Die Jungs die meinen Sommer eroberten
Geschrieben von Lele Dezember & Kathleen River
erstmalig erschienen am 15.10.2019 unter dem Titel: the Boys and me
Dieses Buch war ein Project der burning passion Awards 2018 und wurde auf Wattpad nur zum Teil fertiggestellt
Dieses Buch ist Teil einer Reihe, die unabhängig von den jeweiligen Bänden gelesen werden kann. Keiner der Bände die noch erscheinen werden hängen mit dem Band 1 zusammen, sondern gehören nur zu der Reihe dazu.
Ebenfalls werden in diesen Bänden Namen vorkommen von berühmten Bands, Boybands, Sängern und Persönlichkeiten, die aus dem englischsprachigen Bereich stammen.
Dieses Buch soll unter keinen Umständen die genannten Personen beleidigen oder verletzen, sondern dient nur zur Unterhaltung und dem Eigengebrauch.
Anmerkung:
Dieses Buch enthält Songtexte von One Direction und the Wanted in einigen Kapiteln, die auf englisch verfasst sind. Falls jemand englisch nicht kann, beachtet die Songtexte einfach nicht weiter.
Mila Forest, 16 Jahre alt, blond, Heimatort: Deutschland, One Direction Fan
Mila bekommt zu ihrem 16. Geburtstag eine Fahrt nach London und besucht dort ein Konzert. Hinter der Halle lernt sie One Direction kennen, nachdem sie sich über Harry lustig gemacht hat, der alleine dort stand. In One Direction hatte sie Freunde gefunden (bis auf Harry) und kam mit Niall zusammen. Mila braucht immer jemanden den sie nerven kann.
Gabriela Palmeira, 16 Jahre alt, zur hälfte Brasilianerin, Heimatort: Deutschland, One Direction Fan
Nachdem One Direction, wegen ihrer Tour nach Deutschland kam, lernte sie die Band durch ihre beste Freundin Mila kennen. Nach nur kurzer Zeit wurden sie und Liam ein Paar. Sie und Mila wurden entführt, weil die Entführer von ihren Freunden Lösegeld gefordert hatten, aber die beiden wurden befreit. Später wurde Gabriela von denselben Typen erpresst und sie sollte Liam aus der Band mobben, was sie mit der Hilfe von Zayn und Harry schaffte, allerdings stürzte Liams Flugzeug ab und er lag im Koma.
One Direction
Nachdem sie Mila kennengelernt hatten, luden sie sie zu sich ein, was Harry gar nicht passte, da er Mila nicht leiden kann. Immer wieder versuchen sie sich zu beleidigen, aber nach einiger Zeit kommt er immer mehr mit ihr klar, was die Gruppe immer mehr zusammen schweißt. Auch Gabriela gehört dazu und es scheint, als wäre alles In Ordung
The Wanted
Kommt in diesem Teil zum ersten Mal vor und verändert den ganzen Lauf der Geschichte. Lest es selbst...
Kapitel eins
Jetzt sind genau 9 Monate vergangen seit One Direction und ich uns begegnet sind. Es war einfach ein unglaubliches Jahr. Die Jungs kamen Gabriela und mich öfters besuchen. Liam ging es nach kurzer Zeit und ein paar Wochen im Krankenhaus auch wieder gut. Er hat meiner besten Freundin, Harry und Zayn verziehen, dass er aus der Band geworfen wurde. Niall und Liam sind auch wieder beste Freunde geworden. Wenn ich schon von besten Freunden rede, mache ich gleich weiter. Nach diesem riesigen Drama mit der Entführung und der Erpressung, wurden Louis und ich beste Freunde. Auch Gabriela ist mit Harry nun sehr gut befreundet. Zayns damaliges Date ist nun seine Freundin. Sie ist sehr nett. Anfangs konnte ich sie gar nicht so leiden, aber das hat sich im Laufe der Zeit auch geändert.
*Flashback*
„Wiedermal ein Date, Malik?“, lacht meine Freundin. Er nickt und sprüht sich Unmengen von Haarspray auf seine Haare. Sie müssen ja `Perfekt` sein, würde Zayn sagen. Es ist ja schön dass er sich um sein Aussehen so bemüht, aber ich glaube die Dose ist gleich leer. Vorhin war sie noch verpackt gewesen, was darauf hindeutet, dass sie erst neu gekauft wurde. Also war sie voll. Aber die Betonung liegt auf `war`. „Wie sehe ich aus?“ Zayn präsentiert sich uns voller Stolz. Eigentlich sehen seine Haare ja wie immer aus. Mit seiner Lederjacke sieht das alles gar nicht so schlecht aus. Ein bisschen nach Bad Boy.
Ich mache ein entsetztes Gesicht. „Also wirklich Zayn. Du wirst sie doch nicht so empfangen wollen?“ „Wieso? Sitzen meine Haare nicht? Hab ich irgendwo ein Fleck? Passt das Outfit nicht? Mann sag mir doch endlich was ist!“ Man, Zayn gerät ja richtig in Panik. Leider verdirbt mir Gabriela den Spaß. Denn sofort sagt sie ihm: „Du siehst toll aus. Die verarscht dich nur!“ Erst sieht mich Zayn mit einem beleidigten Blick an. Dann rennt er auf das Sofa zu, auf dem ich sitze und setzt zum Sprung an. Er landet direkt auf mir und ich stöhne vor Schmerzen auf. „Zayn!“, sage ich erst leise. Als er nicht hört versuche ich es lauter. „Zayn!“ Immer noch keine Reaktion von ihm. „ZAYN!!!“ „Was denn?“ „Ich… krieg keine…. Luft!.“ „Sorry.“ Sofort geht er von mir runter und fängt an zu grinsen. „Aber du bist selbst schuld.“
Es klingelt. „Sie ist da, ist wirklich alles in Ordnung?“, quietscht Zayn. „Oh Gott, Zayn. Du siehst gut aus. Willst du ihr jetzt nicht mal die Tür öffnen?“ Sofort ist er weg und man hört an der Tür Stimmen. Unten haben sich mittlerweile alle versammelt. Als erstes tritt Zayn ins Wohnzimmer, gefolgt von einem Mädchen. Oh man, dass kann ja was werden. Das Mädchen sieht eigentlich ganz hübsch aus, abgesehen von den Lila Haaren. Hallo? Lila? So eine hätte ich Zayn nie zugetraut. Ich weiß ich bin immer ein bisschen schnell mit Vorurteilen, aber ich kann einfach nicht anders. Sie ist ein bisschen kleiner als Zayn, hat aber Schuhe mit hohen Absätzen, sodass sie jetzt mit ihm auf einer Höhe ist. Sie trägt einen Minirock. Der wirklich sehr kurz ist. Und ein Top mit weitem Ausschnitt. Ihr Gesicht ist vollgeknallt mit Make-up und sie trägt riesen Ohrringe. Ich drehe mich um und sehe in die geschockten Gesichter von Niall, Harry, Louis und Liam.
„Darf ich euch vorstellen, das ist Katie. Katie, das sind Louis, Liam, Niall, Harry, Gabriela und Mila.“ „Wohnen die zwei bei euch?“, will sie zickig wissen. Ich nicke mit dem Kopf. „Wehe ihr macht euch an Zayn ran. Er gehört mir, nur dass das mal klar ist.“ Was hat die nur für ein Problem? Besser gesagt, was hat Zayn für ein Problem, das die da seine neue Freundin ist? „Beruhige dich, süße. Gabriela gehört zu Liam und Mila ist Nialls Freundin.“ Zayn umarmt sie und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich muss noch etwas für nachher vorbereiten, warte du doch solange hier. Du kannst dich ja mit den zwei Mädels unterhalten. Dann könnt ihr euch besser kennenlernen. Bis nachher.“ Zayn verlässt den Raum.
Das ist jetzt ja wohl nicht sein ernst. Zayn weiß ganz genau das ich mit solchen Tussis nicht klarkomme. Ist ja schön wenn das seine Freundin ist aber er muss mich ja nicht gleich damit quälen. Die Jungs laufen auch in Richtung Tür. Die lassen mich doch jetzt nicht alleine, oder? „Wo geht ihr hin?“, frägt meine Freundin. „Wir sollen Zayn helfen, aber wir sind bald zurück“, erklärt Liam ihr und küsst sie noch einmal bevor er mit den anderen das Zimmer verlässt. Auch ich bekomme noch einen Kuss von Niall auf meine Lippen gedrückt. Katie setzt sich gegenüber von uns. „Erzählt doch mal von euch“, fordert sie. Das kann sie gleich mal vergessen. Die bekommt keine Informationen über mich. Auch wenn sie vielleicht schon viel weiß. Immerhin gibt es ganze Steckbriefe von mir im Internet.
„Fang du an“, sage ich an Gabriela gewandt und deute mit einer Handbewegung dass sie anfangen soll. Sie erzählt ein paar Sachen. Ich glaube sie traut ihr auch nicht so sehr. Als sie geendet hat, sage ich doch noch ein paar Sachen. Aber nur so was, was man im Internet findet und nicht zu Persönlich ist. „Gut, jetzt bin ich dran. Also ich bin Katie. Zuerst Mal solltet ihr zwei etwas wissen. Sie holt sich ein Taschentuch aus ihrer Tasche und reibt damit über ihr Gesicht. Warum wischt sie ihr Make-up weg? Dann greift sie sich mit der Hand in ihre Haare. „Ich glaube ihr habt einen falschen Eindruck von mir.“ Sie grinst und zieht sich die Lila Perücke vom Kopf. Zum Vorschein kommen schwarze lange Haare. Was verdammt nochmal wird das? Sprachlos starren Gabriela und ich sie an. „Verwirrt?“ ich und meine Freundin nicken synchron.
„Es war alles nur gespielt. Zayn wollte dich auch mal ein bisschen verarschen. Er hat mir immer von deinen Streichen erzählt.“ Das stimmt, ich habe ihm in letzter Zeit wirklich viel Streiche gespielt. „Aha.“ Mehr bekomme ich im Moment nicht raus. Sie erzählt weiter. „Eigentlich mag ich solche Leute auch nicht.“ Langsam taue ich wieder auf. Auch Gabriela ist aus ihrer Starre erwacht. „Was machst du denn so beruflich?“, will sie von Katie wissen. „Ich bin Schauspielerin.“ „Kannst du ziemlich gut“, lache ich. Auch die anderen lachen. Wir unterhalten uns noch weiter, bis die Jungs wieder das Zimmer betreten. „So siehst du also aus!“, sagt Niall und setzt sich neben mich. Liam geht zu Gabriela und Zayn zu seiner neuen Freundin.
„Ihr wusstet davon?“ will ich wissen. „Nein. Zayn hat es uns erst eben gesagt“, kommt es von Lou. Dann sieht er uns alle drei nochmal genau an und spricht weiter. „Sieht irgendwie witzig aus.“ Er zeigt erst auf mich und Niall, dann auf Gabriela und Liam und zuletzt auf Katie und Zayn. „Unser Blondes Team, Das braune Team und das schwarze Team!“, kichert er. Wir 6 sehen uns gegenseitig an. Er hat Recht. Ich und Niall sind Blond, Liam und Gabriela haben beide braunes Haar und bei Zayn und Katie ist es dasselbe nur in schwarz. Witzig.
*Flashback ende*
Das war also der Anfang einer guten Freundschaft. Wir sind alle richtig gut mit Katie befreundet. Hätte man im ersten Moment auch nicht erwartet. Natürlich hab ich nicht aufgehört, Zayn streiche zu spielen. Die Jungs kann man einfach richtig gut reinlegen. Es gab noch mehr von solchen lustigen Momenten. Zum Beispiel an Weihnachten. Da haben wir zusammen den Baum geschmückt. Meine Eltern sind mit mir nach London um Nialls Eltern kennen zu Lernen. Ist besser gelaufen als Gedacht. Ich denke unsere Eltern verstehen sich sehr gut. Auch Gabriellas und Liams Eltern waren dabei. Natürlich auch die Eltern der anderen und auch die von Katie. Und natürlich durften die Brüder und Schwestern auch nicht fehlen. Alles in allem war es ein riesiges Festessen. Wir waren mehr als 30 Personen. Ich bin mit Niall, Harry und Louis einkaufen gegangen. Harry und Louis haben eingekauft und ich hab Niall von den Regalen ferngehalten...
Kapitel zwei
Genauso schön war der Zoo besuch. Wir alle waren dabei. Das war so eine richtige Phobie Falle. Im Restaurant dort gab es nur Suppe. Irgendwie so ein Suppenrestaurant das dort sehr bekannt war. Und welches Suppenrestaurant hat denn Messer und Gabel? Eben, keines. Das heißt, Liam musste Lernen mit einem Löffel zu essen. Bis er erst mal den Löffel in seine Hand nehmen konnte hat es schon ewig gedauert. Da hatten Niall und ich schon mehrere Suppen verschlungen.
Danach waren wir in so einem Gehege wo man durchlaufen konnte. Mein größter Albtraum. Dort waren Paviane. Wie ich Paviane hasse. Ich hab richtig Angst davor. Mich hat als kleines Kind mal einer Gebissen, seitdem bringt mich keiner mehr in die Nähe von Affen. Bis auf Louis. Der hat einfach ein Affe genommen und ist mir damit hinterher gerannt. Das muss man sich mal vorstellen. Das gleiche war dann noch im Streichelzoo. So eine Ziege hat Harry verfolgt. Es war einfach zum Totlachen.
Aber es war nicht immer so toll und Lustig. Bei Liam und Gabriela war alles Ok, aber Niall und ich stritten uns oft wegen Kleinigkeiten, an die sich jetzt schon keiner mehr erinnert. Oft war es nur ein kleiner Streit über ein oder zwei Tage. Aber es gab auch ein paar Ausnahmen wo wir und etwas länger stritten. Erst vor ein paar Wochen hätten Niall und ich uns fast getrennt, wegen einem Mitschüler von mir. Ich bin mit Lukas schon seit ich in diese Schule gekommen bin, gut befreundet. Wir schreiben fast jede Woche auf Facebook. Als aber Niall das erfahren hat, war er total Eifersüchtig. Was ich ziemlich überflüssig finde, immerhin ist er ja nur ein guter Freund. Jedenfalls hat er ein so großes Drama daraus gemacht, dass es zwischen uns fast aus war.
Aber gebessert hat er sich immer noch nicht. Sobald ich mich nur mit einem Männlichen Wesen unterhalte, kriegt der schon Eifersuchtsattacken. Das regt mich einfach so auf dass ich nicht mit ihm Rede bis er sich entschuldigt. Ich weiß, es ist ein bisschen Gemein von mir, aber was soll ich denn machen. Ihm sagen dass ich es gut finde, dass ich nicht mehr mit jemandem reden darf der keine Frau ist? Ich wundere mich manchmal dass er mich überhaupt noch in die Nähe von Louis, Liam, Zayn oder Harry lässt. Als er mich nicht mal mehr mit meinen Kumpels reden oder Schreiben ließ, hat unser größter Streit angefangen.
Ich habe eine Ewigkeit nicht mit ihm geredet. Mindestens eine Woche. Bin dann nur aus Provokation in meinem Zimmer gesessen und hatte die Tür verschlossen. Damals waren wir in Deutschland weil die Jungs dort auf Tour waren. Sie haben mich und Gabriella besucht. Da ist Niall dann auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich von meinem Kumpel fernhalten soll. Natürlich hab ich das nicht getan. Er kann mir nicht einfach so meine Freiheit rauben.
„Bist du Fertig?“, kommt Gabriela in das Zimmer von mir und Niall. „Ja, ich bin so weit. Wir können los.“ Ich stehe auf und verbanne meine Tagträume aus meinem Kopf. Die Jungs sind auf eine Filmpremiere eingeladen und wir sollen mit. Ich hab nicht so richtig Lust drauf, aber ich will mit den Jungs noch einen schönen Abend verbringen. Das ist unser letzter Tag, da morgen der Flieger für mich geht. Gabriela bleibt noch eine Weile hier. Aber ob ich den Tag noch überlebe, weiß ich nicht. Überall werden Massen von Leuten und von Fans sein. Es wird sau eng sein und man wird nirgends durchkommen. Und das Schlimmste: Ich muss ein Kleid tragen. Gott wie ich es Hasse. Da ich ja keine Kleider besaß, sollte ich mit den anderen shoppen gehen. Yey. Das war der schlimmste Tag meines Lebens. Ich musste über 20 Kleider anprobieren und hab mich dann endlich für das dunkelblaue entschieden.
Dazu noch Schuhe, die einen kleinen Absatz besitzen. Ich bin schon groß genug, also wieso noch High Heels anziehen. Jedenfalls geht es jetzt los. Gabriela und ich laufen die Treppe nach unten. Da stehen auch schon alle in ihren Anzügen und Katie in ihrem roten Kleid. „Schick!“, kommt es von Louis und wir brechen alle in Lachen aus. Dann steigen wir in die Limousine, die schon vor der Villa auf uns warten. Es ist keine lange Fahrt. Aber ich wäre gern noch ein bisschen länger hier drin sitzen geblieben. Es kommt nicht oft vor dass ich in einer Limo sitze. Zusammen steigen wir wieder aus und schreiten über den roten Teppich. Ein sehr langer roter Teppich, wie ich nach einiger Zeit bemerke.
Dann sind wir endlich in der großen Halle. Erst Mal müssen wir uns den Film angucken. Dazu setzen wir uns auf unsere Plätze, die man uns Reserviert hat. Ich sitze ganz außen. Dann Niall, Liam, Gabriela, Harry, Louis, Katie und zuletzt Zayn. Unsere Plätze liegen in der ersten Reihe. Kurz bevor die Peron auf der Bühne zu reden beginnt, merke ich wie sich eine Person auf meine andere Seite setzt. Ich drehe meinen Kopf um zu erkennen, wer es ist. Ein Junge, ungefähr in Nialls Alter. Braune Haare. Er kommt mir sehr bekannt vor, aber ich komme einfach nicht drauf, wo ich ihn schon mal gesehen habe. Ich drehe meinen Kopf wieder und merke, dass der Film schon begonnen hat. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass der Junge neben mir mich ebenfalls mustert. Den ganzen Film lang bin ich still und langweile mich einfach. Aber danach soll es noch eine Party geben. Das heißt für mich rumsitzen und warten, bis ich nach Hause kann.
Kapitel drei
Als dann auch der Film mal zu Ende ist, gehen wir in eine andere Halle, in der lauter Stars sind. Manche mit und manche ohne Begleiter. Niall geht zu ein paar bekannten Stars und unterhält sich mit ihnen. Auch die anderen Jungs sehe ich nicht mehr. Gabriela und Katie sind wohl auch bei ihnen. Naja. Ich lasse mein Blick durch die Gegend schweifen und entdecke ein Sofa, das ein wenig am Rand der Halle steht. Perfekt für mich. Ich bahne mich durch die Menge und lasse mich auf dem Sofa nieder.
Kurze Zeit später lässt sich jemand neben mich plumpsen. Ich schaue gar nicht auf, da ich mit meinem Handy beschäftigt bin. „Hey, Bist du nicht das Mädchen das vorher neben mir saß?“ Ich schaue auf und erkenne, dass neben mir der junge von vorhin sitzt und mich erwartungsvoll anschaut. „Sieht so aus. Dann bist du wohl der Junge, der vorher neben mir saß“, meine ich und er lacht. Auch ich muss lachen. „Darf ich auch deinen Namen erfahren?“, frägt er mich. Ich muss grinsen und stelle mich vor. „Ich bin Mila und du?“ Erst mustert er mich kurz, fängt sich aber gleich wieder und hält mir freundlich seine rechte Hand hin, die ich höflich schüttle. „Nathan.“ Nathan…. Nathan…… Diesen Name hab ich schon mal gehört. Ich bin nah dran.
„Da bist du ja Mila, ich hab dich schon überall gesu…. Was macht der denn hier?“ Ich schaue hoch zu Zayn, der gerade dazu gestoßen ist. Er mustert Nathan und wendet sich dann an mich. „Wieso unterhältst du dich mit einem Mitglied von The Wanted?“ The Wanted. Klar. Da hab ich den Namen gehört. „Ähm, darf ich das nicht?“ Ich weiß dass die Jungs Probleme mit The Wanted haben, aber erstens bin ich nicht die Jungs und zweitens soll er mir jetzt nicht auch noch verbieten, mit anderen Jungs zu reden. „Gibt’s ein Problem, Zayn?“, frägt jemand drohend hinter mir. Ich drehe mich um und sehe zwei Typen dort stehen. Beide sind so um die 25.
„Max!“, zieht Zayn scharf die Luft ein. Oh nein, bitte kein Krieg. Nicht jetzt. Leider kommen auch schon Louis und Niall angelaufen. „Geh wieder zu deiner Band und lass Nathan sich in Ruhe mit dem Mädchen unterhalten.“ „Bild dir nichts ein Nathan, sie hat einen Freund.“ „Jetzt sag blos nicht dass sie mit dir Zusammen ist“, lacht Max und der andere neben ihm muss ebenfalls lachen. Nathan und ich drehen einfach nur immer wieder die Köpfe und sagen nichts. „Nein, sie ist mit mir zusammen. Und jetzt verschwindet“, schreit Niall schon fast. Er nimmt mich am Arm und zieht mich vom Sofa hoch.
Auch Nathan steht auf und ruft mir noch hinterher: „War nett dich kennen zu Lernen. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder!“ Ich muss grinsen. Das hat er jetzt bestimmt gesagt dass Niall noch wütender wird. „Nur wenn ich es nicht verhindern kann“, höre ich ein nuscheln von Niall, der mich übrigens immer noch am Arm aus der Halle zieht. Die anderen Trotten hinterher. Auf dem Weg nach draußen stoßen dann der Rest von One Direction, genauso wie Katie und Gabriela zu uns. Zusammen fahren wir wieder nach Hause.
In meinem Zimmer ziehe ich mir meine Schlafklamotten an. Als ich meine Jacke ausziehe, fällt ein Zettel aus der Tasche. Ich öffne ihn und darauf steht: Nathan, und eine Nummer. Der Typ hat mir ernsthaft seine Nummer gegeben. Schnell stecke ich den Zettel wieder in die Jackentasche zurück, als ich bemerke, wie Niall zur Tür reinkommt. „Was hast du dir dabei gedacht?“, will er immer noch Wütend wissen. „Was meinst du?“ „Das du mit diesem Nathan einen anscheinend netten Abend verbracht hast!“ „Was? Wir haben uns nicht mal fünf Minuten unterhalten, da ist auch schon Zayn aufgetaucht.“ „Zum Glück“ „Was hast du eigentlich für ein Problem?“, schreie jetzt ich ihn an. „Mein Problem ist dass ich The Wanted nicht ausstehen kann. Genauso wie die anderen. Aber das wusstest du.“ „Ja und? Ist doch nicht mein Problem wenn ihr nicht normal miteinander reden könnt.“ „Halt dich einfach fern von ihm und der Band.“ Er macht es schon wieder. Er kann es einfach nicht lassen. Dann fügt er noch hinzu: „Dann ist das also geklärt.“
Er will sich gerade umdrehen um zur Tür zu gehen. „Nein, es ist nicht geklärt! Du machst das jedes Mal. Jedes Mal wenn ich einen Jungen kennenlerne, vergraulst du ihn durch deine Eifersucht. Bei meinen Freunden in der Schule war es doch genauso. Denkst du die wollen noch was mit mir zu tun haben? Lass mich doch einfach mal in Ruhe mein Leben leben. Dich geht es nämlich gar nichts an, wen ich als Kumpel hab.“ „Gut, wenn du es so willst! Du kannst dein Leben von mir aus so gestalten wie du willst, aber ohne mich. Von nun an lass ich dich in Ruhe. So wie du es willst. Vergiss einfach das alles mit uns und fahr morgen nach Hause!“ Damit verlässt er nun endgültig den Raum. Regungslos stehe ich da und starre auf die Stelle an der noch vor ein paar Sekunden Niall stand.
Unten höre ich ein paar Stimmen und dann eine Tür zuknallen. Er hat gerade ernsthaft mit mir Schluss gemacht. Und zwar so richtig, nicht nur für ein paar Tage. Ich bemerke gar nicht wie mich jemand in den Arm nimmt. „Willst du reden?“, will Gabriela besorgt von mir wissen. Ich setzte mich Wortlos aufs Bett und sie neben mich. „Was ist gerade passiert?“ Ich schlucke schwer. Letztendlich kann ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. „Es… Ich… Er… Er hat Schluss gemacht“, stottere ich vor mich hin. Gabriela sieht mich geschockt an und zieht mich wieder in eine Umarmung. Jetzt ist es vorbei. Endgültig aus. Das war´s dann mit uns.
„Liam ist Niall hinterher um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Er klärt das mit ihm und dann könnt ihr wieder zusammen sein. „Nein. Es ist vorbei. Daran kann auch Liam nichts ändern.“ „Du musst aber wieder mit ihm zusammen kommen. Ihr seid doch unser verfressenes Traumpaar“, versucht sie mich aufzumuntern. Leider Vergeblich. „Ich weiß aber gar nicht ob ich noch mit ihm zusammen sein will“, spreche ich meinen Gedanken aus. Meine beste Freundin sieht mich geschockt an. Auch ich kann nicht glauben, was ich da gerade gesagt hab. Aber es ist nun mal die Wahrheit. „Er nimmt mir meinen Freiraum weg. Er lässt mich nicht mal mehr mit Benjamin, Max oder Felix reden. Er ist einfach nur noch eifersüchtig. Wieso sollte ich also noch mit ihm zusammen sein?“
Ich atme tief durch, denn das zu sagen, kostet viel Überwindung. „Er hat mich so eingeengt. Ich weiß nicht mal mehr ob ich ihn überhaupt noch Liebe. Er hat einfach Recht. Morgen bin ich wieder Zuhause und dann ist er Geschichte.“ Ich stehe auf und hole meinen schon vollgepackten Koffer. Damit gehe ich ins Gästezimmer. Im Flur begegnet mir Louis. „Hey, was ist los?“, will er besorgt wissen. „Halt einfach die Klappe!“, schnauze ich ihn an. Eigentlich will ich ihn ja nicht beleidigen, da ihn keine Schuld trifft, aber in dem Moment kann ich nicht nett sein und sagen: "Kannst du mich bitte in Ruhe lassen." Ich verziehe mich ins Gästezimmer und schließe die Tür. Ich lege mich aufs Bett und versuche zu Schlafen. Ich will hier einfach nur weg. Ab und zu Klopft es an meiner Tür, aber weder mache ich auf, noch sage ich ein Wort. Nach ein paar weiteren Tränen schlafe ich dann ein.
Kapitel vier
Am nächsten Morgen um 5 stehe ich auf und richte mich. Mein Flug geht erst in zwei Stunden und ich hab die halbe Nacht nicht geschlafen. Ich nehme leise meinen Koffer und stelle ihn ins Wohnzimmer, so damit ich niemanden wecke. Aus der Küche hole ich mir einen Zettel und einen Stift:
„Hallo Jungs. Wenn ihr das Lest bin ich schon weg. Ich hoffe ihr werdet nicht allzu Sauer sein, das ich einfach gehe, ohne mich richtig zu verabschieden. Aber ich will gerade einfach niemanden sehen. Ich wünsche euch noch ein schönes Leben, da ihr mich wohl einige Zeit nicht mehr sehen werdet. Und Louis, tut mir Leid dass ich dich gestern noch beleidigt hab.“
Ich lege den Zettel auf den Küchentisch und gehe noch einmal nach oben. Dann schleiche ich mich in Gabrielas und Liams Zimmer. Gabriela sitzt schon wach im Bett. Sie ist auch schon angezogen. Ich deute ihr, dass sie zu mir raus kommen soll. Sie steht auf und schließt die Tür hinter sich. „Kommst du mit zum Flughafen?“ „Klar, warte, ich wecke noch kurz Liam und die anderen.“ „Alleine“, sage ich und sie sieht mich kurz an. „Ich hab den Jungs eine Nachricht hinterlassen. Wir können gehen. Ich will sie gerade nicht bei mir haben.“ Gabriela nickt und zusammen gehen wir nach unten. Ich rufe ein Taxi, während meine Freundin noch kurz etwas isst. Kurze Zeit Später stehen wir am Flughafen und verabschieden uns. Dann gehe ich ins Flugzeug auf meinen Platz.
Es ist ziemlich leer und es sind kaum Passagiere hier. Ich bin zwar Tot müde aber schlafen kann ich nicht. Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und schalte es an. Ich hab schon vier Nachrichten. Von Zayn, Liam, Louis und Harry. Also haben sie den Zettel gelesen. Ich öffne die Nachrichten gar nicht und spiele mit meinem Handy Spiele. Nach einer viertel Stunde ist mir langweilig. Da fällt mir wieder der Zettel von Nathan ein. Ich hole ihn aus meiner Jackentasche und speichere die Nummer ein. Dann schreibe ich ihm eine SMS.
M: Du weißt schon dass es nicht gerade nett ist, einer Dame die Handynummer zuzustecken, wenn ihr Freund daneben steht und rummeckert.
Ich weiß nicht wie ich in so einer Situation noch so fröhlich sein kann. Aber ich hoffe er lenkt mich ein bisschen ab. Sofort kommt eine Antwort.
N: Bist du das Mila?
M: Du erinnerst dich an mich. Hätte ich nicht gedacht.
N: Wie soll man sich nicht an dich erinnern. War Niall noch sehr Sauer?
M: Kann man so sagen.
N: Ich hätte ihn zum Schluss nicht mehr so Provozieren dürfen. Mich wundert es dass du mir überhaupt geschrieben hast. Ist Niall damit einverstanden?
M: Nein, das ist er bestimmt nicht. Aber es kann ihm doch egal sein
N: Habt ihr euch gestritten?
M: Kann man so sagen.
N: Du kannst nichts anderes mehr sagen oder?
M: Kann man so sagen. Nein Spaß. Wir haben uns gestern getrennt.
N: Echt jetzt? Das tut mir Leid für dich.
M: Wieso? Ich dachte du kannst Niall nicht ausstehen?
N: Es tut mir ja auch Leid für dich. Nicht für Niall
M: Ok. Können wir vielleicht aufhören von Niall oder One Direction allgemein zu reden?
N: Liebend gern
Ich muss lachen. Es macht richtig Spaß mit Nathan zu schreiben. Er lenkt mich ein wenig ab. Und dass hier sieht doch schon aus als würde es eine wunderbare Freundschaft geben.
M: Also, Nathan. Erzähl mal was über dich.
N: Gut, also. Ich heiße Nathan James Sykes. Ich bin bald 20 Jahre alt. Mein Geburtsdatum ist am 18.04. 93. Ich wohne in Gloucester. Mein Lieblingsessen ist Spaghetti Bolognese. Ich bin 1,75 m groß und meine Hobbies sind Singen und Klavier spielen.
Oh Gott, gleich so viele Informationen. Na dann. Pass gut auf. Jetzt kommen meine.
M: Ich bin Mila Forest und bin in 3 Wochen 17 Jahre alt. Ich hab am 23.04. Geburtstag. Ich wohne in Deutschland. Mein Lieblingsessen ist Pizza und ich bin 1,72 m groß. Meine Hobbies sind: Schwimmen, Handball spielen, Essen, Zeichnen, ich mache Karate, ich spiele gerne Keyboard und ich singe gern.
N: Das sind doch mal viele Hobbies. Warte, du machst Karate? Muss ich jetzt Angst haben?
M: Solange du nicht in meiner Nähe bist, eigentlich nicht.
N: Haha, sehr witzig. Was machst du gerade so?
M: Ich sitze hier in einem Flugzeug nach Deutschland. Und du?
N: Echt jetzt? Ich auch. Mit welchem Flugzeug?
M: A380
N: Warte kurz
Ok, worauf soll ich jetzt warten? Es dauert nicht mal fünf Minuten, da merke ich, wie sich jemand neben mich setzt. Ich hebe meinen Kopf und schaue in ein grinsendes Gesicht. Deswegen sollte ich warten. „Hier bin ich“, erklärt mir Nathan lachend. Ich muss auch lachen. Was für ein Zufall dass wir im selben Flugzeug sitzen. „Ähm, Hi“, sage ich schüchtern. „Wieso so schüchtern?“ Gott, was der für Fragen stellt. Ich zucke mit den Schultern. Wieso muss ich bei Fremden Jungs immer so schüchtern sein. „Na dann eben nicht. Ich geh dann mal wieder zurück.“ Er will aufstehen, aber ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn zurück. „Bleibst du sitzen?!“ „Jawohl, Madam!“, sagt er und salutiert. Ich muss lachen, was auch ihn zum Lachen bringt. „Für das, das du dich gestern noch von deinem Freund getrennt hast, bist du ziemlich gut drauf.“ Ich haue ihm leicht gegen die Schulter. Danke dass du mich dran erinnert hast! „Au! Wofür war das?“, spielt er beleidigt. „Mir war langweilig“, gebe ich zu.
„Hier bist du also. Wieso warst du vorhin so schnell weg?“, kommt es von den zwei vorderen Sitzen. Ich sehe zwei Köpfe vor mir, die mir ebenfalls bekannt vorkommen. „Hey, ist das nicht das Mädchen von dem du gestern die ganze Zeit geredet hast?“, will der auf dem rechten Sitz wissen. Nathan haut ihm auf die Schulter. „Au! Wofür war das?“ „Mir war Langweilig“, gibt er als Antwort und sieht mich an. Wir beide brechen in Lachen aus, während uns die Jungs verwirrt mustern. „Jungs, das ist Mila. Mila, das sind Tom und Jay.“ „Du bist doch die Mila von gestern oder? Die Freundin von Niall Horan?“, will Tom wissen. Er war der, der gestern neben Max stand. „Erwähne nie wieder etwas in meiner Gegenwart was mit One Direction zu tun hat“, drohe ich ihm. Nathan kichert neben mir. Tom und Jay klatschen sich ab. „Nathan, wir haben eine neue Verbündete.“
Kapitel Fünf
„Sind die Zwei immer so nervig?“, wende ich mich wieder an Nathan. Er muss lachen während die anderen ein beleidigtes „Hey!“, von sich geben. „Du erinnerst mich ein bisschen an Louis“, sage ich zu Tom. „Hey! Vergleich mich ja nie wieder mit diesem… diesem… Ach, du weißt was ich meine. Sonst geht das hier nicht gut für dich aus.“ Ich breche in Lachen aus. Hat der mir wirklich gerade gedroht? „Das ist Unfair. Du darfst nicht lachen. Jedes Mädchen hätte jetzt Respekt vor mir.“ Ich muss wieder lachen. Was der sich alles einbildet. „Warn ihn schon mal vor“, bitte ich Nathan, der schon die ganze Zeit lachen muss. „Wieso, was kommt jetzt?“, will Tom wissen. „Ich soll dir wohl sagen dass du gegen sie keine Chance hättest.“ Ah, er stellt das geschickt an. Er ist also auf meiner Seite. „Was soll das heißen. Das ich nicht mit diesem kleinen, schwachen Mädchen klar komm. Das glaubst du ja wohl selber nicht!“
WAS!!! HAT DER MICH GERADE KLEIN UND SCHWACH GENANNT??? Jetzt reicht’s. „Hör mal zu. Niemand nennt mich klein oder schwach. Und schon gar nicht beides zusammen. Da kannst du Reich und berühmt sein so viel du willst!“ „Sonst was?“, provoziert er mich. „Oh, das hätte ich jetzt nicht getan“, stellt Nathan fest. „Ich zeig dir was sonst passiert“. Ich springe auf. Tom rennt weg, bis nach ganz hinten ins Flugzeug. Ich bin vielleicht nicht so schnell wie er, aber hier muss ich auch nicht Schnell sein. Etwas weiter hinten im Flugzeug hole ich ihn dann ein. Kurzerhand liegt er Regungslos auf dem Boden. Er kann sich unter meiner Kontrolle kaum noch bewegen. Ich liebe es einfach die Technik anzuwenden. Und jetzt hatte ich endlich mal wieder die Gelegenheit dazu. Ich hoffe ich habe ihm nicht allzu Doll wehgetan.
„Hey was machst du da. Lass ihn gefälligst in Ruhe!“ Ich drehe mich um und erblicke Max. Ok, ich glaube gegen den hab ich wirklich keine Chance. Langsam lasse ich von Tom ab. „Beruhig dich Max. Er hat´s verdient“, lacht Nathan. Langsam mag ich ihn wirklich. „Was? Eigentlich solltest du auf meiner Seite sein. Nicht auf ihrer“, mault Tom Nathan an. „Ja, aber dann wären doch die Teams ungleich. Wir müssen schon ein bisschen fair sein.“ Das bringt mich zum Grinsen. Tom hingegen sieht nur beleidigt aus. Nathan und Jay müssen einfach nur noch lachen und Max weiß gar nicht was er sagen soll.
Mittlerweile ist auch noch jemand dazu gekommen. Wird wohl auch einer von der Band sein. Max kommt in meine Richtung. „Also, nochmal alles auf Anfang. Ich bin Max und das ist Siva“, er deutet auf den anderen neben sich. „Die anderen kennst du ja schon“, fügt er noch hinzu. „Ich bin Mila“, stelle auch ich mich vor. „Niall Horan´s Freundin?“, will Siva wissen. „Wieso muss eigentlich immer jemand danach fragen“, frage ich mich mehr, als die anderen. Ohne zu Antworten hole ich mein Handy aus der Tasche und gehe in Twitter. Dort twittere ich erst mal: Hi, Leute. Ich bin nicht mehr mit @NiallOfficial zusammen. Wollte ich nur mal so gesagt haben.
