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(Untitled)

 

Die Original Kurzgeschichte wurde 2018 auf Wattpad veröffentlicht und war Teilnehmer bei den Hidden Gems Awards 2018

 

 Once at Midnight

Dies ist der erste Teil

 

Weitere Teile der Generationen Reihe

:

Als die Erde still stand

Der zweite Teil der Generationen Reihe

erscheint voraussichtlich am 03.04.2020

 

Der Tag an dem der Teufel erwachte

Der dritte Teil der Generationen Reihe

erscheint voraussichtlich zwischen April und Juni 2020


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Charaktere

 

Kai Fichtner, der Hauptcharakter der Story ist nicht damit einverstanden in eine andere Stadt zu ziehen wo es auch noch von komischen Gestalten nur so wimmelt.

Während er das ganze einfach nur vergessen möchte was in dieser einen Nacht geschehen ist, kommt er nicht darum herum der Sache auf den Grund zu gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jack Werhalder, der nervige Nachbar von Kai, der mehr über die Sache weiß als er zugeben möchte, ist nicht nur schuld daran, dass Kai nun Probleme hat sondern ist auch noch live dabei als sich Kai auf die Suche nach den Beweisen machen muss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 1.

 

Ich stand vor dem großen weißen Haus, welches nun mein neues Zuhause sein würde. Ich schüttelte meinen Kopf. Wirklich einverstanden war ich nicht gerade, ab sofort hier zu wohnen. Hier lebte die Person die ich über alles hasste. Der neue Freund meiner Mutter.

Mason.

Allein der Name war schon nicht deutscher Herkunft. Mason kam aus Spanien, doch so wirklich spanisch klang sein Name auch nicht. Seine braun gebrannte Haut, erinnerte mich an einen angebrannten Tortilla Chip. Lange konnte ich ihm nicht in die Augen schauen, geschweige denn ihn überhaupt auf irgendeine Weise direkt anschauen für eine längere Zeit. Mir wurde meistens einfach nur übel dabei.

„Here we go again!“, murmelte ich als meine Schwester und meine Mutter mit Kartons in den Händen vom Auto zurück kamen und sie neben mir abstellten. Mason öffnete die Haustüre und begrüßte erst meine Mutter und dann meine Schwester. Als er mich ebenfalls umarmen wollte machte ich einen Schritt zur Seite. Auch wenn meine Mutter und er schon seit fast 2 Jahren zusammen waren, so wollte ich nicht, dass er mir auch nur einen Schritt zu nahe kam. Er war eben nicht so wie mein Vater, der vor 3 Jahren bei einer Fortbildung ums Leben kam. Meine Mutter kam nie wirklich darüber hinweg, doch als sie Mason in einer Bar kennenlernte, änderte sich mit einem Schlag das ganze Leben von uns allen.

Mason war fast jedes Wochenende bei uns und erzählte uns von seinem großen Haus welches er von seinen Eltern geerbt hatte. Er schwärmte oft davon, dass wir eines Tages zu ihm ziehen werden und zusammen mit ihm dort wohnen würden, doch ich hatte nie vor diesen Schritt zu gehen. Doch als meine Mutter anfangs nicht gerade glücklich über Masons Wunsch war, änderte auch dies sich mit der Zeit und vor wenigen Monaten stand es dann fest. Wir würden zu ihm ziehen und das schon in wenigen Wochen. Ich hatte mit einem mal alles verloren was ich jemals besessen hatte. Meine Freunde, meine Schule, in der es so gut funktioniert hatte und vor allem meine Freundin, der ich es nicht mal sagen konnte. Ich würde einfach nicht mehr erreichbar sein für sie. Für immer. Als wäre ich einfach aus ihrem Leben radiert. Wie wenn ich nie existiert hätte und nur eine Einbildung ihrerseits gewesen wäre. Ja, das war wohl der beste Weg um sie nicht zu verletzen mit meinen Worten.

„Was ist denn mit dem los?“, fragte Mason meine Mutter und hatte sie ein Stück zu sich gezogen, als wollte er es vermeiden das ich seine Frage höre. Aber so dumm und taub war ich jetzt auch wieder nicht. Ich hatte alles gehört und schenkte ihm einen mürrischen Blick.

„Ach er kommt immer noch nicht damit klar, dass wir jetzt hier leben werden!“, hatte meine Mutter gesagt und ich konnte ihr in Gedanken nur zustimmen. Ich kam wirklich nicht damit klar, jetzt für immer hier zu leben, mit dem Menschen, den ich über alles hasste.

„Vielleicht ändert sich das noch wenn er sich eingelebt hat!“, meinte Mason mit einem Lächeln, doch ich erwiderte es nicht. Sollte er doch ruhig denken, dass ich mich hier ein leben würde mit der Zeit. Aber ich hatte das sicherlich nicht vor. Im Gegenteil. Ich würde alles dafür tun um wieder von hier wegzuziehen.

„Hey Kai, willst du nicht dein neues Zimmer sehen?“ rief Mason mir zu mit einem Lächeln und machte eine Handbewegung, dass ich ihm folgen sollte.

„Whatever!“, murmelte ich, schnappte meine Tasche die ich zuvor neben mir abgestellt hatte und folgte dem Idioten ins Haus. Bisher war ich nur einmal in seinem Haus gewesen, da meine Mutter verlangt hatte, dass wir uns bevor wir hier herziehen würden, uns das Haus erst anschauen damit sie überlegen kann ob sie wirklich umziehen will oder nicht. Doch im Grunde war es egal ob sie sich das Haus angeschaut hatte oder nicht, denn es stand fest. Sie würde umziehen und ich und meine Schwester hatten kein Mitspracherecht.

Ich lief hinter Mason langsam die Treppen nach oben und schließlich blieb er vor einer verschlossenen Türe stehen und drehte sich zu mir um. Er schaute mir direkt in meine Augen.

„Kai, ich will nur das du weißt, dass ich es dir so schön wie möglich hier machen möchte, aber du musst mir auch eine Chance geben!“ Mason sah mich an aber ich gab keine Reaktion von mir. Was dachte er sich schon dabei. So schnell würde er mein Vertrauen nicht bekommen, da musste er mir schon viel mehr bieten als die Standards die ich sowieso schon bekam.

„Wie du willst!“ murmelte ich ohne ihn anzuschauen und drückte mich an ihm vorbei. Ich öffnete die Türe und betrat das Zimmer. Noch bevor Mason einen Blick hineinwerfen konnte, knallte ich die Türe zu und ließ ihn einfach stehen. Ich sah mich um nachdem ich meine Tasche abgestellt hatte. Das Zimmer war dreifach so groß wie mein altes und in der Mitte stand ein großes Bett, welches locker für zwei Personen ausreichte. Die Wände waren in einem schlichten weiß und die Möbel in einem Schwarzton gehalten. Kurz gesagt, das Zimmer war in Ordnung für mich. In meinem neuen Zimmer stand außerdem noch ein Schreibtisch der ebenfalls größer war als mein alter. Und dazu gab es noch zwei große weiße moderne Wandschränke, die ebenfalls einfach nur riesig waren wie der Rest in meinem neuen Zimmer. Ich wusste zwar nicht wieso Mason sich so eine Mühe gegeben hatte, das Zimmer so zu gestalten, aber er wollte wohl unbedingt das Vertrauen von uns gewinnen. Während meine Schwester keine Probleme mit ihm hatte und meine Mutter sowieso nie, war nur ich die einzige Person hier, die nicht so schnell das Vertrauen von anderen Personen gewinnen wollte. Geschweige denn, überhaupt mit anderen Personen etwas anfangen wollte.

„Kai? Wir sind kurz einkaufen. Wir sind bald wieder da!“, rief meine Mutter nach oben. Das hieß so viel wie, dass meine Schwester und Mason wohl auch mitgehen würden und ich für eine Weile hier alleine sein würde, was für mich kein Problem war. Ich liebte es alleine zu sein und meine Ruhe zu haben vor all den Menschen die sonst rund um die Uhr etwas von mir wollten.

„Ja kein Problem ich komm schon klar, muss ja eh noch auspacken und alles einrichten!“, rief ich und ich hörte kurz darauf wie die Haustüre ins schloss fiel. Dann hörte ich ein Auto starten und lief ans Fenster. Gerade noch konnte ich sehen wie Mason auspackte, meiner Mutter noch einen Kuss auf die Lippen drückte und dann los fuhr und um die Ecke verschwand. Ich schaute aus dem Fenster und stützte mich auf der Fensterbank ab, als sich gegenüber ein Fenster öffnete, was sich auf derselben Höhe wie meines befand. Ein Junge mit blonden Haaren streckte seinen Kopf nach draußen und lächelte mir zu.

„Hey, du ähm, du musst der neue sein!“ sagte der Junge und ich nickte nur. Jetzt hatte ich also schon meinen neuen Nachbarn kennengelernt. Jemand, der wohl keine Hobbys hatte und Leute ausspionierte.

„Ja, und?“ murmelte ich und sah gelangweilt zur Einfahrt.

„Ich bin Jack, dein neuer Nachbar!“, sagte der Junge und lächelte mir immer noch zu. Mein Gott, kann der Tag eigentlich noch schlimmer werden?

„Freut mich, ich bin Kai!“, und bevor er noch weitere Fragen stellen konnte die in seinem Hirn waren, stand ich wieder aufrecht hin und schloss das Fenster, dann zog ich die Vorhänge zu.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 2.

 

Ich saß im Wohnzimmer und hatte mir ein Sandwich gemacht, während ich mir auf Netflix die Serie der Brief an den König anschaute. Auch das Wohnzimmer war riesig und irgendwie hatte ich das Gefühl, das Mason es wohl liebte große Dinge zu besitzen, jedenfalls war alles in diesem Haus einfach nur riesengroß.

„Ein Freak eben!“, Über meine eigene Bemerkung musste ich lachen als es an der Türe klingelte. Ich lief an die Türe und öffnete sie und meine Schwester rannte direkt in mich.

„Sag mal geht’s eigentlich noch?“ Sie hatte mich gegen die Wand geschubst und ich wäre beinahe über Masons Schuhregal, welches auf dem Boden stand, geflogen. Gerade noch konnte ich mich am Türgriff festhalten. Meine Schwester würdigte mir keines Blickes und verschwand die Treppen nach oben.

„Ist ja wieder typisch!“, murmelte ich und richtete mich wieder auf als Mason und meine Mutter mit gefühlt hundert Taschen ins Haus kamen.

„Frag einfach nicht!“, hatte Mason gesagt und rollte mit seinen Augen.

„Das meiste davon gehört deiner Schwester!“ fügte meine Mutter hinzu. Sie hatte mal wieder nicht nein sagen können wenn es um meine Schwester ging. Ich schüttelte nur meinen Kopf. Draußen war es bereits dunkel geworden und die Dämmerung war noch zu sehen.

„Kann ich vielleicht noch ein wenig ausgehen?“ fragte ich und meine Mutter schüttelte nur ihren Kopf.

„Also ist das nicht etwas zu spät?“, meinte sie doch Mason unterbrach sie.

„Der Junge ist doch Keine 12 mehr. Und sicherlich will er sich nur etwas umschauen und neue Freundschaften schließen!“, meinte Mason und überredete meine Mutter schließlich doch.

„Also gut, dann geh schon aber komm mir nicht zu spät nach Hause!“, meinte meine Mutter und ich schnappte mir meine Jacke und ging nach draußen.

„Auf der Terrasse gibt es einen Schlüssel für den Hintereingang falls es später werden sollte!“, rief Mason mir noch hinterher doch ich war schon aus der Einfahrt verschwunden.

Gerade hatte ich das Nachbargrundstück erreicht und lief die Straße weiter entlang, als sich die Türe öffnete und Jack nach draußen kam.

„Hey Kai!“, rief er mir zu und erschreckte mich dabei, da ich nicht damit gerechnet hatte jetzt noch jemand um diese Zeit hier zu treffen.

„Magst du auch eines haben?“, fragte er mich und zeigte zu den beiden Longboards die an der Hauswand lehnten. Anscheinend war sein zweites Hobby nach spionieren Longboard fahren. Ich zuckte nur mit den Schultern. Natürlich konnte ich Longboard fahren. Vor einigen Jahren hatte ich sogar selber mal eines gehabt, aber dann ist es kaputt gegangen und ein neues habe ich mir nie gekauft.

„Klar wieso nicht!“, rief ich ihm zu und er kam zu mir und gab mir eines der Longboards in meine Hand.

„Wo willst du eigentlich noch so spät hin?“, fragte er mich und ich zuckte nur mit meinen Schultern. Ein genaues Ziel habe ich nicht.

„Keine Ahnung. Ich wollte mir nur etwas die Gegend anschauen!“, meinte ich und er nickte nur.

„Coole Idee, wenn du willst kann ich dir ein bisschen was zeigen hier!“, meinte er und ich nickte. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee mit Jack etwas Zeit zu verbringen, er wusste immerhin wo sich hier was befand und kannte sich hier gut aus. Im Gegenteil zu mir. Ich hatte keine Ahnung wo ich hier war.

„Ich muss echt sagen, ich freue mich, dass endlich wieder Leute neben uns wohnen!“, meinte Jack nach einiger Zeit als wir in einem Park angehalten hatten und dort auf einer Bank saßen, „Wie meinst du das?“ fragte ich ihn, den Mason lebte doch schon immer dort hatte ich zumindest gedacht, „Das Haus neben uns stand über 10 Jahre leer und Niemand wollte dort einziehen. Ich dachte schon dort würde es für immer so leer sein!“, erklärte Jack und ich sah ihn nur fragend an.

„Aber ich dachte Mason lebt dort schon immer?“, fragte ich ihn doch er schüttelte nur seinen Kopf, „Mason ist erst vor wenigen Wochen dort eingezogen, wo er aber zuvor gelebt hat kann ich dir nicht sagen!“ meinte Jack und ich wusste gar nicht mehr was ich überhaupt noch glauben sollte und was nicht. Mason hatte mich also angelogen. Ein Minuspunkt für mein Vertrauen gegenüber ihm. Ich hatte als doch recht mit meiner Annahme, dass mit Mason etwas nicht in Ordnung war. Schon als ich ihn zum ersten mal gesehen hatte, hatte ich so etwas verspürt, was mich Abstand halten ließ. Ich spürte es wenn Menschen nicht immer die Wahrheit zu mir sagten, oder zumindest wenn mit ihnen etwas nicht stimmte. Bei Mason hatte dieses Gefühl nie aufgehört. Ein Grund mehr jetzt meine Augen und Ohren offen zu halten, mehr als ich es eh schon tat.

„Echt? Und woran liegt das, dass dort Niemand mehr eingezogen ist so lange? Wollte ich wissen doch Jack zuckte nur mit den Schultern und sein Gesichtsausdruck veränderte sich mit einem mal. Er sah so aus als habe er vor etwas Angst.

