuldigt ihr mich kurz? Ich möchte mal ein paar warme Worte mit meinem Bruder wechseln." Lächelte sie.

"Natürlich, nur zu." Die Mädchen lächelten breit.

"Danke." Die Prinzessin stand langsam auf und ging zu Liam herüber.

„Oh, Nicola.“ Liam lächelte seine Schwester nervös an und drückte sie. „Wie geht es dir? Hast du einen schönen Abend?“

"Es ist herrlich. Deine Mädchen sind alle ganz bezaubernd, ich mag sie." Nicola lächelte. "Hast du Spaß?"

„Ja, danke. Es ist schön.“ Der Prinz fuhr sich durch die Haare.

Die Prinzessin sah von Liam zu seinen Leibwachen, die etwas angespannt aussahen. "Ist alles in Ordnung bei euch?"

Zayn und Louis tauschten mit Liam einige Blicke aus. „Liam hat ein Anliegen.“, murmelte Louis dann.

"Hast du? Na dann raus damit, Leeyum." Forderte Nicola ihn auf.

Liam nagte sich auf der Unterlippe herum. „Es ist nicht so wichtig.“, wiegelte er ab. Das konnte er Nicola doch nicht antun. An so einem wichtigen Tag einfach abzuhauen.

"Ach, jetzt komm." Nicola schon die Unterlippe vor. "Sonst mach ich mir die ganze Zeit Gedanken."

„Die musst du dir nicht machen, versprochen. Es ist wirklich nicht von Be-“

„Er will Niall besuchen.“, plapperte Zayn dazwischen. Es brachte auch nichts, wenn Liam um den heißen Brei herum redete.

"Niall?" Ein Lächeln umspielte Nicolas Lippen. "So spät noch?"

„Ich geh immer so spät.“, murmelte der Prinz. „Aber heute ist dein Tag, da will ich nicht verschwinden.“

"Du vermisst ihn, mh?" Fragte Nicola leise.

„Ja, ich… ich weiß nicht, warum es auf einmal so stark geworden ist.“ Liam bekam ein ganz rotes Gesicht.

"Nawww." Nicola lacht e leise. "Du bist verliebt!"

„Sscht! Nicht so laut.“ Entsetzt sah Liam seine Schwester an.

"Dass ich das noch mal erleben darf!" Freute sich die Frau mit gedämpfter Stimme.

Zayn und Louis grinste begeistert. „Er ist seit Tagen so.“

"Dann geh," Grinste Nicola. "Wir werden uns noch Wochenlang sehen. Ich mache mir hier einen Frauenabend und du triffst dich mit deinem Niall."

Fast sofort begann Liam breit zu strahlen, er konnte spüren, wie die Glückshormone gerade zu durch seinen Körper schossen. „Wirklich? Ich gehe nur, wenn es für dich auch in Ordnung ist.“

"Aber ja. Allein für dieses Gesicht ist es das doch wert. Du hast den ganzen Tag schon gewartet, oder? Ich hab dich seit heute Morgen nicht mehr so gesehen."

Sofort veränderte sich Liam Gesichtsausdruck. „Ja… es war ein ereignisreicher Morgen.“

"Von mir aus kannst du dich aus dem Staub machen, Li. Ich wünsch dir ganz viel Spaß," Nicola zwinkerte.

"Ich liebe dich, du bist super. Eine bessere Schwerster könnte man sich nicht wünschen!" Der Prinz flog Nicola gerade zu um den Hals.

"Haha, nicht so stürmisch!" Nicola fing Liam auf. "Ich werde deinem Glück nicht im Weg stehen," flüsterte sie ihm ins Ohr.

"Danke, danke, danke. Du hast ja keine Ahnung." Er drückte ihr auf jede Wange einen Kuss und strahle wie ein Honigkuchenpferd.

"Weiß Niall, dass du dich in ihn verliebt hast?“ Flüsterte Nicola.

"Ich glaube nicht, aber er wird es heute noch erfahren." Liam war plötzlich voller Tatendrang. Warum noch länger warten, wenn sein Glück quasi direkt vor der Tür saß?!

"Wow. Dann zisch los, ja? Ich wünsch dir viel Glück."

"Danke, Nicola. Wirklich." Der Prinz drehte sich euphorisch zu seinen Leibwächtern um. "Wenn einer fragt, ich bin in meinem Zimmer und schlafe, da mir schlecht ist."

"Alles klar," Louis nickte ernst, Er war nie ein Befürworter von Liams Alleingängen gewesen.

"Soll einer von uns mit zum Stall?", fragte Zayn leise.

"Willst du mit zum Stall?" Fragte Liam nervös und hibbelig.

"Um Himmels Willen. Geh einfach mit zu deinem Harry. Wenn einer fragt, sag ich einfach, dass du bei Liam auf dem Zimmer bleibst.", Louis verdrehte grinsend die Augen.

"Danke." Zayn strahlte, dann stoben die beiden geradezu aus der Tür.

Alle Anwesenden, bis auf Louis und Nicola, sahen den Beiden überrascht hinterher. "Mr. Tomlinson, wo sind Liam und Mr. Malik hin?" Liams Mutter kam mit angespannter Miene zu den Beiden rüber.

Louis überlegte etwas panisch. Oh Gott, was sollte er denn jetzt sagen? Dass sie das gerade noch besprochen haben, hatte er vergessen. Er konnte doch kein bisschen lügen! “Ähm… Liams Pferd ist im Moment wahrscheinlich etwas krank und er will unbedingt nochmal nach Lyra sehen." Log er. "Und Zay - Mr. Malik ist mit ihm gegangen." Herr im Himmel, er musste sie warnen!

Nicola hielt sich die Hand vor das Gesicht. Was redete der da denn von Lyra?! "Louis.", murmelte sie.

"Lyra ist nicht Liams Pferd.", stelle die König trocken fest.

"Er... er liebt alle der Pferde." Stammelte die Leibwache. "Er bezeichnet sie alle als... seine." Verdammt, warum half Nicola ihm nicht?

"Liam ging es nicht sonderlich gut, Mutter. Und Willow war den ganzen Tag schon etwas schlapp, ich denke, er spürt das einfach. Du weißt, wie lange sie schon sein Pferd ist."

"G-genau. Das bringt uns alle ganz durcheinander." Lou versuchte zu retten, was er konnte.

"Und Zayn ist bei ihm, wir sollten uns keinen Kopf machen. Ich glaube, er braucht auch einfach mal etwas Ruhe. Die letzten Wochen waren ganz schön turbulent."

Die Königin schürzte ihre Lippen. "Ich hoffe, er entscheidet sich bei seinem Ball richtig."

"Das wird er, Mutter. Da bin ich mir sicher, wir reden viel darüber." Nicola lächelte beruhigend und legte eine Hand auf die Schulter ihrer Mutter. "lass uns doch mal zu den Mädchen gehen, dann kannst du dich mal richtig mit Ihnen unterhalten."

"Ja, das werde ich tun." Die Königin nickte und ignorierte Sophia geflissentlich.

Nicola nickte Louis kurz zu und rannte ihrer Mutter hinterher. Manchmal würde sie sie am liebsten auf den Mond schießen. Nervös blieb Louis an der Tür stehen. Ihm war gerade überhaupt nicht wohl.


+


"In Ordnung. Geh, bevor es zu spät ist." Zayn klopfe Liam auf den Oberschenkel.

Liam klopfte seiner Stute auf den Hals und grinste nervös. "Ich bin aufgeregt."

"Verständlich. Du siehst deinen Traummann wieder." Harry lächelte breit.

"Und ich will ihm sagen, dass ich ihn küssen will."

"Du sagst ihm am besten alles.", lachte Zayn und öffnete Liam die Stalltür.

"Danke, Zaynie." Liam atmete tief durch, dann gab er seinem Pferd die Sporten und trabte mit Willow vom Hof.

"Und da reitet er seinem Glück entgegen. Ich bin so stolz auf ihn." Zayn seufzte leise und lehnte sich an Harry.

Harry schlang seinen Arm um Zayns Hüfte. "Ich hoffe, es geht alles gut."

"Das hoffe ich auch. Aber ich vertraue Liam, er kann auf sich aufpassen."

"Ja, das weiß ich. Ich meine, er soll keinen Rückzieher machen."

"Das tut er nicht. Nicht heute." Zayn küsste Harry auf die Wange. "Er wird es ihm sagen."

Harry schnurrte leise. "Kommst du mit zu mir? Kuscheln?"

"Ich hab nicht viel Zeit, aber die nutzen wir es aus."


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Bis dann x

Kapitel siebenundzwanzig



Kapitel siebenundzwanzig


"Ich fege noch schnell den Laden aus, Ni. Du kannst schon mal nach oben und Essen machen." Josh schnappte sich den Besen. Die Kunden waren heute bis zum späten Abend im Laden gewesen, jetzt war es so fast Mitternacht und sie konnten endlich schließen und etwas essen.

„In Ordnung, dann bis gleich.“ Der Ire verstaute noch das eingenommen Gold und stieg nach oben in ihre Stube.

Josh war gerade dabei die Staubhäufchen zusammen zu kehren, da pochte es an der Tür. Erstaunt blickte er auf. Och nein... er wollte jetzt nur noch etwas Essen und schlafen.

Niall bekam von dem nichts mit, er war inzwischen in der Küche und schnippelte das Fleisch klein, welches sie am Mittag besorgt hatten.

Seufzend schloss Josh die Tür wieder auf. Er würde dem verspäteten Kunden einfach Sagen, dass sie jetzt geschlossen hatten.

Liam zuckte erschrocken zusammen, als die Tür geöffnet wurde und biss sich aufgeregt auf die Unterlippe.

"Guten Abend, es tut mir leid, aber wir - Prinz Liam!" Josh öffnete die Tür noch ein Stück weiter. "Ein weiterer nächtlicher Besuch."

"Oh. Ein weiterer?" Liam sah Josh überrascht an. "Hallo, Josh."

"Nun ja - letztes Mal hast du uns auch des Nachts beehrt."

"Oh, ach so. Natürlich, Verzeihung." Der Prinz bekam rote Wangen.

"Kommt doch herein." Josh trat zur Seite.

"Danke schön." Liam lächelte breit und ging an Josh vorbei.

"Ich gehe davon aus, dass du zu Niall möchtest?" Josh schloss die Tür wieder.

"Das war mein Plan, ja.", Liam hibbelte leicht herum. Er war so aufgeregt!

"Er ist oben in der Küche." Josh schnappte sich seinen Besen.

Liam sah nervös zur Treppe. "Geht es dir gut?", fragte er dann neugierig. "Wir haben uns schon ein paar Tage nicht mehr gesehen." Er freute sich natürlich auch, Josh zu sehen. Es sollte nicht anders rüber kommen.

"Ja, alles ist super." Josh lächelte. "Ich bin glücklich mit Tina, das Geld stimmt im Moment. Es ist wunderbar."

“Das freut mich wirklich zu hören." Der Prinz lächelte breit.

"Und wie geht es dir?" Erkundigte sich Josh höflich.

"Gut. Sehr gut sogar." Liam strahlte breit.

"Fein, das Freut mich." Josh lächelte. "Niall ist oben und kocht, falls du Hunger hast, solltest du zu ihm gehen."

"Ja, ja das werd ich. Danke, Josh.“

"Bis später, Liam." Josh kehrte weiter.

Liam blieb noch einen Moment stehen, bevor er sich umdrehte und die Treppe nach oben schoss.

Sein Ire stand derweil summend am Feuer und schwenkte das Fleisch mit Gemüse in der Pfanne. Josh besuchte heute ganz schön lange zum fegen, vielleicht sollte er mal nach ihm schauen.

Liam verschlug es fast den Atem, als er Niall sah. Sein Herz klopfte so hart in seiner Brust, dass es fast weh tat. Niall war unglaublich hübsch. Sollte er einfach zu ihm gehen? Kurz klopfen? Er wollte den Iren ja auch nicht erschrecken.

"Das wurde aber auch mal Zeit, dass Essen ist gleich-" während Niall sprach, drehte er sich um und stockte, als er erkannte, wer in seiner Tür stand. Er hatte nur Schritte gehört und war von Josh ausgegangen.

"Ähm... hallo?" Liam lächelte schief. Oh Gott... Liam fühlte wie seine Knie zitterten. So wundervolle blaue Augen....

"Liam, hallo." Überfordert lehnte sich Niall gegen den Schrank neben sich.

"Ich... stör doch nicht?" Fragte Liam vorsichtig.

"Nein, nein. Überhaupt nicht. Kein bisschen." Der Ire begann zu lächeln.

"Ich wollte dich sehen," flüsterte Liam fast unhörbar.

"Ich wollte dich auch sehen." Niall griff geistesabwesend nach der Pfanne und nahm sie von dem Feuer. "Aber ohne Einladung auf den Schloss auf zu tauchen ist mit Sicherheit nicht einfach."

"Du hättest sagen können, dass du mein Schneider bist." Liam kam etwas näher und lehnte sich neben Niall an den Küchenschrank.

"Wer weiß, ob sie mir das geglaubt hätten." Niall grinste schief. "Wer würde das nicht behaupten, um an dich ran zu kommen."

"Ich hätte dich reingelassen, damit du an mich rankommst." Rutschte es Liam heraus.

Das Grinsen des Anderen wurde noch breiter, während er seine Augenbrauen hochzog. "Ich fühle mich geehrt." Sein Herz begann gleichzeitig schneller zu schlagen.

Liam kaute auf seiner Lippe herum. "Ich bin letztes Mal etwas überstürzt aufgebrochen... Das tut mir leid, ich wäre gerne noch geblieben. Der Abend hat mir großen Spaß gemacht."

Nialls Blick huschte kurz zu Liams Lippen, bevor er ihm wieder in die Augen sah. "Zayn war ziemlich sauer, da wäre ich auch ohne große Widerworte mitgekommen." Er lachte leise.

"Louis war auch sauer, aber eher, weil ich nicht mit ihnen zusammen mein erstes Bier getrunken habe." Erzählte Liam leise.

"Das tut mir leid, hätten wir das gewusst, hättest du Wein bekommen." Niall stupste Liam mit seiner Schulter gegen den Oberarm. "Ich freue mich, dass du hier bist, Liam."

"Ich freu mich auch." Fasziniert beobachtete Liam den Jungen. Er machte ihn irre nervös.

Niall lächelte glücklich und stieß sich von dem Schrank ab. "Hast du Hunger?“

"Wir hatten heute eine Feier, ich habe schon gegessen. Und ich möchte dir auch nichts weg essen." Aber es roch schon sehr lecker...

"Du isst uns nichts weg. Was habt ihr gefeiert?" Hoffentlich nichts, was mit der Hochzeit zu tun hatte.

"Nicola hat heute Namenstag." Erzählte Liam. "Es war wirklich schön, aber jetzt bin ich froh, hier zu sein."

"Ah, stimmt ja. Daran hab ich gar nicht mehr gedacht." Niall hatte der jungen Frau für der Anlass vor zwei oder drei Jahren mal ein Kleid geschneidert. "Ich bin auch froh, dass du hier bist. Ich hab dich vermisst." Josh, Eleanor und Tina haben die letzten Tag auf ihn eingeredet, dass er endlich etwas wegen Liam tun müsse und, wenn dieser jetzt schon da war, konnte er ja gleich beginnen.

Ein Lächeln formte sich auf Liams Mund. "Ich hab dich auch vermisst, Niall. Ich... ich fühle mich wohl, wenn ich bei dir bin." Sein Herz pochte zum Zerspringen.

Nialls Mund formte sich zu einem kleinen 'O'. Dass Liam gleich darauf abspringt, hatte er nicht erwartet.

Der junge Prinz setzte sich Niall gegenüber. "Was hast du heute gemacht?" wollte er wissen.

"Nichts sonderlich ereignisreiches." Niall stützte sich mit seinem Kinn auf seiner Hand ab und sah Liam zufrieden an. Er sah glücklich aus, zufrieden. Seine braunen Augen glitzerten im Schein des Feuers. "Wir waren den ganzen Tag mit dem Laden beschäftigt. Wir haben einiges an Gold eingenommen."

"Das klingt doch gut. Kommen die Wagen hier im Dorf an, dich wir geschickt haben? Mit den Lebensmitteln?" Erkundigte sich der Prinz. Es war ihm sehr wichtig.

Niall nickte und zog die Mundwinkel nach oben. "Das tun sie. Die Leute freuen sich sehr darüber."

"Das ist gut, das ist sehr gut. Das ist keine Mitleidsnummer, weißt du? Es bleibt so viel übrig, Essen bester Qualität  - und ich lasse nicht zu, dass die Menschen hungern müssen."

"Das wissen die Menschen, Liam. Sie sehen es nicht so, vertrau mir." Der Ire sah Liams Hand an, die direkt vor seiner lag. "Sie sind dankbar."

"Das bin ich auch." Fast blieben ihm die Worte im Hals stecken. "Dass ich euch alle kennen lernen durfte. Dass ich... dass ich dich gefunden habe."

Niall bekam tiefrote Wangen. Was war den heute in den Prinzen gefahren? Das waren ganz neue Töne. "Ein theoretisch hat Nick uns gefunden." Er grinste schief und fuhr mit seinem Zeigefinger vorsichtig über Liams Handrücken.

Eine Gänsehaut krabbelte über Liams Arm und breitete sich auf seinem Rücken aus. "Ja.. das ist richtig." Nervös schluckte er.

"Aber ich bin froh, dass du herkommen bist, nachdem du die Jacke gesehen hast. Dass ich dich auf die verdrehte Weise gefunden hab."

"Es gibt Dinge, die sollen einfach passieren, glaube ich." Liam glaubte an das Schicksal und dass alles einen Grund hatte.

"Das glaube ich auch." Niall lächelte sanft. "Es soll wohl auch passieren, dass du dich immer nachts zu mir schleichst. Nicht, dass ich mich deswegen beklagen würde.“

"Diesmal wissen Louis und Zayn, dass ich hier bin." Lachte Liam leise. Wow, Nialls Hand fühlte sich so unglaublich gut an. "Ich wollte einfach, dass wir etwas Zeit haben."

"Du könntest von mir aus jedem Tag hier sein.", bekannte Niall mit Herzklopfen. Wo war überhaupt Josh? So lange kehrte doch niemand..

"Wenn ich Zeit hätte wäre ich jeden Tag hier..." Flüsterte Liam. Wow, war das schwer.

Niall lachte leise. "Das zu wissen, reicht mir schon.", murmelte er und nahm Liams Hand richtig in seine. Heute war irgendwie alles anders als sonst.

"Ich möchte dich gern einladen, Niall." Liam sah dem Iren in die Augen. "Zu mir auf das Schloss."

"Ja?" Niall biss sich auf die Unterlippe.

"Mhm." Liam nickte. "Wenn du Lust hast?"

"Ja, sehr gerne. Ich war noch nie auf dem Schloss."

"Wenn du mal Zeit findest freue ich mich sehr auf dich." Lächelte der Prinz.

"Für dich finde ich immer Zeit." Niall lächelte breit zurück. Vielleicht kam es ihm nur so vor, aber Liams Lippen sahen heute viel mehr pink aus als sonst.

Es war warm hier, oder? Viel zu warm. Liam hatte das Gefühl ganz fürchterlich zu schwitzen. Ihm fehlten die Worte, sein Hals war ganz trocken.

"Hast du inzwischen Hunger?", fragte Niall leise und stand langsam auf. Er bekam langsam aber sicher immer mehr Kohldampf.

"Ein bisschen schon." Gab Liam zu. "Reiten ist doch ganz schön anstrengend."

"Isst du Rind und Gemüse?" Widerwillig ließ der Ire Liams Hand los. Er war sich inzwischen sicher, dass Josh zu Tina verschwunden war.

"Sicher." Liam nickte. Sein Hand fühlte sich sofort ganz kalt an. "Danke."

"Ich hab eh wieder zu viel gemacht. Das reicht für morgen auch noch.", lachte Niall und kramte zwei Teller hervor. "Aber bei Fleisch ist es besser, wir machen gleich alles an dem Tag, an dem wir es bekommen. Wenn man es nicht kühlen kann, bekommt es ganz schnell einen Stich."

Liam beobachtete Niall von hinten. Er hatte einen wundervollen Charakter /und/ sah immer so gut aus. Die Kombination brachte ihn fast um.

Mit zittrigen Händen stellte Niall die Teller vor sich ab. Er hatte keine Ahnung, wie dieser Abend enden würde. Liam war heute sehr viel offener als sonst und langsam aber sicher bekam der Ire das Gefühl, dass der Andere ihn genau so sehr mochte, wie er ihn. Warum sollte er sonst dauernd solche Anmerkungen machen?

"Das riecht richtig lecker." Lobte Liam und wartete, dass Niall wieder saß.

"Danke schön." Niall strahlte breit und setzte sich mit den beiden Tellern und Besteck wieder an den Tisch.

"Wollte Josh noch mal ausgehen? Er hat untern gekehrt, aber er war schon fast fertig.."

"Ich denke, er will, dass wir Zeit für uns haben.", gab Niall verlegen zu und bis sich auf die Unterlippe.

"Das ist aber nett von ihm." Sagte Liam leise. Er wollte Nialls Hand nehmen...

Niall griff nach seiner Gabel. "Er weiß, dass ich dich mag.", traute er sich zu sagen und schaute schüchtern zu Liam rüber.

"Ich mag dich auch, weißt du?" Liam glaubte jeden Moment an einem Herzstillstand zu sterben.

Dem Iren rutschte das Herz in die Hose. "Wirklich?"

"Mhm." Der Prinz nickte. "Sonst würde ich kaum so oft herkommen."

Niall grinste Dämlich vor sich hin. Wow. Dass er das jemals von Liam zu hören bekommen würde, hätte er nie gedacht.

Liam aß und versuchte dabei nicht die ganze Zeit zu Niall zu starren. Es gelang ihm nicht.

Der Ire Erwischte den Prinzen einige Male dabei, bevor er zu kichern begann. "Wenn du irgendetwas tuen oder sagen willst, mach es einfach."

"Ich... ähm..." Liams Kopf glühte, er war voll ertappt worden.

"Ich beiß dich nicht." Niall begann zu grinsen und schob seinen leeren Teller auf die Seite.

Liam holte tief Luft und tat das selbe mit seinem Teller. Mutig griff er nach Nialls Händen.

Zufrieden hielt Niall die Hände des Prinzen fest. "Du bist echt... Echt knuffig.", sagte er lächelnd. "Ich freu mich total, dass du hier bist.“ Liams Ohren glühten, Nialls Hände fühlten sich warm an, angenehm... richtig. "Und es ist süß, wenn du nicht weißt, was du sagen sollst."

"Ich habe das, was ich dir versuche zu sagen noch nie jemandem gesagt." Flüsterte Liam.

"Was versuchst du denn, mir zu sagen?" Abwesend begann Niall mit Liams Fingern zu spielen, während er ihn aufmerksam ansah. Sein Herzschlag hatte sich noch nicht beruhigt, seit der Prinz in seiner Küche aufgetaucht war.

"Das ich dich gern habe... also ich mag dich..." Liam fühlte sich sehr unbeholfen. Und Nialls Berührung machte es wirklich nicht besser.

"So geht es mir auch."

"Ich mag dich nicht nur /so/ sondern... irgendwie... mehr."

Auf Nialls Gesicht breitete sich ein umwerfendes Strahlen aus. "Das ist bei mir nicht anders."

"Wow..." Nervös atmete Liam tief durch. "Jetzt ist es raus.“ Er fühlte sich so… erleichtert. Sein Herz schlug ihm zwar bis zum Hals, aber er hatte sich getraut, Niall zu sagen, dass er… dass er verliebt war!

"Ich komm jetzt zu dir rüber.", warnte Niall den Jüngeren vor und erhob sich, bevor er sich wieder neben Liam auf der kleinen Bank niederliess. "Du hast keine Ahnung, wie lange ich das von dir hören wollte."

"In meiner Position ist es nicht so leicht... naja... jemanden zu mögen der keine Frau ist, weißt du? ich weiß schon lange, dass ich so bin... und trotzdem bist du der Erste für den ich so etwas fühle." Liam war bereits tausend Tode gestorben.

"Ich kann es mir vorstellen, es war mit Sicherheit nicht einfach für dich, das heraus zu finden." Niall griff wieder nach Liams Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Sie brauchten das jetzt beide. "Ich bin stolz auf dich, weißt du? Dass du mir das gesagt hast ist nicht leicht gewesen."

"Ist es nicht." Bestätigte Liam. "Aber ich wollte es unbedingt. Und heute. Ich wollte nicht mehr warten - nicht mal bis morgen früh. Dann hätte ich nur einen Rückzieher gemacht und mich meinem Schicksal gefügt," offenbarte er.

Niall lächelte glücklich. "Ich lass dich nicht in dein Unglück rennen."

"Nein, das tust du nicht." Liam rückte etwas näher.

"Du hast unheimlich schöne Augen, weißt du das eigentlich?" Fasziniert sah Niall Liam in die Augen.

"Du auch. Sie sind so blau, das habe  ich noch nie gesehen."

Verlegen senkte Niall seinen Blick und sah auf ihre Finger. Verdammt, wie ist das Alles hier passiert? Das war fast zu schön um wahr zu sein.

"Ich... ich muss bald eine Frau heiraten, die ich nicht liebe." Sagte Liam leise. "Ich möchte dich trotzdem nicht aufgeben, Niall. Ich mag dich jetzt schon mehr, als ich eine Frau je mögen werde."

"Das wird nicht einfach.", nuschelte Niall. "Und ich mag dich auch viel zu sehr, um dich jetzt einfach wieder so gehen zu lassen. Wir müssen darüber reden, unbedingt, aber jetzt... Jetzt will ich dich eigentlich nur noch mit in mein Bett nehmen und dich küssen."

"Das möchte ich auch." Liams Herz begann wieder zu rasen.

"Komm, wir gehen in mein Zimmer, ja? Da ist es wesentlich bequemer.“ Liam nickte stumm. Sein Hals war staubtrocken. Langsam stand Niall auf und zog Liam mit hoch. "Ist alles in Ordnung?", erkundigte er sich leise und blickte Liam besorgt ins Gesicht.

"Ich bin nervös und erleichtert und aufgeregt und verwirrt und... glücklich." Schaffte Liam es zusammen zu fassen.

"Ziemlich viel auf einmal.", stellte Niall fest und schlang zögerlich die Arme um Liams warmen Körper.

Erleichtert trat der Prinz einen Schritt näher. "Wow."

Zärtlich fuhr der Ire mot seinen Fingerspitzen über Liams rücken. "Fühlt sich das gut an?"

"Fantastisch." Flüsterte der Prinz. "Ich muss immer an dich denken." Gestand Liam. "Besonders seit unserer letzten Begegnung."

"Für mich war es auch besonders." Niall legte seinen Kopf auf Liams Brust ab und lauschte dessen viel zu schnelle Herzschlag. Mutig schlang Liam beide Arme um Nialls Rücken und zog ihn an sich. "Es war schön, so mit dir aufzuwachen.", flüsterte Niall, während er die Augen schloss.

"Ja, ich fand es auch schön." Liam lächelte. "Ich würde das sehr gern wiederholen."

"Nur zu gerne.“ Glücklich seufzte Liam auf. So sollte es sich anfühlen, jemanden gern zu haben. "Gehen wir ins Bett, ich möchte kuscheln.", Niall drückte Liam einen Kuss auf seinen Brustkorb und ging langsam rückwärts.

Der Prinz nickte und folgte dem Schneider. Sein Kopf war ganz leicht und frei. Er hatte sich noch nie so gefühlt - und er liebte es.

In Nialls Zimmer angekommen schloss der Ire die Tür hinter ihnen und machte sich daran, seine größer Kerze anzuzünden, damit sie ein wenig mehr Licht hatten.

Nervös setzte sich Liam auf das Bett und warf einen Blick nach oben. Er erinnerte sich - von hier aus sah man die Sterne so schön.

"Du musst keine Angst haben..", Niall stellte sich vor Liam. "Wir gehen es langsam an, ja?"

"Ich vertraue dir." Flüsterte Liam.

"Ich vertrau dir auch." Niall kletterte neben den Prinzen auf das Bett.

"Hast du schon viele Männer geküsst?" Fragte Liam neugierig.

"Das kommt darauf an, was man unter viel versteht.", meinte der Schneider. "Aber es waren vier."

"Ich habe erst einen Mann geküsst. Und auch nur kurz." Gestand Liam.

"Wer war er?"

"Ein Händler. Sie haben ihre Waren hier verkauft und eine Weile auf dem Gelände des Schlosses gewohnt. Ich fand ihn süß, er war kaum älter, vielleicht 16."

"Wie alt warst du?" Niall legte seinen Kopf auf Liams Schulter ab.

"14." Flüsterte Liam. "Seitdem gab es niemanden mehr."

"Das muss dir nicht peinlich sein."

"Ich habe eben auf den Richtigen gewartet. Bei dem ich ein Kribbeln im Bauch habe."

Niall unterdrückte sein Strahlen erst gar nicht. “Und das hast du bei mir?"

"Total." Liam nickte leicht. "Es ist ein wahnsinniges Gefühl."

"Ich fühl das auch. Jedes Mal, wenn ich an dich denke.", wisperte Niall aufgeregt.

Liam drehte sich in Nialls Richtung und strich ihm mit der Hand über die Wange, wie man es ihm empfohlen hatte. Warum redeten sie denn immer noch? Er mochte Nialls Stimme, aber man konnte so schöne Dinge mit dem Mund machen.

Niall grinste leicht, dann richtete er sich ein wenig auf, damit sie auf Augenhöhle waren. "Da ist jemand ungeduldig."

"Ich weiß nicht... du ziehst mich eben an."

"Schon in Ordnung, mir geht es nicht anders.“ Liams Augen suchten nach Nialls. Seine Hand lag noch immer an Nialls Kiefer. Jetzt war es wohl so weit. "Schließ die Augen.", befahl Niall sanft.

Gehorsam schloss Liam sie. Jetzt orientierte er sich nur noch mit den Ohren, welche Nialls Atem wahrnahmen. Seine Lippen zitterten leicht.

Der Andere sah Liam noch eine Sekunde prüfend in sein Gesicht, studierte genau dessen Gesichtszüge, bevor er ebenfalls seine Augen schloss. Dein Herz sprang ihn gleich aus der Brust.

Liams Ohren rauschten. Zayn und Louis würden so stolz auf ihn sein, dass er es wirklich geschafft hatte. Ein kleiner Blitz durchzuckte ihn und wurde zu einer wahren Hitzewelle in seinen Adern, als zwei leicht feuchte, weiche Lippen auf seine trafen. Es passierte wirklich! Und fühlte sich soooo gut an...

Niall seufzte leise auf. Himmel, er küsste Liam. /Liam/. Sein Traumprinzen der ihm zu unerreichbar erschien und genau das Selbe wollte, wie er.

Nie im Leben hatte er damit gerechnet. Dass es Liam genau so erging, wie ihm, hatten ihn mehr als nur überrascht und jetzt saßen sie hier auf Nialls Bett und /küssten/ sich.

Der Junge Schneider fühlte sich wie im Himmel, Liams Lippen waren so weich und leicht feucht, da er sich unbewusst immer wieder mit seiner Zunge darüber gestrichen hatte und sie schmiegten sich so perfekt an Nialls.

Der Kuss blieb unschuldig, neugierig, liebevoll. Es war ein gegenseitiges Erkunden und Annähernd. Nach einer Weile löste sich ihr Lippen von einander und Liam lehnte seine Stirn gegen Nialls. "Niall...." flüsterte er.

Niall zog die Mundwinkel hoch, hielt seine Augen aber geschlossen. Seine Lippen kribbelten leicht, seine Wangen fühlte sich ganz heiß an. "Ja, Liam?"

"Das war unglaublich schön."

"Ich bin froh, dass es für dich genau so schön war wie für mich.“ Lächelnd nickte Liam leicht. In seinem Bauch tobten die Schmetterlinge nur so. "Wie fühlst du dich?", fragte der Ire neugierig.

"Ich bin erleichtert, dass ich mich nicht blamiert habe und du das gleiche für mich empfindest," flüsterte Liam.

"Du hättest dich gar nicht blamieren können." Niall küsste Liam ein weiteres Mal sanft. "Außerdem wundert es mich, dass du nicht bemerkt hast, wie sehr ich dich mag."

"Ich stand wohl etwas auf der Leitung." Sagte der Prinz leise. "Aber jetzt bin ich ja hier."

"Besser spät als nie, nicht wahr?" Niall grinste breit.

"Ja... aber wie geht es mit uns weiter? Ich will dich nicht verlieren, dich nicht aufgeben."

Der Schneider seufzte leise. "Du musst heiraten."

"Ja, leider. Aber ich will trotzdem... ich will mit dir zusammen sein, Niall."

"Dass ich diesen Satz von dir höre, hätte ich nie gedacht.", Niall strahlte glücklich. "Das will ich auch, Liam. Wirklich sehr."

Verlegen lächelte der Prinz. "Können wir uns etwas bequemer hinlegen?" Bat er. Sie saßen sich so merkwürdig gegenüber.

"Ja, sicher. Deine Schuhe kannst du einfach vor das Bett stellen." Niall zog umständlich die Decke unter ihnen hervor und ließ sich zurück fallen. Der Prinz zog seine Schuhe aus und krabbelte dann zu Niall auf das Bett zurück.

Dieser sah den jungen Mann vor sich abwartend an, während er die Arme ausbreitete. "Komm her.“

Glücklich schmiegte sich Liam in Nialls Arm und drückte sich an ihn. Noch nie hatte er das erlebt, und er wollte nicht, dass es endete. Kichernd schlang Niall die Arme um den muskulösen Körper auf sich. "Davon hab ich schon so oft geträumt.", gab er verlegen zu.

Der Prinz schloss die Augen und spürte, die Nialls Körperwäre sich auf ihn übertrug. "Ich werde dich noch oft besuchen." Beschloss er.

"Das hoffe ich doch."

So verbrachten die beiden den ganzen Abend kuschelnd und knutschend. Sie hatten keinen Nerv dazu, sich weiter über Liams Zukunft zu unterhalten. Was jetzt zählte waren sie beide und niemand sonst. Spät in dieser Nacht schliefen sie aneinander geschmiegt ein, so glücklich wie niemals zuvor.


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Kapitel achtundzwanzig


Kapitel achtundzwanzig


Als Josh am nächsten morgen nach Hause kam, war Niall noch nicht wach, was er feststelle, als er in die Küche kam und noch kein Frühstück da stand. Der Ire war sonst immer der Erste, der auf war und sich an das Essen machte.

Auf leisen Sohlen Schlich er den Gang entlang zu Nialls Zimmer. Kurz lauschte er und lächelte leicht, als er das leise Schnarchen von seinem Chef vernahm. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte um die Ecke. Was er dann sah, brachte ihn fast zum auf quietschen.

Da lagen sie, Liam und Niall, eng umschlungen.

Liam hatte ein selbiges Lächeln auf dem Gesicht. Mit Niall im Arm schlief es sich wirklich unheimlich gut.

Der Ältere lag fast komplett auf Liam, sein Gesicht war an dessen Hals vergraben, man sah praktisch nur noch die zerzausten, braunen Haare.

Josh lächelte und schloss die Tür leise wieder. Offenbar hatten die beiden sich gut verstanden, das war schön. Geschwind verschwand er in die Küche und machte sich daran, Frühstück für sie alle vorzubereiten. Es war zwar unter der Woche, aber sie konnten den Laden ruhig mal ein wenig später aufmachen als sonst.

Eine halbe Stunde, nach dem Josh nach ihnen gesehen hatte, kam langsam etwas Leben in Liam. Er erinnerte sich noch an den Vorabend und lächelte leicht. Niall lag noch auf ihm und sie /kuschelten/.

Sein Lächeln wurde automatisch breiter, als er das realisierte. Niall so auf sich liegen zu haben fühlte sich toll an. Viel besser, als er es sich vorgestellt hatte.

Zärtlich streichelte er über den Rücken des Jungen und genoss die Nähe. So etwas erlebte er nicht oft. Das erste Mal eigentlich.

Im Halbschlaf rutschte Niall etwas herum. Seine Augen flatterten leicht, aber er wollte noch nicht aufwachen. Er hatte so unheimlich gut geschlafen.

"Guten Morgen," flüsterte Liam ganz leise.

Von dem Iren war ein leises Grummeln zu hören. "Is' es schon hell?", nuschelte er an Liams Hals. Seine Lippen streiften die warme Haut leicht, als er sprach.

Gänsehaut überzog Liams Körper, er seufzte leise auf statt einer Antwort. Der Ire lachte leise und hauchte Liam einen sanften Kuss auf den Hals, bevor er sich aufrichtete.

"Mh..." Liam schnurrte leise. "Bist du schön."

"Ach was." Niall biss sich auf die Unterlippe, während sein Gesicht rot anlief.

"Doch." Liam zog den Schneider wieder an sich.

"Ich sehw bestimmt aus wie ein aufgeplatztes Federkissen.", kicherte Niall und rutschte zwischen Liams Beine.

"Stört mich nicht im geringsten." Lachte Liam.

"Ich mag /deine/ Haare so." Niall wanderte mit seinen Fingern durch die braunen Strähnen. "Sonst sind sie immer so hergemacht, das verwuschelte sieht an dir wirklich gut aus."

"Ich würde sie gern öfter so tragen, aber ich darf es nicht." Seufzte Liam.

"Wenn du hier bist, darfst du aussehen, wie du möchtest." Niall lächelte breit. "Hast du gut geschlafen?"

"Ganz hervorragend," Sagte Liam leise und beugte sich vor, um Niall einen Kuss zu klauen.

Schnurrend erwiderte Niall den Kuss und rutschte noch näher an Liam heran. Jetzt, da er /endlich/ die Möglichkeit dazu hatte, wollte er ihn überall spüren. Zufrieden sah Liam ihn an und genoss die Zärtlichkeiten. Niall machte ihn endlich richtig glücklich.

"Wann musst du gehen?", Niall wollte es eigentlich nicht wissen, am liebsten würde er Liam hier behalten.

"Auf jeden Fall zu früh." Seufzte Liam.

"Aber Zeit für Frühstück hast du noch, oder?" Der Ire schob die Unterlippe vor und machte große Augen.

"Das lass ich mir nicht nehmen." Flüsterte Liam. "Wenn ich noch einen Kuss bekomme."

Niall begann breit zu strahlen und presste seine Lippen glücklich auf Liams. "Du bekommst sogar Zwei."

"Noch besser." Liam lachte. Er zog Niall liebevoll auf sich und sah ihm in die Augen.

"Ich hab das immer noch nicht so richtig realisiert.", gab Niall lächelnd zu. "Dass du das Gleiche für mich empfindest."

"Du hast mir total den Kopf verdreht. Am Anfang habe ich das gar nicht realisiert. Ich dachte 'Wow, was für ein netter Kerl' - aber es ist mehr." Sanft nahm er Nialls Hände.

"Ich finde es schön, dass du so offen mit mir darüber sprichst, weißt du? Sonst bist du immer so schüchtern." Niall küsste Liam auf die Nase. "Was zu dir passt, keine Frage. Aber es gefällt mir, dass du so ehrlich bist."

"Es gibt für mich keinen Grund, dich zu belügen." Sagte Liam ernst. "Ich vertraue dir."

"Das kannst du, ich werde niemanden verraten, was zwischen uns ist. Außer Josh."

"Ich denke, er weiß es ohnehin." Flüsterte Liam lächelnd.

"Ich glaube auch.", Niall grinste breit und setzte sich auf, so dass er auf Liams Oberschenkeln saß.

"Dass ich jemals jemand so mögen würde wie dich, hätte ich nicht gedacht," Gab Liam zu. "Es gefällt mir."

"Ich bin froh, dass ich es geworden bin." Niall faltete die Hände in seinem Schoß und legte den Kopf schief. "Mir gefällt es nämlich auch."

Der Prinz richtete sich ebenfalls auf, dass sie sich richtig ansehen konnten. Niall so nah bei sich zu haben raubte ihm den Verstand. Niall roch auch noch gut, wie machte er das nur?

Lächelnd setzte Niall sich gerade hin und rutschte näher an Liam heran. Sie taten nicht viel, außer sich anzusehen, aber das genügte schon.

Verliebt strich Liam mit den Fingern durch Nialls Haar und über seine Wange. Jetzt war er sich ganz sicher, dass er verliebt war. Flatternd schlossen sich die Augen des Iren, während sein Gesichtsausdruck pure Zufriedenheit zeigte.

Liams Gedanken wanderten. Wie sollte es nur weiter gehen? Es war nicht so, als wäre die Homosexualität des Prinzen das einzige zu lösende Problem - überall gab es Armut, Dürren und Überfälle. Die Bevölkerung war arm, es hatte schon Aufstände gegeben. Es musste dringend etwas passieren in diesem Land.

"Du schaust so bedrückt.", murmelte Niall.

"Es ist nichts." Flüsterte Liam.

"Du hast Angst, hab ich Recht?" Der Schneider lehnte sich nach vorne und schlang die Arme um Liams Hals. "Vor allem. Die Hochzeit, das mit uns, dass du König wirst.“

"Ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll," stieß Liam hervor und drückte sich an ihn. "Ich kann das nicht! Und ich will es nicht."

Niall legte seinen Kopf auf Liams Schulter ab und schloss die Augen, während er ihn mit Armen und Beinen umklammerte. "Du kannst das, Liam. Ich weiß es."

"Ich will keinen Krieg führen, ich will keine Gefangenen verurteilen und ich will nicht heiraten. ich will keine Kinder mit einer Frau haben..."

"Du musst keinen Krieg führen und nur die verurteilen, die wirklich schlimme Dinge tun. Die Heirat lässt sich nicht verändern und ich verstehe, dass du es nicht möchtest, aber irgendwie bekommen wir das hin, hörst du? Wir finden eine Lösung."

"Meinst du?" Liam sah Niall traurig an.

"Ich bin mir sicher." Niall nahm Liams Gesicht in seine Hände. Langsam beruhigte sich Liam. Womit hatte er nur so einen tollen Menschen in seinem Leben verdient. "Es wird schwer, aber irgendwie bekommen wir alle das hin. Du musst da nicht alleine durch."

"Zayn hatte eine Idee, wie wir zusammen sein können." Flüsterte Liam.

"Was für eine?" Niall kraulte Liam beruhigend im Nacken.

"Ich muss erstens eine Frau finden, die mich so nimmt, wie ich bin. Zweitens werde ich dir regelmäßig Aufträge erteilen, die deine Dienste bei mir im Schloss erfordern. Dann kannst du immer zu mir kommen und keiner stellt fragen. Oder ich behaupte einfach, ich würde etwas schneidern lassen - schließlich wäre es seltsam, wenn ich dich dafür bezahle, dass du bei mir bist - oder?"

"Ja, das käme etwas komisch." Niall nagte sich nachdenklich auf der Unterlippe herum. "Du willst also eine... Scheinehe führen?"

"Genau. Ich würde es politische Ehe nennen. Mit einer Frau, die ich auf freundschaftlicher Ebene mag und die meine politischen Ansichten teilt."

"Aber du wirst mit ihr schlafen."

"Nur um Kinder zu zeugen." Liam verzog das Gesicht. "Wenn ich das überhaupt hinbekomme."

Niall atmete tief ein und hob seinen Kopf wieder an. "Hattest du jemals ..?"

Der Andere schüttelte den Kopf. “Nein. Noch nie."

"Hm.", machte Niall leise. "Willst du es?"

"Nicht mit einer Frau."

"Verständlich." Der Ire grinste leicht.

Liam sah den Jungen vor sich schüchtern an. "Würdest du...?"

"Mit dir?" Niall nickte, bevor er Liam zärtlich küsste.

"Mhm." Murmelte Liam. Er war furchtbar aufgeregt.

"Aber nicht jetzt, und auch nicht in nächste Zeit."

"Ich weiß. Ich könnte das jetzt auch nich nicht." Liam sah Niall dankbar an.

Lächelnd lehnte Niall sich ein wenig zurück. "Wir haben alle Zeit der Welt, wir fangen langsam an, in Ordnung?"

"Ja, das finde ich gut. Ich hoffe, dass wir alle Zeit haben." Murmelte er dann.

"Wir machen sie uns."

Liam sagte nichts weiter, sondern zog Niall zu einem tiefen Kuss an sich heran. Überrascht krachte Nialls Körper gegen Liams, wodurch sie wieder in eine Liegende Position befördert wurden. Kichernd fing Liam den anderen auf und setzte ihren Kuss fort. Solange, bis es an der Tür klopfte.

Von Niall kam ein weniger begeistertes Geräusch. "Wer stört?"

"Josh stört." Kam die Antwort durch die Tür. "Habt ihr Hunger? Ich habe frisches Brot geholt und Käse."

"Mhm. Komm ruhig rein." Niall drehte seinen Kopf zur Tür und grinste breit.

Der Mitbewohner öffnete die Tür und grinste noch breiter als Niall. "Guten Morgen ihr zwei."

"Dir auch einen guten Morgen.", kam es glücklich von den Beiden anderen. "Wie war es bei Tina?"

"Es war ganz toll, wir haben ein Kalb auf die Welt gebracht. Ich hoffe euer Abend war weniger eklig?"

"Sowas ist nicht eklig." Niall lachte amüsiert. "Ich hab das, als ich klein war ganz oft mitgemacht."

"Unser Abend war unheimlich schön.", kam es begeistert von Liam.

"Das freut mich aber." Josh zwinkerte. "Wenn ihr hier fertig seid, könnt ihr etwas Essen kommen."

"Wir kommen gleich.", nickte Niall und widmete sich wieder ganz seinem Prinzen. Liam lachte und drückte Niall einen weiteren Kuss auf die Lippen. "Wir sollten aufsehen, Traumprinz. Nicht, dass Zayn und Louis dich noch als vermisst melden."

"Sie würden hier als erstes auftauchen." Murmelte Liam und lächelte bei dem Spitznamen.

"Da bin ich mir sicher.", lachte Niall und stand von Liam und dem Bett auf. Liam folgte ihm und strahlte ihn glücklich an. "Da sieht jemand ziemlich glücklich aus.", bemerkte Niall breit lächelnd.

"Das bin ich." Sagte Liam ehrlich.

"Dann bin ich es noch mehr als eh schon. Komm, gehen wir etwas essen und dann schaust du, wie du unbemerkt wieder nach Hause kommst."

"Einverstanden." Liam folgte Niall aus seinem Zimmer in die Küche. Es roch herrlich nach frischem Brot.

"Bedient euch, das Brot kam praktisch gerade erst aus dem Ofen und der Käse ist auch ganz frisch." Josh lehnte an der Küchenzeile und schlürfte an seinem Tee. Er musterte Niall und den Prinzen mit aufmerksamen Augen.

"Das sieht wunderbar aus." Liam genoss es, mal ein ganz einfaches Frühstück zu bekommen, keine überladenen Platten.

"Haben wir noch Tomaten da?" Niall fuhr sich durch die zerstörten Haare.

"Ja, ein Körbchen voll." Josh angelte sie von der Fensterbank und stellte sie auf den Tisch. Er grinste, als er sah, wie Liam Niall anhimmelte.

"Ah, perfekt. Danke schön." Niall setzte sich neben Liam und griff nach der Butter.

"Dann erzählt mal." Josh beugte sich aufgeregt nach vorne. "Ich will alles wissen."

Liam lachte verlegen. "Viel gibt es da nicht zu erzählen. Bestimmt weniger als von dir und Tina.“

"Bei uns ist diesmal relativ wenig passiert, bis auf die Geburt." Der Lehrling hob die Augenbraue an. "Aber bei euch ist was passiert und ich brenne darauf, es zu erfahren."

Liam griff nach Nialls Hand. "Wir versuchen, einander nah zu sein, obwohl ich heiraten muss." Erklärte er. "Ich werde Niall keines Falls aufgeben, für keine Frau dieser Welt."

Der Ire verschränkte ihre Finger miteinander.

"Ich will es ja eigentlich nicht sagen, dass ich es dir gesagt habe, aber, ich hab es dir ja gesagt." Josh stellte seine Tasse ab und begann breit zu lächeln. "Wie lange hab ich dir gesagt, dass Liam mit dir liebäugelt?"

"Schon seit der ersten Begegnung." Nuschelte Niall verlegen. "Es kann sein, dass ich etwas zu lange gegafft habe."

"Ihr habt es ja endlich auf die Reihe bekommen. Herzlichen Glückwunsch, ihr Beiden. Ich freue mich, ehrlich. Das konnte man ja nicht mit ansehen."

"Danke." Lachte Liam leise. "Versprichst du mir, dass das erstmal unter uns bleibt?"

"Bei allem, was ich hab." Josh klopfte Liam auf die Schulter. "Wehe du tust ihm weh. Es ist mir egal, dass Niall vierundzwanzig ist, Liebeskummer schmerzt immer."

"Ich kann nicht versprechen, dass Niall nicht verletzt wird." Gab Liam ehrlich zu. "Aber ich werde alles tun, was ich kann, um es zu verhindern."

Niall sah lächelnd zu Josh. "Ich pack das schon, Josh. Ich denke, ich weiß, auf was ich mich einlasse."

"Ich sage natürlich niemandem etwas. Seid trotzdem vorsichtig, ja?" Bat Josh.

"Danke, Josh." Liam lächelte den Jungen Mann an. "Bald dürft ihr mal zu mir kommen.“

"Wirklich? Das klingt gut, ich war noch nie dort oben."

"Ich brauch ja einen Vorwand, um Niall zu sehen." Der Prinz lehnte sich leicht gegen seinen Freund.

Niall seufzte leise. "Das sollte nicht so sein."

"Nein, sollte es nicht. Aber momentan haben wir keine andere Lösung."

Liam schmierte sich sein Brot und aß es einhändig, weil er mit dem anderen Arm Niall umschlungen hatte. "Ich werde Wege finden oder sie schaffen."

"Wissen Zayn und Louis von euch? Also, von euren Gefühlen?"

"Ich habe den beiden erzählt, dass ich Niall mag." Bestätigte Liam. "Ausser den beiden beiden wissen es noch drei Menschen." Wow, das waren doch mehr als er gedacht hatte. "Ich hoffe sie halten alle den Mund."

"Wer weiß es denn alles?", fragte Niall leise und legte seinen Kopf auf Liams Schulter ab.

"Zayns... Zayns bessere Hälfte, Louis, dann noch meine Schwester Nicola und eines von den Mädchen, die derzeit zu Besuch sind."

"Eine von den /Mädchen/ weiß es?!" Entsetzt riss der Ire die Augen auf und richtete sich wieder auf.

"Ähm.. ja." Liam kratzte sich am Kopf.

"Oh Gott.“

"Sie ist in Ordnung, Niall." Beschwor Liam ihn. "Ich habe es ihr gesagt, weil es wichtig war. Sie zu belügen wäre falsch gewesen."

"Ist es- wirst du sie....?"

Liam senkte den Kopf. "Ich weiß es nicht. Aber wenn ich mich jetzt sofort spontan entscheiden müsste - wäre sie es." Er konnte Niall und Josh einfach nicht belügen.

Josh warf Niall einen besorgten Blick zu.

"Ich will sie kennenlernen.", murmelte Niall. "Ich will wissen, mit wem ich dich teilen muss.“

"Das wirst du." Sagte Liam sofort. "Ich denke, dass du sie mögen wirst."

"Hoffen wir es." Josh stellte seine leeren Krug ab.

"Ich heirate nicht, weil ich mich angezogen fühle." Flüsterte Liam und suchte Nialls Hand. "Ich will nur dich."

"Das weiß ich." Niall schob seinen Teller etwas weg und drehte sich ganz zu Liam. "Und ich vertraue dir. Nur ihr nicht so recht."

"Sophia ist ein tolles Mädchen. Extrem unabhängig, selbstbewusst und lässt sich nicht einschränken. Ich brauche eine starke, kluge Frau an meiner Seite, so wie ich einen starken, klugen Mann gefunden habe."

"Wie schaffst du es nur, so knuffig zu sein?", fragte Niall leise und begann zu lächeln.

"Ich gebe mein bestes." Grinste Liam leicht. "Sophia kommt aus Spanien," Erzählte er. "Sie lässt sich von Louis im Moment verschiedene Kampftechniken beibringen, und einmal hat sie ihn sogar besiegt."

"Wenn du denkst, dass sie in Ordnung ist, vertrau ich dir."

"Ich möchte dennoch, dass du sie kennen lernst. Es ist mir wichtig, dass ihr beide euch gut versteht, auch wenn die Situation total seltsam ist."

"Es ist mehr als seltsam." Niall beugte sich nach vorne und küsste Liam. Liebevoll erwiderte Liam den Kuss, während Josh sie zufrieden ansah.

"Du solltest wirklich essen und dann gehen. Es ist ziemlich spät.", flüsterte Niall und verzog das Gesicht. Wenn er könnte, würde er Liam einfach hierbehalte.

"Du hast Recht... ich würde lieber bleiben, aber es geht nicht." bedauerte der Prinz.

"Du warst über Nacht hier, das reicht mir für zwei oder drei Tage."

Liam lächelte leicht. "Und danach kannst du mich besuchen. Und Josh mitbringen."

"Sicher, dass ich da dabei sein will?" Josh wackelte grinsend mit den Augenbrauen.

"Ja," Liam nickte und strich über Nialls Arm.

Niall lächelte schief und schloss entspannt die Augen. "Komm ruhig mit, dann sehen wir auch mal was anderes.“

"Was haltet ihr davon, wenn ihr in drei Tagen zu mir kommt? Über übermorgen?"

"Das ist am Freitag." Niall nickte. "Das sollte passen."

"Sehr schön." Liam stand auf und zog Niall vorsichtig hoch. Dann nahm er ihn fest in den Arm. "Dieser Abend war unglaublich schön, Niall."

Fest wickelte Niall die Arme um Liams warmen Körper und vergrub sein Gesicht an dessen Halsbeuge. "Ich kann es kaum abwarten, dich wieder zu sehen."

Liam rubbelte Nialls Rücken und schloss kurz die Augen. "So geht es mir auch."

"Ich würde ja sagen, melde dich, wenn du gut angekommen bist, aber das ist leider nicht so einfach." Der Brünette presste sich mehr an Liam heran.

"Leider nicht... aber du wirst es wissen, denn wenn ich nicht ankomme, werden Louis und Zayn bald bei dir vor der Tür stehen." Liam grinste schief.

"Ich hoffe, dass das nicht passiert."

Liam drückte dem Schneider einen Kuss auf die Nase. "Wir sehen uns Freitag, ja?"

"Eine bestimmt Uhrzeit? Oder sollen wir kommen, wenn es geht?" Niall schloss kichernd die Augen.

"Am Nachmittag - dann kann ich ausschlafen." Lachte der Prinz.

"Fauler Sack. Es ist schon so weit, dass er nicht mal früh für dich aufstehen würde, dabei seit ihr noch nicht ml eine Tag zusammen." Josh schüttelte gespielt empört den Kopf.

Lachend streckte ihm Liam die Zunge heraus. "Für Niall reite ich sogar nachts durch den Wald, mein Lieber."

"ah, ich vergas."

"Du bist Entschuldigt.", schmunzelte Niall und hielt Liam's Gesicht zwischen seinen Händen fest, um ihn stürmisch zu küssen. Er wollte die letzten Minuten mit Liam auskosten, so gut es ging.

Grinsend ließ Josh die beiden allein und ging hinunter um im Laden alles vor zu bereiten.

"Es wäre so schön, wenn man die Zeit anhalten könnte.", seufzte Niall, während er mit dem Gedanken spielte, Liam einfach hier zu behalten.

"Da hast du recht." Liam nickte leicht und drückte Niall.

"Können wir einfach noch eine kleine Weile so bleiben? Dann lass ich dich gehen, versprochen."

"Aber ja." Murmelte Liam und rieb seine Nase an Nialls Hals.

"Oh..." Flatternd schloss Niall die Augen. Himmel, so von Liam angefasst zu werden, war unglaublich. So standen die beiden noch eine ganze Weile einfach mitten in Nialls kleiner Küche, hielten sich nur im Arm und genossen es, einander zu spüren.


"Guten Morgen, Liebling." Josh strahlte Tina breit an, als diese in die Schneiderei kam. "Was machst du schon hier? Wir haben uns vor ein paar Stunden erst gesehen."

"Ich hab dich aber schon vermisst." Sie flog Josh gerade zu um den Hals.

"Huch." Lachend fing Josh sie auf. "Wie geht es dem Kälbchen?"

"Er ist zuckersüß und gesund." Strahlte die junge Frau.

"Das freut mich. Auf unserem Bauernhof hab ich das selten mitbekommen."

Tina küsste ihren Freund. "Eleanor hat schon wieder total genervt." Erzählte sie.

"Sie sollte Louis unbedingt wieder treffen." Josh grinste breit. "Vielleicht bekommen sie es wie Niall und Liam dann endlich auf die Reihe."

"Was meinst du?" Tina sah ihn erstaunt an.

"Du darfst dreimal raten, wer gerade knutschend in unserer Küche steht."

"Nein!" Tina riss die Augen auf. "Ernsthaft?"

"Ernsthaft." Der junge Mann nickte zufrieden. "Liam kam gestern Abend wieder her, ich hab gleich gemerkt, das was anderes ist als sonst und heute morgen hab ich sie kuschelnd in Nialls Bett erwischt."

"Awwww, wie süß!" Quietschte Tina begeistert.

"Was ist süß?"

"Wenn man von Teufel spricht." Josh zwinkerte Niall zu. "Du und Liam."

"Oh." Der Ire bekam rote Wangen. "Ja.. Das stimmt wohl." Er kratzte sich verlegen am Kopf. Liam warf Josh einen langen Blick zu. Wenn es eine undichte Stelle gab, dann war es wohl Josh. "Es ist nur Tina.", Nialls Mitarbeiter hob bei Liam's tötenden Blick abwehrend die Hände. "Sie verrät schon nichts."

"Nicht mal Eleanor wird es erfahren." Schwor das Mädchen und legte die Hand aufs Herz.

"Vertrau ihr." Niall legte eine Hand auf Liams Brust und lächelte ihn an. "Sie wird nichts sagen."

"Ich kann wirklich Probleme bekommen," flüsterte der Prinz.

"Ich weiß; ich weiß.", murmelte der Ire und hielt Liam an der Hüfte fest.

Liam seufzte leise und drückte den Iren an sich. "Freitag, ja?" flüsterte er.

"Freitag.", Niall nickte. "Ich freue mich darauf."

"Ich mich auch, glaub mir." Er küsste Niall sanft. Seufzend erwiderte Niall den Kuss. Wie gerne hätte er Liam einfach gerade Wegs wieder in sein Bett gezogen.

Nach einer Weile löste sich Liam. "Ich muss los, Liebling." Flüsterte er. "Ich habe mein Pferd einfach in einen fremden Stall gestellt." Gestand er.

"Liebling..." Niall begann breit zu strahlen. "Dann solltest du es mal holen."

"Wir sehen uns Freitag, ich werden Wachen sagen, dass ich Besuch erwarte - dann machen sie dir hoffentlich keine Probleme."

"In Ordnung. Pass auf dich auf, ja?"

"Mach ich." Schweren Herzens nahm der Prinz abschied von seinem kleinen Iren. Es viel ihm nicht leicht, weil hier der einzige Ort war, an der er ganz er selbst sein durfte.

Mit einem schweren Seufzer schloss Niall die Ladentür hinter Liam und hatte keine Sekunde später Josh um seinen Hals hängen.

"Ich wollte vor Liam keinen großen Aufstand machen.", lachte dieser und knuddelte seinen Freund durch. "Glückwunsch, Kobold! Du hast deinen Traumprinzen."

"Oh Gott, ich kann es immer noch nicht so richtig glauben!" Jubelte dieser. "Er ist wirklich hergekommen um mir zu sagen, dass er mich mag!"

"Lob Mich bitte, ich hatte die ganze Zeit über Recht." Josh wuschelte Niall durch die Haare.

"Ja, Josh. Du bist echt der Beste!"

"Danke, danke. Weiß ich doch. Erzähl mir alles, bis ins kleinste Detail!"


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Kapitel neunundzwanzig



Kapitel neunundzwanzig


"Nanu!" Jens, einer der Bauern aus dem Dorf, blieb ein weiteres Mal wie angewurzelt in der Tür zu seinem Stall stehen. "Was machst du denn schon wieder hier?" Ratlos ging er zu der Stute, welche jetzt schon zum dritten Mal auf mysteriöse Art und Weise in seiner Stallung aufgetaucht war, ohne, dass er etwas davon mitbekommen hatte.

Natürlich gab er ihr immer etwas zu futtern uns zu trinken, doch jedes Mal, wenn er seine Frau holten wollte, um ihr zu zeigen, dass diese Pferd tatsächlich da war, war es auf einmal weg!

Marianne, seine Frau, zweifelte schon langsam an seinem Verstand. Es konnte nicht sein, dass da ein Pferd auftauchte und auf einmal wieder weg war. Ihr Mann hatte doch mit Sicherheit Einbildungen.

"Oh, na warte. Heute bist du dran! Ich werd gleich meine Frau holen, bevor du-" Das Quietschen der Stalltür unterbrach seinen Redefluss und er drehte sich verwirrt um. "Was zum-"

"Oh. Öhm... Guten Morgen?" Verlegen stand der Prinz in der Stalltür. So ein Mist. Die letzten Mal hatte er es immer geschafft, Willow aus dem Stall zu holen, bevor es jemand bemerkt hatte. Dieses Mal war er offenbar zu spät. Wie sollte er das nur erklären? Er war ja sehr dankbar, Willow wurde immer bestens versorgt - dafür musste er sich mal revanchieren.

"Prinz Liam?" Der Gesichtsausdruck des Bauern wurde noch verwirrter als zuvor.

"Ja... das ist mir jetzt etwas peinlich." Gab Liam zerknirscht zu. Williow schnaubte und richtete die Ohren nach vorne.

"Ist das Euer Ross?" Jens deutete mit einem Kopfnicken auf die Stute.

"Sie heißt Willow." Liebevoll trat Liam an sie heran und kraulte die Stute zwischen den Ehren.

"Gut zu wissen, dass mein nächtlicher Besucher auch einen Namen hat." Jens griff nach dem Korb mit den Karotten. "Ich will ja nicht unhöflich wirken, aber darf ich fragen, warum Ihr sie hierher bringt? Über Nacht? Solltet Ihr nicht im Schloss sein?"

"Jaaa..." Liam kratze sich am Kopf. "Gelegentlich geht der jugendliche Leichtsinn mit mir durch... ich bin euch übrigens sehr dankbar, dass ihr sie hier so gut versorgt. Es tut mir leid, dass ich sie ohne zu fragen hergebracht habe. Eigentlich macht man das nicht."

"Sie macht ja keine Unruhe.", murmelte der Bauer und fütterte Willow mit Möhren.

"Ich habe sie, seit sie ein Fohlen war," Berichtete Liam. "Meine Reitlehrerin und ich haben sie immer betreut, eingeritten und versorgt."

"Sie ist gut erzogen.", stimmte Jens zu und musterte Liam von der Seite. "Ich versteh es immer noch nicht so ganz.", gab er dann zu.

"Es ist kompliziert." Murmelte Liam.

"Ja, also... Ich meine, sie stört hier keinen." Der Familienvater zuckte mit den Achseln. "Sie kann hier bleiben, wenn Ihr hier seid. Immerhin weiß ich jetzt, von wem sie ist."

"Danke, dass ist unheimlich nett von euch. Ich werde selbstverständlich für das Futter aufkommen."

"Das wäre sehr freundlich von Euch.“

Liam holte einen kleinen Beutel aus seiner Manteltasche, sah kurz hinein und reichte ihn dem Bauern. "Das sollte eine Weile genügen."

Mit großen Augen sah der Andere in das Lederbeutelchen. "Um Gottes Willen, das ist viel zu viel."

"Ich habe mein Pferd schon dreimal hergebracht und werde es wohl noch öfter tun. Nehmen sie es als Vorauszahlung." Liam drückte das Säckchen sanft in die Hand des Mannes, dass er es ja behielt.

"Darf ich fragen, was Ihr hier tut, wenn Willow hier ist?"

"Ich besuche Freunde." Das war ja nicht gelogen. "Ich habe mich in den letzten Wochen mit einigen Leuten hier im Dorf sehr gut angefreundet und wir sitzen gerne zusammen, essen und reden."

"Oh, das freut mich." Der Bauer lächelte ehrlich. "Es ist schön, dass wenigstens einer aus dem Königshaus den Kontakt zum Volk sucht. Obwohl, Eure Schwester war auch sehr oft hier."

"Ich finde, dass ein guter Prinz oder ein guter König die Menschen kennen sollte, die in seinem Reich leben. Er versorgt sie und sie vertrauen darauf, dass er sie nicht im Stich lässt. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, seinem Volk nahe zu sein. Und wie soll ich eines Tages ein Land regieren, wenn ich nicht weiß, wie die Leute sind, was sie brauchen und fühlen?"

"Das ist die richtige Einstellung. Ihr werdet einmal ein sehr guter König, mein Prinz."

"Dankeschön." Liam strahlte. "Ich werde mir alle Mühe geben."

"Das merkt man. Ich will sie nicht verjagen, aber meine Kinder und meine Frau warten auf frische Eier." Jens grinste leicht.

"Kein Problem, ich muss ohnehin los. Ich werde bald wieder im Schloss erwartet." Liam holte Willow aus ihrer Box und sie begrüßte ihn blubbernd.

"Gute Heimreise, Prinz Liam. Ich werde den Mund halten, versprochen."

"Danke, dass ist sehr anständig von euch. Komm, kleines Mäuschen."

Willow schnaubte zufrieden und trabte neben Liam her.

"Passt auf euch auf.", rief Jens dem Prinzen noch hinterher. Einige Sekunden blieb er noch kopfschüttelnd im Stall stehen, bevor er sich daran machte, das Frühstück für seine Familie einzusammeln. Was für ein komischer Kauz.

Wenig später tauchte seine Frau bei Jens im Stall auf. "Und? Steht das Geisterpferd wieder im Stall?"

Der Bauer seufzte leise, bevor er den Kopf schüttelte. "Vielleicht hab ich in letzter Zeit einfach zu wenig Schlaf bekommen und das sind jetzt die Auswirkungen." Er würden Liam nicht verraten, der Junge Prinz war einer der wenigen Adeligen, die sich wirklich für das Fußvolk interessierte.

"Das habe ich dir doch gesagt. Du musst abends früher schlafen gehen." Die Frau nahm das Körbchen mit den Eiern. "Kommt, ich habe die Kinder bereits geweckt."

"Die Kleine hält uns nachts ganz schön auf Trapp, so viel Schlaf bekommen wir beide nicht mehr." Zusammen verließen sie den Stall.


+++


Gemütlich ritt Liam die Waldwege entlang. Er hatte das Gefühl, alle Zeit der Welt zu haben. Sein Kopf schwebte über den Wolken, er fühlte sich leicht und frei. Im Großen und Ganzen konnte man es als pudelwohl bezeichnen.

Nach langem hin und her und Unsicherheiten hatte er endlich gesagt, was er fühlte und es hatte sich noch nie besser gefühlt. Er war mit Niall /zusammen/. Richtig zusammen, so wie Tina und Josh es waren.

Mit küssen und ... Und mehr.

Ein Lächeln stahl sich auf Liams Gesicht. Dass Niall ihn kein bisschen drängte, mehr zu tun, zeigte ihm, dass er sich in den Richtigen verliebt hatte.

Die Sonne begann warm durch die Wipfel der Bäume zu scheinen und tauchte alles in ein flackerndes, zauberhaftes Licht. Unter ihm trabte Willow gemächlich und erschreckte sich vor keinen ungewohnten Geräusch. Früher hatte sie vor Vögeln gescheut - doch heute nicht mehr.

Summend hielt Liam sein Gesicht in die Sonne. "Hab ich nicht ein Glück, Süße?", fragte er seine Stute und streichelte ihren Hals. "Bis auf diese Hochzeit läuft es doch seit gestern wirklich gut.."

Leise schnaubte die Stute. Manchmal würde Liam wirklich gerne mit ihr reden und wissen, was Willow ihm auf seine Fragen antworten würde.

"Aber naja... Leider muss es sein." Er horchte auf, als er in der Nähe Kirchenglocken hörte. "Wir sollten uns etwas beeilen, Maus. Es scheint ziemlich nah am Nachmittag zu sein."

Bald darauf verfiel Willow in einen gleichmäßigen Gallopp und brachte Liam sicher nach Hause.

Auf der Koppel war einiges los, Arbeiter kümmerten sich um das Heu und die Pferde, Perrie rannte hinter einem ausgebüxten Fohlen her, während sich Harry fast schlappmachte bei dem Schauspiel.

"Komm schon, Perrie. Nur noch ein bisschen.", kicherte er und steckte die Mistgabel in den Heuhaufen neben sich. Das Fohlen wusste genau, dass es schneller war als Perrie. Es strengte sich gar nicht an, der jungen Frau immer wieder aus zu büxen.

"Du kleines -" Perrie unterbrach ihren Satz mit einem überraschten Laut, als sie Liam aus dem Wald heran reiten kommen sah.

Auch das Fohlen erschreckte sich, macht kehrt und rannte Perrie quasi in die Arme. "Ah, da ist er ja." Harry grinste. Wenn Liam bei Niall geschlafen hatte, war es bestimmt gut gelaufen.

Geschwind hielt Perrie das Pferd fest und schüttelte leicht den Kopf. "Wo kommst du denn her?"

Lachend ritt Liam einmal um Perrie herum und sprang dann von Willows Rücken. "Ich war... ausreiten."

"So früh schon? Willow war schon weg, als wir vor sechs Uhr hergekommen sind.“

"Ja..." Liam biss sich auf die Lippe. "ich war früh wach," log er.

Perrie hob die Augenbrauen an. "Aha."

Harry kam grinsend herbei. "Na du Hengst." Er stupste Liam freundschaftlich an und nahm ihm Willow ab.

Liam bekam rote Wangen. "Danke, Haz."

"Ich will alles wissen." Formte Harry mit den Lippen.

Liam nickte leicht. "Sind Zayn und Louis in der Nähe?"

"Eben waren sie noch da, vielleicht sind sie bei der Koppel."

„Wunderbar." Der Prinz grinste breit.

Perrie sah argwöhnisch zwischen ihm und Harry hin und her. Die verheimlichten doch irgendwas.

"Warte auf mich, ich komme gleich mit dir." Harry grinste breit. Er wollte ja keine Neuigkeiten verpassen. Und so gut wie Liam drauf war, gab es welche.

"In Ordnung, was ist los? Und wehe ihr streitet es ab. Du." Sie kniff die Augen zusammen, während sie Liam ansah. "Wir kennen uns jetzt seit fast mehr als zehn Jahren, junger Mann. Ich kenne dich, du stehst nicht freiwillig vor sechs Uhr auf, selbst wenn du schon wach bist. Also los, raus rücken mit der Wahrheit, wo warst du?"

Liam schnappte nach Luft und drehte sich dann zu Harry, der nur die Achseln zuckte. Dann fiel ihm etwas lebensrettendes ein. "Tut mir leid, ich muss erst Louis bescheid sagen, dass ich zurück bin, er lyncht mich sonst." Und Louis wäre todbeleidigt, wenn Liam ihm nicht zuerst alles erzählte.

"Liam!" Empört stemmte Perrie die Hände in die Hüfte, als der Prinz auch schon davon schoss und Harry ihm mit Willow an der Hand hinterher hechtete.

"Und du kommst auch wieder mit mir, du Teufelsbraten." das Fohlen hatte begonnen gemächlich an Perrie zu knabbern und zu kauen.

"Oh Gott. Ich hätte früher kommen sollen.", murmelte Liam leicht panisch. Er würde sich irgendwann noch vor jedem selbst verraten.

"Jetzt sag schon, Liam!" Harry und Willow trabten neben ihm her. "Ist etwas gelaufen?"

Schweigend nickte der Ältere. "Warte, bis wir bei Zayn und Louis sind." Er sah die Beiden schon von weitem bei ein paar Heuballen stehen.

"Hey, da kommt Liam." Louis grinste breit. "Jetzt will ich Details hören!"

"Weißt du, wie spät es eigentlich ist?", schimpfte Zayn gleichzeitig und schnipste Liam an den Kopf. "Wir haben deinen Eltern die verrücktesten Sachen erzählt, damit sie ja nicht auf dein Zimmer gehen!"

"Tut mir echt leid." Aber das fette Grinsen auf Liams Mund strafte ihn lügen.

"Idiot. Und jetzt erzähl uns alles.“

Erstmal kletterte Liam umständlich auf den Heuballen hinter sich, damit er bequem saß. "Also." Er beugte sich leicht nach vorne, während die drei Jungs näher kamen. "Als ich angekommen bin, war er gar nicht im Laden. Nur Josh."

Die anderen drei scharten sich neugierig um ihn und nickten. "Ja, okay, und dann? Kam Niall noch?"

Liam schüttelte den Kopf und lachte, als er die entsetzten Gesichter seiner Freunde sah. "Ich bin zu ihm."

"Blödmann." Grinste Louis und stützte sein Gesicht auf seine Hände. "Ich will alles wissen. Hast du ihn geküsst? Hat er dich geküsst?"

"Das kommt noch, stress mich nicht." Der Prinz bekam ganz rote Wangen. "Wie gesagt, ich bin zu ihm in die Küche, seine Stube ist wirklich toll.", bemerkte er nebenbei. "Klein aber fein, ich bin echt gerne dort."

"Er spannt uns auf die Folter," zischte Zayn Louis zu.

"Tu ich nicht!", protestierte der Brünette kichernd.

"Dann erzähl weiter." Grinste Louis.

"In Ordnung, dann ... Also, wir haben ein bisschen geredet und ... Er hat gesagt, dass er mich vermisst hat und er sich freut, dass ich hier bin und dann haben wir zusammen gegessen."

„Awww." Harry seufzte verzückt. "Ich ahne romantische Liebesschwüre und Händchen halten."

"Wir haben Händchen gehalten.", strahlte Liam. "Ganz lange."

Begeistert rutschte sich Harry zurecht. "Ich will ihn unbedingt auch kennenlernen - alle kennen ihn, nur ich nicht."

"Das wirst du, er kommt am Frei-"

"Er kommt her?" Rief Zayn aufgeregt, Harry fiel fast rückwärts vom Heuballen. "Das ist ja der Hammer!"

Liam nickte verlegen. "Ich hab ihn eingeladen."

"Dann trifft er ja die Mädchen." Fiel Zayn auf.

"Ja... Das ist so in etwa der Plan." Liam kratzte sich an Kopf.

"Und wie findet er das?" Fragte Harry leise.

"Er möchte wissen, mit wem er mich teilen muss. Natürlich ist er nicht vor Freude in die Luft gesprungen, aber das war ja zu erwarten.", murmelte Liam bedrückt und senkte den Blick.

"Mh... und wie ist jetzt der Stand zwischen euch?" Louis legte Liam eine Hand auf das Knie.

"Gut. Sehr gut. Soll ich den Rest erzählen?"

"Aber ja." Ereiferte sich Louis.

Sofort bekam Liam wieder bessere Laune. Er war einfach unheimlich glücklich, wenn er auch nur an den Iren dachte. "Während dem Essen hab ich ihm gesagt, dass ich ihn /mag/.", verkündete Liam nach einem tiefen Atemzug.

"Und was hat er gesagt?" Aufgeregt beugte sich Zayn nach vorne.

Liam lächelte geniert. "Ihm geht es genauso."

Quietschend flog Louis dem Prinzen um den Hals und drückte ihn an sich. "Oh, ich freu mich total für dich!"

Lachend ließ sich Liam von dem Heuballen in eine dicke Umarmung ziehen. "Und dann haben wir uns in seinem Zimmer geküsst."

"Und? Wie war es? Küsst er gut?" Die anderen bestürmten Liam mit Fragen.

"Es war... Es war wie im Himmel.", offenbarte Liam schwärmerisch. "Und er küsst unheimlich gut.“

"Awww." Harry griff nach Zayns Hand. "Das freut mich total für dich, dass du auch endlich jemanden hast. Jetzt müssen wir nur noch Louis vermitteln."

Der Kleinste der Gruppe verdrehte die Augen. "Ruhe. Es geht um Liam."

Der junge Prinz lachte. "Wir haben uns geküsst und gekuschelt und es war einfach so schön." Schwärmte er.

"Wir habt ihr geschlafen?", fragte Zayn lächelnd. "Er hat bestimmt auf der gelegen."

Liam bekam rote Wangen. "Ja, hat er."

"Naw." Zayn kniff Liam in die Wange. "Du bist so putzig."

"Ey!" Liam lachte und piekste Zayn in die Rippen.

"Nein, im Ernst. Du bist /glücklich/, Li. Die letzten Wochen warst du das nie und jetzt bist du es endlich, du hast ja keine Ahnung wie froh ich bin."

"Danke.." Flüsterte Liam leise und sah Zayn treuherzig an. "Ihr helft mir wirklich wahnsinnig.

Der Leibwächter legte Liam eine Hand auf die Schulter, bevor er ihn fest an sich zog. "Macht er dich richtig glücklich?", fragte er leise.

"Unglaublich glücklich." Hauchte Liam und schloss die Augen.

"Dann bin ich zufrieden. So lange du dich wohl fühlst, ist alles in Ordnung."

"Niall ist zuckersüß. Er hat alles, was ich mir je erträumt habe."

"Dir ist klar, dass er mit uns und Nicola noch ein Gespräch haben wird? Wenn er dir wehtut, egal auf welche Art und Weise, werde ich ihm wehtun."

"Seid lieb zu ihm," brummte Liam. "Wenn einer Gefahr läuft jemandem weh zu tun, dann bin ich das.“

"Sag das nicht."

"Ich heirate bald eine fast Fremde - natürlich wird das nicht schön. Und ich will, dass ihr nett zu meinem Freund seid.“

Zayn lächelte breit. "Dein Freund. Das fühlt sich gut an, hm?"

"Absolut. Es ist neu, es ist ungewohnt - aber ich sage es gern." Liam lächelte verliebt.

"Da ist es ja endlich wieder. Steht ihr das." Er sah Louis und Harry an. "Das ist ein zufriedener Liam. Bleib so."

"Ich versuche es." Lächelte der Prinz.

"In Ordnung, dann wollen wir dich mal reinbringen. Deinen Eltern denken, dass du den ganzen Morgen gebrochen hast und deswegen nicht aus deinem Zimmer gekommen bist."

Louis hob die Augenbrauen an. "Also tu einen auf wehleidig."

"Oh, okay. Ich muss versuchen krank aus zu sehen." Liam wusste, dass ihm das heute schwer fallen würde. "Erzählt mir doch etwas, was mich nervt. Dann kann ih krank aussehen."

"du musst heiraten."

"Ruth ist total begeistert von deiner Hochzeit."

"Du musst Sex mit einer Frau haben." Harry kicherte leise, als Liam das Gesicht verzog.

"Okay. Danke - es reicht." Murrte Liam.

"Dafür wird der mlt Niall sicherlich fabelhaft, ja?"

Jetzt wurde Liam etwas verlegen. "Ich hoffe es."

Der Lockenkopf drückte Liam kurz. "Ich bring Willow mal endlich in den Stall, viel Erfolg da drin.“

"Danke Harry." Liam drückte Harry´s Schulter und betrat dann mit Louis und Zayn das Schloss. So, jetzt galt es, möglichst niedergeschlagen auszusehen. Nicht so leicht, wenn man gerade total verknallt war.

"Deine Eltern sind mit den Mädchen auf der Terrasse und trinken Tee.", informierte Zayn den Prinzen, während sie durch die Gänge des Schlosses liefen.

"Ich befürchte, dass ich zu sehr nach Pferd rieche."

"Dann geh noch baden, spät bist du so oder so schon.", meinte Louis und schlug den Weg zu Liams Zimmer ein.

"Ihr seid mir eine große Hilfe." Lächelte der Prinz.

"Du bist unser bester Freund und Schützling." Zayn stupste Liam an. "Wir lieben dich, natürlich helfen Wir dir."

"Ihr seid die besten." Liam öffnete die Tür zu seinen Gemächern. "Ich beeile mich."

"In Ordnung, wir warten hier." Zayn und Louis lehnten sich gegen die holztür.

"Wow." Flüsterte Louis. "Er hat es wirklich geschafft.“

"Ich bin so stolz auf ihn." Der Schwarzhaarige strahlte breit. "Ich hätte nicht gedacht, dass er es durchzieht.

"Ich auch nicht." Louis seufzte. "Muss nur noch das Frauenproblem gelöst werden.

"Wenn Niall am Freitag kommt, werden sie darüber reden können. Vielleicht versteht er sich gut mit Sophia.."

"Ich finde auch, dass Liam sie nehmen sollte." Stimmte Louis zu.

"Vor allem weiß sie /es/ und hat bisher nichts gesagt."

"Das stimmt, das zeichnet sie auf jeden Fall aus."

Zayn nickte leicht. "Aber warten wir es ab."

"Sie müssen beide einverstanden sein."

"Ich weiß." Der Leibwächter seufzte leise. "Das wird alles andere als einfach."

"Es ist ja schon mal gut, dass wir sie mögen. Da sind wir nicht noch ein weiteres Problem."

"Das stimmt wohl. Und Liam versteht sich auch gut mit ihr."

"Jetzt muss er sie nur noch auf das Thema politische Ehe vorbereiten."

"Und dass es da jetzt Niall gibt."

"Wir fühlen ihm trotzdem etwas auf den Zahn. Das sind wir Liam schuldig und ausserdem ist es unsere Aufgabe."

"Ich glaube, er ist gut für Liam." Zayn lächelte breit. "Aber ja, er bekommt noch gesagt, was passiert, wenn er Liam wehtut."

Louis nickte zufrieden. "Ich glaube auch, dass er ein Lieber ist."

"Das merkt man schon, wie er mlt uns allen umgeht."

"Wenn er Liam gut tut, ist alles in Ordnung."

"Ganz genau, das ist am wichtigsten." Sie sahen auf, als Liam aus seinem Badezimmer kam. "Und, wie fühlst du dich?"

"Besser als gestern. Auf meine Eltern hab ich trotzdem keine Lust."

"Sie waren ziemlich besorgt."

Liam schnaubte. "Wahrscheinlich haben sie Angst, dass die Hochzeit durch eine plötzliche Krankheit nicht stattfinden könnte."

Louis sah zu Boden und biss sich auf die Lipppe. Er wollte nicht schlecht über den König reden.

"Es ist in Ordnung, Lou. Es würde mich momentan nur wundern, wenn sie wirklich wegen /mir/ besorgt wären."

"Wir haben einen Eid geschworen, Liam." Sagte Louis leise. "Wenn wir bestimmte Dinge sagen, kann man uns wegen Hochverrats anklagen.“

"Ich sag doch, es ist in Ordnung. Nur, weil ich mich über meine Eltern auslasse, heißt es nicht, dass ihr mlr zusammen müsst."

"Das tun wir." Erläuterte Zayn. "Nur dürfen wir es nicht laut sagen - also nicht, wenn uns Außenstehende belauschen könnten."

"Können wir einfach aufhören drüber zu reden? Es ist schlimm genug, dass ich jetzt schlechte Laune haben muss obwohl sie ausnahmsweise mal gut ist." Liam kräuselte die Lippen.

"Tut mir leid." Murmelte Zayn zerknirscht.

"Schon okay, ihr könnt ja nichts dafür." Der Prinz seufzte leise.

"Aber wir freuen uns sehr für dich und Niall."

Liam begann glücklich zu lächeln. Sein Herz flatterte bei der Erwähnung von Nialls Namen. "Danke schön."

Langsam führten die beiden Leibwachen den Prinzen in Richtung der Terrasse. "Mit der Geschichte, dass dir übel war konnte ich auch der Königin deinen gehetzten Abgang gestern erklären." Erwähnte Louis.

"Gott sei Dank." Liam sah aus der Fensterscheibe hinaus zur Terrasse. Da saßen sie Mädchen mit seinen Eltern und seinen Schwestern, super.

"Tief durchatmen, Li. Du schaffst das." Beschwor Louis ihn. "Oh, und du darfst nicht ausflippen - schließlich bist du ja geschwächt und krank."

"Natürlich. Ich werde am besten gleich mal zur Show zusammen brechen."

"Übertreiben musst du es nicht." Lachte Zayn. "Aber du kannst erschöpft auf einen Stuhl sinken."

Liam grinste schwach. "Dann mal auf in den Kampf."

Zayn und Louis traten automatisch einen Schritt hinter Liam und Zayn legte ihm sogar eine Hand leicht auf die Schulter, als würde er ihn etwas abstützen.

"Guten Morgen." Liam lächelte zaghaft und legte sich eine Hand auf den Bauch.

"Liam." Inès war die erste, die ihn besorgt ansah und aufstand. "Geht es dir etwas besser?"

"Ein wenig, danke. Ich war ein Bad nehmen und hab ein wenig entspannt, seitdem ist es besser." Er drückte ihre Schulter leicht. "Hallo, Mutter."

"Schön dich zusehen, Liam. Setz dich doch."

"Vater." Er nickte dem König zu und ließ sich zwischen Sophia und Nicola nieder.

Nicola musste sich wahnsinnig beherrschen, Liam nicht sofort mit Fragen zu bestürmen.

Liam beugte sich zu Nicolas Ohr. "Alles ist perfekt.", flüsterte er und zog die Mundwinkel leicht hoch.

Die Schwester rieb Liams Rücken und unterdrückte ein breites Lächeln. "Das klingt doch wunderbar."

"Nicht wahr? Es war wirklich toll."

"Ich habe mich mit allen Mädchen lange unterhalten und die perfekte Frau gefunden," versprach Nicola verschwörerisch. "Für deine Situation."

"Ja? Erzähl mlr später davon."

"Mach ich. Hast du schon gegessen?" Sie pflückte ein paar Trauben von einem Zweig und legte sie auf Liams Teller.

Liam nickte eifrig. "Ja. Sehr- nein, ich meine, gestern Abend zuletzt.", schoss er sich selbst zwischen die Wort. Himmel, das war schwerer als gedacht.

"Fang erst mal langsam an, etwas Obst, ja? Damit es dir bald /besser/ geht."

"Du hast Recht, etwas leichtes wird wohl besser sein.", nickte der Prinz und sah in die Runde. "Habt ihr gestern Abend noch schön gefeiert?"

"Es war schön," Nickte Matilde. "Wir haben noch etwas kleines gegessen und musiziert."

"Das freut mich. Ich hab den ganzen Abend und die ganze Nacht im Bett verbracht." Was ja auch stimmte..

"Wenn du krank bist, ist das auch ganz richtig so," schaltete sich Ruth ein, und die Mutter nickte. "Damit du zum Ball wieder auf den Beinen bist."

"Weil der Ball ja auch in Moment das Wichtigste ist." Nicola verdrehte die Augen.

"Liams Gesundheit steht gerade wirklich im Vordergrund für mich," wagte es Sophia zu sagen. "Wer weiß, ob es nicht gefährlich ist für ihn."

Elena nickte zustimmend. "Er soll erst einmal gesund werden."

Die Königin runzelte die Stirn. Wagten diese Gören es, ihr Widerworte zu geben!

"Danke, Ladys." Liam lächelte dankbar.

Daisy - die am weitesten von der Königin weg saß hatte Mühe, keinen dummen Spruch zu lassen. Diese eingebildete Kuh!

"Ich finde auch, dass Liam sich erst richtig auskurieren sollte, Mutter." Nicola legte eine Hand auf Liams Knie. "Bevor es etwas schlimmeres wird."

"Vergiss nicht, dass du auch noch zum Unterricht gehen musst. Das darf bei allem auskurieren nicht vergessen werden."

"Ja, das werde ich auf alle Fälle tun." Liam nickte leicht und aß seine Trauben.

Liams Leibwachen warfen sich Blicke zu. Von dieser Garstigkeit konnte man ja wirklich krank werden. Was hatte die Königin nur für ein Problem? Es war kaum auszuhalten, wie sie Liam triezte. Der Arme durfte ja gar nichts ausfallen lassen.

Liam seufzte unhörbar auf. Es verletzte ihn noch immer, dass seine Mutter die Töchter immer bevorzugte und netter zu ihnen war.

"Hey, lass dir deine gute Laune wegen ihr nicht verderben." Nicola sah Liam besorgt an.

"Zu spät." Brummte Liam. "Jetzt möchte ich mich tatsächlich übergeben."

"Vielleicht glaubt sie dann, dass es dir nicht gut geht. Der Tisch bietet sich gerade gut an.“ Fast hätte Liam gelacht. Für solche Dinge liebte er Nicola. Die Prinzessin grinste zufrieden, als sie Liams Mundwinkel zucken sah. "Trink einen Kräutertee und iss noch etwas, in Ordnung? Dann gehen wir uns mal unterhalten."

"Ja, ich habe einiges zu erzählen." Unwillkürlich fasste Liam sich an den Mund. Es war, als schmecke er Niall immer noch.

"Ich merk es schon." Nicola lehnte sich zurück und legte ihre Hände auf ihren leicht gewölbten Bauch.

"Ich freue mich auf dein Baby." Liam lächelte sie schief an.

"Ich mich auch, auch wenn es noch etwas dauern wird."

Liam nickte und schenkte sich etwas Tee ein. Er war echt in einer verzwickten Situation. Wollte er Sophia da mit hineinziehen? Sie war so lieb. Aber eigentlich hatte er auch keine andere Wahl... Die Ehe musste sein.

Und Kinder. Der Prinz schluckte hart. Die würden das größte Problem von allen darstellen. /Kinder/. Wie sollte er das anstellen?! Und irgendwie betrog er Niall doch damit, oder? Ein bisschen schon, und das obwohl Niall die Affäre wäre.

Das konnte er nicht. Es wurde ihm gerade klar. Er konnte nicht mit einer Frau schlafen, wenn er mlt Niall zusammen war. Er würde ihm nie im Leben so wehtun wollen. Nicht mlt Absicht.

"Liam," Fragte Sophia leise. "Ist alles in Ordnung bei dir? Du bist so blass."

"Mir wird nur gerade wieder schlecht.", brachte er nervös hervor.

"Oh." Zayn und Louis waren gleich zur Stelle und zogen Liam etwas zurück. "Nicht über den Tsich."

"Du solltest wieder auf dein Zimmer, Liam." Louis drückte Liams Schulter besorgt. Der Prinz war wirklich sehr, sehr blass.

"Er kippt uns hoffentlich nicht um." Vorsichtig zog Zayn ihn hoch. "Wartet, ich helfe euch." Nicola sprang auf und öffnete die Tür. "Haltet ihn gut fest."

Liam sah angestrengt auf den Boden. In seiner Situation konnte einem ja nur übel werden. Vorsichtig bugsierten die beiden Leibwachen ihren Prinzen vor die Tür. Er sah wirklich nicht gut aus.

"Hey, Liam. Was ist los? Vor zehn Minuten war noch alles gut." Zayn sah Liam prüfend ins Gesicht.

"Ich kann es nicht." Flüsterte Liam. "Ich kann es einfach nicht."

"Was? Was kannst du nicht?" Liams Freunde sahen leicht panisch aus. Was meinte er? Niall? Hoffentlich nicht!

"Kinder machen! Das kann ich nicht! Ich... ich kann niemanden anfassen, der nicht /er/ ist. Ich kann ihn doch nicht betrügen... das geht nicht."

Zayn und Louis atmeten schon fast erleichtert aus, bevor sie einen Blick austauschten. "Du hast Recht, Leeyum."

"Es muss einen anderen weg geben. Aber.. ich ekel mich fast schon davor - nichts für ungut, Nica - aber Frauen... nein.“

Nicola winkte ab. "Ich versteh dich, Li. Wirklich, es ist zum kotzen."

"Ich kann nicht mit ihr schlafen. Nicht... nein."

"Li, komm. Beruhig dich erstmal. Kaum hast du gute Laune, wird sie schon wieder zerstört." Die ältere Schwester nahm Liams Hand und drückte sie.

Liam sah seine Schwetser verzweifelt an. "Was soll ich nur tun?" wisperte er.

Nicola seufzte traurig. "Ich hab keine Ahnung, Leeyum." Selbst sie war mit ihrem Latein am Ende.

"Ich will in mein Zimmer," sagte Liam kläglich.

"Sollen wir mitkommen?" Der Prinz wurde besorgt gemustert.

"Nein... es geht schon. Nicola? Du wolltest mir noch etwas erzählen?"

"Wollte ich?" Nicola runzelte verwirrt die Stirn.

"Ja." Liam nickte. "Du sagstest, du hättest dich mit den Mädchen unterhalten und einen Vorschlag für mich. Ich bringe diese Gespräche lieber alle hinter mich, solange es mir schon schlecht geht." Schlimmer konnte es ohnehin nicht werden.

"Ach, ja, natürlich. Verzeihung. Das hatte ich ganz vergessen."

"Kein Problem. Wenn du wieder reingehen möchtest, ist das aber auch in Ordnung für mich."

"Auf keinen Fall. Gehen wir in den Garten, da haben wir unsere Ruhe und du kannst mir alles erzählen."

"Einverstanden." Louis und Zayn stützten den Prinzen weiter hin. Er sah gar nicht gut aus.

"Ich besorg euch was zu trinken." Zayn warf noch einen Blick zu Liam, bevor er davon joggte.

Louis führte Liam langsam nach draußen. "Ich bringe euch beide zu dem kleinen Pavillon, ja?"

Liam nickte leicht, während er sich durch die Haare fuhr. "Was für ein Chaos.“ Nicola hakte sich bei Liam ein und strich über seine Hand. "Ich kann und werde das nicht machen. Das fühlt sich mehr als falsch an, Nicola."

"Ich verstehe dich." Beschwor sie. "Ich versteh es wirklich."

"Ich bin gerade erst mit Niall ... Zusammen gekommen. Das will ich nicht kaputt machen." Liam starrte traurig auf den Boden.

Nicola rieb Liams Rücken und nickte. "Vielleicht versteht er es?"

"Es ist ihm nicht recht, aber er sagt auch nicht direkt etwas dagegen. Er hätte jedes Recht dazu, sauer zu sein. Ich selbst bin ja wütend deswegen."

"Ich kenne Niall ja auch schon etwas besser. Ich denke, dass er die Situation versteht. Du musst dich nicht an ihn anpassen, sondern er sich an dich. Er ist nicht mit dir zusammen und dann heiratest du - er ist mit dir zusammen, obwohl du heiratest. Er weiß genau, worauf er sich einlässt und gibt euch dennoch eine Chance."

Der Prinz nagte sich nervös auf der Unterlippe herum. "Ich würde am liebsten ihn heiraten."

"Schade, dass das nicht geht." Murmelte Nicola. "Vielleicht in 1000 Jahren. Oder 2000. Aber ich denke nicht, dass wir es erleben werden. Oder unsere Nachkommen."

"Ich hoffe, dass ich etwas ändern kann, sobald ich König bin. Es muss sich so viel verändern in dieser Welt."

"Da hast du recht. Deshalb solltest du eine Frau heiraten, die das auch so sieht."

"Über welche möchtest du mit mir reden? Bringen wir es hinter uns."

"Ich habe mich lange mit Inès unterhalten. Sie ist ganz bezaubernd, aber doch etwas zu jung glaube ich.."

"Du weißt, dass sie nicht heiraten möchte." Liam schnaufte leise.

"Das stimmt. Sie ist auch nicht die, die ich für geeignet halte."

"Lass mich raten, du meist Sophia."

"Richtig. Sie bringt viele Eigenschaften mit, die dieses Land dringend braucht. Sie ist stolz, selbstbewusst und verfolgt ihre Ziele. Dennoch ist sie nicht kalt, sondern sehr liebevoll. Sie hat gestern selbstständig den Transport von Lebensmitteln ins Dorf überwacht, hast du das mitbekommen?"

Liam schüttelte den Kopf. "Das freut mich. Es überrascht mich aber auch nicht. Sie war schon davon begeistert, als ich ihr von der Idee erzählt habe."

"Sie ist wunderbar, Liam. Ich glaube, dass sie dich wirklich glücklich machen kann. Aufe eine andere Art als Niall, aber mehr als andere Frauen."

"Sie weiß von ihm."

"Tatsächlich? Und wie findet sie das?"

Liam ließ sich mit Nicola und Louis auf einer der Bänke nieder. "Sie ... Sie war eigentlich ganz entspannt, als ich ihr erzählt habe, dass ich ... Das ich einfach Männer mag. Und sie will helfen." Er knibbelte an seinen Fingern herum. "Mit ihm, dass das mit Niall klappt."

"Wow, dass ist sehr großmütig von ihr."

Der Prinz seufzte leise. "Ich weiß..."

"Sie ist ein wunderbares Mädchen, Liam. Sie hat nur erzählt, dass sie sich bewundert. Deinen Mut und deine Wertvorstellungen."

"Ich weiß nicht, ob ich jemanden so etwas antun möchte.", murmelte Liam. "Sie würde gerne hier bleiben, da es Ihr zu Hause nicht gefällt und das verstehe ich, aber.. Ich bin mir nicht sicher, ob sie weiß, auf was sie sich einlassen würde, Nicola. Ich weiß ja nicht einmal selbst, was ich tue."

"Dann solltest du sie ganz direkt fragen. Was sie über eine politische Ehe denkt. Eines Tages musst du heiraten.*

"Ich sollte den Ball abwartend ... Sophia ist nicht die Einzige, die ich sympathisch finde..."

"Wer gefällt dir denn sonst noch so?"

"Grace ist ganz lieb. Alle sind es."

"Da hast du recht. Sie sind alle super." bestätigte Nicola.

„Mhm."

"Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben, die dich in allen Lebenslagen unterstützen und dich lieben wie du bist."

"Das weiß ich. Und ich weiß, dass Sophia so ist." Ihm war nur nicht wohl wegen Niall. Natürlich wusste dieser, auf was er sich einließ. Nur war es doch komplizierter, als Liam sich das anfangs vorgestellt hatte.

"Ein wenig Zeit ist ja noch."

"Aber nicht mehr viel." Liam scharrte mit seinem Fuß auf dem Boden herum.

"Niall sollte sie kennen lernen," empfahl Nicola leise.

"Das tut er am Freitag.", murmelte der Prinz mit roten Wangen.

"Wow." Nicola blickte auf, als Zayn mit einer Karaffe und Bechern wieder kam.

"Er kommt her, ich hab ihn eingeladen.", erzählte Liam und bekam sichtlich bessere Laune. "Ich kann es kaum abwartend, bis ich ihn wieder sehe."

"Aaaaaw." Zayn schenke ihnen Wasser ein. "Das wird sicher schön "

Nicola lächelte schief. "Erzähl mal, wie war es denn gestern Abend?"

"Es war so wunderbar." Liam lächelte verliebt. "Er küsst so gut."

Die Augen seiner Schwestern weiteten sich leicht. "Liam!" Sie knuffte ihm in die Seite.

Der Prinz lachte leise. "Es ist so."

"Dann mag er dich also auch sehr." Die Prinzessin nickte zufrieden. "Das freut mich, er ist ein guter Kerl."

"Ja, er hat gesagt, dass er mich genauso mag, wie ich ihn."

"Das wird dir gut tun, weißt du? Jemanden zu haben, der dich liebt."

"Ich will mein erstes Mal mit ihm." verkündete Liam. "Nicht mit einer Frau."

"Ja? Bist du dir sicher?" Zayn sah Liam lächelnd an.

"Auf jeden Fall. Und weil Niall gesagt hat, dass er damit noch warten will, glaube ich ihn, dass er es ernst meint mit mir."

"Wow, ihr habt darüber schon gesprochen?" Louis blickte mehr als überrascht zu Liam.

"Das Thema kam auf. Und da dachte ich, das kläre ich lieber sofort."

Die anderen Drei nickten verstehend. "Na siehst du. Du hast Niall, warte den Freitag ab, wenn er kommt. Mal schauen, was da passiert." Zayn klopfte Liam auf den Oberschenkel.

"Ich will ihn wieder küssen. Ich wusste Anfang ja gar nicht, ob ich tatsächlich in ihn verliebt bin. Aber jetzt weiß ich es ganz sicher."

"Du kannst ihn regelrecht nieder knutschen, wenn er kommt, versprochen. Wir verschaffen euch ein wenig Zeit zu zweit, egal wie."

"Danke, das wär wirklich schön. Ich möchte ihm alles zeigen, er soll Perrie kennenlernen..."

"Und Harry. Bitte stell ihm Harry vor." Louis lachte leise. "Sonst ist er tot beleidigt."

"Natürlich. So wie du es gewesen wärst, wenn ich nicht dir zuerst von meinem Abend erzählt hätte. Ich habe extra gewartet."

"Aw, er liebt mich mehr als euch!", strahlte der kleinere Leibwächter und umarmte Liam überschwänglich.

"Vielleicht hat er nur Angst vor dir." lachte Zayn.

Liam kicherte leise. "Nicht vor Louis."

"Ey!" Louis schob die Unterlippe vor.

"So kann man keine Angst vor dir haben, Lou. Wenn du kämpfst, ist das wieder was anderes."

"Ich geb mein bestes. Ich will auch Sophia gern weiter trainieren - ich seh da viel Talent."

Liam gab ein weinerliches Geräusch von sich. Warum verfolgte ihn das Thema seit einigen Tage so sehr?! Konnte er nicht einfach genießen, dass er mit Niall /zusammen/ war?!

"Oh, tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen dürfen, verzeih mir "

"Ich will einfach bis Freitag, so gut es geht, nicht mehr darüber nachdenken. Das schnürt mir die Luft ab.", murrte der Prinz und sah sich in ihrem Garten um.

"Verständlich."

"Es ist einfach... ich hab jetzt /ihn/ und das möchte ich so gut es geht genießen. Ich will schwärmen, wie Zayn und mich darüber auslassen, dass ich Niall nicht so oft sehen kann, wie ich es gerne tun würde. Ich will ihn küssen und mit ihm kuscheln und den ganzen Rest, der dazu gehört.“

Nicola sah ihren Bruder zufrieden an. “Du willst einfach nur verliebt sein.", fasste sie zusammen und lächelte sanft.

"Ganz genau. Du bringst es auf den Punkt - danke."

"Dann sei es. Lass dich aus, freu dich, sei glücklich. Die Mädchen kommen alleine ganz gut klar, nimm die Jungs und tratsch mit ihnen. Nehmt meinetwegen Harry mit, aber bitte mach dir keine Gedanken wegen der Hochzeit, ja? Ich weiß zwar noch nicht wie, aber irgendwie kriegen wir das gebacken."

"Du bist die Allerbeste!" Liam drückte die Schwangere vorsichtig an sich.

Nicola schlang die Arme fest um ihren Bruder. "Ich schnapp mir Ruth und die Mädels. Mit denen kann ich über die Hochzeit und so weiter reden. Der Ball und das Alles, ich beschäftige sie eine Weile. Vielleicht lass ich mir von allen mal ihre Kleider zeigen, das wird dauern."

"Was würde ich nur ohne dich machen? Ich will mal wieder mit den Jungs ausreiten gehen. Und Freitag gehört niall und mir. Und Josh. Ihn bringt er mit."

Louis klatschte in die Hände. "Na, dann nichts wie los. Wir können mal wieder kämpfen üben. Das haben wir seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht!"

"Ja, wunderbar." Liam strahlte.

Zayn grinste Nicola an. "Ich bring dich wieder rein, ja? Nicht, dass dir auf dem Weg was passiert.“

"Danke," Liam grinste.

"Danke, Zayn. Das ist lieb von dir." Nicola erhob sich und hakte sich bei dem Leibwächter unter.

"Geht schon mal zum Stall, ich komme dann gleich nach.", informierte der Schwarzhaarige seine Freunde und dackelte mit der Prinzessin davon.

Louis legte Liam einen Arm um die Schulter. "Komm, Liam. Wir machen uns jetzt einen richtig schönen Tag."

Der Prinz nickte dankbar. "Ich bin froh, dass ich euch habe."

"Und ich bin froh, dass wir so gute Freunde geworden sind."


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Kapitel dreißig




Kapitel dreißig


"Ist es nicht wunderschön hier?" Liam ließ Willow durch einen kleinen Bach waten und trinken. Die Sonne schien hell auf sie herunter, die Vögel zwitscherten und es herrschte absolute Harmonie.

Seit fast zwei Stunden waren Liam, Harry und die beiden Leibwächter schon unterwegs. Sie waren über Felder geritten, durch wilde Wiesen, durch Wasser und durch den Wald. Sie hatten keine feste Route - es ging einfach über Stock und Stein. Jetzt schlabberte Willow zufrieden frisches Bergwasser und Liam hielt die Nase in die Sonne. Das Gefühl von Freiheit und Glück durchströmte jede seiner Poren.

"Da hast du Recht." Zayn ging vor Bailey entlang durch das Wasser. "Vor allem ist es heute mal wieder richtig schön warm."

Lou klopfte auf seine Satteltaschen. "Falls ihr rasten möchtet - ich habe dran gedacht, alles einzupacken."

"Das klingt gerade sehr verlockend, wir sind schon ziemlich lange unterwegs." Liam brachte Willow dazu, aus dem Wasser ans Ufer zu laufen.

Louis schwang sich von seinem Pferd und klopfte ihm auf dem Hals. "Gutes Mädchen." Dann löste er die Taschen und trug sie in die Sonne auf die Wiese.

Harry wartete, bis Lyra es sich im Gras bequem gemacht hatte. Er wollte die Chance nutzen und mit ihr mal wieder richtig ausreiten, das letzte Mal war mit Sophia und Perrie gewesen und das war schon einige Tage her. "Bleib schön liegen, ja? Ruh dich aus." Er küsste sie auf den Kopf und quietschte überrascht, als sich Zayn von hinten an ihn ranschmiss.

"Liebling." Lachte Harry und dreht sich zu ihm. "Hi." Flüsterte er.

"Hallo, Schönheit." Zayn hob Harry grinsend hoch und drehte sie im Kreis. Er war um jede freie Minute mit seinem Lockenkopf froh.

Harry jubelte und sah Zayn glücklich an. Nur hier konnte er das tun, was er wollte.

"Es ist schön, dass du hier bist." Der schwarzhaarige küsste seinen Freund glücklich.

"Ich liebe dich." Antwortete Harry leise.

"Ich liebe dich auch."

"Sie sind süß," flüsterte Liam, der neben Louis im Gras lag.

Der Leibwächter nickte zustimmend und sah Zayn lächelnd zu. "Ja, das stimmt."

"Wie lange weißt du schon, dass Zayn auch Männer gut findet? Hast du etwas davon geahnt?"

"Ich hab es am selben Abend wie du erfahren." Louis stützte sich auf seinen Händen ab. "Geahnt habe ich es auch nicht."

"Ich will nur, dass er glücklich ist, und wenn Harry ihn glücklich macht, werde ich die beiden unterstützen."

"Sie sind es.", stimmte der Kleinere zu. "Ich glaube, Zayn war, seit wir ihn kennen, noch nie so zufrieden mit jemanden."

"Sie passen gut zusammen," nickte Liam. "Harry ist der ruhige Pol, oder?“

"Ich glaube, es ist anders herum." Louis grinste breit.

"Echt?" Liam lachte und blinzelte in den blauen Himmel hinauf.

"Wie ist es bei dir und Niall?"

"Er hat mehr Erfahrung als ich," erklärte der Prinz. "Ich lege die Verantwortung in seine Hand.“

Der kleinere nickte verstehend. "So lange er gut zu dir ist, bin ich zufrieden."

"Niall ist so lieb zu mir gewesen." Schwärmte Liam. "Er riecht so gut und er kann soooo gut küssen."

Louis lachte leise und ließ sich in das Gras zurück fallen, während er sich die Schuhe von den Füßen streifte. "Du bist total verschossen, hm?"

"Ja," Liam grinste zufrieden. "Es flattert richtig in meinem Bauch."

"So ist es richtig." Sie sahen auf, als Harry und Zayn zu ihnen kamen.

"Na, ihr." Zayn ließ sich in das Gras plumpsen und zog seinen Freund direkt auf sich.

Harry kuschelte sich auf Zayn und gab ihm einen Kuss. "Weißt du noch?" Flüsterte er verträumt. "Als wir uns kennen gelernt haben?"

"Beim Osterfeuer." Zayn lächelte breit. "Du bist mir direkt in die Arme gestolpert."

"Wenn da auch so ein blöder Ast liegt."



"Hast du Liam gesehen?" Louis ließ seinen Blick über die Menschen Masse wandern, die sich auf der großen Wiese vor dem Schloss um das Feuer versammelt hatte. Sämtliche Menschen hatten sich heute getroffen und irgendwie war ihnen Liam abhanden gekommen.

"Nein, keine Ahnung," Zayn stakste auf den Zehenspitzen herum. "Vielleicht holt er sich noch Fleisch?"

"Kann er dann nicht Bescheid geben?", murrte Louis. "Wir sind nicht umsonst seine Leibwächter." Er legte seine Hand um den Griff seines Schwertes. "Bleib du hier, ich geh ihn suchen."

"In Ordnung. Wenn ich ihn sehe, fange ich Lee ein."

"Binde ihn an eine Leine, das ist ja unmöglich." Keine Sekunde später war Louis ebenfalls verschwunden und Zayn stand alleine da.

Fasziniert starrte er in den Himmel, wo die Funken des Feuers nach oben stoben. Das sah wirklich schön aus. Sie flatterten durch die Luft, es hätte Ähnlichkeit mit Glühwürmchen. Es erwecken den Eindruck, als wäre es wie ein einstudierter Tanz, jeder Funke, der nach oben stieg, sah so aus, als ob er genau so fliegen musste.

Zayn zuckte erst zusammen als neben ihm ein erschrockenes Geräusch ertönte und jemand in seine Richtung stolperte.

Ein großer Lockenkopf flog ihm gerade Wegs entgegen, als er über einen großen Ast stolperte. Mit einem ersticken Schrei landete der junge Mann direkt in Zayns Arme, der sofort reagiert und einen großen Schritt nach vorne gemacht hatte.

"Huch." Große grüne Augen blinzelten Zayn an und eine zarte Röte zierte die Wangen des Lockenkopfes.

"Oh Gott, es tut mir /so/ leid!", kam eine mehr als beschämte Entschuldigung von ihm. "Ich hab den Ast nicht gesehen und nebenher mit Perrie gesprochen und-"

"Hey - ist kein Problem." Zayn stellte den jungen Kerl wieder auf die Füße. "Das kann doch mal passieren."

Inzwischen glich die Farbe des Lockenkopfs einer Tomate. Warum musste er auch so einem attraktiven Kerl in die Arme fliegen?

"Ich bin Zayn - wer bist du?" Er hatte den Typen noch nie gesehen, da informierte er sich lieber mal. Schließlich musste er hier für die Sicherheit sorgen.

"Harry, ich bin Harry. Ich arbeite seit zwei Monaten hier im Stall."

"Ah, da war ich eine Weile nicht mehr." Nickte Zayn. "Hast du dir auch nicht weh getan?"

Erst jetzt fiel Harry der stechende Schmerz in seinem Knöchel auf. Erschrocken sah er nach unten und biss sich auf die Unterlippe. "Ich weiß nicht so recht.", murmelte er.

"Du hast dir den Fuß verdreht? Ich kann mir das mal anschauen." Als Leibwache des Prinzen wusste Zayn etwas über Medizin, um Liam im Notfall schnell helfen zu können. "Komm, stütz dich mal bei mir auf."

"Oh." Verlegen sah Harry Zayn an. "Das geht schon, wirklich. Ich-“

"Nein, keine Widerrede." Zayn schnappte sich den jungen Stallburschen und schleppte ihn mehr oder weniger an einer beleuchtete Stelle.

Hilflos warf Harry ein Blick über sein Schulter zu Perrie, die genau so ratlos aussah und dann mit den Achseln zuckte. Der würde schon nicht entführt werden.

"So, setz dich mal hin," ordnete Zayn an und setzte Harry ab. Dann kniete er sich vor ihn. "Ich schau mir den Knöchel mal an."

"In Ordnung." Der Lockenkopf biss sich auf die Unterlippe und schickte ein Dankeschön an den Himmel. Gott sei Dank hatte er sich vor der Feier noch gewaschen. Wer hätte ahnen können, dass ihm gleich die Schuhe ausgezogen werden?

"Gut." Zayn zog Harry den Schuh aus, den Strumpf und schob das Hosenbein etwas hoch. "Sag mit, wenn es dir wehtut." Bat er und sah Harry in die Augen.

Harry schluckte hart und nickte schwach. Verdammt, wie konnte man nur so schöne Augen haben wie der?!

Langsam und vorsichtig untersuchte Zayn Harry's Fuß. Gebrochen war wohl nichts, wahrscheinlich verstaucht. "Das wird dick und blau werden, aber wohl in einer Woche wieder normal belastbar sein."

"Danke schön." Harry sah Zayn schüchtern an. Der Schwarzhaarige war wohl eine der Wachen, wenn man nach seiner Kleidung und dem Schwert ging.

"Was arbeitest du im Stall?" Fragte Zayn freundlich, während er Harry seine Socke wieder anzog.

"Ich kümmere mich um die Pferde.", murmelte Harry und strich sich seine langen Locken hinter sein Ohr.

"Macht dir das Spaß?" Zayn band Harry den Schuh zu und legte den Kopf schief.

"Ja, sehr. Ich komme gut mit ihnen klar.", nickte Harry. "Ich mag Pferde schon immer."

"Ich bin den ganzen Tag mit Prinz Liam zusammen." Zayn setzte sich neben Harry.

"Oh, wow. Bist du Leibwächter?" Der Lockenkopf starb tausend Tode. Zayn setzte sich jetzt nicht wirklich neben ihn.

"Ja, zusammen mit einem anderen - Louis. Und nachts passen andere Wachen auf Liam auf." Berichtete Zayn stolz.

"Ich hab mit dem Prinzen erst einmal richtig gesprochen.", gab Harry zu, während er seine Hände zwischen seinen Oberschenkeln einklemmt. Es war doch etwas frisch.

"Ich mag ihn gern. Für mich ist die Wache nicht Beruf, sondern Berufung. Für den Prinzen würde ich sterben."

"Es ist eine große Verantwortung, oder? Ich kann mir das gar nicht vorstellen."

"Sehr groß," bestätigte Zayn. "Aber ich mache es gern."

"Das ist das Wichtigste." Harry lächelte Zayn breit an.

"Ah, da kommt Louis." Zayn sah hoch. "Hast du unser Problemkind gefunden?"

Louis verdrehte die Augen und nickte. "Er war mit Nicola etwas zu Essen holen, wie du gesagt hast." Neugierig beäugte er Zayns neue Bekanntschaft. "Guten Abend.", begrüßte er ihn und warf Zayn einen kurzen Blick zu.

"Das ist Harry, er arbeitet im Stall. Wir sind kollidiert und ich hab geguckt, ob er sich den Fuß verstaucht hat." Klärte Zayn auf. "Harry, das ist mein Kollege Louis. Er macht den gleichen Job wie ich,"

Harry lächelte Louis schüchtern an. "Freut mich sehr, Louis."

"Freut mich auch." Louis schüttelte Harry's Hand.

"Ich, ähm, werde dann wieder gehen.", murmelte der Stallbursche dann. Ihm wurde bei Louis Blick ganz komisch. "Ich will euch nicht aufhalten, wenn es um Liam geht." Etwas zu schwungvoll stand er auf, seinen verletzten Knöchel hatte er für einen Moment vergessen und war natürlich total drauf getreten. "Auuu," Jammerte er auch direkt und wurde ein weiteres Mal von einem geistesgegenwärtigen Zayn aufgefangen.

"Bist du sicher?" Fragte Louis trocken.

Beschämt senkte Harry den Blick. Gott, war das unangenehm. Was für ein toller erster Eindruck bei den Leibwächtern des /Prinzen/.

"Ich werde wohl besser kriechen.", gab er schon fast trotzig zur Antwort.

"Ich habe Perrie vorhin gesehen, sollen wir dich zu ihr bringen?" Bot Zayn freundlich an.

"Nein, schon okay. Danke trotzdem." Nichts wie ab zurück in den Stall und im Stroh vergraben.

"Mh." Verwirrt schauten Zayn und Lou Harry nach, der eilig davon humpelte.

Der Schwarzhaarige runzelte leicht die Stirn. Hoffentlich hatte er nichts falsch gemacht! Harry war ja schon süß.

"Komm, lass uns wieder zu Liam gehen." Riss ihn Louis aus seinen Gedanken.

„Denkst du, er kommt klar?“, fragte Zayn stattdessen. „Nicht, dass ihm auf dem Weg noch mehr passiert.“

"Wenn er sich nicht helfen lassen will," brummte Lou ungehalten.

Der Andere verdrehte die Augen. "Geh schon mal, ich schau noch einmal nach ihm."

"Wie du meinst." Louis verschwand wieder in die Menge.

Eilig rannte Zayn zwischen den Menschen hindurch. Weit konnte Harry ja noch nicht sein mit dem verletzten Fuß!

Harry war in Richtung der Ställe gehinkt, um seinen Fuß in einem Trog zu kühlen und wieder etwas runter zu kommen. Wow.. dieser Zayn war ja mal der Wahnsinn.

Suchend sah sich Zayn um, er konnte Harry nirgendwo in der Nähe des Feuers finden. Mit einem Seufzen blieb der Leibwächter stehen und fuhr sich durch die Haare. Dann musste er wohl ein andere Mal mit dem Lockenkopf sprechen.


+++




Stöhnend umklammerte Harry die Holzlatten mit einem Arm, während er mit seiner freien Hand versuchte, mit Nägeln die Bretter zu befestigen. Der Zaun war durch einen etwas wilderen Sturm vor ein paar Tagen an einigen Stellen kaputt gegangen und einer musste es nunmal tun. Gott sei Dank waren keine Tiere abgehauen, das wäre noch besser gewesen.

Mit einem Seufzen schlug er den Nagel durch das Brett und trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu begutachten. Sein Gewicht musste er einwenig auf seinen rechten Fuß verlagern, sein linker schmerzte immer noch leicht durch einen Fall vor ein paar Tagen. Er hatte mit Sicherheit wie ein sterbender Schwan ausgesehen, als er Zayn entgegen geflogen kam.

"Hallo, Lockenköpfchen," Ertönte da eine Stimme hinter Harry. Zayn hatte ihn schon eine ganze Weile beobachtet und bemerkt, dass Harry zwar sehr kräftig war, aber seinen Fuß immer noch nicht belastete.

Entsetzt drehte Harry sich um und stolperte einen Schritt zurück, direkt gegen den Holzzaun. "Autsch.", er verzog schmerzhaft das Gesicht. Mit seiner Hand griff er sich an die Hüfte, welche er sich angerempelt hatte. Was wer denn nur los?! Sonst war er auch nicht so ein Tollpatsch!

Zayn sah Harry etwas irritiert an. "Bin ich so erschreckend?" Fragte er und lachte leise. "Ich wollte nur sehen, wie es deinem Fuß geht."

Harry wurde tiefrot. "Ähm, besser. Es tut noch weh, aber es ist besser."

"Gut.." Zayn strich soch durch die Haare. Harry hatte ja ganz schon Oberarme…

Nervös fummelte Harry an dem Hammer in seinen Händen herum. "Der Sturm hat einiges zerstört...", erzählte er dann, da er irgendetwas sagen /musste/. "Und die Anderen können alle nicht so recht mit Holz arbeiten."

"Kann man dir etwas helfen?" Fragte Zayn. "Ich habe gerade etwas Zeit." Liam wollte in Ruhe baden und hatte Lou und ihm zwei Stunden frei gegeben.

"Oh." Harry leckte sich mit seiner Zungenspitze über seine trockenen Lippen. "Wenn du möchtest.."

Zayn verschlug es kurz den Atem, dann nickte er hektisch. "Ja, ähm, was kann ich tun?"

Der Stallbursche schnappte sich die Schachteln mit den Nägeln. "Du könntest die Holzbretter tragen?", schlug er vor und sah Zayn hoffnungsvoll an. Mit seinem verletzten Fuß das schwere Zeugs hin und her zu schleppen, war nicht einfach.

"Ja, kein Problem." Jetzt im Hellen konnte er Harry richtig sehen. Er hatte ein hübsches Gesicht.

"Danke schön." Langsam begann Harry zu lächeln. "Wir müssen ein wenig laufen, bis wir an der nächsten Stelle sind."

"Schaffst du das mit deinem Fuß? Du humpelst noch ziemlich."

"Ich hab die letzten Tage auch gut rumgekriegt.", lächelte Harry. "Es tut gar nicht mehr so weh."

Zayn lud sich die Bretter auf die Schulter. "Wie alt bist du, Harry?" Der Lockenkopf sah noch recht jung aus.

"Ich bin neunzehn.", bekannte Harry und hinkte leicht neben Zayn her. "Und du?" Mit Sicherheit war Zayn schon viel älter. Er schätzte ihn auf über zwanzig Jahre.

"22." Zayn grinste.

"Wow." Zweiundzwanzig. Harry nagte sich auf der Unterlippe herum.

"Ach, so alt ist das nicht." Lachte der Leibwächter.

"Du bist drei Jahre älter als ich, da klingt zweiundzwanzig alt." Der Lockenkopf grinste vorsichtig. Er wusste ja nicht, was er sagen konnte, ohne, dass es doof rüberkam.

Zayn grinste und lief langsamer, damit Harry Schritt halten konnte. "Danke nochmal, dass du letztens nach meinem Fuß geschaut hast." Harry trieb es bei der Erinnerung die Röte in die Wangen.

"Ist doch kein Problem," Sagte Zayn freundlich uns stieg über einen Maulwurfshügel.

"Und es tut mir leid, dass ich so überstürzt abgehauen bin."

"Ja, warum eigentlich?" Fragte Zayn interessiert.

"Ähm..". Harry hüstelte verlegen. "Louis hat mir etwas Angst gemacht." Und er war gleich so komisch gewesen mit seinen Sprüchen.

"Louis? Der ist absolut harmlos."

Harry zuckte verlegen mit den Achseln. "Er war so.. Ich weiß auch nicht. Ich hatte das Gefühl, ich störe. Deswegen bin ich gegangen."

"Das tut mir leid." Seufzte Zayn und sah Harry an. "Er ist ein lieber Kerl, manchmal etwas misstrauisch."

"Es ist schon okay. Ich meine, ich wäre als Leibwächter auch misstrauisch." Der Jüngere blieb vor einem weiteren Leck im Zaun stehen.

"Dann machen wir hier mal weiter." Zayn legte die Bretter ab. "Du gibst die Anweisungen."

"Das alte Brett muss weg.", erklärte Harry. "Dann können wir das Neue festmachen."

"Okay, dann müssen wir die Nägel entfernen."

"Das ist ganz einfach." Harry stellte sich vor das Brett und hatte kurz darauf mit der flachen Seite des Hammers alle alten Nägel entfernt. "Wieso bist du eigentlich hier? Musst du nicht bei Liam sein?"

"Er badet, da müssen wir nicht bei ihm bleiben."

"Ah. Das versteh ich." Er humpelte etwas zurück. "Kannst du das Brett hinhalten? Ich mach es fest."

"Sicher." Zayn hielt das Brett gerade. "Zu zweit geht das doch besser."

"Ja... Allein ist es etwas umständlich." Harry stellte sich neben Zayn. "Noch ein bisschen höher, bitte."

"Mhm." Zayn nickte. Die nächsten anderthalb Stunden arbeiteten sie verbissen, lachten zwischendurch und verstanden sich blendend. Später verließen sie die Weide schmutzig, verschwitzt aber hoch zufrieden.

"Danke für deine Hilfe, Zayn." Harry lächelte den Leibwächter breit an, als sie die Werkzeuge verstaut hatten. "Ohne dich hätte ich viel länger gebraucht."

"Kein Problem." Zayn lächelte. Harry war ein richtig sympathischer junger Mann.

"Ich werde mich dann mal um die Pferde kümmern..", sagte der Stallbursche. "Du musst sicher schon zurück."

"Wir sehen uns bestimmt mal wieder, hat mich gefreut, harry."

"Ja, mich auch, Zayn."

Zayn klopfte dem Lockenkopf auf die Schulter und grinste. Dann machte er sich auf den Weg zurück ins Schloss. Süßer Typ.

Irritiert blickte Harry auf seine Schulter, bevor er Zayn hinterher sah. Sehr schön, Zayn gefiel ihm so gut und er konnte dagegen nichts tun.


+++


Die nächsten Tage war Zayn verändert. Weder Louis noch Liam konnten sich erklären, was mit ihm los war. Er hatte einfach ein Dauergrinsen auf dem Gesicht und war über die Maßen gut drauf.

Er und Harry trafen sich immer regelmäßiger auf der Koppel, quatschten und lachten. Sie verstanden sich einfach super.

Von Mal zu Mal verspürte Zayn den Drang, Harry zu küssen, immer mehr. Der Lockenkopf war einfach unglaublich.

Gerade lagen sie zusammen auf einem Heuballen und sahen sich die Wolken an. "Schau mal, Harry." Zayns Kopf lag direkt neben Harry's. "Die Wolke sieht aus wie ein Herz."

Neugierig folgte Harry Zayns Blick und begann zu strahlen. "Sie sieht toll aus."

"So wie du." Rutschte es Zayn heraus.

Überrascht weiteten sich Harrys Augen. Was?!

Oops. Aber jetzt war es ohnehin raus. Der Schwarzhaarige zögerte nicht, sondern nahm Harry's Kopf in beide Hände, bevor er ihn leidenschaftlich küsste.

Ein leises Quietschen war von dem Jüngeren zu hören, bevor seine Augen zu fielen und er den Kuss mehr als unbeholfen erwiderte. Oh Gott, er hatte noch nie jemanden geküsst!

Obwohl Zayn Harry's Schüchternheit bemerkte, hörte er nicht auf. Wenn Harry das nicht wollte, würde er es ihm schon sagen.

Unsicher bewegte Harry seinen Lippen gegen Zayns, sein Kopf schwirrte regelrecht.

Zayn vergrub seine Hände in Harry's Haaren und löste sich von den Lippen des anderen. "Ich glaube, du bist etwas ganz Besonderes."



"Ich kam mir damals so unbeholfen vor.", kicherte Harry und kuschelte sich an seinen Freund. "Er hat Mich aus dem Nichts mit dem Kuss überrascht."

"Weil ich einfach nicht anders konnte, Liebling. Deine Lippen sahen so schön aus, du warst so wunderschön."

Harry küsste den Schwarzhaarige zur Antwort begeistert. "Du bist der Wahnsinn."

"Diese Geschichte habt ihr mir nie erzählt." Liam hatte den dreien verträumt zugehört, wie sie sich immer wieder unterbrochen und alles im Detail erklärt hatten.

"Nun ja, dass wir uns am Osterfeuer kennenlernet haben, wusstest du ja." Zayn grinste breit. "Wir hätten es dir früher erzählt, aber in letzter Zeit hat glaube ich keiner so recht an solche Dinge gedacht."

"Es ist eine sehr schöne Geschichte." Lächelte Liam.

"Das finde ich auch." Harry strahlte Liam breit an.

Zayn drückte seinem Freund einen Kuss auf die Wange und schlang die Arme um ihn. "Jetzt müssen wir Louis noch verkuppeln."

Erwähnter stöhnte leise. "Bitte nicht."

"Nur weil wir auf Männer stehen, können wir dir trotzdem eine tolle Frau finden."

"Ihr wollt doch eh alle drei, dass ich mich in Eleanor verliebe."

Liam und Zayn kicherte. "Wir haben die Hoffnung aufgegeben."

"Oh nein. Gerade jetzt, wo ich bemerkt habe, dass sie vielleicht doch nicht so schlimm ist."

"Ach ja?" Zayn grinste Louis breit an.

"Himmel, nein." Der Kleinere verdrehte die Augen. "Sie kann da hin, wo der Pfeffer wächst."

"Aber du stehst doch auf Selbstbewusstsein."

"Aber nicht auf beleidigende Weiber."

"Du hast Recht, sie war sehr frech."

"Sie kann noch so hübsch sein, ich finde ihr Verhalten unter aller Sau." Louis griff in seine Tasche und kramte Brote für sie hervor.

"Oh, etwas zu Essen. Tolle Idee." Freute sich Zayn.

"Ich weiß noch, wie wir uns kennengelernt haben." Liam griff nach einem der Brote und lachte leise. "Ich war nicht gerade begeistert, weil ihr erst zwei Jahre älter wart als ich."

Louis lachte ebenfalls. "Du hast geguckt wie eine Kuh, wenn es blitzt."

"Ihr saht nicht gerade Angsteinflößend aus.", verteidigte Liam sich kichernd. "Damals wart ihr auch erst achtzehn."

"Das waren Zeiten, was, Zaynie?" Louis kicherte und biss in ein Stück Brot.

"Ich kann mich noch gut daran erinnern, ja."





"Wir werden heute dem Prinzen vorgestellt." Mit großen Augen sah Louis seinen Kumpel Zayn an. Seit einigen Jahren trainierten sie jetzt, um Leibwächter am Königshof zu werden. Jetzt waren sie 18 Jahre alt und würden in den Dienst eintreten.

"Ich weiß." Unruhig zupfte Zayn am Kragen seines Hemdes herum. "Was denkst du, wie er so ist?"

"Ich hoffe keine Diva," murmelte Louis, "Der uns nur rumkommandiert."

"Das hoffe ich auch. Vor allem ist er auch erst sechzehn."

"Also sind wir ungefähr im gleichen Alter. Das kann gut sein und schlecht."

"Warten wir es ab."

"Meine Herren?" Einer der Diener blieb vor den künftigen Leibwächtern stehen. "Die königliche Familie wird Sie nun empfangen."

Die beiden Jungs atmeten tief durch. Louis überprüfte Zayn's Haare, Zayn die seines Freundes. Alles saß.

"Wir sind bereit.", nickte Zayn.

"Wunderbar. Folgen Sie mir." Der ältere Herr Schritt voran durch den breiten Gang.

"Meine Hände zittern." Wisperte Louis.

"Meine auch.", flüsterte Zayn zurück.

"Was ist, wenn er uns nicht mag?"

"Dann... Haben wir wohl Pech."

"Ich hoffe das Beste, Zaynie."

"Es wird schon nicht so schlimm sein."

Jetzt standen die beiden vor einer großen Doppeltür, die zwei Diener vor ihnen aufrissen.

Das Gespräch, welches in dem Moment geführt wurde, verstummte praktisch sofort. Die ganze Königsfamilie drehte ihre Köpfe zur Tür.

"Eure Hoheit, eure Majestät," Der Diener verbeugte sich. "Die neuen Leibwächter des Prinzen." Er drehte sich zu Louis und Zayn. "Verneigt euch vor dem König, seiner Gemahlin, Prinz Liam, den Prinzessinnen Nicola und Ruth."

Eilig kamen Zayn und Louis der Aufforderung nach und knieten sich hin. Ihnen schlug das Herz bis zum Hals.

Der junge Prinz beäugte die jungen Männer kritisch. "Sie sind aber ganz schön jung."

"Aber sehr begabt, Liam." Der König deuteten ihren Gästen, dass sie sich aufrichten konnten. "Stellt euch vor."

Zayn räusperte sich. "Mein Name ist Zayn Malik. Ich bin 18 Jahre alt und zum Leibwächter ausgebildet. Es ist mir eine große Ehre."

Louis' Blick huschte zwischen den Anwesenden hin und her. "Louis Tomlinson, ebenfalls achtzehn und Absolvent der Leibwächter Ausbildung."

"Sie sind gerade zwei Jahre älter als ich, Vater." Meinte Liam. "Hältst du das für gut?"

"Sie sind sehr talentiert, Liam. Wenn sie nicht quantifiziert wären, hätten wir sie nicht ausgewählt."

"Ich bin noch nicht überzeugt."

Louis kniff die Augen leicht zusammen. "Was sollen wir tun, um euch zu überzeugen?", fragte er geradeaus.

"Duelliert euch. Ich möchte eure Fertigkeiten sehen."

Zayn sah nervös zu Louis rüber. Sie hatten noch nie richtig gegeneinander gekämpft.

"Man könnte ihnen Holzschwerter bringen." Schlug eine der Prinzessinnen vor. "Damit sie sich nicht verletzen."

Der König nickte. "Stattet die jungen Männer für einen Kampf aus.", wies er die Diener an. "Wir werden uns um freien ansehen, wie sie kämpfen."

Nervös sahen sich die beiden an, als sie nach draußen geführt wurden. War das jetzt gut oder schlecht?

"Oh Gott. Was, wenn wir Versagen?! Ich kann nicht kämpfen, wenn ich nervös bin!", jammerte Zayn leise.

"Wir versagen nicht, Zayn. Du nicht. Du bist super."

Der Schwarzhaarige sah Louis unsicher an. "Du bist viel besser als ich."

"Glaub ich nicht. Wir führen die einstudierten Nummer vor, die beeindruckend aussehen."

"Die haben wir nie zusammen gemacht, Lou. Ich hab noch nie gegen dich gekämpft!"

"Hey." Lou strich Zayn über den Arm. "Wir schaffen das."

"Sicher?" Wenn nicht, wäre das eine Schande für alle.

"Ja, wir können das."

Zayn atmete einige Male tief ein. "In Ordnung, wenn du das sagst.“ Jemand brachte den beiden jungen Männern Holzschwerter und wies sie an, mit zu kommen.

"Warum sind sie so jung?", fragte Liam alles andere als begeistert. "Ich dachte, ich bekomme Leibwachen mit mehr Erfahrung."

"Jeder muss mal klein anfangen," erklärte Nicola, Liams Schwester mit der er sich am besten verstand. "Und sie sind agil, beweglich, fit."

"Gib ihnen wenigstens eine Chance, Liam.", seufzte der König. "Lass sie sich beweisen."

"Na schön." Brummte der pubertierende Prinz.

Zayn und Louis traten vor die Familie, die Schwerte mit festem Griff in ihren Händen. "Wir wären bereit."

"Sehet und staunet." Murmelte Louis.

"Du musst mir sagen, wenn ich dir wehtue.", flüsterte Zayn und stellte sich seinem Freund gegenüber.

"Mach ich." Dann begannen die beiden sich zu umkreisen.

Mit wachsamen Augen beobachtete Liam die Kämpfer. Er war weniger von der Idee begeistert, von so jungen Menschen beschützt zu werden.

Dann legten die beiden los. Louis hatte beschlossen, an Zayns Reflexe zu appellieren und ihn von sich aus angegriffen, damit dieser sich verteidigte.

Die Augen des Prinzen weiteten sich sichtlich, als Zayn eine galante Drehung machte und Louis gleichzeitig, wie auch immer er das geschafft hatte, das Schwert aus der Hand schlug.

Louis unterdrückte ein breites Grinsen. Zayn schlug sich wirklich gut. Im nächsten Anlauf würde er Zayn ablenken und ihm dann die Beine Wegziehen.

"Sie sind wirklich gut.", meinte Nicola.

In diesem Moment plumpste Zayn zu Boden, und hatte Louis' Schwertspitze an der Nase.

Zayn hob die Augenbrauen an, während er louis' Schwert mit seinem Arm auf die Seite drückte und auf die Füße sprang. "Guter Zug, Lou."

Grinsend nickte Louis gab Zayn mit dem Finger ein Zeichen. Er wusste womit Zayn den Prinzen beeindrucken konnte.

Zayn nickte kaum merklich, bevor seine Hand nach vorne schoss und sich um Louis' Hals schloss. Louis wusste, dass er ihm nicht die Luft abdrücken würde.

Mit aller Kraft stieß seinen Freund nach hinten, dessen Schwert lag schon lange neben ihnen. Er selbst kann landete auf Louis und presste seine Holzklinge gegen dessen Kehle.

Sie drehten beide die Köpfe, als spontaner Applaus aus den Reihen der Königsfamilie aufbrandete.

"Alles gut?" Zayn sah Louis fragend an. Ihm rutschte das Herz fast in die Hose.

"Alles super." Keuchte Louis. "Es gefällt ihnen. "Ich glaube, wir haben den Prinzen überzeugt."

"Tut mir leid, ich wollte dich eigentlich nicht so hart zurück stoßen." Der Schwarzhaarige stand auf und zog Louis auf die Füße.

"Danke. Hat kaum weg getan. Im Training bin ich härter angefasst worden."

"Das stimmt wohl." Sie drehte sich aufgeregt in die Richtung des Prinzen.

Dieser kam von der kleinen Anhöhe herunter, auf der er gestanden hatte. "Ich habe mich offenbar in euch beiden getäuscht. Ihr seid wesentlich bessere Kämpfer, als ich geglaubt hatte. Ich freue mich, wenn ihr meine vereidigten Leibwächter seid, und zu meiner Leibgarde gehört."

Zayn unterdrückte ein begeistertes Quietschen. Oh mein Gott!

"Es ist uns eine Ehe," Louis machte einen Kniefall. "Wir werde euch mit unserem Leben beschützen, mein Prinz."





"Es war ganz schön beeindruckend, was ihr da gezeigt habt." Liam grinste breit.

"Danke," Zayn grinste. "Ich war so unglaublich nervös - Lou hätte mich sogar gewinnen lassen."

"Du bist genau so gut wie ich, Zee. Ich hätte dich gar nicht gewinnen lassen müssen."

"Hast du ja auch nicht. Und es hat mir dann auch total Spaß gemacht." Zärtlich kraulte Zayn den Nacken seines Freundes, der wieder auf seinem Bauch lag.

Harry schnurrte angetan. "Ich will euch unbedingt mal zusehen.", seufzte er.

"Gern, aber gerade bin ich vieeeel zu faul." grinste Louis.

"Mhm. Hast du etwas geplant, wenn Niall kommt, Liam?" Der Lockenkopf schielte zu dem Prinzen rüber.

"Noch nicht wirklich. Ich will ihn küssen." Summte Liam.

"Klingt nach einem Plan." Harry lächelte breit.

"Er hat ganz weiche Lippen."

"Und er riecht so gut.", fügte Louis schwärmerisch hinzu und gackerte vor sich hin, als Liam ihn gegen den Oberarm boxte.

"Wenn du eines Tages mal verliebt bist, ärger ich dich auch damit."

"Ich werde nicht so schwärmerisch.", behauptete Louis.

"Ich werde dich dann daran erinnern."

"Lass ihn schwärmen.", grinste Zayn. "Li hat es mehr als verdient."

"Danke, Zayn." Der Prinz lachte und schaute sich kurz um, ob alle ihre Pferde noch da waren.

"Sie sind ganz brav.", lächelte Harry. "Das lange Reiten war für sie anstrengend."

"Verständlich. Aber schaut wie wohlig sie sich im Gras wälzen."

"Sie spüren genau, dass es uns gut geht. Dann fühlen sie sich auch wohl."

"Früher konnte ich nicht so viel damit anfangen," murmelte Zayn und beugte sich zu Harry. "Mittlerweile stehe ich aber total aufs reiten."

"Und ich erst." Harry grinste anzüglich.

"Leute!" Louis sah die beiden gespielt entsetzt an. "Also wirklich."

"Was denn?", kicherte Harry. "Li hält das schon aus."

Der Prinz starrte auf seine Finger. "So wie Lou reagiert hat, war es etwas schmutziges... aber was es heißt, weiß ich nicht." Er war eben im Elfenbeinturm erzogen worden.

"Das ist, wenn du auf seinem Partner sitzt, während ihr miteinander schlaft.", erzählte Zayn lächelnd. "Du bewegst dich ein bisschen wie beim reiten."

"Oh." Jetzt wurde Liam noch dunkler im Gesicht.

"Es ist unheimlich toll. Du kannst ihm die ganze Zeit über ins Gesicht schauen.", Harry küsste Zayn auf die Wange.

"Okay, der Prinz ist jetzt traumatisiert genug." Grinste Louis.

Liam lächelte verlegen, konnte aber nicht verhindern, dass seine Gedanken anfingen, zu wandern. Würde er wohl ... 'Oben' sein, oder Niall? Oh Gott. Die Vorstellung, wie es aussehen würde, wenn der Ire /auf ihm/...

"Woran denkst du?" Grinste Louis.

"An etwas, was dich nichts angeht.", kam es mit tiefrotem Gesicht von dem Prinzen.

"Oooooh." Auch die anderen Beiden grinsten.

"Ihr seid so schlimm." Liam hielt sich die Hände vors Gesicht.

Zayn drückte Harry einen Kuss auf die Lippen. "Bestimmt ging es um Niall."

"Es geht immer um Niall.", murmelte Liam. "Es ging eigentlich die ganze Zeit schon um ihn, ich habe es nur etwas spät bemerkt."

"Er ist ein lieber Kerl," erklärte Zayn seinem Freund. "Ich denke, dass du ihn mögen wirst."

"Das hoffe ich doch." Der Lockenkopf lächelte.

Liam sah in den Himmel hinauf und seufzte. "Ich hoffe wir schaffen es noch nach Hause, bevor es anfängt zu Gewittern." Am Horizont zogen dicke, dunkle Wolken auf.

"Ich finde es faszinierend, wie das Wetter umschlägt. Vor zehn Minuten war noch strahlender Sonnenschein."

"Ist am Meer bestimmt noch ein bisschen extremer." Harry richtete sich auf. "Wow, Lyra wird unruhig. Sie ist so wahnsinnig klug."

"Hm. Wir sollten langsam zurück." Liam sprang auf die Beine.

Zayn gab Harry noch einen langen, innigen Kuss. "Das war so schön," flüsterte er. "Das du mit dabei warst."

Seufzend schmiegte sich Harry an seinen Freund, während er den Kuss genau so leidenschaftlich erwiderte. "Ich fand es auch unheimlich schön."

"Ich hoffe, dass wir noch oft solche Tage erleben."

"Ich auch, Zaynie."

"Jungs? Ich unterbreche das ungern, aber wir sollten gehen." Liam und Louis hatten schob längst ihre Pferde gerichtet.

Die beiden standen gehorsam auf und schwangen sich auf den Rücken ihrer Rösser. "Hoffentlich gibt das keinen Sturm."

"Ich hoffe es auch. Ich will nicht, dass die Zäune schon wieder zerstört werden.", murrte Harry.

"Dann werden wir sie reparieren." Rief Zayn und gab seinem Pferd die Fersen.

Der Lockenkopf kicherte und ritt voran. "Natürlich, nur, weil du es bist."

Wie der Wind ritt Liam voran durch den Wald. Er war schon lange nicht mehr so tiefen entspannt gewesen.

Es erstaunte ihn immer wieder, wie schnell sich die Laune von Menschen ändern konnte. Heute Morgen war er noch unheimlich gut drauf gewesen, da er bei Niall war, dann kam er nachhause und seine Laune dann sofort in den Keller und jetzt war er hier und es ging ihm wieder blenden. Manchmal verstand er sich selbst nicht.

Aber vielleicht war es so, wenn man verliebt war? Dass allein der Gedanke an die Person des Herzens die Stimmung Meilenweit in den Himmel heben konnte.

Möglicherweise waren es aber auch einfach nur seine Mutter und Ruth, die ihm noch zu Weißglut bringen würden. Immer ihre affektierte Art, und dass sie ihm alles vorschrieben wollten!

Da war es doch kein Wunder, dass er mies drauf war. Er wollte gar nicht wissen, was passieren würden, wenn heraus käme, dass er in Niall verliebt war.

Oh Gott, die Hölle auf Erden würde losbrechen. Er musste Niall unbedingt schützen. Auf keinen Fall wollte er, dass den Iren etwas passierte. Es war schlimm genug, dass er ihn in so einen Schlamassel mit reingezogen hatte, da musste er nicht auch noch Ärger bekommen.

Als Liam auf einer Lichtung ankam und sich umguckte, merkte er, dass die anderen nicht hinter ihm waren. Entweder war er schneller geritten - oder jemand war falsch abgebogen. Irritiert runzelte er die Stirn. Wo waren die denn?

Wenige Minuten später kamen die Drei aus dem Wald geprescht. "Liam! Warum bist du so schnell unterwegs?" rief Louis. "Jetzt warte doch auf uns!"

"Verzeihung. Ich habe nicht bemerkt, dass wir so schnell geworden sind." Liam grinste schief. "Ich war in Gedanken."

"Offensichtlich," bemerkte Louis tadelnd. "Dein armes Pferd."

"Oh." Mlt großen Augen lehnte sich Liam nach vorne. "Entschuldigung, süße." Beruhigend rieb er ihr über den Hals. Willow schnaubte leise und stellte die Ohren auf. "Sollen wir eine kleine Pause machen, Maus?" Der Prinz seufzte leise und lehnte seinen Kopf gegen Willows Hals.

Das Pferd dackelte gemächlich etwas über die Wiese bis es ein Rinnsal aus dem Berg erreicht hatte.

"So ist es gut, trink ruhig." Liam warf einen Blick zu Louis und den Rest, die neben ihnen ankamen. "Ich habe darüber nachgedacht, wie es mit Niall weitergehen soll," murmelte Liam. "Ich muss ihn beschützen. Wenn Ruth etwas mitbekommt, würde sie ihn ausliefern."

"Sie wird es nicht herausbekommen.", versprach Louis. "Wir werde alles tun, damit das nicht passiert."

"Ich will ihn einfach nur schützen. Wenn jemand herausfindet, dass ich einfach diese Neigung habe, wäre das lange nicht so schlimm wie, wenn ihm etwas dadurch passiert."

"Ruth ist fürchterlich," bestätigte Louis. "Sie darf es nicht wissen."

Liam nickte schwach. "Gehen wir nach Hause, ich bin müde."

"Bis wir am Schloss ankommen kannst du ja fast schon wieder ins Bett." Lachte Harry. "Ich muss noch arbeiten."

"Wenn Zayn Lust hat, kann er dir gern noch behilflich sein. Louis und ich werden es auch alleine auf mein Zimmer schaffen."

"Klar, wenn es Sturm gibt hole ich mit euch die Pferde rein und wir schauen nach den Zäunen." Zayn mochte körperliche Arbeit.

Harry strahlte breit. "Das wäre super."

Sie ritten wieder recht zügig, aber nicht mehr so gehetzt wie am Anfang. Wenn Liam etwas passierte, würden sich Louis und Zayn das nie verzeihen.

Liam schüttelte seinen nassen Haare, als sie in dem Stall angekommen waren und sprang von Willows Rücken. "Immerhin haben wir das Schlimmste nicht abbekommen." Er sah durch die geöffnete Tür nach draußen in den strömenden Regen.

Die anderen führten die feuchten Pferde in den Stall und Harry schüttelte sich. "Eklig wird das." Stellte er fest. "So, jetzt wird abgesattelt, gestriegelt und gefüttert. Nach dem Tag haben wir das aber wirklich alle verdient."

Liam lächelte seine Freunde an. "Danke. Das war wirklich angenehm heute."

"Es hat Spaß gemacht," Lächelte Harry und küsste Lyra auf die zarte Nase. "Ich verbringe gern Zeit mit euch allen."

"Du bist herzlich willkommen, jedes Mal mit zu kommen." Der Prinz lehnte sich an Willow.

Zayn strahlte und wäre Liam gerne um den Hals gefallen. Er half Harry die Pferde abzusatteln und verabschiedete sich auch von Louis.

"Bis morgen früh, Zayn." Liam klopfte seiner Leibwache auf die Schulter.

"Gute Nacht Liam - und danke." Flüsterte er. Es kam ihm noch immer wie ein unglaublich großzügiges Geschenk vor, dass er mit Harry zusammen sein konnte.

"Nicht dafür. Passt auf euch auf."


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Kapitel einunddreißig



Kapitel einunddreißig



"Dann zeigt mal her, die Damen." Nicola saß erwartungsvoll auf einem kleinen, gepolsterten Stuhl und sah Liams Herzensdamen erwartungsvoll an. "Was möchtet ihr bei dem Ball anziehen?“

Matilde war die erste, die hinter dem Vorhang herauskam, ein zartes, blaues Kleid am Körper, das ihre schmale Figur umwehte.

"Meine Mutter hat es gemacht.", lächelte sie und drehte sich einmal im Kreis.

"Es ist wunderschön." staunte die junge Prinzessin.

"Nicht wahr? Ich habe es schon ziemlich lange und sie war der Meinung, dass es für den Ball perfekt wäre."

"Es ist bezaubernd," Lächelte Ruth, die neben ihrer Schwester saß.

"Danke schön." Matilde strahlte breit.

"So, was habt ihr noch zu bitten, Mädchen? Ist jemand Pretty in Pink?"

"Ich!" Grace grinste breit und wedelte mit ihrem Kleid im Arm.

"Na dann zieh es an," Lachte Sophia.

Die Irin kicherte leise und verschwand hinter dem Vorhang um sich umzuziehen.

"Sie wird Traumhaft aussehen."

Nicola lächelte leicht. "Das werden sie alle."

"Mhm." Ruth runzelte die Stirn. Ob man aus Sophia tatsächlich eine Lady machen konnte?

"Bereit?" Grace stand aufgeregt hinter dem Vorhang und richtete ihr Kleid ein weiteres Mal.

"Jaaaa, wir wollen dich sehen!" Jubelte Matilde.

Lachend kam die junge Frau hinter dem Vorhang hervor und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Ta-da."

"Wahnsinn." Staunte Nicola. "Du bist so unglaublich hübsch." Sie stand auf. "Dreh dich mal."

Sophia betrachtete die Mädchen mit einem undefinierbaren Blick. Ob sie in ihrem Kleid auch so elegant aussehen wird?

"Welche Farbe hat dein Kleid?" Inès beugte sich zu der Spanierin nach vorne. "Meins ist Cremé-Farben. Ich muss ja aufpassen, was ich zu meinem Haaren kombiniere."

"Grün. Ein ziemlich helles." Sophia seufzte leise. "Es passt zu meiner braunen Haut, weißt du? Das ist eigentlich das Einzige Kleid, welches ich anziehe."

"Ich bin sicher, es steht dir gut." Strahlte Inès.

"Danke, Inès. Deins sieht bestimmt fabelhaft aus, du bist so schon unheimlich hübsch."

"Oh, du bist so lieb." Die Französin drückte Sophia leicht an sich.

"Sophia? Willst du uns deine als nächste zeigen?" Nicola sah die Spanierin lächelnd an.

"Gern." Sophia setzte ein breites Lachen auf. Solche Modenschauen waren nicht so ihre Welt.

"Wunderbar." Liams Schwester erhob sich aufgeregt.

Nervös trat Sophia hinter den Vorhang, während Ruth die Lippen zusammen kniff. Das konnte ja etwas werden.

Die restlichen Mädchen sammelten sich neugierig neben Nicola und Ruth. Sophia war eine Schönheit, das ließ sich nicht leugnen.

Seufzend stieg Sophia in ihr Kleid und versuchte es selber zu schließen. Sie war recht stolz auf ihre kurvige Figur und ihre Hautfarbe.

"Inès? Kannst du mir kurz helfen?", fragte sie leise und lugte um die Ecke. "Du müsstest mir die Knöpfe zumachen."

"Natürlich." Sie sprang sofort auf und machte große Augen. "Gott, bist du schön."

"Oh, danke schön." Sophia bekam rote Wangen.

Inès schloss Sophia das Kleid. "Bestimmt wählt Liam dich aus."

"Mhm.", machte Sophia leise und strich ihr Kleid glatt. Könnte sie mit Inès über alles reden?

"Ich bin noch zu jung für eine Ehe. Ich werde es erstmal mit einer Beziehung versuchen."

"Das ist mit Sicherheit ein guter Anfang." Die Ältere lächelte schief.

"Hattest du schon mal einen Freund?" Inès zog die Corsage enger.

"Nein." Sophia atmete tief ein.

Ines lächelte. „Mach dir keinen Kopf.“

"Was dauert denn da so lange?" Rief Nicola. "Hat dich das Kleid gefressen?"

Sophia grinste leicht. "Nein, wir kommen."

Ein begeistertes Raunen ging durch die Mädchen, als sich Sophia schüchtern hinter dem Vorhang hervorwagte und sich einmal im Kreis drehte.

"Wow." Nicola musterte die junge Frau mit großen Augen. "Verdammt, du siehst unglaublich aus."

"Danke," flüsterte Sophia. "Ich trage so etwas nicht oft."

"So gehört es sich aber.", kam es mit scharfer Stimme von Ruth. "Man sollte als Frau Kleider tragen."

Alle drehten überrascht die Köpfe wegen dem scharfen Ton. "Man kann auch als Frau Hosen tragen.", verteidigte Sophia sich.

"Ruth." Nicola funkelte ihre Schwester an. "Sophia darf tragen, was sie möchte. Wie jeder andere auch."

"Nicht als Prinzessin und wenn man vorhat einen Prinzen zu heiraten."

Die Ältere biss die Zähne zusammen. "Du hast schrecklichen Ansichten, genau so wie unsere Mutter."

"Mutter ist eine sehr kluge Frau und wir wollen nur das Beste!"

"Ihr seid der Ansicht, dass Frauen keinen eigenen Willen haben dürfen. Das ist Alles."

"Warum sollten wir den haben? Wir sollen Kinder gebären und schön aussehen. Mehr müssen wir weder tun noch können."

Nicola verdrehte genervt die Augen. "Weißt du was? vergiss es. Mit dir kann man darüber nicht reden.""

"Du hast Glück, dass du Hübsch bist, Ruth." platzte es Sophia heraus.

Alle Anwesenden zogen scharf die Luft ein. "Soph." Inès legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Ich muss mir das nicht gefallen lassen.", erwiderte diese. "Sie kann ihre eigene Meinung haben, aber das heißt nicht, dass sie deswegen so mit mir umzugehen hat. Ich respektiere dich, dann kann ich das Selbe auch von dir erwarten. Nur, weil du eine Prinzessin bist und zu allem Ja und Amen sagst, heißt es nicht, dass jeder so sein muss, Ruth."

Vor Wut zitternd sprang die Blonde auf. "Was erlaubst du dir! Vor dir muss niemand Respekt haben, du unweibliches, verzogenes Ding! Ich hoffe Liam erkennt bald was du bist und schickt dich nach hause."

Wütend schlug Sophia Ruth's Hand weg, welche wild vor ihren Gesicht herum wedelte. "Sag ihm das, wenn er verkündet, dass er mich hierbehalten wird.", zischte sie aufgebracht.

"Das wird er nicht! Dafür werde ich sorgen!" Schnappte Ruth.

"Ach ja? Dann viel Erfolg dabei. Liam wird so ziemlich alles tun, außer auf dich zu hören."

"Und eine wie dich heiratet er sicher nicht. Mein Bruder hat Geschmack."

Verletzt trat Sophia einen Schritt zurück. Das hatte gesessen. "Wenn ihr mich entschuldigt." Sie griff nach ihren Klamotten und drehte sich um. "So etwas muss ich mir nicht bieten lassen." Mit diesen Worten und einem leichten Zittern in der Stimme stampfte sie aus dem Raum.

"Ruth, du bist unmöglich," zischte Nicola, und rannte Sophia hinterher.

"Ich will meine Ruhe.", Sophia unterdrückte ein Schniefen. Sie hatte keine Ahnung, wer hinter ihr war. Sie konnte nur hören, wie ihr jemand hinterher kam.

"Hey, Sophia." Nicola versuchte das Mädchen einzuholen. "Hör nicht auf Ruth, sie ist doof wie Stroh."

"Du solltest nicht so rennen mit deinem Baby.", murmelte Sophia und verlangsamte ihre Schritte.

"Komm mal her." Nicola breitete die Arme aus. "Hey..." Sie zog Sophia an sich.

Sophia zog die Nase hoch und vergrub ihr Gesicht an Nicola's Hals. "Es tut weh, so etwas immer gesagt zu bekommen."

"Du bist weiblich, Sophia. Du bist eine unglaublich starke, kluge Frau. Es tut mir so leid, dass die Leute dich nicht verstehen."

"Ich benehme mich nicht wie eine 'vorbildliche Frau' das tun sollte. Das weiß ich selbst.", schniefte die junge Frau traurig.

"Ich finde es super, wie du bist. Wir alle tun das. Nur Ruth und die Königin nicht. Aber Rest von uns bewundert dich für deine Haltung und dein Auftreten - ganz im ernst."

Sophia rieb sich umständlich über die Augen. "Ich weiß über Liam Bescheid."

"Du...oh." Nicola zog die Augenbrauen hoch. "Was genau meinst du?"

"Über die /Sache/.", nuschelte die Andere. Sie war sich ziemlich sicher, dass Nicola davon wusste.

"/Oh/," Nicola sah Sophia prüfend an. "Und.. was denkst du darüber?"

Sophia atmete tief ein. "Ich finde es schön. Also, dass er jemanden hat. Er wirkt glücklich, wenn er darüber spricht."

Jetzt musste auch die etwas Ältere Lächeln. "Ich habe Liam noch nie so glücklich erlebt."

"Ich glaube, er denkt, dass ich es nicht gut finden könnte. Er hat seit gestern kein Wort mehr mit mir geredet." Sophia senkte den Blick.

"Oh. Wahrscheinlich ist es ihm immer noch etwas unangenehm oder peinlich. Oder er befürchtet, dass du etwas weiter erzählen könntest - was ich nicht glaube."

"Das würde ich nicht. Ich bin kein Unmensch."

"Ich weiß." Nicola legte einen Arm um Sophia. "Was hältst du davon, wenn wir uns frischen Kuchen holen und uns mal ein bisschen unterhalten? Nicht auf dem Flur meine ich."

Sophia seufzte leise. "Ich will mich erst umziehen."

"Dann tu das. Obwohl du tatsächlich wunderschön aussiehst - Hosen stehen dir besser. Das bist mehr du."

"Danke, Nicola." Sophia lächelte leicht. "Ich ... Treffen wir uns draußen?"

"Ich warte dort auf dich." Nickte die Angesprochene.

"Ich bin gleich bei dir." Sophia knüllte ihre Klamotten vor ihrer Brust zusammen und eilte in ihr Zimmer. Es musste niemand sehen, dass sie geweint hatte.

Tief in Gedanken machte sich Nicola auf den Weg in den Rosengarten. Wow... sie wusste es.

"Ich finde es nicht in Ordnung, wie du mit Sophia umgehst." Inès hatte sich vor Ruth aufgebaut und stieß ihr mit dem Zeigefinger gegen die Brust. "So behandelt man Menschen, die man nicht kennt, nicht."

"Ich finde es einfach nicht richtig wie sie sich verhält," Brummte Ruth stur. "Sie ist so.. burschikos."

"Was ist an so etwas bitte schlimm? Sophia ist eine ganz tolle Frau. Im Gegensatz zu dir, hat sie Manieren."

"Ich habe keine Manieren? Was erlaubst du dir!"

"Wenn man welche hat, spricht man nicht so mit Menschen!“

"Es ist mir egal, was du von mir hältst."

"Ich frage mich wirklich, wie es dein Mann mit dir aushält." Ines schüttelte den Kopf. "Ich geh einen Tee trinken, möchte jemand mitkommen?" Sie sah die anderen Mädchen fragend an.

"Gern." Matilde stand auf. "Setzen wir uns doch in mein Zimmer oder die Bibliothek."

"Das klingt gut, kommt ihr auch mit?"

Elena und Grace nickten zustimmend. „Freilich."

Und so ließen die jungen Frauen Ruth einfach in ihrer Wut stehen und machten sich auf den Weg nach draußen, Was für ein Biest.


+++


"Ich kann das nicht." Panisch stand Niall vor ihrem großen Spiegel in der Schneiderei und zupfte zum gefühlten hundertsten Mal an seinen Haaren herum. "Wir werde die Königin kennenlernen, Josh. Was, wenn ich ihn Ohnmacht falle?! Oder irgendetwas doofes sage und-"

"Niall." Unterbrach ihn Josh und schüttelte den Kopf. "Jetzt nimm die Finger aus deinen Haaren und entspann dich. Bis wir da oben sind, hat der Wind sie ohnehin verwuschelt."

Bedröppelt sah Niall auf joshs Hand, sie sich um sein Handgelenke geschlossen hatte "Ja, aber-"

"Nichts aber." Josh grinste. "Wir machen jetzt den laden zu und dann besuchen wir deinen Freund. Auf den du dich schon die ganze Woche freust."

Der Ire bekam rote Wangen. "Ich kann es kaum abwarten.", gab er zu.

"Und er es sicher auch nicht." Nickte Josh. "Kommt. Ich habe Eine Tasche mit unserem Mittagessen gepackt."

Niall atmete tief ein und warf noch einmal einen Blick in den Spiegel. "Kann ich auch wirklich so gehen?"

"Ja, Niall du siehst super aus. Und selbst wenn nicht - Liam küsst dich trotzdem."

"Das hoffe ich.", der Schneider lächelte begeistert bei dem Gedanken.

"Oh, und sei nicht enttäuscht, wenn er dir nicht direkt um den Hals fällt, ja? Ich schätze, dass Leute um ihn herum sein werden, die diese Reaktion als unüblich empfinden würden.

"Ich hab mir deswegen keine Hoffnungen gemacht.", nickte Niall. "So etwas erwarte ich auch nicht." Er schnappte sich seinen selbst geschneiderten Rucksack und schulterte ihn. "In Ordnung, wir können."

"Alles klar." Josh verließ hinter Niall den Laden und schloss die Tür ab. Er lächelte, als er eine Gruppe junger Arbeiter sah, die einen Wagen voller Lebensmittel durch die kleine Stadt rollten. Der Prinz hielt offenbar sein Versprechen, sich um die Menschen hier zu kümmern.

"Wir werden so lange brauchen." Niall blickte zu dem hohen Berg, der noch einige hundert Meter entfernt war.

"Ja, das stimmt. Aber von der Pferdehaltung sind wir finanziell noch weit entfernt."

"Leider. Wenigstens haben wir für die Einkäufe den Esel." Sie staksten durch den Matsch der Straßen. Es hatte unheimlich viel geregnet in den letzten Tagen.

"Das ist echt widerlich. Wir werden aussehen wie die Schweine," stöhnte Josh.

"Vielleicht wird es auf dem Weg zum Schloss besser. Der ist mlt Sicherheit gepflastert."

Ja, da trampeln wir den Dreck ab." Josh atmete tief durch und sah den Berg hinauf. "Packen wir's."

Sie wanderten mehr als drei Stunden, es regnete, dann schien  die Sonne, dann begann es wieder zu regnen. Inzwischen sahen die Beiden aus, als wären sie einmal durch den Fluss in der Nähe geschwommen.

"Ich hasse es.", fauchte Niall gestresst und schüttelte seine Haare aus. "Diese Wetter geht mir sowas von auf den Keks."

"Nicht nur dir." Genervt zerschlug Josh eine Stechmücke. "Schau mich mal an, ich sehe aus wie ein totales Schwein."

"Wir sollten einfach wieder umdrehen. So können wir nicht am Schloss auftischen." Niall sah an sich herunter.

"Dafür bin ich jetzt nicht drei Stunden durch den Schlamm gestiefelt," maulte Josh.

"Ich will /so/ nicht dem Königspaar gegenüber treten, Josh. Das können wir nicht machen."

"Und wenn wir eine Stelle finden, wo wir uns saubermachen können?

"Wir haben keine Wechselklamotten mit, oder?" Niall sah zu den Bach, der einige Meter neben ihnen entlang floss. Daran hatte keiner von beiden gedacht.

"Nein, aber wenn wir Glück haben, trocknen wir wieder. Durchgeweicht sind wir schon, schlimmer kann es nicht werden."

Seufzend sah Niall in den Himmel. "Bitte lass das Wetter heben. Es hat genug geregnet."

"Ich würde sagen... wir gehen mir Klamotten rein?" Schlug Josh vor.

"Meinetwegen. Mich muss heute niemand nackt sehen." Träge wanderten sie durch das hohe Gras.

"Außer Liam." Josh wackelte mit den Augenbrauen.

Niall wurde tiefrot. "So schnell wir das nicht passieren."

"Awww, ist er schüchtern?"

"Unter anderem. Aber ich will es auch noch nicht.", murmelte Niall. "Er hat keinerlei Erfahrungen."

""Dann nehmt euch die Zeit." Josh zog seine Schuhe aus und wusch sie im Flusslauf.

Niall tat es Josh gleich. "Das haben wir vor. Ich will ihn nicht verschrecken."

Josh schüttelte das Wasser aus seinen Schuhen und stellte sie in die Sonne. "Das Wasser ist eklig kalt, aber da müssen wir jetzt durch."

"Sollen wir einfach noch ein wenig hier in der Sonne bleiben? So spät es noch noch nicht." Und das Schloss sah man auch schon von weitem.

"Ja, legen wir uns einfach auf die Wiese zum Trocknen."

Niall seufzte leise und rubbelte an seinen Hosen Beinen, um den Matsch auszuwaschen. "Wenn ich das gewusst hätte.", murrte er vor sich hin.

"Dann wärst du auch nicht daheim geblieben."

Niall grinste schief. "Ich weiß. Aber ich hätte andere Klamotten eingepackt."

Lachend wusch Josh sich den Dreck aus dem Gesicht und schüttelte sich wie ein Hund. Er fühlte sich schon etwas besser, auch wenn die nasse Kleidung am Körper widerlich war.

"Wenn es jetzt so lange warm bleibt, ist es gut. Dann sind wir einigermaßen getrocknet, bis wir am Schloss sind." Niall ließ sich in das Gras zurück fallen.

"Mhm." Machte Josh zustimmend und schloss die Augen.

"Denkst du, Zayn und Louis wissen von ihm und mir?" Der Ire drehte seinen Kopf zu Josh.

"Ich glaube schon. Die Drei scheinen sehr gute Freunde zu sein."

Niall nagte sich auf der Unterlippe herum. Sie würden ihm bestimmt eine Standpauke halten. Die Beiden konnten ganz schön Angsteinflößend sein...

"Worüber machst du dir Gedanken, Niall?" fragte Josh leise.

"Über alles.", bekannte der Ire mit einem tiefen Seufzer. "Ich hab Angst, weißt du? Das Alles kommt mir noch so unrealistisch."

"Mhm... Ja, es ist fast nicht zu glauben."

"Es ist nicht zu glauben. Ich ... Ich weiß nicht, was ich von alldem halten soll."

"Glaubst du... Liam meint es nicht ernst?" flüsterte Josh. "So kam es mir nicht vor."

"Doch, das glaube ich schon. Ich denke wirklich, dass er sich in mich verliebt hat. Ich habe ja bemerkt, wie schwer es ihm gefallen ist, das zu sagen."

"Ich hoffe, das klappt alles."

"Ich glaube, ich stelle mir das einfacher vor, als es ist.", flüsterte Niall bedrückt.

"Du bist eben verliebt."

"Ja... Ziemlich." Niall setzte sich auf und sah auf den schmalen Bach vor sich.

"Und das ist auch gut so."

Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und sahen dem Wasser beim fließen zu. "Sollen wir weiter?"

"Ja, sonst kommen wir am Ende wieder in Regen - das will ich nicht riskieren."

Niall richtete sich stöhnend auf. "Ich werd alt.", jammerte er und bog den Rücken durch.

"Quatsch, du bewegst dich nur zu wenig."

"Ich komm ja zu nichts anderem mehr, als zu arbeiten."

"Dann tut es dir bestimmt gut, dich mal mit Liam abzulenken."

"Ich hoffe es. Du kannst ja sonst wohin verschwinden, damit ich meine Ruhe mlt ihm habe." Niall zwinkerte, während er seinen Rucksack schulterte.

Josh lachte und sprang auf die Füße. "Ich lass mir das Schloss zeigen."

"Gute Idee. Dann mal los. Eine Stunde sind wir sicherlich noch unterwegs."

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Kapitel zweiunddreißig



Kapitel zweiunddreißig


"Wow." Josh blieb stehen und starrte beeindruckt nach vorne. Vor ihnen erhob sich mächtig und gewaltig das steinerne Schloss.

Niall sah sich mit Teller großen Augen um. "Wahnsinn. Das ist ja Riesengroß."

"Und jetzt müssen wir jemanden finden, der uns da reinlässt."

"Da vorne stehen Wachen. Ich hoffe, sie machen uns keine Schwierigkeiten."

Josh sah er Niall an und dann an sich selbst herunter. "Naja... Wir haben schon mal besser ausgesehen."

"Wir sehen aus wie Obdachlose." Faste Niall zusammen.

"Also soo schlimm ist es nun auch wieder-" Josh unterbrach sich selbst, als zwei Wachmänner auf sie zusammen, ihre Hände lagen schon an den Griffen ihrer Schwerter. "Oh Gott."

"Tut uns sehr leid, aber hier ist ihr Weg zu Ende." Sagte die Bärtigste der Wachen.

Niall schluckte leicht. Vor Zayn und Louis hatte er jetzt nicht gerade Angst, aber vor denen? Die schauten schon so grimmig!

"Wir sind die Schneider des Prinzen.", bekannte er nervös. "Er erwartet uns heute."

"Davon wissen wir nichts." Brummte die zweite Wache.

Der Ire runzelte verwirrt die Stirn. "Aber-"

"Kurt, Steven, darf ich mal?" Jemand schob sich zwischen den Wachmännern hindurch und grinste. "Josh, Niall!" Zayn grinste die beiden an. "Wie schön, dass ihr da seid."

Die Wachmänner tauschten einige Blicke aus. "Warum wissen wir hiervon nichts, Malik? Wir können für keine Sicherheit garantieren, wenn wir nicht wissen, dass jemand zu Besuch kommt."

"Oh, tut mir leid. Louis und ich sind davon ausgegangen, dass wir uns um die beiden Schneider kümmern, weil wir direkt für Liam verantwortlich sind."

Der Größte der Beiden verdrehte die Augen. "Also sind sie sicher? Keine Waffen oder Anschläge, mit denen wir rechnen müssen?"

"Absolut nicht." Bekräftigte Zayn. "Die beiden sind absolut vertrauenswürdig und harmlos." Hoffentlich, sonst wäre das ziemlich schlecht.

Niall und Josh nickten eifrig. "Außer ein paar Nadeln und Maßbändern haben wir nichts dabei."

"Darauf werde ich achten." Sagte Zayn schnell.

"Und Liam war schon oft genug bei uns. Wenn wir wollten, hätten wir schon länger was tun können.", bemerkte Josh.

"Richtig. Dürfen wir jetzt bitte?" Zayn sah die Wachen an.

"Komm, lass sie durch." Der jüngste Leibwächter stupste den Bärtigen an. "Zayn sagt, dass sie in Ordnung sind, ihm können wir trauen."

"Mh,." Der Andere brummte und trat zur Seite.

"Danke schön." Niall sah den Kerl mit zusammen gekniffenen Augen an, als er an ihm vorbei gingen. Sie sahen ja wohl noch Vertrauenswürdig aus!

Zayn führte die beiden zunächst schweigend näher auf die Burg zu, drehte sich dann um. "Was ist euch denn passiert, Jungs?"

Der Ire verdrehte genervt die Augen. "Entschuldigung, dass es geregnet hat und wir nicht fliegen können."

"Hey, ich habe euch nichts getan, mein Lieber."

Josh legte Niall eine Hand auf die Schulter. "Seine Nerven liegen heute etwas blank.", erklärte er. "Wir sind drei mal in den strömenden Regen gekommen, die Wachen total unfreundlich und er lernt Liams Eltern kennen."

"Ja, ich verstehe, dass dich das alles etwas mitnimmt." Sagte Zayn etwas versöhnlicher. Er beäugte Niall neugierig. "Also... du und Liam, mh?"

Sofort kämpfte sich eine starke Röte über Nialls Hals bis hoch zu seinem Gesicht, während er auf voller Linie versagte, nicht zu strahlen, wie ein Honigkuchenpferd. "Sieht wohl ganz danach aus.."

"Mach dich darauf gefasst, dass Louis versuchen wird, dir einen Vortrag darüber zu halten, Liam nicht weh zu tun und so weiter. Aber ich denke, du weißt, dass wir auf ihn aufpassen."

"Ich habe versucht, mich mental darauf vorzubereiten.", gab der Junge Schneider zu. "Nicola wird wohl noch schlimmer."

"Da könntest du sogar recht haben." Zayn strich dich durch die Haare und seufzte. "Wollt ihr kurz mitkommen und euch nochmal ein bisschen zurecht machen? Die Haare kämmen zum Beispiel?"

Niall und Josh sahen sich einen Moment lang an. "Ja. Das wäre von Nützen."

"Schön, dann folgt mir." Zayn schlug die Richtung der Ställe ein. Dort konnten die beiden sich noch einmal frisch machen, bevor sie vor die königliche Familie traten.

"Wir hatte nichts, was uns vor dem Regen hätte schützen können.", murmelte Niall. "Als wir losgegangen sind, haben wir noch vorzeigbar ausgesehen."

"Das glaube ich euch. Und das mit dem Regen ist ja nicht eure Schuld.“

Josh lächelte schief. "Vielleicht bleibt es ja jetzt mal trocken."

"Das wäre schön. Obwohl ich denke, dass es der Umgebung gut tun würde, mal kräftig nass zu werden." Meinte Zayn. "Es ist sehr trocken."

"Das stimmt wohl."

Niall sah sich neugierig auf dem Gelände um. Vor ihnen baute sich ein großer Stall auf, Heuballen befanden sich verteilt auf der Koppel und einige Pferde lagen entspannt im Gras.

"Hier arbeiten und wohnen unter anderem Liams Reitlehrerin und die Stallburschen," erklärte Zayn und wies auf das Stallgebäude. "Könnt ihr auch reiten?"

Josh nickte eifrig. "Ich hab es gelernt, als ich kleiner war. Bekannte von uns hatten Pferde."

"Ich kann nicht reiten." Murmelte Niall.

Zayn grinste schief. "Liam kann es dir bestimmt beibringen."

Der Ire lächelte etwas und nickte. "Das wäre schön."

"Dann mal los." Zayn öffnete den jungen Männern die Tür zum Stall. "Ganz hinten ist ein TränkBecken, da könnt ihr auch waschen. Ich bring euch von Perrie eine Bürste.“

"Danke, Zayn." Niall war unheimlich erleichtert, nicht wie ein totaler Trottel bei der königlichen Familie aufschlagen zu müssen.

"Wascht euch schonmal, ich bin gleich wieder da." Der Schwarzhaarige wanderte aus dem Stall, da hinter befand sich ein etwas Kleinerer Raum, in dem die Stallleute schliefen.

Perrie schreckte etwas hoch, sie hatte sich gerade etwas ausgeruht, als Zayn hereinkam.

"Perrie?" Zayn sah sich kurz um, bevor er die junge Frau auf ihrem Bett sah. "Na." Er grinste sie an.

"Hallo." Sie rieb sich verschlafen über die Augen und durch das Gesicht. "Alles klar bei dir?"

"Immer doch. Hast du einen Bürste? Liams Freund- Schneider! Sein Schneider.", verbesserte er sich schnell. "Ist da und sie sehen durch den Regen etwas mitgenommen aus."

Ziemlich verpennt und geistig abwesend nickte Perrie, stand auf und suchte ihre Naturhaarbürste von einem Regalbrett. Sie hatte nur die Hälfte von dem, was Zayn gesagt hatte, mitbekommen.

"Danke dir. Du bekommst sie gleich wieder." Zayn lächelte breit. "Wo ist Harry eigentlich?"

"Springt irgendwo draußen bei den Pferden rum, da scheint sich eins verletzt zu haben." murmelte Perrie.

"Oh." Zayn runzelte die Stirn. "In Ordnung. Leg du dich wieder hin, du siehst fertig aus."

"Ich bin seit mehr als zwei Tagen auf den Beinen," nuschelte Perrie, krabbelte wieder ins Bett und gähnte laut.