Plötzlich klingelt das Handy von Nathan. Er nimmt es ebenfalls aus der Tasche und sieht drauf. Dann grinst er. „Was ist?“, will Max wissen. Nathan streckt ihm sein Handy vor die Nase, so dass er lesen kann. Max´ verwirrter Blick klärt sich. „Jetzt verstehe ich“, gibt er von sich. Auch die anderen Jungs sind neugierig geworden und jeder versucht in Nathans Handy zu blicken. „Du bist nicht mehr mit ihm zusammen?“, will Siva wissen. Das haben sie also gelesen. Ich schüttele den Kopf zur Bestätigung.
Moment mal. „Wieso kriegst du ein Signal wenn ich etwas twittere?“, frage ich Nathan. „Ähm, ich wollte wissen ob du auch Twitter hast.“ So recht glaubwürdig war das jetzt nicht. Aber ich kann ja nicht beweisen ob er lügt, also lass ich es dabei. Und da ist der Flug auch schon wieder zu ende. Ich verabschiede mich von The Wanted und setzte mich zurück auf meinen Platz.
Aus Gabrielas Sicht (12 Tage später):
Ich kann das einfach immer noch nicht fassen. Niall und Mila haben jetzt echt Schluss gemacht? Also so richtig? Das ist doch unmöglich. Und richtig dumm. Das kann ja eine Zukunft werden. Meine beste Freundin hat sich von dem besten Freund meines Freundes getrennt. Mit ihrem Dickkopf den sie manchmal hat, kann ich sie wohl nicht so schnell überreden, mit zu den Jungs zu kommen. Aber sie muss doch wieder her kommen. Louis ist doch ihr bester Freund und ich bin ja auch da. Und die anderen eben auch. Und das mit Niall war ja jetzt nicht wirklich so ein großer Trennungsgrund. Das war alles ein bisschen zu übertrieben. Die beiden sind doch das perfekte Traumpaar.
Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, in der ich mich Revanchieren kann. Vielleicht muss ich Niall und Mila einfach ein bisschen nachhelfen, so wie sie es bei mir und Liam getan haben. Und Niall bereut es ja auch. Er würde nicht umsonst jeden Abend allein in seinem Zimmer sitzen und sich die Augen ausheulen. Gestern war ich noch bei ihm um mit ihm zu reden. Er ist zum Entschluss gekommen, dass er nach Deutschland muss um sich bei Mila zu entschuldigen. Und jetzt sitzt er gerade im Flieger und ist auf dem Weg zu ihr. Ich hoffe das wird was.
Immer noch in den Gedanken versunken wende ich mich meiner Zeitschrift zu. Sofort sticht mir ein Artikel ins Auge, den ich auch sofort aufschlage. Das darf doch alles nicht wahr sein. Das glaub ich jetzt nicht. Niall tut mir jetzt schon leid. Langsam lese ich den Artikel durch:
Mila Forest: Will sie Niall jetzt eifersüchtig machen, oder ist da echte Liebe im Spiel?
Vor nicht mal zwei Wochen haben sich Mila Forest und One Direction-Star Niall Horan voneinander getrennt. Der Grund wurde bis heute aber nicht bekannt. Von Insidern haben wir erfahren, dass es zwischen den beiden schon länger kleinere Streitereien gegeben habe und sie sich jetzt letztendlich getrennt haben. Vor ein paar Tagen kam dann die überraschende Nachricht, Mila solle mit The Wanted-Star Nathan Sykes eine Beziehung begonnen haben, was The Wanted auch in ihrem letzten Interview bestätigt haben. Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob das eine ernste Beziehung zwischen den beiden ist oder ob Mila Niall nur eifersüchtig machen will. Sie selber will sich nicht zu dem Thema äußern und lässt komischerweise nur Nathan sprechen. Auch wollen die beiden nicht viele Interviews annehmen, was allerdings so ist, weil Mila zurzeit noch in der Schule und gerade im Prüfungsstress ist. Wir werden ja sehen wohin das führt…
WAS? Das ist jetzt nicht ihr ernst. Wenn ich in ein paar Tagen wieder in Deutschland bin, werde ich sie erst mal ein bisschen ausfragen.
Kapitel sechs
Milas Sicht (12 Tage vorher)
Wir sind kurz vor der Landung, als Nathan noch mal bei mir auftaucht. „Jetzt wo du ja nicht mehr zu Niall gehörst könnten wir ja Freunde werden.“ „Sind wir das nicht schon längst?“, frage ich lachend. Auch er lacht. „Find ich toll. Vielleicht sieht man sich ja mal in Deutschland.“ Ich nicke und er geht wieder.
Als das Flugzeug dann gelandet ist, steige ich aus. Dort hole ich erst mal meinen Koffer. Kurze Zeit später entdecke ich meine Mama. Sofort renne ich zu ihr und Umarme sie ganz fest. „Wie war es in London?“, will sie sofort neugierig von mir wissen. „Es geht so“, antworte ich mit meinen Gedanken wieder an Niall. Sie nimmt mich in den Arm. „Was ist passiert?“ „Können wir nicht erst mal nach Hause. Ich bin müde.“ „Klar, komm.“ Ich gehe mit ihr zum Auto. Zusammen fahren wir nach Hause. Dort angekommen setze ich mich erst mal aufs Sofa. „Also, erzähl mir alles“, fordert meine Mutter. „Viel zu erzählen, was wichtig wäre, hab ich nicht. Außer das ich und Niall uns getrennt haben.“ „Oh, meine kleine.“ Wie ich es doch hasse kleine genannt zu werden. Aber bei ihr mache ich eine Ausnahme. „Willst du darüber reden?“ Ich schüttele nur meinen Kopf. Ich kann noch nicht darüber reden, was alles passiert ist. Das einzige was ich jetzt will ist meine Ruhe und Ablenkung. Und zwar sehr viel.
Normalerweise schaue ich mir witzige One Direction Videos an wenn ich Ablenkung brauch, aber ich glaube das sollte ich jetzt gerade vermeiden. Trotzdem fällt mir schon was ein, bei dem ich nicht auf meine witzigen Videos verzichten muss, hoffe ich mal. Ich gehe hoch in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Dort ziehe ich meinen Laptop auf meinen Schoß und schalte ihn ein. Es dauert nur kurz bis er hochgefahren ist und ich in Google bin. Ich gehe auf Youtube und gebe in die Suchanfrage The Wanted funny Moments ein. Hoffen wir mal dass die Jungs so lustig wie im Flugzeug sind. Und wirklich. Ich hab ein paar Videos gefunden. Sogar eins auf dem sie Deutsch sprechen sollen. Schnell klicke ich es an. Das ist echt interessant. Tom kann ja echt gut Deutsch. Naja, besser als die anderen auf jeden Fall. In einem Teil des Videos versucht er grade zu lernen wie man: Wo sind all die Mädchen; ausspricht. Gar nicht so schlecht fürs erste Mal.
Ich könnte doch… Soll ich das wirklich? Ach, ich mach´s einfach. Ich tippe in Google ein: Nathan Sykes. Jetzt bin ich gespannt. Also er hat eine Schwester die Jessica heißt. Er ist der Jüngste in der Band. WAS! Er findet dass er aussieht wie Sid aus Ace Age. Und er hat schon 2003 an Singwettbewerben teilgenommen. Oh, da ist ja ein Link für das Video. Oh Gott. Wie klein der da war und wie Peinlich ihm es ist, das Video von sich selber zu sehen.
So geht das noch den ganzen Tag lang. Ich hab richtig viele Videos von The Wanted gesehen und ich muss sagen, singen können sie auch. Also mir gefällt’s. Ich höre einen kleinen Piep Ton, was bedeutet, dass ich eine Nachricht bekommen hab. Schnell schaue ich auf mein Handy. Gabriela. Ich öffne die Nachricht:
G: Hey! Warum gehst du denn nicht an dein Handy. Ich hab dich schon mindestens tausend Mal angerufen. Liam und Louis auch. Wir vermissen dich doch alle. Bitte ruf an.
Ich Antworte aber nicht auf die SMS. Ich hab gerade einfach keine Lust das zu klären. Ich wende mich wieder dem Video zu, das gerade läuft, als ein weiteres Piepen ertönt. Ein grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.
N: Also, in welchen Teil von Deutschland lebst du?
M: In Baden-Württemberg.
N: Und wo genau?
M:Ich gebe doch dir nicht meine Adresse.
N: Wieso nicht. :( Wir sind doch Freunde.
M: Denkst du ich gebe jedem meine Adresse, wenn ich ihn erst vor ein paar Stunden kennengelernt hab?
N: Äh, Ja
M: Nein das mache ich nicht.
N: Und woher soll ich dann wissen wie ich dich besuchen kann?
Er will mich besuchen? Ernsthaft jetzt? Cool!
M: Na gut, aber wehe du gibst die Adresse irgendjemandem weiter.
N: Was? Ich bin doch nicht Lebensmüde. Ich will nicht so enden wie Tom.
M. Du tust gerade so als hätte ich ihn total fertig gemacht.
N: Woher bist du dir da so sicher? :D
M: Ich bin mir da ganz sicher.
N: Er überlegt schon die ganze Zeit wie du ihn auf den Boden gebracht hast. Für ihn ist das unmöglich.
M: Ich kann´s ihm gerne noch mal zeigen. :D
N: Ich sag ihm Bescheid :D Krieg ich jetzt deine Adresse???
M: Ich hab doch gesagt dass ich sie dir gebe.
N: Ich hab sie immer noch nicht … :D
Mein Gott. Ist der Ungeduldig. Schnell schreibe ich ihm eine Nachricht mit meiner Adresse.
M: Bist du jetzt zufrieden?
N: Ja, kann man so sagen. Wann hast du denn mal Zeit?
M:Ich hätte da was frei in zwei Wochen
N: Was? Erst so spät? Da sind wir zwar noch in deiner Nähe aber wir haben viel zu tun.
M: Bist du Leichtgläubig?
N: Was ist denn das für eine Frage?
M: Weil das ein Scherz war. Ich hab immer Zeit außer dienstags, da ich da in der Schule bin.
N: Du bist noch in der Schule?
M: Ja, bin ich
N: Wie wäre ein Überraschungsbesuch in deiner Schule?
M: Ich würde das ja nicht schlimm finden, wenn es nicht ein Problem geben würde.
N: Und das wäre?
M: Das ist jetzt nichts gegen dich. Ich mag dich, aber wäre es so schlimm wenn man uns erst mal nicht zusammen sieht. Ich will nicht schon wieder in den Medien landen. Vor allem weil ich doch erst mit Niall zusammen war und das ziemlich komisch aussehen würde, wenn man mich auf einmal mit der Konkurrenz von One Direction sieht.
N: Ist Ok. Ich kann dich ja ein bisschen verstehen. Dann komm ich eben direkt zu dir nach Hause. :D
M: Na gut. Ich geh jetzt dann mal Schlafen.
N: Ja ich auch. Ich muss morgen früh raus. Gute Nacht
M: Nacht
Ich lege mein Handy zur Seite und schlafe gleich ein.
Kapitel sieben
„Hey, steh auf. Du musst gehen!“ Langsam öffne ich die Augen. Mein Blick wendet sich zu meinem Wecker. Halb 7. Scheiße, mein Bus kommt gleich. So schnell wie noch nie springe ich aus meinem Bett und richte mich. Kurz bevor der Bus wegfährt, bin ich an der Bushaltestelle. Noch mal Glück gehabt. Ich suche mir einen freien Platz und schalte mein Handy ein, um gleich darauf Musik zu hören. Eigentlich würde gleich Nina einsteigen, aber ich habe gehört, dass sie ihre Ferse angebrochen hat. Wie auch immer das gehen soll. Also werde ich sie wohl erst nachher am Bahnhof sehen. Auch Benjamin steigt in den Bus. Er sieht mich und verzieht sein Gesicht. Das war mir klar. Seit Niall so ein Drama gemacht hat, wollen er, Max und Felix nichts mehr mit mir zu tun haben. 10 Minuten später hält der Bus dann am Bahnhof und ich steige aus.
Nina, Celine, Max und Felix stehen schon dort. Ich stelle mich zu meinen Freundinnen. Nina hat also wirklich Krücken. Na Egal. Zusammen steigen wir in den Zug, indem ich wieder Musik höre. Klar, von The Wanted. Erstens mal kommt es richtig doof wenn ich mit ihnen befreundet bin, aber noch nie ein Lied gehört habe und zweitens könnte ich die Stimmen von One Direction gerade nicht ertragen. Vielleicht irgendwann mal wieder, aber jetzt noch nicht.
Auch die Zugfahrt geht schnell vorbei und kurz darauf sitze ich in der Schule. Wie ich es doch Hasse in die Schule zu gehen. Aber wir haben ja gerade unsere Abschlussprüfungen und in zwei Monaten ist dieser Schulkram endlich vorbei. Ich hab mich bei der Polizei beworben und dort beginnt auch meine Ausbildung nach den Sommerferien. Aber jetzt heißt es erst mal schuften. Ich hab noch eine Prüfung vor mir. Englisch. Aber ich glaube Englisch habe ich in diesem Jahr genug geübt. Ich versteh jetzt fast alles. Also wird die Prüfung wohl mein kleinstes Problem sein. „So, ihr könnt jetzt eure Sachen einpacken. Wir sehen uns Morgen“, verabschiedet uns unsere Lehrerin. Das ist das Gute an Prüfungen. Man hat früher aus.
Wir laufen alle die Treppe runter. „Erlaubt dir dein toller Freund immer noch nicht, dass du mit den Jungs redest?“, will Nina wissen. Ja, sie hat es nicht so mit One Direction. Sie sieht mich erwartungsvoll an. Genauso wie die anderen. Auch die Jungs stehen daneben und haben wohl die Frage gehört. „Stimmt, ich hab es euch ja noch gar nicht erzählt. Ich bin nicht mehr mit Niall zusammen.“ Alle bleiben abrupt stehen und starren mich an. „Seit wann?“, will Celine wissen. „Seit zwei Tagen.“ Bitte fragt nicht wieso. Bitte, bitte, bitte. Alle nicken nur und laufen weiter. Zum Glück hat keiner danach gefragt. Ich kann immer noch nicht wirklich darüber sprechen. Aber eigentlich können sie sich ja denken warum. Immerhin haben sie das alles auch mitgekriegt, als Niall hier in Deutschland war.
Als wir beim Bahnhof ankommen, müssen wir noch eine viertel Stunde auf den Zug warten. Zum Glück gibt es Sitzplätze. Ich setze mich hin und gleich danach piept mein Handy. Ich hol es aus der Tasche und wieder erwische ich mich mit einem Grinsen, als ich sehe von wem die SMS kommt.
N: Hey, wann hast du Schule aus?
M: Hi Nate! Ich hab jetzt gerade aus. Muss nur noch nach Hause fahren.
N: Nate? Ok, dann such ich für dich eben auch noch einen Spitznahmen. ;) Soll ich dich nachher abholen?
M: Ja, sagen wir in zwei Stunden.
N: Ok, bis dann
Dann ist jetzt wohl geklärt, was ich den restlichen Tag vorhabe. Hoffentlich bringt er mich an einen Ort, an dem nicht so viele Menschen sind. Das wäre so was von schlecht. Ich kann mir die Schlagzeile schon vorstellen: Will Mila Ihren Ex jetzt mit der Konkurrenz eifersüchtig machen? So etwas könnte es bestimmt sein. Oh, man. Ich will gar nicht daran denken.
Als der Zug immer noch nicht da ist, frägt mich nach einiger Zeit Nina: „Hey, hast du nachher noch Zeit? Wir könnten mal wieder was zusammen machen.“ Zu spät. „Sorry, aber ich hab schon was vor. Du hättest vor fünf Minuten Fragen sollen.“ „Was hast du denn vor?“, will sie mit einem Grinsen wissen. Was sag ich jetzt? Ähm. „Zug!“, sagt Felix plötzlich. Danke Zug. Du hast mich gerettet. Wir steigen alle ein. Felix und Max setzten sich zusammen in einen zweier Sitz. Genauso wie Celine und Nina. Ich setze mich in einen und Benjamin setzt sich auch alleine in einen. Eine Fahrt lang später stehe ich vor meinem Haus. Ich gehe rein und esse erst mal eine Kleinigkeit. Dann gehe ich hoch in mein Zimmer. Dort lege ich mich mit meinem Laptop ins Bett und nach kurzer Zeit fallen mir widerwillig die Augen zu.
Langsam wache ich wieder auf. Sofort fahre ich hoch als ich eine Gestalt vor meinem Bett sitzen sehe. Sie sitzt einfach nur grinsend da und wartet, bis ich hell wach bin. Als dann endlich auch meine Augen klarer sind, kann ich erkennen, wer da vor mir sitzt. Nathan. „Seit wann bist du hier?“ „Seit fünf Minuten. Deine Mutter hat mich reingelassen.“ „Echt jetzt? Sie kennt dich doch nicht mal. Außerdem hat sie dich wahrscheinlich eh nicht verstanden.“ „Vielleicht findet sie mich einfach nur nett und dachte ich könne schon nichts Böses von dir wollen.“ „Aha“ Mehr bringe ich nicht raus. Ich setzte mich auf. „Nettes Zimmer übrigens.“ „Danke. Und was machen wir jetzt?“ „Ich dachte wir könnten einen schönen Tag mit den Jungs verbringen.“ „Na dann, los!“ Ich springe aus meinem Bett. Dann höre ich ein Piepsen. Nathan nimmt sein Handy und während er liest, wird seine Miene immer Trauriger.
„Was ist?“, frage ich ihn. „Mein Manager. Wir sollen uns alle Treffen. Er will mit uns etwas besprechen.“ Nate schreibt kurz etwas zurück. „Na wenn das so ist, dann können wir ja ein andermal was machen.“ Dann kommt wieder ein Piepsen von seinem Handy. „Nicht nötig. Ich kann dich mitbringen. Solange du nichts ausplauderst, was dort besprochen wird.“ „Wieso nicht. Und wem sollte ich bitte was sagen?“ „Weiß ich auch nicht.“ Zusammen setzten wir uns in das Auto. Gott, haben Stars immer Geld um sich einfach mal ein Auto zu Mieten. Wir fahren nicht mal eine halbe Stunde, da sind wir auch schon an einem Hotel angekommen. Wir gehen zusammen rein und betreten ein Zimmer, indem Jay, Siva, Max, Tom und noch ein etwas älterer Mann um einen Tisch sitzen. Nate und ich setzten uns dazu und ich begrüße die Jungs und den Manager. Von Tom ernte ich einen komischen Blick den ich nicht deuten kann. Aber es bringt mich einfach zum Grinsen.
„Dann fang ich mal an. Also, du bist wohl Mila. Ich bin Scooter, der Manager der Jungs. Und was hier besprochen wird, musst du auch wirklich geheim halten.“ Ich nicke, gespannt darauf, was jetzt wohl kommt. „Also ihr wisst ja, das Nathan schon lange keine Freundin mehr hatte.“ Er macht eine kleine Pause, so dass alle Zeit zum Nicken haben. „ Und deswegen werde ich für ihn eine Fake- Freundin organisieren.“ „WAS? Wieso?“, will Nate sofort wissen. „Weil es einfach an der Zeit ist. Ihr wart schon lange nicht mehr in den Medien und mit einer Beziehung würde das öfters der Fall sein. Wenn man sie kennen würde, wäre das natürlich noch besser.“ Wir alle starren ihn fassungslos an. Also so kommt man in die Medien. Der Manager überlegt kurz um uns dann gleich seine Idee mitzuteilen.
Er wendet sich an mich. „Willst du nicht Nathan´s Freundin spielen? Dich kennt man durch Niall, Das wäre perfekt.“ Meine Augen weiten sich und mein Mund will sich gerade öffnen um zu Protestieren. Aber ich lasse es doch. Was soll daran denn so schlimm sein. Ist ja nur Fake und der Band würde ich damit auch helfen. Ach, was Solls. „Gut, ich mach’s!“ Alle Kinnladen klappen synchron runter. „Echt jetzt?“, will Jay wissen. „Wieso denn nicht?“ Er zuckt mit den Schultern. „Wenn du das wirklich machen willst, musst du aber damit rechnen, dass du auch Hater- Nachrichten bekommst.“ „Ich denke damit komm ich klar. Die bekomm ich sowieso. Als ich mit Niall zusammen war, hab ich viele bekommen und jetzt bekomme ich noch mehr, weil ich ihm laut den Fans, das Herz gebrochen habe. Da kommt es auf die paar auch nicht mehr an. Außerdem hab ich nichts zu verlieren.“ „Das ist ein Argument. Bist du damit einverstanden, Nathan?“, frägt Scooter. „Hab ich eine Wahl?“, gibt der gefragte zurück. „Ähm, nein. Also dann wäre das beschlossen. Ich gebe euch eine Woche damit ihr euch besser kennen lernt und dann wird es öffentlich.“ Der Manager steht auf und lässt uns alleine am Tisch sitzen.
Was ist bitte gerade passiert? Das ist einfach immer noch so… so… merkwürdig. Ich bin jetzt ernsthaft mit Nathan zusammen. Und erst heute Morgen wollte ich noch, dass keiner erfährt, dass ich ihn kenne. Da hat mein plan ja mal wieder richtig gut funktioniert. Na Klasse. Da hab ich mir ja jetzt was richtig Dummes eingebrockt. Nächstes Mal sollte ich vorher vielleicht erst denken und dann Handeln, oder gleich die Klappe halten. Aber jetzt ist es so und ich werde es durchziehen. Aber wieso hab ich das überhaupt angenommen. Wieso sollte ich eine Fake Beziehung führen, wenn ich mich doch erst von meinem Freund getrennt hab. Will ich ihn vielleicht einfach nur eifersüchtig machen, damit er herkommt, sich entschuldigt und wir wieder glücklich zusammen sind? Ich hab einfach keine Ahnung. Gott, was ich auch immer alles durchmachen muss.
„HEY!!!“, schreit jemand. Schnell blicke ich auf und sehe in die 5 Gesichter meiner neuen Freunde. „Gut, sie ist wieder da. Dein Freund hat dich was gefragt“, grinst Siva. „Welcher Freund?“, frage ich voller Verwirrung. In meinem Kopf ist gerade alles durcheinander. „Warst du gerade nicht anwesend? Ok, nochmal ganz langsam für kleine Mädchen. Du und…“, sagt Tom etwas Langsam. KLEIN. ER HAT MICH SCHON WIEDER KLEIN GENANNT. Ich sehe ihm direkt in die Augen und töte ihn mit meinem Blick. Sofort stoppt er und sieht mich fragwürdig an. Jay kommt ihm zur Hilfe: „Du hast sie Klein genannt.“ Sofort erhellt sich Toms Blick. „Sorry!“ Und dann fängt er an zu grinsen. „Aber im Gegensatz zu mir bist du Klein. Also darf ich dich kleine nennen.“ Ich merke schon wie er sich bereit macht vom Tisch weg zu rennen, sollte ich aufspringen. Aber ich mache genau das Gegenteil. Ich versuche mich zu entspannen und lehne mich zurück. Die Rache kommt später.
„Also, wo waren wir? Ach ja, Nathan hat dich etwas gefragt.“ Ich schaue zu der genannten Person und warte auf die Frage. „Und für dich ist das wirklich ok? Ich meine wegen Niall und…“ Weiter kommt er nicht da ich ihn unterbreche. „Jaja. Ist Ok. Wenn es eurer Band hilft, mache ich das gerne.“ Ich versuche zu grinsen, was allerdings ziemlich schwer ist, da ich immer noch sauer auf Tom bin und da ich nicht wirklich weiß, ob das eine gute Idee ist. „Du kannst also doch Nett sein“, mischt sich Tom wieder ein. „Ich hab nie behauptet, ich wäre nicht Nett.“ „Zu mir bist du nie Nett.“ „Erstens Mal kennen wir uns gerade Mal 2 Tage und außerdem habe ich keinen Grund um zu dir Nett zu sein.“ „Aber das ist gemein. Gib doch zu, dass du mich nicht magst.“ „Das hab ich nie gesagt.“ „Warum bist du dann nicht Nett?“ „Wieso sollte ich?“
„Oh Mann, das kann ja noch was werden mit den zwei“, höre ich Max sagen, aber ich bin immer noch auf Tom fixiert. „Weil du es eben musst.“ „Nein, muss ich nicht.“ „Musst du doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Ich rede nicht mehr mit dir“, sage ich letztendlich. „Du… Das kannst du nicht machen. Du musst mit mir reden.“ Ich schüttele den Kopf. „Nate, erklär ihm mal dass ich nicht mit ihm rede.“ Nathan will gerade den Mund öffnen, als Tom ihm ins Wort fällt. „Jetzt hast du aber geredet.“ „Ich hab gesagt ich rede nicht mit dir, ich hab nicht gesagt, dass ich nicht mit den anderen rede.“ „Dann hast du halt jetzt mit mir geredet.“ „Ja, dann hab ich halt mit dir geredet. Und was ist jetzt?“ HA, jetzt fällt ihm nichts mehr ein. In dem Raum ist nur kurz stille, bevor alle außer Tom und ich zu lachen beginnen.
„Da ihr ja jetzt Fertig seid, können wir gehen und da…“ „Ich hab gewonnen“, kommt es wieder von Tom. Ich merke noch wie Max die Augen verdreht und sich wieder zurück lehnt, bevor ich Kontere. „Wie kannst du Gewinnen? Wir haben nicht mal was gespielt.“ „Sagt wer?“ „Ich!“ „Oh, jetzt will die kleine hier den Ton angeben.“ Jetzt reicht’s. Schon wieder dieses grässliche Wort. Ich stehe auf und laufe mit langsamen Schritten auf Tom zu. Zu meiner Überraschung rennt er gar nicht weg. Er steht auf, dass er größer ist als ich. „Was willst du jetzt machen, mich verprügeln?“, provoziert er mich mit einem Grinsen. „Nein, ich verprügle doch keine Leute.“ Ich setze ein liebevolles Grinsen auf und nehme Tom in den Arm. Die anderen haben einen Blick drauf, als würden sie die Welt nicht mehr verstehen. Aber sie wissen auch nicht was ich vorhabe. Ich warte kurz bis auch Tom seine Arme um mich legt. Er selber ist wohl auch verwirrt. Langsam drücke ich mit meinen Armen zu. Und mehr… und noch mehr…
„Ähm, Mila. Ich glaub das reicht. Er kriegt gleich keine Luft mehr.“ Grinsend löse ich mich von Tom und sehe dass er wieder Luft holen kann. Ich gehe einen Schritt zurück. „Er hat´s verdient!“, antworte ich den lachenden Zuschauern. „So fest war das gar nicht. Ich meine es ist ja fast unmöglich, dass du so stark bist.“ War das jetzt eine Indirekte Andeutung darauf, dass ich Schwach bin. „Willst du noch eine Umarmung?“, frage ich und breite meine Arme aus. „Nein! Lieber nicht.“ Tom hält seine Hände beschwichtigend nach oben und geht einen Schritt zurück. Dieses Mal muss auch ich lachen und passe mich auch sofort dem Gelächter der anderen an.
„Du bist so Unfair“, schmollt Tom. Nate stellt sich neben mich. „Du bist aber auch selbst schuld.“ „Wieso hältst du eigentlich immer zu ihr? Ich bin doch dein bester Freund.“ Ich muss grinsen und Antworte für Nate. „Das muss er. Immerhin ist er mein Freund.“ Toms verdattertes Gesicht bringt mich noch mehr zum Grinsen und die anderen wieder zum Lachen. Auch Nate muss lachen und legt einen Arm um meine Schulter. Als sich dann alle beruhigt haben gehen wir nach draußen.
Wir laufen zusammen die Straßen entlang. Ich wollte unbedingt nach Hause laufen. Beim Laufen kann ich immer meinem Kopf von allem Frei machen, einfach mal entspannen und in Ruhe Nachdenken. Was dringend nötig ist. Wären da nicht diese 5 Hunde, die mich nicht alleine gehen lassen wollten, da es bald dunkel wird. Klasse oder? Also ist es Band Zeit. Zeit ein The Wanted Fan zu werden. Zuerst erzählt Max über sich, dann Tom, Jay und zuletzt Siva.
„Ich versteh immer noch nicht wie du mich im Flugzeug auf den Boden gebracht hast. Oder grade eben. Ich hab kaum noch Luft gekriegt. Wie hast du das gemacht.“ „Du gibst also zu dass es fest war?“ „Ja, ich gebe es zu.“ „Du hast ihm nicht erzählt was mein Hobby ist, oder?“, wende ich mich an Nate. „Ne, hätte ich das tun sollen?“ „Hättest du das getan. Hätte ich ihn nicht so fest umarmen dürfen.“ Alle müssen grinsen. „Also…“, wende ich mich wieder an Tom. „…Ich denke du solltest wissen das ich seit fast 5 Jahren Karate mache.“ Die anderen schauen mich überraschend an. „Kommt schon. Ihr hättet euch doch irgendetwas in der Art denken müssen.“ Alle schütteln den Kopf. „Tja, Tom. Jetzt solltest du besser aufpassen, was du sagst“, lacht Jay. „Haha, sehr witzig.“ Ich muss grinsen.
Und schon stehe ich auch vor meinem Haus. „Nate, kann ich kurz mal mit dir reden?“ „Klar, worum geht’s?“ „Ich meine allein.“ „Uh, jetzt sagt sie ihm gleich dass sie ihn Liebt“, scherzt Tom. „Halt die Klappe, Tom“, motze ich ihn an und sehe wie er mir die Zunge rausstreckt. Siva nimmt ihn am Arm und zieht ihn mit sich. Auch die anderen gehen etwas abseits um auf Nate zu warten. Ich wende mich an Nathan. „Ich hab jetzt keine Ahnung was ich meinen Eltern erzählen soll. Bei der Wahrheit kriegen die die Krise.“ „Du hättest nicht zusagen sollen. Ich meine, so kurz nach einer Beziehung sollte man so etwas nicht anfangen. Scooter hat uns eine Woche Zeit gegeben. Noch können wir es lassen, aber wenn es erst mal öffentlich ist, gibt es kein Zurück mehr.“ „Ja, aber ich hab´s getan und jetzt mach ich es auch.“ „Du bist dir nicht sicher, oder?“ „Nein“, gebe ich zu. „Vielleicht ist es besser, wenn du deinen Eltern erst mal nichts erzählst. Dann kannst du dir überlegen, ob du es wirklich machen willst.“ Ich nicke. Vielleicht hat er Recht und ich erzähle erst mal niemandem was davon.
Ich ziehe ihn in eine Umarmung. „Danke, Nate. Und frag jetzt nicht wofür“, lache ich. Er erwidert die Umarmung und muss ebenfalls lachen. „Und, hat sie es dir gestanden?“ Wir lösen uns aus unserer Umarmung. So kann ich auch erkennen, dass Tom rechts neben mir steht. „Ach, halt die klappe Tom!“ „Das hat jetzt Nathan gesagt, nicht ich“, sage ich schnell, bevor er wieder einen Grund hat zu streiten. Hinter mir geht die Haustür auf und meine Mutter steht im Türrahmen und lächelt mich an. „Das sind also deine neuen Freunde?“ „Ne, der da, der rechts neben mir steht nicht“, lache ich. Auch sie lacht und geht wieder rein. „Warum hat sie so gelacht?“, will Jay wissen. „Nicht so wichtig“, sage ich immer noch lachend. Ein glück dass die kein Deutsch verstehen.
„War das deine Mutter?“, frägt mich Max. Ich nicke. „Also wenn du auch so Groß wirst, dann weiß ich auch nicht“, sagt Tom. Sie ist wirklich groß. Fast 2 Meter. „Du kannst dir sicher sein dass ich noch wachsen werde.“ „Na hoffentlich wirst du nicht größer als ich.“ „Das werden wir ja sehen. Aber ich muss jetzt wirklich gehen. Ich hab noch Training.“ „Dann bis irgendwann mal. Und überleg es dir“, sagt Nathan und zieht mich nochmal in eine kurze Umarmung. Auch die anderen verabschieden sich mit einer Umarmung, abgesehen von Tom, der lieber darauf verzichtet. Ich will gerade das Haus betreten, als ich noch höre wie einer der Jungs fragt: „Was soll sie sich überlegen?“ Dann gehe ich rein und später habe ich dann noch Training.
Kapitel acht
Am nächsten Tag in der Schule ist alles so langweilig, wie es eben in der Schule so ist. Wir haben nicht mal einen Klassenclown hier, was es noch langweiliger macht. Alles voll die Streber. Aber ich brauch gar nichts sagen, ich bin immerhin auch einer davon. Ich hab zwar nicht immer die besten Noten, da es fast unmöglich ist Nina zu schlagen, aber ich bin vor zwei Jahren in die Klasse der guten Schüler gekommen. Und das muss ja schon was heißen.
„Mila kommst du nach dem Unterricht bitte noch zu mir?“, befiehlt die Lehrerin mehr, als sie fragt. „Was hast du angestellt“, will Celine wissen. Jeder sieht zu mir nach hinten, da ich eigentlich als die schüchterne gelte, und meistens kein Wort von mir gebe. Da ist es ihrer Meinung unmöglich etwas angestellt zu haben. Aber wie befohlen, gehe ich zu meiner Klassenlehrerin. „Ich wollte dich nur dran erinnern, dass du an dem Abschlussball singen sollst. Ich hoffe du hast es nicht vergessen.“ „Nein.“ Mist, ich hab´s vergessen. Und ich will eigentlich gar nicht. „Kann das nicht jemand anderes machen?“ „Wer? Wir haben niemand in den beiden Klassen, der das machen könnte und wir haben kein Geld um uns jemanden zu Organisieren.“ „Und wenn ich jemand hätte, der das bestimmt machen würde?“ „Wenn das für den jenigen ok ist, ist es das bestimmt auch für die Schule.“
Ich setzte mich wieder auf meinen Platz. Jetzt hab ich Englisch, danach Mittagspause und dann nochmal Englisch. Alles zur Vorbereitung für die Prüfung Morgen. Die Lehrerin kommt rein und begrüßt uns. „Ich habe gute Neuigkeiten für euch. Heute fällt die Mittagschule aus, damit ihr für morgen noch einmal lernen könnt.“ Alle fangen an zu Jubeln und die Stunde geht schnell vorbei. Und ehe ich mich versehen kann, sitze ich im Zug auf dem Weg nach Hause. Dort setzte ich mich erst einmal an den Tisch um doch noch ein bisschen Englisch zu lernen.
Danach setzte ich mich vor mein Keyboard und fange an zu Singen. Eigentlich habe ich ja vor The Wanted zu fragen ob sie nicht Singen wollen, aber sollten sie Absagen muss ich da durch. Also fange ich an zu Üben. Keyboard spielen muss ich zum Glück nicht. Ich hatte mir drei Lieder rausgesucht. Das erste Impossible von James Arthur, dann My Heart will go on von Celine Dion. Gott, wie ich Titanic liebe. Und dann hatte ich vor One Thing von One Direction zu singen. Aber ich bin mir nicht mehr sicher ob ich das soll. Also lege ich los mit Impossible.
I remember years ago
Someone told me I should take
Caution when it comes to love
I did, I did
And you were strong and I was not
My illusion, my mistake
I was careless, I forgot
I did
And now when all is done
There is nothing to say
You have gone and so effortlessly
You have won
You can go ahead tell them
Tell them all I know now
Shout it from the roof tops
Write it on the sky line
All we had is gone now
Tell them I was happy
And my heart is broken
All my scars are open
Tell them what I hoped would be…
Weiter komme ich nicht, da sich ein gewisser Sykes sich meldet.
Der hat auch noch nie was von Anklopfen gehört. „Du solltest das echt Beruflich machen.“ „So schnell geht bei dir also das Irgendwann.“ „Sieht so aus. Du singst echt gut.“ „Danke. Ich wollt dich eigentlich noch was fragen. Wie wäre es wenn du mit deiner Band auf meinem Abschlussball singst?“ „Kommt drauf an…“ „Auf was?“ „Wann der Ball ist.“ Jetzt bin ich erleichtert. Ich dachte schon er sagt… „Und du musst mitsingen.“ … genau das. Mist. „Jetzt dachte ich, ich komm daran vorbei, wenn ich euch frage.“ „Das heißt also du musst so oder so Singen.“ „Ja.“ „Also wann ist denn der Ball?“ „Am Samstag.“ „Zeit hätten wir. Aber du singst mit. Deal?“ Ich verdrehe die Augen. „Deal!“ Ist immer noch besser als alleine zu Singen.