„Hat man dir schon mal etwas über diese Stadt erzählt. Also über die Geschichte der Stadt?“ fragte er mich doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

In Geschichte war ich nicht besonders gut und was ging mich schon die Geschichte der Stadt an? Es war schließlich nur eine stinknormale Stadt wie jede andere.

„Vielleicht solltest du dich mal über die Stadt hier informieren, dann verstehst du es eventuell was hier einst geschah!“ meinte Jack und stand mit einem Ruck auf.

Er nahm sein Longboard und wollte losfahren, als er sich noch einmal zu mir umdrehte und mir in die Augen sah.

„Wenn du willst kannst du es behalten. Sehen wir uns morgen?“ fragte er mich und ich nickte. Wieso wollte oder musste er plötzlich nur so schnell gehen? Stimmt hier etwas nicht?

Jack fuhr davon und ich blieb alleine in dem Park zurück. Irgendwann als es noch dunkler geworden war richtete ich mich schließlich auf und schnappte mir das Longboard. Doch anstatt damit zu fahren, hielt ich es unter meinem Arm eingeklemmt fest und lief zurück. Ich war gerade an der Hauptstraße angekommen als ich Stimmen vernahm, die sich weder nett noch menschlich anhörten. Da ich eh ein schreckhafter Mensch bin und leicht dazu neige wegen Kleinigkeiten zu schreien, suchte ich vergeblich nach einem Versteck doch ich fand keines. Als ich dann durch den Nebel auch noch Gestalten auf der Straße erkannte, zögerte ich nicht länger und sprang in einen Busch der neben mir in einem Garten stand. Von dort aus beobachtete ich die Gestalten die immer näher kamen. Ihre Stimmen wurden immer lauter und ich konnte jedes einzelne Wort verstehen.

„Anscheinend sind die Menschen vorsichtiger geworden, seit dem sie sich in Sicherheit wiegen!“ meinte eine der Gestalten und beim näher hinschauen erkannte ich, dass es sich definitiv nicht um einen Menschen handelte sondern um ein Wesen aus einer anderen Welt.

„Rede dir nicht so einen Scheiß ein Kai!“, ich murmelte die Worte leise vor mich hin und schaute weiter zur Straße wo man nun die Gestalten gut erkennen konnte. Sie waren wirklich keine Menschen. Sondern irgendwas was nicht von dieser Welt stammen konnte, doch sie sprachen unsere Sprache.

„Sollen sie ruhig weiter denken, dass es keine Gefahren mehr für sie gibt. Doch wartet es nur ab, bald sieht die Welt wieder anders aus!“ meinte eine andere Gestalt und ich schluckte. Ich hatte zwar keine Ahnung über was sie dort sprachen aber es war wohl deutlich anzunehmen, dass es sich um etwas Grausames handeln würde. Es hat wohl alles mit dieser Stadt zu tun.

„Kai? Was machst du denn hier?“, Jack tauchte neben mir auf und zischte mir ins Ohr.

„Du musst schnell weg von hier bevor sie dich bemerken!“, Jack packte mich an meinem Handgelenk und zog mich mit sich. Ich hatte keine Ahnung was hier vor sich ging.

„Was geht hier bitte vor sich?“ fragte ich ihn als wir die Straße entlang rannten und Jack sich immer wieder umdrehte um zu sehen ob die Gestalten uns wohl folgen würden oder nicht.

„Das ist schwer zu erklären aber wir müssen erst sicher gehen können, dass wir nicht verfolgt werden!“ Gerade hatte Jack seinen Satz zu Ende gebracht als direkt vor uns aus dem nichts eine der Gestalten auftauchte und uns schreiend den Weg versperrte.

„Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da!“, meinte die Gestalt und schnappte sich Jack.

„ Den lieben kleinen Jack!“, Die Gestalt hatte Jack am Hals gepackt und hielt ihn in die Luft. Jack versuchte nach Luft zu schnappen, doch er bekam nicht mehr genug Luft.

„Was hab ich dir beim letzten mal gesagt? Das kleine Jungs um diese Zeit lieber bei Mama und Papi daheim bleiben!“ Die Gestalt sah Jack wütend an und Jack zappelte mit seinen Füßen in der Luft.

„Und wen haben wir hier?“ Eine andere Gestalt hatte sich zu uns gesellt und sah mich an. Ich zuckte zusammen und machte einen Schritt nach hinten.

„Lasst ihn in ruhe, er hat damit nichts zu tun. Er ist erst heute hier hergezogen und hat absolut keine Ahnung von dem hier!“, Mühsam sprach Jack die Worte aus und endlich wurde er losgelassen und flog zu Boden.

„Sieh an sieh an, wir haben also Neuzugang bekommen!“ Ich hatte keine Ahnung wie ich reagieren sollte. Ich wusste nicht was besser war: schreien oder weinen vor Angst.

„Ich sage es nur noch einmal auch an dich kleiner!“, Die Gestalt sah mich an und ich nickte zögernd.

„Bleibt gefälligst daheim wenn es dunkel wird!“ Und dann verschwanden sie mit einem lauten Knall und hinterließen eine Nebelwolke.

„Es reicht. Es reicht. Ich hau hab!“ Ich hatte genug von dem heutigen Tag und wollte nur noch nach Hause.

„Aber Kai-!“ fing Jack an und ich unterbrach ihn.

„Lass es einfach sein. Ich kann so etwas nicht. Ich bin kein Typ der hier hergekommen ist weil er hier unbedingt neu anfangen will. Ich gehöre hier nicht hin und mit solchen Menschen oder was auch immer das gerade war möchte ich nichts zu tun haben, mein Leben ist mir wichtiger!“ Mit diesen Worten rannte ich nach Hause und schloss die Hintertüre auf. Was ist das nur für eine schreckliche Stadt?.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 3.

 

Als ich am nächsten Morgen meinen Rollladen nach oben zog, winkte mir Jack von gegenüber zu. Sofort schossen mir mit einem mal wieder die Dinge vom Vortag in den Kopf und ich verschwand schnell vom Fenster und zog die Vorhänge zu. Ich hatte keine Nerven für so übernatürliches Zeug. In der Welt in der ich lebe gibt es keine Magie oder übernatürliches so was kann nicht echt sein und wird es auch nie geben. Ich lief die Treppen nach unten zu den anderen und setzte mich an den Küchentisch.

„Na wie war dein Spaziergang gestern Abend noch?“, fragte mich Mason und ich versteinerte für einen Moment. Was sollte ich schon sagen?

„Ach ich habe erfahren, dass du nicht immer hier gewohnt hast, uns belogen hast was deine Situation angeht und es hier von magischen Wesen und gruseligen Gestalten nur so wimmelt!“, Nein, dass konnte ich nicht sagen. Alle wüden mich für verrückt halten und da ich eh schon oft als Freak abgestempelt werde, wollte ich es nicht noch schlimmer machen als es schon war.

„Alles war okay, gab nichts außergewöhnliches zu sehen!“, sagte ich und schnappte mir einen der Wecken, die vor mir auf dem Tisch in einem Körbchen lagen. Meine Mutter und meine Schwester sahen mich genauso schräg an wie Mason.

„Bist du dir sicher das alles okay mit dir ist Kai?“ fragte mich meine Mutter und ich sah sie an. Was sollte denn schon sein? Ich hatte gestern nur eine Begegnung der besonderen Art und habe so einiges erfahren was mich verrückt macht.

„Ja alles bestens wieso?“, antwortete ich und Mason räusperte sich.

„Du bist etwas bleich im Gesicht sonst nichts!“, sagte er und ich stand mit einem Ruck auf und lief zum Spiegel. Tatsächlich war ich etwas blass um die Nase. Wie immer wenn ich mich erschreckt hatte oder vor etwas Angst hatte. Doch wie sollte ich meinen Zustand nur erklären? Ich beschloss nichts weiter zu sagen was andere in Gefahr bringen könnte und setzte mich zurück an den Tisch. Ich legte ein Lächeln auf.

„Es ist alles gut keine Sorge, hab nur schlecht geträumt!“, log ich und die anderen schauten mich endlich nicht mehr an.

„Ich gehe zu Jack, der Junge der nebenan wohnt falls ihr mich brauchen solltet ich bin dort!“ sagte ich und verließ das Haus ohne auf irgendwelche Antworten zu warten. Als ich bei Jack klingelte machte mir eine Frau mit grauen Haaren die Türe auf. Wahrscheinlich war es die Oma von Jack, denn wenn dies seine Mutter sein sollte, dann war sie echt alt.

„Ach, der Junge von nebenan. Jack hat dich schon erwartet!“ sagte sie und ließ mich ins Haus. Er hat mich schon erwartet?

„Da bist du ja endlich. Ich dachte schon du kommst heute gar nicht mehr rüber!“, Jack kam die Treppen nach unten gerannt und blieb wenige Zentimeter vor mir stehen.

„Wir müssen mal dringend reden. Alleine!“ murmelte ich und er nickte und forderte mich auf ihm zu folgen. Wir liefen die Treppe nach oben und er steuerte direkt auf die letzte Türe zu die sich am Ende des Flures befand. Als ich das Zimmer betreten hatte, schloss er hinter uns die Türe.

„Setz dich!“, sagte er und zeigte auf sein Bett, da er weder einen Schreibtisch noch einen Stuhl oder sonstiges in seinem Zimmer stehen hatte. Irgendwie komisch oder?

„Sicher fragst du mich gleich was das gestern Abend gewesen ist oder?“ murmelte er und ich nickte.

„Was da passiert ist, ist auch nicht normal!“ sagte ich und er nickte stumm.

„Ein Zeichen dafür, dass du nicht von hier bist!“ meinte er und ich schaute ihn fragend an. Wie meinte er das?

„Natürlich komme ich nicht von hier aber was soll das bitte? Was geschieht hier?“ fragend schaute ich ihn an während er nur zu Boden schaute und schweigend vor mir auf dem Boden saß. Es muss doch eine Erklärung dafür geben was hier in der Nacht passiert ist. Ich kann doch nicht der einzige sein der diese Wesen gesehen hat.

„Nun, das was ich dir erzähle wirst du mir eh nicht glauben weils verrückt klingt!“ sagte er nach einer Weile.

„Es ist auch verrückt!“ sagte ich etwas lauter und er zuckte kurz zusammen.

„Eigentlich hättest du sie gar nicht sehen können, wie auch immer du das gemacht hast aber eigentlich hätten sie dich auch nicht sehen können!“ murmelte Jack und ich verstand immer weniger von dem was er versuchte mir zu erklären. Wie bitte? Ich hätte die Gestalten gar nicht sehen können? Und sie mich ebenfalls nicht? Wie soll das denn gehen? Ich hab sie doch klar und deutlich gesehen sie waren hier!

„Ich hab sie aber klar und deutlich sehen und hören können!“ sagte ich und Jack schaute zu mir hoch.

„Das ist ja Grade der springende Punkt. Wie hast du das gemacht?“ fragte er mich doch ich zuckte nur mit meinen Schultern.

„Ich hatte wohl kaum meine Augen geschlossen sonst hätte ich sie ja nicht gesehen!“ murmelte ich vor mich hin. Das ging mir gewaltig auf die Nerven. Leute, die sagen ich kann etwas nicht aber es Beweise dafür gab, dass ich es doch kann.

„Also ich erkläre es dir. Eigentlich können nur die Menschen diese Gestalten und Wesen sehen, die direkte Nachkommen der Sunsets oder der Heavens sind. Wer nicht davon abstammt, kann sie auch nicht sehen und kriegt nicht mir, was in dieser Welt passiert!“ Ich konnte nicht direkt glauben was Jack mir erzählte. Ich, Kai Fichtner, soll ein direkter Nachkomme der Sunsets oder Heavens sein? Natürlich habe ich von der Geschichte der beiden Völker gehört. Es war ein Drama welches damals vor vielen Jahren von Jugendlichen beseitigt wurde. Heute spricht kaum noch jemand über die Geschichte von damals. Doch gleichzeitig war die Geschichte der beiden Völker nun Teil im Geschichtsunterricht und jeder wusste darüber Bescheid.

„Das kann aber gar nicht sein!“ Ich versuchte den Gedanken, ein Nachkomme der beiden Völker zu sein, zu verdrängen doch Jack ließ nicht locker.

„Ich bin auch einer dieser Nachkommen, und kann es auch nicht ändern!“ Jack klang so,als sei es ein Fluch unter dem man leidet. Klar war es ein Fluch, schließlich war die Sache damals sehr heikel gewesen und es gab kaum eine Möglichkeit den damaligen Zustand zu verändern. Ich hatte jedoch nur ein einziges mal darüber etwas gelesen da mich die Sache nicht all zu stark interessierte.

„Es kann aber nicht sein. Niemand in meiner Familie hat je etwas damit zu tun gehabt, daher kann ich es mir nicht vorstellen wieso ausgerechnet ich einer dieser Nachkommen sein soll, wenn es niemals einen Sunset oder einen Heaven bei uns in der Familie gab. Das ist nicht logisch!“ meinte ich und Jack schüttelte seinen Kopf.

„Es gibt keine logischen Sachen. Alles was jemals passiert ist oder noch passieren wird ist nicht logisch, sondern ein Fakt!“ Jack stand auf und fing an auf und ab zu laufen während ich nicht wusste was ich sagen sollte. Einerseits machte mich der Gedanke daran, anders zu sein, mehr als ich es wollt, sichtlich verrückt, doch gleichzeitig wollte ich wissen wieso ausgerechnet ich einer dieser Nachkommen sein sollte.

„Und was heißt das jetzt genau für mich wenn ich einer dieser Nachkommen sein soll?“ fragte ich und Jack blieb stehen und sah mir direkt in die Augen.

„Das du in großer Gefahr schwebst!“ sagte Jack und ich erstarrte. Gibt es eigentlich mal einen guten Tag hier seit dem ich hier hingezogen bin?

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 4.

 

Eigentlich hatte ich mir geschworen die nächsten Tage jedem Menschen aus dem Weg zu gehen, denn ich hatte andere Dinge zu klären, als mich mit irgendwelchen Menschen zu unterhalten die nur Lügen erzählten. Nachdem Jack meinte das ich in Gefahr schweben würde, bin ich wortlos gegangen und habe kein Wort mehr mit ihm gewechselt, geschweige denn irgendwas mit ihm gemacht. Seit dem waren mehr als 4 Tage vergangen und ich hatte in der Zeit mein Zimmer nicht verlassen und war auch nicht mehr in der Nacht nach draußen gegangen. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf diese Lügen die die Menschen hier erzählten. Erst Mason und jetzt auch noch Jack und ne Bande von verrückten. Kann es noch schlimmer kommen?

Wie als hätte Gott mich erhört mir nochmals eins rein zudrücken, klopfte es gegen meine Zimmertüre und Mason trat ein ohne auf ein herein oder Ja zu warten. Typisches Beispiel dazu wieso ich ihm kein Vertrauen schenken konnte, mal abgesehen davon was ich bereits über ihn wusste.