"Dann schlaf dich aus.", lächelte Zayn und zog die Tür leise hinter sich zu. Als er wieder in Stall ankam, waren Niall und Josh gerade dabei, ihre Gesichter zu waschen

"So, ich habe euch eine Bürste organisiert," erklärte er. "Ich würde euch auch Perrie vorstellen, aber die ist im Moment so müde und überarbeitet von der Arbeit hier, dass sie wohl im Stehen einschlafen würde."

"Oh. Dann soll sie lieber schlafen.", nuschelte Niall in seine Hände und rieb sein Gesicht trocken.

"Das sieht schon viel besser aus," lobte Zayn und reichte dem Iren die Bürste.

"Danke." Der Brünette lächelte dankbar, während er die Bürste entgegen nahm.

Josh hatte hoch stehendes, zerwühltes Haar und wusch es deswegen gleich noch mit. Er sah aus wie explodiert.

"Liam wartet schon den ganzen Tag auf euch." Zayn grinste breit, während er sich gegen die Holzwand lehnt.

Schüchtern lächelte Niall und kämmte sich. "Ehrlich?"

"Mhm. Er hat die letzten drei Tage, seit er von dir gekommen ist, über nichts anderes mehr gesprochen."

Das Lächeln in Nialls Gesicht wandelte sich zu einem glücklichen Strahlen. "Ich auch nicht."

"Du hättest ihn erleben sollen." Josh verzog das Gesicht. "Jeden Tag hat er davon angefangen und jeder Mal hat er genau so ausgesehen."

Niall schnappte nach Luft. "Josh! Also du bist mit Tina wirklich nicht besser!“

Der Lehrling kicherte leise und wich dem Stofftuch aus, das nach ihm geworfen wurde. "Du steckst mlt dem Kopf regelrecht in den Wolken, aber ich gönne es dir."

"Das tun wir beide und es sollte auch richtig sein." Murrte Niall.

"Das ist es." Zayn lächelte. "Es versteht nur nicht jeder."

Niall gab Josh die Bürste und seufzte. "Ich hab ihn echt gern, ich hoffe, dass das alles funktioniert... irgendwie."

"Ihr bekommt das hin." Zayn seufzte leise und klatschte dann in die Hände. "Also gut,bringen wir dich zu dem Prinzen."

Niall strahlte. "Oh Herr im Himmel, ich bin nervös."

"Absolut verständlich." Der Leibwächter klopfte dem Iren auf die Schulter.

"Sehen wir besser aus?" Fragte er besorgt.

"Liam würde dich selbst lieben, wenn aussiehst, wie nach einer Schlammschlacht. Aber ja, ihr schaut gut aus."

"Danke." Niall grinste.

"Gehen wir. Liam ist mit Louis uud ein paar der Mädchen im Garten."

"Ist... ist das Mädchen auch da, dass er gern heiraten möchte?" Wagte Niall es zu fragen. "Er hat mir erzählt, dass er schon eine Favoritin hat." Er schluckte.

Zayn nickte leicht. "Sophia. Ja, sie, Daisy, das ist ihre Schwester, und inès."

Niall nagte sich auf der Lippe herum. "Ich komm bestimmt nicht gegen sie an. Optisch. Von der Position her."

"Niall, wenn ich das mal so sagen darf." Zayn senkte seine Stimme leicht. "Liam ist erstens total verschossen in dich und zweitens, können Frauen noch so schön sein, er will sie nicht."

Verunsichert aber dankbar nickte der Schneider. "Ich würde auch nichts mit einer Frau anfangen."

"siehst du? Nach dir deinen Kopf. Er wird sich zurück halten müssen, dir nicht um den Hals zu fallen."

"Das werde ich auch." Lachte Niall leise und trabte neben Liams Beschützer her.

Josh joggte den beiden hinterher. " ich werd dich aufhalten.", versprach er grinsend.

"Bitte." Niall wuschelte sich noch einmal durch die dunklen Haare. "Wie sind die Mädchen so, Zayn? Zickig?"

"Anfangs waren Mirja und Ihr Schwester noch hier, sie waren wirklich schrecklich. Elena, sie kommt aus Schweden, war anfangs auch... Naja, komisch einfach. Inzwischen verstehen sich aber alles sehr gut, das muss man sagen." Zayn führte sie über die Koppel um das Schloss herum.

"Das freut mich." Murmelte Niall. "Das ist immerhin besser, als sich nur zu streiten."

"Aber vertrau mir, wenn ich sage, dass Liam sich nie auch nur ansatzweise für eine von ihnen auf die Art interessieren wird."

"Mhm." Niall nickte. "Ich vertraue ihm."

"Und er vertraut dir." Zayn lächelte breit. "Da vorne sind sie." Vor ihnen blühten alle Arten von Blumen, kleine Hecken aus Buchs waren gepflanzt worden und teilten alles etwas ab.

"Wow. Es ist einfach so wunderschön hier." Staunte Niall leise.

Zayn lächelte breit. "Das stimmt. Wie die Rosen über den Sommer blühen, ist fantastisch."

Ganz sanft strich Niall im Vorbeigehen über einen der Blütenköpfe. "Sie riechen bestimmt auch."

"Du kannst gerne daran riechen, das mach ich jedes Mal."

Niall beugte sich herunter und nickte dann. "Es ist schön, dass alles im Sommer zu sehen. In seiner Farbpracht." Tatsächlich schillerte der ganze Garten in herrlichen Blüten.

"Bei diesem Wetter wird das Essen auch oft draußen zu sich genommen.", plapperte Zayn munter drauf los. "Liam!", rief er dann laut, als sie nur noch einige Meter entfernt waren.

Der Prinz drehte den Kopf und konnte das glückliche Strahlen nicht unterdrücken. Niall!

Mit einem Satz war er auf den Beinen. Er war mit den Mädchen um einen kleinen Tisch gesessen und hatte mit ihren gequatscht. "Niall, hallo." Er kam mit einem umwerfenden Lächeln auf den Schneider zu.

"Hallo, Li- Ich meine... Mein Prinz." Er machte einen höflichen Knicks.

"Hallo, Josh." Liam grinste auch den Anderen an und gab ihm die Hand. "Seid ihr gut hergekommen?"

"Überhaupt nicht. Es hat fürchterlich geregnet und dann wollten die Wachen uns nicht reinlassen. Aber jetzt sind wir froh, hier zu sein."

Liam's Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. "Oh! Das tut mir leid. Hätte ich das gewusst, hätte ich euch abholen lassen. Ich habe nicht bedacht, dass eure Anreise zu Fuß länger sein wird."

"Na, es war auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Es ehrt uns, hier zu sein, Prinz Liam." Sagte Josh höflich. In Anwesenheit anderer konnte er nicht so flappsig mit dem Prinzen sprechen.

"Es freut mich, dass ihr es einrichten konntet.", lächelte auch Liam breit. "Wollt ihr etwas essen oder trinken?"

Niall hatte ihm kaum zugehört, er betrachtete die Mädchen, die hinter Liam saßen und die beiden Schneider ebenfalls musterten. Die waren aber auch alle hübsch. Besonders der Rothaarigen rannten die Männer bestimmt nach. Hoffentlich würde Liam nicht sie heiraten.

"Niall?" Josh stupste den Iren an.

"Mh?" Der Angesprochene drehte den Kopf.

"Hast du Hunger?"

Auch Liam sah den Schneider irritiert an.

"Ähm... ein wenig." Stammelte Niall.

"Ich werde euch etwas bringen lassen.", nickte Liam. "Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch zu uns setzen." Er deutete auf Inès, Sophia und Daisy.

"Ja, setzt euch gern zu uns." Inès lächelte und klopfte auf den freien Stuhl neben sich. Wenn Liam die beiden so herzlich begrüßte konnten sie nur nett sein.

Niall sah Liam hinterher, der mlt Zayn davon ging, bevor er seinen Blick auf die rothaarige Frau richtete. "Wir wollen nicht stören.."

"Ihr stört nicht." Bekräftige Sophia. "Liam hat uns schon von euch erzählt. Das war also Niall...

"Also ich weiß relativ wenig über euch. Erzählt mal." Inès schnappte Josh am Ärmel seines Hemdes und zog ihn neben sich auf den freien Stuhl.

Der Schneider ließ sich neben sie fallen und grinste. "Also, ich bin Josh und Nialls Assistent in der Schneiderei. Ich komme vom Land und bin mit vielen Tieren aufgewachsen. Ich habe eine Freundin namens Tina und liebe Kuchen." Das waren die Kerninformationen, die ihm gerade einfielen und die Stimmung lockerten, fand er.

Inès kicherte leise und nickte. "Ich bin Inès." Sie schüttelte Josh's Hand und dann Nialls, der sich neben ihm niedergelassen hatte. "Das sind Sophia und ihre kleine Schwester Daisy."

"Hi." Daisy grinste breit und sah die beiden Männer neugierig an. "Seid ihr Freunde von Prinz Liam?" Wollte sie dann wissen.

"Wir sind seine Schneider.", nickte Josh. "Aber wir verstehen uns auch so sehr gut mlt ihm."

Sophia unterdrückte ein Lachen. Mit Niall verstand sich Liam wohl mehr als nur 'sehr gut’. Der Ire sah Sophia unauffällig von der Seite an. Sie war wirklich eine schöne Frau.

"Liam ist ein toller Mensch.", nickte die junge Spanierin. "Wir mögen ihn alle sehr."

Ich mag ihn noch mehr als du... dachte Niall bei sich. "Er versorgt das Dorf mit Lebensmitteln. Das ist sehr gut während der Trockenzeit. Auf den Feldern wächst nicht immer genug."

"Ja, wir haben es mitbekommen." Inès klopfte Sophia auf den Oberschenkel. "Unsere Liebe Sophia hilft sogar manchmal mit, wenn wir Freizeit haben."

"Tatsächlich?" Josh sah sie interessiert an. "Das finde ich gut." Eine faule, uninteressierte Schnepfe würde nicht zu Liam passen.

Sophia lächelte schief. "Irgendeiner muss den Anfang machen und Liam macht das bisher sehr gut.“

"Er hat große Ziele," Sagte Niall leise. "Er will viel verändern, die nächsten Jahre." Er war ziemlich stolz auf seinen Prinzen.

"Das stimmt. Ich mag seine Art zu denken."

Niall biss sich auf die Lippe. Ob es schon offiziell war, dass Liam sie wollte? Auf den ersten Blick schienen sie sich total zu ergänzen.

Inès stupste Josh an und beugte sich zu ihm rüber. "Ist er immer so leise?", flüsterte sie ihm ins Ohr und schielte zu Niall rüber.

"Nein, er ist nur etwas nervös. Normalerweise redet Niall wie ein Wasserfall."

Die Französin nickte. "Niall." Sie lächelte ihn breit an. "Erzähl mir was von dir."

"Also schön, ich heiße Niall Horan und komme ursprünglich aus Irland." Er strich sich durch die Haare. "Ich habe mir die Schneiderei selbst aufgebaut und bin sehr stolz darauf, was ich erreicht hab. Ohne Josh hätte ich es aber nie soweit gebracht," er lächelte seinen besten Freund an. "Und..." Was könnte er noch erzählen? Nicht, dass er auf Jungs stand.

"Und? Vergeben wie Josh?"

"Ähm... ich hatte noch nie ein Freundin." Das war jetzt keine direkte Aussage, aber auch keine Lüge.

Inès sah den jungen Mann überrascht an. "Oh, das überrascht mich."

"Die Richtige war noch nicht dabei." Murmelte der Ire.

"Ich hatte auch noch keinen Freund.", warf Sophia in das Gespräch. "Sowas ist nicht schlimmes." Auch wenn sie wusste, dass Niall schon längst vergeben war.

"Das finde ich auch." Bekräftigte Josh. "Meine Eltern haben mich immer ein bisschen angetrieben, aber erst mit Tina hat es dann funktioniert. Sie ist eine Tochter einer wohlhabenden Landbesitzerfamilie unten im Dorf. Sie hat einfach etwas ganz besonderes an sich. Und es ist nicht das Geld."

Niall lächelte leicht und sah auf, als er aus dem Augenwinkel sah, wie Liam und Zayn mit einem Tablett in der Hand wieder kamen.

"So, wir haben euch Kuchen und Tee mitgebracht," Erklärte Liam und stellte das Tablett ab.

Wie aufs Stichwort begann Niall's Magen zu Knurren. Verlegen hielt er sich die Hände vor den Bauch. "Entschuldigung.", murmelte er. "Eigentlich hab ich heute schon genug gegessen, ich versteh gar nicht, warum ich noch Hunger habe."

"Weil das der beste Limettenkuchen ist, den du weit und breit bekommst." Strahlte Daisy.

Liam grinste schief. "Unsere Zuckerbäcker machen unheimlich tolle Kuchen.", nickte er zustimmend und setzte sich neben Niall. Der Dunkelhaarige hatte Mühe, Liam nicht anzuschmachten. Er sah so gut aus!

"Alles in Ordnung?", fragte Liam leise und drückte Nialls Knie sanft.

"Sie ist toll," Gab Niall leise zu. "Ich verstehe, warum du sie magst."

Der Prinz sah zu Sophia rüber. "Du weißt hoffentlich, dass es nicht /so/ ist, ja? Das mit ihr ist etwas ganz anderes.“

"Es ist deine Entscheidung, Liam."

Liam schüttelte den Kopf. "Es ist nicht nur meine alleine. Es ist eine zwischen uns beiden, nicht nur ich muss mlt ihr Auskommen."

"Mhm." Niall begann schweigend seinen Kuchen zu essen. Er war - zugegebener Maßen - unwiderstehlich lecker.

Der Jüngere warf ihnen hilflosen Blick zu Zayn. Auf Streit war er nicht vorbereitet gewesen.

"Wo ist Louis eigentlich?" Schaltete sich da Inès ein.

"Mit Liams Vater in der nächsten großen Stadt.", erklärte Zayn. "Irgendein wichtiger Termin."

"Schmeckt euch der Kuchen?" Fragte Liam. Er hatte sich irgendwie etwas anderes erhofft. Dass Niall so eifersüchtig war, fand er schade.

Josh nickte eifrig. "Der meiner Mutter ist zwar besser, aber den hier kann man auch essen."

"Ich glaube der der eigenen Mutter schmeckt immer am besten." Lachte Inès.

Der Schneiderlehrling grinste breit. "Das ist wohl wahr. Kommst du aus Frankreich? Du hast so einen Akzent."

"Ja, ich bin Französin." Bestätigte das Mädchen.

"Wie kommt es, dass du nach England gekommen bist, Niall?“ Erkundigte sich Sophia und trank einen Schluck Tee. "Das ist ja ein ganz schönes Stück."

"Ein Freund von mir und ich wollten zusammen verreisen, aber mir hat es hier so gut gefallen, dass ich an dem Tag, an dem das Handelsschiff angelegt hat, einfach hier geblieben bin. Wo George jetzt ist, weiß ich gar nicht.“, erklärte Niall.

"Vielleicht segelt er freu wie ein Vogel über das Meer." Schwärmte Liam. "Bei Wind und Wellen."

"Vielleicht.", Niall nickte leicht und starrte auf seinen Teller. Es fuchste ihn mehr als er anfangs gedacht hatte.

Sophia war nicht dumm, sie merkte, dass Niall ziemlich schlecht gelaunt war. "Hast du deinen beiden Freunden das Schloss schon mal gezeigt, Liam? Ich bin mir sicher, sie würden es gerne sehen." Dann hätten sie auch etwas Zeit für einander.

Josh sah zu Zayn. "Also ich für meinen Teil würde noch hier bleiben und Tee trinken. Jetzt schon wieder rum zu laufen reizt mich nicht. Wir sind die letzten vier Stunden nur gelaufen."

"Dann schlage ich vor, ich zeige dir das Schloss, was meinst du?" Liam sah Niall an.

Der Ire vernaschte die letzten Reste seines Kuchens und nickte. "In Ordnung."

"Du kannst hier bleiben Zayn. Nimm dir auch Kuchen, wenn du möchtest." Bot Liam an.

"Wird gemacht." Der Schwarzhaarige warf Liam einen besorgten Blick zu.

Niall stand auf und sah Liam an. "Ich habe dir auch etwas mitgebracht." Er klopfte auf seine Tasche.

Der Prinz lächelte schief. "Danke schön. Willst du es mit drinnen geben?“

"Ja, es ist eine Jacke. Ich kann sie dann gleich nochmal abstecken, ob sie dir passt."

"Schön, dann komm." Liam hielt sich davon ab, Nialls Hand zu nehmen und legte ihn deswegen nur seine auf dessen Schulter.

"Mhm." Mit wackeligen Beinen folgte der Ire dem Prinzen. Er wollte Liam ganz für sich alleine haben.

Sie schwiegen den Weg über, bis sie in der Nähe des Schlosses waren. "Versprichst du mir, mit mir zu reden, wenn wir alleine sind?" Liam sah seinen Freund traurig an. "Ich will nicht streiten.“

"Es tut mir leid." Flüsterte Niall. "Es ist alles meine Schuld."

"Nichts ist deine Schuld, Niall. Ich will nur wissen, was in deinem Kopf vorgeht."

"In Ordnung." Murmelte Niall.

Liam sah sich aufmerksam um, es war keiner in der Nähe, vor ihnen wuchsen einige Bäume, also konnte sie kaum einer sehen. Geschwind hatte er den Iren am Handgelenk gepackt und an sich gezogen, um ihn sanft zu küssen.

"Mhm." Niall prallte leicht gegen Liams Brust und schloss die Augen. Liams Geruch nebelte ihn ein und die Sanftheit des Prinzen machte ihn schwach in den Knien.

"Ich hab dich vermisst.", flüsterte Liam an den Lippen seines Freundes und lehnte seine Stirn gegen dessen.

"Ich dich auch, das kannst du mir glauben." Niall atmete Liams Duft tief ein. Es fühlte sich gut an, bei ihm zu sein.

"Gehen wir rein, ja? Nicht, dass wir hier noch erwischt werden." Langsam löste sich Liam von dem Iren. Sofort vermisste er dessen Nähe.

Niall konnte nur stumm nicken. Liam machte ihn des Öfteren einfach sprachlos. Lächelnd nahm Liam Nialls Hand und zog ihn neben sich her. So lange sie keiner sah, wollte er das tun.

"Wie war dein Tag heute, Liam?" Wollte Niall wissen und sah den Prinzen von der Seite an.

"Schön, ich hab mich den ganzen Tag auf dich gefreut."

Jetzt lächelte der Ire sanft. "Ich mich auch auf dich."

"Meine Mutter wirst du später auch noch kennenlernen.", bekannte Liam. "Aber erst, wenn wir Zeit alleine hatten."

"Darauf freue ich mich am Meisten... also... nicht auf deine Mutter - sondern auf Zeit mit dir."

Liam lachte leise. "Ich freu mich auch nicht auf sie, glaub mir."

Niall trottete neben Liam her und stand bald darauf vor den beeindruckenden Flügeltüren des Schlosses. So etwas prunkvolles. "Bereit?" Liam sah den Iren neugierig an.

"Ich denke schon." Nickte dieser.

Der Prinz lächelte leicht und öffnete die Tür. "Willkommen in meinem viel zu großem Zuhause.“

"Unglaublich," flüsterte Niall, als er die große Eingangshalle betreten hatte. Teppiche an den Wänden, Teppich am Boden, Kerzenhalter an den Wänden, ein Kronleuchter - und dann der riesige, elegante Treppenaufgang!

"Es ist alles etwas.. protzig." Liam verzog leicht das Gesicht.

"Da kann ich nicht widersprechen," Sagte der Ire. "Es ist schön. Kein Vergleich zu meinem Kämmerlein."

"Ich mag dein Haus. Es ist schlicht und bequem. Das reicht vollkommen zum leben."

"Das finde ich auch." Niall lächelte erleichtert.

"Komm, willst du mal die Bibliothek sehen?"

"Gern." Niall nickte. "Sind wird da... allein?"

"Ja, in der Bibliothek bin meistens ich. Oder Nicola, manchmal auch Sophia.“ Sofort verdunkelte sich Nialls Gesicht leicht. "Ni." Liam blieb vor der Tür zur Bibliothek stehen. "Sie ist wirklich lieb, aber du musst dir wegen ihr keinen Kopf machen."

"Es ist nur..." Der Ire senkte den Kopf. "Sie ist schön. Sie ist klug und sie kümmert sich wie du um die Menschen. Diese Frau ist so perfekt für dich und ich..? Ich würde nie an deiner Seite geduldet werden. Obwohl ich dich so unglaublich gern habe."

Leise seufzend öffnete Liam die Tür und zog Niall in den großen Raum, bevor er sie wieder schloss. "Du bist perfekt für mich."

"Liam." Niall wusste nicht, was er sagen sollte. Er atmete tief durch. "Du wolltest wissen, was mein Problem ist?"

Liam nickte leicht, während er Niall durch die Bibliothek in eine ruhige Ecke führte, in der eine kleine Sitzgelegenheit aufgebaut war. "Hat es mit mir zu tun?", fragte Liam vorsichtig. "Hab ich etwas gemacht?"

"Nein, du hast nichts gemacht." Sagte Niall schnell.

"Dann... Liegt es an Sophia ..?"

Niall drehte den Kopf weg. "Ich..."

Liam knibbelte nervös an seinen Fingern herum. "Magst.. Magst du mich doch .. Nicht?", traute er sich zu fragen, während ihm das Herz regelrecht in die Hose rutschte. Das war wie ein Alptraum. Was, wenn Niall doch nicht so für ihn empfand? Was sollte er dann bitte tun?

"Was?" Erschrocken riss Niall den Kopf herum. "Aber natürlich mag ich dich, Liam!" Er machte einen Schritt nach vorne und griff nach Liams Händen. "Ich bin verdammt eifersüchtig - viel mehr, als ich es geglaubt hätte. Als ich gesehen habe, wie perfekt sie ist... Ich will dich nicht verlieren, Liam."

Liam atmete erleichtert aus. "Ich weiß nicht, wie oft ich es noch sagen soll.", murmelte er. "Ich bin total in dich verliebt, falls das noch nicht deutlich genug rüber kam und ich will alles, was dazu gehört, mit /dir/. Ich will dich küssen, mit dir kuscheln mit dir.. Mit dir schlafen.." Er bekam rote Wangen, nach diesem Satz. "Wenn ich es dir sage, Mädchen interessieren mich ni-„

Niall hatte ihn nicht ausreden lassen, sondern seine Arme um Liams Hals geschlungen und einfach nieder geknutscht.

Überrascht stolperte Liam einen Schritt nach hinten, während er seine Arme eilig um Nialls schmalen Körper wickelte. Gott, wie hatte er das vermisst. Der Schneider hatte sich nicht mehr beherrschen können. Liam hatte so liebevoll zu ihm gesprochen und war so wunderbar - es hatte ihn einfach gepackt.

"Niall..." Liam seufzte kaum hörbar auf.

"Tut mir leid." Niall löste seine Lippen sanft von Liams. "Ich habe es nicht mehr ausgehalten."

"Nein, alles ist gut.", lächelte Liam, seine Hände hielten Niall an seinen Hüften nah bei sich. "Von mir aus können wir ruhig weiter machen.."

Der Ire lächelte und strich mit den Händen durch Liams Haare. Dabei betrachtete er das Gesicht des Prinzen. Die dunklen Auge, das sanfte Lächeln, den Bart. "Du bist so schön."

Verlegen lächelte Liam. "Danke schön." Er zog Niall noch näher an sich ran. "das bist du auch."

Niall drückte seinem Freund einen Kuss auf die Lippen. "Wir haben viel zu reden, Liebling."

"Was willst du besprechen?"

"Alles." Flüsterte Niall.

"In Ordnung, willst du dich setzen?"

"Gern." Niall nickte und ließ seine Hände aus Liams Nacken gleiten, dass sie auf den Schultern des Prinzen ruhten. "Und die Jacke, die ich vor ein paar Tagen gemacht habe, möchte ich dir gern zeigen. Ob sie dir gefällt. Ich habe sie nach den Maßen gemacht, die wir notiert haben."

Liam strahlte breit. "Gerne."

"Gut." Niall strich Liam über die Brust und griff dann nach seinen Händen.

"Du musst wirklich nicht eifersüchtig sein, versprochen.", sagte Liam ernst.

"Der Gedanke, dass dich jemand anderes berührt... macht mich fertig," Gestand Niall.

"Du bist der Einzige, der mich berührt und es darf, Nialler."

Seufzend lehnte sich Niall an Liams Schulter und schloss einen Moment die Augen. "Mhm."

Der Prinz schlang die Arme um den Iren. "Und ich will auch, dass du der Einzige bist, der es tut."

"Eines Tages wird es so sein." Versprach der Ire. "Ich will mir Zeit mit dir lassen - nichts überstürzen, weißt du?"

Liam lächelte breit. "Du bist der Wahnsinn."

"Nein, das bestimmt nicht." Niall zog Liam mit auf den Sessel neben einem der Regale.

"Huch." Kichernd stolperte der Prinz auf Nialls Schoß.

Zufrieden schlang Niall die Arme um Liams Hüfte. "So."

"Ich bin noch nie so auf jemanden gesessen.", offenbarte Liam geniert, vorsichtig lehnte er sich ab Nialls Brust.

"Mh... ich finde es schön." Gestand Niall.

Der Prinz lächelte verleibt. "Ich auch."

Niall strich dem Prinzen über die Wange. "Wir müssen darüber reden, wie es weiter geht."

Liam seufzte leise und vergrub sein Gesicht an Nialls Hals. "Ich weiß."

Liebevoll strich Niall über Liams Rücken. "Es ist wichtig."

"Sophia weiß noch nicht, was ich möchte. Ich will den Ball abwarten, der in anderthalb Wochen ist.", nuschelte der Jüngere an Nialls Halsbeuge.

"Also sie weiß nicht, dass du wahrscheinlich sie willst?" Hakte Niall nach.

"Nicht so recht, nein. Ich hab es zwar angedeutet, mehr aber auch nicht. Ich wollte das erst mit dir besprechen."

"Aber ich bin doch da nicht wichtig, bei so einer Entscheidung." Murmelte Niall.

"Wir sind zusammen, natürlich bist du da wichtig."

"Wenn sie die Richtige ist..." Murmelte Niall. "Dann solltest du es tun."

"Du sollst dich mit ihr verstehen. Ich verspreche dir, sie ist wirklich lieb."

"Mein Problem ist nur... ich weiß auch nicht. Sie darf an deiner Seite sein, jeder wird sie an deiner Seite sehen und bewundern und euch als Traumpaar bezeichnen. Und ich darf es niemals tun."

"Ich weiß, dass du mein Traummann bist." Liam schloss entspannt die Augen, Nialls Finger krabbelten langsam auf seinem Rücken auf und ab, das fühlte sich toll an.

"Trotzdem werde ich immer ein Geheimnis sein. ich weiß, dass es so ist, ich werde es auch so hinnehmen. Aber bis es in meinem Kopf angekommen ist, muss ich wohl noch etwas daran knabbern."

"Irgendwann, ich kann dir nicht sagen, wann genau, werden wir es öffentlich machen."

"Das geht nicht, Liam und das wissen wir beide.“ Niall seufzte leise und drückte sich an. "Lass uns einfach noch ein bisschen zusammen sitzen, ja?"

"Ich will einfach nur, dass du weißt, dass ich dich unheimlich mag, Niall. Ich weiß nicht, wie es so schnell gehen kann, aber es ist einfach so passiert und ich bereue es kein bisschen, mich in dich verliebt zu haben."

"Oh," Niall drückte Liam fest an sich. Es tat so gut, dass Liam es so zu ihm sagte. "Egal, was die Zukunft bringt. Ich halte zu dir und ich werde dafür sorgen, dass du es nicht bereust."

Lächelnd hob der Prinz seinen Kopf an um den Iren zu küssen. "Ich kann es kaum erwarten, dir näher zu kommen."

Sanft erwiderte Niall den Kuss. "Eines Tages."

Liam legte seinen Kopf wieder auf Nialls Schulter ab und griff nach dessen Hand. "Tut es weh?", fragte er leise. "Also... Du weißt schon."

"Ja." Sagte Niall leise. "Am Anfang schon. Es wird besser."

"Hm." Der Prinz spielte mlt Nialls Fingern.

"Ich werde dir nicht wehtun, Liam." Versprach der Andere. „Wir haben noch Zeit, Liam." Sagte Niall sanft.

"Rein theoretisch gesehen haben wir die nicht.", nuschelte der Prinz. "In anderthalb Wochen ist der Ball, eine Woche später die Verlobungsfeier und dann in geraumer Zeit sie Hochzeit."

"Ich will nichts überstürzen, Liam. Dafür Bist du mir viel zu wichtig.."

Liam seufzte leise und richtete sich etwas auf. "Ich weiß, und das bedeutet mir viel."

Niall rutschte sich etwas zurecht und sah Liam prüfend an. "Ist ansonsten alles in Ordnung?"

"Ich... Ich weiß nicht, wenn ich ehrlich bin.“

"Hey." Niall zog Liam an sich und legte seinen Kopf auf dessen Schulter.

"Es ist so viel, weißt du? Da bist jetzt du, worüber ich nur als glücklich bin, dann die Hochzeit und alles drum herum. Es ist gerade einfach nicht so leicht."

"Ist ist nicht leicht für dich." Murmelte Niall. "Und ich kann dir nicht helfen, so sehr ich es auch versuche."

"Du hilfst mir, schon alleine damit, dass du hier bist." Liam beugte sich vor um seine Lippen mit Niall zu verschließen.

Liebevoll küsste Niall seinen Prinzen. Es war verflucht schlechtes Timing gewesen, sich in Liam zu verlieben, aber er wollte jede Sekunde davon genießen. Langsam fuhr Liam mit seinen Händen über Nialls Schultern und dessen Brustkorb. Er wollte seinem Iren einfach nur nah sein.

Nialls Hände lagen an Liams Rücken, er strich sanft darüber und streichelte die weiche Haut, an einer Stelle, wo das Hemd etwas hochgerutscht war. Ein wohliges Seufzen war von dem Prinzen zu hören, Gänsehaut breitete sich auf seihen gesamten Körper aus.

Spielerisch trippelte Niall dem Prinzen mit den Fingerspitzen über den Rücken. Er freute sich, dass es dem Prinzen gefiel.

Liam schoss ein Gedanke durch den Kopf. Er hatte das schon so oft bei Zayn und Harry gesehen, wenn er mit ihnen unterwegs war...

"Woran denkst du?"

"Oh... Ähm...." Liam wurde ganz warm im Gesicht. "Ich hab nur... Also, Zayn und Harry machen das immer."

"Dein Leibwächter Zayn?"

"Ja.."

Niall staunte. "Und das wird hier geduldet?"

"Nein, eigentlich nicht. Lou, Perrie und ich sind die Einzigen, die es wissen. Nicola weiß es auch."

"Nicola hat ohnehin keine Vorurteile." nuschelte Niall.

Liam lächelte breit und nickte. "Ja, auf jeden Fall hab ich es schon öfter mitbekommen, wie sie... Also.... Ja."

"Wie sie sich befummelt haben?" Niall grinste.

"Das auch." Liam wurde noch rötet als eh schon. "Aber auch, wie sie sich geküsst haben, aber ... Irgendwie anders."

"Ich weiß ja nicht, wie lange sie schon zusammen sind, aber ich denke, es wird eine gehörige Portion ... Lust dabei sein."

"Du willst nicht dabei sein, glaub mir."

Wenn Niall ehrlich war, stellte er es sich ziemlich heiß vor, denn Zayn war kein unattraktiver Mann. Aber das würde er Liam sicher nicht auf die Nase binden. "Eines Tages werden wir genauso sein."

Liam sah Niall einen Moment lang an. "Aber ich will dich auch /so/ küssen.."

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Kapitel dreiunddreißig



Kapitel dreiunddreißig


"Dann lass dich nicht aufhalten." Niall rutschte sich etwas zurecht und grinste Liam an.

Der Prinz senkte den Blick. "Ich weiß nicht, wie."

"Komm her." Niall strich sanft durch Liams Nacken und beugte sich vor. "Lass dich fallen."

Nervös huschten Liams Blick zwischen Nialls Augen und Lippen hin und her. Hoffentlich war er hier nicht der Einzige, dem das Herz gerade zu bis zum Hals schlug.

"Shhh." Niall zog Liam an sich und verschloss seinen Mund mit den Lippen. Es war unglaublich mit diesem Mann.

Flatternd flogen Liams Augen zu. Niall zu küssen, löste ganz neue Gefühle in ihm aus.

Zunächst hatte Niall sich immer zurückgehalten, was die Küsse mit Zunge anging, weil er Liam Zeit geben wollte. Jetzt aber wollte dieser es ja.

Aufgeregt bewegte Liam seine Lippen gegen Nialls. Bei Zayn und Harry sah das immer so aus, als ob er wirklich... Richtig gut wäre, sich so zu küssen.

Bald wurde Niall etwas fordernder, öffnete seine Lippen etwas mehr und stupste mit der Zunge an Liams. Ein überraschter Laut war von Liam zu hören, als er Nialls Zunge an seiner Unterlippe spürte. Wow.

Der Ire nutzte, dass Liam kurz den Mund geöffnet hatte und vertiefte den Kuss. Das war herrlich. Vorsichtig, aber auch mehr als neugierig, begann Liam darauf einzusteigen. Himmel, wie konnte sich das noch besser anfühlen, als das 'normale' küssen?

Mit einem Seufzter zog Niall den Prinzen noch näher an sich. Heiliger! Das war unglaublich. Ein leise wimmern war von dem Jüngeren zu hören, während er umständlich herum rutschte, damit er besser auf Nialls Schoß sitzen konnte. Nialls Zunge stellte wahre Wunder mit seiner an.

Liams Nähe katapultierte Niall in ganze andere Höhen. Er hatte immer bewundert, wie attraktiv Liam war - und jetzt knutschte er hier mit ihm herum.

"Ohh...", kam es schon fast stöhnend von Liam, als Nialls Hände von seiner Hüfte zu seinen Oberschenkel wanderten. Oh Gott. Was stellte der Ire nur mit ihm an?

Mit Gänsehaut im Nacken rieb Niall mit den Händen übr Liams Beine. Diese Geräusche würden ihm noch ein gewaltiges Problem verursachen.

Gierig, Liam wusste nicht, wieso er auf einmal /so/ war, presste er sich an seinen Freund heran. Das Ganze sollte nie wieder aufhören. Niall bemerkte, wie sich Liam an ihn presste und legte seine Hände auf dessen Steiß ab. Ihm war unheimlich warm.

Unwillkürlich machte der Prinz einen kleinen Satz nach vorne, als er Nialls Hände so nah an seinem Po spürte.

Grinsend löste sich Niall einen Moment. "Alles in Ordnung?" Flüsterte er.

"Alles wunderbar.", nickte Liam und presste seine Lippen gleich wieder auf die seines Iren. Lustvoll schlang Niall seine Arme um Liam und zog ihn noch näher.

Der Prinz wusste nicht so recht, wohin mit seinen Händen. Die ganze Zeit waren sie auf Nialls Schultern verweilt, jetzt wanderte er mit ihnen in dessen Haare. Ein leises Stöhnen entschlüpfte Liam. Er konnte nichts dagegen machen.

Niall keuchte auf. Verdammt, wenn es so weiter ging, würde er, ohne es zu verhindern zu können, in seine Hose komme. Er hatte jetzt schon ein Problem, es wunderte ihn, dass Liam es noch nicht bemerkt hatte.

Liam sah Niall an und blinzelte. Es hatte schon den Anschein, als würde der Ire es mögen. "Li..." Niall atmete rau ein und aus.

"Ja?" Der Prinz strich dem Iren durch den Nacken.

Niall schoss einen Moment die Augen. "Wenn wir so weiter machen, geht es dir vielleicht zu schnell. "

"Was meinst du?" Fragte Liam naiv.

Der Ire seufzte leise und hob sein Becken leicht an, damit mit spürte, was er meinte. "Das.."

„Oh.“ Liam machte große Augen. "Ist das...?"

Niall nickte leicht. "Ja." Er selbst spürte an seinem Bauch, dass er Liam nicht gerade besser ging.

Der Prinz bekam rote Wangen und Ohren. "Ich... ich habe so etwas noch nie gespürt."

"Das ist nicht schlimm.", sagte Niall sanft und legte seine Hand an Liams Wange.

Verlegen schlug Liam die Augen nieder. "Was machen wir jetzt?" Fragte er schüchtern.

"Warten, bis es weg geht. Wenn du das willst"

"Ich mag dich Niall, und.. und ich will auch mehr. Aber ich glaube das wäre einfach noch etwas früh. Können wir einfach noch ein bisschen kuscheln?"

Niall nickte lächelnd. "Natürlich. Ich wollte dich jetzt auch nicht unter Druck setzen, bitte denk das nicht."

"Das tust du nicht." Liam lehnte seine Stirn gegen Nialla.

"Dann ist es gut. Wir machen das alles, wenn du bereit dafür bist."

Zufrieden kuschelte sich Liam an Niall und versuchte das Pochen in seinem Unterleib zu ignorieren.

"Du bist unglaublich, weißt du das eigentlich?", fragte Niall sanft, während er die Arme um seinen Freund schlang.

"Nur, wenn du da bist." Nuschelte der Prinz.

"Das glaube ich nicht."

"Doch." Protestierte der Prinz und rieb seine Nase an Niall.

Niall lachte. "Willst du deine Jacke anprobieren, Liebling?"

"Gern. Es war mir gar nicht bewusst, dass du eine neue schneiderst." Liam lächelte.

"Es hat sich so ergeben, nachdem du da warst." Der Ire grinste breit. "Sie ist cremefarben, ich hoffe, sie gefällt dir.“

"Zeigst du sie mir?" Liam versuchte von Nialls Schoß aufzustehen und hielt sich verlegen die Hände vor den Schritt.

Niall nickte, gab Liam einen sanften Kuss, und griff nach seiner Tasche. "Das muss dir wirklich nicht unangenehm sein. Das passiert mir oft genug."

"Ehrlich? Mir nicht."

"Es gab bisher wahrscheinlich nie einen Grund." Niall lächelte schief.

"Nein." Flüsterte Liam und vermied den Blick auf Nialls Schritt. Ihm war das peinlich.

"Also, sie sollte dir passen.", wechselte der Ire das Thema. Er wollte nicht unnötig darauf herumreiten.

Neugierig nahm Liam das Stück entgegen. "Sie gefällt mir."

"Das freut mich." Niall lächelte breit. "Die Maße sind die Selben wie bei der anderen."

"Dann schlüpfe ich gleich mal hinein."

Niall wartete gespannt ab, bis Liam die Jacke anhatte. "Du siehst unheimlich gut aus."

"Sie fühlt sich fantastisch an. Was ist das für ein Stoff?" Fragte Liam neugierig.

"Baumwolle." Der Ire lächelte breit und trat vor Liam.

"Das ist ja ein richtig teueres Stück." Liam ließ seine Finger über Stoff gleiten. "Sie ist schön, danke, Niall."

"Immer wieder gerne. Sie steht dir wirklich gut."

Liam griff nach Nialls Hand und zog den Iren zu einem Liebevollen Kuss heran. Leise kichernd erwiderte Niall den Kuss, seine armen schlängelten sich wie von selbst um Liams Hals. Ein weiteres Mal brach ein Sturm in Liam los. Es wusste endlich, wie schön Verliebtsein war.

"Wann lerne ich deine Mutter noch einmal kennen?" Niall war ganz schön nervös deswegen. Immerhin war es die Königin.

"Wann immer du möchtest. Wenn es dir heute nicht passt, kann ich es auch noch herauszögern."

"Nein, schon in Ordnung. Ich bin nur nervös."

"Das kann ich verstehen," brummte Liam.

"Aber du bist ja da." Niall zog die Mundwinkel hoch. "Da muss ich mir keinen Kopf machen."

Wenn du wüsstest, dachte Liam, aber er nickte. "Ich pass auf dich auf."

"Dann... Gehen wir am besten jetzt und holen Josh noch dazu.“

"Wenn du möchtest." Liam küsste Niall auf die Stirn. Er roch den Iren so unheimlich gern.

Niall schloss mit roten Wangen die Augen und nickte sachte. "Ja."

"Dann gehen wir.“

"Ist sie wirklich so... Gemein wie es alle sagen?", fragte Niall vorsichtig.

"Meine Mutter? Ich wünschte ich könnte das verneinen - aber sagen wir mal so: Ich bin nicht gerade ihr Lieblingskind und sie macht keinen Hehl daraus." Murmelte der Prinz.

Der Ire verzog empört das Gesicht. "Wie kann man dich nicht lieben? "

Lachend stupste Liam den Iren an. "Ich bin kein kleines, naives Mädchen, welches man in ein schönes Kleid stecken und erziehen kann. Ich war noch nie so wie meine Mutter - und sie liebt alles, was ist, wie sie selber."

"Dann wird sie mit Nicola auch nicht so zurecht kommen, oder?"

"Mit Ruth versteht sie sich am besten."

Niall seufzte leise. "Ich mag euch beide so, wie ihr seid."

"Danke, Ni." Liam drückte die Hand seines Freundes.

"Küsst du mich noch einmal, bevor wir uns da raus trauen?"

"Aber ja." Der Prinz drehte Niall zu sich und nahm sein Gesicht sanft in die Hände.

Breitstrahlend schloss Niall die Augen und streckte sich leicht, bis seine Lippen auf Liams trafen. Liam küsste seinen Freund liebevoll und ohne Druck - aber es fühlte sich absolut richtig an.

Ein wohlwollendes Seufzen war von Niall zu hören. Für den Moment war einfach alles perfekt.



+++


"Himmel, Niall." Josh legte dem Iren eine Hand auf die Schulter. "Beruhig dich." Sie waren nur noch wenig Meter von dem Tor zur Terrasse entfernt, auf der die Königin schon wartete.

"Liam hat gesagt, dass sie so unfreundlich ist, wie alles sagen. Also - nicht direkt, aber ein bisschen hat er es angedeutet."

"Sie wird euch mit Sicherheit mögen.", beruhigte Liam den Älteren. "So schnell reißt sie niemanden dem Kopf ab."

"Siehst du?" Josh klopfte Niall freundschaftlich auf den Rücken. "Wenn Liam das sagt, wird es auch so sein."

"Außerdem wisst ihr, wie man sich benimmt. Das wird ihr auch gefallen." Der Prinz lächelte selbst etwas nervös.

"Gehen wir es an." Niall atmete tief durch.

"Bleibt einfach ganz ruhig, dann wird das schon. Seid wie immer." Liam drückte Nialls Schulter und lächelte Josh an, bevor er die Tür öffnete.

Nervös warf Niall einen Blick in den prunkvollen, mit Schnitzereien verzierten Gartenstühle. Ein einzelner davon sah schon edler aus, als seine Einrichtungsgegenstände zusammen. Auf einem davon thronte eine gerade sitzende, streng dreinblickende Frau in einem hochgeschlossenen Gewand. Ihre Augen waren dunkel und sie musterte die Ankömmlinge eingehend.

Josh's Blick huschte zu Liam rüber und dann zu seinem Freund. Also, die wirkte schon sehr streng.

"Mutter," verkündete Liam, "Darf ich vorstellen? Meine beiden Schneider. Niall Horan und Josh Devine. Sie sind verantwortlich für meine neue Garderobe und die Kleider, die ich zu meiner baldigen Hochzeit tragen werde." Hoffentlich war sie nett.

Das Gesicht der Königin hellte sich einen Moment auf, bevor es wieder ernst wurde. "Guten Tag, die Herren.", begrüßte sie Niall und Josh.

"Es ist uns eine große Ehre, meine Königin." Josh machte einen möglichst galanten Kniefall. "Wir sind von ihrer Gastfreundschaft geehrt und freuen uns hier zu sein."

Niall tat es seinen Lehrling gleich. "Wir freuen uns sehr, ihre Bekanntschaft zu machen."

Die Königin betrachtete die beiden eine Weile. "Ich bin erfreut."

"Wir hoffen, Liams Gewänder gefallen Ihnen bisher."

Und tatsächlich bestätigte die Königin diese Hoffnung. "Ja, ich bin tatsächlich positiv überrascht. Zu Anfang wusste ich nicht, ob es eine gute Idee ist, von Liams altem Schneider abzuweichen - doch die blaue Konstellation ist wahrlich geschmackvoll. Es gefällt mir."

Niall begann breit zu strahlen. "Vielen Dank. Wir geben uns mit jedem einzelnen Stück viel Mühe."

Erleichtert atmete Liam durch. Sie hatte Niall nicht gefressen. "Ist die Helle Jacke, die mein Sohn trägt auch von euch? Sie scheint mir den gleichen Schnitt zu haben, wie die Blaue."

Josh und Niall nickten. "Wir haben sie als Gastgeschenkt mitgebracht."

"Sie ist sehr bequem, Mutter." Erklärte Liam. "Und sieht auch noch sehr gut aus."

"Hm." Liams Mutter stand von ihrem Stuhl auf. "Sie steht dir ausgezeichnet."

"Danke, Mutter." Liam drehte sich für sie, damit die Königin ihn bewundern konnte.

"Wenn es erwünscht wird, werden wir das Kleid für die zukünftige Braut auch schneidern.", bot Niall an.

"Wir haben Traditionen in diesem Hause," erklärte die Königin und sah den Iren an. "Da werdet ihr euch an einige Vorgaben halten müssen."

"Das ist in Ordnung. Wir werden alles so herstellen, wie Sie es möchten.“

"Es müssen die Farben des Hauses verarbeitet werden," erklärte Liam etwas angespannt.

"Welche wären das? Wir haben eine große Auswahl an Stoffen.", Josh klatschte aufgeregt in die Hände. Er würde dann das erste Mal mit Niall ein Hochzeitskleid schneidern! Auch, wenn es leider für Liams Frau war.

"Ich werde euch unser Wappen zeigen, Josh. Dann könnt ihr euch ganz kreativ ausleben."

Der Ältere nickte begeistert. "Sehr gerne.“

"Unsere Farben sind weiß mit blau, rot und etwas Gold." Informierte Liams Mutter und zupfte an seiner Jacke herum, um sie besser ansehen zu können.

"Wir werden die künftige Ehefrau treffen müssen," informierte Niall. "Damit wir ihre Maße nehmen können." Ihm war etwas flau im Magen.

"Natürlich, das lässt sich alles einrichten, wenn Liam weiß, wen er möchte.", nickte die Königin.

Liam biss sich auf die Lippe um nicht sofort den einzigen Namen zu nennen, der seine Mum auf die Palme bringen würde. "Das wird sich wohl nach dem Ball entscheiden."

Niall warf Liam einen kurzen Blick zu. "Es wäre uns auf jeden Fall eine Ehre, die Kleider schneidern zu dürfen."

"Ich gewähre dies nur zu gerne." Verkündete die Königin.

Josh gab einen kleinen Laut der Begeisterung von sich. Wahnsinn! "Wir fühlen uns sehr geehrt." Das würde ihnen das Leben der nächsten Monate bis Jahre sichern.

Die Königin nickte lediglich. "Nun denn, es war mir eine Freunde, Mr. Horan, Mr. Devine." Sie sah die jungen Schneidern an. "Liam wird Sie ein wenig herum führen, wenn Sie das möchten. Ich werde mich in meine Gemächer begeben."

"Wir treffen uns zusammen mit den Mädchen beim Essen, Mutter." Liam nickte ihr zu.

"Pünktlich zum Abendessen.", ermahnte sie ihren Sohn noch, bevor sie davon ging.

"Wow, so nett habe ich sie schon lange nicht mehr erlebt." Sagte Liam beeindruckt. "Sie mag euch."

Niall lächelte erleichtert. "Gott sei Dank."

"Das bedeutet, dass du so oft herkommen kannst, wie du möchtest." Fasste Josh zusammen und stupste Niall an.

Liam nickte zustimmend und strahlte breit. "Und ich kann öfter zu dir kommen.“ Niall sah sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Liam einen schnellen, kleinen Kuss.

"Niall!" Josh riss entsetzt die Augen auf. War der Ire wahnsinnig geworden?!

Schnell trat der Ire einen Schritt zurück. "Ist doch keiner da."

Der Prinz kicherte leise vor sich hin. "Das lief besser, als ich gedacht hatte.", offenbarte er. "Aber um so besser."

"Dann zeig uns doch mal alles," grinste Josh. "Ich habe noch nicht viel gesehen."

"Natürlich."

Niall grinste schief, als er am Ihre Zweisamkeit in der Bibliothek dachte. Er und Liam waren sich so wahnsinnig nah gekommen.

Liam lächelte ihn an. "Ich habe bisher einen wirklich schönen Tag."

"Es tut mir leid, dass ich vorhin so eifersüchtig war.", nuschelte Niall. "Ich versuche, es zurück zu schrauben."

"Ich verstehe dich doch," Sagte Liam leise.

Josh sah zwischen den beiden hin und her. "Kein Trübsal blasen, ihr beiden. Seid doch froh, dass wir hier sind und ihr euch sehen könnt."

"Ich bin froh," bestätigte Liam zufrieden.

Niall streifte mit seinen Fingern Liam's. "Zeig uns noch ein bisschen was, ja?"

"Gern. Den Stall zum Beispiel? Meine Reitlehrerin ist ganz toll, sie ist eine gute Freundin."

"Da waren wir schon.", grinste Niall. "Wir haben uns dort etwas aufgefrischt. Zayn hat uns hingebracht."

"Sehr schön, dann denkt er mit." Lobte Liam. "Was möchtet ihr euch ansehen?"

"Habt ihr einen Ballsaal?", fragte Josh neugierig.

"Ja, den haben wir." Nickte Liam. "Ich werde ihn euch zeigen."

"Ich hab noch nie so etwas gesehen." Josh und Niall liegen neben dem Prinzen her.

"Es ist im Grunde genommen nur eine große, leere Halle mit Leuchten und Holz-Boden." Lächelte Liam.

"Ich will auch mal mit dir tanzen. Richtig, nicht so wild wie in der Schenke letztens." Niall lächelte Liam breit an.

"Gern." Liam nickte strahlend.

"Meine Mutter hat mir Gesellschaftstanz beigebracht.", erzählte Niall, während sie durch die prunkvollen Gänge liefen.

"Dann werde ich mir das mal ansehen. Ich selber habe die Tanzstunden immer gehasst."

"Wirklich? Ich finde, Tanzen ist erstens tolles." Der Ire strahlte breit. "Man kann zu so schöner Musik tanzen.“

"Dann tanzen wir mal zusammen."


+++


"Träumt was schönes, Liam." Louis und Zayn verabschiedeten ihren Prinzen ins Bett. "Dein Tag war schön, mh?" Niall und Josh waren noch lange da gewesen.

Liam nickte mit einem breiten Lächeln, während er in sein Bett krabbelte. "Es war wunderschön."

"Das ist schön." Zayn kontrollierte, ob Liam Wasser in seinem Krug für die Nacht hatte und nickte zufrieden. "Hattest du Spaß mit Niall?"

"Ja... Wir haben einiges gemacht." Der Jüngste lächelte verlegen, als ihm die Erinnerung aus der Bibliothek in den Kopf kam. Als er Niall so... /gespürt/ hatte...

"Ihr habt geknu-huuutscht." Kicherte Louis.

Zayn lachte leise und schnipste Louis an den Kopf. "Ärger ihn nicht so.“

"Au." Louis lachte und klopfte Liam auf die Schulter. "Ich freu mich für dich, Kumpel."

Liam grinste mit feuerrotem Gesicht. "Danke. Wirklich, das bedeutet mlr viel."

Louis nickte zufrieden. Liam hatte schon lange nicht mehr so glücklich ausgesehen. "Wenn etwas ist - wir stehen vor der Tür. Schlaf gut, Liam."

"In Ordnung. Bleibt aber nicht zu lange, ja? Die anderen Wachen kommen ja dann auch demnächst. Ihr braucht auch euren Schlaf." Liam kuschelte sich unter die Decke.

"Machen wir schon nicht, Schlaf gut." Grinste Zayn.

Liam bekam schon wieder rote Wangen. Zayn's Grinsen wirkte so... Anzüglich. "Ich werde es versuchen."

"Komm, Lou." Zayn legte seinem Kollegen die Hand auf den Rücken. "Lassen wir den Prinzen in seine Träume verschwinden. Nach Nialls Besuch heute werden sie aufregend sein."

"Zayn!" Der Prinz schnappte nach Luft.

"Du wirst sehen." Zayn zwinkerte.

Louis wackelte mit den Augenbrauen. "Wir werden uns die Ohren zuhalten, versprochen."

"Was ist denn nur los mit euch?" Jammerte Liam. "Ich verstehe nicht was ihr wollt."

Die Leibwächter schüttelte grinsend den Kopf. "Du wirst ganz sicher noch von Niall träumen. Und wahrscheinlich werdet ihr nicht nur kuscheln."

Wieder schoss die Farbe in Liams Wangen. "Oh mein Gott."

Zayn schob Louis lachend aus dem Raum. "Genieß es einfach, Leeyum."

Verwirrt und verlegen kuschelte sich Liam tiefer in sein Kissen. Seine beiden Leibwachen überforderten ihn manchmal ziemlich.

Immer noch leise gackernd stellten sich Zayn und Louis vor der Tür hin. "Das kann ja das werden."

"Meinst du er...?" flüsterte Louis grinsen.

Der Schwarzhaarige zuckte mit den Achseln. "wer weiß."

Lou grinste breiter. "Ich gönne es ihm."

"Es wird ihm mit Sicherheit auch guttun.", nickte Zayn.

"Da hast du Recht. Wem tut das nicht gut?"

Liam lag in der Zwischenzeit immer noch grübelnd um Bett. Die Beiden konnte ja nur .. Das Eine meinen.

Er biss sich verlegen auf die Unterlippe. Dass er heute Mittag so auf Niall reagiert hatte, war so ungewohnt. Das war ihm noch nie zuvor passiert. Es hatte sich nicht schlecht angefühlt, das musste er zugeben. Es war wie eine Sehnsucht nach etwas, was er nicht kannte.

Ehrfürchtig schielte er zu seiner Körpermitte, die von der Decke bedeckt war. Niall meinte selbst, dass er das immer wieder hatte. Also war es ja ... Eigentlich normal, oder?

Er hob die Decke etwas an und überlegte. Konnte er selber das hervorrufen, was Niall geschafft hatte? Nur wie? Immerhin hatte er so etwas ja noch nie getan.

Vorsichtig legte er seine Hand auf seinen Schritt, einfach nur so. Da passierte noch nicht wirklich etwas, mh. Das war alles etwas ungewohnt. Er hatte sich noch nie selbst angefasst.

Er runzelte seine Stirn angestrengt. Zayn und Louis standen immer noch da draußen.

Dann kam ihm Niall in den Kopf. Das liebevolle lächeln, die rauhe, warmen Hände und seine melodische Stimme. Und seine Lippen. Himmel, Nialls Lippen. Sie waren so unheimlich weich.

Unwillkürlich war Liams Hand fester über seinen Unterleib gestrichen, und jetzt begann sein Körper auf ihn zu reagieren.

Überrascht zuckte er zusammen, als er spürte, wie sich etwas unter seiner Hand bewegte. Oh Gott. Wie hypnotisiert starrte er nach unten und sah zu, wie sich in seiner Hose etwas aufrichtete. Oh.

Okay, /okay/. Jetzt bloß keine Panik bekommen. Das ist normal. Vollkommen in Ordnung. Neugierig und vorsichtig hob der Prinz seinen Hosenbund an und sah in seine Hose. Wow. Das war... Okay. Ja, /so/ hatte er sich selbst noch nicht gesehen.

Er wackelte ein bisschen mit dem Hintern, dass seine Hose nach unten rutschte. Was machte man jetzt damit..?

Sein Blick huschte zur Tür. Nun. Da lag er nun. Alleine, und wusste nicht wohin mit sich. Vorsichtig strich er mit seinen Fingern über sein angeschwollenes Gemächt. Eine Gänsehaut überzog seinen Körper.

"Oh..", machte er leise und zog die Augenbrauen zusammen. Und wenn er dabei wieder an Niall dachte? Er schloss die Augen und rief sich das Gesicht des Iren vor Augen, die Küsse, die Berührungen.

Er zuckte leicht zusammen, als seine Fingerspitzen über die Spitze seiner Erektion glitten. Verdammt, sein ganzer Körper begann zu kribbeln. "Niall..." murmelte er und seine Hüfte zuckte nach oben. Irgendwann würde ihn sein ire auch mal anfassen...

Und der würde es wohl ganz anders machen. Liam wimmerte leise. Niall hatte so viel Erfahrung im Gegensatz zu ihm.

Fest schloss sich seine eigene Hand um ihn und er bewegte sie auf und ab. Verfluchter Mist, das fühlt sich ja unfassbar gut an!

Ein feiner Schweißfilm bildete sich auf seiner Stirn, seine Zähne vergruben sich fest in seiner Unterlippe. Seine Gedanken kreisten um Niall, was er alles mit ihm tun wollte. Ihn küssen, ihn selber so anfassen? Wenn Niall das zuließ, würde Liam es sehr gerne tun.

Wie sich wohl Niall in seiner Hand anfühlen würde? Ob seine Haut überall so weich war?

Ein leises Seufzen entfuhr ihm. Sein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen, sein Bauch kribbelte. Kleine Seufzer entschlüpften seinen Lippen, er versuchte sein stöhnen etwas zu unterdrücken, Zayn und Louis mussten das ja nicht unbedingt mit anhören.

Noch nie hatte Liam annähernd so etwas gespürt. Er fühlte sich zum zerreißen gespannt, Schweißtröpfchen perlten ihm über die Stirn und seine linke Hand krallte sich in sein Laken. Wie von selbst bewegte sich seine Hand fahriger. Der Druck in seinem Unterleib fast unerträglich, aber es fühlte sich so verdammt /gut/ an.

Kleine Laute der Lust entwichen seinem Mund, er drückte den Rücken durch. Vor seinem inneren Auge sah er Niall über sich, wie sie sich küssten uns der Ire /ihn/ anfasste. Heiße Wellen rollten über Liams Körper, das Gefühl in seinem Bauch wurde unerträglich.

Seine Beine begannen unruhig zu zucken, sein Becken hob sich in einem stetiger Rhythmus auf und ab, seinen Gedanken kreisten nur noch um seinen Freund. Am liebsten hätte er laut geflucht, traute sich aber nicht. Er wusste noch nicht, worauf das hier hinauslaufen würde, aber das anschwellende Gefühl in ihm wurde immer heftiger und besser.

Leicht hilflos wand er sich auf seinem Bett, vergrub sein Gesicht in einem der weichen Kissen um seine Geräusche zu dämpfen. Er fühlte sich wie auf Wolken, das Kribbeln in seinem Unterleib wurde immer stärker.

Plötzlich entlud es sich im wahrsten Sinne des Wortes und das unglaublichste Gefühl ließ seinen ganzen Körper erzittern.

Ein wahrscheinlich viel zu lautes Wimmern war von dem Prinzen zu hören. Die Bewegungen seiner Hand ließ er langsam ausklingen, seine Atmung war schwer. Einen Moment hielt er noch die Augen geschlossen, bis er sie langsam öffnete und seine Zimmer wand anstarrte. Gott, was war das denn gewesen?

Nach Luft ringend ließ er sich auf den Rücken sinken und sah auf seine Hände. "Was zur Hölle...?" Murmelte er.

Er fühlte sich anders. Gut anders. Irgendwie... Befreit und zufrieden. Wie, wenn Niall bei ihm war.

Vorsichtig lugte er unter die Decke und sah auf seine Hand, auf der sich als ein glitschiges Zeug befand. "Ääääh..." Etwas angeekelt wischte der Prinz es an seinem Bettlaken ab. Eine bleierne Müdigkeit machte sich in ihm breit.

Er war zwar nicht sehr viel schlauer als vorher, während er sich in die Laken kuschelte, aber auf jeden Fall war er sich sicher, dass er das jetzt öfter machen würde. Fühlte sich das jedes Mal so toll an?

Louis, vor der Tür, musste sich arg zusammen reiße, nicht los zu lachen. Sie hatten deutlich gehört, was gerade geschehen war.

"Lou!" Zayn boxte dem Kleineren gegen die Schulter. "Hör auf so zu gackern, Mensch.“ Louis kicherte dämlich. "Lass das, ehrlich." Der Schwarzhaarige hielt Louis den Mund zu. "Das ist nicht lustig."

"Hhg hcgst hch hbngr." nuschelte Louis.

Zayn verdrehte die Augen. "Wehe du ziehst ihn damit morgen auf.“ Louis prustete in Zayns Hand und schüttelte giggelnd den Kopf.

"Louis, verdammt. Hör bitte auf. Liam hört das Alles da drin!"

"Es tut mir leid." Nuschelte Louis.

"Ich will nicht, dass er denkt, dass wir uns über ihn lustig machen."

"Ich mach mich nicht darüber lustig." Louis räusperte sich und stellte sic gerade hin.

"Das weiß er ja nicht." Zayn fuhr sich durch die Haare.

"Ich hör ja schon auf."

"Denkst du, es geht ihm gut?", Zayn klang etwas besorgt. Liam wusste ja gar nicht so recht, was los war.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihm gerade schlecht geht." Liam war erheblich lauter und eindeutiger gewesen, als er gedacht hatte.

Der Leibwächter zog die Mundwinkel hoch. "Immerhin waren wir die Einzigen hier und niemand sonst."

"Ich bin stolz auf ihn," flüsterte Louis.

"Ja, ich auch. Hoffentlich bekommen wir das Alles auf die Reihe."

"Das hoffe ich auch. Liam hat es verdient einfach mal glücklich zu sein."

"Lassen wir ihn schlafen, sollten die neuen Wachen nicht auch demnächst kommen?" Zayn sah sich im Flur um.

"Ja, ich glaube du hast recht. Idioten, dass sie zu spät kommen."

"Die kann man nichts heißen. Ich versteh gar nicht, warum wir neue Wachen bekommen haben."

"Damit wir beide nicht rund um die Uhr arbeiten müssen, Zaynie."

Der etwas Ältere seufzte. "Ich weiß, ich weiß. Es fällt mir nur schwer, die Verantwortung für Liam abzugeben. Wir haben die letzten fünf Jahre für ihn alleine gesorgt."

"Du hast recht." Bestätigte Louis. "Aber er wird jetzt erwachsen."

"Nicht nur er. Das werden wir alle."

Louis seufzte leise. "Und ich bin immer noch allein, während ihr alle jemanden habt. Außer Perrie, aber sie ist auch mit ihrer Arbeit verheiratet."

"Du findest schon jemand. Nimm doch eine von den Mädchen, sind ja genug da.", scherzte Zayn grinsend.

Louis verzog das Gesicht. "Damit sie in ein paar Wochen wieder weg ist, und ich sie nie wieder sehen? nein, danke."

"Dann hättest du wenigstens eine Zeit lang jemand."

"Du meinst als kleine Liebelei? ich weiß nicht. Die Mädchen sind alle so nett."

"Hm. Ich mein, du verstehst dich ja aber auch mit allen gut."

"Ich würde ja nach deiner Meinung fragen, wenn du am süßesten findest, aber du bist da keine Hilfe." Grinste Louis.

"Ich kann dir optisch helfen.", lachte Zayn.

"Oh, da kommen die anderen endlich. Lass uns doch bei dir oder bei mir weiter reden. Die müssen nicht alles hören."

Zayn drehte seinen Kopf nach rechts. "Der Prinz schläft.", informierte er die Beiden. "Ihr bleibt hier, verstanden? Wehe einer verlässt den Posten."

"Natürlich bleiben wir hier." brummte die dickere der Wachen.

"Das habt ihr schonmal gesagt und seid nicht da gewesen.", fauchte Zayn. Er konnte diesen Typen nicht ausstehen.

"Zee, komm. Wenn sie wieder gehen, melden wir es einfach dem König und er Königin." Louis legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.

Zayn warf den beiden neuen noch einen bitterbösen Blick zu und ließ sich von Louis weg ziehen. Solche Schwachköpfe!

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xxx Freut euch auf das nächste Kapitel! Wir persönlich mögen es unheimlich gern! <3

Kapitel vierunddreißig



Kapitel vierunddreißig


"Komm schon, Kätzchen. Ich tu dir nichts!" Ratlos stand Inès vor einem der Bäume im Schlossgarten. Vor hier saß eine kleines Kätzchen auf einem Ast und miaute kläglich. Warum kletterten die immer auf die Bäume, wenn sie danach eh nicht runter kamen?

"Du kannst springen, ich fang dich auf." Als Antwort erhielt sie nur ein jämmerliches Miauen. Seufzend rieb sie sich die Schläfen. Sie stand jetzt schon etwas länger hier und führte eine Unterhaltung mit dem Tier. "Okay, wenn du nicht runter kommst, komm ich eben zu dir." Dass sie an Höhenangst litt, vergas sie in dem Moment wohl.

Die junge Französin streifte ihre Schuhe von den Füßen und griff nach dem untersten Ast, um sich hochzuziehen.

Ächzend hievte sie sich nach oben, das war ganz schön anstrengend! Die Katze beobachtete sie und leckte ihre kleinen Pfoten ob. Was die seltsame Frau da wohl machte?

Inès hing mehr schlecht als rechten einem der großen Äste, bevor sie genug Kraft auftreiben konnte, um sich hoch zu schwingen. "Bleib schön sitzen, wo du bist.", keuchte sie und klammerte sich an dem dicken Baumstamm fest. Ein Maunzen war zu hören und das Kätzchen tapste auf sie zu.

Du junge Frau gab ein erfreutes Geräusch von sich. "Ja! Sehr gut. Komm zu mir." Vorsichtig rutschte sie sich zurecht.

Das kleine Tier kletterte auf die junge Prinzessin zu und schnüffelte an ihren Fingern.

"Du bist echt süß." Inès lächelte breit und nahm die Katze auf ihren Schoß.

Schnurrend rollte sich die Kleine zusammen und ließ sich streicheln. Strahlend kraulte Inès die Katze zwischen den Ohren und sah sich kurz um. Und keine Sekunde später fiel ihr fast Alles aus dem Gesicht. Oh Gott.

Sie sah an ihren Füßen hinunter Richtung Boden - sie saß ja locker zwei oder drei Meter hoch. Herr im Himmel! Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Gar nichts. Anscheinend hatte sie sich /gar nichts/ gedacht. Sofort begann ihr Herz zu rasen, der Schweiß brach ihr aus.

Sie hatte verflucht noch eins nicht bedacht, dass sie von diesem Baum auch wieder herunterklettern musste! Sie gab ein jämmerndes Geräusch von sich. Fantastisch. Jetzt saß sie hier mit der Katze, die sich auch nicht runter traute.

"Wir sind schon zwei kleine Trottel." murmelte Inés und seufzte schwer.

Nach Hilfe rufen brachte ihr nicht viel, hier war ja keiner in der Nähe.

Ängstlich klammerte sie sich mit einem Arm am Baum fest, mit dem anderen hielt sie die Katze fest. Was sollte sie denn jetzt machen?

Schnurrend fuhr die Katze die Krallen ein und aus - wie Katzen es nun mal taten, bei Entspannung. Leider tat sie es direkt auf Inès Bein.

Bevor Inès es auch nur verhindern konnte, schrie sie schmerzerfüllt auf und trat mit dem Bein aus, was dafür sorgte, dass sie fast von Ast rutschte. "Oh mein Gott!" Panisch fuchtelte sie mit ihrem Arm herum, um sich festzuhalten.

Fauchend krallte sich die Katze -jetzt erst recht - an der jungen Frau fest.

"Hör auf damit!", fauchte Inès zurück und funkelte das Tier an. "Ich hab keine Lust hier runter zu fallen und mir den Hals zu brechen!"

"Hallo?" schallte da eine Stimme den Baum hinauf. "Ist da oben alles in Ordnung?"

Entsetzt riss Inès die Augen auf. Oh nein. "Ähm... Hallo, Louis.", sie kniff die Augen zusammen. Wie sie da so hing, sah bestimmt alles andere als gut aus.

"Was machst du denn da?" Louis' blaue Augen tauchten zwischen den Blättern auf.

"Ach, ich entspannt hier nur.", murrte die Rothaarige sarkastisch.

Ein lautes Maunzen war zu hören und Louis lächelte. "Ach, du hast das Kätzchen."

Inès kräuselte die Lippen. "Das Ding wollte hier nicht runter."

Der Leibwächter lachte. "Die kleine maunzt immer rum, aber runter kommt sie sehr gut. Da hat sie dich wohl zum Narren gehalten."

Empört schnappte die junge Frau nach Luft. "Wie bitte?"

"Tut mir echt leid." Louis grinste zu ihr herauf. "Die kleine kann sehr gut wieder runter vom Baum."

"Das bringt mich jetzt gerade nicht weiter, Louis." Inès krallte sich nach wie vor an ihrem Ast fest.

"Das heißt DU kommst nicht vom Baum runter?"

Der Französin schoss die Röte in die Wangen. "Naja."

"Warte mal, ich komm mal zu dir hoch." Louis packte sich einen Ast und hangelte sich nach oben.

Inès biss sich verlegen auf die Unterlippe, als Louis sich vor ihr auf einen Ast stellte. "Das ist mir etwas peinlich.", nuschelte sie. Der junge Leibwächter hatte gar keine andere Wahl, als sich gerade zu an sie zu drücken, zwischen den Ästen hätte man nicht gerade viel Platz.

Louis grinste und schob einen Arm hinter ihr durch, damit sie nicht vom Baum fielen. "Das kann doch mal passieren."

Die Katze war inzwischen von Inès arm gesprungen und schaute sie von einem anderen Ast vielsagend aus an. Das Dumme Ding!

"Ich hab Höhenangst."

"Oh. Dann ist es aber nicht so klug auf einen Baum zu klettern." Bemerkte Louis.

Inès erdolchte Louis fast mit ihrem Blick. "Ach wirklich? Das hätte ich nicht gedacht."

"Tut mir leid." Sagte Louis versöhnlich und stupste sie an.

Seufzend schloss Inès die Augen. Ob ihr Herzschlag sich wegen der Höhe oder louis' Nähe nicht verlangsamen wollte, konnte sie nicht sagen. "Schon in Ordnung."

"Ich pass schon auf, dass du nicht runterfällst."

"Mir wäre es ganz recht, wenn ich entweder festen Boden unter den Füßen haben würde oder zumindest richtig sitzen könnte." Sie balancierte eher mit den Fusszehen auf dem Ast unter ihr.

"Okay, warte. Ich halte dich fest." Bot Louis an. Er wollte ja nicht, dass der Rothaarigen etwas passierte.

"Das tust du schon." Inès grinste nervös. Sie wollte nicht fliegen lernen.

"Wie willst du dich hinsetzen?" Fragte Louis und ließ Inès nicht los.

"Öhm.." Die traute sich nicht so recht, sich um zu sehen. "Ich weiß nicht."

"Mach mal die Augen zu." Forderte Louis sie auf.

"Lass mich nicht fallen.", murmelte die junge Frau und schloss gehorsam die Augen.

"Tu ich nicht." Louis stellte sich hin und wog ab, wie fest sein Stand war. Er war etwas eingeklemmt und konnte nicht fallen. Kurzerhand hob er die zierliche, kleine Inès hoch und setzte sie auf einen dickeren, breiten Ast.

Inès quietschte überrascht auf und krallte sich in louis' Schultern fest. "Oh Gott."

"Du kannst dich nach hinten lehnen. Der Stamm ist direkt hinter dir."

Zögerlich öffnete die Französin ihre Augen und schielte über ihre Schulter. Tatsächlich. "Wehe du lässt mich los!"

"Tu ich nicht." Louis setzte sich neben sie und schlang einen Arm um ihre Hüfte.

Inès atmete ein paar Mal tief ein. "Schau nicht so, du dummes Ding. Du brauchst gar nicht herkommen." Sie starrte die Katze gerade zu nieder, welche auf sie zu getänzelt kam.

"Na, komm zu mir kleines." Louis ließ die Katze auf seinem Bein sitzen. "Warum bist du denn hier rausgeklettert, wenn du Höhenangst hast?"

"Es tut mir leid, dass ich die Katze retten wollte!"

Lou grinste und schüttelte den Kopf. "Zu gut für diese Welt."

"Ich konnte ja nicht wissen, dass sie mich an der Nase herumführt." Inès schob beleidigt die Unterlippe vor.

Wie zur Antwort gab die Katze ein Maunzen von sich und sprang von Louis' Bein auf einen Ast, plumpste etwas tiefer und war den Baum hinunter geklettert.

Die Rothaarige kniff die Augen zusammen. "Das akzeptiere ich nicht."

"Du bist lustig." Der Leibwächter lachte und zupfte an ihren Haaren.

Inès bekam rote Wangen. "Ich gebe mein bestes.", nuschelte sie und sah auf Louis' Finger, die mit ihren Locken spielten.

"Du hast schöne Haare," Louis fand, dass dies ein durchaus angemessenes Kompliment war.

"Oh, danke schön.", lächelte sie breit.

"Erzähl mal, wie gefällt es dir hier im Schloss? Versteht ihr euch gut untereinander?“

"Ja, sehr gut. Seit Mirja und ihre Schwester weg sind, ist alles viel besser geworden. Es sind alle unheimlich lieb."

"Das stimmt, sie waren furchtbar. Ich habe mit Sophia ein bisschen Kämpfen geübt, das hat mir großen Spaß gemacht."

"Ich hab gehört, dass du das erste Mal verloren hast." Inès grinste breit. "Aber als ihr am See gekämpft habt, hast du dich ja dafür revanchiert."

"Sie hat mich abgelenkt," verteidigte sich Louis. "Die Waffen der Frauen, meine Liebe."

"Hat sie dein Gesicht gegen ihr Brüste gedrückt oder was?" Inès lachte amüsiert.

"Nein," Lou lachte laut auf. "Sie hat mich vollgequatscht und behauptet sie würde aufgeben."

"Selbst ich würde das keinem glauben."

"Ja, da war ich wohl etwas naiv und habe sie unterschätzt. Sollte man bei euch Ladys nicht machen."

"Da hast du Recht.", kicherte inès vergnügt.

"Ihr seid alle ganz schön tough, es gefällt mir, wie viel Leben ihr hier her gebracht habt." Lächelte Louis.

"Hier ist alles ganz schön streng. Bei mir zu Hause ist es nicht besser. Ich bin froh, hier ein bisschen Ruhe haben zu können."

"Die Königin st wirklich ziemlich Regel-versessen. Sie achtet wahnsinnig auf Disziplin und Haltung." Louis seufzte. "Nicht alle kommen mit ihr klar."

"Liam tut mir leid, sie ist immer so hart mit ihm."

"Er bemüht sich wirklich sehr, aber er kann es ihr einfach nicht Recht machen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er eine Prinzessin auswählen wird, die seine Mutter nicht ausstehen kann."

"Ich hoffe, dass er Sophia nimmt." Inès lächelte. "Sie passt super zu ihm."

"Das finde ich auch." Bekräftigte Louis und verfestigte seien Griff um sie. "Sie verstehen sich hervorragend."

"Ja, das stimmt." Inès rutschte etwas näher heran.

"Und du? Hast gar kein Interesse an einem strahlenden Prinz?"

"Momentan hab ich einfach kein Interesse an einer Ehe. Ich bin achtzehn, das ist zu jung um zu heiraten.“

"Ich wäre froh überhaupt mal ein Mädchen kennen zu lernen, das ich mag. Die Jungs wollen mich alle mit einem Mädchen aus dem Dorf zusammen bringen, obwohl wir uns gar nicht leiden können."

"Ah. Eleanor." Inès lachte leise. "Ich erinnere mich daran, als Zayn uns von ihr erzählt hat." Sie strich sich die Haare hinter ihr Ohr. "Ich kenne das. Jemanden kennenzulernen, den man mag, ist nicht einfach."

"Es muss einfach passen, finde ich. Der Humor, es sollte einfach diese unerklärliche Anziehung da sein. Dass man sich ansieht und sich einfach gut fühlt."

"Hattest du schon eine Freundin?"

"Nein, bisher noch nicht. Nur Belanglose kleine Liebeleien. Ich hätte wirklich nichts dagegen, mich mal zu verlieben."

Inès lächelte schief. "Das kommt noch."

"Ich hoffe es." Der Leibwächter grinste schief.

"So wie du aussiehst, wirst du keine Probleme haben, jemanden kennenzulernen."

"Oh, danke." Louis lachte leise. "Leider klappt es nicht so  gut, wie ich es mir wünschen würde."

"Damit bist du nicht alleine." Inès zuckte mit den Achseln.

"Wie müsste denn dein Traummann sein?" Louis setzte sich etwas bequemer him.

"Mhm." Die junge Frau machte ein nachdenkliches Gesicht. "Nicht /zu/ groß. Ich will mich nicht Meter hoch strecken müssen."

"Das verstehe ich. Ich bin so kurz geraten für einen Mann, dass ich mich einer großen Frau gar nicht klarkäme."

Inès musterte Louis einen Moment. "Du hättest die perfekte Größe."

Das brachte den jungen Mann verlegen zum Grinsen. "Findest du?"

"Ja." Lächelnd nickte die Prinzessin. "Du bist nicht zu groß und nicht zu klein. Also genau richtig."

"Und du hast die perfekte Größe, dass ich dich hoch heben und tragen kann." scherzte Louis.

Inès nagte auf ihrer Unterlippe herum. "Das hab ich vorhin schon bemerkt.."

"Ich bin stolz darauf, trotz meiner geringen Größe Kraft zu haben," Erklärte Lou nicht ohne Stolz.

"Du trainierst mit Sicherheit auch viel."

"Fast jeden Tag." Louis zeigte ihr seinen Oberarm. "Ich muss Liam ja beschützen."

"Mhm." Inès betrachtete louis' Muskeln.

Lou grinste. "Erzähl mir mal was vor dir."

"Was willst du denn wissen ?" Inès legte den Kopf schief.

"Was du gerne machst, wofür du dich interessierst. Tiere oder sportliche Aktivitäten..."

"Ich Male unheimlich gerne.", bekannte die Rothaarige. "Das Talent hab ich von meiner Mutter." Sie lächelte breit.

"Das klingt gut, ich kenne glaube ich keine Leute, die dieses Talent haben." Wow, Inès gefiel ihm immer besser.

"Es beruhigt mich. Manchmal Sitz ich stundenlang in meinem kleinen Atelier bei uns im Schloss."

"Ich kann mich durch Sport am besten Ablenken. Das kann schwimmen sein, reiten, Schwertkampf..."

"Ich bin nicht gerade sportlich.", Inès kicherte. "Aber schwimmen kann ich gut."

"Ich finde du siehst super aus."

Der Französin wurde es ein weiteres Mal ganz warm im Gesicht. "Danke schön. Aber das musst du gerade sagen."

Louis grinste etwas dümmlich. "Ich arbeite daran."

"Ich glaube, daran musst du gar nicht arbeiten."

"Am wichtigsten ist immer Ausstrahlung." Fand Louis. Und die hatte Inès definitiv.

Inès nickte zustimmend. "Ja, das stimmt. Du hast eine tolle Ausstrahlung."

"Danke, das Kompliment kann ich nur zurück geben."

Die junge Frau lächelte begeistert. "Du bist süß.“ Jetzt bekam Louis einen richtig roten Kopf. "Ich mein das Ernst. Du bist unheimlich lieb."

"Danke." Louis lächelte ehrlich. "Ich kenne  nicht viele Mädchen, die so sind wie du. Du gefällst mir."

"Wie bin ich denn?" Neugierig musterte Inès den Leibwächter.

"Offen und aufgeschlossen. Ich kann mit dir lachen und auch mal einen Scherz machen, ohne dass du gleich sauer bist."

"Ich finde es schrecklich, wenn jemand immer nur ernst ist. Man muss auch über sich selbst lachen können."

„Das finde ich aber auch.“, nickte Louis mit einem begeisterten Lächeln.

Inès lächelte breit. "Du hast ein schönes Lachen.", stellte sie fest. Was machte sie denn hier nur?

"Und du schöne Augen." Louis hatte unbewusst angefangen, ihr leicht mit der Hand über den Arm zu streichen.

"Ich mag sie nicht.", murmelte inès, während sie eine Gänsehaut bekam. „Braun hat irgendwie fast jeder."

"Sie haben etwas warmes," Fand Louis und sah sie lächelnd an. Inès senkte verlegen den Blick. Louis betrachtete das Mädchen von der Seite. Sie war ihm schon am Anfang aufgefallen, als sie neu am Hofe war. Ihr leuchtendes Haar war ein Blickfang. Und jetzt stellte sich heraus, wie nett Inès war.

Inès machte den Fehler und sah nach unten. Sofort wurde ihr etwas schwindelig. Sie hatte für einige Zeit vergessen, dass sie immer noch auf dem Baum saßen.

"Hey, nicht runterschauen." Louis umfasste das Mädchen mit den Armen, weil sie ins Schwanken gekommen war.

Inès versteckte ihr Gesicht an Louis Brust. "Die Katze ist schuld an allem.", nuschelte sie beschämt.

Louis ließ sie ihr Gesicht an ihm verstecken und rieb ihren Rücken. "Wir kriegen dich hier schon wieder heil runter, keine Sorge."

"Ich gebe dir die Schuld, wenn ich runterfliege." Inès grinste leicht und klammerte sich an dem Leibwächter fest.

"Traust du dich, auf meinen Rücken zu klettern und dich richtig gut fest zu halten?" Fragte Louis.

"Bist du wahnsinnig?!", Ines riss entsetzt die Augen auf.

"Das klingt, als müsste ich mir etwas anderes einfallen lassen... dann müsstest du nicht selber klettern und könntest auch die Augen zu machen."

"Am Ende fallen wir zusammen runter!"

"Möchtest du denn alleine wieder runter?"

"Nein!" In Inès' Augen spielte sich der pure Horror wieder.

"In Ordnung," Louis rieb sich über die Stirn. "Ich kann leider nicht fliegen, ich muss mich ja auch noch festhalten."

"Hältst du mich auch wirklich richtig fest?"

"Felsenfest versprochen."

Inès musterte Louis einen Moment argwöhnisch. "In Ordnung.", gab sie dann seufzend nach. Irgendwann musste sie ja hier runter.

"Sehr schön. Ich lass dich kurz los, ja? Dann kannst du auf meinen Rücken rauf."

"Okay.", nuschelte die Andere nervös und hielt sich fest.

Louis zog die Beine der jungen Frau etwas nach vorne. "Klammere dich richtig fest, du tust mir schon nicht weh." Dann begann er langsam und vorsichtig, sich den Baum hinunter zu hangeln. Inès presste sich regelrecht an Louis' Rücken, ihr Herz sprang ihr fast aus der Brust.

"Du machst das toll." lobte Louis. Er baumelte jetzt einen knappen Meter über dem Boden, wies sie noch einmal an, sich fest zu halten und sprang.

Die junge Frau gab einen erstickten Laut von sich, während sie ihre Beine noch fester um Louis schlang.  "Ich glaube, mein Herz bleibt gleich stehen."

"Es ist alles gut." Grinste Louis. "Wir sind jetzt unten."

Vorsichtig öffnete Inès die Augen und sah sich um. "Gott sei Dank."

"Ich habe dir doch versprochen, dich zu retten." Louis grinste.

"Ja.. Danke schön." Sie lächelte verlegen.

Vorsichtig setzte Louis das Mädchen ab und sah sie lächelnd an. "War mal ein aufregender Nachmittag."

"Ich bin sicher, dass du schon aufregendere Sachen erlebt hast." Inès richtete ihr Kleid einwenig, welches durch die Prozedur nicht mehr richtig saß.

Louis sah höflichkeitshalber weg, weil das Kleid sie schon etwas entblößte, "Aber ich hatte schon lange nicht mehr so einen Spaß. Und das meine ich so."

"Das freut mich.", strahlte inès. "Das nächste Mal musst du mich hoffentlich nicht von einem Baum runter holen."

"Wir können uns ja mal ebenerdig treffen," grinste Louis zurück. "Im Park oder so."

"Oh." Inès hatte das starke Gefühl, dass ihr Kopf demnächst keine gesunde Gesichtsfarbe mehr annehmen würde. "Ist das denn in Ordnung? Ich meine, du musst ja eigentlich fast immer bei Liam bleiben."

"Er hält mich hier am Gelände nicht sehr an der kurzen Leine. Ein Stündchen oder zwei werde ich schon frei bekommen. Habe ich ja jetzt auch gerade."

"Und deine freie Zeit willst du wirklich Mit mir verbringen? Willst du dich da nicht lieber ausruhen?"

"Schlafen kann ich auch nachts. So anstrengend ist Liam nicht." Louis kratzte sich verlegen am Nacken. "Also... falls du auch Lust darauf hast natürlich nur..."

Inès strich sich verlegen die Haare aus dem Gesicht. "Sehr gerne."

"Schön." Louis lächelte sie etwas dämlich an.

"Ich werde dann mal reingehen und mich für das Abendessen fertig machen...", murmelte Inès und deutete mit ihrem Kopf auf das Schloss. "Ich sollte wohl ein Bad nehmen." Sie hatte überall Harz von dem Baum kleben.

"Stimmt, du siehst aus, als wärst du eine Woche da oben gewesen," sanft zupfte Louis ihr einen kleinen Zwei aus dem Haar.

Inès kicherte leise. "Es Fühlt sich auch so an."

"Dann geh dich mal ein bisschen frisch machen, wir sehen uns später beim Essen, ja?"

"Das tun wir.", nickte inès und lächelte Louis noch einmal an, bevor sie sich umdrehte und davon ging.

Louis sah der jungen Prinzessin noch eine Weile nach, dann machte er sich auf den Weg, Zayn zu suchen.

Erwähnter war, wie eigentlich immer in seiner Freizeit, bei Harry und Perrie im Stall. "Ihr hätte sie sehen soll.", erzählte er fröhlich. "Liam hatte gerade zu Herzen in den Augen, als er hier war.“

"Das stell ich mir toll vor," Perrie lächelte. Liam hatte ihr vor ein paar Tagen erzählt, was Sache war. “Liam war ja noch nie - oh, hallo, Louis."

Louis nickte den Dreien zu. "Hallo.", begrüßte er sie lächelnd und setzte sich zu Zayn auf den Heu Haufen.

"Hey, Lou. Wo hast du den ganzen Nachmittag gesteckt? Liam ist mit Sophia auf der Koppel, Angst vor Pferden verlieren."

"Ich hab Inès von einen Baum runtergeholt."

"Von einem Baum? Was hat sie denn da gemacht?“

Louis lachte leise. "Sie hat versucht, Hazel zu retten."

"Hazel? Saß sie wieder auf dem Baum und hat gemaunzt, bis jemand sie gestreichelt hat?" Perrie war selber schon oft auf den Baum geklettert.

"Inès dachte, dass sie nicht mehr runter kann und ist zu ihr hochgeklettert. Dabei hat sie vergessen, dass sie Höhenangst hat."

"Oh." Harry kicherte und schmiegte sich an seinen Freund. "Und dann hast du sie beide aus dem Wipfel befreit?"

Louis lächelte breit und nickte. "Aber vorher sind wir einfach nur auf einem breiten Ast gesessen und haben geredet."

"Worüber?" Fragte Perrie neugierig und schnappte sich ein paar Karotten.

"Oh, über Gott und die Welt." Der Leibwächter konnte leider nicht verhindern, dass er rote Wangen bekam.

Zayn zog eine Augenbraue hoch und stupste Harry an, der unauffällig nickte.

"Ich mag Inès.", meinte der Schwarzhaarige. "Sie ist ähnlich wie Sophia."

"Das stimmt, sie ist sehr selbstbewusst in manchen Dingen. Aber etwas... femininer." Bemerkte Louis leise.

Zayn klopfte Louis auf die Schulter. "Hast du sie heile von dem Baum runtergebracht?“

"Es war etwas Arbeit, aber ja. Sie ist an einem Stück wieder angekommen."

Harry grinste schief. "Es sollte wohl so sein, dass du sie findest."

"Was meinst du?" Fragte Louis irritiert.

Perrie kicherte und sprang von dem Holzbalken, auf dem sie saß. "Du bemerkst wohl selbst nicht, dass du die ganze Zeit schon strahlst wie ein Honigkuchenpferd."

"Stimmt doch gar nicht," protestierte Louis.

Die Reitlehrerin drückte Louis' Knie. "Mach dir nichts draus, irgendwann erwischt es uns alle mal." Mit diesen Worten schnappte sie sich Harry und schleppte ihn aus dem Stall.

"Hey-" kam es simultan von Harry, Louis und Zayn. Von Louis, weil es ihn definitiv /nicht/ erwischt hatte, Harry, weil Perrie ihn entführte und Zayn auch, weil Perrie im Harry entrissen hatte.

"Wir müssen arbeiten, Haz. Du kannst später kuscheln."

Seufzend ergab sich Harry und trottete neben Perrie her. "Du bist viel strenger als Liam."

Perrie lachte leise. "An die Arbeit, du kannst die Heuballen herbringen."

Zayn sah sehnsüchtig auf die Tür. "Tja, so schnell kann es gehen.", seufzte er und lehnte sich zurück.

"Du und Harry - ihr habt da was ganz besonderes." Lächelte Louis.

"Ich liebe ihn.", nickte Zayn strahlend.

"Das sehe ich, und ich freu mich für euch." Lou klopfte ihm auf den Rücken.

"Erzähl mal, wie war es mit Inès?"

Unwillkürlich musste Louis lächeln. "Es war unterhaltsam. Sie ist ein echt nettes Mädchen."

"Das Klingt doch gut."

"Sie hat mir Komplimente gemacht," Gab Louis zu.

"Aw, wirklich?" Zayn lächelte seinen Freund breit an.

"Ja," Louis lachte verlegen auf.

"Was hat sie denn gesagt?" Neugierig musterte der Schwarzhaarige Louis.

"Dass... sie mich süß findet." rückte Louis gleich mit der Wahrheit heraus.

"Oh mein Gott, Lou!" Zayn begann breit zu strahlen. "Das ist toll!"

"Sie ist ja echt lieb nur... Sie ist in wenigen Wochen wieder weg, ich lasse mich hier auf nichts belangloses ein."

"Lass dir das nicht durch die Finger gehen, Lou."

"Du meinst also ich soll...?"

"Wann haben wir schon die Chance dazu, eine kleine Romanze zu haben?"

"Duu hast immerhin einen Freund, Zaynie."

"Ja, aber das ist Schicksal gewesen." Zayn grinste schief. "Warum nicht? Es muss ja keine wissen."

"Wow. Wenn wir mal bedenken, wie viele Skandale wir auslösen würden, Zaynie... Liam und Niall, du und Harry, ich und eine Affäre mit einer Prinzessin..."

"Darüber sollten wir nicht nachdenken." Der Schwarzhaarige setzte sich auf.

"Ich bin mir nicht so sicher. Ich meine... wir wollen uns schon nochmal treffen, ausserhalb des Baumes.."

"Mach es. Du hast es auch mal verdient, jemanden zu haben."

"Inès ist super-hübsch. Und sie ist klein, da fühle ich mich selber so groß und kräftig." Louis grinste verlegen.

"Ich weiß gar nicht, was du immer hast. Du ist nur ein bisschen kleiner als ich.", grinste Zayn. "Probier es. Ich meine, wenn sie dir schon Komplimente macht.."

"Beim Abendessen sehen wir uns ja," Sagte Louis zufrieden. "Auch wenn ich nur stumm in der Ecke stehe.“

"Wir haben ja öfter mal am Tag frei, da kannst du dich ja mit ihr treffen."

"Das stimmt." Louis nickte. "Es hat Spaß gemacht, mal richtig mit ihr zu reden, sie ist nicht so... minderbemittelt wie die Küchenmädge."

"Man merkt, dass sie gebildet ist."

"Ich finde kluge Frauen sehr attraktiv. Die strahlen etwas aus, was mir gefällt."

"Das stimmt. Deswegen mag Liam Sophia auch so."

"Weil sie sich nicht einfach rum schubsen lässt und ihren eigenen Kopf hat. Oh, und eins noch, Zayn. Hört bitte auf mit Eleanor. Ganz ehrlich."

Zayn hob abwehrend die Hände. "Ich hab lange nichts mehr gesagt!", verteidigte er sich.

"Und da bin ich dir auch dankbar. Ich mag sie einfach nicht."

"Ist ja in Ordnung. Ich sehe es ein." Der Schwarzhaarige schmunzelte.

Louis starrte auf seine Füße und spielte an seinen Fingern herum.  "Bei dir und Harry sieht es so leicht aus."

"Was meinst du?"

"Dieses Beziehungs-Ding. Gibt es bei euch nie Streit, gar keine Probleme?"

"Nein, nicht wirklich." Zayn schüttelte den Kopf. "Es gibt nichts, über das wir uns streiten könnten."

"Mh-Mh." Louis nickte nachdenklich.

"Wir haben so genug Probleme, nicht zu auffällig zu sein. Da brauchen wir nicht auch noch Streit."

"Da hast du durchaus nicht unrecht." Louis ließ sich nach hinten fallen.

Zayn klopfte Louis auf den Oberschenkel und sah zu Stalltür, als sich diese öffnete und Liam mit Sophia herein kam. "Hallo, Liam. Lady Sophia." Er zwinkerte ihr zu. "Ist Die Angst vor den Pferden überwunden?"

Die Fürstentochter lachte. "Es wird jedenfalls schon besser." Sie stieß Liam an. "Ich bin nicht die, die umgeschubst wurde."

Liam verzog das Gesicht. "Lyra ist ziemlich stur."

"Und du hast ihr die Karotte nicht gegeben, die du in der Hand hattest."

"Sie ist ganz schön gierig." Der Prinz schnaubte.

Louis grinste und Zayn sah die beiden neugierig an. "Hattet ihr Spaß ansonsten?" Er würde nicht erzählen, dass Lou eine kleine Liebelei hatte - das war dessen Sache.

Liam und Sophia nickten. "Ja, es war lustig. Sophia kann ganz schön kreischen.", gründete der Junge Mann.

"Heeey." Die junge Frau schwang sich zu Louis und Zayn auf den Heuballen. "Ich bin eben noch nicht so geübt." Und Perrie hatte sie wenigstens immer festgehalten.

Liam kicherte leise. "Was habt ihr so getrieben? Habt ihr euch ein bisschen ausgeruht?" Er sah seine Leibwächter an.

"Ich habe Perrie und das Lockenköpfchen ein bisschen von ihrer Arbeit abgehalten." Gab Zayn grinsend zu. "Jetzt sind sie aber wieder los. Louis hatte Hazel aus dem Baum geholt."

"Schon wieder? Ich glaube, ihr macht das Spaß." Liam lachte fröhlich.

"Sie ist eine Frau, die brauchen Aufmerksamkeit." Grinste Zayn frech.

Sophia trat ihm gegen das Schienbein. "Ihr Männer seid nicht besser."

"Au." Zayn lachte. "Trittst du mich einfach." Er sah Liam an. "Wenn ihr reiten wart, sollten wir vielleicht alle noch baden vor dem Essen, sonst riechen wir wie ein ganzer Stall."

Sophia sprang von dem Ballen. "Wir sehen uns beim Essen, die Herren." Sie grinste alle drei an und ging aus dem Stall, wo sie vor der Tür direkt mit Perrie zusammen knallte.

"Oh." Perrie sah die junge Frau erschrocken an. "Entschuldigung. Hab ich dir wehgetan?"

Sophia rieb sich die Stirn. "Du hast einen harten Schädel.", murmelte sie bedeppert. "Tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst."

Vorsichtig hielt Perrie Sophias Kopf fest und untersuchte ihre Stirn. "Das könnte eine Beule geben.“

"Wäre nicht meine erste." Die Spaniern grinste verlegen.

"Hattest du Spaß auf der Koppel? Es sah so aus."

"Naja, Liam hat mich nicht gerade festgehalten. Aber er hat meine Rache von Lyra dafür bekommen.", lachte die junge Frau.

"Hast du Lust, morgen mit mir ausreiten zu gehen?"

Sophia nickte. "Warum nicht. Ich muss meine freie Zeit ja sinnvoll nutzen. Und du lässt mich wenigstens nicht runter fallen."

"Natürlich lass ich dich nicht fallen." Grinste Perrie.

"Dann... Sehen wir uns morgen." Sophia lächelte breit. "Ich miss unbedingt baden gehen."

"in Ordnung, bis morgen." Dann marschierte Perrie zu den anderen in den Stall. "Du hast sie fallen lassen?!"

Liam fuhr erschrocken zusammen und ließ den Eimer mit Karotten fallen. "W-was?!"

"Sophia hat gesagt oder angedeutet, dass du sie nicht richtig festgehalten hast beim Reiten."

Der Prinz stöhnte leise. "Sie muss es ja auch irgendwann ohne jemanden können."

"Ich leihe sie mir morgen übrigens mal aus, zum ausreiten."

"Ich hab sie nicht fallen lassen.", versicherte Liam. "Sie wäre nur fast runter-"

"Unwichtig. Ich werde es ihr beibringen. Damit sie ihre Angst verliert."

Liam verdrehte die Augen. „Meinetwegen."

"Hauptsache, du bringst Liam seine Zukünftige wieder am Stück wieder." Grinste Louis.

Perrie hob die Augenbrauen an. "Also wird sie es?"

Liam zuckte die Achseln, nickte aber. "Ich denke schon."

"Sehr schön." Die Reitlehrerin nickte zufrieden.

"Ihr mögt sie alle total, oder?"

"Wir mögen alle.", nickte Zayn. "Aber Sophia am meisten."

"Das ist gut. Ich finde nämlich sie ist - den Umständen entsprechend - die perfekte Frau für mich."

Louis biss sich leicht auf die Unterlippe. Momentan war ihm Inès von allen am liebsten.

"Meine Mutter wird überhaupt nicht davon begeistert sein, aber zum Glück ist es nicht ihre Entscheidung." Fand Liam. "Ich weiß, wen sie mir auswählen würde."

"Inès.", kam es praktisch sofort von Louis.

"Richtig." Liam drehte sich zu ihm und nickte. "Sie findet Inès optisch ansprechend und sie ist noch so jung. Da hat sie die Hoffnung, dass sie meine Braut noch selber etwas steuern und beeinflussen kann. Außerdem ist sie der Meinung, dass junge Mütter gesündere Kinder bekommen."

"Schwachsinn." Perrie verdrehte die Augen. "Sophia ist eine gute Wahl, Liam."

"Danke, Perrie. Ich denke, wir haben das Potential gute Freunde zu sein. Obwohl es Dinge gibt... nein, darüber denke ich jetzt nicht nach."

"Wann gehst du Niall wieder besuchen?" Zayn sah den Prinzen aufgeregt an.

"In zwei Tagen. Und danach ist ja auch der Ball." Liam verzog das Gesicht.

Louis im Gegensatz begann zu strahlen. Das bedeutete, dass er mit Inès tanzen konnte!

"Ich werde meine Eltern überzeugen, dass du auch kommen darfst, Perrie." Versprach Liam. "Ich hätte dich so gerne dabei."

"Oh." Perrie nagte sich auf der Unterlippe herum. "Ich habe für solche Anlässe gar meine Kleider."

"Komm doch mit mir zu Niall," schlug Liam vor. "Sie haben meistens Kleidung in Einheitsgrößen da, und könnten es dir anpassen."

"Ich kann das nicht bezahlen, Li.

"Ach, hör schon auf mit dem Geld." winkte Liam ab.

"Du wirst mir kein Kleid bezahlen, Liam. Das ist viel zu-"

"Sag mal, willst du nicht kommen?" Fragte Liam beleidigt.

Perrie sah Liam entsetzt an. "Was? Natürlich will ich das. Ich mag es nur nicht, wenn man mlr Dinge kauft. Ich kann dir doch nickte zurückgeben."

"Perrie." Liam sah sie ernst an. "Du bist die beste Freundin und Ansprechpartnerin die ich habe. Ich will, dass du dich wunderschön fühlst und ein Kleid tragen kannst, das dir gefällt. Ich will nichts von dir haben."

Die Blondine wurde tiefrot. "Wenn einer weiß, wie man jemand um Den Finger wickelt, dann du." Sie flog dem Prinzen gerade zu um den Hals. "Danke, Liam."

Lachend fing er sich auf und tätschelte ihren Rücken. "Dann kommst du?"

"Wenn es in Ordnung geht, gerne." Perrie nickte strahlend.

"Ich werde dafür sorgen, dass es so ist." Nickte Liam. "Jetzt müssen die Jungs und ich aber auch los, zum Abendessen mit den Mädchen."

"Viel Spaß, ja?" Die junge Frau drückte Liams Hand. "Und du." Sie drehte sich zu Harry, der sich schon wieder in den Stall geschlichen hatte. “Versucht heute Nacht bitte etwas leiser zu sein."

Harry wurde sofort knallrot. "Ähm.."

"Ich hör alles, seid froh, dass Hazza und ich alleine in dem Raum schlafen."

"Dann müssen wir vorsichtiger sein," murmelte Zayn.

Der Lockenkopf schob die Unterlippe vor. "Aber ich bin gerne laut."

"Ich weiß, Liebling."

"Das wollte ich nicht wissen." Louis verzog das Gesicht.

"Ich denke nicht, dass du leiser bist," grinste Perrie und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Wenn es Spaß macht.."

"Sagt die, die selber noch nie was hatte." Liam lachte leise, als Perrie ihm gegen den Oberarm boxte.

"Das denkst auch nur du." Brummte sie.

"Du hast letztes erst gesagt, dass-"

"Es geht jetzt nicht um mich." Sagte Perrie schnell.

Liam hob die Hände in die Luft. "Ist ja gut."

"Wolltet ihr nicht los, zum Abendessen? Ich muss die Ställe noch fertig machen."

Louis sprang von seinem Platz. "Packen wir es. Ich muss ein Bad nehmen."

"Dann beeil dich besser, Lou." Mahnte Liam.

Der Kleinere salutierte. "Bis gleich!" Und schon war er aus dem Stall verschwunden.

Liam seufzte leise. "Ich habe Angst vor den nächsten Wochen," gestand er.

Zayn sah ihn mitleidig an. "Das ist verständlich."

"Ich meine.. es ist nicht leicht für mich. Ich werde den Rest meines Lebens schauspielern müssen, Liebe vortäuschen."

"Sag das nicht." Perrie lächelte leicht. "Ich bin mlr sicher, dass du etwas ändern kannst.“

"Ich bin mir nicht so sicher," murmelte Liam. "Es kann immer noch Volksaufstände und Bürgerkrieg geben."

"Die gibt es auch so schon, Leeyum." Zayn drückte Harry eben Kuss auf die Lippen, bevor er aufstand.

Mit einem tiefen Seufzer nickte der Prinz. "Das stimmt.

"Gehen wir, ja?" Der Leibwächter lächelte schief. "Ich hab Hunger."

"Harry - Kuss." Zayn strecktedie Arme aus.

Der Lockenkopf kicherte verliebt und flog Zayn in die Arme. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Zayn drückte ihm einen süßen Kuss auf die Lippen. "Wir sehen uns morgen früh, ja Schatz?"

Harry nickte strahlend, dann küsste er Zayn ein weiteres Mal. "Pass mir gut auf Liam auf."

"Das mach ich immer." Strahlte der Schwarzhaarige.

Liam sah den beiden lächelnd zu. Er war so froh, das Selbe mit Niall haben zu können.

Nachdem er die beiden noch mal hatte knutschen lassen, scheuchte er Zayn schließlich zu Tür hinaus. Sie konnten hier ja nicht ewig bleiben.



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Uuuuund? Ideen? ;)

Kapitel fünfunddreißig



Kapitel fünfunddreißig


Versonnen saß Niall auf einem Hocker in ihrer Werkstatt. Vor zwei Tagen war er bei Liam gewesen, aber die Verliebte Stimmung war einfach nicht aus seinem Gesicht zu wischen. Noch immer strahlte er ohne Pause und summte beim Arbeiten vor sich hin. Es ging ihm unglaublich gut.

Josh sah dem Iren lächelnd zu. "Ich will mir was zu Essen machen, möchtest du Auch etwas?"

"Mh?" Niall hatte nicht zugehört und sah hoch.

"Hast du auch Hunger?" Josh grinste breit und klappte das Buch mit den Bestellungen zu.

"Ja," Niall nickte lächelnd. "Ein bisschen schon."

"Ich mach uns ein paar belegte Brote." Der Lehrling nickte für sich selbst. "Wenn was ist, schrei einfach."

"Mach ich." Summte Niall und fuhr fort, zwei Stoffe aneinander zu nähen.

Während er die Hose zusammennähte, wanderten seine Gedanken, wie sonst auch, zu Liam. Er konnte es kaum abwartend, den Prinzen wieder zu sehen.

Seine warmen Lippen zu spüren, Liams herzliches, glückliches Lachen zu sehen. Das war es, wofür Niall mittlerweile aufstand. Damit er Liam sehen konnte, oder an ihn denken. Nachts träumte er von ihm.

Er hatte keine Ahnung, wo sie das Ganze noch hinführen würde. Es würde alles andere als einfach werden.

Wenn Liam erstmal geheiratet hatte, würde er sehr viel mehr Zeit mit seiner Frau verbringen müssen, dann war er selber total abgeschrieben.

Niall runzelte nachdenklich die Stirn. Er wollte den Prinzen auf keinen Fall von seinen Pflichten abhalten. Einer musste sich ja um das Land kümmern. Aber, wenn er dann so gut wie nichts mehr von ihm hatte?

Die einzige Möglichkeit war, weiterhin Kleider für die königliche Familie zu schneidern, das würde ihn völlig legal immer wieder in die Burg bringen.

Er seufzte leise und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Vielleicht sollte er sich darüber nicht so sehr einen Kopf machen.

"Niall? Kommst du?" Josh hatte schon mehrfach nach dem Iren gerufen.

Erschrocken fuhr Niall zusammen und stach sich mit der Nadeln in den Finger. Er kniff die Lippen zusammen. So eine Nadel tat immer mehr weh, als man dachte. "Aua.", murmelte er und schmollte leicht. "Erschreck mich doch nicht so!"

"Niall, wo bist du mit deinen Gedanken? Ich warte seit fast zehn Minuten auf dich."

"Tut mir leid." Seufzend erhob er sich und bog den Rücken Durch, welcher ziemlich laut knackste.

"Aua." Josh verzog den Mund. "Kommst du? Ich habe Brote geschmiert und Suppe heißgemacht."

"Ja, ich schließ grad den Laden ab." Der Ire hatte gerade einen Schritt nach vorne gemacht, da öffnete sich die Ladentür. "Huch." Erstaunt sah er auf. "Wir haben-"

"Hoffentlich noch nicht geschlossen." Liam grinste seinen Iren breit an, als er mit einer jungen Frau in die Schneiderei kam.

"Liam!" hätte Niall fast gequietscht, besann sich dann aber auf eine gediegenes 'mein Prinz'. Dann schaute er die junge Frau neben Liam gespannt an.

"Hallo, Niall, Josh." Der Prinz schloss die Tür hinter Ihnen und legte dann einen Arm um Perrie's Hüfte. "Darf ich vorstellen? Das ist Perrie, meine Reitlehrerin."

"Freut mich, ich bin Niall, er ist Josh." Grinste Niall aufgeregt. Damit hatte er ja jetzt gar nicht gerechnet. "Was kann man euch Gutes tun?"

Perrie lächelte breit und schüttelte den jungen Männern die Hand. "Liam zwingt mich, ein Kleid zu kaufen."

"Ich zwing dich nicht," schmollte Liam.

Die Blondine lachte. "Ich weiß." Sie sah Niall aufmerksam an. "Ich hab schon viel von euch gehört."

"Nur gutes hoffe ich," lachte Josh. "Du suchst also ein Kleid? Für welchen Anlass?"

Perrie und Liam verzogen gleichzeitig das Gesicht. "Für den Ball."

"Oh." Machte Niall und nickte dann aber. "Du hast offensichtlich eine sehr sportliche Figur mit breiten Schultern, da würde ich etwas empfehlen, was die Schultern etwas kaschiert," überlegte er. "Komm doch mal mit, dann nehmen wir deine Maße." Das war aber ein Kleiderwunsch in letzter Minute.

Josh klopfte Niall auf die Schulter. "Ich übernehme das."

"Danke," flüsterte Niall glücklich.

"Gern." Lächelnd ließen sie Liam und Niall alleine. "Möchtest du etwas bestimmtes?" Josh sah die junge Frau fragend an, während er sie in den neben Raum zu den Kleidern führte.

"Ich weiß nicht... ich habe noch nie ein schönes Kleid besessen." Gab Perrie schüchtern zu.

Josh lächelte breit. "Wir werden etwas für dich finden."

"Ich hoffe es. Es ist Liam sehr wichtig, dass ich bei dem Ball dabei bin, da will ich schön aussehen."

"Ich denke, dunkle Farben passen gut zu deiner Haut und deinen Haaren..." Josh wühlte sich durch die Kleider, welche an einer Stange hingen.

Neugierig sah sich auch Perrie einige Exemplare an. "Das hier gefällt mir," sie strich über den fließenden Stoff und seufzte. "Ich werde mir so etwas niemals leisten können."

Der Lehrling zog besagte Kleid vom Haken. "Wir können was am Preis machen."

"Liam hat gesagt, dass es egal ist, wie viel es kostet, aber ich habe das Gefühl, ihm etwas schuldig zu sein." Murmelte Perrie peinlich berührt.

"Ich denke, dass er das gerne macht." Josh hielt das Kleid in die Höhe. "Möchtest du es anprobieren?“

"Mh-Mh." Perrie nickte andächtig. Sie würde sich so schön fühlen, wie noch nie.

"Komm, ich bring dich zur Umkleide."

"Warum hast du nicht gesagt, dass du kommst?" Niall hatte sein Gesicht an Liams Brust vergaben. Die Tür hatte er zur Sicherheit abgeschlossen.

Sanft streichelte Liam über Nialls Rücken. "Ich habe es wohl vergessen. Ich habe meine Sinne nicht ganz beisammen, wenn ich bei dir bin." Oder an dich denke... nachts..

Der Ire strahlte breit. "Ich freue mich wahnsinnig."

"Ich hab dich vermisst." Murmelte Liam leise. "Weißt du... übermorgen ist der Ball. im Schloss geht es gerade drunter und drüber."

"Ich dich auch." Niall lehnte sich ein wenig zurück. "Das kann ich mir vorstellen. Willst du darüber reden?"

"Nicht wirklich." nuschelte Liam betrübt.

"Okay." Niall nahm Liams Gesicht zwischen seine Hände und lächelte ihn an.

"Können wir einfach irgendwo kuscheln gehen?" Bat der Prinz.

"Was ist mit Perrie?"

"Stimmt. Vielleicht sollten wir... ach ..." Liam wischte sich müde über die Augen. Dieser ganze Stress im Schloss ging ihm auf den Keks.

Niall musterte Liam besorgt. "Josh kann sie vielleicht eine Weile im Dorf beschäftigen.", murmelte er und küsste Liam sanft. "Geh nach oben, ja? Du kannst in meinem Zimmer warten."

"Mh-Mh." Liam nickte und trottete die Treppe hinauf. Er mochte Niall so sehr, und er hatte Angst um ihn. Um sie beide.

Niall eilte zu Josh und Perrie. "Perrie?"

Die junge Frau steckte ihren Kopf hinter dem Vorhang hervor. "Ja?"

"Stört es dich, mit Josh alleine zu bleiben? Liam will mit mir alleine sein."

Perrie grinste breit. "Kein Problem." Sie gönnte es den beiden.

"Josh wird sich um dich kümmern." Niall lächelte leicht. "Das Kleid sieht übrigens fantastisch aus.", lobte er noch und verschwand dann nach oben zu Liam.

Dieser saß etwas verloren auf Nialls Bett und starrte seine Hände an. Vorsichtig kam Niall um die Ecke. "Hey.. Was ist los?" Er zog die Holztür hinter sich zu und krabbelte neben Liam auf das Bett.

"Komm einfach her." Bat Liam und hielt die Arme auf.

Gehorsam kletterte Niall auf den Schoß seines Freundes und kuschelte sich an. "Alles wird gut, Liebling.“ Verzweifelt schlang Liam seine Arme um Niall und vergrub seine Nase am Hals des Iren. Beruhigend strichelte Niall Liams Rücken und küsste ihn auf die Wange. Es gefiel ihm nicht, den Prinzen so zu sehen.

"Ich hasse das alles. Ich will nicht heiraten, ich will keinen Ball, ich will dich nicht betrügen müssen." Flüsterte Liam.

Niall seufzte leise, während er Liam fester in den Arm nahm. "Ich weiß, Li.", murmelte er bedrückt. "Aber ich weiß auch, dass ich dich unheimlich gern habe. Wir stehen das durch."

"Ich will doch nur dich." Flüsterte der Prinz. "Nur dich."

"Li... Schau mich an." Niall lehnte sich zurück, so dass Liam den Kopf anheben musste. "Ich lass dich nicht so schnell gehen, vertrau mir."

Liam sah seinem Freund in die Augen und nickte dann. "Danke."

"Und jetzt küss mich endlich."

Das ließ sich der Prinz nicht zweimal sagen und presste seine Lippen auf Nialls. Es fühlte sich an wie... nach Hause kommen. Wohlwollend schloss Niall die Augen, während er genau so leidenschaftlich wie Liam auf den Kuss einstieg. Wie konnte es nur sein, dass man jemanden so vermissen konnte?

Verliebt schlang Liam die Arme um Niall und seufzte auf. Das war so gut!

"Ich hab dich vermisst.", nuschelte Niall undeutlich an Liams Lippen. Seine Hände waren inzwischen in dessen Nacken gewandert und kraulte ihn dort sanft.

"Ich dich auch, kleiner Ire." Flüsterte Liam.

"Geht's dir besser?" Niall sah den Prinzen besorgt an.

"Wenn ich bei dir bin ja."

"Das sollte nicht nur bei mir so sein.", der Schneider wickelte die Beine fest um Liams Hüfte.

"Ich will nicht heiraten, Niall." murmelte der Prinz.

"Ich will das auch nicht, glaub mir."

Liam zog Niall dichter an sich und rieb seine Nase am Nacken des Freundes. "Ich muss dir was erzählen."

"Oh..." Niall kippte den Kopf zur Seite und schloss genüsslich die Auge. "Was denn?"

"Ich... ich habe letztes etwas getan, was sich sehr gut angefühlt hat... Und dabei an dich gedacht."

Überrascht öffnete Niall seine Augen wieder. "Wirklich?"

Schüchtern nickte der Prinz. "Ich habe das noch nie vorher gemacht."

Langsam dämmerte dem Schneider, was Liam wohl meinte. "/Oh/.

Liam wurde rot um die Ohren. "Ja."

"Und .. Es war gut?"

"Es war fantastisch." Gestand der Prinz.

Niall grinste leicht. "Du bist so süß.“

Liam richtete sich auf und streichelte Nialls Rücken. "Küss mich." , bat er.

"Nur zu gerne." Lächelnd beugte der Ire sich nach vorne und küsste Liam sanft auf die Lippen.

Verliebt zog Liam seinen Freund an sich und erwiderte den Kuss. Niall zog ihn unglaublich an. Schnurrend rutschte Niall sich zurecht. Er gab einen erstaunten Laut von sich, als Liam von sich aus den Kuss zu vertiefen begann.

Der Prinz war einfach zu neugierig, und dazu noch jung. Manchmal gingen die Hormone mit ihm durch.

Kichernd kippte Niall nach hinten, da sich Liam ihm immer mehr entgegen presste. "Langsam, Liebling."

"Tut mir leid." Liams Augen glänzten und er lächelte Niall glücklich an.

"Muss es nicht." Grinsend rieb Niall seine Nase an Liams. "Wir können ruhig weiter machen.."

"Es ist einfach... wenn du da bist, will ich dir die ganze Zeit nah sein. So richtig nah." nuschelte der Prinz leise.

"Mir geht es doch nicht anders, Liam." Niall lächelte sanft. "Wir machen, was du möchtest."

Nervös biss sich Liam auf die Lippe. "Weiter küssen." beschloss er dann.

"Einverstanden." Mit einem Ruck zog Niall den Prinzen an sich. "Wollen wir uns hinlegen?"

"Jetzt liegen wir doch schon," bemerkte Liam.

"Aber nicht richtig." Niall ruckelte ein wenig herum und öffnete seine Beine, damit Liam zwischen sie rutschte.

Schnurrend rutschte sich Liam zurecht und kuschelte sich an. "Mh... so ist es gut."

"Sag ich ja." Lächelnd fuhr Niall mit seinen Händen über Liams breiten Brustkorb. Zufrieden sah Liam seinen Liebsten an und grinste leicht. So sollte es immer sein.

"Du siehst heute übrigens unheimlich gut aus.", bemerkte Niall.

"Danke." Flüsterte Liam geschmeichelt. "Du nicht minder."

Der Schneider wurde rot. "Ach was.“

"Doch, doch." Nickte Liam. "Dein dunkles Haar sieht unglaublich aus, zu den blauen Augen. Obwohl ich lieber Komplimente über Charakter mache und wie schön du lachst."

Niall strahlte glücklich. "Danke, Liebling."

Sanft küsste der Prinz seinen Liebhaber auf die Lippen. Flatternd schloss der Ire die Augen. Er liebte das Gefühl, von Liams weichen Lippen auf seinen.

Liam begann sich immer besser zu fühlen. In Niall hatte er endlich jemanden gefunden, der zu ihm gehörte, seine Gefühle erwiderte und für ihn da war. Herrlich.

Dem Älteren sprang fast das Herz aus der Brust. Das Blut schoss kochend heiß durch seine Adern. Liam so nah zu sein, war unfassbar.

Der Prinz war wieder auf Lippenhöhe gerutscht und fuhr fort, Niall zu küssen. Er hatte noch nie an etwas so eine Freude gefunden. Mit einem leisen Stöhnen öffnete Niall seine Lippen, um Liams Zunge willkommen zu heißen, die gegen seine Unterlippe stieß. Himmel, dass er so selbstsicher geworden war, überraschte den Schneider.

Neugierig vertiefte Liam den Kuss. Nach seinen nächtlichen Fantasien wollte sein Körper einfach... mehr.

Vorsichtig tastete Niall sich mlt seinen Händen über Liams Rücken bis runter zu dessen Steiß. Ganz auf seinen Po wollte er sie jetzt nicht gleich legen. Liam seufzte leise auf. Diese Zärtlichkeiten taten so gut.

"Darf ich?" Mit seinen Fingerspitzen schlüpfte der Ire behutsam unter den Saum von Liams Hemd.

"Mh-Mh." Atemlos nickte der junge Thronerbe. Sein ganzer Körper Kribbelte.

Niall löste sich sanft von Liams Lippen. "Wir müssen nicht." Das Hemd jetzt ausziehen, war etwas anderes, wie, wenn Liam in der Schneiderei unten etwas anprobieren würde.

"Ich ..." Liam wollte auf der einen Seite schon, schließlich wollte er Niall ja auch vor seiner Hochzeitsnacht noch näher kommen. Aber er war nervös.

Niall sah Liam sanft an. "Du bestimmst das Tempo. Ich wollte nicht gleich mit dir schlafen.", sagte er eilig. Den Eindruck wollte er auf keinen Fall vermitteln!

"Ich weiß," Sagte Liam und strich Niall über die Wange. "Es gibt schon... Dinge... von denen mir Louis und Zayn erzählt haben, die ich gern mal ausprobieren würde." Sein Kopf glich einer Tomate.

Niall schnappte sich Liams Hand und küsste jede einzelne Fingerspitze. "Was erzählen sie denn?"

"Eine Menge." Liam sah fasziniert auf Nialls Lippen. "Dass man.. naja... sich auch einfach gegenseitig... anfassen kann."

"Mhm." Summend nickte der Liegende. "Das stimmt."

"Ich bin zugleich neugierig und aufgeregt."

"Das bin ich heute noch." Niall lächelte breit. "Wenn es der richtige Partner ist, sind diese Dinge jedes Mal aufs Neue aufregend."

"Ich glaube, dass du der Richtige für mich bist, mit dem ich es ausprobieren möchte."

Zur Antwort wurde der Prinz stürmisch geküsst. "Alles, was du willst.“ Schnurrend schlang Liam seine Arme wieder fest um Niall. Er war erleichtert, dass Niall ihm Zeit gab. "Du kannst machen, was du möchtest, Liam."

Prüfend sah der Prinz niall an. "Ja?"

Der Schneider nickte mit einem verliebten Lächeln. "Ich gehör ganz dir."

Liam überlegte einen Moment, dann schob er seine Hand über Nialls Rücken und ein bisschen auf seinen Po. Niall setzte leise auf und schloss die Augen. Wer hätte gedacht, dass er Liam jemals so nah kommen würde?

"Ist das okay für dich?"

"Wunderbar. Du hast schöne, große Hände."

Liam beschloss, dass das viele Reden ein Stimmungskiller war, also drückte seine Lippen auf Nialls und seine Hände ein wenig mehr auf den Po des Iren.

"Ohh..."

Ein bisschen stolz war Liam schon, dass mit dem Geräusch auch eine körperliche Reaktion einherging. Niall presste sich an ihn und erwiderte den Kuss, also schien es ihm zu gefallen.

"Fühlt sich toll an." Seufzend hob Niall sein Becken an, wodurch Liams Hand tiefer rutschte.

Jetzt lag sie auf der weichsten Stelle, je tiefer der Kuss wurde, umso mehr vergrub Liam seine Hand in Nialls Hintern. Keuchend presste sich Niall gegen Liams Körper, seine Finger krallten sich in dessen Hüfte fest.

Mittlerweile waren sie nur eine Bebende Masse, die sich aufeinander presste und keuchte. Liam zog seinen Freund fest an sich und seufzte in den Kuss.

Niall biss Liam leicht auf die Unterlippe, als sich dessen Erektion gegen seine eigenen drückte. Verdammt. Das fühlt sich so /gut/ an. Und die Tatsache, dass es Liam war, mit dem er das gerade tat, machte es noch besser.

Erregt stöhnte Liam auf, er war hin und weg. Das hier war noch viel schöner, als es alleine zu machen!

Alleine die Vorstellung, wie Liam so über dem Iren liegen würde, wenn sie richtig miteinander schlafen würden, brachte diesen schon fast zum Höhepunkt.

Seufzend krallte sich Liam in Nialls verwuschelte Haare und küsste ihn leidenschaftlich. Es fühlte sich an, als würde sich der heiße Ball in seinem inneren gleich entladen - so wie beim letzten Mal alleine, als es ihm völlig den Atem geraubt hatte.

"Oh Gott, /Liam/." Niall drückte den Rücken leicht durch. Ihm wurde unheimlich warm, der Schweiß stand ihm auf der Stirn.

Der Prinz spürte und hörte, dass Niall das gleiche erlebte wie er. Es gefiel ihm das in seinem Freund auszulösen. Ein letztes Mal griff er beherzt nach dem Po des Iren.

Ein lautes Stöhnen entschlüpfte Nialls Lippen, und dann kam er. Und es fühlte sich absolut fantastisch an.

Liam nahm war, wie ein Zittern durch den Körper des Iren ging, und es fühlte sich himmlisch an. Das alles gemeinsam zu erleben war so aufregend für ihn.

Niall wimmerte leise, er rang einwenig nach Luft, während er seine Augen aufschlug und Liams Gesicht sah. Mit beiden Händen wanderten er zu dessen Hintern und krallte sich dort fest. "Komm für mich, Liebling."

Liam war nicht ganz klar, was Niall damit sagen wollte, doch allein die Hände an seinem Hintern brachten ihn dazu. Erschöpft ließ sich der Schneider in die Laken fallen. "Himmel, Liam." Er lächelte den Prinzen verliebt an.

Dieser griff nach Nialls Hand und drückte sie leicht. Er musste erstmal wieder zu Atem kommen. Fest hielt der Ire Liams Hand fest. "Du bist der Wahnsinn, Traumprinz.", flüsterte er und lachte leise, als sein Freund sich gerade zu auf ihn fallen ließ. "Geht es dir gut?", erkundigte er sich grinsend und schlang seinen freien Arm um den Prinzen.

"Besser als je zuvor. Was machst du nur mit mir?" Flüsterte der Prinz verliebt.

"Ich Versuch nur, dich glücklich zu machen."

"Gott, das schaffst du. Und wie glücklich du mich machst." Liam küsste Niall sanft.

Breitstrahlend wickelte Niall die Beine um Liams Hüfte. "Ich- ich hab dich lieb."

"Ich dich auch," nuschelte der Prinz und drückte seine Nase an Nialls Hals.

"Das war wahnsinnig schön, Liam.", murmelte Niall zufrieden und schloss die Augen.

"Können wir das öfter machen?" flüsterte Liam verlegen.

"So oft, wie du willst.", nickte der Ältere.

Zufrieden schmiegte sich Liam an. "Gut."

"War das okay für dich?", versicherte Niall sich leise. "Es ging dir nicht zu schnell, oder? Wenn doch, musst du mir sowas sa-"

"Shhh." Liam drückte Niall einen Kuss auf die Lippen. "Es ging mir nicht zu schnell."

Leise seufzend erwiderte der Ire den Kuss. "Wir sollten uns vielleicht umziehen.", murmelte er und grinste schief.

"Du hast recht." Liam ruckelte etwas herum. "Ich bin ganz klebrig."

Niall lachte leise und richtete sich auf. "Du kannst schon mal ins Badezimmer, ich hole Wasser." Um das Haus herum stand ein Brunnen, in dem sie täglich ihr Wasser zum Baden holten.

"In Ordnung mache ich." Etwas das Gesicht verziehend wackelte Liam ins Bad. Es fühlte sich komisch an. In dem kleinen Kämmerlein zog er seine Hosen aus. Da war es wieder. Dieses eklige Zeug.

Summend stiefelte Niall mit einem vollen Eimer Wasser in der Hand die schmale Treppe nach oben. Sie hatten, neben dem Eingang durch die Schneiderei, noch einen anderen, der in einen Seitenstraße führte.

Auf dem Weg ins Badezimmer schnappte er sich noch zwei saubere Hosen aus seinen Zimmer, bevor er zu Liam ging.

"Ich warte, bis du fertig bist, ja?" Er stellte den Eimer vor Liam ab, welcher etwas verstört in der Mitte des Raumes stand, und sich die Hose vor seine Körpermittel hielt. "Ist alles in Ordnung?", Niall sah den Prinzen besorgt ins Gesicht.

"Ich... ähm... ich weiß nicht?" Murmelte der Prinz.

"Du weißt es nicht?"

"Kann ich mich bitte einfach waschen?" Bat Liam leise.

"Ja, natürlich." Niall deutete auf ein kleines Regal, während er nach der Türklingel griff. Er wollte alles, aber nicht, dass Liam sich nach.. Nach so etwas unwohl fühlte. . "Da sind Waschlappen, bedien dich." Er reichte Liam noch seine Hose. "Ich.. Ich bin in meinem Zimmer, falls etwas ist."

"Danke."nuschelte der Prinz verlegen

Niall lächelte leicht und schloss wortlos die Tür hinter sich. Er schloss einen Moment die Augen und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht. Hatte er etwas falsch gemacht und es nicht bemerkt?

Schnell wusch sich Liam. Er wollte dieses Zeug nicht an sich haben . Er traute sich aber auch nicht, Niall zu fragen, was das war. Es war ihm wahnsinnig unangenehmen, im Gegensatz zu dem Iren, so unerfahren zu sein. Hauptsache es war schnell wieder weg. Danach zog er die sehr gut sitzende Hose an, verließ das Bad und suchte seinen Freund.

Der saß im Schneidersitz auf seinem Bett und spielte mit dem Bezug seines Kissens herum. Seine Gedanken jagten sich gegenseitig im Kreis. Liam hatte ihm versichert, dass es nicht zu schnell war und dass es ihm gefallen hatte. Warum war er dann auf einmal so... Ja, leicht abweisend?

"Niall?" Liam stand im Türrahmen und sah ihn an.

"Hm? Oh, bist du fertig?" Er stand eilig auf.

"Mh-mh." Liam Nickte.

Niall schnappte sich seine frische Hose. "Ich bin gleich wieder da.", murmelte er und drückte sich an Liam vorbei.

"Niall?"

Der Ire bliebt nervös stehen und drehte sich um. "Ja?"

"Danke." Flüsterte der Prinz. "Für alles, was du für mich tust und was wir miteinander haben."

Erleichtert atmete Niall aus. Ihm fiel ein tonnenschwerer Stein vom Herzen. "Gern geschehen." Er machte einen beherzten Schritt auf Liam zu und küsste ihn. Der junge Prinz vergrub seine Hände in Nialls Haaren und erwiderte den Kuss.

"Ich hatte Angst, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe.", nuschelte Niall.

"Was? Nein, wie kommst du darauf?" Fragte Liam erstaunt.

"Du warst so... Komisch, als du im Bad warst."

"Oh." Liam wurde rot um die Ohren. "Es.. es ist mir etwas unangenehm, das jetzt zu sagen," flüsterte er.

"Du musst gar nichts sagen. Es reicht mir, zu wissen, dass ich nichts gemacht habe, was dazu geführt hat, dass du nicht wohl fühlst."

"Ich habe es sehr genossen... was wir gemacht haben," erklärte Liam vorsichtig. Wie formulierte er das denn jetzt am Besten? "Nur... geht mit dieser Sache etwas einher, was ich nicht verstehe und auch ein bisschen verstörend finde. Dieses klebrige, weiße Zeug... Ich weiß nicht was es ist und ich will es nicht unbedingt an mir haben, bis ich das nicht weiß. Es ist kalt und glibberig - und das mag ich nicht."

Niall runzelte einen Moment verwirrt die Stirn, bevor sich sein Gesicht aufhellte und er zu kichern begann. "Oh, du bist echt knuffig." Er küsste Liam breit lächelnd. "Das ist ganz normal.", erklärte er. "Wenn du ... Also, wenn du /kommst/, passiert das. Frauen können davon schwanger werden."

Liam sah Niall einen Moment fragend an. "Ach so... okay.. also..das Zeug macht Kinder? Siehst du, das kommt davon, wenn man so etwas nicht beigebracht bekommt," klagte er. "Alles, was ich über Kinder bekommen weiß habe ich von Louis und Zayn erfahren."

"Ich weiß selbst nicht genau, was da im Körper von einer Frau passiert, wenn das Zeug erstmal in ihr ist. Meine Eltern haben mir nur erklärt, dass sie so Kinder bekommen können."

"Mh... ich schätze, dass wir da keine Angst haben müssen," Liam lachte verlegen.

"Nein, eher nicht. Ich geh mich umziehen, ja? Dann können wir ja wieder runter, wenn du möchtest."

"Mh-mh." Der Prinz nickte und grinste. "Gehst du dich umziehen? Dann können wir mal nach Perrie sehen."

"Ja, natürlich. Sie werden uns mit Sicherheit schon vermissen." Niall grinste breit und verschwand im Badezimmer. Seufzend setzte sich Liam noch einmal auf Nialls Bett. Wow... was für ein Tag.


"Sooo." Josh, der vor Perrie kniete, grinste sie an. "Ich hab es auf die passende Länge abgesteckt." Er fuchtelte ein wenig am Saum des Kleides herum.

"Es ist so schön," schwärmte Perrie ganz hingerissen. "Und das hast wirklich du entworfen? Es ist gefällt mir."

"Niall hat mir ein wenig geholfen, immerhin hat er mehr Erfahrungen als ich. Aber ja, den Großteil habe ich gemacht.", erzählte der Lehrling stolz und richtete sich auf.

"Du kannst sehr stolz darauf sein, finde ich. Hätte ich mehr Geld, würde ich eine ganze Garnitur bei dir in Auftrag geben."

"Danke schön." Josh strahlte begeistert. "Okay, dann schauen wir mal. Sitzt es oben rum gut?"

Perrie zupfte etwas an sich herum. "Wenn es noch einen Hauch enger wäre oben, würde ich mich sicherer fühlen." gab sie zu. "Ich will ja nicht, dass etwas herausfällt."

"Natürlich, dreh dich um, dann machen wir es mal enger." Josh schnappte sich noch ein paar weitere Nadeln zum abstecken.

Gehorsam drehe sich Perrie und grinste Niall und Liam an, die gerade die Treppe herunter kamen. Liam klappte der Mund auf. "Perrie! Das sieht... unglaublich aus."

"Nicht wahr?" Sie breitete strahlend die Arme aus. "Ich fühl mich wie eine Prinzessin."

"Du schaust auch wie eine aus," stellte Niall fest und betrachtete Joshs Werk. "Ich war nie stolzer auf dich." Lobte er den Lehrling.

"Ich hab ja auch wochenlang daran gearbeitet." Josh raufte den Stoff an Perrie's Rücken zusammen. "Ist es so besser?" Er schaute über ihre Schulter.

"Ja, so ist es gut." Sie nickte.

"Wunderbar." Josh sah lächelnd zu Niall. "Danke, Nialler. Ohne dich hätte ich das nie hinbekommen."

"Ach, das Meiste hast du allein gemacht." Der Ire sah zufrieden aus. "Du warst ein echter Glücksfund."

"Darf ich mich sehen?" Perrie hibbelte aufgeregt herum.

"Natürlich. Ich hole dir den Ganzkörperspiegel." Niall war sehr stolz darauf, eine so teure Anfertigung von einem orientalischen Glaser bekommen zu haben. Ihren alten hatten sie verscherbeln können, nachdem er fast aus dem Holzrahmen gefallen war und schon viele Macken hatte.

Die Reitlehrerin nickte begeistert. "Die Farbe ist so toll.", murmelte sie überwältigt und sah an sich herab.

"Das dunkle Rot steht dir," Liam ging bewundernd um die Reitlehrerin herum.

"Ich werd deine Mädchen alle neidisch machen." Sie grinste breit.

"Ich bin mir sicher, sie gönnen dir, wie schön du aussiehst." Antwortete Liam diplomatisch.

"So, hier." Niall kam mit dem Spiegel in den Händen wieder. "Schau dich an."

"Oh mein Gott." Perrie schlug sich die Hände vor den Mund.

"Und jetzt stell es dir mal vor, wenn du die Haare hochgesteckt hast, damit man alles sieht." Der Ire lehnte den Spiegel gegen die Wand.

Prüfend schob sich Perrie die Hand in die Haare und hielt sie sich am Kopf hoch. "Liam, ich weiß gar nicht, wie ich dir je danken soll." Flüsterte die junge Frau.

"Gar nicht." Der Prinz stellte sich lächelnd neben die junge Frau. "Du siehst umwerfend aus und bist glücklich, das ist das beste Dankeschön, was du mir geben könntest.“

Glücklich umarmte sie den etwas größeren Mann. "Danke, danke, danke." Flüsterte sie.

Lachend hielt Liam sie fest. "Sie werden allen Augen machen, wenn sie dich auf dem Ball sehen."

"Wir machen dir einen schönen Abend, ja? Wir essen und tanzen mit dir und haben ganz viel Spaß."

"Danke, Perrie." Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

Strahlend sah die junge Frau in den Spiegel. "Ich fühl mich so schön."

"Das bist du auch.", kam es lächelnd von Josh. "Wir können es dir gleich umnähen, wenn du möchtest. Dann könnt ihr es gleich mitnehmen."

"Das wäre gut," meinte Liam. "Morgen wird noch so viel zu tun sein, da haben wir keine Zeit, her zu kommen."

"In Ordnung." Josh half Perrie von dem Podest runter. "Dann wollen wir das hier mal richten." Er führte sie zu ihrer Umkleide. Sie hatten sich endlich eine Trennwand aus Holz mit tollen Verzierungen leisten können, das war besser, als dieser olle Vorhang.

Liam sprang von dem kleinen Podest und nutzte die Zeit aus, Niall in den Arm zu nehmen. Seufzend vergrub Niall sein Gesicht an Liams Brust. "Ich würde dich so unheimlich gerne schick gemacht und in deinem Anzug sehen.", nuschelte er.

"Mh..." Murmelte der Prinz. Er würde es als Demütigung Niall gegenüber empfinden, ihn einzuladen.

"Ich werde meinen Tanz mit dir noch bekommen.", schwor Niall lächelnd.

"Das wirst du." Nickte der Prinz und gab ihm einen Kuss.

“Nehmt euch ein Zimmer.", lachte Perrie und warf die Beiden mit einem Schal ab.

"Du wärst bestimmt nicht besser, wenn du verliebt wärst." Lachte Niall freundlich.

Perrie bekam rote Wangen. "Das stimmt wohl."

"Wir müssen sie auch noch an den Mann bringen," zwinkerte Liam.

"Ich bin so wie es ist ganz glücklich, danke."

"Eines Tages erwischt es dich." orakelte Niall.

"Wenn es das nicht schon längst hat.", kam es von Josh, der inzwischen an ihrem Arbeitstisch saß.

"Was willst du denn damit sagen?" Fragte Perrie gespielt empört.

"Das, was ich gesagt habe." Der Brünette lachte.

"Ich bin nicht verliebt." Meinte Perrie überzeugt.

"Das hat auch nie einer behauptet.", murmelte Josh konzentriert, während er sich dran machte, das Kleid um zu nähen.

"Gut." Sie schob die Unterlippe vor. "Ich bin mit meiner Arbeit verheiratet. Das beansprucht mich schon ganztags.“

"Schau nicht so, wir finden noch jemanden für dich.", sagte Liam zuversichtlich.

Nervös sah sich die sportliche junge Frau im Spiegel an. Und was, wenn es schon passiert war?

Kapitel sechsunddreißig




Kapitel sechsunddreißig


Die Sonne stand hoch über den Wipfeln der Bäume und wärmte die schon etwas kühlere Spätsommer Luft noch einmal kräftig auf, als ein Gongschlag durch die Gänge des Schlosses hallte. Die Prinzessinnen, welche nach dem Mittagessen zusammen im Pavillion saßen, hoben die Köpfe.

"Was hat das denn zu bedeuten?" Fragten sie erstaunt und sahen sich an. Einige Sekunden später öffneten sich die Türen zu ihrer Stube und ein ganzer Schwall Hausmädchen ergoss sich in den Raum.

"Mädchen? Ladys? Es ist Zeit heiße Bäder zu nehmen und sich fein zu machen." Verkündete Liams Zofe euphorisch. "Eure Kleider werden euch herausgehängt und für die Haare stehen fleißige Hände bereit."

Inès und Sophia sahen sich einen Moment lang an, während Grace, Matilde und Elena leise quietschten. "Legen wir los!", freute sich die junge Schwedin und stand auf.

"Sophia?" Fragte Daisy leise. "Ich darf doch auch kommen, oder?"

"Natürlich, Süße." Die beiden hatten sich nach ihrem Streit wegen Sophia's möglichen Entscheidung hier zu bleiben, ausgesprochen und wieder vertragen.

Die Jüngere strahlte. "Ich weiß schon, wie ich meine Haare machen lasse," erzählte sie aufgeregt.

"Das ist gut. Ich nämlich nicht." Sophia seufzte leise.

"Ich weiß was, ich weiß was." Daisy hüpfte beim Laufen auf und ab.

Die junge Spanierin lächelte leicht, während sie sich Daisys Hand schnappte.

"Louis hat mir erzählt, dass Perrie und Harry auch kommen.", erzählte Inès begeistert. "Ich finde das toll."

"Wirklich? Das freut mich." Lächelte Sophia. "Ich mag sie. Beide."

"Sie wird so toll aussehen. Perrie ist wahnsinnig hübsch.", inès strich sich ihre langen Locken aus dem Gesicht.

"Das stimmt. Und ihre Figur ist toll, weil sie soviel Sport macht," bestätigte Sophia. "Wie wirst du deine Haare machen? Sie sind zu schön, um sie zu verstecken." Sophia bewunderte Inès Haare sehr.

"Mal schauen, meine Zofe wollte sie ein wenig Flechten, aber ich entscheide dann, ob sie mir offen nicht besser gefallen."

"Du kannst doch auch nur einen Teil flechten lassen, und die beiden Zöpfe hinten zusammenbinden lassen," schlug Matilde vor.

"Denkt ihr, dass das gut aussieht?" Inès verzog skeptisch das Gesicht.

"Ganz bestimmt." Daisy nickte.

"Mal schauen. Sind eure Eltern und Geschwister schon da? Meine kommen kurz vor knapp an, wie immer. Sie sind alle so chaotisch.", stöhnte die junge Französin.

"Ich weiß es nicht, ich hoffe, meine Eltern lassen sich Zeit." Grinste Matilde. "Sie reden mir in alles rein - aber ich liebe sie.“

"Unsere sind schon da.", meinte Sophia. "Seit heute morgen."

"Ja," Daisy strahlte. Sie hatte ihre Mutter schon ganz schön vermisst. "Mama hat uns Schmuck mitgebracht."

"Ich bin schon ganz gespannt, was du tragen wirst, Daisy." Grace stupste das Mädchen an. "Du wirst uns allen die Show stehlen."

Kichernd sah die Kleine sie an. "Und das, obwohl ich ja gar nicht zur Wahl stehe. Meint ihr, Liam tanzt auch mal mit mir?"

"Mit Sicherheit." Inès schmunzelte, während sie alle das Schloss betraten. "Denkt ihr, Louis und Zayn dürfen auch mal tanzen?"

"Das wäre bestimmt lustig." Grinste Matilde. "Zayn tanzt bestimmt ganz hervorragend."

Die Rothaarige lächelte versonnen. "Ich denke, dass ich mit Louis tanzen werde."

"Awww, da schwärmt aber jemand." Stichelte Sophia sanft.

"Ach was." Inès winkte ab.

Grinsend gingen die Mädchen weiter und stiefelten die Treppen hoch. Um sie herum herrschte reges Treiben. Überall wurde poliert und gewischt, gebohnert, gereinigt und viel Dinge wurden von einem Ort zum anderen getragen. Jeder hier hielt sich für besonders wichtig und geschäftig.

"Also dann." Grace blieb vor ihrem Zimmer stehen. "Wir sehen uns in ein paar Stunden." Sie lächelte die Mädchen an.

"Wir sollten uns bewusst sein, dass es unser letzter gemeinsamer Abend ist," Erinnerte Sophia. "Morgen Früh fahren alle bis auf drei nach Hause. Und ich werde jede Einzelne von euch vermissen, die ich nicht mehr sehe."

"Wir müssen Adressen austauschen.", nickte Elena. "Ich will unbedingt mit euch in Kontakt bleiben.“

"Dann würde ich sagen, jede schreibt ihre Adresse auf fünf Stücke Pergament, die wir herumgehen lassen. Am Ende hat jede Eines."

Die Mädchen besorgten sich Federn und Pergamentpapier, schrieben alle ihre Adressen auf und tauschte die Blätter aus. "Ihr seid mir echt ans Herz gewachsen.", sagte Inès mit einem traurigen Lächeln. "Ich werde euch so vermissen."

Matilde umarmte das Mädchen fest. "Ich weiß mindestens zwei Mädchen, die sich auf jeden Fall noch sehen werden, weil Liam euch auf jeden Fall hier behalten wird. Bei Nummer drei bin ich mir nicht sicher."

"Ich bin froh, dass es deswegen noch keinen Streit zwischen uns gab." Elena lehnte sich gegen Sophia, die neben ihr stand.

"Ich glaube Liam ist ein sehr lieber Mensch, ich gönne euch allen, Liam zu heiraten." Lächelte Inès. "Ich werde es nicht sein."

"Mädchen?" Claira klatschte in die Hände. "Wir müssen loslegen."

"Also, wir sehen uns später." Sophia nahm Daisy an der Hand. "Komm, Kleines."

"Bis später!" Daisy winkte allen zu, während sie davon gingen.

"Du wirst wunderschön aus sehen." Versprach Sophia. "Mit dem neuen Schmuck und deinem Kleid Wirst du das rosa-farbene tragen?" Sie selber machte sich aus solchen Dingen überhaupt nichts, aber für ihre Schwester war es wichtig.

"Nein, das blaue." Daisy stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf. "Das ist schöner."

"Früher mochtest du rosa am liebsten."

"Ja.. Das war auch früher." Dass die junge Dame erst neun war, war in dem Moment nicht wichtig.

Sophia schüttelte den Kopf und lachte. "Wir sehen uns dann später ja? Ich geh jetzt ein Bad nehmen."

Daisy nickte leicht. "Ich hab dich lieb, Sophia." Sie schlang ihre Arme um Sophia's und drückte ihr Gesicht gegen deren Bauch.

"Ich hab dich auch lieb, kleine Maus. So furchtbar lieb."

"Dann bis später." Die Kleinere lächelte aufgeregt.

"Bis naher, Süße." Sophia wuschelt ihr noch einmal durch die Haare und machte sich dann auf in ihre Kammer. Jetzt wurde es also Ernst."Hallo, Alicia." Sie lächelte ihre Zofe an, als sie in ihr Zimmer kam. "Es ist schön, dich zu sehen." Das letzte Mal hatten sie sich gesehen, als Sophia mit Daisy Zuhause abgereist waren.

"Sei gegrüßt, Sophia." Die Zofe lächelte. "Bist du aufgeregt?"

"Ein wenig.", nickte Sophia. "Ich weiß nicht, wie wir meine Haare machen sollen. Ich überlass das dir."

"Ich habe schon eine Idee, verlass dich da auf mich," Alicia strich ihr prüfend durch die Haare. "Möchtest du sie lieber hochgesteckt oder lang über den Rücken?"

"Steck sie ruhig hoch."

"In Ordnung. Die Diener haben heißes Wasser heraufgebracht, möchtest du dich waschen?"

"Das wäre mir recht, ich war reiten und möchte nicht gerade nach Pferd riechen."

"Das verstehe ich. Ich lege euer Kleid inzwischen heraus."

"Danke dir." Sophia drückte Alicia Schulter, während sie an ihr vorbei ins Badezimmer ging. Den ganzen Tag hatte sie sich schon Gedanken wegen dem Ball gemacht.

Sie hatte keine Gelegenheit mehr gefunden, mit Liam zu reden, jetzt wusste sie nicht, wie die Sache zwischen ihnen stand. Sie wusste, wie schwer es dem Prinzen fiel zu heiraten und so würde ihm das alles so gerne erleichtern. Aber wie?

Die anderen Mädchen zu nehmen, würde schwer werden. Von ihnen wusste ja keiner, was los war. Und wie die wohl reagieren würden, wenn Liam ihnen sagen würde, was Sache war?

Am Ende verliebte sich eines der Mädchen tatsächlich in Liam, und er brach ihr das Herz. Und das würde Liam ja nicht wollen. Langsam zog sie sich aus und ließ sich in den heißen Waschzuber gleiten. Vor ein paar Wochen noch wäre sie begeistert in jede Kutsche gestiegen, die sie nach Hause gebracht hätte... aber jetzt? Jetzt war es nicht mehr so leicht, das alles hinter sich zu lassen. Es gab Gründe und Menschen, an den ihr Herz hing, mehr als sie zugeben würde.

Da waren Zayn und Louis, oder Harry... Perrie. Alle, Josh und Niall, die sie zwar nur einmal getroffen hatte, aber sie wusste, wie wichtig sie Liam waren.

Und sie alle waren wie eine Familie, gaben einander Halt in Zeiten, die hart für sie alle waren. Die Liebe, die ihre neuen Freunde für einander ausstrahlten, war fesseln, beeindruckend und ihn ihrem Herzen sah der glühende Wunsch, Teil dieser Liebe zu werden. Zuhause hatte sie diese Art der Freundschaft nie erlebt. Vielleicht verrannte sie sich da in etwas, aber es fühlte sich gut an.

Hier war sie, auch wenn sie es sich noch nicht ganz eingestehen konnte, glücklicher als Zuhause.

Es tat ihr etwas weh, Daisy bald wieder mit ihren Eltern gehen zu sehen, aber tief im Herzen wusste sie, dass es ihr mehr weh tun würde, Zayn und Louis zurück zu lassen, die wie Brüder zu ihr gewesen waren, oder die Gespräche mit Liam. Mit ihm konnte man die ganze Nacht in der Bibliothek sitzen und über Gott und die Welt reden, dann gab es noch Harry, der so sanftmütig und warmherzig war, Perrie, die sich ihrer Angst angenommen hatte.. sie hatte sich vielleicht nicht in den Prinzen allein verliebt, aber in alle seine Freunde zusammen und das Lebensgefühl, dass sie vermittelten.

Seufzend tunkte sie ihren Kopf unter Wasser. Liam würde sie wohl hier behalten, das war irgendwie klar. Würde sie das können? Eine Scheinehe zu führen?

Mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem versuchte sie unter Wasser den Kopf frei zu kriegen. Sie war so verwirrt und hin und her gerissen.

Mit ihren Fingern lockerte sie Knoten in ihren Haaren. Sie war heute des Öfteren von Lyra in den Dreck geschubst worden, das verboten süße Ding hat sich einfach mit dazu geworfen.

Sie würde es nie zugeben, aber inzwischen war ihr das Pferd ganz schön ans Herz gewachsen. Lyra hatte sie noch nie gebissen, verletzt oder sonst etwas. Sie war einfach etwas stürmisch, aber langsam lernte Sophia mit diesem brodelnden Haufen Energie umzugehen.

Einen Moment lang blieb sie noch unter Wasser, bevor sie auftauchte und nach Luft schnappte. Blind tastete sie nach ihrer Seife, um sich die Haare zu wachen.

Sie spürte eine wenig Muskelkater in den Beinen, weil sie die letzten Tage oft im Stall gewesen war, und irgendwie gefiel ihr das sogar. Es zeigte, dass sie sich weiter entwickelte und Dinge in Angriff nahm. Ihre Oberschenkel ziepten ganz schön, reiten war doch anstrengender als sie gedacht hatte. Aber das nahm sie gerne in Kauf. Sie hatte Spaß, mehr als sie sich anfangs gedacht hatte.

Ein letztes Mal spülte sie ihre Haare aus und suchte nach einem Badetuch. Es war wie Perrie versprochen hatte: Es ging um Vertrauen. Und jetzt hatte sie nur noch wenig Angst vor den Pferden.

Langsam trocknete sie sich ab und wickelte das Tuch um ihren Körper. "Ich bin fertig, Alicia."

Ein paar Sekunden später kam die Gerufene herein und lächelte. "Sehr schön. Wir beginnen direkt mit deinen Haaren."

"Soll ich mich vorher anziehen?" Sophia rubbelte ihre Haaren trocken.

"In deinem Kleid wirst du nicht gut sitzen können," erinnerte Alicia und suchte eine Bürste. Die junge Spanierin seufzte leise. Stimmt ja. Die Corsage. Sie hatte das Teil kein bisschen vermisst. "Ich zeih dir das Kleid nicht so eng." Lächelte Alicia und begann die Haare der jungen Prinzessin zu kämmen.

"Danke. Mir wäre es recht, wenn ich noch atmen konnte.", Sophia grinste leicht und spielte an ihren Fingern herum.

"Das bekommen wir hin. Eure Mutter hat mir eine Auswahl an Schmuck für euch gegeben, ihr könnt euch aussuchen, was am schönsten ist. Es liegt dort auf der Kommode."

"Ist die Kette von Tante Olivia dabei?" Sophia schielte zur Kommode rüber. "Die würde zu dem Kleid passen."

Alicia nickte und kümmerte sich um Sophia's Haare. "Ja, ich hab sie extra eingepackt."

"Dann passt es ja."


+


"Philippe! Lass das liegen!" Inès hielt sie Hände ihre kleines Bruders fest, der kurz davor stand, ihr kleines Kästchen mit Schmuck durch das Zimmer zu schleudern. "Ich brauch das noch!"

"Muck haben!" Krähte der Kleine und hüpfte auf und ab. Der dreijährige Junge schob die Unterlippe vor und sah aus, als stünde er vor einem Heulkrampf.

"Nein! Wo ist Mama überhaupt?" Sie sah zu ihrer jüngeren Schwester, die auf dem Bett saß.

"Ich weiß es nicht." Maélys zuckte die Achseln und betrachtete die Kleider ihrer Schwester.

"Ihr seid mir keine große Hilfe." Ihre drei Schwestern und ihr kleiner Bruder saßen eigentlich nur rum und taten nichts.

Da klopfte es an der Tür und zwei dunkelhaarige Mädchen schauten herein. "Matilde hat gesagt, hier sind noch mehr in unserem Alter und wir sollen zusammen spielen gehen." Verkündeten sie. Matilde hatte nämlich ebenfalls die Nase voll davon, dass ihre kleinen Schwestern die ganze Zeit ihren polierten Schmuck anfassten.

"Gott sei Dank. Ihr vier, geht da mit. Dann kann ich mich in Ruhe fertig machen." Sie scheute ihre Schwester und ihren Bruder zur Tür. "Sagte Mamma, dass sie herkommen soll, wenn ihr sie seht."

"Auch mit!" Rief der kleine Bruder und rannte zur Tür.

"Passt auf ihn auf, ja? Wenn ihm was passiert, bin wieder ich schuld." Es traf immer die Ältesten.

"Wir sind schon vorsichtig." Maélys nahm ihren kleinen Bruder an der Hand, sie schlossen die Tür und endlich kehrte etwas Stille ein.

Erleichtert atmete inès aus. Ihre Haare war schon fertig, sie hatten sich doch dazu entschlossen, sie ganz offen zu lassen. Ihr Zofe hatte sie raus geschickt, um einen Tee zu trinken, damit sie endlich mal Ruhe hatte.

Sie wusste, dass Liam sie nicht heiraten wollte, und trotzdem war das ein besonderer Abend für sie. Sie ging gerne auf Bälle und mochte das Tanzen. Aber heute gab es eine Besonderheit. Es war jemand da, dem sie gefallen wollte. Ein attraktiver, lustiger Kerl, mit dem sie heute Abend gern Zeit verbringen wollte.

Sie und Louis hatten sich noch ein, zwei mal getroffen, seit dem sie auf dem Baum gesessen waren und.. Es hatte ihr wirklich gut gefallen. Der Leibwächter brachte sie zum Lachen, er war charmant, hatte Humor.

Wenn sie an ihn dachte, wurde ihr schon etwas warm. Es war süß, wenn er lachte. Ob er wohl heute Abend auch tanzen würde? Hoffentlich. Ob er überhaupt tanzen konnte? Es galt wohl, das heraus zu finden. Wenn es erlaubt war, würde sie ihn sich schon noch schnappen und zum Tanzen auffordernd.

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Er trug bestimmt eine schicke Uniform. Aber der junge Mann könnte wohl alles tragen, so gut wie er aussah.

Summend machte sie sich daran, in ihr Kleid zu steigen. Es war eine perfekte Maßanfertigung und sie liebte es. Es war lang und cremefarben, mit ihren roten Haaren musst sie schauen, was sie anzog. Es sollte sich ja auch nicht beißen.

Wieder klopfte jemand zaghaft an die Tür. "Inès?"

"Ja?" Sie junge Frau drehte sich um, während sie ihr Kleid festhielt.

"Darf ich reinkommen?" Die Tür öffnete sich ein Stückchen und Zayns Nase erschien am Türspalt.

"Zayn, hallo." Sie lächelte breit. "Natürlich, komm rein. Du kannst mir mit meinem Kleid helfen."

"Gern." Der Leibwächter betrat in einer eleganten, dunkelblauen Uniform den Raum. "Das sieht gut aus."

"Das musst du gerade sagen." Inès deutelte auf dessen Gewand. "Was bringt dich zu mir?"

"Liam schickt mich. Ich soll mich nach eurem Wohlbefinden erkundigen." Lächelte Zayn.

"Alles im Lot. Kannst du mir helfen? Du musst mir die Knöpfe zumachen." Sie drehte sich um und brachte ihre Haare aus dem Weg.

"Sicher." Zayn stellte sich hinter sie und schloss gewissenhaft alle Knöpfe des Kleides. "Es gibt eine gewisse Person, die sich schon sehr darauf freut dich zu sehen." Flüsterte Zayn.

Inès bekam rote Wangen. "Ja?"

"Mh-Mh." Zayn grinste leicht.

"Ich freu mich auch auf Louis.", offenbarte sie verlegen und drehte sich um. "Danke schön für deine Hilfe.“

Der Leibwächter nickte. "Tanz mal mit ihm," zwinkerte er, "Da wird er sich freuen."

"Dürft ihr mit uns tanzen?"

"Wenn Liam sagt, dass sich jeder ein Mädchen schnappen soll zum Tanzen, dann ja."

"Dann warte ich mal ab, was er sagen wird." Die Französin grinste breit.

"Soll ich dir mit der Kette helfen?" Fragte Zayn, weil er sie auf der Kommode entdeckt hatte.

"Das wäre lieb von dir, danke."

Zayn nahm die Kette vorsichtig an sich. "Sie ist schwer." stellte er fest und legte sie dem Mädchen um den Hals.

"Meine Oma hat sie mir vermacht. Es ist echtes Gold." Inès sah sich durch den Spiegel an.

Zayn schloss die Kette. "Du siehst fantastisch aus."

"Danke, Zayn. Du auch." Sie strahlte den Leibwächter an.

"Danke, Inès." Der Leibwächter sah sie ebenfalls durch den Spiegel an. "Bist du nervös?"

"Eigentlich gibt es ja gar keinen Grund." Sie seufzte leise. "Aber ja, ein bisschen bin ich es."

"Es wird bestimmt Spaß machen." Jedenfalls mehr als Liam.

"Wie geht es Liam?", fragte sie leise und drehte sich um.

"Er könnte sich etwas spaßigeres vorstellen, aber es geht." Murmelte Zayn.

"Hm." Sie nickte verstehend. "Das wird schon. Mit Sophia wird er es gut haben."

"Das glaube ich auch. Ich denke heimlich wissen alle, dass er sie wählen wird."

"Es wissen wohl alle, außer seiner Mutter und Ruth." Inès hob die Augenbrauen an.

"Die werden wohl damit leben müssen."

"Wann geht es los? Hab ich noch Zeit?" Inès schüttelte ihre Haare.

"Ein wenig hast du noch, sie werden wieder den großen Gong schlagen."

"In Ordnung." Sie atmete einmal tief ein. "Denkst du, ich werde Louis gefallen?"

"Er wird dich umwerfend finden."

Das brachte die junge Damen zum strahlen. "Ich werd euch vermissen."

"Wir dich auch. Mit dir war es immer lustig."

Inès sah Zayn einen Moment lang an, bevor sie ihm um den Hals flog. "Ich weiß nicht, ob Liam mich noch hier behalten wird. Falls nicht, will ich dir einfach für die schöne Zeit hier danken."

"Hey." Zayn drückte sie an sich. "Mach dir keine Sorgen, ja? Liam mag dich."

"Ich weiß doch, dass er mich nicht heiraten wird." Sie drückte den Leibwächter fest. "Das ist eigentlich abgeklärt, seit ich hier bin."

"Aber er hat dich gern um sich, also denke ich, dass er dich, Elena und Sophia hier behalten wird.“

"Ich werd es merken." Die Französin drückte Zayn einen Kuss auf die Wange.

"Louis wird begeistert sein," zwinkerte Zayn.

"Das hoffe ich doch.", lachend löste sich Ines von dem Schwarzhaarigen.

Da schallte ein lauter, vibrierender Ton durch das Schloss. "Oh, es geht los."

Tief einatmend schloss Inès die Augen. "Ich denke, ich bin bereit. Du hast nicht zufälligerweise meine Eltern gesehen?"

"Ich habe eine Menge Rothaarige gesehen - wenn sie alle zu dir gehören ja."

Kichernd nickte Inès. "Das war wohl mein Mutter und meine Schwestern. Die kann man nichts heißen, eigentlich sollten sie sie zu mir schicken."

"Kinder." Grinste Zayn.

"Hast du Geschwister?" Inès schlüpfte nebenbei in ihre Schuhe.

"Schwestern." Nickte Zayn. "Aber ich habe sie lange nicht mehr gesehen."

"Das tut mir leid. Wohnen sie nicht in der Nähe?"

"leider nicht." Zayn seufzte. "Bist du fertig?"

"Ja, ich habe alles."


+


"Oh mein Gott, /Liam/." Nicola sah ihren Bruder mit großen Augen an. "Du hast mit Niall ... Also. Ja, /mehr/ gemacht?!" Ihr Bruder hatte ihr gerade erzählt, was das letzte Mal bei dem Iren passiert war.

Liam errötete stark. "Ich habe nicht mit ihm... geschlafen."

"Das war mir klar. So hat es sich auch nicht angehört." Sie grinste begeistert. "Oh, mein kleiner Bruder wird erwachsen!"

"Ich heirate bald, ich denke es ist an der Zeit."

"Wir war es?" Nicola beugte sich aufgeregt nach vorne. "War er gut zu dir? "

"Es war sehr schön, es hat Spaß gemacht."

"Das freut mich, Li. So lange er dich zu nichts zwingt, bin ich zufrieden."

"Das würde er nie."

Die Prinzessinnen lächelte breit. "Komm, wir sollten langsam runter."

"Du hast recht. Gehen wir."

"Du siehst toll aus. Wenn Niall dich so sehen könnte, wäre es noch schöner." Nicola drückte Liam fest an sich.

"Ich habe ihn nicht eingeladen. Es wäre so demütigend für ihn."

"Das verstehe ich.“

„Ich will das nicht." Flüsterte Liam und schüttelte den Kopf.

"Hey, hab einfach Spaß, ja? Versuch einfach nicht daran zu denken, für was du das tust."

"Ich werde mein Bestes geben," versprach der Junge Prinz.

"Ich hab dich lieb, Liam." Nicola drückte die Hand ihres Bruders, während sie dessen Zimmertür hinter sich schloss.

Seufzend sah der Junge Mann in einen der Spiegel, die in den Gängen hingen . "Du schaffst das."



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Im nächsten Kapitel kommt der langersehnte Ball.... x

Kapitel siebenunddreißig



Kapitel siebenunddreißig


Golden funkelten die Kronleuchter von der Decke des großen Festsaales. Frauen in teuren Kleidern und Männer in traditionellen, Landes typischen Uniformen schnatterten durcheinander. Daisy stand bei ihren Eltern und beobachtete die anderen Familien. Auf einem Podest saßen Lauten, Laier und Flötenspieler, die sich vorbereiteten. Gleich würde das Königspaar herein kommen und die Gäste begrüßen.

Louis und Zayn standen in ihren üblichen Positionen hinter Liam und dessen Schwestern und bewachten den Saal mit Adleraugen. Es waren so viele Menschen hier, viele fremde Gesichter, die sie höchstwahrscheinlich nie wieder sehen würden.

Sie kannten diese Leute nicht, da mussten sie ganz besonders Vorsichtig sein. Man wusste nie, was passierte. Heute Abend noch musste Liam sich entscheiden, wer bis auf seine Drei Wahlen, nachhause fuhren konnten. Wer könnte da schon garantieren, dass nicht irgendetwas schiefgehen würde?

Die Wachen versteiften sich, als der König und seine Gattin von ihren Leibwachen in den Saal geleitet wurden. Sie sahen sehr edel und würdevoll aus.

Liam, der zwischen seinen Schwestern stand, starrte die Wand gegenüber regelrecht nieder. Seine Gedanken wanderten den ganzen Tag schon zu Niall. Er hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen. Niall sollte hier mit ihm stehen. Er wollte die Hände es Iren nehmen und mit ihn tanzen. Er wollte jedem hier ins Gesicht schreien, was er fühlte.

Der Ire konnte tanzen, das hatte er schon oft erwähnt. Vielleicht könnte Niall mal wieder kommen, in der Nacht und sie könnte in dem großen Ballsaal alleine und nur für sich tanzen.

Oh, das wäre unfassbar schön... Liam war so in Gedanken, dass er die feierliche Rede seines Vaters nur am Rande mitbekam. "...und deswegen ist es uns eine Besondere Ehre, die wunderschönen jungen Damen nun herein zu bitten.."

"Bereit, die Damen?" Ein Diener lächelte Liams Mädchen vor der Tür breit an.

Nervös sahen sich die Mädchen an. Jetzt durften sie nur nicht stolpern! "Ich denke schon." Sagte Inès. "Wir sind bereit.“

"Kopf hoch, Bauch rein, Brust raus, Mädels." Elena grinste breit. "Wir werden einen bleibenden Eindruck hinterlassen."

"Das hoffe ich doch." Matilde lächelte.

Sophia seufzte leise und spielte an dem Saum ihres Kleides herum. Sie wollte das hier nicht. Liam tat ihr jetzt schon leid. Da rissen die Diener die großen Flügeltüren des Saales auf und alle Blicke richteten sie auf die Mädchen.

"Oh, Hilfe." Inès griff entsetzt nach Sophias Hand. Da waren so viele Menschen!

Sophia drückte die Hand. Sie war nicht weniger nervös. Der Ablauf war bis ins letzte Detail geplant geworden. Sobald die Musik einsetzte, sollten sie loslaufen. Dann setzten sie Flötenspieler ein und die Männer an den Laiern Taten es ihnen Gleich.

Langsam und so elegant wie möglich, Sophia gab sich alle Mühe, schritten Liam's Herzens Damen im Takt der Musik in den großen Ballsaal. Lautes Raunen war überall  zu hören. Louis bekam den Mund fast nicht mehr zu. Ihm gefiel das hier hundert Mal besser als Liam und Zayn.

Sein Blick haftete gerade zu an Inès, die neben Sophia herging und andauernd an ihrem Kleid oder ihren leuchtend roten Haaren herumspielte.

"Sie sieht... sie sehen unglaublich aus." Flüsterte er.

Zayn sah Louis wissend an. "Vielleicht hast du heute Abend ja die Chance, sie zu küssen."

Genau, vor allem Leuten am besten, dachte sich Louis stirnrunzelnd. "Willst du mich jetzt mit der nächsten verkuppeln?" Brummte er stattdessen.

Zayn warf seinem Freund einen verwirrten Blick zu. "Ich dachte, du magst sie.", murmelte er.

"Das kann ich nicht, das darf ich nicht." Murmelte Louis fast unhörbar.

"Ihr hätte euch vor ein paar Tagen geküsst, wenn ich nicht dazwischen geplatzt wäre, Lou."

"Ich weiß.…“



Nervös fummelte Louis an seinen Fingern herum, vor ihm plätscherte das Wasser des Bachs fröhlich entlang. Hin und wieder tauchten ein paar Fische auf, Vögel zwitscherten im Hintergrund, aber nichts davon konnte ihn auch nur ansatzweise beruhigen.

Er und Inès wollten sich heute ein weiteres Mal treffen, gestern hatten sie sich schon gesehen, dennoch bekam er auf seltsamerweise nicht genug von der Zeit mit der hübschen Französin.

Ein paar Minuten später kam die achtzehn jährige durch den gepflegten Park spaziert und lächelte, als sie Louis erblickte. "Wartest du schon lange? Verzeih meine Unpünktlichkeit - ich wurde aufgehalten."

Louis schreckt hoch und sprang von seinem Stein. Er konnte sich auf dem nassen Moos gerade noch so halten, bevor er geradewegs in den Bach geflogen wäre.

"Inès, hallo." Er lächelte sie nervös an. "Das ist schon in Ordnung. Für dich lohnt es sich zu warten.“

Verlegen schlug das Mädchen die Augen nieder. "Ich freu mich, dass du mich eingeladen hast.“

Der Leibwächter hielt Inès die Hand hin. "Möchtest du dich zu mir setzen?"

"Gern." Inès nahm die Hand dankbar an und raffte ihren Rock etwas, bevor Sie sich auf den  Stein sinken ließ.

Louis sah sich einen Moment lang um, bevor er zufrieden nickte. Von hier aus konnte sie niemand sehen.

"Ich bin froh, dass du gekommen bist." Er setzte sich neben die Rothaarige.

"Es ist sehr schön hier. So naturbelassen. Ausserdem sitze ich so gern am Wasser. Und bei dir " fügte die hinzu.

Der Junge Mann grinste breit. "Immerhin sind wir nicht mehr auf einem Baum."

"Da könnte ich den ganzen Tag drauf verbringen," lachte Inès.

Louis stimmte mit ein. "Aber auch nur mit mir.", zwinkerte er.

"Runter würde ich ohnehin nicht kommen." Kicherte sie.

"Sei froh, dass ich dich gefunden habe. Sonst würdet du heute noch da sitzen und Hazel streicheln."

"Das Biest wäre schon dreimal wieder abgehauen. Aber danke für deine Rettung."

"Gern geschehen." Louis lächelte breit und zog seine Schuhe aus, damit er seine Füße im Wasser baumeln lassen konnte.

"Ist es erfrischend?" Inès hielt sich an Louis fest, damit sie nicht ins Wasser fiel. Als sie die Hand hinein tauchte.

"Liam, Zayn und ich gehen daran sogar Baden, also ja." Der Leibwächter schlang einen Arm um Inès Hüfte und zog sie an sich. Etwas überrascht aber nicht abgeneigt lehnte sich das Mädchen an ihren Nebenmann. "Du kannst mir deine Schuhe geben.", bemerkte Louis, als Inès diese auszog. "Dann können sie schon mal nicht davon schwimmen."

"Danke, das klingt nach einer guten Idee." Lou war ja ein richtiger Gentleman.

Lächelnd nahm Louis die Leder Schuhe entgegen und stellte sie hinter sich in das Gras. "Du hast kleine Füße.", stellte er dann grinsend fest.

"Ich bin ja auch klein, da würden große Füße doof aussehen."

"Das stimmt wohl." Louis schmunzelte. "Hat Hazel dich eigentlich noch mal versucht reinzulegen?"

"Diesmal bin ich nicht rauf geklettert, sie musste runter kommen zum gestreichelt werden." Lachte Inès und tauchte die Füße in den Bach.

"Lernfähig. Perrie kletterte immer noch auf dem Baum, jedes Mal."

Inès lachte auf und sah Louis von der Seite an. "Ehrlich?"

"Ehrlich. Aber sie klettert auch gerne." Louis fuhr mit seinen Fingerspitzen sanft über Inès' Seite.

Das Mädchen bekam eine leichte Gänsehaut. Louis war ein hübsches Kerlchen. "Was hast du heute so getrieben?", erkundigte Louis sich neugierig.

"Ich habe in der Bibliothek einige Bücher gefunden, die mir gefallen. Ich lese so gern auf Englisch, weißt du? Und ich muss noch etwas üben."

"Also ich verstehe dich bisher sehr gut. Außerdem gefällt mir dein Akzent."

"Danke, Lou." Inès lächelte geschmeichelt. Der Leibwächter lächelte sanft zurück. Dieses Mädchen war einfach wunderschön, er verschlug ihm die Sprache.

Nervös wickelte sich die Französin eine Strähne ihres roten Haares um die Finger. Die Komplimente von Louis Taten gut, machten sie aber auch ungewohnt schüchtern.

"Ich bin wirklich froh, dass du hier bist. Also, im Schloss.", murmelte Louis.

"Ich bin froh, jetzt hier zu sein und nicht im Schloss." Innerlich klopfte sich Inès für diesen Satz kräftig auf die Schulter.

Louis lachte verlegen. Inès hatte hoffentlich verstanden, was er meinte. "Das bin ich auch."

Inès sah ihn mit ihren großen, sanften Augen an. "Ich bin auch froh. Dass ich in diesem Baum festgehaltenen habe... irgendwie."

"Nicht nur du. Andernfalls wärst du vielleicht sogar runter gefallen."

"Dann hättest du mich nicht retten können." Präzisierte Inès.

"Ich hätte dich höchstens zu einem Heiler bringen können." Louis biss sich leicht auf die Unterlippe.

"So war es mir doch lieber. Ich hatte schon lange nicht mehr so einen lustigen Tag."

"Das freut mich zu hören, Inès."

Verlegen sah das Mädchen auf die Oberfläche des Wasser und spritzte Louis ein bisschen Wasser auf die Beine. Louis zuckte lachend zusammen. "Hey!"

"Wehr dich doch." Lachte Inès frech.

"Du wirst ungern im Wasser landen.", grinste der Leibwächter.

"Das würdest du nicht tun."

"Sicher?" Louis hob Inès mit seinen Arm an.

"Himmel, bist du stark." Stellte die junge Frau beeindruckt fest.

"Ich trainiere täglich.", erinnerte der junge Mann.

"Nicht fallenlassen, bitte?" Inès machte große Augen und schob die Unterlippe vor.

"Das hat auf mich leider keine Wirkung.", bedauerte Louis schmunzelnd und schon die Rothaarige Richtung Wasser.

"Louis!" Quietschte sie. "Du bist so fies!"

„Dass du mir so etwas zu traust.“ Louis schmollte.

"Tu ich nicht," sie grinste Verschmitzt und legte ihre Arme um seinen Hals.

"Und ich bin hier fies?" Der Brünette schüttelte grinsend den Kopf.

"Oh ja." Die junge Prinzessin sah auf und direkt in Louis' tiefblaue Augen.

Louis' Augen weiteten sich leicht, als ihm klar wurde wie nah sie sich eigentlich waren.

Ich kann nicht weg schauen, schoss es Inès durch den Kopf. Er ist so hübsch und so stark...

Louis holte tief Luft. "Inès?"

"J-ja?" Flüsterte sie.

Der Leibwächter legte eine Hand an ihre Wange. Wie bekam sie es nur hin, so weiche Haut zu haben?

"Darf ich dich küssen?“ Einen Moment blieb dem Mädchen die Luft im Halse stecken, dann nickte die atemlos. Louis schloss einen Moment die Augen. Himmel, hatte sie gerade wirklich ja gesagt?!

"Bitte." Flüsterte Inès. Ein glückliches und aufgeregtes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Anderen aus. Langsam kam er Inès näher, er konnte ihren warmen Atem schon auf seinem Gesicht spüren.

"Louis?! Louis bist du hier?" Erscholl da plötzlich Zayns Stimme und kam immer näher.

Erschrocken stießen die beiden Turteltauben mit ihren Köpfen nach vorne und schlugen sie aneinander. Louis stöhnte schmerzerfüllt und hielt Inès besser fest, die ihm fast vom Schoss gerutscht war. "Ich hasse ihn.", murrte er genervt

Oh Gott. Wie peinlich war das denn Bitte? Sie war hier wegen des Prinzen, knutschte fast dessen Leibwache und wurde zu guter letzt sich noch dabei erwischt.

"Louis?" Zayn schlug die Zweige aus dem Weg. "Bist du- oh." Louis' bester Freund riss überrascht die Augen auf, während er wie angewurzelt stehen blieb. Der Anblick der sich ihm bot war schon... fragwürdig.

„Schau nicht so!“

"Das fällt mir schwer." Gab Zayn zu.

"Zayn!" Louis knurrte leise. Warum kam er auch genau jetzt?!

"Ich sollte lieber gehen." Nuschelte Inès peinlich berührt.

"Inès-"

Die Rothaarige drückte Louis' Hand. "Es ist okay, Lou. Wir - wir reden ein andermal, ja?" Inès gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor die aufstand. Sie sah Zayn schüchtern an, als sie sich an ihm vorbei drückte und davon eilte. Schnell weg!

"Dankeschön." Zischte Louis.

Zayn hob abwehrend die Hände. "Beruhig dich, woher hätte ich das wissen sollen?!"

"Da habe ich das erste Mal die Chance, einem Mädchen näher zu kommen, das ich gut finde und werde unterbrochen - das passiert auch nur mir "

"Lou." Der Schwarzhaarige klopfte Louis auf die Schulter. "Es tut mir leid, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen."

"Inès ist unglaublich." gestand Louis. "Was, wenn sie mich doch nicht mag?"

"Ich glaube nicht, dass sie dich in dem Fall fast geküsst hätte."

"Ich werde sie nicht aufgeben, Zayn. Nicht einfach so."