„Und hast du schon eine Begleitung?“ „Eigentlich hatte ich vor alleine hin zu gehen.“ „Du kannst doch nicht auf deinem Abschlussball ohne Begleitung aufkreuzen. Das ist doch ein Wichtiger Moment in einem Leben eines Mädchens.“ „Nicht wenn ich das Mädchen bin. Außerdem, mit wem soll ich denn hin. Die Jungs aus meiner Klasse reden nicht mehr mit mir.“ „Ich hätte da jemanden“, grinst Nate. Ich weiß schon worauf er hinaus will. „Echt jetzt? Wann lern ich ihn kennen?“, frage ich. „Ich dachte da eigentlich an mich“, gibt er zu. „Das weiß ich doch. Ich bin vielleicht Blond, aber noch lange nicht blöd. Ich hab dich nur veräppelt“, grinse ich ihn übertrieben an. „Also… würdest du gerne mit mir zu meinem Abschlussball gehen?“, frage ich. Das hört sich jetzt vielleicht einfach an, aber das war irgendwie richtig schwer zu sagen. „Aber gerne doch“, grinst Nate zurück.
Und da fällt mir was ein. „Solltest du nicht erst die Jungs fragen, wegen dem Auftritt?“ Ohne ein Wort zu verlieren nimmt er sein Handy, tippt darauf rum und wartet bis sich jemand meldet. „Hallo?“ „Hi Max, ich hab eine Frage an euch. Sind die Jungs grade in der Nähe?“ „Ja“ „Gut, also Mila hat mich gebeten dass wir am Samstag bei ihrem Abschlussball singen.“ „Wir sollen dort Singen? Ich bin dabei!“, höre ich aus dem Hintergrund. „Alle Stimmen zu“, kommt Max´ Stimme aus dem Telefon. „Ok.“ Dann legt er wieder auf. „Und was hast du dir gedacht zu Singen?“ Ich zucke mit den Schultern. „Die Lieder kann man schlecht zu sechst singen.“ Ich gebe ihm meine Songtexte, die auf meinem Bett liegen.
„Was ist mit euren Liedern?“, frage ich nach. „Wäre möglich, aber kannst du auch eines?“ „Alle Auswendig“, grinse ich. Er sieht mich fassungslos an. „Du hast innerhalb von einer Woche alle unsere Lieder auswendig gelernt? Wie geht so was?“ „Ich hör ein Lied halt drei bis vier Mal und kann den Text.“ „Oha. Welche kannst du denn am besten?“ „Ähm, Glad You Came… All Time Low und… Gold Forever“, überlege ich. „Dann haben wir doch unsere Lieder.“ Es klopft an der Tür „Ja?“, sage ich und meine Mutter kommt rein. „Tut mir Leid wenn ich euch gerade störe aber vergiss nicht zu Lernen.“ „Ja“, sage ich genervt und sehe wie die Tür wieder geschlossen wird. Auf Nates fragenden Blick antworte ich einfach: „Ich soll für meine Prüfung morgen lernen.“ „Oh, dann mach das. Ich kann ja wieder gehen.“ „Nein, bleib ruhig. Außerdem Lerne ich doch gerade. Was ist effektiver auf eine Englisch-Prüfung zu lernen, als mit einem Engländer zu reden?“ „Gar nichts?“, grinst Nathan. „Eben“, gebe ich zurück. Zusammen besprechen wir noch welchen Teil in den drei Liedern ich übernehmen soll und als es dann Abend wird, geht Nathan. Morgen holen die Jungs mich von der Schule ab. Aber sie bleiben im Van und dann fahren wir in ein Ton Studio um zu Üben.
Kapitel neun
Am nächsten Morgen wache ich auf und gehe noch ganz gelassen in den Bus, den Zug und laufe dann zur Schule. Wie ich erwartet habe, sind Felix, Nina, Celine und Benjamin fleißig beim Lernen. Was die auch immer für ein Stress machen. Wir geben unsere Handys ab und setzen uns in die Aula, wo wir unsere Prüfung schreiben werden. Ok, langsam spür ich die Aufregung auch. Die Lehrerin teilt und die Blätter aus und wir dürfen anfangen. Ist eigentlich ziemlich leicht.
Schnell lese ich mir noch mal alles durch und gebe dann ab. Alle meine Mitschüler mustern mich komisch, als ich nach vorne laufe, da ich die erste und ziemlich schnell fertig bin. Meine Lehrerin gibt mir mein Handy und ich darf gehen. Nützt mir leider nicht viel, da die Jungs erst in einer halben Stunde kommen. Also setzte ich mich hin und warte. Hin und wieder zweifle ich daran, ob ich das alles richtig beantwortet habe, aber ich habe trotzdem ein gutes Gefühl. Nach einiger Zeit kommen ein paar aus der Aula und sind auch gleich wieder verschwunden. Wie gern würde ich jetzt auch einfach gehen. Dann kommt Celine. Sie setzt sich zu mir hin, da sie auf Nina warten muss, die nach einiger Zeit auch kommt. Auch die Jungs kommen gleich danach. Wir laufen alle zusammen aus dem Gebäude und über den Pausenhof. Dort steht ein blauer Van auf dem Parkplatz. Das ist wohl meine Fahrgelegenheit. Als wir uns nähern, bestätigt sich das auch, denn fünf bekannte, neugierige Köpfe schauen zur Frontscheibe raus.
„Also ich geh dann mal“, sage ich zu den anderen, die in dem Moment stehen bleiben. „Wohin?“, frägt Felix. Sehr nett. Auf einmal redet er wieder mit mir, nur weil ich sag ich geh jetzt. „Ich werde abgeholt“, meine ich nur. „Kann ich wieder mit?“, bittet mich Nina. Eigentlich nehme ich sie immer mit wenn man mich abholt. „Sorry, aber das ist nicht meine Mutter. Ich geh mit ein paar Freunden noch wo hin.“ Sie muss ja nicht gleich alles wissen. „Achso, bis Morgen Mittag dann.“ „Bis dann“, sage ich und steige in den Van.
„Da bist du ja endlich. Wir warten schon über eine halbe Stunde“, nervt Tom. „Und ich warte auch schon eine halbe Stunde. Wenn ihr früher gekommen seid, hättet ihr auch anrufen können, oder eine SMS schicken können.“ „Hätten wir tun können, wenn wir deine Nummer hätten“, sagt Siva. „Nathan hat sie“, schiebe ich gleich die Schuld auf ihn. „Nath, wieso hast du Mila nicht angerufen?“, will Tom immer noch genervt wissen. „Ich dachte sie wäre noch in der Prüfung“, gibt dieser wieder. „Du hattest eine Prüfung? Welches Fach?“, frägt Tom. „Englisch.“ „Ich denke die bestehst du leicht, so gut wie du Englisch sprechen kannst“, kommt es wieder von ihm. Das hat jetzt jeder gehört oder? „War das jetzt ein Kompliment?“ „Nein, das war ein Argument.“ „Ein Argument ist etwas anderes, das weißt du schon“, wiederspricht Siva, der das Auto fährt. Tom sieht beleidigt aus und sagt nichts mehr. Wie er will.
Und schon sind wir auch beim Studio angelangt. Wir steigen alle aus und gehen rein. Es ist nicht sonderlich groß, aber mehr als ich erwartet habe. Die Jungs kennen sich wohl aus, da sie sofort die Mikros aus einem Schrank holen. „Also, fangen wir an“, sagt Max und nimmt sich ein Mikro. Dann stellt er sich vor den Rekorder und schiebt die CD rein. „Hier“, drückt mir Nate das Mikro in die Hand. „Wie jetzt? Du singst?“, wollen alle wie aus einem Mund wissen. „Ja und das ziemlich gut“, antwortet Nate für mich. Sofort spüre ich die Röte in mein Gesicht steigen, versuche aber zu lächeln. „Was kommt als erstes?“, frage ich. „All Time Low“, antwortet Jay. „Ok, also Mila und ich haben gestern ausgemacht, dass sie Jays Part singt. Bei Glad You Came übernimmt sie meinen ersten und bei Gold Forever Singt sie die erste Strophe und dann komm ich dazu“, erklärt Nate allen, was wir zwei gestern Abend noch besprochen haben. Alle nicken und Max startet die CD. Dann fängt er an zu singen.
Praying won't do it
Hating won't do it
Drinking won't do it
Fighting won't knock you out
Of my head
Hiding won't hide it
Smiling won't hide it
Like I ain't tried it
Everyone's tried it now
And failed somehow
So when you gonna let me
When you gonna let me out, out
And if you know
How do you get up from an all time low
I'm in pieces, it seems like peaces
The only thing I'll never know
How do you get out, get out
'Cause driving won't do it
Flying won't do it
Denying won't do it
Crying won't drown it out
What you said
Und diese Strophe singe dann ich und singe mit den anderen zusammen den Refrain:
When I'm standing on the yellow line, waiting at the station
Or I'm late for work, a vital presentation
If you call me now girl without reservation
I would try to break through
But if you know
How do you get up from an all time low
I'm in pieces, it seems like peaces
The only thing I'll never know
How do you get up from an all time low
I can't even find a place to start
How do I choose between my head and heart
'Til it ceases, I'll never know
How do you get up from an all time low
A low, a low, a low, a low, a low, a low, a low
Can you hear me?
A low, a low, a low, a low, a low, a low, a low
Can't you hear me?
A low, a low, a low, a low, a low, a low, a low, a low
Can you hear me?
A low, a low, a low, a low, a low, a low, a low
And if you know
How do you get up from an all time low
I'm in pieces, it seems like peaces
The only thing I'll never know
How do you get up from an all time low
I can't even find a place to start
How do I choose between my head and heart
'Til it ceases, I'll never know
How do you get up from an all time low
Diesen Part singe ich zusammen mit Max:
I can't even find a place to start
How do I choose between my head and heart
'Til it ceases, I'll never know
How do you get up from an all time low
„Das war gar nicht so schlecht. Gleich nochmal“, fordert Jay uns auf und wir wiederholen das Lied, bis es sitzt. Dann kommt das nächste. Und beim dritten wird auch alles so oft wiederholt, bis wir sechs das perfekte Team sind. Am Abend setzen sie mich dann im Training ab, von dem mich mein Vater dann später abholt.
Am nächsten Morgen werde ich pünktlich von den Jungs abgeholt, damit wir weiter Über können. Soviel habe ich an einem Tag echt noch nie gesungen. Hoffentlich hält meine Stimme bis Samstag. „Also Jungs, ich muss dann mal gehen.“ „Wohin?“, frägt Siva. Ich muss grinsen. „Ein Kleid besorgen.“ „Ich geh dann auch mal“, sagt Nate zu den anderen. „Und wo bitteschön willst du hin?“ Auch er muss grinsen. „Einkaufen“, gibt er als Antwort. „Gehst du mit Mila Kleider kaufen, oder was?“, lacht Tom ebenfalls grinsend. „Nein, aber ich muss mir noch einen Anzug besorgen.“ Alle sehen ihn fragend an. Nathan merkt das gar nicht, also antworte ich einfach. „Er ist meine Begleitung.“ Die Mienen der anderen erhellen sich und ich glaube jetzt haben sie es geblickt, da alle anfangen zu grinsen. „Sieht das dann nicht komisch aus, wenn wir so wie immer auf der Bühne stehen, und du hast einen Anzug an? Wenn dann brauchen wir alle einen“, bemerkt Siva. Das führt dazu, dass alle Jungs sich einen Anzug besorgen. Also trennen wir uns und ich gehe zu Nina.
Sie wollte mir helfen ein Kleid für den Ball zu besorgen. Sie hat schon eines gekauft, aber zu diesem Zeitpunkt war ich noch in London. Und deswegen gehen wir heute einfach nochmal. Zusammen fahren wir mit dem Bus in die Stadt und stehen schon vor dem ersten Klamottenladen. Ich trete gerade über die Türschwelle, als ich bemerke dass meine Laune schon wieder ein bisschen sinkt. Das ist wie so ein Sensor. Sobald ich den Laden betrete, kommt die schlechte Laune hoch. Das wird noch ein sehr langer Tag. „Was hättest du denn gerne für ein Kleid?“, will Nina wissen. Ich zucke mit den Schultern. „Du bist eine sehr große Hilfe, weißt du das?“ Ich grinse sie übertrieben an. „Also, welche Farbe?“ „Blau?“, frage ich unsicher. „Ja Blau könnte dir stehen. Vor allem wegen deinen blonden Haaren. Aber dann muss es ein dunkles Blau sein.“ Zusammen gehen wir zu den blauen Kleidern. Erst jetzt bemerke ich auch, dass es in dem Laden nichts anderes als Kleider gibt. Und ich hasse Kleider immer noch.
Nina zieht eines raus, schüttelt den Kopf und hängt es an die Stange zurück. Während sie das mit ein paar weiteren Kleidern wiederholt, sehe ich mich ebenfalls um. „Wie findest du das?“, frage ich und halte ihr eines hin, das nur einen Träger hat und um die Taille weiße Blumen. „Das ist gut, probier’s an.“ Also gehe ich in die Umkleide und kurze Zeit später komme ich mit dem Kleid wieder raus. „Das sieht richtig gut aus. Das solltest du nehmen“, spricht sie mir zu. Ich schaue mich im Spiegel an und sie hat Recht. Das passt so gut, als hätte man es für mich gemacht. „Das Nehm ich“, steht mein Entschluss fest. Zusammen gehen wir an die Kasse und ich bezahle das Kleid. Es ist nicht mal so Teuer. Aber ich hab auch Geld von meinen Eltern bekommen. Dann gehen wir wieder an die Bushaltestelle.
„Mit wem gehst du am Samstag hin?“, frage ich sie. „Felix.“ ICH WUSSTE ES! Ich wusste es. Jetzt würde ich am liebsten rumtanzen und das in die Welt schreien, aber ich lasse es doch. Nina weiß nichts davon, dass ich finde, dass die beiden gut zusammen passen würden. „Mit wem gehst denn du hin?“ Soll ich es ihr sagen? „Das wirst du ja dann sehen“, grinse ich. „Hast du dich mit Niall wieder vertragen, oder hast du schon nen neuen Verehrer?“ Ich muss lachen, doch Nina sieht mich fragend an. „Du meintest das ernst?“ „Äh, ja?“ „Oh, aber wie gesagt. Das wirst du dann am Samstag sehen.“ Dann steigen wir in den Bus ein, der gerade angekommen ist. Wir steigen ein und unterhalten uns noch ein bisschen über alles Mögliche. Dann steigt jeder bei seiner Bushaltestelle aus. So, jetzt habe ich erst mal zwei Tage frei. Obwohl, frei kann man das nicht nennen. Immerhin werden die Jungs und ich jeden Tag proben und am Samstagmorgen muss ich aufbauen und danach wird nochmal in der Turnhalle geprobt. Und so läuft das auch die nächsten Tage, die sehr schnell vergangen sind.
Kapitel zehn
Am Samstagmorgen stehe ich dann Pünktlich um 9 auf, um am 11 in der Turnhalle meiner Schule zu stehen. Auch die anderen sind da. Zusammen bauen wir ein paar Tische und eine Bühne auf. Die haben extra eine Bühne gemietet. Oha. Ist ja der Hammer. „Mila!“, ruft jemand aus der Menge aus Schülern. Ich drehe mich ein paar Mal im Kreis um zu erkennen wer mich gerufen hat. Meine Klassenlehrerin. Schnell gehe ich zu ihr hin. „Ja?“ „Ich hoffe das geht klar mit dem Singen.“ „Ja, ja. Das passt.“ „Und du hast jemanden gefunden, der Singt?“ „Ja, ich kenne da so eine Band. Aber ich singe auch mit.“ „Ok, und wie viele seid ihr dann?“ „Wir sind dann zu sechst.“ „Ok, das war alles was ich wissen wollte. Wenn alles aufgebaut ist, habt ihr die Halle für euch um zu Proben.“ Ich nicke und gehe wieder helfen, die Bühne aufzubauen. Eigentlich bin ich eine von wenigen, die hilft, da keiner weiß wie eine Bühne aufgebaut wird. Ich hatte zum Glück 2 Jahre lang Technik auf meiner alten Schule. Da waren außer mir zwar nur Jungs, aber ich hatte immer noch die beste Note von allen. Die anderen putzen solange die 4 Tische, auf denen dann das Buffet aufgestellt wird. Dann ist eine Stunde später alles Fertig und wir gehen wieder nach Hause.
Erst mal gehe ich duschen. Dann mache ich mir meine sonst geglätteten Haare, lockig und schminke mich. Dann ziehe ich mein Kleid an und ein paar goldene, nicht zu hohe Schuhe an. Jetzt bin ich vielleicht vier Zentimeter größer. So sitze ich nun vor dem Fernseher und warte bis die Jungs da sind. Nach einer weiteren Stunde klingelt es dann. Ich laufe zu der Tür und mir fällt fast die Kinnlade runter. Vor mir steht eine schwarze Limousine. „Das ist nicht euer ernst!“, sage ich fassungslos. „Doch. Wir haben immerhin gleich einen Auftritt und deswegen werden wir jetzt schön Aufsehen erregen“, sagen Jay und Tom fast gleichzeitig und steigen ein. Max und Siva tun es ihnen gleich. „Du siehst echt hübsch aus“, gibt Nate ein Kompliment ab. Schon wieder werde ich rot wie eine Tomate. Und du siehst einfach nur Heiß aus mit dem Anzug. „Kann ich nur zurückgeben.“ „Du weißt schon dass uns jetzt jeder zusammen sehen wird.“ „Auf die paar Tage kommt es auch nicht mehr an. Eigentlich können wir es gleich öffentlich machen.“ „Sicher?“ „Ja!“ Und ich bin mir jetzt ganz sicher. Ob es jetzt heute rauskommt oder in zwei Tagen, macht auch keinen großen Unterschied. Nate lächelt mich an, was ich erwidere und zusammen steigen wir ebenfalls in die Limousine. Jetzt heißt es Showtime.
„Das ist ja cool, ihr habt sogar eine Minibar hier drin.“ Es sieht einfach nur unglaublich aus. Auf der linken Seite ist ein schwarzes Sofa, das sich über die ganze Länge streckt. Die Decke ist ebenfalls schwarz, wird aber von kleinen Lichtern erhellt, was aussieht wie der Sternenhimmel. Und gegenüber vom Sofa ist eine Minibar die pink aufleuchtet. „Ist das deine erste Fahrt in einer Limo?“, frägt Nate „Nein, aber die die One Direction hat sieht nicht so schön aus.“ „Wir haben halt mehr Stil als die“, lacht Tom und die anderen lachen mit. Ich würde jetzt auch gern mit lachen, aber ich bin immer noch irgendwie mit One Direction befreundet. Und mit Gabriela. Ich sollte wenigstens ihr mal zurück schreiben.
Kaum habe ich das zu Ende gedacht, piepst mein Handy. Ich nehme es aus meiner Tasche und schaue drauf. Sofort wird mein Gesichtsausdruck trauriger, was wohl auch Nate bemerkt. „Was ist?“, will er besorgt wissen. Sofort sind die anderen Jungs still und warten auf eine Antwort von mir. „Niall“, flüstere ich fast schon. Jetzt herrscht in der Limo Totenstille. Schnell packe ich mein Handy wieder weg. „Von dem lasse ich mir den Tag jetzt nicht vermiesen“, versuche ich so gut wie es geht zu grinsen. Alle fangen wieder an zu lachen. Wenigstens ist es jetzt nicht mehr so ruhig. Als die Limo dann hält, steigen wir aus und gehen schnell in die Turnhalle. Oha, also das war noch nicht als ich gegangen bin. Überall hängen an der Decke bunte Scheinwerfer und eine Diskokugel. Und auch die Bühne ist beleuchtet, auf der sechs Mikros stehen. Wir gehen auf die Mikros zu und fangen gleich an zu proben. In einer Stunde ist Einlass. Wir dürfen bis dahin hier bleiben. Wir machen alles so wie es nachher ablaufen soll.
Dann ist es so weit und die Halle füllt sich langsam. Die Jungs bleiben hinter der Bühne, während ich zu meinen Freundinnen gehe und sie begrüße. Nein, das glaub ich jetzt nicht. Celines Begleiter ist jetzt nicht ernsthaft Benjamin. Oh Gott, wenn ich das Gabriela erzähle. „Hi“, sage ich als ich bei ihnen angelangt bin. „Hi“, sagen alle gleichzeitig. Ich unterhalte mich kurz mit ihnen. „Ich muss dann mal auf die Bühne.“ „Du singst?“, will Celine wissen. „Ja.“ „Na da bin ich mal gespannt“, sagt Felix zu Benjamin und Max, der neben den zwei steht. Vor Zwei Jahren sollte ich auf unserer Abschlussfeier singen, aber es wurde dann abgesagt. Und es hat mich noch keiner außer Celine und Nina singen gehört. „Wir sehen uns dann nachher.“ Dann geht es los.
Ich bin gerade hinter der Bühne als ich merke, wie unsere Klassenlehrerin die Bühne betritt und anfängt zu reden: „Willkommen. Ich freue mich dass ihr alle da seid und das die zwei Jahre mit euch so harmonisch waren. Ich war froh eure Lehrerin sein zu dürfen und ich wünsche euch allen viel Glück für die Zukunft. Und für die Musik sorgt heute unsere Mila mit ein paar Freunden von ihr. Ich wünsche euch viel Spaß.“ Dann geht sie von der Bühne. „Aufgeregt?“, frägt Nate mich. Ich nicke. „Sieht man. Du Zitterst“, sagt Max. „Ich bin noch ruhiger als ich erwartet habe.“ „Ist das dein erster Auftritt?“, frägt Jay. Wieder nicke ich. Dann muss ich raus. Ich betrete die Bühne mit meinem Mikro in der Hand, die nicht aufhören will zu Zittern und höre, wie die Musik beginnt Gold Forever zu spielen. Dann singe ich:
Say my name like it's the last time,
Live today like it's your last night,
We want to cry but we know it's alright,
Cause I'm with you and your with me.
Erste Strophe geschafft. Und genau jetzt kommt Nate hinter der Bühne hervor und singt mit mir weiter:
Butterflies, butterflies, we were meant to fly,
You and I, you and I colors in the sky,
We could rule the world someday,
Somehow but we'll never be as bright as we are now.
Während wir singen schauen wir uns tief in die Augen, was mich ein bisschen beruhigt und die Aufregung lindert. Dann tritt Max hervor und singt weiter, während Nathan und ich auf der Bühne stehen und nichts machen.
We're standing in a light that won't fade,
Tomorrow's coming but this won't change,
Cause some days stay gold forever.
The memory of being here with you,
Is one I'm gonna take my life through,
Cause some days stay gold forever.
Dann kommen letztendlich auch Tom Jay und Siva auf die Bühne. Siva singt weiter. Ich zittere immer noch was Nate bemerkt, da er direkt neben mir steht. Er nimmt zögerlich meine Hand und hält sie fest.
Promise me you'll stay the way you are,
Keep the fire alive and stay young at heart,
Dann singt Nate weiter, immer noch meine Hand haltend:
When the storm feels like it could blow you out remember,
you got me and I got you..
Dann ist Jay dran und danach wieder Max:
cause we are, butterflies, butterflies..we were meant to fly,
You and i, you and I colors in the sky,
When the innocence is dead and gone,
These will be the times we look back on.
We're standing in a light that won't fade,
Tomorrow's coming but this won't change,
Cause some days stay gold forever.
The memory of being here with you,
Is one I'm gonna take my life through,
Cause some days stay gold forever.
Dann Tom und der hüpft rum wie so ein Huhn, was alle zum Lachen bringt.
I won't, I won't let your memory go
cause your colors they burn so bright,
Who knows, who knows what tomorrow will hold
but I know that we'll be alright
Butterflies, butterflies..we were meant to fly,
You and i, you and I colors in the sky,
We could rule the world someday,
somehow but we'll never be as bright as we are now.
Und den Schluss singe ich dann zusammen mit Max:
We're standing in a light that won't fade,
Tomorrow's coming but this won't change,
Cause some days stay gold forever.
The memory of being here with you,
Is one I'm gonna take my life through,
Cause some days stay gold forever.
Erstes Lied geschafft. Gott sei Dank. Ich zittere immer noch am ganzen Körper. Die über 50 Schüler und ihre Begleitungen, die vor der Bühne stehen, fangen an zu Klatschen und manche sogar zu Jubeln. Ich denke mal das sind dann The Wanted Fans. Dann fängt auch schon das nächste Lied an. So schnell hintereinander war das nicht geplant, aber Max fängt schon an den Anfang von Glad you Came zu singen:
The sun goes down the stars come out
And all that counts is here and now
My universe will never be the same I'm glad you came
Dann kommt mein Part in diesem Lied und danach übernimmt Tom den zweiten Teil der Strophe:
You cast a spell on me, spell on me
You hit me like the sky fell on me, fell on me
And I decided you look well on me, well on me
So lets go somewhere no one else can see you and me
Turn the lights out now
Now I'll take you by the hand
Hand you another drink, drink it if you can,
Can you spend a little time
Time is slipping away
Away from us so stay
Stay with me I can make make you glad you came
Zusammen mit Jay singe ich im Vordergrund den Refrain und die restlichen Jungs sind Backgroundsänger:
The sun goes down the stars come out
And all that counts is here and now
My universe will never be the same I'm glad you came
Siva und Nathan singen die nächste Strophe und Jay den Refrain alleine:
You cast a spell on me, spell on me
You hit me like the sky fell on me, fell on me
And I decided you look well on me, well on me
So lets go somewhere no one else can see you and me
Turn the lights out now
Now I'll take you by the hand
Hand you another drink, drink it if you can
Can you spend a little time
Time is slipping away
Away from us so stay
Stay with me I can make, make you glad you came
The sun goes down the stars come out
And all that counts is here and now
My universe will never be the same I'm glad you came
I'm glad you came
Oh so glad you came
I'm glad you came
I'm glad you came
Und ich singe noch das Ende:
The sun goes down
the stars come out
And all that counts is here and now.
My universe will never be the same
I'm glad you came
Zweites Lied auch geschafft. Bald sind wir durch. Aber so schlimm fand ich es jetzt gar nicht mehr. Macht irgendwie spaß. Ich nehme das Mikro und sage, natürlich in Deutsch: „Wir machen jetzt eine Pause und nachher geht’s weiter.“ Wow, so selbstsicher wie ich das gerade gesagt habe, hätte ich mir das gerade nicht zugetraut. Ich verschwinde mit den Jungs von der Bühne. „Und?“ „Jetzt weiß ich wieso ihr euren Job so gern habt. Das macht voll spaß“, freue ich mich. „Dachte ich mir doch, das es dir spaß macht“, sagt Nate. „Komm, wir gehen runter. Ich hab Hunger“, sage ich zu Nate, nehme seine Hand und ziehe ihn die Treppen hinter der Bühne runter. „Und was ist mit uns?“, will Tom wissen. „Ihr seid keine kleinen Kinder mehr. Ihr werdet doch wohl hier alleine klarkommen oder? Wenn euch langweilig wird, da unten hat es genug Fans denen ihr Autogramme geben könnt.“ Ich lasse die Jungs stehen und mache mich auf zum Buffet, immer noch Nathan hinter mir her ziehend. Wieso? Keine Ahnung.
Beim Buffet angekommen, trinke ich erst mal was. Dort stehen verschiedene Säfte, aber kein Alkohol da manche, so wie ich, noch nicht volljährig sind. Aber das ist mir so was von egal, da ich überhaupt nichts mit Alkohol trinke. Und auf einem anderen Tisch stehen Muffins, von denen ich mir einen wegnehme. Auch Nate nimmt sich einen. „Immer beim Essen!“, ich drehe mich um und sehe Nina, Benjamin, Celine und Felix vor mir stehen. „Was war denn das gerade auf der Bühne?“, frägt Nina mit einem breiten Grinsen. „Was?“ Von was redet die bitte. „Na das mit dem Händchen halten“, klärt sie mich auf. „Ach so, ja. Ähm, das ist Nathan. Nate, das sind meine Freunde“, das letzte in Englisch an Nate gewandt. Ich zähl jetzt mal nicht alle Namen auf, dazu bin ich zu faul und er würde sie sich sicher nicht merken können, sollte es ihn überhaupt interessieren. Alle begrüßen sich mit einem „Hi.“ „Und was macht er hier außer Singen?“, grinst Nina mich immer noch an. „Ja also, das ist eigentlich eine lange Geschichte.“
„Macht ihr euch einen schönen Abend?“ Och ne, wieso muss jetzt Tom kommen. „Und das ist Tom“, stelle ich ihn auch noch vor. Wieder hört man wie jeder „Hi“, sagt. Er legt jeweils einen Arm um mich und Nate und grinst: „Sind die Zwei nicht ein süßes Paar? Die passen perfekt zusammen! Richtig Niedlich.“ „Halts Maul Tom!“, sagen wir beide direkt im selben Moment. Er wuschelt Nathan durch die Haare, was dieser mit einem leichten Schlag auf Toms Schulter kommentiert. Ich muss nur die Augen verdrehen. „Das wäre die Kurzform der Geschichte“, erkläre ich. Sie sehen mich alle geschockt an. Bitte sag jetzt nichts von Niall.
Das ist jetzt nicht wahr oder? Jetzt kommt auch noch der Rest dieser Chaoten zu uns. Soviel zu beschäftigt euch selber. „Und da kommt der Rest der Chaoten. Max, Siva und Jay.“ Auch die begrüßen sich. „Seit ihr in einer Band? Ihr kommt mir bekannt vor?“ „Ja sind sie“, antworte ich Nina. „Oh Mann!“, grummelt Celine vor sich hin und läuft weg. „Was hat sie?“, will Nate wissen. Diese zwei Wörter versteht man auch wenn man kein Deutsch kann. Die einzige logische Erklärung die mir dazu einfällt ist: „Directioner!“ „Du hast ein Directioner als Freundin? Wie kannst du nur?“, spielt Jay beleidigt. „Hey! Ich bin… war…selbst Directioner. Also sag nichts“, motze ich ihn an. „Schon gut, war doch nur Spaß.“ Er geht einen Schritt zurück. Ich grinse ihn an. „Ich weiß.“ „Wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe bist du jetzt mit ihm zusammen, obwohl du dich vor einer Woche von Niall getrennt hast?“, frägt Nina und dann auch noch auf Englisch. Perfekt, natürlich hab ich jetzt die volle Aufmerksamkeit der anderen. Verdammt, was sag ich jetzt. „Sieht so aus“, versuche ich mit einem Lächeln zu überzeugen, was zu 100 % nicht geklappt hat. Meine Freundin mustert mich nur.
„Und was sagt Niall dazu?“, ach, Celine ist auch wieder da. Genau im richtigen Moment, mit der besten Frage. Ich zucke mit den Schultern. „Es ist noch nicht öffentlich“, hilft Nathan aus. Oh Mann. Ich kann voll schlecht Schauspielern. Jetzt Reiß dich mal zusammen Mila! So wird das nie was. Du musst nur Lügen. Das kannst du gut. Es ist nur eine große Lüge. Du lügst nur die ganze Welt an, sonst nichts. Nur lügen. Ich setzte ein Lächeln auf, was mir hoffentlich auch gelingt. „Ja, aber ich glaube Montag ist ein Interview. Danach wird es öffentlich sein, oder?“ Ich drehe mich zu Nate um. „Ja, am Montag“, bestätigt er. Ich lächle ihn an und wende mich wieder an meine Freundinnen. Benjamin und Felix stehen einfach daneben und hören aufmerksam zu. „Nathan, bekomme ich bitte ein Autogramm?“, schreit fast schon jemand. Ein Mädchen, wohl aus der anderen Klasse oder eine Begleitung von jemandem, steht vor ihm und hält ihm ein Papier und ein Stift hin. Jetzt bemerke ich, dass auch die anderen Jungs von drei weiteren Mädchen belagert sind und fleißig Autogramme geben. Diese Zeit nutzt Nina um mich ein bisschen auf die Seite zu ziehen.
„Und das ist jetzt wirklich kein Scherz? Ich kenn dich. So viel wie du uns schon verarscht hast, gibt es niemanden auf der ganzen We lt.“ „Nein, dieses Mal ist es kein Scherz.“ Nur eine große Lüge. „Aber dieser Tom hat recht. Ihr seid ein süßes Paar. Wie du ihn immer die ganze Zeit so verliebt ansiehst…“ Warte, was? Ich sehe ihn doch nicht verliebt an. Ich hab mir ja bis jetzt noch nicht mal Mühe gegeben seine Freundin zu spielen. Wie soll ich ihn dann verliebt ansehen. „… Und er dich auch.“ Jetzt würde ich aus Angewohnheit protestieren, was ich aber schlecht machen kann, da wir ja zusammen sind und es so rüber kommen soll, als würden wir uns Lieben. „Mila, wir müssen wieder auf die Bühne!“, ruft Nathan mir zu, während er auf mich zu geht und legt dann seine Arme um meine Taille. „Also, ich muss dann wieder“, sage ich zu Nina und gehe mit Nate wieder zu den anderen, die schon hinter der Bühne warten.
Dann gehen wir alle zusammen wieder vor den roten Vorhang und Jay fängt an zu sprechen: „Uns hat es echt Spaß gemacht, heute hier auf eurem Abschlussball zu sein und zu Singen…“ „Mit dieser kleinen Nervensäge hier“, fällt ihm Tom ins Wort und zieht mich zu sich. Alle Schüler fangen an zu Lachen. Ich hingegen haue ihm gegen die Schulter. Das mache ich grade ziemlich oft und ich glaube Nate hat sich das auch angeeignet. Aber es macht ja auch Spaß. „Danke Tom für diesen wunderbaren Kommentar. So, das war es schon für Heute, aber ein Lied kommt noch“, sagt Siva ins Mikro und Nathan vollendet seine Worte: „Das letzte Lied das wir jetzt für euch Singen ist unsere erste Single All Time Low.“ Klar, ein bisschen Werbung für die Band machen schadet nie. „Und falls es jemand nicht mitgekriegt hat, wir sind The Wanted!“, ruft Max noch, bevor er das Lied anstimmt. Alles läuft genauso ab wie in der Probe und als das Lied aus ist, gehen wir wieder hinter die Bühne. Dann betritt unsere Lehrerin wieder die Bühne. „Ihr habt den jungen Mann gehört. Das war´s für heute. Wir sehen uns dann wieder bei der Abschlussfeier in zwei Wochen.“ Dann war es das für Heute. Das war also mein Abschlussball. Eigentlich war es richtig schön und es hat Spaß gemacht.
Alle gehen nach Hause und ich sitze mit den Jungs gerade in der Limo. „Was war denn das mit dem Händchen halten bei Gold Forever?“, will Max von mir und Nate wissen. Und schon wieder werde ich rot. Wie ich es hasse. Nate sagt: „Das war Überzeugungskunst!“ „Lüg doch nicht Nath. Das war echt.“ „Siva hat Recht. Gib doch zu dass du Mila magst. Sie mag dich doch auch. Man sieht es euch an“, behauptet Max. „Äh, ihr wisst schon dass ich noch hier bin und alles höre?“ Das musste ich jetzt einfach mal fragen. „Oh!“, kommt von allen. Die haben mich ernsthaft vergessen. Und ich sitze auch noch genau neben Nathan, weshalb man mich eigentlich bemerkt wenn man mit Nate redet. Der restliche Weg bis zu mir nach Hause herrscht Stille. Ich verabschiede mich und gehe rein und sofort ins Bett.
Kapitel elf
Ich wache am späten Mittag mit einem Lächeln auf. Das war also mein Abschlussball. Jetzt ist alles zu Ende. Jetzt noch die Abschlussfeier mit meinem Bruder und meinen Eltern hinter mich bringen und dann sehe ich meine Schule nie wieder. Nie wieder Hausaufgaben machen, nie wieder dem langweiligen Mathelehrer zuhören. Nein! Dann wird’s interessant. Dann fängt meine Ausbildung bei der Polizei an. Ich hoffe ich bestehe den Sporttest. Oh! Schon wieder bin ich in meinen Gedanken abgesoffen. Zeit zum Aufstehen. Ich laufe in die Küche und mache den Kühlschrank auf. Und wie so oft in letzter Zeit, wird er wieder zu gemacht ohne dass ich etwas rausgeholt hab. Ich weiß nicht wieso, aber in letzter Zeit esse ich wirklich sehr wenig. Ich setzte mich an den Esstisch und überlege was ich jetzt machen kann, als mir der Zettel auffällt.
„Guten Morgen Mila. Könntest du mir bitte das Haus saugen, das Bad putzen und die Wäsche aufhängen. Ich bin heute Abend zurück. Mama“
Na Klasse! Weil ich auch nichts Besseres zu tun habe. Ok, ich hab wirklich nichts Besseres zu tun. Also, am besten gleich mal anfangen. Nach zwei Stunden ist dann Gott sei Dank alles erledigt. Ich lasse mich auf dem Sofa nieder und nehme mein Handy. Was gibt’s neues. Sechs verpasste Anrufe, Zehn SMS und eine Mailbox Nachricht. Ich lese mir die erste Nachricht durch. Sie ist von Nina. Allerdings schon ein paar Tage alt und es ging darum, ob sie jetzt mit mir ein Kleid kaufen soll. Aber wir haben das ja in der Schule besprochen, also kann ich das Löschen. Jetzt kommen die Problemnachrichten, also die von One Direction und Gabriela. Soll ich die von Niall öffnen? Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht nachher. Ich öffne die Nachricht von meinem, ich hoffe immer noch, besten Freund.