„Kai? Deine Mutter hat mich geschickt, dass ich mal nach dir schaue da du dich ja nicht mehr blicken lässt!“, Mason trat an meinen Schreibtisch heran, aber ich schenkte im keine Aufmerksamkeit und sagte auch nichts zu ihm.

„Ist alles okay?“ fragte Mason aber er bekam keine Antwort.

„Ich weiß ja, dass der Umzug schwer für dich ist und alles neu für dich ist, aber wird es nicht langsam Zeit etwas offener zu werden und der ganzen Sache etwas näher zu kommen?“ fragte er mich aber wieder gab es keine Reaktion von mir. Nach einer Ewigkeit gab er schließlich auf und verließ seufzend mein Zimmer. Erst als ich sichergehen konnte, dass er weggegangen war, stand ich auf und lief zum Fenster. Jedoch hielt ich mich so versteckt, dass ich zwar durch den Vorhang sehen konnte, aber Jack mich auf der anderen Seite nicht sah, oder überhaupt jemand mich sehen konnte. Doch was ich zu sehen bekam, war mehr als nur erschreckend.

In Jacks Zimmer war eine dieser Gestalten am Fenster, während zwei andere Jack fest im Griff hatten und gegen die Wand pressten. Wo waren nur Jacks Eltern oder seine Großmutter?

Leise öffnete ich mein Fenster, da Jacks Fenster ebenfalls offen war um zu hören was dort drinnen vor sich ging.

„Mein lieber Jack, ich weiß ja nicht was du geplant hast aber wieso schaffst du es immer wieder aufs neue uns in die Quere zu kommen!“ meinte die Gestalt die in der nähe des Fensters stand und sah Jack an, der verzweifelt versuchte aus den Griffen der anderen beiden zu kommen aber er hatte keine Chance.

„Ich weiß nicht was du meinst Arcon!“ Das war der erste Name der gefallen war. Diese Gestalt heißt also Arcon. Was für ein schräger Name aber was frage ich mich das überhaupt. Ich meine hier ist alles schräg.

„Nun, dein neuer Freund kann uns sehen wie hast du es gemacht das er uns sehen kann?“ wollte Arcon wissen doch Jack verneinte es, irgendwas mit mir getan zu haben, dass ich die Gestalten sehen konnte.

„Ich glaube dir aber kein Wort Jack, denn keiner kann uns sehen außer-“ Jack unterbrach Arcon

„Außer er ist ein direkter Nachkomme von den Sunsets oder den Heavens!“ beendete Jack den Satz und wurde mit einem mal so plötzlich losgelassen, dass er zu Boden fiel.

„Das kann aber nicht sein. Es gibt keine Nachkommen mehr die wir nicht kennen!“ Arcon lief auf und ab während er Jack nicht aus den Augen ließ.

„Er ist aber ein Nachkomme. Ich wollte es am Anfang ja auch nicht glauben aber er ist wirklich ein direkter Nachkomme!“ Jack rappelte sich langsam auf und stand unsicher in seinem Zimmer.

„Nun das ändert natürlich die ganze Situation!“ Arcon wollte gerade nach Jack greifen als die Zimmertüre aufgerissen wurde und seine Großmutter herein kam.

„Und ihr verschwindet jetzt oder es gibt Ärger!“ Mit diesen Worten schossen plötzlich grelle Lichtblitze aus ihren Händen und als sie auf Arcon und seine Leute trafen schrien diese auf und verpufften in der Luft. Ich zog mich zurück während mein Herz wie wild pochte. Was geht hier nur vor sich?

 

 

 

Kapitel 5.

 

Ich taumelte zurück und musste mich erst mal für wenige Sekunden auf mein Bett setzen um zu verdauen, was ich eben gesehen hatte. Jacks Großmutter hatte soeben die Gestalten mich Lichtblitzen, die aus ihren Händen kamen, einfach verjagt. Ich meine jetzt mal im Ernst. So was ist doch nicht normal oder? Auf der Welt gibt es doch keine Magie oder übernatürliche Dinge, die so etwas erklären könnten. Soweit ich weiß, ist die Wissenschaft das einzige was wirklich zählt und das belegen kann, dass es so etwas nicht gibt, zumindest nicht einfach so. Aber hier sieht es ganz danach aus als sei die Wissenschaft nicht auf diese kleine Stadt aufmerksam geworden, in der es gleich beides gab. Magie und Übernatürliches.

Ich dreh hier noch durch. Während ich ein Loch in die Decke starrte fingen meine Gedanken an mit mir zu sprechen, wie immer wenn ich kurz davor war verrückt zu werden.

„Das war echt Kai. Du hast es doch gesehen!“ sagte eine Stimme, und eine andere behauptete genau das Gegenteil, „Mach dem Jungen doch keine Angst mit deinen dummen Sprüchen!“ In meinem Kopf war ein einziges Chaos und schließlich als ich davon Kopfschmerzen bekam rannte ich aus meinem Zimmer und verdrängte die Gedanken.

„Was ist denn mit dir los?“, Meine Schwester zog eine Augenbraue nach oben als ich wie bescheuert ins Wohnzimmer rannte. Mason und meine Mutter waren nicht da und meine Schwester wäre eigentlich auch nicht da, aber da in ein paar Tagen die Schule wieder beginnen würde, waren die beiden alleine los gezogen neue Schulsachen zu kaufen. Mir hatten sie nicht mal Bescheid gegeben, dass sie gehen würden. Ich war wohl nicht wichtig in diesem Falle.

„Geht dich gar nichts an. Quatsch du lieber mit deinem neuen Freund weiter!“ rief ich ihr zu während ich wie verrückt die Kissen auf dem Sofa durch die Luft warf und nach meinem Handy suchte.

„Du spinnst doch wirklich, kein wunder nannten dich alle Freak, weil du wirklich einer bist!“, meine Schwester stand auf und ging die Treppen nach oben zurück in ihr Zimmer. Endlich hatte ich mein Handy gefunden und steckte es schnell in meine Hosentasche dann rannte ich zur Haustüre.

„Wenn man dich fragt wo ich bin, ich bin unterwegs!“ rief ich nach oben zu meiner Schwester.

„Wie auch immer, Freak!“, rief sie zurück und ich verschwand aus dem Haus.

Als ich bei Jack an der Türe stand, schaute ich mich nochmal nach allen Seiten um, ob ich auch wirklich alleine war und nicht irgendwie von so einer Gestalt beobachtet wurde, dann klingelte ich. Es dauerte nicht lange und Jack machte mir die Türe auf. Bevor ich jedoch sagen konnte was ich eigentlich von ihm wollte, packte er mich am Handgelenk und zog mich in die Wohnung.

„Ich- Hey!“ Die Türe knallte zu.

„hat dich auch ja niemand gesehen?“, fragte er mich und ich nickte zögerlich, „Ich denke mal nicht!“ meinte ich und er blies erleichtert die Luft nach draußen.

„Mein Gott, was suchst du eigentlich hier? Ich dachte du willst von all dem hier nichts wissen!“, fragte mich Jack während wir in die Küche liefen wo seine Großmutter am kochen war.

„Ja du hast auch recht. Ich will davon wirklich nichts wissen aber ich denke mal du hast mir nicht alles erzählt was diese Sache angeht oder?“ Ich sah ihm direkt in die Augen und er wich meinem Blick aus.

„Naja, ich wüsste auch nicht wieso ich es dir erzählen sollte!“, meinte er.

„Weil es mich ebenfalls etwas angeht und du das ganz genau weißt!“ erinnerte ich ihn an seine Worte. Ich steckte tiefer in der Sache drinnen als ich es wollte und wenn ich schon in Gefahr schwebte dann wollte ich auch wissen was ich dagegen tun konnte und wieso es ausgerechnet mich traf.

„Es ist alles so kompliziert und verrückt. Du glaubst mir doch kein einziges Wort wenn du noch mehr über die Sache weißt!“ meinte Jack und zeigte zu dem Küchentisch. Wir setzten uns.

„Ich habe gesehen was deine Großmutter getan hat und ich will eine Erklärung dafür. Was wollten die Gestalten oder dieser Arcon von dir und wieso tauchen sie mitten in deinem Zimmer auf und terrorisieren dich?“ Ich hatte einfach zu viele Fragen an Jack, während er nur sein Gesicht hinter seinen Händen verbarg und mich gar nicht mehr anschaute.

„Also gut, ich erzähls dir, aber unter einer Bedienung. Du musst mir versprechen mir zu helfen!“ Er sah mich kurz an. Ich nickte nur ohne zu wissen auf was ich mich einlassen würde. Entweder ich erfuhr was hier vor sich ging oder ich müsste mit dem Fakt leben, dass neben mir eine Alte Frau und ein Junge wohnen die magische Fähigkeiten besitzen und mit finsteren Gestalten kämpfen. Beides klang für mich schräg aber mit einer der beiden Lösungen musste ich leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 6.

 

„Also, es ist im Prinzip ganz einfach. Diese Stadt hier steht auf den ehemaligen Grundmauern der früheren Stadt in der die Sunsets und Heavens gelebt haben. Durch einen Krieg, der offiziell nie stattgefunden hat, wurde die Stadt nach Tausend Tagen, nachdem die beiden Völker wieder ein Volk waren, durch einen Luftwaffenangriff zerstört. Ein Hinterhalt des Bösewichts, der im Norden noch Männer hatte, die auch nach seinem Tod noch aktiv dabei waren die Stadt in ihren Händen zu haben. Magier und Hexen, auch Menschen die seit damals in der Zeitschleife gelebt haben, haben nun eine neue Stadt errichtet. Die, in der wir nun leben. Man war sich sicher, nachdem die alte Stadt zerstört wurde, dass nun keine Gefahren mehr auf einen warten würden. Doch wie jeder weiß kommt das schlimmste erst dann, wenn man denkt es wäre bestanden. Und so entstanden Arcon und seine Leute. Eine Gruppe von magischen Wesen die von einer bösen Hexe erschaffen wurden. Sie haben im Prinzip nur eine Aufgabe. Die Menschen auslöschen die noch in Verbindung stehen Nachkommen der Sunsets oder Heavens zu sein!“ Ich starrte Jack an während seine Großmutter ihm zu stimmte.

„Und es gibt nur noch wenige Nachkommen, die aber von Tag zu Tag weniger werden, bis es schließlich gar keine mehr gibt. Ich kenne nur noch eine weitere Person hier, die ein direkter Nachkomme ist. Ein Mädchen Sie soll stark sein und eine wahre Kämpferin noch dazu. Doch wer sie genau ist und wo sie hier lebt, kann ich nicht sagen. Ihr Name ist Madeirá, wie die Insel!“ Jacks Großmutter nickte wieder zustimmend ohne etwas zu sagen. Jack sah zu Boden. Ihm war die ganze Sache längst zu viel, doch er hatte keine Chance da irgendwie raus zukommen, nicht alleine.

„Und wie kann man das ganze wieder in Ordnung bringen? Oder besser gesagt, wie hört das ganze auf?“, fragte ich, doch weder Jack noch seine Großmutter reagierten darauf.

„Ich meine es muss doch einen Weg geben oder nicht?“ fragte ich wieder und richtete mich auf, doch Jack schüttelte seinen Kopf.

„Es gibt keinen Weg das jemals zu beenden!“ murmelte er ohne seinen Blick vom Boden zu wenden.

Das konnte nicht einfach so bleiben. Es muss einen Weg geben diese Sache im Griff zu haben ohne, dass die Nachkommen einer nach dem anderen ausgelöscht werden. Ich hatte nicht vor einfach für immer von dieser Welt zu verschwinden, nur weil ich ein Nachkomme der Sunsets und Heavens sein soll. Das ist nicht wahr. Was auch immer ich dann sein sollte, ich war nicht einer von denen. Ich konnte die Wesen und Gestalten eben doch sehen auch ohne ein Nachkomme zu sein. Schließlich gab es immer wieder mal Menschen die aus der Reihe tanzen und zu denen habe ich schon immer gehört.

„Ich werde das nicht einfach so hinnehmen. Ich will nicht einfach ausgelöscht werden oder so was in der Art. Es gibt weit aus mehr Wege, diese Wesen zu besiegen. Ich meine, ich ziehe doch nicht in eine neue Stadt nur um dort dann durch magische Wesen zu sterben!“ Ich hatte darauf echt keine Lust mehr und beschloss es war das beste wenn ich der Sache auf den Grund ging. Nur so konnte ich es wenigstens vermeiden, irgendwie ausgelöscht zu werden.

„Wenn es nur so einfach wäre wie du dir das vorstellst!“ meinte Jack und stand auf.

„Okay, mir egal, dann mache ich es eben alleine!“ Jack versuchte noch mich aufzuhalten aber ich war schon aus dem Haus.

 

 

Kapitel 7.

 

Es war bereits tiefschwarze Nacht, als ich mich leise aus dem Haus schlich. Ich hatte extra darauf gewartet bis alle wirklich im Bett waren und eingeschlafen sind, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich wollte erfahren wieso ich diese Gestalten sehen konnte, und wenn Jack mir nicht die Wahrheit erzählen möchte, dann mache ich es eben alleine und finde es heraus. Ich war den Menschen im Haus und aus der Nachbarschaft gezielt den restlichen Tag aus dem Weg gegangen. Sie hatten sich sowieso schon gefragt, wieso ich die letzten Tage so komisch drauf war, aber wirklich reden konnte ich ja mit keinem hier. Ich war eben auf mich alleine gestellt. Genau der richtige Moment für mich, da ich immer schon alleine besser dran war wie mit anderen Menschen zusammen. Den Tag über hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen und hatte mich nur dann blicken lassen wenn es unbedingt sein musste. Ich erinnerte mich daran, wie es noch beim Mittagessen Streit gegeben hatte, nur weil Mason unbedingt wollte, dass ich zum Mittagessen nach unten komme. Ich könnte ja schließlich nicht den ganzen Tag in meinem Zimmer sitzen und nichts essen oder trinken. Ich bereute es, überhaupt auf ihn gehört zu haben.

 

 

„Kai was ist denn nur los mit dir?“ fragte mich meine Mutter, als ich beim Mittagessen nur gelangweilt in meinem Essen rumstocherte. Wirklichen Hunger hatte ich nicht, nicht nachdem was ich heute Nacht geplant hatte.

„Nichts, alles okay hab nur keinen Hunger!“, sagte ich um ihr klar zu machen, es sei alles gut. Doch in Wirklichkeit rasten meine Gedanken wie wild durch meinen Kopf und ich hatte nicht wirklich eine Chance mich auf irgendeine kleine Sache zu konzentrieren. Es machte auch keinen Sinn einfach darüber nachzudenken wieso Jack meinte ich sei ein direkter Nachkomme der Sunsets und Heavens. So weit ich weiß haben wir nie etwas mit Menschen zu tun gehabt die aus dieser ehemaligen Stadt stammten. In meiner Familie gab es auch keine einzige Person die auch nur im geringsten mit einem der Sunsets oder Heavens verwandt ist. Daher machte diese Aussage von Jack für mich keinen Sinn, nachdem ich mich sogar vor dem Stammbaum gesetzt habe. Doch auch dort gab es keine Beweise dafür jemals mit den Sunsets oder den Heavens in Verbindung gestanden zu haben.