"Tut mir echt leid, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich euch in Ruhe gelassen." Zayn sah wirklich schuldbewusst aus.

Louis seufzte leise. "Sie ist total lieb und wunderschön. Nur ist diese Romanze noch unrealistischer als die mit Niall.“

"Ihr hättet immerhin jetzt noch einen schöne Zeit. Zumindest für eine Woche."

"Das ist doch total blöd." Fasziniert beobachtete Louis die Rothaarige Schönheit.

"Deinem Blick nach zu urteilen ist es eine fantastische Idee." Zayn lächelte breit.

"Schau dir nur ihre Haare an.." Louis sah gespannt zu, wie der König die einzelnen Mädchen noch einmal vorstellte. Liams Mutter winkte ihren Sohn in Ihre Richtung. Er sollte lieber bei seiner Familie stehen.

Seufzend begaben Liam und seine Schwestern sich in ihre Richtung. Sah man ihm an, dass er hier wenig Gefallen dran fand? Hoffentlich.

Nicola hakte sich sanft bei Liam ein. "Du siehst gut aus."

"Das ist keine große Kunst in einem Gewand von Niall.", lächelte der Prinz.

Die Schwester grinste leicht. "Er macht das gut."

"Dein Kleid ist auch wunderschön geworden. Hast du Perrie schon gesehen? Sie stellt die Mädchen damit total in den Schatten."

"Oh ja, sie sieht unglaublich aus." Die Geschwister stellten sich in einer Reihe auf. "Und ich werde immer runder..."

"Es steht dir unheimlich gut." Liam warf einen Blick auf Nicolas leicht gewölbten Bauch.

"Danke." Flüsterte diese und hörte ihrem Vater zu.

"Für uns alle." Der König machte mit seiner Hand eine Geste in die Richtung seiner Familie. "Ist Zusammenhalt innerhalb unserer Familie sehr wichtig."

Liam verdrehte fast die Augen. Das entsprach natürlich sehr der Wahrheit.

"Wir freuen uns sehr, dass unser Sohn Liam, der Prinz von England, bald den heiligen Bund der Ehe mit einer Eurer wunderschönen Töchter eingehen wird, wir sind von jeder Einzelnen vollends begeistert." Bis auf die Königin, aber das musste ja nicht zwingend erwähnt werden. "Wir werden ihn bei seiner Wahl und den darauf folgenden Ereignissen mit allem unterstützen, was wir haben. Seien es die Kinder oder wie er das Land regieren soll. Er steht noch am Anfang seines Werdegangs und muss einiges lernen, was wir vollkommen verstehen." Er legte Liam eine Hand auf die Schulter. "Deine Schwestern sind vorbildlich in ihren Verantwortungen und wir sind uns sicher, dass du dies mindestens auf dem selben Niveau meistern wirst."

Liam hätte ihm lieber das Gesicht abgekaut als jetzt zu lächeln, aber er tat es. Eine Szene zu machen wenn sie allein waren, bitte. Aber jetzt? Das würden sie ihm niemals verzeihen.

Und er wollte zumindest bei seinen Gästen einen guten Eindruck hinterlassen, er müsste es sich nicht von Anfang an mit ihnen verderben.

"Ich bin sehr glücklich über euer aller Gunst", Wandte sich nun Liam an seine Gäste. "Eure wunderbaren Töchter in unserem Heim kennen zu lernen war mir eine Ehre. Sie alle werden einmal großartige Prinzessinnen und Königinnen.“

Die Eltern nickten breit lächelnd. "Es ist uns ebenfalls eine Ehre, Prinz Liam.", kam es gleichzeitig von einigen.

Okay, Lügen war ja gar nicht so schwer. Liam lächelte noch einmal breit. Wie er das alles hasste. Nicht die Mädchen, aber die Umstände, unter denen er sie getroffen hatte.

"Nun denn, Liam." Der König lächelte breit. "Da darfst den Abend mit dem ersten Tanz eröffnen."

"Danke Vater." Er drehte dich zu den Mädchen um. Was wäre jetzt die fairste Lösung? "Zu meinem ersten Tanz erbitte ich... die Hand der jüngsten meiner Herzdamen." er streckte die Hand nach Inès aus. Er wusste, dass sie tanzen konnte, das würde einen guten Eindruck machen. Er wusste mittlerweile, wie man seine Eltern zufrieden stellte.

Die Augen der Rothaarige weiteten sich vor Entsetzten, als sie Liam's angebotenen Hand ergriff. Oh, Himmel. Sie würde mit Sicherheit stolpern und auf die Nase fallen.

Liam zog sie sanft in die Mitte der Halle und verbeugte sich dort, während Inès eilig knickste. Die Musiker begannen ein Lied zu spielen und Liam Wandte sich seiner Tanzpartnerin zu.

Nervös legte Inès ihre Hand auf Liams Schulter ab. "Lass mich nicht los.", warnte sie mit einem wackeligen Grinsen. "Sonst wirble ich dir davon."

"Ich pass auf dich auf." Versprach der Prinz.

Sie warteten noch einige Takte ab, bevor Inès sich von Liam führen ließ. "Ist es erlaubt, auch mit den Leibwachen zu tanzen?", erkundigte sich die junge Französin neugierig und ließ sich über das Parkett schwingen.

"Denkst du an jemanden bestimmtes?" Fragte Liam und drehte Inès einmal um ihre eigene Achse.

Die junge Frau bekam tiefrote Wangen. "Möglicherweise."

Liam grinste leicht und ließ den Tanz mit der Musik langsam ausklingen. "Ich werde es gestatten."

"Danke, Liam!" Inès begann breit zu strahlen.

"Du möchtest wohl noch bleiben?"

"Ihr seid mir alle sehr ans Herz gewachsen." Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Blick kurz zu Louis huschte.

"Das freut mich, Inès." Der Prinz drehte sie noch ein mal.

"Aber du entscheidest, wer bleiben soll." Sie lächelte Liam an. "Ich hatte eine unvergessliche Zeit hier und freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben würden."

"Das wäre sehr schön." Lächelte der Prinz. Er drehte sich wieder in Richtung seiner Gäste und höflicher Applaus brandete auf.

Inès drückte Liams Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Du kannst heute Abend hin und wirrer gern zu mir kommen, wenn es dir zu viel wird"

"Danke. Das ist wahrlich lieb von dir.“

Die Rothaarige grinste schief. "Ich übergebe dich mal weiter. Denkst du, wir können schon zu unseren Familien ?"

"Ich denke mein Vater sagt gleich, was wir noch machen. Aber es wird in Ordnung sein."

"Sehr schön, meine Mamma sieht nämlich so aus, als ob sich gleich aus den Latschen kippt." Inès lachte leise und ging mit Liam zurück zu den Mädchen.

"Der Abend gilt hiermit offiziell als eröffnet." Der König machte eine einladende Geste. "Esst, trinkt und tanzt."

Liam sah mehr als erleichtert aus, als seine Mädchen alle zu ihren Familien strömten. Er verstand es gut, so lange von zuhause weg zu bleiben, muss sehr schwer sein. Er seufzte leise und ging zu Zayn und Louis. "Ich will zu Niall.", jammerte er leise.

"Ach, Liam." Mitleidig sah Louis ihn an. "Das verstehe ich."

Der Prinz fuhr sich durch die gemachten Haare. "Mit ihm würde ich viel lieber tanzen."

"Und das werdet ihr. Eines Tages."

"Ich hoffe es.", nuschelte Liam und ließ den Blick durch den großen Ballsaal wandern. Es tummelten so viele Menschen herum, das war so ungewohnt.

"Liam, dürfen wir auch tanzen gehen?" Fragte Louis ihn aufgeregt von der Seite.

Der Prinz musste lachen. "Tob dich aus, Lou."

"Danke." Und schon war der Leibwächter in der Menschenmenge verschwunden. Er wollte Inès ganz höflich zum Tanz auffordern.

"Da geht er davon." Zayn sah seinen Kollegen hinterher.

"Ich weiß, wohin er will. Möchtest du dir auch jemanden suchen? Perrie vielleicht?" Schlug der Prinz vor.

"Es ist offensichtlich, zu wem er geht." Der Schwarzhaarige nickte zufrieden. "Perrie ist eine guter Einfall.", meinte er dann und klopfte Liam auf die Schulter. "Kommst du alleine zurecht?"

"Ja, ich werde mir gleich noch jemanden schnappen."

"Vergnüg dich ein bisschen.", lächelte Zayn und machte sich vom Acker.

Seufzend sah sich Liam um. Mit wem sollte er als nächstes tanzen..?

"Ich war so nervös, Mamma." Inès sah ihre Mutter aufgeregt grinsend an. "Ich dachte schon, ich stolpere über meine eigenen Füße."

"Du hast es so wunderschön gemacht." Schwärmte die Mutter. "So anmutig."

"Ich hab mich angestrengt!", lachte die Jüngste.

Inès' Mutter drückte sie sanft. "Hast du ihn gern?"

"Er ist lieb.", nickte Inès. "Wir verstanden uns bisher sehr gut." Das stimmt ja.

Plötzlich tauchte Louis vor ihnen auf und verbeugte sich höflich. "Eure Majestät, Lady Inès.."

Die beiden rothaarigen Schönheiten sahen den Leibwächter überrascht an. Inès' Gesicht nahm im Gegensatz zu dem ihrer Mutter die Farbe einer überreifen Tomate an. "Louis.", nuschelte sie verlegen. Heiliger. Hoffentlich saßen ihre Haare noch!

"Ich erbitte mir Respektvoll eure Hand für den nächsten Tanz, Mylady." Louis streckte seine Hand leicht in Inès' Richtung.

"Oh." Einen Moment sah die verdattert auf die Dargebotene Hand, bis ihre Mutter ihr in die aufmunternd in die Seite stupste. "Ich- ich würde sehr gerne mit  dir tanzen.", sagte sie dann und lächelte geniert.

"Eine große Ehre." Louis ergriff ihre Hand sanft. "Majestät." Er nickte der Mutter seiner Angebeteten noch einmal zu und begab sich dann mit Inès zu einem etwas freieren Stückchen Tanzfläche.

"Du Verrückter." Inès lächelte zärtlich und nahm mir Louis ihre Position ein.

"Eine edle Dame fragt man galant nach ihrer Hand." Louis grinste leicht. "Du siehst wahnsinnig umwerfend aus."

"Das kann ich nur zurückgeben."

Louis lächelte lieb und drehte sie im Kreis. Inès musste sich schwer zurück, nicht einfach die Arme um den Jungen Leibwächter zu Schlingen. "Was machen wir, wenn ich morgen früh gehen muss?", fragte sie leise und trat einen Schritt näher an Louis heran.

"Dann... dann würde ich die ganze Nacht mit dir auf einem Strohballen sitzen, in die Sterne schauen und deine Hand halten.“

Inès lächelte begeistert. "Würde ich dann auch meinen langersehnten ersten Kuss bekommen?"

Ein Lächeln umspielte auch Louis' Lippen. "Das würdest du.“

"Ich werde das Angebot auf jeden Fall annehmen.", versprach die Rothaarige.

"Du würdest mir fehlen," gestand Louis. "Wenn du gehen würdest."

"Du mir auch, Lou." Inès seufzte traurig.

Sanft zog er das Mädchen näher heran. Nicht unanständig nah, aber ein bisschen schon. Die Französin blinzelte. Das letzte Mal, dass sie sich so nah gewesen waren, war bei ihrem fast Kuss gewesen. Obwohl. Da waren sie sich noch näher gekommen, immerhin war sie auf Louis' Schoß gesessen.

"Zayn hat sich nochmal entschuldigt, dass er unseren Augenblick unterbrochen hat," grinste Louis leicht.

"Richtig so, das war auch nicht gerade nett von ihm." Inès schob die Unterlippe vor.

Louis sah das Mädchen sanft an. Er würde das nachholen. "Ich will diesen Kuss auf jeden Fall noch, bevor ich gehen muss. Vorher fahr ich nicht nachhause.", bestimmte die Rothaarige und ließ sich im Kreis drehen.

Lachend ließ Louis sie herum wirbeln. Inès tanzte fantastisch. "Dann wirst du dich bis nach dem Ball gedulden müssen.“

"Das kann ich gerade so akzeptieren.", kicherte sie vergnügt. Dass sie momentan die Einzigen auf der Tanzfläche waren, bemerkten sie gar nicht.

Verwundert sahen der König und seine Gattin den beiden zu. Es war nicht Sinn der Sache, dass sie das Personal den Damen so näherte.

Liam beobachtete die Beiden lächelnd und sah nach rechts, als Sophia sich zu ihm gesellte. "Hallo, Sophia." Er lächelte sie schief an. "Die Zwei erregen ganz schön Aufsehen."

"Dann sollten wir etwas dagegen tun, meinst du nicht?" Sophia hätte gerade ungewöhnlich gute Laune. "Tanz mit mir, dann schauen sie nur auf dich.“

Liam hob die Augenbrauen an. "Was verschafft dir so gute Laune?" Er nahm sie an der Hand und führte die auf die Tanzfläche.

"Nicht so wichtig." Grinste diese. "Ich weiß nicht, ob ich noch tanzen kann. Es ist eine Weile her.“

"Hast du die Stunden mit meinen Schwestern geschwänzt?" Liam lachte positionierte seine Hände richtig.

"Ich hatte absolut keine Lust auf Ruth." Gestand Sophia und legte ihre Hände an Liam. "Ich war lieber im Stall.“

"Ah, bei Perrie." Der Prinz nickte verstehenden.

"Lieber ausreiten als mich mit deiner Schwester streiten.“

"Das versteh ich gut." Liam grinste schief und begann sich zu bewegen.

Sophia bewegte sich mit ihm und stellte fest, das Liam gar nicht mal so übel tanzen konnte. "Du verbringst viel Zeit bei Perrie.", stellte Liam fest und führte Sophia über die Tanzfläche.

"Sie ist super, durch sie habe ich gemerkt, wie mutig ich sein kann. Ich habe keine Angst mehr vor Pferden."

"Das habe ich bemerkt. Ihr seid ja fast täglich ausreiten."

Sophia Nickte und versuchte Liam nicht schon wieder auf den Fuß zu treten. "Es macht Spaß.“

Liam blieb stehen, als Sophia leicht ins straucheln kam. "Wir machen das anders.", er grinste die an. "Stell dich auf meine Füße."

"Ich bin doch keine fünf Jahre alt! Nein, nein. Das muss so funktionieren." Protestierte Sophia.

"Das tut es aber nicht.", lachte Liam.

Sophia grinste und nahm Liams Hände. Sie sah ihn fragend an. "Weißt du schon... was du tun wirst? Also, wir deine Entscheidung aussieht?“

"Ich denke schon. Louis werde zu liebe Inès hier behalten, die beiden sollen die Tage noch auskosten." Er warf einen Blick zu dem noch immer tanzenden Pärchen.

"Sie findet ihn unglaublich toll," sagte Sophia leise.

"Kann man es ihr verübeln? Louis ist ein anständiger, junger Mann. Genau wie Inès eine tolle Frau ist, er mag sie, sonst würde er sich nicht so ins Zeug legen."

"Zu schade, dass Louis nicht an deiner Stelle steht... dann wäre alles geregelt."

"Es wäre wesentlich einfacher, das stimmt." Liam seufzte leise, während er Sophia nach einer Drehung wieder an sich zog.

Sie ließ sich gegen Liams Oberkörper fallen und sah sich über seine Schulter hinweg im Raum um. So viele Beziehungen jeder Art waren hier vertreten. Langjährige. Beginnende, heimliche und unmögliche…

Lächelnd hielt Liam Sophia fest. "Meine Mutter sieht nicht gerade begeistert aus.", bemerkte er lachend.

"Sie kann mich nicht leiden." Brummte das Mädchen.

"Ich kann dich leiden, das ist am wichtigsten."

"Danke, Liam. Du bist echt lieb."

Der Prinz hob die Mundwinkel an und drückte Sophia. "Warst du schon bei deiner Familie?"

"Ja, wir haben kurz geredet. Aber nicht lange."

"Ich bring dich mal zu Ihnen. Meine Eltern meinte, dass ich sie schon mal getroffen habe, als ich noch ganz klein war." Liam konnte sich dennoch nicht mehr daran erinnern.

"In Ordnung." Sophia verließ zusammen mit dem Prinzen die Tanzfläche.

Ihre Eltern hatten die Beiden die ganz Zeit über genauestens im Auge gehabt. Die Zwei sind ganz schön auf Tuchfühlung gegangen, was sie mehr als zufrieden stellte. Schließlich wollten sie, dass ihre Tochter eine sichere Zukunft hatte - und mit Prinz Liam hätte die diese.

Und der junge Mann war zu einem strammen Burschen heran gewachsen. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatten, war er noch nicht mal ein Jahr alt gewesen.

Er sah wahrhaftig stattlich aus. Groß, männlich, königlich. Genau ihn sollte ihre Tochter ehelichen!

Liam lächelte Sophias Eltern freundlich an. "Es freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen."

"Die Freude ist ganz auf unserer Seite." Die Spanier strahlten ihn regelrecht an

"Wir kennen uns schon, jedenfalls haben meine Eltern mir dies berichtet." Der Prinz grinste entschuldigend. "Ich kann mich leider nicht daran erinnern."

"Ihr ward noch sehr jung, eure Hoheit." Die Mutter lächelte.

"Sie haben reizende Töchter.", bemerkte Liam und legte Sophia einen Arm um ihre Hüfte. Das war nicht zu viel, hoffte er.

"Hat Daisy sich auch gut betragen, ja?" Der Vater sah zu seinem jüngsten Kind, dass gerade ganz ungeniert zu Zayn marschiert war, um mit ihn zu tanzen.

"Das hat sie.", nickte Liam. "Sie hat alle um ihren kleinen Finger gewickelt."

"Sie war wirklich brav." Lächelte Sophia und lehnte sich leicht an Liam. Verliebt war zwar absolut nicht in ihn, aber seine Nähe möchte sie trotzdem.

"Das beruhigt uns, Ihr habt mit Sicherheit bemerkt, dass unsere Töchter ihre eigenen Köpfe haben." Sophias Vater schmunzelte und sah Liam an.

"Sie sind starke Persönlichkeiten. Das wird leider viel zu häufig nicht gewürdigt." Erklärte der Prinz.

"Das stimmt." Sophia grinste Ihre Vater an. Er hatte sie immer unterstützt, ihre Mutter war immer gegen alles, was sie tat.

"Ich werde ihnen ein wenig Familienzeit gönnen," Liam sah Sophia an. "Wir reden später noch mal." Er verbeugte sich kurz. "Genießen Sie den Abend.“

"Vielen Dank, eure Hoheit." Sophias Mutter machte einen leichten Knicks.

Sophia wusste, dass ihre Eltern sie gleich mit Fragen löchern würden. Es war ja offensichtlich, wie gut sie sich verstanden.

"Ich mag ihn.", sagte sie gleich. "Liam ist ein sehr zuvorkommender Mensch."

"Und er schätzt dich ganz ohne Zweifel auch." Sagte der Vater zufrieden. "Ein toller junger Mann.“

"Seine Schwester ist auch unheimlich lieb."

"Welche von beiden? Er hat ja zwei.“

"Nicola." Sophia lächelte Liams Schwester zu.

"Die Schwangerschaft steht ihr." fand die Mutter.

"Die ist wahnsinnig aufgeregt deswegen."

Die Eltern lächelten zufrieden. "Lasst uns etwas essen gehen, meine Lieben."


"Ich will das ungern beenden." Inès sah sich um, inzwischen schwang sie mit Louis nur noch von einer Seite zur anderen. "Aber die Königin erdolcht uns mit ihren Blicken gerade."

"Oh." Louis Biss sich auf die Lippe. "Versprechen wir uns, dass wir heute noch mal sehen?"

"Ich komme zu dir. Nach dem Ball, wenn alle schlafen." Sie wusste, wo sich Louis und Zayns Zimmer befanden.

"Okay." Louis nickte und ließ die los. "Ich...ähm... geh dann mal wieder zurück."

"Danke für den Tanz, Mr. Tomlinson." Inès gab Louis einen Kuss auf die Wange.

"Ich danke euch, Prinzessin." Wow. Damit hätte er nicht gerechnet. Er sollte der Königin erst mal nicht über den Weg laufen.

"Einen schönen Abend noch, Louis." Inès lächelte ihn verliebt an und ging davon.

Louis wusste, dass man ihm ansah wie gut es ihm ging. Inès war der Wahnsinn. "Na." Zayn grinste vielsagend, als Louis zum Buffet kam, den dem er stand.

"Sag nichts. Du bist nicht besser."

"Ihr passt wirklich gut zusammen, Lou.", flüsterte Zayn und sah seinen Freund aufmunternd an.

"Diese Frau ist der absolute Wahnsinn, Zee."

Der Schwarzhaarige lächelte breit und drückte Louis' Schulter. "Seht ihr euch nachher noch?"

"Ja." Louis nickte und es zog seine Mundwinkel sofort wieder nach oben. "Ich hoffe sehr, dass Liam sie noch nicht heimfahren lässt."

"Das glaubst du doch selbst nicht. Er weiß, dass da zwischen euch was ist, Lou. Das wird er dir nicht antun."

Ein wenig betrübt sah Louis schon aus. "Ich weiß, dass sie trotzdem bald nicht mehr hier ist."

"Dann genieß wenigstens die letzten paar Tage zusammen. Ich meine, wenn Li zu unserem Iren geht, kann sie auch nachts mal bei dir schlafen."

"Das wäre ganz schön riskant... aber nicht mehr als Liams nächtliche Ausflüge.."

"Nachts bekommt das keiner mit, zeig ihr doch mal die Wege durch die Geheimgänge, da kommt sie ganz einfach zu uns in die Räume."

"Stimmt, das ist eine gute Idee." Nickte Louis. "Schläft Harry denn nie bei dir?"

Zayn schüttelte den Kopf. "Wir bleiben immer im Stall." Das war ihre persönliche, kleine heile Welt.

Louis lächelte schwach. "Es ist schon traurig..."

"Es ist schön, weißt du? Uns stört keiner, wir haben unsere Ruhe." Der Leibwächter lächelte breit. "Da Liam es jetzt weiß, ist es einfacher geworden."

"Harry ist ein lieber Kerl. Ich bin froh, dass du jemanden wie ihn hast."

"Danke, Lou. Ich auch."

"Es ist so bedauerlich, dass wir alle nicht so leben dürfen, wie wir das gerne hätten. Frei... in unseren Entscheidungen, wohin wir gehen, wen wir leiben..."
lieben

"Das Leben ist leider kein Ponyhof.", seufzte Zayn.

Louis stimmte ihm nickend zu, dann grinste er. "Wie war dein Tanz mit Daisy?"

"Wunderbar. Sie tanzt gar nicht mal so schlecht." Zayn lachte leise.

"Es sah süß aus."

"Ich werd die Kleine vermissen.", bekannte Zayn. "Sie hat frische Wind hier rein gebracht."

"Das stimmt, sie ist so schön frech."

Zayn nickte zustimmend und lächelte Liam an, als dieser kam. "Na. Ist alles gut?"

"Es ist nicht ganz so furchtbar, wie ich es erwartet habe." Gab Liam zu.

"Das freut uns zu hören." Louis lächelte breit. "Willst du heute Nacht noch zu ihm?", fragte er leise und sah den Prinzen neugierig an.

Ein sanftes Lächeln umspielte den Mund des Prinzen, als er an Niall dachte. "Wenn ich nicht zu müde bin vielleicht..“

"Ich denke, das wird dir nach dem Abend gut tun."

Liam nickte schweigend. Es waren so unglaublich viele Menschen da. Zayn musterte ihn besorgt. "Willst du etwas trinken? Das hilft dir vielleicht, dich zu entspannen."

"Das wäre gut. Und Hunger habe ich auch."

"Wir auch, dann wollen wir mal."

Die beiden Leibwachen blieben hinter Liam als sie zu dritt auf das Essen zusteuerten. Nicola hatte sich schon einen Stammplatz am Buffet reserviert, sie hatte heute wirklich Hunger, seit sie Schwanger war, konnte sie essen, wie alles andere.

"Schwesterchen." Liam legte ihr eine Hand auf den Rücken. "Na, du hast Hunger wie ich sehe?"

Nicola grinste breit. "Ich hab immer Kohldampf."

"Schmeckt die Pastete?" Fragte Louis und schob sich an das Buffett.

"Unheimlich gut!" Nicola nickte begeistert. "Das Fleisch ist so zart."

"Dann werde ich damit beginnen." Grinste Louis fröhlich.

"Das Spanferkel ist auch super."

"Meine Schwester wird ein richtiges Raubtier, haltet ihr bloß keinen Finger unter die Nase." Grinste Liam amüsiert und nahm sich etwas Pastete.

"Oh, sei leise." Nicola gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. "Hast du Spaß? Deine Tänze mit Inès und Sophia waren sehr schön."

"Danke, Nicola. Ich mag sie beide gern. Ich habe mir den Abend schlimmer vorgestellt. Viel, viel schlimmer. Steif und langweilig... aber offenbar sind nicht alle Eltern so."

"Unsere sind ziemlich eigen." Sie hakte sich bei ihrem Bruder ein, nachdem sie sich ihren Teller geschnappt hatte.

"Komm, Li", sie zog ihn mit sich. "Wir haben noch einiges zu besprechen."

"Ach ja? Was denn?" Liam ließ sich hinterher ziehen.

"Na, über die Mädchen, deine Entscheidung, wie es jetzt weitergeht."

"Ich weiß doch schon, wer hier bleibt.", murmelte Liam.

"Also nimmst du sie wirklich... das finde ich gut." Nicola setzte sich und stellte ihre beiden vollen Teller ab.

"Sie, Inès und... Ich denke, Matilde."

"Alles total liebe Mädchen." hungrig begann die Schwangere zu essen.

"Inès mag Lou, weißt du? Da will ich Ihnen die Zeit noch geben."

"Oh, das ist süß." Nicola spachtelte munter weiter.

Liam sah ihr Kopfschütteln zu und grinste schief, während er selbst nach seinem Besteck griff. "Ich will noch zu Niall."

Jetzt grinste Nicola breit. "Ja? Wann denn?" Gott, war die Pastete gut.

"Wenn es sich ermöglicht, heute Nacht." Liam bekam rote Wangen, als er daran dachte, was bei seinem letzten Besuch passiert war. Vielleicht würden sie sich wieder so nah kommen, es war so unheimlich schön gewesen.

"Dann sag ihm nochmal danke für deinen schicken Aufzug und Perries Kleid." Meinte Nicola. "Ihr seht beide absolut großartig aus."

"Danke dir. Ich werde es ihm ausrichten."

"Ich werde zu deiner Hochzeit ein hübsches Kleid bei ihm schneidern lassen - bis dahin lege ich sicher noch mal ein paar Kilo zu." Mittlerweile war sie zu ihrem zweiten Teller gewechselt.“

"Du hast ja noch knapp zwei Wochen Zeit." Liam lächelte schief.

"Geh auf jeden Fall bald zu ihm." riet die ältere Schwester.

"Ja, sobald hier alles ausgeklungen ist.", nickte der Prinz breit lächelnd.

Nicola rubbelte Liam mit einer Hand über den Rücken, mit der anderen hielt sie einen Hähnchenschenkel. "Er ist niedlich."

"Er ist so hübsch.", nuschelte Liam verlegen. Nicola grinste verständnisvoll. “Und immer so lieb, und er setzt mich nicht unter Druck. "

"Aber du würdest...?" Grinste die junge Frau.

"Ja... Ich denke schon. Aber er selbst hat gesagt, dass er noch warten möchte."

"Noch besser." Nicola wischte sich den Mund ab.

Liam stocherte in seinem Essen herum. "Wann kommt dein Mann eigentlich? Er wollte auch zur Hochzeit kommt, oder?"

"Ja, zur Verlobungsfeier schafft er es glücklicherweise." Strahlte Nicola. "Er musste noch einige Dinge regeln - aber heute morgen kam eine Brieftaube."

"Das freut mich, wir haben und schon lange nicht mehr gesehen."

"Er hofft, dass es dir gut geht und freut sich schon sehr auf die Hochzeit." Mehr als Liam...

"Wenigstens einer. " Liam seufzte leise.

"Li," Nicola drückte ihn. "Es wird alles gut."

"Wenn ich bei Niall Bin, ist es das."

"Dann mach dich an, sobald die Festlichkeiten hier vorbei sind."

"Wenn es dann nicht schon zu spät ist. Ich will sie nicht aus dem Bett werfen, weißt du? Die Beiden brauchen auch ihren Schlaf."

"Als würde es Niall stören, wenn du zu ihm ins Bett krabbelst."

Liam kicherte verliebt. "Das stimmt wohl."

"Tanzt du noch mit den anderen Mädchen? Sonst stellen alle Fragen."

"Ja, wenn ich fertig gegessen habe, werde ich mir Grace schnappen.", nickte der Prinz.

"Und ich fange mir Zayn. Ich habe gesehen, wie gut er tanzt." Grinste Nicola.

Liam lachte. "Bewegen kann er sich gut."

"Der Stallbursche kann sich glücklich schätzen," Flüsterte Nicola

"Sie sind ein tolles Paar."

Nicola wischte die Reste ihrer Pastete auf. "Dahinten steht Grace," sie nickte in die Richtung des Mädchens.

Liam schnappte sich seine Serviette und wischte sich den Mund ab. "Dann sollte ich wohl gehen." Die Aussicht, auf eine Nacht mit Niall, hatte seine Laune sehr verbessert.

"Viel Spaß." Nicola suchte den Raum nach Zayn ab, fand ihn aber nicht.

"Danke." Liam richtete sein Jackett und ging auf Grace zu. Die junge Frau stand mlt Elena zusammen.

"Hallo, ihr beiden." Liam grinste schief.

"Prinz Liam." Die Mädchen lächelte breit. "Du kannst sehr gut tanzen.", bemerkte Elena.

"Dankeschön." der Prinz grinste. "Euch habe ich noch nicht tanzen sehen."

"Das lässt sich ändern."

"Na, dann komm mit mir." Liam lachte.

Elena schob Grace zu Liam. "Viel Spaß."

"Komm," Liam nahm das Mädchen an der Hand. "Erzähl mal, wie gefällt dir der Abend bisher?“

"Bisher ist es schön." Die Irin lächelte breit. "Die Stimmung ist schön."

"Das ist gut." Liam führte sie auf die Tanzfläche.

"Und wie gefällt es dir?" Grace sah den Prinzen aufmerksam an.

Liam seufzte leise. "Es ist schön", Log er. Mit seinem Iren wäre es so viel besser.

Grace seufzte leise. "Es ist ein seltsam, auf diese Art die Frau des Lebens kennen zu lernen, Mh?“

"Es gefällt mlt nicht, wenn ich ehrlich bin."

"Und es ist auch nicht richtig..." Flüsterte Grace.

Liam nickte leicht. "Ich mag euch alles wirklich gerne, es sind nur blöde Umstände."

"Oh, ja..." Grace seufzte leise. "Du bist echt ein lieber, Liam... aber ich könnte jetzt noch nicht heiraten.“

Der Prinz lächelte verständlich. "So geht es hier, glaube ich, fast jedem."

"Na, von einer weiß ich, dass sie dich auf jeden Fall sehr gern hat." Grinste die Irin.

"Oh, wer denn?"

"Sophia. Sie hat mir erzählt, dass sie total glücklich hier ist und 'endlich einen Menschen hat, bei dem sie ganz sie selbst ist' und 'dem sie alles anvertrauen würde'."

Liam bekam rote Wangen. "Das ist schön zu hören.", gab er zu. Er würde versuchen, ein guter Freund für Sophia zu sein, wenn es anders herum schon nicht ging.

"Hauptsache du wirst glücklich."

"Das hoffe ich für dich auch, du bist unheimlich lieb, Grace. Irgendwann findest du noch die richtige Person."

"Ganz bestimmt."

Liam lächelte schief. Er war froh, dass es nicht mit ihm, Inès und Sophia so ging. Sie alle waren noch so Jung und wurde vor solch eine Entscheidung gestellt.

Grace sah sich um. Ihre Eltern beobachten Liam uns sie. Na klar, die wollten wissen wie es lief.

"Ich sollte deine Eltern kennenlernen.", meinte Liam. "Das wird von uns erwartet."

"Du hast recht, ich werde euch einander vorstellen.“

Der Prinz lächelte leicht und legte einen Arm um Grace. Er hatte die Mädchen ins Herz geschlossen, die Umstände waren nicht die Besten, aber sie waren alle auf eine Art und Weise Freunde von ihm geworden, die er nicht missen wollte. Vielleicht war es möglich, mit allen über eine Brieffreundschaft in Kontakt zu bleiben.

Grace brachte den Prinzen zu ihren Eltern, welche sich ausgesprochen ehrfürchtig zeigten. "Eure Hoheit." Grace Mutter machte einen Knicks und lächelte breit. "Es ist uns eine Ehre, heute hier sein zu dürfen."

"Ich freue mich, dass Sie Zeit hatten," erwiderte der Prinz.

"Für unsere Tochter finden wir immer Zeit.", nickte der Vater.

Grace lächelte. "Ich war sehr gern hier, Liam wird einmal ein großartiger König."

"Das hoffe ich zumindest.", grinste Liam.

"Unsere Tochter ist ein gutes Mädchen." Betonte der Vater.

Der Prinz lächelte. "Das habe ich festgestellt."

Grace grinste leicht und wuschelte ihrem kleinen Bruder durch die Haare, der ihnen neugierig zuhörte. Das kleine Kind musterte den Prinzen mit großen Augen. Er hat viel von dem jungen Mann erzählt bekommen.

Liam ging vor dem kleinen auf ein Knie herunter. "Na, wie heißt du den, mh? Ich bin Liam." Sagte er freundlich.

"Ich heiße Aidan, eure Hoheit."

Liam lächelte. "Du wirst mal ein ganz mutiger Kerl, ja? Damit du deine Schwester beschützen kannst.“

Aidan strahlte breit. "Ich hab sogar schon ein Schwert.", erzählte er stolz.

"Dann musst du ganz fleißig damit üben." Liam grinste leicht.

"Das tut er, er rennt fast täglich damit herum.", erzählte Grace Vater.

"Ich will kämpfen können." Erklärte der Junge stolz.

"Ich kann auch kämpfen.", lächelte Liam. "Mein Leibwächter haben es mir beigebracht, seit ich siebzehn bin."

Er richtete sich wieder etwas auf und wuschelte Aiden durch die blonden Haare. "Siehst du die dicke Frau in dem gelben Gewand? Wenn du sie lieb fragst gibt sie dir einen süßen Keks."

"Oh!" Aidan's Augen begannen zu strahlen. "Darf ich, Mama?"

"Na, geh schon." Lachte diese. Es gefiel ihr sehr, wie lieb Liam zu dem Kind war.

Aidan kichere vergnügt und rannte davon. Vielleicht hätte Sophia's Schwester auch Lust zu spielen.

Liam richtete sich wieder an das irische Paar. "Süßes Kerlchen."

"Er ist unser Sonnenschein.", lächelte die Mutter.

Grace sah ihm nach. "Auch wenn er manchmal nervt habe ich ihn irre vermisst."

"Ihr ward ja auch sehr lange von zuhause weg.", meinte Liam lächelnd. "Das sie verständlich.

Die Eltern sahen sich an. Das klang nicht, als würde ihre Tochter dauerhaft bleiben.

"Es hat mich sehr gefreut." Liam gab Grace Eltern die Hand. "Ich werde mal meine Runde weiter drehen."

"Bis später, Liam." Lächelte Grace.

"Bedient euch am Buffet, ja? Wenn irgendetwas ist, meldet euch bei mir."

"Vielen Dank, eure Hoheit."

"Einen schönen Abend noch." Liam setzte ein Lächeln auf und ging davon.

Er war müde. Müde vom Lächeln, vom lügen und von all den Leuten, die Dinge von ihm erwarteten, welche sein ganzes restliches Leben bestimmen würden.

Der Abend war nicht so schlimm, wie er es sich vorgestellt hatte und es waren ja auch alles wirklich nett zu ihm, dennoch wäre es ihm lieber, wenn Niall und Josh hier wären, vielleicht auch Tina und Eleanor. Sein Abend mit Ihnen war einfach toll gewesen.

Genau so wollte er sich fühlen, Spaß haben, lachen, albern sein. Er wollte wild mit ihnen allen tanzen und für einen Abend kein Prinz mehr sein. Nur Liam. Er würde auf jeden Fall noch zu seinem Iren gehen. Heute Abend brauchte er das dringend.

Einfach nur in den Arm genommen werden, kuscheln und den Duft seines Iren ein atmen. Das wäre perfekt.

Und er schlief so gut, wenn Niall bei ihm war. Er hatte bisher zwar nur zweimal dort die Nacht verbracht, aber trotzdem waren es für die erholsamsten Nächte seit langem gewesen. Seufzend sah Liam zu Tür. Er wollte /jetzt/ gehen.

Leider musst er noch einige Stunden durchhalten. Und auch noch verkünden, wer am nächsten morgen abreisen musst.

Verzweifelt suchte er nach Louis und Zayn. Er brauchte jetzt wen zum Reden, fand aber nur Louis, der mit Perrie tanzte und von weitem Inès anhimmelte.

Er gab einen erstickten Laut von sich. Wo war Zayn?!

Er konnte doch nicht einfach weg sein! Aber er selber konnte jetzt natürlich nicht gehen und nach sehen.. Er war hoffentlich nicht zu Harry gegangen. Er unterstütze die Beziehung, wirklich. Aber bei aller Liebe. Heute Abend war das alles andere als angebracht.

Sollte Zayn nicht in kürzester Zeit wieder hier auftauchte würde er ihn bestrafen müssen.


"Und, wie weit bist du inzwischen mit inès, Lou?" Perrie grinste Louis fragend an.

"Sie hat einen Kuss eingefordert." Grinste Louis zufrieden.

"Wow." Die Reitlehrerin sah ziemlich überrascht aus.

Der Leibwächter seufzte verknallt. "Sie ist so stark und selbstbewusst."

"Wie Sophia.." Perrie's Gesichtsausdruck wurde verträumt.

Louis sah das Mädchen überrascht an. "Ja, deshalb mag Liam sie ja so."

Nicht nur der, dachte sich Perrie und riss die Augen auf, als Louis der Unterkiefer nach unten klappte. Oh Gott. Hatte sie das /laut/ gesagt?!

Louis erwiderte nichts auf Perries Aussage sondern tanzte weiter mit ihr. Oh Himmel. War sie von allen guten Geistern verlassen worden?!

"Sie ist sehr oft bei dir im Stall…"

"Sie mag die Pferde!", kam es sofort von Perrie.

"Mh-mh... aber noch nicht lange." Erwiderte Louis.

"Ja, aber-" Was gab man da jetzt am besten als Antwort?!

"Du hast ihr Mut gemacht," fuhr Louis fort.

Perrie seufzte leise. Sie hatte das Alles ja gar nicht erwartet. Und dann war Sophia in ihr Leben spaziert und stellte so ziemlich alles auf den Kopf.

Louis drehte das Mädchen einmal im Kreis und zog sie wieder an sich. "Reitet sie gut?" Wollte Louis neugierig wissen. "Am Anfang war sie furchtbar."

"Sie hat auf jeden Fall Talent. Inzwischen ist Ziemlich gut geworden."

Louis nickte stumm und grinste dann breit. "Oh mein Gott, /Louis/. Hör auf so zu grinsen, du Idiot."

"Ich grinse gar Nicht," behaupte Louis obwohl ihm fast die Ohren abfielen.

"Du bist unmöglich."

Lachend Kniff Louis ihr leicht in die Seite.

"Sie ist meistens wegen Daisy im Stall."

Louis lachte leise. "Es ist doch in Ordnung, dass ihr Freunde seid.“

Perrie warf Sophia über Louis' Schulter hinweg einen Blick zu. Sie war sich nicht sicher, ob sie nur Freunde waren.

Diese lächelte Perrie an und sah dann zu Boden. Sie mochte Perrie. Sehr sogar. Es war das erste Mal, dass sie jemanden hatte, für den sie ihre Heimat aufgeben wollte, Daisy zurück lassen, das Meer vielleicht für Jahre nicht mehr zu sehen. Nur um einen einzigen weiteren Tag Perries raues Lachen zu hören, sich von ihr die Geheimnisse des Reitens erklären zu lassen oder einfach in Gras zu liegen. Sie hatte noch nie so eine tiefe Freundschaft empfunden.

Die Blondine bekam rote Wangen. Sophia war eine tolle Frau, sie wusste nicht so recht, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollte.

Die Prinzessin drehte sich um und scannte den Raum nach Liam ab. Sie musste mit ihm sprechen. Unbedingt.

Der Prinz stand gerade bei Nicola, als Zayn versuchte, sich zurück in den Raum zu begeben, was von Liam nicht unentdeckt blieb. Sofort machte sich der Prinz auf den Weg um Zayn zur Rede zu stellen.

Zayn bekam große Augen, als Liam so aufgebracht zu ihm gestürmt kam. "Liam, ich-"

"Kein Wort." Unterbrach Liam ihn sofort. "Was denkst du dir? Ich lasse dir wirklich viele Freiheiten - missbrauchst du das? Kann ich mich nicht mehr auf dich verlassen?!“

Der Schwarzhaarige sah den Prinzen erst entsetzt, dann verletzt an. "Ich hab auf die Kinder aufgepasst." Er deutete auf die ganzen kleineren Geschwister der Mädchen, die ein paar Meter neben ihnen herum sprangen. "Sie sind aus dem Saal und ich wollte sie nicht alleine herum laufen lassen, bevor Ihnen was passiert." Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich weiß zu schätzen, was du für mich tust, Liam. Und /er/ auch. Denkst du wirklich von mir, dass ich dich gerade heute alleine lasse?"

"Ich muss dich das Fragen, Zayn. So leid es mir ja tut - aber du weißt, dass es schon einmal Schwierigkeiten mit deiner Pünktlichkeit gegeben hat. Sollte ich dir Unrecht getan haben, entschuldige ich mich dafür.“

"Das war, bevor du wusstest, was los war. Ich passe auf, dass ich pünktlich komme, ich habe auch vorher schon alles gegeben, dass es nicht auffällt. Vergiss nicht, dass es dir auch schon passiert ist."

"Das vergesse ich nicht," erklärte der Prinz sanft. "Und es beruhigt mich zu wissen, dass du hinter mir stehst.“

"Du bist neben Louis mein bester Freund, ich weiß, wie schwer du es hast. Natürlich steh ich hinter dir."

"Ich bin heute Nacht unterwegs." Informierte Liam den dunkelhaarigen. "Besser du weißt es."

"Ich habe es mir schon gedacht. Soll einer von uns mitkommen ?"

"Ich kenne den Weg, Zee. Schlaft ihr euch nach der Feier lieber etwas aus.

"Das du den Weg kennst, bezweifle ich nicht. Ich hab nie ein gutes Gefühl, wenn du nachts alleine durch die Wälder reitest."

Liam seufzte. "Ich befürchte, dass du dann etwas allein herum sitzen wirst..."

Zayn lächelte schief. "Ich kann Harry mitnehmen. Es gibt bestimmt eine Herberge im Dorf."

"Ich überlege es mir." Nickte Liam. "Ich habe noch einige Tänze zu absolvieren, und muss dann meine Entscheidung verkünden.“

"Du wirst so oder so gehen.", grinste der Leibwächter.

"Das ist wahr." Nickte der Prinz.

"Na los. Geh tanzen. Ich passe auf die Frechdachse hier auf." Er wuschelte Inès kleinem Bruder durch die Haare, der sich kichernd an dessen Bein festklammerte.

"Zayn huckipack!" Quietschte der Kleine.

Zayn lachte leise und ging in die Knie. "Vielleicht solltest du mal zu Elena gehen, Li."

"Mach ich." Grinste der Prinz, richtete seinen schicken Aufzug und sah zu, wie der kleine Franzose auf Zayns Rücken stieg.

"Kommt, gehen wir Prinzessin Ruth ärgern!", schlug Zayn vor und grinste breit, als die Kinder begeistert zu kreischen begannen.

Liam lachte und machte sich auf den Weg zum nächsten Mädchen.


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Der Rest kommt im nächsten Kapitel <3

Vielen Dank für euere tollen Reviews <3

Kapitel achtunddreißig




Kapitel achtunddreißig


"Liam." Der König fing seinen Sohn in der Menge ab. "Setzt dich doch mal zu mir. Wir haben den ganzen Abend noch nicht miteinander gesprochen."

"Ja, Vater." Liam war sehr froh, sich mal setzen zu können. Er rannte schon den ganzen Abend herum, schüttelte Hände, tanzte und lächelte ohne Pause.

Seine Mutter war gerade mit Inès Eltern beschäftigt, also waren er mit seinem Vater alleine. "Erzähl, wie gefällt es dir bisher?"

"Es ist... interessant, so viele Menschen zu treffen." Murmelte Liam erschöpft.

Der Vater lächelte. "Deine Mutter und ich haben uns damals genau so kennengelernt."

"Tatsächlich?" Liam legte den Kopf schief.

Geoff nickte und griff nach seinem Weinkelch. "Damals war deine Mutter an deiner Stelle."

"Und mochtet ihr euch von Beginn an?"

"Nein. Das kam mit der Zeit.", meinte Liams Vater. "Wir waren anfangs nicht in einander verliebt, das hat gedauert."

Liam nickte schweigend. Er würde seine Frau niemals lieben.

"Wie verstehst du dich mit den Mädchen? Ist eine dabei, die dir gefällt?"

"Ja, schon." Log Liam. Zumindest freundschaftlich.

"Das freut mich, wer ist es?"

Liam sah dem König fest in die Augen. "Ich verstehe mich ausgesprochen gut mit Lady Sophia von Spanien."

Geoff schwieg einen Moment. "Das dachte ich mir schon.", meinte er dann. "Sie ist dir ähnlich."

"Sie ist klug, temperamentvoll und mutig. Das sind sehr attraktive Eigenschaften."

"Ich bin froh, dass du dich von deiner Mutter nicht wegen der Entscheidung beeinflussen lässt. Sophia scheint mir eine starke Persönlichkeit zu haben."

Liam starrte auf seine Hände. "Es ist nicht so einfach, jemanden in so kurzer Zeit kennen zu lernen." Obwohl er sich in Niall wahnsinnig schnell verliebt hatte.

"Ich verstehe, dass es dir schwer fällt, dennoch ist es an der Zeit, dass du heiratest."

"Damit..." Liam schluckte. "...ich einen Thronfolger für die Familie Stelle."

"Ganz genau. Du bist im besten Alter, mein Sohn."

Ergeben seufzte Liam. "Das ist sehr viel Verantwortung.."

"Wir werden dir helfen, ein Kind ist etwas wunderbares."

Liam Zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn ihm nicht danach war. Es wollte ihm absolut nicht in den Kopf /das/ mit einer Frau zu tun. Viel lieber mit Niall. Der Ire wäre mit Sicherheit unheimlich vorsichtig..

Oh, verflucht. Diese Gedanken durften ihm nicht jetzt kommen!

"Es ist schon spät.", bemerkte sein Vater. Die ganzen Kleinen Geschwister waren schon längst ins Bett gekommen. "Vielleicht solltest du langsam verkünden, wer hier bleibt. "

"Mh-mh." Liam unterdrückte ein Gähnen.

Er erhob sich und räuspere sich leise, bevor er begann, die Leute auf sich aufmerksam zu Machen. Nach einer Weile Geraune und Gedränge wurden die Familien ruhiger und sahen den Prinzen neugierig an.

"Ich denke, jetzt ist ein guter Zeitpunkt um zu sagen, wer von ihren reizenden Töchtern noch für ein paar Tage auf dem Schloss bleibt.", begann er und lächelte gezwungen. "Jede einzelne dieser jungen Damen wird einmal jemanden sehr glücklich machen. Eure Freundschaft bedeutet mir viel.“ Er sah alle Mädchen nach einander an. "Ich hoffe, dass wir alle in Kontakt bleiben. Jede von euch ist mir sehr ans Herz gewachsen."

"Er ist so lieb." Lächelte Inès.

"Nun, einige von euch können sich vielleicht schon denken, wen von euch ich hierbehalten werde." Er spielte nervös an seinen Fingern herum. "Es fällt mir nicht leicht, da ihr wirklich wunderbare Menschen seid."

"Sophia und Inès." Flüsterte Matilde Grace zu. „Garantiert."

Die Irin nickte mit einem sanften Lächeln. "Auf alle Fälle.“

"Ich habe mit euch allen schon geredet, und habe eure Wünsche selbstverständlich respektiert." fuhr der Prinz fort. "Und bin letztendlich zu der Entscheidung gekommen, dass ich unseren Rothaarigen Wirbelwind noch nicht gehen lassen möchte." Er grinste Inès an. "Ich mag dich sehr, Inès und ich würde mich freuen, wenn du noch bei uns bleiben würdest."

Inès strahlte und ihr Blick huschte sofort zu Louis, der breit lächelte. "Aber natürlich, ich bleibe sehr gerne noch länger bei euch.“

Der Prinz nickte zufrieden und sah zu Matilde. "Wir haben nicht viel miteinander gesprochen, Matilde, was ich gerne nachholen würde."

"Ich?" Überrascht sah das Mädchen ihn an. "Sehr gern.“

Liam zog die Mundwinkel hoch. "Da gibt es noch jemanden.", begann er. "Die ich sehr mag. Sie hat einen wahnsinnigen Dickkopf, wie ihre Schwester die mir auch sehr ans Herz gewachsen ist, und trifft vielleicht nicht bei jedem hier auf Zustimmung." Er warf seiner Mutter und Ruth einen Blick zu. "Dennoch finde ich, dass Sophia eine tollen Frau ist und wäre sehr dankbar, wenn sie bleiben würde."

Das Gesicht der Königin sprach Bände. Das tat er doch nur aus Provokation!

Angesprochene junge Frau lächelte glücklich und nickte nur. Sie wollte noch nicht gehen.

Nicht nur diese beiden waren erleichtert. Unter anderem Nicola freute sich. Zwar würde Liam das Mädchen wohl kaum lieben, aber eine gute Freundin war sie alle Mal.

"Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse." Liam sah Grace und Elena entschuldigend an.

Die beiden machten eher einen erleichterten Eindruck und ließen sich von ihren Geschwistern drücken. "Genießt den Abend alle bitte noch, wir sehen uns, falls jemand schon zu Bett gehen möchte, morgen früh alle wieder."

Da musste er frühzeitig bei Niall los, wenn das klappen sollte.. Aber er wollte unbedingt noch zu ihm, egal, ob er früh weg musste. Hoffentlich waren er und Josh noch wach, bis er ankam. Er kannte zwar den anderen Eingang zum Haus, nur hatte er keinen Schlüssel dafür und ob sie im oberen Stockwerk hören würden, wie er anklopfte, war fraglich.

Und die halbe Nacht umsonst ins Dorf zu reiten fand er auch nicht so toll. Der Prinz stieg von seinem kleinen Podium und ging zu den Familien derer Mädchen, die die Heimreise antreten sollten.

Er unterhielt sich mit allen ziemlich lange. Entschuldigte sich, dass es leider nicht so richtig zwischen ihnen gefunkt hatte und dass ihre Töchter mit Sicherheit noch den Richtigen finden würde, wenn es an der Zeit war.

"Könntest ihr bitte aufhören, euch über Liams Entscheidung so künstlich aufzuregen?" Nicola funkelte ihre Mutter und Schwester wütend an. "Es ist seine Sache, wen er hier behalten möchte."

"Aber dieses Mädchen ist schrecklich," fauchte Ruth mit gesenkter Stimme. "Keine Manieren, ein Wildfang eben.“

"Sophia ist nicht schrecklich.", keifte Nicola zurück. "Nur, weil sie nicht wie du ist und zu allem Ja und Amen sagt, ist sie kein schlechter Mensch."

"Mädchen, jetzt hört auf euch anzuschreien!" Meldete sich der König zu Wort. "Es reicht."

"Ruth benimmt sich unmöglich!", wetterte Nicola weiter.

"Ich werde nicht zögern, euch zu Bett zu schicken."

Die Schwestern warfen ihre Mutter einen empörten Blick zu. Wie waren doch keine drei mehr!

"Ich erwarte einen standesgemäßen Umgangston." Sagte die Königin streng.

"Das musst du gerade sagen.", entfuhr es Nicola wütend.

"Das reicht." Erbost wies die Königin zur Tür.

"Was ist denn hier los?" Der König kam mit verwirrten Gesichtsausdruck angerannt.

"Sag den beiden, dass es nur Liams Entscheidung ist, wer hier bleiben darf!" Kam es sofort von Nicola. "Er mag Sophia eben." Auf irgendeine Weise.

Geoff seufzte gestresst und rieb sich mit den Fingern über die Schläfen. "Ich finde Sophia durchaus sympathisch."

"Das finden alle, die sie näher kennen gelernt haben und nicht nur von aussen beurteilen."

"Sie ist eine junge Dame, die weiß, was sie will, Liebling." Er sah seine Frau an. "Sie ist im Grunde genau die Richtige."

"Aber sie ist so aufsässig und Ungezähmt."

"Sie hat einen eigenen Kopf.", meldete Liam sich zu Wort, der hinter ihnen aufgetaucht war. "Und genau das gefällt mir."

"Sie kann genau so an Liams Seite stehen und mit ihn regieren. Sie ist sehr klug," fasste Nicola zusammen. "Eine tolle künftige Königin.“

Der Prinz nickte zustimmend. "Ich werde zu Bett gehen.", verkündete er dann.

"Nimm deine Leibwächter mit, bevor einer noch Prinzessin Inès auffrisst." Bat der König ruhig.

Liam unterdrückte ein Lachen. "Sie verstehen sich gut, mich stört es nicht."

"Bitte, Liam.“

"Schon in Ordnung.", seufzte er Prinz. "Ich werde sie mitnehmen."

Dann würde er bald los können! Auf zu Niall und die ganze Nacht knutschen.

"Gute Nacht, Liam." Nicola drückte ihren Bruder. "Schlaf gut."

"Du auch, Schwesterchen." Er lächelte sanft. "Danke dir, für deine Unterstützung."

"Immer wieder."

Liam drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange und winkte Zayn und Louis zu sich, der Inès noch einen sehnsuchtsvollen Blick zuwarf und sich dann von ihr losriss.

"Ich werde mich mal in Richtung meiner Kammer begeben," erklärte Liam. "Das heißt es steht euch frei zu tun, was ihr möchtet."

Louis nickte aufgeregt. "Wir werden uns auch hinlegen."

Zayn grinste breit. "Ihr Lügner."

"Was? Ich geh ins Bett.", protestierte Louis.

"Und wartest dort auf deine Angebetete." Zayn wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.

Der Kleinere bekam rote Wangen. "Wenn sie kommt."

Liam lachte. "Bestimmt wird sie das."

"Ich hoffe es.."

"Ich jedenfalls werde mich jetzt umziehen gehen und dann noch einmal fort reiten. Sollte jemand zuuuufällig auf einen Stallburschen treffen... ich brauche mein Pferd gleich."

"Ganz zufälligerweise werden er und ich mitkommen und aufpassen, dass du nicht vom Pferd fällst und dir den Hals brichst."

Louis jammerte leise. "Ihr lasst mich alleine hier?!"

"Ich will noch zu Niall und Zaynie ist nicht davon abzuhalten mich zu begleiten."

"Das heißt, ich muss lügen? Ihr wisst beide, dass ich das absolut nicht kann."

"Zayn hilf mir." Klagte Liam. Er wollte zu Niall, aber Louis konnte wirklich nicht lügen.

Der Schwarzhaarige stöhnte genervt. "Sag einfach gar nichts. Geh in deine Kammer und bleib da, wir schließen Liams Zimmertür ab und lassen den Schlüssel stecken, dann kann keiner rein."

Louis seufzte leise. "Na schön."

"Danke, Lou. Mach dir ein paar schöne Stunden mit Inès." Zusammen gingen sie aus dem Raum und teilten sich vor Liam's Zimmertür auf. Er und Zayn würden sich in ein paar Minuten in den Stallungen treffen, nachdem sie sich umgezogen hatten und dann losgehen.

Aufgeregt entledigte sich Liam seines Anzuges und schlüpfte in bequemere Sachen zum reiten. Niall, Niall, Niall!

/Endlich/. Er hatte ihn viel zu lange nicht mehr gesehen.

Sorgfältig Schloss der Prinz ab und linste aus dem Fenster in den Hof. Keiner da, dann konnte er jetzt los klettern.

Geschwind hatte er sich an den dicken Efeu Ranken herab gehangelt und blieb einen Moment im Schatten stehen. Sein Herz raste unaufhörlich in seiner Brust, er war so wahnsinnig aufgeregt.

Wenn ihn nur niemand erwischte … Er wartete noch einige Minuten, bis er die Stimmen der anderen Wachen nicht mehr hörte, bevor er in die Dunkelheit los flitzte. Eilig versuchte er unentdeckt zu den Ställen zu gelangen. Hoffentlich hatte Harry schon angefangen.

Der Lockenkopf saß mehr als glücklich auf Zayn's Schoß, der schon zu ihm gekommen war und küsste ihn stürmisch. Der Ältere hatte kaum verkündet, was sie vorhatten, da war er ihm schon um den Hals gefallen. Alleine Zeit mlt Zayn verbringen, was gab es besseres?

Er hasste es, seinen Freund immer nur wenige Minuten sehen zu können, oder nur eine Nacht. Jede Sekunde war kostbar.

"Ich liebe dich so sehr.", nuschelte er glücklich.

"Und ich dich, Lockenköpfchen.“

Harry strahlte breit. "Wie war der Ball?"

"Es war in Ordnung. Ich habe mit Daisy getanzt." Grinste Zayn.

Harry kicherte leise. "Das hätte ich gerne gesehen."

"Ich will auch mal mit dir tanzen.“

"Irgendwann, versprochen." Harry verband ihre Lippen zu einem weiteren Kuss, da wurde die Tür aufgerissen.

Erschrocken sprangen die beiden auseinander. Dann erkannten sie, dass es Liam war. "Verzeihung." Liam grinste aufgeregt.

"Lass mich raten: Ausflug ins Dorf?"

"Freilich. Du gehst ja mit."

Harry schaute ihn verdutzt an. "Ja?"

Liam nickte. "Zayn will mich nicht schon wieder allein gehen lassen, da wollte er, dass du mitkommst."

Harry sah seinen Freund liebevoll an und küsste ihn sanft. "Warum nicht."

"Können wir los?", drängelte der Prinz und hibbelte herum. "Ich will heute noch ankommen."

"Klar." Harry lachte. "Holen wir die Sättel.

Zayn schüttelte grinsend den Kopf. "Du bist sowas von verschossen, Liam, das ist so süß."

Liam zuckte grinsend die Achseln. "Ja."

"Komm, bringen wir dich zu deinem Iren."


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Nervös tigerte Louis auf und ab. Er konnte jetzt nicht schlafen. Nicht, wenn seine Traumfrau hier vielleicht noch auf tauchte. Er hoffte wirklich, dass Inès noch kommen würde. Die junge Französin war so verdammt süß, das machte ihn schier verrückt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er ein zaghaftes klopfen an der Tür.

Inès atmete tief ein. Sie hatte sich in ein bequemes, luftiges Kleid ohne Corsage darunter gehüllt und sich auf den Weg zu Louis gemacht, nachdem im Schloss Ruhe eingekehrt und niemand war auf den Gängen unterwegs gewesen war. Sie hatte nicht einmal Schuhe anzogen, daran hatte sie gar nicht mehr gedacht, das Endresultat war nun, dass ihr die Füße fast einfroren. Warum waren Steinböden auch so unheimlich kalt?!

Vorsichtig öffnete Louis die Tür und lächelte. Wow, sah dieses Mädchen immer bezaubernd aus.

Die Rothaarige strich sich verlegen die Locken aus der Stirn und begann zu strahlen. Ihr Waren die Worte abhanden gekommen. Gestern Abend hatte sich noch von Elena eingeredet bekommen, was sie am besten sagen und tun sollte, wenn sie mlt Louis alleine war, jetzt war in ihrem Kopf blanke Leere.

"Komm ruhig rein." Louis öffnete die Tür etwas weiter. "Du bist bestimmt Besseres gewohnt.." er hatte eben nur ein Bedienstetenzimmer zur Verfügung.

"Quatsch, so lange man ein Bett zum schlafen hat, reicht es doch." Die Jüngere kam in das Zimmer und sah Louis an. "Ich finde es trotzdem schön."

"Danke. Normalerweise schlafen wir zu zweit hier drin aber Zayn... ist noch nicht müde."

Inès grinste. "Du anscheinend auch nicht."

"Nein, ich konnte nicht schlafen." Sein Blick fiel auf ihre Füße. "Ist dir nicht irre kalt?"

Sie folgte louis' Blick und wurde rot. "Ich hab in der Eile zu dir zu kommen vergessen, Schuhe anzuziehen. Der Boden hier ist doch recht kühl.", gab sie zu.

"Setz dich auf mein Bett, dann decken wir dich ein bisschen zu." schlug Lou fürsorglich vor.

Verlegen nickte Inès und ließ sich auf Louis' Bett nieder. "Ich versteh nicht, warum ihr alle keine bequemeren Betten bekommt. Da tut einem doch mit Sicherheit der Rücken weh."

"Ich bin es nur so gewohnt. Mein Rücken ist nicht Daunenverwöhnt, Prinzessin." Er breitete seine Decke über Inès Beine. Sehr schöne Beine.

"Es ist trotzdem nicht in Ordnung." Sie spielte mit dem Saum der Decke. "Danke schön, Louis."

"Für dich immer."

Lächelnd klopfte sie neben sich. "Setzt dich zu mir.", verlangte sie und rutschte herum. Louis gehorchte. Mutig legte er seinen Arm um die Schulter des Mädchens. Seufzend legte Inès ihren Kopf auf Louis' Brustkorb ab, schwang ihre Beine über dessen und Legte ihren Arm um ihn. Perfekt.

Zufrieden zupfte Louis die Decke zurecht und lächelte auf die junge Prinzessin herunter. Noch nie hatte er ein Mädchen so gern gehabt.

"Als ich hergekommen bin, hab ich alles erwartet, aber nicht das.", offenbarte die Französin.

"Ich habe auch nicht damit gerechnet." Louis grinste.

Inès kicherte leise. "Ich meine nicht nur /das hier/. Auch, dass ihr alle so unheimlich lieb seid und ich so tolle Menschen kennengelernt habe. Das bedeutet mir viel."

Louis sah sie sanft an. "Ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe."

"Ich auch, Louis." Inès lächelte schüchtern zurück.

Sanft strich der Junge Mann ihr über die Wange. Inès war einfach wunderschön. "Mir ist aufgefallen, dass du wirklich gut tanzen kannst.", bemerkte die junge Frau und verzog die Lippen zu einem Grinsen. "Das hätte ich nicht erwartet."

Louis schob die Unterlippe vor. "Wirke ich so unsportlich?"

"Nein, um Gottes Willen." Inès lachte amüsiert. "Sportlich bist du auf alle Fälle."

"Du tanzt selber nicht gerade übel." Louis legte den Kopf schief. "Aber du nimmst sicher auch Tanzunterricht."

"Mein Vater hat mir alles beigebracht.", erzählte Inès. "Früher, als noch ganz klein war, hat er mich immer auf seine Füße gestellt und mir die Schritte so gezeigt, bis ich sie alleine ohne die Hilfe konnte."

"Das ist süß." Lachte Louis.

"Es hat was gebracht.", Inès richtete sich ein wenig auf, damit sie bequemer saß.

Louis Strich ihr sanft eine Haarsträhne hinter das Ohr. Dieses Mädchen machte ihn irre. Langsam aber sicher kam Inès die Erkenntnis, dass sie sich wohl oder übel in den hübschen Leibwächter verliebt hatte. Sie seufzte leise. Warum war das Alles so kompliziert? Louis war ein so lieber Mensch, der wirklich auf Alles achtete.

Und dann ging es auch noch so schnell! Am Anfang war Louis ihr nie so recht aufgefallen, das kam erst, nachdem sie alle zusammen am See gewesen waren und dann ging es plötzlich Schlag auf Schlag!

"Ich weiß," sagte Louis leise. "Du machst dir Sorgen, wie es weiter gehen soll.."

"Ich hab dich wirklich gerne, Louis.", seufzte das Mädchen.

Der Leibwächter nickte traurig. "Mir geht es nicht anders."

Umständlich strampelte Inès die Decke von ihren Beinen und rutschte richtig auf Louis' Schoß. Ihre Beine waren ja eh schon auf ihm gelegen. "Und mit dieser Eleanor ist wirklich nichts?" Sie legte ihre Hände auf dessen Schultern ab und kippte fragend den Kopf auf die Seite.

"Gott, nein!" Louis sah sie entsetzt an.

Inès kicherte vergnügt. "Dein Gesicht.", lachte sie und warf den Kopf in den Nacken. "So wie Liam und Zayn dich immer gepiesackt haben, hätte es ja sein können."

"Die sind einfach nur blöd." lachte Louis. "Ich mag sie nicht und sie mich nicht - das ist alles."

"Dann bin ich beruhigt."

"Keine Angst. Ich würde niemals auf zwei Feiern tanzen. Nur auf deiner."

Inès strahlte begeistert. "Ich hatte noch nie einen Freund.", gab sie dann verlegen zu.

"Verstehe ich gar nicht. Die Jungs müssen doch Schlange stehen bei dir." Louis spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.

"Ich hatte nie die Chance, jemanden richtig kennenzulernen."

"Ich würde dich gern kennenlernen." Flüsterte Louis.

"Eine Woche haben wir noch." Inès rutschte näher an Louis heran. "Das würde mir gefallen."

Louis sah dem Mädchen in die Augen. "Ich werde jetzt mein Versprechen einlösen, ja?"

Sofort machte Inès Herz einen nervösen Hüpfer, bevor sie leicht nickte. Ihr erster Kuss!

Sanft legte Lou eine Hand an Inès' Nacken und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. "Schließ deine Augen."

"Okay..." Nervös flatterten ihre Augenlider zu.

"Keine Angst." Louis beugte sich leicht nach vorne und verband ihre Lippen zu einen sanften Kuss.

Überrascht zog Inès die Luft ein und klammerte sich in louis' Schultern fest. Oh.

Louis küsste sie sehr sanft und vorsichtig, vertiefte den Kuss nicht. Neugierig neigte Inès den Kopf einwenig zur Seite, damit sie ihre Lippen besser bewegen konnte.

Louis' Herz schlug hart und aufgeregt in seiner Brust. Das hier war so perfekt, es fühlte sich so unglaublich gut an. Seufzend schlang die Rothaarige ihre Arme und Beine richtig um den starken Körper vor sich. Wow. Wer hätte gedacht, dass das so toll sein würde?

Nach einer Weile musste sich Louis notgedrungen von Inès lösen, um zu atmen. Loslassen wollte er sie aber nicht. Inès gab ein protestierendes Geräusch von sich und beugte sich sofort wieder nach vorne. Atmen konnte man auch wann anders!

Lachend zog Louis das Mädchen wieder in seine Arme. Er fühlte sich so leicht wie noch nie.

"Küss mich nochmal.", verlangte Inès aufgeregt.

Wie hätte Louis ihr diesen Wunsch abschlagen können? Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen küsste er die junge Schönheit ein weiteres Mal.

Inès gab ein glückliches Geräusch von sich und presste sich regelrecht an Louis' muskulösen Körper.

Überrascht hielt Louis das Mädchen fest, damit sie nicht rückwärts umfielen. Dafür waren sie noch nicht bereit.

Eine Weile saßen sie eng umschlungen und sich küssend auf Louis' kleinem Bett und genossen die Nähe zueinander. Inès hatte sich noch nie so wohl gefühlt.

Louis versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, dass Inès nicht ewig bei ihm bleiben würde. Wenn Liam Sophia heiratete, war das hier vorbei... oder er überzeugte den Prinzen von der französischen Schönheit in seinen Armen.

"Hör auf nachzudenken.", murmelte das Mädchen und strich mit ihren Fingern sanft durch Louis' weichen Haare.

"Entschuldige bitte." Louis öffnete die Augen wieder. Wow, hatte er ein Glück...

"Versuch es einfach." Inès spielte mlt Louis' Haarsträhnen. "Ich will nicht darüber nachdenken, dass ich bald wieder gehen muss und wir uns nicht mehr sehen werden. Das hier will ich genießen."

"Ich werde mich nicht damit abfinden. Ich weiß noch nicht wie und wann, aber ich habe das Gefühl, dass ich wieder sehen werde."

"Dann verlassen wir uns mal auf dein Gefühl." Die Französin lächelte breit.

"Mh-mh... aber jetzt werde ich wieder tun, was mir heute Abend besonders gefallen hat."

Inès begann zu grinsen. "Was denn?"

"Das hier." Und da lagen Louis' Lippen wieder auf den Ihren.

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Kapitel neununddreißig




Kapitel neununddreißig


Entsannt schlenderte Niall durch die engen Gässchen ihres Dörfchens. Die Luft war warm, angenehme auf seiner Haut, seine Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben, während er einen kleinen Stein vor sich her kickte.

Der Bäcker aus dem Dorf hatte heute sein vierzigjähriges Jubiläum seiner Bäckerei in der Schenke gefeiert, George hatte den Betrieb von seinem Vater vermacht bekommen, inzwischen war er in der dritten Generation, leider gab es keine Kinder, die die Bäckerei weiterführen würden. Niall hoffte, dass sich demnächst noch jemand fand, der Interesse hatte.

George war der einzige Bäcker in der Umgebung und der Ire hatte noch nie zuvor besseres Brot gegessen, es wäre wirklich schade, wenn sie schließen müssten.

Mit einem Lächeln begrüßte er die letzten Menschen auf der Straße, im Hintergrund hörte man noch die laute Musik und die Menschen, die in der Schenke feuchtfröhlich feierten.

Er war alleine auf die Feier gegangen, Josh lag mir eine Sommergrippe im Bett und betete seit Tagen, dass es ihm bald besser gehen würde. Niall hatte in seinem ganzen Leben noch nie so viel Hühnersuppe gekocht, wie in der letzten Woche, damit sein Lehrling bald wieder auf den Beinen sein würde.

Es war schon ziemlich dunkel, deshalb stoppte der Ire irritiert, nachdem er in die Straße zu seinen Laden gebogen war. Er konnte es nicht genau erkennen, aber da trieben sich eindeutig Gestalten vor seinem Haus herum. Wären seine Augen doch nur besser, wenn er in die Ferne sah... es beunruhigte ihn etwas, dass nachts plötzlich so viele Leute vor seiner Tür standen. Wäre Josh bei ihm, in Ordnung. Aber allein wollte er sich nicht mit drei kräftigen Kerlen herum schlagen. Dass sie groß waren konnte er erkennen. Was tun? Es war bekannt, dass Niall es zu bescheidenem Wohlstand gebracht hatte - bestimmt wollten sie ihn berauben.

Sofort begann sein Herz zu rasen. Hatte er die Kasse verräumt, nachdem er den Laden dicht gemacht hatte?!

Bestimmt hatte Josh sie gehört und lag jetzt ängstlich mit Schwindel und Schmerzen im Bett!

Oh Gott. Panik mache sich in ihm breit. Er hatte nicht mal eine Waffe, um sich verteidigen in können!

Vorsichtig schlich er dich durch die Schatten. Er hoffte, die Tunichtgute dann wenigstens besser erkennen zu können. Er zuckte erschrocken zusammen, als er sah, wie sich einer der drei in seine Richtung drehte. Oh je.

Panisch drehte er sich nach links und rechts, als der dünne, aber hochgewachsene Mann auf ihn zukam.

"Niall?" Okay, die Stimme war ihm nicht bekannt. Woher kannte der seinen Namen?!

"Du bist doch Niall, oder?" Der große Lockenkopf blieb vor ihn stehen.

"Ähm..." Niall sah den Kerl mit großen Augen an. "Ja..?"

"Du hast Besuch, komm, wir warten schon.“

"Ich erwarte keinen Besuch." Der Ire ließ sich überrumpelt mitschleppen.

Der andere grinste nur. "Schaut mal, wen ich gefunden habe."

"Niall!"

Überrascht sah Niall die zwei Herren vor sich an. "Lieb- Liam?" Sein Herzschlag würde sich heute Abend wohl nicht mehr beruhigen. "Was machst du denn hier? Heute ist doch der Ball." Er ignorierte das eifersüchtige Ziehen in seiner Brust.

Der Prinz grinste schief. "Der ist schon vorbei, und ich musste dich heute unbedingt sehen."

Niall lächelte breit. Es juckte ihm in den Fingern, Liam um den Hals zu fallen. Aber er wusste nicht, wer der Lockenkopf war und was er alles wusste.

"Er ist übrigens Harry," stellte Liam vor. "Seines Zeichens Pferdeexperte und Zayns Freund. Louis haben wir heute mal daheim gelassen."

Der Brünette sah zu Harry und streckte ihm die Hand hin. "Freut mich sehr.", lächelte er freundlich und griff mit seiner anderen Hand nach Liams.

Harry schüttelte die Hand kräftig. "Ich hab schon viel von dir gehört."

"Ich hoffe, nur Gutes."

"Es kam von Liam, also ja." Harry lachte.

Niall sah zwischen den Dreien hin und her. "Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt, aber für drei Leute hab ich leider keinen Platz zum Schlafen."

"Das macht nichts, ich habe vor mit Harry noch in die Schenke zu gehen." Grinste Zayn.

"Oh, viel Glück beim Plätze suchen. Da feiern gerade wieder Alle." Niall grinste schief zurück. "Unser Bäcker hat Jubiläum."

"Dann gratulieren wir ihm mal und lassen euch zwei allein..."

Liam drückte Nialls Hand fest und nickte Zayn zu. "Trinkt bitte nicht zu viel.."

"Nicht so viel wie du Mal."

Der Prinz lachte ertappt. "Du siehst ja, wo es mich hingeführt hat."

Niall legte den Arm vorsichtig um Liams Hüfte. "Stimmt. Zu mir."

Harry musterte das Pärchen mit einem Schmunzeln. "Komm, Zaynie. Gehen wir ein bisschen Spaß haben."

Niall führte Liam zum Haus und wartete noch, bis die Tür zugefallen war. Dann lagen seine Arme um Liams Hals und er küsste ihn innig. Gierig krallte Liam sich in Nialls Hüfte fest und zog ihn nah an sich ran, während er den Kuss mit der selben Euphorie erwiderte. Wie sehr er das vermisst hatte.

Hungrig Klammerte sich Niall an den Größeren und und zog ihn zu sich. Umgelenkt stolperten sie durch den Gang, bis sich der Ältere mit dem Rücken zur Wand wiederfand und Liam sich an ihn presste.

Ihre Sehnsucht wuchs nach jeder Trennung stärker und brannte dich wie Feuer durch ihre Adern. "Niall." Liam schnappte nach Luft. "Gott, ich hab dich so vermisst."

"Und ich dich erst", Niall grinste ausser Atem. "Ich hab Josh damit arg genervt."

"Ich war nicht besser." Liam vergrub sein Gesicht an Nialls Halsbeuge und atmete tief dessen vertrauten Geruch ein. Er roch nach Stroh, durch seine Matratze, und nach neuem Stoff, da er frisch gemachte Kleider anhatte.

"Hey..." langsam dämmerte Niall, dass Liam nicht nur einfach so da war. "Was ist los, Traumprinz?"

"Ich hab dich vermisst.", wiederholte Liam seine Worte und rieb mit seiner Nasenspitze sanft über Nialls Hals. "Ich wollte dich Wiedersehen, und heute Abend noch mehr als sonst, da der Ball war."

"Ich verstehe." Liebevoll rieb Niall seinem Freund mit den Händen über den Rücken. "War es arg schlimm?" Für ihn war es das, und er war eifersüchtig.

"Es war ganz... Okay. Die Eltern der Mädchen waren alle sehr nett.", murmelte der Prinz.

Niall nahm Liams Hände. "Es ist alles gut, jetzt bist du hier." er merkte, wie Liam zitterte. Der Jüngere hob den Kopf wieder an und presste seine Lippen auf Nialls. Er wollte vergessen, was heute gewesen war.

Niall erwiderte den Kuss sanft. Liam brauchte ich. Jetzt. Er löste sich eine Sekunde von Liam. "Möchtest du mit hoch kommen? Das ist dich viel gemütlicher.."

"Bitte." Liam nickte mit geröteten Wangen.

"Dann komm." Niall hielt Liams Hand während sie in sein Zimmer gingen.

"Wo ist Josh?", fragte Liam neugierig und versuchte vergebens, Niall nicht auf den Hintern zu starren, während sie die Treppe nach oben gingen.

"Er schläft schon." Erklärte Liam. "Er hat eine Erkältung."

"Oh." Der Prinz runzelte besorgt die Stirn. "Ist es ernst?"

"Es geht. Ich pflege ihn mit Suppe wieder gesund."

Liam begann zu lächeln. "Du bist ein guter Freund."

"Josh ist mir sehr wichtig," erklärte Niall und öffnete seine Zimmertür. "Wie ein Bruder."

"Das merkt man." Liam trat in das Zimmer und seufzte zufrieden, als ihn die gewohnte Wärme umgab und er das Mondlicht durch das kleine Fenster scheinen sah, welches den ganzen Raum erhellte.

"Lass uns kuscheln, ja?" Niall zog seine Schuhe aus.

Liam nickte und wartete, bis Niall in seinem Bett lag, bevor er seine Schuhe ebenfalls los wurde und sich neben ihn auf die kleine Strohmatratze quetschte.

Sofort breitete der Ire die Arme aus. Er wollte Liam so nah bei sich haben wie es ging. Kichernd rutschte Liam näher heran und verflocht ihre Beine miteinander. Genau das brauchte er jetzt.

Zufrieden kuschelte Niall sich an. Nie hätte er gedacht, mal eine so schöne Beziehung zu haben. "Ich wollte heute so gerne mit dir tanzen.", nuschelte Liam und legte seine Hand auf Nialls Brust ab, spürte dessen kräftigen Herzschlag.

"Ja? Aber vielleicht kann ich ja gar nicht tanzen." Lächelte Niall.

"Du hast selbst gesagt, dass du tanzen kannst." Liam grinste schief.

"Irgendwann werden wir es ausprobieren," versprach Niall.

"Ich hoffe es."

Langsam streckte sich Niall und gab Liam einen Kuss. „Versprochen." Lächelnd erwiderte der Prinz den Kuss. Es war Niall wichtig, dass Liam sich bei ihm wohl und sicher fühlte. Er wollte dem Prinzen die Geborgenheit geben, die er brauchte.

Der Prinz wanderte mit einer Hand in Nialls Haare und massierte ihn sanft am Kopf. "Gibt es irgendetwas Neues? Wir haben uns ja jetzt schon etwas länger nicht mehr gesehen."

"Mhhhh..." Niall seufzte wohlig. "Das Dorf ist dir sehr dankbar für das Essen." Nuschelte er. "Das ist eine große Entlastung.“

Liam gab ein zufriedenes Geräusch von sich. "Ich will, dass es euch gut geht.", nickte er leicht und sah Niall in die, durch das Mondlicht, leuchtenden, blauen Augen.

"Du bist der beste König, den dieses Land je haben wird." Flüsterte Niall.

Der Brünette lächelte schwach. "Das wäre mir auf jeden Fall sehr recht."

"Ein König versorgt sein Volk wie seine eigenen Kinder. Er wacht über alle und niemand muss hungrig zu Bett - so wie du dich sorgst.“

"Ich bemühe mich sehr.", meinte Liam und schlang seine Arme um Nialls Oberkörper.

Niall küsste seinen Prinzen liebevoll. Liam war einfach perfekt. "Ich hab übrigens Informationen, was louis' Liebesleben angeht.", fiel es Liam grinsend ein.

"Oh, erzähl." Niall sah ihn neugierig an.

"Erinnerst du dich an Inès? Sie ist das rothaarige Mädchen, das ihr kennenlernet habt, als ihr das erste Mal bei mir ward. Sie ist mit Sophia und mir draußen gesessen."

"Mh-mh." Der Ire nickte. "Die Feuerhaare waren nicht zu übersehen."

"Sie sind außergewöhnlich, das stimmt. Auf jeden Fall liebäugelt Louis mit ihr."

"Wow, dann wird das wohl nichts mit Eleanor." Grinste Niall.

"Eher nicht.", lachte Liam. "Sie passen gut zusammen, leider muss sie bald wieder gehen."

"Stimmt, das ist sicher Schlimm..." Niall biss dich nervös auf der Lippe herum. "Und du hast dich entschieden, wer noch bleiben soll?“

"Ja... Inès, wegen Louis, Matilde, da ich leider drei dabehalten muss und Sophia." Der Prinz wich Nialls Blick aus. Es tat ihm selbst weh, aber was sollte er tun?

Der Ire nickte stumm und legte seinen Kopf wieder auf Liams Oberkörper ab. Liam vergrub seine Hand in Nialls weichen Haaren und schlang seinen freien Arm um dessen Hüfte, während er ihn festhielt. "wenn ich es ändern könnte, würde ich es sofort tun."

"Ich will dich nicht teilen müssen." Schmollte Niall.

"Das musst doch noch gar nicht.", sagte Liam leise. "Rein theoretisch musst du das nie."

Nialls Hände vergruben sich leicht in Liams Hemd. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, mit einer Frau zusammen zu sein. Schon gar nicht auf diese Weise...'

"Ich auch nicht." Liam schloss die Augen, als Niall begann, an seinen Hemdenknopf herum zu spielen. "Ich will es mir so oder so nur mit dir vorstellen."

Das brachte den Iren wieder zum Lächeln. Er beugte sich leicht nach vorne und gab dem Prinzen sanfte Küsse auf den Hals und die Haut über den Schlüsselbeinen. Liam atmete zittrig ein und krallte sich leicht in Nialls Haaren fest. Er hätte nie gedacht, dass man an den Stellen so /empfindlich/ sein konnte.

Der dunkelhaarige Schneider sah prüfend zu Liam hoch, dem das alles zu gefallen schien. Dann wanderte er mit den Lippen weiter, öffnete das Hemd etwas mehr. "Oh.." Flatternd öffnete Liam seine Augen und blickte zu Niall herab.

"Soll ich aufhören?" Niall nahm sein Gesicht wieder etwas hoch.

Liam Augen weiteten sich entsetzt. "Nein!"

Niall grinste breit und wanderte wieder Liams Oberkörper entlang. "Ich hab sooft davon geträumt..", murmelte der Liegende mit feuerroten Wangen.

Das jagte Niall eine Gänsehaut über den Rücken. "Ach ja?"

"Mh-hm. Von dem, was wir gemacht haben." Liam stützte sich auf seinen Ellenbogen ab.

"Es gibt noch etwas, was ich gerne machen würde..." Niall sah Liam fragend in die Augen.

Der Prinz legte mit einem fragenden Gesichtsausdruck den Kopf schief. "Und was ist das?"

"Das was wir getan haben, hat sich doch gut angefühlt, oder?"

Liam nickte und lächelte begeistert. "Ja."

"Ich Möchte etwas tun, was du noch viel mehr lieben wirst..."

"Du wirst wissen, was du tust." Liam grinste schief.

"Da hast du nicht unrecht.." Niall küsste sich bis zu Liams Hosenbund herunter und sah dann wieder nach oben.

"/Oh/." Der Jüngere bekam große Augen.

"Darf ich? Wenn du das nicht möchtest höre ich auf.'

"Mich... Ähm, hat noch nie jemand /so/ gesehen." Liam hatte ja keinen direkten Vergleich. Woher sollte er wissen, dass bei ihm da unten alles stimmte?!

Niall richtete sich auf und kam zu Liam nach oben gekrabbelt um ihn küssen zu können. "Ich werde nichts tun, was dir Unbehagen bereitet."

Liam nagte sich auf der Unterlippe herum. "Ich- ich würde mich wohler fühlen, wenn ich nicht der Einzige wäre, der nichts anhat.", gab er zu. Oh Gott. Er hatte gerade dafür gesorgt, dass er Niall /nackt/ sehen würde.

"Das lässt sich machen." Niall verschwendete keine Zeit damit aufzustehen, sondern zog sich auf Liam sitzend das Hemd über den Kopf.

Dem Prinzen klappte überraschte der Unterkiefer nach unten. Gütiger Gott.

"Jetzt du." Niall zupfte an Liams offenem Hemd.

Liam nickte, während sein Blick wie hypnotisiert auf Nialls Oberkörper lag. Diese Muskeln!

Der Ire grinste leicht. "Liam?"

"Ja?"

"Du starrst mich an. Ist alles in Ordnung?"

Liam hob seinen Blick an und richtete sich auf. "Du bist.. Wow."

"Danke," der Ire lächelte geschmeichelt. "Sagst gerade du." Neckisch trippelten seine Finger über Liams Flächen Bauch.

Geniert wurde Liam sein Hemd los. Niall hatte ihn ja schon ohne Oberteil gesehen.

"Du siehst wirklich gut aus."

"Danke schön." Liam verzog die Lippen zu einem Strahlen.

Liebevoll küsste der Ire seinen Freund auf die Lippen. Es durchströmte ihn sofort eine Welle des Glücks. Seufzend schloss Liam die Augen und krabbelte mit seinen Fingern an Nialls Hosenbund entlang.

"Hab keine Angst." Flüsterte Niall.

Liam lehnte seine Stirn gegen Nialls und öffnete seine Augen wieder. "Ich hab keine Angst.", nuschelte er.

"Dann genießt du es hoffentlich." Liam nicht aus den Augen lassend begab sich Niall zwischen Liams Beine und zog ihn aus.

Der Jüngere ruckelte ein wenig mit der Hüfte herum, damit Niall ihn ausziehen konnte und sah ihn aufgeregt ins Gesicht.

Niall fielen fast die Augen aus dem Kopf. Liam war... königlich bestückt.

"Ist .. Ist alles okay?" Liam rutschte unruhig hin und her. Nialls intensiver Blick machte ihn ganz schön nervös.

"Ich weiß nicht, ob es etwas ist, worauf du Wert legst," versuchte Niall es sachlich zu erklären. "Aber ich kenne nicht viele Männer die dort unten so reich gesegnet sind wie du."

"Oh." Liam sah den Iren einen Moment konfus an. "Ich kann schlecht vergleichen.", murmelte er. "Kannst du deine auch ausziehen?", fragte er dann verlegen.

Niall Nickte und stand kurz auf, um ebenfalls seine Hose los zu werden. Liam wanderte mit seinem Blick über Nialls schlanken Körper, bis hin zu dessen Körpermitte. "Niall..." Er krallte sich leicht in seinen Oberschenkeln fest. Er wollte ihn anfassen.

"Mh?" Der Ire kniete sich vor die Beine des Prinzen.

Vorsichtig spreizte Liam diese und wartete, bis Niall zu ihm gekrabbelte gekommen war. "Du bist so schön."

Niall erwiderte das Kompliment mit einem innigen, tiefen Kuss. Liam legte seine Hände auf Nialls Brustkorb ab und streichelte die weiche Haut dort sanft, während er den Kuss erwiderte.

Niall hatte zuvor noch versucht sich zurück zu halten, aber langsam wurde es offensichtlich, dass er seinen Prinzen wahnsinnig begehrte. Liam löste sich langsam von Nialls Lippen und sah ihn einen Moment lang an, bevor er sich zurück auf die Matratze sinken ließ.

"Lass mich einfach machen, ja?“

Wortlos nickte der Jüngere und griff nach Nialls Hand. Niall gab ihm einen Kuss auf den Handrücken und hielt sie dann fest. "Du Kannst... Wenn du willst." Liam lächelte zittrig.

Niall Nickte und berührte Liam sanft. Er wollte, dass Liam alles Genoss was er tat.

Wie von selbst zuckte Liams Becken nach oben, während er ein überwältigtes Stöhnen von sich gab. Dort von jemand anderem angefasst zu werden.. Er verdrehte genüsslich die Augen und drückte Nialls Hand fest.

Langsam bewegte Niall seine Hand auf und ab, dann etwas schneller. "Oh, Niall!" Der Prinz wimmerte tief in seinem Hals.

Niall beobachtete den Prinzen mit leicht offen stehendem Mund. Das war sooo obszön.

Wie von selbst wickelte sich Liams Beine um Nialls Hüfte und zogen ihn näher an sich, was es für den Iren etwas erschwerte, seine Bewegungen auszuführen, aber daran dachte der Brünette gar nicht. Er wollte Niall mit jeder Faser seines Körpers nahe sein.

Eigentlich hatte Niall vorgehabt, Liam mit dem Mund zu verwöhnen, aber so wie der Junge Prinz reagierte, würde es dazu nicht mehr kommen.

"Oh, /Gott/." Liam keuchte erregt, als Nialls Daumen über seine empfindliche Spitze rieb.

"Lass los, wenn es dich gut anfühlt." Dieser Anblick machte ihn fertig.

"Es fühlt sich unglaublich an." Liam öffnete seine Augen.

"Ja, das tut es." Niall wurde etwas schneller.

Hilflos krallte Liam sich mit seinen Händen in Nialls stärken Oberarme fest, während er seine Hüfte gegen dessen Hand bewegte. Er fühlte sich so unheimlich /gut/.

Niall umfasste sich selber mit einer Hand und trieb sie parallel zu einander auf die süße Erlösung zu. Fasziniert starrte Liam auf Nialls Hände, so dass er im ersten Moment gar nicht realisierte, dass er sich über dessen schlanken Fingern und seinem Bauch ergoss.

Niall stöhnte hingerissen und kam nach einigen Sekunden ebenfalls. Erschöpfte krachte Liams Kopf in Nialls Kopfkissen. Er schielte zu Niall runter, der einen Moment auf seinen Finger sah, an dem dieses klebrige Zeug wieder hing und dann seine Lippen um sie schloss.

Die Augen des Prinzen wurden Teller groß. Warum sah das so verdammt aufreizend aus?!

Niall grinste seinen Freund an und legte sich dann auf ihn. "Hey..." Flüsterte er
.
"Na... Schmeckt das?" Liam verzog leicht das Gesicht, nachdem er die Frage gestellt hatte.

Niall lachte. "Schau doch nicht so. Ist ja nicht giftig."

"Verzeihung." Liam wurde rot.

"Ich mache dir keinen Vorwurf. Das war... wahnsinnig schön, dich so zu sehen."

Liam rieb seine Nase an Nialls und lächelte. "Danke für Alles."

"Immer wieder. Und... wenn du dich etwas erholt hast zeige ich dir noch etwas Schöneres."

Der Prinz kicherte verliebt. "Sehr gerne."

Niall schmiegte sich an ihn. "Josh ist jetzt bestimmt wach.."

Liam wurde noch röter als eh schon. "Oh Goott.“ Niall kicherte leise und rieb seine Nase an Liams Hals. "Ich hoffe, er schläft noch."

"Ich will nicht aufstehen und nach gucken..."

"Bleib hier." Liam hielt Niall an der Hüfte fest.

"Ich habe nicht vor, zu gehen."

Der Prinz lächelte glücklich. Sein Kopf war immer noch wie leer gefegt. Schnurrend kuschelte sich der Ire an. Er hätte nicht gedacht, dass Liam so schnell fertig war, aber wenn man so etwas zum aller ersten Mal erlebte...

"Ist das jedes Mal so gut?", fragte Liam neugierig und sah seinen Freund fragend an.

"Wenn ich es dir mit dem Mund mache bestimmt." nuschelte Niall.

Liam stutzte einen Moment. Hieß das jetzt, dass es Niall nicht gefallen hat?

Niall grinste leicht und sah seinen Freund an. "Das macht dich wahnsinnig."

Leichte Panik stieg in Liam auf. Hätte er mehr machen sollen? Vielleicht an dem Iren das Selbe, was Niall auch bei ihm gemacht hatte? Und nicht einfach nur daliegen und Niall die ganze Arbeit überlassen?

Sein Herz begann zu rasen. Was, wenn es für Niall nicht genau so schön gewesen war, wie für ihn?

"Hey.." Nialls Hände lagen verschränkt auf Liams Brust, deshalb bemerkte er die Veränderung. "Was ist los?“

Liam wich Nialls Blick aus. "Nichts.", murmelte er.

"Schatz." Niall richtete sich auf. "Jetzt lügst du."

"Nein.." Liam merkte selbst, wie unsicher er klang.

"Ich war zu stürmisch, ich wusste es... es tut mir so leid, Liam, ich hätte noch warten sollen und nicht so drängen..."

"Nein! Nein, nein, nein.", kam es hastig von dem Prinzen, während er die Augen aufriss. "Du- du meintest, wenn du es... Wenn du es mit dem Mund machst.." Liam bekam eine Gänsehaut bei dem Gedanken. "... Dann wird es /bestimmt/ gut." Er versuchte es wirklich, nicht wie ein getretener Hund auszusehen, was ihm wahrscheinlich nicht gelang. Wie sollte er das denn verstehen? Dass es Niall nur gefiel, wenn man es auf diese Art machte?

Der Ire sah Liam einen Moment verwirrt an, dann erhellte sich sein Gesicht. "Du wolltest wissen, ob es immer gut ist und ich habe impliziert, dass es dir auch oder sogar noch besser gefallen könnte, wenn ich es ohne meine Hände mache."

"Oh." Sofort kam sich Liam wie der Größte Idiot auf dieses Welt vor. Er hatte keine Ahnung von irgendetwas. Bis vor kurzem wusste er ja noch nicht einmal, dass man sich selbst anfassen konnte.

Niall hatte so viel Erfahrung, was dieses ganze Beziehungszeugs anging, er fragte sich wirklich, warum er überhaupt etwas mit Liam machen wollte. Er war bis vor ein paar Wochen noch ungeküsst gewesen, verdammt nochmal. Niall war sein Erster in Allem.

Niall bemerkte die Verunsicherung seines Freundes und küsste ihn sanft. "Du bist perfekt so wie du bist.“

"Du- du weißt so viel und du /kannst/ so viel, Niall." Liam atmete zittrig ein. Fang jetzt ja nicht an zu heulen, du Idiot. Das war kein Grund zum weinen. "Und ich weiß nicht einmal, was ich tun muss, damit du dich /gut/ fühlst." Mit Sicherheit war er auch eine totale Niete im küssen.

"Ssssh." Der Ire legte ihm eine Hand an die Wange. "Es ist doch völlig in Ordnung, dass du noch nicht so viele Leute angefasst hast. Und es geht nicht ums können und möglichst schnell zum Abschluss kommen, ja? Ich möchte dir Nahe sein, weil ich dich gerne habe, deine Wärme spüren, das alles /mit dir/ erleben. Nur wir beide die sich ganz nah und verbunden fühlen."

"Ja, aber-"

"Nicht aber. Ich mag dich und deshalb versuche ich dich glücklich zu machen. Und du machst mich glücklich - durch die Tatsache, dass du hier bist, bei mir."

"Ich kann dich nicht glücklich machen."

"Doch. Gerade jetzt und hier machst du mich glücklich."

Liam senkte den Blick. "Aber ich kann es nicht auf Dauer, Niall." Dabei wollte er das doch so sehr.

Der Ire Biss sich auf die Lippe. "Liam..." traurig nahm er den Prinzen in den Arm.

"Du bist der absolute Wahnsinn, Niall.", sprach Liam aus, was ihm schon seit Wochen durch den Kopf ging. "Und ich bin Alles, aber nicht das. Du magst Sophia nicht, und das ist okay, es zwingt dich keiner, trotzdem muss ich /sie/ heiraten obwohl ich viel lieber /dich/ heiraten würde."

Niall schluckte hart. "Ich weiß, dass es nicht einfach wird..."

"Und ich hab Angst. So viel. Ich empfinde so viel für dich, obwohl wir uns noch nicht einmal lange kennen und das macht mir eine Heidenangst, weil ich so etwas noch nie gespürt habe.", flüsterte Liam ehrfürchtig.

Liebevoll streichelte Niall dem Prinzen über die Wange und nickte während er ihm zuhörte. "Ich empfinde ebenso. Du hast meine Welt auf den Kopf gestellt an dem Tag, an dem plötzlich in meinem Laden standest."

Liam bekam rote Wangen. "Tut mir leid.", murmelte er dann. "Ich wollte den Abend nicht verderben."

"Das hast du nicht," Niall seufzte leise. "Du hast ja recht mit allem."

"Ich wünschte, es wäre nicht so.", nuschelte der Jüngere und fuhr mit seinen Fingerspitzen über Nialls nackten Rücken.

"Genießen wir, was wir haben. Schwer wird es für uns beide noch früh genug."
Liam seufzte leise. "Du hast Recht."

"Kann ich dich zwei Minuten allein lassen? Ich will nur kurz bei Josh reinschauen, ob alles in Ordnung bei ihm ist.."

"Ja, natürlich." Liam nickte und entließ Niall aus seiner Umklammerung.

Der Ire sah seinen Prinzen an und beugte sich dann vor im ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. Liam lächelte sanft. "Ich hoffe, es geht ihm etwas besser."

"Er trinkt Literweise Gemüsebrühe," erzählte Niall und schlüpfte in seine Hose. Der Prinz schob die Unterlippe vor. Ohne Klamotten mlt Niall zu kuscheln, war schön gewesen.

"Warte hier. Ich beeile mich auch." Dann verschwand er.

Liam sah Niall hinterher und dann an sich selber herab. Er kräuselte die Nase, da war noch das Zeugs auf seinem Bauch. Was sollte das überhaupt, das war doch total eklig. Und Niall hatte das auch noch von seinen Fingern geleckt!

Also, er selber würde das nicht machen. Pfui. Das war viel zu glibberig, das konnte doch nicht schmecken.

Ganz vorsichtig stippte er es mit dem Finger an. Jetzt war es auch noch kalt! Er verzog das Gesicht. Wenn, also, wenn Niall das mit dem Mund bei ihm machen würde, dann würde er das ja auch Alles /schlucken/, oder? Oh Gott. Musste Liam das dann auch machen?!

Schnell wischte er seinen Finger an der Strohmatratze ab. Hoffentlich nicht.


"Ich sollte mir für den Rest der Nacht wohl irgendetwas in die Ohren stopfen.", maulte Josh mlt einer kratzigen Stimme und sah Niall vorwurfsvoll an. Sein Hals tat weh!

"Es tut mir leid," Niall setzte sich auf Joshs Bettkante. Er legte ihm eine Hand auf die Stirn. "Immer noch ganz heiß. Soll ich dir noch eine Suppe machen? Kräuterwickel?"

"Eine Kräutertee vielleicht, wenn du schon fragst, danke." Josh kuschelt sich in seine zwei Decken.

Niall wuschelte ihm über den Kopf. "Den mach ich dir. Du sollst dich ja bald wieder besser fühlen.“

"Wie geht es Liam?", krächzte Josh und schloss die Augen.

"Er ist traurig, weil er bald heiraten muss," Flüsterte Niall. "Ich versuche ihn abzulenken."

Josh seufze. "Er ist wirklich arm dran."

"Ich will ihm so gern helfen aber... es geht nicht."

"Ich denke, du hilfst ihm so schon. Alleine damit, wenn ihr zusammen seid."

"Ich mag ihn furchtbar gern. Er ist so... lieb. Und irgendwie unschuldig in seiner Ganzen Art."

Der Lehrling grinste müde. "Das hab ich mitbekommen."

"Wir werden leiser sein, versprochen. Aber jetzt mach ich dir erstmal einen Tee."

"Ich gönn's euch ja.", Josh gähnte herzhaft und wurde dann von einem Hustenanfall heimgesucht. "Ich will sterben.", jammerte er.

"Du wirst nicht sterben." Niall rubbelte über Joshs Arm.

"Sag das nicht."

"Du sollst doch nicht so viel reden." Niall stand auf und deckte seinen Freund richtig zu. Josh murmelte irgendwas in seinen Bart und zog die Decke über den Kopf.

Schief lächelnd verließ Niall das Zimmer wieder und feuerte den Ofen an. Er brauchte heißes Wasser.

Liam, dem es alleine langweilig geworden war, hatte sich inzwischen sauber gemacht und seine Hose wieder angezogen und ein Hemd von Niall aus dessen Kleiderschrank gekramt - Nialls Klamotten Rochen alle so gut - und hatte sich auf die Suche nach dem Iren gemacht.

Dieser stand vor sich hin singend in der Küche und wartete, dass sein Wasser fertig war.

Schief lächelnd lehnte sich Liam gegen den Türrahmen und beobachtete den brünetten Schneider.

Summend nahm Niall den Topf von der Feuerstelle und goss es vorsichtig in einen Krug. Er kümmerte sich gern um Josh, er wollte ihn nicht leiden sehen.

"Machst du Tee?", fragte Liam plötzlich und lachte, als Niall erschrocken zusammen fuhr. "Entschuldung, ich wollte dich nicht erschrecken."

"Ja," fast hätte Niall das kochende Wasser durch die ganze Küche geschüttet. "Möchtest du auch einen Krug voll?“

"Hast du dir wehgetan?" Alarmiert eilte Liam neben seinen Freund.

"Nein, nein. Es ist nichts passiert." Sagte Niall schnell. Er sah Liam an und lächelte breit. "Das steht dir.“

"Es riecht nach dir." Liam lehnte sich gegen den Kleineren.

Niall streckte sich hoch und gab Liam einen Kuss auf die Wange. Er verrückt nach diesem Mann. "Ich nehme gerne einen.", beantwortete Liam dann Nialls frage und deutete auf den Tee.

"Okay," der Ire verteilte das Wasser auf drei kleine Krüge. "Josh hat nach dir gefragt."

"Er... Er hat alles mitbekommen, hab ich Recht?"

"Absolut alles."

"Ich kann ihm nicht Mehr in die Augen sehen.", jammerte Liam und vergrub sein Gesicht beschämt an Nialls Hals.

"Es ist okay. Josh ist wirklich krank, er wird sich morgen vielleicht gar nicht mehr daran erinnern."

Liam schlang die Arme um den Schneider. "Hoffen wir es mal."

Niall stand mit dem Hintern gegen den Tisch gedrückt und zog Liam zu einem tiefen Kuss an sich. Schnurrend schloss Liam die Augen, während er den Kuss mutig erwiderte, und mit seiner Zungenspitze gegen Nialls Unterlippe stupste.

Erstaunt aber erfreut gewährte Niall ihm Einlass Der Prinz mochte die Küsse mit Zunge irgendwie gern. Seit er und Niall das im Schloss getestet hatten, wollte er es immer wieder machen.

Genießerisch ließ sich Niall gegen den Tisch drücken und küsste seinen Freund hingebungsvoll. Mit einem leisen Stöhnen krallte sich Liam in Nialls Hüfte fest und hob ihn vorsichtig auf den Tisch.

Angetan von Liams vorpreschender Art wickelte Niall die Beine etwas um die seines Freundes. Der Prinz löste sich Schweratmend von Nialls rot geküssten Lippen und sah ihn aus dunklen Augen an. Wenn Zayn und Louis wüssten, was er heute schon alles getan hatte!

Natürlich konnte Niall die Lust im Blick des Prinzen sehen - und es gefiel ihm.

Liam wollte gerade etwas sagen, da kam ihm ein jammernder Josh dazwischen. "Niiaaall. Mein Tee!"

Peinlich berührt trat Liam einen Schritt zurück. "Hallo, Josh..."

Der Kranke wickelte seine Decke um sich und zog die Nase hoch. "Wie immer zur späte Stunde unterwegs, mein Prinz." Er grinste leicht.

"Na klar, ich bin eine kleine Nachteule.“

"Wohl eher eine Nachtigall, wenn man nach deinen Geräuschen geht.", bemerkte Josh trocken und schnappten sich seinen Tee.

Liam schnappte seinerseits empört nach Luft. Niall gackerte vor sich hin. "Josh!"

"Du bist sicher nicht besser, wenn du mit Tina alleine bist."

Der Brünette nippte an seinem Tee und fluchte leise, als er sich die Zunge verbrannte. "Momentan kann. Ich mir ihr gar nichts machen, ich will sie nicht anstecken.", schniefte er und zog sein Taschentuch aus der Hosentasche.

"Bald bist du wieder fit." Niall pustete in seinen Tee.

"Jaja. Ich geh wieder ins Bett. Danke für den Tee, viel Spaß noch. Zügelt eure Lautstärke.", kam es von Josh, während er den Raum verließ.

Liam seufzte leise. "DAS ist so peinlich.“

Niall lachte und presste sich an Liam ran. "Ach was."

Lächelnd nahm Liam ihn fest in den Arm. Es gefiel ihm jedes Mal noch besser. "Wollen wir wieder ins Bett?" Niall legte seinen Kopf auf Liams Brust ab und schloss die Augen.

"Gern. Aber einschlafen sollte ich nicht. Ich weiß ja nicht, wann mich Harry und Zayn abholen.“

"Die werd wahrscheinlich in der Schenke schlafen. Gustav hat immer freie Zimmer zur Verfügung."

Der Prinz Nickte und kuschelte sich gähnend an. Der Ire lächelte und wickelte seine Arme fest um Liams warmen Körper. "Ich freue mich immer, wenn du kommst.", versicherte er Liam. "Das tut dir und mir gut."

"Ich bin so gern bei dir." Flüsterte Liam glücklich.

"Ich hab dich auch gerne bei mir." Niall gab Liam einen sanften Kuss.

Der Prinz lächelte an Nialls Lippen. Es war schön, verliebt zu sein. "Gehen wir ins Bett, Traumprinz."

Der Angesprochene nahm die Hand seines Freundes und nickte leicht. Sie schnappte sich beiden noch ihre Krüge mlt Tee und wanderte den kurzen Flur entlang bis zu Nialls Zimmer. Aus josh's Zimmer hörte man hin und wieder, wie er hustete und dann wieder ein leichtes Schnarchen.

Niall seufzte leise und zog seine Zimmertür hinter ihnen zu. "Ich werde morgen mal zu unseren Heilern gehen, die wissen vielleicht etwas, was ihm helfen wird."

"Falls ihr Medizin braucht, die ihr nirgends bekommt, sag mir bescheid, ja? Ich weiß, dass du mich nie allein darum bitten würdest.“

Niall lächelte leicht. "Ich kann dir doch gar nicht Bescheid geben."

"Dann musst du mich mal besuchen."

Der Ire setzte sich auf sein Bett und klopfte auf seinen Schoß. "Das könnte ich tun."

Liam setzte sich rittlings auf Nialls Schoß und schlang die Arme um ihn. "Du hast heute Abend mit Sicherheit noch umwerfender ausgesehen, als du es so schon tust." Niall legte seine Hände auf Liams Steiß ab.

"Dein Anzug hat viel dazu beigetragen.“

Der Ire grinste stolz. "Wir haben uns Mühe gegeben."

"Ich werde ihn öfter tragen." Lächelte Liam. "Obwohl dein Hemd auch nicht schlecht ist.."

"Behalte es. Es gefällt mir, dass du es anhast." Niall drückte Liam einen Kuss auf die Lippen.

Seufzend erwiderte Liam den Kuss. Das machte absolut süchtig. Grinsend ließ sich der Schneider zurück fallen und zog seinen Freund mit sich. Liam landete auf ihm und unterbrach den Kuss nicht. Nialls Nähe war alles was er wollte.

Der Ire schaltete einfach das Denken ab. Liam war hier. Das war Alles, was zählte. Den Rest würden sie schon irgendwie schaukeln.

Do hatte Liam sich das immer vorgestellt, wenn man verliebt war. Das die Welt aufhörte zu existieren und es nur noch sie beide gab.

Langsam ließen sie den Kuss ausklingen und sahen sich danach schweigend in die Augen. Niall entfernte seine Hand von Liams Hüfte und legte sie stattdessen an dessen Wange. Mit seiner Fingerspitze seines Zeigefingers fuhr er die Konturen von seinem Gesicht nach und begann verträumt zu lächeln. Der Prinz war so wunderschön.

Liam sah Niall tieg in die Augen. Sein Herz schlug wild, aber es fühlte sich so richtig an. "Wie kann man nur so schön sein?", fragte Niall leise.

Das zauberte dem Prinzen eine zarte Röte auf die Wangen. "Ach Quatsch.."

"Ich meine es Ernst. Du bist /schön/, Liam."

Verliebt schmiegte sich der Prinz an. Es tat so gut.

"Ich werde dir das öfter sagen, gewöhn dich lieber daran."

Liam lachte leise. "In Ordnung.“

Grinsend küsste Niall den Prinzen auf die Stirn. "Der Lockenkopf von vorhin ist also Zayn Freund? Also, fester Freund? Hab ich das richtig verstanden?"

"Genau, die zwei sind schon einige Monate ein Paar."

Der Ire nickte lächelnd. "Und die Beiden halten das auch geheim."

"So wie wir... und Louis seine Freundin."

"Wer hätte das mal gedacht."

"Ich bin so froh, dich zu haben."

"Ich auch, Liam." Niall lächelte sanft.

"Bleibst du auch mit mir zusammen, wenn ich geheiratet habe?" Flüsterte der Prinz.

"Natürlich." Der Ire nickte energisch. "Ich bin total in dich verliebt, Liam. Ich würde im Traum nicht daran denken, dich wegen so etwas zu verlassen."

"Ich bin auch verliebt in dich." nuschelte Liam glücklich.

Niall küsste den Prinzen verliebt. "Davon bin ich ausgegangen. Aber es ist noch schöner, es von dir zu hören."

"Du bist der erste Mensch, für den ich so empfinde."

"Ich hoffe, dass das so bleibt."

"Ich weiß es."

Der Ältere begann zu strahlen. "Es hat dir gefallen, was wir vorhin gemacht haben, ja?", versicherte er sich noch einmal.

"Oh Gott, das war so gut." schwärmte Liam.

Niall lachte. "Irgendwann machen wir noch viel bessere Sachen."

"Ich freue mich darauf."

"Ich mich auch, Liebling."

Liam kuschelte sich fest an und gähnte leise. "Wir müssen schauen, dass wir früh genug wach sind.", murmelte Niall und schlang die Arme fester um seinen Freund. "Zayn und Harry können mit uns frühstücken, für die zwei finden wir auch noch Platz an unserem kleinen Tisch."

"Du bist ein so toller Mensch..."

"Das musst du gerade sagen."

Liam lächelte verliebt. "Gute Nacht... Liebster.''

Nialls Herz begann zu flattern. "Schlaf gut, Schatz."



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Kapitel vierzig



Kapitel vierzig


Grummelnd presste Niall die Augen zusammen, als er in der Ferne den Hahn ihres Bauers krähen hörte. War es schon so früh? Die Nacht war viel zu schnell umgegangen, dachte er sich beleidigt und drehte sich ein wenig zur Seite. Lächelnd stellte er fest, dass Liam in der Nacht leicht von ihm gerutscht war und sein Kopf auf Nialls Oberarm ruhte.

Mlt einem wohligen Seufzen wickelte er seinen freien Arm um den Prinzen und zog ihn näher an sich. Ein paar Minuten kuscheln musste noch drin sein.

Ein leises Schmatzen war von Liam zu hören und er presste seine Nase an die schlafwarme Haut des Iren. Er war ganz erfüllt von Halbschlaf und Nialls Duft.

Lächelnd schloss Niall die Augen. Er hätte nie gedacht, dass er mal so aufwachen würde. Der Junge Prinz ließ den Abend noch einmal Revue passieren. Es war Alles so perfekt gewesen.

"Guten Morgen.", nuschelte Niall mit rauer Stimme, bewegte sich aber keinen Millimeter.

"Morgen." Wisperte Liam und schmiegte sich an.

"Hast du gut geschlafen?" Niall presste seine Lippen auf Liams Stirn.

"Wahnsinnig gut, und du?"

"Mhm. Immer, wenn du da bist."

Verliebt grinste der Größere. "Bekomme ich einen Kuss?"

Niall lachte. "Selbstverständlich. Alles für meinen Prinzen." Er hob mlt seiner Hand Liams Kopf leicht an und sah ihm einen Moment in die Augen, bevor er ihn liebevoll küsste.

Wohlig schloss Liam die Augen. Ach,würde doch jeder Tag so starten.

"Es ist noch früh.", gähnte Niall. "Denkst du, Zayn und Harry sind schon wach?"

"Ich weiß es nicht... lange kann ich heute nicht bleiben - leider."

"Es ist noch dunkel.", murmelte Niall und sah aus dem Dachfenster. "In einer Stunde fängt es an, richtig hell zu werden. Ein bisschen Zeit haben wir noch."

"Dann ist ja noch Zeit, einen Guten-Morgen-Kuss zu bekommen." Flüsterte Liam.

Kichernd rollte sich der Ire auf seinen Freund. "Du bekommst hunderte, wenn du das möchtest."

Zufrieden zog Liam den jungen Mann an sich. "Gern."

"Dann sollte ich wohl besser anfangen, damit wir fertig werden."

Der Prinz lachte leise und nickte. "Ich bitte darum."

Lächelnd küsste Niall seinen Freund und stürzte sich mit seinen Händen neben dessen Kopf ab. Summend Schloss Liam die Augen und erwiderte den Kuss innig. Der Kuss wurde nach und nach leidenschaftlicher, Niall gab kleine, verzückte Laute von sich. Das hier war himmlisch.

Liam wollte nichts anderes mehr tun, für den Rest seines Lebens nicht. Nur hier liegen und Niall küssen. "Wir sollten aufstehen.", flüsterte Niall und grinste, als Liam die Unterlippe beleidigt vorschob. "Ich hab Hunger, Liebling."

"Na gut," Liam seufzte und strich über Nialls Rücken.

"Wenn du deine Hand da liegen lässt, werden wir es aber nicht aus dem Bett schaffen.", Niall hob schief grinsend die Augenbrauen an, als Liams Hand zu seinem Hintern wanderte.

"Wie dumm von mir." Liams Grinsen und seine Hand auf Nialls Hintern aber erzählten eine andere Geschichte.

"Nun.." Der Ire rieb seinen Schritt leicht an Liam's. "Ein paar Minuten könnten wir noch rausschlagen."

Ein leises Stöhnen entschlüpfte Liam. In diesem Moment klopfte es leise an der Tür. "Oder vielleicht auch nicht." Niall knurrte missmutig. "Herein.", seufzte er dann und richtete sich auf.

Vorsichtig schob sich Joshs Nase durch die Tür. „Niall?"

"Ist alles in Ordnung?" Besorgt sprang Niall von seinem Bett und eilte zur Tür.

Bibbernd stand Josh vor der Tür. Er hatte noch eine Decke um die Schultern, zitterte aber trotzdem wie Espenlaub.

"Oh, Josh." Niall riss eine seiner dicken Jacken von der Holzgarderobe. "Hier, anziehen. Ich mach nochmal Tee."

Liam war ebenfalls aufgestanden und brachte Josh zurück ins Bett. "Du brauchst einen Arzt."

Der Junge Schneider nieste laut. "Ich weiß.", jammerte er.

Liam drückte ihn sanft auf die Matratze und deckte ihn zu. "Du musst richtig schwitzen."

Josh zog die Nase hoch. "Kannst du mir Nialls Decke noch bringen?"

"Das mache ich." Liam nickte und nahm den leeren Becher aus Joshs Zimmer mit.

"Danke.", krächzte Josh ihm noch hinterher und schloss die Augen.

Niall rührte derweil mit besorgter Miene in seiner Teekanne herum. Josh war jetzt schon fast eine Woche so krank, das machte ihm Sorgen. Er musste unbedingt heute noch die Heiler aufsuchen, so konnte es ja nicht weiter gehen. Am Ende würde Josh noch todkrank werden! Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand an den Folgen einer Grippe vom Tod heimgesucht worden war.

Das machte dem Iren wirklich Panik. Seinem Josh durfte das nicht passieren! Nein, nein, nein. Nachdem Liam weg war, würde er den Brünetten sofort zu ihren Heilern bringen. Besorgt brühte Niall das heiße Wasser auf. Josh musste gesund werden.

"Ich hab Josh deine Decke noch gegeben.", meldete Liam doch zu Wort und stellte sich neben den Iren an die Feuerstelle.

"Okay, gut." Niall starrte angespannt in seinen Kessel.

"Das wird schon, Niall." Liam nahm Nialls Hand.

Besorgt blickte Niall auf. "Meinst du?"

"Ich bin mir sicher. Perrie hatte das auch schon so stark und war nach zwei, drei Wochen wieder fit."

"Aber Perrie lebt auch unter anderen Umständen, Liam." Erinnerte Niall.

Der Prinz senkte den Blick. Das vergas er manchmal. "Mach ihm kalte Wadenwickel, das senkt das Fieber."

"Mh-mh." Der gebürtige Ire füllte das heiße Wasser um.

"Niall.." Liam nahm ihn in den Arm. "Er wird wieder gesund."

Verzweifelt lehnte sich Niall an ihn und vergrub das Gesicht an Liams Brust. "Eure Heiler im Dorf sind sehr gut, als können mit Sicherheit helfen."

"Ich hoffe es," nuschelte Niall.

Liam drückte ihn fest an sich. "Vielleicht weiß Harry was. Er kennt sich gut mit Kräutern aus."

"Ich sehe Josh nicht gern so. Ich habe ihn damals halbtot gefunden.."

Der Prinz nickte verständlich. "Und du hast ihn wieder aufgepäppelt. Also bekommst es auch ein zweites Mal hin."

"Danke." Niall stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte Liam einen Kuss auf.

"Kann ich mit irgendetwas helfen? Soll ich ihm was zu Essen machen?"

"Du bist so lieb." Niall lächelte. "Es ist noch Gemüse da, und etwas Huhn. Hast du schon mal Gemüsesuppe mit Huhn gekocht?"

"Öhm... Nein." Liam wurde rot. "Aber ich kann es hingekommen. Ist das gut, wenn er das gleich zum Frühstück ist?"

"Sicher, es bleibt ja leider nicht alles drin."

"Okay. Dann Probier ich es mal." Liam schnappte sich voller Tatendrang das Gemüse.

Niall gab ihm ein Messer und zeigte ihm, wie man es klein schnitt, ohne die Finger zu gefährden. "Und dann wird es einfach im Topf gekocht."

"Hast du Gewürze?"

"Im den Holzkistchen vor dem Fenster.“

Der Prinz schnappte sich die kleine Kiste und stellte sie auf dem Küchentisch ab. "Zayn und Harry werden herkommen, sobald sie wach sind.", meinte er und gesellte sich zu Niall, der die letzten Hähnchen Reste klein schnippelte.

"Die Gewürze haben wir noch nicht lange," erzählte Niall und sah ihm zu. "Für uns sind sie teurer Luxus.“

"Diese Sachen sind auch wahnsinnig teuer."

"Ich bin stolz auf Josh und mich," gab Niall zu. "Wir arbeiten hart, Tag für Tag."

"Das könnt ihr auch sein. Eure Werke sind wirklich bemerkenswert."

"Danke, Liam." Niall schnappte sich das Gemüse und warf es in den Topf über dem Feuer. „Es bedeutet mir viel, dass dir unsere Sachen gefallen."

Liam lächelte schief. "Ich finde sie wirklich schön."

Der Schneider rührte in seinen Kessel. „Danke, Liebling. Ich bringe Josh seinen Tee.“

"Ich halte hier die Stellung.", nickte Liam und drückte Niall einen Kuss auf die Lippen.

Niall war gerade ein paar Sekunde bei Josh, da wurde im unteren Geschoss energisch an der Pforte gepocht. Er grinste leicht und wuschelte Josh durch die Haare. "Dass sind wohl Zayn und Harry."

"Mir ist so heiß..." nuschelte Josh.

"Ich bring dir gleich kühle Tücher."

Es gab großes Getrampel auf der Treppe und plötzlich stand ein Lockenkopf in der Tür. "Hey...ähm... ich hab gehört, ihr braucht einen medizinischen Rat?"

Nialls Gesicht hellte sich auf. "Liam sagte, dass du dich mit Kräutern auskennst? Josh hat Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schnupfen. Die volle Ladung."

"Oh, das klingt übel." Harry setzte sich an Joshs Kopfende. "Bevor ich Stallbursche war, habe ich bei einer Heilerin auf dem Hof gearbeitet. Sie hat mir ein paar Dinge gezeigt."

Josh sah den jungen Mann müde an. "Wer bist du überhaupt?" Er sah verwirrt zwischen dem Lockenkopf und Niall von und her.

"Ein Freund von Liam. Und seinen Leibwachen." Harry fühlte Joshs Temperatur. "Ich brauche kalte Tücher und heißes Wasser.“

Niall nickte eifrig und stand auf. "Ich bin sofort wieder da." Er schnappte sich den Eimer mit inzwischen kaltem Wasser neben Josh's Bett und eilte um das Haus herum zum Brunnen, um Wasser zu holen.

"Ich werde dir einen halswickel mit Tee machen, das ist gut für den Husten." Erklärte Harry ruhig.

"Ich nehme alles in Kauf." Josh hustete kläglich.

"So ist's gut. Ich erkläre Niall das alles, dann kann er dich gesund pflegen."

"Danke." Josh lächelte schwach. "Wie heißt du?", fragte er dann und schloss erschöpft die Augen.

"Ich heiße Harry," lächelte der Lockenkopf.

"Mhm." Josh seufzte wohlig, als ihm ein kühles Tuch auf die Stirn gelegt wurde.

"Das warme Wasser brauch noch ein paar Minuten.", meinte Niall und stellte den Eimer mit kaltem Wasser neben Harry ab.

"Ich muss gleich gehen, damit Liam noch rechtzeitig zurück ist." Erklärte Harry.

Niall seufzte traurig. "Erklär mir einfach, was ich tun kann.", bat er.

"Wadenwickel in kalt, um ihn etwas abzukühlen," Harry tauchte ein weiteres Tuch in den Eimer. „Halswickel schön warm und wenn ihr habt in Tee getränkt." Er legte Niall eine Hand auf die Schulter. "Bettruhe - ganz wichtig.“

"Danke, Harry." Der Ire lächelte hoffnungsvoll.

"Hey, er wird wieder." Beruhigte Harry ihn sanft. "Du machst das gut.“

"Ich hab ihn schon einmal in einem sehr schlechten Zustand aufgegabelt, es war schrecklich." Niall wickelte Kälte Tücher um Josh's Waden, der schon wieder schlief.

"Ich wünsche euch noch alles Gute - vielleicht sieht man sich mal wieder.."

Niall richtete sich auf und ging mit Harry aus dem Raum. "Vielleicht, ja."

Der Stallbursche wurde schon sehnsüchtig von Zayn erwartet. "Guten Morgen, Zayn." Niall sah Zayn aufmerksam an. "Habt ihr einen Platz zum schlafen gefunden?"

"Ja, über der Schenke gab es zwei freie Zimmer. Wir haben uns zwar eins geteilt, aber das muss ja keiner wissen.“

"Sehr gut." Niall ließ seinen Blick zu Liam schweifen. "Wollt ihr etwas zu essen für den Weg mitnehmen?"

"Das ist total nett. Aber wir werden keine Zeit haben zu essen. Die Familien fahren heute nach Hause und Liam muss pünktlich da sein, um sie zu verabschieden." Erklärte Zayn

"Oh, ja. Das versteh ich." Der Ire senkte den Blick.

"Niall." Liam stand von seinem Stuhl auf und zog den Schneider an sich. "Sei nicht traurig. Sobald ich kann komme ich wieder.“

"Wir haben immer so wenig Zeit.", flüsterte Niall und schlang die Arme um Liams Hals, sein Gesicht drückte er an dessen Brust.

"Es tut mir leid," murmelte der Prinz. "So leid.“

Niall hob den Kopf leicht an. "Wann kann ich dich besuche kommen?"

"Übermorgen. Da habe ich Zeit und werde dir alles zeigen. Das ganze Schloss. Und mein Zimmer…"

Der Ire lächelte. "Ich werde da sein."

"Sehr gut." Der Prinz Strich ihm über die Wange und küsste ihn auf die Stirn.

"Liam." Zayn Unterbrach das wirklich ungern, aber sie mussten los.

"Machs gut, Niall." Der Prinz küsste ihn auf die Lippen. "es war wunderschön."

"Das war es.", nickte der Ire und küsste Liam ein weiteres Mal.

Schweren Herzens trennten sich die beiden von einander. Es fühlte sich nicht richtig an für Liam, jetzt zu gehen.

"Passt auf eich auf." Niall drückte Liams Hand fest.

"Grüß Josh von uns, wenn er wieder wach ist."

"Das mach ich.", nickte der Ire und sah aus dem Fenster. Noch war es dunkel. "Geht, bevor es zu hell wird."

Liam nickte und gab Niall einen Kuss. Sehnsüchtig schlang Niall die Arme um ihn. Er konnte doch auch nichts dafür.

Harry und Zayn sahen sich mit einem vielsagenden Blick an. Sie wussten ja, wie schwer der Abschied immer war.

"Wir sehen uns übermorgen.", versprach Niall. "Außer, Josh geht es nicht besser."

"Hoffen wir das Beste." Liam küsste ihn ein letztes Mal und ließ sich dann aus der Tür befördern. Niall blieb noch eine Moment an der geöffneten Haustür stehen und sah den Dreien traurig hinterher.

Liam war das Beste, was ihm seit langer Zeit passiert war. Seit er ihn kannte ging es bei ihm nur noch aufwärts und er war unheimlich glücklich. Aber wie immer scheint das Leben es einem schwerer zu machen, als es eigentlich sein müsste. Hätte Liam nicht einfach ein junger Mann aus dem Dorf sein können?

Und der Prinz selber schien dich das ja auch zu wünschen. Einfach ein normales paar sein - oder zumindest zu normalen Zeiten zusammen sein zu können. Niall war um jede Stunde dankbar, die sie miteinander hatten. Nur, dass man sich immer nur nachts treffen konnte, war doch auch nicht das Wahre.

Er würde mich sehr durch ziehen, obwohl es ihm anders lieber wäre. Aber es ging ja nicht anders. Er atmete einmal tief ein und schoss langsam die Tür, als er von der Ferne Pferde Hufen auf dem Boden eintreten hörte. Hoffentlich passierten ihnen nichts.

Müde stapfte der Junge Schneider die Treppe wieder nach oben. Er würde nach Josh sehen und sich dann noch einmal aufs Ohr hauen.


+++


"Liam!" Zayn gab dem Prinzen einen Tritt in den Hintern. "Du darfst im Schloss weiter trauern, dann passt es wenigstens zum Anlass, aber wir müssen wirklich los." Sie waren in irgendeinem Stall, in dem Liam sein Pferd anscheinend immer unterbrachte und wollte eigentlich schon längst weg sein.

Schmollend ignorierte Liam ihn. Für ihn war es eine Qual, wieder ins Schloss zurück zu kehren. Er hatte sich nie mit seiner Rolle abgefunden, und seit er die Dörfler kannte war es noch schlimmer.

Harry lehnte sich gegen Lyra's Seite und sah Liam an. "Deine Eltern werden sauer, wenn sie das herausfinden."

"Natürlich werden sie sauer." Brummte Liam und kraulte die Ohren des Tieres.

"Und dann bekommst du Ausgangsverbot und kannst Niall gar nicht mehr sehen."

"Ich weiß, Harry! Das musst du mir nicht unter die Nase reiben!"

Der Lockenkopf zuckte zusammen. "Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus, Liam. Du bist auf eigenen Verantwortung hergekommen und musst dann auch mit den Konsequenzen leben, wenn du nicht aufpasst. Ich wollte dir damit nur sagen, dass du Niall nicht sehen kannst, wenn du auffliegst und das will hier keiner von uns, du und er schon gar nicht. Also hör auf so ein Gesicht zu ziehen, schwing dich auf Willows Rücken und mach dich endlich fertig, damit wir gehen können. Du bist hier nicht der Einzige, der in Schwierigkeiten kommen kann.", fauchte er aufgebracht und machte sich daran, Lyra's Sattel festzuziehen.

Liam Kniff die Lippen zusammen, sattelte sein Pferd und stieg schweigend auf. Das hatte gesessen.

"Es ist eine verdammt verzwickte Situation, aber die habt ihr euch selbst ausgesucht und bisher habt ihr das gut gelöst. Sei froh, dass du Niall überhaupt treffen kannst und du es nicht monatelang für dich behalten musst und es Leute gibt, dich sich aufopfern, damit du ihn sehen kannst." Bei ihm und Zayn hatte das für eine ganze Weile nämlich ganz anders ausgesehen.

"Ich weiß," Flüsterte Liam. "Es ist ein Glück.."

Zayn, der die Konversation die ganze Zeit über schweigend mitverfolgt hatte, kletterte hinter Harry auf Lyra's Rücken und schlang die Arme um ihn. "Gehen wir, es wird schon hell."

"Wie reiten am Wasser entlang, dass ist besser." Liam hatte den Weg erst kürzlich entdeckt.

"Dann los, ich hab einen Haufen Arbeit in den Ställen nachzuholen." Harry ließ die Zügel schnalzen und ritt voraus. Perrie wusste ja gar nicht, dass er weg war. Mlt Sicherheit machte die junge Frau sich Sorgen.

Als sie aus der Stadt geritten waren, wurde Liam schneller. Begeistert flog sein Pferd mit dem Wind. Schnell zu laufen mochte sie am liebsten. Zayn legte seinen Kopf auf Harrys Schulter ab und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke für die schöne Nacht, Liebling.", flüsterte er und lächelte. Es war angenehme, wenn man einmal zusammen sein konnte, ohne Angst zu haben, von jemanden erwischt zu werden.

Harry lächelte sanft und genoss Zayns Berührung. "Es war Wirklich schön," bestätigte er. "Mal nicht im Stroh.“

"Ich hoffe, du bekommst mit Perrie keinen Ärger."

"Das hoffe ich auch. Aber ich benehme mich sonst gut, vielleicht verzeiht sie mir."

"Wenn du es ihr erklärst, versteht sie es bestimmt." Zayn schloss entspannt die Augen.

Harry nickte und folgte Liam durch den Wald. Das konnte alles noch gewaltig ins Auge gehen. "Ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache.", murmelte er.

"Wegen Liam und Niall?" Murmelte Zayn von ihm.

Der Lockenkopf nickte leicht. "Ich glaube, dass das böse enden wird."

"Ich hoffe es nicht..."

"Das ist wie mit uns, oder Louis und Inès. Irgendwann wird etwas passieren, war wir nicht wollen.“ Zayn hielt sich an Harry fest und versuchte positiv zu denken. Leicht war das nicht. "Und das will ich nicht.", sagte Harry leise.

"Wir müssen Liam beschützen. Das ist meine Pflicht und Liam ist mein Freund."

Der Lockenkopf griff nach Zayns Hand. "Ich weiß, Zayn."

Der Dunkelhaarige seufzte leise. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, Liebling."

Zufrieden schloss Zayn die Augen. Das Gerumpel hier auf dem Pferd machte ihn etwas müde. "Nicht einschlafen, Zayn. Wir brauchen nicht mehr lange."

"Ich habe heute Nacht schwer geackert." Lachte Zayn leise.

Harry stimmte mit ein. "Mit Erfolg.", grinste er. "Ich spüre es deutlich."

"Sehr gut." Zayn rieb seine Nase an Harry.

Der Lockenkopf bekam eine Gänsehaut. "Wenn wir uns beeilen, kommen wir noch an, bevor es richtig hell ist."

"Wir sollten nicht kuschelnd auf den Hof reiten." Murmelte Zayn. "Du könntest absteigen und das Pferd führen, als würde es lahmen und wir es testweise ausführen.."

"Ja, das klingt gut.", murmelte Harry.

Zayn drückte sich nochmal fest an seinen Freund. Die Nacht hatte ihm sehr viel bedeutet.

Sie hatte in Ruhe so viel tun können, ohne gestört zu werden. In der Schenke waren sie herzlichst von allen begrüßt worden, ohne seine Uniform hatte Zayn allem Anschein nach auch niemand erkannt.

Sie hatten die ganze Nacht kuscheln können, in einem weichen Bett. Und ohne die Angst von irgendwem erwischt zu werden. Das war wunderschön gewesen. Sie hatten die ruhige Zweisamkeit sehr genossen, man musste sich über nichts Gedanken machen, konnte einfach die Nähe des Anderen genießen.

Es war die entspannteste und liebevollste Nacht gewesen, die sie bisher miteinander verbracht hatten. Keine Hetze, nicht auf jedes Geräusch lauschen - nur sie beide. Sie würden alles dafür geben, so etwas Öfter zu haben.

"Wir sind jetzt gleich in Sichtweite," Harry ließ das Pferd in den Schritt verfallen.

"Siehst du Liam noch?" Zayn sah sich suchend um. Liam war nirgendwo zu sehen.

"Er war vor uns, er wird schon auf dem Gelände sein," Harry stoppte und stieg vom Rücken ihres Reittieres.

"Ich hoffe es." Zayn runzelte besorgt die Stirn. Er musste auf Liam aufpassen!

Der Stallbursche nahm die Zügel zur Hand. "Komm, Mäuschen." er machte ein schnalzendes Geräusch mit der Zunge.

Als sie auf der Koppel ankamen, war das ganze Stallpersonal schon auf den Beinen und sorgte für Ordnung. Heute Nacht war ein ganz schöner Wind gegangen, einige Heuballen lagen zerrupft auf den Wiesen herum.

Man hörte wie Perrie laut vor sich hin fluchte, als sie mit einer Mistgabel und einer Schubkarre herumrannte, um alles wieder aufzusammeln. Wo war Harry, wenn man ihn brauchte?!

"Oh je," murmelte Zayn. "Tu so, als ob es Probleme mit dem Pferd gab. Vielleicht killt sie dich dann nicht.“

Der Lockenkopf kräuselte die Nase. Einer wütenden Perrie wollte man eigentlich nicht unter die Augen treten. "Ich bekomm das schon hin."

"Oh, gut. Da vorne sind Liam und Louis." Sagte Zayn erleichtert.
Als Perrie Harry und Zayn von weitem sah, kniff sie die Augen zusammen. Aha. Gab es also wieder nächtliche Ausflüge.

Harry lief rückwärts und zog Zayn langsam mit sich. Für alle unwissenden sah es so aus, als würden sie ein verletztes Pferd wieder fit machen.

"Ihr seid früh zurück.", stellte Louis fest, während Liam seinen Sattel verräumte.

"Ja, Zayn und Harry haben gedrängt. Sie wollen mir und sich keinen Ärger aufladen."

Der Leibwächter nickte. "Sehr vernünftig."

"Es war der Wahnsinn." Rutschte es Liam dann rotwangig heraus.

"Ach." Louis begann zu grinsen.

"Ich erzählte es dir später," versprach Liam.

"Wir schauen erstmal, dass du ins Schloss kommst, ohne das jemand bemerkt, dass du weg warst."

"Ich nehme den Geheimgang durch die Bibliothek." Erklärte der Prinz.

Louis seufzte. "In Ordnung."

"Hab ich mich je bei dir bedankt?" Fragte Liam leise. "Für alles, was du für mich tust?"

"Du musst dich nicht bedanken, es ist meinen Aufgabe, auf dich aufzupassen und zu schauen, dass es dir gut geht, Li." Louis lächelte schief.

"Aber nicht mich zu decken, wenn ich Mist mache und mein Freund zu sein," Liam sah ihn ernst an. "Das bedeutet mir viel."

Louis klopfte Liam auf die Schulter. "Danke, aber das solltest du eher Zayn sagen. Er wusste länger als ich, was los war und hat nie etwas gesagt."

"Trotzdem. Du bist ein guter Freund." Dann drehte Liam sich zu seinem Pferd um und begann es zu striegeln.

Louis lehnte sich gegen die holzwand und lächelte. "Das bist du auch.", meinte er. "Du weißt, dass ich Inès mag. Ich weiß nicht, ob Du sie wegen mir hier behältst, oder nur, da du sie magst, aber ich bin froh, dass du sie nicht nach Hause geschickt hast. Zumindest noch nicht."

Liam grinste leicht. "Am Anfang wollte ich sie gern noch näher kennen lernen, weil sie lustig und intelligent ist. Und dann... konnte ich euch nicht antun, schon Abschied zu nehmen."

"Ich.. Ich mag sie sehr."

"Ich weiß," Liam sah ihn an. "Und sie mag dich."

Louis lächelte verträumt. "Sie war heute Nacht bei mir."

"Hast du sie geküsst?"

"Nicht nur einmal." Der Brünette bekam rote Wangen. "Es war unheimlich schön.", gab Louis zu. "Ich hab so etwas noch nie gehabt."

"Es ist wie ein Rausch." Bestätigte Liam. "Wenn man anfängt kann man nicht mehr damit aufhören.“

"Ganz genau."

Willow schnaubte leise und streckte ihren Kopf nach Louis aus. Sie wollte endlich die Karotte in seiner Tasche haben! Louis lachte. "Eins muss man sagen, sie ist schlau." Er griff in seine Hosentasche und zauberte ein paar kleine Karotten hervor.

Glücklich schob sich das Pferd an Liam vorbei und ließ sich von Louis füttern. "Ich bin dem Bauer aus dem Dorf einiges schuldig.", murmelte Liam. "Ich bring Willow seit Wochen bei ihm im Stall unter. Letztens hat er mich erwischt, wie ich sie abgeholt hab. Er versorgt sie schon die ganze Zeit mit Futter und Wasser." Er hatte dem jungen Mann zwar Gold gegeben, aber trotzdem.

"Es gibt einen kleinen Hengst hier auf dem Hof, den die Älteren Hengste nicht mögen," erzählte Louis. "Sie beißen ihn sogar. Wenn du ihn dem Bauern schenkst? Dann wären alle besser dran." Louis kraulte Willow und grinste die grimmige Perrie an.

"Ihr steckt doch alle unter einer Decke.", fauchte sie und pfefferte die Mistgabel einfach in die Ecke. "Die ist bewusst, dass es wahnsinnig gefährlich ist, nachts immer wieder abzubauen?"

Liam sah das Mädchen verlegen an. „Naja..."

"Ihr seid hoffnungslose Fälle, alle miteinander." Die Blondhaarige schüttelte den Kopf. "Ich werde mich jetzt noch eine Stunde hinlegen, Harry kann schauen, wie er zurecht kommt."

"Entschuldige mich kurz, Liam." Louis zog Perrie etwas näher und Flüsterte ihr etwas ins Ohr. Je länger er redete, desto roter wurde ihr Gesicht. Als Louis fertig war verschwand sie wortlos im Stall.

Liam hob die Augenbrauen an. "Was hast du zu ihr gesagt?" So schnell hielt Perrie nicht die Klappe.

Louis grinste dreckig. "Gar nichts. Ich habe nur etwas gefragt."

"Louis." Liam schmollte.

"Oh, da sind deine Schwestern, die wollen sicher zu dir.." Louis schnappte sich Willow am Zaumzeug. "Komm, ich bring dich auf die Koppel."

"Louis!" Der Prinz kniff die Augen zusammen.

Der Leibwächter rollte die Augen. "Ich habe sie nur gefragt, warum /sie/ so müde ist und wen sie heute nacht heimlich getroffen hat. Das war offensichtlich voll ins Schwarze."

Liam bekam große Augen. Perrie traf auch jemanden?!

"Jedenfalls... denke ich nicht, dass sie uns weiter deswegen zusammen schimpfen wird."

"Was glaubst du, wenn sie trifft?", fragte Liam mlt gesenkter stimme.

"Das geht mich nichts an," erwiderte Louis und ließ Willow los laufen .

Der Prinz seufzte leise. "Ich geb mich mal frisch machen.", meinte er.

"Tu das." Louis musste unbedingt Perrie finden! Er hatte Liam nämlich angeschwindelt und die junge Frau direkt mit seiner Ahnung konfrontiert.

Die junge Frau lag in Harrys und ihrer Kammer auf dem Bett und war schon fast am schlafen, da würde die Tür aufgerissen. Wurde das jetzt zur Angewohnheit? Das hatten sie letztens mlt Niall schon. "Kann man nicht mal mehr schlafen?", keifte sie gestresst und drehte sich um.

Louis trat erschrocken einen Schritt zurück. "Oh, tut mir leid.."

"Was ist, Louis? Ich bin seit heute Nacht wach."

"Es tut mir leid, dass ich das gerade zu dir gesagt habe." Murmelte Louis. "Das war nicht in Ordnung von mir.“

Die Blondhaarige griff nach ihrem kleinen Kissen. "Du warst schon immer so, wir sind es alle gewöhnt."

Betroffen sah Louis zu Boden. "Ich wollte nur nicht, dass du sauer auf Liam bist, weil er doch schon so viel um die Ohren hat..“

"Warum sollte ich auf Liam sauer sein? Ich bin auf Harry sah, da er mlr nicht Bescheid gegeben hat. Ich dachte, es wäre etwas passiert, als er heute Nacht nicht aufgetaucht ist." Perrie lehnte sich gegen die hinter ihrem Bett. "Ich mach mir /Sorgen/ um Liam. Er ist nicht nur euer bester Freund."

"Du hast Recht," Louis lehnte sich gegen die Wand. "Zayn hat Harry mitgeschleppt, weil er Liam nicht schon wieder allein lassen wollte. Und wir können ihm nicht verbieten zu gehen - es ist unsere Pflicht dem Prinzen hinter her zu traben.“

"Liam nimmt das meiner Meinung nach zu sehr auf die leichte Schulter."

"Da hast du nicht unrecht... aber er ist verliebt.“

"Das sind wir hier in Moment im Grunde alle, Louis."

"Bei dir ist das alles noch ganz frisch, mh?“

Perrie sah Louis unsicher an. "Ich bin nicht verliebt."

„Nicht?"

"Nein. Wir verstehen uns nur sehr gut."

"Das freut mich." Louis grinste schief. "Das würde die ganze kontroverse Situation erst noch perfekt machen.“

Die Blondhaarige wich Louis Blick aus. "Ich glaube auch nicht, dass sie so ist."

Louis seufzte leise, stieß sich von der Wand ab und setzte sich neben Perrie. "Hast du mal gefragt?“

Perrie warf ihm einen eindeutigen Blick zu. "Und mich damit zu blamieren? Nein, danke."

"Und wenn es vielleicht doch so ist? Dass ihr beide…"

"Auf Frauen steht?“

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Kapitel einundvierzig



Kapitel einundvierzig



"Auf Frauen steht?“



Perrie zuckte mit den Achseln. "Es wird mir nicht sehr viel bringen."

"Warum denn nicht? Sie bleibt doch.“

"Es ist /Sophia/."

"Ach was." Louis lachte.

"Das mein ich nicht, du Idiot. Sie soll Liam heiraten. Es reicht, dass er jemanden hat, da muss ich nicht auch noch ankommen."

"Aber er liebt doch Niall." Beharrte Louis.

"Das weiß ich doch.", murrte Perrie.

Der Junge Mann legte ihr einen Arm um die Schulter. "Magst du sie? So richtig meine ich?"

"Ich weiß es nicht." Perrie lehnte sich an Louis.

Sanft rubbelte er ihre Schulter. "Sie hasst Pferde, ich glaube, sie ist wegen dir immer im Stall.“

"Sie kann sie inzwischen gut leiden."

"Du willst nicht daran glauben, oder?“

"Ich wusste bis vor ein paar Wochen noch nicht einmal, dass bei mir überhaupt die Möglichkeit besteht, dass ich eine Frau anziehend finden könnte, Louis."

"Oh. Mh, dann musst du wohl mal in dich gehen um genau herausfinden, was du willst."

"Vorher würde ich gerne noch etwas schlafen."

"Oh, ja stimmt, Entschuldigung." Louis grinste leicht. "War sie heute Nacht bei dir?"

Perrie schüttelte lächelnd den Kopf. Wie konnte man nur so neugierig sein? "Ja."

"Und was habt ihr gemacht?" Louis hatte ja selber großen Gefallen an einer der Ladys gefunden.

"Wir haben geredet, Lou. Nicht mehr. Sie kommt öfter nachts in den Stall, wenn sie nicht schlafen kann. Manchmal bekomme ich es mlt und geh zu ihr."

Louis lächelte. "Ja, sie machen einen schon irre, diese Mädchen.."

Die junge Frau seufzte zustimmend. "Das stimmt wohl."

"Ich bin heilfroh über Liams Entscheidung gestern Abend ," murmelte Louis.

"Das kann ich mir vorstellen. War es schön mit ihr?

"Ich habe sie geküsst." strahlte Louis .

Perrie lächelte begeistert. "Das ist toll, Louis. Ich freu mich für dich."

"Und du wirst schon noch herausfinden, ob du Sophia wirklich gern hast oder es nur Freundschaft ist. Aber jetzt lass ich dich schlafen."

"Danke, sag Harry, dass er den Stall ausmisten muss."

"Mach ich." Lou stand auf.

"Und Lou?" Perrie legte sich hin. "Danke."

"Immer wieder," der Leibwächter lächelte und Ließ sie allein.

Frustriert stöhnend vergrub Perrie ihr Gesicht in ihrem Kissen. Das konnte doch nicht angehen! Da wohnten ein paar Wochen lang ein paar fremde hier und prompt verliebte sie sich? Und dann auch noch in ein Mädchen. Wenn das ihre Mutter wüsste! Sie war noch nie in ein Mädchen verliebt gewesen, Geschweige denn in einen Mann! - sie war sich ja nicht mal sicher, ob Liebe sich so anfühlte.

Wenn sie Sophia ansah, fühlte sie sich einfach wohl. Das Mädchen vereinte viele tolle Eigenschaften. Intelligenz, Wagemut, stolz. Sophia ließ sich nichts vorschreiben.
Sie verzog das Gesicht und zog die Decke über Ihr Gesicht. Sie konnte die junge Frau aber nicht einfach auch fragen... Das wäre doch... Komisch.

Besonders, da sie so begeistert davon war, Liam zu heiraten. Am Anfang war sie noch sehr unglücklich gewesen, dass man dir von daheim fortgeschickt hatte, aber jetzt? Jetzt sprach Sophia ständig davon, wie gern sie hier am Hofe war.
Sie wusste, dass sie nicht in Liam verliebt war. Sie mochte den Prinzen einfach nur gerne, dennoch verunsicherte die ganze Situation Perrie sehr.

Garantiert mochte die Prinzessin sie nicht auf diese Weise. Und selbst wenn, es hätte keine Zukunft.


+++


"Ich lass euch mal noch alleine." Liam sah Sophia, Inès, Matilde, Grace und Elena mit einem traurigen Lächeln an. "Ich werde euch vermissen.", sagte er an Grace und Elena gewandt. "Es hat mir mit euch sehr viel Spaß gemacht."

"Mir auch, Liam." Grace Strich sich durch die Haare. "Aber ich habe schon etwas Heimweh."

Der Prinz nickte verstehend und umarmte die junge Frau fest. "Egal, wie komisch das jetzt klingen mag, ihr seid herzlich zur Hochzeit eingeladen, wenn ihr kommen möchtet. Ihr seid alle wirklich gute Freundinnen von mir geworden, es wäre schön, wenn wir irgendwie in Kontakt bleiben würden." Er zog auch Elena in eine feste Umarmung.

"Ich würde sehr gern kommen, wenn es funktioniert." Lächelte Elena. "Ich habe alle Mädels hier ins Herz geschlossen und gönne es jeder einzelnen von Herzen.“

Grace nickte zustimmend. "Ich seh' euch dadurch alle wieder, also sehr gerne."

Inès drückte die beiden Mädchen fest an sich und zog etwas die Nase hoch. "Es tut mir leid," schniefte sie. "Ihr werdet mir fehlen.“

"Oh, Inès." Grace schlang die Arme fest um die junge Französin. "Ich werde dich auch vermissen."

Die Prinzessinnen bildeten eine große Traube um einander und verabschiedeten sich von den beiden Mädchen.

Liam zog sich ein wenig zurück. Die Damen waren so lange aufeinander gesessen, es hatten sich tolle Freundschaften gebildet, da wollte er ihnen einen Moment alleine geben.

"Unsere Adressen haben wir schon ausgetauscht, wir melden uns alle, sobald wir Zeit haben, versprochen?" Inès sah mlt wässrigen Augen in die Runde.

"Ich werde euch allen Briefe schreiben," versprach Matilde.

"Vielleicht können wir uns auch alle mal treffen.", meinte Sophia lächelnd und zog Inès an sich. Die Jüngste von ihnen war ganz schön fertig.

Inès war nicht nur traurig, sondern auch müde. Die Nacht bei Louis war so schön gewesen, und hatte ihr zugleich die Vergänglichkeit ihrer Beziehung klargemacht.

"Sei nicht so traurig, Inès." Elena strich der Rothaarigen mit einer Hand über die Wange und lächelte selbst traurig.

"Bin ich aber." Flüsterte diese.

"Das wird alles, ja?" Von den Mädchen wusste jeder, dass Inès Louis sehr mochte.

"Ich weiß es nicht." Die Französin kaute sich auf der Lippe herum.

"Komm her." Elena breitete die Arme aus.

Traurig lehnte sich die Prinzessin an und ließ sich durch knuddeln. Das tat gut! "Die Liebe ist nicht einfach.", flüsterte Elena und rieb Inès über den Rücken. "Das wissen wir alle. Aber du wirst das hinbekommen."

"Ihr seid alle so lieb…"

"Wir haben dich alle lieb." Matilde grinste. "Wie kann man dich nicht lieb haben?"

Die Jüngste im Bunde schniefte leise. „Danke."

Kurz darauf fanden sich alle in einem Bündel aus schniefenden Prinzessinnen wieder. Sie waren über die letzten Wochen so gute Freunde geworden, hatten sich kennenlernet, andere Sprachen erkundet, viel über die anderen erfahren, es war schwer, Abschied zu nehmen.

Die Zeit weit weg von ihren Familien hatte sie zusammen geschweißt, der Kampf gegen die finnischen Mädchen, die ganze Situation.

"Elena, wir müssen los." Elena's Eltern und ihre Geschwister standen mit bedrückten Gesichten ein paar Meter entfernt bei ihrer Kutsche.

Seufzend löste sich die Lady aus dem Haufen aus jungen Frauen. "Ich werde euch nicht vergessen.“

"Wir dich auch nicht, Elena.", kam es im Einklang von den Mädchen.

Die Blondine drückte alle noch einmal und ging zu ihrer Kutsche.

"Halt!", schallte da eine Stimme über den Hof und Daisy kam angerannt.

Elena drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um das Mädchen auf zu fangen. "Hey, kleine." Sie drückte die Spanierin an sich

Daisy klammerte sich an Elena fest. "Ich hab noch was für dich."

"Ja?" Die Ältere lächelte.

Sophia's Schwester nickte und drückte der Schwedin einen kleinen Gegenstand in die Hand. "Das ist eine meine Lieblingsbroschen.", erklärt sie. "Damit du mich nicht vergisst."

"Oh, du bist so süß." Elena strahlte gerührt. "Danke, Daisy."

"Gern geschehen." Daisy lächelte breit.

"Warte," Elena fummelte an ihrem Kleid herum. "Dafür nimmst du auch meine, ja? Wir tauschen.“

Mit großen Augen sah Daisy die goldene Brosche an. "Danke schön.", flüsterte sie.

Elena küsste das Kind auf beide Wangen. "Auf wiedersehen, kleine Lady."

"Wir kommen dich besuchen.", sagte Daisy überzeugt und drückte Elena noch einmal.

"Das hoffe ich doch." Es fiel ihr nicht leicht, aber schlussendlich stieg Elena in die Kutsche, die sie in ihre Heimat zurück bringen sollte.

Winkend sahen die Mädchen, Liam, Zayn, Louis, das Königspaar und die Prinzessinnen zu, wie Elena weggebracht wurde.

"Das ist wohl mein Zeichen.", murmelte Grace.

"Komm her." Sophia zog das Mädchen in eine feste Umarmung. "Es hat mich gefreut, dich kennen zu lernen."

"Mich auch, Sophia." Grace lächelte. "Du wirst eine Tolle Königin."

Die Prinzessin lächelte schief. "Danke. Das hoffe ich."

"Habt noch Spaß, ja?" Grace drückte alle noch einmal und wuschelte Daisy durch die Haare. "Vergiss mich nicht, Kleine. Es war eine tolle Zeit mit dir."

"Ich vergesse dich nicht." Schwor Daisy und gab auch Grace eine ihrer Broschen. „Pass auf dich auf.“

„Passt auch auf euch auf, ja?“ Die Irin nickte ebenfalls und winkte Liam und dem Rest noch einmal zu, bevor sie Sophias Schwester eine ihrer Haarspangen gab. "Du bist ein toller Mensch, Liam. Bleib bitte so, wie du bist, ja?"

"Das werde ich, keine Sorge." Sagte der Prinz fest.

Grace nickte zufrieden. "Ich werde euch vermissen." Mit diesen Worte stieg sie in ihre Kutsche.

Seufzend lehnte sich Daisy an ihre Schwester. Bald würden alle der Mädchen fort sein. Louis, der die ganze Zeit neben Liam stand, gab sein bestes, Inès nicht einfach in seine Arme zu ziehen. Sie weinte herzzerreißend.

Sophia tat es an seiner Stelle und drückte das Mädchen sanft an sich, Strich ihr über den Rücken. Sie waren wirklich gute Freunde geworden - sie alle. Schniefend vergrub Inès ihr Gesicht an Sophia's Hals. Nie hätte sie gedacht, dass ihr diese bis vor ein paar Wochen noch fremden Menschen einmal so an Herz wachsen würden, aber sie wurde vom Gegenteil überzeugt.

Jeder hier, die Mädchen, Liam, Louis und Zayn, Liams Schwestern, selbst Liam's Schneider und dessen Freund, waren alle so unheimlich lieb, jeden einzelnen hatte sie ins Herz geschlossen.

Und nun sah sie einer mach der anderen gehen. Zunächst waren es nur zwei, doch bald würden sie alle in Ihre Kutschen steigen und einander nie wieder sehen.
Sie waren alle so weit von einander entfernt. Einzig alleine Sophia wohnte bei Inès in der Nähe, und die würde ja hier bleiben. Elena lebte weit oben im Norden, nach Schweden kam sie nicht einfach mal so geschwind.

Unglücklich Versteckte sie ihr Gesicht. Es war doch peinlich sich so aufzuführen, fand sie.

Louis zappelte unruhig neben Zayn und Liam herum. Er konnte das nicht mit ansehen, er wollte Inès endlich in den Arm nehmen.

"Louis," zischte Zayn. "Du machst mich ganz kirre."

Der Kleinere verdrehte die Augen. "Verzeihung."

Zayns Blick schweifte etwas ab und landete bei der Koppel. Dort wies Harry gerade einen Neuen ein, der bei der Versorgung der Pferde helfen sollte. "Ich kann hier nicht so rumstehen und nichts tun.", murrte Louis leise.

"Ich weiß..." murmelte Zayn.

Der Leibwächter sah zu Sophia, die seine Angebetete immer noch im Arm hatte, und lächelte aufmunternd, als die Rothaarige den Kopf anhob und ihre Blicke sich trafen. Oh, wie gerne er sie jetzt einfach schnappen würde.

Inès erwiderte seinen Blick und sah auch nicht mehr weg. Louis würde sie bestimmt verstehen. "Was meint ihr, Ladys." Nicola sah alle an. "Wollen wir in den Garten? Wir können ein bisschen quasseln, einen Tee trinken. Vielleicht haben unsere Zuckerbäcker Kuchen."

"Ich geh mir noch eben das Gesicht waschen," nuschelte Inès.

"Louis kann dich begleiten.", kam Zayn dazwischen. "Damit du nicht alleine bist in deinem Zustand."

"Gute Idee." Liam nickte. Ach Zayn... er war Louis ein wahrer Freund.

Louis warf den Beiden einen dankbaren Blick zu und huschte zu Inès. "Prinzessin.", er lächelte sie an.

Den Kopf gesenkt haltend raffte Inès ihr Kleid. "Ich komme gleich nach, Nicola."

"Lass dir Zeit." Nicola lächelte leicht. "Wir warten auf dich."

Louis warf Liam noch einen Blick zu, dann führte er die Prinzessin ins Schloss. Die Rothaarige zog die Nase hoch und hielt den Blick gesenkt. Das war so peinlich.

"Komm," Louis führte das Mädchen in einen abgelegenen Gang. Dort wischte er ihr zärtlich die Tränen von den Wangen.

"Bringst du mich auf mein Zimmer?" Inès schmiegte sich an Louis' Hand.

"Natürlich." Flüsterte Louis.

Die Kleinere lächelte und drückte Louis einen Kuss auf die Handfläche. "Danke, Louis."

Der junge Mann grinste schief. "Ich wollte dich heute morgen gar nicht mehr gehen lassen, weißt du das?“

"Ich wollte auch nicht gehen." Inès rieb sich mit einer Hand über die Augen, während sie zu ihrem Zimmer gingen.

Louis konnte nicht widerstehen und legte ihr einen Arm um die Taille. Er musste sie immer berühren. Lächelnd öffnete Inès ihre Zimmertür und zog Louis hinter sich her. "Ich wollte nicht weinen.", gab sie beschämt zu und schloss die Tür.

"Du siehst wunderschön aus, Inès. Sogar, wenn dich die Emotionen überraschen.“ Mit rotem Gesicht schmiss sich Inès gerade zu an Louis und vergrub ihr Gesicht an dessen Brust. Sofort schlang dieser die Arme um das zierliche Mädchen und hielt sie einfach nur ganz nah bei sich.

"Ich will nicht gehen.", hauchte sie verzweifelt.

"Sssh," Louis rieb ihr über den Rücken.

Sie klammerte sich mit ihren schmalen Fingern in Louis' Gewand fest und presste sich an ihn. "Ich will bei dir bleiben."

Er wusste nicht, was er sagen sollte. Es gab keine richtigen Worte für all das hier. Schniefend hob Inès ihren Kopf an und sah Louis ins Gesicht. "Kannst du heute Nacht hierbleiben?"

"Ich... ähm, ja... wenn du möchtest..“

Verwirrt runzelte die Prinzessinn die Stirn. "Du musst nicht.", flüsterte sie dann. "Ich- ich kann auch Sophia fragen."

"Was? Nein, natürlich bleibe ich bei dir." Sagte Louis schnell. "Ich war nur überrascht."

"Ich will nicht alleine sein.", murmelte sie.

"Ich lass dich nicht allein. Versprochen."

"Danke." Schüchtern senkte Inès den Blick.

"Es laden mich nicht sehr oft Mädchen ein, bei ihnen zu schlafen, deswegen war ich etwas überrumpelt. Aber bei dir schlafe ich gern."

"Ich bin froh, dass das nicht so oft passiert."

Louis grinste schief. "Bist du etwa Eifersüchtig?"

Inès schlug ihm auf den Oberarm. "Du bist mein Freund, da darf ich das sein."

Louis zog eine Augenbraue hoch, dann die Prinzessin in seine Arme. "Du bist süß."

"Küsst du mich, bitte?"

Das ließ Louis sich nicht zweimal sagen und zog Inès am sich heran. Lächelnd schloss Inès die Augen und stellte sich leicht auf die Zehenspitzen. Sanft aber bestimmt senkte Louis seine Lippen auf Inès’. Die Rothaarige wickelte ihre Arme um Louis' Hals und erwiderte den Kuss.

Sofort spürte Louis wieder diese Wunderbare Wärme. Nicht nur Körperlich, es erfüllte ihn komplett. "Lass mich nicht gehen.", flüsterte Inès an Louis' Lippen. Sie wusste, dass die bitte utopisch war, aber irgendwie musste sie ihm zeigen, dass sie nicht ohne Louis sein wollte.

"Ich würde alles dafür geben, dich hier zu behalten." Murmelte Louis. Traurig seufzend schloss Inès die Augen und legte ihren Kopf auf Louis' Brust ab.

So standen die einfach zusammen. Schweigend, dem Atem des anderen lauschend. "Ich sollte langsam raus.", sagte die Prinzessin gegen ihren Willen. Am liebsten würde sie sich mit Louis und Bett legen.

Louis gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich finde einen Weg zur dir. Egal wie, das mit uns soll noch nicht zu Ende sein."

"Ich würde dich einfach mit nach Frankreich nehmen.", Inès lächelte leicht.

"Und ich würde mit dir kommen." Lächelte Louis.

"Du kannst Liam nicht alleine lassen." Die Rothaarige küsste Louis noch einmal und löste sich dann aus seiner Umarmung, um sich das Gesicht waschen zu gehen.

"Ich weiß... werde ich auch nicht."

"Liam hat meine Adresse.", nuschelte Inès in den nassen Waschlappen. "Du kannst mlr schreiben."

"Das werde ich," Nickte Louis

Lächelnd trocknete Inès ihr Gesicht ab. Sie mochte Louis sehr gerne,  auch wenn sie sich noch nicht lange kannten. "Dann sehen wir uns heute Abend, ja? Beim Essen und später Schleich ich mich in deine Gemächer.“

"Pass auf dich auf, ja? Wenn es nicht geht, riskier es auch nicht." Sie blieben noch einen Moment vor der geschlossenen Zimmertür stehen, da draußen durften sie nicht mehr zeigen, dass sie sich mochten.

"Lass uns gehen, Schönheit.“

Inès küsste Louis noch ein weiteres Mal stürmisch. Louis grinste an ihre Lippen, dann verließen sie das Zimmer.


+++


Es war bereits spät am Abend, als leise Schritte auf der Stallgasse die Pferde aufhorchen ließ. Sachte wurde ein Riegel beiseite geschoben und eine junge Frau betrat die Box ihrer Lieblingsstute. "Na, meine Kleine?" Flüsterte sie zärtlich und kraulte das Pferd zwischen den Ohren. "Kannst du auch nicht schlafen?“

Sophia lächelte, als Lyra sie mit ihrem Kopf anstieß und mit ihrer Schnauze sofort in die Richtung ihrer Hosentasche ging. "Ist ja gut.", lachte sie leise und zauberte ein paar Zuckerwürfel hervor.

Zufrieden angelte sich das Pferd die Naschereien und sah die Prinzessin mit ihren klugen Augen freundlich an. Seufzend lehnte Sophia's ihren Kopf gegen Lyra's und schloss die Augen. Die letzten Tage ging alles so schnell. Grace und Elena sind gegangen, jetzt waren sie nur noch zu dritt, Inès war mit Louis zusammen. Es passierte so viel.

Perrie beobachtete die junge Frau durch das Halbdunkel. Nur der Mond warf eine langes Bahn milchiges Licht durch das Fenster des Stalles. Fast schon unwirklich hell Schimmerte Sophias Haut bei dieser Beleuchtung. Sie sah so schön aus.

"Ach Lyra." Sophia lehnte sich an die Stute. "Es wäre alles so viel einfacher, wenn Louis der Prinz wäre, findest du nicht auch? Er könnte Inès zur Frau nehmen und alle wären glücklich."

Perrie lächeln leicht. Ja, das würde vieles erleichtern. "Aber dann müsstet du ja auch bald gehen..." und das würde Perrie unglücklich machen.

Die Spanierin gab ein erschrockenes Quietschen von sich und wirbelte herum. "Perrie." Sie legte sich eine Hand auf ihr rasendes Herz.

"Verzeihung, ich dachte, du wüsstest, dass ich da bin. Ich habe selber mit meinem Pferd gesprochen.“

"Ich war in Gedanken." Sophia lächelte schief.

"Ich hab es gemerkt." Langsam kam Perrie zu ihr herüber und lehnte sich an die Wand der Box. "Und du hast Recht - mit Louis als Prinz wären einige Probleme gelöst.."

"Er und Ines sind ein tolles Paar."

"Wenn auch ein heimliches. Mit der Liebe scheint es nicht so einfach zu sein."

"Ganz und gar nicht." Sophia wuschelte Lyra durch die dunkle Mähne.

"Na, du brauchst dir ja keine Sorgen zu machen." Murmelte Perrie.

Die Braunhaarige sah Perrie überrascht an. "Das stimmt wohl.."

"Im Grunde genommen weiß jeder, wen Liam heiraten wird, nämlich dich. Und... da macht er keinen Fehler." Gott, diese wunderschönen Haare...

Sophia bekam rote Wangen. "Ich weiß nicht, ob das stimmt."

Perrie hätte am liebsten sofort los gelegt und Sophias Vorzüge aufgezählt - aber dann würden sie morgen noch hier stehen. Also stellte sie sich nur neben das Mädchen und streichelte Lyras Nase.

"Was treibst du eigentlich noch hier? Kannst du auch nicht schlafen?"

"Nein, irgendwie nicht. Und es beruhigt mich immer nochmal zu meinen Lieblingen zu gehen..“

Sophia lächelte. "So geht es mir auch."

"Du magst die Pferde mittlerweile tatsächlich, oder?"

"Ja, du hast mir sehr geholfen."

"Immer wieder." Schade, dass Sophia jetzt ohne Begleitung reiten konnte.

"Aber ich fühl mich immer noch sicherer, wenn jemand dabei ist."

"Wir können gern mal wieder zusammen ausreiten," schlug Perrie sofort vor.

"Gerne. Es macht immer Spaß mit dir."

Gerührt sah Perrie die Prinzessin an. Himmel. Sie musste ganz schnell aufhören sie so anzuschmachten.

Sophia gab Lyra noch eine Karotte, bevor sie Perrie ansah. "Wollen wir wieder nach oben zum Dachstuhl? Da ist es immer so bequem." Über eine Leiter kam man ganz leicht da hoch, es lag ein Haufen Stroh dort oben herum.

Der Dachstuhl war irre romantisch und kuschlig, kein Wunder, dass Zayn gerne dort mit Harry war. "Natürlich," hörte Perrie sich selber sagen. "Gern."

Die Andere begann zu strahlen und schnappte sich Perrie an der Hand, um sie mlt zuziehen. "Ich verbring gerne Zeit mit dir, Perrie."

Knallrot im Gesicht stolperte Perrie hinter Sophia her. "Ich, öhm... ich auch mit dir."

"Du bist so lieb und herrlich sarkastisch und denkst wie ich, das gefällt mir so gut." Lächelnd drückte Sophia Perrie's Hand, bevor sie vor ihr die Leiter nach oben kletterte.

Am liebsten hätte Perrie sie dafür von der Leiter gezerrt und feste gedrückt - aber das wäre unangebracht gewesen, deswegen beließ sie es bei einem dümmlichen Grinsen und folgte der Prinzessin.

Mlt einem erleichterte Stöhnen ließ sich Sophia in das Heu fallen. "Das ist so bequem.", schwärmte sie begeistert. Perrie hockte sich mit etwas Abstand daneben und lächelte.

Seufzend streifte sich Sophia die Schuhe von den Füßen und pfefferte sie in irgendeine Ecke, bevor sie es sich bequem machte. So ließ es sich doch leben. Am liebsten hätte Perrie sich an gekuschelt. Aber das wäre seltsam für Sophia.

"Ich hab Kopfschmerzen.", murmelte Sophia und rieb sich über die Schläfen.

"Ich massier dich ein bisschen." Oh Gott, Perrie lass das!

Sophia lächelte die Blondine dankbar an. "Das wäre spitze."

Perrie schluckte hart. Was hätte sie sich da nur eingebrockt? "Soll ich meinen Kopf einfach auf deinen Schoß legen?" Sophia richtete sich auf.

"Mh-mh." Perrie hielt den Atem an.

Summend krabbelte Sophia über das Stroh, bis sie zwischen Perrie's Beinen saß und lehnte sich zurück. "Danke, Perrie. Seit heute Mittag wollen die nicht aufhören."

"Ich verspreche nichts, aber ich versuche es." Ganz langsam und vorsichtig schob Perrie ihre Finger in Sophias lange, dichte Mähne. Der Geruch der Prinzessin war umwerfend. Sophia schnurrte angetan und schloss die Augen. Himmel, tat das gut.

Perrie massierte Sophia den Kopf und das Genick. Sie war erstaunlich verspannt. Mit einem seligen Lächeln verschränkte Sophia die Arme auf ihrem Brustkorb. "Das fühlt sich super an.", murmelte sie.

Perrie hätte an liebsten vorgeschlagen, Sophia jetzt jeden Tag so zu behandeln, ließ es aber sein. Das war zu schön um wahr zu sein. "Ich liebe es ja, wenn man mit meinen Haaren spielt.", bekannte Sophia und schüttelte sich leicht, als sie eine Gänsehaut bekam. "Wenn man dann noch massiert wird, ist es noch besser."

"Ich mach das gern für dich." Flüsterte Perrie.

"Ich weiß, danke, Perrie."

In Gedanken versunken kraulte Perrie die Prinzessin weiter. Es störte sie selber, nicht 'normal' zu sein. Auch wenn Sophia die erste Frau war, die sie gut fand.

Perrie's Herzensdame lag wohlig seufzend vor ihr und bäumte den Rücken leicht auf, als sie Blondine eine empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr erwischte. "Oh.."

Erstaunt nahm Perrie die Finger weg. "Oh, das tut mir Leid. Hab ich dir weh getan? Manchmal drücke ich zu fest.“

Sophia schüttelte leicht den Kopf und rutschte näher an Perrie heran. "Nein, nein. Das war nur wirklich gut."

"So?" Arglos Strich Perrie ihr wieder sanft mit den Fingerspitzen über die weiche Haut am Hals.

"Mh-hm." Sophia stöhnte leise.

Perrie zog die Augenbrauen hoch. Oh. Die etwas Jüngere rutschte sich zurecht. Warum fühlte sich so etwas einfaches so gut an?

Liam hat verdammtes Glück, dich heiraten zu dürfen, dachte Perrie verdrieslich. "Hast du eigentlich schonmal mit jemanden geschlafen?", fragte Sophia plötzlich und schlug die Augen auf.

Perrie verschluckte sich fast an ihrer eigenen Zunge. So eine Frage hätte sie Sophia nicht unbedingt zugetraut. "Du musst es mir nicht sagen.", sagte die Spanierin sofort.

"Es wäre einmal fast dazu gekommen, aber dann... doch nicht."

Sophia nickte und zog die Mundwinkel hoch. "Ich hab es auch noch nicht gemacht."

"Du bist ja auch eine Edeldame aus gutem Hause.."

"Das hat nichts zu heißen.", meinte Sophia. „Die Finninnen zum Beispiel hatte schon.."

"Ich habe im Moment gar nicht das Bedürfnis..." jedenfalls nicht mit Einem Mann.

"Das versteh ich. Außer Louis ist hier ja auch niemand gescheites. Und der hat Inès."

"Louis ist niedlich. Aber nicht mein Typ.." murmelte Perrie.

Sophia grinste schief. "Was ist denn dein Typ?"

"Dunkles Haar. Gerne blaue oder andere helle Augen... und die Chemie muss da sein. Dieses... besondere Gefühl der Verbundenheit."

"Das klingt vielversprechend. Da wirst du bestimmt jemanden finden."

"Ich weiß nicht..." im Moment war Perrie nur Grenzenlos verwirrt.

„Ich denke schon. Du bist eine tolle Frau, hübsch, hast einen wunderbaren Charakter."

"Oh, Sophia, du machst mich ganz verlegen," nuschelte Perrie.

Die Liegende begann zu kichernd und rutschte einwenig nach oben, so dass sie an Perrie gelehnt da saß. "Verzeihung."

Sofort schlug das Herz der Reitlehrerin etwas schneller. Was machte Sophia nur mit ihr?

"Aber ich meine es Ernst. Du hast mich schon umgehauen, da wirst du das bei anderen auch können."

"Ich hoffe, du bist weich gefallen," rutschte es Perrie dämlich heraus.

Sophia sah die Reitlehrerin einen Moment verwirrt an, bevor sie in lautes Gelächter ausbrach. "Oh Mein Gott, du bist so süß."

"Heeey," knallrot schob Perrie die Unterlippe vor. "Bin ich nicht."

"Doch, bist du." Sophia grinste amüsiert und legte ihren Kopf auf Perrie's Schulter ab. Die Blondhaarige war ihr unheimlich wichtig geworden in den letzten paar Wochen.

Sanft legte Perrie einen Arm um Sophia. "Na schön.'

"Aber du bist auch stark. Sich als Frau gegen so viele Kerle zu behaupten, die hier arbeiten, ist bestimmt nicht einfach."

"Stimmt, ich habe die Männer ganz gut im Griff." Es tat so gut Sophia so zu halten.

"Du bist bequem.", bemerkte Sophia und drückte sich näher an Perrie ran.

Sogleich begann diese ihrer Angebeteten den Haaransatz zu kraulen. Mit einem verzückten Laut flatterte Sophia's Augenlider zu. "Bitte mach das jeden Tag bei mir."

"Wenn das heißt, dass du jeden Tag zu mir kommst gerne." Verdammt, davon würden diese Gefühle sicher nicht weg gehen!

"Ich bin so oder so jeden Tag bei dir.", erinnerte Sophia und lebte ihre Hand auf Perrie's Oberschenkel ab.

Jetzt wurde ihr auch noch heiß, Herr im Himmel. "St-stimmt.." fast hätte ihr dir Stimme versagt.

Gedankenverloren begann Sophia Muster auf Perrie dünnen Stoff der Hose zu malen. Sie hatte bestimmt vom Reiten so muskulöse Oberschenkel bekommen. Verzweifelt Schloss Perrie die Augen. Merkte Sophia denn /gar nicht/ was sie mit ihr machte?

"Ich hab auch noch nie jemanden geküsst.", kam es genuschelt von der Prinzessin. Warum sie das jetzt sagte, wusste sie selbst nicht genau.

"Das solltest du nach holen," empfahl Perrie leise.

Sophia seufzte leise. "Es ist ja keiner da."

"Du bist wunderschön, Sophia. Und klug. Und mutig. Jeder junge Kerl, der dich nicht will ist ein Idiot.“

"Ich will gar keinen Kerl.", meinte Sophia und öffnete ihre Augen wieder.

"Nicht?" Jetzt lief das Herz ihrer 'Unterlage' fast Amok.

Sophia schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht. Ich glaube, das ist nichts für mich."

"Nun," sagte Perrie vorsichtig, "Nicht jedes Mädchen mag Männer... und manche mögen sogar beide Geschlechter."

"Ich hab nie so recht darüber nachgedacht. Aber mlr ist auch noch nie ein Mann begegnet, der mich umgehauen hat."

"Liam ist nicht so deins?“

"Er ist lieb und hübsch, aber nicht mehr als ein guter Freund. Eher so wie ein großer Bruder."

"Dann... gibt es vielleicht eines Tages jemand anderes, der dich glücklich macht.."

"Außerdem ist Liam mlt Niall zusammen, was schon alles sagt." Sophia zog die Mundwinkel hoch.

"Niall scheint echt ein ganz besonderer Mensch zu sein. Harry und Zayn sind ganz begeistert von ihm."

"Er ist total lieb.", nickte Sophia. "Ich hab ihn letztens kennenlernt. Und du hast ihn ja auch schon getroffen, als du dein Kleid hast machen lassen."

"Gott. Ich hab mich so unglaublich schön gefühlt." Schwärmte Perrie.

"Du sahst auch wunderschön aus. Schöner als wir anderen."

"Dankeschön." Spontan drückte Perrie der Prinzessin einen Kuss auf die Wange.

"Gern geschehen." Sophia lächelte breit.

"Ich bin so froh, dass Liam dich heiraten Möchte", murmelte Perrie.

"Wieso?" Fragend legte die Spanierin den Kopf schief.

"Weil das heißt, dass du hier bleibst." Flüsterte Perrie.

"Ich bin gerne hier.", offenbarte die Andere. "Hier, bei dir."

"Das ist gut."

"Das finde ich auch."

Zufrieden zog Perrie die auf ihr liegende an sich. Das war schön, sehr schön. Sophia kicherte leise und rutschte herum, bis sie auf dem Bauch auf Perrie lag. Das war wesentlich bequemer.