Louis: Hey, wieso rufst du nicht an. Ich weiß, das mit Niall ist doof gelaufen und er fühlt sich auch echt Schuldig. Schreib doch wenigstens eine SMS. Wenigstens Gabriela. Wir machen uns Sorgen. Lou
Soll ich ihm zurück schreiben? Erst mal öffne ich die anderen:
Gabriela: Geht´s dir Gut? Ich find das mit dir und Niall übertrieben. Ich meine ihr wart fast ein Jahr zusammen, das kann man doch nicht einfach so hinschmeißen. Komm zurück und klär das mit Niall. Es ist echt schlimm mit ihm. Er sitzt nur noch in seinem Zimmer und singt Lieder. Das schlimmste, er isst nicht mehr Mal.
Liam: Ich denke mal Gabriela hat dir schon erzählt, wie es Niall im Moment geht. Und sie hat auch Recht. Diese Trennung war zu überstürzt, auch wenn ich dich gut verstehen kann. Ich weiß auch nicht wieso Niall in letzter Zeit so drauf war, aber ich denke das lag an der Tour. Wir haben euch Mädels kaum gesehen und das ist schon schlimm. Da kommt man sich vor als würde man euch im Stich lassen. Ich hoffe du bist auf Niall nicht allzu sehr Sauer und dass ihr euch bald wieder vertragt.
Nathan: Hey! War echt schön mit dir Gestern. Und es tut mir echt Leid wie sich die Jungs gestern noch verhalten haben, aber so sind sie halt. Du weißt ja dass ich am Dienstag Geburtstag hab und die Jungs müssen halt mal wieder eine richtig große Party feiern. Würde mich freuen wenn du auch kommst. Nath
Na dann, Zeit zum Beantworten.
An Nate: Ich fand´s gestern auch schön und wegen den Jungs, ich hätte nichts anderes erwartet. Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen. Ich komm übrigens gerne zu der Party.
An Gabriela: Tut mir echt Leid dass ich mich nicht gemeldet hab. Einfach nur an Niall zu denken ist… Du weißt was ich meine. Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Ich habe halt Angst dass er so was wieder macht, sollten wir uns vertragen. Ob das mit uns noch funktioniert weiß ich echt nicht und ich glaube ich brauch erst einmal Abstand. Aber ich vermisse euch Trotzdem. Und ich freu mich wenn du nächste Woche wieder hier bist.
Gerade will ich die Nachricht von Niall öffnen, als meine Mutter mit meinem Bruder ins Zimmer kommt. Schnell packe ich mein Handy weg. Ich will nicht dass sie mitkriegt, was ich gerade für Probleme mit Niall hab, denn sie würde sich nur Sorgen machen. Dann kommt nach kurzer Zeit auch mein Vater. Wir essen und danach gehe ich ins Bett.Die nächsten paar Tage sind immer die gleichen. Aufstehen, aber erst spät am Mittag. Dann eine Kleinigkeit essen, mich mit Freunden treffen, vor meinem Laptop sitzen und ab und zu mal mit Nate schreiben. Ich denke mal die anderen haben meine Nummer immer noch nicht. Ich sollte die ihnen vielleicht mal geben, außer Tom. Wer weiß was der für Mist damit anstellt. Bei dem Gedanken muss ich lachen. „Was ist?“, will Max wissen, der gerade neben mir sitzt. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gerade ganz vergessen hab, dass gleich das Interview anfängt. Oh! gleich geht’s los. „Nichts“, antworte ich noch schnell Max und höre dann wie die Jungs von der Interviewerin aufgerufen werden. Zum Glück darf ich hier hinten bleiben und warten, vor allem weil das eine Live-Sendung ist. Dann gehen die Jungs nach vorne und die Moderatorin begrüßt sie. Ich kann alles ganz genau auf dem riesigen Flachbildschirm verfolgen.
„Also Jungs, dann fangen wir doch gleich mal mit unseren Fragen an. Stimmt es das ihr noch ganze zwei Wochen in Deutschland bleibt?“ Max übernimmt die erste Frage. „Ja, wir haben noch zwei Konzerte vor uns und auch einige Interviews und da wir die Konzerte danach erst in einem Monat haben, dachten wir uns wir könnten uns ein bisschen hier umschauen. Es wird Zeit dass Deutschland mit unserer Musik infiziert wird.“ Die Frau lacht und stellt gleich die nächste Frage. „Nathan, ihr wart ja am Samstag vor einer Woche bei der Filmpremiere und es gibt Gerüchte dass ihr euch mal wieder mit One Direction gestritten habt.“ „Ein richtigen Streit könnte man das nicht nennen“, denkt Nate laut. „Dürfen wir denn erfahren was passiert ist?“, will die Frau wieder wissen.
Die Jungs schauen sich kurz gegenseitig an und dann fängt Nate an zu erzählen. „Ich bin auf der Premiere ein bisschen alleine rumgelaufen, als ich vor einem Sofa stand und hab mich dort hingesetzt. Es saß schon ein Mädchen dort und sie saß schon davor im Kino neben mir. Ich hab sie angesprochen und wir haben uns ganz kurz unterhalten. Dann ist Zayn aufgetaucht und hat sie gefragt, warum sie mit mir spricht. Tom und Max sind dann auch gekommen und haben sich ein bisschen mit Zayn unterhalten“, das unterhalten setzt er mit seinen Fingern in Anführungszeichen. „Dabei hat sich dann herausgestellt das Mila Nialls Freundin ist und als er dann auch aufgetaucht ist, sind sie zusammen mit Mila wieder gegangen. Und mehr gab´s an dem Abend nicht.“ Wenigstens hat er alles Wahrheitsgemäß beantwortet.
Die Interviewerin lächelt kurz und spricht dann weiter. „So war das also. Liebe Fans, ihr könnt euch beruhigen. Es wird nicht wieder in einem Krieg enden.“ Oh doch. Das wird es ganz sicher, sobald Niall alles erfährt. Und gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht habe, stellt die Frau die Frage, die wiedermal mein ganzes Leben verändert. „Ich denke mal dass bekommt ihr in jedem Interview zu hören, aber so steht es in meinem Plan. Wer von euch ist denn schon vergeben?“ Ein grinsen stielt sich auf die Gesichter von den Jungs, außer auf das von Nathan. Er hat ehr einen Nachdenklichen Blick. „Bei Siva und Tom wissen wir es ja aber was ist mit euch Jungs“, redet sie weiter. Jay und Max zeigen mit ihrem Zeigefinger auf Nate, der in der Mitte von den beiden sitzt.“ „Nathan? Los, erzähl!“, befiehlt sie ihm. „Ich hab doch vorher von dem Mädchen von der Premiere erzählt…“, lässt er den Satz unvollendet. „Nein, jetzt sag nicht du bist mit Mila Forest zusammen?“, will sie überrascht wissen. Alle nicken, was ziemlich bescheuert aussieht. „Das glaub ich jetzt nicht. Ich hoffe ihr nehmt mir das jetzt nicht übel, aber das wird Krieg geben. Ich denke nicht dass das Niall so gefallen wird.“ „Wir sind darauf bestens vorbereitet“, kontert Tom. „Dann wünsch ich euch viel Glück dabei und dass ihr euch ja nicht gegenseitig umbringt“, zwinkert die Frau den Jungs zu.
Ich bin mir nicht mal so sicher, ob sie nicht genau das machen. Dass kann jetzt alles ganz schön spannend werden wenn Niall das erfährt. Was wird er wohl tun? Zu mir kommen, Nate verprügeln oder wird es ihm egal sein? Ich weiß es nicht, aber ich bin froh, dass ich es noch nicht weiß. Denn ich werde es wohl schneller mitbekommen als mir lieb ist. Dann kommen noch ein paar übliche Fragen und dann ist das Interview vorbei. Zusammen fahren wir zu mir nach Hause. Meine Eltern sind nicht da. ZUM GLÜCK! Die bräuchte ich zusammen mit diesen 5 Chaoten jetzt auch nicht. Bei mir angekommen setzten wir uns ins Wohnzimmer. „Äh, Mila. Ich hab hier noch was von Scooter für dich“, sagt Max und gibt mir ein paar Blätter in die Hand. Auf meinen Fragenden Blick antwortet er: „Deine Eltern müssen unterschreiben, dass du Nathans Freundin sein darfst, da du noch nicht volljährig bist.“ „WAS?“, rufen ich und Nate gleichzeitig. Er hat in letzter Zeit mitbekommen, dass ich Probleme damit habe es meinen Eltern zu erzählen. Wie verdammt soll ich ihnen das beibringen. Die sind niemals damit einverstanden.
„Und wenn es geht sollst du Morgen alles wieder abgeben“, fügt Max noch hinzu, gerade als ich dachte, schlimmer kann es nicht mehr kommen. Und das Schicksal setzt noch einen drauf, denn genau in diesem Moment hörte ich den Schlüssel im Schloss. „Das sind dann wohl deine Eltern“, stellt Siva fest. „Ich denke wir gehen jetzt am besten, damit du deinen Eltern alles ihn Ruhe erklären kannst“, sagt Max und steht auf. Die anderen tun ihm es gleich. „Soll ich hierbleiben?“, will Nathan besorgt von mir wissen. „Ja, bitte!“ Das hat sich jetzt so angehört als würde gleich die Welt untergehen. Was womöglich nicht ganz falsch sein könnte. Ich verabschiede die Jungs mit einer Umarmung und dann kommen mir meine Eltern entgegen. Jetzt geht’s los…
„Hi“, sage ich schwach, als hätte mich grade meinen ganzen Mut verlassen. Meine Mutter und mein Vater mustern mich und dann Nathan. Mein Vater hat ihn ja noch nie gesehen. „Ich muss euch etwas beichten“, mache ich weiter und wir setzten uns alle ins Wohnzimmer. Meine Eltern aus das eine Sofa und Nate und ich auf das andere. „Was ist passiert?“, will meine Mutter besorgt wissen. „Äh, könntet ihr mir etwas unterschreiben? Ihr müsst es nicht durchlesen. Ist nichts Wichtiges.“ Ich strecke ihnen den Zettel entgegen und zu meinem Bedauern fängt mein Vater an zu lesen. Ein Versuch war es wenigstens Wert. „Was ist das und was hat es zu bedeuten?“ „Also, ihr wisst ja dass ich die Jungs kennengelernt habe und dass die auch eine Band sind. Ihr Manager wollte für Nathan eine Freundin organisieren, also eine Fake-Freundin und da ich bei der Besprechung dabei war ist er irgendwie auf mich gekommen und hat gefragt ob ich nicht seine Freundin spielen will und ich hab halt Ja gesagt und jetzt müsst ihr das Unterschreiben da ich noch nicht 18 bin“, rassle ich kurz runter und wundere mich, dass man mich überhaupt verstanden hat. Meine Eltern sehen mich geschockt an und auch Nathan sieht mich merkwürdig an. Er hat mich wahrscheinlich noch nie so schnell reden hören und dann noch in einer anderen Sprache.
„Also nochmal ganz langsam. Der Typ neben dir ist jetzt dein Freund weil das sein Manager so will?“, fasst mein Vater nochmal zusammen. Jetzt bin ich doch froh dass Nate kein Deutsch kann. „Äh, Ja?“, antworte ich unsicher. Er seufzt und holt einmal tief Luft und Atmet wieder aus. „Und für dich ist das ok? Ich meine wenn du damit nicht einverstanden bist dann…“ Ich unterbreche meine Mutter. „Nein, es ist ok, sonst hätte ich ja nicht zugesagt. Ich kenne die Jungs ja auch gut und ich mag sie und komm mit ihnen klar.“ Meine Eltern mustern mich und Nate, der nur Schweigend da sitzt, noch mal. Mein Vater steht auf und geht auf Nate zu. Ganz gespannt was jetzt wohl passiert sehe ich wie Nate aufsteht und mein Vater jetzt direkt vor ihm steht. Er lächelt und streckt Nate die Hand hin. „Schön dich kennen zu lernen!“ Mir fällt die Kinnlade runter. Damit hätte ich jetzt am wenigsten gerechnet. Nate schüttelt zögernd seine Hand und sagt: „Ebenfalls. Ich bin Nathan.“
„Hast du gedacht dass wir dich jetzt anbrüllen wegen so was? Du bist bald erwachsen und du kannst selbst entscheiden, was du machst. Aber wenn es Probleme gibt sag uns Bescheid“, lächelt mich meine Mutter an. Ich kann nicht anders als sie zu Umarmen. Deswegen liebe ich meine Eltern so. Sie denken immer erst an mich und wenn ich mir bei irgendetwas ganz sicher bin, stehen sie mir auch nicht im Weg sondern unterstützen mich. Und sie haben in der Zeit die ich mit Niall zusammen war Englisch gelernt und können mehr verstehen als ich erwartet habe. Auch meine Mutter begrüßt Nathan und ich bin echt froh, dass das so glatt gelaufen ist.
Wir unterhalten uns noch eine Weile als mein Vater mich auf einmal sagt: „Wir müssen nachher aber noch spielen!“ Natürlich weiß ich gleich was damit gemeint ist. Ich hab einen alten Tischkicker, der noch von meinem Opa ist, bekommen und die ganze Familie spielt damit. „Wie wär´s jetzt. Du und Mama, gegen mich und Nate“, frage ich ihn. Er nickt und ich erkläre Nate was wir vorhaben und er ist gleich begeistert. Ich hoffe mal dass er auch gut ist, denn ich bin´s nicht. Zusammen gehen wir in den Keller, was ich auch Musikzimmer nenne. Dort stehen nämlich zwei Keyboards, ein Schlagzeug und eine Gitarre. An die Wand habe ich mit verschiedenen Farben Noten und einen großen Notenschlüssel gemalt. Aber mitten in dem Zimmer steht der Tischkicker. Wir stellen uns davor. „Noch ganz kurz. Bei uns gibt es keine Regeln. Das heißt es wird geschummelt was das Zeug hält und nimm es ihnen nicht übel wenn sie dich anschreien, oder dich beleidigen. Es kann auch sein dass der Tischkicker mal in deine Richtung gedrückt wird, dann drück einfach zurück. “ Nate sieht mich ein bisschen erschrocken an, was mich schmunzeln lässt. Dann wirft mein Vater den Ball ein. Ich übernehme die Verteidigung genauso wie meine Mutter. Und dann geht´s los.
Der Kicker bewegt sich in alle Richtungen, ab und zu schreie ich weil ich ein Tor rein gelassen habe oder schlage Nate auf die Schulter. Auch meine Eltern fluchen was das Zeug hält. Und sogar Nate lebt sich schon ein und fängt auch an zu fluchen oder haut mich. Wir machen das eindeutig zu oft. Es ist schon Dunkel und am Späten Abend laufen wir noch ein bisschen draußen in dem Ort wo ich wohne, rum und albern rum. Ja, mit meiner Familie Tischkicker zu spielen macht Hyperaktiv. Ist nicht jedem zu empfehlen. Gut, aber ich bin öfters mal Hyperaktiv. „Sag mal, hast du was getrunken?“, will Nate lachend wissen als ich auf einem Bein hüpfe und hin und her schwanke. „Nein, ich kann nur nicht auf einem Bein hüpfen und trinken tue ich auch nicht.“ Und ich kann wirklich nicht auf einem Bein hüpfen. Ich habe so wenig Gleichgewichtssinn, dass ich sofort wieder umfalle. Aber es macht trotzdem Spaß.
Dann fährt ein blauer Van vor unsere Füße und hätte mich fast überfahren. Wir haben vorher eine SMS geschrieben dass die anderen uns abholen sollen, weil wir zu faul zum Laufen sind. Die Jungs steigen aus und wollen zu uns hin und mustern uns mit einem fragenden aber auch gleichzeitig merkwürdigen Blick. Es muss für die schon komisch aussehen, wie ich da auf einem Bein hüpfe und Nate meine Hand hält, damit ich nicht umkippe. Und er lacht sich hier den Arsch ab, also… Es muss wirklich komisch aussehen. „HAHA, ihr habt mich fast umgefahren!“, schreie ich die Jungs an. Nachteil meiner Hyperaktivität: Ich Laber so viel scheiße wie nur geht und finde alles witzig. „Seid ihr betrunken?“, will Siva von uns zwei wissen und Nate lacht und stellt ihm eine Gegenfrage, die mit der Frage davor überhaupt nichts zu tun hatte. „Weißt du wie witzig es ist mit ihrer Familie Tischkicker zu spielen?“ Dann lacht er wieder. „Die sind eindeutig betrunken!“, behauptet Jay. „Nein, wir sind nicht betrunken. Wir haben blos mit meinen Eltern Tischkicker gespielt. Ach, und hier ist der Vertrag“, erkläre ich und drücke Max den Vertrag in die Hand.
„Okay? Sollen wir dann mal los, oder… Was ist mit dir?“, frägt Tom als ich wieder versuche auf einem Bein zu stehen. „Sieht man doch!“, behaupte ich und pruste los als ich die verdutzten Gesichter sehe. „Sie versucht auf einem Bein zu stehen“, erklärt Nate noch, bevor wir dann auch endlich in den Van steigen und man mich nach Hause fährt. Dort gehe ich gleich ins Bett, da meine Hyperaktivität langsam abflaut und ich müde werde.
Kapitel zwölf
Am nächsten Tag stehe ich früh auf um noch mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Ich brauch noch ein Geschenk für Nate. Er hat ja heute Geburtstag und wird 20. Gott, ist der alt. Ich hänge mit so alten Säcken da rum. Immerhin ist er ja noch der Jüngste. Man, ich glaube es ist doch noch was von meiner Hyperaktivität von gestern übrig geblieben. Ich klappere echt viele Läden durch bis ich etwas habe. Ein Fanartikel für seine Lieblingsfußballmannschaft Manchester United. Mit gutem Gefühl gehe ich wieder nach Hause und verpacke das Trikot, auf dem hinten ´Nathan´ draufsteht. Ich hoffe ihm gefällt’s. Ich bin echt schon gespannt, wie so eine Party bei The Wanted aussieht. Ich ziehe mir eine Hose an und ein T-Shirt an. Genauso wie Kleider vertrage ich keine Röcke, also ist klar was ich anziehe. Dann ist es auch schon Nachmittag und ich mache mich auf den Weg zu der Adresse, die mir die Jungs gegeben haben. Als ich dann dort bin, stehe ich vor einem Haus… Was sag ich da, das ist eine Villa, und daneben ist ein Pool. Ich laufe an die Tür und klingle.
Nate macht mir die Tür auf. Ich umarme ihn. „Hey, alles Gute du alter Opa!“ Jetzt kommt wohl wieder meine gemeine Seite zum Vorschein. Aber Nate nimmt es gelassen und lacht. Er zieht mich ins Haus. ALTER!!! Eigentlich sag ich dieses Wort nie, aber mir fehlt die Beschreibung für dieses Haus. „Wie viel Geld habt ihr eigentlich?“, frage ich immer noch die Villa anstarrend. Wieder lacht Nate nur. „Ist noch keiner da?“, frage ich dann, da es mir ziemlich ruhig vorkommt. „Nein, aber bald müssten die anderen Gäste auftauchen.“ „Ach ja, das ist für dich.“ Ich übergebe ihm mein Geschenk und er packt es wie so ein kleines Kind aus. Das heißt er zerreißt das Papier in kleine Fetzten. Als er damit dann fertig ist, entfaltet er das Trikot und fliegt mir danach um den Hals. „Nate… Luft!“, stammle ich während Nathan mich erdrückt. „Sorry!“ er lässt von mir ab und fügt dann hinzu: „Ich freu mich wirklich über dein Geschenk. Ich wollte schon immer ein Trikot von Manchester United mit meinem Namen.“ „Freut mich dass es dir gefällt.“ „Komm, gleich kommen die Gäste“, mit einem Grinsen zieht mich Nate weiter ins Haus und bleibt vor einem Billardtisch und den anderen vier Jungs stehen.
Nach und nach füllt sich dann auch das Haus und eine Menge von Mädchen steht schon um Nate und mich rum. Er sieht mich kurz fragend an und sofort weiß ich was er will. „Schon gut. Amüsiere dich. Ich geh solange Tom nerven.“ Und schon bin ich auf dem Weg zu unserem Tommy und setze mich neben ihn an die Bar. „Hi.“ „Hi, willst du auch nen Drink?“, fragt er mich. „Nein ich trinke nicht.“ „Wirklich nicht? Und du hast noch nicht einmal probiert?“ „Nein, noch nie.“ „Du hast wirklich noch nie was getrunken?“ „Nein hab ich nicht.“ „Wirklich noch nie?“ „Gott, Tom. Ich hab noch nie was getrunken.“ Wie viel Gläser hatte der schon. Der ist doch sicher schon nicht mehr bei sich. „Dann wird’s aber Zeit. Hier!“ Er schiebt mir ein gefülltes Glas hin. „Nein Tom.“ „Komm schon. Es ist Party time. Ohne das Zeug kommst du doch nicht in Stimmung.“ „Nein Tom“, wiederhole ich. „Oh doch!“, grinst er, steht auf und geht mit dem Glas auf mich zu. Der will mich doch wohl jetzt nicht dazu zwingen, das zu Trinken. Auch wenn es so aussieht und er immer näher kommt. „Das ist nur ein Schluck. Dass schaffst du schon.“ Ich bin dann mal weg. Ich erhebe mich von dem Stuhl und laufe weg. Als ich bemerke dass Tom mir hinterher rennt, renne ich ebenfalls und er verfolgt mich durch das ganze Haus.
Nathans Sicht
Es ist echt ein gelungener Geburtstag und die Jungs haben gute Arbeit geleistet. Sie haben die Party organisiert. Ich spiele gerade mit ein paar Leuten Billard, als ich angerempelt werde. „Hey, pass doch auf!“, rufe ich um die Musik zu übertönen und drehe mich um. „Sorry!“, kommt es von Mila die wegrennt und gleich darauf Tom, der ihr wohl hinterher rennt. „Bleib stehen. Jetzt komm schon. Das ist doch nicht so schlimm.“ Verblüfft bleibe ich stehen. Was ist passiert dass Mila vor Tom wegläuft, denn andersrum wäre es für alle logischer. Ich wende mich wieder den anderen am Billardtisch zu. „Entschuldigt ihr mich kurz?“ Ich gehe in die Richtung in die Tom und Mila gerannt sind. Das ist zu interessant um es zu verpassen. Also suche ich weiter nach den beiden, bis sie mich fast wieder umrennen. „Jetzt bleibt doch mal stehen!“, schreie ich ihnen hinterher, was ich mir hätte sparen können. Na wartet...
Ich renne ihnen einfach hinterher in der Hoffnung, dass sie endlich mal stehen bleiben, was nicht so aussieht. Aber beide werden langsamer und nach kurzer Zeit stoßen wir auf Max und Siva. Mila versteckt sich hinter Max und Siva sieht sie merkwürdig an. „Max, der soll aufhören mich zu verfolgen“, quengelt sie wie ein kleines Kind und zeigt mit dem Finger auf Tom, der vor Max stehen bleibt. Endlich! „Oh, jetzt braucht das kleine Mädchen einen Beschützer“, stichelt Tom. Er kann es wohl nicht lassen. Dass er nichts gelernt hat wundert mich. „Max, lässt du mich bitte mal durch?“, will Mila freundlich wissen und geht an Max vorbei und rennt auf Tom zu. „Komm her du Dumpf Schädel. Ich mach dich fertig!“ Dumpf Schädel? Was ist denn das für ein Schimpfwort.
Und schon wieder werde ich angerempelt, dieses Mal von Tom. „Was haben die für ein Problem?“, frägt mich Siva. „Das versuche ich gerade rauszufinden. Wir sehen uns“, sage ich noch schnell, bevor ich wieder hinterher renne. Mila hat aber ganz schön nochmal an Schnelligkeit zugelegt. Armer Tom, der hält da nicht lange durch. Und wie vermutet, liegt er kurze Zeit später auf dem Boden und Mila sitzt auf seinem Rücken. „Geh runter von mir!“ „Nein!“ Oh Mann, das ist einfach zu gut. Ich hole schnell mein Handy aus der Tasche und mache ein Foto, dass ich twittere und noch dazu schreibe: "@TomTheWanted und @Mila:D mal wieder beim Streiten und wie immer gewinnt das Mädchen. Also nicht Tom. XD"
(kein Titel)
Milas Sicht
Gestern sollte ich noch einmal in die Schule kommen, weil wir die Ergebnisse für die Prüfungen zurückbekommen haben. Ich kann’s immer noch nicht glauben. Ich hab tatsächlich in meiner Englischprüfung eine 1,4. So gut war ich noch nie. In Mathe habe ich eine 1,6 und in Deutsch eine 2,7. Also ich finde es ist alles ziemlich gut gelaufen. Ich schaue auf die Uhr, die 16 Uhr zeigt. Als es klingelt laufe ich zur Tür und öffne diese. „Nate!“, umarme ich ihn. „Dir auch Hallo. Was ist denn heute mit dir los?“, lacht er. „Ich hab in meiner Prüfung eine 1,4!“ „Wir haben doch gesagt du musst dir keine Gedanken machen. Du bist zu gut für eine schlechtere Note.“ Zusammen mit Nathan gehe ich ins Wohnzimmer. Meine Eltern sind nicht da und mein Bruder ist bei einem seiner Freunde.
„Wieso bist du hier?“, frage ich Nate. „Ich wollte noch mal was mit dir unternehmen, bevor wir morgen Früh wieder fliegen.“ „Ihr geht morgen schon wieder?“, frage ich traurig. „Ja, wir müssen unsere Tour fortsetzen. Es gab eine kleine Plan Änderung. Aber du kannst uns so oft besuchen, wie du willst.“ Ich überwinde mich zu einem Lächeln, aber Nate bemerkt, dass ich traurig bin. „Und wir kommen dich auch wieder besuchen. Versprochen!“ Plötzlich klingelt es wieder. „Ich geh mal kurz aufmachen“, erkläre ich bevor ich die Tür erneut öffne. Kurz steht mein Herz still. Vor Schock, aber auch vor Freude. „Niall?“
„Hey“, sagt er unsicher und lächelt leicht. „Was machst du hier?“, frage ich so kühl wie möglich. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich hab scheiße gebaut. Ich war einfach so wütend über Nathan und hab überreagiert. Es tut mir wirklich leid.“ „Was ist mit mir?“ Ich drehe mich um. Hinter mir in der Tür steht Nathan und sieht zwischen Niall hin und her. „Oh, ich dachte die Jungs sind hier. Ich wollte euch nicht stören“, entschuldigt er sich gleich. „Was macht der hier?“ „Ok, hör mir zu. Es ist nicht so wie du denkst. Wir…“ „Wie ist es dann?“, schreit Niall. Jetzt geht Nathan dazwischen und macht damit alles noch schlimmer. „Erstens mal schrei sie nicht an, ihr seid nicht mehr zusammen und zweitens kann sie ja wohl jeden Einladen den sie will!“ „Halt du dich da raus!“ „Ihr seid jetzt beide Mal ruhig!“ Plötzlich herrscht Stille. „Nate, ich weiß dass ihr morgen fliegt und dass wir uns nicht mehr sehen, aber ich würde das jetzt gerne mit Niall klären“, fange ich an und Nathan versteht sofort. „Sicher. Ich versteh das.“ Er umarmt mich und geht.
„Ich wüsste nicht was ich mit dir zu besprechen hätte“, sagt Niall sichtlich beleidigt. „Jetzt komm schon Niall, deswegen bist du doch hier. Also entweder du verschwindest und wir werden uns nie wieder sehen, oder du kommst jetzt mit rein und wir reden wie normale Menschen.“ Mit diesen Worten lasse ich Niall vor der Tür stehen und setze mich ins Wohnzimmer. Es dauert nicht mal eine Minute, da höre ich wie die Tür ins Schloss fällt und Niall sich auf ein Sofa setzt. Es bleibt kurz bei der stille, bis ich das Wort ergreife. „Du bist also gekommen um dich zu entschuldigen?“ Von ihm kommt ein nicken. „Wieso war Nathan hier und sind die anderen auch hier?“ „Ja, die sind auch hier und sie sind meine Freunde.“ „Ganz ehrlich, wie kann man die als Freunde haben. Die sind doch das letzte.“ „Nein, sind sie nicht!“, wie kann er es wagen so über meine Freunde zu sprechen. Nialls Handy piepst und er nimmt es aus der Tasche und drückt kurz drauf rum. Er scheint etwas zu lesen, denn seine Miene wird immer ernster.
„Wirklich? Du bist auch noch mit dem zusammen. Hast du jetzt total den Verstand verloren? Vergiss es. Ich gehe!“ Keine zehn Sekunden und Niall hat mein Haus verlassen. Ich gehe nach oben in mein Zimmer und stelle mich vor mein Fenster. Es ist schon Dunkel und der Himmel ist voller Sterne. Und dann kommen mir die Tränen. Es zieht mich einfach runter. Alles ist scheiße. Die Jungs reden immer noch nicht wirklich mit mir. Nina und Celine fahren nächste Woche mit ihren Familien in den Urlaub. Niall und somit auch One Direction ist Geschichte. Gabriela ist nicht da und wenn sie da ist muss sie Arbeiten. Und jetzt geht The Wanted weiter auf Tour. Ich bin ganz allein. Ich hab niemand der mir hilft mit all dem klarzukommen. Und dann hasst mich noch die halbe Welt, weil ich Niall das Herz gebrochen habe und jetzt mit Nathan zusammen bin. Ich kann einfach nicht mehr. Es ist zu viel. Zu viel zu verkraften. Ich habe jeden verloren, der mir was bedeutet. Wie soll ich ohne Niall klarkommen, oder Nathan. Die Zwei waren alles für mich.
„Hey“, sagt eine bekannte Stimme und ich drehe mich um. „Wieso weinst du?“, will Nathan besorgt wissen. Ohne zu antworten drehe ich meinen Kopf wieder und richte meinen Blick aus dem Fenster. Nate kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. „Hast du dich wieder mit Niall gestritten?“ Ich nicke, immer noch unfähig etwas zu sagen. Ich merke wie er näher kommt und mich in den Arm nimmt. Eine Weile sehen wir nur aus dem Fenster, ohne ein Wort zu sagen oder uns vom Fleck zu rühren. Dann ergreift Nate das Wort. „Ist er wegen mir so drauf?“ Ich drehe meinen Kopf, um ihn in die Augen zu sehen. „Vergiss ihn einfach. Er hat dich nicht verdient. Er hatte seine Chance... Jetzt bin ich dran.“
Und bevor ich alles realisieren kann spüre ich seine weichen Lippen auf meinen und die Gefühle in mir. Überall ein Kribbeln dass mich den Kuss erwidern lässt. Dann lösen wir uns. „Nathan, ich kann das nicht“, erkläre ich ihm traurig. „Du liebst ihn noch. Ich verstehe, aber wir haben Zeit.“ Auch er sieht traurig aus, überwindet sich aber kurz zu einem Lächeln bevor er fort fährt. „Ich muss jetzt gehen. Die Jungs warten auf mich und ich muss noch packen.“ Ich nicke und Nate drückt mir noch ein Kuss auf die Stirn. Dann verlässt er mein Haus. Ich stelle mich wieder vors Fenster und spüre wie meine Gefühle in der Kälte der Nacht durchdrehen. Draußen scheint der schon fast volle Mond auf mich und ich bin irgendwie einfach nur Glücklich. In diesem Moment fühle ich mich einfach nur vollkommen. So als brauche ich nichts zum Leben weil ich das Leben selber bin. Als hätte ich alles was ich brauche. Und das habe ich auch. Ich habe die beste Familie auf der Welt und die besten Freunde, die ich jemals haben kann. Ich habe meinen Abschluss und eine Ausbildung in meinem Traumberuf, also was will ich mehr. Es wird Zeit mein Leben wieder in Ordnung zu bringen. Und mit dem ersten Schritt fange ich gleich an. Ich nehme mir einen Stuhl, den ich vor das große Fenster stelle und setze mich mit dem Laptop auf dem Schoß drauf. Dann gehe ich auf Facebook und klicke auf das Bild meines alten besten Freundes.
M: Hi. Es war doof von mir mich nicht zu melden, nur weil mein Exfreund mir das gesagt hat. Tut mir echt Leid.
Es dauert eine Weile und ich hab die Hoffnung fast aufgegeben, dass er überhaupt zurück schreibt, aber dann kommt eine Nachricht.
L: Dein Exfreund?
M: ja, wir sind nicht mehr zusammen. Schon seit zwei Wochen.
L: Tut mir echt Leid für dich. Aber du bist trotzdem doof :D
M: Haha, sehr witzig. Du auch :D
L: Mach dir keine Sorgen, ich war dir nie böse. Ich wollte nur wissen wie lange du es ohne mich aushältst.
Das ist wieder Typisch Lukas. Aber genau deswegen mag ich ihn. Wir beleidigen uns so oft wie möglich und machen Scherze und trotzdem weiß jeder, dass es nicht ernst gemeint ist. So wie es aussieht ist alles wieder in Ordnung. Ich schreibe noch ein bisschen mit Lukas und gehe dann mit einem guten Gewissen ins Bett.
Kapitel dreizehn
4 Monate später
Schon wieder sind vier ganze Monate vergangen, die viel zu schnell vorbei waren. Leider. Das waren meine letzten Sommerferien die ich hatte, denn jetzt geht es Arbeiten. Meine Ausbildung habe ich schon begonnen und es ist genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Diese Woche habe ich mir Frei genommen, weil etwas Wichtiges ansteht. Ich kann es immer noch nicht glauben, aber jetzt beginnt das Erwachsenenleben. Ich muss Gabriela helfen, ihre Sachen zu packen, denn sie wird Umziehen. Raus aus dem Elternhaus und rein ins wahre Leben. Sie hat schon eine Stelle wo sie ihre Ausbildung weitermachen kann und zwar in England. Unfassbar, sie nimmt mir meinen Traum weg. Mein größter Traum war es in London zu leben, aber das wird auch noch wahr, denn die Wohnung ist für uns beide. Ich muss nur noch eine Weile warten, bis ich ebenfalls eine Stelle für meine Ausbildung gefunden habe, aber jetzt muss ich los zu meiner Freundin. Heute wird gepackt und morgen werden wir fliegen. Die Wohnung steht schon bereit. Wir müssen sie nur noch streichen und einräumen und dabei werde ich ihr helfen.
Voller Freude für meine Freundin, schlendre ich durch die zwei Orte, vorbei an unserem legendären Baum bis ich bei Gabriela angelangt bin. Ich warte bis sie mir die Tür öffnet. „Mila!!!“ „Gabriela!!!“ Überglücklich nehmen wir uns in den Arm. Wir haben uns schon fast zwei Wochen nicht mehr gesehen, weil wir ein bisschen im Stress waren. "Komm rein. Ich hab schon ein bisschen angefangen.“ Ich ziehe mir meine Jacke aus und hänge sie an den Ständer, ehe ich Gabrielas Zimmer betrete, in dem schon viele Kisten stehen. Manche sind schon gefüllt, aber die meisten sind noch leer. „Dann fangen wir mal an“, sage ich und nehme mir ihr Bücherregal vor. Alle Bücher kommen in eine Kiste. Gabriela räumt inzwischen ihre Klamotten in weitere Kisten. „Ich hänge mal deine Poster ab“, erkläre ich ihr und entferne die Reisnägel. Sie hat echt viele Poster im Zimmer hängen. Ein paar von Big Time Rush, noch ein paar andere und natürlich auch One Direction. Auch das Bild von Liam, das ich ihr vor ein paar Jahren zu Weihnachten gemalt habe, hängt an der Wand. Ich falte alle Poster sorgfältig zusammen und lege sie in die Kiste über die Bücher.
Dann mache ich mich an die DVDs und lege sie zu den Büchern dazu. Es sind auch meine One Direction DVDs dabei. Vor zwei Jahren habe ich angefangen alle Videos von YouTube zu sammeln und eine eigene DVD nur für uns zu machen. Das hat so Spaß gemacht, dass es drei davon gibt. Nachdem ich die DVDs in die Kiste geräumt habe, helfe ich Gabriela noch bei ihren Klamotten. „Stört es dich wenn ich ein bisschen Musik anmache?“, frägt sie mich und ich verneine.
„I've tried playing it cool
Girl when I'm looking at you
I can never be brave
Cause you make my heart race
Shot me out of the sky
You're my kryptonite…“, ertönt aus ihrem Handy.