„Sicher denkt er an unsere schöne Nachbarin von gegenüber!“, lachte meine Schwester doch ich schüttelte meinen Kopf. Das war natürlich Schwachsinn. Natürlich hatte ich das Mädchen aus dem Häuserblock gegenüber schon mehrmals gesehen, aber ich wollte nichts mit ihr zu tun haben. Mein Typ war sie schließlich auch nicht. Ich stand nicht auf schwarze Haare, sondern auf blonde.

„Ach, das wäre ja eine tolle Sache. Sie ist auch total nett und hilfsbereit. Ihr Name ist Emmi!“ Mason mischte sich ein mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Als ob er nun von mir verlangen würde mit dieser Emmi in Kontakt zu treten.

„Das könnt ihr alle so was von vergessen!“, sagte ich mit einem mürrischen und hasserfüllten Blick zu Mason.

„Ich habe kein Interesse!“, fauchte ich und endlich sah er es ein. Er war in meinem Leben keine Person die ich unbedingt brauche. Ich kann auch sehr gut ohne ihn leben und brauche Niemanden der so tut als sei er mein Vaterersatz oder so. Entweder man kam ohne Vater klar oder mit Vater, aber dann auch dem richtigen Vater. Doch ich hatte längst die Trauerphasen hinter mir und mich damit abgefunden, dass ich nun der einzige Mann im Haus sei, und es niemanden geben wird der jemals so sein würde wie mein Vater es war. Und Mason schon gar nicht.

„Nun sei doch nicht so Kai. Mason hat es doch nur gut gemeint!“, Meine Mutter verstand es mal wieder gar nicht, wieso ich so reagiert hatte während meine Schwester mir nur ein dummes Grinsen schenkte. Meine Familie war eindeutig keine normale Familie mehr, und alles nur wegen Mason. Dem spanischen Idiot.

„Ich will nicht, dass ihr versucht mich mit irgendwelchen Leuten zu verknüpfen okay? Ich kann selber dafür sorgen wann und wie ich hier Freunde finde!“, sagte ich wütend und sah Mason immer noch hasserfüllt an.

„Aber wieso denn nicht? Sie wohnt sogar in der Nachbarschaft. Es wäre bestimmt toll wenn ihr beide mal öfters etwas unternehmen würdet!“, meinte Mason. Mensch, der Idiot versteht aber auch rein gar nichts oder?

Ich fuhr mir mit meiner Hand durch meine Haare und atmete einmal tief ein und aus, dann öffnete ich wieder meine Augen und sah meiner Mutter, meiner Schwester und Mason direkt abwechselnd in die Augen.

„Es ist ganz einfach. Ich bin alt genug und brauche eure Hilfe dabei nicht!“, Mit diesen Worten stand ich auf, schnappte meinen Teller und stellte ihn in die Küche, dann ging ich in mein Zimmer, wo ich den Rest des Tages blieb und nicht mehr nach draußen kam.

 

Ich stieg auf meine Fensterbank und öffnete mein Fenster. Von hier aus konnte man direkt auf ein kleines Dach von der Garage springen und von dort aus gelangte man dann total leicht auf die Straße der Einfahrt. Ich drehte mich noch einmal um und blickte kurz über mein neues Zimmer. Gefallen tat es mir ja schon und daran gewohnt hatte ich mich mittlerweile auch, aber jetzt war es Zeit für etwas wichtigeres und ich hatte keine Ahnung wie lange ich brauchen würde um die Beweise zu finden die ich brauchte. Es kann gut sein, dass ich länger als nur eine Nacht wegbleiben würde und damit sich Niemand sorgen machte, hinterließ ich einen kleinen Zettel an meiner Zimmertüre, damit sie wussten wo ich bin.

Ich kletterte aus dem Fenster und sprang auf das Dach der Garage und von dort auf die Einfahrt. Doch gerade als ich das Grundstück von Mason verlassen wollte durch den Garten, wurde ich von hinten an getippt und hätte beinahe aufgeschrien, da ich mich erschreckt hatte, als sich eine Hand auf meinen Mund legte und den Schrei gekonnt verdrückte. Als ich mich umdrehte erkannte ich Jack.

„Was machst du denn hier?“, zischte ich und hielt mir mit einer Hand meine Brust, da ich durch den Schreck dort Schmerzen verspürte wo sich mein Herz befand.

„Das gleiche könnte ich dich fragen, du schleichst hier schließlich durch die Gärten wie ein Einbrecher, oder denkst du ich habe deinen Ausbruch aus dem Fenster nicht gesehen!“, Jack sah mich prüfend an. Wahrscheinlich dachte er ich wäre jetzt erst recht ein Freak durch diese Aktion, aber schließlich war er nicht besser als ich was solche Aktionen anging.

„Wo willst du um diese Zeit hin?“, Jack ließ nicht locker und sah mich mit einem ernsten Blick an. Okay gut, er hat mich durchschaut und jetzt? Es geht ihn doch nichts an wohin ich gehe, schließlich ist er hier derjenige der Leuten hinterher spioniert und nicht ich. Im Gegensatz zu ihm habe ich richtige Hobbys.

„Geht dich gar nichts an okay!“, zischte ich und wollte umdrehen und einfach gehen doch Jack hielt mich am Arm zurück.

„Du geht’s hier nirgends alleine hin wenn ich nicht dabei bin. Nachher bin ich noch schuld daran wenn dir hier was passiert!“, und mit diesen Worten folgte er mir. Na schön dann eben doch zu zweit anstatt alleine, mir doch egal.

 

Kapitel 8.

 

Mittlerweile hatten wir einen Wald erreicht, der nur durch einen Feldweg, der von der Stadt wegführte zu erreichen war. Da ich sowieso kein genaues Ziel hatte, in welche Richtung ich laufen würde, war es mir geradezu egal ob hier nun ein Wald war oder nicht.

„Du willst hier doch nicht etwa reingehen oder?“, Jack hielt mich zurück als ich einen Fuß in den Wald setzen wollte. Ich sah ihn fragend an.

„Wieso nicht?“, fragte ich und Jack schaute für einen Moment so, als müsste er sich eine erneute Lüge ausdenken um mich davon abzuhalten in diesen Wald zu gehen.

„Okay gut vergiss meine Frage. Du kannst hier ja stehen bleiben aber ich gehe jetzt weiter, sonst finde ich niemals Beweise die ich brauche!“, sagte ich und lief dann einfach weiter, ohne auf ihn zu warten oder mich nochmals nach ihm um zudrehen. Schließlich rannte er mir doch hinterher, wobei ich ihm ansehen konnte, dass er sich nicht wohl dabei fühlte durch den Wald zu laufen. Es hat aber auch Niemand gesagt, dass er mir folgen muss. Er hätte ja auch einfach zuhause bleiben können so wie all die anderen Menschen die sich nachts nicht heimlich aus ihrem Zimmer schlichen und aus dem Fenster klettern, nur um in ruhe nach Beweisen suchen zu können. Es hatte wohl auch kaum einer so ein Leben wie ich. Mason, der immer alles noch schlechter und schrecklicher machte als es eh schon war. Meine Schwester die manchmal dümmer als drei Meter Feldweg ist und meine Mutter die von allem wie immer keine Ahnung hatte. Und dann ist da noch Jack, der mir immer hinterher spioniert und unbedingt Zeit mit mir verbringen will. Kurz gesagt, wenn du, der dieses Buch gerade liest, manchmal zu dir selber sagst „ Ach wie ist mein Leben doch scheiße!“, denk an meine Worte, denn meines ist tausendmal schlimmer.

„Wenn wir schon hier sind und nicht wissen wohin wir laufen, kannst du mir wenigsten sagen was du genau vor hast?“, fragte mich Jack, nachdem wir schweigend nebeneinander durch den Wald liefen und er auf jedes noch so kleines Geräusch achtete, welches auch von einem Tier hätte stammen können, anstatt von einer Person die was böses von uns will. Mir war schon aufgefallen, dass Jack deutlich schreckhafter ist als ich es bin und das will was heißen. Ich gruselte mich sogar vor den Puppen, die meine Oma in ihrer Wohnung hat. Ich meine Puppen sind doch nicht gruselig aber für mich gibt es nichts schlimmeres als Puppen. Ich hasse diese Kreaturen mehr als alles andere auf der Welt. Der Hass, den ich auf Mason habe ist aber nochmals anders als der den ich auf Puppen habe.

„Ich suche Beweise!“ sagte ich knapp nachdem er mich angeschaut hatte, als ich ihm erst nicht geantwortet habe.

„Und welche Beweise suchst du?“, fragte er mich, als wäre es nicht offensichtlich. Ich hatte schon mehrmals gesagt, dass ich kein Nachkomme bin aber er glaubte mir ja kein Wort und wusste mal wieder alles besser.

„Ich habe keine Lust, dass diese Gestalten denken ich wäre eine Gefahr für sie. Ich suche Beweise die das Gegenteil beweisen, damit ich endlich meine Ruhe habe, vor ihnen und vor dir!“ sagte ich und er schaute mich verwirrt an.

„Vor mir?“, fragte er und ich nickte genervt.

„Es ist alles nur deine Schuld. Hättest du mich in dem Gebüsch sitzen lassen, dann wären sie erst gar nicht auf uns aufmerksam geworden und sie hätten mich erst gar nicht bemerkt!“, sagte ich und atmete tief ein und aus. Ja, es war seine Schuld, kein Zweifel. Es war seine Schuld, dass ich in der Klemme saß und noch mehr Probleme habe als ich hier eh schon habe. Ich will einfach nur wieder zurück zu dem Leben, was ich einst schon hatte. Ein Leben, in dem ich nicht um mein Leben fürchten muss, normale Freunde habe und nicht in einer magischen Stadt lebe, wo es nur so von Gefahren wimmelt.

„Okay gutes Argument, ja es ist meine Schuld, aber was kann ich bitte dafür, dass sie dich eben riechen können. Die wissen genau wo du bist wenn sie es wollen!“, meinte Jack doch ich hörte ihm gar nicht mehr zu. Was dachte er sich nur dabei? Es war seine Schuld, kein aber.

„Ich suche jedenfalls nach Beweisen und wenn ich die Beweise habe, mach ich den Gestalten klar, dass ich nicht so einer bin wie du oder dieses Mädchen!“, sagte ich und lief noch einen Schritt schneller als zuvor. Jack hatte mühe mir zu folgen.

„Okay ich helfe dir, aber ich kann dir nichts versprechen!“, meinte Jack und ich hielt plötzlich an und drehte mich zu ihm um.

„Du musst mir rein gar nichts versprechen. Nie wieder!“, zischte ich und lief weiter. Seine Versprechen konnte ich mir sparen, es waren doch eh meistens nur Lügen die er sich ausgedacht hat, damit ich ja nicht alleine irgendwo hingehe oder mich in Gefahr begebe. Doch er hatte keine Ahnung wer ich bin. Er kannte mich erst wenige Tage und wirkliche Freunde waren wir auch nicht, also soll er sich seine Versprechen sparen, da ich nicht vor habe mit so einer Person wie er jemals in diesem Leben befreundet zu sein. Niemals.

Als wir nach guten zwei Stunden eine Pause einlegten und ich mich gegen einen Baum lehnte, setzte sich Jack auf den kalten Waldboden und zückte sein Handy hervor. Ich sah zwar nicht was er gerade tat, aber seinem Blick zufolge war es nichts gutes was er eben bemerkt hatte.

„Das ist jetzt gar nicht gut! Wieso hat der Alarm nicht ausgeschlagen?“, ich lief zu ihm. Auf seinem Handy war eine Karte zu sehen die mit roten Punkten markiert war, doch was das bedeutete wusste ich nicht.

„Was ist los?“, fragte ich und er richtete sich auf und gab mir ein Zeichen leise zu sein. Der hat doch total einen an der Waffel oder?

„Wir sind in ihrem Gebiet, das ist gar nicht gut!“, sagte er leise und sah sich immer wieder rund herum um, doch wir waren die einzigen hier, zumindest ging ich davon aus. Doch im nächsten Moment bekam ich einen Schlag auf den Kopf und lautes Gebrüll war zu hören, dann wurde alles schwarz und leise.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 9.

 

Als ich wieder zu mir kam und langsam meine Augen öffnete, hatte ich starke Kopfschmerzen.

„Was ist passiert?“, murmelte ich und hielt mir meinen Kopf der dröhnte. Ich fühlte mich als wäre ich von einem Truck überfahren worden und hätte das ganze nur durch Zufall überlebt. Ich sah mich um, nachdem mein Sichtfeld wieder klar geworden war. Ich befand mich immer noch im Wald und Jack lag nur wenige Meter von mir entfernt auf dem Boden. Er war immer noch bewusstlos und regte sich nicht. Ich sah mich um und erschrak. Direkt neben mir waren gleich vier von den Gestalten, die mich böse anlächelten während einer von Ihnen dieser Arcon war, den ich bei Jack daheim im Zimmer gesehen hatte. Was wollte er nur von mir und wieso bewegt sich Jack nicht mehr? Als hätte er meine Gedanken gelesen atmete er tief ein und aus und schaute rüber zu Jack, „Keine Sorge er lebt noch!“, lachte Arcon und trat Jack in die Rippen doch Jack reagierte nicht.

„Was ist hier los?“, Ich wusste nicht was hier vor sich ging und wieso das alles gerade passiert ist und sah Arcon nur fragend und gleichzeitig ängstlich an. Erst jetzt, nachdem er so nah vor mir stand, sah ich ihn zum ersten mal komplett. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab und obwohl er aus einer anderen Welt stammte, konnte man ihn, wenn er in einer Menschenmenge stehe würde nicht erkennen.

„Du bist also der direkte Nachkomme, den die Prophezeiung vor Jahren genannt hat?“, Arcon kam mir bedrohlich nahe und ich rutschte auf dem Boden etwas weiter nach hinten. Ich wollte nicht, dass er mir zu nahe kommt. Wer weiß was er mir antun würde wenn ich für einen Moment nicht aufpassen würde.

„Nein!“, sagte ich und richtete mich langsam auf, doch stehen konnte ich nicht. Ich geriet ins taumeln und flog wieder zu Boden als mir schwindelig wurde. Mit was hatten sie mir nur auf den Kopf geschlagen?

„Wie, Nein?“, Arcon sah für einen Moment so aus als würde er mir glauben doch dann schlich sich wieder das böse Lächeln auf seine Lippen. Ich wusste, egal was ich sagen würde, er würde es mir nicht glauben. Hier sind alle so was von überzeugt, dass ich der Nachkomme sei, dass es dumm klingen würde wenn ich sagen würde, dass es nicht stimmt. Wieso ist seit dem Umzug eigentlich alles noch viel komplizierter als es davor schon war?