Diese strich ihr reflexartig eine Strähne aus der Stirn. Wow. Mlt einem sanften Lächeln sah Sophia Perrie in die blauen Augen. Der Dachstuhl wurde nur von einer kleinen Laterne erleuchtet, was ihre Augen regelrecht leichten ließ.

Sie sahen einander lange Zeit einfach nur an. Dieses zusammensein fühlte sich gut an. "Runzel die Stirn nicht so angestrengt." Mit ihren Fingerspitzen fuhr Sophia über Perrie's weiche Haut. "Das macht Falten." Sie grinste schief.

Eine zarte Gänsehaut überzog die Arme des Mädchens. Sophia war so nah, so schön… Die Jüngere ließ ihre Finger auf Perrie's Wange verweilen und nagte sich auf der Unterlippe herum. Perrie war wirklich hübsch.

Sophias zarte Berührung ließ Perries Hirn einen Kurzschluss erleiden. Die Folge dessen war, dass sie sich nach vorne beugte und Sophia einfach küsste. Voll auf den Mund.

Das Sophia überrascht war, war untertrieben. Sie riss ihre Augen auf, im nächsten Moment fielen sie aber zu. Perrie- Perrie /küsste/ sie gerade.

Ihre Gedanken überschlugen sich. Was sollte sie denn jetzt tun?! Den Kuss erwidern?

Erschrocken über sich selber wusste Perrie kaum noch wo oben und unten war. Auf der einen Seite küsste sie gerade die für sie begehrenswerteste Frau der Welt, auf der anderen Seite war es die künftige Königin die sie da überrumpelte.

Sophia war hin und her gerissen. So würde sie endlich mal jemanden küssen können. Aber gleichzeitig war das hier Perrie, ihre Freundin.

Unsicher und verwirrt löste Perrie sich wenige Augenblicke später von Sophia. Das war nicht richtig...

"Perrie, ich.."

"Nein, es .. es tut mir leid. Ich hätte nicht..."

"Ich- ich mag dich wirklich, Perrie. Aber. Du.. Ich." Sophia wusste nicht, was sie sagen sollte. Also tat sie wahrscheinlich das Schlimmste, was man in so einer Situation tun konnte. Sie stand mehr schlecht als recht auf, warf Perrie noch einen verwirrten Blick zu und flüchtete aus dem Stall.

Verzweifelt sah Perrie ihr nach. Sie hatte gerade aus einem der schönsten Abend den schlimmsten ihres Lebens gemacht. Warum war sie auch so dumm gewesen und hatte Sophia /geküsst/?! Natürlich stand diese nichts auf sie und jetzt war ihre Freundschaft ruiniert!


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Es naht ein großes Drama, ihr Lieben...

Kapitel zweiundvierzig




Kapitel zweiundvierzig


Als Niall zwei Tage später bei Liam ankam, hatte es ausnahmsweise mal /nicht/ geregnet. Was für eine Wunder. Dafür schwitzte er wie ein Schwein. Die Sonne knallte auf den Planeten, es war abartig. Aber was tat man nicht alles, um seinen Freund zu sehen.

Josh ging es Gott sei Dank ein wenig besser, Harrys Tipps hatten geholfen, momentan war Tina mit dem Jungen Brünetten zusammen und passte auf, während Niall unterwegs war. Er wusste ja nicht, wie lange er wegbleiben würde.

Seufzend wischte sich der Ire den Schweiß von der Stirn und kämpften sich die letzten Meter nach oben, bis er bei den Wachen ankam. Es waren die Selben, wie das letzte Mal. Hoffentlich hatte Liam ihnen Bescheid gegeben, dass er kam!

"Guten Mittag, die Heeren.", begrüßte er die bulligen Männer ehrfürchtig.

Die zwei Wachen musterten ihn einen Moment. "Der Prinz erwartet Sie schon.", meinte einer von ihnen dann. Sie erkannten den jungen Mann wieder. Zayn hatte sie ja das letzte Mal wegen ihrem Verhalten ziemlich angefahren.

"Oh, sehr schön." Niall begann zu lächeln. "Also kann ich rein kommen?"

"Sie tragen nichts spitzes bei sich?" Fragte der bärtigere Wachmann und trat schon etwas zur Seite.

"Nur meinen Nadel, wie immer. Ich bin ja Schneider." Der Ire lächelte.

Die beiden Wachen sahen sich an, dann durfte Niall ungehindert passieren. Nochmal sollte Zayn sie nicht anschnauzen.

"Danke schön. Einen schönen Tag noch." Niall versuchte sein Herzrasen in den Griff zu bekommen, während er über den gepflasterten Hof stiefelte. Liam wartete da drinnen auf ihn! Heute würde er endlich mal dessen Zimmer sehen!

Fasziniert blickte er sich um. Es war alles so groß und so schön hier. "Niall!" Er drehte sich überrascht um, als ein bekannter roter Lockenkopf auf ihn zu geschlendert kam. "Hallo!" Inès lächelte breit.

"Guten Tag, Lady Inès." Sagte Niall höflich.

"Du kannst ruhig nur Inès sagen." Die Französin grinste breit. "Willst du zu Liam?"

"Ja, wie wir haben einen Termin wegen neuen Gewändern." Log Niall gekonnt.

"Verstehe. Soll ich dich zu ihm bringen? Ich war eh gerade auf dem Weg zu ihm und Louis."

"Gern, vielen Dank La- Inès.." Niall lächelte.

Die Französin lächelte und hackte sich bei Niall ein. "Du hast es ziemlich weit von Dorf bis hierher, oder?"

"Ja, es ist ein ganz schöner Marsch." Bestätigte Niall.

Inès nickte den Wachen an der Tür zu und ging mit Niall in das Schloss. "Hier ist es immerhin angenehm kühl drinnen.", lächelte sie und führte Niall durch die Gänge.

"Oh, das stimmt.." Niall lächelte freundlich.

"Liam's Zimmer ist weit oben, du musst leider noch ein paar Treppen laufen."

Niall grinste leicht. "Keine große Sache. Ich bin körperlich ganz fit."

"Wunderbar." Inês grinste zurück und führt Niall die weite Treppe nach oben.

Der Ire stolperte fast, Weil er sich die ganze Zeit fasziniert umsah. "Wir sind gleich da." Inès richtete ihr Kleid. "Am Ende des Flures ist sein Zimmer."

"Danke Inès. Und du suchst nach Louis?" Der Ire grinste breit.

Die Rothaarige nickte leicht. "Ja, wir wollten zusammen in den Garten." Sie warf Niall einen argwöhnischen Blick zu. Er konnte ja schlecht wissen, dass sie mit Louis.. Zusammen war. Wie hätte er das mitbekommen sollen?

"Viel Spaß euch beiden."

"Danke.." Sie blieben vor Liams Zimmertür stehen. "Liam?" Die junge Frau klopfte an. "Ich bin es, Inès. Ich habe Besuch für dich dabei."

Fast sofort öffnete sich die Tür. "Ah, Mr Horan, gut dass Sie da sind. Ich habe Sie schon erwartet.“

Niall grinste Liam an. "Eure Hoheit."

Inès sah über Liam's Schulter. "Ist Louis nicht bei dir, Liam?"

"Er ist noch einmal in seine Kammer gegangen, will dich aber vor dem großen Festsaal treffen.“

Die Französin begann zu strahlen. "In Ordnung. Dann bis heute Abend." Sie lächelte Niall zu und verschwand dann

Der Ire grinste breit. "Das klingt ja nach einem Rendezvous.“

"Das wäre nicht ihr erstes." Liam legte lächelnde den Kopf schief. "Bist du gut hergekommen?" Er schnappte sich Niall an der Hand und zog ihn in sein Zimmer.

Sowie die Tür zu war, schmiss Niall sich an Liams Brust. "Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.“

Lächelnd vergrub Liam seine Nase in Nialls brauner Haarpracht. "Ich hab dich vermisst."

"Und ich dich erst ... der arme Josh konnte sich vor meiner Sehnsucht ja nicht mal retten - ich habe ihn die Ohren zugeredet.“

Der Prinz lachte leise und schloss mit einem schnellen Handgriff die Tür ab. "Wie geht es ihm? Etwas besser?"

"Ja, Harry's Hinweise waren sehr hilfreich. Heute kümmert sich Tina um ihn und Eleanor steht unten im Laden.“

"Das freut mich. Ich hoffe, er ist bald wieder ganz gesund." Liam hielt Niall an der Hüfte nah bei sich.

"Ich habe deine Lippen vermisst," gestand Niall.

"Das lässt sich ändern."

"Bitte." Niall sah den Prinzen aus seinen blauen Augen flehend an.

Liam rieb seine Nase an der des Iren und lächelte ihn noch ein weiteres Mal sanft an, bevor er ihn sehnsüchtig küsste. Mit einem erleichterten Seufzen presste Niall sich an ihn. So gut. Der Prinz neigte seinen Kopf leicht zur Seite, um Niall bessere küssen zu können. Das war so toll.

In Nialls Kopf formte sich ein Gedanke. Ein sehr heißer Gedanke… Liam löste sich Vorsichtig von Nialls Lippen, als dieser sich in seinem Brustkorb festkrallte. "Ist alles in Ordnung?" Dass sich das richtig gut anfühlte, musste man ja nicht erwähnen.

"Ich will etwas versuchen." Den Blick nicht von Liam lösend ging er vor ihn in die Knie und Tat, was er sich seit Tagen wünschte.


+++


"Himmel." Erschöpft ließ sich Liam auf sein Bett fallen, Niall lag auf ihm drauf. "Wolltest du das das letzte Mal schon machen?", japste er.

"Ich wollte das schon machen, als ich dich das erste Mal gesehen habe." Grinste Niall.

Liam kicherte verlegen. "Irgendwann mach ich das auch mal bei dir."

"Wenn du dich gut dabei fühlst, es zu tun. Es scheint die ja gefallen zu haben..."

"Ich wusste nicht, dass sich das so gut anfühlen würde. Vor allen mit dem Mund.."

"Ach, ich werde dir noch sooo viele schöne Dinge beibringen." Flüsterte Niall.

"Das hoffe ich."

Verliebt gab Niall ihm einen Kuss. Er liebte es so sehr, mit Liam zusammen zu sein.

"Nicola und Louis wollen dich unbedingt sehen. Und Sophia auch."

"Die Frau, die du mal heiraten wirst." Brummelte Niall.

"Du hast so schon getroffen, so schlimm ist sie nicht." Liam stupste Niall mit seiner Nase an.

"Na schön."

"Sie will mich dir nicht wegnehmen."

"Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin neidisch." Flüsterte Niall.

Liam rollte sie herum, so dass er auf dem Iren lag. "Für mich zählt das alles nicht. Egal, ob alle wissen, dass Sophia meine Frau wird. Ich weiß, dass du die wichtigste Person für mich bist, das reicht."

Glücklich Schmiegte Niall sich an ihn. "Es tut gut, das zu hören."

"Nur die Wahrheit."

"Ich... ich bin furchtbar gern bei dir." Fast wären Niall die magischen drei Worte heraus gerutscht. Auch wenn er glaubte sie zu fühlen, war es höchstwahrscheinlich noch zu früh, sie zu sagen.

"Ich hab dich auch gerne bei mir, Niall."

Lächelte rieb Niall mit seiner Nase über Liams Hals. "Ich möchte Sophia richtig kennen lernen."

"Sie ist wahrscheinlich mit Daisy in Stall." Liam bekam eine Gänsehaut.

"Ich will einfach, dass du jemanden hast, der dich auf platonischer Ebene glücklich macht."

"Ich denke, das kann sie. Sie weiß von dir und ist total begeistert."

Das überraschte den Iren. "Sie ist begeistert?"

"Ja." Liam strahlte breit. "Sie findet es super."

Zufrieden küsste Niall seinen Freund. Dann konnte sie kein schlechter Mensch sein. Lächelnd bewegte Liam seine Lippen gegen Nialls. "Sie ist wirklich lieb, wenn du sie besser kennenlernst, wirst du sie mögen."

"Erst einmal möchte ich das hier genießen... das mag ich nämlich am meisten."

"Ich auch." Liam schloss die Augen wieder. "Mit dir zu kuscheln ist so schön."

"Dein Bett ist übrigens unfassbar gemütlich." Seufzte Niall wohlig.

"Da sind Federn drin.", murmelte Liam.

"Die sind weicher als Stroh." Verstohlen krabbelten seine Finger unter Liams Hemd.

"Ich schlaf bei Dr auch unheimlich gerne." Liam begann zu grinsen und drückte seinen Schritt gegen Nialls Oberschenkel. Er dachte gar nicht daran, dass jemand kommen könnte.

"Mh.." Niall schnurrte leise.

Der Prinz wanderte mit seinen Fingern über Nialls Flächen Bauch und folgte der Spur dunkler Haare, bis zu dessen Hosenbund. Der Ire kicherte leise. "Du kitzelst mich."

Liam lächelte breit und küsste Niall auf die Wange. "Du hörst dich süß an, wenn man das bei dir macht." Er wanderte mit seinen Fingern zu Nialls Seite und kitzelte ihn richtig.

"Aaah," Niall kreischte leise auf.

Lachend kitzelte Liam seinen Freund durch. Solche Moment wollte er noch ganz oft haben.

"Nicht, lass das - na warte!" Niall begann sich zur Wehr zu setzen und versuchte sich nach oben zu rangeln.

Mit einem überraschten laut wurde Liam auf den Rücken befördert und hatte Niall keine Sekunde späte auf seinem Schoß sitzen. "Hab dich." Zufrieden sah Niall auf seinen Prinzen hinunter.

Liam lachte und ließ seine Handgelenk über seinen Kopf in die Matratze drücken. „Anscheinend." Niall betrachtete seinen Freund. Liam gefiel ihm so... unter ihm liegend. "Kann ich dich was fragen?" Liam sah Niall plötzlich ziemlich schüchtern an.

"Natürlich, Li. Alles." Ermunterte ihn Niall.

"Wenn wir miteinander schlafen.." Der Prinz bekam rötliche Wangen. "Wie.. Wie machen wir das dann? Also, ich meine, Ich weiß ... /wie/ nur.."

"Oh." Niall bemerkte wie nervös Liam war und nahm dessen Hände in seine. "Hast du Angst davor?“

Liam nickte zögerlich. "Ein bisschen."

"Die brauchst du nicht zu haben," Flüsterte Niall.

"Ich weiß, mlr dir so oder so nicht. Ich - ich hab nur Angst, dass es wehtut."

"Ich... ich bin nicht festgelegt, wenn du verstehst was ich meine. Für dein erstes Mal oder auch weitere können wir es anders herum machen.“

Liam schüttelte den Kopf. "Ich .. Ich will aber gerne, dass du es machst." Gott, war das peinlich!

Jetzt grinste der Ire leicht. "Ich tu dir nicht weh.“

Der Prinz biss sich auf die Unterlippe. "Wie.. Machst du das dann?"

"Ich werde dich zunächst berühren, mit den Fingern oder dem Mund." Niall wollte manche Dinge nicht zu obszön erklären. "Danach ist es leichter.“

Liam nickte verstehend und spielte mit Nialls Fingern. "Okay.", lächelte er.

"Du bist mir sehr wichtig, Liam. Und wenn du Fragen zu diesen Themen hast, kannst du sie mir jederzeit stellen.“

Der Jüngere zog Niall zu einem Kuss an sich ran. "Danke, Niall."

"Es gibt Dinge, die dir unangenehm sein werden. Verschweig mir das nicht, ja? Wenn du etwas nicht magst, werde ich es nicht tun. Versuche nicht mit zu gefallen, indem du alles mitmachst.“

"In Ordnung. Ich verspreche es." Liam konnte sich nicht denken, dass mit Niall überhaupt irgendetwas unangenehm sein konnte.

Dankbar küsste Niall ihn wieder. Er wollte nur, dass Liam glücklich war.

"Es wird mit Sicherheit unvergesslich.", lächelte der Prinz verlegen.

Liebevoll streichelte Niall seinen Freund über die Wange. "Du bist süß."

Liam grinste schief und schmiegte sich an Nialls warme Hand. "Mh-hm."

"Du wirst einmal ein ganz toller, warmherziger König. Ganz sicher."

"Vielleicht." Liam lächelte.

"Warum sollte es anders sein?"

"Ich weiß nicht, wie ich das alles meistern soll. Und machen will ich es eigentlich auch nicht."

"Hat man dich denn nicht auf all das vorbereitet?"

"Doch.. Aber es ist trotzdem schwer."

"Es einfach sein lassen kannst schlecht.."

Der Prinz verzog das Gesicht. "Ich weiß."

"Ausser du brennst mit mir nach Irland durch," scherzte der Schneider. Liam legte den Kopf schief. Das klang mehr als verlockend. "Das war ein Spaß, Liam." Sagte Niall schnell.

"Stell es dir doch mal vor." Der Brünette richtete sich auf, so dass Niall auf seinen Schoß saß. "Es wäre wundervoll. Du und ich, alleine in deiner Heimat.“

Der Ire lächelte und nickte versonnen. "Wir Könnten ganz viel wandern und in den Seen Baden..“

"An den Strand gehen." Liam zog Niall an sich.

Entspannt legte der Ire seinen Kopf auf Liams Schulter. "Wir sollten Schafe züchten."

"Ganz viele. Denkst du, wir könnten bei deinen Eltern leben?"

"Bestimmt, sie sind ganz liebevolle und bodenständige Leute."

"Ich würde sie so gerne kennenlernen."

"Sie würden dich mögen."

Liam lächelte. "Das wäre von Vorteil."

Kichernd Küsste Niall Liam unter das Ohr. "Aus der Schafwolle können wir Kleider herstellen - ich bringe es dir bei."

"Gerne. Ich finde deinen Beruf wahnsinnig faszinierend."

Glücklich schloss Niall die Augen. "Lass uns öfter so träumen, ja?"

"Von mir aus können wir den ganzen Tag so weiter machen."

"Ja, bitte."

"Wie ist dein Zuhause so? Habt ihr ein schönes Haus?"

"Eine Steinhaus auf einem Hügel," Flüsterte Niall. "Meine Eltern wollten aus dem Dorf in die Natur."

"Es ist sicherlich wunderschön. Ich hab so viel über Irland gehört." Liam strichelte Nialls Rücken.

"Es ist sehr grün dort." Lächelte Niall.

"Hast du oft Heimweh?"

Der Ire war einen Moment lang still. "Manchmal, ja.."

"Das versteh ich.", murmelte der Prinz. "Schreibt ihr euch wenigstens? Damit ihr so Kontakt habt?"

"Selten... Briefe die so weit reisen gehen häufig verloren."

Liam sah Niall mitleidig an. "Wann hast du das letzte Mal von Ihnen gehört?"

"Das ist lange her."

"Das tut mir leid." Hoffentlich ging es Nialls Eltern gut.

Traurig schmiegte Niall dich an. "Ich will dich ihnen vorstellen."

"Das bekommen wir hin, versprochen." Liam legte seine Arme fest um den Iren.

„Danke."

Liam küsste Niall sanft. "Können wir uns noch ein wenig küssen? Wir haben dafür immer so wenig Zeit..“, fragte der Ire.

"Ja, natürlich. Alles, was du willst."

Es gab Dinge, die Niall gerne getan hätte. Mit Liam abhauen. Liam seine Liebe gestehen - mit ihm schlafen. "Über was denkst du nach?"

"Über... dich. Und mich."

Liam zog die Mundwinkel hoch. "über was genau?"

"Unanständige Dinge." Gab Niall zu.

"Das.. Passiert mir auch oft."

"Ach ja?’

Liam nickte, während er sich auf die Unterlippe biss. "Meistens, wenn ich ein Bad nehme."

"Und... berührst du dich?" Flüsterte Niall.

Der Brünette wurde tiefrot. "Ja.."

Niall grinste leicht. "Gut."

"Es tut gut." Liam zuckte leicht mit den Achseln. "Und wenn ich dabei an dich denke, ist es noch besser."

Niall brach leicht der Schweiß aus. Dieses Gespräch gefiel ihm sehr… "Leider ist es nur immer so schnell vorbei." Liam schob die Unterlippe vor.

"Mit der Zeit lernt man es zu kontrollieren." Grinste Niall.

Liam grinste schief zurück. "Es ist trotzdem gut."

Niall Finger lagen etwas auf Liams Po. "Das stimmt wohl.“ Der Prinz rutschte ein wenig hin und her. Nialls Hand machte ihn nervös, auf eine gute Art und Weise. "/Niall/." Liam biss sich auf die Unterlippe, um sein stöhnen zu dämpfen. Das war ihm vorhin schon so wahnsinnig schwer gefallen.

"Ich will dich nur ein bisschen heiß machen, damit du nachher wenn ich weg bin noch ein wenig an mich denkst..."

"Das ist unfair.", Liam rutschte zu Niall nach oben und küsste ihn gierig. Niall erwiderte den Kuss innig und vertiefte ihn dieses schnell. Der Prinz wimmerte tief in seinem Hals. Niall zu küssen, war wie in den Himmel zu kommen.

Erfreut über die Töne die er auszulösen schien, machte Niall weiter. Liam war total ausgehungert. Liam stöhnte erregt. Nialls Finger an seinen Pobacken machten ihn fertig. Wie es wohl sein würde, wenn der Ire /es/ machen würde?

Sanft vergrub Niall seine Finger in Liams schöner Kehrseite und drückte sich an ihn. Der Prinz hatte keine Ahnung, wie gut er sich anfühlte. Der Jüngere lehnte seine Stirn außer Atem an Nialls, sein ausgebeulter Schritt presste sich an dessen Hüfte und erzeugte eine wahnsinnig befriedigende Reibung.

Langsam und rhythmisch bewegte Niall ihre Becken aneinander. Er konnte nichts dafür, dass Liam ihn so anmachte.

Der Prinz bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, als Nialls Hand tiefer rutschte. Oh Himmel. Er konnte es kaum abwarten, richtig mit ihm zu schlafen. "Mh..." Niall seufzte leise auf. "Verflucht.."

"Ni- Niall.", keuchte Liam so leise wie möglich. Hoffentlich stand niemand vor der Tür! Das wäre sein Untergang.

"Du siehst schön aus," flüsterte Niall liebevoll

Liam lächelte verliebt und sah in Nialls Augen. Dessen Pupillen waren so sehr geweitet, dass man von dem schönen Blau noch kaum etwas sah. Zärtlich küsste der Ire ihn, während seine Hüfte unablässig gegen Liam drückte.

Kurzerhand kletterte Liam auf Nialls Schoß, dessen Erektion befand sich nun direkt unter seine Po. Er verdrehte genüsslich die Augen und begann sein Becken zu bewegen. Verdammt.

Verzückt schloss Niall die Augen. Liam musste ihn unbedingt mal reiten. Liam wurde ganz schwummerig. Die Mischung aus Nialls Nähe und der Gefahr, erwischt zu werden erregte ihn immens. Das hätte er nie gedacht.

Die Hände des Schneiders ruhten an Liams Hüften und unterstützen dessen Bewegungen. Nichts hatte sich je besser angefühlt. "Ich bin gleich soweit.", flüsterte Liam.

Niall schnurrte leise. "Noch nicht.“ Liam knurrte frustriert, nickte aber. Das würde er schaffen, irgendwie. "Es ist eine Frage der Konzen-" in diesem Moment wurde von draußen hektisch an die Tür geklopft.

Entsetzt weiteten sich Liams Augen. Oh nein.

"Hey..." es war unverkennbar Nicola die draußen stand. "Ruth macht sich gleich auf den Weg her um Maße nehmen zu lassen. Nur als Warnung!" Dann entfernten sich eilige Schritte.

Der Schneider und der Prinz sahen sich leicht panisch in die Augen. "Hast du irgendetwas dabei?", fragte Liam mit Herzrasen. "Dein Maßband ? Nadeln??"

"Immer." Nickte Niall hektisch. "Klingt es bescheuert, dass ich Nicola gerade heiraten könnte?“

"Nein, ich versteh dich." Liam atmete einmal tief ein.

"Okay, tief durchatmen. Hast du einen Hocker? Dann stell dich darauf und zieh dein Hemd aus."

Der Prinz nickte und sah Niall einen Moment lang an, bevor Er sich nach unten neigte, um ihn zu küssen. Das beruhigte ihn, er wusste nicht, wieso, aber es half.

Liebevoll erwiderte Niall den Kuss. "Na auf, bevor sie uns erwischt."

Liam seufzte und erhob sich widerwillig von Nialls Schoß. Er warf einen Blick auf seinen Schritt und atmete erleichtert aus, als er sah, dass er gar nichts mehr da unten hatte. Gott sei Dank! Das wäre peinlich geworden und er wäre in Erklärungsnot geraten.

Offensichtlich hatte er sich so erschreckt, dass es einfach... verschwunden war. Niall beobachtete Liam aufmerksam, während er aufstand. "Das passiert.", meinte er lächelnd. "Wenn du dich arg erschreckest, oder an etwas anderes denkst, geht es weg. "

"Das ist im Moment wohl besser so... warum genau soll ich mein Hemd ausziehen?" Fragte der Prinz.

"Du hast Löcher.", meinte Niall schlicht und zuckte mit den Achseln. "Ich stopf sie dir. Und wir können noch einmal Maße nehmen. Falls sich irgendetwas geändert hat."

"In Ordnung." Liam schob eine flache Kiste in die Mitte des Raumes, während sich Niall ein Maßband umhängte, das Hemd über die Schulter legte und seine Nadeln auf dem Tisch ausbreitete. Alles ganz professionell.

"Bleib einfach so stehen. Die Arme bitte zur Seite strecken."

Gehorsam führte des Prinz alles aus. Niall sah gut aus, so ganz in seinem Element. Konzertiert biss sich Niall auf die Unterlippe, runzelte die Stirn, und nahm die Maße neu. "Du hast an den Oberarmen zugelegt.", stellte er fest und lächelte.

"Das hoffe ich doch," brummte Liam zufrieden.

Lachend schrieb sich Niall die Zahlen auf. "Okay, jetzt den Brustkorb. Lass die Arme noch kurz so, wenn ich das Band um dich gelegt habe, nimmst du sie bitte runter, Liebling."

"Alles was du willst," Liam hätte fast aufgeseufzt bei dem Spitznamen.

"Dann würdest du schon längst wieder nackt auf deinem Bett liegen.", murmelte Niall und zog die Mundwinkel hoch, während er Maß nahm.

"Niall!" Jammerte Liam, da klopfte es erneut an der Tür.

"Warum hast du abgeschlossen, Liam?" Man sah, wie die Türklingel sich bewegte, die Tür aber nicht.

"Weil ich nicht will, das Leute herein platzen." Antwortete Liam wahrheitsgemäß.

"Soll ich aufmachen?", fragte Niall. "Oder willst du gehen?"

"Ich will dich nicht rum scheuchen," murmelte Liam. "Nicht dich." Er sah zur Tür. "ICH MACHE JA SCHON AUF!"

"Du scheuchst mich nicht rum." Der Ire gab Liam einen schnellen Kuss auf die Lippen. "Bleib einfach so stehen." Er legte sich das Maßband um den Hals und ging zur Tür. Eine Sekunde atmete er noch tief ein, bevor er sie öffnete und sofort mit einer aufgebrachten Ruth konfrontiert wurde.

"Was ist hier los? Liam du darfst dich Doch Nicht fremden Menschen einsperren! Ohne Zayn und Lewis."

Liam verdrehte die Augen. "Er heißt /Louis/ und die Beiden haben Freizeit während ich hier mit Niall bin, ich kennen ihn jetzt schon länger, er wird mich kaum mit einer Nadel abstechen."

"Und was, wenn doch?" Ruth schon sich an Liam vorbei. "Und dein Bett ist auch nicht gemacht." Tadelte sie.

Niall hob die Augenbrauen an. "Guten Tag, eure Hoheit."

"Prinzessin Ruth, Liams Schwester." Stellte sie sich knapp vor.

"Es ist mir eine Freude.", der Ire gab sich Mühe, begeistert zu klingen. "Was kann ich für Euch tun?"

"Ich möchte Maß von mir nehmen lassen - für ein Kleid, dass ich bei der Hochzeit meines Bruders tragen werde.“

Niall nickte. "Sehr gerne. Ich kümmere mich gerade noch um Liam und dann könnt ihr Euch bereit machen."

"Sehr schön." Ruth machte Liams Bett und setzte sich dann abwartend darauf.

"An den Beinen hat sich nichts veränderte.", informierte Niall den Prinzen und lächelte ihn an. "Lediglich am Oberkörper." Er nahm das Hemd von seiner Schulter, schnappte sich einen Nadel vom Tisch und einen Farblich passenden Faden und Nähte die Löcher geschwind zu.

"Ich hoffe, die blaue Jacke passt noch... da werdet ihr wohl noch einmal herkommen müssen, Mr Horan.."

"Selbstverständlich." Niall unterdrückte ein Grinsen. "Ich helfe Ihnen noch herunter." Er reichte Liam die Hand und half ihm von der Kiste.

Nialls Hände waren ganz warm, fast hätte Liam nicht mehr losgelassen. "Wir können, Prinzessin." Niall deutete auf die Kiste.

Hoheitsvoll stieg Ruth auf die Kiste, während Liam heimlich die Augen rollte. "Habt Ihr eine bestimmte Vorstellung, was die Farbe angeht?", erkundigte Niall sich, während er die Maße von Ruths Schultern nahm.

"Ich bevorzuge dunkles weinrot," erklärte die Prinzessin. "Führt Ihr solche Farben? Gute Stoffe?"

Niall verkniff sich einen Kommentar. Nur, weil er ein Dorfschneider war, hieß es nicht, dass er schlechte Produkte verarbeitete. "Wir benutzen feinste Seide aus Konstantinopel und andere wertvolle Stoffe, die sehr hochwertig sind."

"Ich habe die Stoffe gesehen, Ruth." Meldete sich Liam zu Wort. "Sie sind sehr hochwertig."

Die Prinzessin kräuselte die Lippen. "Wenn Liam das sagt."

"Darf ich jetzt weiter machen, eure Hoheit?" Eure eingebildete Gans hätte es eher getroffen…

"Wenn es geht, bitte schnell. Unsere Mutter möchte uns alle dann noch sehen."

"Ist gut, ich werde mich beeilen." Niall lächelte falsch. Liam, der inzwischen aufgestanden war und am Fenster lehnte, sah Niall über Ruths Schulter hinweg mit einem verzogenen Gesicht an. Seine Schwester stand mit dem Rücken zu ihm, so dass sie ihn nicht so. "Tut mir leid.", formte er mit dem Mund.

Am liebsten hätte Niall ihm einen Kuss zugeworfen, konnte er leider nicht.

"In Ordnung." Niall schnappte sich ein Stück Pergament und seinen Kohlestift. "Ich habe mir alles notiert und werden Euch etwas zurecht schneidern. Ich kann es bei meinem nächsten Besuch mitbringen oder Ihr kommt zu mir in die Schneiderei, wie es Euch lieber ist."

"Bringt es doch mit, wenn ich auch wegen meiner neuen Anfertigung wieder hier seid," schlug Liam clever vor. "Für eine Dame wie meine Schwester schickt es sich wohl kaum nur wegen eines Kleides über eine Stunde in den Wald zu reiten.."

Der Ire warf Liam einen Blick zu. "Wenn es der Prinzessin recht ist.", nickte er und packte sein Zeug zusammen.

"Eine gute Idee, Liam." Lobte Ruth.

Der Prinz lächelte schief. Er freute sich nur, da er Niall dadurch wieder sehen konnte. "Du kannst gehen, Ruth.", meinte er dann. "Ich komme dann nach."

"Aber lass Mutter nicht zu lange warten." Die Prinzessin raffte ihr Kleid. "Mr Horan."

"Prinzessin." Niall verneigte sich. "Einen schönen Tag wünsche ich noch."

"Auf wiedersehen." Dann stolzierte Ruth nach draußen.

Kaum war die junge Frau aus dem Raum, da schritt Liam zur Tür und schloss sie wieder ab. "Oh, Gott sei Dank." Er lehnte sich gegen das schwere Holz und schloss einen Moment die Augen. Seine Schwester war einfach nicht seine Lieblingsperson.

"Ist die immer so verspannt?" Fragte Niall stirnrunzelnd.

Liam nickte mit einem Seufzen. "Leider."

"Hey.." Niall legte seine Sachen zur Seite und kam auf Liam zu. "Sieh mich an. Du bist nicht wie sie. Kein Stück.“

"Das weiß ich. Ich finde es schrecklich, dass /sie/ so ist." Der Brünette streckte die Arme nach seinem Freund aus.

Sofort kuschelte sich Niall an ihn. "DU bist perfekt."

Liam lächelte verliebt und zog den Iren an sich ran. "Das Selbe kann man von dir behaupten."

"Ich weiß ja nicht, was du heute noch vorhast, aber ich werde es mir nicht nehmen lassen, dich jetzt noch mal zu küssen." Grinsend stellte er sich etwas auf die Fußspitzen.

Lachend legte Liam den Kopf schief, als sein Schneider die Arme um seinen Hals wickelte. "Die Dinge sind auf keinen Fall so wichtig, dass ich das ausfallen lassen würde."

"Dann komm her, Traumprinz." Besagter Prinz hielt Niall an der Hüfte fest, bevor er seinen Lippen auf dessen senkte und sofort dieses vertraute Kribbeln im ganzen Körper bekam. Er fühlte sich wie damals, als er das erste mal in der Schenken betrunken war. Berauscht, frei, /gut/.

Besagter Prinz hielt Niall an der Hüfte fest, bevor er seinen Lippen auf dessen senkte und  sofort dieses vertraute Kribbeln im ganzen Körper bekam. Er fühlte sich wie damals, als er das erste mal in der Schenken betrunken war. Berauscht, frei, /gut/.

Voller Glück schmiegte sich Niall an. Das war besser als alles andere.

Mutig ließ Liam seine Hände erst über Nialls Rücken wandern, bevor diese ihren Weg zu dessen Hintern fanden. Angespornt packte er zu, als sich sein Ire gegen seine Handflächen drückte und hob ihn kurzerhand hoch. Das wollte er die ganze Zeit schon machen, seit er es bei Harry und Zayn gesehen hatte und er musste zugeben, dass es wahrscheinlich nichts besseres gab, als die Art, wie Niall zu wimmern begann und seine Beine fest um ihn wickelte.

"Wo hast du Das denn her?" Keuchte Niall auf. Miau, Liam war ja ganz schön stürmisch.

Liam biss sich auf die Unterlippe und sah Niall ein wenig unsicher an. "Nicht gut?"

"Wohl eher: nicht aufhören." Flüsterte der Ire.

Der Jüngere begann breit zu strahlen und vergrub seine Finger durch die Hose gerade zu in dem weichen Fleisch von Nialls Kehrseite. Das gefiel ihm, so ein kleines bisschen in Kontrolle zu sein. Es war er in seinem Leben in den letzten Wochen ziemlich selten gewesen.

Leise stöhnend vergrub Niall seine Nase an Liams Schulter. "Ich würde das gerne fortsetzen nur... wartet deine Mutter.."

"Die kann auch noch länger warten."

"Ich will das nicht über eilen. Es soll doch schön sein.'

Liam setzte sich mit Niall im Arm auf sein Bett und küsste ihn verlangend. "Ich weiß.. Das will ich auch.."

"Mh.. " seufzte Niall erregt auf. Er wollte Liam so sehr. Der Prinz stöhnte angetan, seine Hand krabbelte Nialls Oberschenkel auf und ab. "Ich würde gerne mal eine Nacht hier verbringen... heimlich natürlich.“

Liam nickte mit einem breiten Lächeln. "Natürlich, das kann ich regeln."

"Ihr habt Doch sicher Geheimgänge," grinste der Ire.

Der Prinz nickte begeistert. "Es gibt einen, der führt direkt in mein Zimmer."

"Wie aufregend," Flüsterte Niall.

"Im Badezimmer." Liam grinste. "Ich zeig ihn dir."

"Gerne doch." Flugs stand der Ire auf.

Liam lachte und erhob sich ebenfalls und brachte seinen Freund in das Badezimmer. "Ich würde gerne mal mit dir hier Baden.", meinte er und deutete auf die Badewanne.

Mit großen Augen sah sich der Ire um. Es war so schön und pompös hier. "Da hinter dem Bild kommst du direkt zu mir." Liam zog Niall zu einem großen Gemälde und nahm es von der Wand.

"Nur gut, dass ich keine Platzangst habe." Staunte dieser.

"Du musste auch eher krabbeln, stehen kann man nicht richtig. Es dauert auch ein paar Minuten und es ist zappenduster da drin."

"Das werde ich schon schaffen. Wo liegt denn der andere Eingang? Sonst finde ich dich ja gar nicht.“

"Du musst an die Seite des Schlosses, die in die Richtung der Stallungen zeigt." Auf der Seite befand sich auf Liams Zimmer. "Da ist eine Stelle mit vielen Gebüschen, dahinter ist eine kleine Holztür gut versteckt. Da gehst du rein und krabbelst die paar Meter nach oben."

"Das werde ich tun." Niall strahlte. "Und du Kletterst da auch immer durch, wenn du zu mir willst?"

Liam schüttelte den Kopf. Aber jetzt wo er darüber nachdachte, wäre das nicht so gefährlich, wie immer an den Ranken runter zu klettern. "Ich klettere am Efeu runter, der an der Wand wächst."

"Ja, bist du denn wahnsinnig?" Entsetzt riss Niall Mund und Augen auf.

"Nach dir, ja." Liam grinste breit.

"Du könntest dir den Hals brechen," murmelte Niall.

"Darüber hab ich nie nachgedacht.", meinte der Prinz und zuckte mit den Achseln. "Ich wollte immer nur so schnell wie möglich zu dir. Dass es den Gang gibt, ist mir nicht in den Sinn gekommen."

Niall kicherte. "Du Verrückter."

"Ich kann aber ab sofort den Gang benutzen, wenn es dich beruhigt." Liam zog Niall an sich.

"Bitte," flehte Niall leise An Liams Brust.

"In Ordnung.", murmelte der Größere und küsste den Iren auf den Kopf.

"Danke, Liam." Verliebt sah der Ire ihn ab.

"Du kannst meinen Vater heute kennenlernen , wenn du möchtest."

"Den König? Bin ich denn dafür passend gekleidet?"

"Selbstverständlich. Meine Mutter hast du ja auch schon getroffen." Liam lächelte breit. "Du siehst immer gut aus."

"Ich will würdig aussehen, einen König zu Treffen." Erklärte Niall stolz

"Du siehst toll aus, versprochen."

"Danke, Liam." Niall gab dem Prinzen einen sanften kuss.

Liam lächelte sanft und fuhr Niall durch die zerzausten Haare. "Ich freue mich so, dass du hier bist. "

"Du hast mein Leben völlig verändert," wisperte der Ire.

Verliebt lehnte Liam seine Stirn gegen Nialls und schlang die Arme fest um ihn. Er liebte es, den Schneider so im Arm zu haben, dessen Körpernähe und Herzschlag zu spüren. Glücklich ließ Niall sich so umarmen. Es fühlte sich richtig an. Liam war wundervoll.

"Ich hab dich wirklich gern.", flüsterte der Prinz mit Herzklopfen.

"Ich hab dich auch sehr, sehr gern." Antwortete Niall nicht lauter.

Liam begann zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd. "Gehen wir, ja? Ich will keine ärger."

"Alles, was du willst, Traumprinz.“

"Mein Vater wird sich freuen. Meine Mutter hast du schon überzeugt, das wird einfach."

"Ich bin sehr gespannt," Niall sah nervös aus.

"Er ist anders als meine Mutter.", versprach Liam und ging mit Niall aus dem Badezimmer.

"Solange er nicht ist wie Ruth.“

"Ruth ist wie meiner Mutter, mach dir keinen Kopf."

"Total überspannt und selbstbezogen?"

"Besserwisserisch und herrisch trifft es auch gut."

Niall grinste schief. „Stimmt auch wieder.“

Liam lächelte zurück und öffnete seine Zimmertür. "Es wird schon alles gut werden."


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Kapitel dreiundvierzig



Kapitel dreiundvierzig


Nervös starrte Liam uns Halbdunkel seines Zimmers. Er lauschte auf jedes noch so klitzekleine Geräusch, jeden Windhauch und alles, was die Ankunft seines Geliebten ankündigte. Er wollte mit Niall im Bett liegen, kuscheln, ihn küssen und einfach ganz nah bei sich haben.

Besagter Ire kämpfte sich gerade am Rande des Schlosses durch die Gestrüppe, die zu der Tür führten. Inzwischen hatte er sich sämtliche Flecken seiner Haut aufgerissen. Das waren Dornbüsche! Kein Wunder, dass hier nie einer durch wollte.

Gott sei Dank war es schon stockdunkel, man konnte ihn also nicht sehen, während er sich an der Tür zu schaffen machte. Mit einem Ächzen zog er sie auf, schlüpfte hinein und zog die Tür hinter sich zu. Okay. Er sah /nichts/. Nicht mal die eigenen Hand vor seinen Augen. Der Ire seufzte leise und tastete sich voran. Da ging es schon ganz schön steil nach oben. Zayn hatte ihn stillschweigend eingeschleust, Liam hatte ihm und Louis Bescheid gegeben, falls es Komplikationen geben sollte.


Seufzend drehte sich Liam auf die Seite. Bestimmt kam Niall heute nicht mehr, sondern erst in ein paar Tagen. Es wäre so schön gewesen.

Niall wurde etwas unwohl. Es war wirklich dunkel, er war so zusagen blind und hatte keine Ahnung, wo er hinging. Hoffentlich war er bald da, noch viel länger wollte er da nicht drin bleiben.

Vielleicht gab es hier Ratten oder Mäuse? Was wenn ihm die Decke auf den Kopf fiel? Er wollte auf keinen Fall von so einem Vieh gebissen werden! Die Dinger übertrugen sämtliche Krankheiten. Sein Onkel war damals in Irland nah einem Rattenbiss gestorben, da er sich eine schlimme Infektion eingeholt hatte, das wollte er nicht selbst erleben.

Vorsichtig tastete er sich weiter vorwärts. Wann kam denn endlich dieses blöde Bild? Und anstrengend war es auch.

Er keuchte leise und kraxelte weiter nach oben, bis ein paar Meter entfernt ein leichter Schimmer zu erkennen war. Endlich!

Liam schreckte hoch, als er ein leises Pochen vernahm. Offenbar suchte jemand gab bestimmtes einen Weg, das Portrait in seinem Badezimmer zu entfernen!

Niall stöhnte frustrierte und drückte mit beiden Hände gegen das schwere Gemälde. "Liam!", murrte er gestresst. Hoffentlich hörte der Prinz ihn. "Ich brauch Hilfe."

Barfuß tapste der Prinz durch sein Zimmer. Er musste dem Iren helfen, denn allein war es fast unmöglich, das Bild zu entfernen. Im Bad angekommen hängte er es schnell ab. "Danke." Niall quietschte leise, als Liam ihn unter den Armen packte und aus den schmalen Gang zog.

Zufrieden stellte Niall dem Schneider auf die Füße. "Ist alles gut gelaufen, Liebling!? Geht es dir gut?“

Der Ire ließ sich gegen Liams Brustkorb fallen und atmete tief dessen Geruch ein. "Das ist ganz schön anstrengen hier hoch zukommen."

"Mein armer Schatz." Liebevoll rieb Liam den Rücken des Iren.

Niall schnurrte leise und schlang die Arme um Liams Hals. "Hallo, Traumprinz.", begrüßte er ihn dann lächelnd und küsste ihn sanft. Glücklich erwiderte Liam den Kuss. Sein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung. "Ich wäre früher gekommen, aber da war es noch so hell.“, nuschelte der Ire an Liams Lippen. "Ich wollte nicht unbedingt erwischt werden."


"Bist du müde? Wir können uns in mein Bett Kuscheln," Flüsterte der Prinz.

Niall lächelte glücklich und nickte. "Sehr Gerne."

"Dann Folge mir," Liam nahm Nialls Hand.

Niall verflocht ihre Finger miteinander, während er seinem Prinzen hinterher ging. "Hast du vielleicht etwas zu trinken da?"

"Sicher, ich habe stets einen Krug Wasser für die Nacht hier." Liam lächelte sanft. "Du bist bestimmt sehr durstig."

"Mhm." Niall umarmte Liam von hinten und küsste ihn auf die Schulter.

Grinsend goss der Prinz etwas Wasser in einen Becher. "Geküsst wird gleich auch wieder - versprochen."

Der Ire kicherte vergnügt. "Deine Haare sehen toll aus.", bemerkte er und fuhr Liam durch die Weichen Strähnen. "So umgemacht gefällt es mlr viel besser."

"Dankeschön." Wisperte Liam verlegen und schloss die Augen.

Niall sah Liam im halbdunkeln ins Gesicht und legte den Kopf schief. "Wie war dein Tag?", erkundigte er sich neugierig.

"Nicht sehr spannend." Nur Liam. "Ich hab mich den ganzen Tag hier drauf gefreut.."

"Ging mir genau so." Niall strahlte breit und trank sein Wasser eilig. Er hatte wahnsinnigen Durst.

Wohlwollend betrachtete Liam seinen Freund. Er sah auch in schwarz weiß unheimlich gut aus. "Hast du abgeschlossen?" Niall stellte seinen Krug ab und warf sich Liam gerade zu an den Hals.

"Aber sicher," lachte Liam. "Ich will ja der Einzige bleiben, der dich im Adamskostüm sieht."

"Ach. Du willst mich also nackt in deinem Bett haben?", grinste der Ire und hob die Augenbrauen an. Liam wurde immer offener, das gefiel ihm.

Der Prinz Nickte stumm. Das wollte er sehr. „Was willst du dann machen, Liebling?" Niall krabbelte mit denen Fingerspitzen über Liams Rücken.

"A-alles... oh Gott, ich kann mich denken, wenn du das machst.."

Der Schneider kicherte leise. "Ich mag, wie du reagierst, wenn ich das tue."

"Du bist fies." Doch dass Grinsen auf Liams Mund erzählte in einer anderen Sprache.

"Ich weiß, dass du es genießt, Liebling." Niall küsste Liam grinsend.

"Und wie.. " ein seufzen brach über Liams Lippen. Zufrieden schlüpfte Niall mit deinen Händen unter Liam's Hemd und streichelte die Haut über dessen Hosenbund. "Du hast mir versprochen, dass ich noch mehr schöne Dinge von dir lerne..."

"Das hab ich, ja." Niall lehnte sich ein wenig zurück und lächelte.

"Ich... ich würde mir gern etwas wünschen, darf ich?“

Niall nickte. "Natürlich, Liam." Er schob den Prinzen Richtung Bett, bis dieser saß und kletterte auf seinen Schoß. "Sag's mir.", lächelte der Ire.

"Mein erstes Mal... es soll nicht in der Hochzeitsnacht sein - ich will es vorher mit dir haben."

Niall bekam Herzklopfen. "Liam.", murmelte er überwältigt und küsste den Prinzen liebevoll.

"Ich wusste nicht, dass man sich so schnell verliebt... aber es ist so so schön."

Niall küsste Liam ein weiteres Mal verliebt. Wie gerne hätte er jetzt 'ich liebe dich' gesagt.

Sanft erwiderte Liam den Kuss. Er war müde, würde das aber nicht einfach so zugeben.
"Was willst du machen, Liebling?"

"Kuscheln. Ganz viel davon." Nuschelte der Prinz. Mh. Souverän..

"Nackt?"

"Dann decken wir uns aber zu," murmelte Liam. "Nicht, dass du auch noch krank wirst."

Niall nickte leicht. "Willst du das auch?"

"Ja." Liam zog ihn am sich.

"Okay." Der Ire küsste Liam ein weiteres Mal und stand dann auf.

Durch die Dunkelheit kam es Liam noch viel heißer vor, wie Niall sich entkleidete. Bei seinem Hosenknopf stoppte der Ire und sah Liam an. "Dir gefällt hoffentlich, was du siehst.", lächelte er breit und schob sie sich von den Hüften. Liam sah ihn die ganze Zeit über an.

"Mehr als du dir ausmalen kannst.“

Niall lachte leise und nickte seine Klamotten auf die Seite, bevor er neben seinen Freund auf das Bett kletterte und ihn auf die Wange küsste.

Etwas schüchtern lächelnd zog Liam sein Hemd aus. Er kam Gerne selbstbewusst rüber, war aber dennoch schüchtern. "Du bist wunderschön, Liam."

Liam zog Niall an sich um ihn stürmisch zu küssen. Der Schneider lachte leise an Liams Lippen, bevor er den Kuss erwiderte. Genau so sollte es immer sein. Leidenschaft packte der Prinz zu und er zog den Iren fest auf seinen Schoß. Er hatte sich selber nicht mehr berührt, weil er ganz für Niall da sein wollte.

"Huch!" Vor lauter Schreck biss Niall dem Prinzen in die Unterlippe und klammerte sich an ihm fest. Der Biss brachte Liam leich zum keuchen. Das gefiel ihm. “Nicht so stürmisch, eure Hoheit." Niall grinste breit.

"Tschuldigung... es ist nur.. du machst mich ganz verrückt."

"Mir geht's doch nicht anders.", beruhigte der Ire seinen Freund. "Du hast keinen Ahnung, was du mit mir machst."

"Ich muss ständig an dich denken. Tag und Nacht. Wie süß du bist. Und so sanft. Und... und was du mit deinem Fingern und Lippen kannst..“

"Du bist so süß. " Niall biss sich auf die Unterlippe. "Damit kann ich noch ganz andere Sachen machen."

"Ach ja?" Fragte Liam naiv.

Der Ältere nickte. "Ja, es gibt viele schöne Dinge, die man tun kann."

"Erzähl mir davon. Bitte.“

Niall fuhr mit seinen Händen über Liams Brustkorb und begann zu erzählen. Die Augen des Prinzen wurden immer größer, der Mund klappte immer weiter auf. Das klang ja unheimlich... aufregend, anrüchig, gut.. "Man kann viel machen.", beendete Niall seinen Vortrag. Inzwischen war er selbst ziemlich erregt. Die Vorstellung alleine, das Alles mit Liam zu tun...

Laut atmete Liam aus. Unbemerkt hatte er die Luft wohl angehalten und ein "Wow" entfuhr ihm. Abwartend sah Niall seinen Freund an und spielte mit dessen Haaren. "Das klingt interessant," murmelte der Prinz.

"Das ist es. Ich mach das Alles gerne.“

"Vielleicht morgen..." Liam gähnte leise.

Niall lächelte schief und nickte. "Schlafen klingt sehr verlockend."

"Und kuscheln." Protestierte Liam.

"Und kuscheln, ohne geht es nicht."

Zufrieden rieb Liam seine Nase an Nialls Hals. Niall seufzte leise und kippte den Kopf zur Seite. "Du musst dein Hose noch ausziehen.."

"Mh.." es war so schön, Niall auf dem Schoß zu haben.

Lächelnd rutschte Niall neben seinen Freund. "Na los. Je schneller du nackt bist desto schneller können wir kuscheln.“ Müde grinsend zog sich der Prinz aus. Niall hatte ja nicht unrecht.. Zufrieden ließ sich Niall in die Kissen fallen. Liams Bett war so viel bequemer als sein eigenes!

Verlegen Decke Liam sich zu und rutschte dann nah an seinen Freund heran. Niall lächelte und hielt seine Arme auf. "Komm her."

Vertrauensvoll kuschelte Liam sich an. "Alles meins." Nuschelte er stolz.

Der Ire küsste Liam auf die Stirn. "Nur deins."

Liam drückte Seinem Iren einen Kuss auf den Hals und seufzte glücklich. "Weckt dich morgens jemand?", gähnte Niall und kuschelte sich in die Kissen.

"Meine Zofe klopft, bis ich antworte. Sie kommt aber nicht rein."

Niall nickte. "In Ordnung."

"Ich hab dich furchtbar lieb..'

"Ich dich auch, Liam." Niall zog Liam fest an sich. "So sehr."

Damit konnte Liam sehr gut leben. Die Müdigkeit übermannte ihn schließlich und bald schnarchte er selig an Nialls Hals. Der Ire lag noch lange wach und betrachtete seinen schlafenden Prinzen mit einem verträumten Gesichtsausdruck. Liam war so schön, er konnte sich kaum an ihm sattsehen.

Der Prinz lächelte leicht im Schlaf. Mit Niall an seiner Seite ging es ihm gut Niall strich Liam eine Haarsträhnen aus der Stirn, während er die Decke richtig über sie zog. "Ich liebe dich, Traumprinz.", flüsterte er und drückte Liam einen Kuss auf die Weichen Haare.

Liam war zwar nicht wach, dennoch wirkten die Worte auf ihn. Er rutschte noch näher an den Iren heran. Lächelnd schloss Niall ebenfalls die Augen. Hier würde er mit Sicherheit mal ohne Rückenschmerzen aufwachen.


+++


Liam war der erste, der aufwachte. Seine Nase war an Nialls Hals vergraben, der Duft des Iren umwehte ihn und...um Gottes willen. Stocksteif daliegend stellte Liam fest, dass er wieder das Problem zwischen seinem Schritt hatte.

Der Schweiß brach ihm aus. Sowas hatte er erst, seit er Niall kannte und es war ihm auch noch nie passiert, wenn er mit dem Iren in einem Bett geschlafen hatte.

Und jetzt lag er auch noch auf Niall, der ihn an sich drückte und bestimmt sofort wissen würde, was abging.

Ihm wurde heiß, sehr heiß. Es musste ihm nicht peinlich sein, Niall hatte schon alles gesehen und es ging ihn mit Sicherheit nicht anders, aber dennoch... Er wollte nicht so.. Unersättlich wirken, als ob er nicht genug bekommen könnte. Niall wollte mit Sicherheit nicht jedes Mal, wenn er da war, mit ihm schlafen, oder?

"Nicht weg gehen," brabbelte es da neben ihm. Niall hatte seine Unruhe wohl registriert.

"Ich- ich geh nicht weg.", murmelte Liam nervös. Oh Gott.

"Guuut." summte Niall glücklich.

"Ähm... Niall.""

"Was ist denn, Traumprinz?"

"Nun ja..“

Niall sah den Prinzen müde blinzelnd an. "Liebling ich bin noch nicht ganz wach, jetzt sag schon.“

Liam schloss die Augen und atmete tief ein, bevor er sein Becken nach vorne schob und es gegen Nialls Schritt presste.

"Da ist aber jemand schon ganz schön munter." Niall grinste liebevoll.

Der Jüngere wurde rot. "Tut mir leid.", murmelte er geniert.

"Aber das ist doch ganz normal," sanft streichelte Niall Liams Rücken.

"Ich hab das erst, seit ich dich kenne.." Liam schloss flatternd die Augen.

"Dann freue ich mich noch mehr."

Der Prinz vergrub sein Gesicht an Nialls Hals und küsste ihn dort sanft. Wie schaffte es der Ire nur immer so gut zu riechen?! "Mh... küss mich genau da." Flüsterte der Ire. "Am Hals und unter dem Ohr..“

Liam nickte leicht und wanderte mit seinen Lippen über Nialls Hals, rieb seinen Nasenspitze sanft an der weichen Haut. Der Kleinere zitterte leicht. Ein unglaublich schönes Gefühl.

"Es ist Mitten in der Nacht.", stellte Liam genuschelt fest und knabberte sanft an Nialls Haut. Er wusste nicht, ob das gut war, aber ausprobieren könnte man ja.

"Mh... ich weiß.. Oooh." Immer wieder unterbrach sich Niall mit leisen Seufzern.

Liam kicherte leise. "Gefällt dir das?"

"Das ist total angenehm.."

Lächelnd hob der Brünette seinen Kopf an. "Die geht es wohl genau so wie mir.", stellte er fest und rutschte mit seinem Becken hin und her.

"In deiner Gegenwart ständig.."

Der Prinz biss sich auf die Unterlippe und küsste Niall stürmisch, bevor er mutig die Bettdecke anhob und darunter verschwand.

Mit großen Augen starrte Niall auf die Decke, unter die sein Freund gerade getaucht war. Er würde doch nicht…? Die Frage wurde ihm jedoch beantwortet, als Liam seine Erektion erst in die Hand nahm und diese leicht zu bewegen begann. Was Niall bei ihm gemacht hatte, hatte nicht sonderlich schwer ausgesehen, das würde er auch hinbekommen.

"Oh verdammter..." Niall hielt sich den Mund zu.

Liam sah fasziniert auf seine Hand. Er fasste gerade zum ersten Mal jemand anderen an, außer sich selbst. Niall fühlte sich soo gut an…

Stöhnend schloss Niall die Augen. Liam an sich zu spüren war der Wahnsinn. "Sag mir, wenn ich irgendetwas falsch mache." Liam zog die Decke ein wenig zurück, so dass sein Kopf zum Vorschein kam.

"Es ist großartig.." murmelte Niall. Der Prinz lächelte stolz und leckte sich über die Lippen, bevor er diese um die Spitze von Nialls Erektion schloss.

Flatternd Schloss Niall die Augen. Herr im Himmel Konzertierte schloss Liam die Augen und tänzelte mit seiner Zunge über die empfindliche Haut. Niall schmeckte... Er schmeckte /gut/. Das hätte er nie gedacht.

"Du...Mh... warst immer so schüchtern.."

Der Prinz löste sich von Niall und rieb ihn mit selber Hand weiter. "Ich.. Ich will nicht, dass es dir mit mir zu ... Zu langweilig wird.", murmelte er. Natürlich wusste er, dass Niall mit ihm zusammen war, weil er in ihn verliebt war, aber... Er musste dem Iren doch auch etwas bieten können, oder?

"Das... mh... ist nicht langweilig.."

Liam lächelte leicht und machte sich wieder daran, seinen Freund mit dem Mund zu verwöhnen. Dieses Mal begann er seinen Kopf mit zu bewegen und nahm immer mehr von dem Iren in seinen Mund auf. Er wollte das hier gut machen.

Genießerisch wand sich Niall unter dem Prinz. Er lernte so schnell… Liam stöhnte leise als Niall seine Hände in seinen Haaren vergrub und zu ziehen begann. Himmel, war das gut.

"Du machst das toll, nicht aufhören," flehte Niall. Der Jüngere nickte minimal und begann zu saugen. Das zu imitieren, was Niall bei ihm gemacht hatte, war wohl am besten.

"Liiiaaaam..." keuchend versuchte Niall nicht nach oben zu stoßen. Er scheiterte aber kläglich, als Liam seine Zunge mit in Einsatz brachte. Der Prinz wimmerte leise und atmete tief durch die Nase ein. Wer hätte gedacht, dass das so gut sein würde?

In seiner Lust gefangen wimmerte und stöhnte Niall ohne Pause. Reflexartig griff Liam mit seiner Hand nach oben und legte seine Finger auf Nialls Lippen. "Ssscht. Wir müssen leise sein."

"Das sagt sich so leicht.." murmelte Niall.

Der Prinz grinste leicht. "Ich kann meine Hand auch da liegen lassen."

"Ich bin leise, versprochen.“

Liam nickte zufrieden und nahm seine Hand langsam weg, bevor er sich wieder aus Werk machte. Das machte Spaß, unheimlich /viel/. Es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass er das tat.

"Du musst es nicht schlucken, wenn du nicht... willst.." stöhnte Niall leise.

Liam runzelte leicht die Stirn. Das komische Zeug, stimmt ja. Daran hatte er nicht mehr gedacht. Wollte er das? Eigentlich fand er den Gedanken daran, das auch nur zu probieren, nicht sonderlich berauschend.

"Es ist in Ordnung. Ich habe es am Anfang auch nicht getan.'

"In Ordnung." Liam lächelte und widmete sich Nialls Spitze.

Mit verzücktem Gesichtsausdruck genoss Niall die Behandlung. Der Prinz seufzte selbst angetan. Dass ihm das so gefallen würde, hätte er nicht erwartet.

"Ich werde Dir danach auch etwas Gutes tun," versprach Niall. "Oh..." er spürte, dass er fast soweit war.

Angespornt bemühte Liam sich noch ein bisschen mehr. Er wollte, dass sein Ire sich genau so gut fühlte, wie er beim ersten Mal.

"Ich... Liam... gleich.." brummelte Niall.

"Niall..." Liam fixierte seine Blick auf seine Hand.

"Ich... ooooh..." Wimmernd kam Niall über Liams Hand.

Mit großen Augen sah Liam zu, wie sich sein Freund über seine Finger und dessen Bauch ergoss. "Wow.."

Schwer atmend versuchte sich Niall wieder zu beruhigen. "Das war der Wahnsinn."

"Ja?" Liam begann stolz zu strahlen.

"Und du hast das ehrlich noch nie gemacht? Das war fantastisch."

Der Prinz schüttelte den Kopf. "Alles, was ich mit dir mache, passiert mir zum ersten Mal."

"Dann bist du ein Naturtalent." grinste Niall sanft.

"Scheint so." Liam lächelte schief zurück.

"Bekomme ich einen Kuss?“

"Vielleicht.", der Jüngere begann zu grinsen und krabbelte über Niall.

"Bitte?" Niall vergrub seine Hände in Liams Po. Liam keuchte erregt, bevor er seine Lippen auf Nialls presste. "Ich... ich will dich so sehr.."

"Ich dich auch.", hauchte Liam verliebt. "Können wir... Können wir heute etwas Neues machen?"

"Wünsch dir, was immer du willst.“

Liam rieb seine Nase an Nialls. "Sag du mir etwas."

"Ich möchte dich darauf vorbereiten, was bei richtigem Vollkontakt auf dich zukommen wird."

"Okay." Liam lächelte aufgeregt.

"Jetzt gleich?" Wisperte Niall.

"Wenn du es willst."

"Ich will dich glücklich machen, Liebling. Und mit dem was ich vorhabe, kann ich dich sehr glücklich machen.“

"Dann mach mich bitte noch glücklicher als eh schon.“

"Alles für dich, Liebling." Niall gab ihm einen Kuss. "Legst du dich dafür mal auf den Rücken?“

Liam nickte ein weiteres Mal und rollte sich herum. "Heute Nacht ist es Gott sie Dank nicht so warm.", grinste er nervös. "Wenn du bei mir bist, wird mir immer heiß."

"Ich habe vor dich richtig heiß zu machen..’

"Ja..?" Liam befeuchtete seine Lippen mlt seiner Zungenspitze und biss sich dann auf diese.

"Ich hoffe, dir gefällt das..“

"Mit Sicherheit."

Langsam und liebevoll verteilte Niall Küsse auf Liams Brust. Seufzend vergrub Liam seine Hand in Nialls zerzausten Haaren und sah ihn mit dunkeln Augen zu. "Was hast du vor?"

"Ich werde dich mit meinen Finger berühren. Bis du kommst."

"Ohhh." Liam wimmerte leise.

"Wenn es dir unangenehm wird, sag es aber, ja?"

"Versprochen."

Lächelnd küsste Niall die feine Spur Haare unter Liams Nabel entlang nach unten. Der Prinz stöhnte leise und griff nach Nialls Hand. Der Ire hielt sie und blickte hoch. "Alles gut?"

Liam nickte lächelnd. "Alles gut.", bestätigte er.

"Gut." Niall nahm sich zunächst Liams Erektion an.

Der Jüngere gab sich alle Mühe, nickt zu laut zu werden. Aber alleine, was Niall da mit seinen Mund anstellt, fühlte sich himmlisch an. Er konnte kaum abwarten, wie es sich anfühlen würde, wenn sein Ire das mit seinen Fingern machen würde.

"Liam?" Flüsterte Niall und rieb über den Oberschenkel des Prinzen.

"Ja?", fragte Liam genau so leise und richtete seinen Blick auf seinen Freund.

"Erschreck dich nicht." Dann berührten seine Finger erstmals Vorsicht Liams empfindlichste Stelle.

Liam zog leise die Luft ein, seine Beine zuckten leicht, während er sich an Nialls Hand festklammerte. "Ah.."

"Sag mir, was du empfindest." Bat Niall.

"Ich weiß es nicht.", sagte Liam ehrlich. "Es.. Es fühlt sich nicht schlimm an."

"Das ist schon mal gut." Niall benetzte seinen Zeigefinger mit etwas Speichel.

Liam hielt nervös den Atem an. "Wird es wehtun?"

"Ich denke nicht. Ich bin ganz vorsichtig."

"In Ordnung. Ich vertraue dir."

Langsam und vorsichtig schob Niall einen Finger im Liam und begann ihn sanft zu bewegen. "Oh... Wow..." Dem Prinzen flogen die Augen zu.

Liam immer beobachtend machte Niall weiter, nahm bald sogar einen Finger dazu. Liam keuchte leise, als Niall ihn mlt seinen Fingern dehnte. Das war... Das war intensiv.

"Das muss ich auch machen, bevor ich mit dir schlafe. Sonst tut es weh."

"Ow.." Liam drückte Nialls Hand fest.

"Ich werd dir nicht wehtun."

"Es tut nicht weh." Liam zog die Knie an.

"So ist's gut." Niall gab ihm einen Kuss auf das Knie.

"Komm her.", verlangte der Liegende und streckte seine Hand nach dem Iren aus.

Sofort krabbelte Niall zu seinem Freund nach oben. “Küss mich.", Liam sah Niall erregt an. "Aber - aber hör nicht auf.", japste er überrascht, als dessen Finger tiefer in ihn eindrangen.

Der Ire tat wie ihm geheißen und küsste Liam stürmisch. Der Prinz vergrub beide Hände in Nialls Haaren und erwiderte den Kuss verlangend. Verdammt, das war der Wahnsinn. Gierig Presste sich Niall an ihn. Er war schon lange wieder hart.

"Verflucht... Niall... Ich-" Liams Blut kochte gerade zu in seinen Adern, heißen Wellen der Erregung schossen durch seinen Körper.

"Gefällt dir das?" Schnurrte Niall.

Liam nickte hektisch und krallte sich an dem Schneider fest. "Was- was ist das?!" Nialls Finger rieben gerade zu ohne Pause über diesen Punkt.

"Der Grund, warum ich dich so glücklich machen werde.."

"Ich bin schon total glücklich.", winselte der Jüngere

"Du wirst nur hier von kommen, ja?" Ordnete Niall an.

Liam bekam große Augen. "Geht- geht das?"

"Oh ja." Niall begann seinen Freund kräftiger und härter zu Fingern.

"Ohh. Oh Gott. /Niall/."

Das stöhnende Häufchen Lust an grinsend setzte Niall seine Bewegungen fort. Liam stöhnte begeistert, seine Hand wanderte zwischen Nialls Beine und umfasste dessen harte Erektion.

"Uuh." Rutschte es Niall heraus.

"Du fühlst dich so gut an.", schnurrte Liam und presste seine Lippen ein weiteres Mal auf Nialls.

"Der Sex mit dir wird fantastisch." Flüsterte Niall.

"Wenn es sich auch nur ansatzweise so gut anfühlt wie das..."

"Es ist.. erfüllend," lächelte Niall.

"Wohl eher ausfüllend.", nuschelte Liam, sein Becken begann sich wie von selbst zu bewegen.

"Du genießt das richtig, Mh?"

"Ich - oww- genieße alles mit dir... Das nur ganz besonders..."

"Das freut mich." Niall küsste ihn liebevoll.

"Mehr.", verlangte Liam leise. Er war wirklich fast so weit. "bitte.."

Gekonnt massierte Niall Liams besonderen Punkt mit drei Fingern und küsste ihn dabei tief. Liam war ein stöhnendes etwas in Nialls Arm. Er hatte so Panik davor gehabt, total unbegründet. Der Ire war so vorsichtig, mit ihm zu schlafen konnte nur gut werden.

"Komm, komm mein Prinz." Hauchte Niall.

Mit einem ersticken Schrei, Niall presste seine Lippen rechtzeitig auf Liams, kam der Prinz keine zehn Sekunden später. Oh. Himmel.

"Oh mein Gott.." das war so unglaublich heiß.

Liam schnappte gierig nach Luft. Heiliger. Langsam bewegte Niall seine Finger einzeln aus Liam heraus, ließ den Prinzen seinen Orgasmus voll ausleben.

"Ich- du- Niall." Der Prinz sah Niall mit einem verklärten Blick an.

Statt einer Antwort küsste der Schneider seinen Freund sanft auf die Lippen. "Alles in Ordnung?“

"In Ordnung?" Liam zog Niall fest an sich. "Ich glaub, so fühlt sich der Himmel an."

Kichernd kuschelte Niall sich auf ihn. "Du bist süß."

"Soll ich bei dir auch noch was machen?", fragte Liam und küsste Niall am Hals.

"Du hast das gar nicht mitbekommen, wie verdammt gut du aussahst... ich bin schon fertig." Grinste Niall schief.

Der Prinz stöhnte leise und presste sein Gesicht gegen Nialls Halsbeuge. "Wahnsinn."

"Es ist schön, dir so nah zu sein," Flüsterte Niall.

"Ich lass dich nicht gehen."

"Das finde ich auch gut so." Verliebt küsste Niall Liam auf beide Wangen, die Nase und schließlich auf den Mund.

Kichernd schloss Liam die Augen. Er war so verliebt in diesen Jungen.

"Du bist perfekt," murmelte Niall an Liams Haut. "Das alles hier ist perfekt.'

Der Prinz öffnete seine Augen und sah Niall an. Dessen blauen Augen glitzerten richtig im Licht des Mondes. "Kann man jemanden nach so kurzer Zeit schon so lieben? Wir kennen uns erst seit ein paar Wochen und ich bin schon so arg in dich verliebt, dass ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen kann."

Sanft streichelte Nialls Handrücken über Liams Wange. "Darüber denke ich auch manchmal nach. Ich möchte dich ja auch nicht verschrecken, wenn ich es zu früh ausspreche."

Liam schmiegte sich an Nialls Hand. "Ich denke nicht, dass du mich verschrecken würdest."

Niall atmete tief durch und gab ihm einen Kuss genau unter das Ohr. "Ich liebe dich. Ich liebe dich, wie ich es noch nie getan habe."

Der Prinz bekam einen Gänsehaut am ganzen Körper, sein Herz begann in einem ungesunden schnellen Rhythmus zu schlagen, er hörte das Blut in seinen Ohren Rauschen, während alles an ihm zu kribbeln begann. Ihm wurden diese drei Worte zum ersten Mal gesagt und Niall sprach sie mlt so einer Ehrlichkeit in der Stimme aus, dass man es einfach nur ernst nehmen konnte. "Ich liebe dich auch.", flüsterte er mit zittriger Stimme zurück.

Ein Schauer des Glücks überrollte Nialls Ganzen Rücken und ließ ihn zittern. "Ich fass es nicht... wie haben wir beide uns nur gefunden?“

"Durch einen ganz glücklichen Zufall.", Liam strahlte breit.

"Ich lass dich nicht mehr los. Egal, was die Zukunft bringt, ich bleibe bei dir.“

Liam küsste Niall glücklich. "Erzähl mir von deiner Familie.", verlangte er und griff nach seiner Hand. "Ich möchte Alles wissen."

"Mh.." Niall legte seinen Kopf auf Liams Brust ab. "Also da wären meinen Mutter und mein Vater... dann habe ich noch einen Bruder. Der ist aber schon älter. Seine Frau war schwanger, als ich fort gegangen bin, also wird es noch einen Neffen oder eine kleine Nichte geben..“

Lächelnd fuhr Liam mit seiner freien Hand über Nialls nackten Rücken. "Wir sind deine Eltern so?"

"Unheimlich lieb," Flüsterte Niall. "Ich liebe sie sehr.“

Der Jüngere hielt Niall nah bei sich. "Wie heißen sie alle?"

"Mein Bruder ist Greg, und seine Frau heißt Denise." Berichtete Niall. "Maura und Bobby sind meine Eltern." Er rieb seine Nase an Liams Hals.

"Das sind schöne Namen." Liam vergrub seine Nase in Nialls Haaren.

"Greg hat mir gesagt, dass seine Tochter Rosie heißen sollte, wenn es ein Mädchen wird." Lächelte Niall. "Das finde ich so schön.“

Der Prinz nickte zustimmend. "Ruht will ihre Tochter, wenn es ein Mädchen wird, Meredith nennen."

"Ewww," murmelte Niall.

Liam lachte leise. "Ich mag ihn."

Niall lächelte sanft. "Du wirst ein toller Onkel.“

"Ich werde sie oder ihn nicht oft sehen. Nicola hat selten Zeit, her zu kommen.", murmelte Liam traurig.

"Das tut mir leid, Liebling." Sagte Niall ehrlich.

"Danke, Niall." Liam lächelte leicht. "Ich hin froh, dass sie jetzt hier ist. Sie gibt mir viel Rückhalt."

"Hat sie dir auch geholfen... /Sie/ auszusuchen?" Fragte Niall zögerlich.

"Jeder. Sie, Zayn, Louis, Perrie. Sophia oder Inès, das war eigentlich von Anfang an klar."

"Mh-mh." Niall verteilte Küsse auf Liams Brust.

Kichernd wand sich Liam. "Unersättlich.", murmelte er und grinste breit.

"Gar nicht." Niall hob den Kopf an.

"Überhaupt nicht.", stimmte Liam zu und grinste noch breiter. Er war ja selbst nicht besser.

"Ich habe nicht so viel Zeit mit dir, wie ich gerne hätte - da nutze ich doch jede Sekunde, um dir Nahe zu sein.“

"Das ist in Ordnung, verzeih mir, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe."

"Kein Problem." Niall lächelte lieb.

Lächelnd sah Liam aus dem Fenster. Es war immer noch dunkel, aber bald würde es hell werden. Wahnsinn, wie schnell die Zeit mlt seinen Iren umging. "Du musst bald gehen.", murmelte er bedrückt.

"Ja... leider. Aber ich werde wieder Kommen, sobald es mir möglich ist. Ich kann nicht ohne dich sein.“

"Ich komme auch bald wieder zu dir.", versprach Liam.

"Das ist schön... ich soll auch IHR Kleid schneidern, richtig?“

"Du hast es selbst vorgeschlagen, als du meine Mutter kennenlernt hast. "Liam seufzte leise. "Sie ist schon total begeistert deswegen."

"Ich werde es wunderschön machen." Versprach der Ire.

Liam lächelte leicht. "Ich liebe dich."

"Und ich empfinde das gleiche für dich."

Kapitel vierundvierzig



Kapitel vierundvierzig


Seufzend vergrub Perrie die Mistgabel in dem frischen Stroh und verteilte es bei den Pferden in den Boxen. Seit sie Sophia /geküsst/ hatte, sie bereute es mehr als alles andere, war Funkstille. Die junge Spaniern war seit drei Tage nicht mehr bei ihr gewesen, sonst war sie, sobald sie nur Zeit gehabt hatte, im Stall gewesen. Nicht einmal mit Daisy war sie hergekommen, das kleine Mädchen kam immer alleine und beschäftigte Harry und die andere Angestellten ziemlich gut.

"Perrie?" Harry kam in den Stall und lächelte. "Ich hab Lyra fertig gestriegelt und die Hufen gereinigt, hast du noch etwas, was ich machen kann?"

Die Blondhaarige lehnte sich gegen den Stiel Ihrer Mistgabel und dachte nach. "Du kannst die Tränken mit frischen Wasser füllen und in der Küche ein paar Äpfel und Karotten holen, wenn du Lust hast."

"Klar, kein Problem." Harry nickte und war schon im Begriff zu gehen, da drehte er sich nochmal um. "Du, Pez?"

"Ja?" Perrie sah Harry mit bedrückter Miene an.

"Ist alles okay bei dir? Du wirkst so unglücklich."

"Ach. Ich hab nur Stress mit So- mit jemanden.", winkte Perrie ab.

"Sie kommt nicht mehr her, Mh?"

Die junge Frau wich Harrys Blick aus und verteilte weiter Stroh. "Ich hab etwas dummes gemacht."

Der Junge Mann lehnte sich an den Türrahmen. "Und was war das?"

Perrie sah sich im Stall um, sie waren zwar alleine... "Ich hab mehr in die Situation hineininterpretiert als da eigentlich war.", umschrieb sie es leise.

Harry sah verwirrt aus. "Hä?"

"Oh, Harry." Perrie rieb sich mit beiden Händen über ihr Gesicht, wobei sie den Schmutz von ihren Handflächen auf ihren Wangen verteilte. "Ich hab sie geküsst, in Ordnung? Und sie hat nicht so reagiert, wie ich es mir erhofft hatte und jetzt geht sie mir aus dem Weg, was ihr gutes Recht ist, nachdem ich sie so überfallen habe."

Der Lockenkopf machte große Augen. "Du ... Oh, das... Oh."

"Ja, oh." Mies gelaunt verfrachtete Perrie die Mistgabel in einer Ecke. "Wir ... Wir haben auf dem Dachstuhl gekuschelt und ich dachte, da sei mehr. Was nicht der Fall ist."

"Sie ist abgehauen, oder?" Harry seufzte leise.

Die Reitlehrerin nickte und nagte sich auf der Unterlippe herum. "Ja.."

"Ach, Pez." Harry sah sie mitleidig an.

"Es ist okay.", Perrie versuchte möglichst überzeugend zu klingen. "Ich kann sie nicht zwingen, sich in mich zu verlieben."

"Ich bin der Meinung, dass ihr trotzdem darüber reden solltet."

"Sie ignoriert mich, Haz."

"Hast du versucht mit ihr zum Reden?"

"Nein. Sie... Ich kann nicht einfach so ins Schloss reinspazieren!"

Der Stallbursche seufzte leise. "Und jetzt?"

"Nichts und jetzt. Ich werde es überleben und so weiter machen wie bisher, ganz einfach." Perrie band sich die Haare zusammen.

"Magst du sie? So richtig, mein ich."

"Ich- ich glaube schon." Perrie wurde rot, während es in ihrer Brust anfing, zu ziehen. "Ich kann es trotzdem nicht ändern. Jeder muss in seinem Leben mit Liebeskummer klarkommen."

"Komm mal her." Harry zog das Mädchen in seine Arme.

Die junge Frau zog die Nase hoch und drückte sich fest gegen Harry. "Danke, Harry."

"Es ist okay. Herzschmerz ist was ganz übles."

"Ich werde darüber hinwegkommen.", murmelte sie und schloss die Augen.

"Das wirst du wohl. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass sie Liams Frau wird."

"Ja.. Ich weiß. Aber sie liebt ihn nicht."

"Es ist bestimmt hart, wenn die Zuneigung nicht erwidert wird," murmelte Harry.

"Wem sagst du das..."


+++


"Du warst lange nicht mehr ausreiten." Inès sah Sophia über den Rand ihrer Teetasse hinweg aufmerksam an. Louis hatte da letzten etwas angedeutet... "Du machst das doch seit neustem so gerne."

Die Prinzessin versuchte keine Miene zu verziehen. "Im Moment ist mir nicht so danach." Sie senkte den Blick in Ihre eigene Tasse.

Die Französin beugte sich nach vorne und griff nach einem Keks. "Schade, dabei hat Perrie dir so sehr geholfen..."

Sophia zuckte unmerklich zusammen. "Sie hat mir einiges beigebracht, ja."

"Und Daisy war immer gerne mit dir dort."

"Sie kann ja gerne weiter in den Stall gehen," brummte Sophia.

Inès hob die Augenbrauen an. "Erzähl schon.", meinte sie dann und machte eine auffordernde Handbewegung.

"Was denn?" Die Spanierin sah sie ungehalten an.

"Was mit dir los ist, vielleicht? Seit Tage bist du mies drauf und machst jeden dumm an, der es auch nur wagt, dich anzusprechen."

"Ich will nicht darüber reden. Ist nichts persönliches."

Inès seufzte leise. "Hat es mit Perrie zu tun?"

"Nein," kam es zu schnell zurück.

"Ah." Die junge Frau richtete sich auf. "Da haben wir es."

"Lass es einfach gut sein."

Inès griff nach Sophia's Hand und zuckte zusammen, als diese sie eilig wegzog. "Soph.."

"Ich will einfach nichts mehr über diese Frau hören!"

"Hey!" Inès funkelte ihre Freundin an. "Ich weiß nicht, was genau los ist, aber hör auf dich jedem gegenüber so zu betragen.", sie trank ihren Tee leer und nahm sich noch einen Keks. "Es ist eine blöde Situation mit allem und ich versteh den Druck, aber man kann dir nicht helfen, wenn du alles alleine regeln willst und du mit niemanden sprichst."

Sophia atmete tief durch. "Es tut mir leid." Sie sank in ihren Sessel als hätte man die Luft aus ihr heraus gelassen.

"Sprich mit mir. Ich will doch nur helfen."

"Das... das geht nicht.“

"Und wieso nicht?" Inès legte den Kopf schief.

"Mir kann da niemand so wirklich helfen.." und Perrie konnte total Ärger bekommen.

"Man kann immer irgendwie helfen."

"Wir hatten eine... Auseinandersetzung und ich bin einfach abgehauen."

"Eine Auseinandersetzung?"

"So in der Art, ja.'

"Okay." Inès seufzte leise und beugte sich nach vorne. "Ohne falsche Thesen aufzustellen. Aber Louis hat da letztens etwas angedeutet."

Sophia runzelte die Stirn. "Ach ja?“

"Magst du sie? Und das nicht im freundschaftlichen Sinn."

Sophia verschluckte sich prompt an ihrem Tee. "Wie bitte? Nein."

Inès lehnte sich noch mehr in Sophia's Richtung. "Bist du dir sicher?"

"Absolut."

"Okay, dann hat sich das auch erledigt.", murmelte inès und griff nach ihrem Buch.

"Dein Freund spinnt absurde Theorien." Murmelte Sophia, ihr Herz raste.

"Er hat nur über Perrie gesprochen."

"Mir egal, was Louis sagt.“ Es war ihr natürlich nicht egal.

"Ich bin so oder so nicht in der Position, dir das zu sagen. Aber du solltest gründlich darüber Nachdenken, was du möchtest."

"Ich möchte jetzt allein sein." Mit diesen Worten stand Sophia auf, nahm ihre Tasse und ihr Buch und verließ den Raum.

Inès sah ihr einen Moment hinterher. Hatte hier eigentlich jeder Probleme mit der Liebe?

Sophia stürmte durch das Schloss. Lächerlich! Sie stand doch nicht auf Frauen! Schon gar nicht auf Perrie. Sie war nur eine gute Freundin!

Und woher sollte sie wissen, dass sie Perrie mochte? Die Spaniern hatte noch nie einen Mann geküsst oder gern gehabt - und vom Perries Kuss war sie zu überrascht gewesen. Sie hatte nicht einmal richtig etwas dabei gespürt, das war alles so schnell gewesen.

Ihre Schritte wurden etwas langsamer. Wenn es länger gedauert hätte, wäre sie jetzt etwas schlauer. Vielleicht redete sie sich da auch Sachen ein. Liam war mit Niall zusammen, seit sie das wusste, spielte ihr Kopf verrückt.

War das denn normal? Konnte man sich einfach ohne weiteres in jemanden des eigenen Geschlechtes verlieben?

Sie hatte nie Gedanken darüber verschwendete, doch seit sie Perrie kannte, war das Alles anders. Natürlich war sie hübsch, aber sie fand ja auch Inès schön und war nicht in sie verliebt! Es verwirrte Sophia so sehr, dass Perrie sie geküsst hatte.

Man küsste jemanden nicht einfach so, als müsste Perrie ja Gefühle für sie haben. Aber warum hatte sie denn nie etwas gesagt? Und vor allem: warum hatte Sophia es nicht gemerkt? Die junge Spanierin stöhnte frustriert. Sie vermisste die Reitlehrerin.

Um zu sagen, auf welche Weise war sie im Moment allerdings noch zu unerfahren und verwirrt. Inzwischen war sie vor ihrem Zimmer angekommen und starrte die Tür an. Was sollte sie denn jetzt machen?

Sie wollte nicht in Perrie verliebt sein. Das würde doch alles noch viel komplizierter machen. Auch wenn Perrie SIE mochte. Und das Ganze hier war schon viel zu kompliziert. Mehr Stress und Drama konnte hier keiner gebrauchen...

Und wenn sie Perrie mal ganz direkt fragte? Das würde viele Fragen klären. Vielleicht wurde sie dann auch mal aus sich selbst schlauer.

Zögerlich schwebte Sophias Hand über dem Türgriff. Ging Sie jetzt lesen oder…? Ach verdammt. Sophia klemmte ihr Buch unter den Arm und drehte sich um. Sie würde da jetzt einfach hingehen.

Sie würde Perrie schnappen, zur Rede stellen und fragen, warum zur Hölle sie Sophia einfach überfallen hatte, jawohl. Entschlossen stampfte sie die Gänge entlang, bis sie auf dem freien Gelände war. Von hier aus saß sie Harry auf den Koppel mit Lyra herumrennen, also würde Perrie nicht weit sein.

Der Lockenkopf erspähte sie von weitem und schickte ein Dankgebet in den Himmel. Hoffentlich würden die beiden das endlich klären, so entschlossen wie Sophia stapfte.

"Sie ist in unsere Kammer.", sagte er gleich, als die junge Spanierin an ihm vorbei geschossen kam.

"Danke." Murmelte Sophia angespannt. Verflucht Harry kannte sie jetzt schon zu gut.

"Sei nicht so hart zu ihr.", flehte der Lockenkopf. "Sie ist so schon niedergeschlagen genug.“

Sophia stoppte und sah ihn an. "Ich... keine Ahnung was ich sagen will..."

"Zu ihr vielleicht, was du denkst."

"Aber ich weiß gar nicht, was das ist."

"Oh." Harry legte verwirrt den Kopf schief.

"Du weißt, was passiert ist, richtig?"

"Mit irgendjemanden musste sie ja reden."

"Ich bin echt irritiert, Harry." Murmelte Sophia.

"Sie mag dich ziemlich." Der Lockenkopf lächelte leicht. "Für sie ist das auch nicht einfach."

"Ich finde Perrie ja nett.. aber das war einfach zu viel."

"Das solltest du ihr sagen."

"Ich will ihr nicht wehtun."

"Das wirst du so oder so, Sophia."

"Danke, Harry.." Sophia raffte umständlich ihr Kleid.

"Vielleicht schläft sie schon, das musst du schauen." Harry schnalzte mit der Zunge und zog Lyra mit sich.

Seufzend stiefelte die Prinzessin in das Stallgebäude. Sie wusste immer noch nicht, was aus ihrem Mund kommen würde - wohl etwas spontanes.

Perrie lag nachdenklich auf ihrem Bett und spielte mit ihrer Haarbürste herum. Harry und der Rest würden das Alles schaffen, der Lockenkopf hatte sie ins Bett geschickt, was vielleicht besser so war.

Ein zaghaftes klopfen ließ die junge Frau aufhorchen. Wer konnte das denn sein?

"Ja?" Sonst rannte immer jeder gleich rein, egal, was ihn erwarten konnte.

Vorsichtig öffnete sich die Tür einen Spalt breit. "Darf ich rein kommen?"

Perrie's Herzschlag setzte einen Moment aus. "Ja, natürlich, Sophia."

"Dankeschön." Nervös lächelnd schloss Sophia die Tür.

"Hallo..." Perrie stand unruhig auf.

"Ich... ich... Oh Gott, ich weiß nicht, was ich sagen soll.."

"Es tut mir so leid." Perrie sah Sophia traurig an. "Ich weiß nicht, was mich geritten hat. Ich dachte... Wir waren uns so nah... Und.. Ich- es tut mir leid."

"Mach es noch mal." Platzte es völlig unvorbereitet aus Sophia heraus.

"W-was?!" Entsetzt riss Perrie die Augen auf. Wie bitte??

Sophia sah nicht weniger überrascht aus, von ihren Worten. "Du hast es gar nicht zu Ende gebracht. Das zählt nicht als richtiger. Kuss. Und... es wäre mein erster.."

"Du hast- du /wolltest/ es nicht."

"Ich weiß nicht, was ich will.’

Perrie runzelte verwirrt die Stirn. „Ähm…"

Sophia kam einen Schritt näher. "Wenn du es nochmal machst..."

"Sophia.." Perrie strich sich mit ihren Fingern fahrig durch die Haare. Gott. Sie sah bestimmt schrecklich aus. Sie hatte heute noch kein Bad genommen.

"Vielleicht weiß ich dann, was ich will.’

"Vor drei Tage bist du abgehauen und hast mich sitzen lassen."

Beschämt sah Sophia zu Boden. „Ja..'

"Nachdem ich dich geküsst habe.", fuhr Perrie fort. "Und ich versteh es, wirklich." Die Blondine sah Sophia unwohl an. "Und jetzt willst du, dass ich es wieder tue.. Nur um danach wieder zu gehen?"

"Dieses mal werde ich nicht so überrascht sein.“

Perrie nagte sich nervös auf der Unterlippe herum. "Ich..."

"Ich kann auch wieder gehen..“

"Nein!" Entsetzt riss Perrie die Augen auf. "Ich bin froh, dass du überhaupt wieder mit mir redest."

"Ich hab dich echt gern, ja? Aber dass du mich geküsst hast, hat mich überfordert."

Perrie seufzte leise. "Ich weiß."

"Ich bin nie geküsst worden. Weder von einem Mann noch einer Frau.'

"Das weiß ich auch."

'"Und deshalb denke ich, wir Soll es noch mal tun. Damit ich weiß, ob es mit gefällt."

Die Reitlehrerin spielte an ihren Fingern herum. War das richtig?

Sophia sah das Mädchen schweigend an. "Ja, ich weiß.., es war ein Fehler es vorzuschlagen und ich werde einfach wieder gehen.."

Seufzend griff Perrie nach Sophia's Handgelenk und zog sie wieder zurück. "Warte.."

Nervös drehte die Lady sich um. Was tat sie hier nur?

"Ich mach das nur, wenn du das wirklich willst, Sophia."

"Ich bin verwirrt, und unsicher." Nuschelte Sophia leise. Und das hasste sie zu sein.

"Das versteh ich." Perrie lächelte leicht.

"Was, wenn es mir gefällt?" Sprach Sophia ihre größte Angst aus.

"Ich denke, da gibt es schlimmeres.."

"Aber... das macht doch alles noch komplizierter.." Sophia Schloss die Augen.

"Hier ist so oder so Alles viel zu durcheinander." Perrie rieb mit Ihrem Daumen beruhigend über Sophia's Handrücken.

Das Mädchen schluckte leicht und nickte. "Du musst keine Angst haben.", beruhigte Perrie sie so gut wie möglich. Der Reitlehrerin sprang das Herz selbst fast aus der Brust. "Wir müssen das nicht tun."

"Warum hast du mich geküsst, Perrie?" Flüsterte Sophia, bekam fast kein Wort heraus.

Die Blondhaarige schluckte hart. "Weil... Weil ich mich in dich verliebt habe.", hauchte sie kaum hörbar.

Liam’s Zukünftiger blieb fast das Herz stehen. "Im Ernst? Aber... warum denn in mich?" Sie war doch absolut nicht begehrenswert.

"Außer der Tatsache, dass du wunderschön bist, einfach in deinen Charakter." Perrie war tiefrot im Gesicht. "Du bist immer ehrlich und sagst geradeaus, was du denkst, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Art, wie du mit jemandem umgehst, wie du die Sache mit Liam und Niall akzeptierst... Einfach du in deiner ganzen Art."

Erstaunt öffnete Sophia die Augen wieder. "So siehst du mich?"

"So sieht dich hier jeder, Sophia."

"Das wusste ich nicht."

"Das ist schade." Perrie lächelte zaghaft. "Du bist eine tolle Frau, Sophia."

"Du machst mir immer solche Komplimente.."

"Weil du es verdient hast."

"Mochtest du schon immer Mädchen?"

"Du bist das erste Mädchen, das ich mag.", gab Perrie verlegen zu.

"Oh," Flüsterte Sophia.

"Ja..."

Sophia Schloss wieder die Augen. "Ich laufe nicht weg."

Perrie atmete zittrig ein und legte ihre freie Hand an Sophia's Wange. Ihre Haut war so wahnsinnig weich! Sophias Finger zitterten. Hoffentlich war das kein Fehler.

"Nicht erschrecken.", flüsterte Perrie und schoss ebenfalls die Augen.

"Ich Vertraue dir.“

"Du bist der helle Wahnsinn.", murmelte Perrie mlt Herzklopfen und legte ihre Lippen sanft auf Sophia's. Jetzt, da die Spanierin es auch irgendwie wollte, war es so viel schöner. So wie Perries Lippen auf Sophias lagen war das Zittern verschwunden.

Die Reitlehrerinnen begann, ihr Lippen vorsichtig gegen Sophia's zu bewegen. Sie wollte die junge Frau nicht noch mehr verschrecken.

Stocksteif stand Sophia mitten im Raum und versuchte zu realisieren, was gerade passierte. Das war ihr erster Kuss, den musste sie doch genießen.

Perrie, die merkte, wie angespannt Sophia war, ignoriert das schmerzhafte Stechen in ihrer Brust so gut wie möglich und löste sich eilig von ihren Lippen. "Ich.." Sie trat einen Schritt zurück. "Es tut mir leid."

"Warum hörst du auf?" Flüsterte Sophia.

"Du- du erweckst nicht gerade den Eindruck, dass es dir gefällt, Sophia."

"Ich bin nervös, gib mir ein paar Sekunden Zeit.“

Perrie nickte und senkte den Blick. Was tat sie hier eigentlich? Warum sollte Sophia sie überhaupt /mögen/?

Einem Instinkt folgend griff Sophia nach Perries Händen. Zögerlich hob die Reitlehrerin den Kopf an. "Bitte. Ich muss es wissen. Ich muss wissen, ob DAS HIER der Grund ist, warum ich keine Männer mag."

Perrie seufzte leise und nickte. "Dann küss mich."

Die Initiative ergreifend zog die Prinzessin Perrie an sich heran. Vielleicht war es besser wenn sie selber die Führung übernahm. Überrascht stürzte sich Perrie mit ihren Händen auf Sophia's Brustkorb ab. "Huch."

"Zu stürmisch?“

"Nein, gar nicht. Ich hab nur nicht damit gerechnet." Perrie wurde rot.

"Also gut." Sophia atmete tief durch. "Auf ein neues."

"Du musst nicht nervös sein.", flüsterte Perrie.

"Ich weiß nicht, ob das so erzwungen schön wird," gestand Sophia.

"Dann lass es." Perrie nahm ihre Hände von Sophia's Schultern. "Du sollst dich nicht unwohl fühlen, das will ich nicht."

"Ich fühle mich aber wohl, wenn ich bei dir bin?"

Perrie bekam rote Wangen. "Das.. Das ist schön. Nur... Du siehst jetzt gerade nicht so aus, als ob du dich wohl fühlst."

"Tut mit leid. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe... ich will nur, dass alles gut zwischen uns ist.“

"Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin ja an den ganzen Schlamassel schuld."

"Können wir weiterhin Freunde sein?" Flüsterte Sophia kläglich.

"Natürlich, Soph. Ich hätte nichts anderes vorgeschlagen." Perrie lächelte tapfer, auch wenn es ihr gerade zu das Herz herausriss.

"Danke. Das bedeutet mir total viel.“

"Mir auch.", sagte Perrie und löste sich von Sophia.

"Und... reiten wir auch wieder aus?"

"Natürlich.." Perrie nickte leicht.

"Ich hab das vermisst," nuschelte Sophia.

"Ich auch.", stimmte Perrie leise zu.

Auf ihrer Lippe herum kauend sah Sophia auf ihre Hände. Perrie strich sich die Haare aus dem Gesicht und atmete tief ein. "Ich bin ziemlich fertig.", meinte sie. "Heute Nacht hat Lyra ein bisschen Theater gemacht, ich bin seit Ewigkeiten wach und würde mich gerne etwas hinlegen.

"Ja, natürlich.. ich lass dich allein." Nuschelte Sophia peinlich berührt. Die ganze Situation war ihr schrecklich unangenehm.

Die Blondine lächelte so dankbar wie möglich. Hoffentlich sah man ihr nicht an, wie schlecht es ihr ging. "Danke, Sophia."

"Ja, öhm... ich bin dann, also ich gehe..." und schwupps war Sophia verschwunden.

Perrie wartete noch einige Minuten, bevor sie zittrig einatmete und sich auch schon das erste schluchzen ihren Hals hoch kämpfte.

Verwirrter als zuvor, leichenblass und wütend auf sich selbst stürmte Sophia nach draußen. Verdammter Mist! Was hatten sie sich nur gedacht? Gar nichts, ganz einfach.

Und jetzt lief sie vor Scham schon wieder weg, das ärgerte sie sehr. Sie machte das selbst komplizierter als nötig.

Wie konnte Perrie eine Chaotin wie sie nur gut finden? Es war ihr ein Rätsel. Sie hatte es ihr zwar gesagt, dennoch verstand sie es nicht.

Harry sah der Prinzessin stirnrunzelnd nach. Oh, Oh. Das sah gar nicht nach Vertragen aus.

Kurzerhand brachte er Lyra wieder in ihren Box und eilte zu ihrer Kammer. Vorsichtig öffnete er die Tür und sah zu Perrie, die mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett lag. Er sah, wie ihr Körper leicht zitterte und hörte kurz darauf das leise Schluchzen von ihr. "Oh, Pez.", flüsterte er und zog die Tür hinter sich zu. "Es ist wohl nicht gut gelaufen."

"Es ist total peinlich gelaufen." Schniefte Perrie verzweifelt.

Seufzend kam er zu der jungen Frau und legte sich hinter sie. "Hey." Er zog sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. "Was ist passiert?"

Perrie wischte Sich über die Augen. "Sie weiß jetzt, dass ich sie mag... mehr als Freundschaftlich meine ich..“

Harry nickte leicht. "Das finde ich gut."

Ein leises seufzen war zu hören. "Sie hat vorgeschlagen, dass wir uns nochmal küssen, damit sie heraus findet, was sie will."

"Oh, wow."

"Das habe ich mir auch gedacht , aber dann stand sie total verkrampft und steif da. Als... als wäre ich eklig.“

"Perrie." Harry Gesichtsausdruck wurde wütend. "Du bist nicht eklig, hörst du? Es ist vollkommen in Ordnung, dass du dich in sie verliebt hast. Auch, wenn sie das nicht versteht."

"Sie sagt, dass sie nicht weiß, warum ich gerade SIE mag.. sie hat eine schlechte Meinung von sich.“

"Sie sollte dir trotzdem nicht das Gefühl geben, dass du abstoßend seist."

"Ich komme mir so dumm vor. Dass ich mich darauf eingelassen habe.."

"Du könntest nicht wissen, dass sie wieder so reagiert, nachdem sie es auch noch selbst vorgeschlagen hat."

"Ich will unsere Freundschaft noch nicht Aufgeben," murmelte Perrie.

"Das wird schwer." Harry drückte Perrie fest.

"Aber..." murmelte Perrie noch, dann brach sie hemmungslos in Tränen aus.

Der Lockenkopf zog Perrie fest an sich, er wurde selber ganz verzweifelt und gleichzeitig wütend. Was dachte Sophia sich eigentlich?! Das Perrie die aus Spaß an der Freude geküsst hatte und sie einfach rum probieren konnte, ohne Rücksicht auf die Gefühle der Reitlehrerin zu nehmen?

Dankbar heulte sich Perrie aus. Es tat gut, einen Freund wie Harry zu haben. "Es ist okay.", murmelte Harry und rieb Perrie über den Rücken, inzwischen hatte sich die junge Frau umgedreht und ihr Gesicht an Harrys Brust vergraben. "Lass es raus."

"Warum muss die auch so verdammt perfekt sein? Ich meine..."

Harry seufzte leise. "Ich weiß, ich versteh dich gut."

"Sie ist die erste Frau, die ich gut finde.'

"So ging es mir mit Zayn auch. Ich hab nie einen Gedanken daran verschwendet, wen ich gut finde und dann bin ich ihm in die Arme gestolpert."

"Im wahrsten Sinne."

Harry lachte leise. "Stimmt, du warst ja dabei."

"Ihr seid ein tolles Paar, Hazza.“ Perrie lächelte schief, dann wurde sie leichenblass. "Oh mein Gott."

"Was? WAS?" Erschrak Harry.

"Was, wenn Sophia es sich jetzt anders überlegt?! Mit Liam. Und der Hochzeit. Und allem. Weil ich sie geküsst habe, was mach ich dann?!"

"Das wird sie nicht, bestimmt nicht."

"Ja, aber. Was, wenn /doch/?!"

"Dann... woah, keine Ahnung, das wäre echt... schlecht."

"Ich muss mit Liam reden." Perrie sah Harry panisch an.

"Das wird am Besten sein, aber dann musst du ihm sagen, dass du ein Mädchen magst."

"Das... Das ist egal."

"Ich stehe dir total bei."

"Weißt du, ob er heute da ist?" Die Blondhaarige richtete sich auf.

"Ich denke schon. Seinen Liebsten hat er gestern zu letzt getroffen."

"Okay... Okay." Perrie strich sich die Haare aus dem Gesicht und rieb sich über die Augen.

"Lass dich nochmal drücken." Harry sah die sanft an.

Perrie lächelte traurig und rutschte wieder an Harry heran um sich umarmen zu lassen. "Danke, Hazza. Wirklich.“

"Ich hab dich echt gern, ich will nicht, dass du traurig bist."

"Da muss ich durch.", murmelte Perrie und drückte Harry einen Kuss auf die Wange. "Ich werde dann mal Liam suchen gehen..." Sie wollte gar nicht wissen, wie Liam reagieren würde.

"Armes Ding. Wenn du mich mitnehmen magst - ich stehe zur Verfügung."

Perrie sah Harry einen Moment lang an, bevor sie nickte. "Das wäre lieb von dir."

"Kein Problem, ich begleite dich."

Die Reitlehrerinnen erhob sich langsam und rieb sich mit beiden Hände über das Gesicht. "Sehe ich einigermaßen ansehnlich aus?"

"Nun ja.. aber Liam wird es verstehen." Perrie anzuschwindeln hätte Harry nicht übers Herz gebracht.

Perrie verzog das Gesicht. "Bringen wir es hinter uns."

"Ich bin ja bei dir." Harry Strich ihr über den Arm.

"Ich hab Angst vor seiner Reaktion, Haz. Was, wenn Sophia wirklich so denkt? Dann ... Dann wird das hier Alles noch schlimmer als es schön ist."

"Ich kenne beide nicht so gut," nuschelte Harry entschuldigend. "Louis und Zayn könnten da wohl mehr zu sagen."

Perrie raufte sich verzweifelte die Haare, während sie mit Harry aus dem Raum ging. "Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?"

"Im der Bibliothek könnte er sein. Er liest sehr viel.’

Schweigend nickte die junge Frau und lief mit gesenktem Kopf in Richtung Schloss. Wie sollte sie das Liam nur halbwegs ruhig beibringen?

Harry folgte ihr auf dem Fuße. Perrie tat ihm irre leid. "Ich dachte wirklich, da wäre mehr.", flüsterte sie beschämt. Sie kam sich so dumm vor.

"Das dachte ich ehrlich gesagt auch." Gestand Harry. "Ihr habt schon zum Teil sehr verliebt gewirkt. Alle beide.“


+


Sophia sah traurig vor sich hin. "Ich hätte es wissen müssen.", murmelte sie. Eine weiche Pferdenase stupste die Prinzessin an. Sie saß auf einem Zaun und versuchte wieder etwas zur Ruhe zu kommen.

Lächelnd fuhr Sophia Liams Pferd durch die Locken. "Ach Willow.", seufzte sie. "Du hast es einfach."

Zufrieden brummelte die Stute und blinzelte ein paar Fliegen weg. Dieses Mädchen war in Ordnung, sie hatte immer etwas zu knabbern dabei.

"Ich hab doch selbst keine Ahnung, was ich will."

Willow bewegte die Ohren leicht. Wurde das ein längerer Monolog? "Warum küsste sie mich auch einfach? Hätte sie mich nicht vorwarnen können?" Sophia schnaubte leicht.

Das fremdartige Gerede über sich ergehen lassend knabberte Willow ein paar Grashalme. Karotten würde es schon noch geben. "Ich war total überrumpelt! Und vorhin war ich auch nicht besser." Sophia bekam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Perrie schon wieder stehen lassen.

"Ich hab es nicht fertig gebracht, weißt du? Und das passt einfach nicht zu mir! Ich bin stark, ich gebe nicht einfach auf!“ Die junge Frau knurrte frustriert. Da versaute sie sich ihren ersten Kuss einfach selbst. "Sie ist immer so lieb zu mir, bringt mir alles über Pferde bei, über das Reiten, wir haben sogar schon Zäune zusammen repariert.. und was mach ich? Ich laufe immer wieder weg….Dabei ... Dabei will ich sie ja eigentlich küssen. Irgendwie.“

Mit einem Schnauben hob Willow den Kopf und stupste Sophia kräftig an. Ka-ro-tten! Überraschte schreckte Sophia zurück und verlor das Gleichgewicht. Quietschend versuchte die Prinzessin nicht vom Zaun zu kippen.

"Vorsicht!" Bevor die Spanierin fallen konnte, wurde so von zwei starken Armen aufgefangen. "Sonst brichst du dir noch den Hals.", lachte Zayn und hielt Sophia fest.

"Z-zayn.." stammelte das Mädchen. "Danke... Willow hat mich vom Zaun gerammt."

"Ich hab es bemerkt." Der Schwarzhaarige setzt Sophia auf dem Boden ab.

"Wie lange stehst du denn schon hinter mir?" Nuschelte Sophia verlegen, vermied Blickkontakt.

"Lang genug, denke ich." Zayn legte den Kopf schief. "Möchtest du darüber reden?"

"Oh, Gott wie peinlich." Sophia versteckte das Gesicht in den Händen.

Zayn lächelte sanft. "Das ist nicht peinlich."

"Ich bin so ein schlechter Mensch," jammerte Sophia. "Ich hab ihr so weh getan."

"Du bist kein schlechter Mensch, Sophia." Zayn drückte ihre Schulter. "Wenn es dir nicht gefallen hat, kannst du nichts dafür."

"Ich hab mich nicht mal darauf eingelassen. Obwohl es meine Idee war."

"Du hast Angst.", meinte Zayn und lehnte sich neben Sophia an den Zaun. "Das ist normal, und in Ordnung."

"Wenn ich eine Affäre mit einer Frau hätte, würde das alles noch viel komplizierter machen, als es ohnehin schon ist.“

"Hier kann man eh nichts mehr gerade biegen." Zayn grinste schief. "Jeder macht, was er will und wie er Lust hat. Das solltest du auch."

Sophia seufzte leise. "Wenn ich nur wüsste, was das ist.“

"Warum wolltest du sie noch einmal küssen?“

"Um zu wissen, ob es das ist, was ich wirklich will. Ich mochte noch nie einen Jungen auf romantische Weise - und auch keine Frau.“

Zayn nickte leicht. "Es ist Perrie, hm?"

"Sie mag mich.“

"Hat sie dir das gesagt?" Zayn legte fragend den Kopf schief.

Sophia nickte stumm. „Ja."

"Und du weißt nicht, ob du sie auch magst?"

"Genau das wollte ich mit dem Kuss heraus finden, aber dann... konnte ich nicht."

Zayn nickte leicht. "Ich kenne Perrie, sie wird dir da keinen Druck machen.", meinte er dann.

"Ich weiß auch nicht, was mich da so blockiert hat... ich ziehe alles durch, was ich mir vornehme - warum werde ich plötzlich anders? Schwach?"

"Weil du Angst hast, dass es dir gefallen könnte."

"Meinst du?" Fragte Sophia verunsichert.

"Ich denke schon.", Zayn zog die Mundwinkel hoch. "Und das ist okay. Ich hatte damals auch Angst, Harry und Liam auch, das ist normal."

"Liam ist Wahnsinnig tolerant," nuschelte Sophia.

"Das ist er, ja. Ihm geht es selbst so, da wäre er wirklich dumm, wenn er etwas dagegen hätte."

"Du bist sehr glücklich mit Harry, Mh?“ Sophia lächelte leicht. "Er schwärmt oft von dir, wenn ich bei Perrie.“

"Ich liebe ihn sehr." Zayn strahlte breit. "Er macht mich unheimlich glücklich."

"Das finde ich echt knuffig," lachte Sophia. "Er denkt auch so von dir."

"Wir haben uns zufällige kennenlernt. Aber jetzt im Nachhinein glaube ich, dass es so sein sollte."

"Glaubst du an Schicksal, Zayn? Dass alles einem größeren Sinn und Zweck dient was geschieht?“

Der Leibwächter nickte ernst. "Ja. Ich glaube daran, dass alles so sein sollte, wie es ist."

"Auch, dass ich hier bin? Ich meine... ich weiß im Moment gar nicht mehr, wohin ich eigentlich gehöre - verstehst du, was ich meine? Ich bin Spanierin, und stolz darauf. Dennoch fühle ich mich so unglaublich verbunden mit diesem Ort hier, den Menschen, einfach... zuhause.“

"Das Schicksal wollte vielleicht, dass du uns alle und insbesondere Perrie kennenlernst. Möglicherweise sollst du hier lernen, wer du bist und was du willst."

Dankbar lehnte sich Sophia an Zayn. "Das würde mich beruhigen, wenn es so wäre.“

Zayn drückte das Mädchen fest. "Lass ihr ein bisschen Zeit. Ihr wird das ganz schön nah gehen."

"Ihr weh zu tun war das Letzte was ich wollte." Murmelte Sophia zerknirscht.

"Das weiß sie bestimmt."

"Das macht nicht ungeschehen, was ich getan habe." Murmelte Sophia unglücklich.

"Aber du kannst es weder gut machen."

"Und wie?"

"Erklär ihr, wenn ihr euch beide beruhigt habt, was los ist. Dass du Angst hast." Zayn drückte Sophia sanft an sich.

"Ich habe nie Angst." Schmollte Sophia.

"Jeder Mensch hat mal Angst." Zayn grinste leicht. "Das ist normal. Und in deiner Situation verständlich. Vielleicht solltest du darüber mal mit Liam reden. Wie es für ihn war."

"Meinst du? Ja, vielleicht eine gute Idee."

"Und jetzt beruhigst du dich mal wieder, ja? Das renkt sich schon alles wieder ein."


+


"Perrie? Haz?" Louis sah die beiden überrascht an, als sie Liams Zimmertür ansteuerten. Er stand Wache, der Prinz wollte heute seine Ruhe haben. "Was macht ihr denn hier?"

"Hey, Lou..." Perrie rieb sich unwohl über den Oberarm. "wir-"

"Hast du /geweint/?!" Der Leibwächter kam einen Schritt näher. "Wenn muss ich schlagen?!"

"Niemanden, Lou." sagte Perrie schnell. Sie kannte Louis, er würde das machen.

Louis kniff die Augen zusammen und sah zu Harry. "Wer ist schuld?"

"Lou, können wir das später klären, wir wollen zu Liam."

"Der wollte eigentlich seine Ruhe. Niall ist vor ein paar Stunden erst gegangen."

"Oh." Perrie starrte zu Boden und sah dann hilflos zu Harry.

"Es ist wichtig, Lou.", murmelte Harry eindringlich.

Die Leibwache schob die Unterlippe vor. "Also schön. Aber ich komme mit."

Perrie riss die Augen auf. Wenn Louis das wüsste... Der weiß doch eh schon viel zu viel!

"Ich bin Liams Leibesdiener - ich muss." Und er war neugierig.

"Lass mich bitte einfach zu ihm, Louis."

"Ihr beide oder nur du, Perrie?“

"Louis!" Harry sah ihn verständnislos an. Was tat der denn heute so auf wichtig?! Sonst war der Kleinere auch nicht so drauf.

"Oh mein Gott, da versuche ich einmal professionell zu sein.." kopfschüttelnd winkte er die beiden mit sich.

"Liam, da will jemand mit dir reden."

Der Prinz lag, mit dem Gesicht in den Kissen vergraben auf seinem Bett, und richtete sich leicht auf, als er das hörte. "Hm?" Er sah sich einen Moment lang orientierungslos um, er war wohl eingeschlafen. "Oh, Perrie. Und Harry. Hey." Er lächelte schläfrig und rieb sich über die Augen. Die Nacht über hatte er durch Niall nicht viel Schlaf bekommen.

"Liam." Perrie lächelte schwach zurück. "Bist du müde? Wir können auch wieder gehen-"

"Nein, nein. Ich bin für euch da. Gibt es ein Problem?"

Perrie und Harry sahen sich einen Moment lang an. "Ich hab was... Wirklich dummes gemacht.", murmelte die Reitlehrerin dann.

"Setz dich." Liam wies auf einen Stuhl. "Louis, Harry?"

"Ich bin die mentale Unterstützung.", meldete Harry sich zu Wort und stellte sich hinter Perrie.

"Und ich muss auf dich aufpassen." Liam sah Louis warnend ab. Er wusste, wann der Junge Mann Neugierig war. "Das kannst du auch vor der Tür, Louis.", meinte der Prinz und stand von seinem Bett auf.

Louis verzog das Gesicht, Nickte aber. "Sehr wohl, wie es beliebt mein Prinz."

"Danke." Er wartete, bis Louis draußen war und setzte sich dann vor Perrie auf seine Bettkante. "Wo drückt der Schuh?"

Harry legte seiner Freundin einen Hand auf die Schulter und lächelte aufmunternd. "Es geht um Sophia...", sagte Perrie leise. Louis musste ja nicht Alles mitbekommen.

"Ihr hattet Streit, nicht wahr? Ich habe schon bemerkt, dass sie unglücklich wirkt.“

"Es... Ähm.. Ist etwas kompliziert."

"Damit kenne ich mich aus, nur raus damit." Er sah Perrie aufmunternd an.

Perrie atmete tief ein. "Ich hab sie geküsst. Vor drei Tagen. Und dann ist sie ... Sie ist abgehauen und ich meine, ich versteh es, ich hätte es nicht tun sollen, aber es war einfach, sie war so lieb, und, ich- ich konnte nicht anders und dann haben wir nicht mehr miteinander gesprochen und Daisy kam auch nicht mehr so oft zu uns, da dachte ich schon, ich hab Alles kaputt gemacht.

Dann kam sie heute wieder und wollte reden und ich hab mich entschuldigt, da hat sich mich dazu aufgefordert sie noch einmal zu küssen, damit sie vielleicht dahinter kommt, warum sie keine Männer mag und dann- dann hab ich es getan, in der Hoffnung, es würde ihr gefallen, aber ...

Aber dann stand sie einfach nur da und hat es über sich ergehen lassen und ich hab mich schon wieder entschuldigt obwohl ich ja gar nicht schuld war. Sie wollte es doch! Und dann - dann ist sie wieder gegangen und es tut mir /so leid/, Liam." Perrie hatte hat nicht bemerkt, dass sie schon wieder angefangen hatte zu weinen und schluchzte verletzt auf.

"Und jetzt hab ich Angst, dass sie das Alles hier mit dir nicht mehr will, weil ich hier bin und du bist neben Harry mein bester Freund und ich will nicht, dass du wütend auf mich bist, weil ich mich in deine zukünftige Ehefrau verliebt habe, obwohl ich das gar nicht wollte, und deine ganze Situation dadurch noch komplizierte gemacht habe, als sie eh schon war und-"

"Hey, Hey, Hey, ganz ruhig..." Liam stand von seinem Bett auf. "Nicht weinen, Perrie." So hatte er das Mädchen noch nie gesehen.

"Es tut mir leid!", entschuldige sie sich ein weiteres Mal kläglich. "Ich wollte das Alles nicht, ich wollte das /nie/ und dann- dann kommt Sophia und macht Alles so schwer." Sie vergrub das Gesicht in den Händen. Was sollte sie bloß machen?

"Perrie." Liam zog einen Stuhl neben die junge Frau und setzte sich zu ihr. "Ich verstehe, dass du gerade verwirrende Dinge erlebst."

"Kannst du mich nicht einfach anschreien und mir sagen, dass ich gehen soll? Sophia hasst mich, Liam, ich werde mir das nie verzeihen können, wenn sie jetzt sagt, dass sie die Hochzeit wegen mir nicht will, es-"

"Aber ich hasse dich nicht." Unterbrach Liam sie. "Und Sophia wird die Hochzeit deswegen nicht absagen, dafür ist sie viel zu klug und entschlossen."

Perrie sah Liam einige Sekunden lang mit wässrigen Augen an, bevor sie schon wieder in Tränen ausbrach und sich an ihn seinen Hals warf. "Es tut so weh.", flüsterte sie verletzt und schniefte leise.

"Ssssh.." beruhigend Strich Liam ihr über den Rücken. "Ich weiß. Ich weiß, wie weh Liebe tut.“

Harry knabberte sich nervös auf der Unterlippe herum. Er stand kurz davor, mit zu heulen. "Sie sind beide ganz schön durch den Wind.", murmelte er und strich Perrie über die Haare.

"Und du bist verliebt in sie? Das wäre ich wohl auch, wenn ich Frauen mögen würde. Sophia ist großartig."

Perrie nickte schwach und schloss die Augen. "Ich hab ihr Alles gesagt."

"Und sie erwidert deine Gefühle nicht?"

Die Blondhaarige schüttelte den Kopf. "Ich hab nicht so ein Glück wie du."

"Armes Mädchen." Flüsterte Liam. Er hätte die Beziehung unterstützt. Die beiden Frauen würden so gut zusammen passen, wie schade.

"Es tut mir wirklich leid.", murmelte Perrie. "Ich hoffe, das gibt keinen Ärger mit ihr."

"Ich werde mit ihr sprechen. Ihr seid beide Frauen, die ich schätze - ich würde nicht gern sehen, wenn ihr streitet."

Perrie rutschte unwohl auf ihrem Stuhl herum. Sie war froh, dass Liam es wusste und nickt sauer war, aber dass er mit Sophia reden wollte..

"Du musst sehr vorsichtig sein, wem du von deiner Zuneigung erzählst, verstehst du mich? Sag es so wenig Menschen wie möglich, sonst bringst du dich in Gefahr, Sophia, mich und alle Mitwisser.“

"Das hatte ich nicht vor." Innerlich war sie am durchdrehen. Louis wusste es, dann wusste es Inès mlt Sicherheit auch

"Du zitterst ja." Murmelte Liam.

"Louis weiß es.", platzte es aus ihr heraus.

"Was weiß er? Weiß er von dir und Sophia?"

"Er weiß, dass ich sie mag.", gab sie leise zu. "Er hat es am Ball schon gesagt."

"Er wird nichts verraten. So ist er nicht," versprach Liam. "Louis hat einen Eid geschworen und er ist sehr treu was das angeht."

"Er ist ein Plappermaul, Li.", warf Harry in das Gespräch. "Es würde mich nicht wundern, wenn Inès es weiß."

"Harry, das sagt man nicht." Mahnte der Prinz.

"Verzeihung, aber du weißt, dass es so ist."

"Louis trägt keine großen Geheimnisse nach aussen. Würde ich daran zweifeln, wäre er mir nicht mehr unterstellt."

"Sophia hat es bestimmt niemandem gesagt.", murmelte Perrie. Natürlich hätte sie das nicht. Sophia war da anders als sie.

"Was wünschst du dir von Sophia?" Fragte der Prinz sanft.

"Zu viel."

"Ich verstehe.." Liam strich sich über das Gesicht.

Perrie sah Liam einen Moment lang an, bevor sie auf den Boden starrte. "Wie war deine Nacht mit Niall?", fragte sie dann vorsichtig.

Ein sanftes Lächeln ließ von Liam förmlich aufleuchten. "Wunderschön. Es war wie unglaublich."

Perrie begann zu lächeln. "Das freut mich, Liam."

"Ich bin sehr glücklich. Niall lässt mich einfach vergessen, wer ich bin, Was ich zu tun habe und wie die Zukunft aussieht. Mit ihm lebe ich im Jetzt."

"Ihr zwei werdet das hinbekommen.", meinte Perrie zuversichtlich.

Verliebt biss sich Liam auf die Unterlippe. "Durch ihn hat sich mein ganzes Weltbild verschoben."

"Du liebst ihn, hm?" Harry lächelte breit.

"Ja. Ja, ich glaube wirklich, dass es Liebe ist."

"Wann kommt er wieder? Ich hab ihn schon so lange nicht mehr gesehen.", beschwerte der Lockenkopf sich.

Liam lachte leise. "Bald. Noch vor... vor der Hochzeit."

"Erstmal ist ja noch die Verlobungsfeier.", murmelte Perrie.

"Stimmt... bald muss ich es verkünden. Aber Niall werde ich dazu nicht einladen."

"Das versteh ich." Harry nickte leicht. "Das muss nicht sein."

"Es würde ihn demütigen." Erklärte Liam.

"Ich denke auch, dass er nicht gerne kommen würde. Was verständlich ist."

"Eines Tages will ich, dass er ein Fest hier oben mit uns feiert. Aber noch lieber möchte ich wieder in die Schänke im Dorf."

"Da ist es toll.", nickte Harry begeistert. "Als Zayn und ich dort waren, war es wunderbar."

Perrie lächelte leicht. "Irgendwann werde ich es hoffentlich auch mal wieder erleben."

"Wir nehmen dich mal mit.", versprach Liam.

"Mich auch?" Fragte Harry hoffnungsvoll.

"Natürlich. Zayn wird dich ab sofort immer mitnehmen wollen." Liam lächelte.

"Meint ihr, ich finde so etwas auch? Erwiderte Liebe?" Kam es leise von Perrie. "Glück?"

"Natürlich." Liam drückte Perrie an sich. "Das weist du. Du bist toll, Perrie, hörst du?"

"Danke." Nuschelte die junge Frau errötend.

"Und jetzt lächle wieder, ja? Ich werde mit Sophia reden, dann bekommen wir das hin."

"Dankeschön," Perrie umarmte Liam noch einmal herzlich. "Es war gut her zu kommen."

"Hast du wirklich gedacht, dass ich deswegen wütend werde?" Liam rieb Perrie über den Rücken.

"Ein bisschen schon," gab Perrie zu.

"Oh, Perrie. Inzwischen solltest du mich so gut kennen." Liam lächelte schief.

"Angst ist nicht rational."

"Ja, ich weiß." Der Prinz drückte seine Reitlehrerin noch einmal fest. "Ich komm mit euch raus, ja? Ein bisschen frische Luft tut mir auch mal wieder gut."

"Ist gut." Perrie stand auf. Liam war ein toller Prinz.

Louis, der vor der Tür gestanden war, zuckte erschrocken zurück als Liam sie öffnete. "Geht es dir besser?" Er sah Perrie besorgt an.

"Ja, es ist wesentlich besser, danke Louis."

"Das ist gut." Der Leibwächter lächelte.

"Ich werde mich so schnell wie möglich um dein Anliegen kümmern," versprach Liam.

"Danke, Liam." Perrie drückte Liams Hand.

Der Prinz lächelte sanft. "Genieße die Sonne noch etwas, ja? Bald kommt der Winter."

"Wir haben Anfang August!", lachte Harry. "Lass uns den Sommer noch ein bisschen."

"England ist manchmal ein rauer Ort," erinnerte Liam.

"Das stimmt wohl."

Louis beobachtete das ganze neidisch. Er wollte auch eingeweiht werden!

"Wisst ihr, wo Zayn ist?", fragte Harry schmollend. "Ich hab ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen."

"Er wollte zum Stall, meine ich." Erwähnte Liam.

"Oh!" Harry begann zu lächeln. "Sehr schön."

"Ihr werdet euch bestimmt noch sehen," beruhigte Perrie ihn.

"Ich hoffe es." Der Lockenkopf strahlte breit.

"Wird es heute Mittag noch eine Teegesellschaft geben?" Fragte Louis aus dem Hintergrund.

Liam dachte einen Moment nach. "Ich glaube schon."

"Sehr schön." Louis freute sich darauf, Inès wieder zu sehen.

"Du vermisst nur Inès." Liam lächelte breit.

"Möglich.."

"Ihr passt gut zusammen, Lou."

Der junge Mann grinste verlegen. "Danke."

Kapitel fünfundvierzig



Kapitel fünfundvierzig


Selig lächelnd stiefelte Niall die letzten Meter des Waldweges entlang, bis zum Dorf. Er war so /glücklich/. Liam hatte gesagt, dass er ihn /liebt/. So richtig, er konnte es immer noch nicht fassen, so ein Glück mit dem Prinzen zu haben.

Sie hatten viel geredet in der Nacht, und auch andere Sachen gemacht, die Niall nie wieder vergessen würde, da war er sich sicher.

Es war einfach so wahnsinnig erotisch für ihn, Liams nackte Haut zu berühren, seine Lippen zu küssen und dabei zu zu sehen, wie glücklich Liam war, wenn er kam.

Der Junge Prinz war einfach wunderschön, wenn er sich Niall komplett hingab. Es zeigte dem Iren, wie viel er ihm vertraute. Er hatte keinerlei Erfahrungen und ließ sich von Niall so viel zeigen, es war der Wahnsinn.

Liam konnte unersättlich sein, das machte ihn an. Niall hatte dem Prinz kaum zugetraut, seine Lust so offen zu zeigen - wenn auch schüchtern. Seufzend fasste er sich an die Lippen. Er vermisste es jetzt schon, Liam zu küssen.

Die Erinnerung stimmte Niall euphorisch. Die Liebe zu diesem Mann ließ ihn Ganz neu aufblühen. Breitstrahlend kam er im Dorf an, alle waren schon auf den Beinen, der Markt war in vollem Gange.

Er könnte noch Brot einkaufen, etwas Fleisch vielleicht? Ja, Hühnchen, Brot und etwas Gemüse.
Dann könnte er gleich kochen, damit sie etwas zum Mittag und Abendessen hatten.

Zufrieden nickte er und steuerte Agnes Stand an. "Guten Morgen, Agnes." Er grinste die Verkäuferin glücklich an.

"Guten Morgen, Niall. Wie schön, dich zu sehen." Die rundliche Händlerin lächelte. "Was kann ich dir gutes tun?“

"Josh und ich brauchen Gemüse.", meinte Niall und kramte in seiner Hosentasche nach seinem Geld. "Kannst du mir einfach von allem etwas geben ?"

"Ich werde dir einen schönen Korb zusammen stellen," Nickte Agnes und wählte schöne Möhren und Gurken aus.

"Danke dir." Der Ire lächelte breit.

"Du bist heute so fröhlich - steckt da etwa ein Mädchen hinter?" Zwinkerte die vierzig-jährige.

Niall schüttelte den Kopf. "Kein Mädchen, nein."

"Na, Hauptsache du bist froh und guter Dinge. Mögt ihr Radieschen?"

"Josh liebt sie.", nickte Niall.

"Dann bekommt Ihr natürlich welche. Sie sind recht klein, leider. Es ist zu trocken.'

"Das ist kein Problem. Hoffentlich regnet es bald mal wieder richtig." Es war ungewohnt, dass es in England so warm war.

"Es ist schon viel zu lange sonnig und warm," brummte Agnes. "Alles geht uns ein."

Niall sah sie betroffen an. "Leider können wir es nicht aus dem Nichts regnen lassen."

"Das stimmt wohl... ich glaube die Lebensmittellieferungen retten tatsächlich einigen hier das Leben.“

"Liam macht das toll, ja." Unwillkürlich begann. Niall zu strahlen.

"Der Prinz ist eine wahre Bereicherung," Agnes legte eine dicke Gurke in dem Korb.

"Da hast Recht. Er erzählt mir immer davon, wie wichtig ihm der Kontakt zu den Menschen hier ist."

Agnes lächelte und reichte Niall den ganzen Korb über den Tisch. "Ich hoffe es schmeckt."

"Mit Sicherheit. Wie viel schulde ich dir?"

"Gib mir drei Goldstücke dafür." Die Händlerin tauchte noch einmal unter den Tisch ab, um einen Apfel von der Erde auf zu lesen. "Josh ist wieder fit?"

"Einigermaßen. Ich war heute Nacht nicht zuhause, Tina war bei ihm. Ich hoffe, es geht ihm etwas besser."

"So so, die ganze Nacht nicht daheim und dann so gute Laune." Zwinkerte Agnes.

Niall lachte mit roten Wangen und bezahlte. "Ich hatte ein paar schöne Stunden."

"Dann hoffe ich, die junge Dame eines Tages mal zu treffen." Agnes steckte das Geld ein. "Liebe Grüße an Josh."

"Das wirst du mir Sicherheit.", der Ire hängte dich den Korb über deinen Arm. Im Grunde hatte sie das ja schon... "Danke, Agnes. Wir sehen uns, ja?"

"Machs gut, Niall." Schmunzelnd sah sie dem jungen Mann nach.

Zufrieden stattete Niall ihrem Schlachter noch einen Besuch ab und kam Einen halbe Stunde später bei Ihnen zu Hause an. Josh war zwar immer noch bleich wie ein Laken, aber er saß bereits wieder unten in der Stube und besprach mit Tina die Schnittmuster. Sie zeigte, wie ihre Schwester, großes Talent dafür.

"Guten Morgen.", zwitscherte Niall fröhlich und ließ die Ladentür offen stehen, damit frische Luft rein kam.

"Morgen," Tina und Josh - der auf ihre Anweisung hin eine Wolldecke über den Schultern hatte - hoben die Köpfe. "Hat alles gut geklappt? Wir hatten wirklich Sorge."

"Ich hab Essen mitgebracht." Niall hob den Korb an. "Und es hat Alles super funktioniert." Er grinste fröhlich.

"Ich sterbe vor Hunger," verkündete Josh.

"Braucht ihr mich oder kann ich uns schnell was machen?" Niall wuschelte Josh durch die Haare und lächelte breit.

"Ich würde es toll finden, wenn du kochst." Strahlte dieser.

"Dann mach ich das schnell." Niall zog seine Jacke aus und legte sie über die Lehne von einem Stuhl.

"Du erzählst uns später aber ein bisschen was, ja?" Grinste Tina.

"Ich hab einiges zu erzählen.", nickte der Ire vergnügt und schleppte sich mit seinen Korb die Treppe nach oben.

Tina schüttelte lächelnd den Kopf. "Süß."

"Du hast ja keine Ahnung." Josh schnitt ein paar Stoffe zurecht. "Er hat letztes hier geschlafen, frag nicht. Ich habe eindeutig zu viel gehört."

Tina kicherte leise. "Oh."

"Aber ich gönn es Ihnen. Die Zwei haben sich das verdient."

"Dennoch muss der Gedanke an die Zukunft schrecklich sein," Flüsterte Tina.

"Sie reden viel darüber.", murmelte Josh. "Sie haben Beide viel Angst vor Allem."

"Was verständlich ist," Nickte Tina. "Sie haben sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt getroffen."

"In Liams Situation ist jeder Zeitpunkt ungünstig.", meinte Josh.

"Leider. Das wird noch eine Menge Tränen und Drama geben."

"Die gab es schon, glaub mir.", nuschelte Josh.

"Ich kann mir kaum vorstellen, wie schmerzhaft es ist.. ich meine.. keine Ahnung wie unsere Zukunft aussieht.. aber wir haben eine theoretische Chance." Tina sah Josh schüchtern an.

"Natürlich haben wir die." Josh nahm Tinas Hand und lächelte breit.

Glücklich strahlte das Mädchen ihn an. Josh war ihre erste große Liebe. Niall kam kurz darauf mit drei dampfenden Tellern in den Händen wieder. "So, lasst es euch schmecken."

"Das duftet ja, vielen Dank, Niall." Tina strahlte.

"Immer wieder." Er hatte heute morgen bei Liam mit gefrühstückt, er hatte sich das Essen ziemlich früh auf das Zimmer bringen lassen.

Glücklich sah Josh zwischen den beiden hin und her. Er war noch nicht wieder gesund, fühlte sich aber schon bedeutend besser.

"Wie geht's dir, Josh?" Niall schaufelte sich essen in den Mund und sah seinen besten Freund besorgt an.

"Mir ist nicht mehr schlecht, wenn ich sitze." Erzählte Josh glücklich.

"Sehr schön, Harry Tipps wären wirklich hilfreich.", nickte der Ire lächelnd.

"Ich hätte echt Angst um dich." Tina Griff nach Joshs Hand.

"Mir geht es ja schon wieder besser, Liebling."

"Gott sie Dank. Du sagst ein paar Tage wirklich todkrank aus."

Langsam löffelte Josh seine Suppe mit Einlage. "Ich hasse es, krank zu sein."

"Morgen können wir davon auch noch essen, ich hab genug gemacht.", informierte Niall seinen Mitbewohner. "Agnes hat mir ein Haufen Gemüse verkauft."

"Das ist schön gesund," Tina grinste, weil Josh das Gesicht verzog. Er war nicht so der Gemüseliebhaber.

"Stell dich nicht so an. Sei froh, dass wir überhaupt etwas zu essen haben.", erinnerte Niall. Eine Zeit lang sah das ganz anders aus.

"Ist ja gut. Wenn du kochst, schmeckt es ja auch gut."

"Dann erzähl mal, Niall." Tina beugte sich neugierig vor. "Was ist passiert?“

Sofort stieg Niall die Röte ins Gesicht. "So einiges."

"Bist Du gut hingekommen? Das mit diesen Gängen da ist sicherlich auch gefährlich."

"Ich hatte echt Angst, da drin zu ersticken oder gefressen zu werden," gab Niall zwischen zwei Bissen zu. "Es war total eng."

Tina nickte verstehend. "Immerhin bist du heil wieder hier angekommen."

"Es war total schön, ganz viel Zeit mit ihm zu verbringen," berichtete Niall glücklich. "Wir hatten Frühstück im Bett."

"Anscheinend habt ihr auch nicht viel geschlafen." Josh wackelte mit den Augenbrauen. Niall sah trotz seiner super Laune ziemlich müde aus.

Niall kicherte leise. "Irgendwie waren wir mitten in der Nacht plötzlich wach.."

"Ja?" Tina rutschte fast von ihrem Stuhl, soweit hatte sie sich vorgebeugt.

"Naja... wir haben ein bisschen geknutscht und so..“ Inzwischen war Nialls Gesicht Feuerrot. Er wollte ja auch nicht alles sagen, das wäre Liam sicher unangenehm und das wollte er nicht.

Tina kam immer näher. „Ja, und dann?!"

"Wir haben nicht richtig miteinander geschlafen.. Aber fast." Der Ire seufzte bei der Erinnerung leise.

"Aber ihr wollt doch, oder?"

"Natürlich. Aber Liam hatte noch nie mit jemandem. Ich will mir da Zeit lassen."

"Vernünftig." Josh gähnte leise.

"Und er hat gesagt, dass er mich liebt.", flüsterte Niall mit Herzrasen.

"Oh, wow - hast du es erwidert?"

"Ich hab es erster gesagt." Niall lächelte breit.

"Ich bin stolz auf dich," lächelte Josh.

"Danke, Josh. Ich auch.", strahlte der Brünette.

"Du solltest dich wieder hinlegen," Tina legte ihre Hand auf Joshs Stirn.

Der Schneiderlehrling seufzte leise. "Ich will aber noch nicht.", schmollte er.

"Ich komm auch mit und bleibe bei dir." Versprach das Mädchen.

"Ich kann das hier auch alleine machen.", meinte Niall lächelnd. "Geht ruhig hoch."

"Komm, Schatz. Packen wir dich wieder schön warm ein." Sagte Tina liebevoll.

Josh seufzte leise und stand auf. "In Ordnung." Er wickelte die Decke um sich und kuschelte sich an Tina ran.

"Danke für das Essen, Niall. Es war fantastisch."

"Immer wieder, Tina." Niall grinste schief.

Sanft führte das Mädchen ihren angeschlagenen Freund zurück in ihr Zimmer. "So, mein Schatz - du gehörst eindeutig noch ins Bett."

Josh grummelte leise und ließ sich aufs Bett fallen, bevor er Tina auf sich zog. "Bleib Hier."

Lachend stützte sie sich über ihm ab. "Aber ja, mein lieber."

Grinsend hielt Josh seinen Freundin nah bei sich. "Danke, dass du dich so um mich kümmerst."

"Natürlich, Josh." Tina Strich ihm über die Wange.

"Ich liebe dich."

Glücklich küsste Tina ihren Freund auf die Wange. "Und ich liebe dich."

Unten im Laden hatte Niall sich daran gemacht, wie ganzen Stoffe aufzuräumen und ein bisschen Ordnung zu machen. Er sollte sich langsam aber sich mal an Liams und Sophia's Garderobe für die Hochzeit machen.

Er verzog das Gesicht. Sophia war bei ihrem ersten Treffen ja nett gewesen, aber er musste Liam mit ihr teilen!

Er zweifelte nicht an der emotionalen Treue seines Partners, Liam und er liebten sich wirklich. Der körperliche Aspekt jedoch belastete ihn. Auch Sophia würde mit ihm Schlafen - bis sie schwanger war und einen gesunden, männlichen Thronfolger geboren hatte

Und das war ihm alles andere als geheuer. Alleine der Gedanke daran, machte ihn wahnsinnig eifersüchtig. Sophia musste Liam berühren, Dinge mit Liam tun, die für Niall bestimmt waren... und Liam musste jemanden lieben, der nicht Niall selber war - ätzend. Er wollte Liam für sich alleine haben. Ganz einfach.

Niemand sollte in den Genuss kommen, Liams verzücktes Seufzen zu hören, wenn er kam. Dieses Geräusch und Liams seliger Gesichtsausdruck sollten einzig für Niall da sein. Und von ihm ausgelöst werden.

Er alleine wusste, was er tun musste, um Liam um den Verstand zu bringen, das sollte kein anderer ‚lernen'. Er Schloss einen Moment die Augen um das Bild in seinem Kopf zu genießen. Wie Liam dagelegen war, als er ihn gefingert hatte... Der junge Prinz hatte so unheimlich gut ausgesehen.

Er konnte es kaum erwarten, mit Liam bis zum Äußersten zu gehen. Seiner großen Liebe so nah zu sein klang himmlisch. Seufzend stützte er sein Gesicht auf seinen Händen ab und lächelte selig. Dass Liam ihm so vertraute, machte das Ganze nur noch besser.

Und diese Lippen... diese weichen, voll rosa farbenen Lippen... was Liam damit getan hatte, war unbeschreiblich gewesen. Er hätte nicht gedacht, dass der Brünette gleich so weit gehen würde, aber er verstand es auch. Liam war neugierig, das Alles war für ihn so neu und er wollte mehr wissen.

Und offenbar hatte es Liam ja auch gefallen… Wenn Liam nicht so reagiert hätte, hätte er sofort aufgehört. Er wollte auf keinen Fall, dass dieser sich unwohl fühlte.

Es machte Niall stolz, dass sich Liam so unersättlich gezeigt hatte. Es gab ihn ein gutes Gefühl, dass der Prinz ihn genau so sehr wollte, wie er ihn.

Müde von seiner langen Nacht stand Niall auf und streckte seinen Rücken durch. Ein Kleid für Liams Braut.. er könnte es ja mal skizzieren. Und dann auch noch die vielen Farben. Blau, Gelb und rot, wie Liams Mutter gesagt hatte. Das würde nicht einfach werden. Vor sich hin murmelnd begann Niall zu zeichnen. Ega, was er von dieser Eheschließung hielt - ein Kleid für Liams Braut musste perfekt werden.

Es sollte ihm und Sophia gefallen. Er war ein guter Schneider, das wollte er auch zeigen. Und vielleicht konnte er sie eines Tages akzeptieren. Wenn Liam sie in Ordnung fand..

Seufzend strich sich Niall die Haare aus dem Gesicht. Er sollte sie eigentlich mal wieder schneiden, aber Liam liebere es viel zu sehr, sich in ihnen fest zu Krallen, also würde er sie so lassen. Er würde alles für Liam tun, das war ihm klar. Nicht gerade eine gesunde Einstellung, aber er war eben Verliebt.

Und er war sich sicher, dass es Liam genau so ging.

In Gedanken an seinen Liebsten werkelte Niall weiter. Ach, Liam… Sein unschuldiger, wunderschöner Prinz. Mit den großen, gar nicht so unschuldigen Händen. Der Ire seufzte wohlig bei den Erinnerungen. Er hätte nie gedacht, dass sein bisher eher ereignislose Leben mal so eine Wendung annehmen würde.

Es war egal, dass Liam reich war und unglaublich attraktiv. Er gab Niall Wärme und das Gefühl geliebt zu werden. Und DAS war unbezahlbar.

Liam hätte auch aus seinem Dorf seinen können und arm wie einen Kirchenmaus, Niall hatte sich einfach in Liams Gesamtpaket verliebt.

Verknallt starrte der Ire Löcher in die Luft. Wie schön es wäre, zusammen mit Liam hier im Dorf zu leben. Aus einem Stand zu sein, sich immer sehen zu können. Er dachte an ihren Gedankenspiele, die Idee, nach Irland zu gehen. Es war eine wirklich tolle Vorstellung.

Sie könnten Tagsüber Schafe züchten und wandern, schwimmen und gemeinsam essen. Nachts würden sie am Feuer sitzen und dann ins Bett gehen. Zu zweit. Ohne, dass es jemand stören würde. In Nialls Heimatdorf störte es niemanden, wenn jemand mit dem selben Geschlecht etwas hatte. Sie waren alle unheimlich tolerant.

Dort war Niall immer er selbst gewesen, und wenn es Josh und Liam nicht gäbe, wäre er wohl schon bald wieder in Irland. Er runzelte leicht die Stirn. Liam war von seinem eigentlichen Scherz mit dem durchbrennen ziemlich begeistert gewesen.

Er hatte ohne mit der Wimper zu zucken Pläne geschmiedet. Und es hatte nicht nach theoretischer Zukunft geklungen sondern nach einer Wahren. Ein Lächeln stahl sich auf Nialls Gesicht. Seine Eltern würden Liam vergöttern.

Eines Tages, schwor er sich. Eines Tages würde Liam sie treffen und dann waren sie glücklich und stolz. Wenn er wirklich mit Liam bei Ihnen wohnen könnte.. Eine Welle des Glücks durch flutete ihn. Die Sehnsucht war stark. Er vermisste Liam jetzt schon, dabei hatten sie sich vor ein paar Stunden erst gesehen. Er würde Liam Wiedersehen, sobald er konnte, das stand fest.

Der Ire hatte noch nie so eine tiefe Verbindung zu jemanden gehabt. Seine ganzen Ex-Freunde hatte er zwar auch geliebt, aber nicht so stark, wie Liam. Das war einfach... etwas besonderes.

Liam war etwas besonderes, in seiner ganzen Art.

"Ich werde dich glücklich machen, Liam." Nuschelte Niall vor sich hin. "Komme, was da wolle.“ Er begann zu lächeln. Er wollte Liam glücklich machen, so wie dieser es mit ihm tat.

Er drehte dich um, als er die Ladentür hörte - Kundschaft! "Guten Morgen." Niall strahlten seine Kundin breit an. "Was kann ich für dich tun, Meredith?" Die junge Dame war seine Nachbarin.

"Ich hab da mal eine Frage," erklärte Meredith umständlich und sah sich neugierig überall um.

Der Ire nickte. "Ich bin ganz Ohr."

"Nuuun.. mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit häufiger nachts Besuch hast... das sehe ich von meinem Fenster aus..“

Niall ließ vor Schreck seinen ganzen Utensilien fallen, die er in den Händen hatte. Oh Gott. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. "Du- was?"

"Ich sehe regelmäßig jemanden, der nachts bei euch ein und ausgeht."

So gefasst wie möglich sammelte Niall seine Sachen ein und legte sie auf den Tisch. "Ich glaube, da irrst du dich.", log er. "Wer sollte uns schon nachts besuchen kommen?"

"Das weiß ich nicht, deshalb frage ich dich ja."

"Es kommt niemand. Und wenn, dann hab ich es nicht mitbekommen. Möglicherweise ist es Tina."

"Tina würde ich doch erkennen, und sie kommt ja auch tagsüber ganz ungeniert."

Niall brach der Schweiß aus. "Ja.. Aber manchmal kommt sie auch so spät, weil sie auf dem Bauernhof so viel zu tun haben."

Skeptisch runzelte Meredith die Stirn. "Ich habe die Person auch schon gesehen, wenn ich genau wusste, dass sie noch mit Josh in der Schenke sitzt."

"Oh." Niall stand hinter dem Tresen und krallte sich im Stoff seiner Hose fest.

"Du solltest vorsichtig sein, Niall." Warnte Meredith leise. "Diese unehelichen Beziehungen werden äußerst Ungern gesehen.."

"Ich hab gar keine Beziehung.", protestierte Niall.

Meredith schnaubte leise. Wers glaubt.. "Es gibt niemanden, Meredith. Ich hab gar keine Zeit, jemanden kennenzulernen."

"Niall?" Erscholl da Tinas Stimme von der Treppe her. "Ist alles in Ordnung?"

"Ich könnte hier Hilfe gebrauchen."

"Hallo Meredith," Tina lächelte freundlich.

"Hallo, Tina."

Niall warf Tina einen hilflosen Blick zu. "Kannst du das hier übernehmen? Ich muss im Lage etwas machen.“

"Natürlich," Tina setzte ihr breitestes Strahlen auf und führte Meredith zu einigen neuen Stücken. Dort begann sie sofort auf die Kundin einzureden, ihr Kleider vor den Körper zu halten und von Niall ab zu lenken. Irgendwas war los, sie würde ihn später fragen.

Der Ire verschwand blitzschnell in ihrem Lager und atmete tief ein. Sie waren doch so vorsichtig! Er musste Liam warnen! Aber wie? Stöhnend vergrub er sein Gesicht zwischen den Stoffen. Er konnte Liam nicht Bescheid geben, ohne nicht vorbei zu kommen. Anders ging es nicht.

Aber dann liefen sie wieder Gefahr, dass jemand Liam beobachtete oder gar erkannte! Und das durfte nicht passieren. Sie hatten immer so aufgepasst, es war immer dunkel gewesen, man sah in den Straßen kaum etwas, wenn es Nacht war, wie hatte Meredith das erkannt??

Da müsste sie schon ganz intensiv nachts Nialls Laden beobachten, was gruselig wäre. Er schielte durch die Tür raus in den Laden, er konnte hören, wie Tina seine Nachbarin gerade bezahlen ließ. Gott sei Dank.

"Das Halstuch schmeichelt ihnen wirklich sehr," strahlte Tina euphorisch.

"Danke schön, Tina. Ich liebe die Farbe." Meredith lächelte fröhlich

"Das freut mich," strahlte Tina. Sie war ein richtiges Verkaufstalent.

"Sag Niall bitte, dass er aufpassen soll." Mit diesen Worten verschwand die junge Dame aus dem Laden.

Verwirrt drehte sich Tina im. "Niall?"

"Ich bin so tot."

"Hey, was ist denn los?" Besorgt sah Tina den Iren an.

"Sie hat gesehen, wie sich /jemanden/ nachts immer zu und gesellt." Nialls Herz sprang ihm vor Nervosität fast aus der Brust.

"Oh, so ein Ärger. Dein Freund sollte sich lieber nicht erwischen lassen.."

"Was mach ich denn jetzt? Liam liebt es, hier zu sein."

"Du musst ihm sagen... keine Ahnung, aber herkommen sollte er erstmal nicht mehr." Tina sah ratlos drein.

Der Ire raufte sich die Haare. "Ich kann nicht aus heiterem Himmel bei ihm auftauchen, das ist zu gefährlich. Er wollte herkommen, in den nächsten Tagen."

"Oh, Oh. Was machen wir denn jetzt?"

"Verfluchte." Niall runzelte wütend die Stirn. Sie mussten besser aufpassen.

"Wenn jemand ihn abfängt oder erwischt habt ihr ein dickes Problem. Und alle Mitwisser."

"Denkst du, das weiß ich nicht?!", fauchte der Ire. Der Tag hatte so gut angefangen. Gönnte man ihnen kein bisschen Ruhe?

Erschrocken wich Tina zurück. "Hey..."

"Es ist zum Mäuse melken.", regte Niall sich weiter auf. Warum konnte man nicht ganz einfach mit seinen Partner zusammen sein, ohne, dass es jemand störte? Er wolle offen zeigen, dass Liam seins war. Das er mit diesem wunderschönen Mann zusammen war und kein anderer.

Aber leider war dies nicht möglich. Tragischerweise war die Welt noch nicht soweit, ihre Liebe zu akzeptieren und es gab keine Chance, Das zu verändern. Bei ihm zu Hause würde es das geben. Da kannte Liam niemand, keiner wusste, wie er aussah, nur sein Name war bekannt.

Aber leider war dies nicht möglich. Tragischerweise war die Welt noch nicht soweit, ihre Liebe zu akzeptieren und es gab keine Chance, das zu verändern. Bei ihm zu Hause würde es das geben. Da kannte Liam niemand, keiner wusste, wie er aussah, nur sein Name war bekannt.

Und er konnte ja irgendein Liam sein, niemand müsste wissen, wer er tatsächlich war. Eine junger Mann, den er in England kennen und lieben gelernt hatte.

Ein verliebtes seufzen entfuhr ihm. Es wäre sooo schön. Vielleicht... Vielleicht sollte er mit Liam noch einmal über diese Option sprechen. Miteinander durch zu brennen klang unheimlich romantisch. Und vor allem mit /Liam/. Mit keinem anderen könnte er sich das vorstellen.

Es schmerzte ihn tatsächlich körperlich, an Liam zu denken, und wie selten sie sich sahen - das könnte nicht richtig sein. Es kribbelte ihn in den Fingerspitzen gleich wieder zu Liam zu gehen. Er könnte wieder durch den Geheimgang gehen und auf dessen unheimlich gemütlichen Bett auf seinen Prinzen warten...

Und wenn Liam herein kam war das Bett schon warm und er könnte sich gleich in Nialls Arme schmiegen.

Seufzend hielt sich Niall die Hände vors Gesicht. Aufhören. Du kannst jetzt nicht zu Liam. Er wollte doch nur in zwei warmen, weichen Armen liegen und kuscheln! Und mit seinem Prinzen kuschelte es sich so gut.

"Verflucht." Niall wischte sich über die Augen. Das war alles so so unfair.

"Nialler." Tina hatte Josh wieder aus dem Bett geholt, da der Ire in keiner guten Verfassung war. "Was ist los?"

"Gar nichts." Schnell suchte sich Niall etwas zu arbeiten. Seine Hände zitterten, das wollte er verbergen.

Josh legte dem Iren einen Hand auf die Schulter und drehte ihn wieder zu sich. "Niall, komm her.“ Leise schniefte der Ire. Er war eigentlich keine Heulboje.

"Ich weiß, dass es schwer ist.", murmelte Josh und rieb seinem besten Freund über den Rücken.

"Es ist so gemein." Kam es gedämpft zurück.

"Eure Situation ist einfach ganz schön verzwickt.", nickte der Jüngere. "Ich weiß dennoch, dass ihr das könnt. Ihr schlagt euch bisher sehr tapfer, Niall.“

"Ich würde ihm so gern Irland zeigen.."

Josh lächelte schief und nickte verstehend. "Es würde ihm dort mit Sicherheit gut gefallen."

"Er wird so schön mit ihm dort.."

"Und ihr hättet eure Ruhe."

"Wir könnten fast ein ganz normales Paar sein."

"So schön das klingt, Niall, aber Liam kann nicht einfach von der Bildfläche verschwinden."

"Ich weiß," schmollte der Ire.

"Ich würde es euch so gönnen, Nialler. Glaub mir." Josh lächelte seinen Freund traurig an.

Seufzend schüttelte Niall den Kopf. "Wir haben Luftschlösser gebaut, geträumt wie es wäre... wenn wir könnten, würden wir.."

"Sowas brauch man. Und ihr erst recht." Josh lächelte schief.

"ich würde es machen." Murmelte Niall trotzig.

"Er auch, glaub mir."

"Aber was würde dann aus uns werden? Dem Laden?" Fragte Niall leise.

Josh nagte sich auf der Unterlippe herum. "Naja... Tina arbeitet eh schon fast hier.."

"Und Eli würde auch helfen." Erklärte Tina

Der Ire drehte sich um. "Ach, ich weiß nicht.", murmelte er und senkte den Blick. "Das ist doch utopisch."

"Ich wünsche euch, dass ihr es tut. Eines Tages. Hier könnt ihr nicht glücklich werden."

"Liam kann das nicht machen.. Er hat hier eine große Verantwortung."

„Trotzdem."

Niall seufzte. "Ich... Ich hab ihn einfach so gern. Es ist schwer, ihn nicht jede Stunde bei sich zu haben."

Tina nahm Joshs Hand. "Das Gefühl kenne ich."

"Ihr könnt euch ohne Probleme treffen.", murrte Niall.

"Nicht ganz. Wir sind noch nicht verheiratet, deswegen werden wir sehr kritisch überwacht."

"Ja, aber ihr habt keinen Partner, der so einen hohen Status hat und dazu ein Mann ist.“

"Das stimmt." Traurig lehnte Tina sich an Ihren Freund.

"Ist jetzt auch egal." Niall rieb sich über die Augen.

"Ach, Niall." Traurig sah Tina ihn an.

"Ich bin Sophia's Kleid entwerfen.", murmelte der Ire und schnappte sich seine Zeichensachen.

"Oje.." Josh nieste einmal laut, worauf hin Tina ihn tadelnd ansah. "Wir gehen jetzt wieder ins Bett.'

Josh sah Niall wehleidig hinterher. "Ich will ihn nicht alleine lassen."

"Keine Widerrede." Sagte Tina streng. "Ich koche später auch dein Lieblingsessen."

Der Brünette sah Tina trotzig an. Damit bekam sie ihn immer rum. "In Ordnung..."

"Komm, Schatz." Sie Strich ihm über die Wange.

"Ich mag es nicht, ihn so niedergeschlagen zu sehen. Liam macht ihn so glücklich, weißt du? Und das Leben macht es Ihnen so schwer."

"Das ist so unfair. Die beiden sind so süß zusammen."

"Ich glaube wirklich, dass das Ganze so sein sollte. Sie sollten sich treffen, irgendwas wollte das so haben."

"Du meinst es war Schicksal?"

Josh nickte ernst. "Ich glaube fest daran."

"Das ist knuffig." Tina führte Josh langsam die Treppe hinauf.

"Das war auch bei uns so." Josh lächelte seine Freundin verleibt an.

Tina lächelte glücklich. "Da hast du recht."



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Kapitel sechsundvierzig


Kapitel sechsundvierzig


Gespannt schlürfte Nicola an ihrem Tee und stellte ihn dann neben sich ab. Als gebildete junge Adlige fand sie immer die spannenden Bücher in der Bibliothek, welche sie dann verschlang. Ein leises klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Wer konnte das sein?

"Nicola?" Sophia griff nach der Türklinke und öffnete diese. "Bist du hier?" Sie sah sich kurz suchend in dem großen Raum um.

"Lady Sophia? Ich bin hier hinten." Wenn Sophia sie suchte, entschuldigte sie auch eine Leseunterbrechung. Die Spanierin war immer so freundlich zu ihr.

"Hallo." Sophia lächelte leicht und blieb etwas unschlüssig vor Nicola stehen.

"Möchtet ihr euch zu mir setzen?" Fragte Nicola und wies auf den zweiten, leeren Sessel.

"Ja, gerne." Die junge Dame strich sich die Haare aus dem Gesicht und ließ sich auf dem bequemen Sessel nieder.

"Dein Haar ist schön so. Du trägst es sehr Englisch." Lächelte Nicola.

"Danke, Liams Zofe hat sie mir gemacht." Sophia lächelte.

"Es steht dir. Wie fühlst du dich bei dem Gedanken, einmal eine Horde kleine Briten zu hüten und ihnen von Spanien zu Berichten? Ich kann mir denken, dass deine Situation schwierig ist derzeit."

"Ich weiß es nicht, wenn ich ehrlich bin." Vor allem geisterte ihr Perrie die ganze Zeit im Kopf herum, das war momentan ihr größter Problem. "Ich möchte Kinder. Aber mlt Liam wird das schwer.. Ich meine, er hat jemanden, den er liebt."

"Er muss dir sehr vertrauen, sonst hätte er dir nie von dieser Sache erzählt." Nicola überschlug ihre Beine. "Du denkst immer zuerst an die anderen - wie geht es dir?"

Sophia sah Nicola lange an. "Nicht sonderlich berauschend."

"Möchtest du mir von deinen Sorgen erzählen? Ich bin eine Frau mit offenen Ohren und versiegelten Lippen."

"Das weiß ich... Es it nur... Ich will jemand wichtiges für mich nicht in Schwierigkeiten bringen."

"Das tust du nicht. Ausser uns beiden muss niemand davon erfahren - und es scheint dich zu belasten."

"Ich... Ich bin einfach so wahnsinnig verwirrt.", begann Sophia verzweifelt.

"Hast du Heimweh?" Wollte Nicola mitfühlend wissen.

"Nein... Gar nicht..." Sophia rang mit sich selbst.

"Nicht? Ich hatte irres Heimweh und bin nicht mal weit weg gegangen."

"Mir gefällt es hier viel besser."

"Das.. ist doch gut, oder?" Damit hätte Nicola nicht gerechnet.

"Ja- ich- nein- es-" Sophia atmete einige Male tief ein und aus.

"Hey, Ganz ruhig." Sagte Nicola sanft.

"Ich hab schon mlt Zayn darüber gesprochen und das hat es nur noch schlimmer gemacht."

"Du hast mit... Oh Spätzchen, Zayn ist im Moment so verknallt und von der Rolle, er sollte lieber keine Ratschläge erteilen."

Sophia senkte beschämt den Blick. "Ich weiß.“

"Oh... dann bist du verliebt, ja?"

"Das.. Öhm, das weiß ich nicht genau."

"Das macht die Sache kompliziert.."

"Also, ich glaube, nein, ich weiß es eigentlich, dass ...." Sie schluckte leicht. "Hier gibt es jemand, und die Person hat sich in mich- in mich verliebt."

Nicolas Gesichtszüge wurden weich. "Ja? Oh, das finde ich schön. Du bist so ein tolles Mädchen."

"Es ist leider nicht so einfach."

Nicola Trank ihren Tee aus und nickte. "Wer ist es?"

Sophia seufzte leise. "Es ist eine sie."

"Eine Sie?" Überrascht zog Nicola die Augen hoch.

Die Spanierin nickte verlegen. Sie konnte Nicola vertrauen, aber wollte sie Perrie unbedingt da mit reinziehen?

"Und.. du bist dir nicht sicher, ob du sie auch magst?"

"Wir haben- wir sind uns näher gekommen...?"

"Mh-mh." Gespannt hörte Nicola zu. Das hier wurde besser als jedes Buch.

"Und... Wir haben gekuschelt, wie fast immer eigentlich, dass ist einfach angenehm, weil Perrie immer so schön warm ist und dann hat sie mich auf einmal geküsst und ich wusste nicht, was ich machen soll und bin geflüchtet.", murmelte Sophia beschämt und schlug sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund. Sie wollte Perrie's Namen gar nicht sagen!

Die Augenbrauen der künftigen Schwägerin verschwanden bis in ihren Haaransatz. "Damit hätte ich jetzt im Leben nicht gerechnet." Sagte sie ehrlich.

"Ja... Ich auch nicht."

"Ich dachte eigentlich, dass Perrie auf Zayn steht."

Sophia spielte an ihren Fingern herum. "Naja, sie hat sich in mich verliebt."

"Du bist ja auch auch ein ne liebe." Sagte Nicola sanft.

Liams zukünftige Frau wurde tiefrot. "Ich- ich bin ein paar Tage, nachdem das Alles war und ich gegangen bin wieder zu ihr."

"Sehr gut, und dann?"

"Wir haben uns... Auf meinen Wunsch hin... Noch einmal geküsst."

"Jetzt wird es spannend. Und wir waren es?"

Sophia wich unwohl Nicolas Blick aus. Sie schämte sich so für ihr Verhalten.

"Sophia. Ich verurteilte dich nicht. Ich will nur wissen, wie ich dir helfen kann."

"Ich bin wieder abgehauen.", gab sie mit leiser Stimme zu.

"Oh Sophia.."

"Wir haben danach geredet.", schob sie zu ihrer Verteidigung hinterher. "Und sie hat sich entschuldigt, schon wieder, obwohl ich es ja wollte."

"Wie war es denn, ein Mädchen zu küssen?" Das hatte Nicola noch nie getan und war neugierig.

"Es war mein erster Kuss, ich kann dir leider nicht viel dazu sagen."

"Und wie ist es jetzt zwischen euch?"

"Ich hab sie seitdem nicht mehr gesehen." Und am Wochenende war die Verlobungsfeier! Ganz toll.

"Du Arme. Und dabei seid ihr so gute Freunde."

"Ich mag sie so, weißt du? Und dann macht sie /das/."

"Perrie wird nicht weniger verwirrt sein und sich schämen.."

Sophia seufzte leise. "Das muss sich nicht."

"Ich hoffe, das renkt sich wieder ein, schließlich schaut es ja aus, als würdest du bleiben.."

"Ich muss auch demnächst zu Niall.", sagte Sophia vorsichtig. "Wegen meinem Kleid. Liam meinte, dass er es schneidert."

Was für ein Hohn, dachte Nicola bitter. "Wenn du möchtest, begleite ich dich." Bot die Ältere an.

"Das wäre lieb. Ich war ja noch nie bei ihm im Laden." Die Spanierin spielte an ihrem Oberteil herum. Sie wollte nicht zu Niall, sie wusste selbst, dass er sie nicht sonderlich leiden konnte, was sie verstand.

"Wir können zusammen hinreiten und mit den Schneidern sprechen. Ich kenne Niall ja nun schon eine Weile - er ist ein ganz toller Kerl."

"Ich hab ihn schon kennengelernt, er war lieb.", nickte Sophia.

Liebevoll Strich Nicola über ihren Bauch. "Ich werde auch ein neues Kleid brauchen."

Sophia lächelte schief. "Liam freut sich sehr auf dein Baby."

"Er wird ein fabelhafter Onkel," lächelte Nicola.

"Das wird er. Ich mach mir Sorgen um ihn.", gab die künftige Prinzessin zu.

"Da bist du nicht die Einzige."

"Das mit Niall tut ihm gut, in den letzten Tage kommt er mit wirklich glücklich vor, weißt du? Und dann komm ich daher und er muss mich heiraten."

"Ich verstehe, was du meinst. Diese ganze Hochzeit ist ein schreckliches Ereignis - für euch beide."

"Und Niall mag mich nicht." Sophia verzog das Gesicht. "Und ich versteh es. Aber es wäre vielleicht etwas leichter für alle, wenn das besser zwischen und wäre."

"Da Stimme ich dir zu," Nickte die Schwangere Prinzessin. "Für Liam wäre es gut."

"Vielleicht schaffe ich es richtig mit ihn zu sprechen, wenn wir hingehen."

"Das würde ich dir raten."

"Hättest du Morgen Zeit? Zur Verlobung ziehe ich ein eigenes Kleid an, aber die Hochzeit ist ja dann in drei Wochen.."

"Natürlich, morgen ist gut." Nicola lächelte schief. "Und das mit Perrie kriegen wir auch hin."

"Ich hoffe es."

+


"Es ist ein herrliches Wetter," die Königin reckte die Nase etwas in die Sonne, während sie mit ihren Hofdamen durch den Park hinter dem Schloss Schritt. "Die letzte Zeit war es häufig so trübe."

"Es war aber auch immer sehr heiß, für die Bauern war das alles andere als gut.", schaltete Liam sich ein, der neben Nicola herlief.

"Ach. Die Beschweren dich auch, wenn es regnet." Winkte die Königin ab und schnupperte an einer Rose.

Liam kniff die Lippen zusammen. Wie konnte man nur so Herzlos wie seine Mutter sein?!

Nicola legte ihn einen Hand auf die Schulter und schüttelte leicht den Kopf. "Ich werde mir heute übrigens Sophia für ein paar Stunden ausleihen."

"Tatsächlich? Was werdet ihr tun?" Wollte die Königin wissen.

"Sie möchte das Dorf kennenlernen, also haben ich vorgeschlagen, dass wir heute dorthin reiten könnten."

"Die Stadt ansehen? Bitte, wenn sie glaubt dort etwas zu erleben."

Liam sah Nicola überrascht. Die gingen ins Dorf und sagten ihm nichts?! Er könnte zu Niall!

"Wenn Liam in der Reitstunde ist, ziehen wir los. So als Zeitangabe. Es wird ein toller Mädchenausflug."

Liam klappte der Unterkiefer nach unten. "Aber-"

"Und Unterricht hast du ja auch noch," erinnerte die Mutter.

Liam grummelte leise. Er wollte viel lieber Niall sehen. "Ich war selbst schon lange nicht mehr in Dorf."

"Das kannst du ja die nächsten Tage machen. Durch die Mädchen hier hast du im Moment ohnehin zu wenig Schule genossen."

"Die Mädchen sind momentan wichtiger."

"Das sind die ja. Aber deinen Unterricht darfst du nicht ganz aus den Augen verlieren. Und Nicola ist ja dabei." Schloss die Königin das Thema ab.

Liam sah Nicola trotzig an. Das hatte sie mit Absicht so blöd geplant.

"Tut mir leid." Formte die Schwester mit dem Mund.

Der Prinz schob die Unterlippe beleidigt vor. Er vermisste seinen Iren, nach der Nacht, in der sie sich so nah gekommen waren, noch mehr als eh schon.

Nicola senkte den Kopf. Natürlich passte Liam das nicht.

"Beim nächsten mal komme ich mlt."

"Ist ja schon gut, Liam."

Der Prinz nickte zufrieden. "Ich werde dann mal zu Perrie gehen."

"Tu das, und dann denke daran dich vor dem Essen zu waschen." Ermahnte die Mutter.

"Das tue ich immer, Mutter."

"Fein, fein. Und du Pass mir auf Sophia auf, Nicola. Dass sie sich benimmt."


+++


"Lady Sophia?" Nicola sah sich suchend in der Bibliothek um und lächelte, als sie die Spanierin über einem Englischsprachigen Buch fand. "Ich habe die Stalljungen angehalten und zwei Pferde zu satteln, damit wir ins Dorf reiten können. Was lest ihr?"

"Oh, ein altes Buch über Zauberei." Sophia lächelte begeistert. "Es ist unheimlich fesselnd.“

Nicola Nickte. "Ja, ich habe es auch schon mal in den Händen gehabt. Aber mit zwölf Jahren, da hat es mich noch nicht sehr interessiert.“

"Das verstehe ich.." Sophia legte das Buch weg und erhob sich.

Nicola wartete lächelnd. "Wir werden ganz entspannt reiten, ja? Es ist nicht notwendig zu eilen."

"Einverstanden." Sophia lächelte nervös zurück.

"Es ist schön bei den Dorfbewohnern," lächelte Liams Schwester. "Sie sind äußerst Zuvorkommend."

"Liam erzählt immer davon.", nickte die Andere. "Ich freue mich."

Langsam stiegen die beiden jungen Frauen die Breite Treppe hinab ins unterste Geschoss. Nicola passte jetzt besonders gut auf, um nicht zu stolpern. "Wie geht es dem Baby? Fühlt man schon irgendwas?" Sophia sah die Prinzessin aufgeregt an.

"Also ich fühle etwas," lachte Nicola. "obwohl es noch recht früh ist - aber das ist eben so, wenn man Mutter wird."

"Ich freue mich drauf, es kennenzulernen, wenn es soweit ist.", lächelte Sophia breit und hielt Nicola das große Tor auf.

"Dankeschön," Nicola lächelte. "Du kannst ihm oder ihr Spanisch beibringen," schlug sie vor. "Wenn du Lust hast."

"Gerne." Sophia grinste schief. "Es gibt ein paar Wörter, die Ähnlichkeit haben. Das wird bestimmt nicht so schwer."

Die beiden Schritten über den Hof bis zu den Ställen. Dort standen zwei der Stalljungen und bereiteten alles für den Ausritt vor.

"Alles bereit." Harry lächelte Nicola und Sophia breit an. "Zayn wird mit euch gehen.", erklärte er. "Er kam vor ein paar Minuten ebenfalls.

"Vor ein paar Minuten," Nicola grinste Wissend

Harry wurde rot um die Nase und räusperte sich. "Ich werde ihn holen." Dann verschwand er schnell.

Sophia verkniff sich ein Lachen. Wie... unauffällig.

"Sie sind so süß zusammen.", flüsterte Nicola kichernd.

"Total süß." Sophia begrüßte das Pferd vor ihr sanft und kraulte es liebevoll.

"Na, Lyra." Sie drückte ihr einen Kuss auf die feuchte Schnauze. Die Stute brummte freundlich und stupste sie an. Lachend drückte Sophia sie, spürte aber kurz darauf, wie ihr sämtliches Blut aus dem Gesicht wich, als sie perrie aus dem Stall kommen sah. Oh nein. Sie hatten sich seit dem letzten Kuss Desaster nicht mehr gesehen. "K-können wir los?" Bat sie nervös. Hilfe, sie wollte Perrie nicht sehen!

Die junge Reitlehrerin sah selbst so aus, als ob sie einen Geist gesehen hätte. Verletzt wand sie den Blick ab. Sophia hatte sie mir ihrem Verhalten stark verletzt.

Nicola seufzte leise. "Natürlich," sie ließ sich auf ihr Pferd helfen.

"Danke." Verlegen stieg Sophia auf Lyras Rücken und lächelte Zayn leicht an, als dieser sich ebenfalls zu ihnen gesellte.

"Seid gegrüßt, Prinzessin." Sagte Zayn freundlich.

"Wie geht es dir, Zayn?" Sophia sah den Schwarzhaarigen fragend an.

"Ziemlich gut," Zayn vermied den Blick in Harry's Richtung. "Ich freue mich auf den Austritt."

Nicola lachte leise. "Hoffe wir, dass Niall und Josh auch da sind."

"Sonst wären wir ja völlig umsonst ins Dorf geritten," murmelte Sophia.

"Aber nein. Im Dorf gibt es tollen Läden, in denen man viel kaufen kann. Ich führe dich ein bisschen herum.", versprach liams Schwester, während sie los ritten.

"Sehr gern." Ein gutes hatte die Sache auf jeden Fall: für die Zeit in der sie ritten und unterwegs waren würden weder Ruth noch die Mutter Königin sie Nerven, an ihr herum erziehen oder sie kritisieren.

"Möchtet ihr nur zu Niall?", fragte Zayn von hinten.

"Er ist unser erstes Ziel. Und ich möchte Sophia gerne ein wenig im Dorf herum führe.
führen."

Zayn nickte lächelnd. "In Ordnung."

Die Wachen ließen die drei Reiter vom Hof traben und schlossen das Tor wieder hinter ihnen. "Ihr müsst auf mich aufpassen.", warnte Sophia. "Ich bin bisher nur zwei Mal ohne Perrie ausgeritten."

"Klar, wir machen langsam." Nickte Zayn.

"Wir haben ja Zeit bis heute Abend." Nicola lächelte schief.

"Wie lange brauchen wir denn da runter?" Fragte Sophia entsetzt.

“Eine gute Stunde.", erzählte Zayn. "Deswegen brauchen Niall und Josh immer zu Fuß so lange, wenn sie herkommen. Das ist ein ganz schöner Marsch."

"Das geht ja sogar, zu Pferde." Sagte Sophia erleichtert.

Zayn und Nicola nickten. "Es ist ganz angenehm so.“

Sophia hielt die Nase in den Wind. Mittlerweile Ritt sie tatsächlich gerne. Was zum Großteil an Perrie lag... sie hatte ihr viel geholfen. Perrie... das ganze Thema verwirrte die junge Adlige total.

Natürlich waren die Küsse aufregend gewesen, aber oh es daran lag, dass Perrie eine /Frau/ war oder es einfach ihr Erstes gewesen war, konnte die junge Frau nicht richtig sagen. Da fehlte ihr wirklich das Vergleichsmaterial.

Jemand anderen konnte sie ja aber auch nicht fragen! Zayn hatte Harry, Louis Inès. Ansonsten kannte sie niemand anderen hier. Unglücklich versuchte sie sich auf das Reiten zu konzentrieren. Es brachte ja nichts, sich jetzt noch weh zu tun.

Nachdenklich sah sie zu Zayn und Nicola rüber, die sich angeregt über Ines und Louis unterhielten.

"Louis ist ganz begeistert.", grinste Zayn. "Er kann kaum den Mund halten, wenn wir alleine sind."

Nicola lachte verständnisvoll. "Sie versucht sich mit ihrem Geschwärme zurück zu halten, schafft es aber nicht immer. Inès mag ihn wirklich sehr."

"Wenn das Alles rauskommen würde.." Zayn schüttelte sich. "Liam und Niall, Louis und sie. Harry und ich.."

"Das Königreich würde eine ziemliche Revolution erleben." Nicola dachte nach. "Ihr müsst sehr vorsichtig sein, wem ihr vertraut."

"Es weiß kaum einer... ich hoffe, dass Eleanor und Tina ruhig bleiben."

"Das wäre sehr förderlich." Stimmte Nicola zu.

"Denkst du, dass sie etwas sagen würden?", fragte Sophia dazwischen.

"Nun, sowie ich es verstanden habe, geht Tina mit Nialls bestem Freund, und die beiden stehen einander sehr nahe, also vermutlich nicht.“

"Hoffen wir es mal..." es wäre genau so ein Skandal, wenn herauskäme, dass Perrie Sophia geküsst hatte.

"Da vorne ist eine Stelle mit umgestürzten Baumstämmen," warnte Zayn. "Kannst du Springen, Nicola?"

"Sicher." Die Prinzessin grinste breit und ließ ihren Hengst ein wenig mehr Tempo geben.

"Ich aber nicht!" Kam es panisch von Sophia.
Zayn lachte. "Wir gehen außen rum. Oder du übst es gleich.“

"Ohne Perrie kann ich das nicht."

"Ach was." Zayn brachte Bailey zum Stehen. "Das bekommen wir hin“

Nervös sah Sophia ihn an. "meinst Du?“

"Freilich. Ich mach es dir vor."

"Also gut.." Himmel, sie würde sich den Hals brechen!

Zayn grinste ihr breit zu und ließ Bailey Anlauf nehmen, bevor er davon Schoß und es Nicola gleichtat, die ein paar Minuten zuvor über die Baumstämme gesprungen war.

Mit klopfendem Herzen ließ Sophia ihr Pferd antraben und zögerte dann doch. Das hier war Viel zu riskant, oder?

"Trau dich, Sophia." Zayn blieb mit Bailey neben den Stämmen stehen. "Es ist ganz einfach. "

Die Stute unter der Lady schnaubte. Sie konnte springen und setzte an, es zu tun. "Oh Gott." Sophia klammerte sich an den zügeln fest. Sie Kniff die Augen zusammen, lieber wollte sie nicht sehen, was passierte.

"Lass die Augen auf!", rief Zayn aufgeregt.

Sophia gehorchte und riss sie genau in dem Moment auf, als sie lossprangen. "Ahhh!" Panisch klammerte sie sich fest. Sie war doch vollkommen lebensmüde! Erstaunlicherweise kam sie lebend unten an und klammerte sich an ihrer Stute fest. Ihr Herz raste.

"Das war super!" Zayn strahlte sie begeistert an. "Für dein erstes Mal wirklich gut."

Erleichtert atmete Sophia aus und umkrallte die Zügel. "Ich bin fast gestorben vor Angst!"

Zayn lachte amüsiert. "So schnell stirbt man nicht, glaub mir."

"Oh doch." Bekräftigte Sophia.

"Willst du es gleich noch einmal probieren? Lyra liebt das."

Wie zur Antwort scharrte die Stute mit den Hufen und trippelte nervös auf der Stelle. "Zier dich nicht so, Sophia." Nicola kam ebenfalls zu Ihnen. "Das hat schon ganz gut ausgesehen."

"Schau, du presst dir Schenkel an das Pferd und beugst dich etwas nach vorne.."