One Thing, das erkenne ich schon beim ersten Ton. Immerhin ist es, seit ich One Direction zum ersten Mal gehört habe, mein Lieblingslied. Kurz schaue ich zu Gabriela auf und sie sieht mich fragend an. Dann sehe ich wie es ihr klar wird. „Hey, sorry. Ich hab nicht mehr dran gedacht dass du gerade eine One Direction Allergie hast. Soll ich ein anderes Lied nehmen?“ „Nein, ist schon Ok und wie kommst du übrigens auf One Direction Allergie?“ „Ist mir grade so eingefallen. Und du bist dir sicher, dass es dir nichts ausmacht?“ „Nein, ganz sicher. Ich denke ich bin über Niall hinweg.“ „Wenn du meinst. Dann macht es dir ja sicher nichts aus dass die Jungs beim Einräumen und Streichen helfen.“
Warte, was? Das hat sie jetzt nicht gesagt. „Und solange werden wir bei ihnen wohnen und kannst du bitte deine Augen wieder auf normale Größe umstellen? Das macht einem ja Angst.“ „Und das sagst du mir jetzt? Einen halben Tag vor der Abreise? Wann hast du das geplant?“ „Du wärst sonst nicht mitgegangen. Das weiß ich genau und ich habe das mit Liam schon vor zwei Monaten ausgemacht, als Feststand, dass ich die Wohnung bekomme.“ „Du bist fies!“
„Wie läuft es eigentlich bei dir und Nathan. Ihr habt in letzter Zeit ja nicht viel miteinander geredet.“ „Ja, hm. Das mit Nathan ist so eine Sache. Ich glaube ich sollte dir was beichten.“ „Ja, dann fang an.“ „Wir waren nie richtig zusammen. Es war alles nur eine Scheinbeziehung für die Fans.“ „Was? Du machst Scherze. Wer weiß davon? Weiß es Niall?“ Fassungslos sieht sie mich an und wartet auf eine Antwort. „Natürlich weiß es Niall nicht. Wir sollten es geheim halten. Die einzigen die davon wissen sind die Band, meine Eltern und jetzt du.“ „Mila, was ist damals wirklich zwischen dir und Niall passiert, als er in Deutschland war um sich zu entschuldigen?“ Ich hatte Gabriela erzählt, dass alles in Ordnung sei und Niall einfach gegangen ist, als er gehört hat dass ich mit The Wanted befreundet bin. War wohl nicht so schlau. Naja, jetzt ist wohl gerade ein Beichtmoment.
„Nathan war bei mir um sich zu verabschieden, weil die Tour weiter ging. Circa fünf Minuten Später ist Niall gekommen und wollte sich bei mir entschuldigen und als er Nathan gesehen hat, hat er ihn angebrüllt. Nathan ist dann gegangen, damit ich in Ruhe mit Niall reden kann, was ich dann auch getan hab. Dann hat er eine SMS oder so was bekommen in der wohl was über mich und Nathan stand. Also dass wir zusammen sind und dann ist er vollkommen durchgedreht und ist gegangen.“ „Vielleicht solltest du nochmal mit ihm reden und ihm die Wahrheit erzählen.“ Ich zucke mit den Schultern. Vielleicht sollte ich das.
Kapitel vierzehn
„Mila, aufstehen. Du musst los.“ „Was ist los?“, frage ich noch ganz verschlafen meinen Vater, der mir schon die Decke wegzieht. Wie ich das hasse. Da hat man die ganze Nacht sein Bett aufgewärmt, nur damit jemand am Morgen die Decke wegziehen kann und somit die ganze Kälte reinlässt. Das ist richtig mies. Aber ich hab ja keine Wahl und muss nun Mal aufstehen, denn sonst kann Gabriela alleine Fliegen, nur weil ich weiter schlafen wollte.
Also stehe ich auf und gehe erst einmal duschen. Dann mache ich mich fertig und gehe mit meinem gepackten Koffer ins Wohnzimmer. Es dauert nicht lange bis Gabriela vor der Haustür steht und wir uns auf den Weg machen. Bevor wir ins Flugzeug gehen, besser gesagt der Privatjet von One Direction, holen wir uns noch etwas zu essen. Als wir dann auch endlich im Flugzeug sitzen und ich endlich meine Ruhe hab, leg ich mich nochmal schlafen. Als ich dann wieder aufwache ist gerade eine Dreiviertelstunde vergangen. Ich hole mein Handy raus und klicke auf meine 2 neuen Nachrichten.
Tom: Ha, jetzt bist du nicht bei mir also kann ich dich nerven. Du bist klein und schwach! Haha!
Mila: Sehr witzig.
Das kriegt er zurück. Irgendwann. Ich öffne die zweite Nachricht von Nathan.
N: Hey. Wollte mal wissen was du so machst. Mir ist grad langweilig.
M: Ich sitze grade in einem Flugzeug auf dem Weg nach London.
N: Echt jetzt. Wieso denn das?
M: Ich geh mit Gabriela zu One Direction.
N: Also zu Niall
M: Was, nein. Oder doch. Theoretisch ja schon, aber nicht wegen Niall. Gabriela zieht nach London und wir helfen ihr beim Streichen und einrichten. Solange wohnen wir bei ihnen.
N: Wir sind in zwei Tagen auch wieder in London. Da ist unsere Tour zu Ende.
M: Gut, ich komm dann vorbei. Sag Bescheid wenn ihr da seid.
N: Mach ich :D
M: Ich muss jetzt aufhören zu schreiben weil wir gleich landen. Bye
N: Bye
Ich packe mein Handy wieder weg und mache mich für die Landung bereit. Irgendwie freue ich mich alle wieder zusehen. The Wanted sowohl auch One Direction. Was auch langsam mal wieder Zeit wird, denn ich hab alle jetzt schon ganze vier Monate nicht mehr gesehen und mit One Direction nicht mal geredet oder geschrieben. Ich hoffe sie sind nicht zu sauer auf mich, was ich ihnen nicht übel nehmen könnte. Immerhin haben sie ja versucht mich zu erreichen.
„Was grinst du so?“, will meine beste Freundin wissen. „Wieso sollte ich grinsen?“ „Das weiß ich nicht, deswegen frag ich dich ja. Also was hast du grade getan damit du so grinsen musst?“ „Gar nichts. Ich hab nur mit Nathan geschrieben.“ „Jetzt wird mir alles klar“, grinst Gabriela. Was soll denn das jetzt bitte heißen. Ich musste doch nicht wegen Nathan grinsen, oder doch?
Als wir aus dem Flugzeug aussteigen, ruft Gabriela uns ein Taxi, das uns zu One Direction fahren soll. Als wir dort auch ankommen, stehen wir vor der Tür. „Bist du bereit?“, frägt Gabriela mich und sieht mich besorgt an. „Klar, wieso nicht.“ Eigentlich ja nicht, aber wir können auch nicht den ganzen Tag vor der Villa stehen und da es noch sehr früh am Morgen ist, ist es noch ziemlich kalt. „Ganz sicher?“, frägt sie nochmal nach. „Jetzt Klingel schon!“, motze ich sie an. Sie hebt die Hand und drückt auf den kleinen Knopf an der Tür. Kurze Zeit später öffnet sie sich und Gabriela und ich treten ein. Es sieht genauso aus wie vor vier Monaten. Nach ein paar weiteren Schritten stehe ich im Wohnzimmer und uns gegenüber die fünf Jungs, die uns mustern.
Liam nimmt Gabriela gleich in den Arm und küsst sie. Die anderen starren derweil mich an, bis auch Gabriela und Liam den Blick auf mich richten. Ich fühl mich hier gerade gar nicht wohl. Jeder sieht mich an und sagt kein Wort. Sie hassen mich. Eindeutig und das nur, weil ich nicht angerufen oder auf ihre SMS geantwortet habe. Harry macht einen Schritt auf mich zu und… Wie jetzt? Jetzt kapier ich gar nichts mehr. Harry Umarmt mich? Und das auch noch als erster und vielleicht einziger. Das ist wohl ein Paralleluniversum in dem ich hier bin. Alles ist verkehrt herum. „Schön dass du mal wieder da bist“, sagt er und löst sich aus unserer Umarmung. Ich hingegen stehe immer noch verwundert da und starre auf Harry.
„Mila! Ich hab dich vermisst!“, stürzt sich auch Louis auf mich und drückt mich ganz fest und dann tauen auch die anderen auf und Umarmen mich. Sogar Niall, womit ich nicht gerechnet hätte. Und dann bringe ich es über mich auch etwas zu sagen und dabei sogar leicht zu lächeln. „Ich freue mich auch euch wieder zu sehen.“ „Komm, ich helfe dir mit den Koffern.“ Louis nimmt einen und ich den anderen und zusammen gehen wir die Treppen nach oben ins Gästezimmer. Ich setzte mich dort aufs Bett und Lou sich neben mich.
„Wie geht’s dir so?“ „Ganz gut.“ „Du siehst nicht gerade Glücklich aus. Es wird Zeit das du mal wieder lachst.“ Ich muss ein bisschen grinsen. „Das kannst du besser. Ich bringe dich noch zum Lachen.“ „Wenn du sie nicht zum Lachen bringst, dann schafft das niemand mehr“, sagt Zayn der gerade durch die Tür ins Zimmer gekommen ist. „Kommt ihr? Es gibt Essen.“ Louis und ich nicken und setzten uns gemeinsam mit Zayn an den Tisch. Es gibt Fish and Chips.
Während die Teller der anderen sich nach und nach leeren, stochere ich in meinem rum und bemerke nach einiger Zeit, wie ich von den anderen beobachtet werde. Ich hebe meinen Kopf. Gabriela antwortet auf mein Verhalten. „Sie isst zurzeit immer so wenig und fragt mich jetzt nicht wieso. Ich weiß es nicht.“ Sie hat Recht. Ich esse in letzter Zeit wirklich wenig aber nicht einmal ich weiß woran das liegen könnte. Ich habe einfach kein Hunger und hab in den vier Monaten schon mehr als fünf Kilo abgenommen. Vielleicht lieg es daran, dass ich meine Freunde vermisst habe.
Kapitel fünfzehn
Nach dem Essen macht jeder das worauf er Lust hat, nur ich, Louis und Zayn sitzen im Wohnzimmer und schauen Fern. Louis wollte mich nicht alleine lassen, wieso auch immer und Zayn war langweilig. Plötzlich piept mein Handy. Ich hole es aus der Tasche und lese den Tweet. Nathan Sykes: „Ich vermisse meine Freundin ;)“ Als ich das Lese, muss ich lachen. „Siehst du Lou, sie kann noch lachen, auch ohne dich“, lacht nun auch Zayn. „Was ist? Wieso lachst du so?“, will Louis wissen. Als ich meinen Lachflash beendet hab, blocke ich das Gespräch ab. „Nichts.“ „Von wegen nichts. Ihr müsst nur mal den Tweet von Nathan lesen“, erklärt Harry und ist so schnell verschwunden wie er aufgetaucht ist. Natürlich zücken die zwei sofort ihr Handy und lesen.
„Du bist also wirklich mit dem zusammen?“, will Zayn wissen. Ich nicke. Kurze Zeit ist es leise, bis Louis die Stille bricht. „Das glaube ich dir nicht.“ Ich sehe ihn verwundert an. Was meint er. „Du siehst nicht gerade Glücklich aus. Habt ihr Streit? Getrennt?“ „Nein, es ist alles in Ordnung.“ „Komm schon. Ich merke doch das etwas nicht stimmt.“ Ich schüttle meinen Kopf. „Jetzt sag schon. Ich kenn dich, du hast etwas. Ich bin doch dein bester Freund und beste Freunde haben keine Geheimnisse voreinander.“ Ich seufzte einmal und gebe dann nach. „Ich hab eine bessere Idee. Ihr ratet einfach, so breche ich nicht mein Versprechen und du hast was du willst.“ „OK, ich fange an. Ihr habt gerade Streit und deswegen isst du nichts“, vermutet Zayn, aber ich verneine. „Ich bin dran. Ihr hattet Streit und jetzt habt ihr euch getrennt.“ Wieder verneine ich und Zayn versucht es noch einmal. „Du hast The Wanted wegen der Tour lange nicht gesehen und bist deswegen Traurig. Das würde auch den Tweet von Nathan erklären.“ Ein drittes Mal schüttle ich meinen Kopf.
„Jetzt weiß ich auch nicht weiter“, sagt Zayn ratlos. „Ich auch nicht. Mir fällt einfach nichts mehr ein. Ich meine du tust gerade so, als wärt ihr gar nicht zusammen.“ Wenn Louis jetzt blickt, was er gerade gesagt hat, dann hat er es rausgefunden. Ich sehe fast schon in Zeitlupe, wie beide Köpfe sich drehen und ihre Blicke sich treffen und dann wieder auf mich fallen. „Du bist gar nicht mit ihm zusammen?“, frägt Lou fassungslos. „Nein.“ „Du hast ernsthaft eine Scheinbeziehung mit dem begonnen? Wie hältst du die nur aus.“ „Zayn! Fang jetzt nicht damit an. Ich denke mal Mila hat einen guten Grund, wieso sie das macht. Immerhin macht niemand das nur so aus Spaß. Also sag, wieso machst du so was?“ „Ich hab keinen Grund.“ „Das ist doch wohl jetzt nicht dein Ernst?“ „Doch Zayn, das ist mein Ernst.“ „Das ergibt keinen Sinn“, meint er, aber ich zucke nur mit den Schultern. Wieder ist es kurz still.
„Magst du ihn?“ „Was?“ „Louis hat gefragt ob du ihn magst.“ „Natürlich mag ich ihn und die anderen auch.“ „So habe ich das nicht gemeint“, klärt mich Lou auf und fügt noch hinzu: „Ich meine ob du ihn mehr magst, als die anderen. Du weißt schon was ich meine.“ „Zu dieser Frage äußere ich mich nicht!“ „Musst du, oder ich sage den anderen, dass du gar nicht mit Nathan zusammen bist. Niall wird das bestimmt interessieren.“ „Drohst du mir gerade, Tomlinson?“ „Möglich“, grinst er mich frech an. Na warte. „Dann verhafte ich dich eben“, grinse ich zurück. Ich bin zwar noch in der Ausbildung, aber Louis weiß ja zum Glück nicht wie das in Deutschland abläuft. Auf seinen fragenden Blick antworte ich: „Hab ich dir gar nicht erzählt, dass ich jetzt Polizistin bin?“ Daraufhin streckt er mir nur die Zunge raus und sagt nichts mehr.
Kapitel sechzehn
Am nächsten Tag ist es dann soweit. Mit zwei Autos fahren wir alle zu Gabrielas neuer Wohnung, die in der Nähe des London Eye liegt. Die Wohnung ist nicht sehr groß und nur für zwei Personen gedacht. Alles nötige was man zum Wohnen braucht. Das Wohnzimmer ist mit dem Esszimmer verbunden, eine Küche, ein Badezimmer und zwei Schlafzimmer. Hier werde ich dann auch bald einziehen, wie es unsere Eltern ausgemacht haben. Ihre Abmachung war, wir dürfen nach London ziehen, aber nicht alleine. Und so wird das jetzt bald unsere gemeinsame Wohnung. Aber heute müssen wir erst einmal alle Zimmer streichen. Gabriela und ich sind uns sofort einig, welches Zimmer wer bekommt. Beide sind ungefähr gleich groß.
„Dann fangen wir mal an“, ermutigt uns Zayn. Wir alle stehen im Wohnzimmer und schauen uns gegenseitig an. Als ich aber unser Problem bemerke, pruste ich los. Alle mustern mich, bis ich erzähle, weswegen ich so lachen muss. „Wir haben die Farbe vergessen.“ Nachdem ich das gesagt habe, lachen alle mit. „Gleich eine Straße weiter ist ein Baumarkt. Dort können wir kurz Farben kaufen“, meint Liam. Zusammen mit Liam machen Gabriela und ich uns auf den Weg. Im Baumarkt angelangt, gehen wir sofort zu den Farben. Für das Wohnzimmer entscheiden wir uns für ein einfaches Weis und für das Bad ebenfalls. Gabriela nimmt führ ihr Zimmer so eine Mischung aus Pink und Lila, aber ich bin bei meinem noch etwas unentschlossen. Ich laufe weiter zu den Tapeten und plötzlich taucht in meinem Kopf mein Perfektes Zimmer auf. Sofort nehme ich mir 2 verschiedene Tapetenrollen und Tapetenkleister mit. An der Kasse wurden wir dann ein bisschen aufgehalten, da die Verkäuferin ein Fan war. Außerdem hatten wir drei noch einen kleinen Streit, da Liam die Sachen bezahlen wollte, aber wir damit nicht einverstanden waren. Dann haben Gabriela und ich doch aufgegeben und zusammen machen wir uns wieder zu der Wohnung.
Natürlich sind alle gleich Neugierig, für welche Farben wir uns entschieden haben. „Was sind das für Tapeten?“, will Harry wissen und will sie mir schon aus der Hand reißen. „Finger weg, Styles!“, motze ich ihn an und verziehe mich mit Louis und Zayn in mein Zimmer. Dort rolle ich die Tapeten aus. „Nette Tapete.“ „Danke Zayn“, freue ich mich schon über mein neues Zimmer und die Jungs helfen mir die Wand zu Tapezieren. Drei Seiten der Wand werden so aussehen, als wäre alles aus Steinen und die letzte Seite ist genau gleich, nur dass darauf noch Graffiti zu sehen ist. Diese Kombination habe ich mal in einem Möbelhaus gesehen und irgendwie gefällt es mir. Nach einiger Zeit muss Zayn gehen, denn er trifft sich noch mit Katie und Louis ist grad auch wo anders. Das heißt, ich bin gerade ganz alleine und bringe die letzte Tapete, direkt hinter der Tür an. Und wie ich ja immer Pech haben muss, öffnet sich genau in diesem Moment die Tür und zwar direkt in mein Gesicht.
„Oh, tut mir Leid. Du solltest besser nicht hinter Türen stehen“, meint Niall und ich sehe wie er sich sein Lachen verkneifen muss. „Macht nichts. Du kannst ja nicht wissen, dass ich hier stehe.“ Ich fasse mir an meinem schmerzenden Kopf und merke, dass mir eine Blutsträhne die Stirn entlang rinnt. Auch Niall bemerkt das und gibt mir ein frisches Tuch zum abtupfen. Ich setze mich auf den Boden, Niall sich neben mich. Erst bleibt die unangenehme Stille, bis Niall schließlich das Wort ergreift. „Ich weiß, es ist jetzt vielleicht ein bisschen spät, aber mir tut es leid, wie ich mich damals benommen habe.“ Sofort weiß ich dass er den Tag meint, als er nach Deutschland gekommen ist um sich zu entschuldigen. „Ja, es ist spät.“ „Ich weiß. Ich hab überreagiert, aber als ich Nathan gesehen habe, war ich einfach nur wütend und als ich dann die SMS bekommen habe, du wärst mit ihm zusammen, bin ich total durchgedreht.“ „Schon gut Niall. Vergessen wir das alles einfach und reden nicht mehr darüber.“ „Meinst du, wir können trotzdem Freunde bleiben?“, flüstert er schon fast. Er hat Recht. Wir können uns nicht einfach ansehen und uns hassende Blicke zuwerfen, immerhin müssen wir wohl noch einige Zeit miteinander auskommen. Also, wieso denn nicht. „Sicher“, sage ich einfach. Ein Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht, welches ich erwidere und dann hilft er mir, die letzte Tapete zu befestigen.
Am Abend setzen wir uns alle Geschafft ins Wohnzimmer und schauen einen Film, der mich aber nicht interessiert. Ich krame in meinem Koffer und hole mir das Buch meiner Familie raus und nehme es mit nach unten. Dort Blätter ich drin rum und erfahre, dass einige meiner Vorfahren sogar Adlige waren. Gut zu wissen. Hinten auf dem Buch ist unser Familien Wappen. „Hey Leute, seht mal was in der Post dabei war. Ein Paket aus Deutschland“, sagt Harry begeistert und setzt sich in einen Sessel. Er öffnet das Paket und hält das weise Buch so, damit jeder es sehen kann. „Witzig, Mila hat das gleiche“, meint Liam und alle Köpfe drehen sich zu mir und Blicken auf dasselbe weise Buch, das ich gerade fallen gelassen habe.
„Was ist los?“, will Louis besorgt wissen. Nein, das kann nicht sein. Das ist unmöglich. „Nein, Nein, Nein. Das ist unmöglich. Das kann nicht das gleiche Buch sein.“ „Doch da ist das gleiche Wappen wie auf deinem“, behauptet Liam und sofort hebe ich mein Buch vom Boden auf und lasse mich zu Harry in den für uns beide zu kleinen Sessel fallen. Sofort reiße ich ihm das Buch aus der Hand. Das ist tatsächlich dasselbe. Genau das gleiche Buch mit dem gleichen Wappen. Schnell öffne ich hektisch die erste Seite, dann die Zweite, die Dritte und mit der Vierten habe ich das gefunden, was ich nie hätte finden wollen. Harry sieht neugierig in mein Buch, während die anderen uns abwartend mustern. Ich lege meinen Finger auf meinen Namen und Harry sieht mich geschockt an. Dann behauptet er: „Ich glaub mir wird schlecht.“ Die anderen sind jetzt natürlich noch neugieriger geworden, vor allem als ich sage: „Ich bin verflucht.“ „Jetzt rückt schon raus mit der Sprache, was steht da drin“, sagt Zayn ungeduldig. Ich erkläre ihnen alles.
„Das ist ein Buch über meine Familie. Da stehen alle Verwandten und Vorfahren bis ins 16. Jahrhundert drin und jeder der zu dieser Familie gehört, bekommt so ein Buch. Und laut diesem Buch, sind Harry und ich…“ Ich schlucke einmal schwer, da ich nie in meinem Leben gedacht hätte, diese Wörter jemals aussprechen zu müssen. „…Halbgeschwister.“ Alle Augen der Anwesenden werden immer größer. „Haha, sehr witzig. Ok Harry. Wen hast du engagiert, damit er das für dich macht“, lach Niall los und die anderen mit ihm. Nur Harry und ich bleiben still, denn wir beide wissen ganz genau, dass das kein Scherz ist. Als die anderen dann aufhören zu lachen und uns wieder mustern, wir ihnen bewusst, dass wir damit nichts zu tun haben. „Ihr habt nichts damit zu tun? Heilige Scheiße. Die Zwei sind wirklich Geschwister“, fasst sich Zayn wieder und sieht wirklich geschockt aus.
Moment mal. „Erinnert ihr euch an das Interview, bei dem Liam Niall vom Sofa wirft?“ Alle nicken nach kurzer Zeit zum Überlegen und ich fahre fort. „Harry hat dort sein Muttermal am linken Arm gezeigt.“ Ich sehe zu meinem – Ich kannst immer noch nicht glauben dass ich das sage – Bruder, der seinen Ärmel nach oben zieht. Dort kommt dieses Merkwürdige Muttermal, direkt in der Armbeuge zum Vorschein. „Meinst du das“, will Harry wissen und ich nicke. Dann rolle ich ebenfalls meinen linken Ärmel hoch. „Du hast das gleiche Muttermal, an der gleichen Stelle? Das ist gruselig“, meint Louis. „Wieso ist uns das nicht schon früher aufgefallen?“, denkt Niall laut. Ich zucke mit den Schultern. „Das wären dann wohl schon mal zwei Beweise“, stellt Gabriela fest. „Aber was ist dann mit euren Eltern, ich meine deine sind seit 18 Jahren verheiratet und Adoptiert wurdest du auch nicht“, fügt sie noch hinzu. Ich zucke mit den Schultern, da ich keine Ahnung habe, wie das alles vor sich gegangen ist. „Das finden wir Morgen raus. Erst mal will ich dich in der Familie Styles begrüßen“, grinst Harry frech. „Nein, danke. Ich verzichte“, lache ich. Es wird schwer sein mich daran zu gewöhnen. Sehr schwer.
Kapitel siebzehn
Am nächsten Morgen schwingen wir uns schon früh aus den Betten um mit der gestrigen Arbeit weiter zu machen. Es ist zwar schon alles gestrichen, aber man kann nie wissen, ob man noch mal drüber muss. Zu unserem Glück muss nichts nochmal nachgestrichen werden und wir können gleich mit dem Einräumen von Gabrielas Sachen beginnen. Ich werde ja noch nicht hier wohnen und es ist ja klar dass ich meine Sachen dann noch in Deutschland brauchen werde. Wieder teilen wir uns auf. Gabriela und Liam räumen Gabrielas Zimmer ein, Zayn und Louis machen die Küche Harry das Bad und Niall und ich dürfen das Wohnzimmer einräumen. Ein paar gewisse Leute wollten uns ja nicht in die Küche lassen.
Jedenfalls bauen wir zusammen den Wandschrank auf, was doch nicht so schnell geht als gedacht. Ich bin zwar gut in Technik, was man von Niall nicht gerade behaupten kann, aber so ein großes Ding zu zweit aufzubauen, ist schon eine Herausforderung. Aber nach zwei anstrengenden Stunden haben wir auch das geschafft und setzten uns erst einmal auf den Boden um uns auszuruhen. „Was machen Harry und du jetzt wegen der ganzen Familiensache?“ „Keine Ahnung. Harry meint, er frägt bei seiner Mutter nach. Ich hoffe wir finden etwas raus.“ „Hey, das wird schon. Harry kriegt das schon raus und du kannst deine Eltern ja auch mal ausquetschen.“ „Können schon, aber ich hab Angst. Angst vor der Antwort. Wer weiß, was da alles raus kommt.“ „Es wird schon nichts schlimmes sein.“ Das ist jetzt nicht sein Ernst. Erstaunt über das gesagte sehe ich ihn an. „Was soll daran nicht schlimm sein. Mein größter Albtraum ist in Erfüllung gegangen.“ „Gut, es ist schon schlimm wenn man erfährt, dass man einen Bruder hat und vielleicht auch noch ganz andere Eltern.“ „Nein, nicht deswegen“, meine ich und Niall sieht ein bisschen verwirrt aus. „Ich meine damit dass Harry jetzt mein Bruder ist. Wieso nicht Liam, oder Louis. Wieso Harry?“ Niall nimmt mich in den Arm.
„Was ist denn hier los?“, kommt Harry mit Louis und Zayn durch die Zimmertür. Niall antwortet, während wir uns aus unserer Umarmung lösen. „Mila ist traurig dass sie jetzt Harry als Bruder hat.“ „Komm schon Mila, so schlimm ist es nicht einen großen Bruder zu haben, oder Niall?“ Niall schüttelt den Kopf und ich füge hinzu. „Es ist ja auch weil DU mein großer Bruder bist.“ Beleidigt dreht er sich zur Wand, aber man kann ihn trotzdem kichern hören. Kurz bevor er dann richtig loslacht, dreht er sich wieder um und setzt sich zu uns anderen auf den Boden. „Ich hab mit meiner Mutter gesprochen.“ Er fährt sich nachdenklich durch seine Locken um dann gleich darauf wieder weiter zu erzählen. „Ich weiß jetzt auch, wieso mein Dad uns verlassen hat. Er hat meine Mum mit deiner Mum betrogen.“ Geschockt fällt mir fast die Kinnlade runter, auch wenn ich mir so etwas schon zusammen gereimt habe. Wie hätte es auch anders sein können.
„Dann wissen wir jetzt die Wahrheit. Tja, kann man nichts dagegen machen.“ Ich war schon immer ein sehr gelassener Mensch. Mir ist zwar nicht alles egal, wie es für andere allerdings rüber kommt, aber ich finde es lohnt sich nicht, sich über etwas Gedanken zu machen, dass man sowieso nicht ändern kann. Ähnlich wie diese Situation. Ich könnte mich darüber aufregen, dass meine Eltern mir das verheimlicht haben, aber was würde es mir bringen. Sie können die Vergangenheit nicht rückgängig machen. Also was nützt es, Gedanken darüber zu verschwenden, wenn ich mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren sollte. Während alle sich wieder an die Arbeit machen, bauen Niall und ich ein etwas kleineres Schränkchen auf, das als Ablage im Esszimmer dient. Danach kommt noch ein Teppich rein und den Wohnzimmertisch können wir auch schon aufstellen. Der Esstisch, die Stühle und das Sofa werden Morgen von ein paar Leuten gebracht und aufgestellt, die in dem Laden arbeiten, in dem wir die Sachen gekauft haben. Es wird schon wieder Abend und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
Wie schon am Tag davor lassen wir uns auf das Sofa nieder und besprechen den morgigen Tag. Dann passt meine Frage ja perfekt rein. „Könnt ihr morgen auch ohne mich auskommen?“ „Was hast du vor?“, will meine beste Freundin wissen. „Nathan kommt morgen wieder.“ Mehr zu sagen ist also nicht nötig, damit Louis, Zayn und Gabriela wissend vor sich hin grinsen können. „Sicher, wir kommen auch ohne dich klar“, meint meine Freundin. Wir sitzen alle noch eine Weile zusammen und gehen dann ins Bett.
Kapitel achtzehn
Die Möbelpacker kommen heute erst am Nachmittag und so können wir alle endlich mal wieder ausschlafen. Aber kurz vor 12 stehe auch ich endlich auf und begrüße die schon hell wache Truppe. Nein, einer fehlt. Zayn. Und da kommt mir eine Idee. „Darf ich Zayn wecken gehen?“, frage ich übermütig und renne fast schon nach oben, als die anderen nur nicken und mich verwundert ansehen. Ich renne kurz in mein Zimmer und krame in meinem Koffer, bis ich die Sachen gefunden habe. Langsam nähere ich mich Zayns Zimmer und öffne leise die Tür. Ich schleiche mich an sein Bett und lege mein aufnahmebereites Handy so hin, dass man genau auf Zayn sehen kann. Dann drücke ich auf Aufnahme und lege los. Das künstliche Spinnennetz lege ich überall im Zimmer rum und auch auf Zayns Bett. Dazu kommt noch meine selbstgebastelte Spinne Frederik auf seine Backe. Schnell renne ich aus dem Zimmer und beobachte alles durch das Schlüsselloch. Es dauert nicht lang, da hört man Zayn grummeln und ich sehe wie er sich an die Wange fasst. Als seine Hand bei der Spinne angelangt ist, hält er kurz inne und dann geht alles ganz schnell.
Sofort springt er aus seinem Bett und schreit wie ein kleines Mädchen, als er die Spinne von seiner Backe wegschlägt. Es sieht ziemlich witzig aus, wie er die ganze Zeit daneben schlägt und dabei sich selbst trifft. Ich muss mein Lachen unterdrücken, damit er mich nicht bemerkt. Als Zayn sich dann von seinem Schock beruhigen zu scheint, bekommt er gleich den nächsten. Er dreht sich und sieht sich in seinem Zimmer um. Panisch rennt er auf die Tür zu und ich springe schnell weg, damit ich die Tür nicht auf die Nase bekomme. Mittlerweile sind auch die anderen durch Zayns Schreie hergelockt worden und stehen verwirrt im Flur rum. Ich gehe mit meiner kleinen Kiste in Zayns Zimmer und suche auf dem Boden nach meiner Spinne. „Da bist du ja Frederik. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, wo du die ganze Nacht lang warst“, sage ich und muss mich beherrschen, nicht einfach laut loszulachen. Ich drücke die Spinne in die Kiste und gehe damit wieder zu den anderen. „Du hast eine Spinne dabei und sagst uns jetzt erst Bescheid?“, frägt Zayn immer noch total schockiert und etwas zu hoher Stimme. Auch den anderen Jungs scheint nicht mehr ganz wohl zu sein.
„Wirklich Mila? Schon wieder dein Frederik?“, meint Gabriela und grinst. Ich zucke mit den Schultern und fange an meine Spinnennetze einzusammeln und mein Handy wieder zu mir zu nehmen. Gabriela erklärt währenddessen den Jungs, was das gerade war. „Das hat sie früher schon in der Schule gemacht. Frederik hat sie in die Mäppchen der anderen Schülern gesteckt und sogar auf das Pult der Lehrer gelegt.“ „Wieso machst du so was?“, will Zayn außer Atem wissen. Ich strecke meine Hände aus und rufe mit einem breiten und frechen grinsen: „Happy Halloween!“ „Was? Es ist schon wieder Ende Oktober? Wir hätten den Umzug auf November verschieben sollen.“ Alle sehen Gabriela verwirrt an, die nur meint: „Halloween plus Mila ist das reinste Chaos. Ihr könnt euch übrigens auf weitere solche Scherze gefasst machen.“ Ich muss lachen und setze mich mit meinem Handy unten ins Wohnzimmer. Alle anderen kommen mir nach und versuchen in das kleine Handy zusehen. „Du hast das ganze gefilmt?“, will Zayn wissen und ich nicke. Ich starte das Video nochmal von vorne, damit alle unseren kleinen Angsthasen sehen können. Ich krieg einfach nicht genug davon.
Eine Stunde später will ich mich gerade von allen verabschieden, als Harry frägt: „Soll dich jemand fahren?“ Misstrauisch mustere ich Harry. Wieso will er mich fahren. „Was hast du vor Styles?“ „Nichts. Ich wollte nur höflich von Bruder zu Schwester fragen, ob ich dich fahren soll?“ Das verwirrt mich zwar jetzt ein bisschen, da ich damit nicht gerechnet hätte, aber gut. Was soll´s. „Wieso nicht. Ist besser als den Bus zu nehmen.“ Zusammen mit Harry steigen wir in seinen hellblauen Lamborghini und fahren los. Bei dem Gedanke daran, dass ich die anderen wieder sehe, muss ich einfach grinsen. Ich hab sie echt vermisst. Die Fahrt geht schnell vorüber, aber wir haben ein paar Probleme, die Villa von The Wanted zu finden. Nathan hat mir noch seine Adresse geschickt, da ich ja gar nicht wusste, wo er überhaupt wohnt. Wir parken etwas abseits vom Haus und Harry steigt ebenfalls aus, was mich wieder ein bisschen verwirrt.
Dennoch sage ich nichts und wir laufen schweigend an den großen Zaun. Der ist wohl dazu da um die riesigen Zombie-Fan Massen fernzuhalten. Ich muss kurz über mich und meine Gedanken lachen. Jetzt ist wohl wieder der Zeitpunkt gekommen, an dem ich alles mit übernatürlichem verbinde. In der Zeit von Halloween geht es bei mir nur um Hexen, Vampire, Werwölfe, Zombies, Geister, Skelette und alles andere Mögliche. Und meistens versuche ich anderen Leuten Angst zu machen. Ich drücke auf die Klingel und Toms Stimme ertönt: „Wer ist da?“ Ich antworte mit tiefer Stimme: „Dein größter Albtraum.“ Dann hört man Tom an der Sprechanlage zu den anderen Schreien. „Jungs, Mila ist da!“ Ich muss lachen und das Tor öffnet sich und Harry und ich treten ein. Immer noch habe ich keine Ahnung, wieso Harry mich gefahren hat, ausgestiegen ist oder mich jetzt auch noch bis vor die Tür begleitet. Denkt er jetzt ich brauch Schutz vor allem?
Die Tür öffnet sich und Tom und Nathan stehen an der Tür. Sofort gehe ich auf Nathan zu und Umarme ihn. Wie ich ihn vermisst habe, dass wird mir erst jetzt klar. Dann stelle ich mich vor Tom. „Umarmung?“, frage ich mit einem Hundeblick, aber Tom hält abwehrend die Hände. „Nie wieder. Ich will weiter leben“, meint er und sofort müssen Nathan und ich lachen, da wir gleich wissen worum es geht. Ich durfte Tom nicht mehr Umarmen, seit ich ihm fast die Luft wegen meiner kleinen Racheaktion abgeschnürt hätte. Dann fällt Toms Blick auf Harry. „Styles!“ „Parker!“, erwidert Harry. „Nicht euer ernst oder?“, frage ich fassungslos. Können die ihren Krieg nicht einfach mal beenden? „Was willst du hier?“, will Tom wissen. „Ich habe nur Mila her gebracht. Kein Grund zur Beunruhigung. Ich hol dich dann in 2 Stunden wieder ab“, meint Harry. Was war das. Macht der jetzt ein auf total verantwortungsbewusster Bruder. Wir wissen gerade mal einen Tag Bescheid und er verhält sich gleich so? Na das kann ja noch was werden.
„Harry, du brauchst dich jetzt nicht wie mein verantwortungsbewusster Aufpasser aufspielen. Ich bin schon Groß und kann auf mich selbst aufpassen.“ „Ich meine ja nur. Es kann nie schaden vorsichtig zu sein, wenn man in der Nähe von diesem Pack da ist.“ „Wie hast du uns genannt? Ihr seid ja wohl selber nicht besser“, motzt Tom Harry an. Nathan scheint auch schon langsam wütend zu werden, da er die Fäuste ballt, aber ich sehe dass er versucht sich zurück zu halten. „Und ob wir besser sind. Sieht man doch. Wir haben Fans und Freunde. Das einzige was ihr habt sind eure kleinen Familien, bei denen ihr euch ausheult, wenn ihr mal wieder nicht beachtet werdet.“ „Unsere Familien kümmern uns wenigstens um uns wenn es uns schlecht geht. Eure sind doch froh wenn ihr weg bleibt. Diese Vollpfosten tuen mir richtig leid, da sie mit dir verwandt sind!“, kontert Tom. „Hey, hast du mich gerade einen Vollpfosten genannt?“, frage ich Tom, doch der ist damit beschäftigt, Harry Beleidigungen an den Kopf zu Werfen. Mittlerweile macht auch Nathan mit und steht Tom zur Seite. „Hey, hört jetzt auf!“, schreie ich schon fast, als sie mich trotzdem ignorieren. Ich schätze, ich komme allein nicht weiter.
Ich renne in das mir unbekannte Haus und durchsuche alle Zimmer, während ich nach Max rufe. Laut Nate müssten alle da sein. Nach wenigen Sekunden und vielen Lauten Schreien, kommt Max auch die Treppe runter. „Hi Mila. Wieso schreist du so?“, will er wissen, nachdem er mich Umarmt hat. „Ich hab da draußen ein kleines Problem. Könntest du mir bitte mal helfen diese Dumpf Schädel auseinander zu bringen?“, frage ich und versuche dabei meine Wut zu unterdrücken. Als wir beide dann draußen ankommen, kann ich meinen Augen nicht trauen. Tom und Harry prügeln sich und Nathan steht nur grinsend daneben. Sofort schnappe ich mir Harry und ziehe ihn von Tom weg. Dasselbe versucht Max bei Tom und langsam fasst sich Nathan auch wieder und versucht mir zu helfen. „Fass mich nicht an“, schreit Harry Nate an, drückt mich von sich weg und versucht weiter auf Tom einzuschlagen.