„Ich glaube dir kein Wort. Ich kenne euch. Ihr sagt immer alle, dass ihr keine Nachkommen seid, aber ihr seid sie eben sehr wohl!“ Arcons Stimme überschlug sich fast und ich zuckte vor Schreck zusammen. Ich hatte nie vor ihn wütend zu machen mit meiner Aussage, wenn man hier bedenkt, dass ich nur die Wahrheit gesagt habe, mehr nicht. Hier erzählten wenn dann alle anderen nur Lügen, aber ich nicht. Wieso glaubte mir nur keiner?

„Hör zu. Ich bin keiner von denen und ich werde es auch nie sein. Ich habe keine Hinweise gefunden die sagen, dass ich zu denen gehöre. Wieso glaubt mir nur keiner?“, Ich saß auf dem Boden und sah Arcon und seine Leute an, doch Arcon hörte mir gar nicht zu. Er war viel zu sehr damit besessen endlich einen weitere Nachkomme gefunden zu haben. Laut dem, was Jack mir erzählt hatte, wollte Arcon die Nachkommen auslöschen, aber ich gehörte doch gar nicht dazu.

„Die Lügen kannst du dir sparen Junge. Du bist nicht viel besser als dein kleiner Freund hier!“, damit gab er Jack einen weiteren Tritt in die Rippen, doch Jack bewegte sich immer noch nicht. So langsam fing ich an mir Gedanken darüber zu machen, was er mit Jack nur angestellt hatte. Wieso bewegte er sich nicht? Er lebt doch noch hatte er gesagt oder war das eine Lüge?

„Ich habe bereits vor Jahren davon gehört, dass wir eines Tages hier jemanden haben werden, der neu hier einziehen wird und der direkte Nachkomme ist!“, meinte Arcon und ich schluckte für einen Moment. Doch dann wurde mir klar, dass ich nicht die einzige Person bin die hier neu hergezogen ist. Es gab ja schließlich noch meine Schwester.

„Handelt es sich dabei um einen Jungen oder ein Mädchen?“, Ich beschloss eine Fangfrage zu stellen, denn das was ich bisher über Prophezeiungen wusste, ist, dass sie niemals genaue Daten nannten und auch keine Namen und Informationen. Es handelte sich mehr um eine Art Rätsel, welches man gesagt bekommt. Dann musste man selber herausfinden um was es sich genau handelte.

„Das spielt hier keine Rolle. Du bist es und dabei bleibt es!“ meinte Arcon doch er war leicht verwirrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 10.

 

 

Als Arcon gegangen war ohne mir irgendwas anzutun, war ich sichtlich erleichtert als ich sichergehen konnte, dass er weg war. Ich machte mir eh schon zu viele unnötige Gedanken, die es gar nicht mal Wert waren überhaupt gedacht zu werden, doch was würdet ihr machen wenn vor euch jemand stehen würde, der aus einer anderen Welt kommt und es auf euch abgesehen hat?

Ihr würdet sicher nicht hier sitzen und so tun wie wenn alles okay wäre, was nicht der Fall ist. Ihr würdet durchdrehen und euch fragen ob ihr eigentlich jemals überhaupt etwas gehört habt was der Wahrheit entspricht. Ihr würdet euch fragen ob die Wissenschaft nicht eine einzige Lüge ist, denn wenn Magie wirklich existiert aber es ständig heißt Zeitreisen und Magie ist nicht möglich, wieso habt ihr dann eben mit einer Gestalt gesprochen die aus einer magischen Welt kommt?

Ihr werdet euch fragen, ob euer Leben nicht eine einzige Lüge ist und die Wahrheit von eurem Leben nur verdeckt wurde um euch zu schützen, vor dem, was in der echten Welt auf einen wartet.

Als Jack wieder langsam zu sich kam sprang ich auf und rannte zu ihm. Ich packte ihn, zog ihn auf die Beine und machte mich mit ihm auf den Weg zurück nach Hause. Ich hatte für diese Nacht genug gesehen und genug gehört. Ich würde Jack auch nichts davon erzählen. Soll er doch weiterhin glauben was er sich zusammengereimt hatte, aber für mich stand nun fest. So lange die Gestalten und Arcon nicht wissen um was für eine Person es sich handelt bei dem Nachkomme, so war ich erstmals nicht wichtig. Denn so lange nicht feststand ob es ich bin oder nicht, war die Sache für mich erledigt. So hatte ich genug Zeit mich auf größere Dinge vorzubereiten die eventuell in den nächsten Tagen auf mich zukommen würden ohne das ich es bemerken oder steuern könnte. Ich lieferte Jack bei seiner Großmutter ab und schnappte mir den Schlüssel für die Hintertüre. Als ich kurz darauf in meinem Zimmer ankam, ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Diese Sache war noch nicht zu Ende und es musste etwas geschehen, damit man endlich verstehen würde, dass ich nicht der Nachkomme bin sondern jemand anderes.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 11.

 

 

Am nächsten Morgen brummte mein Kopf immer noch von dem Schlag und ich fühlte mich einfach nur schlecht und zerbrechlich. Während sich der Raum drehte und mir schwindelig war, fühlte ich mich so als müsste ich mich übergeben. Schließlich rannte ich ins Bad und übergab mich über der Toilette.

„Kai? Bist du da drinnen? Geht es dir gut?“, hörte ich Mason vor der Türe und er klopfte leise gegen die Türe. Na super, der hat mir gerade noch gefehlt. Warum taucht er immer dann auf, wenn er nicht erwünscht ist? Kann er das bitte lassen es nervt mega.

„Alles okay, mir geht’s gut!“, log ich und wusch mir mein Gesicht. Dabei fiel mein Blick in den Spiegel und ich erschrak vor mir selber. Ich hatte Blut im Gesicht kleben, was mir durch die Haare gelaufen war. Meine Frisur war zerstört und die roten Augenringe unter meinen Augen waren nicht zu übersehen. Kurz gesagt, ich sah scheiße aus.

„Reiss dich zusammen!“, zischte ich und wusch mir noch einmal mein Gesicht mit kalten Wasser bevor ich dann nochmals in den Spiegel schaute. Besser sah ich zwar nicht dadurch aus, aber das Blut war zumindest weg.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Mason schon wieder und ich seufzte einmal laut auf und öffnete dann die Türe. Mason sah mich erschrocken als er mich so sah.

„Es ist alles okay, hatte nur eine unruhige Nacht!“, log ich und lief dann einfach die Treppen nach unten als sei nie etwas gewesen.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Morgen ruhig verlaufen wird, doch ich hatte mich getäuscht. Innerhalb 15 Minuten wurde der Morgen zum erneuten schrecklichsten Tag meines Lebens.

„Hast wohl zu oft an Emmi gedacht was!“, lachte meine Schwester als sie mich so sah und fing sich einen mahnenden Blick von meiner Mutter ein, die sich große Sorgen um mich machte. Sie ging davon aus, dass ich krank wäre oder so. Aber wüsste sie den wahren Grund dann wäre es okay gewesen sich Sorgen zu machen. Doch jetzt, da sie keine Ahnung hatte was hier vor sich ging, waren ihre Sorgen nicht berechtigt.

„Also so kann das echt nicht weitergehen Kai. Erst gehst du uns allen aus dem Weg und jetzt bist du auch noch krank. Dir geht es echt nicht gut!“, meinte Meine Mutter und legte mir ein kaltes Tuch auf die Stirn, da ich leicht rot und heiß im Gesicht war.

„mom mir geht es gut, mach dir keine Sorgen!“, sagte ich doch sie ließ nicht locker.

„Für heute bleibst du hier auf der Couch liegen und ruhst dich aus. Keine Widerrede!“, sagte sie und ich gab schließlich nach. Schön, dann bleibe ich hier eben liegen. Habe ja eh nichts besseres zu tun heute. Doch dann passierte genau das, was ich eigentlich vermeiden wollte. Ich schloss für einen Moment meine Augen und versuchte die Kopfschmerzen und das Schwindelgefühl loszuwerden, als es an der Türe klingelte und gleichzeitig klopfte. Es hörte sich an als würde jemand die Türe eintreten, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, da alle Geräusche für mich heute viel lauter waren als sie es sonst waren normalerweise.

„Miss Hudson, was kann ich für sie tun?“, hörte ich meine Mutter die an der Haustüre stand. Mit einem mal richtete ich mich auf. Miss Hudson? Das ist doch die Großmutter von Jack.

„Tut mir sehr Leid, dass ich hier so aufgewühlt erscheine aber ich mache mir große Sorgen um ihren Sohn!“, fing Miss Hudson an.

Oh man, dass konnte nichts gutes heißen, doch wenn sie hier ist und sich nach mir erkundigt, dann muss das ja heißen dass etwas mit Jack ebenfalls nicht stimmt.

„Sagen sie geht es ihrem Sohn auf irgendeine Weise schlecht und sie wissen nicht wieso?“ fragte Miss Hudson und mir wurde mit einem mal klar, dass mit Jack etwas ganz und gar nicht in Ordnung sein konnte.

Es muss etwas schlimmes geschehen sein oder Jack geht es gleich wie mir. Ich habe keine Ahnung aber es kann gar nicht anders sein.

„Nun ja Kai ist krank aber sonst geht es ihm gut!“, fing meine Mutter an zu sprechen doch Miss Hudson hörte ihr gar nicht mehr zu sondern stürmte ins Haus.

„Wo ist er? Kann ich ihn sehen? Ich habe eine wichtige Frage an ihn!“, meine Mutter ließ miss Hudson ins Haus und brachte sie ins Wohnzimmer.

Als sie mich sah, ließ sie erschrocken die Hände in die Luft fliegen und gab einen komischen stöhnenden Sound von sich.

Diese Frau ist echt komisch. Je mehr ich sie sehe und je öfters ich mit ihr zu tun habe, desto komischer wird sie, habe ich den Eindruck.

„Kai, was ist gestern passiert?“, wollte sie wissen doch ich tat so als wüsste ich von nichts Bescheid und wäre nur krank. Während ihre Stimme durch meinen Kopf hallte und sie mich erschrocken anschaute, stand meine Mutter neben uns und sah abwechselnd mich und dann wieder Miss Hudson an.

Ja mom, du hast absolut keine Ahnung was hier vor sich geht, habe ich recht?

„Also ich weiß ja nicht was hier los ist, aber ich bitte sie jetzt zu gehen. Kai muss sich ausruhen damit er wieder gesund wird!“, sagte meine Mutter und nahm miss Hudson an ihrer Hand.

„Kai, wenn du reden willst kannst du jederzeit zu uns rüberkommen ja?“, sagte Miss Hudson noch, dann führte meine Mutter sie nach draußen in den Flur und verabschiedete sich von ihr. Als meine Mutter zurück kam, stellte sich sich mit verschränkten Armen vor mich und sah mich mahnend an.

„Kai! Was haben du und Jack gestern Nacht gemacht?“, wollte meine Mutter wissen, doch erzählen konnte ich es ihr nicht.

„Absolut nichts. Ich war nicht mal bei ihm!“, log ich und meine Mutter seufze nur.

„Also mich freut es ja, dass ihr beide euch so gut versteht, aber bitte übertreibt es einfach nicht mehr okay!“, ich nickte nur und schließlich verließ sie das Wohnzimmer und ließ mich alleine.

Gut verstehen? Pha, das ich nicht lache. Wir sind keine Freunde, aber auch keine Feinde. Wir sind einfach nur Menschen die nichts miteinander zu tun haben, aber irgendwie eine Gemeinsamkeit haben die ich gar nicht kennen möchte. Ich will einfach nur meine Ruhe haben und das ist alles. Aber anscheinend verdiene ich keine Ruhe und bin gezwungen mit solchen Menschen mein Leben zu verbringen. Und im ewigen Chaos zu leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 12.

Als meine Mutter und Mason beide endlich das Haus verlassen hatten und meine Schwester zu ihrem „neuen“ Freund gegangen war, nutze ich die Zeit für ein paar Ermittlungen, die mir eventuell weiterhelfen würden. Da ich davon ausgehen konnte, das Jack auf keinen Fall nerven würde, da es ihm selber nicht gut ging, hatte ich keine Bedenken jemals gestört zu werden. Ich trug etwas Make up von meiner Schwester auf, damit man meine Augenringe nicht sehen konnte und schlich mich aus der Hintertüre, durch den Garten auf die Straße. Zum Glück hatte Jack mich dieses mal nicht gesehen und so konnte ich in Ruhe zur Bibliothek laufen ohne gestört zu werden.

„Sagen sie, haben sie auch Bücher über die Stadtgeschichte?“, fragte ich die alte Frau am Tresen und sie nickte mir nur wortlos zu und führte mich durch die Bibliothek bis sie an einem der großen langen Regale stehen blieb und in den Flur zeigte. Wortlos drehte sie sich um und verschwand wieder.

„Vielen dank auch für die äußerst gute Beratung!“, murmelte ich und machte mich dann daran nach den Büchern zu suchen. Doch das ganze stellte sich schwieriger heraus als es ohnehin schon war. Anscheinend gab es keine direkten Bücher, die über die Stadt berichteten, sondern nur Broschüren und Materialien die besondere Sehenswürdigkeiten der Stadt niederschrieben und genauer beschrieben. Es gab nichts was mir auch nur irgendwie im geringsten weiterhelfen könnte. Schließlich setzte ich mich erschöpft in eine der vielen Leseecken und blätterte durch eines der Bücher, ohne genau zu wissen nach was ich eigentlich suchte.

„Wo sind die Bücher hin?“, rief plötzlich eine Stimme die mir sehr bekannt vorkam und mir gleich einen Schrecken einjagte. Während die Stimme laut fluchend aus einem der Flure kam, schien es die anderen Menschen gar nicht zu stören. Wie ich es mir schon hätte denken können war ich die einzige Person, die diese Stimmen hören konnte und das bedeutete.

„Nein nein nein bitte nicht schon wieder!“, murmelte ich und sprang auf und versteckte mich hinter dem Sessel in dem ich zuvor gesessen habe, als auch schon die Stimmen näher kamen und ich Schritte hörte die immer näher kamen. Dann setzte sich jemand direkt in den Sessel hinter dem ich auf dem Boden kauerte.

Allein beim nach oben schauen konnte ich anhand der Frisur erkennen, dass es sich um Arcon handelte der sich genau vor mich gesetzt hatte. Innerlich verfluchte ich mich, wieso ich nicht einfach aufgestanden und gegangen bin, aber gleichzeitig fragte ich mich, was jemand wie Arcon in einer Bibliothek suchte. Für mich ergab es keinen Sinn, wieso jemand aus einer magischen Welt seine Zeit damit verbringen sollte in eine stinknormale Bibliothek zu gehen. Dieser Typ war echt nicht zu verstehen und ich sollte mich eigentlich gar nicht fragen wieso er in eine Bibliothek geht, wenn er genauso sich zuvor einen Döner geholt hatte, den er auf den kleinen Tisch gelegt hatte der neben dem Sessel stand. Wie hatte er das nur angestellt?