Sophia sah ihre Begleitung skeptisch an, bevor sie tat, was Zayn gesagt hatte. Kaum spürte Lyra, dass ihre Reiterin ihre Position veränderte, da schoss sie auch schon los. Ein leises Quietschen entfuhr Sophia.

"Festhalten!" Zayn und Nicola sahen ihr gespannt zu.

Die Lady gehorchte, spürte den Wind in ihrem Haar und Plötzlich schien die Welt in Zeitlupe an ihr vorbei zu ziehen. Es war wie fliegen.

"Perrie hat ihr viel geholfen.", murmelte liams Leibwächter. "Ich hoffe, dass sie ihr Chaos auf die Reihe bekommen."

"Ich würde es ihnen total wünschen."

"Ich auch." Zayn zog die Mundwinkel hoch. "Aber ich kann mir Vorstellen, dass es für Beide nicht einfach ist. Immerhin hatten sie noch nie Beziehungen."

"Perrie mag Sophia sehr, ich habe kürzlich mit ihr gesprochen, da hat sie es mir gestanden." Erzählte Nicola.

"Ja, oh weiß. Harry hat mir davon erzählt.

Nicola lächelte sanft. "Harold ist niedlich."

Zayn sah die junge Prinzessin entsetzt an. "Es ist nur /Harry/!"

"So? Ich war der Meinung, er heißt Harold Edward. Das hat Liam mir mal erzählt."

"Nein? Um Gottes Willen. Hazza hasst es, wenn man ihn Harold nennt."

Nicola lachte. "Ist ja schon gut. Ich finde es klingt sehr elegant."

"Das war der Wahnsinn!" Sophia kam Freudenstrahlend zu Zayn und Nicola.

Zayn grinste und klopfte seinem Pferd auf den Hals. "Das musst du Perrie erzählen, sie wird begeistert sein - das sah schon gut aus.“

"Oh... ich glaube nicht, dass sie das interessieren würde.", murmelte die junge Spanierin.

"Na, aber sicher. Schließlich hat dir das Reiten beigebracht, da wird dir sich über deine Fortschritte freuen", ermunterte Nicola das Mädchen.

Sophia senkte den Blick und strich lyra durch die Dichte Mähne. "Gehen wir weiter?", bat sie leise.

"Natürlich," Zayn schnalzte mit der Zunge und ließ sein Pferd im Schritt weiter durch den Wald zockeln.

"Du solltest nochmal mit ihr reden.", empfahl Nicola. "Ihr seid so durcheinander auseinander gegangen."

"Ich weiß nicht.." Sophia seufzte leise. "Was soll ich ihr denn sagen?"

"Dass es dir leid tut, wäre ein Anfang."

"Weil ich abgehauen bin? Ja, das tut mir Wirklich leid.."

"Und dass du auch nichts dafür kannst, dass du nicht weißt, was du willst. Du kannst nichts erzwingen, das weiß sie auch. Sie ist verletzt, weil du sie sitzengelassen hast."

"Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte in dem Moment."

"Auf jeden Fall nicht einfach gehen.." Nicola drückte den Rücken durch.

"Danke, das habe ich ja verstanden," brummte Sophia

Die junge Prinzessinnen zog die Mundwinkel hoch. "Ich versteh dich, es ist nicht einfach, sich mit so etwas auseinander zu setzen. Für Liam war es das auch nicht."

"Nun.." Sophia versuchte es vorsichtig aus zu drücken, "Liam ist sich definitiv sicher, was er will und sehr verliebt... ich bin es nicht."

"Ja, aber herauszufinden, was für eine Sexualität man hat, ist für keinen einfach."

"Das stimmt.", warf Zayn in das Gespräch. "Ich hab lange gebraucht, um es zu akzeptieren."

"Ich habe wenig Lust, mich einsperren zu lassen," gab Sophia zu. "Und in meiner Heimat wird äußerst rigoros mit solchen Dingen verfahren."

"Hier auch. Es ist für keinen leicht."

"Du kannst aber nicht ändern, wenn du Perrie magst."

"Ich will sie nicht in Gefahr bringen.'

"Sie geht das gleich Risiko mit dir ein." Zayn sah sie lächelnd an. "Jeder bringt sich hier momentan in Gefahr."

"Du dich auch, Zayn. Pass auf, wo du hin reitest!"

"Oh!" Überrascht wich der Leibwächter einem Busch aus.

Nicola grinste. "Wo bist du mit deinen Gedanken?"

"Überall." Zayn wurde rot.

"Er denkt bestimmt an Harry. Und was er heute Abend alles mit ihm anstellt." Kicherte Sophia. Der Leibwächter wurde noch röter.

"Nagel auf den Kopf getroffen," lachte Nicola leise.

"Ihr seid mit Sicherheit nicht besser!"

"Ich habe noch nie.." begann Sophia, schwieg dann aber.

"Träumen kann man trotzdem.."

"Ärger doch Sophia nicht so," grinste Nicola.

"Ich ärgere sie doch nicht.", verteidigte Zayn sich empört.

Sophia musste ebenfalls lachen. "Es ist in Ordnung, Zayn."

"Ich mein ja nur, dass man eine gewisse Vorstellungskraft hat. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so."

Sophia biss sich auf die Unterlippe. Naja... manchmal kam es schon vor, dass sie unziemliche Gedanken hegte.. "Aha!" Zayn wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. "Geniess es, so lange du kannst."

Dazu sagte die künftige Prinzessin nichts. Sie musste dich ohnehin noch sehr auf das Reiten konzentrieren. "Wir sind bald da.", versprach Nicola. "Es dauert nicht mehr lange."

"Wo bringen wir unsere Pferde unter, wenn wir angekommen sind? Oder nehmen wir sie mit?"

"Wir geben sie immer in die Obhut eines Bauern.", erzählte Zayn. "Er ist sehr nett, sein Sohn ist jedes Mal ganz aufgeregt, wenn wir kommen."

"Dann werden sie gut versorgt? Das ist mir wichtig."

"Das werden sie.", versprach liams Leibwache.

Eine Weile waren sie noch unterwegs, dann veränderte sich der Weg und die ersten Geräusche der Stadt waren zu vernehmen. Kleine Karren, hier und da ein Esel, Rufe vom Markt.

"Ich liebe es.", seufzte Zayn zufrieden. "Es ist so angenehm, hier zu sein."

"Es gibt hier unten do viel weniger Konversationen und strenge Blicke," erklärte Nicola. "Das kann sehr befreiend sein."

Sophia lächelte aufgeregt. "Ich freue mich, endlich her kommen zu können."

"Dort hinten im Ort ist eine kleine Kapelle," erzählte Nicola, als die endgültig aus dem Wald hinaus trabten. "Die kleinen Geschäfte sind herrlich."

"Ich möchte Alles sehen!“

Nicola und Zayn nickten einander zu. Es war gut, dass Sophia so interessiert war. "Liam kommt nachts oft her, oder?" Sophia sah zu Zayn rüber.

"Ziemlich oft. Das ist nicht gerade ungefährlich, aber er lässt sich nicht aufhalten."

"Seit neustem kommt ja auch Niall oft..", warf Nicola in das Gespräch.

"Er kommt Nachts in Schloss? Nichts für ungut, aber dann ist die Burg nicht gut gesichert und das Wachpersonal nicht das Beste." Sophia runzelte die Stirn.

"Lou und ich wissen davon.", erklärte Zayn. "Wir Schleusen ihn ein."

"Ihr seid ja drauf." Sophia grinste.

"Wir sind dazu verpflichtet, für Liams Wohlbefinden zu sorgen und Niall gehört da dazu." Zayn lächelte schief. "Einer muss Ihnen ja helfen."

Pikiert senkte Sophia den Kopf. Sie würde gerne helfen, Liam glücklich zu machen, und nicht nur eine Last an seinem Bein sein.

Nicola stupste sie an. "Du hilfst ihm auch, glaub mir. Schon alleine, dass du die Sache mit Niall so unterstützt ist für ihn eine Entlastung."

"Ich bin nicht eifersüchtig, dafür müsste ich verliebt in ihn sein."

"Das Wissen wir."

"Sei wegen Niall nicht .. nimm es dir nicht so zu herzen.", meinte Zayn. "Für ihn und Liam ist es nicht einfach. Er kommt nicht so damit zurecht, dass Li dich heiraten soll."

"Das kann ich verstehen. Bestimmt Findet er mich ganz schrecklich."

"So schlimm wird es nicht sein.", beruhigte Nicola sie.

"Ich hoffe es.."

Zayn richtete sich auf, als sie auf die Hauptstraße kamen. "Dann wollen wir mal."

Natürlich bemerkten dir Dorfbewohner die merkwürdige Prozession. Da waren der Leibwächter des Prinzen, die Schwangere Schwester und eine ihnen unbekannte Schönheit.

"Zayn!" Tina winkte dem Leibwächter vom Stand ihrer Eltern zu, als sie vorbei kamen. "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen."

"Das ist Tina Calder," erklärte Nicola Sophia leise. "Das Mädchen mit dem Nialls Freund Josh zusammen ist."

"Hallo, Tina." Zayn grinste breit zurück. "Wie geht es dir?"
"Gut, danke der Nachfrage." Sie lächelte. "Wen habt ihr denn da hübsches mitgebracht?"

Sophia lächelte schief und sprang von Lyras Rücken. "Freut mich sehr, ich bin Sophia." Sie hielt Tina die Hand hin.

Erstaunt schüttelte Tina die dargebotene Hand. Sophia sah aus wie eine Edeldame, normaler Weise knicksten diese. "Christina Calder, ebenfalls erfreut."

"Ich hab schon viel von dir gehört.", erzählte die Spanierin. "Du bist Josh's Freundin, richtig?"

"Richtig, er arbeitet in der Schneiderei von Niall Horan. Ihr sprecht gutes Englisch, aber Ihr seid nicht von hier, oder?" Der kräftige Akzent war nicht zu überhören.

"Nein, ich komme aus Spanien. Ich bin eine Freundin von Prinz Liam." Sie sah, wie die junge Dame vor ihr Teller große Augen bekam. Sie hatte wohl eins und eins zusammen gezählt.

"Lady Sophia, natürlich." Nickte Tina sofort. "Ihr seid noch schöner als beschrieben."

"Oh, Dankeschön." Sophia bekam tiefrote Wangen. "Verzeihung, ich habe Euch vorhin einfach geduzt.", entschuldigte sie sich dann.

"Das stört mich nicht. Mich duzen hier fast alle." Lachte Tina fröhlich.

Breit lächelnd nickte die Andere. "Das kannst du bei mir auch machen, das ist mir wesentlich lieber."

"Es ist mir ein Vergnügen. Möchtest du etwas von unserem Obst oder Gemüse kosten? Ich weiß nicht, ob wir dasselbe abbauen wie in Spanien."

"Oh, sehr gerne." Sophia nickte begeistert und heftete sich an Tina's Fersen.

"Nun, ich denke, sie kommt gut zurecht.", meinte Zayn nach einigen Minuten überraschten Schweigens und lachte dann.

"Sie hat auch kein Problem, mit dem Personal im Schloss gut umzugehen," lobte Nicola. "Wenn ich da an Ruth denke.."

"Ja... sie ist ... eine schwierige Person."

"Sophia hat es nicht leicht mit ihr, gut, dass sie bald wieder abreist."

Zayn nickte. "Du kannst gerne noch da bleiben.", grinste er.

"Tatsächlich ist das mein Plan. Mein Gatte wird bald eintreffen und wir beziehen ein Gemach bis das Kind auf der der Welt ist. Mutter hat es vorgeschlagen. Und ich möchte ausserdem gerne noch länger für Liam da sein."

"Oh, das freut mich sehr." Der Schwarzhaarige begann zu Lächeln.

"Danke, Zayn. Ich bin sehr gern bei euch, in der alten Heimat.'

"Das versteh ich .." Zayn seufzte leise. Er hatte seine Familie seit Jahren nicht mehr gesehen.

"Du vermisst dein Zuhause, Mh?" Fragte Nicola sanft.

"Der letzte Brief meiner Eltern kam vor Monaten an.", murmelte Zayn. "Ich weiß nicht, wie es ihnen geht."

"Bestimmt ist alles in Ordnung. Manchmal ist es besser nichts zu hören."

"Ich mach mir trotzdem Sorgen."

"Verständlich." Nicola versuchte umständlich vom ihrem Pferd zu klettern.

"Warte, ich helfe dir." Zayn sprang von seinem Pferd und half Nicola herunter.

"Vielen Dank, Oh ich werde so ungelenk.'

"Du bist schwanger." Zayn stützte sie. "Da ist das normal. "

Etwas erschöpft lehnte sie sich an. "Ich brauche etwas zu essen. Und eine Sitzgelegenheit."

"Das bekommst du bei Niall mit Sicherheit."

"Ich /liebe/ es hier!", hörte man Sophia fröhlich zwitschern. "Es ist wunderschön!"

"Sie scheint sich zu amüsieren, schauen wir mal nach ihr.“ Zayn nickte grinsend. Sie schnappten sich die Pferde und machten sich auf den Weg.

Sophia war umringt von kleinen Mädchen aus dem Dorf, die ihr Kleid bewunderten. Es war nach Spanischer Art geschneidert und speziell konzipiert, dass man damit körperliche Aktivitäten ausüben konnte - ideal auch zum reiten.

"Du bist ja süß." Strahlend hob sie eins der kleinen Mädchen auf ihre Hüfte. "Wie heißt du denn?"

"Anabell." Kicherte die Kleine und hielt sich die Händchen vor das Gesicht.

Sophia grinste begeistert. "Du hast wunderschöne Haare.", lächelte sie. "Und so ein hübsches Gesicht, Versteck dich nicht."

Das Mädchen mit dem fast weiß-blonden Haar strahlte und klammerte sich an Sophia fest.

"Du scheinst dich gut einzuleben.", lachte Nicola, als sie mit Zayn zu ihr kam.

"Ich liebe Kinder," schwärmte Sophia. "Und sie sind alle so wohl erzogen.'

Zayn stellte sich schützend neben Nicola und Sophia. Sein Blick wanderte einen Moment durch die Menschen. "Wir sollte dennoch weiter.", bemerkte er.

"Eine gute Idee. Wir haben noch einiges vor.“

Sophia seufze leise und setzte Anabelle wieder ab. "Ich komme später noch einmal vorbei, ja?"

"Oh, ja!" Die Kinder juchzten.

Sophia winkte Ihnen noch einmal zu, dann ließ sie sich von Nicola und Zayn zu der kleinen Schneiderei von Niall führen.

Dieser und Josh hatten die Aufruhr auf den Straßen natürlich mitbekommen. "Kann es sein, dass Liam heute kommt?", fragte der Lehrling, während er konzentriert neue Stickmuster übte.

"Ich weiß es nicht.", Niall begann zu strahlen. "Er hat nichts gesagt, aber möglich ist es."

Tatsächlich war die Freude groß, als er Nicola und Zayn erblickte. Da konnte Liam ja nicht mehr weit sein! Ihm fiel jedoch gleich darauf alles aus dem Gesicht. Nicht Liam hatten sie mitgebracht sondern/Sie/!

Der Schneider bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck. "Guten Tag, Prinzessin Nicola, Lady Sophia." Er grinste Zayn leicht an. "Zayn. Es ist schön, dass ihr hier seid."

"Seid gegrüßt, ihr beiden." Zayn Nickte ihnen zu. "Ich soll Bestes aus dem Schlosse wünschen." Er zwinkerte Niall zu. "Können wir euren Laden besetzen? Allein?"

Niall bekam rote Wangen. "Schick liebe Grüße zurück.", lächelte er und nickte dann. "Selbstverständlich, wir schließen die Tür ab."

"Wunderbar." Sanft half Zayn Nicola die Stufe hoch in die Schneiderei.

Josh eilte zur Tür und schloss sie ab. "Wie geht es dem Baby, Nicola?" Niall sah sie grinsend an.

"Alles Bestens, vielen Dank. Es macht mich nur dauernd müde und sooo hungrig."

Der Ire zog ihr einen Stuhl heran. "Setz dich ruhig. Möchtet ihr etwas essen? Wir haben von heute Mittag noch Eintopf übrig, und Brot ebenfalls."

"Sehr gern, danke Niall." Nicola Strahlte, während Sophia etwas schüchtern in der Ecke stand.

Niall warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. "Josh wird Euch noch einen Stuhl holen, Lady Sophia.", er schnappte sich ein paar Unterlagen. "Ich hole etwas zu Essen und Trinken für euch.", verkündete er und schoss die Treppe in die Stube nach oben.

Beschämt und verletzt senkte Sophia den Blick. Das tat weh, auch wenn sie es erwartet hatte.

Josh brachte ihr eine Stuhl und lächelte zaghaft. "Setzt Euch, bitte."

"Danke schön, ihr seid sehr freundlich."

Der Schneiderlehrling zog ihrer Arbeitstisch heran. "Wir geben uns Mühe. Du kannst den Hocker nehmen, Zayn. Wir haben leider keine weiteren Stühle.", fügte er leiser hinzu.

"Ich kann stehen, kein Problem." Sagte Zayn sanft und warf einen Blick auf Joshs Entwurf. "Für wen ist das? Das sieht total gut aus."

"Oh." Josh wurde rot. "Maria, eine junge Dame aus dem Dorf, heiratet in vier Wochen. Das wird ihr Kleid."

"Dein Kleid wird mit Sicherheit auch ganz toll." Nicola nahm aufmunternd Sophias Hand in Ihre.

"Niall hat schon Entwürfe gezeichnet.", erzählte Josh. "Er hat sich einiges einfallen lassen."

Der erwähnte Ire stratzte gerade mit einen großen Topf und Schüsseln die Stiege herunter. "Ich hab dir Sachen hinten im Raum mit den Stoffen liegen.."

Sophia lächelte unsicher. "Liams Gewänder sehen sehr schön aus, ich hab da Vertrauen in euch."

Niall nickte leicht und verteilte die Schüsseln an ihre Gäste. "Ich hoffe, ihr esst Alle Rindfleisch.", bemerkte er und stellte den Topf in die Mitte des Tisches, das Brot legte er daneben. "Bedient euch."

Zayn warf Niall einen langen Blick zu. Er sollte mal nicht so kühl sein. "Es riecht herrlich." Bemerkte Sophia leise. "Nach Fleisch und Gemüse und auch fruchtig."

"Es sind sämtliche Sachen drin, die man kochen kann. Es schmeckt euch hoffentlich auch." Nicola hatte noch nie bei ihm gegessen, sie waren Alle besseres gewohnt.

"Prinz Liam hat sehr von deinem Eintopf geschwärmt," berichtete Zayn.

"Dann bin ich froh." Der Ire lächelte begeistert.

Josh verteilte mit einer Holzkelle Eintopf an alle. "Ich hoffe es schmeckt."
Nicola schnappte sich sofort einen Löffel. "Vielen Dank."

Zayn grinste. Er hatte schon erlebt, wie Nicola neuerdings Schaufeln konnte.

"Wir müssen später noch Eure Maße nehmen, Sophia.", erwähnte Niall und lehnte sich gegen den Tisch. "Und Ihr könnt euch die Entwürfe ansehen und entscheiden, was Euch am besten gefällt."

Die Lady Nickte und löffelte ihren Teller eilig leer. Er wärmte und ausserdem schmeckte er richtig gut!

"Wie geht es Liam?", Niall sah Zayn neugierig an.

"Er ist heute ein wenig unleidlich gewesen, aber im Grunde genommen geht es ihm gut."

"Ich hab ihm verboten mitzukommen.", kam es genuschelt von Nicola. "Dein Essen ist übrigens super!"

Am liebsten hätte Niall etwas geworfen, doch er brachte es fertig, ruhig zu bleiben. "Ich hätte mich gefreut.."

"Ich weiß, aber ich dachte mir, dass es auch mal schön ist, wenn du mit Sophia reden kannst. Ganz in Ruhe. "

Bumm. Damit hatte Nicola DAS Thema angesprochen. Niall und seine Eifersucht beziehungsweise seinen Neid auf die junge Lady. "Und Zayn wird mit mlr ein bisschen das Dorf anschauen gehen, euer Markt sah sehr verlockend aus." Sie warf dem Leibwächter einen eindringlichen Blick zu.

"Selbstverständlich, Prinzessin.", nickte dieser.

Niall versuchte nicht allzu unglücklich aus zu sehen. Alle Beschreibungen über Sophia waren so... perfekt gewesen. Wie sollte er das denn übertrumpfen?

"Ich suche schon mal Alles zum Abmessen zusammen.", bemerkte Josh und verschwand in einen anderen Raum.

"Danke, Josh." Niall war zufrieden, wie Josh arbeitete.

"Wir gehen dann mal.", verkündete Nicola und stand auf. Sophia sah panisch zu ihr hoch. Sie konnte sie doch nicht alleine hier lassen!

Verlegen schweigend saßen sich die beiden nun gegen über. Was konnte man denn nur reden..?

"Hier sind Alle Sachen, Niall." Josh legte die Utensilien auf dem Tisch ab. "Ich gehe die neuen Stoffe einsortieren."

"Du kannst auch hier bleiben und mir beim ausmessen helfen.."

Josh zog die Mundwinkel hoch. "Das bekommt man alleine gut hin." Und schon war er weg.

Niall seufzte leise und richtete seinen Blick auf seine 'Konkurrentin'. "Wollen wir.?" Er deutete auf den Hocker, der ein paar Meter entfernt von Ihnen stand.

"Mh-mh." Sophia stand auf und begab sich zu dem ihr präsentierten Schemel. Gott, war das alles unangenehm!

"Bitte ganz gerade stehen.", murmelte Niall und schnappte sich sein Maßband. Was sollte er denn sagen?

"Wie lange seid Ihr schon der Schneider des Prinzen?" Wagte Sophia dann doch einen Vorstoß.
"Seit Liam weiß, dass er heiraten wird." Niall ging in die Knie, um die Maße von Sophias Beinen zu nehmen. "Wir haben seinen Anzug für den Ball geschneidert, aber auch noch ein paar andere Dinge."

"Den blauen mit den Gold Applikationen? Der steht ihm fabelhaft."

"Danke schön." Der Ire schrieb die Zahlen geschwind auf. "Bitte die Arme zur Seite strecken."

Die Spanierin gehorchte und streckte sich. Unruhig knabberte Niall sich auf der Unterlippe herum. "Liam mag dich sehr.", bemerkte er leise, während er den Anfang des Bandes an Sophias Schulter anlegte.

"Aber euch liebt er." Erwiderte Sophia sanft. "Von ganzem Herzen."

"Ich weiß." Der Schneider lächelte traurig.

"Ich habe nicht vor, irgendwie zwischen euch zu stehen, auf gar keinen Fall." Betonte Sophia. "Alles was ich will ist Freiheit, die ich nicht habe, wenn meine Eltern mich zwingen jemanden zu heiraten. Wenn es nicht Liam ist, dann wird es ein anderer Mann. Aber mit Prinz Liam habe ich wenigstens einen Freund. Einen Mann, der Meine Ansichten teilt und mich die sein lässt, die ich wirklich bin und sein will."

Niall sah sie lange an. "Ich hasse dich nicht, Sophia.", meinte er schließlich. "Ich hasse die Tatsache, dass du haben kannst, was ich nie haben werde."

Kapitel siebenundvierzig



Kapitel siebenundvierzig


"Oh, Niall.“, flüsterte Sophia traurig. "Ich verstehe dich so gut.'

"Du wirst Liam /heiraten/ und ihn zu jeder Festlichkeit begleiten, die es überhaupt gibt und ich sitze hier, in der Hoffnung, dass wir uns, wenn überhaupt nachts, für einige Stunden sehen können. Er schleicht sich raus und riskiert so viel für mich und er lässt mich nachts in das Schloss kommen, obwohl er weiß, dass das Alles so wahnsinnig schief gehen kann." Er atmete tief ein und legte das Band um Sophias Brustkorb. "Du kannst ihn jeden Tag sehen ohne Vorwände zu haben, ich nicht."

Am liebsten wäre Sophia ihn um den Hals gefallen und hätte Niall einfach kräftig an sich gedrückt. "Du könntest unser Haus- und Hofschneider werden. Du und Josh, ihr würdet Kammern im Schloss bekommen... eure Kleider haben so viel Potential, dass sich sogar die französische königliche Majestät nach euch erkundigt hat."

Niall zog die Mundwinkel hoch. "Das ist großzügig von dir.", sagte er ehrlich berührt. "Aber ich will meinen kleinen Laden hier nicht aufgeben, auch wenn es einfacher wäre. Meine Stammkunde sind hier, meine Freunde und Bekannte."

"Das respektiere ich selbstverständlich. Lass mich wissen, wenn es etwas gibt, womit ich es dir leichter machen kann, ja?"

"Das werde ich." Der Ire musterte Sophias Statur. "Würde es dich stören, dein Kleid auszuziehen? Dann kann ich besser einschätzen, was dir gut passen würde. "

"Es wird sich wohl kaum vermeiden lassen.."

"Ich schau dir nichts ab, versprochen." Niall grinste leicht.

"Dafür hast du ja schon jemanden." Lachte Sophia leise.

"Das stimmt wohl." Der Schneider half Sophia von der Schemel. "Brauchst du Hilfe?"

"Wenn du mir vielleicht mit der Schnürung von dem Korsett helfen könntest? Ich trage es zwar locker, aber alleine bekomme ich es nicht auf."

"Natürlich." Niall stellte sich hinter sie. "Achtung"

Sophia hielt vorne Herum alles gut fest und atmete tief durch. Langsam schien Niall ja aufzutauen.

"Du bist nicht so schlimm, wie ich dachte.", gab Niall zu und half Sophia aus dem Kleid. "Es tut mir leid, dass ich dir gegenüber so abweisend bin. Es ist nur .. es ist Liam."

"Ja..." Sophia Nickte leicht. "Wenn ich mit jemandem so etwas hätte wie du mit Liam würde ich genauso reagieren."

Der Ire lächelte schief und betrachtete Sophia. "In Ordnung..." er ging einmal um sie herum. "Du wirst es nicht zu pompös haben wollen, hab ich Recht?"

"Schlicht wäre mir tatsächlich lieber." Nickte Sophia dankbar.

Niall nickte. "Warte kurz." Er schoss eilig davon.

Nervös blickte Sophia Sich um. Es war so.. surreal. "Soo." Niall kam mit einem hellen Kleid in den Armen zurück. "Was meinst du?" Er hielt es mit fragenden Blick vor sich, damit man es in voller Länge sehen konnte.

"Das ist sehr hübsch," Nickte Sophia lächelnd.

"Dann probieren wir es mal an." Er öffnete die Knöpfe an der Rückseiten.

"Der dummen Prinzessin wird es wohl nicht genügen.." rutschte es Sophia leise heraus.
"Das Kleid von Prinzessin Ruht ist schon fertigt.", Niall verzog das Gesicht. "Sie wollte es weinrot haben."

"Sie hält das für elegant und schmeichelnd." Sophia schnaufte. "Die Gans."

"Sie scheint im Schloss auf wenig Begeisterung zu stoßen." Niall ging vor Sophia in die Knie und half ihr in das Kleid.

"Sie hasst mich und hält damit nicht gerade hinter dem Berg," seufzte Sophia.

"Das tut mir leid.", murmelte der Ältere, während er das Kleid hochzog.

Sophia atmete hörbar ein. "Es sieht... unglaublich aus.'

"Warte, bis du dich ganz siehst." Mit geschickten Fingern knöpfte Niall das Kleid in Windeseile zu.

"Es... wow... es ist so einfach und schlicht.. aber so schön."

"Ich hole dir einen Spiegel." Niall lächelte stolz, während er davon ging. Sophia war... wirklich lieb.

Gut, so schlimm war Niall nicht. Natürlich nicht, sonst würde Liam ihn nicht so gerne mögen. Es war Sophia wichtig, dass Niall ihre Absichten kannte. Und die waren Liam zu helfen, sich selber und diesem Land eine Chance zu geben.

"Schau dich an.", Niall kam mit ihrem Spiegel zurück in den Raum und lehnte sich an ihn.

Ein paar Minuten stand Sophia nur schweigend da. Sah sich an, zupfte an dem Kleid, drehte sich.
Sie war eine Braut. Eine Braut in einem fremden Land und einen Gatten den sie kaum kannte und der sie nicht liebte.

Warum flippte sie nicht aus?

"Wenn ich heirate, dann in diesem Kleid."

"Wir können ändern, was du möchtest.", erklärte Niall mit einem breiten Strahlen. Der Anlass war zum kotzen, ehrlich gesagt, aber er liebte es, wenn seine Arbeit gut ankam. "Wir müssen auf alle Fälle noch ein paar Farben einbringen, Anweisungen deiner Schwiegermutter."

"Die Farben, ja.. aber die grundsätzliche Farbe und die Art des Kleides würde ich gern beibehalten."

"Ich dachte mir, dass wir die goldenen, roten und blauen Akzente von eurem Wappen in den Ärmel einarbeiten könnte. Oder am Saum.", erzählte der Schneidern, während er sich vor Sophia stellte und an den bestimmten Stellen zeigte, wie er es sich vorstelle. "Oder wir lassen uns etwas mit deinen Haaren einfallen. Dass man einen Kranz mit einflechtet, der die Farben hat."

"Ich mag die Idee mit den Farben und dem Kranz," Sophia überlegte und lächelte leicht.

"Dann machen wir es so." Niall nickte leicht. "Möchtest du die anderen Entwürfe noch sehen?"

"Sehr gern." Die Lady Nickte und stieg von ihrem Absatz herunter.

"Folg mir." Er führte Sophia in den Raum, in dem sie ihre Stoffe lagerten und die noch nicht fertig genähten Kleider hingen.

"Es ist alles so schön bunt," Sophia konnte nicht widerstehen und berührte die Kleider sanft mit den Händen.

"Wir mögen es bunt." Niall kramte in ein paar Unterlagen herum.

Vorsichtig zog Sophia einen kleines Kleid hervor, eindeutig für ein Kind gemacht. "Das würde meine Schwester lieben.."

Der Ire warf einen Blick auf das Kleidungsstück. "Das ist leider für jemanden bestellt worden." Er legte seine gefunden Blätter auf einem Regal ab und suchte zwischen den anderen Kleidern ein ähnliches. "Aber das hier nicht."

"Vielleicht kaufe ich es und schicke es meiner Kleinen," Sie lächelte.

"Du kannst es haben."

Sofort begann Sophia in ihrem Kleid zu wühlen. "Ich bestehe darauf es zu bezahlen", sagte sie, als sie Nialls Blick bemerkte.

"Sophia." Niall schüttelte den Kopf. "Erstens kannst du da kein Gold Drin haben und zweitens ist es in Ordnung. Ich mach anderen gerne eine Freude."

"Ich werde dir das Geld dafür geben. Ihr Arbeitet so hart dafür."

"Dein Hochzeitskleid ist schon teuer genug. Es ist gut so, wirklich. "

Die junge Adlige grummelte. "Na schön."

Niall grinste breit. "Hier." Er reichte ihr seine Entwürfe.

Interessiert sah sich Sophia alles an. Es gab viel, was ihr davon gut gefiel. "Wir können es lassen, wie es ist und nehmen das Kleid, was du jetzt anhast oder wir schneidern dir eins von denen, oder ein ganz anderes, wie es dir am liebsten ist."

"Das Weiße finde ich toll. Ich hätte gerne die Farben von diesem... dem hier und... diesem." Sie fischte die passenden Entwürfe heraus.

Niall hob die Augenbrauen an, während er sich die Skizzen ansah. "Also, alle drei quasi in einem?"

"Das Muster am Ausschnitt von diesem, hier die Arme und da das feine am Saum... und das an meinem Weißen Kleid am liebsten. Wenn das geht.."

"Natürlich.", murmelte der Schneider. "Es wird etwas dauern, aber wir bekommen das hin."

"Es wird Bestimmt sehr schön." Sophia seufzte leise.

"Ich kann dich gut verstehen." Niall warf ihr einen mitleidigen Blick zu. "Mit Liam hast du dennoch großes Glück."

"Er wird ein guter König und ich bin stolz, mit ihm zusammen an der Zukunft dieses Landes zu arbeiten."

"Du denkst wie er.", nickte Niall, während sie wieder nach draußen gingen.

"Liam ist einer der ersten Menschen, der mich wirklich versteht." Murmelte Sophia.

Der Ire lächelte. "Liam akzeptiert Alles und jeden ."

"So wie er selber akzeptiert werden möchte."

"So einfach ist es leider nicht."

"Meinst du... wir können Freunde werden? Das wäre Wirklich schön und würde vieles erleichtern."
Niall sah Sophia lächelnd an. "Ich kann nichts versprechen.", meinte er. "Du bist wirklich lieb und es wäre schön, aber ich kann nicht verhindern, dass es nicht stören wird, wenn du mit Liam gewisse Dinge tun musst."

Sophia verzog das Gesicht. "Diese Sache werden wir solange heraus zögern wie möglich. Wenn wir es überhaupt jemals tun.."

"Ihr werdet es tun müssen."

"Vielleicht nicht.." murmelte Sophia stur.
"Er will es genau so wenig wie du, vertrau mir." Niall half der jungen Spanierin aus dem Kleid

Diese sah Niall einen Moment lang an. "Er erzählt viel von dir."

"Ja?" Der Ire bekam rote Wangen.

"Also nicht allen, aber mir erzählt er oft, wie gern er dich hat und dass du ihn glücklich machst."

"Ich liebe ihn.", lächelte Niall verliebt. "Und er mich, alleine die Tatsache macht mich mehr als glücklich."

Sophia lächelte sanft und nickte. "Er zählt die Tage, bis ihr wieder zusammen sein könnt. Liam war sehr erbost darüber, dass er heute nicht mit durfte."

"Nicht nur her." Niall grummelte.

"Nicola dachte es wäre gut, wenn wir uns mal kennenlernen. Und seine Mutter ist direkt darauf angesprungen und hat ihn zum Unterricht geschickt. Es tut mir leid, ihr hättet sicher einen tollen Tag gehabt."

"Ach." Seufzend winkte der Ire ab. "Immerhin weiß ich jetzt ein bisschen mehr von dir."

"Ich finde du bist sehr angenehme Gesellschaft. Und irgendwie weiß ich auch, was Liam an dir so mag."

"Das freut mich.", lächelte Niall ehrlich.

"Wie lange seid ihr denn schon zusammen?" Fragte Sophia neugierig.

"Seit Nicolas Namenstag.", erzählte der Schneider, während er Sophias Korsett zuschnürte.

"Ich freu mich für euch beide."

"Danke, Sophia. Das bedeutet Liam und mir viel."

Seufzend strich sich das Mädchen durch die Haare. "Wir finden eine Lösung für euch beide - ich steh hinter euch."

"Bei mir zuhause..", begann Niall und machte eine Schleife am Ende der Bänder. "..Hat es niemand auch nur ansatzweise interessiert, ob man mit einem Mann oder einer Frau zusammen war."

"Es wär so schön, wenn es eines Tages auch hier so wäre.."

"Das wird lange dauern.", murmelte Niall vor sich hin und half Sophia von dem Podest.

Die junge Frau Nickte. "Nicht leicht für uns alle.."

Niall horchte nach diesem Satz auf. Für uns /alle/.

"Ich meine.. wir sitzen doch alle im gleichen Boot.."

"Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen." Auch wenn es den Schneider wahnsinnig interessiert, was Sophia so wollte.

Die Lady errötete leicht. "Danke für eure Mühe mit meinem Kleid.."

"Das macht keine Umstände." Niall grinste leicht. "Josh und ich bringen eure Kleider vorbei, wenn es soweit ist."

"Ja? Dann siehst du Liam." Grinste Sophia leicht.

"Das hoffe ich doch sehr." Die Beiden zuckten zusammen, als es an der Tür der Schneiderei klopfte.

"Niall? Wir sind es.", hörte man Zayn rufen.

"Können wir sie reinlassen?" Fragte der Ire.

Sophia sah ihn grinsend an. "Es ist deine Schneiderei."

"Und Ihr seid eine Edeldame. Eure Wünsche sind mir Befehl."

"Meine Füßen schmerzen.", beschwerte sich Nicola lauthals.

"Du kannst dich setzen." Niall schob ihr einen Stuhl hin und schloss die Tür auf. Sophia nickte und setzte sich, während sie ihr baldiges Kleid in ihren Händen noch einmal genauer betrachtete.

"Kommt rein." Niall ließ Zayn eintreten.

"Danke." Der Schwarzhaarige grinste breit, in seinem Arm hatte er einen großen Korb mit Obst und Gemüse.

"Zayn, ich habe eine ganz tolles Kleid gefunden." Rief Sophia aufgeregt.

Der Leibwächter lachte. „Das freut mich.“

"Ich Will es sehen!", rief Nicola zurück und quetschte sich an Zayn vorbei.

Lächelnd drückte sich Sophia das Kleid an den Körper und stand auf. "Es kommen noch Farbakzente hinzu."

Zayn schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Frauen."

Niall lachte und schnupperte. "Ich glaube Josh kocht."

"Oh, Niall. Es ist wunderschön!", freute sich liams Schwester strahlend.

"Ja?" Der Ire drehte sich lächelnd um.

"Du hast so viel Talent!" Nicola bekam sich fast nicht mehr ein.

"Oh, Nicola.." Niall drehte sich verlegen weg.

Zayn klopfte ihm auf die Schulter. "Es ist wirklich schön."

"Ich finde es ganz, ganz toll." Lächelte Sophia.

"Dir muss es so oder so am meistens gefallen.", der Ire lächelte zurück. "Ihr grüßt Liam ganz lieb von mir, Ja?" Bat er leise.

"Natürlich.", Nicola nickte. "Er wird sich nicht aufhalten lassen können und heute Nacht wahrscheinlich auftauchen, wie ich ihn kenne."

Niall begann über das ganze Gesicht zu strahlen. "Das würde mir gefallen.“ Er würde sich wahnsinnig freuen. Das hieß, endlich wieder kuscheln zu können! Das und vielleicht auch wieder ein bisschen schmutzige Action..? Er seufzte wohlig. Das letzte Mal war es unglaublich schön gewesen.

Liam war wunderschön, jede seiner Berührungen... das ganze zusammen sein mit ihm. Und wie er sich Niall jedes Mal hingab, war fantastisch. Er vertraute dem Iren so unendlich viel. Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf Nialls Lippen und sein Blick schweifte ab.

"Oh je." Josh kam die Treppe runter. "Diesen Blick kenne ich zu gut.“

Nicola grinste. "Woran denkt er?"

"An /Liam/."

"Klar, an was denkt er auch sonst." Die Anderen grinsten.

"Das will keiner im Detail wissen."

Niall boxte seinen Lehrling auf den Oberarm. "Sei leise, Josh.", murrte er mit purpurrotem Gesicht.

"Hauptsache ihr seid leise, wenn er dich besucht."

"Oh mein Gott, /Josh/!" Niall riss entsetzt die Augen auf.

Sophia schlug sich kichernd die Hand vor den Mund. "Ich weiß sowieso alles.", meldete Zayn sich zu Wort und lachte.

"Er erzählt euch... davon?" Fragte Niall pikiert.

"Für Liam ist das Alles Neuland, Niall. Mit irgendjemanden muss er reden und ich versteh ihn da wohl am besten."

"Das stimmt wohl", Nickte Niall.

"Und /Alles/ weiß ich jetzt auch wieder nicht. Nur die wichtigen Sachen." Zayn grinste breit.

"Fakt ist, dass er Liam gern hat." Fasste Sophia zusammen. "Und dass ist doch das wichtigste."

"Ich liebe ihn.", verbesserte Niall sie.

"Noch besser. Er erwidert deine Gefühle, er kann gar nicht aufhören von dir zu schwärmen.'

"Er redet nur von dir, wenn wir alleine sind.", bestätigte Nicola mit einem zufrieden Gesichtsausdruck.

Nialls Wangen nahmen einen gesunden Farbton an. "Ich bin nicht besser."

"Das ist er wirklich nicht.", warf Josh dazwischen. "Wir hören es uns den ganzen Tag an.", er wuschelte Niall durch die braunen Haare.

Der Ire lachte. "Jetzt suchen wir noch jemanden für Sophia, dann sind alle zufrieden, ja?"

Nicola und Zayn warfen sich einen Blick zu, während die Erwähnte Dame verlegen den Blick senkte.

Niall sah sich um. Hatte er was falsches gesagt?

Oh. Es /gab/ schon jemanden. Der Ire wurde neugierig. Bestimmte hatte das mit Sophias Satz von vorhin etwas zu tun!

"Nun... vielen Dank für eure Gastfreundschaft," Sophia machte einen Knicks. "Es war äußerst angenehm."

"Das kann ich nur zurückgeben.", Niall grinste sie an. "Kommt gut nachhause, ja? Heute wird des glaube ich noch ziemlich stürmisch."

"Perfekt, um sich mit einem Buch in die Bibliothek zu verziehen," strahlte Nicola.

"Ich komme mit.", freute sich Sophia. "Ich muss noch ein paar Bücher fertig lesen, die ich angefangen habe."

Zayn warf durch die Fenster der Schneiderei einen prüfenden Blick nach draußen. "Dann sollten wir wohl besser los, da draußen ziehen sich Alles zusammen."

Niall nahm Sophia das Kleid ab. "Wir werden es nach deinen Wünschen ändern, Sophia.", versprach er. "Und um den Kranz kümmern wir uns auch noch."

"Danke, Niall. Das bedeutet mir viel. Ihr seid beide wirklich hingebungsvoll."

Der Ire grinste Josh zu. "Wir geben unser Bestes."

Der Lehrling Nickte. "Zu einhundert Prozent."

Sophia lächelte schief. "Das glaube ich euch aufs Wort."

"My Lady?" Zayn legte Sophia Eine Hand sanft auf den Rücken. "Können wir?"

"Ja, natürlich." Sophia nickte und sah Niall an. "Ich freue mich auf das nächste Mal, Niall." Sie streckte ihm die Hand hin

Niall ergriff sie und sah Sophia in die Augen. "Es hat mich gefreut, Lady Sophia." Und er meinte es auch so. Josh gab ein erleichtertes Seufzen von sich. Er war schon davon ausgegangen , dass sie sich die Köpfe einschlagen würden.

Liams zukünftige Braut lächelte leicht. "Wir können, Zayn."

"Sehr gut." Nicola drückte Niall. "Danke, Niall."

"Wir machen ihn Glücklich, ja?" Flüsterte der Ire. "So gut wir können."

"Das tun wir. Ich werde ihm ausrichten, dass er kommen kann und ihr Zuhause seid."

Niall grinste dankbar und nickte. "Das wäre wunderbar."

„Er wird sich freuen.", grinste Nicola.

"Also dann." Nicola umarmte die beiden Schneider. "Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder."

"Mit Sicherheit.“

"Also dann." Nicola umarmte die beiden Schneider. "Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder."

"Mit Sicherheit." Niall und Josh winkten ihnen hinterher, als sie zur Tür raus gingen.

Erleichtert drehte Niall sich um. "Oh, mein Gott."
"Ich bin stolz auf dich!" Josh drückte den Iren lachend.

"Sie ist echt total nett," gestand Niall.

"Das ist sie.", stimmte Josh lächelnd zu. "Und sie mag dich auch, das ist gut."

"Sophia hat mir einiges erzählt, warum sie hierbleiben möchte, ihre Pläne für die Zukunft und das Land... sie passt sehr gut an Liams Seite."

"Das glaube ich auch." Josh begann zu grinsen. "Also kommt Liam heute Abend wieder. Soll ich zu Tina flüchten?"

"Wenn es dir nichts ausmacht? Es ist... nun ja.. Liam hat einen Wunsch geäußert und ich weiß nicht, wann ich dazu komme, ihn zu erfüllen.."

Der etwas Jüngere nickte verstehend. "Das verstehen ich."

"Du und Tina, das wird langsam ernst, Mh?" Niall lächelte.

"Sehr, ja." Josh begann verliebt zu strahlen. "Meine Eltern mögen sie auch sehr."

"Wenn du um ihre Hand anhältst sag mir bescheid, ja?"

Der Lehrling grinste. "Das wird noch etwas dauern, aber du wirst der Erste sein, der es erfahren wird."

"Sehr schön." Niall lachte. "Es riecht übrigens echt gut hier, was kochst du oben?"

"Oh, wir hatten noch so viel Zwiebeln übrig, ich hab Zwiebelsuppe gemacht. Dazu können wir den Käse und das ältere Brot essen."

"Sehr gut," Niall strahlte. "Oh, es wäre sooo schön, wenn Liam heute Nacht käme."

"Das wird er mit Sicherheit. Ihn hat bisher noch nichts aufgehalten."

Der Ire lächelte verliebt. "Stimmt. Komm, lass uns was essen gehen.ich hab total tierisch Kohldampf."


+++


Harry lehnte sich kichernd an seinen Freund. "Ich liebe den Himmel heute.", murmelte er und sah in die Sterne. "Er ist fast so schön wie du."

Lachend schlang Zayn die Arme fester um den Lockenkopf. "Ich liebe dich auch, Harry." Es machte ihn verrückt, wenn Harry so anschmiegsam war. Auf eine gute Art

Seufzend schloss Harry seine Augen wieder. Sie saßen Versteck hinter einem großen Heuballen im nasse Grass, da es mittags stark geregnet hatte. Vor ein paar Minuten hatten sie Liam ins Dorf verabschiedet, damit dieser zu Niall kam und konnte in Ruhe ein wenig Zeit miteinander verbringen.

Sanft küsste Zayn Harry auf den Nacken und rieb seine Nase an ihm. Er war auch nach Monaten total verliebt und sah Harry wie durch rosa Wolken.

"Mhmm.. mach weiter.."

Liebevoll schmuste sich Zayn noch enger heran, Genoss Harry's Duft in einer Nase und die leicht kitzelnden Locken an seiner Haut. "Gott, ich liebe dich so.." nuschelte er.

Harry schlang die Arme um seinen Freund. "Ich liebe dich mehr."

"Gar nicht." Zayn drückte einen Kuss auf Harry's Wange.

"Doch." Harry lachte verliebt und kletterte auf zayns Schoss. "Hatte ihr einen schönen Tag um Dorf? Sophia schien mir ganz begeistert."

Der Kleinere hielt Harry fest und nickte lächelnd. "Sie ist sofort mit allen gut ausgekommen und die Kinder auf dem Marktplatz haben es ist angetan. "

"Das ist schön." Mit seinen Fingerspitzen fuhr Harry die Konturen von dessen Gesicht nach, genoss das Gefühl von den weichen Bartstoppel unter seinen Fingern, die sich an ganz anderen Stellen seines Körpers noch viel besser anfühlen würden.

Langsam Schloss Zayn die Augen und vergrub seine großen Hände in Harry's weicher Rückseite, zog ihn fester auf sich. "Sie mag sogar Niall - und er sie."

"Oh..." flatternd schloss Harry seine Augen.

Zayns Lippen wanderten Harry's Hals entlang, liebkosten die Schlüsselbeine und die empfindliche Haut unter den Ohren. "Zayn." Harry rutschte unruhig auf Zayn Schoß herum.

Dieser grinste leicht und pustete sanft in Harry's Ohr. "Ja, mein Schatz?"

Der Lockenkopf zitterte leicht. "Oh, Gott."

Spielerisch schnappte Zayn nach Harry und küsste ihn dann auf die Lippen. Er konnte nicht genug davon bekommen. Lachend rollte Harry sie herum, so dass er über Zayn kauerte.

Dieser sah ihn mit dunklen Augen ab. "Miau." Schnurrte er leise.

Der jüngere grinste breit und weichte zayns Hände über dessen Kopf in das nasse Gras. "Ich hab dich schon viel zu lange nicht mehr in mir gehabt.", säuselte er.

Für einen Moment blieb Zayn der Atem weg. "Aber hier ist es nass. Und mir wird kalt."

"Dann gehen wir rein ins Warme.."

"Lass uns zu mir gehen," Zayn streichelte Harry eine Locke aus der Stirn.

Harry begann breit zu Lächeln. "Warte. Du teilst dir doch mit Louis dein Zimmer.."

"Der ist heute Nacht nicht da. Aber pssst." Er legte Harry einen Finger auf die Lippen.

"Ahh.." Harry drückte Zayn einen Kuss auf die Fingerspitze. "Ich verstehe.

"Lass uns gehen. Meine Kammer ist beheizt und trocken."

"Und dein Bett wird bequemer sein als das Stroh.", murmelte der Stallbursche und erhob sich.

Zayn folgte ihm und ergriff Harry's Hand. Er liebte diesen Jungen so sehr. Lächelnd ließ sich Harry durch ein paar versteckte Gänge und Türen in den unteren Bereich des schlossen führen, in dem die Wachen hausten. "Ich war noch nie hier.",'flüsterte Harry aufgeregt.

"Es wird dir bestimmt gefallen bei mir. Wir sind ganz alleine für uns.."

"Mhm. Das heißt, ich kann auch etwas lauter werden?"

Der Wachmann grinste leicht. "ich bitte darum."
Harry kicherte, während Zayn die Tür zu seiner Kammer öffnete. "Das liegt ganz an dir."

Der Schwarzhaarige schob ihn grinsend in den Raum. "Ich werde mein bestes geben."

"Das hoffe ich doch." Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, da hatte Harry seinen Freund am Kragen gepackt und zu einen stürmischen Kuss an sich gezogen.

Hungrig erwiderte Zayn den Kuss und fuhr mit den Händen unter Harry's Hemd. Wohlig seufzend wand sich der Lockenkopf unter den Berührungen des Leibwächters. Es war jedes Mal aufs Neue unglaublich.

"Ich will dich," Flüsterte Zayn. "So sehr..."

Harry stöhnte leise und rupfte an Zayns Hose herum. "Runter... jetzt."

Dieser grinste und drängelte Harry zu seinem Bett. Im Laufen zog er sich das Hemd aus und öffnete seine Hose.

Jauchzend ließ sich Harry auf die wesentlich weicher Matratze fallen, wie er sie hatte, und strampelte seine dünne Leinenhose von den Beinen. Sofort war Zayn über ihm und küsste Harry tief. Dieser Lockenkopf war einfach... zum Anbeißen.

Gierig vergrub der Lockenkopf seine Hände in Zayns Haaren und zog fest an ihnen. Es war so aufregend, es mit dem jungen Mann /hier/ zu tun.

Keuchend öffnete Zayn den Mund etwas mehr. Er liebte es, wenn Harry so wild wurde. "/Zayn/." Harry knurrte frustriert, als die Hände seines Freundes auf Wanderschaft gingen, aber ganz bestimmte Stellen mit Absicht ausließen.

Dieser grinste und erlöste seinen Freund, indem er mit dem Gesicht zwischen Harry's Beine abtauchte. Der Größere schnappte überrascht nach Luft, als er Zayns Zunge seit gefühlten Ewigkeiten endlich wieder an seiner empfindlichsten Stelle spürte. "Oww!"
Empfindlichsten

Sofort gab Zayn alles um Harry um den Verstand zu bringen. "/Gott/, Zayn. Du-" wimmernd griff Harry ein weites Mal in dessen Haarpracht.

Grinsend hob Zayn den Kopf. "Gefällt es dir?"

"Nicht aufhören." Japsend wand sich Harry auf dem Bett. Zufrieden machte Zayn weiter, saugte, knabberte und leckte Harry um den Verstand. "Z-Zayn." Harrys Hand schoss zielgerichtet zu seiner steinharten Erektion.

"Wirst du das wohl sein lassen?" Kam es leise geknurrt. "Du wirst nur durch mich Kommen."

"Nagh." Frustriert stöhnend krallte sich Harry in die Laken über seinen Kopf, sein Becken bewegte er hektisch gegen Zayns Zunge.

Zur Belohnung wurde Zayn schneller und intensiver. Er wollte, dass es seinem Liebsten gut ging. Sehr gut. "Gott." Zischend stieß Harry Luft aus, bevor er sich aufsetzte und den Schwarzhaarigen an den Schultern packte, um ihn zu sich hochzuziehen.

Mit einem Keuchen registrierte Zayn, wie seine harte Mitte über Harry's Körper rieb. Wahnsinn.. "G-genau so." Keuchend wickelte Harry seine langen Beine um Zayn.

Dieser küsste ihn hart und zog Harry fest an sich. Alles war perfekt mit Harry. Harry Finger kratzten über zayns Rücken, bis runter zu dessen Po, wo er sich in der weichen Haut festkrallte. "Zee..."

"Sag mir, was du willst." Flüsterte Zayn an Harry's warme Haut.
"Ich will dich in mir.",

Sanft biss Zayn ihm in die weiche Haut zwischen Schulter und Hals. "Nochmal."

Harry zog scharf die Luft ein, währende er zu grinsen begann. "Schlaf mit mir.", murmelte er, mit seiner Hand griff er nach zayns Handgelenk. "Oder ich lass mir selbst etwas einfallen." Er zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, bevor er zwei seiner Finger zwischen die Lippen nahm und zu saugen begann.

Zayns Blick verdunkelte sich und er nahm beide Hände, um Harry zu packen und um zu werfen. Er drehte ihn, dass der Lockenkopf auf dem Bauch lag. Vor Überraschung hatte dieser seine Hände wieder frei gegeben, sodass Zayn sie über Harry's Kopf in die Matratze drücken konnte.

"Himmel." Harry drehte den Kopf, so dass er Zayn ansehen konnte und wackelte mit dem Po. "Ich warte."

Liebevoll drückte Zayn feste, intensive Küsse auf Harry's ganzen Körper. Erst in den Nacken, dann streifte er die Schulterblätter und berührte in einer schnellen Abfolge von kurzen Küssen die Wirbelsäule seines Freundes. Über dem Steiß machte er wieder etwas halt.

"Liebling..." Harry rutschte ungeduldig hin und her. Grinsend schmiegte Zayn sich an Harry und half mit einer Hand nach, als er tief in ihn ein Drang. "Oh.." dem Jüngeren klappte der Unterkiefer nach unten, das Gefühl, wie Zayn sich in ihm anfühlte, war überwältigend.

Dieser zögerte mich lange und begann sich in Harry zu bewegen. Gott, es war immer wieder großartig. "Mhmm... h-härter, Zayn." Harry bewegte sein Becken hin und her.

Der Wachmann gehorchte und richtete sich etwas auf, um Harry richtig nehmen zu können. "Oh /Gott/.", wimmernd krallte sich der Lockenkopf in der weichen Decke fest.

"Lass dich einfach fallen", Flüsterte Zayn mit geschlossenen Augen.

"Zayn- ich- bitte." Harry brachte keinen zusammenhängenden Satz mehr heraus.

Auch seinem Liebhaber ging es nicht besser. Noch zwei, drei kräftige, tiefe Stöße, dann kam er mit einem kehligen Stöhnen. Verzückt wimmernd presste Harry die Augen zusammen, sein Mund klappte auf, während er sich vollkommen unberührt über Zayns Laken ergoss.

Erschöpft sank Zayn auf seinen Freund und begrub ihn unter sich. Er fühlte sich völlig berauscht. "Heiliger." Japsend lag Harry unter dem Größeren.

Glücklich gab Zayn ihm einen Kuss auf den Nacken und lächelte. "Ich liebe dich.", kuschelte der Lockenkopf undeutlich.

"Und ich dich." Umständlich fummelte Zayn sich gemütlich zurecht und schmuste sich an. "Ich will für immer hier mit dir liegen bleiben."

Strahlend schloss Harry die Augen und kuschelte sich an. "Das wäre schön.."

"Wenn ich ein Bisschen Pause hatte, können wir sehr gerne noch eine weitere Runde einlegen.."

Kichernd nickte der Andere und rollte sich herum. "Sehr verlockend.“ Zayn zog und zerrte an der Decke auf unter ihnen herum, bis er sie hatte. Dann breitete er sie über sich und seinen Freund.

"Denkst du, Liam kommt gut an?", murmelte Harry müde. "Ich hoffe, dass es nicht mehr so stark regnet."

"Ich mache mir schon ein bisschen Gedanken.. aber nicht genug um dich nicht hier liegen zu haben..“

Harry drückte Zayn einen Kuss auf die Lippen. "Du kannst ruhig hinterher, wenn es dir Unbehagen bereitet."

"Nein... ich will bei dir bleiben." Zayn schmiegte sich an.

"In Ordnung.", lächelte spielte Harry mit Zayns Haaren.

"Du siehst hübsch aus." Flüsterte Zayn sanft.

"Das musst du gerade sagen." Harry rutschte zu einem Kuss näher heran, zuckte aber erschrocken zusammen, als es ab zayns Tür klopfte. "Malik?!" Stocksteif lag Harry da. Die Stimme kannte er nicht.

"Rutsch nach hinten." Zayn stopfte Harry quasi in seine Bettritze am der Wand und deckte ihn zu. Dann stand er mit wackeligen Beinen auf und stieg wenigstens in seine Hose. "Was?" Raunzte er betont schläfrig aus dem Türspalt.

Gregor, einer von Liams Nachtwachen stand vor Zayn. "Wir suchen Louis. Weißt du, wo er steckt? Er war der Letzte, der heute noch in der Küche war. Es sind irgendwelche Lebensmittel verschwunden und die Küchenchefin ist ziemliche erbost."

"Louis klaut doch nicht! Wie kannst du so etwas behaupten?" Zayn sah den Mann wütend an.

"Ich behaupte gar nichts." Gregor verdrehte die Augen. "Wir wollen nur wissen, ob er jemanden gesehen hat. Und es besteht immer noch die Möglichkeit, dass er etwas hat mitgehen lassen."

"Louis schläft und muss morgen früh raus. Dann kannst du ihn fragen, Gregor. Ausserdem... was machst du hier und in der Küche? Solltest du nicht vor der Tür des Prinzen stehen?"

"Da steht Marcus noch. Ist Louis hier? Maria will jetzt wissen, was los ist und nicht erst morgen." Der Größere sah über zayns Schulter in den dunklen Raum.

Zayn Schloss die Tür ein paar Centimeter weiter. "Wir müssen immer zu zweit vor der Tür stehen," knurrte Zayn.

"Wenn gerade keine anderen Wachen zu finden sind, kann ich das nicht ändern." Gregor sah den jungen Mann unbeeindruckt an.

Zayn zuckte zusammen, als es hinter ihm furchtbar rumpelte. Verdammt, was war das denn?!

Harry unterdrückte einen erschrockenen Aufschrei, als über ihm an der Wand ein Bild nach vorne kippte und auf ihm landete. Was zum Teufel?

"Autsch." Louis rieb sich leise stöhnend den Kopf, welchen er sich angeschlagen hatte, als er durch den schmalen Gang geklettert war.

Gregor stieß die Tür auf und Zayn stolperte zurück. Mitten im Raum stand Louis mit schief zugeknöpftem Hemd, Leinenhose und rieb sich Staub aus den Augen. "Siehst du!" Fauchte Zayn. "Du hast ihn geweckt!“

"Was?" Verwirrt riss Louis die Augen auf.

"Lou.." Zayn legte ihm den Arm um die Schulter. "Geh ruhig wieder ins Bett.. dahin wo du schon seit Stunden warst. Und nicht in der Küche, richtig?"

Louis blickte nervös zwischen Zayn und Gregor hin und her. "Ich hab geholfen, die neue Lebensmittel zu verräumen.", meinte er vorsichtig. "Die Küchenhilfen sind noch rum gewuselt."

"Magda sagte, du wärst der letzte gewesen.."
"Was? Nein. Ich hab Maria geholfen, alles zu verräumen und bin gegangen. Den Rest haben die Anderen gemacht."

"Also. Lässt du uns jetzt wieder alleine?"

Gregor kniff die Augen zusammen. "In Ordnung." Er warf noch einen letzten prüfenden Blick in das Zimmer und ging davon.

Harry blieb noch einige Sekunden stillliegen, bevor er das schwer Bild von sich runterstieß und hinter zayns Bett auftauchte. "Das war knapp."

Louis zuckte erschrocken zusammen, als er die bekannte Stimme des Lockenkopfs hörte. "Was treibst du hier?", fragte er entsetzt. Waren sie verrückt geworden?

"Versuchen nicht von dem komischen Bild zerquetscht zu werden," schnappte Harry. "Warum fällst DU nachts aus der Wand?“

"Ich- das ist der einzige Weg an den Wachen vorbei!", verteidigte Louis sich eingeschnappt.

"Du warst bei Lady Inès." Fasste Harry zusammen. "Aber Zaynie und mich verurteilst du."

"Bei Inès platzen nachts auch keine Wachen aus dem Nichts rein, wie hier!"

"Tschuldigung," Zayn setzte sich neben Harry auf das Bett und suchte seine Hand. "Wir wollten einfach mal alleine sein. Und im Stall geht das so schwer. Und es ist kalt."

Louis rieb sich müde über die Augen. Dann war er wohl gerade pünktlich wieder aufgewacht und geflüchtet.

"Ich sollte gehen," Flüsterte Harry.

"Bleib hier." Louis ließ sich auf sein Bett fallen. "Mich störst du nicht."

"Ja, bleib bei mir," Bat Zayn.

"Ich will nicht, dass ihr Ärger bekommt.“

Zayn seufzte leise und zog Harry an sich. "Ich liebe dich.“

"Ich liebe dich auch." Lächelnd wickelte Harry die Decke fester um sich. Er war immerhin noch nackt.

"Oooh.. du bist nackt." Stellte Louis fest.

Harry wurde tiefrot. "Zayn und ich waren dabei, gewissen Dinge zu tun, als euer Freund reingeplatzt ist."

"Gregor ist kein Freund." Zayn schüttelte sich.

"Er ist ein Idiot." Louis rollte sich herum. Er hatte mit seiner Französin eine wunderschönen Nacht gehabt, die viel zu schnell vorbei war.

"Ich werde mich anziehen." Harry küsste Zayn liebevoll.

"Pass auf dich auf, wenn du raus gehst , ja?"

"Ich werde ganz vorsichtig sein."

Louis sah den Beiden aus schläfrigen Augen zu. "Ist Liam schon weg?"

"Schon eine ganze Weile, ja."

"Es regnet wieder. Hoffentlich ist er schon dort.", murmelte Louis besorgt.

"Sollten wir ihm nach und gucken..?"

"Ich finde ja. Wenn etwas passiert, sind wir dran."

Zayn seufzte leise. "Gut, gehen wir dem Waldweg kontrollieren."

"Warum ist er heute überhaupt weg? Es hätte morgen auch noch gereicht"., regte Louis sich leise auf.

"Er vermisst ihn," murrte Zayn.

"Ja, aber er bringt sich selbst in Gefahr." Louis kämpfte sich in seine Klamotten. "Und das wird für Niall auch nicht schön, wenn ihm etwas passiert."

Harry und Zayn schälten sich ebenfalls aus dem Bett und schnappten ihre Sachen. "Für Niall tut er alles."

Louis seufzte leise. "Ich weiß."


+++


"Um Gottes Willen." Niall riss entsetzt die Augen auf. "Wie siehst du denn aus?!" Liam stand vor ihm, zwar mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dennoch war er von oben bis unten voll mit Schlamm. "Du... hast da was." Der Ire pflückte seinem Prinzen einige Grashalme aus den Haaren und schüttelte dann kichernd den Kopf. "Mein Wahnsinniger."

"Kann dein Wahnsinniger sich irgendwo waschen? Danach umarme ich auch." Liam wischte sich etwas Dreck von der Wange, beziehungsweise: er schmierte ihn großflächig darüber.

Niall lachte. "Ja, natürlich. Komm, ich mach dir warmes Wasser." Er schnappte sich liams Hand. "Was ist passiert? Hattest du einen Unfall? Geht es Willow gut?"

"Willow ist in Ordnung, ich bin beim Abstieg nur ausgerutscht und quasi direkt in eine Pfütze gefallen.." Liam lachte.

"Dann bin ich beruhigt." Niall verfrachtete Liam im Badezimmer. "Zieh dich Aus, ja? Ich hole Wasser und Klamotten für dich." Er wischte Liam den Schmutz einigermaßen aus dem Gesicht und küsste ihn sanft.

Erleichtert atmete der Prinz aus. Hier bei Niall war er zuhause. Alles war okay. Niall lächelte breit. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Liam sah ihn mit funkelnden Augen an. Seit er gehört hatte, wie freundlich Niall trotz der Gesamtsituation zu Sophia gewesen war sogar noch mehr.

"Ich bin gleich wieder da. Deine Kleidung kannst du in die Wanne werfen." Er deutete auf das breite Holzfass. "Ich Wasch sie dir."

"Du bist lieb, vielen Dank." Liam zog sein schmutziges Hemd aus. Der Schneider warf einen kurzen sehnsüchtigen Blick auf liams Oberkörper, bevor er aus dem Zimmer in die Küche schoss, um ein wenig warmes Wasser zu bekommen.

Verwirrt schaute ein zerstrubbelter Josh aus seiner Tür. "Niall?" Nuschelte er noch im Halbschlaf. "Was machst du?"
"Liam ist da und muss sich waschen." Er grinste den brünetten an. "Geh wieder ins Bett."

Einen Moment lang starrte Josh noch ins Leere, dann taperte er zurück in sein Bett. Während das Wasser über den Feuer langsam aber sicher warm wurde, wanderte Niall in sein Zimmer, um Klamotten für seinen Liebsten zusammen zu suchen.

Natürlich war er glücklich, Liam zu sehen, aber dafür hätte sich dieser nicht in Gefahr bringen müssen. Denn bei so starkem Regen einen Abhang hinunter zu reiten klang nicht besonders klug.
Seufzend drückte er die Klamotten an seine Brust. "Ich kommen rein, Liebling.", bemerkte er.

"In Ordnung." Liam grinste verlegen. Er stand nackig mit seinem Klamottenbündel vor dem Schritt in Nialls winzigen Bad und bibberte.

"Hey." Niall lächelte breit und legte die Klamotten ab. "Dein Wasser ist gleich soweit."

Liam lächelte müde. "Dankeschön. Du bist echt süß."

"Ich weiß.", strahlend küsste Niall den Prinzen ein weiteres Mal.

Verliebt schmiegte sich dieser an. "Mh..."

"Wir waschen dich und dann gehen wir ins Bett, ja?", murmelte Niall lächelnd, seine Finger strichen durch die verschmutzen Haare seines Freundes.

"Das klingt hervorragend." Nickte Liam zufrieden.

"Ich bin gleich wieder da." Lächelnd besorgte Niall das Wasser aus der Küche. "Soll ich deine Haare waschen?", fragte er neugierig, während er einen Waschlappen mit Seife in die Hand nahm.

"Das würdest du machen?" Schnurrte Liam.

"Selbstverständlich."

"Dann ja." Liam strahlte.

"Dann setzt dich hin." Niall zog mit seinem Fuß einen Hocker heran.

Der Prinz Nickte und setzte sich. "Wie war dein Tag?" Fragte er leise.

"Hm." Niall schüttete etwas warmes Wasser über liams Haare. "Er war ereignisreich.", meinte er schließlich, während er seine Hände mit Seife einrieb.

"Sophia hat mir von ihren Kleid vorgeschwärmt," berichtete Liam.

"Es wird schön.", nickte der Ire.

"Ich bin sehr froh, dass ihr euch nicht angegangen habt. Ihr seid mir beide wichtig."

"Du bist mir wichtig, Liebling." Niall küsste ihn auf die Lippen, während er die Haare einseifte. "Und sie ist eigentlich wirklich lieb."

"Das ist sie. Unser Verhältnis ist... freundschaftlich und kollegial. Wir sind einfach eine Zweckgemeinschaft. Wir wollen nicht heiraten, aber können es aushalten. Und ich hab ja dich."

"Ich weiß, Li." Niall spülte ihm die Haare aus und widmete sich liams Gesicht. "Du bist so hübsch.", murmelte er verzückt.

Liam lächelte verliebt. "Danke, Nialler..."

Lächelnd wusch Niall den Schmutz weg. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch," Liam Schloss die Augen.

"So... du bist wieder hübsch.", Niall grinste schief.

"Danke. Küsst du mich jetzt wieder?"

"Natürlich.", kichernd pfefferte der Ire den Lappen zu liams Klamotten und rutschte auf dessen Schoß.

Der Prinz seufzte auf und zog Niall fest an sich. Lachend schlang Niall die Arme um liams Hals. "Wenn es unbequem wird, musst du mir Bescheid geben.", nuschelte er an liams weichen Lippen, bevor er seine Hüfte vorsichtig zu bewegen begann.

Ein Keuchen entfuhr dem Prinzen. "Niall..." stöhnte er leise. "Ich wollte eigentlich nur kuscheln und neben dir einschlafen... irgendwie habe ich jetzt Lust auf... mehr." Seufzend küsste Liam seinen Freund.

Niall tippelte mit seinen Fingerspitzen über liams trainierten Bauch. "Wir können auch nur kuscheln."

"Auf jeden Fall in deinem Bett. Es ist nämlich ziemlich frisch auf den Hocker."

Nickend erhob sich Niall. "Zieh dich an, die Klamotten müssten dir passen."

"Danke, Liebster." Liam gab ihm einen innigen Kuss.

Der Ire bekam rote Wangen. "Willst du etwas trinken? Ich kann Tee machen."

"Du verwöhnst mich." Liam lächelte. "Ich komme mit in die Küche."

Niall schlang seinen Arm um liams Hüfte und zog ihn an sich. "Kräuter Tee ist hoffentlich okay."

"Alles, was du machst ist perfekt."

"Du bist perfekt." Niall drückte ihm einen Kuss auf.

Verliebt schlang Liam die Arme um Nialls Hals. "Verdammt, ich liebe dich!"

Der Schneider kicherte verliebt. "Ich werde davon nie genug bekommen.“

"Ich auch nicht. Niemals.“

Niall quietschte leise auf, als Liam ihm plötzlich hochhob. "Huch." Eilig wickelte er die Arme und Beine um seinen Freund. "Tu dir nicht weh."

"Du bist nicht schwer." Lachend trug der Prinz seinen Freund in dessen Bett.

"Aber federleicht bin ich auch wieder nicht." Niall vergrub sein Gesicht an liams Hals. "Dein Tee..", fiel es ihn dann ein.

"Den hol ich mir noch schnell."

"Ich mache es mir so lange bequem." Niall kicherte, als Liam ihn auf sein Bett fallen ließ. "Lass mich nicht zu lange warten, Traumprinz."

"Auf keinen Fall."

Tatsächlich dauerte es fast eine halbe Stunde, bis Liam wieder zu Niall ins Bett krabbelte und sich wärmesuchend an den Körper des anderen schmiegte.
Niall rutschte auf liams schoss. "Was hast du denn so lang getrieben?"

"Zayn und Liam standen vor der Tür," erzählte Liam noch immer etwas fassungslos.

"Oh." Niall sah den Prinzen überrascht an. "Bestimmt haben sie sich Sorgen gemacht. Wollten sie nicht reinkommen?"

"Nein, sind übernachten jetzt in der Schenke oder reiten zurück, da waren sie sich noch nicht ganz einig." Der Prinz rieb seine Nase an Nialls Hals. "Sie wollten sicherstellen, dass ich bei dem Regen nicht verunglückt bin."

"Mh." Niall schloss flatternd die Augen. "Sophia hat mir davon erzählt, was sie ändern will, mit dir, wenn ihr geheiratet habt. Sie denk genau wie du."

"Ja, und das finde ich großartig. Sie ist selbstbewusst genug, um ihre Meinung zu sagen - und so eine Königin braucht das Land. Eine gütige, warmherzige und mutige Frau. Für diesen Posten ist sie die Richtige.'

Der Ire nickte, während er an liams Hemdkragen herumspielte. "Ihr Kleid haben wir durchgesprochen. Und eure Farbe von dem Wappen bringen wir auch mit rein."

"Das ist gut." Liam küsste seinen Freund sanft. "Es ist eigentlich ein Hohn, dass DU dieses Kleid anfertigen wirst... aber es wird bestimmt eine großartige Arbeit."

"Wir sind froh über jeden Auftrag.", lächelte Niall. "Und Hochzeitskleider machen immer viel Freude."

"Ich will, dass du glücklich bist." Flüsterte der Prinz sanft.

"Ich bin glücklich mit dir.“ Daraufhin küsste Liam ihn tief und hörte erstmal auch nicht mehr auf damit. Schnurrend erwiderte Niall die Leidenschaftlichen Küsse. Zwei Tage ohne Liam waren schrecklich!

Für Liam blieb jedes Mal die Zeit stehen, wenn er bei Niall war. Nichts außer ihnen existierte noch.

"Leeyum..."

"Mh..?"

"Danke, dass du gekommen bist." Niall presste sich regelrecht an den Brünetten ran.

Liams Hände strichen über den Rücken seines Freundes und er lächelte liebevoll. "Ich hab dich vermisst."

"Ich dich auch..", flüsterte der Ire ebenfalls lächelnd. "So sehr."

Ein herzhaftes Gähnen später grinste der junge Prinz wieder. "Weißt du, was ich liebe?"

"Mich?" Niall zeigte sein schönstes Lächeln.

"Genau." Liam gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.

"Ich dich auch. Aber noch mehr liebe ich es, dich so bei mir zu haben."

Zufrieden lehnte sich Liam an und hielt Niall einfach nur im Arm. So war es perfekt. "Du... ich hab da mal eine Frage..", murmelte Niall nach gefühlten Ewigkeiten kuscheln und küssen.

"Frag mich alles," nuschelte Liam zurück.

Der Schneider lachte leise. "Ist Sophia verliebt?"

"In mich? Oh, nein. Ganz bestimmt nicht."

"Das hab ich nicht gemeint. Sie hat selbst gesagt, dass sie sich nur als Freund ansieht. Ich meine allgemein? Es kam mir heute Mittag so vor, als ob ich einen wunden Punkt getroffen habe."

"Keine Ahnung, da muss ich sie mal fragen." Liam grinste. "Was hat sie denn erzählt oder gesagt?"

"Ach." Niall rieb seine Nase an liams Hals. "Wir haben es darüber gehabt , dass jeder jemanden hat und wir nur noch für sie jemand finden müssen... dann haben sich Zayn und Nicola an komischen angeschaut und Sophia wurde gleich so leise..."

"Mh.." Liam überlegte. Das war eine Sache zwischen Sophia und Perrie, er wollte die beiden auch nicht durch sein Tratschen verletzen.

"Aber es geht mich auch nichts an." Niall legte seine Hand auf liams Brustkorb, spürte dessen kräftigen Herzschlag. "Zu wissen, Dass du mich liebst, reicht mir."

"Es gibt jemanden, den Sophia ganz attraktiv findet," rückte Liam heraus. "Ob sich da etwas draus entwickelt, bleibt abzuwarten."

"Dann freue ich mich für sie, wenn es ernst wird."

"So wie bei uns." Glücklich küsste Liam seinen Freund.

Niall erwiderte den Kuss lächelnd. „Ganz genau."

"Ich freue mich Darauf, /es/ bald zu tun," murmelte Liam. "Mit dir."

"Glaub mir, ich mich auch." Niall spielte mit liams weichen Haaren. "Bitte mach dir deswegen keinen Stress.", bat er. "Wir haben Zeit, ja? "

"Ich bin aufgeregt, aber im positiven Sinne."

"Damit bist du nicht alleine.", nickte der Ältere.

"Wie war dein, ähm.. naja... das erste Mal, als du mit einem Mann geschlafen hast..?" Fragte Liam leise.

"Tollpatschig." Niall grinste sanft. "Ich war sechzehn.", erzählte er. "Lucas, so heißt er, war mein erster Freund. Wir waren alleine, meine Eltern waren bei den Schafen, da ein Lämmchen erwartet wurde und dann... ist es passiert."

Liam nickte, und es störte ihn, dass er leicht eifersüchtig wurde. "Es tat etwas weh, das ist normal. Ich verspreche dir, dass ich dich gut vorbereiten werde, ja? Du musst dir deswegen keinen Kopf machen.“

Der Prinz lächelte leicht. "Ich habe vollstes Vertrauen."

"Schön." Niall küsste ihn liebevoll. "Und falls du es dir doch noch anders überlegen solltest, werden wir es anders herum machen. Das ist in Ordnung."

"Ich möchte beides mal tun." Erklärte Liam und spielte mit Nialls dunklem Haar.

"Das werden wir, versprochen." Mit einem wohligen laut schloss Niall seine Augen.

"Und es soll vor meiner Hochzeitsnacht sein. Ich möchte ja, dass du der Erste für mich bist."

"Wann genau wird die noch einmal sein?“

"Ein paar Wochen nach der Verlobungsfeier, noch vor dem Herbstanfang.“

"Die Verlobung ist nächste Woche.", murmelte Niall.

Liam senkte den Kopf. "Ja.."

"Brauchst du noch einen Anzug dafür?" Niall hob liams Kopf wieder an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Wir haben bestimmt noch was auf Vorrat für dich."

"Ich würde fast sagen, ich werde den blauen wieder tragen. Wahrscheinlich mit einer Schärpe."

"Das würde sehr gut zusammen passen.", nickte der Schneider.

Liam küsste ihn leicht. "Es tut weh, das so zu sagen aber... ich werde dich nicht dazu einladen, auch wenn du ein gern gesehener Gast wärst... aber das kann ich dir nicht antun. Das musst du wirklich nicht sehen."

"Ich möchte es auch nicht wirklich sehen, wenn ich ehrlich bin."

Traurig schmiegte sich der thronerbe an seinen Geliebten. "Ich will das alles nicht."

"Du hast mich." Niall wickelte die Arme und Beine um liams Oberkörper. "Und ich werde dich unterstützen, so gut ich kann."

"Und dafür bin auch Ich dir so unendlich dankbar."

"Lass dir von Ruth und deiner Mutter nichts einreden, ja? Sophia ist gut für dich. Dein Vater mag sie ja auch."

"Stimmt. Und Nicola und meine Jungs und.. und du kommst damit klar.."

"Ich versuche es auf jeden Fall. "

"Das reicht mir schon absolut."

"Ich liebe dich. Egal, ob du heiratest oder nicht."

"Und ich würde mit dir bis ans Ende der Welt fahren. Bis an den Rand."

Niall kicherte. "Dann würden wir aber runterfallen, wenn wir nicht aufpassen."

"Egal. Hauptsache wir sind zusammen.'

Grinsend drückte Niall seinen Prinzen zurück in die Kissen und Stütze sich über ihm ab. "Wir schaffen das."

Schläfrig lächelte der Prinz und nickte dann. "Du und Ich."

Der Ire betrachtete seinen liegenden Freund verliebt, bevor ihm siedend heiß wieder einfiel, über was er mit Liam reden wollte. "Wir haben übrigens ein Problem..“



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Kapitel achtundvierzig


Kapitel siebenundvierzig


"Ein Problem?" Fragte Nialls Freund irritiert "Was denn für eins?“

"Nun ja... also, eher ich." Niall verzog das Gesicht "Meine Nachbarin, Meredith, sie wohnt direkt nebenan und hat einen guten Blick auf die Seitenstraße mit dem separaten Hauseingang..."

Liam runzelte die Stirn. "Und das Heißt..?"

"Sie weiß, dass du nachts hier bist. Also, nicht, dass /du/ es bist, aber dass jemand hier ist."

"Das ist..." Liam schluckte ein paar harte Worte herunter, "nicht gut."

"Nein." Niall seufzte leise. "Es tut mir leid, Liam. Ich hätte besser aufpassen sollen.", murmelte er. "Sie war schon immer so wahnsinnig neugierig, ich hätte mir denken können, dass sie das bemerkt-"

"Sssh," Liam zog Niall in seine Arme. "Nicht aufregen."

Der Ire seufzte leise und vergrub sein Gesicht an liams Hals. "Es ist schon alleine gruselig, dass sie so spät noch wach ist.", murmelte er unwohl.

"Ich finde das auch nicht gerade gut,"murmelte Liam besorgt. "Was sollen wir tun?"

"Ich weiß es nicht.", nuschelte der Ire.

"Ich komm in Teufels Küche, Niall.."

"Ich weiß, ich weiß." Niall richtete sich wieder auf. "Ich wollte es dir früher sagen, aber wir haben uns nicht eher gesehen und daran gedacht, dass ich es Nicola sagen könnte, habe ich auch nicht."

Besorgt knabberte Liam auf seiner Lippe herum. "Ich kann nicht Mehr herkommen."

Dem Schneider zog es schmerzhaft das Herz zusammen. "Das will ich nicht."

"Ich auch nicht, Niall. Ich liebe dich." Flüsterte Liam.

"Ich liebe dich auch.", flüsterte Niall zurück. "Wenn du nicht mehr kommst, sehen wir uns kaum. Ich kann nicht vier Mal die Woche zu dir kommen, da werden die Leute sich wundern."

"Es tut mir so leid," Flüsterte Liam und strich über Nialls Wange.

Bedrückt schloss Niall die Augen. "Du kannst nichts dafür." Er legte seine Hand auf liams. "Ich hätte besser aufpassen sollen."

"Ich will vor meiner Hochzeit noch.. na du weißt schon.."

Der Ire musste lachen. "Ja, das hast du vorhin schon erwähnt."

"Ich meine.. es muss ja nicht jetzt sofort sein, oder doch...?"

"Liam..." Niall rieb seine Nase an der des Prinzen. "Darf ich ehrlich sein?"

"Immer." Bat dieser uns schnurrte leise.

"Wir müssen gar nichts.", meinte der Andere gleich. "Und, wenn ich ehrlich bin, bin ich nach unserem Gespräch gerade nicht in der Stimmung dafür."

"Ich auch nicht," traurig drehte Liam den Kopf weg und starrte aus dem Fenster.

Niall seufzte leise und legte seinen Oberkörper wieder auf Liams ab. "Ich liebe dich, Traumprinz." Er legte seine Hand auf der Stelle ab, wo der liams schnellen Herzschlag spüren konnte.

"Und ich liebe dich." Der Prinz wickelte die Arme um Nialls Körper. Er fühlte sich Schrecklich.

"Wir werden miteinander schlafen, ja? Ich wünsche mir das genau so sehr wie du." Niall drückte einen Kuss auf liams stoppeligen Kiefer.

Seufzend Schloss dieser die Augen. "Du bist mein Traummann."

Der Ire begann breit zu strahlen. "Wir werden eine Lösung finden wegen Meredith.", murmelte er.

"Ich habe Angst, dass sie mich erkennt."

"Ich auch. Es wird nicht anders gehen.. du kannst nicht mehr herkommen. Dass du Ärger bekommst, will ich nicht."

Unglücklich schmiegte Liam sich an. "Nur tagsüber und offiziell... dabei liebe ich es so, mit dir ein zu schlafen."

"Ich kann immer noch nachts zu dir kommen.", gähnte Niall. "Sie kann nicjt wissen, wo ich hingehe."

"Pass bitte gut auf dich auf. Mir ist es ehrlich gesagt nicht so geheuer, wenn du nachts allein durch den Wald läufst.."

"Mir ist es nicht geheuer, wenn du bei so einem Wetter her reitest."

"Du bist süß." Liam küsste ihn müde."

"Mhm." Niall bewegte seine Lippen träge gegen liams.

Sanft küssten sich die beiden noch ein bisschen, bis ihnen schlussendlich doch die Augen zu fielen.


+++


"Nagh..." grummelnd presste Niall seine Augen zusammen, als er bemerkte, wie er langsam wach wurde. Er wollte noch nicht aufstehen... Liam, der ihn im Arm hielt, war so schön warm.. und außerdem war es noch nicht einmal ansatzweise hell.

Ein leises Schmatzen war von seinem Prinzen zu hören, und die Arme schlangen sich fester um Niall. "Mhm." Der Ire zog die Decke schlaftrunken über sie, sein Gesicht presste er an liams warmen Hals. "'s noch viel zu früh.."

"Lass uns weiter schlafen," kam es nicht lauter von Liam.

Niall gähnte herzhaft, seine Arme schlang er fester um den Prinzen, sein Bein schwang er über Liams. "Es ist kalt.", beschwerte er sich müde.

Murmelnd zupfte Liam an Nialls Bettdecke und deckte sie richtig zu. Er Genoss dieses kuscheln sehr. Seufzend suchte Niall nach liams Hand und verflocht ihre Finger miteinander. So würde er am liebsten jede Nacht schlafen.

Schläfrig drückte Liam ihm einen Kuss auf die Haare und kuschelte sich wieder ein. "Ich liebe dich." Niall konnte das nicht oft genug sagen.

Der Prinz lächelte warm und zog Niall noch enger an sich. "Und ich liebe dich."

Umständliche rutschte der Schneider herum, bis er komplett auf dem Anderen lag und schloss die Augen wieder. Liam war so schön warm. Liam liebte es, wenn Niall so anschmiegsam war und ihn fast platt drückte. Für ihn gab es nichts besseres.

"Du bist so schön bequem.“

Der Prinz lachte leise. "Das freut mich."

Niall kicherte schläfrig. "Denkst du Zayn und Louis sind nach hause?", nuschelte er.

"Ich hoffe es. Es wäre ausgesprochen ungünstig, wenn die beiden mich morgens hier abholen kämen."

"Hm. Stimmt..", gähnte der etwas Kleinere.

"Ich will jetzt aber noch nicht gehen."

"Ich auch nicht." Niall kuschelte sich an.

Versonnen strich Liam durch Nialls Haar. "Du riechst gut.'

"Du auch.. nach Stroh.. und Honig.", grinste Niall sanft.

Verliebt lächelnd sah Liam ihn an. "Ich will wirklich mit dir nach Irland.'

Summend stützte Niall sich mit seinem Kinn auf liams Brustkorb ab. "Du würdest es lieben."

"Erzählst du mir noch mal davon?"

"Sicher." Niall gab Liam einen Kuss. "Also.."

Entspannt Schloss der Prinz die Augen und lauschte den Erzählungen des Iren. Sie waren bunt und lebhaft und so eingängig, dass Liam die wilden Wiesen direkt vor sich war. Es war ihm, als könne er die Schafe riechen, das grüne Gras an seinen Füßen spüren und die raue Seeluft der Küste schmecken.

"... wenn du den Wellengang im Ohr hast, den weichen Sand zwischen deinen Zehen spürst und die Möwen Zwitschern hörst, kommst du dir vor, wie im Paradies.", lächelte Niall versonnen. "Es ist wunderschön, über die Felder zu laufen und mit den Schafen zusammen zu sein. Meine Eltern haben ganz viele."

Wohlig gab Liam seinem Freund einen Kuss. "Und Abends sitzen wir unter den Sternen und gehen dann zusammen schlafen."

"Mhm." Niall erwiderte den Kuss innig. "Genau..."

Verknallt vertiefte Liam den Kuss. Verdammt, war er Verliebt in diesen Iren! Grinsend stützte sich Niall mit seinen Händen neben liams Kopf ab. Seine Lippen öffnete er kleines Stückchen.

Grinsend stützte sich Niall mit seinen Händen neben liams Kopf ab. Seine Lippen öffnete er kleines Stückchen. Mit glänzenden Augen blickte Liam zurück. Sein Herzschlag war schnell und er unheimlich glücklich.

"Du siehst so schön aus...", murmelte Niall verzückt, seine Finger wanderten in liams Haare und zogen sanft an den Strähnen.

Der Prinz lächelte geschmeichelt und schloss die Augen. "Musst du gerade sagen. Mit deinen schönen blauen Augen."

Niall lächelte sanft, seine Lippen fanden den Weg ein weiteres Mal zu liams, bevor er sanfte Küsse auf dessen Kiefer und Hals verteilte.

"Oooh," Liam seufzte auf und streckte Niall seinen Hals hin.

Zufrieden schnurrend biss der Ire leicht zu, begann zu saugen, bis sich ein dunkel roter Fleck direkt unter liams Haaransatz befand. "Du wirst deinen Kragen hochstellen müssen..", bemerkte er stolz.

"Du kleines Biest." Rutschte es Liam heraus, aufgekratzt von der Gefahr, in die Niall ihn brachte.

"Es tut mir nicht leid." Niall öffnete die oberen Knöpfe von liams Hemd, auf dessen Brustkorb verteilte er weitere kleine Knutschflecken.

Liam quittierte diesen Vorgang mit leisem Stöhnen und dezenten Flüchen. "So..." Niall richtete sich einwenig auf, um sein Werk zu betrachten. Mit seinem Zeigefinger drückte er leicht auf die empfindlich Haut und grinste begeistert, als sein Prinz leise wimmerte.

"Ich will.. ich will das auch bei dir machen."

Der Ire stöhnte leise. "Nur zu."

Neugierig begann Liam den Hals des Iren zu küssen und dann zu knabbern. Er hatte das noch nie gemacht, er musste doch jetzt mit den Zähnen… "Saugen.", japste der Schneider. "Du musst saugen.“

Gehorsam Schloss der Prinz die Lippen um die Stelle und saugte Niall einen intensiven Fleck an den Hals.m"Oh, /Liam/." Keuchend krallte Niall sich in Liams Schultern fest.

Zufrieden betrachtete Liam sein Werk. "Meiner."

"Nur deiner." Der Ire küsste seinen Prinzen stürmisch.

Lustvoll erwiderte Liam den Kuss. Er könnte auch noch woanders saugen.. Niall schnappte gierig nach Luft. "Willst du noch etwas Neues lernen?", fragte er mit rauer Stimme.

"Unbedingt," Nickte Liam hektisch.

Grinsend rutschte Niall von Liam's Schoß. "Wenn du dich auf den Bauch legst, werde ich dir noch was zeigen." Er fuhr mit seinem Zeigefinger die geschwungenen Lippen seines Freundes nach. "Mit meiner Zunge."

Liam schluckte hart und er spürte, wie unfassbar schnell er hart wurde. "Oh mein Gott."

"Nicht, wenn du es nicht möchtest.", schob der Schneider eilig hinterher.

"Es hört sich so... Schmutzig an. Aber im positiven Sinne." Unwillkürlich Griff sich Liam in den Schritt.

Niall begann begeistert zu grinsen. "Vertraust du mir?"

"Absolut." Natürlich war Liam nervös. Das war er immer, wenn Niall ihm so nahe war.

"Ich dir auch, Liebling.", Niall gab dem Prinzen einen sanften Kuss. "Legst du dich hin und ziehst die Knie an? Du kannst dich auch auf den Rücken legen, wenn es dir lieber ist, mich dabei zu sehen."

"Ich will dir zusehen," Flüsterte Liam heiser.

"Liam.." Niall zog seinen Freund zu einem stürmischen Kuss an sich.

Erregt küsste der Prinz ihn und strich fahrig über den Rücken des Iren. Langsam drückte Niall den Jüngeren zurück in die Kissen, nebenher knöpfte er mit einer Hand das Hemd und die Hose auf. "Bleib ganz ruhig, ja?", raunte er an liams Lippen, während er ihm die Hose auszog.

Liams Erektion pulsierte und er glaubte, jeden Moment irre zu werden. Allein die Vorstellung, wie Niall gleich mit seinem Gesicht irgendwo 'da unten' zu Gange wäre.. "Ich liebe dich, Liam." Niall spreizte Liams Beine sanft und drückte sie dann zurück. "Festhalten, ja?"

Mit angehaltenem Atem Nickte der junge Prinz. "Atmen, Liebling." Niall kicherte leise. "Ich versteh, dsss du nervös bist." Mit seinen Fingerspitzen krabbelte er über Liams Oberschenkel.

"Uuh," machte Liam leise. Mittlerweile schämte er sich gar nicht mehr, nackt zu sein.

"Genau so." Summend rutschte Niall sich zurecht, bis er auf dem Bauch lag. "Verflucht.. du bist so..'ich kann es gar nicht mehr in Worte fassen.", murmelte er konzentriert.

"Ich kann einfach nicht glauben, dass das hier alles wirklich passiert," nuschelte Liam.

"Ich auch nicht." Niall presste einen sanften Kuss auf liams Pobacke.

Dieser lachte leise. Wow. Wenn er Zayn und Harry hiervon erzählte.. bestimmt würden sie ihm noch hilfreiche Tipps geben. "Was amüsiert dich so?" Niall sah mit einem neugierigen grinsen zu seinem Freund hoch.

"Ich muss zugeben, dass ich mit Zayn und seinem Geliebten manchmal über das spreche, was du mir so beibringst," Liam lächelte schief. "Sie sind immer ganz begeistert."

"Das freut mich zu hören.", nickte Niall. "Aber ich will jetzt nicht wirklich über die Beiden reden.." er rückte näher heran. "Sag mir bitte gleich, wenn es dir nicht gefällt."

Liam brach ein bisschen der Schweiß aus. "Es gefällt mir bestimmt."

"Ich hoffe es." Vorsichtig spreizte Niall Liams Backen und brachte seine empfindlichste Stelle zum Vorschein. "Gott , ich kann es kaum abwarten, mit dir zu schlafen.", seufzte der Ire leise, bevor er sich langsam ans Werk machte.

Stöhnend schloss Liam die Augen, als er die Zunge seines Freunde zum ersten Mal an seiner empfinden Haut spürte. Es war einfach so intensiv! Ein Zittern ergriff seinen Körper und er keuchte Nialls Namen.

Zufrieden mit diesen Reaktion legte sich der Schneider mehr ins Zeug. Liam machte ihn absolut verrückt.

Der Prinz spreizte die Beine weiter und rückte mit der Hüfte näher. Er war absolut gefangen in seiner Lust. "Ich.. ich.." Liam versuchte vergeblich, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Vorsichtig löste der ire sich von seinem Freund. "Ist alles gut?"

"Nicht aufhören." Japste Liam.

Niall lachte leise und nickte, bevor er mit seiner Zungenspitze den Muskelring neckisch umkreiste. Wimmernd klappte Liams Mund auf.

Während der Schneider mit seinen Mund beschäftigt war, gingen seine Hände auf Wanderschaft. Kratzen sanft über liams Seiten, seine Finger krabbelten über den flachen Bauch bis hoch zum Brustkorb, wo er sich den empfindlichen Brustwarzen seine Freundes widmete. Mit seinem Daumen rieb er fest über sie, zwickend leicht zu.

Überrascht von diesem neuen, aber sehr guten Gefühl stöhnte er dreckig und laut auf. Wahnsinn.

"Ist das gut?" Niall richtete sich leicht auf, um einen Blick auf liams Gesicht zu erhaschen, dieser nickte hektisch. Mit seiner einen Hand blieb er auf bei dessen Brustkorb, mit der anderen tippte er gegen liams Lippen. "Saugen.", befahl er mit glitzernden Augen.

Mit leicht bebenden Lippen begann der Prinz an Nialls Finger zu saugen, sah ihm dabei tief in die Augen. “Du machst mich fertig, Traumprinz.", seufzte Niall erregt. "Ich werde meine Finger wieder benutzen, ja? Aber nicht nur die."

"Darf ich mich dabei anfassen?" Wisperte Liam. "Ich halte es kaum noch aus.."

"Mh.." der Ire legte nachdenklich den Kopf schief. "Ich denke, du schaffst es auch ohne.."

Ergeben Schloss der Prinz die Augen und Krallte sich in Nialls Laken. "DU machst MICH fertig, Ni."

Niall grinste teuflisch. "Du kannst dich anfassen.", meinte er dann, während er seinen ersten Finger in Liam einführte. "Aber ich weiß ja, dass du auch ohne kommen kannst.“

Liam war hin und hergerissen. Er wollte kommen... dringend. Aber er musste Niall einfach beweisen, wie geduldig er war. Schnurrend nahm Niall einen zweiten Finger dazu. "Du machst das so gut..",lobte er verzückt.

Lauter stöhnend Krallte sich Liam in Nialls Haar. "Heiliger.."

Mit einem ebenfalls viel zu lauten Stöhnen beugte sich der Schneider wieder nach vorne, um seine Zunge mit uns spiel zu bringen. Liam /würde/ so kommen, dafür würde er schon sorgen.

Liam begann am ganzen Körper zu zittern, zu Beben und drückte den Rücken durch. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn und er Rang nach Luft. "Liam..." Niall biss den Prinzen etwas härter in die linke Pobacke. "Lass los."

Ein erleichterter Schrei entwich der Kehle des jungen Mannes und er kam ungewohnt heftig und intensiv. Niall biss sich hart auf die Unterlippe, während er seine Finger weiterhin in seinem Freund bewegte. "Verdammt... du müsstest dich sehen.." Er umfasste mit seiner anderen Hand seine eigene Erektion.

Liam bekam davon nur wenig mit. Er war noch viel zu sehr damit beschäftigt zu atmen und es zu genießen. Langsam zog Niall seine Finger zurück und strampelte sich umständlich die Hose von den Beinen, damit er seine Hand besser bewegen konnte. Gott, alleine liams Anblick ließ ihn fast kommen.

Er war so konzentriert, dass es ihn fast umbrachte, als Liams Hand in seinem Sichtfeld auftauchte. "Lass mich.." nuschelte der Prinz und umfasste ihn.

"Verflucht..." flatternd schloss Niall die Augen, während er seine Hand um liams legte. "Mhmm... g- genau so.."

Gelehrig folgte Liam den Bewegungen, die Niall unterstützte. Er wollte, dass Niall sich genauso unglaublich fühlte wie er selber. "Oh Gott!" Keuchend griff Niall mit einer Hand in liams Nacken. Seine Lippen krachten gerade zu auf die des Prinzen. Gierig küsste er ihn, zog mit den Zähnen an dessen Unterlippe.

Leidenschaftlich küsste sich die beiden. Es war kein hübscher Kuss, er war wild und gierig laut - einfach perfekt. "/Liam/!" Niall krallte sich in liams Nacken fest, ihre Hände bewegte er immer schneller.

Keuchend öffnete Liam die Augen, welche er vor einiger zeit geschlossen hatte. "Komm." Murmelte er rau. "Jetzt."

Der Ire ließ seinen Kopf nach vorne auf Liams Schulter fallen und biss sich dort fest, während er sich wimmernd über ihre Hände ergoss. Herrje! Liam stöhnte leise und sah Niall zu. Es ekelte ihn gar nicht mehr, dass er das Zeug auf der Hand hatte.

"Du siehst immer so neugierig aus." Niall lehnte seine Stirn an liams. "Probier es einfach." Mit seinen Lippen strich er sanft über liams Hals, spürte die erhitze Haut und das Zittern seines Freundes. "Es ist wirklich nicht schlimm.."

Es war wie ein Rausch, mit Niall intim zu werden, es machte Liam süchtig und mutig. Vorsichtig löste er seine Hand von Niall und führte sie an die Lippen. Der Schneider fuhr mit seiner Hand beruhigend über liams Oberschenkel, während er ihm zusah. Gott, sah das verrucht aus.

Zaghaft saugte Liam an seinem Finger und sah Niall dabei in die Augen. "Und?" Niall rutschte näher heran.

"Nicht schlimm.."

"Sag ich ja.." schief grinsend küsste Niall den Prinzen.

Sofort schlang Liam die Arme um Niall und zog ihn auf sich. "Ich liebe dich .“

"Ich liebe dich auch. Von jetzt bis ans Ende unserer Tage."

"Gott, Liam." Niall umfasste liams Gedicht mit beiden Händen, bevor er seine Lippen auf dessen presste. Er gab sein bestes., sämtliche Emotionen in diesen Kuss zu legen. Wie sehr er ihn liebte und dass er ihn selbst nie hergeben wollte.

Liam spürte genau, dass er Niall damit berührt hatte und stieg ebenso tief in den Kuss ein. Niall war sein und er selber würde alles für den Iren geben. "Ich lass dich nicht mehr gehen.", murmelte der Schneider. "Nie wieder."

"Geh mit mir weg." Nuschelte Liam. "Ganz im Ernst."

Niall schlang die Arme um liams Hals. "Wenn es so einfach wäre, würde ich es sofort tun."

Eine einsame Träne rollte aus Liams linkem Auge und Versicherte in seinem Kragen. "Ich sollte glücklich sein mit all dem, was ich habe... doch ohne dich - habe ich gar nichts."

"Nicht weinen, traumprinz.", flüsterte Niall und wischte liam mit seinem Daumen über die Wange. "Ich liebe dich, wir überlegen uns irgendetwas, in Ordnung? Ich weiß, dass du so nicht glücklich bist und das will ich nicht so haben."

"Ich bin glücklich. Jetzt, hier, in diesem Moment."

"Ich weiß. Aber du bist es nicht bei dir zuhause." Niall sah liams einige Zeit lang schweigend an. "Ich hab einen Brief von meinen Eltern bekommen.", erzählte er dann. "Ich hab Ihnen in meinem letzten von dir erzählt. Sie wissen nicht, wer du genau bist. Es war mir zu riskant, das zu erwähnen." Er lächelte liebevoll. "Sie wollen dich kennenlernen."

"Ja?" Liams Augen glänzten. "Ich hoffe es geht ihnen gut. Bestimmt vermissen sie dich."

"Du wirst sie treffen, ich schwöre es auf Alles, das ich habe, Liam. Ich weiß nur noch nicht, wie."

Schweigend schmiegte sich der Prinz an seinen Freund. Er hasste es. Er hasste alles. Niall legte seinen Kopf auf Liams Schulter ab und drückte ihn an sich. Trübselig starrte er die Wand hinter Ihnen an, während er angestrengt nachdachte. Liam war von der Idee, abzuhauen so begeistert, er selbst nicht minder. Sie hätten es so viel einfacher. Aber wir sollten Sie das anstellen?

"Ich brauche gar kein großes Bett," kam es genuschelt aus der Halsbeuge des Iren. "Nur du musst mit reinpassen.'

Niall lachte. "Da ich eh immer auf dir schlafe, wir das mit der Größe kein Problem sein."

Genüsslich streichelte Liam Nialls blanken Leib, erkundete jeden Zentimeter und jedes warme Fleckchen. Kichernd ließ sich der Andere nach hinten drücken. "Macht's Spaß?" Er lächelte den Prinzen breit an.

"Mit dir immer." Liam Kniff Niall sanft in den Po.

Quietschend zog Niall die Knie an. "Hey!" Er stupste Liam mit seinem Fuß an.

Der Prinz lachte leise und lächelte sanft. Er konnte nicht fassen, wie schön Niall war. Niall rutschte sich bequem zurecht und sah aus dem Fenster. "Du musst bald gehen.“

"Ich mag nicht." In Liams Augen blitzte Trotz auf.

"Ich weiß, Liebling." Niall breitete die Arme aus. "Lass uns noch kuscheln."

Zufrieden schmiegte Liam sich an. "Nichts würde ich lieber tun."

Summend malte Niall kleine Muster auf Liams nackten Rücken. "Du hast so schöne Haut.", murmelte er.

"Ich benutze eine Lotion mit Honig," antwortete der Prinz leise.

Nialls Gesicht hellte sich auf. "Deswegen riechst Du auch immer danach."

"Genau. Aber ich mag es auch, wie du riechst. Unpafümiert. Einfach nach dir."

"Ich hoffe, dass ich gut rieche.", grinste der Brünette.

"Besser als jeder andere Mensch auf dieser Erde."

Verliebt küssten die Beiden sich. "Du bist süß."

Müde lächelte der Prinz. "Ich liebe es, die Nacht mit dir durch zu machen."

"Ein bisschen haben wir ja geschlafen." Niall küsste Liam auf die Stirn. "Du kannst aber auch noch schlafen, ja? Ich wecke dich rechtzeitig."

"Du bist lieb, danke." Liam gähnte herzhaft.

"Schlaf gut." Niall zerrte seine Decke über sie.

Der Prinz Schloss die Augen, sein Körper an Nialls gepresst und die Lippen an dessen Haut. Und wieder einmal war seine Welt für einen winzigen Moment perfekt.


+++


"Liam?" Matilde klopfte vorsichtig an Liams Zimmertür. Der Prinz hatte sich den ganzen Tag schon darin verkrümelt, seine Laune war beim Frühstück auch nicht die Beste gewesen. "Ist alles in Ordnung?"

"Es ist alles gut," Kam es brummig zurück. Er war müde und unzufrieden.

Die junge Italienerin seufzte leise. Die letzten Tage war Liam die ganze Zeit schon schlecht drauf gewesen.

Verstößen starrte Liam hinaus in den Regen. Die Bauern würden sich freuen, aber ihn selbst machte das Wetter noch viel depressiver. Der Abschied von Niall am frühen Morgen war ihm so unglaublich schwer gefallen. Morgen war die Verkündung, wen Liam heiraten würde und er hatte nicht sehr viel Lust auf diesen Abend. Inès würde noch etwas bleiben, das stand fest. Die Französin wollte Louis noch nicht verlassen und die Trauung mitbekommen, einzig und alleine Mathilde wusste noch nichts von ihrem 'Glück', dass sie noch nicht heiraten musste.

"Liam, darf ich Eintreten?" Bat Matilde leide und legte eine Hand an das dunkle Holz der Tür.

Seufzend richtete Liam sich auf und ordnete seine Kissen. "Ja, natürlich.", murmelte er.

Vorsicht öffnete die Italienerin die Tür und streckte den Kopf herein. "Ich habe Tee und etwas Gebäck mitgebracht," sagte sie sanft. "Ihr habt kaum zu Mittag gegessen."

Der Prinz musste Lächeln. "Komm ruhig rein." Er stand von seinen Bett auf. "Das ist lieb von dir, Matilde, Danke."

"Wow, von deinem Fenster aus kann man ja viel mehr Gelände sehen," freute sich die Prinzessin. "Ich gucke nur in ein dunkles Waldstück."

"Wow, von deinem Fenster aus kann man ja viel mehr Gelände sehen," freute sich die Prinzessin. "Ich gucke nur in ein dunkles Waldstück."

"Im Winter ist es schön." Liam stellte sich neben sie. "Wenn alles weiß ist und man die Rehe und Hirsche gut sehen kann. Manchmal laufen einem auch Wildschweine über den Weg."

"Vor denen hab ich Angst," gab Matilde zu, "Aber Rehe mag ich gern."

"Ich bin einmal von einer verfolgt worden.", bekannte Liam lachend. "Als ich noch kleiner war, waren mein Vater und ich im Wald und auf einmal kam ein riesengroßer Eber aus dem Gestrüpp und hat uns durch den halben Wald gejagt."

"Wow, beeindruckend. Und gruselig."

"Ja." Liam deutete auf den kleinen Tisch mit zwei Stühlen. "Möchtest du dich setzen? Dann können wir uns dem Tee widmen, den du mitgebracht hast." Ein bisschen Ablenkung tat ihm möglicherweise auch gut.

"Sehr gern." Sie lächelte breit. "Wir haben noch nicht oft alleine Zeit verbracht."

"Ja, es tut mir wirklich leid.", bedauerte Liam ehrlich. Er mochte Matilde sehr, sie war wirklich lieb. "Die ganzen Vorbereitungen spannen einen ziemlich ein."

"Sag mir, wie ich helfen kann." Bat die Prinzessin. "Dann unterstütze ich dich."

Liam schenkte ihnen Tee ein. "Du kennst mich Sicherheit gutes Essen, wenn du aus Italien kommst.", meinte er. "Morgen Mittag kommt ein Koch angereist, der das Essen für die Hochzeit bereiten soll. Und ich muss mich durch probieren. Wenn du möchtest, kannst du mir dabei gerne helfen, dann bin ich mit dem ganzen Essen wenigstens nicht alleine."

"Oh ja, das würde mir gefallen." Sie Nickte erfreut.

"Er kommt aus Frankreich... ich hoffe, es gibt keine Froschschenkel."

Mathilde lachte. "Davon wird man ja nicht satt."

"Genau." Liam grinste schief. "Und so recht schmecken tun sie auch nicht... und Schnecken erst!"

"Ekelhaft." Kichernd Trank Matilde einen Schluck.

Liam nickte ebenfalls lachend. "Ja."

"Erzähl mir etwas über dich. Ich liebe Geheimnisse und verrückte Geschichten."

"Oh..." Liam verzog das Gesicht. "Lass mich überlegen." Ich hab einen festen Freund..

"Ich erzähl dir dann auch was von mir."

"Mh... ich hab eigentlich keine Geheimnisse.."

"Schade." Matilde grinste gut gelaunt.

"Aber mit Geschichten kann ich dienen.", meinte Liam dann. "Da gibt es einiges."

"Ich hab Zeit." Versonnen blickte sie Italienerin in den Regen.

Der Prinz lachte leise. "Na dann.." er überlegt etwas, bis ihn etwas einfiel, was er erzählen konnte. "Also, Zayn, Louis und ich.."

"Oh, ich mag Zayn." Mathilde lächelte. "Er ist immer so gut gelaunt."

"Ja, er ist stets gut drauf.", nickte Liam zustimmend. "Das mag ich an ihm."

"Und Louis ist herrlich sarkastisch."

"Er hat immer einen Spruch parat.", schmunzelte Liam. So wie Niall... hach, sein hübscher Ire. Wie gerne wäre er jetzt mit ihn zusammen zum Tee trinken hier.

"Du lächelst. Das sehe ich in letzter Zeit viel zu selten."

"Nun ja." Liam seufzte schwer und aß ein paar Kekse. "Die Sache mit der Hochzeit ist mir nach wie vor nicht recht."

"Mh.." Matilde Nickte. "Das kommt doch alles ziemlich plötzlich und unerwartet für alle. Ich habe am Tag vor der Abreise erfahren, dass ich jetzt meinen zukünftigen Mann kennenlernen darf.."

"Oh. Autsch." Liam verzog das Gesicht. "Ich wusste zwei Wochen vor unserem Treffen Bescheid."

Matilde krauste die Nase. "Es ist nicht Immer einfach, einflussreiche Eltern zu haben, Mh?"

"Nein, leider nicht.."

"Nicola ist wirklich in Ordnung, ich habe sie gern. Und eine schönheit ist sie, belissima.."

Liam begann breit zu lächeln. "Nicola ist meine Lieblingsschwester.", grinste er. "Was eigentlich kein Geheimnis ist. Ich gebe mir da keine Mühe, das nicht auch zu zeigen. Ruth ist ein Biest, aber so war sie schon immer."

"Sie sagt oft sehr unfreundliche Dinge... nicht wie eine Prinzessin."

"So ist sie leider." Liam seufzte schwer.

"Sie Flucht wie ein Bauer," Matilde grinste leicht.

"Das ist wahr." Liam zog die Mundwinkel hoch. "Aber das kann Nicola auch, glaub mir."

"Ich kann das auch," gestand Matilde. "Aber ich würde es nicht tun."
"Das kommt ganz auf die Situation drauf an, würde ich sagen.", lachte Liam und knabberte an einem Keks. "Aber gut. Lassen wir Ruth in Ruhe. Erzähl mir was von dir."

"Etwas von mir, Mh..." Matilde spielte mit ihren dunklen Locken. "Ich bin gern in der Natur unterwegs," erzählte sie. "Im Gras liegen, Wolken beobachten.."

Ihr gegenüber lächelte breit. "Du musst gegen Abend mal auf die Weide. Auf den Heuballen zu sitzen und dem Sonnenuntergang zu zusehen, ist wunderschön."

"Das klingt romantisch. Bestimmt treffen sich da heimliche Päarchen und verbringen Zeit zusammen."

"Das ist gut möglich, ja." Liam würde dies zu gerne einmal mit Niall machen. Mit dem Iren im Stroh liegen, Wolken beobachten und seiner Fantasie freien Lauf lassen, ob man irgendwelche Formen erkennt, Sterne mit ihm anschauen, und das nicht immer nur aus seinem Zimmerfenster..

Und nicht mal das konnten sie mehr tun. Bevor sich Liam bei Niall aus dem Staub gemacht hatte, musste er dem Iren nämlich versprechen, sich nicht mehr in Gefahr zu bringen. Das bedeutet, keine nächtlichen Ausflüge mehr. Wenn überhaupt, nur noch mittags in Begleitung von Zayn und -oder- Louis.

Und dann konnten sie nicht die Dinge tun, nach denen Liam sich so sehnte. Seit Niall ihn das erste Mal berührt hatte, war es um seinen geregelten Hormonhaushalt geschehen. Er würde am liebsten alle fünf Minuten mit Niall schlafen.

Am Anfang war es ihm unglaublich peinlich gewesen, aber jetzt war es Vorfreude. Vor allem, da es Niall genau so ging. Es war einfach viel zu gut, Niall so zu berühren und von ihm angefasst zu werden.
Er hätte nie gedacht, dass man sich so wahnsinnig gut fühlen /konnte/. Was Niall in der vergangenen Nacht mit seiner Zunge alles angestellt hatte, waren wahr Wunder gewesen!

Ein leises seufzen entfuhr ihm. Das sollte Niall wieder machen. Bald. /Ganz bald/. Und er konnte es kaum abwarten, dies bei seinem Freund auszuprobieren.

"Woran denkst du?" Lächelte Matilde.

Fast wäre Liam der Satz 'an meinen Freund' herausgerutscht, er konnte sich gerade so noch zurückhalten. "Daran, dass Zayn einmal, als er hier angefangen hat, zu arbeiten, bei seinem ersten Versuch zu reiten, vom Pferd geflogen ist. Ist einen Brennnesselstrauch." Der Prinz grinste breit. "Das werde ich nie vergessen."

Matilde kicherte. "Oh. Das war bestimmt Lustig."

"Ja, vor allem sein Gesicht. Das pure Entsetzen."

Matilde lachte und knabberte am einem Keks. "Einmal, da waren Nicola und ich alleine im Wald unterwegs... ich glaube, ich war elf, sie schon etwas älter.." Liam schwelgte in Erinnerungen. Den ganzen Nachmittag über saß er mit matilde in seinem Zimmer und sprach mit ihr über Gott und die Welt.

Sie vergaßen den Regen, erzählten von Sonne und schönen Tagen. Zwischendurch brachte Matilde Liam italienische Schimpfworte bei und schrieb ihm ein Rezept für 'den besten Kuchen überhaupt' auf.

"Du hast erzählt, dass ihr in der Nähe eines Vulkans lebt... ist das nicht Wahnsinn gefährlich? Ich meine... wenn da mal etwas ausbricht.." Liam sah Matilde neugierig an. "Ist das schon mal passiert?"

"Vor etwa sechs hundert Jahren gab es mal ein ganz schweres Unglück," berichtete Matilde. "Alle paar Jahre spuckt er mal, dann verlassen wir immer für einige Tage die Stadt. Aber normalerweise sind wir ziemlich sicher."

Der Prinz machte eine beeindrucktes Gesicht. "Ich hab noch nie einen Vulkan gesehen.", murrte er. "Ich komm so gut wie nie aus England raus."

"Sie sind beeindruckend und gefährlich," schwärmte Matilde. "Du musst unbedingt mal nach Italien Reisen."

"Das will ich schon lange. Es gibt so viele Länder, die ich gerne mal sehen würde."

"Ich vermisse die Möwen und das Salzwasser." Matilde schloss die Augen. "Gibt es hier eine Küste, die in einer adäquaten Zeit zu erreichen ist?"

"Es dauert einige Stunden. Man muss ganz früh los, damit man gegen Mittag ankommt."

"Dann darf deine Schwester aber nicht mit, ja? Ich ertrage sie ehrlich gesagt nicht so lange."

"Ruth?" Liam nickte verstehend. "Sie würde wahrscheinlich eh nicht mitkommen."

"Nicola ist lieb." Lächelnd stand die Prinzessin auf und setzte sich auf das Fensterbrett.

"Pass mir ja auf." Liam erhob sich ebenfalls und legte seine Hand auf Matildes Oberschenkel. "Fall mir nicht aus dem Fenster. Das ist ganz schön hoch."

Das Mädchen lächelte leicht und lehnte sich etwas an ihn. Liam war sobvon nahem betrachtet ganz schön niedlich. "Ich liebe diesen Ausblick."

Der Prinz lächelte zurück. Das fühlte sich alles nicht richtig an. "Ja, ich auch."

„Bist du nachts schonmal abgehauen?“, fragte Matilde grinsend.

Liam wurde leicht rot. "Ja, das ein oder andere Mal.", gab er zu.

"Mutig. Stell dir vor, jemand erwischt dich dabei." Matilde lachte.

"Ich hoffe, dass das nicht passiert." Sie hatte ja keine Ahnung...

Der Blick der Prinzessin wanderte wieder in den Regen nach draußen. "Wie ist es hier im Winter, Liam?"

"Ziemlich kalt. Es schneit sehr viel."

"Oh, das ist schön. Wo ich lebe schneit es fast nie."

"Hier bekommt man genug davon, glaube mir." Liam zog die Mundwinkel hoch.

"Als ich ganz klein war hatten wir mal viel Schnee. Wir haben uns darin gerollt und uns damit beworfen... am nächsten Tag waren wir alle krank," erzählte Matilde lächelnd.

"Das geht schnell." Liam lachte leise. "Ich war schon lange nicht mehr richtig krank. Das letzte Mal, als Louis, Zayn und ich im Fluss baden waren, als es noch sehr kalt war. Das ist schon eine ganze Weile her."

"Schau mal, Liam." Matilde zog ihn etwas mehr neben sich. "Dahinten auf der Wiese kommen Reiter. Du kannst ja alles beobachten von hier aus!"

"Ja.. ich hab den kompletten Überblick." Liam gab sein bestes, das Gesicht nicht zu verziehen. Matilde war ja lieb und nett, aber die sollte nicht so an ihm kleben.

Die junge Frau lächelte sanft. "Es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht, Mh? Jetzt sind wir schon den ganzen Tag am reden."

"Das stimmt.. es wird schon langsam dunkel."

"Es ist schön, mal einen ganzen Tag mit dir verbracht zu haben, wir hatten noch nicht viel Gelegenheit uns kennen zu lernen."

"Es tut mir wirklich leid. Mit Inès und Sophia habe ich die letzten Tage auch kaum Zeit verbracht."

"Ja, deine Mutter möchte ja, dass du den ganzen Unterricht nach holst.."

"Ich hab ganz schön viel verpasst." Liam kräuselte die Nase.

"Was lernst du alles?"

"Einiges.." Liam zählte die ganzen Dinge auf. "Es ist oftmals ziemlich öde, wenn ich ehrlich bin. Mir wäre es lieber, wenn ich Zeit mit meinen Freunden verbringen könnte anstatt zu lernen." Oder mit Niall.

"Ich habe etwas Englisch gelernt. Aber meine Schulzeit ist vorbei, jetzt soll ich nur noch einen Mann finden und Kinder bekommen."

"Ich finde es eine Schande, dass Frauen so behandelt werden.", murmelte Liam.

"Geht es dir viel anders? Sobald du geheiratet hast, wird sich dein Leben komplett auf den Kopf stellen, Liam. Es wird nur noch um die Ehe gehen, deine Frau.. naja, dafür zu sorgen, dass es kleine Liams gibt und die Etikette des Hofes."

"Mein leben ist schon seit Wochen nicht mehr normal."

"Stimmt, Entschuldigung.."

Liam wand den Blick ab. "Ich muss noch zu Sophia.", fiel es ihm dann ein. Er hatte Perrie ja versprochen, mit ihr zu reden.

"Dann Tu das." Mathilde lächelte sanft. "Ich werde das Teegeschirr weg bringen."

"Nein, das mache ich. Danke, dass du vorbei gekommen bist." Liam half ihr von der Fensterbank.

"Sehr gern. Danke, Liam." Matilde richtete ihr Kleid.

Zusammen gingen sie aus dem Zimmer. "Kann ich dich noch wohin bringen?" Liam sah die Italienerin fragend an.

"Ich würde mich gern noch etwas in die Bibliothek setzen lesen.."

"Ich bring dich hin." Liam hielt das Tablett mit den Tassen und der Kanne fest, während sie die Treppe herunter gingen.

"Oh, wie schön.", hörte man da eine allzu bekannte Stimme sagen. "Gut, dass du nicht nur Zeit mit Sophia verbringst, Liam.“

Die beiden stoppten, sahen einander augenrollend an und drehten sich mit gespielt breitem Lächeln um. "Guten Abend, Ruth."

"Guten Abend, ihr Zwei." Ruth kam mit ihrer Zofe im Schlepptau angetanzt.

"Guten Abend, Prinzessin," Matilde knickste höflich.
"Du siehst heute sehr schön aus, Matilde.", lobte Ruth.

Liam seufzte leise "wir waren auf den Weg in die Bibliothek.", erklärte er. "Und ich möchte noch zu Sophia, bevor wir zu Abend essen."

"Sie ist derzeit nicht zugegen." Erklärte Ruth frostig.

"Ich werde sie irgendwo finden." Liam deutete auf die große Tür der Bibliothek. "Viel Spaß, Matilde." Er lächelte sie an.

"Danke," Matilde lächelte. "Es war ein schöner Nachmittag."

"Das finde ich auch." Liam drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Wir sehen uns beim Abendessen." Er galoppierte mit dem Geschirr in der Hand in die Richtung der Küche.

Matilde sah ihm nach und seufzte leise. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Liam schon jemand anderen mochte. Sie wurden nicht so ganz warm.
Und war es klar, dass er Sophia am meisten mochte. Das hatte man von Anfang man bemerkt.

"Ich geh dann.." unglücklich machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek. Liam war süß.

Liam lehnte sich, in der Küche angekommen, stöhnend gegen die Holztisch, auf denen immer gearbeitet wurde, und vergrub das Gesicht in den Händen. Womit hatte er das Alles nur verdient?

Sophia war unglücklich, Inès voll auf mit Louis beschäftigt, einzig Matilde schien sich ernsthaft für ihn zu interessieren - und das konnte er nicht erwidern. Gab es irgendwen mit größeren Sorgen!?

Den gab es. Niall, den er selbst durch seine nächtlichen Besuche in Schwierigkeiten gebracht hatte.

Ach, Niall... sein wundervoller kleiner Ire.. Den er /nicht mehr sehen durfte/. Wütend auf sich selbst und die Welt trat er gegen eine schwere Holzkiste, die sich neben seinem Fuß befand. Warum war sein Leben in den letzten Wochen nur so Wahnsinnig schwer geworden?

Entsetzt riss er dir Augen auf, als sich die Kiste zwar nicht bewegte, aber etwas mit seinen Fußzehen machte, was er nur als /unfassbar/ schmerzhaft bezeichnen konnte.

"Aua!" Schmerzerfüllt kniff er die Augen zusammen, während er sich nach unten beugte um seinen Fuß mit beiden Händen zu umfassen. Warum hatte er auch keine /Schuhe/ an? Fluchend humpelte er durch die Küche, um sich hinsetzen zu können. Manchmal lief auch alles schief!

"Liam?" Maria kam aus dem Vorratsraum geschossen, als sie das Fluchen hörte. "Oh je. Was hast du denn getrieben?" Sie sah in dessen Schmerzverzerrtes Gesicht.

"Ich habe meinen Fuß angeschlagen.." knurrte Liam.

"Lass mich mal sehen." Maria kniete sich vor dem Prinzen hin und nahm dessen Fuß in die Hände. "An was hast du dich verletzt?" Sie tastet sich vorsichtig voran und nickte leicht, als Liam scharf einatmete, während sie seinen großen Zeh berührte.

"Da stand eine Kiste, wo ich hintreten wollte," jammerte Liam.

"Was hat dir die Kiste denn getan?" Die Köchin grinste breit, während sie aufstand um ein Küchentuch in kaltes Wasser zu tunken.

Der Prinz seufzte leise. "Die Kiste kann nichts dafür."

"Magst du darüber reden?", fragte die etwas ältere Dame fürsorglich und wickelte das nasse Tuch um liams Fuß.

"Eher nicht," murmelte Liam. Es war ihm einfach alles zuviel.

"In Ordnung." Sie tätschelte liams knie. "Ich hol und Kuchen."

"Danke, du bist die Beste."

"Das weiß ich!", kam es fröhlich aus einem anderen Raum.

Müde stützte Liam sein Kinn auf die Hände. Wieder mal wünschte er sich ganz weit weg. Nach Irland.. "Warst du schon einmal in Irland, Maria?", fragte er neugierig und sah die blonde Frau fragend an, als sie wieder zu ihm kam.


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x

Kapitel neunundvierzig




Kapitel neunundvierzig


"In Irland? Ja. Aber das ist schon lange her." Sie setzte sich zu Liam an den Tisch.

"Erzählst du mir davon?" Bat der Prinz. "Wie ist es dort?“

"Nass." Maria schob Liam sein Stück Apfelkuchen zu. "es regnet fast nur dort, aber das macht es irgendwie friedlich, weißt du? Man hört den Regen und die Vögel, die Schafe." Sie lächelte schief. "Die Menschen sind alle sehr freundlich dort."

"Wow." Liams Gedanken wanderten auf eine grüne Wiese an einem kleinen Bachlauf. Auf einem Stein saß sein Ire, hielt die Füße ins Wasser und das Gesicht in die Sonne.

"Es ist alles so.. grün dort. Es gibt wunderschöne Klippen und Strände." Maria seufzte verträumt. "Die Häuser sind toll, ganz anders gebaut, als hier."

Verträumt Nickte der Prinz. "Ich würde es gern sehen."

"Das verstehe ich. Irland ist wirklich schön." Maria pikte einen Apfel von ihrem Teller auf. "Wieso möchtest du auf einmal dort hin?"

"Ich... ähm.. hab in letzter Zeit öfter davon gehört. Es scheint so schön dort zu sein.."

"Dir würde eine Auszeit auch guttun."

"Ja... in nächster Zeit wird das wohl erstmal nichts," murrte Liam.

Maria verzog das Gesicht. "Ich finde es eine Unverschämtheit , dass seine Mutter nicht zulässt, dass wir kochen."

"Ich würde es mir wünschen," Liam sag Maria sanft an.

"Ich weiß, Liam." Marie drückte seine Hand. "Aber leider hast du hier wenige Mitspracherecht."

"Das wird sich bald ändern," brummte Liam.

"Denkst du, du wirst dich in Sophia verlieben?" Maria stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab. "Ihr scheint mir bisher nur gute Freunde zu sein."

"Sophia ist... ein besonderes Mädchen." Sagte Liam vorsichtig.

"Mhm. Aber..?"

"Ich denke, dass wir Freunde und Kollegen werden, aber kein Liebespaar."

Die Küchenchefin gab ein zustimmendes Geräusch von sich. "Sie wird dir eine gute Freundin sein."

"Und die Zukunft dieses Landes. England braucht Sophia - mit ihr können wir wachsen. Ich bin mir ganz sicher."

"Sie denkt wie du, hm?"

"Absolut. Sie ist nie auf ihren eigenen Vorteil bedacht, will einfach nur... das beste für alle. Und sie ist ehrlich."

"Sie kommt oft her und hilft die wägen für die Dörfer zusammen zu stellen." Maria lächelte begeistert.

"Das ist ihr ein Herzensprojekt," erinnerte sich Liam. "Sie hat es mir geradezu entrissen," lächelte er.

"Ich finde es schön, wie sie sich einsetzt. Nicht alle jungen Mädchen sind so ambitioniert."

"Das ist der Grund, warum ich sie so schätze." Liam gabelte in seinen Kuchen.

"Das verstehe ich." Maria stand noch einmal auf, um ihnen etwas zu trinken zu holen.

"Wie findest du dir beiden anderen, Matilde und Lady Inès?"

"Mhm.", machte Maria nachdenklich. "Inès ist sehr lieb... sie scheint mir nur sehr an Louis zu hängen."

"Dir beiden verstehen sich, ja. Er spricht sogar ein wenig Französisch."

"Besser, als wenn sie sich streiten würden.", lächelte die Blondine. "Mit Matilde habe ich nicht viel zu tun. Ich sehe sie hin und wieder, da ist sie jedes Mal freundlichen und grüßt auch immer."

"Ich habe heute lange mit ihr gesprochen, sie ist ein gutes Mädchen.." Aber nicht wie Sophia und erst recht nicht wie /er/.

"Sie ist nur nicht wie Sophia."

"Genau. Bei ihr ist da... doch ein anderes Gefühl." Liam seufzte. "Es scheint, als wäre meine Entscheidung endgültig gefallen."

Maria lächelte schief. "Das ist dein gutes Recht. Du solltest das ruhig selbst entscheiden."

"Nicht alle hier sind begeistert von Sophia.." Nuschelte Liam.

"Das sollte dich nicht interessieren, Liam. Du wirst für den Rest deines Lebens mit ihr zusammen sein, nicht deine Mutter oder deiner Schwester."

Ein Schauder lief über Liams Rücken. Den Rest seines Lebens. Maria sah ihn mitleidig an. "Eine Hochzeit sollte etwas schönes sein.", murmelte sie. "Bei dir wohl eher nicht. Was ich verstehe."

"Ich mag Sophia, so ist es nicht. Aber jemanden heiraten, den man nicht kennt? Ja, es ist üblich. Das wird schon immer so gemacht... aber begeistert bin ich nicht."

"Das ist in den Dörfern etwas einfacher." Maria lächelte.

"Danke für den Kuchen, Maria." Liam pickte die letzten Krümel auf. "Aber ich habe noch etwas zu erledigen."

"Immer wieder, Liam. Pass auf deinen Fuß auf. Und kühl ihn gut."

"Mach ich, Maria. Dankeschön." Liam humpelte aus der Küche.

Er grummelte leise vor sich hin. Das konnte er jetzt nicht gebrauchen, so würde das Reiten schwerer werden!

Andererseits konnte er ohnehin nicht mehr zu Niall ins Dorf. Ach, es war einfach verzwickt! Dann musste Niall einfach zu ihm kommen. Irgendwie. Ob jetzt nachmittags oder nachts, aber er würde das so nicht aushalten.

Verzweifelt blickte er die Treppe hinauf, die ihn von seinem Zielort trennte. Mist, da musste er jetzt hoch. "Ich hasse Alles und Jeden.", fluchte er säuerlich.

Mühsam begann er seinen Aufstieg, zerrte sich quasi das Geländer hoch. "Liam?" Louis stand an der obersten Treppenstufe und sah seinen Schützling überrascht an. "Brauchst du Hilfe?"

"Nein, nein." Keuchte Liam. "Alles gut."

"Natürlich.", der Leibwächter schoss die Treppe runter. "Dein Fuß ist geschwollen.", stelle er fest und legte einen Arm um den größeren, um ihn zu stützen.

"Hab mir den Fuß ange- Okay, ich war sauer und habe gegen eine Kiste getreten.."

"Barfüßig? Keine so gute Idee."

"Ja, das hab ich dann auch gemerkt." Liam klammerte sich an Louis fest.

"Was hat dich verärgert?" Louis half dem Prinzen die Treppe hoch.

"Alles... dass ich Ni nicht mehr treffen kann, dass die Verlobungsfeier ansteht, dass ich der einzigen Person, die mich tatsächlich heiraten könnte und es wollte irgendwie wehtun werde, dass deine Freundin bald geht, dass ich niemals nach Irland komme, dass Ruth eine doofe Kuh ist..."

Louis blieb mit Liam mitten auf der Treppe stehen. "Oh, Li.", seufzte er leise und zog den Prinzen in eine feste Umarmung. "Es tut mir leid."

Wie ein nasser Sack sank Liam an Louis' Schulter. Es tat so gut, dass er es rausgelassen hatte. "Du willst wirklich mit ihm weg, hm?" Louis rubbelte Liam über den Rücken.

"Ich will so viele Dinge, Louis. Ob ich etwas davon auch mache? Ich kann nicht.."

"Du kannst.", murmelte der Leibwächter. "Es wäre kompliziert und ist ziemlich gefährlich, aber machen könntet ihr es."

"Du bringst mich hier auf dumme Gedanken," nuschelte Liam.

"Ich versuche nur zu helfen."

"Danke, Lou. Aber auch deshalb geht es nicht. Ohne Zayn und dich... das kann ich nicht. Ich will euch nicht alleine lassen."

"Wir könnten mitgehen." Louis grinste breit. "Zayn wäre froh, mit Harry endlich frei zu sein, genau wie du."

Liam lachte traurig. "Lass uns in meine Gemächer humpeln und da weiter träumen, ja?"

"Selbstverständlich." Louis nickte, während sie sich wieder die Treppe hoch kämpften. "Wir bringen dich wieder zu Niall, ja? Irgendwie bekommen wir das schon hin."

"Oder ihr bringt ihn her," Liam sah Louis flehend an. "Mit meinem Fuß kann ich nicht reiten."

"Ja, natürlich. Ich lasse mir was einfallen, versprochen."

Liam grinste und hüpfte auf einem Bein neben Liam her. "Soll ich Sophia auf dein Zimmer schicken?" Der Leibwächter half dem Prinzen in seine Gemächer. "Sie ist vorhin bei den Ställen gewesen.. und ganz enttäuscht wieder her gekommen."

"Wenn du das machen könntest... das wäre super. Ich wollte ohnehin nochmal mit ihr sprechen."

Louis lächelte. "Ich werde sie holen."

"Danke, Lou." Liam öffnete die Tür zu seinem Zimmer. "Maria hat ganz tollen Kuchen unten, sicher dir und Inès an besten was davon."

"Nein, Danke. Ich wurde schon verdächtigt zu klauen, das muss ich nicht noch mehr ankurbeln." Louis runzelte wütend die Stirn.

"Oh, ich dachte eigentlich du würdest Maria /Fragen/ ob du Kuchen bekommst."

Der Brünette murrte leise. "Ich frage Maria immer, dennoch wird mir vorgeworfen, zu stehlen."

"Es tut mir Wirklich leid, Lou." Seufzte Liam.

"Ich weiß nicht, wie alle auf den Trichter gekommen sind.", beschwerte Louis sich.

"Es sind einfach zu viele Leute, die immer mal 'nur eine Kleinigkeit' mitnehmen. Und bei einem Stück Kuchen fällt das nicht auf, aber wenn es zehn Leute tun.."

Louis kräuselte die Stirn. "Egal.", meinte er dann. "Ich geh Sophia suchen."

"Danke, Louis." Liam schmiss sich auf sein Bett.

"Kühl deinen Fuß, dann wird das in ein paar Tagen wieder." Louis klopfte Liam auf den Oberschenkel und rauschte aus dem Zimmer.

Gehorsam umwickelte Liam seine Zehen. Au... warum hatte er das auch gemacht? Seufzend ließ er sich in die Kissen zurück fallen und jammerte leise vor sich hin. Er wollte Niall bei sich haben und kuscheln.

Es war sooo schön, Niall auf sich liegen zu haben, oder neben sich.. Oder wenn er auf dem Iren lag. Es war vollkommen egal, Hauptsache, er war seinem Freund nahe. Ein verliebtes Lächeln ließ sein Gesicht erstrahlen. Sein Niall.. sein Ire.

Am liebsten würde er gleich zu ihm gehen. Und dann mit ihm weg... weit weg. Am liebsten nach Irland. Die grüne Insel. Was Niall erzählt hatte, war so schön gewesen... und würde so gerne dessen Eltern kennenlernen.

Maura und ihr Mann mussten tolle Menschen sein, wenn sie Niall erzogen hatten. Es war einfach unbeschreiblich, dass Niall IHN wollte... wo er, wenn man Liam fragte, jeden haben konnte. Der Ire war einfach so schön, innerlich und äußerlich, Liam verstand nicht, warum der Schneider sich gerade in ihn verliebt hatte. Vor allem interessierte es Niall kein bisschen, was Liams Adeligen Status anging. Er liebte ihn einfach, weil er .. weil er /Liam/ war.

Und das war ein großer Grund, dass er Niall so schätzte. Bei ihm war er kein Prinz, es gab kein müssen, kein gezwungen sein, keine Etikette. Sie durften zwei Jungs sein, die einander einfach Schrecklich gern hatten. Nicht Mehr, nicht weniger.

Wohlig seufzend vergrub er sein Gesicht in dem Kissen, auf den Niall vor einigen Tagen noch geschlafen hatte. Wenn er sich genau konzertierte, konnte er den Geruch des Iren immer noch wahrnehmen.

Nach Stroh, ein bisschen holzig, und einfach uuunheimlich gut. Zufrieden rollte er sich herum. Er liebte Nialls Geruch. Er hatte etwas beruhigendes.

Fast konnte er Nialls Stimme in seinen Ohren hören... ganz liebevoll. Wie oft er Liam am Morgen noch zugeflüstert hatte, dass er ihn liebte und nicht gehen lassen würde.

Es hatte jedes einzelne Mal ein ganz warmes Kribbeln in Liam ausgelöst. Er hätte nie gedacht, dass er in seiner Situation jemals einen Freund finden würde. Und dann kam Niall daher gelaufen..

Und Stahl sich einfach in sein Herz.

Selig lächelte er. Jetzt musste er noch das Gespräch mit Sophia rum bekommen… Hoffentlich fand Louis sie, bevor er einschlief. Sein Bett war gerade so gemütlich. Er gähnte herzhaft, während er sich zurecht rutschte, das Kissen von Niall unter seinen Kopf eingeklemmt.

Mh... Niall.. mit seinen blauen Augen und dem wuscheligen Haaren… Und dem Wahnsinnige schönen Körper... er hatte sich in der Nacht an dem Iren kaum sattsehen können.

Er war so schön und anziehend und erregend... und einfach hach. Seine Haut war so /weich/, hatte so viele Muttermale und einige Narben, von denen Liam zu gerne die dazu gehörigen Geschichten hören würde.

Verträumt Schloss er die Augen und lächelte vor sich hin. Oh, Niall… Er griff sich in den Nacken und tastete nach dem Knutschfleck, den Niall ihm gestern verpasst hatte. Das Ding könnte ihn noch in Teufelsküche bringen ..

Er musste sehr auf seinen Kragen achten. Nicht, dass seine Mutter das sah... oder Ruth. In schlimmsten Fall würde es sich eine Notlüge einfallen lassen, obwohl er jeden am liebsten ins Gesicht schreien würden, dass Niall solche Dinge mit ihm tat und er es mehr als nur gut fand.

So, so gut. Gott, allein der Gedanke machte ihn so scharf. Leise stöhnend klemmte er sich die Decke zwischen die Beine. Das konnte er jetzt eigentlich gar nicht gebrauchen..

Schließlich kam doch Sophia gleich. Aber viel lieber würde er sich jetzt ganz entspannt ausziehen und es sich so richtig gut gehen lassen… Vielleicht könnte er das mit den Fingern an sich selbst ausprobieren.. Als Niall es getan hatte war es so intensiv und heiß gewesen. Er würde es mit Sicherheit nicht so gut wie sein Ire hinbekommen... dennoch... ein Versuch war es ja wert..

"Liam..?" Jemand klopfte an seine Tür. "Bist du da?"

Erschrocken zuckte Prinz zusammen und schmollte dann. Schade, wenn er ein bisschen mehr Zeit gehabt hätte.. "ja, komm rein, Sophia."

Er rutschte an die Wand hinter seinem Bett und lehnte sich an. Die Decke knuddelte er über seinem Schritt zusammen. "Hallo.." Sophia öffnete die Tür und lächelte leicht. "Louis hat gesagt, dass du reden willst..?“

"Ähm, ja." Liam nickte und zwang sich zu einem Lächeln.

Die Spanierin blieb etwas unschlüssig in der Tür stehen. "Du siehst etwas... gestresst aus. Soll ich später noch einmal kommen? "

"Nein, ist in Ordnung. Komm ruhig rein." würde er es halt später tun.

"Okay." Sophia schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf die Bettkante. Sie konnte schon ahnen, um was es ging. Sie hatte immer noch nicht mit perrie gesprochen, obwohl sie es sich schon die ganze Zeit vornahm. Es war nur leider nicht so /einfach/. Was sollte sie denn sagen? Perrie würde ihr mit Sicherheit nicht zuhören, was auch ihr gutes Recht war.

"Liam, ich denke ich weiß, was du mir sagen willst. Oder mich Fragen.."

Liam nickte leicht. "Perrie kam vor ein paar Tagen ganz aufgelöst zu mir .."

"Ohje.." Sophia senkte dem Kopf. "Ich, ich.. ich wollte ihr nicht wehtun! Ehrlich nicht!"

"Ja, ich weiß, ich weiß." Liam richtete sich etwas auf. "Sie hat sich starke Vorwürfe gemacht, Sophia.." er sah die Spanierin missliebig an. "Sie hat Angst, dass du die Hochzeit jetzt nicht mehr willst, weil sie das getan hat."

"Oh. Oh, Gott.." Sophia schlug dich die Hände vor das Gesicht. "Ich bin ein schlechter Mensch!"

"Nein, das bist du nicht." Liam richtete sich auf. "Du bist nur verwirrt."

Sophia Schüttelte heftig den Kopf. Wie hatte sie Perrie das antun können?

"Sophia, hey." Liam rutschte neben sie. "Beruhig dich, ja? Ich will dir nichts Böses deswegen. Ich verstehe euch beide."

"Ich verstehe mich einfach selbst nicht mehr! Es ist nicht normal für mich, so ein Chaos auszulösen, oder dass mich jemand/so/ mag."

“Irgendwann passiert sowas jedem.", meinte er Prinz ruhig und drückte seine Zukünftige an sich. "Rede mit mir."

"Perrie ist immer so lieb zu mir, weißt du? Und ich bewundere sie... aber egal was ich tue, werde ich sie verletzen."

"Warum wolltest du sie noch einmal küssen?" Liam fuhr mit seiner Hand beruhigend über Sophias Rücken.

"Ich hab noch nie jemanden geküsst, weil ich noch nie jemanden gut fand... und  ich dachte, wenn ich jetzt eine Frau Küsse und es mir gefällt, weiß ich, dass ich eben so bin." Erklärte Sophia nervös. "Vielleicht wollte ich, dass es mir gefällt, um endlich Gewissheit zu haben."

"Mhm." Liam nickte leicht. "Ich hab vor Niall eine Person geküsst, da war ich vierzehn. Ich wollte nie eine Frau küssen.. ich hab schon früh genug bemerkt, dass ich eher Männer mag.. und das war nicht einfach, ich hab es auch nie so recht verstanden. Es ist in Ordnung, wenn du nicht weißt, was du willst, weißt du? Das ist nicht leicht, vor allem nicht, wenn man so jung ist wie wir."

"Es ist nicht so, dass ich Perrie benutzt habe, garantiert nicht. Ich... würde sie so gerne auch mögen und sehen, dass sie glücklich ist. Aber ich habe einfach keine Ahnung von diesen Dingen und kenne das Gefühl 'verliebt' nicht. Wie sollte ich wissen, dass mir ein Mann oder eine Frau gefällt?"

"Ich weiß, dass du sie nicht benutzt hast. Sie weiß das auch, sie ... sieht es nur nicht, weil sie verletzt ist. Einfach wegzugehen war nicht die beste Idee, die du hattest.", murmelte Liam. "Ich kann dir das schwer beantworten.. irgendwann wirst du merken, was und wen du willst. Was magst du denn an Perrie so? Immerhin war sie die erste Frau, die du jemals auf irgendeine Art und Weise küssen wolltest."

"Sie ist anders als die Mädchen, die ich kenne. Sie ist stark - körperlich und emotional. Sie trägt Hosen und liebt es. Es ist ihr Charakter, der mir gefällt. Die Art wie sie mich zum Lachen bringt und auf mich aufpasst."

Liam lächelte sanft. "Ich liebe an Niall, dass er sich nicht verstellt.", erzählte er. "Egal, was es ist. Er geht mit seiner Sexualität so offen wie möglich um, wenn ihn jemand direkt fragt und er vertraut der Person, erzählt er einem Alles. Er tut so viel für mich, weißt du? Er unterstützt mich in allem, dabei kennen wir uns noch nicht einmal so lange und er ist immer da und findet Zeit, für jeden. Auch für dich." Er stupste die junge Frau an. "Du magst Perrie, jetzt liegt es nur noch daran herauszufinden, wie sehr. "

"Ich weiß, dass es eine ganz dumme Frage ist, aber..." Sophia Schüttelte den Kopf. "Ach, vergiss es."

Liam sah die Spanierin mahnend an. "Nein, frag mich."

"Würdest du mich küssen? Ich meine... früher oder später /müssen/ wir und.. vielleicht hilft es mir. Oder es ist eine ganz dumme Idee, bei Perrie ist es ja auch total daneben gegangen.. '

"/Oh/.." Liam lief es eiskalt den Rücken runter. "Ich.. ich weiß nicht." Er wollte das eigentlich nicht. Und Niall noch weniger.

"Ja, ich weiß, Entschuldigung... das war eine Ganz dumme Idee."

"Nein! Ich meine, du hast ja Recht. Irgendwann müssen wir es ja auch wirklich tun. Es ist nur.. Niall... mir wäre es lieber, wenn er vorher davon wüsste.."

"Gott, er würde das doch niemals wollen." Sophia lachte traurig. "Niall ist der, der mir ehrlich gesagt am meisten leid tut."

Liam seufzte traurig. "Ja." Er spielte an dem Kissen herum. "Du hast dich gut mit ihm verstanden, ja? Als du dort warst? Er meinte, dass er ganz gut war."

"Ja, es war viel besser als erwartet." Bestätigte Sophia. "Wir haben doch Alle das gleiche Ziel."

"Das freut mich. Es macht einiges leichter." Liam klopfte Sophia sanft auf das Knie. "Rede mit ihr, in Ordnung? Erzähl ihr, was du fühlst."

"Alles. Ich fühle alles auf einmal."

"Dann sag ihr das so."

"Danke, Li. Du bist Wirklich eine große Stütze für mich."

"Ich gebe mein bestes. Komm her." Er drückte sie fest.

Sophia schlang die Arme um ihn. Es fühlte sich nicht falsch an. Liam war ein guter Freund. "Wir schaukeln das schon, ja?“

"Danke für alles," Sophia richtete sich etwas auf, kam dabei aus dem Gleichgewicht und fiel mit einem spitzen Schrei auf Liam. Der Prinz selbst quietschte entsetzt. Oh nein!

"Tschuldigung," ächzend versuchte Sophia wieder hoch zu kommen. Wir peinlich!

"Sophia." Liam hielt sie panisch an der Hüfte fest. Es war ihm wahnsinnig unangenehm, wenn sie so auf ihm rum rutschte.

"Ich.. oh, Gott.." beschämt sah Sophia zur Seite. Diese Position war nicht gerade vorteilhaft, und die war nur ein kleiner Vorgeschmack auf ihre Zukunft.

"Wenn meine Mutter das sehen würde...", murmelte Liam leise und begann dann zu lachen.

Nach einer Schrecksekunde stimmte Sophia prustend mit ein. "Die würde auf der Stelle auswandern."

Kichernd nickte der Ältere. "Das stimmt wohl."

Sophia seufzend leise und sah auf Liam hinunter. "Das... wird echt merkwürdig, wenn wir heiraten, oder?"

"Sehr Merkwürdig.", stimmte Liam zu. Wenn Niall so auf ihm liegen würde, wäre es schöner.

"Wir... müssen das nicht machen." Murmelte Sophia. "Also.. es."

Der Liegende kräuselte die Lippen. "Das Küssen? Oder miteinander schlafen?"

"Beides. Das Küssen beschränken wir auf ein Minimum in der Öffentlichkeit, um den Schein zu waren, und das andere... kann ja niemand kontrollieren, oder?“

"Sag das nicht." Liam grummelte leise. "Wir müssen es tun. Ob wir wollen oder nicht.“

"Warum?" Sophia zuckte die Achseln. "Nicola sagt, es gibt Frauen, die keine Kinder bekommen, Weil es nicht geht - keiner weiß warum. Vielleicht... bin ich ja so eine?"

"Ich weiß nicht, was meine Mutter tun wird, wenn es so wäre. Sie will, dass wir Kinder bekommen."

"Ich weiß," Flüsterte Sophia bedrückt.

"Es tut mir wirklich leid, Sophia. Wir alle haben uns unsere Leben ganz anders vorgestellt."

"Ja... frei. Mit dem Wind Segeln, schwimmen, an einem Ort sein, der Uns glücklich macht.."

Liam senkte den Blick. Das brachte ihn wieder zurück zum Thema Irland.

"Woran denkst du, Liam?"

"Ans Abhauen.", gab der Thronfolger ehrlich zu.

Die Prinzessin sah ihm einen Moment lang an. "Sprich mit niemandem darüber. Versprich es mir. Du bringst euch mit diesem Gedanken in große Gefahr. Besonders ihn."

"Es wäre so viel einfacher, Sophia...", murmelte Liam.

"Liam."

"Ich liebe ihn."

"Ich weiß Li. Und er dich auch. So, so sehr."

"Deswegen wollen wir weg.", Liam lächelte traurig. "Weil wir woanders besser dran wären, als hier."

Die junge Prinzessin nickte. "Aber du bist viel zu verantwortungsbewusst um das ehrlich in Betracht zu ziehen."

"Da wäre ich mir nicht so sicher ." Liam spielte an seinen Fingern herum.

Erstaunt sah Sophia ihn an. "Es geht nicht, Li."

"Es muss irgendwie gehen.", widersprach der Prinz.

"Denk doch mal an die Menschen hier. Sie vertrauen darauf, dass du ihnen hilfst und ihr Land zu einem besseren machst... sie brauchen uns!"

“Dann sind alle glücklich außer mir. Das will ich auch nicht." Liam kniff die Augen zusammen.

"Darf ich trotzdem erstmal wieder, naja... von dir runter?"

Liam wurde feuerrot im Gesicht. "Ja, natürlich.", murmelte er verlegen.

Peinlich aber kletterte Sophia von Liam herunter. Oh Gott. "Ich will mit Niall weg.", beharrte der Junge Mann. "Vielleicht nicht gleich morgen.. aber irgendwann."

Sophia seufzte. "Und was wird aus Louis und Zayn?"

"Sie werden mitkommen.

"Und Zayns Freund?"

"Der auch.." Liam verdrehte die Augen, bei Sophias Ungläubigen Gesichtsausdruck. "Ich weiß, es ist utopisch und fast nicht möglich, aber an irgendeine Hoffnung muss ich mich ja Klammern können und wenn ein Leben in Irland bei Nialls Familie die Einzige ist, die ich momentan habe, dann bleibe ich bei dieser."

"Ach, Liam." Traurig nahm Sophia seine Hand.

"Ich kann nicht mehr so oft zu ihm, weil jemand mitbekommen  hat, dass er nachts Besuch bekommt und.. das macht Alles so viel komplizierter."

"Das ist nicht gut..  wir finden eine Lösung, ja? Ich steh hinter euch."

"Und ich will nicht, dass er nachts herkommt. Er hat kein Pferd, sonder muss laufen, dass ist mir zu gefährlich."

“Das ist echt lieb von dir, Li."

Der Prinz seufzte schwer. "Es ist nicht so einfach.“

Verständnisvoll Nickte die Prinzessin. "Wie sieht Niall das Ganze?"

"Er... er will es auch."

"Wow.... ihr sagt mir dann aber vorher Bescheid, Ja?" Scherzte Sophia.

"Ich will glücklich mit ihm werden und hier... hier /funktioniert/ das nicht."

"Vielleicht hast du Recht."

Liam nickte eifrig. "Er erzählt mir so oft, dass er seine Eltern vermisst... er hat sie schon so lange nicht mehr gesehen.."

"Das klingt ja ganz schön konkret.."

"Das ist es auch irgendwie.. zumindest in unseren Köpfen.."

"Und da solltet ihr es lassen, bis wir eine Lösung haben, ja? Haltet an eurem Traum fest."

Traurig nickte der Prinz. "Ja..."

Sophia strich ihm sanft über dem Arm. "Ich bin immer da, okay?"

"Danke, Sophia." Liam lächelte bedrückt.

"Du siehst müde aus, möchtest du schlafen?"

"Eigentlich schon. Ich habe wenig geschlafen." Niall und er haben kaum Schlaf bekommen.

"Dann lass ich dich allein.“

"Danke." Schweigend sah Liam zu, wie Sophia von seinem Bett kletterte.

"Gute Nacht, Li... und danke für alles."

"Schlaf gut, Sophia." Er warf ihr ein Lächeln zu. "Sprich mit perrie."

"Das werde ich."

"So schnell wie möglich, bitte. Ich kann das nicht mit ansehen."

"Versprochen. Gute Nacht, Li."


+++


Summend verteilte Perrie frisches Stroh in den Pferdeboxen, mit ihrer einen Hand kramte sie ein paar kleine Karotten aus ihrer Jackentasche und hielt sie Lyra vor die Nase, die Stute hatte sie schon die ganze Zeit deswegen angerempelt. "Ist ja gut, Kleine. Sei nicht so gierig.", lachte sie leise.

Lyra stellte die Ohren auf und schnappte das Gemüse. Na endlich, manchmal waren diese Menschen aber auch langsam und schwer von Begriff! Kopfschüttelnd verträumte Perrie die Mistgabel und brachte das ältere Stroh mit der Schubkarre nach draußen.

Das Wetter spielte in letzter Zeit nicht wirklich mit, es wurde schneller Winter als ihr lieb war. Bibbernd wickelte sie sich in ihrer Jacke ein und huschte zurück in den Stall. Es war noch so viel zu tun!

Sie musste noch die Stallgasse gefegt werden und ihre Kammer gereinigt und die anderen Pferde gefüttert… Seufzend schnappte sie sich den Besen. Ätzend. Immer dieses blöde, klebrige Stroh.. Sie war gerade dabei, den Rest zusammen zu kehren, als die Tür zum Stall geöffnet wurde.

Ihr Gesicht Leuchtete auf. „Hi."

Sophia lächelte begeistert zurück. „Hey... ich hab dich vermisst."

"Und ich dich," Perrie ließ ihr Arbeitsgerät fallen und breitete die Arme aus.

Lachend schloss Sophia die schwere Holztür hinter sich und kam zu ihrer Freundin rüber. "Na.."

Perrie zog das Mädchen an sich. "Komm her."

Grinsend wickelte die Spanierin ihrer Arme um Perrie's Hals. "Brauchst du Hilfe bei irgendwas?"

"Ich hab keine Lust zu kehren..." sie grinste leicht.

"Dann mach ich es." Sophia kicherte leise. "Aber vorher will ich einen Kuss."

Lächelnd zog Perrie sie näher heran und presste ihre Lippen auf Sophias. Die etwas Größere gab einen wohligen Laut von sich, ihr Finger wanderten in Perries blonde Haare Pracht.

Seufzend vertiefte Perrie den Kuss und schob ihre Hände leicht über Sophias Körper. Sie wollte sie ganz nah bei sich haben und Spüren. "Mh.." grinsend löste Sophia ihre Lippen von Perrie's. "Komm... ich helfe dir hier, ja? Dann haben wir mehr Zeit.."

"Nein... ich will dich jetzt..."

Leise stöhnend küsste Sophia ihre Freundin stürmisch. "Wo sollen wir hin?", murmelte sie undeutlich an Perrie's Lippen.

"Gehen wir auf den Heuboden..."

"Das ist Zayn's und Harry's Platz...", murmelte Sophia, ließ sich dennoch von ihrer Reitlehrerin mitziehen.

"Harry ist noch ganz lange auf der Weide, er muss da etwas reparieren. Die stören uns nicht."

"Na dann." Die Spanierin grinste begeistert.

Eilig kletterten die beiden nach oben auf den Boden und Perrie drehte sich grinsend um. "Auf was wartest du?" Sophia ging an der junge Frau vorbei und ließ sich in das weiche Heu fallen. "Komm her.“

Sofort war Perrie über ihr und küsste sie Prinzessin tief. Eilig spreizte Sophia ihre Beine, damit perrie zwischen sie rutschen konnte, bevor sie mit ihren Händen unter deren Oberteil wanderte, die weiche, warme Haut unter Ihren Fingerspitze fühlte.

"Es ist zu lange her, dass du da warst.." nuschelte Perrie
.
"Verzeihung.." Sophia griff mit ihren Händen nach Perrie's schmaler Hüfte und zog sie an sich.

"Ich bin so froh, dass du hier bleibst.." Perrie schob Sophias Rock nach oben.

"Ich auch, glaub mir." Die Prinzessin spreizte ihr Beine ein wenig mehr. "Gott.. du bist so schön, Perrie." Sie griff mit einer Hand in Perrie's Nacken und zog sie zu einem stürmischen Kuss an sich.

Ihre Lippen verschmolzen und während des innigen Kuss begann Perrie Sophia sanft zu berühren. "Oh..." Sophia kniff die Augen zusammen. "/Perrie/." Ihr Finger krallten sich in den Schultern ihrer Freundin fest, während diese wahre Wunder mit ihren Fingern vollbrachte.

Knurrend küsste Perrie den Hals ihrer Liebsten, beissen durfte sie ja leider nicht. Sie liebte es, Sophia so zu erleben. Wimmernd warf diesen den Kopf in den Nacken, um der Blondine mehr Platz zu verschaffen. "Pez... ich.." umständlich wanderte ihre Hand zwischen ihre Köper und schlüpfte unter den Bund von Perrie's Reithose.

"Konzentrier dich ganz auf..  owww... meine Hand.." keuchte Perrie leise.

"Du bist so... Gott.." Sophia biss sanft auf die Unterlippe ihrer Geliebten, während ihre Fingerspitzen über die empfindliche Haut zwischen ihren Beinen strichen.

"Ich liebe dich," Flüsterte Perrie. "Ich habe es schon oft bei unseren heimlichen treffen gesagt, aber ich werde es immer wieder tun."

"Ich- ah- liebe dich auch." Sophia rieb mit ihren Fingern fest über Perries süßen Punkt. "Komm für mich, Liebling."

"Mach es... unnngh... noch ein bisschen schneller.."

Grinsend nickte Sophia, ihre freie Hand löste sie aus Perries Haaren und zog dafür ihr Oberteil nach oben, bis deren Brüste zum Vorschein kamen. "So perfekt..", flüsterte sie verzückt, während sie mit ihren Fingern neckend über die leicht gerötete Haut fuhr.

"Oh, Gott.." Flüsterte Perrie leise. Sie liebte es, wir Sophia aufblühte.

"Mhm.. wem sagst du das..", Sophia presste einen kleinen Kuss auf Perries Lippen, bevor sie sich etwas aufrichtete und weitere auf ihrem Brustkorb verteilte.

Durch Sophias veränderte Haltung drückten auch ihre Finger anders an Perries empfindsamster Stelle. Mit einem unterdrückten Keuchen fiel ihr Kopf zurück. Fasziniert bewegte Sophia ihre Hand etwas weiter runter und knurrte frustriert, als sie zu wenig Platz hatte. "Zieh deine Hose aus."

Umständlich wurstelte Perrie an sich herum. "Perrie.." Sophia drückte die junge Frau ungeduldig neben sich. "Still halten.", befahl sie, ihre Finger öffneten flink die Knöpfe der Leinenhose.

Mit glühenden Wangen sah Perrie ihre heimliche Geliebte an. Es war so unglaublich aufregend, es hier oben zu tun. “Alles in Ordnung?" Sophia knüllte den Stoff zusammen und pfefferte ihn neben sie.

"Mehr als in Ordnung,"  hauchte Perrie verliebt.

"Perfekt." Lächelnd rutschte Sophia näher heran, ihr Hand wanderte über Perries trainierte Oberschenkel.

"Ich liebe dich," murmelte die Reitlehrerin. "Ich bin froh, dass wir endlich zusammen sind."

"Ich auch, Perrie." Sophia küsste sie sanft.

Ein weiteres Mal wanderten Perries geschickte Finger ihre Freundin entlang, verwöhnten sie und streichelten das Mädchen. "Warte.." Seufzend schloss Sophia ihre Hand um Perries Handgelenk. "Lass mich zuerst.."

Die Britin zog die Beine etwas mehr an, der Schweiß stand ihr auf der Stirn. "Mh-mh.." murmelte sie zustimmend.

Breitgrinsend drückte die Spanierin Perries Beine mehr auseinander und legte sich auf den Bauch. "Nicht so laut werden wie sonst, ja?" Sie zwinkerte ihrer Freundin zu. "Es ist noch nicht so spät wie üblich.." Während sie sprach, hatte sie zwei ihrer Finger über Perries Bauch bis runter zwischen ihre Beine wandern lassen.

"Uuuuh..." ein seufzen entfuhr dieser und sie presste eine Hand auf ihren Mund.

"Wie du aussiehst ..." Sophia biss sich hart auf die Unterlippe, ihre Finger bewegte ein wenig schneller in ihrer Freundin.

"Verdammt..." stöhnte Perrie leise. "Sophia.. ich, gleich.."

"Ja?" Zufrieden schnurrte die Spanierin. "Ich will etwas ausprobieren..." langsam kam sie mit ihren Kopf näher. "Wenn es okay ist.."

"Heiliger.." keuchte Perrie auf. "Lass dich nicht aufhalten."

Lachend nickte die junge Frau. Sie war unheimlich nervös. Perrie war die erste Person /überhaupt/ und das, was sie gerade im Begriff war zu tun, hatte sie noch nie getan. Sie wusste nicht einmal, ob man das tat... es war ihr nur vor ein paar Tagen in den Kopf gekommen... wenn sich küssen mit Zunge schon so gut anfühlte, dann sollte das doch auch der helle Wahnsinn sein...

Perrie quollen fast dir Augen aus dem Kopf, als Sophia ihren Vorschlag in die Tat umsetzte. Das hatte noch nie jemand bei ihr getan.

Sophia selbst stöhnte angetan. Sie bekam eine Gänsehaut, als sich Perries Geschmack auf ihre Zunge ausbreitete. /Gott/. Das würde sie nicht zum letzten Mal tun. Zitternd Krallte sich die Reitlehrerin in den Haaren ihrer Freundin fest, ihre Haut stand in Flammen. Wie konnte sich etwas nur so verboten gut anfühlen?

Zaghaft schloss Sophia ihre Lippen um Perries empfindlichsten Punkt und begann sanft zu saugen. So wie ihre Liebste reagierte, schien es ihr ja zu gefallen.

Wimmernd verdrehte Perrie die Augen und ihre Fußzehen rollten sich nach oben. Sie wurde schier wahnsinnig. "So-/Sophia/."

"-errie?" Die Reitlehrern wimmerte leise, während sie sich in dem Stroh wand. Gott, das fühlte sich so gut an... "Ich- Perrie..?"

Erschrocken ließ die Frau den Besen fallen, mit dem die die Stallgasse gefegt hatte und schnellte mit dem Kopf nach oben. Noch völlig benommen davon, dass man sie so plötzlich aus ihrem Tagtraum gerissen hatte, versuchte sie dir Situation zu realisieren. „Sophia.", stieß sie entsetzt hervor.


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Kapitel fünfzig




Kapitel fünfzig


"Pez.." langsam kam Sophia in den Stall und rieb sich unwohl über die Arme. "Hast du mal einen Moment Zeit für mich?" Sie würde verstehen, wenn Perrie nein sagte.

Die Reitlehrerin beugte sich hektisch nach unten, um den Besen auf zu heben. "Ich... eigentlich-" ihr Herz raste immer noch in ihrer Brust. "Von mir aus."

"Ich helf dir auch mit dem Fegen," bot Sophia sofort an.

Um gottes Willen. "/Nein/!" Perrie riss panisch die Augen auf. Das wäre ja noch besser.

Erschrocken trat Sophia einen Schritt zurück. "D-dann nicht. Ich kann auch wieder gehen.."

"Nein! Ich meine- ich bin fast fertig- du- du musst mir dabei nicht helfen."

"Dann... warte ich einfach hier?" Sophia stieg über einen Haufen Pferdeäpfel und begrüßte den Urheber in seiner Box.

Perrie traute sich nicht, Sophia in die Augen zusehen. Herrgott, sowas war ihr noch nie passiert! Zumindest nicht am helllichten Tag!

"Hallo, mein Schätzchen." Sophia musste lächeln, als sie die Box betrat. Wie schnell sich ihre Angst vor Pferden in Zuneigung gewandelt hatte..

Lyra schnaubte erfreut und machte einen beherzten schritt in Sophias Richtung. "Komm her, Süße Maus." Liebevoll schlang Sophia die Arme um den Hals des Pferdes. "Ich hab dich vermisst.“

Perrie fiel entsetzt die Kehrschaufel aus der Hand. Wo war sie bitte gelandet?!

Sophia zuckte zusammen. Was war nur los mit Perrie? Sie war nie so ungeschickt.

"Ich- ich bin fertig.", verkündete die Reitlehrerin nach einigen Minuten nervös.

"In Ordnung," Sophia streichelte Lyras Nase. "Noch einen Kuss für dich." Sie drückte ihre Lippen sanft zwischen die Nüstern des Tieres.

"Oh Gott." Perrie vergrub ihr Gesicht jammernd in einer Decke. Womit hatte sie das verdient?!

"Wo gehen wir hin?" Fragte Sophia vorsichtig.

"/Was/?!"

"Zum reden? Ich wollte... ach weißt du was: vergiss es. Du bist ja total neben der Spur."

Perrie zuckte zusammen. "Ich- du- worüber willst du reden?"

Seufzend verließ Sophia den Pferdeunterstand und stellte sich vor Perrie. Ihr Blick war Sorgenvoll. "Liam."

"Liam?" Perrie sah verwirrt aus.

"Bitte, ich habe wirklich Kummer deswegen.."

"Hat er dir was getan?", fragte Perrie sofort alarmiert.

"Was? Oh Gott, nein." Sophia Schüttelte dem Kopf.

"Okay.. ich- such dir einen Platz. Ich komme gleich." Perrie klatschte sich fast selbst ins Gesicht. Sie quälte sich hier selbst.

"Ähm... ich warte dann hier." Verwirrt starrte Sophia ihr nach. Was zur Hölle hatte Perrie?
Perrie war derweil in den Kammer mit den Gerätschaften geflüchtete und atmete einige Male tief ein. Was wollte Sophia über Liam besprechen?!

Ging es um..? Oh, nein, darum durfte es nicht gehen! Niemals könnte Perrie ihr dazu hilfreiche Ratschläge machen! Vor allem hatte sie selbst keine Ahnung davon! Was sollte sie Sophia denn bitte raten?!

Es dauerte einige Zeit, bis sie es schaffte, wieder nach draußen zu gehen. Sie atmete einige Male tief ein. Eigentlich hatte sie fest damit gerechnet, dass Sophia vielleicht.. über Ihre Gefühle für sie sprechen wollte, dass sie jetzt über Liam diskutieren wollte... warf sie völlig aus der Bahn. Und jetzt, nachdem es ihr ein weiteres Mal passierte, dass sie so einen /Traum/ gehabt hatte, war es ihr noch unangenehmer, der Spanierin unter die Augen zu treten.

Vor der Tür wurde Sophia gerade von dem neuen Stalljungen in Beschlag genommen, der eindeutig nicht kapierte, wer sie war und versuchte, ihr schöne Augen zu machen.

"Öhm... das ist wirklich lieb, Martin.." Sophia ging etwas auf Abstand. "Aber nein, Danke. Ich- ich bin eigentlich wegen Perrie hier."

Diese räusperte sich vernehmlich. "Martin, geh arbeiten und belästige nicht Lady Sophia."

"Ich hab nichts mehr zu tun.", kam es von dem jungen Mann, der Perrie schon fast angriffslustig ansah. Was kam die ihm jetzt auch dazwischen?!

"Es gibt immer was zu tun. Geh und hilf Harry auf der Weide."

Sophia trat einen Schritt näher an Perrie heran und stellte sich hinter sie. Dieser Kerl war ihr Wirklich unsympathisch. Perrie schirmte das Mädchen etwas ab und funkelte Martin an. "Geh arbeiten. Kommt, Prinzessin. Wir suchen uns einen geeigneteren Ort für euch."

"Danke, Perrie." Sophia presste sich an ihren Rücken. "Einen schön Tag noch, Martin.", sagte sie höflich und ließ sich von der blondhaarigen mitziehen.

"Es tut mir Wirklich leid, dass er dich genervt hat." Murmelte Perrie.

Sophia lächelte zaghaft. "Du bist ja rechtzeitig gekommen.“

"Immer wieder gern," brummte Perrie leise.

Die Spanierin brachte Abstand zwischen sie Beide. "Ich kann gehen, wenn es dir nicht passt, Perrie. Du musst es mir nur sagen." Sie verschränkte hilflos die Arme vor der Brust. "Ich verstehe, wenn du nicht reden möchtest."

"Erzähl mir von deinem Kummer. Dafür sind Freunde doch da."

Sophia seufzte leise. "Können wir in deine Kammer?"

"Sicher." Perrie Nickte unsicher.

"Danke.."

Schweigend führte Perrie sie durch die Stallungen bis sie zu ihrem Zimmer kamen. Gott. Hier waren sie das letzte Mal, als sie sich geküsst hatten. Sollte sie darauf hoffen, dass es wieder passierte -diesmal richtig, so wie in ihrer kleinen Fantasie eben? Schlagartig wurde ihr heiß. Himmel, es hatte sich so echt angefühlt.

Vorsichtig schielte sie zu Sophia rüber. Sie war so hübsch. "Liam will mit Niall durchbrennen.", platzte es auf einmal aus der Spanierin raus.

Überrascht sah Perrie sie an. "Wow.."
"Und sie haben das schon so durchgeplant, ich hab das Gefühl, sie werden gleich morgen abhauen.", plapperten Sophia aufgelöst weiter

"Ohje, Ohje." Perrie rieb sich das Gesicht. "Das ist nicht gut."

"Nein, das ist es nicht."

"Wir müssen Louis und Zayn davon erzählen. Unbedingt."

"Ich denken, die Beiden wissen es schon."

"Wahrscheinlich... Oh, das ist schlecht, ganz schlecht."

"Wenn Liam das macht, muss ich gehen... und das will ich nicht." Sie sah Perrie traurig an.

Perrie setzte sich auf ihr Bett und zog Sophia vorsichtig neben sich. Die junge Dame spielte an ihrem Oberteil herum. "Außerdem ist es wahnsinnig gefährlich.. ich will nicht, dass den Beiden etwas passiert.“

"Liam würde doch nicht... er würde euch doch alle zurücklassen hier."

"Lou und Zayn würden mitkommen... Harry auch.", murmelte Sophia.

"Dann wäre ich ja ganz allein hier."

"Ich würde dich nicht alleine lassen."

"Du bist echt lieb." Flüsterte Perrie gerührt.

Sophia lächelte. "Ich kann ja jetzt noch nicht einfach gehen."

Nervös spielte Perrie mit ihren Fingern. Sie war ganz schön angetan von ihrem kleinen Tagtraum und Sophia sah so gut aus..

"Ich weiß nicht , was ich will, Perrie.", flüsterte Sophia unruhig. "Das... das ist Alles so neu für mich."

"Du meinst... weil du mit Liam zusammen sein musst.. /so/?"

"Nein. Nicht. Nicht das."

"Oh.." verlegen starrte Perrie zu Boden.

"Ja... ich- du verwirrst mich. Und ich verwirre mich selbst."

"Ich wollte das nicht." Schwor Perrie verzweifelt. "Ich will doch nur, dass wir Freunde sind."

"Ich weiß, Pez." Sophia griff nach Perries Hand. Die junge Reitlehrerin zitterte total. "Mach dir bitte keine Vorwürfe, ja? Ich.. ich kann nicht sagen, was ich will."

"Du hast mich verletzt. Und das mehr als einmal."

Sophia blickte beschämt auf den Lehmboden. "Es tut mir so leid."

"Ich kann damit leben, wenn du mich nicht so magst, wie ich dich. Aber nicht damit, dass du mir Hoffnung machst und sie dann wieder zerschlägst."

"Ich versteh dich. Ich- es ist nicht einfach. Auch nicht für dich, ich weiß. Es.. ich kenne 'verliebt sein' nicht,weißt du? Ich kann dir nicht sagen, wie sich das für einen anfühlt. Ich mag dich, sehr. Und ich fühle mich unheimlich wohl bei dir... aber ich hab auch Angst."

Traurig nickend sah Perrie ihre Füße an. "Es sitzt ganz tief in deiner Brust. Es ist.. wie ein spürbares ziehen in dir, wenn du die Person siehst, dir du magst. Bei manchen werden die Hände ganz feucht oder sie fangen an, idiotisch zu grinsen.."

Sophia nagte sich auf der Unterlippe herum. Diese Blicke kannte sie von Zayn und Harry zu gut. Das beste Beispiel waren wohl Liam und Niall..

"Die Person in du verliebt bist, ist das erste woran du morgens denkst und das letzte, wenn du einschläfst," fuhr Perrie fort. "In deinen Augen wird alles perfekt sein, was sie tut.'

"Oh.."

"Du findest Rechtfertigungen für jeden Fehler, den dein Schwarm macht, kannst ihm einfach nicht böse sein."

Die junge Lady blinzelte. "Und so denkst du über mich?", fragte sie überfordert.

"Manchmal schon, ja."

"Wow."

"Ich hab das nicht geplant, Sophia." Murmelte Perrie.

"Ich auch nicht." Sophia drehte ihren Oberkörper in Perries Richtung.

"Ich weiß nicht, wie es wird, wenn du Liam geheiratet hast," Perrie räusperte sich. "Ich meine, die Verlobungsfeier war noch nicht, aber es ist ja klar, dass er dich nimmt.. jedenfalls möchte ich versuchen, dich als Freundin zu unterstützen und - wenn du möchtest - den Reitunterricht fortsetzen."

"Ich ... ich weiß nicht, ob das für dich nicht zu schwer wird.", murmelte Sophia. Sie konnte einfach nicht sagen, ob sie in Perrie verliebt war. Am liebsten würde sie sie noch einmal küssen.

"Das wird die Zeit zeigen," murmelte Perrie. "Aber Harry kann dir bestimmt auch vieles beibringen, zum Thema Pferde und reiten. Er ist sehr gut."

Seufzend drückte Sophia Perries Hand. "Ich hab dich wirklich gern.“

"Ich dich auch." Nuschelte Perrie.

Sophia spielte mit den schlanken Fingern ihrer Freundin. "Ich würde dich .. ich will dich gerne noch einmal küssen.", gab sie nervös zu.

In Perries Gesicht war blankes Entsetzen zu lesen. Nochmal? Das würde sie nicht überstehen.

Eilig ließ Sophia Perries Hand los. "Es tut mir leid.", jammerte sie verzweifelt und stand auf, um durch den Raum zu tigern.

"Ich verstehe ja, dass du heraus finden willst, was du willst. Aber ich möchte einfach nicht mehr als Testobjekt herhalten."

"Du bist kein Testobjekt für mich, Pez."

"Lass gut sein, Sophia."

"Perrie." Sophia sah sie hilflos an.

Diese Wandte den Blick ab. Es tat einfach weh.



Sophia rang mit sich selbst. Die Reitlehrerin jetzt einfach zu küssen, ohne Rücksicht auf Verluste, wäre wohl nichts.

"War das alles, worüber du sprechen wolltest?" Fragte Perrie verspannt

"Ich weiß es nicht."

"Ich würde nochmal mit Liam reden," nuschelte Perrie.

"Er lässt sich da nicht reinreden.", meinte Sophia leise.

"Mist... ich würde ihn niemals verraten."

"Ich weiß. Ich auch nicht .."

Perrie seufzte leise. "Sophia.."

Die Spanierin senkte den Blick. Sie wollte nicht schon wieder gehen, ohne Grund. "Ich habe Niall kennenlernen dürfen," fiel es Sophia dann ein. "Den Jungen, den Liam liebt.“

"Ich weiß. Du hast ihn schon mal getroffen.", murmelte Perrie. "Als er hier war."

"Ich meine, dass ich ihn richtig kennen gelernt habe." Sophia seufzte. "Wir haben lange geredet."

"Oh, das ist schön.", nickte die Reitlehrerin. "Das wird es einfacherer machen für euch."

"Er ist eifersüchtig, was ich verstehe." Murmelte Sophia.

Perrie nagte sich auf der Unterlippe Herum. Damit war der Schneider nicht alleine.

"Es tut mir so leid für Niall. Er will doch nur der einzige sein für Liam."

"Das ist er. Für Liam ist er das." Perrie spielte an ihren Fingern herum

"Ja, Liam liebt ihn wirklich sehr. Das ist schon niedlich," Sophia lächelte leicht

"Mhm." Die Reitlehrern starrte auf ihre Knie.