Jetzt reicht’s mir. Die beiden wollten es ja nicht anders, aber mir bleibt ja wohl keine andere Wahl, außer ich will die zwei im Krankenhaus besuchen gehen. Ich gehe rüber zu Tom und wehre seinen Arm ab, den er grade auf Harry zuschnallen lässt. Dann nehme ich ihn mir und drücke auf einen bestimmten Punkt in seiner Armbeuge. Sofort hört er auf sich zu wehren und zuckt vor Schmerz zusammen. Harry will gerade beginnen zu lachen, da motze ich ihn an. „Halt die Klappe, Styles oder dir passiert das gleiche.“ Und schon ist es so Still wie noch nie. „Du gehst jetzt in der Wohnung helfen und ich rufe dich dann an, wenn mich jemand holen soll.“ Nickend verlässt er das Grundstück und geht zu seinem Auto. Dann gehe ich mit Tom, Max und Nate ins Haus.
Kapitel neunzehn
Tom setzt sich auf das Sofa, während er seinen Arm hält. Ich setzte mich neben ihn und die anderen nehmen ebenfalls Platz. „Tut es arg weh?“, erkundige ich mich bei Tom, der trotzig erwidert: „JA!“ „Gut“, meine ich. Das war einfach nötig. „Das war übrigens auch für deine SMS.“ Tom streckt mir die Zunge raus, aber ich grinse nur. „Was hast du vorher für eine Wohnung gemeint?“, will Max wissen. „Stimmt, ich hab es euch ja noch gar nicht erzählt. Gabriela und ich ziehen nach London.“ „Dann können wir uns ja öfters sehen“, wirft Nate grinsend ein. „Da ist ja unsere kleine Mila!“, kommt Jay die Treppen runter gestürmt und zieht mich sofort in eine Umarmung, ebenfalls Siva, der gleich hinterher kommt. „Wieso darf er dich kleine nennen und ich nicht?“, frägt mich Tom entsetzt. „Tja, das wüsstest du wohl gern. Das ist mein Geheimnis.“ Alle Lachen. Oh ja, wie sehr hab ich alle vermisst.
„Was ist denn mit Tom los?“, frägt Siva und unsere Blicke bleiben bei Tom hängen, der sich immer noch über den Arm reibt. „Warte, sagt es nicht. Ich glaub ich weiß es. Du warst es“, beschuldigt mich Siva lachend. „War ich gar nicht. Tom war einfach nur zu blöd zum Laufen und ist gestolpert. Da kann ich auch nichts dafür.“ „Haha, sehr witzig“, meint Tom mit Sarkasmus triefender Stimme und da fällt mir was ein. Ich haue ihm auf die Schulter und sofort fragt er: „Wofür war das denn?“ „Das war dafür dass du mich vorher einen Vollpfosten genannt hast.“ „Nein, das hast du falsch verstanden. Ich hab Harrys Familie beschuldigt.“ „Also doch mich.“ Alle sehen mich fragend an und ich fange an in sehr kurzer Kurzform zu erklären. „Darf ich mich euch vorstellen. Mila Forest, oder Mila Styles. Ich weiß zwar nicht wie ich mich jetzt nennen soll, aber ich bin Harrys Halbschwester.“ Alle sehen mich geschockt an und etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.
„Das meinst du nicht ernst. Das ist ein Scherz oder?“, will Nate wissen. „Das haben die anderen auch erst gedacht, bis wir drei Beweise gefunden haben.“ „Oha, das kam jetzt unerwartet“, meint Jay. „Mir passt es auch nicht den als Bruder zu haben“, lache ich. „Ich dachte du magst die Jungs von One Direction?“ „Sagen wir es einfach mal so. Ich mag Harry genauso gern wie Tom“, grinse ich und Tom meint: „Muss er mir jetzt leidtun oder soll ich mich freuen?“ Er bringt alle zu lachen und ich zucke mit den Schultern. „Und jetzt?“, will Siva wissen und alle zucken ratlos die Schultern. Wir wissen zwar nicht was wir jetzt machen sollen, aber ich warte nur den perfekten Moment ab um die Jungs zu erschrecken. An Halloween ist niemand vor mir sicher. Und als hätte Max meine Gedanken gelesen, spricht er genau dieses Thema an.
„Mila, was hast du in 2 Tagen so vor?“ „Wieso?“ „Wir wollten in einen Freizeitpark und du kannst ja mit kommen.“ Freizeitpark? Und das an Halloween? Aber immer doch. „Jederzeit“, freue ich mich schon darauf. „Gut, dann hoffen wir mal dass du nicht so eine Memme wie Nath bist.“ Fragend sehe ich ihn an, bis er mir antwortet. „Achterbahnen.“ Nein, er hat Angst vor Achterbahnen. Oh Gott, das wird ja immer besser. „Mir gefällt dieses Grinsen nicht“, meint Tom und bringt mich somit noch mehr zu grinsen. „Ich gehe mit, aber nur unter einer Bedingung.“ „Und die wäre?“ „One Direction kommt mit.“ Alle ihre Münder öffnen sich und als Nate sagt, dass es in Ordnung wäre, gehen die Münder noch weiter auf. „Find ich toll“, bestätige ich das ganze nochmal. Die anderen können immer noch gar nicht glauben, was wir hier gerade vereinbart haben, aber sie müssen wohl oder übel damit klar kommen. „Du hast dich in den 4 Monaten kein bisschen verändert“, lacht Siva und Nate fügt noch leise hinzu: „Zum Glück.“ Ich muss innerlich ein bisschen grinsen. Ja, ich mag ihn mehr als die anderen. Viel mehr.
Wir reden noch über alles was uns einfällt, über den Freizeitpark, die Wohnung… Eben alles. „Es wird ja schon dunkel“, sagt Jay plötzlich. Was, schon wieder so spät. Ich schaue auf die Uhr und sehe dass es schon wieder halb 8 ist. „Ich glaub ich sollte mal Harry Bescheid sagen, dass er mich holen kann.“ Ich schnappe mir mein Handy und schreibe ihm kurz eine Nachricht, ehe ich es wieder wegstecke. „Also Jungs, ich geh dann mal wieder“, sage ich nach weiteren 10 Minuten. Alle stehen auf und Umarmen mich zur Verabschiedung und Nate begleitet mich noch nach draußen.
Wir laufen gerade vor den Zaun, als er mich noch am Handgelenk festhält. Fragend sehe ich ihn an. „Wir haben uns ganze 4 Monate nicht gesehen. Ich will wissen ob zwischen uns noch alles gleich ist, wie vor meiner Abreise.“ Ich muss kurz überlegen. Ist es gleich? Eigentlich doch schon. Ich bin fast dabei zu bestätigen, dass alles noch gleich ist, als ich aber Nein sage. Ich sehe die Trauer in Nates Augen. „Ich meine damit, dass sich einiges verändert hat, ebenso unsere Freundschaft. Das ist keine Freundschaft mehr, oder?“ Nate sieht mir in die Augen. „Da ist mehr. Mehr als Freundschaft“, hab ich das gerade wirklich gesagt. „Ja, da ist eindeutig mehr als Freundschaft zwischen uns“, meint er und zieht mich an seinem Handgelenk zu sich. Ich liebe es in seiner Nähe zu sein und das einzige woran ich denken kann ist ihn gleich zu küssen. Nate kommt mir zögerlich näher und ich überbrücke den letzten Abstand zwischen unseren Gesichtern und lege meine Lippen auf seine.
Küssend stehen wir hier draußen in der Dunkelheit und wollen gar nicht mehr aufhören. Leider werden wir durch Harry unterbrochen, der hupend in die Einfahrt fährt. Schweren Herzens löse ich mich von Nate und steige zu Harry ins Auto. Während der Fahrt bleibt erst mal alles Still bis ich Harry frage: „Habt ihr an Halloween schon was vor?“ Er schüttelt den Kopf und ich erkläre wieso. „Wie wär’s wenn wir alle in einen Freizeitpark gehen. Da ist doch so eine Halloween Party und es laufen lauter Monster rum.“ „Solange du mich nicht in eine Achterbahn zwingst gehe ich mit und die anderen werden sich das Sicher nicht entgehen lassen.“ Harry hat auch vor Achterbahnen Angst? Ich weiß was ich zu tun habe.
Die restliche Fahrt verläuft wieder Still und zu Hause angekommen, schmeißen wir uns zu den anderen auf die Sofas. Nach nicht einmal einer Minute stehe ich wieder auf und begebe mich zum Kühlschrank und hole mir etwas zu knabbern. „Was hat so lange gedauert? Harry ist doch schon vor einer halben Stunde losgefahren um dich abzuholen“, will Liam wissen und Harry meint: „Sie war noch mit etwas anderem Beschäftigt.“ Louis, Gabriela und Zayn grinsen natürlich sofort. Da werde ich ihnen wohl noch was erklären müssen, denn so wie ich meine Freunde kenne, werden sie heute oder spätestens Morgen noch nachfragen. Ich lege mich mit meiner Chips tüte neben Zayn. Plötzlich reißt mir Zayn die Tüte aus der Hand und ich sehe ihn fassungslos an. Niemand klaut mir meine Chips! „Zayn, gib die Chips her!“, ermahne ich ihn mit ernster Stimme. Aber der schüttelt nur den Kopf und greift noch einmal in die Tüte. „Entweder du gibst mir jetzt die Tüte wieder oder ich beiße dich“, warne ich ihn und er lacht. „Das wagst du nicht.“ Und wie ich es wage.
„Au! Hast du mich gerade gebissen. Liam sag doch was.“ „Du wolltest ihr die Tüte nicht geben“, hält Liam zu mir, wofür ich ihm mit einem Lächeln danke. Ich reiße Zayn die Tüte aus der Hand, halte sie ihm hin und füge hinzu: „Du hättest auch einfach fragen können.“ Er greift in die Tüte und zusammen verspeisen wir die Chips. „Was machen wir jetzt?“, will ich wissen und will schon fast aufspringen, so energiegeladen bin ich. Die anderen sehen mich geschockt an und Niall frägt mich: „Wie kannst du um kurz nach 9 noch hell wach sein. Wir sind tot müde.“ „Ich will trotzdem was machen. Mir ist langweilig“, schmolle ich wie ein kleines Kind. „Wir haben ja auch die ganze Zeit gearbeitet, während du mit deinem Freund rumgemacht hast.“ Danke Harry für diesen überaus hilfreichen Kommentar. Jetzt wird mich Louis auf jeden Fall ausquetschen. Ich strecke ihm die Zunge raus, verschränke meine Arme und schmolle vor mich hin.
Kapitel zwanzig
Nach und nach verabschieden sich die anderen um ins Bett zu gehen. Nur noch -wie sollte es auch anders sein- Louis und Zayn sind hier. Das Verhör ist somit eröffnet. „Na dann erzähl mal von deinem Date mit Nathan.“ „Das war kein Date.“ „Aha und was war das vorhin für eine Andeutung die Harry gemacht hat. Das hat sich nicht so angehört, als wäre da nichts“, meint Zayn und zieht eine Augenbraue hoch. „Harry weiß ja nicht, dass wir nicht zusammen sind, also müssen wir uns so verhalten, als wären wir es.“ „Du lügst dich gerade selber an“, meint Lou. Ich schüttle den Kopf. „Komm schon, raus mit der Sprache. Wir bekommen es sowieso raus.“ „Ne, niemals. Nur über meine Leiche.“ „Du hast es nicht anders gewollt“, sagt Louis und steht auf. Er kommt mir immer näher, bis ich aufspringe und davon renne. Naja, besser gesagt immer wieder um den Tisch renne und Louis mir hinterher. Ich laufe direkt gegen die Tischecke und falle vor Schmerzen auf den Boden. Das denkt jetzt auf jeden Fall Lou. Auf diese Gelegenheit habe ich gewartet.
Ich tue so, als könnte ich die Schmerzen kaum ertragen und versuche zu Weinen, was mir tatsächlich gelingt und mir kullern einzelne Tränen die Wange entlang. Sofort ist Lou bei mir und dreht mich auf den Rücken. Während auch Zayn zu mir eilt, schließe ich langsam meine Augen und verliere gespielt mein Bewusstsein. Ich höre wie Lou irgendetwas von „Scheiße, Zayn, was machen wir jetzt“, murmeln und auch Zayn sagt etwas, was ich nicht verstehen kann. Und dann halte ich es einfach nicht mehr aus und pruste los. Ich kann einfach nicht mehr. Mich verreist es gleich vor Lachen und erst die Gesichter von Louis und Zayn. Ein Anblick, den man nie mehr vergisst. Ich springe vom Boden auf und Louis schreit schon fast Schockiert: „Mach so etwas nie wieder. Weißt du wie viel Angst ich um dich hatte.“ Aber ich muss nur Lachen. „Du wirst richtig Frech wenn du gute Laune hast“, fügt er nach ein paar Sekunden noch hinzu. „Ich weiß“, lache ich immer noch und setzte mich zurück aufs Sofa. Zayn fängt an zu gähnen und geht ins Bett. Nach weiteren 20 Minuten verabschiedet sich auch Louis.
Ich sitze jetzt ganz alleine hier, aber ich bin noch zu Wach um schlafen zu können. „Auch noch wach?“ Ich drehe mich um und hinter mir steht Harry. „Ich kann noch nicht schlafen“, meine ich und Harry, setzt sich neben mich und erzählt: „Ich auch nicht. Ich muss die ganze Zeit denken, was innerhalb der letzten Woche alles passiert ist. Erst erzählt uns Liam, dass ihr zu uns kommt, dann erfahren wir dass du mit Nathan zusammen bist…“ „Warte, ihr wusstet erst jetzt davon?“, unterbreche ich ihn mitten im Satz. „Ja, Niall hat uns eine ganze Weile nichts erzählt und als das in einer Zeitschrift stand, dachten wir, dass es eine Lüge ist.“ Ich nicke und Harry fährt mit seiner Erzählung fort: „Dann erfahren wir, dass wir Geschwister sind und jetzt dass du uns alle wegen Nathan angelogen hast.“ Überrascht sehe ich ihn an. „Ich weiß, dass alles nur gespielt ist.“ „Woher?“ „Ich bin gerade runter gegangen um mir etwas zu trinken zu holen, da hab ich dich mit Louis und Zayn reden hören. Wieso hast du uns nichts erzählt. Wieso wussten nur Louis und Zayn davon?“ „Das war nicht so einfach. Ich hab einen Vertrag unterzeichnet. Ich darf niemandem etwas verraten. Louis und Zayn haben es rausgefunden. Außerdem was hätte es geändert, wenn ihr Bescheid wüsstet.“ Harry zuckt mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht. Mir kommt zur Zeit alles wie ein schlechter Traum vor.“ „Glaub mir, mir auch.“ Harrys Handy klingelt und er nimmt es aus der Tasche. Er scheint etwas zu lesen, aber sein Blick verändert sich immer von Überrascht zu Merkwürdig und wieder zurück. „Was ist?“, frage ich und muss über seine wechselnden Gesichtsausdrücke kichern. „Ich habe auf Twitter gerade eine Nachricht von einem Fan bekommen.“ Er streckt mir sein Handy entgegen und ich fange an zu lesen.
>>Seit 4 Monaten sind der Wanted-Star Nathan Sykes und Mila Forest nun zusammen. Wir haben uns schon damals gefragt, was das für eine Beziehung sei, denn keiner der beiden wollte in einem Interview darüber reden. Auch hat uns überrascht, das Mila schon eine Woche nachdem sie mit Niall Horan (One Direction) Schluss gemacht hatte, einen neuen Freund hat. Vor wenigen Stunden kam dann die Nachricht, Mila und Nathan sollen gar nicht zusammen gewesen sein. Wir vermuten eine Scheinbeziehung zwischen den Beiden…<<
Weiter lese ich gar nicht. Ich gebe fassungslos das Handy wieder zu Harry. „Woher wissen die das? Die können das nicht wissen.“ „Wer wusste alles davon?“ „Nathan und ich, was ja wohl klar ist, Tom, Max, Siva, Jay, Scooter, meine Eltern, Gabriela, Louis, Zayn und jetzt du.“ „Also mich können wir schon mal ausschließen, da ich es ja gerade erst erfahren habe. Wenn du dich verplappert hättest, würdest du es wissen. Nathan hätte dir bestimmt gesagt, wenn er es gewesen wäre.“ „Der Rest der Band hat das auch nicht gesagt, da es laut der Zeitung nur eine Vermutung ist und Scooter hätte mich bestimmt eingeweiht. Du denkst doch nicht, dass Gabriela, Zayn oder Louis es weiter erzählt haben?“ „Ich denke nicht, aber das wissen wir erst Morgen.“ Ich muss gähnen und wende mich wieder dem Fernseher zu, in dem so eine Komisch Sendung läuft. Nach wenigen Sekunden fallen mir die Augen zu.
Kapitel einundzwanzig
Am nächsten Morgen wache ich von leisem Gekicher auf. Langsam öffne ich die Augen. Das ist nicht mein Bett, wo bin ich. Als ich meine Augen noch weiter aufmache, erkenne ich den Fernseher und das Sofa, auf dem ich noch immer liege. Aber es fühlt sich nicht wie das Sofa an. Ganz im Gegenteil. Es fühlt sich etwas härter an. „Och man, ihr habt sie geweckt“, höre ich Nialls Stimme. Ich setzte mich auf und drehe meinen Kopf zu dem harten Etwas, auf dem ich geschlafen habe. Nein, nicht wahr, oder? Harry muss Gestern wohl auch eingeschlafen sein, denn ich habe ihn gerade als Kopfkissen benutzt. Dann betrachte ich noch einmal meine Umgebung und sehe in 12 lachende Augen. Auch Harry kommt langsam zu sich und sieht genauso verwirrt über unsere Situation aus. Ich ignoriere die anderen und widme mich meinem Handy. Ich habe ein paar Nachrichten von Fans von One Direction und The Wanted auf Twitter, in denen sie mir die gleiche Nachricht schicken, die Harry gestern bekommen hat. Dann wieder ein Paar Tweets in denen ich erwähnt wurde und drin steht, wie sehr sie mich doch Hassen und Tweets, von meinen Lieblingsstars und Freunden.
Darunter auch einer von Louis, in dem ich auch erwähnt wurde: „Sind die beiden nicht süß? @Mila:D @Harry_Styles“ und darunter ein Bild, wie wir Zwei Arm in Arm auf dem Sofa liegen und Schlafen. Da werden sich die Fans aber freuen. Und die Medien erst recht. Noch im Halbschlaf stehe ich auf und gehe mich anziehen. Als ich wieder nach unten komme, sitzen Niall, Liam, Gabriela, Louis und Zayn gerade auf dem Sofa und besprechen, dass wir heute einkaufen gehen. Ich setzte mich zu ihnen. „Wieso hast du uns nicht erzählt, dass mit dir und Nathan?“, will Niall wissen und ich sehe die Trauer in seinen Augen. Alle Aufmerksamkeit liegt auf Niall. „Was meinst du?“, frage ich in der Hoffnung, er meint etwas anderes, was ich ehr bezweifle. „Jetzt tu nicht so Mila. Du weißt genau was wir meinen. Sag uns die Wahrheit. Bist du mit Nathan zusammen oder nicht?“, kommt es von Liam. „Nein“, schüttle ich den Kopf. „Dann haben die Medien also doch Recht“, höre ich Niall zu sich selber flüstern.
„Übrigens, ich würde gerne wissen, woher die Medien das erfahren haben“, wende ich mich an die drei Verdächtigen. Die Blicke von Niall und Liam folgen meinem zu Zayn, Gabriela und Louis. „Du glaubst wir haben dich verraten? Ich würde dir niemals so etwas antun und ich habe dir versprochen, es niemandem zu erzählen. Ich habe nicht mal mit Zayn oder Gabriela darüber geredet“, verteidigt sich Louis. „Wir haben dir alle Versprochen, dass niemand von uns etwas erfährt“, meint Zayn und Gabriela nickt. Harry setzt sich ebenfalls zu uns. „Ihr wusstet davon?“, will Niall fassungslos wissen und auch Liam ist sichtlich überrascht. Alle nicken. „Vielleicht war es ja dein Nathan, der alles ausgeplaudert hat“, sagt Zayn und ich höre puren Hass in seiner Stimme. Harry meldet sich ebenfalls zu Wort: „Nein, er war es nicht. Die ganze Band kann es nicht gewesen sein.“ „Wieso verteidigst du die. Gestern prügelst du dich noch mit denen und jetzt verteidigst du sie“, meint Louis.
„Ja, ich hab mich mit ihnen geprügelt, aber das heißt noch lange nicht, dass sie an allem Schuld sind. Denkt ihr nicht dass das Management Mila angerufen hätte? Außerdem wissen die Medien es nicht genau. Sie vermuten es nur. Das muss noch lange nichts heißen.“ „Harry hat Recht. Es ist nur eine Vermutung. Es kann ein Gerücht gewesen sein, dass sich verbreitet hat. Ihr wisst wie schnell so etwas geht. Ein falscher Tweet von einem Fan und die Medien sind Alarmiert“, meint Liam und nach seiner Vermutung sagt niemand mehr etwas. Er könnte Recht haben. Vielleicht hat uns niemand verraten und irgendein Fan, dem die Beziehung nicht gepasst hat, hat das Gerücht in die Welt gesetzt. Keiner redet mehr davon. Dann frägt Gabriela mich: „Wir gehen heute Möbel kaufen, kommst du mit. Du kannst dir für dein Zimmer ja auch etwas kaufen und Morgen können wir dann einziehen.“ „Können wir nicht Möbel kaufen gehen und heute Abend einziehen? Morgen ist schon verplant“, grinse ich. „Was hast du denn Morgen vor?“, will Gabriela wissen. „Freizeitpark!“, freue ich mich und frage gleich: „Wollt ihr mit? Harry hat schon zugesagt.“ Vielleicht kriege ich sie so überredet, sonst funktioniert mein Plan nicht. Aber zu meinem Glück stielt sich bei jedem ein riesiges Grinsen aufs Gesicht, was wohl bedeutet, dass sie mitkommen. „Sicher kommen wir mit“, meinen alle auf einmal. Wer lässt sich schon einen Freizeitpark entgehen. „Dann ziehen wir eben heute Abend schon um“, sagt Gabriela und alle stehen auf um sich fertig zu machen.
Kapitel zweiundzwanzig
Alle stehen fertig vor der Haustür und wir nehmen zwei Autos um zum Möbelhaus zu kommen. In einem sitzen ich, Louis und Zayn und der Rest sitzt im anderen. Beim Möbelhaus angekommen, gehen wir in denen zwei Gruppen durch alle Gänge und sehen uns die Sachen an. Bis jetzt hab ich noch nichts gefunden, was man von Zayn oder Lou nicht behaupten kann. Bei fast jedem Teil bleiben sie stehen und frage mich wie ich das finde. Ich hab schon ganz vergessen wie viel Spaß es macht mit denen einkaufen zu gehen. Die reinste Folter. Dann sehe ich es. Dieses Sofa. Dieses schöne hellrote Sofa, das da in der Ecke steht und nach mir ruft. Und dieser kleine Tisch aus Stein, mit seinen hölzernen Füßen, macht alles perfekt. Und es würde sogar zu meiner Wand passen. Das muss ich einfach haben.
„Hast du was gefunden?“, will Zayn wissen und fuchtelt vor meinem Gesicht rum, da ich einfach nur da stehe und dieses Sofa beobachte. Ich gebe ein leises „Will haben“, von mir. Sofort stürze ich mich an den Preiszettel und mich trifft der Schock. Dieses Sofa kostet mit dem Tisch doch tatsächlich £350. „Und?“ „Ich weiß nicht so genau, ob mir das in einer Woche noch so gefällt. Ich glaub ich sehe mich noch mal um. Geh du doch inzwischen mit Lou weiter suchen“, sage ich. Zayn zuckt mit den Schultern und läuft davon. Sobald er außer Reichweite ist suche ich mir den nächsten Mitarbeiter und nach wenigen Minuten gehören das Sofa und der Tisch mir. Die Möbel werden sogar noch heute geliefert und ich muss um 17 Uhr in der Wohnung sein, damit ich die Sachen annehmen und aufbauen kann.
Strahlend suche ich meine Gruppe wieder, was mir leider innerhalb der nächsten Stunde nicht gelingt. Dafür begegne ich der anderen Gruppe, die sich ebenfalls noch einmal geteilt hat, bestehend aus Liam und Gabriela. „Habt ihr Louis und Zayn gesehen?“ „Ja, die sind uns vorher entgegen gekommen. Geh einfach mal da lang“, gibt Liam Auskunft und zeigt hinter sich. Ich gebe ein „Danke“, von mir und verschwinde in die gezeigte Richtung. Wenig später finde ich die Zwei, die gerade einfach nur bei den Dekorationen rumlaufen. „Da bist du ja wieder, jetzt was gefunden?“, will Zayn wissen und ich antworte voller Freude: „Hab den Tisch und das Sofa gekauft.“ „Ich wusste dass du das sagst. Es wäre ein Wunder gewesen wenn du die Sachen nicht mitgenommen hättest.“ Ich sehe mich mit den anderen noch ein bisschen um und finde auch noch schwarze und graue Kissen für das Sofa, die ich ebenfalls kaufe. Dann finde ich noch ein Bücherregal, dass ebenfalls heute geliefert wird. Nach einer weiteren Stunde treffen wir uns alle an den Autos und fahren wieder nach Hause.
In der Villa angekommen, packen Gabriela und ich gleich unsere Koffer. „Zeit zum Umziehen“, freue ich mich auf meine neue Wohnung. Wenig später stehen wir abfahrt bereit vor der Tür und umarmen nochmal alle. Harry und Liam fahren uns noch in unsere Wohnung und lassen uns dann in unserem neuen Zuhause alleine. Wir packen unsere gekauften Sachen aus und legen sie auf das Sofa im Wohnzimmer. Wie ich mich schon freue, hier bald wohnen zu dürfen. Zusammen sitzen Gabriela und ich auf dem neuen Sofa und sprechen über den morgigen Tag. „Du musst mir morgen Helfen. Ich hab eine Mission!“, meine ich und Gabriela mustert mich auf eine Antwort wartend. „The Wanted kommt mit und wir zwei werden dafür sorgen, dass sich die Jungs vertragen.“ „Du hast was? Und du denkst dass das funktioniert?“ Ich nicke und Gabriela antwortet darauf: „Ich denke ehr, dass das in einem Massenmord endet.“ „Ja, aber ich hab einen Plan. Wir teilen uns für die ersten zwei Stunden des Tages in zwei Gruppen. Bei der einen wirst du dabei sein, bei der anderen ich.“
„Und weiter?“, will sie neugierig wissen. „Ich habe gedacht, dass in meine Gruppe Zayn, Harry, Louis, Max und Tom nehme und mit ihnen dann Sachen unternehme und du nimmst den Rest in deine Gruppe und vielleicht schaffen wir es, dass sie sich wenigstens nicht mehr streiten oder zu Tode prügeln.“ Was nämlich ziemlich nervt. Ich will nicht immer zwischen One Direction und The Wanted stehen nur weil die sich nicht ausstehen können. „Also bist du dabei?“, füge ich noch hinzu. „Ich glaube zwar nicht dass dein Plan funktioniert, aber ein versuch ist es wert.“ „Das ist doch die richtige Einstellung!“ „Aber denkst du es ist eine gute Idee wenn wir Niall und Nathan in die selbe Gruppe stecken. Ich denke wir sollten sie trennen.“ „Schon möglich. Keine Ahnung“, meine ich nachdenklich und lasse Gabriela die Gruppenaufteilung bearbeiten. „Also, dann tauschen wir Louis gegen Nathan aus und ich versuche ebenfalls dass die Jungs miteinander auskommen. Liam wird’s wohl erst nicht gefallen, aber er hat keine Wahl“, grinst meine Freundin. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat, dann wird es auch durchgezogen und so wie ich Liam kenne, wird er, wenn Gabriela ihn darum bittet, spätestens nach 10 Minuten nachgeben und ihr helfen. Die zwei sind einfach das Perfekte Traumpaar.
Kapitel dreiundzwanzig
Am nächsten morgen stehen wir, mit voll gepackten Rucksäcken, abfahrt bereit vor dem Van, in den wir alle gerade so reinpassen. Liam hat sich entschlossen zu fahren, da wir anderen viel zu aufgedreht sind. Die Fahrt dauert eine Weile und ich werde richtig zur Nervensäge, da ich immer frage, wie lange es noch dauert oder wie weit es ist. Liam gibt mir dann jedes Mal eine genervte Antwort und zufrieden lasse ich mich in meinen Sitz fallen. Ich liebe Freizeitparks einfach über alles und ich kann nie genug davon kriegen. Ich müsste eigentlich sogar schon in jedem Park in ganz Deutschland gewesen sein, aber selbst in dem gleichen Park, macht es immer wieder spaß. Und die Achterbahnen erst, wie ich diese Vergöttere. Wenn ich in so einem Fahrgeschäft sitze, wartend auf den Start, der mein Adrenalin um einiges höher steigen lässt, dann fühle ich mich frei. Es ist einfach das beste Gefühl, dass ich je hatte. „Leeyum, wann sind wir endlich da?“, mault Lou durch den Wagen und wieder antwortet Liam genervt: „In 5 Minuten.“ Das wird mein erster Freizeitpark außerhalb von Deutschland. Wie ich mich schon freue und das Beste ist, alle meine Freunde sind dabei. Ich schaue aus dem Fenster, als ich die Spitze einer Achterbahn entdecke und Niall und Zayn rufen fast gleichzeitig: „Wir sind da!“ Auf dem riesigen Parkplatz, der zurzeit noch ziemlich leer ist, stellt Liam den Van ab und alle rennen fast aus dem Auto, um gleich danach die Rucksäcke zu nehmen und schnellen Schrittes auf den Eingang zuzueilen. Dann stehen wir vor dem großen Bogen mit dem hellblauen Schild, auf dem „Thorpe Park“ steht. Wir gehen auf die Kasse zu, aber sofort müssen die anderen feststellen, dass wir nicht alleine sein werden. „Was machen die hier“, will Niall verachtend wissen, als er die Jungs von The Wanted erblickt. Ich aber antworte gar nicht darauf, da ich zu sehr damit beschäftigt bin, den Park zu mustern. Als sich aber der nächste Mentale Kampf der beiden Bands hören lässt, mische ich mich ein und erkläre kurz und genervt alles und sage meine Meinung.
„Ihr seid jetzt mal leise. Max hat mich gefragt ob ich in den Park mit will und ich habe die Bedingung gestellt, dass ihr mitkommt, denn ich will einen schönen Tag an Halloween in einem Park und zwar mit allen meinen Freunden. Also vertragt euch und wehe ich verderbt Gabriela und mir den Tag mit euren Zickereien.“ Darauf sagt keiner ein Wort mehr, was mir recht sein soll. Ich will hier meinen Spaß und ich will dass die Jungs genau so viel spaß wie ich haben. Gabriela und ich kaufen uns schnell die Eintrittskarten, solange die anderen noch beschäftigt sind, ihre Situation zu realisieren, denn keiner von uns beiden wollte, dass die Jungs immer alles bezahlen. Zurück bei den Jungs meine ich: „Kauft ihr euch auch mal Karten oder wollt ihr ewig hier rumstehen?“ Sofort gehen die anderen ebenfalls zu den Kassen, nachdem Gabriela noch gerufen hatte, während wir unsere Eintrittskarten hoch halten: „Ach Liam, wir haben übrigens schon Karten!“ nachdem wieder alle bei uns waren, nachdem sie auch noch von einer kleinen Gruppe Fans aufgehalten wurden, machen wir uns zu 12 auf den Weg zum Eingang.
Dort angelangt drückt Harry mir und Gabriela eine Karte in die Hand, die ich erst mustere und dann nachfrage, was das sein soll. Daraufhin antwortet Harry mit: „VIP-Karten. Dann müssen wir nicht immer anstehen.“ „Hab ich dir schon mal gesagt dass ich dich liebe!“, meine ich überglücklich und umarme ihn voller Freude. „Was ist?“, frage ich die anderen, die mich fast ganze 5 Minuten anstarren, als mir klar wird, was ich gerade gesagt habe. Gabriela bricht die Stille, als sie los prustet und meint: „Nein Mila, du liebst Harry nicht. Du liebst Achterbahnen und diese Karte hat dazu geführt, dass Harry um einen Platz auf deiner Schwarzen Liste gesunken ist.“ Das hat sie ziemlich gut geschildert. „Was ist eine Schwarze Liste?“, will Siva wissen und ich erkläre kurz: „Ich habe mal eine Liste erstellt mit den Top Ten der Leute, die ich nicht Leiden kann. Darunter Harry und Tom.“ „Wie nett“, meint Tom dann und Harry gibt ebenfalls einen Kommentar ab: „Hätte nichts anderes erwartet.“
Der Park macht um genau 10 Uhr auf, weswegen wir noch ein Paar Minuten warten müssen. Derweil gehe ich auf Twitter und Twittere: „Bin in geheimer Mission!!!“ Jemand stupst mich mit seinem Ellenbogen an und ich sehe auf und Jay ins Gesicht, der direkt neben mir steht. „Was hast du vor?“, fragt er mit hochgezogener Augenbraue und ich weiß, dass er meinen Tweet meint, da er sein Handy in der Hand hält. „Geheimnis“, grinse ich ihn an und twittere etwas anderes: „Mit meinen aller besten Freunden in einem Freizeitpark. Ich freu mich! @onedirection @thewanted @GabrielaPalmeirea“ Ich habe bewusst nicht geschrieben in welchem Park wir sind, denn dann würden hier heute mehr Fans als Monster rumlaufen und das wäre noch gruseliger. Ich bekomme viele Antworten auf meinen Tweet, aber zwei interessieren mich ganz besonders. Die eine ist von Louis in der steht: „Wir haben dich auch ganz Doll lieb du miese Verräterin ;D“
Ich kann nur den Kopf über Lous Kommentar schütteln und meine Gedanken gehen zur nächsten Nachricht über, die von einem Fan ist: „Erst Niall, dann Nathan und jetzt auch noch Harry? Wie kannst du Schla**e diese Menschen nur so ausnutzen.“ Ach wie nett, da kriegt man ja richtig ein Gefühl zum Kotzen. Eigentlich müsste ich doppelt Kotzen, da dieser Fan behauptet, ich hätte mit Harry was am laufen. Wohl wegen dem Tweet von Louis, den er gestern Morgen gemacht hat. Ich hab schon öfters darüber nachgedacht, der Presse mitzuteilen, dass Harry und ich Geschwister sind, aber wir sollten erst mal meine Eltern damit Konfrontieren, bevor wir so etwas an die Öffentlichkeit bringen. Plötzlich werden die Tore des Parks aufgeschoben und wir strömen mit anderen Besuchern durch den Eingang.
Innerhalb der Tore bleiben wir alle noch einmal stehen um zu überlegen, wo wir zuerst hingehen könnten. Zeit für den großen Plan. Gabriela schlägt den anderen vor: „Wir könnten uns erst mal in zwei gleichgroße Gruppen unterteilen und uns in zwei Stunden treffen.“ Die Jungs von One Direction geben solche Sachen wie „Können wir machen“ oder „Ist mir egal“ von sich, während die The Wanted Jungs nichts sagen. Sie kennen ja Gabriela auch nicht. „Gut, dann such dir deine Leute aus“, meine ich und muss leicht grinsen, weil ja alles so geplant war und deshalb wird sie jetzt auch genau wie vereinbart ihre Gruppe aufrufen. „Ok, dann kommen Liam, Louis und Niall mit mir und da ich euch ja nicht kenne, nehme ich noch Siva und Jay“, wendet sie sich zum Schluss an The Wanted. Und da Tom heute noch keinen einzigen Kommentar abgegeben hat, muss er das natürlich jetzt tun. „Was? Wieso muss ich mit Mila mit? Das wird der reinste Horror!“ Ich muss lachen und antworte: „Tom, ich denke das wird heute dein kleinstes Problem sein.“ Ich habe zwar nichts vor oder geplant, aber der Satz hat einfach perfekt gepasst.
„Los Jungs, gehen wir Achterbahn fahren“, schreit Tom dann fast und geht voraus. Ich zwinkere Gabriela noch kurz zu, um sicher zu gehen, dass sie weiß, was sie zu tun hat und ihr grinsen betätigt das. Dann wende ich meiner Gruppe zu, die schon heftig diskutiert, wo es hingehen soll. „Nein, keine Achterbahnen“, meint Nathan und Harry beginnt heftig zu nicken. „Hat unser 1D Boy etwa Angst vor Achterbahnen?“, stachelt Tom ihn an und ich ermahne ihn mit einem Blick, den ich irgendwie immer drauf habe, wenn ich ihn ansehe. Ich sollte diesen Blick nach Tom benennen. „Was ist so schlimm wenn man Angst vor Achterbahnen hat?“, will Harry wissen, worauf er aber keine Antwort bekommt. „Stimmen wir einfach ab. Wer ist dafür dass wir erst mit einer Achterbahn fahren?“, meint Max und sofort schnellen alle Hände hoch, außer die von Harry und Nathan und damit ist das wohl auch geklärt. Zusammen laufen wir zu ´Colossus´, einer Achterbahn die 10 Loopings hat. Das wird ein Spaß und dank den VIP Karten müssen wir nur 5 Minuten warten, bis wir dann endlich einsteigen können. Da es immer Zweiersitze sind und ich und Zayn unbedingt ganz hinten einsteigen wollten, nehmen wir alle die 3 letzten Sitzreihen ein. Ganz hinten Nathan und ich, vor uns Harry und Zayn und davor sitzen Max und Tom. Und dann geht es los.