„Wir brauchen das Buch und zwar sofort!“, rief Arcon mehr als nur wütend und schlug auf die Sessellehne.

„Nur in diesem Buch gibt es das Kapitel über das Übersinnliche, welches kein Mensch in die Hand kriegen sollte, der eine Gefahr für uns sein könnte!“ Arcon war wütend und seine Stimme überschlug sich fast. Es war wie die Nacht zuvor als ich und Jack in dem Wald von Arcon und seinen Leuten überrascht wurden. Doch was wollte er mit einem Buch?

Wie, als hätte ich einen Verdacht, schlug ich leise das Buch auf und schaute mir das Inhaltsverzeichnis an. Ich stockte. Mit einem mal wurde mir klar, was ich in den Händen hielt. Es war genau das Buch nachdem Arcon und seine Leute suchten. Er darf mich jetzt auf keinen Fall erwischen, sonst hab ich erst recht noch ein großes Problem. Mir wurde schlecht und ich merkte wie mir auch wieder schwindelig wurde. Ich beschloss hinter das Regal zu kriechen, welches direkt neben der Leseecke stand. Als ich das Regal erreicht hatte, stand ich auf und rannte los. Am Tresen lieh ich mir das Buch schnell aus und verließ dann schnell die Bibliothek, bevor mich noch einer von Arcons Leuten sehen konnte. Ich musste schnell zu Jack. Egal wie sehr mir der Junge auch auf die Nerven ging und wie oft er mir in der kurzen Zeit, die hier lebe in Schwierigkeiten gebracht hat. Ich hielt es für richtig ihm das Buch zu zeigen. Ich hatte nicht mehr viel Zeit bis meine Mutter und Mason zurück kommen würden also rannte ich so schnell wie ich konnte zu Jack und klopfte hektisch gegen die Türe. Als Jacks Großmutter die Türe öffnete, sah sie mich erleichtert an. Wie als hätte sie darauf gewartet das ich noch hier erscheinen würde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 13.

 

„Ist Jack da?“, fragte ich außer Atem und Miss Hudson nickte und ließ mich ins Haus. Jack lag auf dem Sofa und sah noch schlimmer aus wie ich es mir vorgestellt hatte. Arcons Tritte haben ihm wohl doch mehr Schaden zugefügt als ich erwartet hätte. Oberkörperfrei- lag er mit geschlossenen Augen auf dem Sofa während seine Großmutter sich neben ihn setzte und die zahlreichen Wunden an seinem Oberkörper mit Pflastern und Verbänden versorgte.

„Jack?“, sprach ich leise zu ihm und trat etwas näher an das Sofa heran. Jack öffnete langsam seine Augen und es dauerte einen Moment bis er realisierte, dass ich vor ihm stand.

„K..Kai?“, Seine Stimme war kratzig und er hörte sich gar nicht gesund an, doch ich hatte jetzt keine Zeit darauf zu warten bis es ihm wieder besser ging. Ich musste es ihm jetzt sofort zeigen, denn sonst gab es vielleicht keine Zeit mehr zu handeln wenn der Ernstfall eintreten würde.

„Ich glaube ich habe etwas gefunden was äußerst wichtig sein könnte!“, fing ich an zu erzählen während Jacks Großmutter weiterhin seine Wunden versorgte.

„Ich hab hier ein Buch gefunden welches Arcon gesucht hat!“, sagte ich und mit einem mal setzte sich Jack auf. Er sah erst mich und dann das Buch an. Dann fing er an zu grinsen, doch mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck.

„Jack bitte leg dich wieder hin!“, sagte seine Großmutter doch Jack dachte erst gar nicht daran sondern stand auf und packte mich an meiner Hand und zog mich mit sich zurück nach oben in sein Zimmer.

„Also zeig her!“, sagte er als er seine Türe von innen abgeschlossen hatte und sich neben mich auf sein Bett setzte.

„Willst du nicht erst deine Wunden weiter versorgen lassen? Ich denke die sind wichtig!“, meinte ich aber er schüttelte seinen Kopf.

„Das kann noch eine Weile warten!“, meinte er und sah das Buch mit großen Augen an.

„Wenn ich mich recht erinnere, habe ich von dem Buch schon mal gehört!“, meinte er.

„Jetzt ernsthaft? Du weißt davon?“ fragte ich und er nickte nur als Antwort.

„Das ist eigentlich nur ein normales Buch, doch es gibt ein Kapitel welches nur die magischen Wesen und die Nachkommen der Heavens und Sunsets sehen können!“, meinte Jack und ich erinnerte mich daran was Arcon gesagt hatte.

„Das Kapitel über das Übersinnliche!“, wiederholte ich die Worte von Arcon und Jack nickte.

„Oder auch das Heiligtum der magischen Welt. Auch genannt das Herz der magischen Welt!“, meinte Jack und ich konnte kaum glauben was ich zu hören bekam, aber irgendwie machte es auch Sinn was Jack eben gesagt hatte.

„Das Herz der magischen Welt?“, fragte ich ihn und sah ihn verwirrt an. Seit wann besitzt eine Welt denn ein Herz? Das ist mir ganz neu.

„Hier steht alles genau geschrieben wie man die Stadt und die magische Welt trennen kann. Das Buch gehörte einst einem Zauberer ( siehe Teil 1. Once at Midnight) Doch als die Schlacht gewonnen war, verschwand das Buch und wurde nie wieder gesehen. Bis naja, du es in der Bibliothek gefunden hast!“, meinte Jack und ich sah das Buch von allen Seiten an, doch etwas besonderes konnte ich nicht entdecken.

„Also bevor ich gleich nicht mehr glauben kann was ich hier zu hören bekomme, sag mir lieber was uns das Buch bringen kann!“, meinte ich und überreichte es Jack, der sofort das Kapitel aufschlug. Doch was wir zu sehen bekamen, war einfach nur komisch und kaum zu beschrieben.

„Was ist das denn?“, Wir blickten auf eine Seite die voll gekritzelt war mit komischen Wesen. Man konnte gar nicht richtig beschreiben nach was die Wesen aussahen, denn menschlich waren diese Wesen nicht. So etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kannst

Kapitel 14.

 

„Was soll das denn sein? Sind das Kreaturen aus der magischen Welt oder was genau sollen diese Bilder darstellen?“, fragend sah ich Jack an, doch er hatte genauso wenig eine Ahnung davon wie ich.

„Ich glaube es wäre doch besser gewesen wenn Arcon dieses Buch zuerst gesehen hätte, immerhin kann er damit mehr anfangen als wir!“, meinte ich doch Jack schüttelte nur seinen Kopf und klappte das Buch zu.

„Dieses Buch mag für uns zwar mit komischen Bildern voll sein, aber für Arcon hat alles eine ganz andere Bedeutung wie für uns!“, meinte Jack aber ich konnte ihm nicht ganz folgen.

„Wie meinst du das?“, fragte ich und Jack schaute mich mit einem ersten Blick an bevor er schließlich seinen Mund öffnete.

„Nun, Arcon ist etwas speziell....sagen wir es so...seine Leute die ihm stets folgen und begleiten, die wurden in der magischen Welt geboren und sind dort aufgewachsen aber Arcon ist keiner von denen, jedenfalls nicht komplett. Arcon ist hier auf die Welt gekommen, in einer normalen Welt!“, fing Jack an zu erzählen.

„Aber wieso kann ihn dann Niemand sehen oder hören außer wir und noch ein paar andere?“, wollte ich wissen und Jack sah zu Boden und dachte angestrengt über meine Frage nach.

„Nun, er ist damals mit einem Zauberer einen Pakt eingegangen. Arcon war nicht sehr beliebt. Er wurde gemobbt und teilweise sogar aus der Stadt gejagt. Also ging er einen Pakt mit einem Zauberer ein, der ihn schließlich zu einer magischen Gestalt verzauberte. In der magischen Welt gab es nämlich keine Probleme mehr für ihn. Doch er musste schwören, dass er alles dafür tun würde, die magische Stadt vor den Menschen zu schützen und immer dann wenn man ihn und seine Hilfe brauchte auch bereit zu sein alles zu geben und zu tun damit der magischen Stadt und der magischen Welt nichts passieren kann!“, Ich sah Jack erschrocken an. Das hieß also, dass jeder der möchte einfach zu einer magischen Gestalt werden kann sobald er einen Zauberer gefunden hat, der ihm diesen Wunsch erfüllen würde? Das war ja schrecklich und vor allem auch sehr gefährlich für alle Menschen hier. Was ist wenn die falsche Person sich an so einen Zauberer wendet? Dann gab es doch erst recht noch mehr Probleme für alle Menschen hier.

„Und kann man das ganze irgendwie rückgängig machen? Ich meine, also Arcon wieder zu einem normalen Menschen machen?“, Ich sah Jack an und er schüttelte seinen Kopf.

„Ich habe keine Ahnung ob so etwas möglich ist, aber falls es das sein sollte, wird uns dieses Buch weiterhelfen die richtige Person zu finden, die uns da weiterhelfen kann!“, meinte Jack und packte das Buch in einen abschließbaren Schrank.

„Aber jetzt solltest du nach Hause gehen bevor deine Eltern noch etwas merken!“, meinte er mit einem Blick nach draußen wo gerade Mason mit seinem Auto in die Einfahrt fuhr.

„Das ist nur meine Mutter und ihr neuer Lover, aber ich werde nie wieder jemanden als meine Eltern bezeichnen können!“, sagte ich noch bevor ich das Haus verließ und schnell durch die Hintertüre wieder ins Wohnzimmer huschte.

 

 

 

 

Kapitel 15.

Als Mason ins Wohnzimmer kam, tat ich so als wäre ich gerade aufgewacht, damit er keinen Verdacht schöpfte wo ich gewesen bin.

„Oh habe ich dich geweckt?“, sagte er als er das Wohnzimmer betrat und seine Tasche auf den Boden fallen ließ. Ich nickte nur wortlos. Wirklich reden wollte ich trotzdem nicht mit ihm. Dazu gab es in der Zwischenzeit zu viele Lügen die er erzählt hat und gleichzeitig gab es zu viele Dinge die er einfach nicht erzählt hat und vor meiner Mutter verheimlicht. Für mich stand fest: Wenn ich die Sache mit Arcon erledigt habe, dann kümmere ich mich darum das Masons Lügen auffliegen und er nicht mehr der coole hier im Haus ist. Ja vielleicht, wenn ich Beweise hätte für seine Lügen, dann würde meine Mutter sofort von hier verschwinden wollen und ich wäre endlich an einem Ort ohne Mason, ohne Jack und ohne magische Wesen und Gestalten. Es wäre ein Ort, der normaler nicht sein könnte. Genau der passende Ort für mich. Genau so musste es irgendwann sein. Doch bis zu diesem Schritt ist es noch ein langer Weg den ich gehen muss, denn so leicht würde ich Arcon und Jack nicht loswerden, oder zumindest die magische Welt aus meinem Leben bekommen. Aber das mit Mason ist der leichteste Part von allen. Es wäre einfach für mich, ihn loszuwerden mit nur einer kleinen Handbewegung. Doch etwas Zeit hat er ja noch, seine Lügen von alleine uns zu erzählen, falls nicht, würde ich dann dafür sorgen.

„Geht es dir denn schon etwas besser wie heute morgen?“, wollte Mason wissen und ich nickte nur, als auch schon meine Mutter den Raum betrat und mich immer noch so sorgenvoll betrachtete wie am Morgen. Wahrscheinlich dachte sie, ich hätte mich mit irgendwem geprügelt, da ich schon öfters in solche Situationen gekommen bin, aber wahrscheinlich dachte sie, ich und Jack hätten uns geprügelt, was natürlich Schwachsinn war. Aber wie als könnte ich Gedanken lesen, sprach sie genau das aus, was ich vermutet hatte.

„Sag mal haben du und Jack etwa irgendwelche Probleme untereinander?“, wollte sie wissen aber ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Weißt du ich frage mich schon den ganzen Tag ob mir nicht irgendein wichtiges Detail entgangen ist, was dich betrifft seit dem wir hier leben!“, murmelte sie

„Aber ich finde es einfach nicht egal wie sehr ich auch danach suche!“, beendete sie ihren Satz und sah mich immer noch sorgenvoll an.

„Es ist alles gut zwischen mir und Jack Mom, keine Sorge!“, sagte ich und sie antwortete mir mit einem kleinen Lächeln. Wirklich wahrheitsgemäß war meine Antwort aber nicht gewesen. Natürlich hatte ich keine Probleme mit Jack, aber nur wegen ihm hatte ich die ganzen Probleme die mich nun versuchen fertig zu machen. Aber mit Jack selber hatte ich keine Probleme.

„Nun das will ich doch hoffen. Es wäre echt schade wenn du und Jack euch nicht versteht. Schließlich findet man nicht immer eine so nette Person die gleich im Haus nebenan wohnt!“, meinte sie und strich mir über meine Stirn.

„Es ist wirklich alles gut zwischen Jack und mir Mom, mach dir keine Sorgen, wir komme gut miteinander aus!“, sagte ich und schließlich lächelte sie mich noch einmal an bevor sie sich aufrichtete und das Wohnzimmer verließ.

„Jack ist echt ein netter Junge. Ich kenne ihn schon viele Jahre!“, meinte Mason und ich verdrehte nur meine Augen. Das war eine Lüge. Mason lebt noch gar nicht so lange hier.

„Das brauchst du mir nicht erzählen!“, sagte ich und er sah mich fragend an.

„Glaubst du mir etwa nicht?“, fragte er mich und ich zuckte nur mit meinen Schultern als ich aufstand und die Decke über meine Schulter warf.

„Was man glaubt kommt immer darauf an ob man es glauben will oder nicht!“, sagte ich und lief an ihm vorbei und ließ ihn einfach stehen.

„Hey, jetzt mal ehrlich Kai was ist dein Problem mit mir?“, rief er mir hinterher und rannte hinter mir die Treppen nach oben und holte mich im Flur kurz vor meinem Zimmer ein.

„Ich will damit sagen, hör auf Menschen mit Lügen zu beeindrucken, wenn du im wahren Leben nichts bieten kannst!“, mit diesen Worten öffnete ich meine Zimmertüre und schlug sie vor seiner Nase zu. Ich denke mal, jetzt hat er etwas worüber er nachdenken kann. Vielleicht merkt er ja auf diese Weise endlich mal, dass er mit seinen Lügen nicht lange durch kam, zumindest nicht bei mir, denn ich hatte ihn durchschaut. Er war nur jemand, der sich mit Lügen eine Welt aufbaute, in der alles so lief wie er es wollte.

Als ich in meinem Zimmer die Decke auf mein Bett schmiss, zuckte ich zusammen als Jack auf meinem Bett saß und mich ansah, als würde er hier schon eine Zeit lang auf mich warten. Mein Blick fiel zu meinem Zimmerfenster welches offen stand.