"Ich sollte Vielleicht gehen," murmelte Sophia. Sonst würde sie noch etwas dummes tun.

Perrie nickte leicht. "Ja.."

Langsam ging Sophia Richtung Tür und sah Perrie dabei an. Sie vermisste die junge Frau als Freundin. "Schick Harry bitte her, wenn du ihn siehst.", murmelte Perrie.

"Mach ich." Nickte Sophia und hob kurz die Hand, ließ sie aber wieder fallen.

„Danke." Die Prinzessin seufzte leise und öffnete die Tür.

"Pass auf dich auf.", murmelte die Blondhaarige. Es war schrecklich für sie.

"Du auch, Perrie.."

Traurig seufzte die Blondine und ließ sich längs auf das Bett fallen, bevor sie das Kissen über ihr Gesicht zog. Ob Sophia weg war oder nicht, bekam sie gar nicht mehr mit, während ihr stumme Tränen über das Gesicht liefen.

Sie zuckte zusammen, als jemand begann über ihren Arm zu streichen und auf der Bettkante Platz nahm. "Ich würde dich so gern glücklich machen.", flüsterte Sophia. "Ich weiß nicht, ob ich es kann."

Oh Gott. Es war Sophia. Sophia streichelte sie. "Du bist eine Wahnsinns Frau, Perrie. Wirklich. Bitte denk nicht anders über dich, nur, weil ich das Chaos in meinem Kopf nicht ordnen kann.“

Perrie schniefte leise. Sie wollte vor Sophia nicht schwach wirken. "Perrie.." Sophia rutsche herum, bis sie neben ihrer Freundin auf dem Bett lag. "Bitte hör auf zu weinen."

Sophia so dicht neben sich zu haben, brachte Perries Gedanken zum rotieren. Sie würde ihren Traum so gerne wahr machen. Schweigend ließ die Spanierin ihre Hand über Perries rücken wandern, um sie etwas zu beruhigen.

Diese schluchzte leise auf. Warum konnte sie sich nicht einfach in einen Mann verlieben? Warum ausgerechnet Sophia? Seufzend schlang Sophia ihre Arme um den schmalen Körper neben sich und zog sie an ihre Brust. "Perrie.."

Dem Mädchen wurde es furchtbar heiß. Merkte Sophia denn nicht, dass sie es nur schlimmer machte? Nachdenklich starrte Sophia an die Wand. Mit Perrie fühlte sie sich wirklich wohl..

Viel wohler als auf Liams Schoß. Das hatte sich jetzt nicht schlimm angefühlt, aber berauschend war es auch nicht gewesen. Möglicherweise hatte es aber auch daran gelegen, dass sie ein schlechtes Gewissen gegenüber Niall hatte.

Ohne nachzudenken vergrub sie ihr Gesicht in Perries Nacken und atmete tief ein. Perrie roch Wahnsinnig. Nach Stroh und Rosen, natürlich auch etwas nach den Pferden, aber das war bei Sophia bestimmt nicht besser.

Perrie riss die Augen auf. Herr im Himmel! "Du riechst gut.", sagte Sophia leise.

"Du riechst besser.."

Die Spanierin lächelte leicht. "Das weiß ich nicht."

"Natürlich. Du bist immer frisch gewaschen." Perrie hob den Kopf.

"Du doch auch.", Sophia zog die Mundwinkel hoch.

"Du bist so... so hübsch." Murmelte Perrie.

Das Blut schoss Sophia geradezu in die Wangen, sie spürte, wie ihr ganzer Kopf rot wurde. "Du auch, Perrie."

"Ach was."

"Sscht." Sophia schüttelte den Kopf. "Nicht widersprechen. Es ist so."

Seufzend ließ Perrie ihren Kopf wieder sinken. Warum liebte Sophia sie dann nicht? Sophia ließ ihre Fingerspitzen über Perries Oberarm wandern, während sie ihr ins Gesicht sah. "Kannst du mich bitte anschauen, Perrie?"

Schüchtern blinzelnd gehorchte die etwas Ältere. "Magst du mir erzählen, warum du vorhin so aufgekratzt warst, als ich gekommen bin?" Das beschäftigte die zukünftige Prinzessin immer noch. Liams Reitlehrerin war sonst auch nicht so neben der Spur.

Sofort schüttelte Perrie heftig den Kopf. Ohje.. "Na gut.." Sophia nickte leicht, während sie mit einer Haarsträhne von ihr spielte.

"Irgendwann erzähle ich es dir.." nuschelte die Reitlehrerin mit hochrotem Kopf.
"Mhm.", lächelnd schloss Sophia die Augen.

Perries Herz raste. Sie wollte so viel tun, mit Sophia, auf ihr, unter ihr… Am liebsten Alles, was sie vorhin geträumt hatte. Ein verliebtes seufzen entfuhr ihr. Es war so... gut gewesen. Dabei war es nicht einmal echt. Was Sophia 'gemacht' hatte, hatte sie sich bisher noch nie vorgestellt gehabt. Aber ... es war mit Sicherheit der Hammer.

"Geht es dir etwas besser?" Flüsterte die Prinzessin sanft.

"Ich will dich küssen.", und, okay. Das wollte Perrie eigentlich nicht sagen

Sophia schluckte. "Ja?"

"So sehr."

Nervös strich Sophia mit den Fingerspitzen über Perries Wange. "Ich lauf nicht weg.“

"Das hast du das letzte Mal auch gesagt." Perrie sah Sophia traurig an.

"Diesmal nicht. Ich verspreche es.“

Liams Reitlehrerin nagte sich auf der Unterlippe herum. "Ich ... ich glaube dir."

Langsam schloss Sophia die Augen. Ihre Lippen zitterten. "Bitte Lauf nicht weg.", flüsterte Perrie, bevor sie ebenfalls die Augen schloss und ihre Lippen sehnsüchtig auf Sophias presste.

Sophia schaffte es tatsächlich, los zu lassen und sich nicht an zu spannen. Sie wollte endlich einen richtigen Kuss. Mutiger als zuvor legte Perrie eine Hand an Sophias Wange, rutschte näher heran und genoss das Gefühl von deren Lippen auf ihren. Verflucht.

Sophia wusste nicht genau, was sie tat, sie ließ es einfach fließen. Und es fühlte sich /so gut/ an.

Nach einer Weile lösten sich die beiden wieder und Perrie fragte mit glühenden Wangen: "Alles Okay?"


+++


"Wo ist Mutter? Und wo steckt Nicola?" Liam sah fragend in die Runde, die sich um die große Tafel versammelt hatte.

"Deiner Mutter ging es wieder nicht gut, Liam.", informierte der König seinen Sohn mit besorgter Miene. "Wir werden noch heute unseren Heiler ein weiteres Mal aufsuchen."

"Oh." Besorgt senkte Liam den Blick. Schon seit längerem war seine Mutter krank und niemand konnte ihr wirklich helfen. "Ich hoffe, sie finden bald die Ursache für ihr Leiden.“

"Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist. Dieser Schwindel und die Übelkeit in letzter Zeit machen mir Sorgen."

"Sie sieht auch nicht gesund aus." Nuschelte Liam.

Seufzend nickte der Vater. "Ich weiß."

Die Mädchen sahen einander besorgt an. Das klang aber gar nicht gut. In dem Moment kam Nicola in den Raum geschneit. "Ich bräuchte mehr Tee.", verkündete sie gestresst.

Inès reichte ihr sofort eine der Kannen. "Hier, Lady Nicola."

"Danke, Inès."

"Wie geht es ihr?", fragte Liam gleich.

"Nicht gut. Ich habe sie selten so erlebt." Murmelte Nicola.

Liam nickte sorgenvoll. "Kann man dir bei etwas helfen?"

"Ich weiß nicht," Nicola sah gestresst aus.

Liam erhob sich von seinem Stuhl. "Ich schaue, ob wir trockenes Brot in der Küche haben. Dass sie wenigstens etwas im Magen hat."

Der König Nickte und winkte eine Bedienstete heran. "Kathy, hilf meiner Tochter unten in der Speisekammer."

Sophia sah zwischen den dreien hin und her. "Können wir auch etwas tun?"

"Vermutlich braucht sie nur Bettruhe, aber danke, Sophia." Nicola lächelte leicht.

Die junge Frau nickte leicht. "Sagt bitte Bescheid, wenn wir etwas tun können." Matilde und Inès nickten zustimmend.

"Das ist Sehr freundlich von euch," Flüsterte auch Ruth. "Mutter ist fast nie krank. Wir machen uns große Sorgen."

Alle anwesenden im Raum sahen überrascht zu der Prinzessin. Das waren ganz neue Töne gegenüber Sophia. Starr sah Ruth wieder auf ihren Teller. Sie liebte ihre Mutter und es machte ihr Angst, dass sie krank war.

"Kommst du mit, Liam?" Nicola kam mit der Küchenhilfe wieder in den Raum.

"Ja, sicher." Liam schob seinen Stuhl zurück.

Die Schwester lächelte müde. "Wir kommen später wieder, Papa."

Liam legte ihr fürsorglich den Arm um seine Schwester. Sie sah wirklich unglücklich aus. "Das wird schon wieder.", murmelte er. "Was hat sie denn alles für Symptome? Vielleicht hat sie auch nur etwas schlechtes gegessen.“

"Nein, sie ist schon seit Wochen so, sagt sie." Erklärte Nicola. "Sie will es sich nicht anmerken lassen."

Der Prinz nagte sich auf der Unterlippe herum. "So viel Übelkeit ist ja aber nicht normal... außer..." er stutzte.

"Außer was?" Fragte Nicola Neugierig. "Es ist ja nicht nur das, sie ist auch dauernd müde und erschöpft."

"Ist sie vielleicht schwanger?"

Überrascht sah Nicola ihn an. "Mutter ist doch schon weit über 40."

"Es gibt Ausnahmen.", meinte Liam. "Ich meine, so etwas kam schon ein paar Mal vor."

"Lass uns mit den Heilern sprechen, ob sie das auch in Erwägung gezogen haben.'

Liam nickte leicht. "Mutter sollten wir es auch sagen. Immerhin war sie schon dreimal schwanger."

"Ich erinnere mich nicht gut daran, wie sie mit dir schwanger war, da war ich noch zu klein."

"Ja.. aber die wird sich daran erinnern ."

"Lass uns gleich gehen."

"Es wäre doch möglich, oder?" Liam spürte einen kleinen Keim Hoffnung in sich wachsen.

"Das wäre mal was... die Königin wird erst Großmutter und im nächsten Jahr selbst wieder Mutter."

Der Prinz nickte eifrig. Er musste mit Niall sprechen, sobald das aufgeklärt war.

"Hilfst du mir etwas auf der Treppe?" Bat Nicola.

"Natürlich. Gib mir die Sachen." Liam nahm das volle Tablett ab.

"Danke, Li.“

"Immer wieder.", lächelte Liam und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

"Du wirst ein toller Onkel," murmelte Nicola.

"Ich hoffe es.", wenn er mit Niall gehen würde, würde er davon nicht viel mitbekommen.

Glücklich lächelte Nicola, dann wurde sie wieder blass. "Und wenn es doch etwas Schlimmes ist?"

"Das wird es nicht sein." Liam drückte Ihr Schulter mit seiner freuen Hand. "Wir warten ab, was die Heiler sagen werden."

Die beiden kamen vor den Gemächern der Königin an, welches selbstverständlich gut bewacht war von aussen. "Prinz Liam." Die Wachen verbeugten sich leicht.

"Ich möchte zu meiner Mutter. Ist das möglich? Ist sie wach?"

"Selbstverständlich.", einer der Wächter nickte und trat zur Seite und klopfte an die Tür. "Eure Majestät? Ihr Sohn möchte Sie sprechen.“

"Er darf herein kommen." Kam es leise Von der andren Seite der Tür.

Liam nagte sich nervös auf der Unterlippe herum. "Danke schön." Er nickte dem Wachmann zu, als dieser die Tür öffnete.

Die Königin lag auf ihrem Bett, warm zugedeckt und mit kalten Umschlägen um die Beine, weil ihre Füße so geschwollen waren.

"Hallo, Mutter." Liam lächelte ihr zögernd zu. "Wie fühlst du dich?"

"Ein wenig müde," gestand die Königin. "Ich freue mich, dass du mich besuchst, Liam."

"Ja... ich mach mir Sorgen, dir geht es schon länger nicht gut." Er setzte sich auf die Bettkante.

"Die Heilerin meines Vertrauens war heute morgen noch einmal bei mir," Flüsterte die Mutter. "Ich kenne sie seit über 30 Jahren."

Liam nickte leicht. "Nicola und ich habe vorhin über etwas gesprochen...", begann er.

"Geht es um deine Verlobung? Bis dahin bin ich wieder gesund. Ich verspreche es."

"Nein, nein. Es geht um dich." Er warf Nicola einen Blick zu, die näher kam.

"Wir haben eine Vermutung, was deinen Zustand angeht."

"Nicola," die Mutter nahm die Hand ihrer ältesten Tochter und schüttelte leicht den Kopf. "Macht euch keine Sorgen um mich."

Nicola lächelte. "Wenn es das ist, was wir denken, werden wir uns keine machen."

Die Königin seufzte leise und strich mit den Fingerspitzen über Nicolas Bauch. "Ich bin nicht mehr ganz so jung.."

"Hat deine Heilerin schon in Erwägung bezogen, dass du schwanger sein könntest?", warf Liam in das Gespräch und hibbelte leicht herum.

Die Königin seufzte leise und nickte. "Wir wissen es noch nicht."

"Das wäre die einzig mögliche Erklärung, was deine Symptome angeht.", bemerkte Nicola und schenkte ihrer Mutter Tee ein.

"Sie wird noch einige Untersuchungen durchführen und den Mondkalender befragen," erklärte die Königin. "Es ist gefährlich in meinem Alter, ein Kind auszutragen."

"Es kam aber schon öfter vor.", meinte Liam. "Im Dorf gibt es ganz viele kleine Kinder von älteren Paaren."

Seine Mutter bemühte sich nicht die Nase zu rümpfen, weil ihr Sohn sie mit dem Pöbel verglichen hatte. Liam spielte nervös an seiner Hose herum, die Niall geschneidert hatte. Wenn seine Mutter wirklich schwanger war, und das dann auch noch mit einem Jungen, dann.. dann würde ihn das gerade recht kommen.

"Es fühlt sich ein bisschen ab wie bei dir und Ruth damals," lächelte die Königin ihre Tochter an. "Jedenfalls wenn es als Symptom zählt, dass ich unglaublich gerne Kuchen esse derzeit... bei Liam hatte ich Lust auf herzhaft."

Nicola lachte. "So geht es mir ebenfalls.."

"Bitte sagt noch niemandem etwas, ja? Es ist ja nur eine Vermutung."

"Das werden wir nicht." Liam drückte die Hand seiner Mutter.

"Ich hätte nicht damit gerechnet, noch ein Kind zu bekommen... schließlich freue ich mich doch gerade darauf, Großmutter zu werden."

"Wir freuen uns über Geschwister.", lächelte Nicola. "Ein junge wäre toll. Dann ist Liam nicht so alleine." Sie stupst ihren Bruder an.

Dieser lächelte schief. Nicola hatte ja keine Ahnung. "Er würde mit Liams Kindern aufwachsen," sagte die Königin sanft.

Liam verzog das Gesicht. Ganz sicher nicht. "Natürlich, Mutter."

Nicola gab ihrer Mutter einen Kuss auf den Handrücken. "Ich hoffe sehr, dass es so ist und du nicht krank bist.'

"Es wird schon nichts schlimmes sein.", beruhigte die Königin ihre Tochter.

"Ich muss wieder hinunter, Mutter." Erklärte Liam. "Noch Vorbereitungen treffen für die Feier.." er lächelte verkrampft.

"Tu das, Liam." Sie lächelte müde zurück.

Innerlich war Liam überhaupt nicht ruhig und gelassen. Tausende Gedanken flitzten durch seinen Kopf. Seine Mutter war möglicherweise schwanger. Das würde so vieles einfacher machen..

Er musste mit Louis und Zayn reden, und mit Niall! Eilig stand er auf. Das machte Alles realer.

Mit zitternden Knien wankte er aus den Gemächern der Königin und die Treppe hinab. Es war ihm egal, dass jemand sie sehen könnte - er wollte zu Niall! Er schoss gerade zu durch die Gänge es Schlosses, bis in sein Zimmer, um sich umzuziehen. Er musste so schnell es ging zu seinem Freund.

Dass es regnete war ihm egal. Auch, dass er eigentlich keine Zeit hatte und es gefährlich war. Liam war ein Prinz und wollte sich endlich mal wie einer benehmen.

"Liam?" Zayn stolperte überrascht einen Schritt zurück, als der Prinz aus seinem Zimmer geschossen kam. Er wollte ihn gerade suchen gehen. "Wo möchtest du denn hin?"

"Ich muss ganz dringend zu Niall," blubberte der Prinz hektisch los.

"Was? Nein, nein, nein. Wir haben heute morgen noch ausgemacht, dass das um die Tageszeit Nicht mehr geht! Außerdem regnet es in Strömen!" Zayn legte dem junge bei Mann eine Hand auf die Brust um ihn aufzuhalten.

Verzweifelt sah Liam ihn an. "Bitte, Zee."

"Liam, nein." Zayn schüttelte den Kopf.

Als hätte man die Luft aus ihm heraus gelassen, sanken Liams Schultern nach unten. "Vielleicht hast du Recht.."

"Was ist so wichtig, dass du jetzt hin musst? Wir wollten in ein paar Tagen so oder so zu ihm."

"Ich darf nicht drüber reden." Dann machte Liam beleidigt kehrt und verschwand on seinem Gemach.

Seufzend rieb sich Zayn mit beiden Händen über das Gesicht. Manchmal benahm sich Liam wie ein kleines Kind.

"Was ist los?" Louis kam von hinten angeflitzt.

Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. “Liam spinnt."

"Was hat er denn jetzt wieder?"

"Ich weiß es nicht. Er will zu ihm. Am besten gleich." Zayn runzelte die Stirn.

"Vielleicht ist doch etwas mit seiner Mutter?"

"Er kam mir erleichtert vor. Ich denke nicht, dass es etwas schlimmes ist."

"Seltsam... Fragen wir ihn eben, wenn er sich wieder abgeregt hat."

Zayn sah Louis an. "Weißt du irgendwas?", er musterte den Leibwächter aufmerksam. "Plant er irgendetwas?"

"Ich?" Louis riss die Augen auf.

"Ja, du. Hat er mal was erwähnt, was mit Niall zu tun hat? Ich weiß nicht, was es ist, aber Liam kommt mir in letzter Zeit anders vor. Ihm gehen Sachen im Kopf rum."

"Es ist im Moment alles etwas zu viel. Von einem Tag auf den anderen hat sich alles für ihn verändert, seine Welt wie er sie kannte, gibt es nicht mehr."

"Ich weiß, ich weiß."

Louis machte ein nachdenkliches Gesicht, bevor sich seine Augen sichtlich weiteten. "Er hat heute morgen was erzählt.", fiel es ihm ein.

"Ja?" Fragte Zayn aufgeregt. "Was denn?"

"Ah. Von meiner Seite aus waren es eigentlich nur Späße, aber.." Louis nagte sich auf der Unterlippe herum. "Er war bei Maria und hat mir ihr über Irland gesprochen."

"Über Irland?" Fragte Zayn verwirrt. "Warum?"

"Niall kommt aus Irland, Zayn.", murmelte Louis mit Nachdruck.

"Er... Oh verdammt."

Louis nickte leicht. "Und er wird da vermutlich noch seine Familie haben."

"Du glaubst, Niall will zurück nach Irland, wenn Li heiratet? Das würde ihn fertig machen."

"Nein, du Idiot." Louis schlug sich die Hand vors Gesicht. Könnte man so auf der Leitung stehen? "Liam will mit Niall nach Irland. Vor der Hochzeit."

Entsetzt riss Zayn die Augen auf. "Oh, Schande!"

"Und ich hab heute morgen gescherzt, dass wir mitkommen könnten und du Harry gleich auch mitschleppen kannst."

Zayns Blick wurde weich und driftete etwas im die Ferne. "Nicht du auch noch." Louis schnappte sich seinen Freund am Kragen. "Es geht nicht, hörst du, Zayn? Das ist utopisch und kann uns Alles im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf kosten!"

Erschrocken sah Zayn ihn an. "Ich weiß.." Flüsterte er.

"Schlag dir das gleich aus dem Kopf. Und Liam am besten auch."

„Wir müssen ihn davon abhalten!"

"Du kennst Liam, Zayn. Der hat sich das fest in den Kopf gesetzt."

"Trotzdem. Das kann Niall und ihn umbringen! Und alle die es wissen."

"Das ist Liam glaube ich so ziemlich egal."

"Ich kann ihn da nicht als Freund Unterstützen.. er hat eine Verantwortung!"

Louis seufzte leise. "Das weiß er. Momentan denkt er halt nur an sich, und das ist sein gutes Recht.."

"Stimmt... im Moment denkt niemand daran, was Liam will. Nur was er muss."

"Genau. Das steht ihm bis hier. Und ist verständlich."

"Ich habe ihn für vernünftiger gehalten.." murmelte Zayn.

"Er ist 21, Zee. Wann soll er denn Leben, wenn nicht jetzt?" Louis lächelte leicht.

"Du hast Recht... wow... aber wie will er das alles bewerkstelligen, ohne dass ihn wer erwischt?"

"Bisher hat keiner bemerkt, dass er fast jede Nacht abhaut. Da über nach an irgendeinen Hafen zu kommen, bevor es hier eine feststellt wird kein Hexenwerk sein."

"Lass uns trotzdem morgen nochmal mit ihm sprechen."

Louis nickte. "Das werden wir."


+++


"Ihr seht gut aus, mein Prinz." Liams Zofe half ihm in seinen Anzug. "Eure Mutter wird stolz auf euch sein."

Liam seufzte deprimiert. "Ja, das wird sie wohl..“ Er spielte an seinem Hemdkragen herum. "Auf meine Entscheidung wird sie eher nicht so stolz sein."

"Ich bin mir sicher, ihr verlobt euch mit der Richtigen, mein Prinz." Flüsterte die Zofe.

"Sophia ist perfekt.", murmelte er.

"Das finde ich auch. Sie passt sehr sehr gut zu dir."

"Danke, Claira." Liam drehte sich um und drückte die ältere Dame fest an sich. Er war froh, dass es sie gab.

Liebevoll hielt die Zofe ihn fest. "Oh, jetzt bist du so erwachsen.." schniefte sie. "Ihr ward mal so ein kleines Bündel und nun... feiert ihr Verlobung."

"Ja.. Leider bleibt keiner jung.", nuschelte der junge Mann.

"Ich bin stolz auf dich."

Liam lächelte leicht. "Ich bin froh, dass es dich gibt, Claira."

"Oh, Liam." Schluchzte Claira auf.

"Sscht." Der Prinz drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Danke für Alles, ja? Ohne dich würde ich hier verrückt werden."

"Ihr seid zu so einem wundervollen jungen Prinzen herangewachsen - England kann sich sehr glücklich schätzen, euch als König zu bekommen. Sie werden euch über alles lieben."

Liam seufzte schwer. Es wird so weit nicht kommen. Er musste unbedingt zu Niall. Egal, ob Zayn und Louis das guthießen.

"Und auch eure Mutter wird sich mit eurer Braut zurecht finden. Sie ist ein so liebes Mädchen."

"Selbst, wenn nicht. Es ist meine Entscheidung, wenn ich heiraten werde."

"Sehr richtig. Auf eure Gefühle kommt es an, mein Prinz."

Liam nickte leicht. "Danke für deine Hilfe, du wirst heute Abend auch dabei sein, ja?“

"Ich würde mich sehr freuen."

"Ich mich auch.", lächelte der junge Mann.

"Euer Bart steht euch sehr gut, mein Prinz." Sagte Claira sanft.

"Das finde ich auch, Danke dir, Claira. Ich bin froh, dass ich ihn behalten darf."

"Der König ist ein gütiger Mann." Die Zofe kämmte Liams Haar.

"Das stimmt... wesentlich kooperativer als meine Mutter."

Claira verkniff sich ein leises Lachen. "Gewiss meint die Königin es gut."

Liam schüttelte mit geschlossenen Augen Kopf. "Eher nicht." Er zog die Mundwinkel hoch. "Sie und Ruth denken ganz anders als wir."

"Prinzessin Ruth hat die konservative Erziehung eurer Mutter schon immer aufgesogen wie ein Schwamm." Nickte Claira.

"Mhm." Er sah seine Zofe durch den spiegle durch an.

"Ich werde eure Jacke holen. Der blaue Anzug steht euch aber auch sehr gut."

"Ich möchte den blauen anziehen.", bemerkte Liam gleich. Er wollte sich zumindest in seinen Gewändern wohlfühlen und da Niall sie geschneidert hatte, würde er das darin tun.

"In Ordnung." Die Zofe lächelte. "Dann legt euren Morgenmantel ab."

Liam nickte und stand von seinem Stuhl auf, damit er sich fertig machen konnte. Er freute sich kein bisschen auf das Essen und die Feier. Claira half ihm in seine festliche Kleidung und knöpfte die Jacke zu.

Nachdenklich starrte Liam die Wand an, während seine Zofe die Gewände zurecht zupfte. Inès würde noch drei Tage hier bleiben, danach würde sie gehen. Sie wollte wegen Louis noch nicht nach Hause und würde ihren Eltern irgendeine Lüge aufgetischt, damit sie länger blieben. Matilde wird gleich am nächsten Tag morgens abreisen und Sophia.. die blieb hier. Bei Ihnen.

Es schüttelte ihn leicht. Er wollte nicht heiraten. Er wollte weder heiraten, noch Händchen halten oder Sophia küssen müssen. Und am Allerwenigsten wollte er Kinder mit ihr Zeugen. Jedes einzelne wäre der lebende Beweis, dass er Niall betrog…

Und er würde seinen Iren nicht betrügen. Für nichts auf dieser Welt.

Sophia war ja ein süßes Mädchen - aber ins Bett gehen wollte er wirklich nicht mit ihr! Und er wollte sie auch nicht /küssen/. Diese ganzen Dinge wollte er nur mit Niall erleben.

Und vor allem wollte er endlich mit Niall schlafen! Er stellte sich das so großartig und erfüllend vor.
Er grummelte vor sich hin. Ein Besuch bei dem Schneider war in den nächsten Tagen dringend nötig.

"So, Ihr seid fertig." Claira lächelte.

"Vielen Dank, Claira." Liam lächelte zurück. "Du kannst dich fertig machen gehen, wenn du möchtest, ja? Ich werd noch ein bisschen hier bleiben."

"Ist gut," die Zofe sah Liam noch einmal wohlwollend an.

Seufzend ließ sich Liam auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Er wollte nur noch weg.

Vor seinem inneren Auge erschien, wie er sich Irland vorstellte. So frei. Und wunderschön. Schon alleine wegen Niall. Er lächelte, als Nialls blaue Augen vor ihm auftauchten. Diese wunderbaren, warmen Haare, das verschmitzte lächeln.
Summend rollte er sich herum und drückte Nialls Kissen fest an seine Brust. Heute Nacht hatten sie sich gesehen, dennoch vermisste er ihn schon wieder.

Jedes Mal aufs neue fühlen sich Nialls Hände so aufregend an, so prickelnd und... heiß. Liam seufzte angetan, als ihm wieder in den Kopf kam, was Niall mit seiner Zunge /da unten/ bei ihm angestellt hatte.

Das man so gut lecken könnte... Wahnsinn. Und dass es sich auch noch so gut anfühlen würde. Liam konnte es kaum abwarten, es selbst auszuprobieren. Und dann würde er aufs Ganze gehen. Niall hatte gestern von aktiv und passiv gesprochen, Liam wusste noch nicht, was er lieber sein wollte.

Bei seinem ersten Mal wollte er auf alle Fälle passiv sein. Danach... da würden sie schauen. Aber er möchte es so. Niall hat mehr Erfahrung, außerdem konnte er es kaum abwarten zu wissen, wie es sich anfühlte, seinen Freund /in sich/ zu spüren.

Denn näher konnte man sich ja nicht sein als /so/ nah. Gott, es würde einfach toll werden! Wohlig schnurrend schloss er die Augen. Er hatte noch ein bisschen Zeit, die wollte er damit verbringen, an den Iren zu denken.

Damit hätte sein Tag wenigstens /etwas/ Gutes. Gerade, als er anfing, sich schöne Gedanken zu machen, klopfte es an der Tür.

Knurrend öffnete er die Augen. "Was?"

"Li, bist du fertig angezogen? Es geht gleich los."

"Ich will nicht.", kam es stur zurück.

"Liam, jetzt komm schon. Es gibt deinen Lieblingskuchen."

"Das ist mir egal." Schmollend drehte Liam sich auf die Seite.

"Liam, verflucht! Soll ich dich raus zerren?"

"Wenn es dich glücklich macht."

"Macht es. Auf jetzt," kam es ungeduldig.

"Gott, Zayn. Bring mich um, oder irgendwas anderes. Ich /will/ nicht."

"Jetzt scheint deinen hochwohlgeborenen Prinzenhintern hier raus und komm mit!"

Liam verdrehte genervt die Augen und stand auf. Wortlos riss er die Tür auf und stapfte an Zayn vorbei.

"Guten Morgen.."

"Es ist Abend.", brummte der Prinz schlecht gelaunt.

"Du siehst aber aus, als hättest du geschlafen."

"Das hätte ich gern gemacht und wäre am liebsten nicht mehr aufgewacht."

"Liam!" Entsetzt schaute Zayn ihn an. "Darüber macht man keine Späße!" Er sah ehrlich erschüttert aus.

Liam seufzte gestresst. "Verzeihung." Er knöpfte sein Jackett auf.

"Können wir los?" Zayn Stimme schwankte leicht.
"Wir müssen es ja wohl oder übel.", murmelte Liam weniger begeistert.

Zayn rollte die Augen und trabte vor Liam her. "Ist Louis bei Inès?" Der junge Leibwächter war in den letzten Tagen so gut wie immer bei der Prinzessin gewesen.

"Ja, er holt sie ab." Zayn Nickte.


+++


"Danke, Lou." Inès lächelte den Leibwächter verlegen, nachdem er ihr in ihr Kleid geholfen hatte. "Ich bin froh, dass du hier bist und nicht meine Zofe."

Liebevoll strich Louis ihr über die Wange. "Du siehst so schön aus."

"Oh, Danke schön." Mit roten Wangen schlang sie ihre Arme um Louis' Hals.

Er küsste sie sanft auf die Lippen. "Meine Königin."

"Mhm. Das wäre perfekt."

Louis streichelte ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Würde Liam dich Heiraten, könnten wir für immer zusammen sein."

Inès kuschelte sich an. "Sophia ist die Richtige für ihn.", murmelte sie.

"Das ist sie wohl.." Louis begann Küsse auf Inès' nackter Schulter zu verteilen.

"Lou..." leise wimmernd kippte Inès ihren Kopf auf die Seite.

Der Leibwächter grinste an ihre warme Haut. Sie hatten noch nicht mit einander geschlafen, er wollte die Ehre der Prinzessin nicht antasten .. obwohl. Er /wollte/ schon. Nur war es wohl nicht angebracht, es zu tun. Vor allem wollte er inès auch nicht zu irgendetwas drängen, wofür sie sich noch nicht bereit fühlte.

"Lou.." Flüsterte das Mädchen. "Komm heute Nacht wieder her, ja? Dann haben wir Zeit.."

Louis hauchte einen Kuss auf Inès Schlüsselbein und nickte lächelnd. "Sehr gerne, Prinzessin ."

Diese schmunzelte und sah Louis in die wunderschönen Augen. "Je t'aime, mon amour." Flüsterte sie.

"Je t'aime trop." Der Brünette küsste sie sanft.

Inès seufzte verliebt auf. Sie fand es unglaublich sexy, wenn Louis seine paar Brocken französisch auspackte. "Wir müssen los.." Louis spielte mit den Bändern an Inès Rücken, mit denen das Kleid zugeschnürt war.

Diese grinste leicht. "Das darfst du heute abend."

Der Leibwächter lachte leise. "Du weißt, dass wir nichts müssen, ja? Ich will dich nicht zu irgendetwas drängen.", erkundigte er sich dann nervös.

"Louuuu," Inès biss sich auf die Unterlippe. "Wenn es nach mir ginge, würden wir gar nicht mehr warten."

"/Oh/." Louis' Augen weiteten sich. "Wow. Ich- du-"

Inès gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich dachte, du weißt wie ich empfinde."
"Natürlich weiß ich das." Louis lächelte aufgeregt. "Ich dachte nur- ich meine, du bist so jung. Ich würde es verstehen, wenn du warten wollen würdest."

"Ich will nur jemandem Nähe geben, den ich wirklich gern habe. Und das bist du."

Louis sah die junge Französin verzaubert an. "Ich liebe dich.", murmelte er, bevor er Inès zu einem leidenschaftlichen Kuss an sich zog.

Diese ließ sich in dir Arme ihres Liebsten fallen und erwiderte den Kuss innig. Lächelnd ließ sich Louis nach hinten drücken, bis er mit den Kniekehlen an die Kante von Inès' Bett stieß. "Prinzessin .." er hielt sie nah an ihrer Hüfte bei sich.

Inès sah Louis mit glühendem Blick an. Louis machte sie verrückt. "Wir müssen wirklich los, auch wenn es mir gerade sehr schwer fällt." Louis schnappte sich ihre Hand und drückte einen Kuss auf ihren Handrücken.

Die Rothaarige lächelte leicht. "Also gut."

"Heute Abend, ja? Ich komme, so bald ich kann."

Inès Nickte leicht. "Ich freue mich darauf, neben dir einzuschlafen."

"Ich mich auch, Schönheit." Louis erhob sich. "Liam hat heute eine Laune wir Alles andere.", bemerkte er. "Es ist kaum auszuhalten."

"Oh.. na, irgendwie verstehe ich ihn. Stell dir vor, du müsstest... Perrie heiraten. Oder Ruth."

Louis verzog das Gesicht. "Ich weiß. Er will nicht heiraten.. aber er muss es leider." Dem Leibwächter wäre es auch lieber, wenn Inès endlich wüsste, dass Liams einziges Problem war, dass er einfach nicht an Frauen interessiert war. Es wäre so viel leichter.

Inès drückte Louis noch einen letzten Kuss auf und ließ seine Hand los. "Wir sollten gehen."

"Ja..." Louis erhob sich weniger motiviert.

"Liebling." Inès schob die Unterlippe vor.

"Ist ja gut." Louis grinste leicht und zwickte ihr sanft in die Seite. "Gehen wir."

Kapitel einundfünfzig


Kapitel einundfünfzig


"Du siehst toll aus, Matilde." Sophia lächelte die Italienerin an. Sie waren schon in dem großen Saal und warteten auf Inès und Liam. Die Beiden waren noch nicht aufgetaucht.

"Du bist viel schöner," Matilde lächelte sanft. "Du wirst eine wunderschöne Braut."

Sophia seufzte leise. Liam würde zwar erst heute offiziell verkünden, wenn er zur Frau nehmen würde, dennoch war es jedem schon klar. "Danke dir." Sie drückte Matilde's Hand. "Du wirst den Richtigen finden, ja?"

"Bestimmt. Es gibt einen Lord bei uns, ich habe ihn einmal getroffen, und er war ganz niedlich." Sie kicherte leise.

"Das ist ja schonmal was." Sophia grinste schief. "Ich frage mich, wo Liam und Inès stecken. Sie sind ziemlich spät dran."

In diesem Moment ging die Saaltür auf und Inès schwebte wie eine Elfe herein. Sophia kicherte leise, als Louis kurz darauf ebenfalls in den Saal kam, er trug das selbe zufriedne grinsen im Gesicht, wie seine Freundin.

"Habt ihr Liam gesehen, Sophia?" Nicola tauchte plötzlich neben ihr auf. Ihr Gesichtsausdruck war mehr als besorgt.

"Ich denke er kommt als Letztes.." nuschelte Inès.

"Er sollte eigentlich als erstes hier sein." Liam's Schwester atmete tief ein.

"Beruhigt euch, Prinzessin. Er wird sich noch zurecht machen."

"Ich hoffe, dass es nur das ist." Nicola richtete ihr Kleid und rauschte davon. Was dachte sich Liam eigentlich? Natürlich war es nicht gerade erfreulich, aber dennoch musste er sich benehmen. Sie wurde fast von der Tür erschlagen, als Liam herein stürzte. "Liam-"

"Oh, Verzeihung, Nicola. Das wollte ich nicht." Er sah seine Schwester entschuldigend an.

Prüfend musterte diese ihn. "Nicht schlimm. Komm, wir wollen anfangen.“

Der Prinz gab sein bestes, begeistert auszusehen. "Natürlich."

Er versuchte, dir Familien aus zu blenden, die ihn anstarrten. Seine eigene, die der Mädchen. Von seiner Familie wusste so oder so schon jeder, wen er heiraten würde. Und wahrscheinlich hatten die anderen Mädchen schon mit ihren Eltern gesprochen, sodass diese Wahl heute eine reine Formsache war.

"Guten Abend, Liam." Sein Vater lächelte ihm zu. Er saß bereites mit der Königin und Ruth an der großen Tafel.

"Seid gegrüßt, Vater." Der hatte ihm das alles eingebrockt!

"Setz dich." Seine Mutter nickte auf den freien Stuhl.

Der Prinz gehorchte, seine Laune war im Keller. "Liam." Nicola stupste ihn an. "Zieh nicht so ein Gesicht."

„Verzeihung.." Liam Zwang sich ein breites Lachen aufs Gesicht.

"Ich weiß, dass es blöd ist." Sie drückte seine Hand. "Aber das wird schon werden."

"Ich will das nicht."

"Sophia auch nicht." Obwohl sie sich da nicht mehr so sicher war. Am Nachmittag hatte sie die Spanierin noch in den Stallungen angetroffen.

"Ich werde alles tun, um glücklich zu sein." Nuschelte Liam. Das würde er hier nie werden, also gab es nur einen Ausweg für ihn und Niall.

Aber bis es soweit war, musste er mitspielen. Damit niemand Verdacht schöpfen könnte. Hoffentlich hatte er Louis bei ihrem Gespräch nicht zu viel verraten. Das konnte er nicht gebrauchen. Zumindest nicht jetzt.

"Ich muss dann, Mh?" Sein Vater hatte vorne eine kleine Rede gehalten, bei der Liam nicht zugehört hatte.

"Es wäre besser.", nickte seine Schwester.

Seufzend erhob sich Liam und Schritt nach vorne. Er blickte in die Gesichter seiner Herzensdamen. Inès lächelte ihn fröhlich zu, Sophia hatte.. er konnte den Gesichtsausdruck nicht deuten, wenn er ehrlich war. Und Matilde hatte ebenfalls ein Lächeln im Gesicht.

Er senkte kurz den Blick und räusperte sich. "Guten Abend.", begrüßte er seine Gäste dann. "Es freut mich, dass ihr alle hier seid."

Inès Nickte ihm aufmunternd zu. Er musste das jetzt schaffen, egal ob deine Mutter sie selbst lieber mochte als Sophia. Denn diese war die Richtige! "Für die Meisten wird meine Entscheidung wohl schon klar sein..." er sah zu den Familien von Inès, Matilde und Sophia. "Ihr habt wunderbare Töchter. Es war mir eine Ehre, jede Einzelne kennenlernen zu dürfen."

Matildes Mutter schniefte. Sie war bei festlichen reden immer so emotional. "Dennoch hat es mir ganz besonders angetan." Wohl eher /einer/..

Louis' Blick wanderte zu Inès hinüber. Niemals hatte es ihm ein Mädchen so angetan wie diese kleine Französin . Diese sah in selben Moment zu ihm und strahlte breit. "Ich liebe dich.", formte sie stumm in den Lippen.

Der Leibwächter konnte das Grinsen nicht mehr unterdrücken. Wow.

"Inès." Liam grinste ihr zu. "Du.. ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber du hast in den letzten paar Wochen hier viel Leben reingebracht und dafür bin ich dir dankbar. Ich mag dich als gute Freundin sehr und wäre froh, wenn wir in Kontakt bleiben könnten."

Die junge Prinzessin lächelte. "Es war mir eine Ehre euch kennenzulernen zu dürfen und es ist mir eine noch größere, euch eine Freundin zu sein.“ Ihr Blick huschte zu seiner Schwester, Zayn und Louis, Sophia, Daisy und Matilde. "Ich habe hier wirklich tolle Menschen kennenlernt, die ich nicht mehr missen möchte.“

"Und du, Matilde." Der Prinz zog die Mundwinkel hoch. "Es tut mir leid, dass ich nicht der Richtige für dich bin, aber ich weiß, dass du denjenigen in naher Zukunft finden wirst. Jeder kann sich glücklich schätzen, eine Frau wie dich zu heiraten."

"Danke, Prinz Liam." Matilde lächelte. "Ihr habt die richtige Wahl getroffen - dass wissen wir alle."

Liam nickte leicht und richtete seinen Blick auf Sophia. "Sophia.", lächelte er.

"Mein Prinz." Sophia wollte das hier auch nicht wirklich, aber sie wusste um ihre Rolle, die sie zu spielen hatte.

"Ich hätte es nicht gedacht, aber irgendwie hast du es hinbekommen, dass ich dich mehr mag, als ich anfangs vermutet hätte."

"Ich mag dich auch, Liam." Sophia trat ihm gegenüber und legte ihre Hände in Liams.

Der Prinz lächelte so ungezwungen wie möglich und legte seinen Arm um die Spanierin. "Ich werde mein bestes geben, dich glücklich zu machen.", versprach er. "Und wäre geehrt, wenn du meine Frau werden würdest."

Sophia schluckte. "Ich nehme euren Antrag mit Freuden an, mein Prinz." Sie sah ihm in die Augen. "Ich stehe zu euch und an eurer Seite, gleich, welche Entscheidungen ihr treffen mögt. Ich werde euch eine treue Gefährtin sein."

Liam selbst schluckt ebenfalls hart. Sollten sie sich jetzt küssen?!

"Dann sei es so." Sagte der König mit seiner tiefen Stimme. "Stolz darf ich die Verlobung des Prinzen von England mit Lady Sophia von Spanien bekannt geben. Möge ihre Ehe lang, glücklich und kinderreich sein."

"Oh je." Zayn sah zu Louis rüber, der neben ihm stand. Dieser Nickte unauffällig. Das könnte ein Problem geben.

Sophias Eltern erhoben sich und kamen zu den künftigen Schwiegereltern ihrer Tochter. "Wer hätte gedacht, dass unsere Kinder sich einmal verloben würden." Sophias Vater klopfte dem König auf die Schulter. "Jetzt kennen wir uns schon so lange."

Die Königin verkniff sich eine bissige Bemerkung. "Sophia ist zu so einer bezaubernden jungen Dame heran gewachsen..'

Liams Vater nickte. "Das ist wahr."

"Wann wird die Trauung stattfinden? Wir können es kaum erwarten unser großes Mädchen als Braut zu bewundern."

"In einer Woche.", erzählte der König. "Es muss schließlich Alles vorbereitet werden, die Gäste müssen Anreisen."

"Wir haben immer ein wenig gehofft, dass Sophia Interesse an einem Mann entwickelt - nun scheint es ja endlich passiert zu sein." Sophias Mutter sah zu den beiden hinüber. Sie hatten die Köpfe zusammen gesteckt und schienen angeregt zu plaudern.

"Gott hilf mir." Liam atmete einige Male tief ein.

„Beruhig dich.." Sophia strich ihm über den Arm. "Das weißt du doch. Ich hab jedes Wort so gemeint - ich unterstütze alles, was du tust."

"Ich weiß, dafür bin ich dir auch dankbar. Es ist- ich weiß trotzdem nicht, ob ich das Alles kann."

"Ja.. es wird schwierig."

Louis und Zayn traten einen Schritt näher. "Liam." Der Schwarzhaarige legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Dieser drehte sich und zwang sich zu einem freundlichen Gesicht. Schließlich stand er hier unter Beobachtung. "Komm her." Ja, die Stimmung Zwischen ihnen war etwas eisig, aber die Zwei wussten, dass ihr Schützling gerade viel Unterstützung benötigte.

Der Prinz ließ sich in eine tiefe Umarmung seitens seiner Beschützer fallen. Scheiße, hatte er Angst vor der Zukunft. "Wir müssen spätestens morgen dringend reden, Liam." Zayn wickelte die Arme fest um den Prinzen.

Dieser ließ sich dankbar drücken. "Ich weiß.." nuschelte er.

Zayn seufzte leise. "Wir schauen, dass du demnächst zu ihm kommst."

"Ich werde nächste Woche heiraten - ich /muss/ vorher nochmal mit ihm zusammen sein."

Die Leibwächter nickten leicht. "Übermorgen, in Ordnung? Hältst du es so lange noch aus?“

"Das schaffe ich." Nickte Liam.

Louis drückte Liams Schulter. "Wir schaffen das."

"Hoffentlich.." nuschelte dieser.

"Essen wir was, ja?"


"Mamma.." inès quengelte leise. "Bitte, ich möchte morgen noch nicht nachhause." Ihr Blick huschte zu Louis. "Nur noch ein paar Tage, bitte."

"Aber warum? Der Prinz hat dich verschmäht, bist du nicht wahnsinnig enttäuscht?"

"Nein." Die Französin schüttelte den Kopf. "Er ist ein sehr guter Freund geworden, wir haben von Anfang an bemerkt, dass es nicht so recht passt. Und ich möchte Sophia ein wenig Unterstützung bieten. Ich mag sie sehr ."

"Nun... ich werde darüber nachdenken.'

Inès schnaubte. Das bedeutete bei ihrer Mutter immer das Gleiche. "Danke.", murrte sie und stampfte in Richtung Louis.

Dieser sah sie besorgt an. "Was ist passiert, Prinzessin?“ Am Liebsten hätte er sie in den Arm genommen.

Die junge Prinzessin stellte sich nah an ihn ran. "Meine Mutter."

"Was ist los? Habt ihr gestritten?" Fragte Louis sanft.

"Sie möchte, dass wir morgen abreisen." Inès riss sich schwer zusammen, Louis nicht um den Hals zu fallen.

"Oh.." Louis sah aus, als hätte man ihm in den Bauch getreten.

"Ich werde noch nicht gehen.", versprach Inès und stellte sich so hin, dass sie unbemerkt Louis' Hand halten konnte. "Sie kann machen, was sie will. Ich bleibe noch."

"Ich werde dich einfach nicht gehen lassen", grinste Louis.

Seufzend schloss inès einen Moment die Augen. "Ich will dich gerade sehr gerne küssen.", murmelte sie.

"Und ich dich. Aber es geht nicht, Kleines."

"Heute Nacht kommst du zu mir, ja?"

"Natürlich, Inès. Ich werde jeden wachen Augenblick bei dir sein."

Inès strahlte begeistert. "Ich liebe dich."

"Und ich liebe dich." Louis wollte sie nur noch an sich ziehen und küssen. Sie war so perfekt.

Zayn lächelte breit. "Nach dem Essen könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt."

Inès kicherte leise. Sie wusste, was sie wollte.

Liam war mit den Gedanken schon längst woanders. Er würde Niall bald wieder sehen und dann. Dann war es endlich so weit. Er würde ihm endlich so nah sein, wie keinem Menschen jemals zuvor. Er wird sein erstes Mal haben. Mit seinem Freund, den er über alles liebte. Es könnte nichts schöneres geben, oder?

Am Anfang hatte es ihn noch eifersüchtig Gemacht, dass schon andere Männer in den Genuss gekommen waren, mit Niall zu schlafen - aber er kam damit klar. Jetzt war er Nialls Freund und nur das zählte. Die Anderen interessierten ihn nicht, er wusste, dass der Ire ihn liebte und er ihn genau so sehr wollte, wie Liam ihn.

Das Zauberte dem Prinzen ein strahlen ins Gesicht. Sein Niall.. "Li?" Zayn holte ihn aus seiner Gedankenwelt zurück. "wir müssen essen."

"Was? Oh, ja. Natürlich.“ Er lächelte leicht. Die Hoffnung, Niall bald wieder zu sehen, verschaffte ihm gleich besser Laune.

"Denk daran, dass du doch neben Sophia setzt." Flüsterte Louis.

"Ja, natürlich." Liam nickte leicht und griff nach Sophias Hand. "Auf in den Kampf."

"Du hast das gut gemacht," lächelte Sophia leicht. "Wir bekommen das hin, ihnen eine Show zu bieten."

"Ich hoffe es." Liam drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Für einen richtigen war er noch nicht bereit, wenn er ehrlich war.

"Wenn es eines gibt, was wir können, dann ist es Lügen, oder nicht?" Grinste Sophia leise. "Lass uns einfach Spaß daran haben, dass sie von nichts eine Ahnung haben."

Der Prinz lachte leise. "Einverstanden."

Zufrieden ließ sich Sophia an ihrem Platz führen, so als wären sie überglücklich, endlich ihre wahre Zuneigung zeigen zu dürfen. Niemand würde sich jetzt mehr daran stören können. "Warst du eigentlich bei Perrie?", fragte Liam leise und lehnte sich zu seiner Verlobten rüber.

"Mh-mh." Diese nickte.

Liam lächelte. "Das freut mich."

"Ich erzähle es dir später, ja? Das sprengt jetzt den Rahmen dieser Mahlzeit."

Der Prinz lachte nickend. "In Ordnung."

Ruth und Liams Mutter hatten sichtlich Mühe, ihre Laune zu verbergen. Inès war doch so zuckersüß! "Ich bin stolz auf dich, mein Sohn." Liams Vater drückte seine Schulter fest. "Die hast mit Sophia eine sehr gute Wahl getroffen."

"Danke, Vater. Ich bin sehr froh, dass du mich unterstützt."

"Das ist selbstverständlich, Liam." Der König lächelte Sophia an. "Wir freuen uns sehr, dich in unserer Familie begrüßen zu dürfen."

"Ich freue mich ebenfalls, mein König. Es ist mir eine Ehre, diesem Land zu dienen."

"Das wissen wir."

Sophia lehnte sich leicht an Liam und lächelte sanft. "Ich bin sehr glücklich."

"Das merkt man. Es ist schön, dass ihr euch gefunden habt."

Liam grinste leicht. Wenn man es so betrachtete, dass hier keiner die Situation blickte war es eigentlich ganz Lustig. Inés hatte was mit Louis, Sophia wahrscheinlich mit Perrie und er war hoffnungslos in seinen Schneider verliebt. Köstlich.

"Da kommt das Essen, /Liebster/." Grinste Sophia leicht.

"Ich sehe es, Liebling." Liam grinste schief zurück.

Die Prinzessin beugte sich zu seinem Ohr. "Wann gehst du zu ihm?"

Der Prinz lächelte verliebt. "In zwei Tagen."

"Richte ihm Grüße aus, ja?"

"Das werde ich.", nickte der junge Mann.

"Danke." Sophia setzte sich wieder gerade hin. Zeit, Prinzessin Ruth zu provozieren.

Diese saß weniger begeistert ausschauend neben Nicola. "Ich fasse es nicht."

"Also ich finde Sophia sehr nett." Nicola lächelte.

"Sie ist frech und unerzogen."

"Also genau die richtige für Liam."

"Sie-"

"Würdet Ihr bitte aufhören, so über meine Tochter zu sprechen?" Sophais Vater warf Ruth einen bitterbösen Blick zu. "Wenn hier jemand frech ist, dann Ihr, Prinzessin Ruth. Man spricht so nicht über seine Mitmenschen."

Die Gespräche verstummten und alle starrten hinüber. "Sophia ist eine selbstbewusste, junge Frau die weiß, was sie will und kein Blatt vor den Mund nimmt. So war sie schon immer und wird es auch bleiben. Aber sie respektiert die Menschen um sie herum, im Gegensatz zu anderen."

Ruth biss sich hart auf die Lippe, um nicht aus zu rasten.

"Papa." Sophia lächelte ihren Vater an. "Danke."

"Du bist meine Prinzessin," sagte der Spanier liebevoll.

"Ich weiß.", die junge Dame grinste begeistert und nahm Daisy auf ihren Schoß, die um den Tisch herum gekommen war.

Liebevoll gab Sophia ihr einen Kuss auf die Backe. "Na, meine Kleine?"

"Ich hab dich lieb." Daisy kuschelte sich an.

"Ich hab dich auch lieb, Daisy. Jetzt musst du Spanien für mich hüten, ja?"

"Das werde ich." Die Neunjährige nickte eifrig. "Ich werde die Drachen besiegen, wenn sie kommen."

"Richtig so, kleine Drachentöterin."

Daisy kicherte leise und sah zu Liam. "Wehe, du tust ihr weh." Sie funkelte ihn an.

"Das mach ich nicht, Daisy. Versprochen."

"Gut so. Ich mag dich nämlich. Das soll sich nicht ändern."

Liam lachte. "Du bist eine starke junge Lady. Lass dich nicht unterkriegen, ja?"

"Das werde ich nicht." Sophais Schwerster kicherte.

Zufrieden Nickte der Prinz. "Deine Schwester ist großartig, ich werde alles tun, damit sie ein gutes Leben hat."

"Dann ist es gut." Daisy nickte zufrieden.

Sophia drückte Liams Hand. Auch wenn er sie nie lieben würde wusste sie, dass er es ernst meinte. Dass er noch ganz andere Dinge todernst meine, ahnte sie nicht.

Die beiden Unterhielten sich noch kurz, dann eröffnete der König die Mahlzeit und alle stürzten sich auf ihre Teller. Matildes Familie unterhielt sich angeregt mit Inès. Ihnen war schon beim Ball klar gewesen, dass es eher nicht so werden wird, wie gewünscht, aber man konnte es ja auch nicht beeinflussen.

"Ich bin hier sehr glücklich," erzählte die Französin lächelnd. "Ich habe viele liebe Freunde gefunden."

"Ich möchte auch unbedingt mit euch allen in Kontakt bleiben.", strahlte Matilde. "Ich seid so tolle Menschen."

Inès quietschte kurz und umarmte die Italienerin. "Danke."

Lachend drückte Matilde sie. "Bleibst du zur Hochzeit, inès?"

"Meine Mutter möchte morgen abreisen," bedauerte diese. "Ich würde so gern noch bleiben."

"Wir reisen auch morgen ab." Die Italienerin seufzte.

"Wie schade." Inès starrte auf den Tisch. Sie wusste, dass sie nicht mit Louis zusammen sein konnte, doch es tat so weh.

Sie hätte es nie erwartet, sich auf dieser Reise zu verliebe und dann hatte sie Louis getroffen. Was sollten sie tun? Es war unmöglich, zusammen zu bleiben. Es zerriss ihr das Herz. Daran zu denken, dass sie Louis vielleicht nie wieder sehen würde, war einfach schrecklich. Traurig senkte sie den Blick. Dass sie wenigstens die Nächte mit ihm verbringen konnte, war ein kleiner Trost.

Sie war jung und verliebt - es war ihr egal, was der Anstand verlangte. Sie wollte Louis näher kommen. Unbedingt. Sie vertraute dem jungen Mann, außerdem war er ein paar Jahre älter, das gefiel ihr. Louis war reifer als die Jungs in ihrem Alter.

Und verdammt, wenn nicht er, wer dann? Louis war immer liebevoll und sanft zu ihr. Das war, was die Prinzessin wollte. Und er mochte sie genau so sehr, wie sie ihn. Das wusste sie.

"Vater?" Liam erhob etwas die Stimme,damit der König ihn hörte. "Ich habe ein Anliegen."

"Trag es vor , mein Sohn."

"Ich möchte, dass es den Wachen erlaubt ist, mit uns zu speisen. Zumindest der direkten Leibgarde." Bat Liam. "Die Männer tun sehr viel für uns."

Der König nickte. "Natürlich. Setzt euch zu uns." Er sah die Wächter alle an. "Es gibt genug zu essen."

Louis warf Liam einen Blick zu, den er noch nie gesehen hatte. Höflich rückten die Gäste auseinander, um den treuen Männern der Königsfamilie Platz zu schaffen.

Inès rutschte sofort zur Seite, damit Louis neben sie konnte. "Prinzessin." Louis verbeugte sich höflich.

"Setz dich zu mir, Louis." Sie klopfte auf das Polster. "Bitte."

"Wie es euch beliebt." Lächelte Louis und nahm neben seiner Liebsten Platz. Die Französin verborg ihr Strahlen erst gar nicht und sah dankbar zu Liam rüber.

Dieser grinste leicht und nickte ihr zu. Louis und Zayn verdienten es, Teil dieser Gesellschaft zu sein. "Das Essen schmeckt vorzüglich.", bemerkte Nicola begeistert und nahm sich noch ein der kleinen Pasteten.

"Das freut mich ," Liam grinste breit. "Die Pasteten sind speziell für dich geordert worden."

"Mhm. Sie Sind unheimlich gut."

"Für dich und das Baby tu ich doch alles."

"Das weiß ich, Liam. Danke." Nicola lächelte ihn begeistert ab.

Der Prinz Nickte und warf ihr einen warmen Blick zu. Er liebte Nicola sehr.


+++


"Lou, kannst du bitte aufhören, so rum zu rutschen?", stöhnte Zayn gestresst. "Ich versuche hier zu schlafen."

Der angesprochene Leibwächter blieb mitten in der Bewegung liegen. "Entschuldigung.", nuschelte er unruhig. Er würde demnächst zu Inès gehen und das machte ihn wirklich nervös.

"Danke," grunzte Zayn und warf sich auf die andere Seite.

Einige Minuten war es ruhig, bevor Louis' linkes Beine wieder begann, unruhig auf und ab zu rutschen.

"/Louis/."

"Entschuldigung! Ich kann nichts dafür!"

Genervt stand Zayn auf und schlüpfte in seine Schuhe. "So kann ich nicht Schlafen!“

Louis zog sich die Decke übers Gesicht. "Ich werde mit Inès schlafen.", nuschelte er verlegen.

"Du... /oh/. Na, dann ist es wohl besser, wenn ich gehe." Grinste Zayn.

Der etwas Kleinere warf sein Kissen nach seinem Freund. "Ich geh zu ihr, du kannst in Ruhe hier bleiben."

"Kein Problem, ich werd mich in den Stall begeben.. du weißt ja."

Louis zog die Decke von seinem Gesicht. "Denkst du, es wäre nicht besser, wenn einer hier ist?", murmelte er. "Falls einer wie Gregor wieder kommen sollte."

"Du hast Recht.." Zayn seufzte leise.

"Da haben wir uns echt in was hinein geritten, hm?" Louis erhob sich ebenfalls.

Zayn sah ihn durch die Dunkelheit an. "Ich liebe Harry. Ich liebe ihn mehr, als ich es mir je hätte vorstellen können."

"So geht es mir auch." Louis spielte an seinem Hemd herum.

"Sie fährt morgen, Mh?"

"Wahrscheinlich.", bedrückt senkte Louis den Blick.

"Das tut mir echt leid."

"Wir wussten von Anfang an, dass wir nur begrenzt Zeit haben würden.", Louis zipfelte an seinem Daumen herum.

"Ich würde euch echt wünschen, dass es anders wäre."

"Ich weiß, Danke, Zee." Louis lächelte ihn an.

"Geh zu ihr," sagte Zayn sanft.

Louis drückte den Schwarzhaarigen fest. "Du bist der Beste, Danke."

"Ich halte hier die Stellung." - Harry würde ihm nicht weglaufen. "Pass auf , ja? Wenn was ist... ich weiß nicht, lass dir was einfallen."

"Danke, Zee.“

Zayn grinste schief. "Schnapp dir dein Mädchen, los."

Louis lachte und flitzte los. Er konnte es kaum erwarten, Inès endlich wieder zu sehen. Sein Herz Hüfte aufgeregt in seiner Brust, während er durch die dunklen Gänge des Schlosse huschte. Dass die junge Französin ihm so viel vertraute, machte ihn so glücklich.

Ab und zu hielt er kurz inne, lauschte und lief dann weiter. Erwischt werden wollte er nicht. Er zuckte erschrocken zusammen, als er Stimmen am anderen Ende des Flurs vernahm. "Verflucht." Panisch sah er sich um.

Er konnte hinter den Vorhang... schnell! Eilig huschte er hinter den langen Stoff und hielt die Luft an.

"... das wird wieder ein Riesentheater mit der Hochzeit des Prinzen.", hörte er einen Wachmann sagen. "Ich kann solche Veranstaltungen nicht ausstehen."

"Ja, ich versteh dich... immerhin..." Louis blieb so lange hinter dem Vorhang stehen, bis die Stimmen verstummten.

Nervös eilte er weiter, immer auf der Hut. Was war es denn auch so weit zu den Gemächern der Ladys. Bis zu Inès' Zimmer gab es leider keinen Geheimgang, das würde die Ausflüge wesentlich einfacher gestalten.

Schweißgebadet kam Louis irgendwie unentdeckt an. Hatte sie Wachen vor der Tür? Das wäre eigentlich besser, aber für ihn günstiger so. Die ganze Zeit waren keine da gewesen... hoffentlich hatte er heute auch Glück. Vorsichtig schielte er um die Ecke.

Puh. Bestimmt waren die Wachen jetzt nur vor Sophias Zimmer. Fluchs war er zur Tür geflitzt und klopfte leise an. Auf dem letzten Meter musste er sich jetzt nicht verraten.

Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Tür einen winzigen Spalt. Sie lächelte. "Darf ich reinkommen, Prinzessin?" Louis lächelte aufgeregt.

"Sehr gern." Inès trat von der Tür zurück. Sie trug lediglich ein dünnes Nachthemd und ihr Haar lag offen über ihren schmalen Schultern.

Der Leibwächter sah sie einen Moment lang baff an, bevor er in das Zimmer huschte. "Du siehst wunderschön aus."

Die zarten Hände der Prinzessin vergruben sich in Louis' Haaren. "Ich bin fast gestorben vor Aufregung," wisperte sie.

Louis schlang seine Arme um seine schmale Freundin. "Ich bin fast erwischt worden.", murmelte er, während er seine Nase an ihrer rieb.

"Aber du hast es geschafft." Flüsterte Inès verliebt.

"Für dich mach ich Alles."

Seufzend drückte Inès ihre Lippen auf Louis’. Dieser gab einen wohligen Laut von sich und ließ seine Hände bis zu ihren Oberschenkeln wandern, um sie hochzuheben. "Achtung.", nuschelte er undeutlich und packte zu.

Kichernd hielt Inès sich fest. Sie liebte es, wenn Louis zeigte, wie stark er war. Ebenfalls lachend lief Louis mit der Französin im Arm Richtung Bett. "Bist du dir auch wirklich sicher?", versicherte er sich noch einmal und krabbelte mit ihr auf die Matratze.

"Mit dir? Zu einhundert Prozent, Louis." Die Prinzessin sah ihn verlegen an.

Louis küsste sie sanft. "Ich werde vorsichtig sein.", versprach er, während er sie auf dem Bett ablegte.

"Ich liebe dich. Und ich vertraue dir.'

"Ich liebe dich auch." Glücklich küsste Louis Inès, mit seiner einen Hand stützte er sich über ihr ab, mit der anderen strich er ihr zärtlich über die Seite.

"Du musst mich anleiten," erklärte Inès leise.

Louis lächelte sanft. "Tu das, was du für richtig hältst. Du kannst gar nichts falsch machen, Chérie."

"Okay." Inès Nickte leicht und küsste Louis tief.

Seufzend schloss Louis die Augen, mit seinem Zeigefinger schlüpfte er unter den dünnen Träger ihres Nachthemds und zog ihn über ihre Schulter nach unten, um dort die weiche Haut zu liebkosen.

Leise seufzend gab sich Inès ihm hin. Was Louis tat fühlte sich so richtig an - sie wollte, dass es heute Nacht passierte.

Der Leibwächter richtete sich langsam auf, als Inès begann, an seinen Hemd herum zu zupfen und zog es sich über den Kopf. "Noch alles gut?" Er legte seine Hände auf ihren nackten Oberschenkeln ab, die sie um seine Hüfte gelegt hatte.

"Perfekt." Erwiderte diese. "Ich mag es, wenn du.. mich anfasst."

Louis beugte sich nach unten, um sie zu küssen. "Ich auch." Er lächelte an ihren Lippen und schob das den dünnen Stoff ihres Kleides hoch. Louis hatte sie noch nie so gesehen, natürlich versuchte Inès zunächst ihren Körper ein wenig zu verdecken. "Du bist so schön, Inès." Louis packte ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie leidenschaftlich. "Versteck dich nicht.

Ein laut der Verzückung entfuhr ihr, bevor sie ihn genauso zurück küsste. Louis würde schon nicht lachen. "Soll ich mich zuerst ausziehen?", fragte Louis leise und sah seine Freundin aufmerksam an.

Diese Nickte und lächelte sanft. "Bitte."

Der Leibwächter küsste sie ein weiteres Mal, bevor er von dem Bett krabbelte. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, Louis. So sehr."

Louis strahlte begeistert, bevor er seine Hose aufknöpfte. Alleine die Küsse, die sie ausgetauscht hatten, hatten dafür gesorgt, dass er schon ziemlich erregt war.

Neugierig berührte Inès, was sie vor sich hatte. Louis' Bauch, seinen Oberkörper.. Der Leibwächter schloss bei den sanften Berührungen der Prinzessin seufzend die Augen. So gut hatte er sich noch nie zuvor mit jemanden gefühlt.

Mutiger als zuvor glitt Inès' Hand etwas tiefer, sie sah Louis dabei aufmerksam ins Gesicht. „Keine Angst." Louis öffnete seine Augen. "Du machst alles richtig." Er legte seine Hand an ihre Wange und sah ihr in die Augen. Sein Herz sprang ihm fast aus der Brust.

"Schlaf mit mir." Flüsterte Inès atemlos. "Ich bin bereit für dich.“

"Ich werde dich jetzt ausziehen.", lächelte Louis und glitt mit seinen Händen unter den Stoff ihres Nachthemds.

Inès kicherte leise, als Louis sie dabei kitzelte. „Bitte." Louis begann liebevoll zu grinsen und zog inès den dünnen Stoff über den Kopf. Zitternd vor Aufregung und aufkeimender Lust lag Inès vor ihrem Freund. Ihre fast weiße Haut Schimmerte leicht.

"Gott." Louis betrachtete sie einen Moment eingehend. "Unfassbar.", murmelte er vor sich hin und spreizte ihre Beine etwas mehr.

So hatte noch niemand Inès je gesehen, es zauberte ihr etwas Farbe ins Gesicht. Louis presste ihr eben sanften Kuss aufs Knie. "Nicht erschrecken.", lächelte er nervös und ließ seine Fingerspitzen über ihren Oberschenkel wandern.

Vertrauensvoll Schloss Inès die Augen. Bei Louis fühlte sie sich sicher. "Genau so." Louis streichelte mit seiner linken Hand beruhigend über ihr Bein, mit seiner anderen Hand wanderte er zwischen ihre Beine.

"Lou?" Flüsterte Inès.

"Ja?", fragte Louis genau so leise.

Inès lächelte leicht und sah ihn mit einem warmen Blick an. "Ich bin froh, dass du der erste bist."

Louis' Herz machte einen aufgeregten Hüpfer. "Ich auch.", murmelte er glücklich und führte vorsichtig einen Finger in ihr ein. Überrascht von dem ungewohnten Gefühl atmete Inès zittrig ein. "Ist das okay?", Louis beobachtete Inès Reaktion aufmerksam.

Diese Nickte leicht. Ihre Augen noch immer geschlossen versuchte sie sich jede einzelne Berührung für immer einzuprägen. Zaghaft bewegte Louis seinem Finger, nahm einen zweiten und irgendwann einen dritten dazu, sein Daumen rieb mit etwas Druck über ihren süßen Punkt, bis Inès immer wieder aufzustöhnen begann.

Sie hatte ja gar keine Ahnung gehabt, dass das hier Spaß machen würde! Eigentlich hatte sie von gar nichts eine Ahnung gehabt, was das hier betraf. "Fühlt sich das gut an?" Louis grinste sie zufrieden an.

"Oh Gott, ja.." seufzte Inès. Der Schweiß perlte ihr von der Stirn.

Langsam zog Louis seine Finger zurück und stützte sich mit seinen Händen neben ihrem Kopf ab. "Es wird etwas wehtun.", flüsterte er. "Aber ich werde vorsichtig sein, versprochen."

"Ich habe keine Angst," Flüsterte Inès und drückte sich an ihn.

Louis lachte nervös. "Aber ich.“ Die Französin küsste ihn Liebevoll auf die Lippen. Louis war so süß. "Sag mir gleich, wenn es wehtut, ja? Oder schlag mich , egal." Der Leibwächter Rutsche sich zurecht.

Inès lachte leise auf. "Ich werd dich nicht hauen."

"In dem Fall darfst du es gerne tun." Louis musste ebenfalls grinsen.

Lachend lehnte Inès ihren Kopf an Louis' Schulter. "Ich liebe es, bei dir zu sein."

"Ich liebe dich." Louis küsste sie auf die Schulter und atmete tief ein, bevor er langsam und so vorsichtig wie möglich in sie eindrang.

Die Prinzessin kniff die Augen zusammen, als ein heißer Schmerz durch ihren Unterleib schoss. Doch so schnell wie der Schmerz gekommen war, so schnell war er verschwunden und sie löste ihre Hände aus Louis' Haaren.

"Alles gut?" Louis atmete schwer.

"Alles gut." Nickte Inès.

Der junge Brünette lächelte erleichtert. "Bei mir auch.“


+++



Langsam kehrten die Lebensgeister in Louis zurück, der Schlaf verflüchtigte sich aus seinem Kopf und er seufzte leise. Mit noch geschlossen Augen schmiegte er sich an den warmen Körper vor sich und vergrub die Nase in warmen, weichen Locken. Seine Arme waren locker um Inès geschlungen und er drückte einen zarten Kuss auf ihre Schulter. Ihr Geruch war betörend.

Inès lächelte schläfrig und rutschte herum, bis sie sich in Louis' Armen gedreht hatte, um ihn ansehen zu können. "Guten Morgen.", flüsterte sie, ihre Hand vergrub sie in Louis' verwuschelten Haaren.

"Gott, bist du schön." Der Junge Mann zog sie an sich.

Kichernd presste sie ihr Gesicht an dessen Brust und schloss die Augen, während sie seinen schnellen Herzschlag lauschte. "Danke für Alles, Louis.", nuschelte sie. Sie fühlte sich /Wahnsinnig gut/. Ihr ganzer Körper fühlte sich leicht und schwer gleichzeitig an, ihr Kopf war noch in ganz anderen Sphären.

"War deine Nacht so fantastisch wie meine?" Flüsterte Louis sanft. Er würde nie vergessen, was sie mit einander getan hatten. Es war so.. intensiv gewesen und... wahnsinnig schön.

"Mhm. Mehr als das." Inès hob den Kopf an, um ihren Freund stürmisch zu küssen.

Lachend erwiderte Louis den Kuss. "Deine Sorgen waren ganz unbegründet, Mh?" Fragte er sanft.

"Ich habe mir wahrscheinlich weniger Sorgen als du gemacht.", grinste die Französin frech.

Gespielt empört schnappte Louis nach Luft. "Ich habe mir hier Mühe für dich gegeben, ja?" Dann grinste er.

"Und ich weiß es zu schätzen.", lachte Inès leise und schwang ihr Bein über Louis' Hüfte. "Es war wirklich schön, Louis. Ich bin froh, dass es mit dir war."

"Meinst du, wir haben noch etwas Zeit?" Louis' Finger krabbelten über Inès nackte Haut. "Ich will dich noch nicht gehen lassen."

Inès sah aus dem Fenster. "Die Sonne geht gerade erst auf.", murmelte sie. "Ich denken, wir haben noch ein bisschen Zeit für uns."

"Gut." Louis streichelte ihren Rücken und Nacken. Er lächelte. "Ich werde heute Nacht so schnell nicht vergessen."

Schnurrend schloss die junge Frau ihre Augen. "Ich werde es nie vergessen."

Louis küsste sie auf dir Schulter und den Hals, Flüsterte in ihr Ohr. "Ich werde dir schreiben.", sagte Inès leise und spielte mit Louis' kurzen Haaren. "So bald ich kann."

"Kannst du mich nicht in deinen Koffer packen und mit nehmen?" Murrte Louis. "Bitte?"

"Ich würde es sofort machen, wenn es so einfach wäre." Inès lächelte traurig.

Seufzend zog Louis die auf sich und hielt das Mädchen fest. "Jetzt habe ich dich gerade erst gefunden und soll dich wieder hergeben? Das ist nicht fair."

Inès kuschelte sich so nah wie möglich an. "Nein, das ist es nicht."

"Ich liebe dich," Flüsterte Louis und strich über Inès' Rücken, ließ seine Hände auf ihrem Steiß liegen.

"Ich liebe dich auch, Louis." Inès vergrub ihr Gesicht ab Louis' Hals, atmete tief seinen Geruch ein und versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken.

"Sssh," Louis legte seinen einen Arm um Inès' Rücken, den anderen auf ihren Hinterkopf, um sie beruhigend an sich zu drücken. "Nicht. Nicht weinen."

"Ich will nicht gehen, Lou.", schniefte sie aufgelöst und klammerte sich fest. "Ich will hierbleiben. Bei dir und den Anderen."

"Das will ich auch. Ich will, dass du bei mir sein kannst," es tat Louis unheimlich weh, Inès so zu sehen.

Herzzerreißend schluchzte das junge Mädchen. Wenn ihr jemand vor ein paar Wochen noch gesagt hätte, dass ihr Leben jemals in so einem Chaos enden würde, hätte sie demjenigen den Vogel gezeigt. Aber jetzt? Jetzt würde sie so mitten ins Leben geworfen, ohne einen Plan zu haben, wie sie alles regeln sollte.

Hart biss sich Louis auf die Lippen. Er wollte jetzt stark sein, Inès trösten und sie halten - nicht selber anfangen zu heulen. Aber das sagte sich so einfach, wenn man seine große Liebe weinend in den Armen hielt.

Es brannte hinter seinen Lidern, doch er blinzelte die Tränen tapfer weg. "Ich werde dich wieder sehen," murmelte er. "Fest versprochen."

"Ich komme euch besuchen. Sobald wie möglich.", flüsterte Inès und sah Louis geniert an.

Verzweifelt strich Louis ihr durch die Haare, prägte sich ihr Gesicht ein. Die Form ihrer Lippen, die sanften, leicht geröteten Augen, die Porzellanartige Haut. Die wunderschönen, roten Locken, die ihr Gesicht umrahmten.

"Ich- versprichst du mir etwas?" Inès senkte den Blick, nachdem sie die Frage gestellt hatte.

"Alles, Liebes. Ich verspreche alles, was dich glücklich macht."

"Such dir niemand anderen."

Louis' Herz zog sich schmerzhaft zusammen - sie klang so kläglich, so verletzlich. "Werde ich nicht."

"Danke." Inès rutschte nach oben, damit sie Louis küssen konnte.

Er verschloss ihre Lippen zu einem innigen, tiefen Kuss, kostete ihn voll aus. Jeder Kuss konnte ihr letzter sein.

"Lady Inès?" Ein lautes Klopfen an der Tür brachte sie zurück in die Gegenwart. Das Pärchen sah sich panisch an. "Es gibt demnächst Frühstück.", hörte man dann eine bekannte Stimme sagen.

Louis atmete erleichtert aus. Auf Zayn konnte man sich einfach verlassen. "Ich muss gehen.", flüsterte er.

Traurig senkte Inès den Kopf, eine Träne tropfte auf Louis' Brust. "Nein."

"Inès." Louis gab einen gequälten Laut von sich. "Ich liebe dich. Aber ich möchte uns auch so kurz vor knapp keinen Ärger einbrocken." Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie tief.

Hilflos schlang Inès die Arme um Louis, als wollte sie ihn nie wieder gehen lassen. Der Leibwächter presste sein Gesicht an ihre Halsbeuge und atmete einige Male tief ein. Inès fühlte sich so richtig an. Wie sie hier auf seinem Schoß saß und sie sich geküsst hatten. Warum war es nur so kompliziert?

"Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder mit einem anderen Schlafen will," gestand Inès mit roten Wangen.

"Sowas solltest du nicht sagen, wenn ich eigentlich gehen sollte.", flüsterte Louis. Vor allem, da es ihn nicht anders ging.

"Aber es ist wahr," schmollte die Rothaarige leicht. "Warum sollte ich das wollen?"

"Ich will es auch nicht mit jemand anderem." Louis zog sie fest an sich.

"Du denkst an mich, wenn ich weg bin?" Fragte Inès leise.

Der Brünette nickte. "Jede Sekunde."

Schniefend presste die Prinzessin sich an ihn. "Wir müssen uns fertig machen."

"Ich weiß." Louis drückte das schniefende Bündel fest.

"Ich werde mit meiner Mutter sprechen. Vielleicht kann ich sie überzeugen, dass wir noch ein paar Tage länger bleiben."

Der Leibwächter nickte leicht. "Okay.", murmelte er bedrückt und setzte Inès neben sich ab, um aufstehen zu können.

Deprimiert hüllte diese ihren Leib in Ihre Decke ein und beobachtete Louis. Er war einfach so perfekt, alles, was sie sich von einem Mann erträumte.

Eilig schlüpfte der junge Mann ins eine Uniform. "Wir sehen uns gleich wieder, ja?" Er legte eine Hand auf ihrer Wange und küsste sie sanft.

Traurig nickte die Prinzessin und schloss die Augen. "In Ordnung."

Louis seufze ebenfalls traurig und eilte zur Tür, vor der Zayn ungeduldig wartete. Der Dunkelhaarige sagte nichts, er spürte schon fast körperlich, wie schlecht es Louis ging.

"Guten Morgen.", flüsterte Louis bedrückt.

"Na." Zayn legte ihm eine Hand auf den Rücken und sah auf den Boden beim Laufen. "Erzählst du mir später, wie es war?“

Der etwas Kleinere nickte leicht. "Sie will nicht gehen."

"Verständlich." Nickte Zayn. "Sie ist verliebt in dich."

Louis atmete zittrig ein. "Ich will auch nicht, dass sie geht.", sagte er leise.

Der Leibwächter seufzte traurig. "Sie ist echt niedlich - ihr passt gut zusammen."

"Danke." Louis lächelte schwach.

"Du solltest nochmal mit einen Kamm durch deine Haare gehen vor dem Frühstück," empfahl Zayn. "Du siehst völlig zerstört aus."

"Ich bin völlig zerstört."

Daraufhin schwieg Zayn. Es brannte ihn darauf zu fragen, wie Louis' Nacht gewesen war, aber dafür würde dieser jetzt keinen Kopf haben.

"Ich geh noch kurz in unsere Kammer.", murmelte Louis. "Und versuche mich ansehnlicher aussehen zu lassen."

"Ich warte auf dich."

"Okay. Danke, Zayn." Louis sah ihn einen Moment lang an, bevor er sich an ihn drückte.

"Hey.." Zayn klopfte ihm ungelenk auf den Rücken.

Der Brünette räusperte sich verlegen und löste sich von seinem Freund. "Entschuldigung." Er wischte sich eilig über die Augen. "Ich - ich bin gleich wieder da."

Seufzend sah Zayn ihm nach, wie er in seinem Kämmerlein verschwand. Das würde ein harter Tag werden.


+++


Liam stocherte mit seiner Gabel nachdenklich in seinem Obstsalat herum, der vor ihm auf dem Tisch stand. Matilde und Inès würden heute gehen. /Inès würde gehen/. Sein Blick huschte zur Tür, an der Zayn und Louis standen.

Louis sah Alles andere als gut aus. Kreidebleich und mit rotgeränderten Augen stand er da und fuchteltet an seiner Uniform herum. Inès war noch nicht aufgetaucht. Liam wollte vielleicht nicht wissen, warum. Es tat ihm selbst weh, die Beiden trennen zu müssen. Wäre es vielleicht doch besser gewesen, Inès zur Frau zu nehmen?

Dann könnten sie und Louis glücklich werden. Klar, es wäre auch dann nicht leichter, Kinder zu bekommen - vielleicht sogar viel schwerer, weil er damit noch eine weitere Person verletzte, die er schätzte. Und es konnte ja auch passieren, dass Inès versehentlich ein Kind von Louis... nein. Es war besser so.

Er seufzte verzweifelt und zuckte erschrocken zusammen, als die Tür zum Speisesaal aufgerissen wurde und Inès herein geschossen kam.

"Guten Morgen.", begrüßte sie alle anwesenden und lächelte tapfer, bevor sie den Blick auf den Boden senkte und eilig auf den Platz neben Sophia rutschte.

Diese merkte sofort, was los war und griff unter dem Tisch nach Inès' Hand, um sie zu drücken. "Danke." Inès' Hand zitterte leicht.

"Wie hast du geschlafen?" Fragte Sophia sanft. "Du siehst müde aus."

"Wenig, aber gut.", murmelte die junge Prinzessin.

"Es tut mir leid," Flüsterte Sophia fast lautlos.

"Mir auch." Inès starrte auf ihren Teller. Sie wollte die Blicke ihre Mutter nicht sehen.

"Iss am besten etwas," sagte Sophia sanft. "Wer weiß, wann ihr eine Rast macht."

"Ich hab keinen Hunger." Die Französin spielte mit ihrer Gabel herum.

"Verstehe ich gut.." Sophia knabberte sich auf ihrer Unterlippe herum und sah zu Liam.

Dieser hatte die Stirn ebenfalls tief gerunzelte und zuckte hilflos mit den Achseln. Es ließ sich nicht verhindern, dass Inès gehen würde.

Unmerklich nickend wandte sich Sophia ihrem Frühstück zu. Offenbar durften einfach nicht alle glücklich sein.

Louis starrte das ganze Frühstück über zu Inès rüber, welche nie den Kopf anhob oder auch nur in seine Richtung sah. Traurig senkte er den Blick auf seine Schuhe. "Lou.." Zayn stupste ihn an. "Sie wird dich nicht vergessen."

Dieser sagte nichts dazu sondern versuchte nur, nicht selber los zu heulen. Das hatte er noch nie gehabt, er war schließlich ein Mann, ein Soldat. Er musste doch stark sein!

"Möchtest du gehen? Liam würde es verstehen."

"Nein. Ich will nicht verpassen, wenn sie... wenn sie abreisen muss." Flüsterte Louis.

Zayn nickte verstehend. "Ja, das versteh ich.", murmelte er.

Mit hängendem Kopf beobachtete Louis seine Freundin. Er fühlte sich Schrecklich

"Inès." Die Mutter der jungen Frau sah ihre Tochter an. "Wir müssen demnächst aufbrechen."

"Ja, Mutter." Brachte diese mühsam hervor. Louis gab sein bestes, Inès' Mutter mit seinem Blick nicht zu erdolchen. Das Dumme Huhn.

"Deine Koffer lassen wir vom einem Träger herunter bringen," erklärte der König. "Liam, verabschiede dich draußen von der Familie, wenn sie fahren."

"Selbstverständlich, Vater." Liam nickte leicht und lächelte Inès traurig an. Er würde die junge Frau sehr vermissen.

"Ich gehe mich noch einmal frisch machen, vor der Heimreise." Brachte Inès leise heraus und stand auf.

Louis stand schon kurz davor, ihr hinterher zu rennen. "Ich komme mit dir.", meldete Sophia sich zu Wort und erhob sich ebenfalls.

"Danke." Inès sah Louis nicht an, als sie an ihm vorbei ging. Der Leibwächter biss die Zähne zusammen. Das tat mehr weh, als er jemals gedacht hatte.

"Du verabschiedest dich aber noch von ihm, oder?" Flüsterte Sophia. Die Prinzessin nickte schweigend. Am liebsten würde sie ihn mitnehmen.

Beruhigend legte Sophia seinen Arm um das Mädchen. "Er wird dich genauso schmerzlich vermissen."

"Ich weiß." Inès drückte sich an die etwas Ältere.

"Du warst heute Nacht mit ihm zusammen, Mh?" Fragte Sophia leise. "So wie du es dir vorgenommen hattest?"

Inès nickte schniefend. "Ja." Alleine die Erinnerung daran machte sie noch trauriger. Sie würde Louis niemals wieder so nah komme.

"Ach, Kleine." Liebevoll nahm Sophia Inès in den Arm. Sie war wie eine kleine Schwester für sie geworden.

"Ich- ich liebe ihn wirklich.", flüsterte Inès ängstlich. "Und dann- dann kommt es gleich so."

"Das ist echt gemein."

"Es ist so, so unfair." Inès zog geräuschvoll die Nase hoch.

"Er wird dir schreiben. Und wir laden dich ein, versprochen. Und wenn wir dich mal in Frankreich besuchen, kommt Louis mit."

"Das wird so lange dauern." Inès sah Sophia mit wässrigen Augen an. "Ich- er findet mit Sicherheit jemand anderen und- ich gönne es ihm. Er soll- soll glücklich werden." Sie schluchze auf.

"Shhh.." Sophia hielt Inès in den Armen wie ein Kind. Die Arme! Sie hatte echtes Mitleid mit den beiden.

"Louis- hey- Louis. Beruhig dich." Liam packte den jungen Leibwächter am Arm. Er war gerade zu aus dem Speisesaal geflüchtet.

"Ich kann mich nicht beruhigen!" Aufgebracht sah Louis ihn an.

"Es bringt uns nichts, jetzt auszurasten, hörst du? Du kannst sie und dich in Schwierigkeiten bringen." Der Prinz zog Louis in einen Seitengang, auf den sich niemand befand.

"Ich liebe sie, Liam! So wie du für Niall empfindest - und jetzt muss sie gehen!"

"Louis!" Liam sah ihn mahnend an. "Sei nicht so laut."

Beschämt senkte Louis den Kopf. "Es tut mir leid."

Liam sah seinen Leibwächter einen Moment lang an, bevor er ihn in eine feste Umarmung zog. "Ich weiß, dass es wehtut, Lou.", flüsterte er.

"Ich war noch nie verliebt und dann... dann kam sie. Und hat alles auf den Kopf gestellt."

Der Prinz drückte Louis fest. "Das Gefühl kenne ich zu gut.."

"Wie soll ich das ertragen, wenn sie weg ist?" Murmelte Louis.

"Wir bringen dich zu ihr.", versprach Liam ernst. "Ich schwöre es dir, Louis. Nicht gleich morgen, aber wir bekommen es hin."

"Ach, vergiss es. Das wird niemals funktionieren mit uns, und das weißt du auch. Machen wir mir keine Hoffnung."

"Lou-"

"Wir wissen, dass ich recht habe." Brummte Louis. "Also belassen wir es dabei."

"Aber du liebst sie."

"Natürlich liebe ich sie. Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir niemals zusammen glücklich werden können. Diese Frau spielt nicht in meiner Liga, ganz im Gegenteil. Es besteht keine Chance für uns. Nicht hier, nicht bei ihr. Nicht in diesem Leben."

Liam stieß traurig die Luft aus. "Ich will nur, dass du glücklich bist."

"So glücklich wie du?" Murmelte Louis sarkastisch.

"Ich-" Liam fühlte sich, wie als wenn man ihm eine gescheuert hätte. "Ich versuche es wenigstens. Es ist nicht einfach, aber ich probiere es und ich bin glücklich, mit ihm bin ich es."

Louis nickte und sah Liam lange an. "Ja. Mit ihm bist du es. Und trotzdem stehst du hier und wirst eine Frau heiraten." Seine Stimme war voller Bitterkeit. "Das Leben ist manchmal einfach nicht fair."

"Das Leben hier ist nicht fair."

"Was willst du dagegen tun?" Louis zuckte die Achseln.

Liam lag schon eine Antwort auf der Zunge. "Ich weiß es nicht.", antwortete er stattdessen. "Was ich weiß ist, dass du am besten jetzt rausgehen solltest, sonst verpasst du sie."

"Du hast Recht.." Louis maß Liam mit einem langen Blick. Natürlich wusste Liam eine Lösung.

"Gehen wir zu ihr, ja?" Liam klopfte seinem Freund auf die Schulter.

"Mh-mh." Louis nickte.

Schweigend joggten sie durch die Gänge des Schlosses. In Louis' Kopf befand sich die ganze Zeit nur ein Gedanke: 'Ich werde sie nie wieder sehen.'

Draussen beluden Arbeiter gerade die Kutsche der Franzosen mit den letzten Koffern und dem Proviant. Inès Herz pumpte schmerzhaft. Lou war nicht hier.

"Er kommt." Zayn tauchte neben ihr auf. "Versprochen. Er würde dich nicht einfach gehen lassen." Er lächelte sie traurig an.

"Was, wenn nicht?" Traurig spielte die Prinzessin mit ihrem Haar.

Der Schwarzhaarige drückte sie sanft. "Er ist schon auf dem Weg."

"Ich werde dich vermissen, Zaynie." Murmelte die Rothaarige.

"Ich dich auch, Inès." Zayn knuddelte sie fest.

"Pass gut auf Liam auf, ja?"

"Ich werde mein bestes geben.", nickte der Leibwächter. "Ich werde ein Auge auf Louis haben, versprochen." Er drehte Inès' Kopf nach rechts. "Da kommt er."

Inès schniefte leise und wartete, bis Louis sie erreicht hatte. Von den Mädchen hatte sie sich bereits verabschiedet. Liam ließ seinem Leibwächter den Vortritt und gesellte sich zu Sophia, die einige Meter entfernt stand.

"Ich-" Louis brach ab und atmete tief ein. "Ich werde dich nicht vergessen."

"Ich werde dich auch niemals vergessen," Tränen formten sich in Inès' Augen. "Nie im Leben."

Louis blinzelte ebenfalls einige Male um die Tränen zu unterdrücken, scheiterte aber kläglich. Wortlos zog er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

Sofort presste Inès ihr Gesicht an Louis' Schulter und schluchzte leise auf. "Ich liebe dich." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Wir werden uns wieder sehen."

"Ich liebe dich auch," wisperte die Prinzessin matt.

"Wir müssen los, Inès." Ihre Mutter beobachtete die Beiden neugierig.

Daraufhin drückten die beiden sich nur noch fester aneinander. "Ich werde auf dich warten, Louis."

"Bitte." Louis sah auf, als Zayn, Liam und Sophia plötzlich um sie herum standen.

"Wenn ihr euch noch einmal küssen wollt, solltet ihr das jetzt tun.", murmelte Zayn und zog die Mundwinkel hoch. "Wir schirmen euch etwas ab."

"Gruppenumarmung," ordnete Liam an, grinste dabei.

Sophia lächelte ebenfalls. "Los jetzt."

Louis zögerte nicht und presste einen Abschiedskuss auf Inès' Lippen. Ihr letzter Kuss. Die Französin wickelte die Arme fest um Louis' Nacken, während sie den Kuss erwiderte. Möglicherweise würde sie nie wieder in diesen Genuss kommen.

Dann jedoch war ihr Moment vorbei und es fühlte sich an, als hätte Inès sein Herz einfach mitgenommen. So leer war seine Brust.

"Ich muss gehen." Inès lehnte ihre Stirn an Louis'.

"Nimm mich mit."

Das Mädchen musste leicht grinsen. "Ich weiß, dass wir uns wieder sehen werden."

"Je taime. War das richtig?" Flüsterte Louis und ließ sie langsam los.

"Je t'aime." Inès nickte traurig lächelnd.

Unglücklich sah Louis dem Mädchen nach, wie es sich von ihm entfernte, einen langen Blick zurück warf und schließlich in die Kutsche Einstieg.

Sophia legte einen Arm um Louis. "Ihr werdet euch wieder sehen.", prophezeite sie.

Dieser stand fast schon eingefroren neben der künftigen Königin. Würden sie nicht. Soviel Glück würde das Schicksal ihnen nicht gönnen.

Liam winkte Inès bedrückt hinterher, die sich aus dem Fenster der Kutsche gelehnt hatte. "Ich werde euch vermissen."

"Wir dich auch, Pass auf dich auf."

Inès nickte leicht. "Ihr auch." Sie ließ ihren Blick zu Louis wandern. Dieser senkte den Kopf. Er wollte nicht, dass sie sah, dass er am liebsten heulen würde wie ein Schlosshund.

"Schreib uns, wenn ihr gut zuhause angekommen seid." Bat Liam

"Das werde ich." Inès wand ebenfalls den Blick ab, als ihre Freunde nicht mehr in Sichtweite waren. "Ich hasse dich.", murmelte sie und sah ihre Mutter säuerlich an, die ihr gegenüber saß.

Überrascht von diesen Worten blickte die Mutter auf. "Wie bitte?"

"Ich wollte länger bleiben. Nur ein paar Tage. Weil ich hier wirklich wundervolle Menschen getroffen habe und du entscheidest über meinen Kopf hinweg, dass wir gehen. Liam hätte es nicht gestört, wenn wir länger dort geblieben wären." Sie funkelte die König an.

"Ich hielt es Für angemessen, abzureisen. Der Prinz hat ein tolles Mädchen wie dich verschmäht - bist du nicht traurig und enttäuscht?"

Inès verschränkte die Arme vor der Brust. "Nicht wegen ihm."

Einen Augenblick schwieg die Königin. "Ich bin nicht blind, Spätzchen. Ich habe schon bemerkt, was wirklich mit dir los ist.“

Der junge Frau rutschte das Herz in die Hose. Oh je. "Ich.."

"Ich verstehe, dass du traurig bist. Die erste Romanze ist immer etwas Besonderes."

"Du verstehst es nicht." Inès sah aus dem Fenster. "Niemand tut das."

Die Königin seufzte leise. "Darf ich ganz ehrlich sein, liebes?“ Ihre Tochter nickte wortlos. "Heute erscheint dir eure Liebelei ganz großartig und besonders, ich kenne das. Die schüchternen Blicke, verstohlenes Händchen halten, eine gepflückte Rose aus dem Schlossgarten... aber du wirst ihn bald vergessen haben.“

Inès atmete tief ein. "Wage es nicht, so etwas zu sagen.", knurrte sie schon fast. "Ich werde ihn nicht vergessen."

Die Königin sah ihre Tochter streng an. "Doch." Sagte sie knapp. "Das wirst du."



‘Es ist besser, Liebe zu erleben und wieder zu verlieren, als niemals geliebt zu haben.’

- Alfred Tennyson

Kapitel zweiundfünfzig



Kapitel zweiundfünfzig


"Ich glaube, Liam will das wirklich machen.", murmelte Louis, während er von einem Gänseblümchen die einzelnen Blütenblätter abrupfte. Er und Zayn hatte ein bisschen frei bekommen und lagen faul auf einer Wiese herum.

"Du meinst, dass er weglaufen will? Mh-mh, ich denke, du könntest recht haben. Er wirkt in letzter Zeit sehr bedrückt.“

Louis schnappte sich das nächste Gänseblümchen. "Er ist eher nachdenklich, finde ich. Ich glaube, er plant etwas."

Zayn Nickte und rupfte etwas Gras aus, das er zurück auf die Wiese regnen ließ. "Ich hoffe, er sagt uns vorher Bescheid."

"Mhm." Louis starrte das Gänseblümchen in seiner Hand an. Er nagte sich bedrück auf der Unterlippe herum. Inès hatte die kleinen Blümchen immer zu Kränzen geflochten, wenn sie in den Gärten unterwegs gewesen waren. "Niall wird nicht nein sagen."

"Aber ich sage dazu nein!" Erscholl plötzlich eine ärgerliche Stimme hinter ihnen.

Entsetzt schossen Zayn und Louis nach oben. "Nicola! wir- Liam- er-"

"Habe ich das richtig verstanden?!" Fauchte Nicola. "Liam will seine Thronfolge nicht antreten und /abhauen/? Und ihr wisst davon und sagt nichts?"

"Wir-"

"Er-

"Ich will es nicht hören!" Flippte Nicola aus. "Wie könnt ihr mir nichts davon sagen!"

"Es ist noch nichts in Stein gemeißelt-" Louis trat bei Nicolas Blick einen Schritt zurück. Ihre Augen glühten regelrecht vor Zorn.

"Warum zum Teufel seid ihr jetzt nicht bei ihm?" Fragte Nicola wütend. "Gerade in diesen Tagen müsst ihr doch auf ihn achten!"

"Er wollte seine Ruhe haben, Nicola.", murmelte Zayn. "In letzter Zeit hat er ganz schön viel Druck."

"Wo ist er?" Fauchte Nicola. "Ich war schon in der Bibliothek und in seinem Zimmer!"

"Wir wissen es nicht.", antwortet Louis wahrheitsgemäß. "Heute Nacht geht er zu Niall."

"Was, wenn sie gemeinsam abhauen? Ihr müsst ihn daran hindern."

"Er würde mit uns darüber reden.", meinte Louis, spürte aber selbst, wie unsicher er klang. Bei Liam wusste man in letzter Zeit nie, was als nächstes kommen würde.

"Es kann auch spontan passieren, und das wisst ihr."

"Ja, aber-"

"Sie hat recht.", unterbrach Zayn seinen Freund. "Du weißt, dass sie recht hat."

"Die beiden hauen nicht heute ab," murrte Louis. "Ich weiß, was er bei Niall will.“ Er knirschte mit den Zähnen. Das Alles erinnerte ihn nur noch mehr an Inès. "Liam will mit ihm schlafen, versteht ihr das nicht? Das ist der einzige Grund, warum er im Moment immer zu Niall möchte."

"Es ist mir egal, mit wem er schläft!" Nicola fuchtelte mit den Armen. "Helft mir meinen Bruder zu finden!"

"Du machst umsonst Theater-"

"Jetzt hörst du mir mal gut zu." Nicolas Stimme war plötzlich ganz leise, aber ernst. "Ich glaube, du unterschätzt die Lage hier, mein lieber Louis. Der Erbprinz und Thronfolger des Königshauses ist im Begriff, seine komplette Verantwortung von sich zu werfen und mit seiner ersten Liebe durch zu brennen. Ihr beide seid seine Leibwächter und es ist euer verfluchter Job, dafür zu sorgen, dass dies nicht passiert! Genauso ist es Liams Pflicht und Lebensaufgabe, hier zu sein, zu heiraten und einen Sohn zu zeugen.
Ich liebe meinen Bruder, ja. Und ich will, dass er glücklich ist. Aber das hier ist keine Entscheidung, die er zu treffen hat. Es ist, wofür er bestimmt ist, er wurde in dieses Amt geboren und hat damit zu leben - so wie jeder andere auch mit seinem Schicksal klar zu kommen hat. Liam wird England nicht im Stich lassen - und wenn ihr ihn nicht aufhaltet, werde ich es tun." Nicolas Stimme zitterte.

"Liam will glücklich sein." Zayn sah mehr als unentschlossen aus. "Und das ist er hier nicht. Und wird es auch nicht werden. Wir verstehen, dass die Lage ernst ist, Nicola, glaub mir. Wir wissen es sehr gut. Aber wir wollen für Liam, was gut für ihn ist."

"Es geht hier nicht mehr nur um Liam. Es geht um ein Land, das am Rande einer Revolution steht, um Aufstände, Unzufriedenheit und die Zukunft aller. Liam ist der Thronerbe und wird dieses Amt erfüllen - ob er es mag oder nicht."

"Es geht /immer/ um Liam, Nicola. Er hat keine Ahnung, wie er das Alles machen soll und es wird ihm zu viel. Er ist nunmal nicht so, wie ihr es alle gerne hätten und er kann nicht mit Sophia schlafen, ohne sich selbst, Niall, Sophia und Perrie zu verletzten." Zayn kniff die Augen zusammen. "Er kann und will es nicht."

Nicolas Blick wurde und zwar ein wenig sanfter, aber sie sah noch immer bestimmt aus. "Es tut mir leid, dass ich ihm nicht helfen kann."

"Er will weg. Und wir verstehen ihn. Sehr gut sogar. Du bist nicht in seiner Lage, du weißt nicht, was ihm jeden Tag durch den Kopf geht. Du hattest nie das Problem, das eigenen Geschlecht mehr zu mögen, als man es nach der Meinung einiger tun sollte und du hattest nie so einen Druck wie Liam, zu heiraten, sich zu verlieben und Kinder zu zeugen. Du und Ruth musstet nie einen Ball halten, ihr habt euch einfach so verliebt. Genau so wie Liam sich einfach so in Niall verliebt hat. Mit ihm ist er glücklich, mit ihm kann er es auch bleiben."

"Er kann nicht einfach gehen. Und das würde er auch nicht, dazu ist mein Bruder zu vernünftig." Wenn Nicola sich da mal nicht gewaltig täuschte...

"Was treibt ihr denn hier?" Wie aus dem Nichts war Liam mit Sophia im Schlepptau bei den dreien auf der Wiese aufgetaucht. Er war gerade mit ihr von einem Austritt und einem Gespräch über Perrie zurückgekommen.

Nicola fuhr herum, vermied es aber, Liam anzuschreien, wenn Sophia dabei war. "Wir waren ausreiten.", erzählte Liam gut gelaunt. "Aber ihr seht etwas... zerstritten aus."

Louis und Zayn sahen sich an. Bestimmt würde Nicola gleich total losbrüllen. Liam runzelte verwirrt die Stirn. "Ist etwas passiert?"

"Nein, Liam. Es ist alles okay." Sagte Nicola erstaunlich ruhig. "Hattet ihr einen schönen Ausflug?"

Sophia nickte lächelnd. "Ja. Wir haben über einiges geredet." Sie sah zu Liam. "Es war sehr angenehm mal seine Ruhe zu haben."

"Es gibt viele Dinge, die wir zu besprechen haben, weißt du? Für die Zukunft." Liam sah tatsächlich aus, als würde er all das ernst meinen.

Louis und Zayn sahen zu Nicola rüber. "Wann möchtest du heute Nacht weg, Li?", fragte Zayn vorsichtig.

"Ich habe einen offiziellen Termin," erklärte Liam. "Es geht noch einmal um Sophias Kleid - ich soll es absegnen."

"Oh." Nicola kniff die Augen zusammen. "Wir müssen reden, Liam."

Der Prinz seufzte. "Worüber?"

"Über deine möglichen Zukunftspläne in Irland, vielleicht?" De Prinzessin musterte ihren Bruder scharf.

Überrascht sah Sophia ihn an. "In Irland?“ Ja nichts anmerken lassen hier.

Liam kräuselte die Lippen. "Wer hat dir sowas erzählt?"

Louis und Zayn sahen erst sich an und dann ganz schnell zur Seite. Sie wussten von nichts.. "Ich werde sie umbringen.", murmelte Liam für sich selbst, und setzte zu einer Antwort an, da preschte Nicolas Vortrag schon auf ihn ein. Ja, ganz toll. So hatte er sich seinen Nachmittag nicht vorgestellt.

"...und überhaupt sieht dir so etwas unvernünftiges gar nicht ähnlich! Wir verlassen uns hier alle auf dich..“

Sophia, Zayn und Louis hätten inzwischen den Rückzug angetreten und beobachteten das Gefecht zwischen den Geschwistern vom Rosengarten aus. "Ihr seid solche Idioten.", murrte Sophia. "Was habt ihr euch gedacht? Er hätte es ihr mit Sicherheit noch in Ruhe erzählt.

"Wir haben es ihr ja gar nicht erzählt," protestierte Louis beleidigt

"Anscheinend ja schon!"

"Sie hat uns belauscht.", beschwerte Zayn sich. "Wir wollten ihr sagen, dass es nur eine Spinnerei von Liam ist."

"Das ist es aber nicht, ihr Idioten," schimpfte Sophia deutlich leiser. "Er meint das alles ernst!"

"Das wissen wir!", keifte Louis zurück. "Wir wollten es Nicola aber nicht so sagen!"

"Aber ernsthaft. Was machen wir, wenn er abhaut?"

"Dann werden wir mitgehen." Sophia sah Zayn an, als ob ihm noch ein Kopf gewachsen wäre. "Er will weg, Soph. Und er will glücklich werde mit Niall, da, wo er herkommt und Liam ist Louis’ und meine oberste Priorität und wir werden alles tun, damit er sich wohl fühlt." Er sah zu Louis rüber. "Es ist absurd und kann uns den Kopf kosten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Liam sich da nicht aufhalten lassen wird. Von nichts."

Schweigend starrte Sophia ihn an. "Siehst du das auch so, Louis?"

Louis seufzte leise und nickte. "Er liebt Niall.", meinte er Schlicht.

"Oh, man.." Sophia stöhnte leise.

"Liam will frei sein. Das wollte er schon immer. Jetzt hat er nur einen richtig guten Grund gefunden, es endlich durchzusetzen."

"Und was wird aus mir? Aus England?"

Louis und Zayn sahen etwas ratlos aus. Darüber hatte noch keiner nachgedacht.

"Das ist meine einzige Chance, endlich glücklich zu werden, Nicola.", Liam sah seine Schwester an. "Ich weiß, dass es egoistisch ist. Aber ich will es."

"Es muss eine andere Lösung geben, Liam. Niall ins Schloss holen, eine geheime Beziehung... aber weg Laufen ist feige. Und das bist du nicht."

"Ihr habt alle keine Ahnung, wer ich bin.", schnauzte der Prinz seine Schwester aufgebracht an. "Ich liebe Niall. Das versteht anscheinend kaum einer, dass es nach so kurzer Zeit schon so stark ist, aber es ist einfach so und ich weiß, dass wir bei ihm besser aufgehoben sind als wir es hier jemals sein werden."

"Ohne dich wird England untergehen!" Rief Nicola verzweifelt. "Und Irland mit. Wenn sich nichts ändert, wird es Krieg geben - und ein neuer König ist die letzte Hoffnung!"

Der Prinz atmete tief ein und aus. "Ich weiß."

"Und das willst du Zulassen?" Flüsterte Nicola. "All die Missstände?"

"Ich weiß es nicht, Nicola." Liam schabte mit seinem Fuß auf dem Boden herum. "Was ich weiß ist, dass ich mit Niall weg will."

"Das ist enttäuschend." Presste Nicola hervor und trat einen Schritt zurück.

Der Prinz zuckte zusammen. "Ich war schon immer eine Enttäuschung, das musst du mir nicht auch noch sagen.", flüsterte er verletzt und drehte sich um, bevor er mit schnellen Schritten davon ging.

"Liam, jetzt warte doch!" Nicola begann ihm hinterher zu hechten.

"Nicola!" Louis als erster los, um sie fest zu halten. "Du musst aufpassen mit deinem Baby."

"Lass mich in Ruhe." Liam drehte sich nicht um, sondern beschleunigte seine Schritte nur.

"Nicola!" Rief auch Zayn, als die werdende Mutter stolperte. Louis machte einen Hechtsprung nach vorne und fing die junge Prinzessin auf, bevor sie Bekanntschaft mit dem Boden schließen konnte. "Du musst aufpassen.", sagte er erschrocken.

"Kümmert euch um Liam," Flüsterte Nicola.

"Was hast du denn gesagt?!" Zayn kam nach Luft schnappend angeschossen.

"Dass ich... dass ich enttäuscht von ihm bin." Flüsterte Nicola beschämt.

Die beiden Leibwächter seufzten beide schwer. "Oh je."

"Ich meinte ja nicht von ihm direkt... nur, dass er plötzlich seine Beziehung vor das wohl dieses Landes stellt."

"Liam denkt nicht gerade gut über sich selbst. Eure Eltern haben ihm oft genug klar gemacht, dass er nicht der perfekte Prinz ist, wie Ruth zum Beispiel die Prinzessin.", murmelte Louis und stützte Nicola.

"Könnt ihr mich ins Schloss bringen?" Bat Nicola leise. "Ich muss mich hinlegen."

Die Leibwächter nickten. "Natürlich. Hast du dir wehgetan?"

"Ich bin einfach müde. Dann reagiere ich manchmal etwas über, Oh Gott... ich muss mich entschuldigen!"

"Lass ihn erstmal runterkommen. Er wird zu Niall reiten." Zayn lächelte Nicola beruhigend an. "Wir suchen ihn gleich, ja?"

"Danke," Nickte die Prinzessin matt.

Liam selbst war auf dem schnellsten Weg in den Stall gerannt und hatte Willow fertig gemacht. "Liam?" Perrie sprang überrascht die letzten Stufen von der Leiter runter, als sie den Prinzen so aufgebracht sah.

"Jetzt nicht!" Fauchte Liam ungehalten und schnappte das Halfter seiner Stute.

Erschrocken wich die Reitlehrerin zurück. "Was hast du vor?", fragte sie. "Wissen Zayn und Louis davon?"

"Das ist mir total egal!" Schnappte Liam und stieg auf. "Sie wissen, wohin ich gehe."

Perrie seufzte leise. "Pass auf dich auf."

"Mach ich immer, Pez." Und damit war er aus dem Stall verschwunden. Willow schien zu spüren, dass Liam sauer war und schnell davon wollte, ohne irgendwelche Anleitungen von ihm gab sie mehr Tempo und preschte davon. Für solche Dinge liebte Liam seine Stute. Sie wusste einfach, was er wollte.

Wütend, verletzte und /enttäuscht/ schlug er sich einen Weg durch das Waldstück. Nicola war enttäuscht von ihm, das konnte er am aller wenigsten gebrauchen. Dass seine Mutter von allen seinen Entscheidungen enttäuscht war, war schon schlimm genug und sein Vater stimmte auch nicht allem zu, was er tat. Aber dass.. dass sie so dachte.

Nicola war immer die, die zu ihm hielt, ihn unterstützte, ihn auffing... und plötzlich verlor er seinen halt.

Sein Plan war egoistisch, das wusste er. Aber Liam wollte egoistisch sein, wenigstens einmal in seinem Leben. Niall war einfach alles, was er sich je erträumt hatte. Er war klug und liebevoll und lustig und hübsch und charmant und ... er löste einfach dieses Gefühl von Heimat in Liam aus, unbedingtes Glück.

Er atmete erleichtert aus, als er auf die Straße kam, die ins Dorf führte und er aus der Entfernung die ersten Häuser sehen konnte. Gott sei Dank.

Hoffentlich waren Niall und Josh auch zuhause, sonst würde er dämlich vor der Tür sitzen. Es war relativ wenig los auf den Straßen, was Liam sehr zu schätzen wusste. Er hatte wenig Lust darauf, jetzt mit irgendjemanden reden zu müssen. Er wollte nur noch zu seinem Freund.

Willow wusste mittlerweile genau, wohin sie Liam bringen sollte - zum Stall des Bauern, der sie immer fütterte. Dessen Familie wusste inzwischen, wem das Pferd gehörte. Und trotzdem hatte bisher niemand verraten, dass Liam nachts immer wieder kam, dafür war er sehr dankbar. Jens und seine Frau waren tolle Menschen.

"Prinz Liam." Der Bauer war gerade im Stall dabei, die Eier einzusammeln, die ihre Hühner gelegt hatten. "Guten Tag.", begrüßte er ihn lächelnd.

"Seid gegrüßt," Liam sprang zu Boden und kraulte Willow zärtlich das Ohr. "Wie geht es euch? Legen die Hühner gut?"

"Ganz wunderbar, Danke. Und ja, wir haben viele Eier zu verkaufen.", freute sich der junge Vater.

"Das ist gut," lächelte Liam. "Falls ihr etwas benötigt, lasst es mich wissen, in Ordnung?"

"Vielen Dank, mein Prinz." Jens nickte ebenfalls lächelnd. "Habt einen schönen Tag."

"Ihr auch," dann war er schon aus dem Stall geschossen. Eilig hetzte er durch die Gassen, begrüßte die Leute, die ihm entgegen kamen und spürte sofort, wie es leichter um sein Herz wurde, als er die Schneiderei von weitem sah.

Es war, als wäre dort seine Sonne. Die Licht- und Energiequelle, die er zum Leben brauchte.

"Josh- kannst du mir damit mal helfen." Von Weitem hörte man den Iren schon quasseln, als er mit ein paar Holzkiste rumhantierte, die vor er Tür standen.

Sofort wurde Liam schneller, sein Lächeln breitete. Niall, Niall, Niall!

"Die Stoffen sind richtig schön.", meinte der Ire begeistert, während er die Lieferung durchstöberte.

"Da hast du recht. Dieses dunkle rot ist wahnsinnig edel."

"Ich bin froh, dass das mit der Lieferung funktioniert hat." Niall nahm eine der schweren Kisten in die Hände und erhob sich.

"Stimmt, es kommt ja oft genug vor, dass unsere Bestellungen nicht ankommen."

"Ja, es- Liam!" Der Schneider unterbrach sich selbst mit einem Quietschen.

"Meine Herren," plötzlich war Liams Ärger verflogen und er konnte nur noch strahlen.

Niall stand kurz davor, die Kiste von sich zu werden und seinem Prinzen um den Hals zu fallen. "Du bist schon früh hier. Wir haben dich erst gegen Mittag erwartet." Er strahlte seinen Freund breit an.

"Kann ich Sophias Kleid sehen?" Fragte er sanft.

"Ja, natürlich. Wir müssen das hier nur reinbringen. Kannst du mir mal helfen?" Er deutete auf die ganzen Kisten, Josh war schon mit einer im Laden verschwunden.

"Sicher." hilfsbereit packte der Prinz mit an. Wow, Niall sah unglaublich aus.

"Danke, Liebling." Der Ire lächelte ihn dankbar an.

Zufrieden folgte der Prinz ihm. Hoffentlich hatte Niall heute ein wenig Zeit für ihn. Summend stieß Niall die Tür zur Schneiderei mit seiner Hüfte zu, bevor er seine Kiste mitten im Raum abstellte und Liam zu einem stürmisch Kuss an sich zog.

Lachend umarmte Liam ihn. "Hi." Flüsterte er.

"Ich hab dich vermisst." Der Ire presste seine Lippen wieder auf Liams.

Liam nuschelte das gleiche zurück und küsste Niall weiter. Josh stand grinsend neben den beiden und schüttelte den Kopf. "Ich hab dich auch vermisst, Liam. Knutschst du mich auch noch?“

"Wenn ich Niall damit eifersüchtig machen kann, na klar." Liam lachte.

Dieser knurrte und schlang die Arme fester um den Prinzen. "Nein."

Lachend drückte Liam ihn an Sich. "ich begrüße doch später, Josh."

"Ich hab es mir fast gedacht."

Schnurrend schloss Niall die Augen und rieb seine Nase an Liams Hals. "Komm, ich zeig dir Sophias Kleid."

"Alles klar." Liam nahm Nialls kleinere Hand im seine.

"Ich hoffe, es gefällt dir." Der Ire zog seinen Freund in ihr kleines Kämmerchen.

"Wir müssen reden," platzte es sofort aus Liam heraus. "Wenn wir allein sind."

Niall sah seinen Freund überrascht an. "In Ordnung."

"Ist das das Kleid?" Neugierig trat Liam etwas näher. "Es gefällt mir."

Der Brünette nickte. "Und das hier." Er holte einen Kranz für die Haare hervor. "Die haaren werden hier eingeflochten und mit Blumen ein bisschen verschönert. Ich finde, das passt gut zu ihr."

"Das ist eine sehr hübsche Idee," Nickte Liam. "Sie wird sich sehr darüber freuen."

Niall lächelte leicht. "Denkst du, das Kleid gefällt ihr so? Wir haben es so gemacht, wie sie es mir gesagt hat." Er breitete es auf dem Tisch vor ihnen aus.

Aufmerksam betrachtete Liam die Details und die Farben im Kleid. "Es ist perfekt..." er drehte sich zu seinem Freund um und lächelte mit schief gelegtem kopf. "So wie du."

"Oh, Liam." Niall ließ das Kleid los und sprang dem Prinzen auf die Hüfte. Von hier aus konnte man sie im Laden nicht sehen.

Erschrocken fing Liam ihn auf, drückte ihn dann aus einer Intuition heraus gegen die Wand. So konnte er ihn besser küssen.

Der Ire küsste Liam verliebt. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, kleiner Ire." Seufzte Liam glücklich.

"Ich kann mit dir nach oben, wenn wir die Kisten verräumt haben.", erzählte Niall und spielte mit Liams Haaren.

"Dann sind wir ganz alleine?" Fragte Liam hoffnungsvoll.

"Ganz alleine.", nickte der Ire. "Tina wollte kommen, die kann im Laden helfen."

Liam biss sich auf die Lippe. "Und Josh ist auch nicht böse, wenn wir den beiden die ganze Arbeit aufhalsen?"

Niall seufzte leise. "Ich frag ihn, ja?"

"Danke." Liam lächelte sanft. Er mochte Josh gern.

"So wenig ich es will, Du musst mich dafür absetzten.."

Ein unwilliges Knurren war von Liam zu hören, dann stellte er Niall auf die Füße. Niall kicherte leise. "Oben kannst du es gerne wieder machen."

Der Prinz lachte. "Ich denk drüber nach. Wo sollen die Kisten hin?"

"Hier her." Niall deutete auf ein leeres Fach in den Regalen. "Hier lagern wir die Stoffe."

Liam nickte und stupste ihm sanft im die Seite. "Fragst du Josh?"

"Jaa." Niall küsste ihn sanft. "Hol die Kisten, Traumprinz."

"Mach ich." Je schneller er hier fertig war, desto früher konnten sie zum Kuscheln verschwinden.

"Josh." Niall legte seinen Lehrling einen Arm um die Schulter. "Es ist ein wundervoller Tag, oder?"

"Ja, ziemlich.." Josh grinste leicht.

"Mhm." Der Ire zeigte seine besten Dackelblick. "Stört es dich eigentlich, wenn du Liam immer hier ist und du den Laden alleine schmeißen musst?"

"Es geht sogar, ich arbeite gern mit den Kunden." Lächelte Josh.

Niall nickte zufrieden. "Also ist es dir nicht zu viel?"

"Also, ganz alleine würde ich es nicht schaffen, aber die paar Stunden - locker. Und wenn Ellie und Tina da sind läuft der Laden rund."

"Würde es dir etwas ausmachen, heute noch mal alleine hier zu sein? Nur, bis Liam wieder geht." Der Schneider sah Josh bittend an.

Josh zuckte die Achseln. "Kein Problem." Dann begann er zu grinsen. "Soll heute nicht auch eure /besondere/ Nacht sein?"

"Ja... aber er ist etwas zu früh hier." Niall wurde rot. "Ich weiß nicht, ob er den ganzen Tag hier bleiben wird."

"Ich muss dir noch was zeigen," wisperte Josh. "Bevor Tina nachher kommt.'

"Was ist es?", fragte Niall neugierig.

Josh hob einen Finger, damit Niall kurz wartete und holte eine kleine Schachtel aus seiner Tasche. "Du weißt ja, dass ich viel von dem spare, was du mir bezahlst," erklärte er. "Und jetzt war ich bei unserem Schmied und habe das hier machen lassen. Meinst du, der Ring gefällt ihr?"

Niall begann breit zu lächeln, während er das Kästchen öffnete. "Der ist wunderschön, Josh.", nickte er aufgeregt.

"Ich weiß, dass ich nur sie haben will. Ich will Kinder mit ihr, eine Zukunft. Ich werde Christina heute Abend noch fragen." Strahlte Josh nervös.

"Ich bin so stolz auf dich." Niall zog den Jüngeren in seine Arme.

Josh seufzte erleichtert. "Ich liebe sie. Ich weiß, dass die die Eine ist."

"Sie wird ja sagen." Der Ire klopft ihm auf die Schulter.

"Das hoffe ich doch," Josh steckte das Kästchen wieder ein.

"Ich helfe dir später wieder, Ja? Aber Liam will reden." Nialls Gesichtsausdruck wurde besorgt.

"Ohje," Josh machte große Augen.

"Ich weiß.", murmelte Niall.

Der Junge Assistent klopfte ihm auf die Schulter. "Na, geh schon."

"Du bist der Beste." Niall lächelte schief und wartete auf Liam, der gerade die letzte Kiste hinein gebracht hatte. "Danke für deine Hilfe, Liam" er Strecke die Hand nach ihm aus.

"Immer wieder, das weißt du doch."

"Ja." Der Ire zog Liam an sich. "Gehen wir hoch."

Liam lächelte breit. Er konnte einfach nur strahlen, wenn er bei Niall war. Es ging ihm einfach verdammt gut hier. "Bis später, Josh. Ruf mich, wenn etwas ist, ja?"

"Mach ich." Nickte der. Hoffentlich war es nichts schlimmes, was Liam bereden wollte.

"Wunderbar. Komm, Liebling." Niall zog Liam die Treppe nach oben.

Liam Ließ Nialls Hand nicht los. Zu gut fühlte es sich an. "Ist alles in Ordnung?", fragte der Ire etwas nervös, als sie in seinem Kämmerchen angekommen waren.

"Nein," murmelte Liam gestresst. "Im Moment ist nichts in Ordnung."

"Okay. Setzt dich, leg dich hin, such es dir aus, ja? Ich hol uns Tee, wenn du magst."

"Bitte bleib bei mir." Bat Liam und setzte sich auf Nialls Bett.

"Gerne." Niall schloss die Tür und setzte sich auf Liams Schoss. "Erzähl mir alles."

Seufzend legte Liam sein Kinn auf Nialls Schulter ab. "Es ist so kompliziert momentan," nuschelte er.

Summend nickte der Ältere, seine Hand wanderte in Liams Haare, massierte die Kopfhaut sanft. "Wie war die Verlobungsfeier?", fragte er leise.

"Seltsam," gestand Liam. "Alle waren so fröhlich und haben gelacht... dabei war es für viele dort ganz schrecklich."

"Ich kann es mir vorstellen." Niall kuschelte sich an. "Wie hat deine Mutter wegen Sophia reagiert?"

"Es gefällt ihr nicht. Natürlich nicht, sie wollte lieber Inès an meiner Seite sehen.'

"Aber die will Louis."

"Es war wahnsinnig traurig, als sie abgereist ist. Louis war am Boden zerstört."

"Verständlich.", murmelte Niall. Ihm ging es selbst nicht besser, wenn er daran dachte, dass Liam Sophia heiraten wird.

"Nur bei Zayn und seinem Stalljungen läuft es gut. Sie sind immer noch total verliebt."

"Immerhin." Niall zog die Mundwinkel hoch.

Liam gab ihm einen Kuss auf ebendiesen und rieb die Nase an Nialls. "Ich liebe dich."

"Ich dich auch.", lächelte der Ire. "Wie geht es Nicola und dem Baby?", fragte er dann neugierig.

Liams Gesicht verfinsterte sich sofort. "Mir egal."

"Oh je." Niall lehnte sich ein wenig zurück, um Liam besser ansehen zu können. "Was ist passiert?"

Der Prinz seufzte traurig. "Offenbar bin ich nicht nur für meine Mutter und Ruth eine Enttäuschung sondern auch für Nicola. Jedenfalls hat sie das Gesagt.'

"Oh. Liam." Niall nahm sein Gesicht in die Hände. "Du bist keine Enttäuschung."

In Liams Augen spiegelten sich Schmerz, Wut und Hoffnung. Hoffnung, dass Niall recht hatte. "Für mich bist du Alles.", lächelte der Ire und küsste seinen Freund sanft. "Mehr als Alles andere."

"Ich bin so verzweifelt, Niall." Begann Liam sein Herz aus zu schütten. "Ich war nie egoistisch, aber in letzter Zeit will ich nichts anderes mehr. Ich will das tun, was mich glücklich macht - und dich."

"Du darfst egoistisch sein.", nickte Niall zustimmend. "Ich will auch nur, dass du glücklich bist."

"Das bin ich nicht. Also, jetzt im Moment gerade schon. Aber wenn ich wieder nach Hause muss..'

"Dann bist du es nicht mehr, ich weiß." Der Ire rieb seine Wange an Liams. "Was kann ich tun, damit du dich besser fühlst?"

"Küss mich." Murmelte Liam. "So, dass ich vergesse, was ich alles muss und soll und sein zu habe."

"Das kann ich machen." Niall presste seine Lippen sanft auf Liams. Sein Freund tat ihm so unheimlich leid.

Verzweifelt und hungrig nach Liebe presste sich Liam an seinen Freund. Er wollte nur vergessen. Der Schneider öffnete mit einen wohligen Laut seine Lippen, als Liams mit seiner Zunge gegen seine Unterlippe stieß. Er hatte seinen Prinzen unheimlich vermisst.

Das warme kribbeln in Liams Bauch setzte wieder ein. Wie könnte irgendjemand eine Liebe nicht gut heißen, die so wunderschön war? Es sollte nicht verboten sein, wenn man sich mit jemanden einfach mehr als wohl fühlte und /glücklich/ war.

Liebevoll streichelte er jedes Fleckchen, dass er von Niall erreichen konnte. Liam konnte nicht genug davon bekommen, Niall zu berühren.

Kichernd drückte Niall Liam nach hinten auf die Matratze. "Mach weiter.", verlangte er schon fast schnurrend. Er liebte es, wenn Liam auf Erkundungstour ging.

Neugierig fuhr Liam fort, jeden Zentimeter des so Geliebten Körpers zu erkunden. Er streichelte, kitzelte und nach ein paar Minuten küsste er Nialls Haut.

"Hmm." Niall ließ sich von Liam herum rollen, bis er unter ihm lag. "Es ist so schön, wenn du das machst.", nuschelte er verliebt und sah zu den Prinzen hoch.

"Ja?" Liam lächelte stolz und küsste Niall sanft auf die Wange.

"Ja." Nickend schloss der Ire die Augen. "Alles mit dir ist wunderschön."

Sanft strich Liam mit den Lippen über Nialls Kiefer und den Hals. Er spürte den Bart seines Iren so gern. Leise stöhnend warf Niall den Kopf in den Nacken, um seinem Freund mehr Platz zu verschaffen.

Dankbar für diese Geste saugte Liam seinem Iren eine dicken Knutschfleck - auch ein bisschen aus Rache, denn es war nicht so leicht gewesen seinen eigenen zu verstecken. "Liam..." Niall schnappte nach Luft.

Mit einem leisen 'plop' löste sich der Prinz. "Ja?"

"Gott. Ich- dein Mund.." Niall zog ihn zu einem stürmischen Kuss an sich.

Berauscht vor Liebe und brennender Lust ließ Liam seinen Mund auf Nialls krachen. Verdammt - er wollte nie wieder etwas anderes tun, als mit Niall rumzumachen!

Keuchend wickelte Niall seine Beine um Liams Hüfte und zog ihn mit seinem Ruck an sich.

Der Prinz quietschte leise und küsste Niall unvermindert heftig weiter. "Du bist der Wahnsinn.", wimmerte Niall. "Ich liebe dich. So wie du bist und was deine Mutter denkt oder Ruth ist vollkommen egal, solange du dir gefällst." Seine Finger krallten sich in Liams Haaren fest.

Mit glasigen Augen sah der Prinz seinen Freund an. "Ich liebe dich auch. Und der einzige, dem ich gefallen will bist du."

"Du gefällst mir, seit du das erste Mal meinen Laden betreten hast."

Liam lächelte glücklich und lehnte seine Stirn an Nialls. "Ich hätte nie geglaubt, tatsächlich meine wahre Liebe zu finden," gestand er.

"Ich auch nicht." Niall legte seine Hand an Liams Wange. "Ich hab die Hoffnung schon aufgegeben gehabt. "

"Aber die stirbt ja bekanntlich zuletzt," schnurrte Liam.

"Genau.", breit lächelnd nickte sein Freund.

Auf seiner Lippe herum kauend zupfte Liam an Nialls Hemdkragen. "Könntest du das ausziehen?"

"Mhm. Wenn du deins ebenfalls ausziehst." Niall richtete sich grinsend auf.

"Nichts würde ich lieber tun." Liam zog den Stoff über seinen Kopf.

"Ich liebe es, dass die nicht so schnell verschwinden.", murmelte der Schneider und tippte mit seinen Fingern gegen die Knutschflecken auf Liams Brust.

Hart sog der Prinz Luft ein. „N-Niall..!"

Niall zuckte erschrocken zurück. "Was ist? Hab ich dir wehgetan?!" Er sah Liam panisch an.

"Gott, nein, mach weiter.."

Sofort begann der Ire wieder zu grinsen. "Hat es jemand bemerkt?" Er zog Liam auf seinen Schoß, seine Finger vergrub er in dessen Kehrseite.

"Niemand," hauchte Liam. "Uuuh."

Mit seiner Nasenspitze fuhr Niall über die weiche Haut an Liams Hals, seine Hand ließ er über dessen Brust gleiten, zog sanft an den feinen Haaren. Leise stöhnend legte Liam den Kopf in den Nacken, seine Hände griffen mutig nach Nialls Po.

Dem Iren selbst entschlüpfte ein raues Keuchen. Gott, wie er es liebte, wenn Liam aus sich rauskam. Neugierig auf Nialls Reaktion drückte Liam etwas zu, knetete Nialls weiche Backen.

"Liam." Rau atmete Niall ein und aus.

"Gut so?"

"Es ist perfekt."

"Ich Liebe dich," murmelte Liam.

"Ich liebe dich auch." Niall schlüpfte mit seinen Händen unter den Stoff von Liams Hose.

Dieser lachte leise. "Das gefällt mir."

Der Ire saugte sich an Liams Schlüsselbein fest. "Mir auch."

Summend drückte Liam ihn fester an sich. "Hör nicht auf."

Niall lächelte und hauchte einen Kuss auf den Dunkeln Fleck. "Das hatte ich nicht vor.", murmelte er, seine Finger kneteten die weiche Haut von Liams Hintern.

"Ich...Mh, du..." Liam murmelte unzusammenhängende Worte.

"Ja?" Niall sah mit dunkel Augen zu Liam hoch. "Sag mir, was du machen willst."

"Ich will das mit meinem Mund bei dir machen, du weißt schon.." der Prinz errötete dezent.

Niall legte den Kopf schief. "Das, was ich das letzte mal bei dir gemacht habe?"

"Nein, nein, nicht das." Liam schüttelte den Kopf. Das traute er sich dann doch noch nicht.

"Ah. Ich verstehe." Niall nickte mit einem liebevollen Grinsen.

"Darf ich?" Fragte Liam schüchtern lächelnd und öffnete Nialls Hose.

"Natürlich, Traumprinz. Du darfst Alles machen, was du willst.", nickte der Liegende eifrig und hob sein Becken an.

Zufrieden zerrte Liam ihm die Hose von den Beinen. Niall biss sich auf die Unterlippe und stürzte sich auf den Ellenbogen ab. Liam wollte Ablenkung haben, die sollte er bekommen. Er wollte, dass sein Freund wieder bessere Laune bekam.

Der Prinz lächelte Niall an und streichelte über dessen Oberschenkel. Er wurde immer selbstsicherer "Wir probieren später was, ja?"

"Was denn?" Fragte Liam neugierig und umfasste Niall mit der ganzen Hand.

Niall stöhnte auf. "Du.. hmm... ich zeig es dir dann."

"Mh-mh.." Liam nickte. Dann senkte er seinen Kopf über Niall.

"Oh, /Gott/." Niall krallte sich in Liams weichen Haaren fest.

Liam grinste so gut es ging und nahm Niall noch ein paar Zentimeter tiefer. Der Ire schnappte gierig nach Luft, sein Becken stieß er nach oben in Liams Mund, sorgte dafür, dass dieser ihn noch tiefer in sich aufnahm. "Verflucht, Liam!“

Der schluckte überrascht und hustete. "E-ah- Entschuldigung." Niall strich ihm mit der Hand entschuldigend über die Wange.

Liam sah ihn mit glasigen Augen an, dann machte er weiter. Überwältigt rollten Nialls Augen sich nach hinten und er ließ seinen Kopf auf sein Kissen fallen. Heiliger.

Eifrig machte Liam weiter. Er wollte das hier gut machen. "Gott, /Liam/. Du-" der Ire schnappte nach Luft.

"Mh?" Machte Liam.

"Nicht aufhören , nicht aufhören.", japste der Schneider.

Liam hörte nicht auf. Seine Finger krallten sich in Nialls Oberschenkel. Winselnd kniff Niall die Augen zusammen. Liams Finger kratzen über seine empfindliche Haut, seine Zunge stellte wahre Wunder an.

Vorsichtig nahm Liam Nialls Hoden zwischen die Finger und Spielte etwas damit. Überrascht schoss der Ire ein weiteres Mal mit seinem Becken nach oben. Verflucht, wenn sein Prinz so weiter machen würde, würde es nicht mehr lange dauern.

Liam gluckste leise, hörte aber nicht auf. Es schien, als würde Niall gleich kommen, das wollte er unbedingt. "L-Liam." Der Brünette krallte seine Hand in den kurzen Haaren seines Freund fest und bewegte dessen Kopf sanft.

Dieser ließ es sich gerne gefallen. Niall sollte ihm zeigen, was er mochte. "Ich- /oh Gott/." Niall stöhnte laut auf, als Liams Zähne sanft über seine empfindliche Haut fuhren.

Mh, das war offenbar gut, das würde sich Liam merken. "Gleich, ich- du-"

Eifrig wurde Liam schneller. Gleich war Niall glücklich! "/Liam/!"

Der Prinz schaffte es nicht mehr, den Kopf weg zu ziehen und riss die Augen auf, als Niall in seinen Mund kam.

Schweratmend lag der Schneider da, sein Brustkorb hob und senkte sich schnell, sein ganzer Körper glänzte, wegen des dünnen Schweißfilms, der sich gebeliebt hatte. Sein Haare waren das reine Chaos und in seinem Kopf sah es nicht besser aus.

Mutig sah Liam seinem Freund in die Augen und schluckte. "Du siehst schön aus." Seine Stimme war rau und er klang so schön/zerstört/.

"Das musst du gerade sagen.", flüsterte Niall erschöpft. Mit seinem Daumen wischte er einen Tropfen seines Ergusses von Liams Mundwinkel und atmete tief ein, um die Fassung bei sich zu halten, als der Prinz die Lippen um seinen Finger schloss und sanft saugte. "Du bringst mich noch um."

"Du gefällst mir so zerwühlt," seufzte Liam verliebt.

"Und du mir erst." Niall richtete sich etwas auf um ihn küssen zu können. Sofort zog Liam ihn an sich und küsste ihn tief und gierig. "Tut mir leid, dass ich nicht vorher etwas gesagt habe.", nuschelte der Ire, biss Liam sanft in die Unterlippe. "Du hättest es nicht schlucken müssen."

"Es war nicht schlimm." Nuschelte der.

"Dann bin ich beruhigt." Niall wanderte mit seinen Händen über liams breiten Brustkorb, bis runter zu dessen Hose und knöpfte sie geschwind auf.

Liam hätte fast lachen müssen, mit welchem Elan seine Erektion Niall entgegen sprang. Grinsen umfasste der Ire die Erregung seines Freundes. "Wir probieren mal was aus, ja?"

"Ja?" Liam sah ihn mit leicht zitternden Lippen an.

Niall nickte und legte sich hin. "Meine Oberschenkel." Er lachte leise bei Liams verwirrtem Gesichtsausdruck. Er verschränkte seine Knöchel miteinander und rollte sich einwenig auf die Seite. "Du wirst ein bisschen ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt, wenn du mit mir schlafen wirst." Er griff nach Liams Hand und zog ihn an sich. "Wenn du möchtest."

"Ich bin neugierig," Nickte Liam und konnte die Augen nicht von Nialls schönem Körper nehmen.

Lächelnd griff Niall ein weiteres Mal nach Liams Erektion und bewegte seine Hand auf und ab. "Benutz meine Oberschenkel, ja?" Er rutschte etwas näher an Liam, bis die Spitze dessen Erektion gegen seinen Po stieß, was ihn leise zum aufseufzen brachte.

"Oh. Das meinst du." Liam nickte. "Ich werde es versuchen."

Summend verflocht Niall ihre Hände miteinander, ihn stockte der Atem, als sein Freund sich zurecht rutschte. Liebevoll umarmte Liam seinen Freund. "Du bist das größte Geschenk auf Erden."

Niall presste sich an Liams Körper. "Tu, was du für richtig hältst.", seufzte er.

Gehorsam Nickte der Prinz. Langsam begann er sich zu bewegen und schloss die Augen. "Oooh... Oh Gott."

"Gut?", fragte Niall mit einem sanften Grinsen, seine Hand krallte sich in Liams Kehrseite fest, während dieser sein Becken immer schneller bewegte. Er selbst würde jedes Sekunde wieder hart sein, da war er sich ziemlich sicher.

"Es.. Mh... fühlt sich besser an als... Oh.. meine Hand." Keuchte Liam.

Zufrieden schloss Niall die Augen und genoss einfach, wie Liam sich an ihm austobte. Er konnte es kaum abwarten, mit ihm zu schlafen.

Liam merkte, dass er immer noch peinlich schnell zum Schluss Kommen würde. Wie machte Niall das nur, dass es länger dauerte?

Der Ire löste seine Hand von Liams Hintern und vergrub sie stattdessen in seinen Haaren. "Liebling... komm für mich."

Nialls raue Stimme trieb Liam näher an den Abgrund. Zitternd hielt er in der Bewegung inne und genoss es, Niall so nah zu sein. "Es geht immer so schnell, das will ich nicht.“ erklärte Liam verlegen. "Dabei genieße ich es so. Weil.. einfach weil es mit /dir/ ist.“

Niall nickte verstehend. Er griff nach Liams Hand und führte sie zwischen seine Beine. "Ich genieße es auch mit dir.", winselte er verzückt. "Und es stört mich nicht, wenn du so schnell fertig bist."

Verstehend umfasste Liam seinen Freund und rieb ihn mit seiner großen, warmen Hand. Keuchend wand sich dieser unter den Berührungen. "Verdammt... mach weiter."

Unwillkürlich begann Liam seine Hüfte wieder zu bewegen, passt seine Hand daran an. "G-genau so." Niall presst sein Gesicht gegen Liams Oberarm, der sich neben seinen Kopf auf dem Kissen befand.

Bald wurden Liams Bemühungen schneller und er keuchte leise in Nialls Ohr. Das hier gefiel ihm irre gut. Dem Schneider ging es nicht anders. Dass Liam diese ganzen Dinge mit ihm probierte und tun wollte, machte ihn so unheimlich glücklich, er konnte es nicht in Worte fassen.

"Ich... Oh.. jetzt."

"Mhmm, ich a-auch." Beiden stockte der Atem, als sie ihren Höhepunkt erreichten und erschöpft auf der Matratze liegen blieben.

Müde schmiegte sich Liam an seinen Freund. Wow. "War das schön?" Niall schnappte sich Liams Arm und legte ihn richtig um sich.

"Total schön," Flüsterte der Prinz.

"Das freut mich." Lächelnd drehte der Ire seinen Kopf in Liams Richtung.

"Ich will mit dir schlafen," Nickte Liam leicht. "Auf beide Arten."

"Das will ich auch. Aber wir machen es beim ersten Mal so, wie du es willst und wann du es willst." Niall küsste ihn sanft.

"In Ordnung," Nickte der Liam.

"Ich sollte mich waschen gehen.", murmelte Niall grinsend und sah an sich herunter. Seine Oberschenkel und sein Bauch waren ganz klebrig.

Der Prinz lachte und gab ihm einen Kuss. "Tu das."

"Ich bin gleich wieder da." Niall stand vorsichtig auf. "Du kannst etwas essen, wenn du möchtest. In der Küche steht noch etwas."

"Da zieh ich mich aber erst wieder an."

"Von mir aus kannst du gerne so bleiben." Niall betrachtete den nackten Körper des Prinzen wohlwollend.

Der grinste breit. "Und wenn Josh mich so sieht?"

"Mhm." Der Schneider Machete ein nachdenkliches Gesicht. "Dann nicht. Ich will dich ganz alleine so sehen."

Sanft zog Liam ihn nochmal zu sich herunter um ihn zu küssen. "Ich bin ganz dein."

Niall erwidertet den Kuss freudig. "Dann bin ich beruhigt."

"Ich liebe dich, Niall. Natürlich bist du der einzige, der mich je wieder so sehen wird."

"Ich liebe dich auch.", kicherte der Ire verliebt.

Sanft rieb Liam seine Nase über Nialls Hals und seufzte zufrieden. "Ich bin gleich wieder da." Niall drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und wickelte sich die Decke um den Körper.

Selig lächelnd sah Liam ihm nach und kuschelte sich auf das Bett. Er liebte den Geruch nach niall und Liebe.


"Glaubt mir, ihr wollt da jetzt nicht hoch." Josh stellte sich eilig vor die Treppe, die in ihre Stube führte. Louis und Zayn waren vor ein paar Minuten durch die Tür geschossen.

"Und wie wir da hoch wollen!" Schnappte Louis. "Lass uns durch!"

"Louis, sie sind höchstwahrscheinlich /nackt/.", Josh drückte seine Hand gegen dessen Brust.

"Als hätte ich das nicht schon gesehen," fauchte der Leibwächter.

"Liam und Niall werde das nicht wollten.", knurrte Josh zurück und funkelte den Brünetten an.

"Lou." Zayn legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.

"Lass mich! Du weißt, dass Nicola recht hat! Vielleicht sehen wie Liam nie wieder!"

"Louis!" - "Wie bitte?!"

Zayn stöhnte gestresst und rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht. "Liam ist vorhin ziemlich überstürzt abgehauen.", erklärte er. "Und wir wollen deswegen mit ihm reden".

"Lasst die zwei sich doch erstmal wieder anziehen," flehte Josh. Er hatte nicht viel gehört, aber genug um es zu wissen. "Sie sind froh, wenn sie mal alleine sind und dann kommt ihr schon wieder angerannt.", fuhr er fort und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ihr wisst selbst ganz genau, dass er nachts nicht mehr kommen kann."

Louis' Schultern sanken nach unten, als hätte man Luft aus ihm gelassen. Die Trennung von Inès setzte ihm tierisch zu. Zayn seufzte leise und drückte seine Schulter.

"Setzt euch irgendwo hin. Sie werden schon noch runterkommen." Josh schnappte sich ein paar Stoffrollen.

"Habt ihr das Brautkleid schon fertig?" Fragte Zayn neugierig.

Der Lehrling nickte mit einem schwachen Lächeln. "Niall hat es wunderschön hinbekommen."

Zayn grinste. "Zeigst du es uns?"

Josh schüttelte den Kopf. "Ihr seht es, wenn es soweit ist.", er lachte leise, als Zayn zu schmollen begann.

"Na gut," brummte der Dunkelhaarige.

"/Liam/!", hörte man Niall auf einmal kreischen. "Ich warne dich- du darfst das später aufwisch- ihhh."

Erstaunt sahen sich die drei Männer an. "Was zur Hölle machen die zwei?"

"Ich denke , sie sind im Bad."

"Du bist echt-" Niall unterbrach sich selbst mit einem Lachen und warf seinen Freund mit einem Waschlappen ab, bevor er die Sauerei auf dem Boden ansah. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Liam schüttelte seine nassen Haare.

"Du putzt das weg.", der Ire deutete auf die Wasserlache. "Ich mach Tee."

"Ich hasse putzen," murmelte Liam und schnappte sich einen Lappen.

"Ich auch, aber gemacht werden muss es trotzdem." Niall drückte ihm grinsend einen Kuss auf die Lippen.

Liam streckte ihm die Zunge heraus. "Geh und mach Tee, bevor ich mir was überlege.."

"Mhm. Mach mich nicht zu neugierig.", lachend gab Niall ihm einen Klaps auf den Po.

Liam lachte rau. "3..." begann er herunter zu zählen.

Grinsend lehnte sich Niall gegen ihre Holzwanne und sah seinen Freunden abwartend an. "Du sollst Tee machen," Liams Augenbraue zuckte und er begann unbeholfen den Boden trocken zu wischen.

"Ich schau dir gehen zu, wie du dich abmühst."

"2.." murmelte Liam leise und versuchte Niall zu ignorieren.

Kichernd stieß sich Niall von der Wanne weg. "Du machst das super."

"Danke." Liam rollte die Augen. Er war tatsächlich froh, dass in Schloss jemand für ihn sauber machte.

"Ich bin in der Küche.", lächelte der Schneider und schlängelte sich an dem Prinzen vorbei.

"Glück gehabt, sonst wärst du heute nicht mehr zum Tee machen gekommen.."

"Wenn das so ist.." Niall blieb im Türrahmen stehen.

"Nein, nein. Geh nur." Grinste Liam.

Der Ire seufzte theatralisch. "Ob ich das jetzt noch kann, nachdem du meine Fantasie so angekurbelt hast.."

"Vielleicht erfährst du es später noch," Liam grinste schief.

"Ich bestehe darauf." Niall wuschelte ihm ebenfalls grinsend durch die Haare und verschwand dann endgültig aus dem Badezimmer.

Zufrieden schrubbte Liam weiter. Er liebte es, Niall ein bisschen heiß zu machen.

Vor sich hin summend werkelte Niall in der Küche herum, setzte Wasser auf, schmiss getrocknete Kräuter mit dazu und richtete nebenher seine getöpferten Tassen her. Er liebte es so, wenn Liam hier war. Der junge Prinz war ganz befreit, wenn sie zusammen waren, das war Alles, was er wollte. Und was Liam heute noch mit ihm vorhatte, machte den Iren sehr neugierig.

Mit einem verliebten grinsen im Gesicht lehnte sich Niall gegen das Schränkchen vor sich, während er zu sah, wie das Wasser zu kochen begann. Bestimmt würde der Sex mit Liam ganz toll werden. Sanft, leidenschaftlich, heiß - einfach alles.

Er seufzte wohlig auf bei dem Gedanken, während er den Tee durch ein Tuch siebte, um die Kräuter aufzufangen. Er war gerade dabei, das Stück Stoff zusammen zu falten, da schlangen sich zwei starke Arme von hinten um ihn. "Huch." Er quietschte leise ab und klatschte Liam auf den Oberarm, als dieser zu lachen begann. "Erschreck mich nicht so.", schmollte er.

„Verzeihung.. du sahst so verflucht gut aus, weißt du?" Liam küsste ihn sanft von hinten auf die Wange

"Das sagt gerade der Richtige.", lachend drehte Niall sich in Liams Armen um.

Liebevoll sah der Prinz den Kleineren an. Er liebte es, mit Niall zu kuscheln "Ich liebe es, wenn du hier bist.", sagte Niall sanft.

"Bald sehen wir uns noch öfter.." nuschelte Liam fast unhörbar.

Niall legte den Kopf schief. "Ich hoffe es."

"Versprochen." Der Prinz küsste Nialls Hals auf und ab.

Flatternd schloss dieser die Augen und kippte seinen Kopf auf die Seite. "Mhm.."

"Stell dir mal vor... wir beide an der Küste, Hand in Hand. Die Haare verweht vom Wind.."

"Ein wundervolle Vorstellung." Niall lächelte glücklich.

"Und Abends kochen wir zusammen und dann gehen wir schlafen. Und niemand wird uns trennen."

"Und schauen die Sterne an."

Verliebt seufzte der Prinz. "Und morgens gehen wir zu unseren Schafen und sind den ganzen Tag draußen."

Niall schlang die Arme fest um Liam. "Ich werde dich nicht verlassen.", murmelte er. "Egal, was kommt."

"Das musst du ja nicht." In Liams Kopf war sein Plan schon weit fortgeschritten.

"Ich weiß, ich wollte es dir nur sagen."

"ich liebe dich, Niall. Sehr."

"Ich liebe dich auch, Traumprinz."

Glücklich Schloss Liam die Augen und stand einfach nur da, hielt seinen Freund im Arm und atmete dessen Duft ein. "Ich komme rein, ob ihr nackt seid, oder nicht.", ertönte da Zayn's Stimme.

"Wir stehen in der Küche." Murmelte Niall. "Welcher Idiot kocht denn nackt?"

Liam knurrte leise. Und schon war es mit seiner guten Laune dahin. "Was willst du hier?", brummte er ungehalten.

"Liam, du kannst nicht Einfach abhauen. Nicht, nach dem du... du weißt schon was zu mir gesagt hast..“

"Ich hab dir gar nichts gesagt.", widersprach der Prinz mit zusammen gekniffenen Augen. "Ich hab mit Louis gesprochen." Und der konnte wohl seine Klappe nicht halten; wie immer.

Niall verzog den Mund. "Könntet ihr aufhören zu streiten? Bitte."

"Wir streiten nicht-"

"Doch, tun wir.", widersprach Liam. "Ich versteh nicht, warum ihr mit Nicola gesprochen habt. Gerade darüber."

"Worum geht es denn?" Fragte Niall beharrlich. Zayn sah Liam auffordernd an. Er hatte das nicht zu erzählen.

"Darüber sprechen wir später," murmelte Liam. Er hatte 'nicht so wichtig' sagen wollen aber das wäre eine faustdicke Lüge gewesen. Es war wichtig.

Niall seufzte leise. "In Ordnung."

Zayn warf Liam einen argwöhnischen Blick zu. "Ist Louis auch da?" Der Prinz stöhnte leise, als sein Leibwächter nickte. "Fantastisch."

"Wir machen ins Sorgen, verstehe das doch bitte."

Niall sah seinen Freund besorgt an. "Muss ich mir Sorgen machen?", fragte er leise, während er seine Hand an Liams Wange legte und mit seinem Daumen sanft über dessen Kieferknochen rieb.

"Nein, mein Schatz. Es ist alles in Ordnung."

Der Ire nickte mit einem leicht argwöhnischen Gesichtsausdruck. "Wollt ihr auch Tee haben, Zayn?" Er sah zu dem Leibwächter. "Ich hab gerade gekocht."

"Gern." Nickte dieser. "Ich suche Louis."

Niall lächelte schief. "Tu das."

Liam starrte seufzend aus dem Fenster. Schöne Scheiße. "Was ist los, Liam? Sprich mit mir."

"Sie wissen, dass wir über Irland gesprochen haben. Und dass ich es ernst meine, mit dem Weg gehen," Flüsterte er.

Niall's Augen weiteten sich. "Oh.", murmelte er.

"Ich weiß... es ist unverantwortlich blah, und egoistisch blah und ich soll mal an die anderen denken, blaaah... aber wer denkt an mich, Niall? Wer? Niemanden kümmert es, was mich glücklich macht."

"Das stimmt nicht, Liam. Und das weißt du." Der Ire griff nach Liams Händen. "Zayn und Louis wollen, dass du glücklich bist. "

"Zayn will, dass ich hier glücklich bin. Louis hingegen.."

"Louis macht sich Sorgen. Und momentan ist er ziemlich niedergeschlagen, weil Inès weg ist."

"Auch... nur ist er erstaunlicherweise total begeistert davon gewesen, dass wir glücklich werden - in Irland. Als ich mit ihm allein war, hat er mich sogar bestärkt zu gehen.“

Niall sah Liam lange an. "Es wird nicht so einfach, wie wir und das vorstellen."

Der Prinz schob die Unterlippe vor. "Das weiß ich selber."

Der Schneider küsste ihn auf den Schmollmund. "Wir machen das Beste aus der Situation, ja?"

"Ich weiß. Und wenn du für mich da bist, schaffen wir das auch."

Niall lächelte sanft. "Magst du den neuen Brief von meinen Eltern mit mir lesen? Ich hab ihn noch nicht aufgemacht."

"Oh, wahnsinnig gern." Nickte Liam.

"Ich hol ihn." Niall schmiegte sich an Liam ran.

"Ich bin ausgesprochen neugierig."

Schnurrend schloss Niall die Augen, als Liam begann, ihn mit denen Fingerspitzen im Nacken zu kraulen. "So komme ich nie von dir weg..."

"Vielleicht ist das ja genau mein Ziel?" Schnurrte Liam.

Angetan ließ Niall seine Hände zu Liams Po wandern. "Ach ja?"

"Mh-mh.." er hatte noch andere schöne DINGE mit Niall vor..

Grinsend lehnte sich der Ire gegen den Küchenschrank und zog seinen Freund mit sich. "Erzähl mir, was du machen willst.“

"Eigentlich wollte ich dich damit überraschen.."

Der Ire schob die Unterlippe vor. „Schade..“

Liam grinste. "Das werde ich schon noch."

"Das hoffe ich doch." Niall zog ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss an sich ran.

Gierig erwiderte Liam den Kuss. Er liebte das alles. "Ich dachte eigentlich, dass es Tee gibt .."

"Und danach.." Liam biss sich auf die Unterlippe.

"Danach gehen wir wieder.", kam Louis säuerliche Stimme von der Tür.

Erschrocken führen die beiden herum. „Lou."

Der Leibwächter funkelte seinen Schützling wütend an. "Du kannst nicht immer einfach abhauen, wenn dir etwas nicht passt, Liam. Du bist kein kleines Kind mehr."

Empört schnappte Liam nach Luft. "Louis!"

"Es ist so.", regte der junge Brünette sich weiter auf. "Ich versteh dich, aber du bist alt genug, um dich solchen Diskussionen zu stellen, auch, wenn Nicola mit ihrem Spruch ziemlich daneben gegangen ist." Er fuchtelte wild mit den Händen rum. "Wir wissen, dass ihr weg wollt und das ist verständlich und machbar, aber du kannst nicht einfach auf bockig schalten, nur, weil jemand sagt, was Sache ist. Nicola hat mit ihren aussagen ebenfalls Recht, das weißt du."

"Halt den Mund," forderte Liam ihn auf. "Sprich nicht so mit mir!"

"Ich rede so mit dir, wie es mir gerade passt, Liam.", fauchte der Leibwächter. "Ich bin dein Freund, und ich will nur das Beste für dich, ob du es glaubst oder nicht und nur, weil die Welt gerade unfair zu dir ist, heißt es noch lange nicht, dass du einen Grund hast, dich so aufzuführen!"

Zayn legte Louis eine Hand auf die Schulter. "Wir werden gehen."

Niall sah Louis mit großen Augen an. So hatte er ihn noch nie mit Liam sprechen gehört. "Beruhigt euch erstmal alle wieder..", murmelte er. "Bitte."

"Geht," Nickte Liam. "Wir sprechen heute Abend, Louis."

"/Nein-/"

"Louis, jetzt komm." Zischte Zayn. Er konnte doch nicht so mit dem Prinzen sprechen!

"Herrgott, Louis." Liam trat bedrohlich einen Schritt näher. "Lass mich in Frieden."

Louis zitterte vor Wut und dem Drang, Liam noch etwas entgegen zu schleudern. Dann jedoch drehte er sich auf dem Absatz um und ging die Stiege hinunter.

Zayn atmete tief ein und blickte zwischen Liam und seinem besten Freund hinterher. "Ihr seid alle unmöglich."

Liam sah aus, als würde er gleich explodieren, also zog Niall ihn sanft an sich. "Li.." er vergrub sein Gesicht an dessen Brust.

Wie von alleine Schlangen sich Liams Arme um den Kleineren. Hier fühlte er sich sicher. "Geht nach Hause.", verlangte er leise.

"Wie ihr wünscht, mein Prinz." Nickte Zayn Respektvoll.

Niall sah zu dem Schwarzhaarigen rüber und lächelte leicht. "Kommt gut nachhause."

"Auf wiedersehen, Niall.“

Niall wickelte die Arme fest um seinen Freund und küsste ihn auf die Wange.

"Ich liebe dich," nuschelte Liam leise.

"Ich liebe dich auch." Niall rieb seine Nase an Liams. "Trägst du mich zurück ins Zimmer?", fragte er lieblich und klimperte mit den Wimpern.

"Immer," zärtlich drückte Liam seinen Freund an sich.

Der Ire schlang die Arme um Liams Hals und kicherte verliebt, als dieser ihn hochhob und er die Beine um dessen Hüfte schlingen konnte. "Ich nehme den Tee, lass mich nicht fallen." Er griff nach den Tassen.

"Würde ich nie." Liam sah seinen Freund verliebt an.

Niall grinste schief. "Du kannst." Er klammerte sich mit den Beinen an Liam fest und hielt die Teetassen fest in seinen Händen.

Vorsichtig bugsierte Liam den Iren in dessen Schlafzimmer. Er wollte jetzt kuscheln.

"Kuscheln?" Der Schneider sah seinen Freund an. "Ganz viel?"

„Ganz, ganz viel." Bestätigte dieser.

"Das lässt sich einrichten." Niall balancierte die Tassen in den Händen, während Liam sich langsam auf einem Bett nieder ließ.

"Ich will nicht über das reden, was mit Louis war, in Ordnung?" Bat Liam leise.

"In Ordnung.", nickte der etwas Kleinere und reichte dem Prinzen seine Tasse.

"Danke, Liebling." Liam nahm einen Schluck. "Der schmeckt gut."

"Selbst gemischt.", strahlte der junge Mann stolz. "Meine Mutter hat es mir mal gezeigt, was in welchem Verhältnis am besten zusammen passt."

"Vielleicht zeigt sie es mir auch mal." Nuschelte Liam.

Niall seufzte leise. "Du musst dir das gut überlegen, Liebling."

"Ich weiß," Liam sah ihm nicht in die Augen. "Vielleicht ist es auch utopisch... ich kann nicht einfach weglaufen und so tun, als gäbe es England nicht... was wird aus den Menschen..? Niall... haben sie recht? Bin ich egoistisch und sollte nicht weglaufen?"

"Es ist... nicht sehr fair gegenüber den Menschen hier. Deine Eltern haben ein andere Meinung über alles, im Gegensatz zu dir. Sie werden sich im Stich gefallen fühlen, also würde es schwerer werden, wenn du irgendwann vor hast, wieder zu kommen."

"Das könnte ich nicht - niemals. Die würden mich als Deserteur hinrichten, oder einsperren.“

Niall nickte verstehend. "Deine Eltern werden nicht begeistert sein, wenn du auf einmal weg bist. "

Unglücklich nickend hob der Prinz den Kopf. "Ich muss mit ihr schlafen, Ni."

"Das musst du nicht." Niall schlang die Arme um seinen Freund.

"Doch muss ich..." beharrte Liam.

"Du schläfst mit mir, Traumprinz. Nicht mit ihr. Egal, was ist.", murmelte Niall und küsste ihn auf die Schulter.

Der Prinz Schloss die Augen. "Du bist der richtige für mich."

"Und du für mich."

"Küss mich." Flüsterte Liam.

"Nichts lieber als das." Niall stellte ihr Teetassen weg, bevor er Liams Gesicht mit beiden Händen umfasste und ihr verliebt küsste.

Sofort schloss der Prinz die Augen und genoss es. Er war einfach so irre verliebt in diesen Mann!

"Mhm.."

Mit einen Plopp löste sich Liam kurz. "Alles in Ordnung?"

"Alles ist Fantastisch." Niall lächelte breit.

"Gut," Liam grinste und küsste ihn wieder.

Lächelnd erwiderte der Schneider die Küsse, seine Gedanken wanderten jedoch. Was sollten sie tun? Durchbrennen wäre eine wunderbare Möglichkeit für sie, aber Liam hatte hier eine riesengroße Verantwortung.

Und er schätzte ja auch an Liam, dass dieser so erwachsen und verantwortungsbewusst war... eine verzwickte Sache.. Aber sein Freund war auch immer noch /Jung/. Er verstand ihn wirklich gut, er würde auch am liebsten mit ihm weg, bei ihm würden sie so viel glücklicher werden und müssten sich nicht verstecken.

Aber würde es Liam nicht fertig machen, wenn er hier alle zurück ließ? Ohne Louis und Zayn würde er doch nicht weg Laufen.. Wie er den Prinzen kannte, hatte dieser bestimmt einen Plan, der gut durchdacht war. Er würde die Zwei nicht zurücklassen.

"Niall?" Warum war sein Freund so abgelenkt? Liam wollte knutschen!

Der ire öffnete verwirrt seine Augen. Oh. "Ja?"

"Raus damit, Baby. Was beschäftigt dich?"

"Du.", murmelte Niall, der Spitzname beschaffte ihm eine Gänsehaut. So hatte ihn noch nie jemand genannt.

"Gut," Liam biss ihm sanft auf die Unterlippe. Stöhnend schloss der Ältere die Augen. Verflucht.

"Du bist so... heiß." Knurrte Liam leise.

"Das musst du gerade sagen.", nuschelte Niall, seine Finger wanderten in Liams Haare.

Schnurrend drückte Liam sich an ihn. Er liebte es, so eng mit Niall zu kuscheln. Lächelnd pflanzte Niall einige Küsse auf dem hübschen Gesicht des Printen und brachte ihn damit zum kichern. "Bleibst du? Über Nacht?", fragte er leise.

"Das würde ich unheimlich Gern."

"Dann müssen wir aufpassen.", murmelte Niall. "Wegen Meredith."

Liam seufzte leise. "Ich sollte gehen."

"Ich hasse das.", knurrte der Schneider säuerlich und verzog das Gesicht.

"Es tut mir leid," nuschelte Liam. "Vielleicht war all das ein Fehler.."

"Was?" Niall rückte einige Zentimeter von dem Prinzen weg. Was war ein Fehler? Dass er gekommen war? Ihr Beziehung? Bei dem Gedanken stach es ihm unwohl in der Brust.

"Wir hätten diese Pläne nicht schmieden sollen, und uns Hoffnung machen," wisperte der Prinz. "Wir wissen beide, dass ich bleiben werde... auch wenn es mir so unendlich weh tut, nicht nach Irland zu gehen. Dorthin, wo ich mir eine Zukunft vorgestellt habe."

"Es ist nicht falsche, Träume zu haben, Liebling.", murmelte Niall. "Und wer sagt, dass wir es nicht irgendwann tun? Ich habe nicht vor, dich demnächst zu verlassen."

"Ich dich auch nicht." Flüsterte der Prinz. "Und vielleicht überlegst du es dir ja auch in ein paar Jahren und kommst doch hoch zu uns - als Haus- und Hofschneider."

Der Schneider seufzte schwer. "Ich hab den Laden jetzt schon so lange...", nuschelte er. "Ich weiß nicht. Es wird nicht leicht, ihn aufzugeben."

"Es ist ja nur eine Idee," nuschelte Liam.

"Es wäre auf alle Fälle eine Lösung."

"Ich liebe dich, Ni. Das kann mir keiner nehmen."

"Ich liebe dich auch, Liam." Niall küsste ihn sanft. "Egal, was kommt."


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Viele 'Ich liebe dich's, wissen wir, aber Liam brauch das heute. x

Kapitel dreiundfünfzig



Kapitel dreiundfünfzig


"Ich freue mich so, Liam." Ruth stand neben ihrem Bruder in der Schloss-Küche und lud sich Kuchen auf ihren Teller. Sie war ausreiten gewesen und hatte Liam hier angetroffen. "Du scheinst dich ja mittlerweile richtig auf die Hochzeit vorzubereiten, oder?"

Ihr jüngerer Bruder nickte. "Ja. Ich habe verstanden, was es heißt, eine Verantwortung zu haben und werde dafür sorgen, dass England eine große Zukunft hat." Er wusste, dass Irland nicht mehr das sein sollte, worauf er hinarbeitete. "Vor allem freue ich mich, dass es Sophia ist.", erzählte er. "Ich denke wirklich, dass sie die Richtige für mich ist."

"Sie hat sich eine britische Art angeeignet," bemerkte Ruth. "Sie ist feiner, das gefällt mir."

"Die ganze Zeit konntest du sie nicht leiden.", bemerkte Lima.

"Sie hat sich verändert."

"Sie ist immer noch die Selbe."

"Aber sie verbirgt es gut."

"Sie kann nicht viel machen, wenn du und Mutter so gegen sie seid."

"Sie muss sich eben anpassen," fuhr Ruth fort. "Aber sie schafft das."

"Sie muss gar nichts.", murmelte Liam in seinen Bart.

"Hauptsache die Hochzeit wird ein Rauschendes Fest!" Brabbelte Ruth weiter.

"Mhm." Liam schnappte sich ein paar Karotten.

"Du gehst ausreiten?"

"Nein, ich will einfach nur mal wieder zu den Pferden."

"Richtest du Grüße an Perrie aus?" Bat Ruth. "Ich kann sie gut leiden."

"Das mach ich.", nickte ihr Bruder und packte die Sachen in einen Korb. "Gehst du später noch zu Mutter?"

"Ja, ich bringe ihr etwas Kuchen."

"Ich hoffe, dass es ihr bald besser geht." In den nächsten Tagen würden sie endlich erfahren, ob sie wirklich schwanger war, oder nicht.

"Hoffentlich, diese Übelkeit hat sie im ersten Trimester sehr gequält.." murmelte Ruth.

"Noch wissen wir ja noch nicht, ob es so ist."

"Oh, Liam. Du bist und bleibst ein Naivchen." Lachte Ruth. "Sie weiß das schon seit Tagen. Sie will dir einfach nicht die Schau stehlen."

"Sie- oh." Liam bekam große Augen.

"Es geht gerade um dich, und sie will nicht so viel Aufmerksamkeit, weißt du? Und du würdest dir nur Sorgen machen, Li."

"Ihr Gesundheit ist wesentlich wichtiger als die Hochzeit.", protestierte der Junge Prinz.

"Siehst du? Deshalb wollte sie noch ein paar Tage warten. Damit du dich auf die Heirat und deine Hochzeitsnacht vorbereiten kannst."

Liam seufzte leise. "Ich werde später mit ihr reden."

"Tu das. Ich muss wieder nach oben, noch etwas lesen."

Liam nickte und sah zu, wie Ruth aus der Küche verschwand. Seufzend lehnte er sich gegen den Küchentisch und vergrub das Gesicht in den Händen. Die Hochzeit war in drei Tagen.

Natürlich war er noch immer hier. Wie hatte er nur glauben können, dass er wirklich den Mut haben würde zu gehen. Und jetzt müsste er eben hier klar kommen. Am Mut scheiterte es nicht einmal richtig. Es war einfach die große Verantwortung die er hier hat.. und dann war da ja auch noch Sophia. Er konnte sie doch nicht einfach hier alleine lassen.

Jetzt hatte er sich die Mühe gemacht, England eine gute künftige Herrscherin zu suchen, jetzt würde er das auch durchziehen. Traurig wischte er sich über die brennenden Augen. Nicola hatte gestern auch noch einmal auf ihn eingeredet, es war nicht angenehm gewesen.

Es erschöpfte ihn, dass alles durch zu stehen, und obwohl es nur um ihn ging, fühlte sich der Prinz einsamer als je zu vor. Niall machte ihm auch sorgen. Er wusste, dass sein Ire mit ihrer Situation kein bisschen zufrieden war, obwohl dieser immer versuchte, es nicht zu zeigen.

Dazu waren Louis und Zayn sauer auf ihn, Perrie war mit ihren Problemen beschäftigt und Nicolas Mann war eingetroffen - also hatte die Schwester auch keine Zeit für seine Sorgen.

Und Sophia erst. Die hatte auch  genug um die Ohren.

Es musste gerade alles verdammt hart für die junge Spanierin sein. Betrübt schnappte er sich den kleinen Bastkorb und ging aus der Küche in die Richtung der Ställe. Vielleicht konnte er mal wieder mit Harry reden. Den jungen Mann hatte er schon ewig nicht mehr gesehen.

Und sie hatten sich immer verstanden, bestimmt bekam er von ihm etwas Zuspruch. Mit etwas bessere Laune stiefelte er über die feuchten wiesen, es hatte wieder mal unheimlich geregnet in der Nacht.

Mehrfach wäre er fast ausgerutscht, aber er schaffte es Unfallfrei. Leise öffnete er die Stalltür und trat ein. Hier bei den Pferden war es immer schön warm. "Perrie.", hörte er da den Lockenkopf quengeln. "Ich will wissen, was passiert ist. Sophia ist wieder öfter hier."

"Harry, lass es gut sein, ja?" Kam es in entnervtem Ton zurück.

"Aber-"

"Haz, bitte."

"Harry?" Liam bog um die Ecke, als er de beiden gefunden hatte. "Hey.."

"Liam." Harry lächelte erfreut. "Möchtest du ausreiten?"

"Ich wollte zu den Pferden." Nuschelte Liam.

Der Lockenkopf nickte. "Willow vermisst dich.", meinte er. "Du solltest mal zu ihr."

"Mach ich." Der Prinz Wandte sich ab und suchte seine Stute.

Perrie und Harry tauschten einen Blick aus. "Ich geh mal raus auf die Weide.", murmelte die Reitlehrerin und verschwand.

"Okay, wir quatschen später." Harry würde schon noch rauskriegen, was jetzt mit Perrie und Sophia war. Er verräumte ihre Gerätschaften und warf einen Blick in Willows Box. Liam lag auf dem Stroh, seine Stute hatte es sich neben ihm bequem gemacht und ihren Kopf auf seiner Brust gebettet.

"Mein gutes, altes Mädchen." Sanft krabbelte Liam ihr den Kopf. "Wir müssen mal wieder einen Querfeldein Ritt Unternehmen," lächelte er.

Harry lehnte sich gegen den Holzrahmen. "Sollen wir zusammen gehen?" Er sah Liam fragend an. "Ich muss mal wieder mit unserem Neuling ausreiten. Der Kleine ist schon den ganzen Tag unruhig."

Der Prinz blickte auf. Er lächelte schief. "Gern.*

"Dann los." Der Stallbursche klatschte in die Hände. "Ich mach Alex fertig."

Sofort hob auch Willow den Kopf. Das dynamische klatschen verriet immer, dass Harry etwas vorhatte. Liam lachte leise und erhob sich. "Komm, Süße."

Schnaufend stand das Pferd auf und schüttelte sich. Ausreiten! Ausreiten! "Ich bin gleich soweit.", rief Harry aus einer anderen Box und schnallte den Sattel fest.

Nervös trampelte Willow herum. Wie lang dauert es denn, bis Liam mit dem doofen Sattel geholt hatte?!

"Ich beeil mich ja schon.", grinste eilte Liam mit dem scheren Sattel an. "Du bist so ungeduldig."

Tatsächlich tänzelte Willow schon etwas herum. Sie wollte am liebsten jeden Tag raus, aber wenn es regnete, kniffen die Menschen.

"Das hat sie von dir.", bemerkte Harry und kam mit seinem jungen Hengst um die Ecke.

"Ich weiß, wir lieben uns."

"Das merkt man." Zayn's Freund lächelte breit. "Ich warte mit Alex draußen, ja? Dann kann er noch ein bisschen grasen."

Der Junge Hengst war so unruhig und stürmisch, dass er Harry fast umwarf. Kichernd folgte Harry dem Tier aus dem Stall. Es war kein Wunder, dass Alex und Lyra sich gut verstanden. Die Beiden tobten den ganzen Tag miteinander herum.

Der kleine, dunkle Hengst schnaubte erfreut. Er liebte auch nasse Wiesen. "Na los, tob dich aus." Harry sah Alex grinsend zu.

Begeistert stürmte dieser los, sprang, schnaubte und schmiss sich in den Dreck zum wälzen.
Einige Minuten später kam dann auch endlich Liam mit Willow aus dem Stall und lachte bei den Anblick, der sich ihm bot. "Er scheint sehr glücklich zu sein."

"Hauptsache er ist glücklich," strahlte Harry. Er liebte es so, mit den Pferden zusammen zu sein.

Liam lächelte schief zurück und wuschelte Willow durch die dunkle Mähne. "Wollen wir?"

"Sicher. Wohin geht's?"

"Querfeldein. Ich hab keinen Plan." Liam schwang sich auf den Rücken einer Stute.

Harry hatte etwas Mühe seinen schlammigen Hengst wieder von der Wiese zu holen, aber es gelang ihm. "Ich glaube, wir lassen die Zwei später mal durch den Bach.", grinste Liam.

"Auf jeden Fall. Wow, es ist knackig kalt."

"Das ist der Regen.", meinte der Prinz. "Aber das Wetter ist gut für die Bauern. In letzter Zeit war es viel zu warm, da sind die Ernten schlecht."

"Stimmt, unsere Weiden sind auch besser, seit es wieder regnet.'

"Es hat alles seine Vorteile.", nickte der junge Mann.

Alex stellte sich dicht neben Willow und schnaubte heraus fordernd. Liam grinste Harry an. "Lust auf ein kleines Wettrennen?"

"Aber immer." Lachte dieser.

"Perfekt." Liam rutschte sich zurecht und schnalzte mit den Zügeln.

Harry reagierte sofort und ließ Alex losstürmen. Keine Sekunde später schoss Willow ebenfalls davon. Sowas kannte sie schon von Louis und Zayn.

Alex wusste, dass er fiter war als Willow, aber trotzdem gewann er fast nie gegen sie. Sie hatte einfach die längeren Beine. Liam grinste Harry über seine Schulter hinweg stolz an, als Willow ihn überholte. "Wir sehen uns am See.", rief er lachend und richtete seinen Blick nach vorne.

"Heeey!" Rief Harry. Verdammt, Willow war einfach gut.

Zufrieden schossen Liam und seine Stute über Wiesen, Wald und Feldwege. Das hatte er vermisst! Willow blühte trotz ihres Alters immer wieder richtig auf. Und mit Liams Kommandos konnte sie wenigstens etwas anfangen.

"Sehr gut, Süße." Liam klopfte ihr sanft auf den Hals und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. "Du warst super." Inzwischen waren sie an dem See angekommen, an dem er vor ein paar Wochen mit den Mädchen schon war. Er seufzte leise, wenn er daran dachte, wie viel sich seitdem bei Ihnen allen verändert hatte.

Inès war fort, Sophia hatte sich mit ihm verlobt und Niall... ja, den sah er jetzt so gut wie gar nicht mehr. Das störte ihn gewaltig. Aber es stimmte. Wenn er jeden Tag ins Dorf ging und nur in der Schneiderei auftauchte, würde das sehr komisch wirken.

Beim Letzten mal hatte sich ihr Abschied schlimmer angefühlt als sonst. Irgendwie... endgültig. Und das wollte er nicht. Er wollte es nicht endgültig.

"Wahnsinn.", hörte er da Harry hinter sich sagen. "Sie ist noch echt gut drauf für ihr Alter.“

"Ja, das ist mein Mädchen," stolz klopfte Liam ihr auf den Rücken.

Der Stallbursche grinste schief. "Ich lass Alex mal ins Wasser.", er stieg von dessen Rücken und löste den Sattel.

Aufgedreht sprang der Kleine los und stürzte sich quasi in den Bach. Herrlich. Willow schabte mit den Hufen. Sie wollte auch ins Wasser!

"Ist ja gut, meine Beste." Liam löste den Sattel und grinste. Die Stute schnaubte erfreut und schoss Alex hinterher in das kühle Nass.

Harry lächelte schief und ließ sich auf einem umgefallenen Holzstamm nieder. "Wie Kinder."

"Ich liebe es, sie zu beobachten." Lächelte Liam.

"Ich auch." Harry lehnte sich entspannt zurück.

"Wie läuft es bei dir und Zee?" Fragte Liam leise und sah on den Himmel hinauf.

"Gut. Er ist in letzter Zeit arg gestresst, aber das ist verständlich bei dem ganzen Tumult im Schloss.", murmelte der Andere.

"Ich bin sicher, ihr kennt Wege um Stress abzubauen." Rutschte es Liam heraus.

Harry lachte leise. "Ja, das stimmt." Er sah zu dem prinzen rüber. "Wie ist es zwischen dir und Niall?"

"Schwierig." Gestand Liam nach einer kurzen Pause.

"Möchtest du darüber reden?" Harry richtete sich auf.

"Nun... es ist nicht so, dass wir uns nicht verstehen oder so." Erklärte Liam. "Es ist diese verfluchte Gesamtsituation, die uns stresst."

Harry drückte Liam Hand. "Du siehst ihn nicht mehr so oft, hm?"

"Nein, leider nicht. Es ist zu gefährlich."

"Das tut mit wirklich leid. Ich versteh, dass du damit nicht zufrieden bist. Das wäre keiner."

"Ich liebe ihn. Der Gedanke daran, mit einer anderen Person intim zu werden, widert mich an.“

Der Lockenkopf verzog das Gesicht. "Sophia wird davon auch nicht begeistert sein."