Eine echt unglaubliche Fahrt, die ich nie vergessen werde, nicht nur weil ich noch nie eine Achterbahn dieser Art gefahren bin, sondern weil Nathan und Harry die ganze Fahrt über wie Mädchen gekreischt haben. Ich hingegen bin nicht so der Typ der anfängt zu schreien. Ich sitze ganz ruhig auf dem Sitz und genieße die Fahrt mit allen Sinnen. Als wir aussteigen bin ich wie erwartet voller Adrenalin und den anderen scheint es ebenfalls so zu gehen. „Und war es jetzt so schlimm?“, wendet sich Zayn an Harry und Nathan die es verneinen. „Na dann können wir ja gleich die nächste Fahren“, meint Max und geht auf ´Saw: The Ride´zu. Natürlich passt das den zwei nicht, was sie signalisieren in dem sie „WAS?“ schreien, aber ich nehme nur jeweils einen Arm und ziehe sie Max hinterher. In der Achterbahn, die als Thema den Film ´Saw´ hat, kommen mir sofort Halloween Gefühle. Und nach dieser Achterbahn wird auch gleich die nächste angesteuert. ´Nemesis Inferno´. Kurz bevor wir einsteigen, erkennen wir Liam und die anderen, die genau hinter uns einsteigen. Liam schreit ebenfalls wie verrückt, aber man hört einen gewissen Unterschied zu Harry oder Nathan, denn er hat Spaß an der ganzen Sache.
Nach dieser Fahrt trennen sich die Gruppen wieder, aber nicht bevor ich Gabriela fragen konnte, wie es bei ihr läuft. Wie es aussieht reden die wenigstens schon und es gab noch keine Streiterei oder Diskussion, bis auf das Louis seine Späße abzieht und Siva immer mit „Du bist wie Tom“ kommentiert. Als meine Gruppe dann durch die Straßen schlendert, kommt mir eine Frage in den Kopf, die hier gerade überhaupt nichts zu suchen hat. Immer wieder frage ich mich, was denn jetzt mit mir und Nate ist, immerhin haben wir uns zweimal geküsst. Schnell verwerfe ich den Gedanken, als wir an dem Süßigkeiten Stand vorbei kommen. Wir bleiben alle stehen und jeder kauft sich etwas, ich zum Beispiel Gebrannte Mandeln. Dann entscheiden wir eine Pause mit den Achterbahnen zu machen und mal etwas Normales zu fahren. Das gehört ja schließlich auch dazu. Unser erstes Ziel sind die Kaffeetassen, in die wir alle reinstürmen und uns zu sechst in eine Tasse quetschen. Die wird natürlich so schnell wie möglich gedreht und als wir dann auch mal rauskommen, ist mir ein bisschen schlecht. So wie es aussieht nicht nur mir, denn alle bestehen auf eine kurze Pause, bei der wir uns auf zwei Parkbänke verteilen, die direkt nebeneinander stehen.
Ich öffne meinen Rucksack und nehme mir etwas zu Essen raus. Besser gesagt ist nach ein paar Minuten alles Essen verschlungen, das ich dabei habe. „Wow, sie ist dem kleinen Iren echt ähnlich“, meint Max und Tom setzt noch hinterher: „Wie kann man nur so viel so schnell essen?“ „Das ist ein Mysterium für sich. Die zwei sind sich nicht ähnlich, die könnten Doppelgänger sein“, meint Harry und fügt dann noch hinzu: „Ich meine, die sind wie eine Person. Sie lieben es zu Singen, lieben ihre Blonden Haare, sind verfressen wie was weis ich was, nerven unbewusst andere, können unteranderem auch nett sein, wenn sie erstmal einen Lachflash haben, geht der nicht so schnell vorbei, beide Heulen wie verrückt bei Disney Filmen, können stundenlang über irgend einen Scheißdreck quasseln und dann wäre da noch die Platzangst.“ „Das hast du alles jetzt grade aufgezählt?“, will Zayn verwundert und erstaunt wissen. Jetzt erst merke ich wie ähnlich Niall und ich uns sind. Das ist mir noch nie so aufgefallen. Ich sehe zu Nathan und merke, dass ihm das Thema nicht gerade gefällt. „Du hast Platzangst?“, will Tom plötzlich wissen und ihm stielt sich ein grinsen auf sein Gesicht. Der will mich doch wohl nicht irgendwo einsperren, oder?
„Außerdem hat sie riesige Angst vor Spritzen, Pavianen und Clowns.“ Hallo? Darf ich vielleicht auch noch mal mitreden? Immerhin war die Frage an mich und Harry soll hier mal nicht meine größten Ängste und Phobien ausplaudern. „Wirklich? Spritzen verstehe ich ja noch, aber Paviane und Clowns? Wieso denn das?“ „Ja Nate, Paviane und Clowns. Als ich vier war hat mich so ein blödes Vieh angegriffen nur weil ich Popcorn gegessen habe, das eigentlich für die Affen bestimmt war und Clowns sind einfach gruselig.“ „Die sind doch nicht gruselig, immerhin unterhalten sie kleine Kinder.“ „Sicher Tom. Die sind ganz normal mit der weis-roten Gesichtsbemalung, den komischen Klamotten und den viel zu großen Schuhen. Ich will dich mal sehen wenn dir nachts einer über den Weg läuft.“ Danach sagt er nichts mehr, grinst aber wie ein verrückter vor sich hin. Wir gehen noch weitere Fahrgeschäfte durch, als ich eine SMS von Gabriela bekomme.
G: Treffen wir uns um 12 am Detonator und gehen dann was Essen. Niall nervt schon!
M: Wir sind auf dem Weg
Ich sage noch kurz den Jungs bescheid und zusammen schlendern wir zu dem riesigen Free-Fall-Tower, den man schon von weitem sieht. Während ich mit Nate vor laufe, hört man dicht gefolgt die anderen Vier in einem total ernsten Gespräch. Und mit total ernst meine ich total unnötig. Ich denke ich habe bis jetzt meine Aufgabe erst mal erfüllt. Sie scheinen ja schon gut miteinander klar zu kommen. „Du hast das alles geplant, hab ich recht?“, will Nate wissen und ich gebe meine gemeine Genialität zu. „Jap und zwar eine Minute nachdem mir Max vorgeschlagen hat mitzugehen.“ „Ich wusste es. Es ist gar nicht so schlimm wie ich gedacht habe. Eigentlich sind alle ganz nett.“ „Eben, das war ja auch das Ziel. Ich hatte ein bisschen Angst bei Max und Zayn, dass sie sich prügeln würden und bei Harry und Tom hab ich das auch nicht ganz ausgeschlossen, aber es scheint bis jetzt zu funktionieren.“ „Hoffen wir es mal, denn wenn die anderen beschäftigt sind, können wir zwei mehr Zeit miteinander verbringen“, grinst er und dieses Grinsen muss ich einfach erwidern. Etwa 10 Minuten später kommen wir am ´Detonator´ an und warten auf die anderen.
Nach sehr langen 5 Minuten entscheiden sich die anderen auch mal aufzutauchen und wie erwartet schreit Niall gleich rum, dass er Hunger hat, was ich ihm nicht verübeln kann. Also gehen wir alle in ein Restaurant, dass ´Amity Fish and Chips´ heißt. Wir setzen uns auf ein paar freie Plätze und überlegen uns, was wir bestellen. Dann gehen wir an die Theke und holen unser Essen. Niall und ich sollen aber als letztes bestellen, da ihrer Meinung, es bei uns eine Ewigkeit dauern wird. Lange dauert es bei mir nicht, aber da Niall vor mir ist, muss ich eine Weile warten. Als er dann endlich sein Vollbeladenes Tablett, das als Menü für eine Großfamilie gereicht hätte, bekommt, hat er ziemlich große Probleme alles zu tragen. „Soll ich dir Helfen?“, frage ich ihn und er nickt. Ich nehme ein paar Sachen von seinem Tablett und stelle es auf meines und zusammen laufen wir zu unseren Freunden.
„Was zur Hölle ist das?“, will Jay plötzlich wissen, als wir am Tisch ankommen und unser Essen abstellen. Jeder sieht ihn Fragend an, denn niemand weiß, was genau er meint, was er dann noch erklärt. „Habt ihr den Laden leer geräumt? Das ist ein Essen für jeweils 4 Personen.“ „Nein, ein Essen für 5 Personen. Das gehört noch mir“, sagt Niall und greift sich sein Eigentum von meinem Tablett und wir beide fangen an zu Essen. Auch Liam, Zayn, Harry und Louis sind schon dabei, ihr Essen zu verschlingen, aber der Rest mustert nur Niall und Mich. „Harry, ich muss dir ausnahmsweise mal recht geben.“ „Bei was Recht geben?“, wendet sich Niall an Tom, der antwortet: „Wir haben vorher darüber geredet wie verfressen und ähnlich du und Mila seid. Und Harry hat absolut recht, dass ihr beide ein Mysterium für euch seit.“ „Oh, Tom hat ein neues Wort gelernt“, stachele ich ihn an um die Peinliche Situation zu umgehen. Ja es ist Peinlich, dass er von mir und Niall redet, obwohl Nathan daneben sitzt und ihm dieses Thema sichtlich nicht passt und mir eigentlich auch nicht. Allerdings wissen die anderen ja auch nicht dass zwischen uns wohl etwas läuft, weswegen ich sie nicht beschuldigen kann, also deswegen dieses Ablenkungsmanöver.
„Was hast du jetzt schon wieder gegen mich?“ „Gar nichts“, meine ich und esse weiter, während Tom mir einen Vortrag hält. „Immer. Immer wieder fängst du an mich zu nerven und dann nerv ich dich und du weißt wie das endet. Langsam macht das echt kein spaß mehr.“ „Ja, es endet damit dass du auf dem Boden liegst und Mila auf dir rumtrampelt“, mischt sich Nathan ein und Kichert bei der Vorstellung. Wahrscheinlich hat er gerade die Szene von seinem Geburtstag in Erinnerung, die genau so geendet hat. „Halt du dich daraus“, mault Tom und ich füge noch zu dem Gespräch hinzu: „Am besten Unterhältst du dich mit Harry darüber. Er weiß am besten wie du dich fühlst oder Hazza?“ Von ihm ernte ich jedoch einen verachtenden Blick. Ich sollte zu den Beiden vielleicht mal etwas netter sein, ich bin in letzter Zeit wirklich etwas fies geworden. „Tut mir leid wenn ich eure kleine Streiterei störe, aber isst du das noch“, zeigt Niall auf Harrys Tablett, auf dem noch eine unberührte Box mit Chicken Nuggets steht. „Gott, Niall!“ Harry schiebt genervt die Box zu Niall, der sie in Sekunden schnelle leert. Dann herrscht die Stille zwischen uns.
Wir sitzen noch einige Zeit am Tisch, aber als und zu Langweilig wird, stehen wir auf und gehen nach draußen und überlegen, was wir als nächstes tun könnten. „Wir stehen hier an einer Achterbahn, die wir noch nicht gefahren sind und ihr überlegt was wir tun sollen?“, will Liam wissen und alle drehen sich zu der Achterbahn um und von Harry und Nate kommt ein genervtes stöhnen, was alle anderen aber grinsen lässt. Natürlich wird diese Achterbahn gleich gefahren und weil es so schön war, fahren wir auch gleich ein zweites Mal. Dann stehen wir allerdings am Ausgang der Bahn und haben das gleiche Problem wie vorher. Wo gehen wir hin? Während die anderen wieder anfangen zu Diskutieren, beobachte ich alle. Als mein Blick dann zu Nate schweift, bemerke ich, dass er sich nicht an der Diskussion beteiligt, sondern auf seinem Handy rum tippt. Dann wendet er sich an mich und sofort liegt die Aufmerksamkeit bei uns. „Mila, ich muss noch mit dir Reden. Wegen diesem Gerücht, was eigentlich kein Gerücht ist.“ „Klar, geht ihr doch schon mal vor und schickt uns dann eine SMS wo ihr seid“, meine ich und gehe mit Nate etwas abseits.
Er sieht sich noch um, dass auch wirklich niemand in der nähe ist und fängt an zu reden: „Weißt du wer es ausgeplaudert hat?“ Ich schüttle den Kopf. „Und wem hast du es alles erzählt?“, will er wissen und ich bekomme plötzliche Schuldgefühle, weil doch ein paar davon erfahren haben. „Also erzählt hab ich es nur Gabriela, Louis und Zayn haben es rausgefunden, als sie mich mit Fragen bombardiert haben und Harry hat es mitbekommen, als ich mit Lou darüber geredet hab. Hast du es jemandem erzählt?“, frage ich noch, doch auch Nate schüttelt den Kopf. „Manchmal denke ich, dass es einer aus der Band war, der sich verplappert hat und es jetzt nicht zugeben will“, meint er. „Das trifft auf beide Bands zu, aber sie waren es nicht.“ „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ „In dem Artikel stand, es sei eine Vermutung, also kann niemand von uns das bestätigt haben. Liam glaubt, dass ein Fan etwas getwittert hat, weil ihm unsere ´Beziehung´ nicht passt.“ „Dann hoffen wir mal, dass das so ist. Scooter ist außer sich vor Wut und versucht jetzt alles noch einmal zu Retten.“ Ich nicke, weil mir keine Antwort einfällt.
Dann spüre ich wie mir jemand an die Schulter tippt und ich drehe mich zu einem Mädchen in meinem Alter um. „Bist du nicht Mila Forest, die Freundin von Nathan Sykes?“ Ein lächeln stielt sich auf mein Gesicht, denn Nate steht genau hinter mir und sie merkt es nicht. „Hi, ich hab zufällig deine Frage gehört und ich dachte, die könnte mich interessieren“, meint Nate und stellt sich neben mich. Das Mädchen fängt an zu Quicken und man merkt, dass sie kurz davor ist, los zu Kreischen. „Bitte schrei nicht“, sagt Nathan und das Mädchen fängt heftig an zu nicken. Nathan gibt ihr ein Autogramm und sie macht auch noch ein Foto mit ihm, dann mit mir und stellt dann noch eine Frage. „Stimmt dieses Gerücht mit euch beiden? Ich meine ist das alles wirklich nur eine Scheinbeziehung oder seid ihr Wirklich zusammen?“ Es war klar dass diese Frage kommen würde, aber leider haben wir mit Scooter noch nicht besprochen, wie wir diesbezüglich weitermachen, also heißt es improvisieren, aber da mir selber nichts einfällt, wende ich mich an Nate.
„Keine Ahnung. Sag du es ihr Nate, sind wir den Zusammen?“ Nate sagt in einem ebenso merkwürdigem Ton: „Hm, lass mich mal überlegen.“ Er kommt zu mir und legt einen Arm um meine Taille und fügt dann noch mit einem breiten grinsen hinzu: „Ja, wir sind definitiv zusammen.“ Das Mädchen grinst ebenfalls und geht zufrieden da hin, woher sie auch gekommen ist, während ich mich zu Nate umdrehe. „So, wir sind jetzt also zusammen?“, frage ich ihn und er will wissen: „Ist das so schlimm?“ „Nein überhaupt nicht“, meine ich und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen, was uns beide grinsen lässt. Dann kann ich Nate jetzt also meinen neuen Freund nennen und das Problem mit dem Gerücht ist dann wohl auch erledigt. Kann es besser sein? Ich werde durch eine SMS aus meinen Gedanken gerissen.
G: Wir stehen jetzt vor der Geisterbahn. Kommt ihr dann jetzt auch mal?
M: Wir sind gleich bei euch
Also machen wir zwei uns auf den Weg und kommen wenig später an der Geisterbahn an. „Und wer ist jetzt der Verräter?“, will Siva wissen und ich und Nate zucken mit den Schultern. „Was? Wir dachten ihr wisst es“, sagt Louis enttäuscht und wir beide schütteln den Kopf. „Ist doch jetzt erst mal egal. Wir sind hier um spaß zu haben, oder Jungs?“, meint Max und haut Zayn leicht in die Schulter, der das mit einem Lachen kommentiert. Hab ich etwa was verpasst? „Also, los geht´s. Ab in die Geisterbahn!“, sagt Niall und ich bekomme fast einen Schock. Die wollen mich in eine Geisterbahn bringen? Niemals. „Ähm, ich passe. Fahrt ihr nur. Ich warte hier.“ Jeder sieht mich verwirrt an und Tom meint: „Nein, du musst mitkommen. Wir haben bis jetzt alles zusammen gemacht und sind alle Sachen zusammen gefahren. Sogar Harry und Nath sind die Achterbahnen gefahren.“ In mir breitet sich plötzlich Panik aus. Ich habe zwar keine Angst Geisterbahn zu fahren, aber als ich klein war, hat mich mein Opa in eine rein gezwungen, was ich als eines meiner schlimmsten Erlebnisse dazu zähle und ich fühle mich darin einfach nicht wohl.
„Nein, ich geh da nicht rein!“ „Oh doch, das wirst du“, meint Harry. „Liam, sag was“, wende ich mich an Daddy Direction, der mir aber Gewaltig in den Rücken fällt. „Das bist du Harry Schuldig. Du schleppst ihn in die Achterbahn und er dich in die Geisterbahn.“ Danke Liam, du hast mir sehr geholfen! „Ist mir egal. Nur weil ich Harry was schuldig bin, heißt das noch lange nicht dass ich das auch tun muss.“ „Eigentlich schon“, meint Jay. Sind jetzt alle gegen mich? Gabriela sieht mich mit einem Mitleidigen Blick an, denn sie ist die einzige, die weiß, was mit mir während so einer Fahrt passiert. Sie hat es mit eigenen Augen mitbekommen und für sie war das gruseliger als die ganze Geisterbahn. „Nate?!“ Er zuckt mit den Schultern und meint: „Von mir aus kannst du draußen bleiben.“ „Fang jetzt nicht wieder damit an. Du musst doch zu uns halten.“ Nate reagiert aber nicht auf die Aussage von Tom und somit werde ich in die Geisterbahn gezogen. Ziemlich merkwürdig ist aber die Verteilung in die Wägen. Zayn will mit Siva, Max will mit Harry, Jay und Liam, Niall geht mit Gabriela und Tom mit Louis. Ok, ich hab eindeutig etwas verpasst. Ist das normal? Eigentlich war so was in der Art ja das Ziel des heutigen Tages, aber jetzt ist es irgendwie gruselig. Apropos Gruselig. Ich sitze gerade in einer Geisterbahn!!! Es ist zwar nicht meine erste seit mein Opa mich in eine gesteckt hat, aber jedes Mal passiert das gleiche. Und heute wir es wieder passieren, da bin ich mir sicher.
Kapitel vierundzwanzig
Nathans POV
Endlich. Endlich ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Mila und ich sind zusammen. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Seit dem Abschlussball, ist es einer meiner größten Wünsche gewesen. Als sie so vor mir stand, in ihrem blauen Kleid und mich mit ihrem wunderbarem Lächeln angelächelt hat… Und als wir dann Hand in Hand auf der Bühne standen und zusammen gesungen haben, ist es um mich geschehen. Ich liebe ihre außergewöhnliche Art, sich in Sekunden schnelle verändern zu können. In einem Moment ist sie so schüchtern, dass sie kaum ein Wort rausbekommt und im anderen ist sie so aufgedreht, dass man manchmal aufpassen sollte, dass sie nicht noch in die Luft fliegt. Schon damals im Flugzeug war es der Hammer, wie schnell sie sich vom schüchternen Mädchen zur Kriegerin gewandelt und Tom fertig gemacht hat. Und dann kommt wieder das normale nette Mädchen zum Vorschein. Es ist einfach unglaublich.
Diese Nacht, in der wir durch die Straßen gehüpft sind, ganz alleine, war echt schön und ich wollte, dass dieser Tag niemals endete. Aber als ich dann am letzten Abend meiner Abreise mit ihr in ihrem Zimmer stand und sie mir erzählte, sie Liebe Niall, hat es mir das Herz gebrochen. Vor dem hatte ich an diesem Abend am meisten Angst und dennoch ist es eingetroffen. Ich wollte sie in diesen vier Monaten vergessen, meine Gefühle für sie vergessen, aber ich habe es nie geschafft. Ich war so wenig wie möglich in Skype on und habe mich in die Arbeit gestürzt, nur damit ich eine Ablenkung habe, aber jetzt bin ich dankbar dafür, dass es nicht funktioniert hat.
„Liam, sag was“, holt mich ihre Stimme wieder in die Realität zurück, allerdings habe ich gerade keine Ahnung um was es geht. Liam beantwortet mir aber die Frage, als er von der Geisterbahn spricht und Mila sich dann verzweifelt an mich wendet. Sie will wohl nicht rein. Hat sie etwa Angst? Nein, dass kann nicht sein. Sie ist diejenige die nach Halloween verrückt ist, wie also sollte sie angst vor diesen paar Figuren haben. „Von mir aus kannst du draußen bleiben“, sage ich, aber nach einem Kommentar von Tom wird sie dennoch reingezogen und sie tut mir richtig Leid. Was mich dann aber kurz verwirrt ist die Wagenverteilung. Es passen immer zwei Personen in einen Wagen und es sind wirklich merkwürdige Pärchen entstanden. Ich steige mit Mila in einen der schwarzen Wägen, die alle nebeneinander auf einem Band fahren und drücke den Bügel nach unten. Sie zittert am ganzen Körper und langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob dass so eine gute Idee war. Ich lege meinen rechten Arm über ihre Schulter um sie etwas zu beruhigen, was dann auch funktioniert, als sie sich an mich schmiegt. Sie zittert zwar immer noch, aber nicht mehr so stark. „Mach einfach die Augen zu“, gebe ich ihr einen Tipp, in der Hoffnung, es wird ihr helfen. Und dann startet die Fahrt.
Wir sind etwa in der Mitte von den Wägen der anderen und jedes mal wenn sich der Wagen dreht, können wir die anderen sehen, die gerade Mal zwei Armlängen vor oder hinter uns, in den anderen Wägen, sitzen. Als ich wieder zu Mila sehe, merke ich dass ihr einzelne Tränen über die Wange laufen. Sie so zu sehen schmerzt und das einzige was ich machen will, ist ihr zu helfen, was in diesem Moment schwierig ist. Das einzige was ich tun kann, ist sie fester in den Arm zu nehmen und ihr immer wieder Mut zusprechen. Erklären dass alles nur Figuren sind und sie keine Angst haben muss. Aber sie lässt ihre Augen immer zusammengepresst und reagiert nicht auf mich. „Was ist denn bei euch da vorne los?“, ruft Tom vom hinteren Wagen aus. „Nichts!“, schreie ich zurück. Mila öffnet ihre Augen und zuckt bei der jetzigen Figur zusammen. Sie hatte wohl nicht erwartet, dass die Figur so nah bei uns ist, aber sie lässt ihre Augen offen. Nach jeder Kurve, wenn sie denkt, es könnte gleich etwas kommen, zuckt sich heftig zusammen, was mich automatisch anspannen lässt. Als wir um eine weitere Kurve fahren, blinkt immer wieder ein Licht auf eine Figur, die wie ein Clown aussieht.
„Mila, guck zu mir. Mila!“, versuche ich sie dazu zu bringen, mich anzuschauen, damit wir an dem Clown vorbeifahren können, ohne dass sie ihn bemerkt. Aber da ist es schon zu spät und sie gibt einen Ohrenbetäubenden Schrei von sich. Und mit Ohrenbetäubend meine ich, dass ich mir die Ohren zuhalten muss, damit mein Trommelfell nicht platzt. Wir hätten sie nicht mit rein nehmen sollen. Hoffentlich ist die Fahrt bald vorbei. Als sich eine Tür öffnet und wir nach draußen fahren, beruhigt sie sich leicht, was sich aber schlagartig ändert, als wir wieder im Dunkeln sind. Aber da passiert das unfassbare. Etwas, was einfach unglaublich ist und ich einfach nicht verstehe. Sie fängt an zu lachen und das nicht nur ein bisschen. Es ist ein richtiger Lachflash den sie hat und sie kann gar nicht mehr aufhören. Das macht mir ganz schön Angst, denn ich habe keine Ahnung, was gerade vor sich geht. Hat sie die Angst überwunden? Will sie mich verarschen und uns allen einen Streich spielen? Ist das ein Schockzustand? Während Mila vor sich hin lacht, versuche ich mir auszumalen, was gerade genau mit ihr passiert und am Ende der Fahrt habe ich immer noch kein Ergebnis.
Verwirrt, etwas geschockt und definitiv überfordert über die Situation steige ich aus und helfe meiner lachenden Freundin aus dem Wagen und stehe nun in dem langen, leicht dunklen Ausgang. Als die Jungs und Gabriela ebenfalls ausgestiegen sind, mustern sie uns komisch, denn sie haben alles gehört. Milas schluchzten und meine Aufmunterungsversuche, ihren schrillen Schrei und jetzt dieser Lachflash, der mir immer noch eine Scheiß Angst macht. „Was ist mit ihr?“, will Louis auch etwas besorgt wissen. „Keine Ahnung. Sie hat erst geweint, als sie den Clown gesehen hat, hat sie wie verrückt geschrien…“ „Ja, das haben wir gehört“, unterbricht mich Harry und hält sich eine Hand ans Ohr, als würde er nur noch schlecht, oder gar nichts mehr hören. „… und jetzt hört sie nicht mehr auf zu lachen“, beende ich meinen Satz. „Warte noch ein paar Minuten, dann ist wieder alles Normal. Das war schon immer so als ich mit ihr Geisterbahnen gefahren bin. Erst die Tränen, dann der Schrei und dann der Lachflash. Kein Grund zur Sorge“, meint Gabriela. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob ich mir keine Sorgen machen sollte. Das sieht alles nicht normal aus, aber so wie es aussieht, hat sie eine Phobie gegen Geisterbahnen, was allerdings den Lachflash nicht miteinschließt. Vielleicht ist es doch ein Schockzustand.
„Harry, sag zu ihr was. Munter sie auf“, wendet sich Gabriela an Harry, der sie verwirrt mustert und meint: „Wie soll ich sie aufmuntern, wenn sie eh schon ununterbrochen lacht?“ „Mach es einfach!“, befiehlt sie und Harry sagt zu Mila: „Ok, denk jetzt an was schönes. Ähm, ne so wird das nichts. Hier, schlag mich, vielleicht geht’s dir dann besser.“ Er streckt seinen Arm zu Mila, die aber lachend erwidert: „Wieso sollte ich dich schlagen? Ich werde dich niemals schlagen, du bist mein Bruder.“ Ok, mit ihr stimmt eindeutig was nicht, aber wie aus dem nicht weiß ich, was Gabriela für ein Ziel hat. „Tom, komm her“, weise ich ihn an und als er bei mir steht, flüstere ich ihm ins Ohr: „Beleidige sie. Ok?“ Ungläubig sieht er mich an, aber als ich nicke stellt er sich vor sie hin und beginnt zu lachen. „Das ist schwerer als es aussieht. Ich meine guck sie dir an. Sie lacht ununterbrochen wie so ein kleines Mädchen, dass etwas Witziges gesehen hat. Da muss man einfach mitlachen“, lacht Tom immer noch, aber jetzt ist er der einzige der lacht, denn Mila hat sofort damit aufgehört und stellt sich jetzt vor Tom und umarmt ihn. „Was hast du gesagt?“, presst sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und drückt zu, was mich zum lachen bringt und Tom bringt gerade noch hervor: „Hilfe! Notarzt!“
Kapitel fünfundzwanzig
Milas POV
Tat das gut, das hab ich jetzt gebraucht. „Woher wusstest du dass das hilft?“, will Liam wissen und Nate erklärt: „Eigentlich hat mich Gabriela auf die Idee gebracht, als sie Harry angewiesen hat, er soll zu Mila etwas sagen. Das hätte jeder machen können, aber nur Harry und Tom könnten sie dazu bringen aufzuhören, indem sie Mila beleidigen, damit sie ernst wird.“ „Eben, danke Tom, dass du unser Opfer warst. Harry hat es ja vergeigt“, meint Gabriela und Tom erwidert: „Hab ich nicht gern gemacht.“
Haha, das hat spaß gemacht. „Ich werde trotzdem nie wieder Geisterbahn fahren.“ Alle Jungs schütteln den Kopf und verneinen, was ich ihnen nicht übel nehmen kann. Das muss für alle ja ein Höllentrip gewesen sein, besonders für Nate. Aber jetzt will ich erst mal aus dieser Bahn raus und nicht unnötig im Ausgang stehen. Die anderen folgen mir ans Tageslicht und erst jetzt kann man die noch immer geschockten Gesichter sehen. Da hab ich ja ganz schön was angestellt, aber sie sind selber schuld. Ich hab sie gewarnt und Gabriela wusste es auch.
„Was machen wir jetzt, außer Geisterbahn fahren?“, frägt Zayn durch die Runde und ich hole meinen Park plan aus dem Rucksack. „Schauen wir uns um 6 die Parade an. Da laufen Zombies und alle anderen gestalten rum“, frage ich und alle nicken, aber ich sehe genau, dass sie sich fragen, wie ich jetzt auf einmal wieder so normal bin, als wäre nie etwas gewesen. So bin ich nun mal. Da es jetzt erst kurz vor 2 ist, bleibt uns noch eine Menge Zeit, andere Attraktionen durchzumachen und ins 4D Kino zu gehen.
Um Punk 6 stehen wir dann bereit am Straßenrand um die Horrornights zu begrüßen. Es dauert keine 10 Minuten bis verschiedene und wunderschön geschmückte Wägen an uns vorbeifahren. Daneben laufen sehr viele geschminkte Darsteller, zum Beispiel sind viele in Orangenen Latzhosen und mit Masken unterwegs und es gibt auch welche mit Blutunterlaufenen Augen. Einfach der Hammer, aber leider ist es noch ziemlich Hell, was es weniger Interessant macht. Nach einer gefühlten viertel Stunde langweilige ich mich aber, denn es kommen immer wieder die gleichen Figuren. Etwas tippt mir an die Schulter und ich drehe mich um und es versetzt mich sofort in einen Schockzustand.
Ein Clown. Ein verdammter, Blutverschmierter, lachender Clown steht vor mir! Sofort ziehe ich Nathan, der neben mir steht, zu mir, klammer mich an ihn, drehe ihn um und verstecke mich hinter ihm. Er weiß erst gar nicht was ich für ein Problem habe und sieht mich an, aber als ich nur neben ihn starre, sieht auch er den Clown. Der versucht allerdings an Nate vorbei und zu mir zu gelangen, aber Nathan lässt ihn nicht durch und er bittet ihn wegzugehen, was zu meinem Bedauern nicht funktioniert.
Ich sehe mir den Clown etwas genauer an. Er hat so einen hässlichen Ganzkörperanzug – Wie auch immer man das nennt – an, der auf einer Seite Rot und auf der anderen Schwarz ist. Sein Gesicht ist Leichenweis und er hat das Typische Clownsgesicht, nur dass eben noch Blut dran hängt und als Kopfbedeckung trägt er so eine Mittelalterliche Gauklermütze. Als ich ihn sehe bekomme ich sofort Gänsehaut und ich merke wie ich schon wieder anfange zu Zittern.
Wieder tippt jemand auf meine Schulter und ganz langsam drehe ich meinen Kopf und fange an zu schreien, als ich ein Mädchen, ebenfalls als Clown verkleidet, hinter mir sehe. Ihre Haare stehen zur Seite raus und sie trägt eine Puppe im Arm, der die Augen ausgestochen wurden. Das ist mir eindeutig zu viel. Diese ist mir zu nah und ich klammer mich nur noch fester an Nate, der sich ebenfalls kurz umdreht und sieht, was hinter ihm geschieht. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Das ist mir zu viel. Ich weiß nicht wie ich entkommen soll. Wenn hier noch einer auftaucht, verliere ich meinen Verstand, obwohl ich schon nah genug dran bin ihn jetzt gleich zu verlieren. Mein herz schlägt wie verrückt und ich spüre den Schlag sogar in meinem Hals.
Der Clown kommt noch näher und ich merke wie ich immer weniger platz habe und weiter zurück stolpere und somit fast Nate umstoße. Ich fürchte meine Platzangst macht sich in diesem Moment auch noch breit, was nicht gerade erfreulich ist, denn jetzt werde ich mit zwei Phobien gleichzeitig konfrontiert.
Kapitel sechsundzwanzig
Harrys POV
Die Parade ist ganz ok, aber doch ein bisschen langweilig, weil sie so lange dauert. Aber der Krönende Abschluss ist schon da. Mindestens 10 Clowns in den verschiedensten Kostümen rennen an uns vorbei. Sofort muss ich an Mila denken, da sie ja sehr große Angst vor Clowns hat. Aber als ich mich umschaue, sehe ich sie nicht. Vielleicht ist sie geflüchtet und kommt wieder, wenn die Clowns vorbei gezogen sind. Es ist ja noch nicht dunkel, also kann es halb so schlimm sein. Aber als ich mich noch einmal umdrehe, ist sie immer noch nicht da und ich bemerke auch, dass Nathan fehlt, der neben uns gestanden ist.
„Hey Leute, habt ihr eine Ahnung wo Nathan und Mila sind?“, frage ich die anderen, aber jeder schüttelt den Kopf. „Du stehst doch neben ihnen, dann musst du es doch am besten wissen“, meint Siva und Louis fügt noch lachend hinzu: „Wahrscheinlich stehen sie in irgend einer Ecke und Knutschen.“ Auch Zayn lacht los. „Schon vergessen, die sind gar nicht zusammen. Es war alles nur gespielt“, erklärt Max und Zayn fügt hinzu: „Ich bin mir aber gar nicht so sicher ob da nicht doch was läuft.“ Was die schon wieder für Vorstellungen haben. Moment, als ich Mila bei Nathan abholen wollte, haben sie sich geküsst. War das echt oder haben sie mich gesehen und ihre Rolle gespielt. Jetzt interessiert es mich doch ein bisschen, ob da vielleicht doch mehr ist, als wir wissen.
Ein Schrei weckt mich aus meinem Rückblick und ich drehe mich um. Diesen Schrei hab ich erst vor ein paar Stunden schon gehört. Das war eindeutig Mila. Auch die anderen sind Aufmerksam geworden und sehen sich ebenfalls um. Ich gehe mit den anderen, ein Stück zurück und entdecke Mila und Nathan von zwei Clowns umzingelt. Man sieht wie Nathan vor dem einen steht und ihn nicht an ihm vorbei lässt. Mila hingegen ist totenbleich und sie hat ihre Augen aufeinander gepresst und bewegt ihre Lippen. Es scheint als würde sie etwas sagen, vielleicht zu dem Clown, dass er weggehen soll, vielleicht zu ihr selber als Mentale Unterstützung. Sie klammert sich an Nathan, der sie ebenfalls hält. Ich gehe zu den zwei hin und stelle mich auf die andere Seite von Mila. Dann ist es dem Clown wohl doch zu blöd und er verschwindet und nach kurzer Zeit nimmt sich der andere ein Beispiel dran und geht ebenfalls.
Nathan dreht sich zu mir und sieht mich dankbar an, was ich mit einem nicken kommentiere. Dann wäre das jetzt auch erledigt und wir können weiter gehen, aber als ich zu Mila aufsehe, ändert sich meine Erleichterung schlagartig. Sie steht immer noch an derselben stelle, die Augen immer noch zu und flüstert sich immer wieder Wörter zu, die ich nicht verstehe. „Was ist mit ihr? Sie dreht ja richtig durch“, will Niall wissen.
Nathan ruft immer ihren Namen, aber sie reagiert auf nichts. Nicht einmal als er sie an den Schultern packt und vorsichtig schüttelt. „Ich denke sie hat eine Panikattacke“, kommt Jay zu Wort. Und was zum Teufel macht man gegen eine Panikattacke? So etwas habe ich noch nie gesehen und dieser Anblick hätte mir ruhig erspart bleiben können. Nathan packt sie ein zweites Mal an den Schultern und küsst sie. Sie sieht ziemlich geschockt aus und öffnet ihre Augen, während Nathan wieder von ihr ablässt. Es scheint als gehe ihr es wieder besser und sie hat auch wieder etwas Farbe ins Gesicht bekommen. Aber dass Nathan so etwas macht hätte ich jetzt am wenigsten erwartet. Aber wie es aussieht, hat es funktioniert.
Sie sieht sich noch einmal um und hält wahrscheinlich nach den Clowns Ausschau und als sie diese nicht entdeckt, beruhigt sie sich wieder. „Ich habe mal gelesen, dass Luftanhalten eine Panikattacke stoppt“, rechtfertigt sich Nathan vor uns, aber wir sind ihm alle dankbar, dass er diesem Szenario ein Ende bereitet hat.