„Jack was machst du denn hier?“, zischte ich, denn über seinen Besuch war ich nicht gerade erfreut. Wieso konnte er nicht wie jede andere normale Person einfach klingeln und zur Haustüre reinkommen? Wieso musste er immer alles anders machen und zwar so, als wäre er ein Geheimagent der nicht gesehen werden darf?

„Ich hab auf dich gewartet, es gibt Neuigkeiten in Sachen Arcon und magische Welt!“, meinte Jack und fischte einen Zettel aus seiner Hosentasche, den er zu einem kleinen Zettel zusammengefaltet hatte.

„Was soll das sein?“, fragte ich ihn als er mir den Zettel in die Hand drückte und nichts weiter dazu sagte.

„Es sieht ganz so aus als hätten wir zumindest mal einen Plan wie es demnächst weitergehen könnte!“, rief Jack mir noch zu, bevor er über mein Fenster zurück durch das Fenster zu seinem Zimmer kletterte.

„Kriege ich nicht mal eine Antwort auf meine Frage?“, rief ich ihm hinterher, doch er beachtete mich nicht weiter. Er schloss sein Fenster und verschwand durch seine Zimmertüre. Dann konnte ich ihn nicht mehr sehen.

„Na vielen Dank auch für deine Antwort!“, murrte ich und schmiss den Zettel einfach auf mein Bett ohne ihn weiter zu beachten.

Wieso waren die Menschen hier in dieser verdammten Stadt nur alle so dämlich?

 

 

 

 

Kapitel 16.

 

In dieser Nacht schlief ich sehr schlecht. Mich plagte ein Albtraum der irgendwie immer von vorne begann, sobald ich aufwachte und nach wenigen Minuten meine Augen schloss. Als ich schlussendlich gegen 3 Uhr morgens beschloss nicht mehr zu schlafen und langsam aus meinem Zimmer lief, schlich ich die Treppen nach unten und lief in die Küche. Da ich niemanden aufwecken wollte, ließ ich alle Lichter aus und nur der Schein meines Handybildschirmes leuchtete mir den Weg.

Ich setzte mich im Wohnzimmer in den Sessel von Mason und lehnte mich erschöpft mit dem Kopf nach hinten. Ich schloss für einen Moment meine Augen, doch schon wieder tauchten die Bilder von dem Albtraum auf und schnell öffnete ich meine Augen und dort stand er.

 

Acron.

Er lächelte mich an und ich zuckte vor Schreck zusammen. Was hatte er hier zu suchen? Wieso kam er jetzt schon zu mir nach Hause und ließ mich nicht mal mehr in meinen eigenen vier Wänden in Ruhe?

„Was willst du von mir?“, fragte ich ihn, als ich von zwei Gestalten die zu ihm gehörten an den Haaren gepackt wurde, während Arcon sich direkt vor mir aufbaute.

„Denkst du wirklich ich bin so blöd und merke nicht wie du mir das Buch vor der Nase weggeschnappt hast?“, raunte er mir zu und ich zuckte erneut zusammen. Wie hatte er das nur wissen können? Er hatte mich doch gar nicht gesehen, oder etwa doch?

„Ich habe es nicht!“, sagte ich und kniff meine Augen vor Schmerz zu als die Gestalt an meinen Haaren zog.

„Ich bitte dich Kai, ich dachte wir sind mittlerweile auf der Ebene angekommen, dass wir miteinander sprechen ohne uns Lügen zu erzählen!“, meinte Arcon und gab der Gestalt ein Zeichen den Griff in meinen Haaren wieder zu lockern. Ich holte tief Luft.

„Komm schon, mir kannst du doch die Wahrheit sagen!“, meinte Arcon und sah mich an, wie wenn er versuchen würde den Hundeblick anzuwenden, doch dieser Blick hatte bei mir noch nie funktioniert. Auf so etwas fiel ich nicht herein.

„Unter einer Bedienung!“, sagte ich, und wusste, wenn ich jetzt für die Zukunft etwas erreichen möchte, dann sollte ich genau jetzt diese Frage stellen die mir schon seit Tagen durch den Kopf ging. Da mir niemand den ich bisher kannte, darauf eine Antwort geben konnte oder mir damit weiterhelfen konnte, war vielleicht genau Arcon der richtige dafür. Schließlich war er früher auch ein Mensch gewesen.

„Ach, du willst also verhandeln!“, rief er entzückt und klatschte in die Hände und ich nickte zögernd. Wenn er es gerne verhandeln nennen möchte, kann er das von mir aus gerne tun, aber in Wirklichkeit wollte ich ihn nur aus tricksen um an die Antworten zu kommen die ich brauchte.

„Nun gut, können wir gerne so machen. Also lass hören, was willst du wissen?“, fragte er mich und die Gestalt hinter mir ließ endlich meine Haare los und ich atmete einmal durch bevor ich meine Augen wieder öffnete und Arcon direkt in die Augen blickte.

„Ich will wissen, was es mit Mason auf sich hat, damit ich ihn endlich loswerden kann!“, doch als ich die Frage ausgesprochen hatte zuckte Arcon zusammen und machte einen schnellen Schritt nach hinten.

„Ma...ma..Mason!“, stammelte er und ich nickte verwirrt. Was war denn auf einmal in ihn gefahren? Hatte ich was falsches gesagt?

„Ja, der neue Freund von meiner Mutter, dem gehört auch dieses Haus!“, sagte ich und Arcon schaute sich suchend um.

„Ist er hier?“, fragte er und ich nickte.

„Männer wir gehen. SOFORT!“; rief Arcon und bevor ich reagieren konnte lösten sie sich alle mit einem Knall auf und hinterließen eine Nebelwolke. Ich fing an zu Husten. Als ich mich wieder beruhigt hatte und der Nebel sich gelegt hatte, sah ich mich verwundert um. Was war eben nur passiert? Hatte Arcon etwa Angst vor Mason, Ich meine VOR DEM MASON?

Ich konnte es nicht fassen. Das musste ich sofort Jack sagen sobald es hell war.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 17.

 

Es dauerte eine ganze Weile bis ich am Morgen endlich zu Jack gehen konnte. Nicht nur, weil meine Schwester und Mason mich auf dem Flur abfingen und mir nervige Fragen stellten wieso ich nach draußen gehen wollte wenn ich doch krank war und noch immer nicht besser aussah wie am Tag zuvor, doch ich schaffte es die beiden abzuwimmeln und verschwand durch die Hintertüre. Als ich durch die offene Türe von Jacks Großmutters Haus rannte, erschreckte ich die alte Dame in der Küche.

„Kai!“, schrie sie und ließ den Teller fallen den sie noch in ihrer Hand gehalten hatte. Geschickt fing ich den Teller auf und überreichte ihn ihr.

„Was schleichst du dich denn hier rum?“, fragte sie mich und ich geriet ins zögern. Konnte ich wirklich offen mit ihr darüber reden? Auch wenn sie über die ganze Sache mehr wusste wie ich? Konnte ich ihr wirklich die Dinge erzählen die ich mittlerweile wusste?

„Ist Jack da?“, fragte ich sie stattdessen ohne auf ihre Frage weiter einzugehen. Ich wollte sie nicht in Gefahr bringen mit den Dingen die ich mittlerweile wusste. Wer weiß, besser ist es wenn sie nicht so viel über die Dinge weiß.

„Er...er ist oben..Ich habe ihn den ganzen Tag über noch nicht gesehen!“, sagte sie und zeigte zur Treppe. Ich nickte dankend und rannte die Treppe nach oben zu Jacks Zimmer. Ohne anzuklopfen stürmte ich in sein Zimmer und erschreckte ihn zu Tode. Für einen Moment musste ich lachen, denn verdient hatte er es erschreckt zu werden. Wie oft schon hatte er mich dabei gestört und erschreckt wenn ich etwas vor hatte. Mehr als 10 mal waren es bestimmt schon.

„Sag mal geht’s dir eigentlich noch zu gut!“, brüllte er nachdem er sich vom Boden aufgerappelt hatte und wieder auf seinen Füßen stand.

„Jetzt mach nicht so ein Drama daraus und setzt dich hin. Ich habe wichtige Neuigkeiten!“, sagte ich und drückte ihn an seiner Brust langsam nach hinten aufs Bett bis er aus Bett fiel und dort schließlich liegen blieb. Ich ging im Zimmer auf und ab und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

„Ich hatte echt eine schräge Nacht kann ich dir sagen!“, fing ich an doch Jack rollte nur genervt mit seinen Augen.

„Und was geht mich das an?“, fragte er mich genervt und wollte sich aufsetzten doch ich setzte mich direkt auf seine Brust und drückte ihn zurück auf sein Bett.

„Was soll das werden!“, rief er als ich auf seiner Brust saß und nicht mehr runter ging.

„Ich will, dass du mir zuhörst!“, sagte ich und endlich hörte er mir zu.

„Okay schön!“, nochmals rollte er mit seinen Augen und schwieg dann.

„Also was wäre wenn ich dir sagen würde, dass Arcon letzte Nacht bei mir im Haus war und mit bedroht hat!“, fing ich an und stieg von seiner Brust. Ich lief wieder durch sein Zimmer, immer im Kreis.

„Und er dann aber einen Deal mit mir eingehen wollte und die ganze Sache mehr als nur komisch wurde!“ erzählte ich weiter und Jack richtete sie auf und blieb aber auf dem Bett sitzen als ich ihn anschaute.

„Wie meinst du das genau?“, fragend sah er mich an und ich drehte ihm wieder den Rücken zu und starrte auf seine Zimmertüre.

„Nun, ich habe zu ihm gesagt, dass wir den Deal eingehen können aber als Gegenleistung muss er mir helfen mehr über Mason herauszufinden!“, beendete ich meinen Satz.

„Du hast was!“, rief Jack und fuhr sich durch seine verwuschelten Haare.

„Ich will mehr über Mason herausfinden aber als ich nur seinen Namen erwähnt habe hat Arcon plötzlich ganz komisch reagiert, so als hätte er Angst!“, sagte ich und drehte mich zu ihm um. Er sah mich fragend an.

„Du meinst er hatte Angst? Vor Mason? Dem Freund deiner Mutter den du über alles hasst?“, stammelte er verwirrt vor sich hin und ich nickte langsam.

„Ich fand die Reaktion auch sehr komisch, aber es muss etwas bedeuten. Ich meine wer hat schon Angst vor Mason?“, sagte ich und er nickte nur zustimmend.

„Das bedeutet, dass Mason ebenfalls in dieser Sache mit drin steckt, mehr als wir beide es uns vorstellen können!“, fügte er hinzu nachdem er einige Zeit über nichts gesagt hatte.

„Und wie finden wir es heraus was er damit zu tun hat?“, fragte ich und er zuckte nur mit seinen Schultern.

„Gute Frage aber wir sollten die Sache im Hinterkopf bewahren. Es könnte noch wichtig sein!“, meinte Jack und ich nickte abwesend.

Als ich nach einem ausgiebigen Frühstück mit Jack und seiner Großmutter wieder zurück nach Hause ging, fing mich Mason ab als ich gerade durch die Hintertüre schlüpfte.

„Wo kommst du denn her?“, fragte er mich doch ich tat so als würde ich ihn nicht sehen. Wieso war es nur so schwer ihm klar zu machen, dass ich von ihm nichts wissen will?

Ich meine war er denn wirklich so blöd, dass er es nicht merkte?

„Hey ich rede mit dir!“, rief er mir zu und hielt mich an meiner Schulter fest. Ich drehte mich um und sah ihm direkt in die Augen.

„So lange du deine Lügen nicht vor allen entschuldigst und meiner Mutter erklärst was Sache ist, rede ich nicht mehr mit dir!“, sagte ich und er sah mich an als hätte er einen Geist gesehen. Augenblicklich verschwand die Farbe aus seinem Gesicht und er taumelte kurz eine Schritte nach hinten, bis er sich an dem Treppengeländer festhielt und wieder zum stehen kam.

„Was für Lügen meinst du?“, fragte er mich und er stellte sich dümmer als er in Wirklichkeit war.

„Lass es einfach, Ich werde schon noch beweisen, dass mit dir einiges nicht stimmt!“, mit diesen Worten riss ich mich von seinem Griff los und verschwand die Treppen nach oben.

Es dauerte nicht lange und ich hörte die Haustüre zufallen. Meine Mutter war so eben nach Hause gekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 18.

 

Arcon lief auf und ab und rieb sich seinen Bart. Er überlegte fieberhaft darüber nach wie es sein konnte, dass Mason überlebt hatte. Wie konnte es nur so weit kommen, dass jemand wie er, der der magischen Welt ein Dorn im Auge war einfach überlebt. Die Katastrophe von damals war schließlich nicht gerade leicht gewesen.

„Das kann einfach nicht wahr sein!“, fluchte er und fuhr sich hektisch durch seine in alle Richtungen abstehenden Haare.

„Das kann einfach nicht sein! Das darf so einfach nicht sein!“, fügte er hinzu und eine Türe hinter ihm öffnete sich. Ein Mann der zu seiner Gruppe gehörte hatte soeben sein Zimmer betreten.

„Arcon?“, Seine Stimme war leise und Arcon konnte ihn kaum verstehen. Arcon drehte sich um und sah den Mann an.

Er gehörte zu den Jüngeren der Gruppe. Er war vielleicht nicht viel älter als 20 und obwohl er noch so jung war, konnte man deutlich erkennen, dass er in der magischen Welt bereits über 120 Jahre alt ist. Hier verlief die Zeit anders als in der echten Welt. Es gab einige Dinge die anders waren als die, die wir kennen. Zum einen gibt es hier eine ganz andere Zeit. Während auf der Erde ein Tag vergeht, vergeht hier nur eine Stunde. Während die Menschen auf der normalen Welt nur etwa 100 Jahre alt werden können, werden die Menschen in der magischen Welt sehr viel älter als gewohnt.

Dies waren nur zwei der über hundert Dinge die hier anders waren als auf der normalen Welt.

Dazu gehörte aber auch ein noch ganz anderer wichtiger Punkt. Denn wenn einer der Menschen aus der magischen Welt die magische Welt für immer verlässt, dann stirbt er eigentlich. So sollte es bei Mason auch der Fall sein. Doch irgendwie hatte er überlebt, was eigentlich logisch nie der Fall sein konnte.

„Sie haben ihn gekannt?“, fragte der Mann und Arcon drehte ihm den Rücken zu. Natürlich hatte er Mason gekannt. Mason war jemand ganz schlimmes, der die Zeit überhaupt nicht überlebt haben dürfte. Das war eine Katastrophe. Wenn er doch nur wüsste wieso es möglich war noch am Leben zu sein wenn dabei so etwas passiert ist.

Das konnte unmöglich einfach so passieren.

„Er kann nicht lebendig sein, das ist nicht möglich!“, Arcon drehte sich zu dem Mann erneut um und sah ihn an. Dieser sah ihn verwirrt an, als frage er sich wieso er nicht verstand wieso Arcon so etwas zu ihm sagte.