"Ist sie nicht, nein.."

Harry lehnte sich an Liam ran. "Hast du mit Niall schon..?"

"Nicht richtig, Nein. Wir haben schon viele Dinge getan die auch echt /wow/ waren.."

"Hebt es auch auf, dann ist es viel schöner.", nickte zayns Freund lächelnd.

"Niall ist der Wahnsinn, ich kann es kaum noch abwarten."

"Willst du es vor der Hochzeit haben?“

"Mein erstes Mal soll mit ihm sein, nicht mit einer Frau."

Harry nickte leicht. "Ich habe auch gewartet, bis ich mir sicher war. Und mit Zayn war es einfach genau richtig ."

"Er ist hübsch," gab Liam zu. "Aber ich bin mehr für blaue Augen zu begeistern."

"Die hat Niall ja." Harry grinste schief.

"Sie sind sooo unglaublich schön." Schwärmte der Prinz. "Allgemein ist er einfach wunderschön.", seufzte er verliebt. "Ich liebe Alles an ihm."

"Das freut mich, Liam. Ehrlich, du hast es verdient."

"Danke, Harry." Der Prinz lächelte. "Ich kann ihn nachts einfach nicht mehr besuchen kommen, weil seine Nachbarin bemerkt hatte, dass er Besuch bekommt und wenn raus kommt, dass ich das bin.."

"Das wäre fatal." Bestätigte Harry.

Liam starrte auf den Boden. "Es ist einfach... ich bin gerne nachts bei ihm. Wir haben unsere Ruhe und ich schlaf einfach viel besser mit ihm."

"Es tut gut jemanden im Arm zu halten, den man liebt." Harry lächelte leicht.

Der Prinz nickte traurig. "Sophia und er verstehen sich einigermaßen.", murmelte er. "Das hilft. Ich meine, es macht die ganze Sache etwas einfacher."

"Mh-mh." Harry hob den Kopf, um nach ihren Pferden zu schauen. Die Beiden lagen inzwischen pitschnasse im Staub und wälzten sich herum.

"Paniertes Pferd." Harry seufzte. "Die zwei sind solche Dreckwätze."

Liam grinste leicht. "Wir können sie später gleich wieder baden."

"Wir könnten etwas flussabwärts durch den Bach reiten," schlug Harry vor.

"Das klingt gut." Liam richtete sich auf. "Danke, dass du mitgekommen bist."

"Na sicher, so einen Ausflug lasse ich mir doch nicht entgehen."

"Es tut gut, mal nicht mit Zayn und Louis unterwegs zu sein, die mir so oder so nur Vorwürfe machen.", flüsterte Liam und schnappte sich seinen Sattel.

"Ich hör dir nur zu." Versprach Harry.

"Es versteht einfach keiner.", sagte Liam trotzig.

"ich versuche es. Ich weiß ja, wie es ist. Ich steh auf Kerle und muss es verstecken.. aber das mit dem heiraten bleibt mir hoffentlich erspart."

"Das hoffe ich auch." Liam wartete, bis Willow aufstand. "Niall und ich wollten abhauen."

"Ich weiß, Li." Murmelte Harry.

Der Prinz verzog das Gesicht. "Aber das hat sich ja jetzt auch erledigt. Ich hab mich mit meinem Schicksal abgefunden. "

"Es tut mir leid, dass du nicht mit Niall zusammen sein kannst. Jedenfalls nicht offiziell."

"Mir auch.", brummte Liam, während er den Sattel befestigte.

Harry fing sich Alex ein, der munter begann ihm an den Haaren zu kaufen. "Pfui, hörst du auf!"

Alex gab ein Geräusch von sich, welches sich schon fast wie ein Lachen anhörte, während er seinen großen Kopf gegen Harry Brust stieß.

"Kleiner Teufel," seufzte Harry liebevoll. "Wird Zeit, dass ich dich erziehe."

Liam zog die schnallen fest, während er schief grinste. "Er ist wie Lyra."

"Sie ist schon dabei, ihr zu 'erziehen'," brummte Harry.

Der Ältere lachte. "Frauen haben großen Einfluss."

"Auf mich nicht," grinste Harry. "Nur Perrie."

"Aber sie hat ihn." Liam schwang sich auf Willows Rücken.

"Er ist begeistert von Lyra." Lächelte Harry.

"Sie ist auch ein tolles Pferd.", nickte der Prinz.

Harry Ließ seinen kleinen Hengst in den Bach waten. "Irgendwann wird Alex ein strammer Kerl und der Stolz des ganzen Hofes."

"Damit wirst du Recht haben." Liam trabte mit Willow neben ihm im Wasser her.

"Gut, dass er keine Angst vor Fischen hat. Lyra ist mir mehrfach durchgegangen."

"Das kann auch erschreckend sein. Ich war mal schwimmen und einmal ist an mir ein reisen Fisch vorbei geschwommen, ich glaube, es war ein Wels, auf jeden Fall habe ich einen riesengroßen Schreck bekommen.", erzählte Liam lachend.

"Es heißt ja, das Welse kleine Kinder fressen können," erzählte Harry,.

"Ja, und kleinere Tiere." Liam schüttelte sich.

"Katzen zum Beispiel." Grinste Harry. "Ganz schön gruselig."

"Wer weiß, was es noch alles für Tiere gibt, von denen wir nichts wissen.."

"Hör bloß auf. Zayn erzählt mir immer schon gruselige Geschichten, nach denen ich nicht schlafen kann."

"Er schläft ja dann bei dir, da hast du jemanden , der dich beschützt."

"Stimmt," schwärmte Harry leise. "Das ist so schön."

Liam lächelte seinen Freund an. "Ich in froh, dass du ihn hast."

"Danke, dass du uns ein Paar sein lässt, Liam. Ganz ehrlich."

"Warum sollte ich es anders machen? Ich will, dass jeder glücklich und zufrieden ist."

"Das ist echt lieb, ich bewundere diese Haltung."

"So sollte jeder denken. Ich verbiete keine Beziehungen. Das zwischen Louis und Inès, oder Perrie und Sophia sind ganz wunderbare Bindungen, das will ich nicht kaputt machen." Liam atmete tief ein. "Obwohl ich das zwischen Louis und Inès ziemlich kaputt gemacht habe."

"Es ist deine Entscheidung, wen du heiraten willst. Und du tust soviel für uns, da musst du nicht Louis' Freundin heiraten. Das wäre so... so falsch und schräg."

"So heiratet ich Perrie's Freundin. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was besser ist."

"Das mit Perrie und Sophia ist ja noch nicht in trockenen Tüchern." Erklärte Harry.

"Ich glaube, sie sind auf dem besten Weg dahin."

"Ich weiß nur, dass Sophia wieder öfter zum reiten kommt."

"Sie scheinen sich ausgesprochen zu haben." Liam wusste von den Küssen neulich, aber was genau zwischen ihnen war, konnte er auch nicht sagen.

"Perrie erzählt mir ja nichts," klagte Harry. "Sie sagt, sie habe sich mit Sophia ausgesprochen und das ist es. Ich kriege einfach nichts aus ihr heraus."

Der Prinz grinste leicht. "Sie mögen sich und schauen, wie es weiter geht. Ich denke, das reicht für den Anfang."

"Ich will aber mehr wissen."

"Dann wirst du warten müssen."

"Pfff," machte Harry leise.?

"Trag es mit Fassung, Haz. Wir wissen alle nicht mehr, wie du." Liam klopfte ihm auf die Schulter.

"Perrie ist so stur. Ich hab ihr gleich von Zayn und mir erzählt... also naja.."

"Etwas wirst du auch gewartet haben.", lachte Liam.

"Ja, ein bisschen." Murmelte Harry.

"Ich hab lange gewartet, bis ich Zayn und Louis erzählt habe, dass ich Männer mag. Vorher.. ich hatte Angst vor ihrer Reaktion und auch vor der Tatsache selbst."

"Verständlich. Mir war das auch nicht geheuer."

"Ja.. wenn man niemandem zum reden hat und keinen kennt, dem es selbst so geht, ist es schwer, sowas zu akzeptieren."

"Niall ist bestimmt ein Ganz toller Kerl."

"Er.. er ist der absolute Wahnsinn, weißt du? Es interessiert ihn nicht, dass ich der Prinz von England bin, für ihn bin ich ein ganz normaler junger Mann."

Harry lächelte während Liam erzählte. Er klang so unglaublich glücklich. "Es ist einfach schön mit ihm. Ich bin entspannt, er bringt mich wunderbar auf andere Gedanken, wenn es hier mal wieder drunter und drüber geht. Oder seine ganzen Freunde wie Josh, Tina und Eleanor. Ich mag sie alle sehr, sie behandeln mich, wie jede andere Person auch und das gefällt mir." Liam spielte mit den Zügeln in seinen Händen herum. "Es wäre schön gewesen, mit ihm weggehen zu können, aber wir wissen Beide, dass es nicht möglich ist und auch ziemlich gefährlich.“

"Glaub mir, wenn ich könnte, wäre ich mit Zayn schon über alle Berge." Flüsterte Harry.

"Ich weiß. Ich würde es nicht anders machen."

"Würdet ihr zu Niall nach Hause gehen? Er ist Ire, oder?"

Liam nickte. "Ja. Wir wäre nach Irland, zu seiner Familie."

"Das ist ja irrsinnig weit weg."

"Weit, weit weg von den Problemen hier.", nuschelte der Prinz. "Ich weiß, dass es den Menschen hier nicht gut geht, und ich will helfen, aber ich.. ich kann nicht hexen, Harry. Ich kann das Wetter nicht beeinflussen oder für mehr Gold sorgen. Ich kann helfen, ja, aber ich kann die Welt nicht verändern."

Der Lockenkopf Nickte stumm. Er verstand genau, was Liam meinte. "Meine Mutter ist schwanger.", meinte der Andere nach einer Weile.

"Die Königin?!" Harry riss die Augen auf.

"Ja, wir wissen nicht, was es wird. "

"Na, hoffentlich nicht noch ein Mädchen," lachte Harry.

"Das hoffe ich auch. Ich gehe unter bei den ganzen Frauen.", beschwerte Liam sich leicht grinsend.

"Du mit einem kleinen Bruder. Das ist bestimmt unheimlich süß."

"Kinder sind etwas schönes." Liam wollte nur keine eigenen. Zumindest nicht mit Sophia. Und mit Niall ging das ja leider nicht.

"Wenn du mal welche hast, lass ich sie auf unserem Pony reiten."

"Wenn." Der Prinz stöhnte leise. "Ich will das nicht.“ Harry sagte nichts und starrte in das Wasser unter sich "Aber gut. Ich werde es tun müssen, so sehr es mir auch widerstrebt."

"Ihr könnt euch ja Zeit lassen. Das Volk wird erstmal den kleinen Prinzen oder die kleine Prinzessin der Königin verehren."

"Das ist meine Hoffnung."

"Vorsicht, Liam! Ich glaube Willow will sich wieder ins Wasser werfen!"

Der Prinz konnte gar nicht so schnell reagieren, da stürzte Willow sich nach vorne und er landete ebenfalls im Wasser. Prustend wälzte sich Willow herum, als Liam von ihrem Rücken geflüchtet war. So herrliches Wasser!

Bedepperte saß Liam da, ihn hingen ein paar Grashalme im Haar, während er schmollte. "Hör auf zu lachen!", beschwerte er sich grinsend, als seine Begleitung sich fast auf seinen Sattel kugelte vor lachen.

Tropfend versuchte er aufzustehen. Sein Pferd war Wirklich eine Plage. Eine süße, aber eine Plage. Harry kicherte vergnügt vor sich hin. "Hast du dir weggetan?"

"Nein, es ist nur ekelhaft kalt."

"Wir sollten wohl besser zurück, bevor du krank wirst.“

"Stimmt, es ist ja ohnehin schon recht spät."

Harry grinste Liam Breit an, als dieser klitschnass auf sein Pferd stieg. "Hier." Er reichte ihm eine Decke, die er dabei hatte.

"Danke, lieb von dir." Lachend wischte sich Liam das Gesicht ab.

"Sieht schon gleich besser aus." Der Lockenkopf grinste breit. "Leg sie dir um die Schultern, das bringt vielleicht ein bisschen was."

"Gut, dass ich einigermaßen gut reiten kann," grinste Liam.

"Es war ein ziemlich spektakulärer Absprung.", nickte Harry schmunzelnd. "Sei froh, dass du dir nichts gebrochen hast."

"Bin ich," Nickte der Prinz.

"Dann wollen wir mal nachhause."

Dort war schon die völlige Panik ausgebrochen. Liam war /weg/. Spurlos verschwunden. Und Harry mit dazu!

"Lou, beruhig dich. Liam wird kaum mit Harry abgehauen sein.", versuchte Zayn seinen Freund zu beruhigen.

"Ja, aber... aber..." stammelte Louis. "Oh Gott, wenn ihnen was passiert ist! Zayn - was machst du, wenn deinem Harry was zu gestoßen ist!"

"Ihnen wird nichts passiert sein." Auch, wenn es Zayn bei dem Gedanken mulmig im Bauch wurde.

"Das du so ruhig bleiben kannst," schnaubte Louis.

"Aufregen bringt uns nicht weiter. Liam wird nicht abhauen. Nicola hat gestern ganz schön auf ihn eingeredet." Der Leibwächter spielte mit seinem Schwert rum. "Das hat Eindruck hinterlassen."

"Die Frauen, Mh? Machen einen manchmal echt fertig.."

Zayn nickte leicht. "Sie werden schon noch auftauchen."

"Dein Wort in Gottes Ohr.."

"Glaub mir, sie- da sind sie!", rief er aufregt dazwischen, als er Liam und Harry einige hundert Meter von Ihnen entfernt anreiten sah.

Liam war rot im Gesicht vom reiten, aber er strahlte. Es hatte so unheimlich gut getan. Vor allem, endlich mit jemanden zu reden, der /verstand/, was er meinte, war so unglaublich befreiend gewesen.

Harry hatte ihm noch ein bisschen von sich und Zayn Erzählt, wie es ihnen ergangen war, wie fantastisch ihr erstes Mal gewesen war.. Das hatte ihn nur noch neugieriger auf den Sex mit Niall gemacht. Wenn sich dessen Finger schon so gut anfühlten, könnte es anders ja nur noch viel besser werden.

Harry hatte auch nicht mit Ratschlägen und Details gespart, Liam sollte wissen, was auf ihn zukam. Er war den Lockenkopf wirklich dankbar. Mit ihm war es nicht unangenehm gewesen, darüber zu sprechen. Bei Zayn und Louis fühlte er sich da nie richtig wohl.

Vielleicht lag es daran, dass sie sich zu gut kannten. Mit Harry war alles sehr entspannt gelaufen. "Oh, oh. Da vorne sind Zayn und Louis." Harry warf einen besiegten Blick  zu Liam rüber.

"Die sollen nicht versuchen, mich blöd anzumachen," murrte Liam.

"Louis sieht ganz schön wütend aus.", murmelte der Stallbursche.

"Das ist mir egal. Louis weiß, dass er mir mit mehr Respekt begegnen muss als früher."

Harry nickte schweigend. Er hatte schon erfahren, wie Louis letztens ausgerastet ist. Auch wenn er dachte, dass der Leibwächter recht gehabt hatte, er hätte es in einem anderen Ton sagen können

Liam ließ seine Stute halten und sprang von ihrem Rücken. "Gutes Mädchen," lobte er. "Jetzt wirst du getränkt und aufgewärmt. So wie ich."

Willow schnaubte, während sie geduldig wartete, bis ihr Sattel entfernt wurde.

"Wie seht ihr denn aus?", grinsend kam Perrie mit Lyra an der Hand um die Ecke. "Habt ihr ein Schlammbad genommen?“

"So ungefähr," lachte Harry. "Alex und Willow meinten, sie müssten durch den Bach und den Staub wetzen."

"Ah, die Lieblingsbeschäftigung." Die Reitlehrerin nickte verstehend. "Schlammbäder sind gut für die Haut, das kann keinem Schaden.“, zwinkerte sie und verschwand im Stall.

"Immerhin sie ist nett zu mir," Liam schnappte sich Willow am Halfter. "Lass uns in den Stall gehen."

Zayn und Louis ließ er mit offen stehenden Mündern bei den Heuballen stehen. "Was zum-" Louis stand kurz davor los zu schimpfen, wie ein Rohrspatz.

„Spar's dir, Lou." Zayn klopfte ihm auf die Schulter.

"Er regt mich so dermaßen auf.", fauchte der Kleinere leise.

"Ich weiß, Lou." Zayn Nickte. "Er versucht uns damit zu provozieren, weil er sein eigenes Leben gerade verdammt unfair findet. Aber das geht vorbei." Zayn war einfach nur froh, dass Harry wieder da war. "Hallo, Schönheit.", begrüßte er seinen Lockenkopf liebevoll. "Ihr habt uns einen ganz schönen schrecken eingejagt."

"Wir waren doch nur ausreiten," murmelte Harry müde und striegelte Alex.

"Bei Liam weiß man in letzter Zeit nie, was er als nächstes tun wird." Zayn sah Harry bedrückt an. "Ich geh wieder rein, Louis."

"Warte," Harry schnappte ihn an der Hand, sah sich kurz um und drückte Zayn einen blitzschnellen Kuss auf dem Lippen.

"Ich hasse euch alle.", hörte man Louis schimpfen, während er wütend davon stiefelte.

Liam rollte fast schon hörbar die Augen. Louis war so eine Zicke!

"Er hat eine schreckliche Laune, seit Inès weg ist.", seufzte Zayn schwer und rieb mit seinen Daumen über Harrys Handrücken. "Er ist kaum auszuhalten."

"Ich würde ihm ja erlauben, sie einzuladen oder sonst zu sehen... aber Louis' Verhalten ist derzeit nicht gerade das Beste." Liam zuckte traurig die Achseln.

"Das würde zeitlich auch schwer hinhauen.", meinte der Schwarzhaarige. "Sie werden wahrscheinlich gerade erstmal Zuhause angekommen sein. Frankreich ist sehr weit weg."

"Sie müssen sogar über den großen Kanal, um wieder hinzukommen," Nickte Liam. "Das hatte ich kürzlich im Unterricht."

Harry hörte aufmerksam zu. "Ich war noch nie außerhalb von England.", murmelte er.

"Es scheint noch einiges mehr zu geben," berichtete Liam.

Zayn sah den Prinzen lange an. "Nimm es Louis nicht so übel, ja?" Er hob die Hände, als sein Schützling die Augen zusammen kniff. "Ich weiß, dass sein Verhalten daneben war. Aber er macht sich nur Sorgen um dich."

"Als würde ich mit Harry abhauen und dich nicht mitnehmen," murmelte Liam. "So gemein bin ich nicht."

"Ich weiß das. Und Louis ebenfalls. Er .. er ist nur eingeschnappt, dass wir alle jemanden haben und er.. musste sie einfach gehen lassen."

"Ja, es war nicht leicht. Am liebsten hätte ich sie hier behalten."

"Egal, wie du es gemacht hättest, Liam. Irgendjemand wäre verletzt worden. So ist es Louis. Anders herum wäre es Perrie gewesen."

"Lasst uns nicht darüber spekulieren, solange wir nichts wissen."

"Ja, natürlich. Verzeihung." Zayn ließ Harrys Hand los.

Enttäuscht sah der Lockenkopf Zayn an, dann drehte er sich weg. Der Leibwächter seufzte leise. "Haz.."

"Ist schon gut. Du musst meine Hand nicht halten."

"Hier laufen so viele Leute rum.", murmelte Zayn. "Ich will nicht, dass wir Ärger bekommen."

"Das hat dich noch nie gestört," müde wischte sich Harry über das Gesicht. "Ich werde mich waschen gehen."

Liam sah zwischen den Beiden hin und her. "Na los.", er scheuchte Zayn davon. "Geh. Ich werde allein klarkommen. "

Hastig flitzte Zayn seinem Freund hinterher. Ganz offensichtlich brauchte der jetzt nur eine Schulter und keinen Streit. In den Boxen war nur Gott sei Dank nur Perrie unterwegs, Harry stand ganz hinten im Stall an einer großen Tränke und wischte sich mit einem Tuch über die Arme und das Gesicht.

"Erschrickt nicht." Flüsterte Zayn und schlang beide Arme vom hinten um den anderen.

Überrascht zuckte der Größere zusammen. "Meintest du nicht gerade noch, dass das zu gefährlich ist?", nuschelte Harry und rieb sich mit dem Lappen über die Stirn.

"Wir sind das Paar, dass nie streitet," murmelte Zayn.

"Weil wir genug andere Probleme haben." Harry tauchte den Lappen in das kalte Wasser und klatsche ihn mit einem kichernd in Zayns Gesicht.

"Wäääh," protestierte Zayn. "Na warte, du!" Dann begann er selbst, Harry zu waschen. Mit beiden Händen schippend.

"Zayn- ich- eww." Harry schüttelte seine nassen Haare aus. "Ich sehe schlimmer aus als vorher.", schmollte er.

"Dann müssen wir wohl Baden gehen," schnurrte Zayn.

Der Lockenkopf schüttelte traurig den Kopf und lehnte sich an. "Geht nicht. Wir haben wir keine Wanne."

"Ich weiß, wo eine ist." Grinste Zayn. "Lust auf ein Abenteuer?"

"Am helllichten Tag?"'Harry legte den Kopf schief.

Zayn schob die Unterlippe vor. Aber ein paar Sekunden später grinste er. "Ich hol dich heute Nacht."

"Ich soll also bis heute Nacht so bleiben?", fragte Harry mit einem schiefen grinsen.

"Nein, du Nase. Jetzt wäschst du den Dreck ab und heute Nacht... wird es vielleicht etwas..  Schmutzig..?"

Lachend nickte der Jüngere. "Damit bin ich einverstanden."

Zufrieden gab Zayn ihm einen Kuss. "Dann bis später."

Harry schlang die Arme um seinen Freund. "Es tut mir leid wegen gerade eben."

"Ist schon okay. Du bist müde und auch im Stress. Es ist gerade alles nicht so leicht."

"Wir waren wirklich lange unterwegs.", nickte Harry. "Aber es war schön. Liam kam mir ziemlich glücklich vor, während wir weg waren. Wir haben viel geredet. "

"Worüber?" Fragte Zayn Neugierig und setzte sich auf einen umgedrehten Eimer.

"Über Gott und die Welt. Niall. Viel über ihn." Der Stallbursche lehnte sich gegen die Tränke. "Er vermisst ihn sehr."

"Das kann ich mir vorstellen. Allein, wie sie einander ansehen... wie Luft zum Atmen, wie einen Schatz aus Gold."

"Mhm. Sie habe es nicht einfach. Das hat hier gerade niemand von uns allen."

"Irgendwie nicht, nein.."

Harry stieß sich von der Tränke weg und pflanzte sich auf Zayns Schoß. "Wir finden eine Lösung."

Liebevoll zog dieser seinen Freund an sich. "Ich würds tun," nuschelte zayn. "Wenn ihr alle mitkommen würdet.."

"Nicola reißt uns die Köpfe ab, Zee.", kam es genuschelt zurück . "Ich glaube wirklich, dass Liam es eingesehen hat."

"Wenn wir zusammen durchbrennen, reisst sie gar nichts ab."

"Mach uns keine Hoffnungen, bitte. Liam wird sie heiraten und das Beste aus der Situation machen."

"Mh," Zayn legte seinen Kopf auf Harry's Schulter ab.

Lächelnd drückte dieser ihm einen Kuss auf den Kopf. "Ich liebe dich." Er schlang die Arme fest um seinen Freund. "Egal, was kommen wird."

"Ich liebe dich auch." Seufzte zu Zayn verliebt.

"Ich liebe euch auch.", rief Perrie dazwischen. "Ich unterbreche euch ungern, aber ich brauch deine Hilfe, Haz." Sie wedelte mit einigen Werkzeugen in der Hand herum. "Die Pferde bekommen heute neue Hufeisen."

Harry lachte und stand auf. "Na, dann muss ich wohl.'

Zayn schob die Unterlippe vor. "Heute Nacht.", erinnerte er seinen Freund.

"Ich warte hier auf dich, Liebling."

Der Leibwächter strahlte breit und gab Harry einen Kuss. "Dann bis später.“ Zayn blieb noch ein paar Minuten sitzen und hing seinen Gedanken nach. Hach, sein Harry..


+++


Nachdenklich starrte Niall die Formulare vor sich hin. 'Hiermit vermache ich, Niall James Horan, meinem Mitarbeiter Josh Devine ...'

Seufzend rieb er sich mit einer Hand über das Gesicht, in der anderen hielt er die Feder, von der Tinte auf ein leeres Pergamentpapier tropfte. Der Ire saß alleine an ihrem Arbeitstisch in der Schneiderei, Josh war bei Tina und ihrer Familie. Nachdem er so 'überstürzt' den Antrag gemacht hatte, musste einiges geregelt werden.

Niall musste ja irgendwie vorsorgen, oder etwas nicht?. Wenn er im Fall der Fälle wirklich gehen sollte, würde er nicht mehr kommen und er wusste, dass Josh den Laden übernehmen wollen würde, wenn es denn möglich wäre und er vertraute seinen Lehrling wirklich sehr.

Er und Tina machten ihre Sache hier schon großartig und sogar Eleanor half immer häufiger mit Freuden aus. Eigentlich hatte der Ire keine Zweifel daran, dass Josh den Laden hier zu einer ganz neuen Blüte verhelfen würde. Der junge Mann beherrschte inzwischen fast Alles, was Niall gelehrt worden war, brachte selbst Idee mit ein und schneiderte selbstständig. Er würde das hinbekommen.

Natürlich täte es Niall leid, Josh nicht mehr zu sehen. Aber... es war Liam, um den es ging. Außerdem könnte er ja auch Briefe schreiben. Sie würden irgendwie in Kontakt bleiben.

Mit einem tiefen Atemzug beendete er den Schrieb und setzte seine Unterschrift darunter. Das müsste er jetzt noch morgen besiegeln lassen und dann...

"Niall? Bis du zuhause?" Rief eine Stimme von der Tür aus, durch die Josh gerade kam. Der Lehrling machte das immer so.

Niall zuckte zusammen. "Ja.", rief er mit hoffentlich wenig zitternder Stimme zurück. "In bin in der Schneiderei.", fügte er hinzu, da sein Freund den anderen Eingang genommen hatte.

Wenig später quetschte sich Josh zu ihm an den Schreibtisch und strahlte. "Was machst du schönes?"

"Ach, ich musste nur was schreiben. Darüber reden wir später." Er schob die Blätter auf die Seite und sah seinen Lehrling lächelnd an. "Wie war es bei Tina und ihren Eltern? Haben sie sich gefreut?"

"Sie sind ganz begeistert, dass ich Tina endlich zur Frau nehme." Erzählte Josh. "Diese wilde Lebensgemeinschaft gefällt ihnen nicht."

"Ja.. das wird nicht wirklich gerne gesehen." Niall nickte verstehend. "Es freut mich, dass das alles funktioniert. Ihr seid ein wunderbares Pärchen."

"Danke, Nialler. Sie ist einfach perfekt für mich." Schwärmte Josh.

Der Ire lächelte schief und spielte mit der Feder in seinen Händen. "Wir müssen über etwas reden, Josh.", begann er dann nervös.

"Oje." Josh Nickte. "Schieß los.“

Niall atmete tief ein. "Es steht noch nicht fest.", sagte er gleich. "Liam und ich haben nur ein paar Gedankenspiele gehabte und ich... ich muss irgendwie vorsorgen, falls es eintreffen sollte."

Josh machte große Augen. "Du meinst, wenn ihr...?"

"Das kommt drauf an, was du meinst." Der Schneider griff nach den Papieren und reichte sie an den anderen weiter. "Lies es dir durch."

Stirnrunzelnd nahm Josh die Blätter. Er las sie schweigend, wurde immer blasser "Du bekommst Alles.", murmelte Niall. "Die Schneiderei, das Haus." Er sah seinen Lehrling unruhig an.

Dieser sagte nichts, er breitete einfach die Arme aus und umarmte seinen Freund fest. Erleichtert stieß Niall die Luft aus, die sich in ihm angestaut hatte und presste sich an den Brünetten. "Ich will dich nicht alleine lassen.", flüsterte er erstickt. "Aber... Liam und ich... bei mir zuhause wird es einfacher für uns."

"Ich werde dich nicht enttäuschen, Nialler." Flüsterte Josh.

"Ich weiß, Josh." Niall drückte ihn fest. "Ich weiß, dass du das gut machen wirst."

"Sag mir auf Wiedersehen, wenn ihr es tut, versprochen?"

"Natürlich. Ich werde nicht sang und klanglos verschwinden.", nickte der Ire mit wässrigen Augen.

"Ich bin stolz auf dich, wie du die ganze Situation meistert."

Niall schniefte leise und lächelte. "Danke, Josh. Wir geben unser bestes."

"Ich übernehme, Niall. Es wäre mir eine Ehre."

"Wie gesagt, es ist noch nichts festgelegt... aber, falls doch, weiß ich, dass das Alles hier bei dir in guten Händen ist und das ist mir wichtig."

"Ich würde alles so machen, dass du stolz auf mich bist."

Der Schneider drückte Josh's Schulter. "Ich hab dir so gut wie alles bei gebracht, was ich kann.", sagte er. "Du wirst es gut machen."

"Ich werd dich vermissen, Nialler." Flüsterte Josh.

"Ich dich auch, Josh. Glaub mir. Vielleicht können wir zur Hochzeit kommen, falls wir weg sind." Niall lächelte breit. "Das will ich nicht verpassen."

"Ich bin unheimlich glücklich, weißt du? Ich musste schon immer, dass meine Frau sein soll wie Tina."

"Ich bin froh, dass du sie hast."

"Das bin ich auch. So sehr.“



"Hallo, meine Schönste." Josh lächelte, als seine Freundin aus der Haustür trat. Tina zauberte ihm jedes Mal aufs neue Schmetterlinge in den Bauch. "Guten Abend, Sir." Begrüßte er auch ihren Vater. "Ich bringe Ihnen Tina bald zurück, nach unseren Spaziergang." Er war furchtbar nervös, schließlich hatte er vor, um die Hand seiner Liebsten an zu halten.

Ihr Vater lächelte. "Natürlich, lasst euch Zeit und habt einen schönen Abend." Josh war bei ihnen vorbei gekommen und hatte zuerst ihn gefragt, ob er Tina zur Frau nehmen darf. Da war Josh nämlich traditionell, erst musste der Vater der Braut zustimmen.

Glücklich nahm Josh Tinas Hand in seine und zog sie sanft an sich. "Dankeschön. Ich habe eine wirklich schöne Stelle gefunden, die will ich dir zeigen."

Die junge Frau küsste ihn sanft auf die Lippen. "Ich freue mich schon."

Wenn du wüsstest, dachte Josh leise für sich. Ich bin so schrecklich nervös.

Strahlend folgte Tina ihrem Freund und winkte ihrem Vater zu. "Wir sehen uns später, Papa."

"Machs gut, meine Kleine." Der Vater seufzte leise. Sie waren so schnell groß geworden.

"Bin ich für den Anlass richtig angezogen?" Tina sah an sich herunter. Sie wusste ja nicht, wo es hinging.

"Du siehst großartig aus," lächelte Josh.

Tina kicherte verliebt. "Danke, Josh. Du aber auch." Ihr Freund hatte sich richtig herausgeputzt.

"Wir könnten später noch einen Happen Essen gehen," schlug Josh vor. "Heute Abend lassen wir es uns mal richtig gut gehen, ja?"
"Sehr gerne. Obwohl wir das jedes Mal tun." Sie lächelte schief. Selbst, wenn sie nicht das Haus verließen, sie hatte mit dem Jungen Schneider immer viel Spaß.

Zufrieden schlang Josh den Arm um die hübsche Frau und schlug einen kleinen weg ein, der aus dem Dorf hinaus führte.

Neugierig sah Tina sich um. Wo gingen sie denn heute hin?

Josh sah sich um. Er hatte Tina genau zur richtigen Zeit abgeholt. Bald würde die Sonne so tief stehen, dass sie gold-gelb durch die Blätter des Herbstlaubes fallen würde. Das hatte ihm schon immer gut gefallen.

"Hast du eine kleine Wandertour vor?" Tina grinste breit.

"Keine lange," lachte Josh und drückte ihre Hand. "Nur den kleinen Hügel dort hoch, es ist nicht weit. Und nicht steil.“

"Dann ist es gut. Ich hab keine guten Schuhe zum wandern an.", Tina drückte ihm einen Kuss auf.

Nervös spielte Joshs freie Hand mit dem Ring in seiner Tasche. Ob sie wohl ja sagen würde?

Einen kleinen Marsch später erreichten sie endlich die Allee aus alten Bäumen, die Josh angestrebt hatte. Zufrieden drückte er Tinas Hand. Strahlend brach das Licht durch die bunt gefärbten Kronen und sorgte für ein aussergewöhnliches, tanzendes Lichtspiel auf dem Weg und in der Luft um sie herum.

"Das ist wunderschön.", sagte Tina verzaubert und mit leuchtenden Augen.

Langsam schritten durch das bunte Farbenspiel. Josh war erleichtert, dass es Tina gut gefiel.

"Eleanor hat ein Auge auf die neue Aushilfe in der Schänke geworfen.", erzählte Tina kichernd. "Sie konnte gestern Abend ihren Blick gar nicht von ihm abwenden, als er hinter dem Tresen stand."

"Ach ja? Dann sollten wir die beiden unbedingt zusammen bringen." Griff Josh das Thema auf. "Ich bin sehr froh, dass ich dich hab, Tina. Du bist meine Traumfrau."

Die Brünette bekam rote Wangen. "Oh, Josh.", nuschelte sie verlegen. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch. Sehr sogar." Jetzt wurde es ernst. Josh nahm all seinen Mut zusammen und blieb stehen, Griff nach Tinas Händen.

Neugierig sah diese ihn an und drückte seine Hände sanft. "Ich kann mir niemand besseren als dich vorstellen."

"Und ich mir genauso wenig. Tina... du bist meine bessere Hälfte." Josh sah sie treuherzig an und ging langsam runter, bis er auf einem Bein vor ihr kniete. "Und deshalb, Christina Calder, würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?"

Tina hielt sich überrascht beide Hände vor den Mund. Josh- er- er-

Hastig fummelte Josh den Ring aus der Tasche und sah Tina in die Augen. "Oh mein Gott, /Josh/.", stieß sie schluchzend hervor und fiel Ebenfalls auf die Knie, um die Arme um ihren Freund zu schlingen. "Natürlich. Natürlich will ich deine Frau werden."

Erleichtert und glücklich zog er sie an sich, umarmte seine /Verlobte/ fest. "Ich Liebe dich, ich liebe dich." Flüsterte er immer wieder.

"Ich liebe dich auch." Tina lächelte ihn glücklich an und hielt ihm zitternd ihre Hand hin.

Vorsichtig steckte ihr Josh den Ring an dem Finger, gab ihr zärtlich einen Kuss auf die Finger. "Auf ewig dein."

"Der ist wunderschön, Josh.", flüsterte sie überwältigt.

"Für dich nur das Beste." Es hatte Josh ein gefühltes Vermögen gekostet, denn Ring so anfertigen zu lassen, aber das war ihm egal.

Tina umfasste Josh's Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn leidenschaftlich. Voller Freude zog er sie an sich und küsste Sie zurück. Sein Herz raste und er fühlte sich so glücklich wie noch nie.

"Hast du meinen Vater vorher gefragt?", grinste Tina breit. "Er ist die ganze Zeit schon so geheimnisvoll getan."

"Natürlich," lächelte Josh.

"Du bist so süß." Tina küsste ihn ein weiteres Mal, bevor sie ihren Ring wieder bestaunte.

"Ich will, dass alles perfekt ist."

"Das ist es. Es ist so perfekt.“ Liebevoll küsste Josh sie ein weiteres Mal. Wow. Sie hatte tatsächlich ja gesagt!



Niall lächelte bereit. "Ich gehe morgen zu Liam.", meinte er. "Übermorgen ist die Hochzeit und sie brauchen ihre Gewänder.“

"Sie werden wunderbar darin aussehen," sagte Josh sanft. "Du hast dich selbst übertroffen."

Der Ire bekam rote Wangen. "Du hast auch sehr viel mitgeholfen, ich bin stolz auf dich."

"Es macht mich stolz, dass wir tatsächlich für die Royale Familie schneidern dürfen."

"Ich hätte es nie erwartet.", gab Niall zu. "Es kam so plötzlich."

"Liam hat dich ganz schön überrumpelt, Mh?" Grinste Josh.

"Ich hab noch nie jemand zuvor gesehen, der so schön ist wie er.", nuschelte der Andere verlegen. "Ich war auf nichts vorbereitet.."

"Liam ist deine große Liebe, Niall. Lass ihn nicht einfach gehen."

"Das werde ich nicht. Auf keinen Fall." Er sah festentschlossen aus. "Ich lass das nicht kaputt machen."

Zufrieden lächelte Josh und klopfte ihm auf die Schulter. "Das wollte ich hören."

"Hast du Lust, noch in die Schänke zu gehen?" Niall suchte seine ganzen Utensilien zusammen. "Ich hätte Lust, ein bisschen was zu trinken und Hunger hab ich auch."

"Klasse Idee," Josh grinste. "ich hab Lust auf Schinken und Bier."

Niall begann ebenfalls breit zu grinsen. "Dann gehen wir. Ich verräume das Alles gerade noch schnell."

Josh half seinem Chef und ein paar Minuten später waren sie Abmarschbereit.


+++


In der Schänke war, wie zu erwarten, die Hölle los. Sämtliche Leute hatten sich zum einfachen beisammen sein zusammen gefunden, tranken Bier, aßen ihr Vesper und genossen die ausgelassene Stimmung.

Niall sah sich suchend nach einem freien Tisch um, als sie herein kamen und stutzte, als er eine allzu bekannte Person entdeckte. "Was macht Louis hier?"

"Louis?" Josh reckte den Hals. "Sitzt er da bei..? Komm, da starten wir einen Lauschangriff."

Niall runzelte verwirrt die Stirn, während sie sich vorsichtig heran wagten.

"Es ist einfach nur unfair.", hörte er Louis sich beklagen, als sie in Hörweite waren. "Alles sind glücklich und ich musste zusehen, wie meine Freundin geht; ist das fair?" Er sah Eleanor, die ihm gegenüber sah, verzweifelt an. Er wusste nicht so recht, wie er her gekommen war. Liam hatte ihn heute ziemlich auf die Palme gebracht, da hatte er sich sein Pferd geschnappt und war los geritten.

Das Mädchen mit den dunklen Locken nickte Verständnisvoll. "Du hattest sie richtig gern, Mh?" Fragte sie leise. Es tat ihr schon leid, dass Louis so geknickt war. "Trink noch ein bisschen Bier, das vertreibt deine Sorgen. Zumindest für den Moment."

Seufzend griff er Leibwächter nach seinem Krug und nahm einen großen Schluck. "Ich hab mich total verschossen."

"Erzähl mir von ihr." Lächelte Eleanor. "Bestimmt ist diese Frau stark, selbstbewusst und ein bisschen frech. So wie du."

Louis musste Lächeln. "Sie heißt Inès.", erzählte er, während er mit dem Holzbrett spielte, welches vor ihm lag. Er hatte auch schon eine Kleinigkeit gegessen, immerhin musste er irgendwann wieder zurück reiten. "Und sie hat mich von Anfang an fasziniert."

Niall unterdrückte ein viel zu lautes 'Aww.' Louis schien sich wirklich richtig in die junge Frau verliebt zu haben.

Überrascht blickten die beiden auf, als sich Josh und der Ire zu ihnen quetschten. "Erzähl nur weiter."

Louis warf Niall einen gestressten Blick zu. "Dein Freund ist verrückt geworden.", antwortet er.

"Oh." Niall grinste schief. "Tut mir leid, kann ich irgendwas tun, um ihm zu helfen? Oder dir?"

"Mir kann man nicht helfen." Trotzig starrte Louis sein Bier an.

"Inès ist ein schöner Name," fand Eleanor. "Französisch?*

Der Junge Brünette nickte. "Da ist sie jetzt auch wieder. In Frankreich. Quasi am anderen Ende der Welt für mich."

"Ich hole noch mehr Bier." Niall stand auf.

"Kann sie dich nicht Besuchen?" Fragte Eleanor Neugierig.

"Ich weiß es nicht. Liam meinte vor ein paar Tagen noch, dass er schon dafür sorgen würden, aber inzwischen..." es herrschte eher Eiszeit zwischen Ihnen.

"Habt ihr gestritten?" Fragte Eleanor besorgt.

"Liam spinnt in letzter Zeit total, das ist Alles." Louis sah ziemlich grimmig aus. "Und ich war vom Verhalten her nicht gerade besser, aber er zerrte zurzeit ziemlich an meinen Nerven."

"Ich glaube nicht, dass er besonders gern heiratet," murmelte Eleanor. "Stell dir vor, jemand würde dich zwingen, mich zur Frau zu nehmen, und deine Inès zu verleugnen - da wärst du auch gestresst."

Louis verzog das Gesicht und schüttelte sich gespielt angeekelt. "Ich würde dich nicht zur Frau nehmen.", grinste er.

"Siehst du." Eleanor lachte und ihr Blick wanderte an Louis vorbei durch das Lokal. Sie seufzte verzückt.

Neugierig folgte Louis ihrem Blick. "Und auf wen hast du ein Auge geworfen?"

Eleanor wurde von einer Sekunde auf die andere knallrot. "Niemanden.."

"Natürlich, deswegen bist du auch so rot." Louis grinste breit.

"Seit wann geht ihr euch eigentlich nicht mehr an die Kehle?", rief Niall dazwischen und stellte drei Bierkrüge vor ihnen auf dem Tisch ab.

Die junge Frau zuckte die Achseln. "Ich trete niemanden, der am Boden ist. Ein Duell oder Wortgefecht auf Augenhöhe - immer gern. Aber wenn es Louis nicht gut geht, versuche ich nicht, ihn weiter runter zu ziehen."

Niall nickte verstehend. "Dann erzähl mal. Was hat Li angestellt?" Er trank einen Schluck Bier und sah den Leibwächter seines Freund aufmerksam an.

Sofort krauste Louis die Nase (was Inès immer furchtbar geliebt hatte), und seufzte leise. "Er spricht vom davonlaufen, dass ihm alles zu viel wird. Er bleibt stundenlang weg und keiner weiß, was er treibt. Er hat mal zu Zayn gesagt," Louis schluckte. "Dass er schlafen und nie mehr aufwachen will. Am Tag der Verlobungsfeier."

Niall krallte sich in seinen Oberschenkeln fest. "Er hat /was/ gesagt?“

"Er ist wirklich sehr, sehr unglücklich, Niall. Nur wenn er den Tag über hier war, hat er dieses Glänzen in den Augen."

Der Schneider sah Louis traurig an. "Ich weiß, aber er kann nicht  jeden Tag kommen.", flüsterte er bedrückt.

Josh hörte nicht zu, er beobachtete lieber, wie Eleanor den neuen Helfer hinter der Bar mit den Augen verschlang "Sprich ihn doch an.", flüsterte er ihr zu und lachte, als sie erschrocken zusammen zuckte.

"Kann ich nicht. Er hat bestimmt eine Freundin."

Josh schüttelte den Kopf. "Er ist frisch hergezogen, da wird er noch niemanden kennengelernt haben."

"Und wenn er daheim eine hat?" Sonst war Eleanor nie so schüchtern.

"Das glaube ich nicht." Der Lehrling klopfte ihr grinsend auf die Schulter. "Na los. Ich komme auch mit und bestell uns nebenher was zu essen."

"Ja?" Hoffnungsvoll sah das Mädchen ihn an.

"Sicher. Lassen wir die Zwei alleine. Sie haben einiges zu besprechen." Er sah kurz zu Niall, der näher an Louis heran gerutscht war.

"Ich dachte, dass Liam eingesehen hätte, dass es nicht möglich ist.", murmelte der Ire zerstreut. Natürlich hatte er die kleine Hoffnung, dass es passieren würde, deswegen auch die Papiere für die Übergabe der Schneiderei, dennoch...

"Natürlich würde Liam gerne." Erklärte Louis leise. "Aber er weiß auch, dass er damit so viel riskieren würde und viele Menschen enttäuscht."

"Es wäre alles andere als einfach.", seufzte Niall. "Es wäre so schön, weißt du? Einfach weggehen und seine Ruhe haben."

"Ich wäre unfassbar gern mit Inès nach Frankreich gegangen," murmelte Louis.

"Ich weiß, Lou." Niall sah ihn mitfühlend an.

"Aber ich werde sie wohl nie wieder sehen.."

"Sag das nicht. Sie wird wieder herkommen."

"wahrscheinlich nicht."

Der Ire drückte Louis an sich. "Hattet ihr eine schöne letzte Nacht zusammen?", fragte er leise und zog die Mundwinkel hoch.

"So schön.." seufzte Louis.

"Das freut mich. Dann hattet ihr immerhin noch ein paar schöne Stunden zusammen."

"Sie ist das erste Mädchen, dass ich wirklich liebe." Flüsterte Louis.

Niall nickte verstehend. "Du wirst sie wieder sehen, Louis. Ich glaube fest daran."

Dieser zuckte die Achseln. "Ich würde es mir wirklich wünschen."

Der Ire lächelte schief. "Das mit Liam wird sich einrenken, ja? Ich weiß, dass es zur Zeit nicht einfach mit uns ist."

"Ich hab Liam gern, ich will nicht, dass er unglücklich ist."

"Das will ich auch nicht, glaub mir." Er sah zur Theke, an der Josh mit Eleanor diskutierte. "Ich habe.. ich habe einen Schrieb aufgesetzt.", erzählte er leise. "Dass Josh die Schneiderei bekommt."

Louis machte große Augen. "Wow, das ist eine große Aufgabe. Meinst du, Josh schafft das?"

"Er wird es müssen." Der Schneider sah Louis an. "Im Fall der Fälle."

Dieser Nickte langsam. "Weiß er schon davon?"

"Ja. Ich hab heute mit ihm darüber gesprochen." Niall seufzte. "Es ist nicht aus der Welt, Lou. Liam wird dieses Träumereien nicht so schnell wieder vergessen."

"Wird er nicht, nein. Im Moment wirkt es, als habe er es eingesehen und würde sich seinem Schicksal fügen... aber er ist sehr sprunghaft und spontan.“

"Ich komme morgen vorbei, und bringe die Gewänder für Sophia und ihn.", erzählte der Ire. "Können wir ein wenig Ruhe haben? Denkst, ihr könnt dafür sorgen?"

"Ich werde sehen, was sich machen lässt." Nickte Louis.

"Danke, Louis." Niall lächelte breit. "Was treibst du überhaupt alleine hier?" , fragte er dann neugierig.

"Ich hatte schlechte Laune und wollte einfach mal Bier trinken, tanzen und unter Leuten sein." Bekannte dieser ehrlich.

"Weiß jemand, dass du hier bist?"

"Keine Ahnung, ich glaube nicht."

"In Ordnung. Dann verraten wir auch nichts."

"Danke, Nialler." Louis grinste schief.

"Du hast  es zurzeit auch nicht einfach, Ich verstehe das."

Der Junge mit den blauen Augen seufzte leise. "Alle um mich rum sind glücklich verliebt... und ich musste meine Traumfrau gehen lassen."

"Es tut mir wirklich leid. Ich finde, Inès passt sehr gut zu dir." Niall schob Louis den Bierkrug zu.

"Danke." Louis Trank einen Schluck. "Sie ist perfekt, weißt du... wunderschön und klug und lustig."

"Wärst du mit ihr gegangen, wenn du die Möglichkeit gehabt hättest?"

Louis schwieg einen Moment. "Ja. Ja, ich denke schon."

Niall zog die Mundwinkel hoch. "Verstehst du, warum Liam weg möchte?", fragte er leise.

"Natürlich," Nickte Louis. "Ich verstehe ihn vollkommen."

"Er denkt nämlich, dass keiner versteh, warum er weg will." Niall lehnte sich zurück.

"Ich weiß schon, warum. Weil er dich liebt und glücklich mit dir sein weil. Und er will dich genauso glücklich machen." Erklärte Louis.

"Und weil er bei mir zuhause frei sein kann. Er.. er ist so unsicher, was sein Erbe angeht. Er wird König, und er weiß nicht, ob er das handhaben kann und er kann auch nicht sagen, wie er uns Menschen allen helfen soll."

Louis legte Niall eine Hand auf den Arm. "Ich würde euch sofort unterstützen.."

"Ich weiß, Louis." Niall drückte Louis Hand. "Er ist so jung, weißt du? Er weiß ja selbst nicht, was er genau vom Leben möchte, wie soll er dann das Leben von anderen verbessern, wenn er keinen Plan davon hat, sein eigenes momentan auf die Reihe zu bekommen?"

Louis nickte. "Er würde ja gar nicht sofort König werden, erst wenn sein Vater abdankt oder stirbt."

"Ich weiß, er weiß das auch. Aber selbst bis jetzt wurde er nie so recht darauf vorbereitet. Was, wenn gleich morgen etwas passieren sollte und dann steht er da, weißt du ? Und darüber zerbricht er sich den Kopf, seit er das erste Mal bei mir war, nachdem wir zusammen gekommen sind. Und das ist jetzt schon etwas länger her."

"Was machen wir nur mit ihm?" Murmelte Louis. "Er ist so unglücklich."

Niall seufzte traurig. "Ich lenke ihm ab, wenn er bei mir ist. Ich gebe mein Bestes, aber ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll."

"Helfen können wir ihm nicht. Nur... für ihn da sein."

"Momentan hat er nicht das Gefühl, das ihr das tut. Aber ich weiß, dass er dickköpfig ist."

"Ich hab Liam ganz offen ins Gesicht gesagt, dass ich pro abhauen bin," murmelte Louis.

"Was du letztens gesagt hast, als ihr bei mir wart, hatte sich nicht so angehört." Niall klopfte Louis auf die Schulter. "Ihr seid alle gestresst, warte bis morgen ab und Versuch noch einmal das Gespräch mit ihm aufzusuchen, ja? Vielleicht, nachdem ich da war. Da ist er möglicherweise entspannter."

"Ist gut, das mache ich. Danke, Niall." Louis Trank Gedankenverloren sein Bier aus.

"Immer wieder, lou. Hast du Hunger? Josh bestellt uns gerade was."

"Oh ja, am besten Fleisch." Nickte der Leibwächter.

Niall grinste. "Das geht auf uns, nach deinen stressigen Tagen." Er sah zu Josh, der ziemlich gestresst aussah.


"Jetzt sag endlich was.", raunte er ungeduldig. "Wir haben nicht ewig Zeit."

Eleanor zuckte zusammen und schaffte es endlich, den Mund auf zu machen. Ein Ton kam nicht heraus. Josh stöhnte leise, der junge Mann hinter dem Tresen sah beide verwirrt an. "Was soll sie denn sagen?", erkundigte er neugierig und lehnte sich an das Holz.

Josh stupste Eleanor noch einmal gegen den Arm, worauf hin diese dunkelrot anlief. Ja, verflucht, was sollte sie denn sagen?

"Ich bin Nickles.", stellte sich ihr Objekt der Begierde dann vor. "Verrätst du mir deinen Namen?" Er grinste hübsche Brünette vor sich an.

"Eleanor Calder," brachte dieses nun doch hervor.

Nickels begann noch breiter zu grinsen. "Es freut mich sehr.", meinte er und reichte ihr die Hand.

Josh nickte zufrieden und schnappte sich ihr essen. "Du hast das ja im Griff, also gehe ich mal was essen."

Louis und Niall grinsten ihn an, als er wieder kam. "Gut gemacht, Josh."

"Sie nervt mich wirklich mit ihren ewigen Gejammer, dass sie niemanden hat." Der Brünette stöhnte leise und setzte sich an den Tisch.

"So, wie er sie schon den ganzen Abend beobachtet hat, dürfte das nicht lange dauern mit den beiden," grinste Niall und hob seinen Kelch.

"Ich hoffe es. Hier, Louis." Er reichte ihm ein vollbeladnes Brett mit essen.

"Danke." Louis wartete, bis Josh saß. "Das sieht gut aus."

"Augustin ist ein fantastischer Koch.", nickte Niall. "Er hat viele Länder bereist und einiges gelernt, seit der Zeit.", erzählte er, während er einen der Hähnchenschlegel in die Hand nahm.

"Ich will auch reisen," murmelte Louis.

"Wir waren auch noch nicht viel unterwegs .", meinte Josh und sah Niall an. "Es hat sich bisher noch nie ergeben.“

"Ich habe es lediglich von Irland hier her geschafft." Erzählte Niall. "In anderen Ländern war ich noch nicht."

"Ich war bisher einmal in Frankreich, als ich jünger war.", sagte Louis. "Deswegen kann ich ein paar Brocken französisch."

"Und du möchtest gern wieder hin." Niall knabberte an seinem Fleisch.

Der Leibwächter gab einen verliebten Seufzer von sich. "Nur zu gerne."

"Hast du mit ihr geschlafen?" Fragte Niall ziemlich direkt.

"/Niall/.", Josh sah den Iren entsetzt an, während Louis ein überraschte Laut entschlüpfte.  

"Kein Wunder, dass Liam frecher geworden ist, wenn er mit dir zusammen ist.", meinte er lachend. "Du bist ein schlechter Einfluss."

Der Ire grinste breit. "Er war so schüchtern... ich glaube ich hab ihn etwas verdorben."

"Das bezweifle ich nicht." Louis schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Zu deiner Frage. Ja."

Liams Freund Nickte zufrieden. "Glaubst du, dass es die wahre Liebe ist?"

"Ich bin mir ziemlich sicher."

"Dann würde ich alles tun, um sie wieder zu sehen."

"Das sagt sich so leicht.", murmelte Louis. "Es ist genau so kompliziert wie euer Plan."

"Ich würde es euch gönnen, wenn ihr geht." Schaltete sich Josh ein.

Niall lächelte seinen Freund dankbar an. "Wir wissen alle nicht so recht, was wir tun sollen."

"Trinken," Louis hob seinen Kelch.

"Guter Plan." Josh griff nach seinem Bier. "Haben wir ein bisschen Spaß!"

"Prost!" Niall stieß mit ihnen an. "Auf das hier und jetzt."


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Kapitel vierundfünfzig



Kapitel vierundfünfzig


"Du siehst ziemlich... durch den Wind aus.", stellte Zayn fest, als er Louis am nächsten Morgen zum ersten Mal sah. Der Junge Brünette hatte ganz verquollene Augen. "Wo warst du denn heute Nacht? Ich bin aufgewacht und auf einmal warst du weg."

"Nicht so laut," Louis rieb sich seinen brummenden Schädel. "Und wer hat die verdammte Sonne so hell gemacht?" Das starke Bier aus der Schenke forderte seinen Tribut.

Zayn lachte amüsiert. "Das entscheidet die Sonne, glaube ich, selbst. Vielleicht will sie dich ärgern."

"Das will sie." Louis brummte leise.

"Also, wo warst du?" Zayn beäugte den Kleineren neugierig, während sie sich für den Tag fertig machten.

"Ich hab Freunde auf ein Bier zuviel getroffen," nuschelte Louis und kämmte sich mit einem lückenhaften Kamm die Haare.

"Du warst im Dorf?" Zayn bekam große Augen.

"Mh-mh." Louis nickte.

Der Andere knöpfte sein Hemd zu. "Weiß Liam das?"

"Natürlich nicht." Brummte Louis.

Zayn seufzte. "Mit wem warst du da?" Er war ein wenig beleidigt, dass Louis alleine gegangen ist. "Elli, Josh und Niall." Louis schloss seinen letzten Hemdknopf. "Bin ihnen zufällig begegnet und dann haben sie mich zum Essen eingeladen. Und zum Biertrinken."

"Oh."

Louis sah Zayn an. "Bist du sauer deswegen?"

Der Schwarzhaarige beschäftigte sich mit seiner Jacke. "Ich weiß nicht. Vielleicht wäre ich auch gern mitgegangen." Er zuckte mit den Achseln. "Liam wird vielleicht sauer sein, wenn er es erfährt. Wenn du alleine bei Niall warst.“

Louis senkte den Blick. "Es war eine spontane Entscheidung. Ich war sauer und bin einfach los geritten."

Zayn schlüpfte in seine Schuhe. "Wirst du es ihm sagen?"

"Dass Niall heute her kommt?" Grinste Louis.

"Er kommt? Davon weiß ich gar nichts." Zayn zog überrascht die Augenbrauen hoch. "Aber er wird es wissen, denke ich. Morgen ist die Hochzeit..."

"Er bringt die Gewänder und hat mich, beziehungsweise uns gebeten, den beiden ein bisschen Zeit zu verschaffen."

"Das lässt sich machen.", nickte Zayn. "Dann hat er hoffentlich mal bessere Laune." Seit gestern Abend war die Hölle los. Es waren, bis auf wenige, schon fast alle Gäste eingetroffen. Im Schloss tummelte es sich nur so vor fremden Menschen.

"Nicolas Mann ist auch schon da, oder?" Erkundigte sich Louis.

"Ja, seit gestern morgen.", nickte Zayn.

Louis nickte und überprüfte den Sitz seiner Jacke. "ich bin fertig."

"Also los, auf in den Kampf."

Die beiden Leibwachen machten sich auf den Weg nach draußen. Überall wuselte es. Arbeiter, fremde, Küchenfeen, Besucher, Kinder - jeder schien es besonders eilig zu haben.

"Oh, Nicola. Bitte.", hörte man Liam genervt stöhnen. "Ich hab jetzt keine Lust dazu, jeden einzeln zu begrüßen."

"Es ist deine Hochzeit, Liam!" Hörte man Nicola unerbittlich sagen.

"Ja, und es reicht wenn ich alle heute Abend beim Essen begrüße." Und schon sah man den Prinzen und seine Schwester um die Ecke laufen.

"Guten morgen, eure Hoheit, Prinzessin Nicola." Grüßte Louis höflich. Er würde sich heute besonders Mühe geben müssen.

"Guten Morgen, Louis." Nicola sah mehr als nur gestresst aus.

"Niall kommt heute.", plapperte Liam dazwischen. "Ich hätte nach dem ganzen Zinnober, von wegen Vorführen der Gewänder, gerne meine Ruhe mit ihm. "

"Dafür sorgen wir," versprach Zayn sofort. "Wir schaufeln euch Zeit."

"Danke." Liam begann zum ersten Mal seit Tagen richtig strahlen.

Louis lächelte sanft. "Ich bin sicher, er vermisst dich."

"Ich hoffe es. Das ist mein einziger Lichtblick heute. "

Nicola seufzte leise. Ihr Bruder war diesem Mann viel zu verfallen.  "Die Kleider werden fantastisch sein," lächelte Zayn. "Sophia wird es lieben."

"Das glaube ich auch." Liam nickte leicht.

"Er wird ja wohl erst heute Mittag kommen. Können wir jetzt weiter?" Fragte Nicola.

Der Prinz knurrte leise. "Mir ist nicht danach."

"Wenn du es hinter dich bringst, der Tag schneller rum und dann kommt deine Belohnung. Niall." Zayn konnte den Diplomaten auspacken.

Liam kräuselte kurz die Nase.  "In Ordnung.", ergab er sich dann.

Nicola sah Zayn dankbar an. "Also voran!"

Die nächsten Stunden war Liam damit beschäftigt die ganzen Leute zu begrüßen. Den Großteil hatte er das letzte Mal vor Jahren bei Nicolas Hochzeit gesehen. Er erinnerte sich an manche schon gar nicht mehr.

Die wenigsten davon interessierten ihn großartig. Er hoffte nur, dass er bald fertig war und Niall auftauchte.

"Liam!" Die Tochter seines Onkels kam strahlend auf ihn zugestürmt. Die Kleine war in Daisys Alter.

"Penelope!" Rief Liam erfreut. "Komm zu mir! Himmel, bist du gewachsen!“ Kichernd flog das Mädchen ihm um den Hals und klammerte sich fest.

Lachend schwang Liam sie einmal im Kreis herum. Endlich mal jemand, den er gern hatte! "Ich hab dich vermisst." Penelope drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Dein Haar ist so lang geworden, kleine Lady! Wie alt bist du jetzt? 9, 10?"

"10!" Sie grinste stolz.

"Schon fast erwachsen," Liam lächelte. Sie Sah seinen Schwestern immer ähnlicher.

"Wo ist deine Frau?" Neugierig wurde Liam gemustert. "Mama erzählte, dass sie aus Spanien kommt."

Liam behielt das Lächeln tapfer auf den Lippen. "Das ist richtig. Meine Verlobte ist eine spanische Lady."

"Stellst du sie mir vor? Ich möchte mit ihrer Schwester spielen, wenn wir dürfen."

"Aber sicher." Liam stellte das Mädchen wieder auf die Füße und nahm ihre Hand. "Suchen wir die beiden."

Penelope nickte eifrig und tänzelte neben ihrem Cousin her, während sie fröhlich drauf los plapperte und von ihrer Reise erzählte. Ihre Mutter war die Schwester von Liam's.

Liam ließ die kleine erzählen und führte sie durch das Schloss. Sie war echt süß. “Und dann sind wir- Louis!  Zayn!" Penelope quietschte aufgeregt, als sie die Leibwächter entdeckte.

"Penny!" Zayn breitete die Arme aus. Er hatte immer viel Spaß mit der Kleinen.

Penelope sprang dem jungen Mann in die Arme. "Louis!" Sie zog den Anderen ebenfalls an sich.

"Hey, du Frechdachs." Louis grinste. "Alles klar bei dir?"

"Ich bin jetzt zehn!", rief sie stolz und kletterte von Zayns Armen aus auf Louis' Rücken.

"Wow, da bist du ja eine richtige junge Lady! Magst du Immer noch Pferde?“

Penelope klammerte sich fest und nickte. "Ja, können wir heute zusammen ausreiten gehen? "

"Wir schauen mal, ja? Es gibt hier noch ein Mädchen in deinem Alter, vielleicht hat sie auch Lust. Dann könntest du mit ihr und Prinz Liams Reitlehrerin zusammen reiten Gehen."

"Ich weiß. Daisy, richtig? Mama hat mir schon viel erzählt."

"Genau, sie heißt Daisy. Ihr werdet euch sicher gut verstehen."

Liam grinste seine Cousine breit an. "Kannst du dich noch an Perrie erinnern? "

"Ja," Penelope Nickte begeistert.

"Sie wird später mit Sicherheit etwas mit dir und den Pferden Unternehmen."

Das Mädchen strahlte voller Glück. Sie wollte unbedingt in den Stall. "Aber zuerst muss ich mich noch um meine Gäste kümmern. Wir suchen zusammen noch Sophia, ja?" So sehr Liam die Kleine mochte, er wollte das ganze Theater nur noch hinter sich bringen und Zeit mit Niall verbringen.

"Einverstanden." Penny war leicht in der Handhabung. Zufrieden nickte der Prinz. So gefiel ihm das .

Gemeinsam stiefelten sie weiter und suchten Sophia und ihre kleine Schwester. "Da vorne ist sie." Liam nahm Penelope auf den Arm, damit sie mehr sehen konnte.

"Die ganz schöne mit den dunklen Haaren?" Fragte das Mädchen fasziniert.

Liam nickte leicht. "Genau." Er winkte seiner Verlobten zu.

Sophia lächelte breit und kam auf die kleine Gesellschaft zu. Sie konnte wirklich gut Schauspielern. Sie hatte sich die letzten Tage zum Liebling aller gemacht, war charmant, höflich und einfach so, wie man sie haben wollte.

"Hallo, Liebling.", begrüßte Liam sie ebenfalls lächelnd, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange gab. "Darf ich dir Penelope vorstellen? Die kleine Lady ist meine Lieblingscousine.", zwinkerte er.

Die Kleine kicherte. "Es freut mich sehr, Lady Penelope," lächelte Sophia aufrichtig. "Ich bin Sophia."

"Ich weiß.", zwitscherte Penelope fröhlich und reichte Sophia die Hand. "Die Freude ist ganz meinerseits." Sie strahlte Liams Frau regelrecht an.

"Ich geh gleich mit Daisy in den Stall," teilte sie Liam mit. "Falls du mich suchen solltest."

"Oh, oh. Darf ich mit, Liam? Bitte!"

"Von mir aus gern," sagte der Prinz sanft. "ist das in Ordnung für dich, Soph?"

"Selbstverständlich.", nickte die junge Frau. "Du wirst meine kleine Schwester mögen. Sie ist neun."

Ganz selbstverständlich ließ sich Penny von Sophia an die Hand nehmen. "Ich will auf Willow reiten."

"Pass mir gut auf sie auf. Sie ist jetzt auch schon älter.", lächelte Liam.

"Ich bin ganz vorsichtig zu ihr." Versprach das Mädchen.

"Dann ist es gut. Viel Spaß, ja?"

"Danke, Liam." Sophia lächelte ihm zu und nahm das Mädchen mit. Eigentlich hätte sie schon ganz gern Kinder… irgendwann.

Liam sah Ihnen einen Moment hinterher. "Bringen wir es hinter uns." Er sah zu Nicola. "Wo soll ich hin? "

"Komm," Nicola nahm ihn am Arm. "Onkel Cecile ist da, er wird dich sehen wollen."

"Oh je." Sein Onkel redete immer so viel Unsinn.

Nicola grinste. "Es wird schon nicht so Schlimm werden.“

"Das sagst du jedes Mal.  Und dann wird es immer schrecklich. "

"Du hast recht, er ist fürchterlich. Also bringen wir es hinter uns."

"Dürfen wir die drei Ladys zu den Ställen geleiten?" Bat Zayn aus dem Hintergrund.

Liam sah seine Leibwache an. "Von mir aus."

"Danke, Liam." Louis grinste. Er wusste genau, dass Zayn nur hoffte ein, zwei Minuten mit Harry abzustauben.

"Gebt mir Bescheid, wenn Niall kommen sollte, bevor ich es bemerke."

"Na sicher," die beiden grinste breit.

"Los, verschwindet." Liam scheuchte sie davon. "Grüß Haz von mir."

"Mach ich!" Zayn strahlte.

Liam warf Louis einen kurzen Blick zu. Er war immer noch nicht mit dessen Verhalten einverstanden. Dieser senkte den Kopf. Er musste sich mit Liam aussprechen.

„Können wir später alleine miteinander reden, Liam?", fragte er leise.

"Soll mir recht sein." Nickte dieser.

"Danke. " Louis lächelte erleichtert.

"Wir sprechen uns nach dem Mittagstee." Da wäre Niall sicher noch nicht da.

"In Ordnung." Der Kleinere nickte.

Liam sah ihn nochmal an, dann zog er mit Nicola von dannen.

Louis seufzte leise.  "Er hasst mich. "

"Unsinn." Widersprach Zayn sofort.

Der Andere war sich da nicht so sicher.

Zayn klopfte ihm auf die Schulter. "Er wird dir verzeihen."

"Ich hoffe es.“


+++


Nervös trat Liam von einem Fuß auf den anderen. Er hasste es, wenn er vor Louis und Zayn den Chef raus hängen lassen musste - aber Louis' Verhalten war einfach nicht zu tolerieren gewesen - egal, ob es diesem schlecht ging. Liam vermisste Louis als seinen Gesprächspartner und Vertrauten. Als Freund. Die beiden mussten ihr Verhältnis wieder ins Lot bringen, so konnte es ja nicht auf Dauer bleiben. Unruhig zupfte er an seiner Jacke herum, während er im Pavillon auf den jungen Brünette wartete.

Er wusste ja selbst, dass er mit seinem Verhalten auch nicht gerade besser war.

Kurz darauf kam ein Verlegen aussehender Louis dazu. Immerhin, er hatte mal keinen trotzig-frechen Gesichtsausdruck.

"Hallo.." Louis strich sich die Haare aus dem Gesicht.

„Setz dich zu mir," Bat der Prinz.

Der Ältere nickte und rutschte auf den freien Stuhl gegenüber von seinem Freund.

"Du hast um ein Gespräch gebeten," begann Liam. "Deswegen lasse ich dir auch den Vortritt. Erzähl mir, was dich beschäftigt."

Louis atmete tief ein. "Es tut mir leid.", sagte er dann. "Was ich gesagt habe, war in dem Tonfall nicht gerade richtig gewesen. Es ist nur- wir wollen dir helfen, Leeyum. Aber du kannst wirklich nicht einfach so davon laufen, nachdem du erzählt hast, dass du mit Niall weg möchtest. Ich versteh dich, Nicola hatte sich ziemlich blöd ausgedrückt, dennoch war es nicht gerade eine gute Idee. Wir machen uns Sorgen, weißt du? Und wenn du da so in der Hektik davon rennst, ohne, dass wir wissen, wohin..."

Liam ließ seinen Leibwächter geduldig Ausreden. "Ihr wisst, dass ich nicht einfach davon laufen würde, ohne mich von euch zu verabschieden. Dafür seid ihr mir viel zu wichtig."

"Ich weiß, Li. Aber du warst wütend und verletzt und da tut man machen Dinge einfach unüberlegt."

"Das niemals. Versprochen," Liam sah Louis ernst an.

Louis nickte erleichtert. "Es tut mir wirklich leid."

"Ich verzeihe dir. Mit tut es ebenfalls leid - ich war nicht besonders sensibel, nachdem Inès fort war."

Louis biss sich auf die Unterlippe. "Das ist schon in Ordnung so. Du hast wichtigere Probleme, als mein gescheitertes Liebesleben. "

"Aber ich dachte... wir sind doch Freunde, oder? Da passt man auf einander auf."

"Du uns Zayn seid meine besten Freunde,  Liam."

"Und ich möchte, dass es auch euch gut geht."

"Uns ist es wichtiger, dass es dir gut geht." Louis spielte nervös an seinen Fingern herum. Er sollte Liam sagen,  dass er gestern abgehauen war.

"Wie gesagt. Wir sind Freunde. Nimmst du meine Entschuldigung an? Ich hätte wirklich für dich da sein sollen.“

"Natürlich, Li." Louis zog die Mundwinkel hoch. "Ich muss dir was sagen.", nuschelte er dann.

"Danke, Lou." Sagte Liam erleichtert. "Ja, immer heraus damit."

"Ich - ähm- ich war gestern abend im Dorf."

Liam sah ihm zunächst überrascht an. "Und weiter?"

"Ich hab getrunken?"

"Du hattest keinen Dienst, es steht dir frei zu tun, was du magst."

Louis stutzte. Er hatte einen wütenden Ausbruch erwartet. "Ich hab zufällig Niall und Josh getroffen."

Sofort wurde Liams Gesicht etwas neidisch. "Ja?"

"Ja. Wir haben etwas zusammen gegessen."

"Und du hattest Angst, dass ich sauer bin? Hast dir Sorgen gemacht, nicht schlafen können?“

"Ich schlaf nicht mehr gut, seit Inés weg ist.", murmelte der Leibwächter. "Aber ja. Ich hatte Angst vor deiner Reaktion."

"Da hast du deine Strafe." Der Prinz stupste Louis an.

Louis grinste und nahm Liam in den Arm. "Niall freut sich auf dich."

Der Prinz drückte den Freund erleichtert an sich. "Ich mich auch auf ihn. So sehr."

"Hast du was bestimmtes geplant? Außer eure Anprobe? Deine Eltern wollen mit Sicherheit dabei sein."

Liam wurde ein wenig rot um die Nase. "Ein bisschen rum knutschen wollte ich schon.."

Louis lachte leise. "Das verstehe ich."

"Meint ihr, wir können nach der Anprobe etwas allein sein?"

"Natürlich, Li. Wir schauen, was sich machen lässt,ja? Vielleicht kannst du mit ihm ausreiten, dann habt ihr eure Ruhe."

"Das klingt großartig." Seufzte der Prinz.

"Dann mach das doch. Es muss ja keiner direkt mitbekommen."

Liam grinste breit. "Dafür werde ich sorgen."

"Es wäre ja nicht das erste Mal, dass wir jemanden unbemerkt einschleusen und aus dem Schloss bringen,  hm?" Louis zwinkerte.

Liam lachte. "Darin sind wir wohl Meister."

"Du ganz besonders." Louis seufzte leise. Mit Inés hatte er das auch immer gut hinbekommen.

"Erzähl mir von dir und Inès." Bat Liam treffender Weise. "Ihr seid ein wahrlich schönes Paar."

"Ich vermisse sie so..", sagte der Kleinere traurig. "Sie ist einfach der Hammer, weißt du?"

"Ich habe zwischenzeitlich wirklich in Erwägung gezogen, sie hier zu behalten," gab Liam zu.

Louis lächelte leicht. "Es ist mit Sophia besser so."

"Sie ist klasse," murmelte der Prinz. "Wenn ich nicht auf Männer stehen würde, dann wohl auf eine wie sie."

"Mit Sicherheit." Louis holte tief Luft und begann, Liam sein Herz auszuschütten. Wie die letzten Nacht gewesen war und der morgen danach.

Liam hörte zu und stellte keine Fragen. Er konnte fast körperlich spüren, wie Louis litt. Er selber hatte wenigstens noch die Chance, Niall ab und zu zu sehen. "Und jetzt ist sie weg." Louis wischte sich mit den Händen eilig über die Augen. "Und wahrscheinlich werde ich sie nicht mehr sehen.“

"Lou, ich verspreche dir bei meinem Leben - ihr werdet euch wiedersehen! Ich lade sie nächstes Frühjahr ein. Zu unserem Frühlingsfest."

Der Leibwächter zog die Nase geräuschvoll hoch. "Das dauert noch so lange."

"Komm her." Liam umarmte Louis fest.

Verlegen versteckte Louis sein Gesicht an Liam's Hals. Der junge Prinz hatte ihn in den ganzen Jahren nie auch nur einmal so weinen sehen. Das war ihm Wahnsinnig unangenehm.

Liam drückte Louis fest und sagte einfach nichts. Er wusste, wie stolz dieser war. "Danke.", flüsterte Louis mit rotem Gesicht.

"Wir holen Sie her. So schnell es uns möglich ist."

Louis lächelte leicht. "Das wäre schön."

"Ich will, dass du glücklich bist."

"Ich weiß, Liam." Louis drückte seinen Freund fest.

"Lass uns noch etwas Kuchen essen gehen."

"Ja, gerne." Louis nickte leicht und erhob sich. "Ah, ich glaube,  daraus wird nichts.", grinste er dann.

Liams Augen leuchten auf. „Niall!" Zayn kam lachend mit dem Schneider im Schlepptau über die Wiese zu den beiden geschlendert.  

Der Ire hatte eine grosse Holzkiste in den Armen, in der sich wahrscheinlich die Kleider befanden. Louis gab Zayn zwei Daumen hoch, als Zeichen, dass das Gespräch gut gelaufen war.

"Ich habe Liam vermisst.", sagte Niall strahlend. "Ich bin froh, dass ich endlich da bin."

"Schau, wie er strahlt." Lachte Zayn. "Es geht ihm auch so."

Der Ire kicherte verliebt. "Hallo, Traumprinz.", begrüßte er seinen Freund.

"Ich hab dich vermisst," Flüsterte der Prinz zärtlich.

"Ich dich auch, Liebling." Niall würde ihn so gerne küssen.

"Louis und ich wollten gerade ins Schloss gehen - begleitet ihr uns?“

"Sehr gerne.", nickte der Schneider. "Ich hab eure Gewänder dabei." Er wackelte mit der Kiste in seinen Armen. "Deine Eltern werden dabei sein, vermute ich?"

"Ja, das stimmt. Sie sind sehr gespannt auf eure Arbeit und würden gerne mit dir sprechen.“

"In Ordnung." Niall nickte nervös.

"Keine Angst," grinste Louis leicht. "Wird schon schief gehen.“

"Hoffentlich nicht." Der Ire zog die Mundwinkel hoch.

Liam grinste Niall verknallt von der Seite an. Sein Herz schlug so wahnsinnig schnell. "So bald wir allein sind, kannst du dich auf einen Kuss gefasst machen, der sich gewaschen hat.", bemerkte der Schneider und stupste den Prinzen Mit seiner Hüfte an.

"Darauf warte ich schon viel zu lange," erwiderte dieser mit leuchtenden Augen.

"Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet."

"Sind sie nicht niedlich," grinste Louis uns sah Zayn ab.

Der Schwarzhaarige nickte lachend. "Wir müssen ihnen helfen, wenn es darauf ankommt.", raunte er seinem Partnern zu.

"Du würdest sie gehen lassen, oder?" Flüsterte Louis.

Zayn schwieg einen Moment. "Ich werde ihnen folgen."

"Nimmst du Harry mit?"

"Und dich."

Louis grinste schief. "Dann wäre ich allein unter Paaren."

"Wir finden einen Weg für dich und Inés.", versprach Zayn.

"Ich komm schon zurecht," murrte Lou.

"Tust du nicht, das weißt du selbst."

"Ja, weiß ich..  ich vermisse sie einfach."

Zayn drückte ihn. "Möchtest du einen Tee haben, Niall?", fragte er, während sie über den gepflasterten Hof Schritten."Wir haben auch Kuchen."

"Ein Tee wäre klasse," strahlte Niall. "Es ist kälter geworden."

"Wir lassen euch welchen aufs Zimmer bringen.", lächelte die Leibwache. "Wann sollen wir deine Eltern Kommen lassen, Liam? "

"Gebt uns ein bisschen Vorlauf, ja?" Lächelte dieser. "Ich muss Niall ja angemessen begrüßen."

"Selbstverständlich."

Niall grinste anzüglich,während er sich faszinierend umsah. Hier waren so viele Menschen und Kutschen auf dem Hof!

Liam begann ihm die einzelnen Verwandten zu zeigen und wer zu wem gehörte. "Dort hinten steht der Mann meiner Schwester, er ist gestern angereist - ein guter Kerl. Und das ist ein Onkel, Rede lieber nicht mit ihm, er hört nicht mehr auf zu schwärzen.."

Der Ire kicherte. "Sie sehen alle sehr nett aus."

"Die meisten sind ganz in Ordnung," gab Liam zu.

Niall lächelte den ganzen fremden Menschen freundlich zu und grüßte sie. "Ich denke,  jeder hat jemanden in der Familie, den er nicht gerade leiden kann."

"Da fällt mir spontan ein Name ein," muffelte Louis von hinten.

Liam lachte. "Nicht nur dir.’ Zayn kicherte blöd. Jeder wusste, wer gemeint war.

Niall grinste schief und wackelte mit der Kiste in seinen Händen herum. Das Teil war ganz schön schwer, immerhin trug er sie schon den ganzen Tag mit sich herum.

"Sollen wir dir mal helfen?" Zayn hielt Niall kurz an. "Gib das Ding mal her."

"Oh, danke schön." Niall lächelte breit. "Ich Schlepp das Ding jetzt schon seit Stunden mit mir rum.“

"Den Hügel hoch?" Entsetzt schnappte Louis sich die eine Seite der Kiste. So ging es viel leichter.

"Ja, was soll ich sonst machen? Ich hab kein Pferd und den Esel konnte ich mir nicht ausleihen."

Liam sah ihn mitleidig an. Er würde sich gleich gut um Niall kümmern!

"Aber es stört mich nicht. Ich hatte ja einen guten Grund, herauskommen." Der Ire strahlte seinen Freund an.

Dieser himmelte genauso glücklich zurück. "Die Kleider sind mit Sicherheit ganz fantastisch."

"Das Brautkleid hast du ja schon gesehen, auch, wenn es gegen den Brauch ist." Niall zwinkerte.

"Unserer Ehe wird das auch nicht mehr Unglück bringen," sagte Liam trocken.

"Ich weiß,  Liebling.“ Liam lächelte Niall sanft an. Er war so süß. "Können wir uns etwas beeilen? Ich würde meinen freund gerne angemessen begrüßen. ", jammerte Niall dann drauf los .

Louis lachte. „Sicher."

"Wunderbar." Liam selbst konnte es kaum abwarten.

"Wo ist Sophia? Ich möchte ihr das Kleid sehr gerne präsentieren."

"In den Ställen mit Daisy und meiner Cousine."

"Sollen wir sie holen, Liam?" Fragte Zayn sofort.

Liam sah zu seinem Freund. "Was wäre dir recht? "

"Wir könnten doch schon mal alles Auspacken und schön drapieren - dann holen wir den König und Lady Sophia," schlug Niall vor. Das würde ihnen etwas Zeit geben.

Liam nickte lächelnd. "Dann machen wir es so."

"In Ordnung. Wir bringen euch noch nach oben." Zayn befürchtete, etwas den Sittenwächter spielen zu müssen, dass die beiden nicht übereinander herfielen.

Liam nickte leicht. "Aber dann geht ihr, bitte.", flehte er mit grossen Kulleraugen.

"Klar, da wollen wir nicht unbedingt zu gucken," lachte Louis.

"Och .." Zayn wackelte mit den Augenbrauen.

"Du kannst dich an Hazza satt sehen," lachte Liam.

"Ja, das stimmt wohl."

Zusammen stiefelten sie durch das große Schloss. Niall war jedes Mal aufs Neue überwältigt. Es war so. ..pompös.

Liam Widerstand dem Drang, Nialls Hand zu nehmen. Er wollte ihm doch nur seine Liebe zeigen. "Gleich." Niall streifte mit seiner Hand Liam's. "Wenn wir allein sind, ja? Dann kannst du tun und lassen was du willst. "

"Da hätte ich schon Ideen.." grinste Liam.

"Ich lasse sie mir gerne genauer erzählen."

"Wartet wenigstens bis ihr allein seid," schnaufte Zayn. Man, war die Kiste schwer!

"Warte. Gib sie mir." Niall nahm sie wieder an sich. "Ihr müsst nicht so schwer schleppen." Und sie waren ja auch gleich an Liam's Zimmer
Sofort Griff Liam ebenfalls zu. Er konnte es kaum erwarten.

"Danke, Baby.", flüsterte Niall sanft.

Der Prinz strahlte, als sie vor seiner Tür ankamen. Endlich. "Ihr könnt jetzt gehen!", er sah seine Leibwachen auffordernd an. "Danke für eure Hilfe."

Die beiden grinsten. "Bis später."

"Danke, Jungs." Niall grinste breit zurück.

Liam öffnete die Tür und ließ Niall in seine Gemächer eintreten. Sie stellten die Kiste auf dem Boden ab, bevor liam die Tür anschloss und dee Ire ihn schon gegen diese gepresst hatte, um ihn leidenschaftlich zu küssen.

Liam, der schon mit so etwas gerechnet hatte, reagierte prompt und drückte sich verknallt an ihn.

"Gott, ich hab dich vermisst.", raunte Niall erregt,  während er seinen Freund noch fester gegen das Holz drückte, seine Hände liest er über den breiten Brustkorb des Prinzen wandern.

"Ich muss pausenlos an dich denken. Morgens, abends, nachts."

"Das geht mir nicht anders." Niall küsste ihn stürmisch.

Glücklich schloss Liam die Augen und küsste Niall viel zärtlicher als zuvor. Es tat unheimlich gut, ihn endlich wieder berühren zu können. Seufzend lehnte sich der Ire an. Gott sei Dank.

"Ich liebe dich," Flüsterte Liam sanft an Nialls Lippen.

"Ich liebe dich mehr.", sagte der Andere verliebt.

"Unmöglich," lächelte Liam.

"Mhm. Darüber diskutieren wir ein andermal."

"Genau." Und schon lagen ihre Lippen wieder auf einander. Kichernd zog Niall Liam an der Hüfte Richtung Bett.

Dieser ließ sich nicht lange bitten und setzte sich auf die Bettkante. "Komm her zu mir."

"Gerne doch."

Liam zog Niall auf seinen Schoß. "Du bist so schön.."

"Dankeschön." Niall schlang die Arme um den Hals seines Freundes. "Es ist ganz schön viel los, hm?" Man hörte durch das geöffnete Fenster Stimmengewirr.

"Viel zu viel." Murrte Liam. "Für so einen unerfreulichen Anlass."

"Es weiß ja keiner so recht, dass es für euch weniger schön ist. Immerhin siehst du deine ganze Verwandtschaft mal wieder. Ich denke, dass das nicht so oft vorkommt." Niall selbst kannte das zu gut. Seine Familie hatte er seit Monaten nicht mehr gesehen.

"Ich will die nicht sehen," trotzig vergrub Liam sein Gesicht an Nialls Brust.

Der Ire grinste leicht und fuhr mti seiner Hand durch dessen braunen Haare. "Ich bin ja jetzt da."

"Gut so." Liam grinste ihn. "Lass uns die Kleider vorbereiten, dann können wir die restliche Zeit knutschen."

Niall lachte und rutschte von Liams Schoß. "Dann aber schnell."

Gemeinsam öffneten die beiden die große Kiste. "Wow... ihr habt es nochmal verbessert, oder?"

"Ja.. ein paar kleine Feinheiten.", nickte der Schneider. "Und dein Anzug ist gestern erst richtig fertig geworden."

"Ich will ihn eigentlich nicht tragen müssen, kann es allerdings auch kaum erwarten."

"Ich hoffe, er gefällt dir wenigstens."

"Da bin ich mir absolut sicher, Liebster."

Niall lächelte schief, während er die Klamotten herausfischte. "So.."

"Das Brautkleid decken wir ab, ja? Meine Eltern mögen große wichtige Gesten und diese Enthüllung wird ihnen gefallen," erklärte Liam. Ihm tat alles weh. Er wollte nicht heiraten.

"In Ordnung.", nickte Niall. "Wo kann ich sie aufhängen?"

"Ich habe ein Gestell, ab dem meine Anzüge aufbereitet werden," Liam holte es aus einer Ecke. "Das müsste gehen, oder?"

"Wunderbar." Niall knöpfte das Kleid vorsichtig auf.

"Sie wird es lieben, Niall. Auch wenn Sophia selten Kleider trägt... es wird sie unglaublich freuen."

"Ich hoffe es.", murmelte Niall konzentriert. "Es war sehr viel Arbeit."

"Soph hat Angst, dass du sie hasst, weil sie dich tatsächlich gerne mag. Dass ihr Kleid so toll ist, wird sie besonders freuen." Erklärte Liam leise.

"Sie- was?" Niall sah Liam entsetzt an. "Wir haben doch- letztens haben wir uns doch ausgesprochen."

"Ich weiß. Und sie ist auch froh darüber. Dennoch weiß sie, dass sie dich möglicherweise verletzen wird, und damit kommt sie kaum zurecht."

"Sie kann doch nichts dafür."

"Ich weiß.." Liam seufzte und streichelte über Nialls Rücken. "Ich würde dich lieber heiraten."

"Ich würde sofort ja sagen." Niall küsste ihn sanft.

Liam lächelte glücklich. "Das freut mich."

"Denkst du, es gefällt ihnen?" Niall drapierte das Kleid schön zurecht.

Der Prinz legte einen Arm um Niall und den Kopf schief. "Lieben werden sie es."

"Ja?" Strahlend sah Niall zu ihm hoch und schlang seinen Arm ebenfalls um Liams Hüfte.

"Und wie." Er küsste den Iren sanft.

Summend schloss Niall die Augen, den Kuss erwiderte er glücklich. "Ich bin froh, hier zu sein."

"Bleibst du heute Nacht?" Wisperte Liam.

"Wenn du möchtest." Der Ire nickte leicht. "Aber ich muss sehr früh gehen. Du wirst morgen früh viel Stress haben."

"Es ist einfach.. die nächste Nacht werde ich... ich werde sie mit /ihr/ verbringen und.."

Niall legte seinem Freund einen Finger auf die Lippen und nickte. "Sscht. Ich weiß, ich weiß."

"Ich wünsche es mir so sehr."

"Ich mir auch." Der Schneider seufzte leise. "Ich bleibe, ja? Irgendwie bekommen wir das schon hin."

"Danke," Liam zog ihn zu einem tiefen Kuss heran.

"Liam?" Ein Klopfen an der Tür und Sophias Stimme unterbrach die Beiden.

"Wir müssen dann.." seufzend löste sich Liam und schloss die Tür auf.

Sophia stand nervös lächelnd vor der Tür. "Ich wollte nicht stören, aber deine Eltern haben mich her gescheut. Sie kommen demnächst." Sie sah zu Niall rüber. "Hallo, Niall."

"Prinzessin," Niall verbeugte sich höflich.

"Das können wir, glaube ich, hinter uns lassen." Sie kam in den Raum und schloss den Iren in eine feste Umarmung. "Es tut mir leid."

Der Ire war im ersten Moment etwas perplex, dann drückte er sie ebenfalls leicht. "Ich würde deinen Part mit Freuden übernehmen.."

"Ich weiß." Sophia lächelte traurig.

"Ich hoffe, dein Kleid gefällt dir," murmelte Niall. "Ich habe es etwas... modifiziert."

Sophia sah neugierig zu dem verhüllten Ständer. "Mit Sicherheit wird es."

Niall beugte sich zu Sophias Ohr. "Unter dem Unterrock ist eine Hose angenäht."

Die Spanierin begann zu strahlen. "Du bist der Wahnsinn, Niall.""

"Ich habe ja deine maße genommen und ich habe erfahren, dass du dich so wohler fühlst.."

"Das stimmt. Vielen Dank." Sophia drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Danke lieber, Liam. Er hat mir davon erzählt."

Liam lächelte schief. "Ein wenig wohlfühlen sollst du dich ja."

"Ihr seid einfach die besten!" Sophia drückte auch Liam an sich.

"Wissen wir." Der Prinz lachte leise.

Es klopfte erneut an der Tür, fest und rhythmisch. "Mein Vater."

Niall stellte sich kerzengerade hin. "Ich bin bereit."

Liam öffnete die Tür und sah sich erstaunt um. "Du bist alleine? Wollte Mutter dich nicht begleiten?"

"Deiner Mutter geht es wieder nicht gut." Liams Vater zog die Mundwinkel hoch. Inzwischen wusste er auch, was los war.

"Oh..  ist es wegen... der Sache?" Fragte Liam leise.

Der König nickte. "Ja, die Übelkeit."

Niall spitzte aufmerksam die Ohren. Übelkeit? Die /Sache/?

"Mh.." Liam nickte. "Was sagen die Heiler, wird es gut gehen? Ist es auch nicht gefährlich für sie?"

"Soweit sieht es so aus, als ob alles gut verlaufen wird.", nickte sein Vater und widmete sich dem Schneider. "Sir Horan.", begrüßte er ihn und reichte ihm die Hand. "Es ist eine Freude, Sie wieder in unserem Haus begrüßen zu dürfen."

"Es ist mir eine Ehre, eure Hoheit." Niall machte eine kleine Verbeugung. Er musste Liam später unbedingt fragen, was mit seiner Mutter los war.

"Ich bin gespannt, was Sie zu Stande gebracht haben. Liam's bisherigen Gewänder und auch die Kleid für meine Töchter und unserer Reitlehrerin waren hervorragend."

"Vielen, vielen Dank. Das freut mich sehr, zu hören." Niall räusperte sich. "Ich beginne mit dem Anzug des Bräutigams," - Gott, fand er das alles schräg und gemein und unfair und blöd.

Der König nickte und ließ sich von Niall alle Sachen vorstellen.

"Er tut mir wirklich leid.", flüsterte Sophia ihren Verlobten zu. "Er fühlte sich überhaupt nicht wohl."

"Wir alle nicht," murmelte Liam. Morgen wäre sie seine Frau... seine Ehefrau… Niall musste auf alle Fälle hier bleiben. Egal, was kam.

"Also, ich muss sagen.." Der König überprüfte die Nähte und den Stoff, "Das ist beeindruckend, ich bin sehr zufrieden."

Der Schneider atmete erleichtert aus. "Vielen Dank, eure Majestät."

Ein weiteres, aufgeregtes klopfen unterbrach sie. "Mein König? Bitte, ihr müsst sofort kommen, eure Frau, die Königin.."

Liam und sein Vater schossen beide gleichzeitig alarmiert zur Tür. "Was ist passiert?"

"Sie wollte nicht liegen bleiben!" Jammerte das Dienstmädchen. "Sie ist aufgestanden und gestürzt... es .. es scheint, als habe sie große Schmerzen - Sie fragt nach euch."

Der König sah Liam an. "Bleib bei deinem Gast, Liam. Ich komme später wieder." Und schon war er verschwunden.

"Na los, geh schon mit!" Sophia schob Liam geradezu aus dem Raum.

Niall nickte zustimmend. "Ich warte hier.", sagte er mit besorgter Miene und sah zu, wie sein Prinz aus dem Zimmer stürmte.

Sophia sah Niall besorgt an. "Du brauchst wohl ein paar Antworten.."

"Das wäre mir recht." Liam kam ihm die ganze Zeit schon so bedrückt vor. Kein Wunder, wenn etwas mit seiner Mutter war!

"Setzen wir uns doch," schlug Sophia vor.

Niall nickte besorgt. "Ist sie krank? Wird sie..?"

"Nun... es scheint als würde die Majestät ihre dritte Tochter erwarten," erklärte Sophia. "So sehen es die Heiler voraus." Sie runzelte die Stirn. "Es geht ihr schlecht zur Zeit."

"Sie ist /schwanger/?"

"Du darfst es niemandem sagen."

"Das werde ich nicht, aber- sie-"

"Ich weiß, sie ist schon älter. Deswegen ist es ja auch so anstrengend für sie. Die meiste Zeit verbringt sie im Bett. Oder mit Essen, so wie Prinzessin Nicola."

"Oh je." Niall rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht.

"Das alles sorgt für noch mehr Chaos als Liam und seine Leibwächter.." murmelte Sophia. "Wir sind alle nicht ganz einfach."

"Warum hat er mir davon nichts erzählt?", fragte Niall leise. "Liam spricht mit mir über Alles."

"Bestimmt will er dich nicht damit belasten, er schwärmt oft davon, wie schön die Zeit ist, die ihr habt. Und es war ja lange noch nicht sicher, dass sie ein Kind erwartet."

"Ja, aber..."

"Sei ihm nicht böse, ja? Er macht Eine schwere Zeit durch."

Niall seufzte schwer. "Das werde ich schon nicht."

"Du machst dir keine Vorstellung davon, wie sehr dich Liam liebt." Flüsterte Sophia. "Ich hoffe, dass mich eines Tages jemand genauso ansieht, wie er dich.“ Wenn es da nicht schon jemanden gab…

"Ich liebe ihn mehr als alles andere.“

"Und deshalb bewundere ich euch so." Sophia lächelte sanft. "Ihr vergesst nie, was euch am wichtigsten ist, verfolgt eure Ziele.."

"Wir wollen beide nur, dass es dem jeweils anderen gutgeht." Niall speilte an seiner Hose herum. "Aber es ist nicht einfach."

Sophia schluckte. "Ich darf nicht laut sagen, was ich denke, weil das Hochverrat wäre, aber..." Sie beugte sich zu Nialls Ohr und Flüsterte etwas hinein.

"Das werden wir.", murmelte der Schneider lächelnd. "Ich... ich habe Josh die Schneiderei überschrieben."

"Denkt gut darüber nach, ja? Was ihr gewinnt, was ihr verliert."

"Wir können nur gewinnen, Sophia."

Das Mädchen umarmte ihn fest. Niall schlang etwas zögernd die Arme um die junge Frau schloss die Augen. "Danke für Alles."

"Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben, so ein Chaos zu erschaffen, aber ich sage dir: wir bekommen das hin.“

"Ich hoffe es. Vielleicht nicht gleich morgen, aber... irgendwann schon."

"Ich werde euch helfen," lächelte Sophia.

"Danke, Sophia.", Niall sprang aufgeregt von seinem Stuhl, als die Zimmertür sich öffnete und Liam wieder nach drinnen kam.

Sein Blick sprach Bände. "Sie hat sich den Bauch gestoßen.", murmelte er. "Wir wissen nicht, ob es für das Baby schlecht gewesen ist."

"Ohje," Niall sah ihn besorgt an. "Und jetzt?"

"Müssen wir abwarten, was die Heiler sagen." Der Prinz atmete zittrig ein. "Vater wird den Gästen sagen, dass wir morgen nicht heiraten," verkündete er dann. "Erst, wenn Mutter wieder in Ordnung ist. Es... es geht ihr sehr schlecht.“

Niall nahm Liams Hand, während Sophia nickte. "Das ist verständlich. Ihre Gesundheit geht vor."

Liam war ganz blass um die Nase. So hatte er seine Mutter nie sehen wollen. "Liam.." Niall rieb mit seinen Daumen sanft über liams Handrücken. "Setzt dich, ja?"

Sofort rückte Sophia etwas zur Seite, stand dann auf. "Ich werde euch Tee bringen lassen."

Liams Freund nickte dankbar und drückte ihn auf dessen Bett. "Es wird alles gut werden, ja? Es ist mit Sicherheit nichts schlimmes."

"Sie ist auf den Bauch gefallen, Niall. Und sie hat Schmerzen." Flüsterte Liam. "Ich hab Angst.“ Der Ire schlang die Arme fest um den Jüngeren. Er wusste selbst nicht, was er sagen sollte.

Lange saßen die beiden einfach nur da. Es beruhigte Liam, dass er Niall bei sich hatte. "Sag mir, was ich tun kann.", flüsterte Niall. "Ich will nicht, dass du traurig bist."

"Bleib heute Nacht bei mir." Bat Liam. "Sei einfach da und lass mich dich im Arm halten. Mehr brauche ich nicht. Nur dich."

Schweigend nickte der Brünette, bevor er Liam einen Kuss auf die Stirn drückte. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere."

"Soll ich hier bleiben? Oder gehen und heute Nacht wieder kommen?" Niall spielte mit Liams Haaren.

"Bleib noch, ja?" Flüsterte Liam.

"Natürlich. Magst du dich hinlegen? Oder sollen wir etwas anderes machen?"

"Können wir ein bisschen raus gehen? Ich weiß, dass es kalt ist, aber es ist sonnig."

Niall nickte lächelnd. "Gerne."

Liam Drückte ihm noch einen langen, liebevollen Kuss auf den Mund. "Als Wegzehrung.“

Der Ire rieb seine Nase ab Liams. "Dann bring mich mal weg."

"Ich liebe das," nuschelte Liam. "Alles."

"Ich auch, Liebling." Niall stand mit Liam an der Hand auf.

Der Prinz zog ihn zärtlich an sich. "Du magst doch Pferde, oder?"

"Ja, ich hab sie ganz gerne.", nickte sein Freund.

"Hast du Lust auf einen Ausflug zu Pferde? Nur wir zwei allein?*

"Das klingt himmlisch."

"Perfekt, dann komm." Strahlte Liam.
"Aber ich kann nicht reiten.", warnte der Schneider gleich vor. "Zumindest nicht so." Er grinste Liam breit an.

"Niall!" Liam lachte auf. "Dann zeig ich es dir. Du musst nicht alleine aufs Pferd."

"Wunderbar. Du kennst dich ja aus."

Liam küsste Niall an der Tür nochmal. "Mein Pferd ist ganz sanft, versprochen."

"Sehr schön." Niall ließ sich von seinem Freund durch das Schloss führen.

"Wenn du heute Abend so tust, als würdest du gehen, kannst du ja wieder durch den geheimen Gang zu mir kommen," schlug Liam vor.

"Guter Plan.", nickte Niall. "Gibst du Zayn und Louis Bescheid?"

"Ja, sonst machen sie sich einfach solche Sorgen."

"Das ist verständlich." Niall stupste Liam leicht an. "Wir machen uns alle Sorgen, Liam."

Der Prinz kaute sich schweigend auf der Lippe herum. "Vergessen wir das für den Nachmittag, ja? Zeig mir deine Lieblingsplätze, wenn du deine Ruhe haben willst.", verlangte Niall breitlächelnd, während sie in die Richtung der Ställe liefen.

"Eine fantastische Idee," lobte Liam. "Mit Willow werden wir etwa eine Stunde brauchen."

"Ich habe Zeit-"

"Niall!", unterbrach ihn da eine quietschende Stimme.

"Perrie." Der Ire lächelte. "Schön, dich zu sehen."

"Wir geht es dir?" Die Reitlehrern drückte ihn fest.

"Gut, wie immer, wenn ich hier sein darf. Dir?"

"Ebenfalls." Perrie zog die Mundwinkel hoch. "Was habt ihr vor?"

"Wir reiten zur alten Weide," erzählte Liam sanft lächelnd. "Wir brauchen nur Willow."

"Ah. Ich verstehe. Soll ich sie dir fertig machen? Oder kümmerst du dich darum?"

"Kann das nicht Harry machen? Du weißt, dass ich noch Fragen habe.." quengelte Liam.

Perrie lachte leise. "Natürlich. Er rennt irgendwo im Stall rum."

"Gehen wir zu Willow. Ich vermisse mein Mädchen."

Niall nickte leicht und folgte seinem Prinzen in den Stall. "Perrie? Wo sollen die neuen Sattel hin?", hörte man Harry gedämpft rufen, als sie eintraten. "Wir haben so viel Zeug aber zu wenig Platz.", beschwerte er sich und pfefferte einige Kisten herum.

"Wir haben Besuch, Harry." Meldete Perrie.

"Ich komm gleich.", murrte der junge Mann gestresst.

"Harry?" Rief Niall. "Hiii."

"Niall!" Sofort schoss der Kopf des Lockenkopfs nach oben.

"Wie geht es dir, Lockenköpfchen?" Lächelte Niall fröhlich.

"Wenn ich dich sehe, geht es mir immer gut.", lachte Harry und kam um die Ecke.

Niall breitete die Arme aus. Er mochte Harry irgendwie total gern. Fest schlang Harry seine Arme um den Kleineren. "Schön, dass du da bist.", flüsterte er. "Liam kann es gebrauchen."

"Danke," Flüsterte Niall. "Ich bin gerne hier oben."

"Das wissen wir. Er ist nur viel lieber bei euch unten." Harry lächelte schief.

"Wie gehen gleich zusammen ausreiten," strahlte Niall. "Da haben wir Zeit für uns."

"Ah, das klingt doch gut." Harry sah zu Liam. "Brauchst du Willow?"

"Das wäre super," Nickte dieser.

"Ich mach es sofort.", nickte der Stallbursche.

"Danke, Harry. Und nun zu dir, Perrie.." Liam schob die Unterlippe vor.

Die junge Frau verdrehte die Augen. "Du weißt wahrscheinlich schon das Wichtigste von Sophia, sie hat mir erzählt, dass ihr letztens ausreiten ward und sie dir ein bisschen was erzählt hat."

"Na schön, ich werde nicht weiter nach bohren." Gab Liam schließlich auf.

"Es gibt nicht viel zu erzählen, Li." Perrie lächelte schief. "Wir sind selbst noch dabei, es herauszufinden."

"Wenn es soweit ist, erfahre ich hoffentlich davon." Grinste Liam.

"Du wirst der Erste sein, versprochen."

"Um was geht es denn?", schaltete Niall sich neugierig ein.

"Frag erst gar nicht. Sie verrät so oder so nichts.", kam es beleidigt von Harry.

Perrie grinste Verschmitzt. "Liam wird es dir wahrscheinlich ohnehin erzählen."

Der Ire sah Liam auffordernd an. "Ich will später alles wissen."

"Ich weiß nicht viel," lächelte Liam, sah sich kurz um und drückte seinem Freund einen schnellen Kuss auf die Wange.

Flatternd schloss Niall die Augen und seufzte verliebt. "Gehen wir. Schnell, bitte."

"Ist gut. Wir verlassen erst das Gelände, dann reiten wir." Beschloss der Prinz.

Der Schneider nickte zufrieden und sah zu, wie Harry mit geübten Handgriffen den Sattel auf Willows Rücken befestigte. "Hallo, meine Hübsche.", begrüßte er die Stute lächelnd, als sie neugierig näher kam. Persönlich hatten sich die Beiden noch nicht getroffen.

Sanft stupste die ältere Stute ihn an. Futter? Möhren? Hallooo? "Hier." Perrie warf Niall einen Möhre entgegen. "Dann wird sie deine beste Freundin."

Grinsend fing Niall das Gemüse auf und hielt es Willow unter dir Nase. "Dann glaube ich Perrie das mal." Murmelte er. Er kicherte leise, als Liams Pferd danach schnappte. "Da ist jemand hungrig."

"Gierig trifft es wohl eher," schmunzelte Harry. "Kannst du reiten, Niall?"
"Nicht so.", rutschte es Liam heraus.

Perrie, Niall und Harry sahen Liam mit offen stehenden Mündern an. Oh /Gott/!

"/Liam/." Niall lachte leise, als der Prinz ein tiefrotes Gesicht bekam.

"Wie gut, dass du eine höfische Erziehung genossen hast." Lachte Perrie dann los.

"Das waren vorhin seine eigenen Worte!", versuchte Liam sich aus der Situation zu retten.

"Stimmt, zu Pferde bin ich noch nicht so sicher," lächelte Niall charmant.

"Liam wird es dir schon noch beibringen.", räusperte Harry sich grinsend und reichte dem Prinzen die Zügel.

"Danke.." nuschelte Liam. "Ni, kommst du ?"

"Jaa." Der Ire griff nach Liams Hand.

"Gleich, mein Schatz." Flüsterte dieser. "Warte, bis wir im Wald sind."

Niall schob die Unterlippe vor. "In Ordnung."

Liam sah ihn sanft an. "Ich werde dich nicht mehr los lassen, versprochen."

"Ich bestehe darauf. "

Der Prinz Nickte und ließ sich die Stalltür öffnen. "Bei später, Hazza."

"Viel Spaß euch beiden." Harry winkte ihnen lächelnd hinterher.

Niall trabte aufgeregt neben Liam her. "Wo genau reiten wir hin?"

"Es gibt so viele Plätze, die ich dir zeigen wlll.", strahlte der Prinz. "Der See, die alte Weide. Ein Platz, ab dem Zayn und Louis mit mir das Kämpfen über. Wir werden alle abklappern. "

"Ich freu mich drauf." Nialls Augen strahlten.

"Ich mich auch, Liebling."


+++


"Mhm." Summend schloss Niall die Augen, genoss die Sonnenstrahlen auf seiner Haut, Liams Finger, die stetig über seinen linken Oberarm krabbelten und wie dessen Brustkorb unter seinem Rücken vibrierte, da er fast wie eine Katze schnurrte. "Hör auf zu lachen.", grinste er schläfrig. Sie lagen jetzt schon seit einiger Zeit auf der grünen Wiese und ließen die Seele baumeln.

"Kann ich nicht," kicherte Liam an Nialls Nacken und rieb die Nase an ihm. "Du klingst so niedlich."
Liams Herz war ganz warm und leicht.

Der Ire schlug ihm mit der Hand auf den Oberschenkel und stimmte mit ein. "Ich kann nichts dafür. Deine Finger sind magisch."

Das brachte wiederum Liam zum schnurren. "Ach ja?“ Niall grinste schief und nickte.

"Ich hab dich furchtbar lieb," murmelte Liam und kuschelte sich an. "So sehr, dass es wehtut."

"Ich liebe dich auch." Niall drehte sich  ein wenig, sodass er die Arme um Liams hals schlingen und es sich auf dessen Brustkorb bequem machen konnte.

Der Prinz lächelte verliebt und küsste Niall sanft auf die Lippen. "Du siehst so schön aus."

"Das musst du gerade sagen." Niall sah seinen Freund glücklich in die braunen Augen. Das Sonnenlicht strahlte in sie hinein, was die Farbe schon fast golden aussehen ließ.

"Es ist schön, mal mit dir draußen zu sein," Sagte Liam leise. "Sonst sind wir immer nur drinnen."

"Ich weiß." Niall vergrub sein Gesicht an Liams Hals. "Leider können wir /so/ nicht im Dorf rumlaufen."

"Aber hier bist du mein. Unter der Weide am Bach, in der Sonne. Hier bist du nur mein."

"Ich bin es immer. Egal, ob wir jetzt zusammen sind oder getrennt.", nuschelte der Ire lächelnd, mit seinen Fingern malte er Muster auf Liams Brustkorb.

"Ich will immer mit dir zusammen sein. Morgens, mittags, Abends, nachts."

"Das will ich auch, Liam." Niall sah den Brünetten lange an. "Ich... ich muss dir was erzählen."

"Was denn?" Flüsterte der Prinz nervös.

"Josh und ich hab geredet.", begann Niall, seine Hand griff nach Liams. "Wegen Irland."

"Ja?" Liam verflocht ihre Finger mit einander.

"Er wird die Schneiderei übernehmen.", sagte der Ire lächelnd. "Wenn wir gehen. Ich hab gestern Abend die Übernahme Papiere aufgesetzt."

"Wow." Flüsterte Liam und sah Niall überwältigt an. "Er wird das gut machen.*

Der Schneider nickte zustimmend. "Nur, dass du es weißt. Ich- ich bin bereit, wenn du es bist; Liam."

"Ich will es immer noch, Niall. Eigentlich schon.."

"Das ist mir bewusst und mir geht es auch nicht anders." Niall drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Wann immer du willst."

"Ich komme mir so egoistisch vor, es überhaupt in Erwägung zu ziehen, alle im Stich zu lassen... und dennoch ist es alles, woran ich denken kann. Tag und Nacht."

"Deine Mutter ist schwanger, vielleicht wird es ein Junge. Dann... müsstest du dir keinen Kopf machen.“

"Das stimmt... aber vielleicht verliert sie das Kind."

"Das wird sie nicht." Niall schüttelte den Kopf

"Und wenn es doch ein Mädchen ist?“

"Dann ist es dir überlassen, was wir tun, Liebling. Ich komme mit, egal, wohin."

"Dann ist gut," Liam zog seinen Freund fester am sich. "Hauptsache du bist da."

Niall presste seine Lippen sanft auf Liams. Sie würden irgendwie eine Lösung finden.


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Kapitel fünfundfünfzig



Kapitel fünfundfünfzig


Nachdenklich tigerte Sophia in ihren Gemächern auf und ab. Der Königin ging es wieder besser, dennoch wurde die Hochzeit um eine Woche verschoben und in zwei Tagen wäre es dann soweit und sie starb fast vor Nervosität.

Nicht wegen dem ganzen Zinnober an sich, eher, wegen der Hochzeitsnacht... sie wusste selbst, dass es Liam nicht besser ging. Der Arme wusste genau so wenig, was sie tun sollten und es war doch einfach nicht gerecht, oder?

Liam liebte Niall, sie hatte da.. dieses Chaos mit Perrie, was noch in den Kinderschuhen steckte und trotzdem mussten sie /miteinander schlafen/. Sie wollte das gar nicht. Nichts, gegen ihren Zukünftigen, nur, alleine der Gedanken daran... es schüttelte sie. Nein. Einfach nein.

Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, was daran so toll sein sollte - wirklich nicht. Und Liam... dem war sie lieber platonisch nah. In Ihren langen Gesprächen und utopischen Fantasien. Aber im Bett? Bitte nicht. Da wäre sie viel liebe mit Perrie.

Denn das musste sie schon zugeben - anziehend war sie. Unruhig raufte sie sich die Haare. Mit irgendjemanden musste sie darüber reden. Nur wer?

Ziellos streifte sie durch das Schloss. Jeder hier hatte gerade irgendwas zu tun, hatte denn keiner Zeit?

Mit ihrem Vater würde sie darüber nicht spreche und mit ihrer Mutter schon gar nicht! Das wäre ja noch schöner.  HAch, manchmal wäre es doch einfacher, noch eine große Schwester zu haben und nicht nur eine kleine.

"Wow, Achtung." Jemand hielt sie an den Schultern fest, bevor sie Bekanntschaft mit dem Boden schließen konnte. "Wo sind denn deine Gedanken, Mh?"

„Louis!" Sophia sah ihn erleichtert an. "Gott sei Dank. Ich werde verrückt."

"Na, so weit kommt’s noch." Louis grinste auf die für ihn so typische Weise. "Was beschäftigt euch, Prinzessin?"

"Ich brauch deine Hilfe. Du... du kennst dich da besser aus als ich." Sie schnappte ihn am Ärmel und zog ihn hinter sich her.

Etwas perplex stapfte Louis ihr hinterher. Wo gibt es denn jetzt hin? Eilige öffnete Sophia die Tür zu ihrem Zimmer, zerrte den Leibwächter rein und knallte die Tür wieder zu.

"Okay, du drehst gerade durch. Wie kann ich dir helfen, Sophia?"

Die Spanierin atmete tief ein. "Ich muss mit Liam schlafen."

"Öhm..." machte Louis etwas dumm. "Ich weiß...?"

"Das ist mein /Problem/."

"Ich... Oh, na klar." Louis klatschte sich an die Stirn. "Was kann ich tun, um dir zu helfen?"

"Es verhindern.", murrte die junge Frau.

Louis seufzte leise. "Das kann ich schwer."

"Ich weiß." Sophia verzog das Gesicht.

"Komm her." Louis zog einen Stuhl neben sie. "Setzt dich und erzähl mir, was du für sorgen hast."

Seufzend setzte die junge Frau sich. "Es ist Alles.", nuschelte sie.


"Mhm.. weißt du so grundsätzlich, wie es geht oder scheitert es daran schon? Dass du keine Lust drauf hast, kann ich mir denken."

"Nein, nein. Ich weiß, wie es funktioniert." Naja, so halbwegs. Sophia wusste die 'Basics', mehr aber auch nicht.

Louis musste schief lächeln. "Mit der richtigen Person zusammen, kann es echt schön sein."

"Aber doch nicht mit Liam", jammerte Sophia verzweifelt.

"Ich weiß, ich weiß. Ihr zwei seid kein Paar... das kann es tatsächlich schwieriger machen."

"Das wird es. Ich meine- er hat Niall."

"Ja.. und er steht nicht auf Frauen. Das macht es körperlich nicht leichter für ihn."

"Ich will es genau so wenig. Zumindest nicht mit ihm."

"Mit wem denn?" Grinste Louis frech.

Die Spanierin wurde rot. "Da gibt es jemanden, das ist jetzt aber nicht von Belang."

"Ach, denkst du? Du hast mich neugierig gemacht."

"Ich-" Sophia stöhnte leise.

"Alles gut, wenn du's nicht sagen willst, hetze ich dich nicht."

"Ihr wisst doch sowieso schon, wen ich meine.", nuschelte sie verlegen.

"Ich ahne es," Louis grinste leicht. "Wie läuft es im Moment bei euch?"

"Es... ist schön.", fasste Sophia es zusammen. "Wir gehen es langsam an."

"Das finde ich gut. Ich seid ja beide noch nicht sooo erfahren in dem Bereich."

"Ja... wir küssen uns bisher nur." Und damit war Sophia zufrieden. Küssen und anfassen reichte ihr bisher. Für mehr fühlte sie sich noch nicht bereit.

"Wenn ihr damit beide glücklich seid, bloß nichts überstürzen," empfahl Louis.

"Ich- ich hoffe es." Perrie war damit zufrieden, oder? Sie würde es sagen wenn nicht...?!

"Hey, ganz ruhig." Louis legte ihr einen Arm um die Schulter. Er hatte ihren panischen Blick bemerkt. „Per Drängt dich doch zu nichts, oder?"

"Nein, sie- es- aber, was, wenn sie mehr will? Und sie sagt es mir nicht, weil ich Angst habe?" Sophia schnappte nach Luft. Oh je.

"So ist sie nicht," beschwichtigte Louis die Prinzessin. "Ich kenne Perrie. Sie sagt, was sie will."

Sophia atmete tief ein. "Ja, du hast Recht."

"Sie hat dich sehr sehr gern," lächelte Louis.

"Ich sie auch." Sophia lächelte zurück. Alleine der Gedanke an Perrie ließ ihr Herz flattern.

"Manchmal dauert es eben ein wenig," sagte Louis sanft. "Ihr passt toll zusammen."

"Danke, Louis." Liams Verlobte lehnte sich an.

"Ich vermisse meine Inès." Flüsterte Louis. "Meinst du, sie denkt an mich?"

"Das tut sie. Jede Sekunde." Sophia drückte Louis' Hand. "Sie wird dich nicht vergessen."

"Ist ja auch egal... sie wird einen anderen heiraten. Irgendwann."

"Lou, gib dir Hoffnung nicht So schnell auf." Sophia sah ihn aufmunternd an. "Glaub mir, ihr werdet euch wieder sehen."

"Ich will sie immer bei mir haben."

"Das verstehe ich gut, Louis." Sophia seufzte leise. "So geht es hier jeder."

"Ich hoffe, dass du das hin bekommst mit Li.. einmal müsst ihr mindestens.."

Die Spaniern schüttelte sich. "Wahrscheinlich wird es gar nicht gehen. Er findet mich nicht anziehend und ich ihn nicht. Da kann das doch nicht funktionieren."

"Das ist ein Problem... denn eure Aufgabe ist ja ein Sohn .."

"Vielleicht lassen wir uns Irgendetwas einfallen.", nuschelte Sophia. "Dass ich keine Kinder bekommen kann. Da gibt es viele Frauen."

"Mh-mh.. das könntet ihr machen. Dass es einfach nicht klappt."

"Irgendetwas müssen wir uns ausdenken." Sophia knibbelte an ihren Fingern herum.

"Ihr müsstet es im Dunkeln tun.. vielleicht hilft das?"

Sophia warf Louis einen Ungläubigen Blick zu. "Er ist ein Mann.", erinnerte sie ihren Freund.

"Es tut mir leid, ich bin kein Profi," Murmelte Louis.

"Du kannst nichts dafür, mir tut es leid.", die Spanierin warf den Kopf in den Nacken.

"Es wäre so viel leichter, wenn ihr auf einander stehen würdet.." meinte Louis.

"Das wird nie passieren.", murrte Sophia gestresst. "Nicht in diesem Leben."

"Und nicht im nächsten." Louis rieb sich über das Gesicht.

„Ja." Sophia raufte sich die Haare. "Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wenn er mit Niall durchbrennt, erst recht nicht. "

"Dann säßest du hier... oder würdest wieder nach Spanien müssen.. Wenn sie uns nicht alle der Mitwissenschaft verdächtigen und hinrichten." Flüsterte Louis bedrückt.

"Ihr werdet mitgehen." Sophia zog die Mundwinkel hoch. "Das ist doch klar. Alleine wird er nicht gehen. Und ihr werdet ihn alleine nicht gehen lassen."

"Stimmt... sollte sich Liam jemals entschließen, auszuwandern werden Zee und ich dabei sein."

"Das ist gut so. Er wird euch brauchen."

"Dann hätte sich das mit euch auch erledigt.."

Sophia nickte schweigend. Liam würde gehen, das wusste hier jeder von ihnen. Und Niall wäre der Letzte, der 'nein' sagen würde.

"Du musst überlegen, was du dann tust. Sie werden sich fragen, ob du mit drin hängst."

"Ich werde nicht gehen.", sagte Sophia gleich. "Das kann ich Daisy nicht antun.“

"Daisy geht doch zurück nach Spanien oder?" Fragte Louis irritiert.

"Ich kann nicht nach Irland abhauen, Louis. Ich darf ihnen nicht verraten, wo ich bin und Nachhause kommen, nachdem Ich weggerannt bin? Da bin ich so gut wie tot."

"Nein, ich denke nicht, dass du nach Irland mit gehst," Nickte Louis. "Das ist Liams Ziel - nicht deins."

"Wo soll ich sonst hin? Ich werde zurück nach Spanien gehen."

Louis nickte. "Du bist eine toughe Lady, ich werde dich vermissen." Grinste er leicht.

"Ich dich auch, Louis. Du bist ein toller Mensch." Sie zog ihn in eine fest Umarmung.

Louis drückte sie sanft. "Hast du Lust heute Mittag noch mal mit mir und Zayn zu unserem Übungsplatz zu gehen? Wir könnten dir noch ein paar Tricks mit dem Schwert zeigen."

"Oh ja. Gerne." Sophia nickte breit grinsend. "Das wäre schön."

"Super, und diesmal gewinnst du nicht so leicht." Lachte der Leibwächter.

Die junge Frau lachte. "Das werden wir ja sehen."

Lou klopfte ihr auf den Rücken. "Das werden wir.

Sophia lächelte schief. "Mit Liam bin ich jetzt immer noch nicht weiter gekommen.", seufzte sie.

"Keine Ahnung, wie ihr das lösen könntet... Augen zu und an eine andere Person denken? Andere Personen... involvieren, bis ihr.." er räusperte sich, "richtig auf Touren seid?"

Liam's verlobte kräuselte die Nase. "Es wird uns wohl nichts andere übrig bleiben."

Hilflos zuckte Louis die Achseln. "Ich weiß nichts besseres. Ich hab die Frau geliebt, mit der es passiert ist..."

"War es schön mit ihr? Viel konnte sie mir leider nicht erzählen."

"So schön," murmelte Louis. "Es war einfach... ich liebe sie. Es war romantisch, intim und einfach... sie. Sie und ich - das hat es perfekt gemacht."

"Es freut mich, dass ihr wenigstens das miteinander teilen konntet."

"Sie ist etwas Besonderes." Sagte Louis leise.

"Das ist sie.", nickte Sophia lächelnd. Sie vermisste die junge Französin auch sehr. "Und du ebenfalls."

"Danke, Sophia. Vielleicht ladet ihr sie ja mal ein.."

"Das werden wir, wenn es sich ergibt.", versprach die Andere.

"Ich vermisse sie schrecklich," gestand Louis.

Sophia nickte leicht, während sie nach Louis' Hand griff. "Sie dich auch. Sie wollte bleiben, lou."

"Hätte er sich für Inès' entschieden, säßen wir jetzt nicht hier... du könntest mit Daisy am Strand liegen, die Königin wäre glücklich, du müsstest nicht mit Liam schlafen und ich hatte Inès bei mir."

"Liam wird sich schon etwas bei seiner Wahl gedacht haben.", murmelte Sophia. "Stell dir vor, Inès wäre geblieben. Du schläfst mit ihr, sie wird von dir schwanger, nicht von Liam, und das würde Alles rauskommen..." nicht auszudenken, was dann los wäre.

"Du hast Recht... es würde mir auch nicht gefallen, wenn Inès mit Liam schlafen würde."

"Siehst du? Egal; wie Liam es gemacht hätte, jeder wird auf irgendeine Art und Weise verletzt."

"Dann haben wir wohl nur zwei Optionen. „

Sophia nickte schweigend. Was war nur die bessere Lösung?

Stumm zog Louis sie in eine erneute feste Umarmung. "Lass uns Zaynie suchen." Murmelte er nach einer Weile.

Die Lady nickte sachte. "Lenken wir uns ab.•

Louis zog sie hoch und lächelte sie schief an. "Zieh was bequemes drunter, eine Hose am besten. So kannst du nicht richtig kämpfen."

"Ich zieh mich ganz um.", Sophia grinste zurück.

"Ich werde Zayn suchen und Dich dann abholen."

"In Ordnung. Ich bin gleich fertig."


+++


"Pass auf dich auf, Liam." Zayn sah den Prinzen ernst an. "Es ist nur eine Ausnahme, dass du heute zu ihm reiten darfst."

Liam verdrehte die Augen und nickte. Dürfte er dann endlich mal los? "Dessen bin ich mir bewusst, Zayn.", murmelte er und stieg auf Willows Rücken. "Aber wenn ich heute nicht zu ihm gehe, wird das nichts mehr." Es war einer seiner letzten Tage in Freiheit, wie er es gerne Ausdrücke. Übermorgen würde er heiraten, er musste zu Niall.

"Pass auf dich auf, ja?" Louis zog seinen Ärmel fester über die blauen Flecken an seinem Arm. Sophia hatte ein paar böse Treffer gelandet, als sie verschiedene Kampftechniken erprobt hatten. "Wir möchten dich am Stück wieder haben.“

"Jungs." Liam seufzte schwer. "Ich mach das nicht zum ersten Mal.“

"Trotzdem.." nuschelte Louis und klopfte Willow auf die Flanke. "Zisch los, altes Mädchen."

Das Pferd schnaubte und machte ein paar Schritte. "Viel Spaß." Zahn lächelte breit.

"Danke," Liam warf noch einen Blick zurück, dann Ritt er vom Hof. Endlich raus! Endlich zu Niall!

Der wuselte derweil nervös durch sein kleines Häuschen. Josh war zu Tina abgehauen, damit sie ihre Ruhe hatte. Heute war der große Tag.

"Ganz ruhig, Niall.", sprach er sich selbst gut zu. "Es wird alles gut. Li liebt dich, du liebst ihn und es wird wunderschön. Egal wie rum.." obwohl sich Niall schon ein bisschen wünschte, dass Liam ‚oben‘ sein wollte. Er hatte seinen Freund schließlich ohne Hose gesehen und Wow - er war gut bestückt.

Aber der Prinz hatte ja auch schon einmal erwähnt, dass er es bei seinem ersten Mal anders herum haben wollten und Niall würde ihm diesen Wunsch nur zu gerne erfüllen, wenn es noch aktuell war, wer weiß, vielleicht würde sie auch noch dazu kommen, es anders zu machen.

Er grinste Verliebt vor sich hin. Sex mit Liam würde ohnehin ein Highlight werden.

Mental ging er noch einmal alles durch. Das Essen war gekocht, sein Zimmer hergerichtet. Jetzt fehlte nur noch der Traumprinz zu seinem Glück.

Kurz huschte er noch einen mal in sein Zimmer, um zu schauen, ob er alles wirklich so war, wie er es wollte.Ja, alles gut. Wo blieb Liam nur? Er wollte ihn endlich wieder im Arm halten!

Der Prinz lief gerade die letzten Meter bis zu Niall Haustür. Es war stockdunkel, immerhin war es Mitten in der Nacht, also sollte man ihn eigentlich nicht erkennen können.  Ihm pochte das Herz aufgeregt in der Brust, als er den Schlüsse für die Haustür benutze, den Niall ihm vor einigen Tagen gegeben hatte.

Glücklich stieß Liam die Tür auf und trat ein. Sorgfältig wurde die Pforte wieder verschlossen, dann sah er sich um. Hier brannte keine Kerze mehr, Niall musste oben sein. Eilig huschte er durch den Hausgang die Treppe nach oben in die Stube, es duftete verführerisch gut nach Niall's Gemüsesuppe.

Der Ire stand gerade tief über den Topf gebeugt und begutachtete fachmännisch, ob sein Gemüse schön weich war. "Niall." Liam kam strahlend um die Ecke in den warmen Raum.

"Liam!" Der dunkelhaarige Schneider flog ihm um den Hals.

Sofort wickelte der Größere die Arme fest um seinen Freund. "Ich hab dich vermisst.", Seufzer er zufrieden und vergrub sein Gesicht an Nialls hals. Atmete tief dessen vertrauen Geruch ein

"Ich dich auch, du schöner, wundervoller Mann." Schnurrte Niall sanft.

Grinsend rieb Liam seine Nasenspitze an Niall's weicher haut, bevor er ihm einen sanften Kuss auf den Hals drückte. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch... schau, ich hab gekocht. Möchtest du mit mir essen?"

"Liebend gern. Ich hab einen Bärenhunger."

Freudig küsste Niall ihn. "Und ganz frisches Brot habe ich."

"Mhm, ich liebe dein Essen." Liam erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Der Ire strahlte Stolz. Und das, obwohl Liam so gutes Essen gewöhnt war! "Draußen hat es gerade angefangen zu regnen, als ich gekommen war.", erzählte Liam, während er sich setzte. "Gott sei Dank bin ich da nicht wieder total reingeraten.“

"Dann hätten wir dich wieder aufgewärmt," lächelte Niall und verteilte Suppe.

Der Prinz zog die Mundwinkel hoch und zog Niall auf seinen Schoß. "Das glaube ich dir aufs Wort."

Verliebt schmuste sich der Ire an. "Iss, Liam. Sonst wird alles kalt." Er grinste.

"Nur, wenn du hier sitzen bleibst."

"Das hatte ich vor," grinste Niall noch breiter.
"Sehr schön." Liam schlang seinen linken Arm fest um seinen Freund, mit dem rechten begann er , seine Suppe zu löffle.

Niall lächelte zufrieden und aß ebenfalls. So sollte es immer sein. „Was hast du heute schönes getrieben?", fragte der etwas Jüngere neugierig. Er liebte es, einfach so Zeit malt seinem Freund zu verbringen.

"Josh und ich haben neue Entwürfe gezeichnet," erzählte Niall entspannt. "Unter anderem für seine Hochzeit."

"Er heiratet?" Liam hob überrascht die Augenbrauen an. "Das wusste ich gar nicht."

"Habe ich dir das etwa nicht erzählt?" Fragte Niall erstaunt. "Ja, er hat um Tinas Hand angehalten."

"Du wirst es bei dem ganzen Stress bei uns vergessen haben." Liam drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Das sind tolle Neuigkeiten, ich freue mich für sie.", sagte er dann strahlend.

"Er ist völlig aus dem Häuschen - er liebt Tina so sehr."

"Verständlich. Sie sind ein tolles Paar. Wie wir."

"Wir sind das Beste." Lachte Niall

Liam stimmte mit ein. "Da hast du Recht. Deine Suppe schmeckt übrigens wieder unheimlich gut."

"Danke, Li." Niall gab ihm einen Kuss. Seufzend schloss der Prinz die Augen. Wahnsinn.

"Ich liebe dich," summte Niall zärtlich.

"Ich liebe dich auch.", kam es genuschelt zurück.

"Wir Kommen nicht zum Essen," kicherte Niall.  "Dafür küsst du zu gut."

Liam legte seinen Kopf auf der Schulter seines Freundes ab, sein Gesicht zierte ein seliges Lächeln. "Ich hab meinen Teller leer.", bemerkte er und schmuste sich an.

"Ich freue mich sehr, dass es dir geschmeckt hat, hübscher."

"Ich liebe dein Essen. Du kochst wunderbar."

Dafür bekam der Prinz einen dicken Kuss auf die Wange. "Danke, Liebling."

"Zayn und Louis waren richtig nervös, als ich gegangen bin.", erzählte Liam. "Wegen deiner Nachbarin. Ich hoffe, sie hat mich nicht bemerkt, es war ziemlich dunkel."

"Soweit ich weiß, ist Meredith nicht da." lächelte Niall.

"Perfekt." Liam umfasste Niall's Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn gierig. Mit einem Seufzen schlang Niall Die Arme  um Liams Hals und küsste ihn innig zurück.

Der Prinz könnte es kaum fassen. Wie hatte er nur so einen tollen Menschen wie seinen Freund verdient?

Liebevoll kraulte Niall seinem Freund den Kopf und schmiegte sich an. Er hatte jetzt schon Lust auf alles, was er und Liam geplant hatten. "Niall..." Liam lächelte verliebt an dessen Lippen. "Können wir in dein Zimmer?"

"Immer," lächelte dieser und nahm Liams Hand.

Ohne weitere Worte ließ sich Liam mitziehen. Sein Herz begann, wild in seinem Brustkorb zu pochen, das Blut rauschte in seinen Ohren, er bekam überall Gänsehaut.

Liebevoll sah Niall ihn an und blieb vor seiner Zimmertür stehen. "Ich hoffe es gefällt dir." Er hatte den halben Tag damit zu gebracht alles auf zu räumen und zu dekorieren.

"Ich bin mir ganz sicher." Liam strahlte breit. "Darf ich es sehen?" Er griff nach der Türklinke.

"Aber ja." Nickte der Ire aufgeregt.

Mit zittrigen Händen öffnete der Brünette die Holztür und hielt den Atem an. "Oh mein Gott."

Niall lächelte zufrieden über diese Reaktion. Er hatte Bienenwachskerzen besorgt und den ganzen Raum mit Freundlichen Feldblumen geschmückt. Durch das Fenster konnte man den klaren Sternenhimmel sehen.

"Niall, ich-" Liam hielt sich überwältigt die Hand vor den Mund. Womit hatte er den Iren nur /verdient/?! "Sowas hat noch nie jemand für mich gemacht.", flüsterte er.

"Ich liebe dich," Flüsterte Niall sanft. "Für dich nur das Beste."

Sprachlos sah der Prinz sich um, während er Niall's warme Hand fest in seiner hielt. Der ganze Raum leuchtete, es rocht himmlisch nach den Blumen, die sein Freund besorgt hatte.

"Ich freu mich, dass es dir gefällt." Vorsichtig zog Niall seinen Freund mit in den raum.

"Ich liebe es." Liam lehnte sich an den etwas Kleineren. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Flüsterte Liams Freund, seine Stimme zitterte leicht.

Nervös sah der Prinz seinem Schneider in die Augen. "Schlaf mit mir, bitte."

"Nichts lieber." Niall schluckte und knöpfte Liam das Hemd auf.

"Bitte sag mir, dass du genau so nervös bist, wie ich." Liam spielte mit dem Stoff von Niall's Oberteil herum. "Ich hab das Gefühl, gleich um zu kippen.", gab er verlegen zu.

"Ich /bin/ so nervös wie du." Flüsterte Niall.

Der Jüngere atmete erleichtert aus. "Gott sei Dank." Dann verschloss er ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss, während Niall ihm das Hemd von den Schultern streifte. Seufzend schälte sich Niall aus seinen Klamotten. Natürlich war er aufgeregt. Das war der Prinz... seine große Liebe - einfach Liam.

"Du bist so schön.", flüsterte Liam verliebt, sein Blick ließ er über den Körper seines Freundes wandern.

Mit wild klopfendem Herzen sah Niall ihm in die Augen und zog Liam langsam die Hose aus. "Du hast keine Ahnung, wie unglaublich /du/ aussiehst."

Der Prinz begann breit zu strahlen, schluckte dann aber, als der Ire vor ihm in die Knie ging, um das Kleidungsstück vollends zu entfernen. "So schön." Flüsterte Niall und sah nach oben in Liams Augen, während er ihm liebevoll über die Oberschenkel Streichelte.

Liam biss sich nervös auf der Unterlippe herum. Sein ganzer Körper kribbelte. Langsam stand Niall wieder auf und küsste Liams Lippen. "Weißt du schon, was du möchtest, Schatz?" Flüsterte er, um die Stimmung aufrecht zu erhalten.

Nickend schlang dieser die Arme um den Hals seines Schneiders. "Ich will- ich will dich in mir.", sagte er mit tiefrotem Gesicht.

Niall lächelte sanft und streichelte beruhigend über Liams Wange. "Dann machen wir es so."

Schnurrend schmiegte Liam sich an, seine Hände ließ er über den Rücken von Niall wandern. "Ich will es nur mit dir.", sagte er leise. "Mir niemand anderem."

"Ich Liebe dich," sagte der Ire sanft und schloss die Augen.

"Ich liebe dich auch." Liam zog Niall an der Hüfte mit sich auf das Bett. Sofort kroch Niall über ihn und begann Liam mit sanften Küssen zu bedecken. Wohlig seufzend schloss der Prinz seine Augen, genoss die sanften Berührungen.

Der Ire begann Liam überall zu streicheln und zu küssen, so wie sie es schon oft getan hatten - wenn auch deutlich nervöser. Sie konnte es beide nicht ganz fassen, dass sie wirklich miteinander schlafen würden. Das war... ein riesengroßer Schritt. So gewaltig und aufregend und wunderschön.

"Ich will dich küssen.", raunte Liam heißer, seine Hände hätte er in Niall's Haaren vergraben, der gerade eine Spur von Knutschflecken auf seinem Bauch verteilte.

Grinsend blickte Niall auf und leckte eine feuchte Spur über Liams Bauch und Brust nach oben "Oh, Gott." Stöhnend schloss Liam die Augen.

Sanft tupfte der Ire Küsse auf Liams Schlüsselbeine und den Kiefer, dann erst attackierte er die Lippen des Prinzen. Hungrig erwiderte der Prinz den Kuss, seine Beine schlang er um die schmalen Hüften seines Freund und zog ihn fest an sich.

"Mh.." seufzte der Ire auf, als sein Unterleib Liams berührte.

"Kannst du- oh-" Liam schnappte nach Luft. Himmel. Er liebte das. Der Ire lächelte sanft und trippelte mit seinen Fingern über Liams Oberkörper. "Niall.", wimmerte der Andere.

"Ich werde dich richtig ausgiebig vorbereiten," versprach Niall und küsste sich an Liam hinab.

"Bitte." Japsend rutschte Liam auf der Matratze herum. Gott, hoffentlich nicht nur mit seinen Fingern.

Niall leckte sich die Lippen und drückte Liams Beine sanft aus einander. "Ich war extra lange baden.", nuschelte Liam. Er wusste ja nicht.. so wäre es für seinen Iren auch viel angenehmer, oder?

"Deshalb ist deine Haut so weich." Flüsterte Niall und begann Liam dann ohne groß zu zögern mit der Zunge zu öffnen.

Genüsslich rollten Liam's Augen sich zurück, die Knie zog er automatisch näher an sich, um seinem Freund mehr Platz zu verschaffen. Verflucht. Das war so.. so versaut und er liebte es. Niall selber Genoss es ebenfalls sehr, Liam so zu verwöhnen - es machte ihn tierisch an.

"/Niall/." Der Prinz zog scharf die Luft ein, als Niall seine Zunge mit mehr Druck bewegte.

Natürlich brachte das Niall nicht dazu, auf zu hören, nein. Er nahm einen Finger hinzu und bearbeitete Liam auch damit. "Gott, ich-" brabbelnd Kniff Liam die Augen zusammen, seine Hüfte schoss von der Matratze hoch.

Niall machte eine erstauntes Geräusch, fuhr dann aber fort, Liam zu lecken. "/Mehr/- Niall-"

Gehorsam nahm Niall noch einen Finger hinzu, weitere Liam ordnungsgemäß und intensiv.
Wimmernd wand sich Liam unter den Berührungen des Iren. Das war so, so gut.

Irgendwann nahm Niall noch einen dritten Finger hinzu, dehnte Liam und küsste seine Schenkel. Aufgeregt zuckten Liam's Beine. Es tat nicht weh, nicht direkt. Es war anfangs ein wenig unangenehm, aber das war es beim ersten Mal auch gewesen und dann wurde es kurz darauf schon besser, nachdem der Ire diesen Punkt in Liam gefunden hatte, der ihnen Sterne sehen ließ.

Liams Gesicht aufmerksam beobachtend massierte Niall Liams süßen Punkt. Li sollte einfach glücklich sein.

"/Oh Gott/." Keuchend bewegte Niall sein Becken gegen Niall's Finger.

Der Ire grinste breit. "Lass dich fallen, Baby."

Der Liegende winselte laut, seine Hände krallten sichern in den Laken fest, sein Gesicht vergrub er in Niall's weichen Kissen. Der Duft seines Iren stieg ihm in die Nase, benebelte seine Sinne.

"Willst du kommen, mein Schatz?" Schnurrte Niall. Liam schüttelte hektisch den Kopf, dann nickte er. Er wusste nicht so recht, was er wollte. Ein liebevolles Lachen entschlüpfte dem dunklen Iren. "Ich liebe dich."

Liam griff mit seiner Hand in Niall's Nacken und zog ihn zu einem stürmischen Kuss an sich. "Ich liebe dich auch.", wimmerte er.

Niall Entzog ihm die Finger nicht und küsste ihn tief zurück. Liam gab ein winselndes Geräusch von sich, als Niall's Schritt an seinem rieb. "Sag mir, wenn du dich bereit für mich fühlst," wisperte Niall. "Du bist so schön offen, du wirst es lieben.“

"Ich glaube schon.", kam es heißer von seinem Freund, während er die Augen aufschlug und den Iren erregt ansah.

"Lass die Beine genau so," Niall drückte sie etwas zurecht. "Oder möchtest du dabei auf dem Bauch liegen?"

Liam schüttelte den Kopf. "Nein. Ich will dich sehen."

"Okay." Niall Nickte und küsste Liam erneut tief. Aufgeregt wickelte dieser die Arme um dessen Hals und sah ihm tief in die Augen. Liam wollte so viel sagen, aber in seinem Kopf konnte er keinen klaren Gedanken fassen.

Mit einer Hand führte Niall seine Erektion an Liams Hintern und seufzte leise auf. Er war schon seit Wochen so scharf auf Liam, dass er jetzt gut an sich halten musste. "Oh." Flatternd schloss der Prinz seine Augen.

"Du bist so wunderschön," Flüsterte Niall überwältigt.

"Ich liebe dich.", Liam rieb seine Nase an Niall's.

"Und ich liebe dich." Langsam aber ohne Zögern Drang Niall schließlich in ihn ein. Zitternd fiel sein Kopf auf Liams Schulter.

Verdammt! Scharf zog Liam die Luft ein, seine Augen Kniff er fest zusammen. Oh, wow. Das- das zog ganz schön. "Sssh, Liebling." Niall küsste sein ganzes Gesicht.

Tief atmete der Andere ein. Entspannen. Du musst dich entspannen, Liam. Das hier ist /Niall/.

"Du machst das fantastisch," hauchte Niall. "Ganz großartig."

"Ich-" Liam keuchte leise. "Oh Gott."

"Tu ich dir weh?"

Der Brünette presste seine Lippen auf Niall's. "Es- es zieht ein wenig.", nuschelte er beschämt.

"Das geht vorbei, mein Schatz." Niall umfasste Liams schwindende Erektion und erweckte sie wieder zum Leben.

Seufzend öffnete Liam die Lippen zu einem kleinen 'O'. "Ist-" er schluckte leicht, heiliger. Niall's Finger waren wahre Wunderwerke. "Wie- ist es okay?", fragte er leise. Oh Gott. Was, wenn er nicht einmal ... nicht einmal gut war?

"Unglaublich." Niall stand der Schweiß auf der Stirn. "Du siehst... so gut aus... und du bist.. so eng."

Eine tiefe Röte kroch Liam's Hals nach oben, bis hin zu seinen Wangen. "Beweg dich.", hauchte er. "Bitte." Inzwischen tat es kaum noch weh.

"Alles, was du willst." Niall stieß seine Hüfte nach vorne und bewegte mit jedem Stoß auch seine Hand an Liams Erektion.

Überrascht schnappte der Prinz nach Luft. Wow. Er- das war- er konnte es nicht in Worte fassen.

Jetzt Lächelte der Ire breit. "Gut?"

"Mhm." Liam strich mit seiner Hand durch die dunklen Haare seines Freundes, die andere legte er an dessen Wange.

"Du siehst wahnsinnig gut aus, ich liebe deinen Bart." Seufzte Niall. Er musste sich ablenken, um nicht direkt zu Kommen.

"Du fühlst dich.. unglaublich an.", raunte Liam. "Ich- Gott. Ich spür so viel.", hauchte er überwältigt.

"Es kann noch besser werden," versprach Niall.

Ohne weiter Worte schlang Liam die Beine um dessen Hüfte, seine Fersen drückten sich gegen dessen Hinter und zogen ihn näher an sich. "/Oh/." Er riss die Augen auf, seine Finger krallte er in Niall's breiten Schultern fest.

Niall stöhnte auf, als er tiefer in den Prinzen eindrang und /definitiv/ dessen Prostata streifte. Liam zog sich wahnsinnig eng um ihn.

"Gott- Niall." Liam küsste ihn gierig.

Keuchend erwiderte Niall den Kuss und presste sich enger auf Liam. Es fiel ihm schwer, sich so zurückzuhalten.

"Du- du kannst- Verflucht.", stöhnend wanderten Liam's Hände über Niall's Rücken. Das war der absolute Wahnsinn.

Leise vor sich hin murmelnd begann Niall, das Tempo etwas an zu ziehen. Es war fantastisch Seufzend griff Liam nach Niall's Hand, die sich immer noch um seiner Körpermitte befand und platzierte sie an seiner Hüfte. Wenn sein Ire ihn weiterhin so anfasste, würde er viel zu schnell fertig sein.

"Genießt du es?" Nialls Lippen fanden ihren Weg zu Liams Ohr

Automatisch Kippte dieser seinen Kopf zur Seite. "Mehr als anders andere."

"Ich Auch, mein Geliebter, ich auch.."

"Es fühlt sich so gut an." Der etwas Jüngere saugte sich an Niall's Hals fest.

"Ich komme nie so schnell, Li..." Flüsterte Niall verlegen, "Aber heute wird es... uuuh... wohl so sein."

Liam gab ein zufriedenes stöhnen zur Antwort. "Kannst du -ow.. ein bisschen.. härter?"

"Etwa so?" Niall richtete sich ein wenig auf und bewegte seine Hüfte fester gegen Liams.

Kraftlos rutschten Liam's Beine von Niall's Hüften. "G-genau so."

Mit den Zähnen in der Unterlippe vergraben schloss Niall die Augen. Es war noch viel besser, als er es geträumt hatte. "Du siehst so wunderschön aus.", hauchte der Prinz verliebt, seine Hände wanderten über Niall's Brustkorb, reizten dessen Brustwarzen sanft. Seine eigene Erektionen pulsierte regelrecht, er würde nicht mehr lange brauchen.

"Fuck, Liam." Entfuhr es Niall unflätig. Liam's Augen weiteten sich sichtlich, seine Bauchmuskeln zogen sich stark zusammen. Das war so wahnsinnig heiß.

"Lass dich fallen," knurrte Niall mit brüchiger Stimme und änderte seinen Winkel nochmal.

"/Niall/!" Mit einem erstickten Schrei, sein Freund traf gnadenlos mit jedem Stoß auf seine empfindlichste Stelle, ergoss sich der Prinz über seinen Bauch und Brustkorb. Wie abgeschossen

"Baby.." Liam kratzte mit seinen Nägeln fest über die weiche haut an Niall's Rücken. "Komm, bitte.", flehte er, während er sein Becken gegen die leichten Bewegungen des Iren bewegte. "Ich will es spüren."

Allein diese Worte des Prinzen reichten,  um Niall über die Klippe zu stoßen. Liam schnappte überrascht nach Luft, als er spürte, wie sein Freund sich /in ihm/ ergoss, überwältigt sah er dem Iren in die Augen.

Dessen blaue Augen waren fast komplett schwarz vor Lust, sein ganzer Körper bebte. "Ich liebe dich.", flüsterte Liam mit einem breiten Strahlen, der Schweiß stand ihm auf der Stirn, seine Haare waren das komplette Chaos.

"Gott, ich dich auch. Du ahnst nicht, wie sehr." Nialls rutschte sich zurecht und schmiegte sich an Liams Brust.

Mit einem verliebten Lachen zog der Jüngere ihn näher an sich. "Es war unglaublich.", flüsterte er ihm ins Ohr.

"Das finde ich auch," seufzte Niall voller Glück.

Summend schloss Liam die Augen, genoss dieses leicht nachbebende Gefühl in sich. Genau so hatte er es sich vorgestellt. Niall küsste Liams Stirn. "Wahnsinn."

„Danke, Niall.", murmelte der Prinz lächelnd.

"Für was?" Fragte dieser sanft.

"Für alles." Liam küsste ihn sanft. "Dass du gewartet hast."

"Du bist meine große Liebe - ich hätte noch 20 Jahre gewartet, wenn du mich gebeten hättest."

Sprachlos sah der Prinz seinen Schneider an. "Wow."

"Du bist alles für mich, Liam." Flüsterte Niall. "Ich werde immer für dich da sein."

Schüchtern lächelnd vergrub Liam sein Gesicht an Niall's Hals. "Es fühlt sich wirklich gut an.", murmelte er mit roten Wangen. Sein Freund war immer noch in ihm, /in ihm/.

„Du bist toll gewesen" murmelte Niall sanft. "Und mit Sicherheit auch ein fantastischer Liebhaber..'

Liam küsste sich an Niall's Hals rauf und runter. "Das können wir gerne herausfinden."

"Mhm.." schnurrte der Ire auf. "Jetzt gleich?"

Der Jüngere saugte sanft an der Haut unterhalb von Niall's Ohr. "Wenn du schon wieder kannst.", antwortete er frech.

"Oh, du!" Niall lachte und zwickte Liam in den Po

Kichernd rollte Liam sie herum. "Das war ernstgemeint.", grinste er breit.

"Danke, aber ich mache mir eher Sorgen um Dich." Feixte Niall.

"Das musst du,glaube ich, nicht.", der Größere rollte seine Hüfte gegen die des Iren.

"Mh..." angetan ließ Niall seine Hand zu Liams Schritt wandern.

"Du musst mich etwas anleiten.", sagte Liam verlegen. "Ich will, dass du dich dabei genau so gut fühlst, wie ich."

"Sicher," lächelte der Ire. „Wenn du dich am Anfang mit deinem Mund etwas austobst, machst du nichts falsch.."

Der Prinz lachte leise. "Das kann ich ja." Er küsste Niall sanft, bevor er sich einen Weg über dessen Brustkorb und Bauch nach unten bahnte.

"Und ich liebe es, wenn du... ooow... das tust."

"Mhm, ich weiß." Liam umfasste Niall's stetig wachsende Erektion mit einer Hand, seine Lippen presste er gegen die innen Seite seines Oberschenkels. "Ich auch."

"Mach es.. bitte." Japste Niall. Liam quälte ihn immer so!

"Neein.." Liam biss sanft zu und begann zu saugen, sodass ein dunkler Fleck Niall's weiche Haut zierte. Sein Hand bewegte er in einem langsamen Rhythmus auf und ab.

"Oh mein Gott.." Niall schloss die Augen und ließ sich einfach fallen.

Zufrieden mit diesen Reaktion, richtete Liam sich ein wenig auf. "Ich will, dass du dabei kommst.", raunte er. "Und dann nochmal, wenn ich in dir bin. Bekommst du das hin?" Er hatte keine Ahnung, woher das auf einmal kam. Der Schneider vermittelte ihm einfach dieses Gefühl von Sicherheit, und dass er sich nicht schämen musste, solche Wünsche zu äußern.

Der Liegende machte große Augen und nickte dann. "Das schaffe ich." Wo nahm Liam dieses Selbstbewusstsein her?

"Sehr schön." Grinsend beugte Liam sich über den Iren und küsste ihn leidenschaftlich.

"Fuck, Niall." Liam biss sich hart auf die Unterlippe, während er seinen Freund zusah.

"Das gefällt dir, Mh?" Knurrte Niall.

Der Prinz nickte hektisch, bevor er sich über den Schoß des Iren kniete und seine Lippen um die Spitze seiner Erektion schloss. Er tippelte mit seinen Fingern Niall's Oberschenkel, bis hin zu dessen Eingang.

Erregt seufzend wandt sich Niall unter ihm. Das hier war unglaublich. Heiß, aufregend, alles. Liam löste sich einen Moment von Niall, um an seinen Fingern zu saugen, dabei sah er seinen Freund tief in die Augen.

Nialls Lippen zitterten leicht. Verdammt sah das gut aus. "Sag mir bitte, wenn ich irgendetwas falsch mach.", sagte sein Freund mit rauer Stimme.

"Du machst alles richtig," Flüsterte Niall.

Grinsend führte Liam zwei seiner Finger in den Iren ein, dann kümmerte er sich darum, ihn gleichzeitig mit seinem Mund um den Verstand zu bringen.

"Ich..ohhh.." Niall brachte keine anständigen Sätze mehr heraus.

"Mhmm." Angetan summte Liam, die leichte Vibration führte dazu, dass sein Schneider stöhnend mit seinem Becken in seinen Mund stieß.

Konzertiert atmete er durch die Nase ein, während er begann, härter zu saugen und seine Finger zur gleichen Zeit mit Niall's zu bewegen. Der Ire wusste bald nicht mehr, wo oben und unten war. Viel zu gut fühlte sich Liam an.

Mit einem lauten Plopp hob der Prinz seinen Kopf an. "Komm.", verlangte er, seine Finger stieß er härter in seinen Freund.

Der Ire schrie leise auf. "D-da... mach weiter.."

"Da?" Neugierig tastet Liam die kleine Erhebung ab, seine Lippen verzog er zu einem anzüglichen Grinsen, als Niall's mit einem erregten Keuchen an seiner Matratze festkrallte. Seine Augen hafteten auf dessen Körpermitte.

"Fuck..." stieß Niall hervor und schlug sich die Hände vor den Mund.

Sofort zog der Andere diese wieder weg und schüttelte den Kopf. "Nicht. Ich will dich höre, bitte.“

"Ohhh, okay.." winselte Niall.

"Ist das gut so?" Liam rutschte näher heran.

"Perfekt." Niall rann ein Schweißtropfen die Stirn herunter.

Zufrieden rieb Liam mit seinen Fingern stärker über Niall's süßen Punkt. "Kannst du nur davon kommen?", fragte er Neugierig. Bei ihn klappte das ja super ..

"Ich glaube... schon.."

"Mhm." Zaghaft pflanzte Liam lauter kleine Küsse auf Niall's Erektion.

"Schlaf mit mir," hörte sich der Ire da flüstern. "Bitte."

Der Prinz seufzte leise. "Geht das schon?" Er bewegte seine Finger vorsichtig weiter.

"Ich halte was aus," murmelte der Ire.

Prüfend sah sein Freund ihm ins Gesicht. "Sicher?" Er rutschte zwischen Niall's Beine.

"Sicher." Das hier war ja nicht Nialls erstes Mal und wenn er ehrlich war, stand er ein bisschen darauf, wenn es intensiv war.

"Okay.", flüsterte Liam nervös. Herrje. Er zitterte leicht am ganzen Körper.

"Shhh, komm her." Zärtlich nahm Niall Liams Gesicht zwischen die Hände.

"Ich bin nervös.", nuschelte Liam und legte sich vorsichtig auf den Iren.

"Das glaub ich dir. Das bin ich auch."

Der Brünette lächelte leicht. "Sag mir, falls es wehtun sollte.", murmelte er.

"Ich liebe dich, Liam."

"Ich liebe dich auch." Liam rutschte sich zurecht, mit seiner Hand half er einwenig nach.

Seufzend Schloss Niall die Augen, als er Liam an sich spürte. Wie hatte er sich danach gesehnt. Der Prinz schloss überwältigt die Augen, als er Zentimeter für Zentimeter in seinen Freund eindrang. Wahnsinn. Das war- es fühlte sich ganz anders an, als das, was sie damals mit Niall's Oberschenkeln getrieben hatten.

Niall murmelte überwältigt vor sich hin und Krallte sich in Liams Rücken. Verdammt, hatte er es vermisst, einen Liebhaber wie Liam zu haben. Muskulös, liebevoll und groß in jeder Hinsicht. Leise stöhnend lehnte Liam seine Stirn gegen Niall's, seine Lippen streiften sanft über dessen. "Niall.", hauchte er verzückt.

"Du wirst wahrscheinlich schneller kommen als sonst," murmelte Niall heiser. "Das ist normal am Anfang."

"Ich will, dass du zuerst kommst." Der Prinz stieß seine Hüfte probeweise nach vorne.

"Oooh," Niall keuchte laut auf. Liam so zu spüren war herrlich.

Sanft rieb Liam seine Nasenspitze an dem Hals des Iren, verteilte hauchzarter Küsse auf der weichen Haut. "So gut." Hauchte Niall. Mehr brachte er nicht hervor.

Dem Prinzen ging es nicht anders. Es fühlte sich einfach nur /himmlisch an/. Niall war so.. so eng und- einfach der Wahnsinn.

Wie von alleine bewegte sich Nialls Hüfte gegen Liams, erzeugte Reibung für sie beide. "Gott, Baby." Liam stöhnte laut auf.

"Ist es, wie du es dir vorgestellt hast?" Wollte Niall leise wissen.

"Es- ow- übertrifft alle meine Erwartungen.", flüsterte der Andere rau zurück.

"Mhm.." Niall zog Liam zu einem tiefen Kuss an sich. Hungrig erwiderte dieser die leidenschaftlichen Küsse, seine Hüfte begann er etwas schneller zu bewegen.

Stöhnend bog sich Niall ihm entgegen. Er konnte ziemlich laut werden, und wenn Liam so weiter machte, würde er das noch mit bekommen.  "Ich will was ausprobieren.", wimmerte Liam.

"Sag mir was. Ich mach alles mit.“

Liam lachte außer Atem und schlang die Arme um Niall. "Gut festhalten, ja?"

Der Ire lachte. „Klar."

Liam küsste ihn seufzend, als er sich mit Niall im Arm aufrichtete und sich einwenig umständlich hinsetzten, so dass der Ire im Endeffekt auf seinen Schoß saß. Er zuckte leicht zusammen, als dieser mit einem Mal laut aufstöhnte.

"Oh Gott..." keuchte Niall laut. "Verdammt, Liam..."

"Gut so?" Liam griff fest nach Niall's Hüfte.

"So gut," wimmerte Niall.

Fasziniert sah der Prinz zu, wie sein Freund die Arme um seinen Hals schlang, sich fest an ihn presste, und dann begann, einen langsam, aber harten Rhythmus vorzulegen. "Du siehst so gut aus.", seufzte Liam verzückt, seine Finger vergrub er in der weichen Haut von Niall's Po.

"Ich kann... Oh Gott... es noch gar nicht richtig..."

"Mhm?" Liam sah den Iren mit verklärten Blick an. Gott, er konnte sich kaum konzentrieren. Zu gut fühlte es sich an.

"Mhhh..." Niall hatte schon wieder vergessen,was er sagen wollte und stöhnte hemmungslos.

"Baby.", murmelte der Andere rau. "Ich- ahh- gleich." Er spürte geradezu, wie sich die Hitze in seinen inneren anstaute.

"Komm. Komm in mir." Bat Niall erschöpft und lehnte seine Stirn an Liams Schulter.

Liam schlang die Arme fest um Niall's bebenden Körper, während er ihm so sanft wie möglich in die Schulter biss, um sein lautes Stöhnen zu dämpfen, als er sich zum ersten Mal in seinem Freund ergoss.

Das Gefühl war so aufregend und intensiv in Niall, dass er wenige Sekunden später selber kam. "Oh Gott." Erschöpft ließ sich der Prinz nach hinter fallen, seinen Iren zog er mit sich.

Befriedigt und müde ließ sich Niall auf ihn sinken. Glücklich streichelte Liam Niall's Rücken mit einer Hand, die Andere ließ er zärtlich durch die verschwitzten Haare seines Iren gleiten. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, wie verdammt gut es sein würde, endlich mit ihm zu schlafen. Natürlich waren die Sachen, die sie schon ausprobiert haben, toll gewesen, aber das? Dafür gab es keinen Vergleich. Es hatte sich einfach unfassbar gut angefühlt.

Schnurrend kuschelte sich dieser an. Er hatte schon mit einigen anderen geschlafen - aber mit Liam war es eindeutig am schönsten und liebevollsten gewesen.

Lächelnd presste Liam einen sanften Kuss auf Niall's Stirn. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich mehr." Niall grinste ihn verstrubbelt an.

"Mh.", der Jüngere rieb seine Nase an der seines Freundes.

"Es ist schön, dass du hier bist," Flüsterte Niall.

"Ich werde auch bleiben.", murmelte der Prinz zurück. Das war ziemlich spontan von ihm, eigentlich hatte er mit Zayn und Louis ausgemacht , dass er noch vor Sonnenaufgang wieder zurück sein würde

"Ja?" Niall strahlte. "Das find ich toll." Er wollte Liam immer bei sich haben.

"ich will noch nicht gehen." Liam rollte sie herum, so dass sie sich gegenüber auf der Seite lagen.

Liebevoll streichelte Niall über Liams Wange und lächelte sanft. "Du bist so schön."

Mit roten Wangen schloss der Größere die Augen. "Du auch, Liebling."

Der Ire Rutschte etwas näher und küsste ihn auf die Stirn. "Es war so schön." Liam tippelte mit seinen Fingerspitzen über Niall's Seite. "Mit dir ist alles wunderschön."

"Und wir werden es bestimmt wieder so schön haben."

"Daran zweifle ich nicht.“

Verliebt lächelte der Ire und küsste Liam auf die Nasenspitze.

Liam kicherte leise. "Jetzt kann ich auch mal mitreden, wenn Harry und Zayn mir von ihrem Liebesleben vorschwärmen."

Der Ire lachte. "Stimmt. Es ist bestimmt heiß, was die beiden machen.."

"Na, ich weiß nicht." Liam verzog das Gesicht. "Ich will es mir lieber nicht vorstellen."

"Du hast ja mich," strahlte Niall.

"Ganz genau.", schnurrte der Andere nicht minder begeistert und küsste den Iren zärtlich.

Glücklich presste sich Niall an ihn. Am liebsten würde er Liam nie mehr gehen lassen. Lächelnd legte Liam die Arme um den Brünetten. "Hast du deinen Eltern eigentlich schon auf den letzten Brief geantwortet?", fragte er müde.

"Ich habe eine Antwort begonnen," Niall gähnte. "Ihn aber noch nicht weg geschickt."

"Mhm." Der Prinz zog die Decke über sie.

" 'ch liebe dich." Nuschelte Niall.

"Ich liebe dich auch.", Liam zog den Schneider nah an sich ran.

Müde von einem langen Tag und herrlichem Sex dämmerte Niall langsam weg. Verflucht - ging es ihm gut!


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Kapitel sechsundfünfzig




Kapitel sechsundfünfzig



"Perrie, Perrie, Perrie!" Wie ein Wirbelwind fegte Liam durch die morgendliche Stallgasse, blickte sich hektisch um. Er war gerade erst von seinem Ausflug zu Niall wiedergekommen und völlig aufgelöst.

Überrascht schreckte die junge Dame hoch. Sie war gestern Abend mit Sophia im Heu auf dem Dachstuhl eingeschlafen, und stellte gerade fest, dass die junge Frau nicht mehr bei ihr war. Deprimiert rieb sie sich mit den Händen über ihr Gesicht. "Ich bin hier oben."

Wenige Sekunden später tauchte Liams roter Kopf bei ihr auf. "Wo ist Hazza? Kannst du mir sagen wo er ist? Ich muss Harry finden!“

Schlaftrunken sah die Reitlehrerin den Prinzen an. "Was? ich- keine Ahnung. Vielleicht schon auf der Koppel?" Wie spät war es überhaupt?

"Okay, gut - danke!" Hastig stieg Liam die Leiter wieder hinunter.

"Was ist denn los?", rief Perrie ihm hinterher und sah über den Rand der Holzbretter hinweg zu Liam runter.

"Erzähl ich dir später!" Rief Liam zunächst. Dann stoppte er und sah wieder zu Perrie hoch. Sie musste es erfahren, oder?

Diese zog fragend die Augenbrauen hoch. "Oh Gott. Du warst ja bei Niall.", fiel es ihr dann ein.

"Richtig," Liam nickte strahlend.

"Hast du Zeit zum plaudern oder ist Harry wichtiger?"

Liam biss sich auf die Lippe. "Eigentlich ist es sehr dringend, dass ich ihn finde."

"Dann such ihn." Perrie winkte ab. "Ich warte hier."

"Danke, bist die Beste. Ich.. ich komm später noch mal.." Liam warf ihr einen seltsamen Blick zu und verschwand nach draußen.

Verwirrter als zuvor ließ sich die Blondhaarige zurück ins Stroh fallen und schloss die Augen.

"Harry! HARRY!" Der Lockenkopf ließ erschrocken die Schubkarre aus den Händen fallen, als er Liam's aufgeregten Schreie vernahm. "Ist was passiert?", fragte er entsetzt und stolperte einen Schritt zurück, als der Prinz kurz vor knapp vor ihm zum Stehen kam.

Dieser atmete laut und abgehetzt. "Hazza.." Liam rüttelte an Harry's Arm, er war ganz aufgeregt. "Ich, du..m und Zayn... würdest du... und Louis auch.." brabbelte er los.

Der Stallbursche musterte den Prinzen entsetz. "Jetzt beruhig dich erstmal.", sagte er einigermaßen ruhig und legte seine Hände auf Liam's Schultern ab. "Was ist mit mir und den Jungs?"

Liam Rang nach Atem. "Ich kann es nicht, verstehst du? Ich kann es nicht. Heiraten und das alles." Seine braunen Augen funkelten trotzig. "Und.. ich werde es auch nicht."

"Du- Liam." Harrys Augen weiteten sich nach seiner Erkenntnis. "Morgen ist die Hochzeit."

"Niall ist hier. Im Schloss," fuhr Liam unbeirrt fort. "Er weckt Zayn und Louis... die definitiv mit kommen... jetzt ist meine Frage..."

"Ob ich auch mitkomme.", murmelte der Lockenkopf.

"Es ist Zayn." Sagte Liam leise.

Harry seufzte leise. "Es ist noch dunkle.", nuschelte er. Immerhin war es noch sehr früh am Morgen.

"Wir wollen bald aufbrechen," erklärte Liam leise.

"Hast du dir das gut überlegt, Li? Weiß Sophia davon? Und Perrie? Oder Nicola?"

"Sophia weiß es." Murmelte Liam.

"Habt ihr einen Plan?" Harry sah Liam aufmerksam an. "wisst ihr, wohin? Wie ihr nach Irland kommt?"

"Niall sagt, er weiß wie wir zum Hafen kommen. Sophia wird nach Spanien zurück gehen, und dort versuchen, glücklich zu werden. jetzt bist du dran. Kannst du ein Leben ohne Zayn führen?“

Der Andere schwieg eine Zeit lang. "Natürlich kann ich das nicht.“

Liam schluckte und hielt seine Hand auf.

"Seid ihr euch wirklich sicher?"

"Ich denke seid Wochen an nichts anderes. Es ist, was ich will."

Harry schüttelte fassungslos den Kopf, bevor er Liam's Hand ergriff. "In Ordnung."

Der Prinz lächelte zufrieden. "Pack ein bisschen Zeug ein, ja?“
Der Lockenkopf nickte etwas überfordert. "Natürlich."

"Wir treffen uns vor den Ställen." Gab Liam ihm noch mit, dann ließ er den überrumpelten Harry einfach stehen.

Dieser schüttelte zerstreut den Kopf. Abhauen. Jetzt. ?!


+++


"Louis." Niall rüttelte sanft an der Schulter des Leibwächters, der lautschnarchend vor ihm lag. "Wach auf."

Dieser grunzte leise und runzelte die Stirn. Verwirrt klappte er ein Auge auf. Was? War das..? Wie konnte Niall vor ihm sitzen? Was war denn hier los?

“Guten Morgen. " der Ire lächelte schief. "Ich muss mit euch reden."

Sich die Augen reibend versuchte Louis zu realisieren, dass er wach war und zuhören musste. Gott, war er müde. "Mh... Zayn, wach auf." Ohne hin zu gucken warf er ein Kissen nach dem anderen.

Dieser bewegte sich keinen Zentimeter. Er war müde! Die ganze Nacht hatte er sich sorgen um Liam gemacht und war wach gelegen, bis er schlussendlich doch eingeschlafen war.

"Bitte, ihr müsst mir zuhören," flehte Niall.

Louis richtete sich gähnend auf. "Was gibt's; Niall? Sollte Liam nicht bei dir sein?"

"Darum geht es ja. Wo Liam ist."

Louis wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da schoss Zayn erschrocken hoch. "Liam ist /weg/?!", rief er panisch und fuchtelte wild an seiner Decke herum, die sich wie eine Schlingpflanze um seine Beine gewickelt hatte.

"Beruhig dich," versuchte Niall ihn wieder runter zu fahren. "Ist er nicht. Noch nicht."

"/Was/?!"

"Ihr wollt gehen?", mischte Louis sich jetzt ebenfalls deutlich nervöser ein.

Der Ire nickte. "Es hat ihn die ganze Nacht wach gehalten und... ja. Er hat sich entschieden."

Zayn war inzwischen aufgestanden und war schon fast ganz angezogen. "Ihr seid euch sicher?", fragte er vorsichtig nach und warf Louis seine Klamotten entgegen.

"Er fragt gerade Harry, ob der auch mitkommen würde." Nuschelte Niall.

Louis warf seinen besten Freund einen nachdenklichen Blick zu. "Es ist Mitten in der Nacht.", stellte er dann fest. "Wie wollt ihr wegkommen?"

"Ich weiß, wie man zum Hafen kommt. Und ich hab mich eine Weile in der Wildnis durch geschlagen," er zuckte die Achseln.

Zayn schwieg einige Sekunden. "Ich pack unsere Sachen zusammen.", sagte er schließlich.

Erleichtert zog sich Louis schnell eine Hose an. Er hatte irgendwie gehofft, dass es so kommen würde. "Glaubst du, Harry geht mit?"

Liam's Leibwächter bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck. "Ich weiß es nicht.", antwortete er ehrlich.

"Wir haben nicht viel Zeit," Flüsterte Niall. "Wir müssen gehen, bevor die Sonne aufgeht."

"Ich hab's gleich.", murmelte Zayn und stopfte die letzten Klamotten in ihre Tasche.

"Was ist mit Sophia?" Wollte Louis wissen.

"Die weiß Bescheid.", Niall zog die Mundwinkel hoch.

"Mh.." Louis sah zu Zayn hinüber. "Wo Liam hingeht, geh ich auch hin."

Der Schwarzhaarige senkte den Blick. Wollte er das auch, selbst wenn Harry nicht mitkam?

"Lasst uns gehen," Bat Niall unruhig. Er war so voll mit Adrenalin, dass er gar keine Angst haben konnte.

"Ja, ja. Ganz ruhig." Louis zog sich seinen Mantel mit der Kapuze über.

"Liam war schon in der Speisekammer," berichtete Niall. "Er hat einiges mit gehen lassen."

"Seine Eltern werden aus allen Wolken fallen."

"Er hat ihnen Briefe geschrieben.", erzählte der Ire leise. "Ihr wollte nicht wissen, was drin steht." Der Prinz hatte sich nicht zurück gehalten.

"So wie ich Liam kenne, nichts besonders nettes." Nickte Zayn. Er schluckte. "Was, wenn Hazza nicht mit kommt?"

Louis legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Er wird mitkommen."


+++


"Er will was?!" Perrie sah Sophia mit riesigen Augen an. Diese war nämlich auf dem Weg in die Speisekammer einem extrem aufgeregten Prinzen begegnet, der gerade dabei war, leibweise Brot einzusacken.

"Er Haut mit Niall zusammen ab," wiederholte die junge Lady. "Er sagte, er würde als nächstes Harry suchen und ist dann mit seinem Sack voll Essen abgezogen."

"Deswegen war er gerade so aufgekratzt im Stall.“, murmelte die Reitlehrerin.

"Genau. Er weiß, dass seine Leibwächter ihn begleiten werden und will Harry die Chance geben, Zayn ein letztes Mal zu sehen, falls er nicht mitkommt.“

Perrie sah Sophia schweigend an. "Was- was wird aus uns?", fragte sie ängstlich.

"Ich mag dich," gestand Sophia mit roten Wangen. "Mehr als... normal."

"Das-" Perrie lächelte breit. "Ich hab es mir gedacht, nachdem du mich so oft geküsst hast."

"Ich wollte es dir trotzdem sagen," murmelte Sophia und blickte verlegen zur Seite.

Ihre Freundin zog die sanft an sich. "Du wirst nach Spanien zurück müssen.", sagte sie leise.

"Ich will dich nicht verlassen," kam es kläglich zurück.

"Das will ich auch nicht." Perrie legte eine Hand an Sophias Wange, mit ihrem Daumen rieb sie sanft über die weiche, leicht gebräunte Haut.

Sophia schloss die Augen. "Bevor ich herkam, wusste ich nichts. Nichts über das Leben. Nichts über Liebe, oder wie ungerecht die Welt ist."

"Mir ging es nicht anders.", seufzte die Reitlehrerin bedrückt.

"Was soll ich denn ohne dich machen?" Fragte Sophia leise.

Perrie sah der Spanierin in die Augen, bevor sie ihre eigenen schloss und sie ohne weitere Worte sanft küsste. Sofort schlang Sophia die Arme um ihre Freundin und küsste sie verzweifelt zurück. Sie verstand die Gefühle nicht, die Perrie in ihr auslöste, aber sie würde nie wieder den Fehler machen, Perrie zurück zu weisen.

Liebevoll schlang Perrie die Arme um die junge Frau, hielt sie nah bei sich. Was würde die Zukunft bringen? Könnten sie zusammen bleiben? Oder wird es enden wie bei Louis und Inés?

"Ich werde zunächst Regeln müssen, wo ich hin soll, wenn Liam mich nicht heiratet," erklärte Sophia leise. "Aber ich weiß, dass wir um einander kämpfen werden."

"Ich will nicht, dass du gehst."

"Ich gehe überall dorthin, wo du auch bist.“

Perrie lächelte verliebt. "Wir sollten zum Stall.", sagte sie leise. "Wir müssen uns verabschieden."

"Du hast recht," Sophia drückte ihr noch einen vorsichtigen Kuss auf den Mundwinkel.


+++


"Li.." Louis legte seinem Freund beide Händen auf die Schultern und sah ihn an. "Wir gehen, wenn es das ist, was ihr wollt. Aber wirklich nur, wenn es keine Zweifel gibt."

"Es gibt keine Zweifel. Hier würde ich mich früher oder später... ich will gehen." Sagte Liam fest.

Zayn stand bedrückt neben den dreien. Wo war Harry?

"Schau mal, da sind Perrie und Sophia," murmelte Louis.

"Niall." Sophia drückte den Iren fest.

"Danke für alles, Sophia." Flüsterte der Ire. "Du bist ein unglaublich tolles Mädchen."

"Das musst du gerade sagen." Sophia drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Passt auf euch auf, ja? Meldet euch irgendwie, ja? Liam hat meine Adresse in Spanien."

"Was wirst du machen? Nimm doch Perrie mit nach Hause." Schlug er vor.

Sophia sah zu ihrer Freundin. "Ja... wir schauen, was möglich ist."

"Liam." Perrie umarmte ihren Prinzen fest.

Der junge Mann zog sie fest an sich. "Ich werde dich so vermissen, Perrie.", flüsterte er mit erstickter Stimme.

"Ich dich, Li. Ich hoffe, du wirst glücklich - Pass gut auf dich auf, ja?"

"Das werde ich." Liam lächelte sie glücklich an.

"Und Pass mir auf Zayn und Lou auf, ja? Und auf Harry."

Liam nickte und wischte sich über die Augen. "Ich melde mich, irgendwie, ja?"

"ich werde darauf warten, mein Großer."

Sie zuckten alle zusammen, als es auf einmal laut im Stall schepperte und ein ziemlich abgehetzter Harry mit sämtlichen Utensilien in den Armen aus seiner Kammer in die Boxen gestolpert kam.

Lachend und glücklich kam ihm Zayn entgegen, um ihm zu helfen. "Du kommst mit?" Fragte er Hoffnungsvoll.

"Ich lass dich nicht alleine gehen." Harry ließ die Taschen achtlos neben sich fallen, als Zayn ihn zu einem innigen Kuss an sich zog. Der Lockenkopf wickelte Zayn in seine langen Arme und küsste ihn tief.

"Wir müssen los.", meldete Liam sich zu Wort. "Es wird bald hell."

Louis seufzte und zog Perrie in seine Arme. "Er hat Recht. Viel Glück euch beiden."

„Danke, Louis." Perrie schniefte leise. Sie vermisste die Jungs jetzt schon.

"Wir müssen los.." sagte Louis leise. "Lasst uns die Pferde holen."

"Bitte passt auf, ja?" Sophia griff nach Liam's Hand. "Ich will nicht, dass euch etwas passiert."

"Wir passen auf." Liam hielt ihre Hände fest. "Es... es tut mir leid. Dass du in dieses Chaos hinein gezogen wurdest.."

"So sind wir alle glücklicher.", lächelte Sophia mit Tränen in den Augen.

"Komm her." Liam umarmte seine Verlobte fest.

"Ich wünsche dir ein schönes Leben, Liam.", flüsterte die Spanierin und drückte ihn fest, bevor die auch Zayn und Louis an sich zog.

"Danke für alles, Perrie. Du warst mir immer eine gute Freundin und Vorgesetzte." Murmelte Harry.

Perrie wischte dem jungen Mann die Tränen weg. "Ich hab dich so ins Herz geschlossen, Haz." Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

"Ich dich auch, Pez. So sehr."