Kapitel siebenundzwanzig
Milas POV
Als Nate mich geküsst hat, habe ich plötzlich aufgehört zu Zittern und mir ist jetzt auch nicht mehr so schlecht. Ich habe ihm heute schon zwei Mal zu verdanken, dass ich nicht mehr in einer Art Trance bin und hätte ich gewusst, dass heute so viele Clowns hier rumlaufen, wäre ich nie hier aufgetaucht. „Danke“, wispere ich Nathan zu, fast noch zu schwach etwas zu sagen. Er legt einen Arm um mich und zieht mich an sich, was die anderen etwas verwirrt, dennoch fragen sie nicht nach.
Da die Parade jetzt aus ist, gehen wir wieder an einem Imbiss etwas essen, das es schon fast 7 Uhr ist und wir bald wieder nach Hause fahren würden. Natürlich werden noch einmal verschiedene Fahrgeschäfte ausprobiert und die, die uns so gefallen hatten, fahren wir noch einmal. Dann heißt es sich von dem Park zu verabschieden. Ich umarme The Wanted, wobei ich bei Nathan etwas länger verweile und das leuchten in seinen Augen bemerke. Wieder mustern uns die anderen, sagen aber wieder nichts. Dann steige ich mit One Direction und Gabriela wieder in den Van und wir fahren los.
Zuhause werden wir dann von den Jungs abgesetzt und machen es uns auf dem Sofa gemütlich. Es ist zwar schon kurz vor 11, aber ich bin einfach noch nicht Müde. Fröhlich muss ich über den heutigen Tag nachdenken, der meiner Meinung nach ein voller Erfolg war. Naja, dass mit der Geisterbahn und den Clowns ausgenommen. Und für morgen haben wir alle zu uns eingeladen, da wir noch ein wenig Zeit verbringen wollen, wenn ich Sonntag wieder fliege.
Als ich gelangweilt auf mein Handy sehe, bemerke ich dass ich vor fast 4 Stunden eine SMS von meiner Mum bekommen habe, die ich natürlich sofort öffne: „Wir kommen am Samstag Mittag um eure Wohnung anzuschauen. Sag Gabriela dass ihre Eltern und ihr Bruder auch kommen. Wir freuen uns eure neuen Freunde kennen zu lernen und auch die alten mal wieder zu sehen.“
WAS?! Nein, nein, nein. Das hätten sie ja auch Früher sagen können. Sofort renne ich zu der eingeschlafenen Gabriela und rüttle sie wach.
„Was ist denn?“, murmelt sie noch im Halbschlaf und ich erkläre ihr panisch: „Unsere Eltern und Brüder werden morgen Mittag hier auftauchen und wollen die Wohnung und One Direction sehen und The Wanted kennen lernen.“ „Ja und?“ „Ja und? Frägst du mich jetzt ernsthaft warum ich so ein Drama mache? Weil ich keine Ahnung habe was ich sagen soll. One Direction und The Wanted sind morgen hier, ich bin neuerdings mit Nathan zusammen und Harry ist mein Bruder. Wie soll ich das alles meinen Eltern erklären?“ Außer Atem schaue ich meine Freundin an, in der Hoffnung sie hätte eine Antwort, doch sie fängt nur an zu schmunzeln und sagt: „Ich wusste es. Ich wusste die ganze Zeit dass zwischen euch was ist.“
Fragend sehe ich sie an, denn ich weiß grad echt nicht wovon sie spricht. „Na du und Nathan.“ „Was, wann hab ich das gesagt?“ „Vor genau einer Minute. Also erzähl. Nein, lass mich raten. Er hat dich vor den Clowns gerettet und als er dich danach zum ersten Mal geküsst hat, wusstest du dass er der Richtige ist.“ „Theoretisch stimmt was du gesagt hast, wenn man nicht alles in einen Satz nimmt.“ „Jetzt komm zum Punkt“, meint meine, etwas neugierige Freundin und setzt sich aufrecht hin. Ich setzte ich ebenfalls neben sie und fange an zu erzählen.
„Ich habe dir nicht die ganze Wahrheit über den Tag damals erzählt. Bessergesagt habe ich etwas ausgelassen. Als Niall aus dem Haus gestürmt ist, bin ich in mein Zimmer hoch. Es war Vollmond und ich hab mein Fenster geöffnet und hab raus gestarrt. Nathan ist nochmal zurückgekommen, frag mich jetzt aber nicht warum und hat mich in den Arm genommen. Er hat gesagt ich soll Niall einfach vergessen und hat mich geküsst. Dann hab ich gesagt dass ich noch Niall liebe und er ist gegangen.“ „Also war dass heute schon der zweite Kuss?“ „Eigentlich gab es da noch mehr“, meine ich und Gabriela sieht mich ungläubig an. „Erzähl!“, befiehlt sie mir und ich fahre fort.
„In diesen vier Monaten haben wir nicht viel miteinander geredet, dass stimmt schon, aber ich habe keine Ahnung wieso. Nathan war nie oft in Twitter oder in Skype und er hat auch nicht immer oder oft auf meine SMS geantwortet. Während ich ihn immer mehr mochte und weiter von Niall wegkam, hatte ich Angst, dass Nathan mich nicht mehr mag. Als ich dann in die Villa von The Wanted fuhr, haben wir auch nicht viel geredet. Erst als ich wieder gehen wollte, bestand er darauf, mich nach draußen zu begleiten, wo wir uns das zweite Mal Küssten, was Harry gesehen hat.“ Ich mache eine kurze Pause, aber Gabriela will mehr wissen und deutet, dass ich weiter erzählen soll.
„Dann kommen wir zum heutigen Tag. Nathan wollte mit mir über unser kleines ´Beziehungsproblem´ reden, weswegen wir nach dem Essen auch von euch getrennt haben und überlegt haben, wer es gewesen sein könnte. Dann kam ein Fan und wollte wissen, ob wir wirklich zusammen sind. Ich hab dann aus Spaß Nathan gefragt, was er dazu meint und er sagte, dass wir zusammen sind. Danach hab ich rausgefunden dass er es ernst meint und seit da sind wir ein Paar.“
„HAHAHA!“, lacht Gabriela und fliegt fast vom Sofa. „Was ist so lustig?“, frage ich sie etwas genervt. „Das mit dem Fan kann ich mir richtig gut vorstellen“ Auch ich pruste los. Das ist wieder Typisch Gabriela. Sie pickt sich aus Geschichten immer das raus, was eigentlich das uninteressante ist und macht sich darüber lustig. Dann komm aber wieder Typisch ich und mache mich ebenfalls darüber lustig und zusammen überlegen wir, was noch passieren hätte können. Nach einer halben Stunde voller Erzählungen und vielen Lachflashs, kommen wir wieder auf das Thema, mit dem wir eigentlich angefangen haben und haben nach wenigen Minuten einen Perfekten Plan.
Kapitel achtundzwanzig
„Mila, wach jetzt zum Teufel auf oder ich verkleide mich als Clown“, rüttelt mich Gabriela und als ich das Wort Clown höre, bin ich hell wach. Zwar habe ich nicht mehr geschlafen, wollte aber dennoch nicht aufstehen, was Gabriela ja nicht wissen muss. Ich gebe mich trotzdem geschlagen und stehe auf und mache mich fertig. In zwei Stunden kommen unsere Eltern und in eineinhalb Stunden kommen unsere Freunde. Gabriela war, wie sie mir beim Tisch decken erzählt, heute Morgen schon einkaufen. Solange sie den Tisch deckt, schreibe ich schnell an One Direction und The Wanted die gleiche, merkwürdige SMS: „Hört zu, wenn ihr gleich kommt, nehmt euch jeder einen Stuhl mit. Erklärung kommt später.“
Dann mache ich mich gleich auf in Gabrielas Zimmer zu stürmen und nehme ihre Nähmaschine vom Tisch, den ich dann ins Wohnzimmer stelle. Auch meinen Zeichentisch aus meinem Zimmer nehme ich und verbinde ihn mit den anderen Zwei Tischen zusammen, sodass ein langer entsteht. Jetzt haben insgesamt 20 Personen platz und ich bin froh, dass wir so viele Tische haben. Da wir nachher 18 Leute sind, muss natürlich noch was gekocht werden, was ich aber Gabriela überlasse. Ich bin eine der vielen Menschen die nicht kochen können. Eigentlich bin ich darin so gut wie Louis. Sobald man mich an den Topf lässt, kann man von vorne anfangen. Das einzige was ich wirklich kann sind Spagetti und Waffeln, aber dass war´s dann auch. Meine Mum meint immer, das ist so weil ich keine Lust habe, aber die 5 in meinem Zeugnis sagt was anderes.
Solange Gabriela die Pizza vorbereitet, decke ich den Rest von dem Tisch und stelle noch weitere Stühle hin, wobei ich mich mit 2 genügen muss. Ich schaue noch einmal kurz auf mein Handy und hab von beiden Bands dieselbe SMS bekommen, in der jeweils ein einfaches „Ok“ steht. Danach helfe ich Gabriela doch noch in der Küche beim Aufräumen und wenig später klingelt es schon. Unsere Eltern sollten erst in einer halben Stunde kommen, hoffentlich halten sie sich auch dran und kommen nicht früher, wie sie es bei anderen Besuchen immer machen.
Zu meinem Glück stürmt aber nicht mein Bruder auf mich zu, sondern Jay, der sich aber gleich verhält, wie es mein Bruder tun würde. „Was ist denn mit dir los? Hyperaktiv?“, lache ich, als er mich nicht mehr loslässt und die anderen schon zu Lachen beginnen. „Darf ich dich nicht mal umarmen?“, meint er und lässt mich los, sodass Nathan platz hat und ebenfalls auf mich zustürmt. „Ja, klar. Wenn er auf dich zu rennt, macht dir dass natürlich nichts aus“, sagt Jay gespielt beleidigt, was die anderen wieder zum lachen bringt. Nachdem mich die anderen ebenfalls umarmt und ihre Stühle ins Esszimmer verfrachtet haben, klingelt es auch schon wieder.
Das Gleiche wird mit den anderen gemacht, bis wir dann zusammen ins Wohnzimmer gehen und Niall meint: „Ich rieche Pizza. Habt ihr Pizza?“ Was sind denn heute alle so Hyperaktiv? „Und jetzt sagst du uns was es mit der SMS auf sich hat“, befiehlt Liam und Max fragt: „Ihr habt die auch bekommen? Die mit den Stühlen?“ Ein Nicken von Liam lässt alle zu mir sehen, da Gabriela immer noch in der Küche beschäftigt ist. „Meine und Gabrielas Eltern und Geschwister kommen in einer halben Stunde, wollen die Wohnung sehen und sie freuen sich darauf, unsere Freunde zu sehen und The Wanted kennen zu lernen“, rede ich wieder viel zu schnell. Ich bin eindeutig im Stress.
Nachdem ich alle angewiesen habe, was sie noch zu tun haben, geht alles ganz schnell. Aber bevor es klingelt, komme ich noch an Nate vorbei und meine: „Sollen wir es meinen Eltern und den anderen sagen? Das mit uns?“, fange ich einen Satz an und wir beide sagen gleichzeitig: „Ich hätte eine Idee.“ Sofort müssen wir beide lachen und ich deute ihm, dass er anfangen soll. „Die Jungs haben keinen Schimmer, was gestern los war. Wie wäre es, wenn wir es ihnen noch nicht sagen und sehen, wie lange sie brauchen, bis sie es herausfinden.“ Wieder beginne ich zu lachen und beichte Nathan: „Genau das gleiche hab ich auch gedacht.“ Beide lachen wir und somit ist die Sache beschlossen. Wir verhalten uns ganz normal und gucken mal wie schlau die Jungs sind. Natürlich sage ich Gabriela noch, dass sie mitspielen muss, wobei sie sofort zusagt.
Um punkt 2 klingelt es zum dritten Mal und Gabriela geht zur Tür, während ich mit den Jungs im Wohnzimmer rumsitze. Aus dem Gang hört man Stimmen und Lachen und dann wird die Tür fast schon aufgeschleudert. Mein kleiner Bruder rennt auf mich zu und hüpft auf mir rum. „Wow, er ist dir ziemlich ähnlich“, sagt Siva und ich grinse ihn an. Dann kommen auch meine Eltern durch die Türe und sehen sich erst um und meine Mum meint: „Hast du hier nicht noch ein paar Mädchen als Freundin?“ Ich grinse sie mit einem „Nein“ an und umarme sie, ebenso meinen Dad. Zur gleichen Zeit kommt Gabriela mit ihrer Familie durch die Tür, die ebenfalls die Bande von Jungs mustert. Es muss schon ein bisschen merkwürdig sein, wie wir zwei Mädchen hier grinsend stehen und hinter uns 10 Jungs sitzen, die noch mehr grinsen.
Mein Dad wendet sich an die Jungs und schüttelt ihnen die Hand. Als er bei Niall ist, meint er: „Schön dich wieder zu sehen“, was Niall mit einem Lächeln erwidert. Er hat sich mit meinem Vater immer gut verstanden. Auch meine Mutter begrüßt alle mit einem Händeschütteln. Als sie One Direction durchhaben, übernehme ich die Vorstellung von The Wanted. „Da hätten wir Max, Siva, Jay und Tom.“ „Ist das der Typ den du nicht leiden kannst?“, zeigt mein Vater auf Jay, nachdem er allen die Hände geschüttelt hat und ich springe auf Tom zu, der meint: „Nein, ich bin das Opfer!“
Dann steht Nathan auf und geht zu meinen Eltern und streckt ihnen die Hand hin. „Freut mich euch wieder zu sehen, Mr. und Mrs. Forest.“ „Nathan, du weist doch dass du uns so nicht nennen musst“, meint meine Mutter mitfühlen und Nate nickt. Die Gesichter der anderen sind echt gut. Die haben wohl nicht geglaubt, dass Nathan mit meinen Eltern schon so gut auskommt. Dann werden alle noch Gabrielas Eltern vorgestellt und wir setzen uns an den Tisch. Ich natürlich neben Nathan und Gabriela. Gegenüber von mir sitzen Harry und ein Stuhl weiter meine Eltern. Während wir die Pizza verspeisen, frage ich einfach knallhart: „Wie kann es sein dass Harry mein Bruder ist?“
Kapitel neunundzwanzig
Es ist vielleicht nicht gerade passend, aber ich will es jetzt einfach wissen. Sofort ist es am Tisch still und das einzige was man hört, sind die Atemzüge von allen. Harry hat mitten in seiner Bewegung innegehalten und nun schwebt seine Gabel vor dem Mund. Meine Mum hat ihre Gabel einfach fallen gelassen und mein Dad sieht geschockt aus. „Wie kommst du auf so was?“, versucht sich meine Mutter rauszureden, aber da hat sie keine Chance. „Komm schon, wir wollen wissen was passiert ist“, stachle ich sie ein bisschen an und komme gerade wahrscheinlich eiskalt rüber. Aber es ist mir egal, das einzige was ich will ist die Wahrheit.
„Nicht hier Mila. Komm mit. Harry, du kannst auch mitkommen.“ Wir Zwei und meine Eltern stehen auf und gehen in die Küche. „Woher wisst ihr es“, will meine Mutter erst wissen und ich erzähle ihr von dem Buch mit dem Stammbaum drin. Es ist eigentlich ihr Buch, aber sie hat noch nie reingeschaut. „Also gut. Harry ist dein Bruder. Sein Vater ist auch dein Vater. Wir waren zusammen bevor ich deinen Vater kannte und wurde Schwanger, was ich allerdings erst wusste, als ich mit deinem Vater zusammen war. Aber das heißt nicht dass ich oder dein Vater dich weniger Lieben.“ Irgendwie habe ich mir sowas schon zusammengereimt. Anders hätte es ja auch gar nicht sein können. „Ich hab euch auch lieb“, meine ich und umarme meine Eltern.
„Aber wieso habt ihr mir nie gesagt, dass Harry mein Bruder ist. Ihr wusstet es doch bestimmt, als ihr ihn kennen gelernt habt.“ „Weil du wahrscheinlich Selbstmord begangen hättest“, lacht meine Mum und Harry nickt zur Betätigung. Nachdem meine Mum uns noch ein bisschen mehr erklärt hat, gehen wir wieder zu den anderen ins Wohnzimmer, die sich angeregt unterhalten.
Ich lächle Nathan zu, der mich besorgt mustert, um ihm zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Etwas später, fast schon gegen Abend, meint mein Dad: „Ich hab noch eine Überraschung für dich, Mila. Eigentlich dürftet ihr euch alle darüber freuen. Wir haben die letzten paar Wochen nach einem Ausbildungsplatz für dich gesucht und einen gefunden. Das heißt, du fliegst morgen nicht mit nach Deutschland, sondern bleibst hier bei deinen Freunden. Deine Sachen sind bei uns im Hotel.“ Bevor ich alles Realisieren kann, bin ich schon aufgesprungen und zerquetsche meine Eltern voller Freude. Ich kann hier bleiben. Bei One Direction, bei The Wanted, bei Gabriela, bei Nate. Bei diesen Gedanken muss ich noch mehr grinsen, wenn das überhaupt noch möglich ist. Ich ziehe nach London. Endlich. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet und jetzt ist er da.
Den restlichen Abend reden wir alle noch über belangloses Zeug, bis mein Bruder auf einmal fragt: „Kannst du mir nochmal die Taikyoku Shodan zeigen?“ Ich muss lachen. Mein Bruder ist dabei den ersten Gürtel im Karate zu machen und kriegt diese einfachen Techniken einfach nicht hin. Ich stehe auf und wuschle ihm durch seine Haare. „Komm her. Gabriela, Lust mitzumachen?“, frage ich, doch sie schüttelt den Kopf und fügt hinzu: „Mach du nur. Ist dein Bruder, außerdem bin ich gerade zu faul um Karate zu machen.“ „Der macht auch Karate? Sonst noch jemand?“, will Tom wissen und sieht nicht gerade erfreut aus. Gabrielas Bruder kommt auch zu Wort: „Ich war auch mal dort.“ „Na Klasse“, meint Tom noch und ich sage zu ihm: „Du kannst gerne mitmachen. Dann zeig ich dir ein paar Sachen.“ Da freut sich aber unser Tommy und springt auf. Er denkt wohl, wenn ich ihm die paar Techniken zeige, hat er eine Chance gegen mich, aber da kann er lange warten. Ich hab nicht umsonst 5 Jahre trainiert.
„Also, stell dich neben Robin und mach das gleiche was ich mach“, sage ich zu Tom und merke, wie alle Aufmerksamkeit auf uns liegt, was mir aber egal ist. Denn One Direction hat mich schon gesehen, wie ich Karate mache und meine und Gabrielas Eltern auch. Ich stelle mich vor Tom und Robin und fange an. „Re!“, befehle ich und wir verbeugen uns. „Yoi!“, bedeutet sich schulterbreit hinzustellen und sich bereit machen. Dann geht es los und ich zähle wie gewohnt auf Japanisch und sage die verschiedenen Techniken. Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass Tom kaum mitkommt und sich Hilfe bei mir oder meinem Bruder sucht.
Danach sind wir fertig und Tom meint angeberisch: „Das war alles? Das hat man nach zwei oder dreimal drauf. Da kann ich locker mithalten.“ „Du warst noch nie beim Training dabei. Da geht es um einiges Härter zu“, erklärt Liam mit einem Lachen und Jay wendet sich an ihn: „Du warst schon dabei?“ „Ja, wir alle haben schon mitgemacht“, meint er wieder und One Direction wird ungläubig angestarrt. „Dann müsstet ihr dass ja auch können, wenn es so einfach sein soll“, behauptet Nathan, aber Gabriela mischt sich ins Gespräch ein: „So einfach ist es auch wieder nicht. Das war nur ein Teil den man machen muss. Es gibt noch ein Haufen andere Techniken die man lernen muss und das steigert sich mit jedem Gürtel. „Zeig mal was du für deinen nächsten Gürtel machen musst“, bittet mich Max. Ich seufze kurz, mache es dann aber doch, da ich ja eh keine Wahl habe.
Also sage ich die Kata mit „Heian Yondan“ an und mache wieder meine Techniken, allerdings schneller als vorher und es dauert nicht lange, bis ich fertig bin. Ich kann diese Kata noch nicht gut, da ich den Gürtel noch nicht lange habe, aber es weis ja keiner. „Wow“, kommt es von Nathan und die anderen nicken. Ich muss grinsen, weil ich mich gerade um einiges Überlegen fühle. Meine Eltern haben diese Kata auch noch nie gesehen. Da es jetzt schon ziemlich spät ist und meine und Gabrielas Familie morgen Mittag wieder Abreist, gehen sie wieder ins Hotel.
Kapitel dreißig
One Direction hat morgen ein interview, obwohl Sonntag ist und gehen auch. Also nur noch Gabriela und The Wanted. Wir pflanzen uns auf das für uns zu kleine Sofa oder davor auf den Boden und schauen Fernsehen. Nach einiger Zeit verabschiedet sich Gabriela ins Bett, aber ich bin noch Hell wach. Die kleine Trainingseinheit hat mich mal wieder so richtig Hyperaktiv gemacht. „Also, was gucken wir an?“, fragt Siva und schält durch die Kanäle. „Hey, da kommt The Walking Dead“, schreit Jay fast und auch Tom scheint sich riesig zu freuen. „Sorry, aber heute müsst ihr wohl darauf verzichten. Mila ist noch nicht 18“, versucht Max verantwortungsbewusst zu bleiben, aber da hat er wohl nicht mit mir gerechnet. „Bist du bescheuert? Niemand schält um wenn meine Lieblingsserie kommt.“ Alle sehen mich geschockt an, aber ich reiße nur Siva die Fernbedienung aus der Hand und schalte zurück zu The Walking Dead.
„Ich mag sie von Tag zu Tag mehr“, lacht Tom, aber ich starre auf den Bildschirm und knurre: „Freu dich blos nicht zu früh.“ Zusammen schauen wir also The Walking Dead. Ich bin bei sowas vielleicht ein bisschen abgehärtet, aber bei manchen Szenen muss ich einfach wegschauen, weil es einfach zu eklig ist. Während ich weiterhin die Zombies beobachte, muss ich schließlich feststellen, dass die hälfte schon eingeschlafen ist. Gerade Tom und Jay sind weggetreten, obwohl sie ja unbedingt diese Serie sehen wollten. Aber auch Siva ist schon im Halbschlaf und ich könnte Wetten, dass ihm in den nächsten 5 Minuten die Augen zufallen.
Als The Walking Dead dann vorbei ist, sind Siva und Max ebenfalls in ihren Träumen versunken und liegen neben den anderen auf dem Sofa. Naja, Jay liegt neben mir auf dem Boden. „Dann werde ich mal die Jungs wecken, damit du auch mal ins Bett kommst“, meint Nathan und will gerade das Gesprochene umsetzen, als ich ihn festhalte und meine: „Oder du lässt die Jungs schlafen und ihr bleibt hier.“ „Wenn es dir nichts ausmacht“, grinst er und ich stehe auf um kurz in mein Zimmer zu laufen. Gleich darauf gehe ich mit ein paar Decken und einem Kissen zurück ins Wohnzimmer, damit die Jungs es etwas gemütlicher haben. Jay lege ich das Kissen unter seinen Wuschelkopf, da er auf dem Boden liegt.
„Wie das aussieht“, steht Nathan auf und betrachtet die anderen von oben. Ich nehme mein Handy und twittere ein Bild von den Jungs und schreibe: „Sieht doch irgendwie Süß aus :)“ „Und jetzt?“, frage ich, nachdem wir die anderen etwas betrachtet haben. Nathan zuckt mit den Schultern und fügt hinzu: „Lass mich überlegen. Was kann man um 2 Uhr morgens machen?“ Ich muss gähnen und Nate behauptet: „Schlafen zum Beispiel. Du solltest ins Bett und sag jetzt nicht, du wärst noch nicht Müde.“ „Ich bin aber noch nicht Müde“, grinse ich, muss aber wieder gähnen. „Ich hab dich gewarnt!“ Nate schnappt mich und hebt mich hoch und trägt mich zu meinem Bett, auf dem er mich wieder absetzt.
„Ich will aber noch nicht schlafen“, motze ich wie ein kleines Kind und sehe ihn mit einem Hundeblick an. „Lass ich raten. Es ist wegen The Walking Dead.“ „Nein, von dem hab ich schon lange keine Albträume mehr. Ich will einfach noch nicht schlafen.“ „Aber du musst morgen noch ins Hotel und deine Sachen holen und das noch bevor deine Eltern wieder fliegen.“ „Gut, hast gewonnen“, gebe ich mich geschlagen und sehe wie Nate von meinem Bett aufstehen will, wozu er aber nicht kommt, da ich ihn am Arm mit voller Wucht zurück gezogen habe und nebenher kichere. Das heißt er liegt jetzt Quer über mein Doppelbett und sein Gesichtsausdruck zeigt mir, dass er so etwas jetzt nicht erwartet hätte. „Dann bleibst du aber auch hier“, meine ich und halte ihn fest.
Ich gehe ins Bad und ziehe mir meine Schafsachen an. Nach kurzer Zeit liegen wir nebeneinander in meinem Bett und starren an die Decke. „Kommst du morgen mit meine Sachen zu holen?“, frage ich ihn, da ich weder ein Auto, noch einen Führerschein habe und Gabriela ebenfalls nicht. Er gibt ein „Mhm“ von sich und dreht sich zu mir um einen Arm um mich zu legen. „Wenn die Jungs uns morgen Früh suchen, und das werden sie, dann sehen sie uns hier und werden uns die ganze Zeit damit aufziehen“, überlegt er aber ich gebe ein einfaches „Egal“ von mir. „Das stört mich kein bisschen“, behaupte ich müde und gebe Nate einen Kuss und kuschle mich an seine Brust. Wenig später schlafe ich ebenfalls ein.
Kapitel einunddreißig
Gabrielas Sicht
Ich werde von lautem Gekicher wach. Nichts ahnend gehe ich den Geräuschen nach, bis ich vor Milas Zimmer Tür stehe. Ok, dass ist jetzt merkwürdig. Es wird doch nicht das sein was ich denke. Aber meine Vorstellungen werden gleich zerstört, als ich Toms schrilles Lachen vernehme und langsam gehe ich ins Zimmer und dieser Anblick der sich mir bietet, lässt mich ebenfalls lachen. Mila und Nathan liegen zusammen in Milas Bett und schlafen.
Von dem Gekicher wird Mila langsam wach und will sich drehen, schlägt aber ausversehen ihre Hand in Nathan Gesicht, der kurz darauf auch wach ist. Das bringt diese Kichererbsen vor mir noch mehr zum lachen, aber Mila scheint es noch zu früh zum Aufstehen, denn sie dreht sich wieder und schläft weiter. Da kommt aber Tom ins spiel, denn er muss sie ja jetzt unbedingt nerven. „Mila, aufwachen“, sagt er und rüttelt an ihr, aber als sie sich nicht bewegt und er sich sicher ist, dass sie wieder Tief und Fest schläft, geht er auf die andere Seite des Bettes und macht das gleiche mit Nathan. Der gibt aber nur ein Grummeln von sich und schläft ebenfalls weiter.
„Ach kommt schon“, wendet sich Tom beleidigt an die beiden Schlafmützen. „Wenn du Mila wecken willst, musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen“, meine ich und Tom fängt an zu überlegen, während Max mich frägt: „Wieso, schläft sie sonst auch immer so lange?“ Ich schaue auf die Uhr und erkenne, dass es halb 10 ist. „Das nennst du lange schlafen? Die kann bis um 2 Uhr Mittags schlafen und ist abends immer noch müde.“ Max zieht eine Augenbraue hoch und wir sehen wieder Tom zu, der wohl einen Plan hat.
Verschwörerisch grinst er und geht auf Milas Seite um leise zu ihr zu flüstern: „Guten Morgen, ich hoffe du hast schön geschlafen. Ich bin dein größter Albtraum, denn ich bin ein Clown der Fressen will.“ Zum ende hin ist er immer lauter und schneller geworden. Mila öffnet Blitzschnell die Augen und so schnell wie sie ihr Kopfkissen genommen und nach vorne geschleudert hat, hab ich dass noch nie erlebt. Dass Kissen prallt direkt an der Wand neben Siva ab, der geschockt zu mir sieht. „Das hat sie jetzt auch noch nie gemacht“, gebe ich von mir und sonst wacht sie bei dem Wort Clown auch immer auf, aber heute scheint sie wohl sehr übermüdet zu sein.
Sie wacht auch nicht auf, als Jay auf sie zukommt und an ihr zieht, sodass sie mit einem Knall auf dem Boden landet. Kurz bewegt sie sich und Jay schreit schon triumphierend: „Ja!“, aber als sie weiter schläft, kommt von ihm noch ein „Nein!“, hinterher. „Habt ihr Wasser?“, mischt sich jetzt auch Max ein und ich sage: „Wasser könnt ihr gleich mal vergessen, dass hat bei ihr noch nie funktioniert.“ Zu meinem Verwundern steht Mila plötzlich auf, liegt zurück ins Bett und schläft wieder. Manchmal frage ich mich wie sowas überhaupt geht.
„Ihre Eltern tun mir leid“, meint Tom und springt auf dem Bett rum. „Du kannst auf ihr rumtrampeln wie du willst, aber dass wurde auch schon vergeblich versucht“, erkläre ich ihr mit den Gedanken an die Übernachtung mit der Klasse in einer Turnhalle. Ich wende mich wieder dem Geschehen zu, wo Tom immer noch auf dem Bett auf und ab hüpft. Allerdings wird Nathan davon wach und sieht sich um, als wüsste er nicht wo er gelandet ist. „Wie viel Uhr?“, will er mit einer rauen Stimme und einem Müden Ausdruck wissen. „Gleich 10 Uhr“, gibt ihm Jay Auskunft und Nathan dreht sich zu Mila und murmelt: „Mila, wir müssen noch deine Sachen holen.“
„Was ist los?“, will diese auf einmal wissen und uns allen klappt die Kinnlade runter. „Ok, wie hast du das gemacht?“, frage ich und gehe einen Schritt auf Nathan zu, der sich aufsetzt. „Was gemacht?“, will er wissen und reibt sich die Augen. „Na, sie geweckt?“ „Äh, ich hab mit ihr geredet. Was soll daran so ungewöhnlich sein?“ „Wir versuchen schon seit über einer Stunde sie zu wecken. Sie ist sogar aus dem Bett geflogen und hat ein Kissen gegen Siva geschleudert und war danach immer noch nicht wach“, erklärt Max und Nathan bricht in lachen aus.
„Moment mal, was macht ihr eigentlich hier?“, frage ich nachdem mir in den Sinn kam, dass neben mir die Jungs stehen. „Die bessere Frage wäre doch, warum Nathan in Milas Bett liegt“, kontert Siva mit der Frage und alle sehen zu Nathan und Mila, die mittlerweile beide im Bett sitzen und langsam Wach werden. „Bestimmt war Nath schlafwandeln“, lacht Jay und ich frage mich, wie man nur so dämlich sein kann. Gerade jetzt müssten sie doch wissen was hier eigentlich läuft. „Ist das für euch noch nicht offensichtlich genug?“, frage ich und die sehen mich fragend an. Das kann doch wohl nicht ihr ernst sein.
„Mila, bitte erlöse die mal von ihrer Ungewissheit“, flehe ich, aber nicht Mila sondern Nathan ergreift das Wort. „Wow, das ihr immer noch nichts blickt“, denkt er laut und Mila fängt an zu lachen. Nathan will gerade noch etwas sagen, als Tom ihm zuvor kommt: „Ich denke ich weiß langsam was hier los ist. Mila wollte nicht dass Nathan auf dem Boden schläft und deswegen liegt er in ihrem Bett.“ Nathan und ich müssen Lachen und ich sehe wie Mila sich die Hand gegen die Stirn klatscht.
„Das darf doch wohl nicht war sein. Mein Gott, Nathan und ich sind zusammen“, hält es Mila nicht mehr aus und platzt mit der Wahrheit raus. „Moment, was? Ist das euer Ernst?“, will Jay wissen und starrt die beiden genauso ungläubig an, wie die anderen. „Habt ihr nichts bemerkt, wenigstens ein kleines bisschen?“, frage ich fassungslos, aber die anderen schütteln nur die Köpfe und ich füge hinzu: „Ich kenne Nathan jetzt genau 2 Tage und hab mehr mitgekriegt, als ihr.“ „Gabriela hat recht, spätestens bei der Panikattacke und ihrem ersten Kuss hätten wir etwas merken sollen“, meint Max aber Nathan widerspricht ihm. „Das war nicht der erste.“ Wieder sehen ihn alle ungläubig an und Siva frägt: „Und wie lange läuft da dann was zwischen euch?“ Nathan will gerade wieder ansetzen, etwas zu sagen, als ihm dieses Mal Mila dazwischen kommt: „Eigentlich an dem Tag nach Nathans Geburtstag.“ Sie lächelt ihn an, was Nathan sofort erwidert. „Oha, das hätte mir aber auffallen müssen“, meint Tom und Siva lacht: „Du warst wohl zu sehr beschäftigt dich mit Mila zu streiten.“
Kapitel zweiunddreißig
Milas Sicht
Oh man, die haben in den letzten 5 Monaten wirklich gar nichts bemerkt. Nina hat sogar gesehen dass zwischen uns etwas ist, bevor ich es selber wusste und sie hat mich und Nathan nur 10 Minuten zusammen gesehen. „Äh, könntet ihr jetzt bitte rausgehen, ich will mich noch umziehen“, frage ich und die anderen gehen ins Wohnzimmer. „Waren wir wirklich so unauffällig mit unserer Beziehung?“, will Nate von mir wissen und ich antworte: „Eigentlich nicht. Es haben ja eigentlich viele Leute gemerkt.“ „Hm“, meint er nur und zieht sich seine Hose an, da er in Boxershorts geschlafen hat. Ich bin derweil im Bad und mache mich fertig.
Wie Nate heute Morgen ja schon gesagt hat, muss ich meine Sachen noch im Hotel holen und mich dann von meinen Eltern verabschieden. Nachdem ich im Bad fertig bin, lasse ich Nathan rein und warte in meinem Zimmer auf ihn. Als er wieder bei mir ist und ich ins Wohnzimmer will, schnappt er mich und drückt mich sanft gegen die Tür und drückt mir seine Lippen auf meine. So stehen wir einige Zeit Küssend in meinem Zimmer und bewegen uns keinen Meter. „Was braucht ihr denn solange, ich dachte wir gehen Milas Sachen holen“, schreit Tom durch die Tür, was mich und Nathan aufhören lässt und wir uns lachend nach draußen begeben.
Als wir dann zusammen am Tisch sitzen und frühstücken, klingelt Nates Handy. Er nimmt es aus seiner Tasche und stellt auf Lautsprecher. Dann hören wir die Stimme von dem Manager der Jungs. „Ich hab jetzt endlich eine Lösung für unser Gerüchteproblem gefunden. Wir sollten…“ „Max unterbricht ihn. „Das haben Nathan und Mila schon vor ein paar Tagen.“ Und Siva fügt hinzu: „Die haben einfach mal so aus einer Lüge die Wahrheit gemacht.“ „Moment, heißt das ihr seit ein Paar?“ „Jap“, rufe ich ins Handy und Scooter meint: „Perfekt, dann wäre das also auch geklärt. Vergesst das Interview morgen nicht.“ Dann legt er auf und wir frühstücken zusammen weiter.
Nachdem wir fertig sind, verlassen wir die Wohnung und fahren alle zusammen ins Hotel. „Ihr klebt ja richtig an den Jungs“, lacht meine Mum und zeigt uns wo die Sachen stehen. Jeder nimmt sich einen Karton und fängt an, den Van voll zu stapeln. Max fährt mit Gabriela und Tom wieder zur Wohnung, um den Van wieder zu leeren, während Nathan und ich meinen Eltern unsere Beziehung beichten. Als dann der Van wieder da ist, wird noch der Rest eingeladen und Gabriela und ich verabschieden uns von unseren Eltern und Brüder.
Und dann mache ich eine seltsame Entdeckung als ich meinen Bruder beobachte, der zu Tom geht und ihn Umarmt. „Das glaub ich jetzt nicht. Nicht schon wieder“, meine ich und mein Bruder stolziert wieder zu meinen Eltern. „Was war denn das?“, will Tom verwundert von mir wissen. „Mein Bruder meint immer, er muss aus den Bands die mögen, die ich nicht mag. Also dich, oder Harry“, erkläre ich. „Wenigstens mag mich einer aus deiner Familie“, grinst er wie verrückt und alle müssen lachen.
Dann kommt mein Bruder nochmal zu mir und flüstert mir etwas zu. „Was hat er gesagt“, will Nathan wissen und ich übersetze monoton, mit ´sehr großer Freude´ an Tom: „Ich soll dir sagen, dass er dich mag und mal genau so sein will wie du.“ „Aww, wie süß“, meint Jay. Ich verabschiede mich noch einmal von meiner Familie und fahre dann mit den Jungs wieder in meine Wohnung, um die Kisten abzuladen.
Texte: Lele Dezember/ Kathleen River
Cover: Lele Dezember/ Kathleen River
Tag der Veröffentlichung: 17.04.2020
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