"Geht, ja? Macht euch auf den Weg, sonst ist es zu hell."

Liam nahm Niall an die Hand und zog ihn zu Willow. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." Niall lächelte sanft.

"Wir wären soweit, Jungs." Louis und Zayn standen mit Harry und ihren Pferden bereit. Sämtliche Taschen hatten sie so gut wie möglich an den Satteln befestigt.

Liam warf einen letzten Blick zurück auf das Schloss. "Dann gehen wir."

"Viel Glück." Sophia hatte Perrie an die Hand genommen und sie an sich gezogen. "Soll ich Nicola etwas ausrichten?"

Der Prinz schüttelte den Kopf. "Nein. Sie hat einen Brief auf ihrem Tisch liegen." Es tat weh, zu gehen, ohne sich persönlich zu verabschieden, ja. Aber sie würde es nicht verstehen.

Perrie schlang ihren Arm um Sophia, brauchte ihre Nähe gerade besonders. "Lebt wohl." Flüsterte sie. "Viel Glück."

"Euch auch." Liam lächelte sie an. "Du kannst uns schreiben, Sophia. Die Adresse von Niall's Eltern habe ich dir aufgeschrieben."

"Danke, Liam." Die Prinzessin lächelte aufmunternd. Sie beobachtete, wie die fünf jungen Männer ihre Pferde bestiegen.

Louis nahm seine Zügel in die Hand. "Seid ihr bereit?"

"Sowas von bereit." Liam nickte und atmete tief durch. "In die Freiheit."

Niall schlang die Arme fest um seinen Freund und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. "Josh wartet auf uns.", murmelte er. Er musste sich noch von ihm verabschieden.

"Dann reiten wir zu ihm. Und dann lotst du uns durch die Felder und den Wald Richtung Küste, ja?"

Der Ire nickte leicht. "Gehen wir."


+++


Josh wartete schon unruhig auf seine Freunde am Waldrand. Ins Dorf zu reiten, was zu riskant, deswegen hatten sie es so ausgemacht.

Er konnte es nicht richtig Glauben, dass Niall und Liam wirklich durchbrannten. Er gönnte es Ihnen von Herzen und war beeindruckt von so viel Mut, den die Beiden an den Tag legten.

Als er Hufgetrappel hörte, wurde er aufmerksam. Das mussten sie sein! Nervös schaute er in den Dunklen Wald.

"Josh!" Niall sprang von Willows Rücken, sobald sie zum Stehen kamen und flog ihn um den Hals.

Der andere drückte seinen Iren fest an sich. "Du wirst mir so fehlen!"

"Du mir auch." Der Schneider schnitt seinen Lehrling fast die Luft ab, so fest drückte er ihn. "Pass mir gut auf alles auf, ja? Ich weiß, dass ich bei Dir alles in guten Händen hinterlasse."

"Wir werden Alles so machen, dass du stolz auf uns bist." Schniefte Josh. "Ellie und Tina und ich."

Niall zog ebenfalls geräuschvoll die Nase hoch. "Ich schreib dir, sobald wir angekommen sind oder ich die Chance dazu habe, dir einen Brief zu schicken. "

"Bring dich nicht im Gefahr," Bat Josh leise.

"Das tun wir schon." Der Ire wuschelte den Jüngeren durch die Haare. "Schreib mir wegen der Hochzeit. Bitte."

"Aber ja. Und ich Schreib dir, wenn unser erstes Kind zur Welt kommt." Versprach der Schneider.

"Wir bekommen es mit Sicherheit ein, uns irgendwie gegenseitig zu besuchen.", nickte Niall lächelnd.

"Danke für alles, Ni. Dass du mein Leben gerettet hast, mich ausgebildet, mein Freund bist. Mein Bruder."

"Ich Danke dir." Niall wischte sich die Tränen weg. "Wir müssen los.", flüsterte er und drückte seinen Freund ein weiteres Mal.

"Leb wohl, mein Freund." Josh grinste traurig. "Gehe in Frieden."

Liam, Louis und Zayn sahen ihn lächelnd an, als Niall wieder auf das Pferd gestiegen war. "Mach's gut, Josh."

Niall's Freund winkte ihnen hinterher. "Macht es besser."

Liam schlang die Arme um Niall. "Bereit?"

"Mit dir immer."


+++


'...Deswegen tue ich das Einzige, was in meinen Augen richtig ist und werde gehen. Ich weiß, dass du das nicht nachvollziehen kannst und ich verlange es auch nicht von dir.
Hier kann und werde ich niemals glücklich sein, aus diesem Grund folge ich meinen Herzen.
Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen, Nicola.

Liam'

Fassungslos starrte die junge Prinzessin den Brief nieder, den sie in zittrigen Händen hielt.

Er war weg. Ihr kleiner Bruder war weg und sie hatte es nicht verhindern können. In diesem Moment dachte die Prinzessin nicht daran, dass Liam ein Prinz war und das Land im Stich ließ, nein. Sie konnte nur daran denken, dass Liam so unglücklich gewesen war, dass er diesen radikalen Schritt ging.

Ein lautes Schluchzen entschlüpfte ihr, während sie sich nach Halt suchend an ihrem Bettpfosten festklammerte. Es war noch nicht spät, erst vormittags, aber sie waren mit Sicherheit so früh weg, dass sie schon über alle Berge waren.

Er hatte ihr nichts gesagt. Es hatte keinen langen Blick gegeben, keine seltsam lange Umarmung, nichts. Liam hatte ihr diesen Brief hingelegt und war einfach verschwunden - wahrscheinlich für immer. Er würde nie seinen Neffen oder seine Nichte treffen, niemals... Sophia!

"Oh Gott.", stieß sie erstickt hervor, den Brief zerknitterte sie, als sie mit ihm in der Hand aus dem Zimmer stürmte. Wo sollte Sophia sein? War sie mitgegangen? Was war mit Perrie?

So schnell wie sie es mit Babybauch konnte, stiefelte Nicola zu Sophias Kammer. Wenn sie nicht mit fort war, musste sie es erfahren. Wenn die Prinzessin es nicht schon wusste. Die junge Spanierin befand sich aber weder in ihrer Kammer, noch war sie im Schloss zu finden.

"Im Stall," murmelte Nicola vor sich hin, "Sie muss im Stall sein.."

Panisch hechtete sie die Treppen nach unten, über den Hof hinaus auf die Koppel. Von weitem sah sie Perrie mit Lyra über die Wiese laufen.

Ihr Kleid etwas zusammen raffend stakste Nicola durch den Schmutz Richtung Ställe. Ihre Eltern würden außer sich sein! Die Reitlehrerin blieb wie angewurzelt stehen, als sie bemerkt, wie Nicola auf sie zugestürmt kam. Oh je.

"Jetzt müssen wir stark sein, Lyra." Flüsterte sie der Stute zu. "Nicola.", begrüßte sie die Prinzessin nervös. "Guten Mo-"

"Versuchs gar nicht erst." Schnitt Nicola ihr das Wort ab. "Wo ist sie?"

Perrie umklammerte die Zügel fest. "Nicht bei ihm."

"Ist sie im Stall? Gott, mach es mir doch nicht so schwer."

"Sie war vorhin hier. Ich weiß nicht, wo sie jetzt ist.", antwortete Perrie ehrlich. "Sie wollte noch mit ihrem Vater reden."

"Danke." Nicola Wandte sich wieder zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. "Perrie?" Sagte sie ernst, "Es ist besser, wenn du von nichts weißt. Von gar nichts."

"Ich weiß." Sophias Freundin senkte den Blick. "Sie sind alle weg."

Nicola sah sie schweigend an. "Sprich mit keinem darüber." Flüsterte sie dann. "Rette deine Kopf."

Perrie nickte leicht. "Geh zu deine Eltern.", meinte sie noch und verschwand im Stall.

Und das tat Nicola. Jedenfalls hatte sie es vor. Denn zwischenzeitlich kam ihr der Gedanke, dass es vielleicht nicht schlimm wäre, wenn Liams Verschwinden noch eine Weile nicht allen bekannt wäre... nur bis zum Frühstück vielleicht... ein paar Minuten, eine Stunde Vorlauf..


+++


"Papa?" Sophia klopfte an die Zimmertür ihres Vaters. Ihr Herz sprang ihr fast aus der Brust. Was sie gleich tun würde... sie hätte nie gedacht, dass es jemals passieren würde.

Es rumpelte ein wenig hinter der Tür, dann öffnete sich die Tür. "Sophia, mein Kind. Komm herein. Du musst nervös sein. Bist du deswegen schon so früh auf?"

"Ja, ich- ich muss mit dir reden." Die Spanierin spielte an ihren Fingern herum.

"Natürlich," der Vater Schloss die Tür und dann sein Hemd. "Nimm ruhig Platz."

Sophia setzte sich unruhig auf den Stuhl vor dem großen Holztisch. "Du musst mir versprechen, die erst Alles anzuhören und dann zu urteilen.", begann sie sofort.

Verwirrt setzte sich der Vater und nickte. Es schien Sophia sehr ernst zu sein. "Also gut. Was hast du auf dem Herzen?"

"Danke." Sophia atmete tief ein. "Ich wollte nie hier her. Das weißt du." Sie sah ihren Vater mit undefinierbaren Gesichtsausdruck an. "Aber ich kann mich schwer gegen Mama stellen, also bin ich hergekommen. Es war nicht einfach.. alleine hier zu sein, ohne jemanden zu kennen, zum Glück hatte ich Daisy."

"Es ist mit nicht leicht gefallen, dich alleine fahren zu lassen," gab der Vater zu. "Es fällt mir auch jetzt noch schwer zu akzeptieren, dass du hier bleibst. Du bist," er räusperte sich, weil er plötzlich einen Frosch im Hals hatte, "Mein besonderes Mädchen. Meine Große, wirst immer mein Augapfel sein."

Sophia nahm die Hand ihres Vaters und drückte sie fest. "Bitte rege dich nicht zu sehr auf.", flehte sie. "ich mag Liam. Er ist ein wirklich toller, junger Mann und ich habe Spaß mit ihm. Sein Leibwächter sind super, genau so wie seine anderen Freunde, hier und im Dorf." Sie sah ihrem Vater in die Augen. "Aber ich werde ihn nicht heiraten."

Jetzt machte ihr Gegenüber nur große Augen. "Aber... ihr... ihr seid verlobt." Brachte der heraus.

Sophia schüttelte den Kopf. Es war so chaotisch. "Liam ist weg.", sie hob die Hand, als ihr Vater zu einer Antwort ansetzte. "In, er ist nicht mehr hier und er wird auch nicht mehr kommen. Weil er mich nicht heiraten will. Wir- wir lieben uns nicht, aber dafür andere." Oh je, ihr Vater sah so aus, als ob er gleich ohnmächtig vom Stuhl kippen würde. "Ich kann dir nicht sagen, wo er hin ist, das wäre zu gefährlich. Ich weiß, dass er weg wollte und auch mit wem."

Sie drückte seine Hand fester. "Ich habe mich hier verliebt.", murmelte sie dann. "Aber nicht in Liam."

"Ich.. ich.. ich weiß nichts, was ich sagen soll." Sophias Vater sah aus, als würde er tatsächlich gleich umfallen, so bleich war er. "W-wie meinst du das, dass der Prinz weg ist?" Hakte er nach.

"Er ist abgehauen, Papa."

"Wenn man ihn erwischt, werden seine Helfer wahrscheinlich gehängt, ist dir das Klar, Sophia?"

"Natürlich." Sie nickte ernst. "Aber keiner wird jemals erfahren, wo er hin ist. Weil wir nichts verraten werden. Liam wäre mit mir niemals glücklich geworden und ich niemals mit ihm, das war uns von Anfang an klar."

"Sophia." Der Vater nahm ihre Hände fest in seine. "Hat er einen Brief an dich geschrieben, gibt es Beweise, dass du davon gewusst hast?" Das war nicht gut!

"Die gibt es nicht, nein. Keine Briefe." Sie schüttelte den Kopf. "Zumindest nicht an mich."

"Wenn es so sein sollte, verbrenne sie." Flüsterte der Vater. Er musste sein Mädchen doch beschützen!

"Du darfst Mama nichts hiervon erzählen, Papa. Versprich es mir. Denn das, was du bisher weißt, ist noch nicht Alles."

"Herrje." Er warf Sophia einen Blick zu. "Wo hast du dich nur hinein manövrieren lassen?"

"Ich liebe eine Frau.", platze es aus ihr heraus.

"Sophia Anne Smith." Der Vater vergrub sein Gesicht in den Händen. "Gibt es noch andere Dinge, die ich vielleicht vor deiner Mutter verbergen soll? Du... Oh, Herr im Himmel."

"Ich kann nichts dafür.", flüsterte Sophia. "Sie ist- ich liebe sie. Wahrscheinlich mehr, als ich es mir momentan noch eingestehen möchte.."

"Wen?" Fragte der Vater knapp. Begeistert war er nun wahrlich nicht.

"Die Reitlehrerin des Schlosses." Lügen brachte jetzt auch nichts mehr.

Der Vater machte ein wissendes Gesicht. "Ach. Dann ist nicht nur Daisy von ihr begeistert. Reitest du deswegen plötzlich? Du hast es immer verweigert."

"Ich hab vielleicht bemerkt, dass es doch nicht so schlimm ist, wie ich immer dachte."

"Oh, Sophia... hast du genau darüber nach gedacht, was das alles für dich bedeutet?"

Sophia senkte den Blick. "Nicht wirklich."

"Das dachte ich mir. Es bedeutet, dass du keine Kinder haben wirst, keine Nachkommen, keine öffentliche Beziehung. Wir leben in einem sehr wenig offenen Teil von Spanien, wenn deine Ausrichtung tatsächlich so ist, wird es mehr solcher... Bindungen geben."

"Wäre das so schlimm?" Sie sah ihrem Vater schon fast herausfordernd in die Augen. "Es ist Liebe, Papa. Egal, in welcher Art."

"Es geht nicht darum, was ich denke. Du weißt, dass ich dich immer unterstützen werde - was du auch tust." Seufzte der Vater. "Du bist mein Liebling."

"Ich bin nicht die Tochter, die Mama sich gewünscht hat." Sophia blinzelte, um die Tränen zu verhindern. "Du darfst ihr nie etwas davon erzählen, bitte."

"Sophia." Er küsste ihre verkrampften Hände. "Deine Mutter liebt dich.“

"Nicht so wie du."

Das Gesicht ihres Papas wurde weich. "Ich verrate nichts. Es ist unser Geheimnis.“

Die junge Spanierin atmete einige Male tief ein und aus. "Liams Eltern werden bald wissen, dass er weg ist.", sagte sie leise. "Du musst so tun, als wüsstest du von nichts."

"Alles, Prinzessin." Versprach er leise. "Versprich mir nur eines."

Sophia nickte leicht. "Alles."

"Lauf nicht weg. Komm mit deinen Problemen zu mir, damit ich sie mit dir lösen kann, ja?“

"Das konnte Liam nicht, deswegen ist er gegangen." Sie fiel ihrem Vater um den Hals. "Danke; Papa."

Sanft wiegte er sein Mädchen im Arm. Was für Zustände und niemand merkte etwas, entsetzlich.

"Es ist besser für alle, auch wenn es dir vielleicht nicht so vorkommt, Papa."

"Ich muss das alles erstmal sinken lassen," murmelte dieser.

"Ich weiß." Sophia drückte sich an ihn.

"Ich werde für dich da sein. Immer.“ Sophia lächelte leicht. Sie fühlte sich unglaublich erleichtert. "Lass uns zu Liams Eltern gehen, Kleines. Sie werden einiges zu regeln haben."

"Vielleicht hat es noch gar keiner bemerkt."

"Darauf würde ich nicht wetten.."

Sophia nagte sucht auf der Unterlippe herum. Sie wurde nervös. War es ein Fehler gewesen, Ihrem Vater alles zu erzählen?

"Komm, Sophia. Wir wollen sehen, was geschieht. Und keine Sorge, mein Kind. Ich werde auf dich Acht geben."

"Er hat seinen Eltern geschrieben.", murmelte Sophia. "Ich weiß nicht, was er in den Briefen alles erwähnt hat."

"Mh-mh.." der Vater Nickte. "Hoffentlich nichts, was dich belastet."

"Bestimmt nicht. Das würde Liam nicht tun.“ Jedenfalls traute sie ihm das nicht zu…

Als sie aus dem Zimmer kamen, rechnete Sophia schon mit dem schlimmsten. Immerhin war es demnächst soweit, dass sich alle zum Frühstück treffen würden.

Nicola, die ihr auf dem Flur begegnete, hielt abrupt an. "Lady Sophia. Auf ein Wort."

"Nicola.."

"Ich werde euch alleine lassen.", ihr Vater drückte Sophias Schulter sanft. Das ganze musste er erst einmal sacken lassen.

"Ist gut, Papa." Dankbar sah Sophia ihm nach. "Nicola, ich.."

Nicola schüttelte verzweifelt den Kopf. "Er hat sich nicht einmal verabschiedet."

"Es tut mir so Leid," murmelte Sophia. "Gerade du hättest es verdient gehabt."

"Er ist weg, Sophia." Die Prinzessin schniefte. Sie war nicht begeistert von der Idee gewesen, dass Liam geht, ja. Aber, saß er gehen würde, ohne etwas zu sagen..

"Hey..." die junge Frau schlang ihre Arme um Nicola und drückte sie an sich. "Nicht weinen."

"Ich war so böse zu ihm.", schluchzte Liam's Schwester.

Sanft rubbelte Sophia ihr über den Rücken. "Er hat die bestimmt vergeben.“

"Er hat geschrieben, dass er hofft, dass /ich/ ihm verzeihen kann."

"Oh." Sophia seufzte leise. "Es hat ihn getroffen, eine Enttäuschung für dich zu sein.“

"Das ist er doch gar nicht.", jammerte Nicola aufgelöst.

"Sssh.." liebevoll hielt Sophia sie fest. "Liam weiß, dass du ihn liebst."

"Was tun wir denn jetzt? Unsere Eltern werden außer sich sein."

"Wir müssen irgendwie versuchen, sie zu beruhigen, gnädig zu stimmen... und Zeit gewinnen. Genug, dass die Jungs weit genug weg sind, wenn Patrouillen auf die Suche geschickt werden."

"Wie lange sind sie schon weg, Sophia?", fragte Nicola ängstlich.

"Sie sind vor Sonnenaufgang geritten," Flüsterte Sophia. "Es war nicht geplant. Liam hat das spontan beschlossen.“

"Das habe ich mir gedacht." Nicola atmete tief ein, um sich etwas zu beruhigen. "Vor dem Sonnenaufgang? Dann sollten sie schon weiter weg sein.", murmelte sie für sich selbst. "Dennoch, bis zu den Küsten dauert es."

"Was wird jetzt aus mir?" Flüsterte Sophia etwas besorgt.

"Ich weiß es nicht, Sophia. Du wirst nach Spanien zurück müssen. "

"So wie ich es am Anfang immer wollte," nuschelte diese.

Nicola drückte ihr Hand. "Was hast du mit deinem Vater besprochen, wenn ich fragen darf?"

"Ich habe ein sehr inniges Verhältnis zu meinem Vater, musst du wissen. Er... er wird meiner Mutter nicht verraten, dass ich eine Beziehung mit einer Frau habe."

"Er- oh, wow."

"Er ist wirklich toll, und ich vertraue ihm."

"Das- das ist gut." Nicola stand kurz vor einem Nervenkollaps. "Hat er unseren Eltern auch Briefe geschrieben?" Oh Gott. Wenn ja, wird Liam ihrer Mutter gegenüber nicht gerade gnädig gewesen sein.

"Prinzessin, vielleicht solltet ihr euch etwas ausruhen. Ich werde eine Zofe rufen, die euch nach oben begleitet. Ihr seid ganz blass.“

Nicola schnaubte. "Ich hab ein Recht dazu, gestresst zu sein. Liam sollte morgen heiraten und jetzt ist er mit seiner heimlichen Liebelei durchgebrannt!"

Erschrocken wich Sophia zurück. "Ich wollte nur Helfen.“

"Ich muss zu unseren Eltern. Irgendwas muss ich tun." Zeit schinden, irgendwie. Bevor Liam noch erwischt wurde.

"Hast du etwas dagegen, wenn ich dich begleite?"

"Nein. Natürlich nicht."

Sogleich hakte sich Sophia bei der Schwangeren ein und nickte zufrieden "Sie werden Liam den Kopf abreißen, wenn sie ihn finden sollten. Hoffen wir, dass Niall's Eltern gut versteckt und abgelegen wohnen, wo man sie nicht finden wird."

"Sie Leben nicht mal in England," Murmelte Sophia.

"Das weiß ich, Sophia. Aber wenn ma merkt, dass Niall ebenfalls weg ist.."

"Wird sie sich darauf einen Reim machen können? Und ganz ehrlich... sie interessiert sich nicht besonders für andere habe ich den Eindruck - weiß sie denn, dass er Ire ist?" Fragte Sophia vorsichtig.

"Nein, ich denke nicht..." Nicola runzelte besorgt die Stirn, als sie dem Saal immer näher kamen, in dem ihre Eltern sich immer befanden.

Drinnen waren bereits angespannte Stimmen zu vernehmen, irgendjemand weinte leise. "Nicola!", hörte man da den König mit einer Mischung aus Erleichterung und Verzweiflung rufen. "Liam, er-"

"Ich weiß, Vater, ich habe es auch gehört! Sag - ist es... stimmt es etwa?"

Ihr Vater sah so entgeistert aus, so hatte sie ihn noch nie gesehen. "Er- er hat eine Beziehung mit einem Mann."

Oh. Also stand es auch in den Briefen. "Nicht zu fassen!"

Die Königin selbst saß auf ihrem Thron und starrte ins Leere, ohne etwas zu sagen. Ihr Sohn war... sie wollte dieses Wort gar nicht in den Mund nehmen.

Sophia schluckte. Der Ekel der ihr hier entgegen schlug tat fast körperlich weh.

"Jetzt.. jetzt macht es auch Sinn, dass er sich so gegen die Hochzeit gestellt hat.", flüsterte Nicolas Vater.

"Er hat mich nie heiraten wollen. Keine Frau offenbar," Flüsterte Sophia, als wüsste sie von nichts.

Liam's Vater raufte sich die Haare. "Das ist ein Desaster. "

"Meine Eltern werden zutiefst enttäuscht und gekränkt sein."

"Verständlich. Wir-" Der König wusste nicht, was er tun sollte. Sein Sohn war mit einem Mann zusammen und mit diesem einfach weg!

"Ich muss mit meinen Eltern sprechen, wann wir abreisen." Erwiderte Sophia kühl. Widerlich, einfach widerlich war diese Haltung.

"Wusstest du davon, Nicola?" Die junge Prinzessin wurde scharf gemustert. "Dass Liam ... einen Freund hat ?"

"Mutter!" Nicola sah sie traurig an. "Such dir jeden aus, für Vorwürfe, aber nicht mich. Mein Bruder ist weg."

"Dein Bruder bevorzugt das männliche Geschlecht!"

"Deswegen liebe ich ihn nicht weniger!"

"Genau das solltest du tu-"

"Karen!", Unterbrach ihr Mann sie scharf. "Du sprichst hier vor /Liam/. Unserem /Sohn/."

Die Königin sah ihren Mann pikiert an. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll." In Nicolas Gesicht stand pures Entsetzen. "Wie kannst du nur, Mutter.“

Sophia sah ebenfalls mehr als entsetzt aus. "Liam war vielleicht nie so, wie du ihn gerne gehabt hättest.", sprach der König mit gefährlich leider Stimme weiter. "Aber ich werde nicht akzeptieren, dass du so über ihn sprichst."

Beschämt senkte die Mutter den Kopf. "Was er getan hat, ist falsch." Beharrte sie.

"Er-"

"Er kann nichts für seine Vorlieben.", fiel Nicola ihrem Vater ins Wort. "So etwas kann man nicht einfach ändern."

"Was weißt du denn schon darüber," Flüsterte die Königin stur.

"Mehr als dir wahrscheinlich lieb ist." Nicola funkelte ihre Mutter wütend an.

"Könntet ihr damit aufhören? Bitte!" Kam ein Schluchzen aus der Ecke. "Das ist doch alles gar nicht wichtig! Hört euch doch mal an! Li ist weg und ihr streitet!“ Ruth sah ihre Familie enttäuscht an. "Es ist doch jetzt vollkommen egal, ob Liam einen Freund hat, oder nicht. Er ist /weg/ und kommt nicht mehr wieder!“

Überrascht klappte Sophia der Mund auf. Sollte Ruth wirklich eine Andere Seite haben?

"Und wisst ihr auch, warum?" Sie raufte sich verzweifelt die Haare. "Weil wir alle schrecklich ihm gegenüber waren.“ Die Prinzessin hatte ein deutliches Zittern in der Stimme. "Wir haben ihn nie unterstützt. Nur verurteilt und in Richtungen gezwängt.“ Der Brief, den Ruth auf ihrem Tisch gefunden hatte, würde sie so schnell nicht vergessen.

Nicola sah ihre Schwester sprachlos an. Und diese Erkenntnis hatte sie erst jetzt bekommen?

"Eure Majestät." Sophias Vater kam in den Saal geeilt.

Sophia nagte sich nervös auf der Unterlippe herum. Hoffentlich spielte ihr Vater mit.

"Mein lieber Freund," Liams Vater sah ihn Entschuldigend an, doch der Spanier Schüttelte den Kopf. "So war das alles nicht gedacht, ich bin sehr enttäuscht. Meine Frau möchte unverzüglich das Land verlassen. Du hattest dein Wort gegeben, und es nicht gehalten."

"Wir wissen nicht, was in ihn gefahren ist.", sagte Liam's Vater bestürzt.

"Das stimmt doch überhaupt nicht.", mischte Nicola sich ein. "Du weißt es ganz genau."

"Nicola," ermahnte die Mutter sie. "Es tut mir /wirklich/ leid, dass Liam Lady Sophia nicht heiraten will," bedauerte sie. "Gibt es etwas, womit wir euch ein wenig.. ein wenig gnädig stimmen können? Irgendwie.“

"Darf ich mir etwas wünschen?" Schaltete sich Sophia ein. "Schließlich bin ich die Verlassene."

Liam's Eltern nickten. "Selbstverständlich."

"Ich habe Gefallen am Reiten und Pferden gefunden. Liams Reitlehrerin war doch nur für ihn zuständig, oder? Jetzt wo er fort ist, wäre Perrie quasi ohne Arbeit.."

Nicola hatte das Gefühl, gleich aus den Schuhen zu kippen. Es waren alle eindeutig verrückt geworden.

"Du fragst ob du Perrie /haben/ kannst?" Fragte der König erstaunt. "Nun... sie ist keine Leibeigene..“

"Nun ja, ich will sie /haben/ in dem Sinne. Sie.. ist mir einfach nur eine gute Freundin geworden und dank ihr fürchte ich mich auch nicht mehr vor den Pferden und wenn sie das auch wollen würde und damit einverstanden wäre.."

"Du möchtest gern, dass sie mit dir nach Spanien geht und dir Reitunterricht erteilt?" Fragte Sophias Vater nach. Seine Tochter war ja ziemlich gerissen. "Würdest du dann ein wenig darüber hinweg sehen, dass du hier Verlassen wurdest und unseren Englischen Freunden verzeihen?“

"Es tut weh, dass Liam mich verlassen hat.", nickte Sophia und senkte den Blick.

"Wir werden Alles tun, um deinen Schmerz zu lindern," fiel der König sofort auf die Scharade herein.

"Das bedeute mir viel, eure Hoheit." Sophia lächelte traurig.

Nicola staunte. Sophia war eine wahnsinnig gute Schauspielerin.

Sophias Vater legte einen Arm um ihre Schulter und drückte sie schützend an sich. "Perrie ist uns ebenfalls sehr sympathisch. Daisy ist ganz begeistert von ihr."

Der König sah seine Frau verzweifelt an und hob ratlos die Schultern. "Im Grunde hat sie recht. Wie haben Mrs Edwards eingestellt, damit sie unserem Sohn das Reiten beibringt. Und das hat sie.“

Die Königin seufzte schwer. "Wir werden mit Mrs. Edwards sprechen.", sagte sie schließlich.

"Danke, wirklich - vielen Dank." Sophia hatte mühe, sich ihre Freude nicht anmerken zu lassen.

"Wisst Ihr, wohin Liam ist?", fragte Sophias Vater.

"Ich habe keine Ahnung," antwortete dieser wahrheitsgemäß.

"Es hat uns einige Gründe hinterlassen, warum.", sagte Ruth bedrückt.

Nicola wischte sich über die Augen. Ein echter Abschied wäre ihr lieber gewesen. Natürlich war sie Liam gegenüber nicht nett gewesen, was Irland anging. Aber, dass er gehen würde, ohne sich zu verabschieden..?

Sie erinnerte sich an eine Zeile aus Liams Brief. 'du wärest die Einzige, für dich ich geblieben wäre, und nur du hättest mich überzeugt zu bleiben. So verzeih mir bitte, dass ich nicht riskieren kann, dich noch einmal zu umarmen.'

Sie wischte sich eilig die Tränen weg. Würde sie ihn je wieder sehen?

"Hey," plötzlich stand Ruth neben ihr uns strich ihr über den Arm.

"Wir werden ihn nie wieder sehen, Ruth."

"Sag sowas nicht," Flüsterte diese.

"Du weißt selbst, dass es so ist.", Nicola zog die Nase hoch. "Wir haben ihn vergrault."

"Ich weiß. Ich weiß, dass ich Schuld bin." Sagte Ruth leise. Er hat mit allem Recht, was er schreibt - ich bin ein Scheusal!"

"Du bist es nicht alleine.", murmelte ihre Schwester. "Ich war in letzter Zeit nicht besser ihm gegenüber."

Ruth schniefte leise. "Ich würde es gern wieder gut machen... aber es ist zu spät, einfach zu spät."

Nicola drückte sie sanft an sich. "Vielleicht wird er jetzt glücklich."

"Ich hoffe es, ehrlich gesagt. Vielleicht macht das ein wenig wieder gut, was wir alles zu ihn gesagt haben.“ Die Reue kam spät für Ruth. Zu spät um noch Wirklich etwas zu nützen, aber möglicherweise lernte sie daraus.

"Wir müssen den Gästen Bescheid geben.", meinte ihr Vater dann. Was sollten sie denn sagen? Die Wahrheit?

"Herrje." Die Mutter seufzte. "Das wird unangenehm."

Liam Vater rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Was hatten sie nur getan?



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Kapitel siebenundfünfzig



Kapitel siebenundfünfzig


"Du hast was geschrieben?" Louis klappte der Mund auf und er rückte näher an ihr Lagerfeuer. "Also das sind ja mal drastische Worte." Liam erzählte ihnen gerade von den Briefen, welche er seiner Familie hinterlassen hatte.

Der Prinz zuckte mit den Achseln, während er seinen Freund näher an seine Brust zog. "Ich wollte ehrlich sein.", murmelte er an Niall's Kopf.

"Morgen gegen Mittag oder am frühen Abend werden wir die Küste erreichen," Flüsterte dieser. "Dann müssen wir nur ein Frachtschiff nach Irland finden."

Harry stocherte mit einem Stock in ihrem Feuer herum. "Ich bin nervös.", gestand er. "Denkt ihr, sie werden uns suchen?"

"Wahrscheinlich," sagte Louis leise. "Es wird Zeit, dass wir ausser Landes kommen."

Zayn seufzte leise. "Denkt ihr, wir kommen so einfach mit den Pferden auf ein Schiff?"

"Das wird schwierig," Nickte Louis und gähnte leise. "Aber vielleicht, wenn wir mit einem Frachtschiff fahren, da hat Niall schon recht."

Der Ire kuschelte sich an seinen Freund und schloss die Augen. "Wir sollten uns ausruhen." Das war Ihre erste richtige Pause, seit dem losgezogen sind.

"Mh-mh." Liam gab ihm einen Kuss auf die Stirn und nahm ihn fest in den Arm. "Ich liebe dich." Flüsterte er ganz leise.

"Ich liebe dich auch." Niall gab ihm einen Kuss auf den Kiefer. "Ich kann es noch nicht so ganz glauben, dass wir wirklich gehen."

"Bis ans Ende der Welt, wie versprochen. Ich kann einfach nicht ohne dich sein. Ich kann auch nicht zwei Leute haben - nur dich will ich."

Lächelnd rieb der Ire seine Nase an Liam's weichem Hals. "Schlaf gut, Traumprinz."

"Gute Nacht, Lieblingsire." Sagte dieser sanft. "Ich habe die erste Wache."

"Ihr seid schrecklich.", bemerkte Louis mit einem verzogene Gesicht. "Alle liebe sich um mich herum.", jammerte er.

"Ooch, Louiiiis." Harry stürzte sich auf den Kleineren und drückte ihn fest. "Dich lieben wir auch!"

Der Leibwächter gab einen leisen Schrei von sich, als sie rückwärts von ihrem Baumstamm purzelten. "Hazza.", lachte er und rollte sich mit dem Lockenkopf herum. "Ich hab dich auch lieb."

Der Leibwächter gab einen leisen Schrei von sich, als sie rückwärts von ihrem Baumstamm purzelten. "Hazza.", lachte er und rollte sich mit dem Lockenkopf herum. "Ich hab dich auch lieb."

Dieser strahlte. "Siehst du? Jetzt lachst du wieder."

Louis schüttelte lächelnd den Kopf. "Danke."

"Harry.." quengelte Zayn. "Komm wieder heeer."

Der Lockenkopf drückte Louis an sich. "Komm mit rüber.", schlug er vor. "Dann frierst du nicht do."

"Ja, wir nehmen dich in die Mitte." Grinste Zayn.

Louis sah die Beiden prüfend an. "In Ordnung." Wehe, einer von den Zweien träumte irgendetwas perverses und Louis würde durch sonst irgendetwas geweckt werden..

Niall grinste Liam an und kuschelte sich wieder näher. Diese Jungs waren schon wie eine Familie für ihn. Eine, die sich eben seeehr nah stand. "Wir werden morgen zügig losziehen.", erzählte Liam leise, seine Hand ließ er in die braunen Haare seines Freundes wandern und kraulte dessen Kopfhaut.

"Ich bin wahnsinnig nervös." Gestand Niall. "Meine Eltern wissen nichts, nicht von meiner Heimkehr und nicht, dass ich vier Leute mitbringe.“

"Sie werden sich freuen, dass du zurückkommst." Der Prinz lehnte sich gegen den Baumstamm hinter sich. "Ich liebe dich, Ni. Gott, ich liebe dich so sehr, dass du das alles mit machst.“

Der Ire rutschte herum, so dass er mit seinem Freund auf Augenhöhe war. "Ich würde Alles für dich tun, Liam."

"Danke." Flüsterte der desertierte Prinz leise. "Für alles."

Niall küsste ihn sanft. "Weck mich später, wenn du schlafen willst, ja?"

"Alles klar, mach ich." Liam Schloss ein paar Sekunden die Augen. Er fühlte sich so frei wie noch nie.


+++


"Ich kann das Meer schon riechen!", rief Louis aufgeregt, als er voran ritt. Seit den frühen Morgenstunden waren sie nun unterwegs in Richtung Hafen, es würde nicht mehr lange dauern, bis sie endlich ankommen würden.

Liam reckte die Nase, er roch noch nichts. Aber er freute sich - sehr.

Zayn lachte leise und brachte Bailey dazu, etwas schneller zu werden. "Auf in die Freiheit."

Harry strahlte ihn begeistert an. Er konnte es kaum erwarten. "Warst du schon einmal am Meer?" Zayn sah über seine Schulter hinweg zu seinem Freund.

"Noch nie." Bekannte Harry und hielt das Gesicht in den Wind.

Zayn lächelte breit. "du wirst es lieben."

Tatsächlich schlugen den Reitern keine zwanzig Minuten später die Geräusche und Gerüche einer kleinen Hafenstadt entgegen. Es roch nach Tang und Fisch und - wenn man Liam fragte - wildem Abenteuer.

Niall atmete tief ein, genoss den Geruch der salzigen Meeresluft. Wie lange war es her, dass er an der Küste gewesen war? Viel zu lange. Er war einfach ein Kind der Küste und des Meeres.

"Wir sollten uns beeilen.", rief er seinen Freunden zu. "Die letzten Schiffe werden demnächst ablegen." Es war spät am Nachmittag, der Großteil der Frachter würde noch vor dem Sonnenuntergang ablegen.

Die anderen gaben den Pferden die Sporen. "Zayn und Liam sollten Fragen," fand Louis. "Sie wirken am stattlichsten."

Liam nickte leicht und sah zu Zayn rüber. Sie waren knappe hundert Meter von den Pieren entfernt.

"Ich will unbedingt runter ans Wasser," rief Louis aufgeregt. Er war ganz begeistert von allem.

Niall lachte leise und stieg von Willow Rücken, als sie zum stehen kamen. "Ich hör mich ein bisschen um.", informierte er seinen Freund.

Liam sah ihn sanft an. "Ist gut. Treffen wir uns später wieder hier?"

Der Ire nickte lächelnd. "Viel Erfolg.“

"Danke, Zayn?" Er grinste nervös. Er war noch nie auf See gewesen.

Der Schwarzhaarige klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Gehen wir."

Und so machten sich die fünf in verschiedene Richtungen davon. Liam und Zayn wollten ein Schiff nach Irland auftreiben, Niall Erkundigungen einziehen, Harry wollte ein paar Muscheln zum Essen kaufen und Louis wanderte Richtung Südstrand.

Der Ire lief einige Zeit hin und her, bis er endlich fündig wurde. "Verzeihung?" Er sah die junge Frau vor sich lächelnd an. "Ich hätte da Mal eine Frage..."



"Nach Irland?" Liam und Zayn wurden von einem Kapitän kritisch gemustert. "Mit den Pferden?"

"Nun ja, es erschien uns sinnvoll auf einem Frachtschiff nach zu fragen." Erklärte Zayn. "Hier lassen würden wir dir Pferde nur sehr ungern.."

"Mhm. Wie viele Personen?"

Liam wollte gerade etwas sagen, da kam Niall angeschossen. "Wir sind zu viert.", rief er dazwischen.

"Das ist zu viel," knurrte der Kapitän genervt. "Fragt woanders."

Der Ire verdrehte die Augen. "Wir helfen auch aus." Er ignorierte Liams fragenden Blick nach seiner Aussage mit den vier Leuten.

"Genau," Nickte Zayn "Wir sind alle ziemlich fit und gut in Form. Wir können zupacken."

"Außerdem habe ich schon auf Frachtern ausgeholfen.", fügte Niall hinzu. "Bitte, wir zahlen auch, wenn Sie es wollen."

"Ich muss schauen, wie das mit den Pferden klappt, wartet ihr." Nuschelte der bärtige Kapitän.

Niall drehte sich grinsend zu seinen Freunden um. "Wir sind zu fünft.", bemerkte Liam.

"Ja, noch. Können wir kurz reden?" Der Ire griff nach Liams Hand.

"Klar." Irritiert folgte Liam dem Freund.

Zayn sah den Beiden hinterher. Zu viert? Wen wollte Niall denn hier lassen?

"Ich hab mich ein bisschen umgehört.", erzählte Niall, als sie außer Hörweite waren. "Da vorne.." Er deutete auf ein kleines Schiff. ".. fahren ein paar Leute nach Frankreich.."

"Ja, aber da wollen wir ja nicht hin." Erwiderte Liam ein bisschen langsam.

"Ja, /wir/ nicht." Niall hob die Augenbrauen an.

Man konnte gerade zu mit an sehen, wie Liam ein Licht auf ging. "Oooh..." Nickte er. "Wo ist er?" Fragte der Prinz dann leisem

"Da vorne bei Harry. Der will was zu Essen kaufen.", grinste der Ire und nickte mit dem Kopf in die Richtung der Verkaufsstände.

"Hast du schon mit ihm geredet?" Wollte Liam wissen. Der raue Wind strich ihm um die Ohren.

"Nein, ich wollte es dir zuerst sagen."

"Dann rede ich mit ihm." Liam seufzte leise. "Ich will, dass er die Chance hat glücklich zu sein."

Niall drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Ich gehe wieder zu Zayn, ja? Wir kommen schon noch auf das Schiff."

"Mh-mh.." nuschelte Liam müde.

"Wir sind bald von hier weg, ich verspreche es." Und schon war Niall wieder verschwunden.

Gedankenvoll machte sich Liam auf den Weg zu Harry und Lou, die sich gerade eine kleine Schale voll Muscheln einverleibten.

"Liam." Louis grinste ihn breit an. "Magst du probieren? Die schmecken super."

"Nein, danke. Muscheln waren noch nie so meins... hast du mal einen Moment für mich, Lou?"

"Ja, natürlich." Der Kleinere nickte. "Was ist los?"

"Lass uns ein Stück gehen." Liam legte ihm eine Hand auf den Rücken, während Harry ihn ein wenig beleidigt ansah. Liam hatte Geheimnisse!

Louis warf dem Lockenkopf über seine Schulter einen entschuldigenden Blick zu und ließ sich mitziehen.

Liam nahm seinen Leibwächter mit hinunter zum Strand. "Es gibt da etwas, worüber ich mir Gedanken mache, Lou.." Liams Blick schweifte über das Meer.

"Willst du doch nicht gehen?", fragte Louis alarmiert und stellte sich neben Liam.

"Was? Doch! Natürlich will ich. Ich will mit Ni in Irland glücklich werden, sowie Zayn es mit Harry's sein wird. Nur.." Liam kratzte sich am Kopf. "Ich glaube nicht, dass /du/ in Irland glücklich sein kannst."

Der Leibwächter runzelte verwirrt die Stirn. "Ich-"

"Schau mal," Liam zeigte wieder zum Hafen. "Siehst du das Schiff mit den hellblauen Segeln? Den Zweimaster?"

Louis folgte Liam's Blick. "Ja...?"

"Niall hat offenbar mit der Crew gesprochen, und... sie fahren nach Frankreich. Wahrscheinlich nach Calais oder Cherbourg - dort sind große Häfen, soweit ich weiß." Liam atmete tief durch. "Ich möchte, dass du weißt, dass dir keiner von uns im Wege steht, wenn du lieber diese Reise antrittst. Genauso wie wir uns freuen, wenn du mitkommen würdest. Aber es ist dein Leben, und ich will, dass du alle Möglichkeiten in Erwägung ziehst."

"Sie- oh." Sofort wanderten Louis' Gedanken zu Inès.

"Ich werde dich ziehen lassen, wenn du es möchtest. Ein Prinz bin ich nicht mehr dort drüben, ich werde auch Zayn offiziell aus seinem Eid austreten lassen."

"Liam." Louis schlang die Arme fest um den Größeren.

"Es ist okay." Flüsterte Liam, er würde Louis total vermissen.

"Ich liebe sie.", flüsterte Louis bedrückt.

"Louis." Sagte Liam und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. "Willst du gehen?"

Der Brünette sah seinen besten Freund lange ins Gesicht, ohne etwas zu sagen. "Ja.", antworte er schließlich. "Das will ich."

"Dann, Louis Tomlinson, enthebe ich dich hiermit offiziell und in Ehren deines Amtes und des Eides, den du mir geschworen hast. Du bist nicht länger bis zum Tode an mich gefunden. Du bist ein freier Mann und kannst gehen, wohin du willst."

Louis atmete zittrig ein. "Danke, Liam."

"Ich werde dich vermissen, das kannst du mir aber glauben." Murmelte Liam.

"Ich dich auch, Li." Louis drückte Liam an sich und vergrub sein Gesicht an dessen Hals.

Fest drückte Liam ihn an sich und atmete tief durch. Sie würden bald Abschied nehmen müssen.

"Ich werde dir schreiben.", murmelte Louis. "Sobald ich in Frankreich bin."

"Pass gut auf dich auf, ja? Ich will nicht, dass dir was zustößt. Weißt du denn, wie du Inès findest?"

Louis nickte mit einem verliebten Lächeln. "So ungefähr, ja."

"Dann lass uns wieder nach oben an den Hafen gehen, du möchtest dich ja sicher noch mal mit den Seeleuten besprechen. Und Abschied nehmen."

"Ja, ich gehe nicht einfach so." Zusammen stapften sie durch den feuchten Sand zurück an Land.

"Was bespricht Liam mit Louis?", Harry sah Niall aufmerksam an. Er war inzwischen zu Ihnen gekommen, und hatte erfahren, dass sie mit auf das Schiff dürften.

Niall scharrte mit dem Fuß auf dem sandigen Boden herum. "Vielleicht kommt er nicht mit... also, Louis."

"Was?" Zayn riss die Augen auf.

"Er wird es euch sicher selbst erklären," murrte Niall.

"Ja, aber-" der Schwarzhaarige schüttelte verwirrt den Kopf. Louis konnte doch nicht hier bleiben. Das war sein sicherer Tod.

"Sie kommen zurück," Harry stupste seinen Freund an.

"Louis." Zayn kam seinem Freund entgegen.

"Hi, Zaynie." Louis sah ihn unsicher an. Wie würde Zayn reagieren?

"Du wirst nicht mitkommen?", fragte der Andere leise.

"Ich.. nein.. wahrscheinlich nicht." Flüsterte Louis.

"Aber- du kannst doch nicht hier bleiben.", nuschelte Zayn überfordert.

"Liam hat mich von meinem Dienst frei gesprochen," sagte Louis leise und sah nach oben in Zayns Augen. "Damit ich nach Frankreich fahren und Inès wieder sehen kann."

"Oh." Zayn begann sanft zu lächeln. "Sie wird sich Wahnsinnig freuen, wenn du zu ihr kommst."

"Ich vermisse sie so... aber dich auch. Dich werd ich so vermissen, Zaynie."

Der etwas jüngere von Beiden breitete die Arme aus. "Komm her."

Sofort umarmte Louis ihn fest. Jetzt würde er ganz alleine sein.

"Kommst du alleine zurecht, lou?" Zayn rieb seinem Freund mit den Händen beruhigend über den Rücken.

"Ich hab Schiss," gestand Louis leise. "Ohne dich."

Zayn lächelte schief. "Du bekommst das hin. Dein Vorteil ist, dass du französisch kannst."

"Stimmt.. gott, ich kann es gar nicht erwarten sie wieder zu sehen."

"Du wirst immer mein bester Freund bleiben, Lou.", murmelte Zayn. "Egal, was kommt."

"Und du meiner," brachte dieser hervor. "Ich vergess dich nie."

Mit Tränen in den Augen zog Zayn seinen Partner in eine letzte, feste Umarmung. "Pass auf dich auf, grüß Inès von uns, ja?"

"Das werde ich, Zee. Versprochen."

"Auf Wiedersehen, Louis." Harry lächelte den Kleineren traurig an. "Wir werden uns irgendwann wieder sehen."

"Bestimmt," Louis drückte ihn. Der Lockenkopf schniefte leise. Er hasste Abschiede.

"Oh, Hazza.." Flüsterte Louis.

"Schon gut.", nuschelte Harry und drückte den jungen Mann einen Kuss auf die Wange. "Viel Glück, Lou.

"Euch auch. Ihr werdet euer Glück schon finden."

"Das haben wir schon." Harry lächelte Zayn verliebt an. "Wir müssen nur noch den richtigen Ort dazu finden."

"Ihr seid eines der schönsten Pärchen, die ich kenne," nuschelte Louis. "Ehrlich."

"Ich werde dich vermissen, Louis." Niall drückte ihn fest. "Wir kennen uns noch nicht sehr lange, aber du bist mir ein guter Freund geworden."

"Und du mir." Louis lächelte leicht. "Pass mir gut auf meinen Liam auf, ja?"

"Das werde ich, versprochen." Der Ire griff nach Liam's Hand.

"Hey, Jungs!" Ein junger, athletischer Kerl kam angejoggt. "Wer von euch wollte jetzt mit nach Calais? Wir legen bald ab."

Louis atmete tief ein. "Ich.", meinte er nervös und nahm seine Tasche. "Kann ich sie mitnehmen?" Er nahm die Zügel seiner Stute in die Hand.

"Ein Pferd auf einem Schiff? Hast du dir das gut überlegt?"

"Nicht Wirklich, nein." Er grinste leicht. "Aber sie kann das."

"Schön, wir werden das hinkriegen." Nickte der andere mit starkem Akzent. "Ich bin Pierre."

"Louis." Er schüttelte Pierre die Hand. "Danke, dass ich mitkommen darf."

"Wir werden noch ein wenig Hilfe brauchen," erklärte der Franzose. "Was kannst du gut?"

Louis nagte sich auf der Unterlippe herum. "Ich habe eine gute Auffassungsgabe..?" Er war noch nie auf einem Schiff gewesen!

"Louis ist sehr stark und sportlich," mischte sich Zayn ein. "Er hat Kraft für drei."

Eilig nickte der junge Mann. "Ich bin ausgebildeter Leibwächter."

"Er spricht ausserdem ein wenig französisch." Merkte Liam an.

Pierre nickte etwas überfordert. Der Kerl war Leibwächter? "Das ist schonmal etwas.", meinte er dann. "Wir müssen los."

"In Ordnung," Louis drehte sich noch einmal um. "Also dann heißt es jetzt wohl auf Wiedersehen.."

"Kommt gut an." Liam lächelte traurig.

"Warte." Zayn fummelte an seinem Nacken herum. "Hier." Er legte dem Kleineren eine Kette in die Hand. "Damit du mich nicht so schnell vergisst."

"Oh, Zee." Louis schluckte. "danke.." er sah noch einmal schweren Herzens in die Runde, dann Schloss er seine Hand um das Schmuckstück und ging.

"Zayn..." Liam legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Wir werden ihn wieder sehen, irgendwann."

"Vielleicht," Flüsterte dieser und beobachtete, wie Louis den anderen Seefahrern vorgestellt wurde und dann an Bord ging.

"Wir legen ab.", ertönte da eine Stimme hinter den übrigen vier Jungs. "Das ist eure letzte Chance."

Niall sah Liam an. "Bist du dir Immer noch sicher?"

"Absolut sicher", Liam straffte die Schultern. "Gehen wir."

Der Kapitän ihres Frachters nickte leicht. "Los jetzt. Wir haben nicht ewig Zeit.", scheuchte er sie. "Wir wollen heute noch ablegen."

"Danke," Zayn warf noch einen letzten Blick zurück auf den Ableger, wo gerade jemand Louis' Stute auf das Schiff brachte. "Dass Sie uns mit nehmen."

"So lange ihr mit anpackt und nicht auf der faulen Haut liegen bleibt, ist es mir egal, ob wir mehr oder weniger Leute dabei haben.", brummte der Andere und ging voran.

"Wir stammen aus Arbeiterfamilien," murmelte Harry. "Das letzte, was wir sind ist /faul/."

"Das werden wir noch sehen."

Niall verdrehte die Augen. "Wir können mit anpacken."

"Niall kann auch kochen, falls ihr so jemanden braucht," schlug Liam vor.

Der Kapitän musterte den Schneider einen Moment lang. "Bringt eure Pferde an Bord.", sagte er dann.

"Wir haben sie dort hinten angebunden, wir beeilen uns."

"Hoffentlich. Wir müssen los.", murrte der ältere Mann genervt und stapfte davon.

"Das kann ja was werden.", nuschelte Niall in seinen Bart.

"Aber wir Kommen nach Irland,"Flüsterte Liam mit strahlenden Augen.

Niall kicherte leise und nickte. "Das tun wir."

"Wir können alles wahr machen, was wir erträumt haben, Ni. Alles."

"Ich weiß, Liebling." Der Ire musste sich schwer zurückhalten, um seinen Freund nicht zu küssen. "Gehen wir, ja?"

"Mh-hm." Liam grinste nervös und führte Willow hinunter zum Steg. Hoffentlich ging das gut!

"War Willow schon einmal auf einem Schiff?", fragte Niall gespannt, während er neben seinem Freund herlief. Zayn und Harry waren direkt hinter ihnen.

"Noch nie, genauso wenig wie ich." Antwortete der Prinz.

"Oh. Hoffen wir, dass du nicht seekrank wirst." Niall musterte Liam besorgt.

"Bestimmt nicht," behauptete Liam sofort.

Zayn lachte amüsiert. "Das werden wir ja dann sehen.", grinste er. "Mit sowas ist nicht zu spaßen."

Tatsächlich schafften die Jungs es, ihre Pferde unbeschadet auf das leicht schwankende Schiff zu bringen. Begeistert von ihrer Last waren die anderen Männer auf dem Schiff nicht, aber wenn die Jungs helfen würden..

"Du da." Einer von den Seemännern schnappte sich Zayn. "Hilf mir mal hier." Und schon wurde jeder der Jungs in irgendwelche Aufgaben verwickelt.


+++


Es dauerte ziemlich lange, bis die Jungs wieder Gelegenheit hatten, sich zu unterhalten. Niall fand Liam als es schon fast dunkel war an der Reling stehen und auf das schwarze, wogende Wasser starren.

"Na du." Der Ire stellte sich neben seinen Freund und lehnte sich an ihn. "Du hast ganz schön mit angepackt.", bemerkte er mit einem müden Grinsen.

"Mh.." murmelte dieser. "Ich hab nicht zurück geblickt, Niall. Nicht einmal. Nicht als wir abgelegt haben und auch dann nicht.. kein Blick zurück."

"Wie fühlst du dich?", fragte Niall leise und griff nach Liam's Hand.

Liam hielt Nialls Hand fest und sah ihn an. "Perfekt. Es ist so, wie es sein soll. Ich bin da, du bist da."

"Dann ist es gut, das ist das Wichtigste.", lächelte der etwas Kleinere.

"Ich liebe dich," Flüsterte Liam liebevoll.

"Ich liebe dich auch." Niall sah sich kurz um, um sicher zu gehen, dass Ihnen keiner zusah, bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und seinem Prinzen sanft zu küssen.

Glücklich schloss Liam die Augen und strich über Nialls Wange. "Wie lang fahren wir etwa, bis wir bei dir zuhause ankommen?"

"Es dauert etwas. Es kommt drauf an, wie schnell wir voran kommen." Niall lächelte breit. "Ich freue mich so, meine Eltern wieder zu sehen. Und meinen Bruder und seine Frau und Theo. Meine Eltern haben in ihren letzten Brief erwähnt, dass der Kleine jetzt auch schon fast zwei Jahre alt ist."

"Bestimmt ist er total niedlich - so wie du. Wie lange warst du jetzt fort?"

"Du bist süß.", grinste Niall. "Zwei Jahre. Ich bin gegangen, als Denise gerade am Anfang ihrer Schwangerschaft war. Es war mir nicht wirklich bewusst, dass die Zeit so schnell umgegangen ist.“

"Es wird kühl, lass uns in die - wie heißt das, Kajüte? - und etwas schlafen. Die nächsten Tage werden lang."

Niall lachte leise. "Eine gute Idee. Ich bin ziemlich gerädert."

Liam drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Wir schlafen am besten nicht zusammen.", murmelte der Ire. "Das kann ziemlich riskant werden, wenn jemand uns so sehen würde."

"Schade," murmelte Liam. "Aber du hast recht. Und bald haben wir ja ganz, ganz viel zeit."

"Ganz genau." Niall gab seinem Freund einen Klaps auf ein Po und lachte leise, als dieser scharf die Luft einzog. "Komm, gehen wir schlafen."


+++


Niall und die Anderen waren gerade dabei, die Segel neu auszurichten, als jemand von dem Aussichtspunkt lauthals "Land in Sicht!", rief und wild mit den Armen in und her wedelte.

Sofort versammelten sich alle Mitglieder der Crew an der Reling. "Niall." Harry grinste den Iren an. "Wir sind zuhause."

Mit einem heißen Gefühl im Herzen trat Niall an die Reling und atmete tief durch. Kalter Wind peitschte ihm um die Ohren, Möwen flogen über ihre Köpfe hinweg Richtung Küste - es war herrlich.

"Ich kann es kaum abwarten, meine Familie wieder zu sehen.", flüsterte er glücklich.

Harry legte Niall eine Hand auf die Schulter und grinste. "Sie sind bestimmt super."

"Das sind sie.", Niall strahlte glücklich. "Sie werden euch lieben."

"Willow kann dort oben einen herrlichen Lebensherbst verbringen," seufzte Liam. "Im Grünen."

„Ich bin total gespannt.“, meinte Zayn aufgeregt. „Ich hab so viele tolle Geschichten von Irland gehört.“

"Es ist so grün und wild, wie alle sagen," berichtete Niall stolz.

Harry atmete tief ein. "Es riecht hier schon ganz anders, als in England."

"Nicht wahr?" Niall atmete tief ein. Sein Gesicht war ein einziges Strahlen.

"Ich kann es kaum abwarten, deine Eltern kennenzulernen.", flüsterte Liam seinem Freund ins Ohr.

"Sie werden so stolz sein, dass ich einen Freund wir dich habe," kam es glücklich zurück. So schön, so klug. So.. Liam.

Der Prinz lächelte breit. "Helfen wir den Anderen, damit wir endlich an Land kommen." Er gab es nicht gerne zu, aber hin und wieder war ihm doch etwas schlecht geworden. Wenn man da nachts in seiner Kajüte lag und alles begann zu schwanken.. Liam war froh, dass es vorbei war!

"Du hast das gut gemacht," Niall stupste ihn an, als sie begannen, alles für den Landgang vor zu bereiten. "Mit dem seekrank sein und so."

"Es war schrecklich." Liam verzog das Gesicht. "Richtig unangenehm."

"So ging es mir am Anfang auch," Berichtete Niall und hob eine schwere Kiste herum.

Liam warf seinem Freund einen sehnsüchtigen Blick zu. Diese Oberarme.. Der Ire grinste liebevoll und stapelte weiter Kisten.

"Ich finde es ziemlich blöd, dass ich dich momentan nicht küssen darf.", brummte Liam und begann zu schmollen.

"Oooch, Li." Niall strich sich durch seinen neuen Drei-Tage-Bart. "Bald," zwinkerte er.

Der Jüngere knurrte frustriert. "So bald wie möglich, bitte."

"So wie wir vom Schiff sind und die Pferde versorgt haben."

"Wir sind frei, Zayn.", murmelte Harry verliebt und sah seinen Freund an, der gerade dabei war, einige Seile zu verstauen. "Bei Niall zuhause können wir tun und lassen, was wir wollen."

Der Schwarzhaarige grinste glücklich zurück. "Ich will mit dir zusammen Wohnen. Irgendwo in einem kleinen Haus oder einer Hütte."

"Wir werden mit Sicherheit etwas finden.", strahlte der Lockenkopf. "Vielleicht in Nialls Heimatdorf."

"Er will mit Liam Schafe züchten," lachte Zayn. "Das find ich toll."

"Ich kann mir Liam so richtig vorstellen.", kicherte Harry.

"Mit Hund und Hirtenstab?" Zayn Grinste. "Wie er einem verlorenen Schäfchen nach eilt."

"Ganz genau. Und Niall rennt hinterher."

Lachend beendete Zayn seine Arbeit. "Ihr wuscheliger Hütehund hält während dessen die anderen in Zaum... jetzt will ich auch Schafe. Aber besonders einen Hund. Einen großen."

Harry summte leise. "Denkst du, wir können für den Anfang bei Niall wohnen?", fragte er leise.

"Er wird uns bestimmt nicht weg schicken," lächelte Zayn.

"Ja, ich auch nicht."

"Wir legen an! Alle auf ihre Plätze!", rief der Kapitän vom Steuer aus. Alle anwesenden rannten zu ihren Stammplätzen. Endlich!

Liam wurde aus mehreren Gründen unruhig und hibbelig. Gleich legten sie in ihrer neuen Heimat an und zweitens könnte er endlich runter von diesem verfluchten Schiff!

Niall griff aufgeregt nach Liam's Hand. "Ich liebe dich so sehr.", flüsterte er nervös.

"Und ich dich." Liam drückte die Hand sanft. "Wir haben es geschafft, Ni. Wir haben's tatsächlich geschafft."

"Das haben wir. Du kannst dich darauf gefasst machen, einen Wahnsinns Kuss zu bekommen, sobald wir Zeit haben."

"Ich warte schon ungeduldig." Grinste Liam.

"Glaube mir, ich auch." Niall kniff ihm in den Po, momentan war jeder mit anderen Sachen beschäftigt, als sie zu beobachten.

Der Prinz quietschte kurz leise auf. "Spar dir das für heute Nacht auf.."

"Das werde ich noch ganz andere Sachen machen, versprochen."

Der andere wurde von einer zarten Röte heimgesucht. Bisher hatte es nur eine 'richtige' Nacht für die gegeben, und er freute sich darauf, es wieder zu tun.

"Jungs. Kümmert euch um eure Pferde." Einer der jünger Angestellten auf dem Schiff kam zu Ihnen gerannt. "Wir bleiben hier nur kurz."

"Ist gut," Liam machte schnell einen Schritt zurück. "Ich kanns kaum erwarten, Willow auf eine grüne Wiese zu bringen."

"Die Zwei werden froh sein, endlich an Land zu kommen." Ihre Pferde hatten sich wacker geschlagen, auch wenn es die ersten paar Stunden alles andere als einfach war.

"Hallo, mein Mädchen." Liam hielt sich Erschrocken fest, als das Schiff ein wenig an den Pier rumpelte. "Willow, meine Liebe, wir sind da."

Das Pferd schnaubte gestresst. Wo warne sie denn? Das Ganze war ihr nicht geheuer!

"Komm, Meine große. Draussen wartet frisches Grün auf dich."

"Ich hole mal unsere Tasche.", verkündete Niall und schoss davon.

Liam schaffte es tatsächlich, die Pferde aus ihrem Verschlag zu bewegen. Draussen nahmen die anderen sie schon in Empfang.

Zayn schlang erleichtert die Arme um Bailey's Hals und gab ihr einen Kuss auf die Nase. "Das hast du super gemacht, Süße."

Die Stute schnaubte leise und rieb erleichtert ihren Kopf an Zayn. Immer hin war Zayn bei ihr. Die letzten Tage waren furchtbar gewesen!

"Ich weiß. Es tut mir leid." Zayn seufzte leise. "Das wirst du nicht mehr durchmachten müssen, versprochen."

Schnaubend drängte Bailey nach draußen in die Sonne. Sie sehnte sich nach frischem Gras!

Zayn lachte leise und ließ sich mitziehen. Er selbst war ebenfalls froh, dass sie endlich angekommen waren. Er konnte Schifffahrten noch nie so recht leiden.

Vorsichtig führte er sie über den wackeligen Steg bis aufs Land. Sie waren in Irland.

"Ich kann es nicht fassen.", sagte Liam mehr als überwältigt, als sich das große Getümmel am Hafen ansah. Hier waren so viele Menschen unterwegs !

Niall neben ihm strahlte über das ganze Gesicht. "Willkommen zuhause."

Der Prinz lächelte fröhlich zurück. "Vielen Dank, dass Sie uns mitgenommen haben.", sagte er zu dem Kapitän, der gerade an ihn vorbei kam.

"Ihr habt gut gearbeitet," brummte dieser. "Viel Glück, bei was auch immer." Es war eine recht seltsame kleine Gesellschaft, die er da befördert hatte.

"Gehen wir.", drängte Niall aufgeregt. "Wir brauchen ein paar Stunden, bis wir endlich da sind."

"Ist gut. Haben wir alle Taschen, alle Pferde?"

Zayn nickte leicht, während Harry sich eine ihrer Taschen um den Hals wickelte. "Ja, ich denke schon."

"Perfekt, Niall - wo müssen wir lang?"

"Richtung Westen." Niall hievet sich auf Willows Rücken. "Nach Mullingar."

Liam nickte und lächelte Niall verliebt an. Mullingar. Der Name ihres neuen Zuhauses.

"Komm schon, Beeilung, bitte." Der Ire konnte es kaum abwartend, endlich nachhause zu kommen.

Lachend stieg Liam auf sein Pferd und schnalzte mit der Zunge. "Los, Mädchen."

Willow schnaubte zustimmend und setzte sich in Bewegung. "Es tut den Beiden auch mal gut, dass sie endlich wieder richtig laufen können.", bemerkte Harry, der es sich hinter Zayn bequem gemacht hatte.

Zayn grinste zufrieden und genoss die Wärme, die von seinem Freund ausging. Er hatte es vermisst, Harry so nah bei sich zu haben.

"Wir kommen noch vor heute Abend an, wenn wir uns zügig dranmachen.", erzählte Niall, während er seinen Freunden den Weg beschrieb. "Ich frage mich, was sich alles verändert hat, seit ich weg war."

"Also auf jeden Fall wird da oben eine kleines Kind einspringen, dass keine Ahnung hat, dass es bald seinen Onkel kennen lernt."

"Ich freue mich so, ihn kennenzulernen.", Niall lehnte sich an seinen Freund. "Ich hätte nicht gedacht, dass es jemals passieren wird.", gab er zu.

Liam grinste leicht. "Bist du froh, dass wir es getan haben?"

"Ja, sehr." Niall drehte seinen Kopf, um Liam sanft zu küssen. Inzwischen waren sie schon mitten im Nirgendwo.

Liam seufzte leise auf. Gott, tat das gut. Niall so nah an sich zu haben, aber nicht küssen zu können, war eine Qual gewesen.

Schnurrend vertiefte der Ire ihren Kuss. So lange hatte er nicht die Gelegenheit dazu gehabt, sie hatten einiges nachzuholen.

"Passt da vorne lieber auf, wo ihr hinreitet." Lachte Zayn.

Kichernd löste sich das Pärchen voneinander. "Ja, ja.", murmelte Liam mit einem seligen Lächeln.

Willow unterdessen trabte munter weiter. Endlich wieder Waldboden unter den Füßen. Sie kannte den Weg nicht, aber Liam würde sie schon wieder nach Hause führen.

"Es ist ein Kleines Dorf.", begann Niall zu erzählen. "Jeder kennt jeden, es ist wirklich schön bei uns.“ Liam summte glücklich und legte seinen Kopf auf Nialls Schulter. "Meine Eltern wohnen ein wenig außerhalb, wegen den Schafen, damit sie genug Platz haben."

"Auf die Schafe freue ich mich."

"Ich seh schon, wie ihr beide den Schafen hinterher rennt.", kicherte Harry amüsiert.

"Wir haben einen Hütehund," lachte Niall. "Der macht das für uns."

"Wir hatten bei mir zuhause auch einen Hund.", erzählte Harry leise. "Aber er war schon wirklich alt und krank, als ich gegangen bin."

"Oben in Mullingar hat ständig jemand Welpen, du wirst bestimmt einen finden, den du aufnehmen kannst."

Der Lockenkopf begann zu strahlen. "wirklich? Das wäre toll!", freute er sich und gab Zayn einen Kuss auf die Wange.

"Ihr bleibt doch ein wenig bei uns, oder?" Fragte Niall und versuchte die beiden an zu sehen.

"Das war unser Plan, wenn es für dich in Ordnung ist.", nickte Zayn.

"Aber sicher. Ihr könnt bleiben, solange ihr wollt. Platz haben wir genug."

"Danke, Ni." Harry lächelte den Iren glücklich an.

Liam drückte Niall einen Kuss in den Nacken. "Ich kann es kaum erwarten.'

"Ich hoffe, sie freuen sich, dass wir kommen.", murmelte Niall. "Ich habe sehr lange nichts von mir hören lassen."

"Es sind deine Eltern, sie werden begeistert sein."

"Ich bin es auf jeden Fall."

Die jungen Reiter versuchten möglichst wenige Pausen ein zu legen, damit sie zeitnah an ihrem Ziel ankamen. Dennoch dämmerte es bereits, als Niall aufgeregt verlauten ließ, dass sie es fast geschafft hätten.

"Da vorne, sehr ihr es?" Er deutete hibbelig auf die wenigen Häuser in der Ferne.

Liam drückte sich fest von hinten an ihn. "Bereit für 'für immer'?" Flüsterte er.

"Seit dem ersten Tag.", nickte der Ire verliebt und verflocht ihre Finger miteinander.

Bald darauf ritten die vier einen kleinen Hügel hinauf, auf welchem sie weit, weit in die Ferne blicken könnten. "Noch ein Bisschen, dann sind wir da," strahlte Niall. "Noch durch das kleine Tal, an den Höfen vorbei."

Ohne groß ihre Zeit zu vergeuden machen sie sich weiter auf den Weg. Es wurde langsam dunkel.

Tatsächlich begegneten ihnen noch einige Leute auf der Straße, den die vier neugierig musterten. Sie zuckten alle zusammen, als eine Frauenstimme hintern Ihnen überrascht aufschrie. "/Niall/?!"

"Lass mich runter, lass mich runter!" Hektisch versuchte Niall unfallfrei von Willows Rücken zu kommen.

Liam half seinem Freund amüsiert, von seinen Pferd runter zu kommen und sah zu, wie dieser einer jungen Frau gerade zu um den Hals flog.

"Oh Gott, Niall." Holly drückte den Iren festen. "Was tust du hier?! Du warst Ewigkeiten weg!"

"Ich hab euch vermisst," Niall drückte seine alte Freundin fest. "Ich weiß, es ist eine Weile gewesen.. aber jetzt bin ich zurück."

"Du wirst bleiben?" Die Blondhaarige Frau sah ihn strahlend an.

"Ja, ich geh nicht mehr zurück. Darf ich dir jemanden vorstellen? Ich habe nämlich ganz großartige Jungs mit gebracht."

"Sehr gerne." Holly lächelte Niall's Begleitung fröhlich an.

Liam schwang sich elegant von Willow und landete neben Niall auf den Füßen. "Liam - freut mich dich kennen zu lernen."

"Es freut mich sehr, ich bin Holly." Sie schüttelte Liam grinsend die Hand.

"Holly und ich waren früher schon eng befreundet," erzählte Niall. "Und die beiden heißen Harry und Zayn," stellte er vor.

"Hallo.", kam es im Einklang von dem Pärchen, was sie zum Lachen brachte. "Es freut uns auch."

"Ich freu mich, dass du zurück bist," lächelnd strich sich Holly eine Strähne aus dem Gesicht. "Du siehst gut aus.. Erwachsener."

"Ich war auch lange weg." Niall zog die Mundwinkel hoch. "Aber du erst." Er musterte Holly und bemerkte jetzt erst ihren deutlich gewölbten Bauch. "Du bist schwanger?", fragte er aufgeregt.

"Ja," glücklich strich sich die Frau über die Erhebung. "Und geheiratet habe ich auch. Siobhan Cornelly, erinnerst du dich?"

"Ich erinnere mich, ja." Niall grinste begeistert. "Ihr wart schon immer ein süßes Paar."

"Dankeschön." Holly lächelte schief. "Das mit Gregs und Denise' Baby hast du ja noch mitbekommen, oder?" Sie legte den Kopf schief.

"Ja, Theo.", nickte der junge Ire. "Ich freue mich drauf, ihn endlich zu treffen."

"Er ist Zucker," lachte Holly. "Und er sieht aus wie du - nicht wie Greg." Sie zwinkerte.

"Das sind die guten Gene.", lächelte Niall und sah Liam an. "Wir werden mal weitergehen.", bemerkte er.

"Sicher. Hat mich gefreut, euch zu treffen - wir sehen uns bestimmt wieder."

"Das werden wir.", nickte Niall. "Einen schönen Abend noch, Holly. Grüß deine Eltern von mir, ja? Und Siobhan."

"Das mach ich. Und du deine Familie."

Lächelnd winkte Niall ihr nach, während sie weiterliefen. Inzwischen erkannte mehrere Leute ihn wieder und sie hielten immer wieder an, damit Liam's Freund sich mit allen unterhalten konnte.

"Sag mal, Ni. Bist du eine lokale Berühmtheit?" Grinste Harry irgendwann. "Du kennst ja jeden!"

"Ich hab ja gesagt, dass hier jeder jeder kennt.", kicherte Niall, während er nach Liam's Hand griff. "Und ich war fast zwei Jahre fort, es gibt viel nachzuholen."

Liam zog ihn näher an sich. "Ich bin echt müde," gähnte er.

"Wir sind gleich da." Niall drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Sie Bogen um eine Kurve und vor ihnen tat sich ein niedliches Haus auf, dekoriert mit Blumen und sanft beleuchtet. Die Fenster waren rot gestrichen und ein paar hundert Meter weiter hörte man ein leises blöken.

Der Älteste der Gruppe gab ein erfreutes Quietschen von sich. Er war zuhause. Nach so langer Zeit.

Willow wieherte. Sie war erschöpft und hungrig. "Gleich, meine Hübsche." Niall klopfte ihr auf den Hals. "Wartet hier, ja? Ich geh mal anklopfen." Sein Herz begann aufgeregt zu rasen.

In diesem Moment öffnete sich die Tür einen Spalt breit und ein lautes Quietschen ertönte, gefolgt von einem 'Theo, nein, komm wieder rein!'.

"Capaill, Capaill!" Rief der Kleine Ire aufgeregt und watschelte auf die Pferde zu.

"Theo!" Ein junger Mann kam dem kleinen Kind hinterher gerannt. "Du sollst nicht-" er blieb wie angewurzelt stehen, als er vier junge Männer mit zwei Pferden vor sich sah. "Wir-" seine Augen weiteten sich sichtlich, als er eine der vier Personen erkannte. "N-Nialler?"




Kapitel achtundfünfzig




Kapitel achtundfünfzig


"Hi, Greg." Niall Grinste schief. "Ich bin wieder zuhause."

"Greg? Wer ist da?" Eine Frau mittleren Alters erschien nun ebenfalls mit einem neugierigen Gesichtsausdruck im Türrahmen.

"Es ist Niall, Mum! Es ist /Niall/!"

"Wie bitte?" Niall's Bruder wurde auf die Seite geschoben, damit Maura einen besseren Blick auf die Geschehnisse vor sich hatte. Sie schlug sich überwältigt die Hand vor den Mund, als sie ihren Sohn erkannte. "Niall."

"Ma!" Wie der Wind war Niall auf dem Boden und flog ihr gerade zu um den Hals. "Oh, ihr habt mir gefehlt!"

"Niall, oh Gott, Niall." Maura schluchzte leise auf, während sie die Arme fest um ihn schlang. "Was tust du denn hier? Warum hast du nichts erzählt? Wir-"

"Estutmirleidmum.." nuschelte Niall an ihre Schulter. "Ich konnte dir nichts sagen, es war spontan, dass wir hergekommen sind... wir möchten lieber in Irland sein, als drüben in England."

Maura lächelte ihr Kind glücklich an. "Wen hast du uns denn mitgebracht?" Sie sah Niall's Begleiter aufmerksam an.

"Das Lockenköpfchen ist Harry, dahinter Zayn und er," Niall strahlte seinen Freund an. "Ist Liam."

Das Gesicht seiner Mutter hellte sich auf. "Liam also." Sie begann zu grinsen und reichte dem Freund ihres Sohnes die Hand. "Maura Horan.", stellte sie sich vor. "Ich habe schon viel von euch allen gehört."

Der Prinz lächelte. "Wir ebenso. Es freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs Horan."

"Gibt es einen Platz, an dem wir die Pferde unterbringen können?", meldete Harry sich zu Wort. "Die Zwei haben eine ziemlich anstrengende Reise hinter sich."

"Natürlich, ihr könnt sie in den Verschlag stellen, wo wir auch die Schafe unter bringen," Greg winkte Zayn mit den Pferden heran.

"Dankeschön." Zayn dackelte Niall's Bruder hinterher.

"Wir reden gleich, Nialler.", rief Greg noch mit einem Grinsen, da war er auch schon mit Zayn und den Pferden verschwunden.

"Theo, schau mal." Maura hielt ihren Enkel auf dem Arm. "Das ist dein Onkel Niall. Greg erzählt dir oft von ihm, weißt du noch?"

"Niall?", fragte er neugierig und musterte den jungen Mann vor sich.

"Hey, Kurzer." Niall grinste Liebevoll. "Es stimmt, er sieht Mir ähnlich.“

"Das tut er.", Maura grinste ebenfalls breit. "Kommt rein.", sagte sie dann aufgeregt. "Dein Vater ist am kochen."

"Gern." Niall Griff nach Liams Hand.

Harry lachte leise, als Theo begann, nach seinen langen Haaren zu greifen. "Aber nicht rauszureißen.", schmunzelte er.

Ganz vorsichtig und andächtig fasste Theo ihm in die Locken, kicherte dann leise. "Maura!", rief da eine männliche Stimme aus dem Haus. "Wer ist denn gekommen? Das Essen wird kalt!"

"Es ist der verlorene Sohn." Rief die Mutter in die Küche. "Und er hat noch mehr mitgebracht."

"/Was/?!" Man hörte ein lautes scheppern und kurz darauf schoss Niall's Vater durch die Räume, bis er im Flur war.

"Papa!" Niall sprang ihm gerade zu entgegen.

"Niall!" Bobby fing seinen Sohn lachend auf.

Liam beobachtete fast schon neidisch, wie gut sich Niall mit seiner Familie verstand. Bei ihm hatte es solche Zuneigung nie gegeben.

Harry legte dem Prinzen eine Hand auf die Schulter. "Alles in Ordnung, Li?", fragte er leise.

"Alles gut," Flüsterte dieser.

"Ein bisschen viel auf einmal, hm?" Der Größere drückte ihn sanft.

"Ein wenig, ja. Ich bin ganz schön fertig von den letzten Tagen."

"Und das sind Harry und mein Freund Liam.", hörte man Niall auf einmal sagen. "Zayn rennt noch draußen mit Greg rum."

"Nialls Freund?" Nialls Vater lächelte freundlich. "Es freut mich, dich kennen zu lernen. Willkommen in der Familie."

Liam lächelte berührt, ihn wurde ganz warm ums Herz. So einen Umgang hätte er zuhause wohl nie erlebt. "Vielen Dank, Mr. Horan. Ich freue mich auch sehr, Sie kennenzulernen."

"Bitte, nenn mich Bobby." Der Vater drückte Liam.

Der junge Mann drückte Niall's Vater, während er innerlich von zehn runter zählte, um nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen. Niall's Eltern kannten ihn noch nicht einmal richtig und behandelten ihn schon jetzt so.

"Oh, das riecht aber gut," hörte man Zayn sagen, der zur Tür herein kam.

Er grinste Niall's Eltern breit an. "Da bekommt man direkt noch mehr Hunger als so schon."

"Kommt alle Essen," Maura scheuchte alle in die Küche. "Und erzählt, was euch hertreibt und wer ihr so seid."

Niall blieb stehen und ließ alle vorgehen, bevor er Liam am Arm festhielt und an sich zog. "Ist alles okay?", fragte er vorsichtig und legte eine Hand an dessen Wange.

Liam schloss bei dieser Berührung kurz die Augen. "In deiner Familie ist soviel liebe. Das tut weh."

"Li..." Niall umarmte seinen Freund fest. "Deine Familie liebt dich auch."

"Nicht so, wie dich deine liebt.“

Der Ire wischte seinem Prinzen eine Träne weg. "Dafür liebe sie dich jetzt schon genau so sehr wie mich.", er küsste Liam zart auf die Lippen.

"Ich liebe dich auch. So, so sehr."

"Ich dich auch, Liebling." Niall schlang die Arme um Liam's Hals.

Sanft küsste der Prinz seinen Freund. Es wurde ihm erst nach und nach bewusst, dass es tatsächlich real war. Ihr Traum von Irland - sie lebten ihn!

"Und schon lächelst du wieder." Niall begann zu strahlen.

"Wir haben es geschafft, Ni. Wovon wir all die Abende geträumt haben - es ist wahr."

"Ich weiß. Ich kann es selbst nicht ganz glauben.", flüsterte Niall zurück. "Es fühlt sich so gut an, zurück zu sein."

"War es richtig, Niall? Alles auf zu geben, sie ihrem Schicksal zu überlassen?"

"Das weiß ich nicht, Liam." Niall zuckte hilflos mit den Achseln.

"Dann lass sie uns vergessen. Alles was war. Neu anfangen."

"Ich bin da, wenn du reden willst, ja? Und die Anderen auch. Du kannst Nicola ebenso schreiben, falls du das möchtest."

Liam nickte müde. Er musste dringend ins Bett.

"Essen wir was und gehen schlafen, in Ordnung?"

"Einverstanden." Liam lächelte dankbar und nahm Nialls Hand.

"Da seid ihr ja endlich." Maura zog ihren Sohn und dessen Freund auf zwei freie Stühle an ihrem kleinen Tisch. "Setzt euch, sonst wird das Essen kalt."

Harry war bereits in eine angeregte 'Unterhaltung' mit Theo vertieft, während Zayn ihn hingerissen beobachtete.

"Dann erzählt mal." Bobby lehnte sich gegen die Küchenzeile. "Was hat euch alle hierher verschlagen?" Er lächelte Niall breit an.

"Nuuun," Niall sah die anderen fragend an. Durfte er das erzählen?

Liam nagte sich auf der Unterlippe herum. "Es ist ziemlich kompliziert."

"Wir sind hergekommen, weil Niall uns versichert hat, dass wir hier ein freieres Leben haben können." Erklärte Zayn. "Sein können, wer wir sind."

"Meine Familie ... sie wissen nichts davon, bis auf meine eine Schwester." Liam spielte an seinen Fingern herum.

"Ich liebe Liam," Niall zuckte dir Achseln. "Aber in England ist das Unmögliche für uns aus zu leben. Deshalb sind wir hier.'

Niall's Eltern nickten verstehend. "Was ist mit deiner Schneiderei? Das war immer dein Traum."

"Ich habe sie meinem Lehrling übertragen und ich weiß, dass er und seine künftige Frau das gut machen werden. Es war Liam wichtig, dass wir frei sind - und mir ebenfalls."

"Ihr seid auch ein Paar?", mischte Greg sich neugierig ein und nahm Theo das Messer aus der Hand, welches dieser sich vom Tisch geschnappt hatte, während er Zayn und Harry fragend ansah.

"Ja, schon Eine Weile." Lächelte Harry und sah Zayn sanft an.

"Ein paar Monate länger als Liam und Niall.", nickte der Schwarzhaarige.

"Wir waren anfangs noch zu fünft.", erzählte Niall, während er sein Essen gierig verschlang. "Aber unser Freund Louis ist am Hafen auf ein anderes Schiff Richtung Frankreich um seine große Liebe wieder zu finden."

"Inès mit den Haaren wie Feuer," Zayn grinste leicht. "Sie hat Louis sofort umgehauen, schon als er sie zum ersten Mal gesehen hat, das hat er mir erzählt. Und dann haben sie sich verknallt."

"So schnell kann es gehen." Niall küsste Liam auf den Handrücken. "Mir ging es mit Liam nicht anders."

Dieser lächelte liebevoll. "Du hast mich ja immer ganz nervös gemacht."

"Anfangs ist mal das nie aufgefallen."

Maura sah ihren Mann glücklich an. Niall schien sehr gut aufgehoben zu sein mit Liam.

"Wo ist Denise, Greg?", fragte Niall dann auf einmal. "Ich hab sie noch nicht gesehen."

"Denise ist oben und schläft schon. Sie ist ein wenig erkältet und  Theo hält sie den ganzen Tag wach."

"Oh, ja. Das verstehe ich." Niall kitzelte Theo leicht. "Du hältst deine Mama und deinen Papa ganz schön auf Trab, hm?"

Theo kicherte Glucksend. "Auf ab halten." Krähte er.

Niall strahlte begeistert. "er ist so goldig."

"Du kannst ihn dir gern für eine Woche leihen," grinste Greg müde.

"Ab jetzt bin ich ja wieder da. Wir passen gerne auf ihn auf."

"Genau," Harry strahlte. Er liebte Kinder.

"Harry so oder so. Kinder sind seine Schwachstelle.", grinste Zayn.

"Absolut richtig." Bestätigte dieser.

Greg lachte leise. "Ihr werdet alle hier bleiben?", fragte er lächelnd.

"Wenn wir dürfen, ja." Nickte Zayn schüchtern.

"Selbstverständlich.", nickte Niall's Mutter. "Ihr könnt bleiben, so lange ihr möchtet."

"Der nächste Ort, an den Liam gehen sollte ist wohl ein Bett," grinste Bobby sanft. "Nicht im Sitzen einschlafen.'

Liam richtete sich eilig auf. "Verzeihung.", murmelte er verlegen. "Wir sind nur schon so lange unterwegs."

Niall schlang einen Arm um Liam. "Ist nicht schlimm, mir geht es ähnlich. Ein Bett wäre jetzt der Himmel."

"Mhm." Der Prinz kuschelte sich an, seinen Kopf legte er auf Niall's Schulter ab.

"Habt ihr was dagegen...? Wir reden morgen weiter, ja?" Fragte der Ire seinen Eltern sanft.

"Natürlich.", Maura lächelte sanft. "Aber du bleibst bitte noch kurz hier."

"Ich mach euch eure Zimmer fertig, kommt mit." Bobby schnappte sich Zayn, Liam und Harry und brachte sie aus der Küche.

Niall sah seine Mutter etwas unsicher an. "Ich weiß, ich hätte sie nicht einfach ungefragt herbringen sollen..“

"Ach, Niall. Darum geht es nicht." Die Irin winkte ab und setzte sich zu ihm an den Tisch. "Wir freuen uns so, dass du wieder hier bist." Sie nahm Niall's Hand und drückte sie sanft.

"Ich freu mich auch," Niall seufzte leise auf. "Das alles hat mir schrecklich gefehlt.“

Maura lächelte glücklich. "Erzähl mir bitte die ganze Wahrheit.", verlangte sie. "Du wolltest unbedingt weg und deinen Traum von Schneiderei verwirklichen und das lässt du alles zurück, nur, weil ihr in England nicht öffentlich zu eurer Liebe stehen könnt? Ihr hättet irgendeine andere Lösung gefunden, da bin ich mir sicher." Sie hob fragend die Augenbrauen an.

"Ma.." Niall hielt ihrem Blick nicht stand. "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.." jeder, der davon wusste, war schließlich in Gefahr.

Maura runzelte die Stirn. "Seid ihr in Gefahr, Niall?", fragte sie leise. "Muss ich irgendwas wichtiges wissen?"

"Du darfst es niemandem sagen, Mama. Es darf wirklich keiner wissen, dass Liam... nun, dass er.."

"Dass er was?"

Niall rieb sich müde die Augen. "Liam ist vor seiner Hochzeit abgehauen," murmelte Niall. "Er sollte eine spanische Lady heiraten und ich ihre Garderobe schneidern. Dabei haben wir uns kennen gelernt."

Maura's Mund öffnete sich zu einem großen 'O'. "Ist er.. aus einer adeligen Familie? Einer Fürstenfamilie?"

"N-nicht direkt, nein.. also.. kein Fürst." Oh Himmel, seine Mutter würde ausflippen.

"Niall.", Maura Stimme nahm einen warnenden Ton an.

Niall Kniff ein Auge zusammen. "Es könnte - ganz eventuell - die Möglichkeit bestehen, dass er der Kronprinz von England ist…?"

"Er ist /was/?!"

Niall zuckte kurz zusammen. "Der Prinz von England.“

"Oh mein /Gott/". Maura rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht.

"Es war sicher nicht geplant, dass das alles so kommt." Nuschelte Niall. "Dass seine künftige Frau seine Reitlehrerin liebt ja auch nicht..“

Maura schüttelte überfordert den Kopf. "Sie- oh je."

"Die beiden wollten nicht heiraten und nun ja... nach reiflicher Überlegung sind wir dann abgehauen. Liams Leibwächter sind mit gekommen.“

"Niall. Habt ihr überhaupt eine Ahnung davon, was das alles auslösen wird? Liam's Familie wird ihn mit Sicherheit suchen, weiß irgendjemand davon, dass ihr hier seid?! Seine Schwester weiß von euch, wird sie auch nichts verraten? Was ist mit Josh und- ich- ich fasse es nicht. In was habt ihr euch da reingeritten?"

Beschämt senkte Niall den Kopf. "Sie weiß nicht, wohin wir gegangen sind. Und Nicola ist ganz fantastisch, sie würde niemals jemandem etwas verraten.“

"Wissen Liam's Eltern, dass du aus Irland kommst? Werde sie Schlüsse daraus ziehen können, dass du ebenfalls weg bist?" Herrje. Liam's Eltern warn /der König und die Königin von England./

"Ich denke nicht. Sie sind ziemlich kaltschnäuzig und ignorant - die interessieren sich nicht für mich.“

"Oh, Niall." Maura seufzte schwer. "Du liebst ihn wirklich."

"Mehr als jemals jemanden zuvor," nuschelte dieser.

"Komm mal her, Großer." Seine Mama zog ihn in eine feste Umarmung.

Seufzend lehnte sich Niall an sie. "Ich würde alles für ihn tun."

"Das glaube ich dir aufs Wort." Maura küsste ihn auf die Stirn. "Er denkt genau so."

"Wir waren ja nicht die einzigen mit Problemen."

"seine eigentliche Ehefrau liebt die Reitlehrerin? Zayn und Harry sind ein Paar? Und wie hat Louis diese Inès kennenlernt?"

"Noch nicht verheiratet," korrigierte Niall. "Inès war eines der Mädchen, die Liam zur Auswahl hatte, ehe sich für Sophia von Spanien entschieden hat. Louis war sein Leibwächter und deswegen ziemlich oft in der Nähe der Damen."

"Heiliger." Maura schüttelte den Kopf. "Was für ein Chaos."

"Bist du mir böse?" Fragte Niall leise.

"Oh, Nialler, nein." Seine Mutter drückte ihn fest. "Kein bisschen. Ihr habt euch nur ziemlich in Gefahr begeben."

"Ich weiß... aber nur so kann er glücklich werden."

"Ich verstehe." Die etwas ältere Dame seufzte leise. "Ich werde mit deinem Vater sprechen."

"Er darf es auch nicht verraten." Flehte Niall. "Sie... sie werden uns hinrichten, wenn man uns hier findet."

Maura nagte sich auf der Unterlippe herum. "Soll es unser Geheimnis bleiben?", fragte sie leise.

"Bitte, Ma." Flüsterte Niall. "Ich habe Angst.“

"Natürlich, Niall. Ich werde schweigen wie ein Grab."

Niall umarmte sie fest. "Du bist die aller, aller Beste."

"Das weiß ich, Spätzchen." Maura lachte leise. "Es ist schön, dich wieder hier zu haben, Niall. Es war ganz ungewohnt dich so lange nicht hier zu haben."

"Und ich will nie mehr fort. Irland ist meine Heimat, mein Herz hängt einfach an dieser Stadt, den Menschen."

"Sie haben dich alle vermisst." Maura wuschelte ihrem Sohn durch die dunklen Haare. "Und jetzt ab ins Bett mit dir. Du schläfst fast im Stehen ein. Erzählt mir morgen, wie eure Anreise war, ja?"

"Das werde ich. Und du musst mir erzählen, wie es euch ergangen ist."
"Es ging uns gut, keine Sorge.", lächelte die Mutter und erhob sich. "Schau mal, wo Bobby deine Jungs untergebracht hat.", grinste sie.

"Schlaf gut, mommy." Lächelte Niall müde.

"Du auch, mein Schatz." Sie drückte ihn ein weiteres Mal fest.

"Danke, dass wir bleiben dürfen, Bobby." Zayn sah Niall's Vater dankbar an, während er von diesem mit Kissen ausgestattet wurde. "Das bedeutet uns viel."

"Ihr seid von Niall bestimmt nicht ohne Grund her gebracht worden," erklärte der Vater ruhig. "Hier ist seine Heimat, seine Zuflucht. Wenn ihr ihm so viel bedeutet, dass er euch mit nach Mullingar bringt - seid ihr immer herzlich willkommen."

"Wir hatten es nicht so einfach, nein." Der Schwarzhaarige lächelte schwach. "Also Danke. Wir werden helfen, so gut wir können. Wir kommen alle aus Arbeiterfamilien."

"Das bezweifle ich nicht, ihr seid offensichtlich ganz schön gut in Form."

"Wir geben unser Bestes." Zayn grinste schief und folgte Niall's Vater in das Zimmer, in dem sie untergebracht worden sind. Liam und Harry hatten die beiden Betten schon bezogen.

"Ah, Kissen. Sehr schön." Liam lächelte müde und nahm Zayn zwei von ihnen ab. "Dankeschön."

"Liam?" Sagte Zayn leise und sah ihn an.

"Hm?"

"Du hast es geschafft. Ich bin verdammt stolz auf dich. Auf euch."

Der Prinz pfefferte die Kissen auf das Bett. "Ich bin froh, dass ihr mitgekommen seid." Er umarmte Zayn fest.

Der schwarzhaarige Brite umarmte den Prinzen ebenso innig zurück. "Ich will mit Harry zusammen sein. Für immer. Und mich nicht dauerhaft verstecken müssen."

"Das müsst ihr hier nicht.

"Oh, machen wir Gruppenkuscheln?", Harry schlang kichernd die Arme um seine beiden Freunde, als er wieder in das Zimmer kam.

Liam lachte. "Ich freu mich, dass wir zusammen hier sein können. Auch wenn Louis fehlt.. aber er gehört eben zu Inès."

"Er wird mit ihr glücklich werden.", nickte Zayn.

"Zerquetscht mir meinen Freund nicht.", kam Niall's amüsierte stimme vom Türrahmen aus.

"Hilf uns dabei," lachte Harry und winkte Niall heran.

Niall schüttelte lächelnd den Kopf und quetschte sich dazwischen. "Es ist schön, dass ihr alle hier seid."

"Jetzt Schlaf' ich aber auch gleich ein," lachte Zayn und gähnte herzhaft. "Du schläfst doch bei mir, Hazza, ja?"

"Ach, ich dachte eigentlich, dass Niall bei dir schläft und ich mache es mir bei Liam bequem.."

"Du bist so blöd," nuschelte Zayn. "Dann eben so. Niall, kommst du?"
Harry verdrehte grinsend die Augen und drückte seinen Freund auf die Matratzen. "Auf blöde Fragen bekommt man blöde Antworten, Schatz." Er drückte ihm einen Kuss auf die Nase.

"Jetzt komm schon zu mir," Zayn zog ihn neben sich.

Lächelnd fummelte Harry an der Decke herum und kuschelte sich an. "Schlaf gut."

"Gute Nacht, Liebling." Zayn nahm ihn in den Arm und küsste ihn.

Niall sah den beiden einen Moment lang zu, bevor er seine Hose auszog und zu seinem Freund ins Bett kletterte. "Ich hab es meiner Ma erzählt.", flüsterte er.

"Was sagst sie?" Flüsterte Liam schon im Halbschlaf und kroch näher an den warmen Iren.

"Sie wird es sich für behalten." Niall schlang die Arme um seinen Freund und küsste ihn auf die Stirn.

"ich liebe dich," Flüsterte Liam, schon ganz leise. "Ich liebe dich so sehr."

Lächelnd spielte der Ire mit den kurzen Haare seines Freundes. "Für dich würde ich alles tun."


+++


"Wir sind da, Louis." Pierre grinste den jungen Mann breit an. "Wie fühlst du dich?" Sie waren mehrere Tage unterwegs gewesen, hin und wieder waren sie in ein paar Stürme gekommen, dennoch hatte sich der Leibwächter wirklich gut geschlagen.

"Etwas durch geschüttelt," gestand Louis lachend. "Ein Seebär werde ich wohl nicht mehr." Er war furchtbar nervös.

"Ja, es ist nicht für jedenetwas."  Pierre klopfte ihm auf die Schulter. "Ich hoffe, du findest dein Mädchen."

"Das hoffe ich auch!" Louis grinste leicht.

"Brauchst du noch bei irgendwas Hilfe, oder kommst du zurecht? Vielleicht Proviant?"

"Also, falls ihr etwas über habt wäre das fantastisch.."

"Wir werden bestimmt etwas finden."

"Danke nochmal, dass ihr mich mit genommen habt," Louis Strich sich über den Bart. "Ich hätte nie geglaubt, mal her kommen zu können."

"Für die Liebe nimmt man gerne viel auf sich." Pierre wanderte mit Louis in Ihrer Vorratskammer des Schiffes.

"Sie ist eine echte Lady," Louis seufzte leise. "Und wunderschön."

Pierre lachte leise und drückte Louis einen Sack voll mit essen in die Hände. "Der Grossteil ist Käse.", bemerkte er. "Und Brot."

"Käse ist nie verkehrt." Louis grinste. "Dann heißt es jetzt Abschied nehmen - ich werde mich weiter durch schlagen."

"Viel Glück, Louis. Die paar Tage waren sehr angenehm mit dir." Pierre schüttelte Louis zum Abschied die Hand. "Du weißt, wie du zu ihr kommst?"

"Ungefähr, ja." Louis zuckte die Achseln. "Ich werde sie garantiert finden."

"Dein französisch haben wir ja etwas aufgefrischt." Pierre begleitete ihren Mitfahrer noch bis zum Steg. "Vielleicht sieht man sich irgendwann mal wieder."

"Möglicherweise." Louis hob die Hand für einen letzten Gruß. Jetzt musste er allein klar Kommen.
Er bleib noch einen Moment lang zwischen den ganzen Menschen am Hafen stehen und atmete tief ein. Er war hier. Er war in /Frankreich/.

"Also, Thunder... suchen wir Inès." Er küsste sein Pferd sanft auf die Nase.

Fasziniert sah er sich um. Hier war alles so bunt und laut, ganz anders als in England. Die Kleider der Frauen waren anders, die Haare und das ganze Treiben. Es wirkte... fröhlicher.

Er konnte es nicht verhindern, dass sich ein Strahlen auf seinen Gesicht ausbreitete. Wenn alles gut ging, würde er noch heute Inès wieder sehen!

Zunächst musste er aber heraus finden, wohin er reiten musste - die ungefähre Richtung wenigstens. "Dann wollen wir mal." Er befestigte seine ganzen Gepäckstücke an Thunder's Sättel und schwang sich auf ihren Rücken. Ein wenig durch fragen konnte er sich ja auch.

Neugierig starrten ihn die Leute an. Louis war eindeutig nicht von hier. Der Leibwächter lächelte den Menschen freundlich zu. Er trug seine Uniform, die er gestern bei einem kurzen Stop hatte waschen können. Vielleicht konnte er damit am Hofe von Inès zeigen zeigen, dass er nicht irgendein dahergelaufener Kerl war.

Einige junge Frauen blieben stehen und tuschelten. So gut aussehende Kerle hatten sie nicht oft bei sich!

"Entschuldigung, die Damen." Louis kam mit seinem Pferd etwas näher. "Ich suche das Königshaus.", begann er. "Könnt Ihr mir sagen, wie ich auf dem schnellsten Weg dort hingelange?"

"Das Königshaus? Na da habt ihr aber noch einen ziemlichen Ritt vor euch."

"Das habe ich mir fast gedacht." Louis grinste schief. "Ich muss dringend dorthin."

"Immer Richtung Süden," ein anderes Mädchen zeigte auf eine Straße die am Hafen entlang in die Hügel führte.

Louis folgte ihrem Blick. Das war wirklich noch sehr weit. "Vielen Dank.

"Viel Glück," die jungen Französinnen kicherten.

"Dankeschön." Louis strahlte begeistert und trabte davon. Ob die Anderen wohl gut angekommen waren?

Er hatte sich schon ziemliche Sorgen gemacht, die letzten Tage. Besonders gut geplant war ihre Flucht nicht gewesen und auch über die Konsequenzen hatten sie zwar oft, aber nur oberflächlich gesprochen.

Der junge Mann seufzte leise, während er den Hafen entlang ritt. Das konnte alles wirklich noch gewaltig schiefgehen. Was würde denn passieren, wenn er Inès traf? Würde sie wolle, dass er bleibt? Was würde ihre Eltern sagen? Immerhin kannten sie ihn.

Oh Gott, ihre Mutter... wenn Sie ihn wieder erkannte, würde sie doch den englischen Hof informieren, oder?!

Ihm lief es eiskalt den Rücken runter. Das hatte er nicht bedacht.

Was sollte er jetzt tun? Könnte er da wirklich auftauchen? Würde das nicht alles zum Scheitern verurteilen? Er brachte Thunder zum Stehen und starrte den langen Weg durch die Berge vor sich an. Er liebte Inès.

Er wollte mit ihr zusammen sein. Sie jeden Tag sehen, durch ihr rotes Haar streichen und ihr sagen, wie schön sie war. Der Leibwächter gab einen gequälten Laut von sich. Natürlich vermisste er sie, mehr als alles andere.

"Was soll ich nur tun, Thunder?" Flüsterte er. "Ich will sie sehen..." sehnsüchtig sah er in Richtung Süden.

Sein Pferd schnaubte leise und steuerte einen kleinen Busch an, um daran zu knabbern. Louis würde ihm schon sagen, wann er weiter galoppieren sollte.

Unschlüssig spielte dieser an den zügeln herum. "Gott, was denke ich eigentlich noch nach!“ Natürlich wollte er zu Inès. Er war nicht umsonst so lange gereist, nur, um dann einen Rückzieher zu machen!

"Los, Thunder! Wird Zeit, dass ich meine Prinzessin wieder sehe!"

Sein Hengst gab ein erfreutes Wiehern von sich und schoss davon. Endlich! Ihm war langweilig geworden.

Wie hatte er nur zweifeln können! Louis schimpfte mit sich, während er durch das ihm fremde Land Ritt. Es war /Inès/. Er musste sie wieder sehen.

Es war ein wirklich weiter Ritt und Louis musste in einem kleinen Gasthaus übernachten, aber am späten Vormittag des Folgetages erreichte er die Stadt, in deren Zentrum sich der Palast befinden sollte. Der Wirt hatte ihm erklärt, wohin er musste.

"Der Palast liegt mitten in Paris.", wurde ihm erzählt. "Ihr könnt es nicht übersehen."

Louis hatte sich herzlich bedankt und den Wirt mit einer Goldmünze bezahlt, die er noch von Liam bekommen hatte. Dieser wollte Louis nicht unversorgt lassen.

Gestärkt, frisch gewaschen und mit einem nervösen Flattern im Bauch ritt Louis durch die gepflasterten Straßen von Paris. Um ihn herum war wildes Treiben. Marktschreier und Co sprangen auf den Straßen herum, jeder unterhielt sich laut.

"Betet für die Prinzessin, Spenden für die Prinzessin!" Brüllte einer von ihnen Louis fast vom Pferd. "Betet Für eure Prinzessin!“

Louis horchte auf. Beten?! Spenden?! "Was ist denn mit der Prinzessin?", rief er zurück. Ihm wurde ganz mulmig im Bauch.

"Guter Herr, ihr seid wohl nicht von hier." Der Marktschreier sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. "Die Prinzessin wird von der schweren Dunkelheit im Geiste geplagt. Sie leidet an bitterer Schwermut und wandelt nur noch in schwarz durch die Gärten, so sagt man."

Der junge Leibwächter unterdrückte ein erleichtertes seufzen. Hoffentlich war das nur der Liebeskummer wegen ihm! "Das klingt wahrhaftig nicht gut." Er hatte zwar nur einen Bruchteil verstanden, von dem, was er gesagt bekommen hatte, aber immerhin den Großteil.

"Betet für die Prinzessin!" Schrie der Mann wieder los. "Auf ihre Gesundheit!"

Louis zuckte erschrocken zusammen. Herrje. Eilig machte er sich wieder auf den Weg. Schnell weg hier.

Er ritt also weiter über den Markt, immer Richtung Palast. Aber... würde man ihn überhaupt reinlassen?
Seufzend sah er sich um. Er war nicht umsonst gekommen. Irgendeine würde er es schon schaffen.

"Wow... murmelte er leise, als er die Residenz erblickte. Sie war noch beeindruckender als die englische Burg. Wahnsinn. Das schloss war riesig.

Aber offensichtlich auch gut bewacht, Mist. Er sah die Wachen schon von weitem. "okay, Thunder.. dann schauen wir mal." Er sprang von Thunder's Rücken und nahm die Zügel in die Hand. "Benimm dich."

Die Wachen musterten ihn. Er sah ja auch aus, als wäre er fein und elegant. "Guten Tag.", begrüßte er die Wachmänner. Oh je. Die waren ja riesig im Gegensatz zu ihm.

"Seid gegrüßt. Was ist euer Begehr, Fremder?"

"Ich hätte ein Anliegen." Louis straffte die Schultern.

"Sprecht vor."

Der junge Mann atmete tief ein. "Ich bitte um ein Treffen mit Prinzessin Inès."

Die Wachen sahen sich kurz an. "Prinzessin Inès empfängt derzeit keinen Besuch."

"Können Sie ihr ausrichten, dass Louis hier ist?", bat dieser. "Bitte, ich muss sie wirklich dringend sprechen."

"Prinzessin Inès ist erkrankt. Sie will niemanden sehen. Woher kommt ihr überhaupt, Monsieur Louis?“

"Aus England. Ich habe eine lange Reise hinter mir." Er sah die wachen vor sich eindringlich an. "Bitte. Ich kann warten, bis Ihr der Prinzessin Bescheid gebt."

"Lasst uns einen Moment zum beraten."

"Vielen Dank." Louis lächelte breit.

"Habt ihr einen Nachweis, dass ihr seid, wer ihr sagt?" Fragte einer der Wachposten nach einer Minute der Beratung.

"Ja, einen Moment.." Louis kramte in seinem Rucksack, der an seinem Sattel hing. Er hatte eine Urkunde zur Ausbildung dabei, das müsste reichen. "Bitte schön."

"Eine Leibewache? Seid ihr Kampferprobt? Königliche Akademie..." der Athletische Mann sah ihn fast beeindruckt an. "Wartet einen Augenblick." Er winkte jemanden heran und knurrte etwas auf französisch.

"Ja, ich war am Königshaus beschäftigt..", nickte der Leibwächter stolz.

"Jeremy wird dich nach drinnen begleiten, dort kannst auf eine Audienz bei Prinzessin Inès warten."
Louis begann glücklich zu strahlen. "Vielen, vielen, vielen Dank. Ihr habt keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet."

"Unsere Prinzessin ist derzeit labil, also benehmt euch, Monsieur Louis."

"Das werde ich, ich schwöre es." Louis schnappte sich die Zügel von Thunder und folgte dem Wächter über den Hof.

Jeremy musterte ihn schweigend und fing dann einen Botenjungen ab. "Benachrichtigung an die Lady in Schwarz," seit Inès so traurig war hüllte sie sich nur noch in Nachtschwarze Gewänder, "Ihre Anwesenheit im Audienzzimmer wird erbeten. Jetzt gleich."

Der Bote nickte und schoss eilig davon. "Weiß man, wieso es der Prinzessin nicht gut geht?", fragte Louis vorsichtig.

"Ich bin nicht im Bilde und nicht befugt darüber zu mutmaßen.“

"Natürlich, Verzeihung." Schweigend folgte Louis ihm. Thunder wurde ihm inzwischen abgenommen und zu den Stallungen gebracht.

Komisch, hier waren sogar die Bedienstete gut gekleidet und ordentlich. In England hatten sie sich eher durch schlagen müssen. Er hoffte, dass sich die Zustände in England jetzt änderten. Liam's Abgang wird einiges bewirken.


"Prinzessin? Lady Inès?" Vorsichtig stiefelte der Bote durch den Rosengarten. Eine melancholisch dreinblickende Inès hob den Kopf. Ihr rotes Haar Leuchtete gegenüber ihrer weißen Haut und bildeten einen starken Kontrast zu ihren Kleidern. Ihr Kleid war schwarz, ihre zarten Handschuhe und das Tuch, dass Ihr Gesicht zumeist bedeckte ebenso.

Sie drehte eine Rose zwischen ihrem Fingern und legte den Kopf schief. "Was kann ich für euch tun?"

"Ihr habt Besuch.", erklärte der junge Kerl. "Aus England. Er wird euch im kleinen Saal empfangen."

"Aus England?" Inès blinzelte verwirrt. Sorgenvoll schüttelte die Prinzessin den Kopf und steckte die Blume unter ihrem Schleier fest. "Ich will niemanden sehen." Nur ihren Geliebten... aber der würde es nicht sein, unmöglich, dass er hier war. So gnädig konnte das Schicksal nicht sein.

"Er besteht darauf.", murmelte der Bote mit Nachdruck. "Es scheint ihm wirklich wichtig zu sein."

Inès seufzte leise. "Nun gut. Ich habe ja keine Wahl." Sie folgte dem Jungen.

"Sie wird gleich kommen, nehmt ruhig Platz." Einer der Diener begleitete Louis zu einer langen Tafel. "Möchten Sie einen Tee und etwas Gebäck?"

"Einen Tee, wenn es euch keine Umstände bereitet?" Louis war Brite - er brauchte seinen Tee.

"Selbstverständlich." Und schon war Louis alleine in dem Saal.

"Wer ist mein Besucher?" Wollte Inès wissen, während sie durch die Halle in Richtung des Saales schwebte, in dem ihre große Liebe wartete. "Bitte nicht wieder jemand, der um meine Hand anhält." Sie hatte langsam genug von hochnäsigen kleinen Lords, die nur scharf auf dem Thron waren.

"Das weiß ich nicht.", antworte ihr Bote wahrheitsgemäß. "Ein junger Mann aus England, mehr wurde mir nicht berichtet."

"Ein einzelner Reisender?" Murmelte Inès. Sie starrte die Tür an. Das war nicht üblich gewesen. So wie sie es beobachtet hatte, waren immer alle mindestens zu zweit gereist - zur Sicherheit. "Prinzessin," die Wachen Griffen nach der Tür um sie zu öffnen.

Louis sprang nervös von seinem Stuhl, als er sah, wie die Türklingel sich bewegte. Oh Gott. Er würde gleich umkippen.

Mit gesenktem Kopf trat Inès ein und hob ihn erst, während sie aus Höflichkeit ihren Schleier lichtete und etwas nach hinten schob. Wie angewurzelt blieb sie stehen.

Dem Leibwächter sprang fast das Herz aus der Brust, als er seine Prinzessin nach gefühlten Jahren zum ersten Mal wieder sah. Sie war noch genau so schön, wie beim letzten Mal, auch, wenn man schon fast spürte, wie schlecht es ihr ging.

Er kam einige Schritte näher, mit einem bezaubernden Lächeln im Gesicht und griff nach ihrer Hand. "Hallo, Prinzessin."


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Kapitel neunundfünfzig

Gott. *Entsetzt auf das Datum schau* Wir haben so lange nichts gepostet...

Halloooooooo ihr Knutschkugeln! Seid ihr alle fit? Lebt ihr noch? Wir tun es noch, auch wenn es für ein paar Wochen nicht so aussah. Aber wir haben es endlich fertig! Nach so langer Wartezeit!

Hier ist das letzte Kapitel dieser Geschichte - ABER (JETZT SPITZT BITTE JEDER DIE OHREN) nächste Woche Freitag, also am 28. April (bitte im Kalender vermerken) fangen wir an, eine Abschließende Kurzgeschichte zu dieser Geschichte hier hochzuladen.



Kapitel neunundfünfzig


"Louiiiis." Inès rollte sich auf dem Gras herum und warf einen Kieselstein nach ihrem Freund. "Komm endlich her." Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass ihre große Liebe diesen weiten Weg auf sich genommen hatte, um sie wieder zu sehen.

Momentan befanden sich die beiden etwas außerhalb von Paris, um einen kleinen Ausritt zu machen, Louis war jetzt schon die ganze Zeit damit beschäftigt, ihre Pferde festzubinden.

Grinsend überprüfte dieser nochmal die Sicherung der Pferde, dann ließ er sich neben seiner Rothaarigen Prinzessin nieder. "Ihr seid heute etwas ungeduldig, Geliebte." Grinste er sanft.

"Du schenkst mir heute einfach zu wenig Aufmerksamkeit." Inès krabbelte auf Louis' Schoß.

Sanft schlang dieser die Arme um sie. "Unverzeihlich." Flüsterte er und strich ihr liebevoll über die Wange.

"Mhm. Das wirst du wieder gutmachen müssen..."

"Nichts lieber als das." Louis' Hand verschwand in den unglaublichen Locken seiner Freundin und er küsste sie voller Leidenschaft auf die vollen, betörenden Lippen.

Gierig erwiderte die junge Französin den Kuss. Wie sehr hatte ihr das gefehlt! Eine warme Woge des Glücks überspülte Louis und er zog sie fester auf sich. Jede Gefahr dieser Welt war es wert, wenn er endlich Inès wieder hatte!

"Ich bin so froh, dass du hier bist." Inès drückte Louis nach hinten, bis er im weichen Gras lag. "Ich hab es ohne dich nicht ausgehalten."

Versonnen strich Louis über Inès' Seite, betrachtete sie einen Moment, spielte an ihrem Haar. "Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte."

Inès lächelt verliebt. "Du hast mir immer noch nicht erzählt, was mit Liam ist.. er hat dich einfach so gehen lassen?"

Louis nickte lächelnd. "Er hat sein Glück mit Niall gefunden - zumindest hoffe ich das - da wollte er unserem nicht im Wege stehen."

"Ich hätte nie vermutet, dass die Beiden ein Paar sind.", murmelte die junge Frau. Louis hatte ihr einiges erzählt, nachdem er gekommen war.

"Sie waren sehr vorsichtig." Louis wickelte sich eine Locke ihrer Haare um die Finger. "Und ungefähr ähnlich verknallt wie wir beide. Hals über Kopf aber aus tiefstem Herzen."

"Ich hab mir ja gedacht, dass Sophia in Perrie verliebt war." Inès grinste stolz. "Sie war nicht gerade unauffällig.“

"Das stimmt allerdings... viele Leute am Hofe waren total blind für das, was hinter den Kulissen passierte."

"Wohl wahr.", murmelte Inès nachdenklich. Nicht auszudenken , was passiert wäre, wenn sie ganzen Geschichten ans Tageslicht gekommen wären.

"Hey." Sanft küsste Louis ihre Fingerspitzen. "Jetzt ist alles in Ordnung."

"Jetzt; ja." Lächelnd legte inès ihren Oberkörper auf Louis' ab.

Glücklich streichelte Louis ihren Rücken, Flüsterte liebevolle Dinge und genoss die Zeit, die sie hier verbringen durften. Dass er zu Inès' persönlichem Schutz eingestellt worden war, hatte er einem plötzlichen Angriff zu verdanken, bei dem er sich heldenhaft zwischen die Prinzessin und einen wütenden Mann geworfen hatte, den sie einst verschmäht hatte.
Es hatte sich herumgesprochen, dass Inès wieder Besuch empfing, nachdem Louis aufgetaucht war und auf einmal waren die Kerle wieder Schlange gestanden.

Jetzt ließ Louis niemanden mehr an Ines Heran, was ihm Besser gefiel als alle ahnten. "Es ist so schön mit dir.", seufzte Inès.

"Ich liebe dich, meine Prinzessin. Mehr als alles andere auf der Welt."

"Ich liebe dich auch, Louis." Inès lauschte seinem schnellen Herzschlag. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dich so schnell wieder zu haben."

"Ich habe es nicht ausgehalten ohne dich." Louis streichelte ihren Rücken. "Es war Furchtbar."

"Du hast ja keine Ahnung.", murrte die junge Frau. "Meine Mutter hatte sämtliche Leute hier, die helfen sollten.“

"Und doch ist Liebe die beste Medizin," lächelte Louis sanft.

"Da hast du Recht." Inès zog ebenfalls die Mundwinkel hoch. "Es wundert mich, dass sie dich nicht erkannt hat."

"Sie ist unaufmerksam," Louis grummelte leise.

"Bemerkt hat sie bei unserer Abreise trotzdem, dass etwas zwischen uns war."

"Wir waren aber auch nicht gerade unauffällig.." murmelte Louis. "Vielleicht liegt es an meinem Bart. Der macht mich erwachsener."

Inès schnurrte leise und richtete sich etwas auf. "Ich liebe ihn.", bemerkte sie, mit ihren Fingern strich sie über die Stoppeln an Louis' Kinn.

Angenehm berührt schloss Louis die Augen. "Dann bleibt er auf jeden Fall dran."

"Es fühlt sich gut an.", sagte sie leise und betrachtete ihren Freund.

"Ich werde noch andere Dinge mit dir anstellen, die sich gut anfühlen." Louis' Augen Blitzten schelmisch, als er sie wieder öffnete.

"Das will ich doch hoffen." Inès richtete sich auf, so dass sie auf Louis' Schoß saß. "Wir müssen einiges nachholen von den letzten paar Wochen."

Sanft vergrub Louis seine Fingerspitzen in Inès' weichen Hüften. "Ich... ich habe mir ein paar Anregungen geholt," gab Louis zu. "Bei jemandem, der sich damit auskennt.."

"Der sich mit was auskennt?" Inès legte fragend den Kopf schief.

Louis grinste. "Ich habe Perrie gefragt. Vor unserer Abreise."

"Perrie? Warum- /oh/."

Louis' rechte Hand streichelte über Inès' Bein nach oben, bis unter ihren Rock, verweilte auf ihrem Schenkel. "Ich will dich glücklich machen. Auf jede nur erdenkliche Weise, meine Prinzessin."

Die Französin biss sich hart auf die Unterlippe und schoss flatternd die Augen. Sie hatte es so vermisst, Louis nah zu sein. Auch Louis' Linke wanderte unter den Rock seiner Freundin und er strich mit den Fingern neckend über ihre empfindliche Haut.

"Louis!" Scharf zog seine Freundin die Luft ein und sah sich um. Gott sei Dank waren sie weit außerhalb von Paris.

"Sssh, niemand wird uns bemerken," der Brite grinste. Seine Finger tanzten weiter nach oben.

"Oh Gott." Verlegen vergrub Inès ihr Gesicht an Louis' Halsbeuge, saugte dort sanft an der Haut, um ihre Seufzer einwenig zu dämpfen. Verflucht, was tat sie hier denn? Mitten am helllichten Tag!

"Wir können natürlich auch ganz züchtig hier zusammen sitzen und Tee trinken," schlug Louis vor.

"Wage es ja nicht." Wimmernd krallte sie sich in den weichen Gras unter ihren Händen fest, Louis' Finger waren wahre Wunderwerke.

Grinsend bewegte Louis seine Finger weiter, Streichelte und verwöhnte seine Prinzessin. Ihn selber ließ es auch nicht unberührt, was sie taten. "Lou.."'keuchend presste Ines sich gegen die geübten Finger des Leibwächters.

"Das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was ich mit dir tun möchte. Heute Nacht, Morgen Nacht - jede Nacht."

"Ich- oh Gott." Stöhnend klappte der Prinzessin der Unterkiefer Nach unten

Sanft biss Louis ihr in den Hals. "Kommst du für mich, Schönheit?" Nuschelte er am ihre Haut.

Inès schüttelte energisch den Kopf. "Will noch nicht.", flüsterte sie heißer.

"Ach nein?" Louis knickte seinen Finger ein wenig und sah seiner Freundin ins Gesicht.

Der Französin entwich ein überraschter Aufschrei. "Lou- Lou ich-" oh Gott. Was zum Teufel? Das war ganz neu.

"Genieß es einfach." Flüsterte Louis.

Hektisch fummelte Inès ab Louis' Hose herum. Sie wollte mehr, merkte er das denn nicht? Summend massierte Louis sie weiter und rutschte sich etwas zurecht. Hoffentlich kam niemand und störte sie. Noch waren sie weitgehend unter Inès' weitem Rock verborgen.

Ohne weitere Worte zerrte die junge Frau den Stoff soweit nach unten, bis Louis' untere Körperhälfte soweit wie möglich frei lag. Dieser biss sich hart auf die Lippe und entzog ihr seine Finger, bevor er die Hüfte des Mädchens ruckartig an sich zog.

Wimmernd kniff diese die Augen zusammen. "Louis.", flehte sie leise. Mit einem Seufzen senkte Louis seine Lippen auf Inès' und drang in sie ein.

Das laute Stöhnen seiner Freundin wurde dadurch so gut es ging gedämpft. Inès fühlte sich wie im Himmel. Mit Louis war alles so wunderschön. Mit Gänsehaut am ganzen Körper bewegte Louis seine Freundin auf sich. Er hatte schon fast vergessen, wie unglaublich sie war.
Keuchend krallte sich Inès mit ihren Fingern in Louis' Hemd fest, ihre Hüfte begann sie nach einigen Sekunden von selbst zu bewegen.

Louis' Kopf kippte zurück. So hatten sie noch nie zusammen gefunden. Und erst recht nicht in der Öffentlichkeit. "Ich liebe dich.", japste seine Prinzessin überwältigt. "So sehr.."

"Und ich liebe dich." Keuchte Louis.

Inès öffnete ihre Augen grünen und sah Louis mit einem intensiven Blick an. Wie hatte sie nur so einen wunderschönen Freund verdient? Louis' Haare standen in alle Richtungen ab, seine Zähne vergrub er konzertiert in seiner Unterlippe, seine blauen Augen funkelten ihr erregt entgegen.

"Du siehst unglaublich aus, Inès." Sagte Louis sanft und stieß langsam nach oben.

"Mhhhm." Genießerisch schloss sie wieder die Augen. "Lou..." sie begann leicht zu zittern, als dessen Hände ein weiteres Mal auf Wanderschaft gingen.

Sie genau beobachtend berührte Louis sie, ließ seinen Finger etwas Kreisen, übte sanften Druck aus. Brabbelnden vergrub Inès ihre Hände in Louis' Haaren. "Gleich.."

Hungrig beobachtete Louis sie, wurde schneller. Es hier draußen auf einer Wiese zu tun, fast schon öffentlich, versetzte ihm einen besonderen Kick. Inès bewegte sich noch einige Sekunden auf ihrem Freund, bevor sich ihr gesamter Körper etwas verkrampfte und sie wenige Momente später mit einem tonlosen seufzen über die Klippe sprang.

Hingerissen sah Louis ihr zu, spürte, wie ihr Körper bebte. Alles an diesem Mädchen war elegant - sogar wenn Sie kam. "Oh.." inès ließ ihre Lippen hart auf Louis' krachen.

Dieser küsste sie heftig zurück und hielt Inès an der Hüfte fest. "Louis.", raunte seine Freundin heißer. "Komm, bitte." Sie liebte dieses Gefühl.

"K-küss mich." Bat Louis leise und seine Augen glänzten voller Lust. Inès grinste schief, bevor sie den Leibwächter ein weiteres Mal leidenschaftlich küsste.

Stöhnend presste sich Louis an sie und keuchte auf, als er spürte, wie sein Unterleib sich anspannte. Die Prinzessin stöhnte ebenfalls auf. "Heiliger, Lou."

"Ich liebe dich," Flüsterte Louis und streichelte ihr eine verirrte Locke hinter das Ohr.

"Ich liebe dich auch.", murmelte Inès müde zurück.

Zärtlich küsste Louis sie auf beide Wangen. "Ich habe dich vermisst. Alles an dir. Nicht nur... das hier."

Inès lachte verlegen. "Ich weiß, was du meinst."

"Wie geht es jetzt weiter mit uns beiden?" Fragte Louis leise.

"Ich weiß es noch nicht." Die Prinzessin seufzte schwer. "Ich will dich heiraten.", sagte sie liebevoll. "Am liebsten gleich."

"Und ich würde dich heiraten," lächelte Louis.

"Ich werde mit meinen Eltern reden.", meinte Inès nach einigen Minuten Stille.

"Mit deinen Eltern?" Fragte Louis leise

"Ja. Wegen dir."

"Was willst du ihnen sagen?"

"Dass ich dich liebe." Inès stupste Louis' mit ihrem Zeigefinger auf die Nasenspitze.

Das brachte ihren Freund zum Lächeln. "Ich kann dich immer beschützen. Wünschen sich Eltern das nicht für ihre Tochter?"

"Eigentlich schon." Kichernd ließ sich Inès neben Louis in das weiche Grass fallen.

Fürsorglich zupfte dieser ihren Rock zurecht und nahm ihre Hand. "Sie werden nicht begeistert sein.", sagte die Prinzessin mürrisch. "Aber das ist mir egal."

"Ich liebe dich, ich werde dir immer zur Seite stehen."

"Ich liebe dich auch.", lächelte Inès glücklich.

Louis rollte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Summend wickelte seine Freundin die Arme um seinen Hals. "Hast du Liam inzwischen geschrieben?", erkundigte sie sich neugierig.

"Der Brief ist fertig, ich wollte ihn dir noch zeigen, bevor ich ihn verschicke." Louis grinste schief.

"Dann machen wir das heute noch. Er wird lange brauchen, bis er bei Ihnen ankommt."

"Ist gut." Louis nickte und küsste seine Prinzessin ein weiteres Mal. Er konnte nicht genug bekommen.

Wohlig seufzend ließ sich Inès auf den Kuss ein. Endlich hatte sie Louis wieder bei sich!

Die beiden verbrachten noch den ganzen Nachmittag zusammen auf der Wiese, knutschten, fummelten ein Bisschen und genossen ihre Zeit zu zweit.

"Wir sollten gehen..", nuschelte Inès müde. Sie lag entspannt auf Louis' Oberkörper und genoss dessen Streicheleinheiten.

"Du hast Recht. Das Abendessen wartet." Louis wollte seine Prinzessin auch nicht in Schwierigkeiten bringen.

"Schläfst du heute Nacht wieder bei mir?" Inès sah Louis' aus großen Augen an. "Ich schlaf viel besser, wenn du bei mir bist."

"Aber natürlich, meine Schönste. Alles für dich."

Strahlend sprang Inès auf die Füße und half Louis hoch. "Morgen Mittag werde ich meine Eltern um ein Gespräch bitten.", sagte sie entschlossen. "Sie müssen das wissen."

"Stell dir vor, du wirst aus Versehen schwanger," gab Louis zu bedenken. "Andererseits... das würde sie vielleicht überzeugen. Damit die Leute nicht denken, dass du unehelichen Verkehr hättest.."

Die Prinzessin wurde ganz blass. "Darüber hab ich nie nachgedacht."

"Es ist wichtig, dass wir darüber reden, was dann passiert.."

"Ja, ja ich weiß." Inès rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht.

"Hey, Inès." Sagte Louis sanft. "Ich würde dazu stehen, ja? Dass es meines ist."

"Das weiß ich, Lou." Die Prinzessin griff nach der Hand ihres Freundes.

"Ich werde dir einen offiziellen Antrag machen." Versprach Louis. "Im Garten, wenn du dein Lieblingskleid trägst und die weißen Rosen blühen."

"Das dauert noch so lange.", brummte seine Freundin.

"Dann früher. Und im Sommer nehme ich dich zur Frau." Träumte Louis vor sich hin.

"Das wäre wundervoll."

"Dann sprechen wir bei deinen Eltern vor und ich bitte sie um deine Hand."

Inès biss sich auf die Unterlippe und nickte. "Ich glaube; mein Vater weiß, wer du bist. Er hat nur noch nichts gesagt."

"Meinst du? Dabei hat er mich doch gar nicht gesehen.."
"Beim ball schon... und als wie abgereist sind. Zwar nur kurz, aber er kann sich Gesichter gut merken."

"Du meinst, er lässt uns gewähren? Oder haben wir unschönen Besuch aus England zu erwarten!"

"Das glaube ich nicht, mein Vater ist nicht so." Zumindest hoffte Inès das..


+++


"Inès," der Vater der Prinzessin sah von seinem Teller auf. "Wie war dein Tag, hast du die Sonne genossen? Du siehst erholt aus, liebe Tochter." Er hatte sich große Sorgen um sein Kind gemacht, als es plötzlich so traurig und verzweifelt geworden war.

"Ich hatte einen wundervollen Tag. Danke, Papa." Die Prinzessin lächelte versonnen und setzte sich auf einen Stuhl in den Gemächern ihres Vaters.

"Ich freue mich, dass die dunklen Wolken aus deinem Geiste verschwunden sind." Der König lächelte sanft.

"Ich bin ebenfalls froh." Inès spielte an ihrem Kleid herum. "ich muss mit dir reden, Papa."

"Nur zu, meine Kleine." Der König Nickte. "Erzähl mir alles, was dich beschäftigt."

"Es ist Louis.."

"Deine Leibwache?" Fragte der König. "Was ist mit ihm?"

"Ja.. ich.. mag ihn sehr.", gab die Prinzessin zu. "Wirklich sehr."

Der König zog eine Augenbraue hoch. "Was du nicht sagst."

Inès knetete nervös ihre Hände. "Er ist ein toller , junger Mann, Papa.", erzählte sie leise.

"Es scheint dir gut zu gehen, seit er hier am Hof aufgetaucht ist.."

"Ja... wir verbringen viel Zeit miteinander, seit er mein Leibwächter ist.."

"Mh-mh.." Nickte der König mit hoch gezogener Augenbraue.

"Und es ist ziemlich möglich, dass ich mich verliebt habe.", rückte sie dann schließlich mit der Wahrheit raus.

"Das habe ich schon vermutet," erwiderte der König.

"Oh..." Inès sah zur Tür. Vor dieser stand Louis, der wahrscheinlich genau so unruhig war, wie sie.

"Du gehst ein Risiko ein, weißt du das, Kleines?"

"Dessen bin ich mir bewusst, ja." Die Tochter sah ihren Vater ernst an. "Aber er behandelt mich gut, Papa. Er ist der Erste, der sich wirklich für mich interessiert."

"Er ist ein bürgerlicher, richtig? Das bedeutet ihr könnt nicht den Bund der Ehe schließen, ohne Konsequenzen."

"Was für Konsequenzen denn? Er liebt mich, das sollte doch reichen."

"Für eine Ehe würdest du auf den Thron verzichten." Informierte der Vater. "So will es das Gesetz."

Inès atmete tief ein. "Ich hab drei Geschwister."

"Wie lange kennst du diesen Mann, Inès?"

Die Französin atmete tief ein. "Seit meinen Aufenthalt in England."

"Deswegen der Akzent," Nickte der König. "Er spricht gut unsere Sprache."

"Er war früher mal hier Frankreich, da hat er es gelernt. Und jetzt auf der Anreise hier hat er aufgefrischt."

"Erzähl mir von ihm."

Inès seufzte verliebt. "Er passt gut auf mich auf, er ist lieb und zuvorkommend. Das war er in England schon." Sie begann zu Lächeln. "Er.. er wartet draußen, falls du mit ihm reden möchtest."

"Ist er der Grund, dass du nicht Prinz Liam geheiratet hast?" Fragte der König weiter.

"Ich- ja."

Der Franzose seufzte leise und räumte seinen Platz ein wenig auf. "Deine Mutter wird nicht besonders begeistert sein.."

"Von was ist sie schon begeistert.", murrte die junge Frau.

"Inès." Tadelte der Vater sanft. "Hol ihn rein."

"Danke, Papa." Die Prinzessin strahlte breit und sprang von ihrem Stuhl, bevor sie zur Tür ging. "Du sollst reinkommen.", sagte sie leise, als sie um die Ecke lugte. "Er will mir die sprechen."

Louis sah sie unsicher an, atmete tief durch und nickte. "Ich bin bereit."

"Dann komm." Sie griff nach Louis' Hand und zog ihn in den Raum.

"Eure Hoheit.", Louis verbeugte sich leicht. Ihm schlug das Herz bis zum Hals.

"Monsieur Tomlinson." Nickte der König.

"Inès meinte, dass Sie mit mir sprechen möchten."

"Das ist korrekt. Schätzchen?" Der Vater sah Inès sanft an. "Lässt du uns einen Augenblick allein?"

Inès nickte leicht. "Natürlich." Sie drückte Louis' einen Kuss auf die Wange. "Keine Angst.", flüsterte sie. "Alles wird gut."

Louis schluckte leicht. "Ich hoffe es."

"Bestimmt." Inès warf noch einen Blick auf ihren Vater, dann verließ sie den Raum.

Louis atmete tief ein und richtete seinen Blick auf den König, der ihn streng musterte. "Sie haben eine wundervolle Tochter."

"Das ist mir bewusst." Sagte er der König ruhig.

Der Leibwächter richtete sich auf, so dass er gerade stand. Er wollte einen guten Eindruck hinterlassen.

"Was für Absichten haben sie meinem Mädchen gegenüber? Und seien sie ehrlich."

Louis riss die Augen auf. "Ich liebe sie.", sagte er wahrheitsgemäß. "Sehr."

"Das tue ich auch. Und ich werde ihre Hand nicht irgend jemandem geben, sondern einen Mann, der sie verdient."

"Ich trage Inès auf Händen, eure Hoheit. Sie ist eine bemerkenswerte junge Frau, die mich seit dem ersten Moment verzaubert hat."

"Ich halte euch zu gute, dass ihr Ihr Leben gerettet habt und sie ihre Traurigkeit überwunden hat, als ihr hier her kamt."

"Ich würde nie zulassen, dass ihr etwas geschieht."

"Ich weiß nichts über euch, Louis. Woher ihr kommt, eure Geschichte.."

Louis nickte leicht. "Ich wurde in England geboren und komme aus einer großen Familie. Mit sechzehn habe ich mich dazu entschlossen, eine Ausbildung zum Leibwächtern zu absolvieren und haben mich danach beim englische Königshaus beworben und wurde genommen. Dort war ich vier Jahre beschäftigt." Er stoppte kurz und überlegte einen Moment. "Ich habe sechs Geschwister. Meine Mutter ist Hebamme und mein Vater Schreiner."

"Und nun wurden sie aus dem königlichen Dienst entlassen? Unsere Wachen schwören ihre Eide bis zum Tode."

Louis knirschte mit den Zähnen. "Der Prinz hat aus persönlichen Gründen alle Leibwächter entlassen."

"So, so.." der König musterte den Freund seiner Tochter.

"Hören Sie.." Louis zupfte an seinem Jackett herum. "Ich hab eine vierzehntägig Reise auf mich genommen, um Inès wieder zu sehen. Ich war mehr auf dem Meer unterwegs, als an Land, nur wegen ihr." Er atmete tief ein. "Sie ist die erste Frau, für die ich alles tun würde."

"Es gibt etwas, warum ich dich bitten muss, Louis." Sagte der König ernst.

"Ich werde alles tun."

"Es ist ein etwas unangenehmes Thema, deswegen habe ich Sie nach draußen Geschickt.."

Louis setzte sich auf einen der Stühle. "Ich bin ganz Ohr."

"Ich kann meine Tochter nur jungfräulich vermählen. Niemand wird ein Mädchen zur Frau nehmen, dass ihre Blume einem anderen geschenkt hat."

Louis' Herzschlag setzte einen Moment aus, bevor es viel zu schnell weiter zu schlagen begann. "Ich verstehe.", sagte er, in der Hoffnung, dass man ihm die Nervosität nicht zu sehr anmerkte.

"Daher wäre es äußerst interessant zu wissen," fuhr der König fort, "Ob es nicht schon zu spät ist. Versteht mich nicht falsch, ich will nicht in ihre Privatsphäre eindringen - nur war ich auch einmal jung und weiß, wie junge Liebe ist."

"Ich weiß nicht, ob Inès damit einverstanden wäre, wenn ich so über ihre privaten Angelegenheiten spreche."

"Es ist nobel von euch, dass ihr Inès' Interessen wahrt." Lobte der König. "Ihr seid ein feiner Kerl."

Louis lächelte zaghaft. "Ich gebe mein bestes.", murmelte er.

"Ist euch meine Tochter wichtig, Louis? Von Herzen wichtig und die einzige Frau, die ihr begehrt?"

"Sie ist die Einzige für mich, ich schwöre es." Louis richtete sich auf. "Ich liebe sie."

"Und nun möchtet ihr mich um meinen Segen für eure Beziehung bitten?"

"Nun.. eigentlich.." der Leibwächter rieb sich mit der Hand über dem schwitzigen Nacken. Herrje, hier hatte es gefühlte tausend Grad. "Es wäre mir eine Ehre, Inès zur Frau nehmen zu dürfen."

Damit, dass Louis direkt um ihre Hand bitten würde, hatte der König nicht gerechnet. "Das Wäre vielen Männern eine Ehre, Monsieur Louis. Was qualifiziert euch? Was macht euch besser, als die anderen?"

"Ich liebe Inès wegen ihrem Wesen und ihrem Charakter, nicht wegen ihrem Adeligen Stand."

"Also ist Liebe das, was ihr zu bieten habt. Keine Ländereien, kein Geld, keine Prestige... nur /Liebe/."

Louis kniff die Augen zusammen. "Ich bin kein reicher Mann, eure Hoheit. Und meiner Meinung nach ist Liebe viel wertvoller und erfüllender, als irgendwelche Habseligkeiten."

Der König ließ Louis noch ein paar Sekunden lang schmoren, dann lächelte er. "Diese Einstellung gefällt mir."

"Inès auch." Louis spürte gerade zu, wie ihn die Erleichterung durchströmte.

"Ich werde mit meiner Gemahlin über euren Antrag sprechen. Wir lassen euch dann wissen, zu welchem Ergebnis wir gelangt sind."

"Vielen Dank, eure Hoheit." Louis erhob sich und verneigte sich dann.

Inès starb vor der Tür tausend Tode. Was dauerte denn da so lange?! Ungeduldig trommelten ihre Finger auf ihrem Oberarm herum, bevor sie schlussendlich anklopfte und in das Zimmer kam. Das war ja nicht auszuhalten.

"Ja, bitte?" Der König blickte überrascht auf.

"Verzeihung." Inès wurde rot. "Ihr habt nur so lange gebraucht.."

"Es gab einiges zu besprechen," erklärte der König.

"Das habe ich mir gedacht." Die Prinzessin kam näher und warf ihrem Freund einen Blick zu, der sie fröhlich anstrahlte.

"Ihr könnt gehen. Ich werde noch mit Inès' Mutter sprechen, aber ich denke, es ist alles gesagt."

Inès griff nach Louis' Hand. "Danke, Papa." Sie lächelte ihre Väter glücklich an.

Der König sah sie Liebevoll an. Sie war so schnell Erwachsen geworden..


+++


"Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr an Meer.", freute sich Tina, während sie neben Josh herlief.

Dieser nahm ihre Hand in seine und lächelte. "Ich freue mich auch darauf. Allein der Geruch ist es wert."

"Mhm." Strahlend gab die junge Dame ihrem Freund einen Kuss auf die Wange. "Denkst du, Niall und Liam werden es zur Hochzeit schaffen?" Sie würde zwar erst in ein paar Monaten sein, dennoch planten die Beiden schon fleissig.

"Das wäre total schön, aber meinst du, Liam traut sich her?" Fragte Josh unsicher.

"Ich weiß es nicht.", Tina seufzte leise. "Es wäre schön."

"Ich vermisse Niall. Es ist jetzt schon sooo lange her, dass er gegangen ist."

"Das stimmt.", nickte Tina zustimmend. "Ich bin froh, dass es ihnen gutgeht." Vor einigen Tagen hatten sie einen Brief von dem Iren erhalten, dass alles wunderbar war und sie sich schon gut eingelebt hatten. Gott sei Dank.

"Es ist fast ein Jahr," murmelte Josh. "Ich kann es kaum glauben."

"Es ist Wahnsinn, wie die Zeit vergeht."

"Bald bist du meine Frau." Lächelte Josh zufrieden.

"Mhm. Das bin ich." Grinsend Stupste Tine ihn mit der Hüfte an. "Denkst du, Louis hat es bis zu Inès geschafft?", fragte sie plötzlich. "Es ist schade, dass wir von ihm gar nichts mitbekommen."

"Ich hoffe es," Josh zuckte die Schultern. "Fragen können wir ihn nur schwer. Er hätte es so verdient."

"Ja, er war so verliebt in sie. Ich würde es Ihnen von Herzen gönnen." Tina schnupperte in der Luft, als der salzige Duft des Meeres immer stärker wurde.

Josh drückte sanft ihre Hand. "Ich kann es kaum abwarten. Und auf die Seidenlieferung bin ich gespannt. Sie kommt von so weit her."

"Ich auch. Hoffentlich sind auch alle Farben dabei, die wir bestellt haben."

"Das Kleid für Prinzessin Lianna muss perfekt werden. Ihr erster Geburtstag ist dem König wahnsinnig wichtig."

Tina lächelte Josh stolz an. "Es ist wunderbar, dass sie dich als Schneider beibehaltet haben, Liebling."

"Es ist Fantastisch. Und das Angebot, den Laden zu schließen und nur noch am Hofe zu arbeiten gilt nach wie vor." Josh lächelte. "Aber ich bin ein Mann des Volkes, ich gehöre zu den Dorfbewohnern wie die Schenke und der Obststand auf dem Marktplatz."

"Ich verstehe es. Niall hätte es auch nicht getan." Tina quietschte begeistert, als der Hafen in Sichtweite kam.

"Wir müssen unbedingt hier Fisch essen gehen. Fangfrisch." Schwärmte Josh.

"Ich hab noch nie Fisch gegessen.", gab Tina zu. Bei Ihnen auf dem Land gab es so etwas selten. Man konnte es ja nirgendwo lagern.

"Ganz frisch gefangen schmeckt er fantastisch. Mit einer leichten Soße und Kräutern. Ganz anders als anderes Fleisch."

"Dann vertraue ich mal deinem Urteil.", grinsend schlenderten die Beiden über den Platz. Überall waren Stände aufgebaut.

Genießerisch hob Josh die Nase in die Luft. "Es ist herrlich."

Um sie herum schossen Leute von Stand zu Stand, einige Verkäufer liefen mit Artikeln durch die Menge und warben für ihre Produkte.

"Was möchtest du haben? Ich lade dich ein, auf was du willst?"
Tina kicherte vergnügt. "Ich würde den Fisch wirklich gerne probieren."

"Dann tun wir das. Und danach suchen wir mal nach Schiff mit der Seide, ja?"

"Sehr gerne." Die junge Dame griff nach Josh's Hand und gab ihm einen Kuss. "Ich liebe dich."

"Und ich liebe dich," Josh lächelte sanft und strich ihr durch das windzerzauste Haar.

"Und jetzt essen wir bitte was.", grinste seine Freundin. "Ich sterbe vor Hunger. Wir sind ja schon ewig unterwegs."

"Da vorne scheint es einen Grill zu geben," Josh zog sie mit sich.

Neugierig folgte Tina ihrem Freund. Wie Fisch wohl schmecken würde?

Liebevoll führte Josh seine Verlobte über den Markt und lächelte den Verkäufer an. "Zwei von den gebraten Forellen, bitte. Du wirst sehen, Liebling. Hier am Meer schmeckt alles noch mal anders."

Tina sah aufmerksam zu; wie der junge Mann die Forellen noch einen kurzen Moment auf dem Grill ließ; bevor er sie zwischen zwei Brötchen packte, nebenher quasselte er aufgeregt mit seinem Mitarbeiter, der ebenfalls hinter dem Stand herumsprang. "Denkst, die Prinzessin wird das Baby dem Volk zeigen?"

"Gut möglich. Soweit ich weiß, ist ihr Ehemann kein Adeliger... solche Ehe kommt so selten vor, ich frage mich, was an dem Kerl so besonders ist, dass er die Prinzessin heiraten durfte.", antwortet der Andere mit starkem französischem Akzent, während er weiterhin Brötchen aufschnitt und richtete.

Neugierig lauschte Josh. Er gab es nicht gerne zu, aber er hörte gern ein bisschen Tratsch. "Von welcher Prinzessin sprecht ihr?" Erkundigte er sich dann. "Wir leben in einem etwas ruhigeren Örtchen, da bekommen wir wenig mit.“

"Die Prinzessin von Frankreich hat vor einigen Wochen geheiratet und ihr Kind zur Welt gebracht.", wurde Josh informiert. "Keiner weiß, wer ihr Mann ist. Angeblich sei es ein Reisender von hier." Der Verkäufer reichte ihm ihr Essen.

Josh grinste breit und drehte sich zu Tina um, die die Hände vor den Mund geschlagen hatte. "Denkst du auch, was ich denke..? Dass das Baby der Prinzessin gewiss große, blaue Augen hat?"

"Ich hoffe es." Tina strahlte begeistert. "Oh mein Gott. Das musst du Niall schreiben, falls sie es noch nicht wissen!"

Der Fischer sah die beiden erstaunt an. "Na, Sie freuen sich aber über fremder Leute Kinder.."

"Wir kennen sie beide.", erzählte Josh. "Aber wir haben sie lange nicht mehr gesehen. Ihr Ehemann, wenn es der junge Mann ist, den wir meinen, ist ein sehr guter Freund von uns."

"Oh, tatsächlich?" Sie wurden Neugierig beäugt. "Stimmt es, dass er kein Adliger ist? Ich habe gehört, solche Ehen sind in Frankreich sehr, sehr selten."

"Ist er nicht, nein." Tina schüttelte den Kopf. "Er hat in Königshäusern als Leibwache gearbeitet.

"Ich Reise in einigen Wochen wieder nach Paris," erzählte der Helfer des Händlers. "Da erfahre ich sicher noch mehr."

"Mit Sicherheit. Ich bin sehr neugierig, wenn es stimmt, was erzählt wird, wäre das eine wahre Sensation."

"Jooosh," Tina sah ihn hungrig an. "Können wir das während dem Essen diskutieren?"
Der Schneider lachte. "Ja, natürlich, Liebling." Er zählte das Essen geschwind und folgte seiner Freundin. "Wo möchtest du dich hinsetzen?"

"Da vorne in die Sonne auf den großen Felsen. Ich möchte direkt am Meer sitzen."

Josh lächelte breit. "Gerne."

Glücklich hakte sich Tina bei ihm ein. Sie war noch ganz euphorisch von den Neuigkeiten aus Frankreich. Ob es tatsächlich Louis war..?

"Stell dir das mal vor. Louis und Inès haben geheiratet /und/ ein Kind bekommen." Josh konnte es nicht fassen. Das waren so tolle Neuigkeiten!

"Ja, unglaublich. Wenn er es wirklich ist - worauf ja einiges hindeutet.."

"Ja! Ich muss Niall unbedingt davon erzählen."

Tina lächelte schief. "Schreiben wir ihm heute Abend."

Josh nickte zustimmend, während er in sein Brötchen biss. "Ich vermisse sie alle.", sagte er dann bedrückt. "Es fehlt mir irgendwie, dass Liam sich fast jede Nacht zu uns ins Haus schleicht oder Louis und Zayn mit Harry aufgetaucht sind ."

"Mh.. ich vermisse es, dass er singend im der Stube sitzt und an seinen Entwürfen arbeitet. Und die Abende in der Schenke."

"Er hat es geliebt.", seufzte Josh. "Es ist ihm nicht leicht gefallen, alles aufzugeben."

"Vielleicht macht er so etwas jetzt in Irland? Aber daran merkt man auch, wie wichtig ihm Liam geworden ist. Der Fisch ist wirklich gut, übrigens."

"Hab ich ja gesagt." Josh drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Wer weiß. Ich würde es Ihnen gönnen, wenn sie zusammen so etwas aufbauen würden."

"Ich hoffe, bald von ihnen allen zu hören," lächelte Tina liebevoll.

"Wir sollten sie besuchen. Irgendwann."

"Das ist eine gute Idee," Nickte Tina.

Josh lächelte sie glücklich an. "Gehen wir weiter, ja? Wir müssen unseren Händler suchen."

"Einverstanden," Tina gab ihm einen kleinen Kuss.


+++


Schaufelnd krallte Inès sich in den Laken ihres Bettes fest, um sie wuselten gefühlt tausend Menschen herum und sie /starb fast vor Schmerzen/.

"Oh Gott." Keuchend kniff sie die Augen zusammen und warf den Kopf in den Nacken. Es hatte nie einer gesagt, dass sie eine Geburt /so/ anfühlen würde. Das war ja fast nicht ausgehalten. "wo ist Louis?", fauchte sie gereizt und zog eine der Helferin am Kragen zu sich. "Er soll- ahh- er soll herkommen. /Sofort/."

Erschrocken Nickte das Mädchen und versuchte sich wieder auf zu richten. "I-ich hole ihn."

"/Mach/!" Wimmernd raufte die junge Französin sich die Haare. Herrgott. Sie würde nie wieder Kinder bekommen.

Die Helferin verließ Inès' Kammer und blickte sich suchend um. Wo steckte denn jetzt der Vater des Kindes?

"Louis, Louis, Louis!" Inès kleiner Bruder rannte um den Ehemann seiner Schwester herum. "Du hast versprochen, dass wir heute zusammen spielen!"

"Philippe, später, ja?" Louis joggte aufgeregt über die Wiese. "Ich muss wirklich dringend zu Inès!"

"Aber später spielen wir?" Bettelte der Kleine weiter. Er hatte sich einen Narren an Louis gefressen und wich ihm kaum von der Seite.

"Später, versprochen, wenn ich Zeit habe." Louis wuschelte ihm durch die Haare und schoss davon. Sein Kind war auf dem Weg!

Voller Vorfreude und Aufregung stürmte Louis durch das Schloss. Er musste endlich zu Inès.

"Wo bleibt er?" Jammernd krallte sich Inès in ihren eigenen Haaren fest, ihre Mutter kniete neben ihr auf der Matratze und tupfte ihr mit einem kühlen Tuch über die Stirn. "Ich bringe ihn um.", keifte die Prinzessin. Wo zum Teufel war Louis?!

"Lasst mich durch," Louis schob sich an ein paar tuschelnden Frauen vorbei und sprang die Treppen hinauf. Er musste unbedingt dabei sein!

"Achtung!" hektisch huschte der Leibwächter zwischen den vielen Menschen herum, bis er endlich am Ende des Ganges die Tür zu Inès Gemächern sah.

Die Wachen gingen geistesgegenwärtig aus dem Weg, als Louis angerannt kam. Er durfte schließlich einfach herein platzen. "Dankeschön!" Gehetzt riss er die schwere Holztür auf und stolperte in den Raum.

"Louis!" Schnaubte Inès aufgebracht. "Komm her und hau ab." Der Schweiß stand ihr auf der Stirn. "Warum hast du mir das angetan?"

Louis grinste sie breit an und krabbelte zu Ihr auf das Bett. "Ich kann nicht gleichzeitig hier bleiben und dabei gehen.", bemerkte er und nahm seiner Schwiegermutter den nassen Lappen aus der Hand. "Ich liebe dich." Er drückte Inès' Hand.

"Aaaaargh," Inès Kopf war dunkelrot und sie funkelte ihn an. "Ich dich auch und jetzt mach, dass es da rauskommt!"

"Du musst atmen, Liebling." Louis rutschte herum, bis Inès mit ihrem Rücken an seiner Brust lag. "Du machst das fantastisch, absolut fantastisch."

"Das nächste bringst du auf die Welt," schimpfte Inès und atmete Gehorsam.

"Wenn es so einfach wäre." Der Leibwächter grinste begeistert und tupfte ihr die Stirn ab.

"Wie lange dauert das denn?" Fuhr die sonst so sanftmütige Prinzessin die Ärzte an. "Ich kann nicht mehr!"

"Sie sind gleich soweit, Prinzessin.", antwortete die Hebamme ruhig und erachte sich zurecht. "Wenn ich es sage, fangen Sie an zu pressen, ja?"

Louis rutschte unruhig herum. Er war in wenigen Momenten Vater! "Mh-mh." Erschöpft und ängstlich hielt sie sich an Louis fest. Herr im Himmel, wenn sie das überstand.

Es dauerte noch einige Minuten, bis die Hebamme Louis lächelnd zunickte. "In Ordnung, Inès. Tief einatmen und dann pressen- genau so! Sehr gut! Wunderbar!"

Louis klingelten die Ohren, bei Inès' lautstarkem äussern ihrer Gefühle, aber er hielt sie tapfer fest. "Ganz fantastisch machst du das, Schatz. Immer weiter so."

"Oh Gott." Schniefend presste sich Inès die Hände vor das Gesicht.

"Bald hast du es geschafft, mein Schatz. Dann haben wir ein Baby." Flüsterte Louis zärtlich. "Ein kleines du."

"Nicht aufhören, Inès." Die Hebamme klopfte der Prinzessin sanft auf den Oberschenkel. "Und pressen, ich sehe schon fast das Köpfchen."

Das brachte Inès ein weiteres Mal zum kreischen. Es sollte endlich vorbei sein! Louis widerstand dem Drang, sich die Ohren zuzuhalten. Wer hätte gedacht, dass Inès so schreien könnte, es war fast ohrenbetäubend.

"Gleich ist es geschafft, warte - jetzt nicht pressen... das habt ihr ganz fantastisch gemacht Prinzessin, Inès." Die Hebamme lächelte sanft und tupfte das Bündel ab, das sie im Arm hielt. "Ihr dürft es gleich halten."

Wie abgeschossen blieb Inès auf der Matratze liegen, ihr Kopf krachte erschöpft nach hinten auf Louis' Brustkorb. "Nie wieder.", murmelte sie zerstreut und boxte ihren Mann auf den Arm, als dieser lachte. "Lach nicht! Das tut mehr als nur weh!"

"Ich bin so unfassbar stolz auf dich." Louis Strich ihr über den verschwitzten Kopf. "Du bist Mutter. Wir haben ein Baby."

Ein glückliches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der jungen Frau aus. "Es ist ein gesunder, junger Mann.", berichtete die Hebamme und kam mit dem Baby wieder in den Raum. Sie lächelte das Pärchen breit an. "Vorsicht." Langsam kam sie um das Bett herum und legte Inès ihren Sohn auf die Brust.

"Ein Junge.." zu mehr war Louis nicht in der Lage, er war einfach sprachlos.

"Er ist wunderschön.", flüsterte Inès überwältigt, mit ihren Fingerspitzen fuhr sie über die weiche Haut an der Wange ihres Kindes.

"So winzig." Hingerissen fuhr Louis die warmen kleinen Finger nach.

Inès kuschelte sich an Louis ran. "Wie soll der Kleine denn heißen?"

"Unser kleiner Prinz.. ich weiß es nicht. Ich kann noch nicht denken.. er ist so.. so schön."

Louis gab Inès einen sanften Kuss. "Du bist der Wahnsinn, Inès.", er grinste sie glücklich an. "Der absolute Wahnsinn."

"Ich liebe dich," Flüsterte Inès mir tränennassen Wangen. "So sehr."

"Ich liebe dich auch, Liebling. Mehr als alles andere."

Schniefend schmiegte Inès sich an. "Ich hoffe, dass er dir ähnlich sieht."

"So lange er gesund ist, ist es egal, wem er ähnlicher sieht." Louis wischte sich über die tränenden Augen. Er hielt die Frau seiner Träume und deren Kind im Arm. Wenn Liam das nur alles mitbekommen würde.

"Dein Name bedeutet 'gut Bekannter oder berühmter Kämpfer, wusstest du das, Lou? Können wir ihn - zumindest mit Zweitnamen Loring nennen? Es bedeutet Sohn eines Kriegers."

Der frisch gebackene Vater nickte lächelnd. "Das ist ein sehr schöner Name."

"Jasper? Jasper Loring?" Flüsterte Inès. "Hüter des Schatzes und Sohn eines Kriegers." Sie sah Louis fragend an.

Louis küsste sie ohne weitere Worte leidenschaftlich. Er musste Liam und Zayn schreiben, wirklich dringend. Sie würden ausflippen vor Freude.

Glücklich erwiderte Inès den Kuss ihres Geliebten. Louis war die Erfüllung all ihrer Träume. "Prinzessin?" Inès Zofe stand peinlich berührt vor dem Bett. "Wollt ihr euch waschen gehen..?" Sie deutete auf die versauten Laken.

"Gleich." Sie blickte auf. "Ich möchte noch einen Moment mit meinem Prinzen."

"Natürlich.", die junge Frau nickte und ging aus dem Raum.

Voller Glück küsste die Prinzessin ihr Kind auf die Stirn. Sie war plötzlich ganz ruhig und selig. Schweigend wickelte Louis seine Arme um die Zwei. Seinen Kopf legte er auf Inés Schulter ab und lächelte sanft. "Du bist so süß.", seufzte er verzückt, mit seinem Finger stupste er die kleine Hand seines Sohnes an.

"Ich wünschte deine Freunde aus England könnten ihn sehen. Sie wären begeistert, oder?"

"Das wäre sie." Louis seufzte bedrückt. Er vermisst seine Jungs ganz schön.

"Wir Schreiben ihnen bald. Dass unser kleiner Prinz auf der Welt ist."

"Irgendwann werden wir sie besuchen.", meinte Louis zuversichtlich. "Ich vermisse sie alle sehr."

"Ich habe sie sehr ins Herz geschlossen." Inès begann ihren Sohn zu stillen und lehnte sich an Louis breiten Oberkörper. "Ich bin müde."

Der Leibwächter küsste sie auf den Kopf. "Wenn der Kleine satt ist, gehst du erstmal baden, ja? Und dann können wir uns hinlegen."

"Passt du auf ihn auf, während ich mich wasche? Dann lernt er seinen Papa kennen."

"Natürlich." Louis's Herz schmolz dahin, als er aus großen, blauen Augen müde gemustert wurde.

Bald darauf gähnte sein Engel leise, quäkte einmal und schloss erschöpft die Augen. "Ich trau mich gar nicht aufzustehen.", murmelte Inés verlegen.

"Ich Stütze dich, Liebling." Louis sah sie liebevoll an.

Die Prinzessin lächelte mit roten Wangen. "Dankeschön, Lou." Mühsam richtete sie sich mit Jasper im Arm auf.

Louis half ihr Vorsichtig hoch, stützte ihre Arme mit dem Kind.

"Anouk?" Keine Sekunde später schoss die Zofe wieder in Inés' Zimmer.

"Ja?"

"Ich möchte gern ein heißes Bad nehmen. Und ich brauche frische Kleider."

"Selbstverständlich, Prinzessin." Anouk verneigte sich, bevor sie in das Badezimmer der Prinzessin eilte, um alles vorzubereiten. "Möchten Sie Hilfe, Prinzessin?" Einige Minuten später tauchte die Zofe wieder im Schlafzimmer auf.

"Ich bräuchte jemanden, der kurz unseren Kleinen hält. Louis bringt mich ins Bad."

"Oh, ja, natürlich. Ich kann eure Mutter hereinholen."

"Dankeschön, Anouk." Inès lächelte ihr Kind versonnen an. "Unser Prinz.."

"Inès!" Die Königin kam in die Gemächer geschneit. "Mir wurde gesagt, dass Ihr Hilfe braucht." Ihre Blick landete auf dem Baby. "Er ist ganz bezaubernd."

"Wir möchten ihn gerne Jasper Loring nennen." Erklärte die Prinzessin sanft.

"Ja? Das ist ein schöner Name." Inès' Mutter sah zu Louis. "Ich halte ihn, hilf du ihr im Badezimmer."

Zärtlich gab Louis dem Neugeborenen einen Kuss, dann gab er es vorsichtig weiter. Er vermisste es sofort, Jasper zu halten. "Hallo, mein Hübscher." Die Königin lächelte das Baby an. "Lassen wir deine Mama mal in Ruhe baden, hm?"

Jasper blinzelte einmal kurz müde und schloss die Augen wieder. Sein kleiner, rosa farbener Mund bildete ein perfektes ‚O‘.

“Kannst du laufen?" Louis legte seiner Frau einen Arm um die Hüfte. "Oder soll ich dich tragen?"

Inès lächelte. Sie liebte es, wenn Louis sie hoch hob und fest hielt. "Trag mich."

Der Leibwächter gab ihr einen sanften Kuss. "Gerne."

"Ich werde dein Bett herrichten lassen," Inès' Mutter betrachtete das schlafende Bündel in ihrem Arm.

"Danke, Mamma." Inès lächelte müde über Louis' Schulter hinweg und ließ sich in ihre Badezimmer tragen.

Vorsichtig überprüfte Louis mit dem Zeh die Temperatur des Badewassers und nickte. "Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?"

Inès seufzte leise. "Bleib bei mir."

"Aber ja." Sanft half Louis seiner Frau in die Wanne.

"Oh, autsch." Inès wimmerte leise und kniff die Augen zusammen. "Das brennt.", jammerte sie.

"Mein armes Mädchen." Liebevoll hielt Louis ihre Hand. "Du hast das so fantastisch gemacht."

Die Prinzessin legte den Kopf zurück. "Kannst du mir einen Waschlappen geben?"

"Ich wasche auch deinen Rücken, wenn du möchtest."

"Das wäre lieb von dir." Inès lächelte schläfrig.

"Bleib genauso sitzen," lächelte Louis. Dann wusch er ihren Rücken, ihre Haare und sanft ihr Gesicht.

Schnurrend schloss Inès ihre Augen und genoss die zärtliche Behandlung. "Ich würde Liam und die Anderen gerne einladen.", murmelte sie.

"Das wäre schön," lächelte Louis. "Irgendwann können wir das sicher realisieren."

"Ich hoffe es." Inès schnappte sich einen Lappen und begann ihre Beine zu waschen.

"Ich kann es kaum erwarten, ihn aufwachsen zu sehen," schwärmte Louis voller Glück. "Er ist so... perfekt."
"Mhm." Seine Frau seufzte glücklich. "Du kannst ihm gerne kämpfen beibringen, wenn er alt genug ist und es möchte."

"Er soll auch die schönen Künste erlernen. Schreiben, tanzen und Reiten auf jeden Fall."

"Ich werde ihm zeichnen beibringen."

"Und wir machen ihn zu einem höflichen jungen Mann. Er soll Frauen gut behandeln und wissen, wie man sich benimmt."

"Natürlich." Inès zischte leise, als sie sich zwischen den Beinen wusch. "Ich bekomme kein Kind mehr."

"Mh... auch kein Wunderschönes kleines Mädchen, dass aussieht wie du? Sie könnte blaue Augen haben und zusammen mit dir malen und singen.."

Die Französin grummelt. "Vielleicht tut es beim nächsten Mal nicht so weh..“

Lächelnd gab Louis ihr einen Kuss auf die Schulter. "Wird Zeit, dich und den Zwerg ins Bett zu bringen. Ihr habt schwer gearbeitet.’

Inès schrubbte sich noch über die Oberarme und nickte dann. "Bleib bei uns, ja?"

"Ich geh doch nicht weg," murmelte Louis. "Ich werde euch niemals alleine lassen."

"Ich liebe dich." Die Rothaarige richtete sich langsam auf.

"Und ich liebe dich." Ein weiteres Mal zauberte Inès ihm Schmetterlinge in den Bauch.

Strahlend ließ sich die Prinzessin in ein Tuch Wickeln. "Hilfst du mit beim anziehen. Lou?"

"Aber ja, mein Schatz." Zärtlich Küsste er sie.

Lächelnd rubbelte sich Inès die Haare trocken. "Ich vermisse Jasper.", beschwerte sie sich und ließ sich von Louis in Ihre Kleid helfen.

"Ich auch, lass ihn uns gleich wieder sehen." Er war selber müde, aber so glücklich.

"Looos." Inès schnappte sich Louis' Hand und zog ihn zurück in ihr Zimmer.

"Wir haben ihn gebadet," Flüsterte die Königin sanft. "Er schläft so friedlich."

Inès strahlte begeistert und nahm ihrer Mutter das Kind ab. "Wir wollen uns hinlegen.", erzählte sie und kuschelte sich an Louis, als dieser von hinten die Arme um sie schlang.

Hastig wischte sich die Mutter ein paar Tränen der Rührung von den wangen. Sie war tatsächlich Oma! "Ja, Natürlich mein Schatz."

"Ich passe auf sie auf.", versprach Louis leise, während er Jasper verzaubert ansah.

"Ich werde ihn heute Abend Vater vorstellen, aber jetzt muss ich Schlafen."

"Das verstehe ich." Die Königin lächelte sanft. "Ruht euch aus, ja? Es war ein anstrengender Tag."

Louis sah sie dankbar an und half seiner Frau ins Bett. Er wollte ebenfalls einfach nur Zeit mit seiner kleinen Familie verbringen. Gähnend machte Inès es sich auf dem Bett bequem, Jasper bettete sie auf ihrer Brust. "Komm her, Lou."

Louis rutschte zu ihr und nahm seine Frau liebevoll in den Arm. "Unglaublich," Flüsterte er.

"Mehr als das.", inès rieb ihre Nase an Louis'.

"DU bist die unglaublichste Frau der Welt," Flüsterte Louis voller Liebe. "Und du wirst die beste Mama für Unsern Engel sein."

"Und du der beste Papa.", flüsterte die Französin und küsste dem Leibwächter sanft.

Dieser erwiderte den Kuss zärtlich und lächelte. "Du solltest ein wenig schlafen."

"Mhm." Inès fuhr mit ihrer Hand behutsam über Jaspers rücken, während sie die Augen schloss.

"Ich passe auf euch auf." So wie Louis es für immer tun würde.


+++


"Mhm.." summend ließ Perrie ihre Hände durch Sophias Haare wandern, während diese federleichte Küsse auf ihrem Hals verteilte. "Bist du sich.. ohh... das hier keiner herkommt?", keuchte sie. Momentan befanden sie sich in der Bücherei des Hauses. Sophias war der festen Meinung, dass sie wahrscheinlich die Einzigen waren, die hierher kamen.

"Niemand wird uns stören," versprach Sophia angeregt und saugte Perrie einen Knutschfleck. "Wir können alles tun, was wir wollen.."

"Sehr verlockend.", raunte ihre Freundin verzückt, ihre Beine wickelte sie fest um Sophias Hüfte und zog sie mit einem Ruck an sich.

Lachend presste sich Sophia an ihre Freundin und küsste sie tief. Perrie war eine Traumfrau - das hatte sie mittlerweile mehr als verstanden. Seufzend schlüpfte die Reitlehrer mit ihren Fingerspitzen unter den Stoff von Sophias Oberteil, ließ sie über die warme, weiche Haut tanzen.

"P-Perrie.." seufzte diese.

Sie liebte es, wenn ihre Freundin so war, einfach... leidenschaftlich und Hemmungslos. Grinsend kratzte sie sanft mit ihren Fingernägeln über die Haut. "Ich will dich hier nicht ausziehen...", murmelte sie an Sophias Lippen. Das war ihr dann doch zu riskant.

"Schade," grinste diese anzüglich. "Das hätte mal etwas sehr aufregendes.."

Perrie lachte leise und wanderte mit ihrer linken Hand unter den Bund von Sophias Hose. "Wenn deine Mutter uns erwischen würde, nicht mehr."

"Das ist allerdings richtig." Sophia ließ ihre Lippen über Perries Hals wandern.

"Oh." Flatternd schloss Perrie ihre Augen. "Ich liebe das.."

"Und ich liebe es, dich zu verwöhnen," Flüsterte die Prinzessin.

Die Blondhaarige atmete zittrig ein, als Sophia begann, ihre Bluse aufzuknöpfen.

"Sophia?" Hörte man da ein Stimmchen zwischen den Regalen. "Bist du hier? Ooh.." Daisy war aufgetaucht und machte riesige Augen.

"Daisy!" Perrie schubste ihre Freundin vor Schreck von ihrem Schoß. Oh Gott.

Sophia stand verlegen mitten zwischen den Regalen und versuchte so zu tun, als wäre nichts.

"Ich-" Daisy blinzelte verwirrt.

Erschrocken knöpfte Perrie ihre Bluse zu und richtete sich auf. Oh, Herr im Himmel. Das war nicht gut. "Soph..", murmelte sie.

"Daisy, bitte denk nicht schlecht von mir," Bat Sophia leise.

"Warum küsst ihr euch?" Sophias Schwester sah die Beiden vor sich mit großen Augen an.

"Ich.." dann beschloss Sophia einfach ehrlich zu sein. "Ich mag Perrie. Ich mag sie so, wie Mama unseren Papa mag. Tante Grace Onkel Juan.."

Perrie bekam einen halben Herzinfarkt. "Wir haben uns sehr gerne.", stimmte sie leise zu.

Daisy sah von einer zur anderen. "Ist das denn... erlaubt?" Fragte sie unsicher.

Sophia schüttelte den Kopf. "Nein, das ist es nicht." Sie ging vor Daisy in die Knie. "Du darfst es niemanden erzählen, Daisy, hörst du? Papa weiß davon, aber er ist der Einzige."

"Aber.." verwirrt blinzelte Daisy von einer zur anderen. "Wie lange schon? Was ist mit Liam?"

"Liam und ich waren mit sehr gute Freunde. Wir haben uns nie geliebt."

Perrie fuhr sich seufzend durch die Haare. "Schon seit ihr in England wart.", sagte sie vorsichtig.

Daisy sah die Reitlehrerin an und kaute sich auf der Lippe herum. "Dann warst du nur nett zu mir, weil du Sophia magst?"

"Was?" Perrie riss die Augen auf. "Nein, um Gottes Willen, Daisy. Warum denkst du denn sowas?", fragte sie entsetzt und setzte sich auf den Sessel, bevor sie das kleine Mädchen auf ihren Schoß zog.

Schüchtern blickte diese zu ihrer Reitlehrerin hoch. "Dann magst du mich auch? Nur... anders?"

"/Oh/." Perrie lachte leise. "Sophia mag ich anders, ja. Aber dich hab dich auch sehr lieb." Sie strich Daisy die Haare aus dem Gesicht. "Du bist noch so jung, so richtig verstehen musst du das nicht."

"Ich will aber. Ich will nicht immer für alles zu jung sein."

Perrie warf Sophia einen Hilfesuchenden Blick zu. "Daisy.." Sophia quetschte sich neben ihre Freundin auf den Sessel.

"Kann ich das auch kriegen? Dass ich... dass ich keine Jungs mag?"

"Du kriegst so was nicht einfach. Sowas ist keine Krankheit." Sophia griff nach ihrer Hand. "Aber ja, es kann sein, dass du bemerkst, dass du Mädchen mehr magst. Aber es muss nicht sein. Es gibt auch Jungs, die keine Mädchen mögen sondern eher andere Jungs."

"Kennst du jemanden?" Wollte Daisy Neugierig wissen.

"Ja." Ihre Schwester nickte leicht. "Ich kenne einige."

"Mh." Daisy Nickte. "Wer weiß alles... naja... dass ihr beide.."

"Euer Papa, Liam, ein paar Freunde in England." Perrie nagte sich auf der Unterlippe herum.

"Liam wusste es? Aber er wollte dich schon heiraten."

"Ja, nein. Also, nicht aus Liebe."

"Ich mag Liam. Können wir ihn Mal besuchen?"
Sophia und Perrie sahen sich kurz an. "Das geht leider nicht mehr, Süße ."

"Warum nicht?" Schmollte die Kleine. "Ihr mögt ihn doch auch."

"Natürlich tun wir das.. er.. hat nur zur Zeit ein paar Probleme zuhause."

"Oh." Betroffen sah Daisy auf ihre Füße.

Perrie lehnte sich ein wenig an Sophia ran. "Das ist ein bisschen viel auf einmal für dich,hm?" Sie sah gerade zu, wie sich in daisys Kopf die Zahnräder drehten.

"Können wir nachher in den Stall?" Fragte Daisy leise. "Ich würde verstehen, wenn ihr besseres zu tun habt.."

"Du kannst ruhig hierbleiben." Perrie drückte das kleine Mädchen an sich. "aber ich kann dich mit Sophia alleine lassen, wenn du mit ihr reden magst." Sie sah fragend zu ihrer Freundin.

"Ich würde später nochmal zu dir kommen? Nach dem Essen?" Sophia sah Perrie sanft an.

"Ja, natürlich. Ich werde im Stall warten." Perrie lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor sie Daisy auf der Couch absetzte und aufstand.

Sophia warf ihr einen liebevollen Blick zu. Diese Frau war der helle Wahnsinn.

Daisy sah ihrer Reitlehrern schüchtern hinterer. "Ich verstehe es nicht so ganz.", flüsterte sie beschämt. "Ich darf es Mama nicht sagen, oder? Dürft ihr das? Oder ist es nicht erlaubt?"

"Mama würde es nicht verstehen, Liebes. Sie möchte, dass Jungs Mädchen mögen und Mädchen Jungs - und alles andere gefällt ihr nicht." Erklärte Sophia. "Viele Leute haben damit ein Problem - obwohl wir nichts schlimmes tun. Wir lieben einfach nur."

"... also... /liebst/ du Perrie? So Richtig?"

"Ich denke schon, ja." Nickte Sophia vorsichtig.
Daisy nagte sich unruhig auf der Unterlippe herum. "Das ist aber schon lange.", murmelte sie dann. "Wir waren letztes Jahr in England."

"Wir haben es lange geheim gehalten, weißt du? Damit uns keiner erwischt."

Sophias Schwester nickte schweigend. "Warum hast du es Papa erzählt?"

"Damit er mir hilft und ich Perrie mit nach Spanien nehmen konnte. Ohne sie wollte ich nicht sein."

"Oh."

"Papa war sehr lieb und Verständnisvoll. Er hat mir nie Vorwürfe gemacht.*

"Das... das muss man wegen sowas ja gar nicht." Daisy kuschelte sich an.

Dankbar zog Sophia ihre Schwester an sich. "Es ist wundervoll, dass du so denkst."

"Ist Perrie die erste Frau, die du magst?", fragte Daisy leise.

"Ja. Vorher mochte ich noch niemanden."

Daisy spielte mit Sophias Fingern herum. "Heiraten dürft ihr nicht.", meinte sie bedrückt.

"Nein... nein, das wird niemals möglich sein."

"Schade. Ich mag Perrie."

"Dann verrätst du uns nicht?"

Daisy schüttelte den Kopf. "Nein. Ich will es nicht." Sie lächelte breit. "Du bist so glücklich mit ihr, das ist mir aufgefallen."

"Danke, meine Süße." Zärtlich strich Sophia ihr über die Haare.

"Ich werde es Mama nicht sagen, versprochen." Das kleine Mädchen schlang ihre Arme um Sophias Hals.

Sophia drückte ihre Schwester. "Und egal, wen du mal gut findest - ich unterstütze dich."

"Danke, Sophia." Daisy lächelte fröhlich. "Aber dafür bin ich wirklich noch zu jung." Sie begann zu grinsen.

"Irgendwann wird jemand kommen, der deine Welt auf den Kopf stellt. Und es wird wunderschön sein."

"Ist es bei dir so mit Perrie?"

"Absolut. Sie macht mich so glücklich."

Daisy lächelte begeistert. "Das ist doch schön." Sie runzelte die Stirn. "Warum ist das nicht erlaubt?"

"Ich weiß es nicht. Weil fremde Menschen bestimmen wollen, was gut für andere ist." Seufzte Sophia.

"Das ist blöd." Daisy schnaubte.

"Ich kann es nicht ändern," Flüsterte Sophia.

Daisy streichelte Sophia über die Wange und drückte ihr einen Kuss auf die Andere. "Ich hab dich lieb, Sophia."

"Ich hab dich auch lieb, Zuckermaus."

"Du kannst zu Perrie gehen.", sagte Daisy und sprang von der Couch. "Ich wollte mit Alicia spielen."

"Viel Spaß, Kleines." Lächelte Sophia. "Seid aber zum Essen wieder da, in Ordnung?"

"In Ordnung." Daisy richtete Ihre Kleid. "Viel Spaß mit Perrie."

"Danke," Sophia zupfte ihre Haare zurecht. "Bis später, Dai."

Lächelnd schloss das kleine Mädchen davon. Es war verwirrend für sie, aber so langer ihre Schwester glücklich war, war es ja egal, mit wem.

Seufzend lehnte Sophia den Kopf in den Nacken. Jetzt wusste Daisy also Bescheid. Sie hatte nicht mit Begeisterung gerechnet, sondern mit Verwirrung - dennoch war sie froh, dass ihre kleine Schwester nicht böse war.

Sie blieb noch einige Minuten sitzen, um sich zu sammeln, bevor sie aufstand und sich auf den Weg zu den Ställen machte. Sie brauchte jetzt ganz dringend ein paar runden Kuscheln mit ihrer Freundin.


Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.

- Antoine de Saint-Exupery

 

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Tag der Veröffentlichung: 18.04.2020

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