„Ich verstehe es nicht ganz Sir?“, fragend sah er Arcon an doch er wimmelte ihn ab.

„Lassen sie mich in ruhe nachdenken ich habe zu tun!“, meinte Arcon und drückte den jungen Mann nach draußen. Er musste jetzt nachdenken wie er über diese Sache hinweg kam oder zumindest einen Plan entwickeln konnte, wie er Mason erneut loswerden konnte. Denn wenn Mason noch am leben war, da gab es kein Zweifel, dann musste er handeln, und zwar so schnell wie möglich.

„Doch dazu brauche ich die Hilfe von zwei ganz bestimmten Personen!“, sagte Arcon zu sich selbst und im nächsten Moment presste er sich seine Hand auf seinen Mund.

„Aber dies würde bedeuten dass!“, er stoppe.

Das würde bedeuten, er müsste einen Schritt gehen den er gar nie gehen wollte.

„Das heißt ich müsste mit den Menschen zusammenarbeiten, die ich eigentlich töten sollte!“, Er rieb sich noch einmal seinen Bart.

Ja, das würde es bedeuten.

Einen Schritt zu gehen den er niemals gehen wollte. Einen Schritt, der seine ganzen Pläne verändern würde.

 

Kapitel 19.

 

Ich lag in meinem Zimmer auf meinem Bett und starrte an die Decke. Es war tiefschwarze Nacht und alle Menschen im Haus schliefen bereits aber ich konnte einfach nicht schlafen. Ich befürchtete wieder den gleichen Albtraum zu bekommen sobald ich auch nur meine Augen für eine längere Zeit schloss. Außerdem fühlte ich mich so als hätte es noch einen guten nutzen wenn ich einfach wach bleiben würde. Wer weiß was heute noch alles geschehen wird. Nach den letzten Tagen war ich mir nicht mehr sicher, ob es jemals noch einen normalen Tag hier geben wird. Denn bisher war jeder Tag ein Chaos gewesen. Ich drehte mich in meinem Bett und mein Blick fiel zu meinem Fenster. Schließlich nachdem ich keine Lust mehr hatte sinnlos auf meinem Bett zu liegen stand ich auf und lief zu meinem Fenster. Die Stadt war dunkel und die Straßenlaternen waren komischerweise ausgeschaltet. Dies war eigentlich nicht der Fall.

„Was zum!“, murmelte ich als plötzlich eine Hand an meinem Fenster zum Vorschein kam und ich erschrocken zurückwich. Im nächsten Moment stand Arcon in meinem Zimmer und klopfte sich den Dreck von seinem Mantel, dann sah er mich an und lächelte wie immer mit seinem bösen Lächeln.

„Was suchst du hier?“, fragte ich während ich ein paar Schritte nach hinten taumelte. Ich hatte keine Lust, dass er mich so zurichten würde wie er Jack vor paar Tagen zugerichtet hatte.

Bei ihm konnte man ja nie wissen wie er im nächsten Moment reagieren würde.

„Ich muss mit dir reden, ganz offen versteht sich!“, meinte Arcon und beachtete mich nicht weiter sondern setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und sah sich in meinem Zimmer zum. Ich hatte keine Ahnung was er von mir wollte und wieso er plötzlich so normal klang. Seine Stimme hatte absolut nichts gefährliches an sich, zumindest klang er nicht so wie er sonst immer klang, wenn er mit mir zu tun hatte.

„Was?“, fragte ich und stand immer noch am selben Platz wie zuvor. Ich traute mich nicht auch nur eine einzige kleine Bewegung zu machen, da man bei Arcon nicht sicher sein konnte was als nächstes passieren würde.

Ich hatte mittlerweile gelernt, dass man sich hier auf niemanden verlassen konnte, vor allem nicht auf die, die aus der magischen Welt kamen. Zuerst tun sie so als seien sie freundlich und wollen dir nichts böses und im nächsten Moment wollen sie dich töten mit allen Mitteln die sie zur Verfügung haben.

„So blöd und ungläubig es auch klingen mag aber ich bin nicht hier um dir irgendwas anzutun oder dir Angst zu machen!“, sagte er und sah mich an. Meinte er das wirklich ernst oder war es nur wieder einer seiner Tricks? Ich hatte absolut keine Ahnung und meine Gedanken rasten, als veranstalteten sie ein Rennen in meinem Kopf.

„Aber wieso?“, fragend sah ich ihn an, da ich ihm auf keinen Fall auch nur im geringsten vertrauen werde. Dazu ist einfach zu viel passiert was nicht okay war.

„Okay bringen wir es hinter uns. Ich brauche eure Hilfe. Du und Jack müsst mir helfen!“, meinte er und senkte seinen Blick zu Boden als er diesen Satz sagte. Meine Augen wurden größer. Wie bitte? Arcon, der Größte von allen, der alles kann und nie Hilfe braucht, braucht Hilfe? Von mir und Jack? Sagt mir bitte jemand, dass ich im falschen Film bin?

„Seit wann brauchst du denn Hilfe von Menschen die du töten willst?“, fragte ich ihn und meine Starre löste sich und ich setzte mich langsam auf mein Bett.

„Nun, die Sache mit Mason macht mich fertig!“ , meinte Arcon und für einen moment glaubte ich, dass er mich wirklich verarschen wollte. Die Sache mit Mason konnte wohl kaum so ein großes Problem für ihn sein als es für mich. Schließlich lebe ich mit dem Idioten in einem Haus und sehe ihn ständig aber Arcon hat doch gar nichts mit ihm zu tun.

„Wieso sollte der Idiot für dich ein Problem sein? Der kann doch nicht mal ein Ei schälen so dumm wie der sich dabei anstellt!“, meinte ich und musste bei meiner Bemerkung grinsen.

„Nun, du hast ja keine Ahnung aber in der Menschenwelt ist er vielleicht nicht gerade der hellste aber in de magischen Welt war er einer der besten. Ja sogar einer der meist gefürchteten überhaupt!“, fing Arcon an zu erzählen und ich schluckte für einen Moment. Mason gehörte also tatsächlich zu der magischen Welt? Er war einer von Arcons Leuten?

„Gehört er zu deiner Gruppe?“, fragte ich doch Arcon schüttelte nur seinen Kopf und seinem Blick nach zu beurteilen hatte er Angst.

„Nie und nimmer würde so einer wie Mason zu meiner Gruppe gehören!“, sagte er mit einem Blick zum Boden.

„Dazu ist er zu gut und zu gefährlich. In meiner Gruppe sind nur Leute denen ich auch vertrauen kann, aber Mason kann man nicht vertrauen!“, meinte Arcon und sah mich an.

„Und was ist dein genaues Problem mit ihm?“, fragte ich und für einen Moment überlegte er, dann sah er mich an mit einem ernsten Blick.

„Eigentlich sollte er gar nicht mehr leben!“, Ich sah ihn erschrocken an. Wie meinte er das?

„Wie meinst du das er sollte nicht mehr leben?“, Ich wusste nicht was er genau meinte und in meinem Kopf hatten sich tausende von Frage aufgestapelt, die alle eine Antwort haben wollten. Arcon sah wieder zu Boden.

„Damals bei der großen Schlacht, die in der Geschichte der Menschheit gar nie stattgefunden hat, wurde er getötet. Er war damals einer der besten Krieger und starb bei der Katastrophe. Doch jetzt nach all den Jahren muss er die Schlacht irgendwie überlebt haben und hat seinen Tod nur vorgetäuscht. Das ist sehr schlecht für uns!“, meinte Arcon und sah mich wieder an nachdem er für ein paar Sekunden geschwiegen hatte.

„So dumm wie der auf mich wirkt, hat er aber keine Erinnerungen mehr an sein früheres Leben!“, meinte ich doch Arcon schüttelte seinen Kopf.

„Momentan mag er sich daran nicht erinnern können aber die Erinnerung kann jederzeit zurück kommen und dann haben wir ein ganz großes Problem. Denn wenn er Erstmal wieder weiß wer er ist, kann er jederzeit dafür sorgen, dass ein erneuter Krieg angezettelt wird und dann sieht es nicht nur schlecht für die magische Welt aus, sondern auch für die reale Welt!“, Arcon stand auf und klopfte sich auf seine Schenkel.

„Es wäre gut wenn du und Jack ein paar Ermittlungen anstellen könntet und für mich arbeiten würdet, denn ich weiß echt nicht wie ich Mason im Auge behalten soll wenn ich hier nur in der Nacht sein kann. Bei Tag darf ich hier nämlich rechtlich gar nicht sein und ich habe schon einmal gegen das Recht verstoßen. Ein zweites mal möchte ich diesen Fehler nicht nochmal begehen!“, meinte Arcon und kletterte auf die Fensterbank.

„Hey, warte mal! Da gibt es noch eine Sache zu klären!“, sagte ich und er drehte sich nochmals zu mir um, als er gerade schon aus dem Fenster klettern wollte um auf die Garage zu springen.

„Und die wäre?“, fragte er mich und ich verschränkte meine Arme. Die Sache war wohl offensichtlich. Er möchte unsere Hilfe aber dafür wollen wir eine Entschädigung von ihm haben.

„Wir bringen niemanden um und du wirst uns nach der Sache in ruhe lassen!“, sagte ich doch er ging auf meine Aussage nicht ein.

„Entweder so oder wir helfen dir nicht!“, sagte ich und schließlich gab er nach und stimmte mir zu.

Die Sache mit Mason musste wohl doch größer für ihn sein als ich am Anfang noch angenommen hatte.

Nachdem Arcon gegangen war legte ich mich ins Bett und dachte darüber nach wie ich und Jack es wohl am besten anstellen würden mehr über Mason herauszufinden. Eigentlich wusste ich kaum etwas über ihn. Ich wusste nicht mal genau wo er arbeitete und vor allem als was er arbeitete. Das war nur der Fall, da es mich nie interessierte was er machte. Ich konnte Mason nicht leiden und wer will schon mehr über eine Person wissen die man gar nicht leiden kann? Richtig, Niemand.

„Das wird noch eine ganz andere Wendung nehmen als ich gedacht habe!“, murmelte ich und schnappte mir mein Handy welches unter meinem Kissen lag. Ich schrieb eine Whatsapp Nachricht an Jack. Seit dem er mir seine Nummer aufgedrückt hatte, obwohl ich sie nicht haben wollte, hatte ich nun die Möglichkeit ihm zu schreiben wenn es denn ein Notfall war.

„Ich glaube wir haben jetzt einen Fall, der noch eine ganz andere Richtung einschlagen wird als wir angenommen haben!“, simste ich ihm und schickte die Nachricht ab.

Es ist schon komisch wie innerhalb weniger Minuten sich dein Leben ändern kann. Ehe du dich versiehst landest du in einer magischen Stadt, wirst gejagt von magischen Gestalten und hast einen nervigen Nachbar der über die Sache mehr Bescheid weiß als er zugeben möchte und im nächsten Moment stellt sich heraus, dass die Person, die du über alles hasst ganz und gar nicht in Ordnung ist und mehr in der Sache drinsteckt als du es dir vorstellen kannst.

Mein Leben zum jetzigen Zeitpunkt?

Eine einzige Katastrophe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 20.

 

Jack antwortete mir erst am nächsten Morgen und anstatt zu warten bis ich vorbei gekommen wäre, kletterte er über eine Planke in mein Zimmer und war kurz darauf in meinem Zimmer, mal wieder, ohne das ich ihn eingeladen hatte. Der Junge macht wohl immer das was er möchte und folgt keinen Anweisungen. Könnte fast ich sein.

„Und der will wirklich unsere Hufe?“, fragte mich Jack, nachdem ich ihm nochmals genauer die Situation erklärt hatte die sich in der Nacht in meinem Zimmer abgespielt hatte.

Ich selber konnte es ja kaum glauben was dort geschah, aber es stimmte. Arcon wollte unsere Hilfe und ich fühlte mich irgendwie danach ihm zu helfen, allein aus dem Grund, dass ich so mehr über Mason erfahren könnte.

Mehr, als ich eventuell zuvor schon gewusst haben.

„Also nur um es nochmal genau zu verstehen. Mason, der Freund deiner Mutter soll einst in der magischen Welt gelebt haben, dann hat er eine Schlacht überlebt obwohl es hieß, dass er tot ist und jetzt will Arcon herausfinden wieso er überlebt hat?“, fasste Jack die ganze Situation nochmals zusammen und ich nickte.

„Ich würde mich auch wundern, wenn Arcon diese Geschichte nur erfunden hätte. Du hättest sein Gesicht sehen sollen als ich Mason erstmals erwähnt habe. Er sah so aus als würde er gleich tot umfallen!“, meinte ich denn so hatte ich Arcon noch nie gesehen auch wenn ich noch nicht lange hier lebe.

„Er sah richtig verängstigt aus so als wäre irgendwann mal was schlimmes passiert zwischen den beiden!“, fügte ich hin zu und Jack nickte nur schweigend vor sich hin.

„Kann gut sein, dass er die Wahrheit dieses mal gesagt hat, aber wieso sollen ausgerechnet wir ihm helfen? Ich meine wir sind doch so gesehen auch seine Feinde!“, meinte Jack aber auf diese Frage wusste ich keine Antwort. Ich hatte mich dieselbe Frage auch schon gefragt, bin aber noch nicht auf eine zufriedenstellende Antwort gekommen.

Natürlich ergab die ganze Sache keinen Sinn, aber würdest du dich an deinen Feind wenden wenn du merkst, dass du alleine nicht mehr weiter voran kommst?

Würdest du wirklich einen Deal mit deinem Feind eingehen um gegen einen anderen Feind zu kämpfen?

Würdest du das wirklich wollen, dass dein Feind dir hilft?

Ich glaube in solch einem Moment ist es völlig egal ob man Freunde oder Feinde hat die einem helfen, denn Hauptsache dir hilft überhaupt jemand.

Man kann ja nicht erwarten einfach alleine zu bleiben in einer Situation, in der man alleine eh nicht weiterkommen würde oder?

„Keine Ahnung, aber ich finde, solange er uns dadurch nicht mehr töten will können wir ihm auch helfen. Immerhin finde ich so auch mehr über Mason heraus was meine Mutter eventuell noch nicht wusste!“, meinte ich und Jack nickte.

„Wie sieht denn dein Plan aus für die nächsten Tage? Wie sollen wir anfangen?“, fragend sah er mich an und ich fischte den Zettel hinter meinem Bett hervor, den Jack mir vor paar Tagen überreicht hatte ohne mir zu sagen was ich damit sollte.

„Wie wäre es wenn wir einfach zu dieser Adresse gehen? So weit ich weiß ist die Adresse die du aufgeschrieben hast die von seinem Arbeitsplatz!“, meinte ich und er sah mich erschrocken an.

„Wie jetzt? Dort Arbeit Mason?“ fragte er mich und ich nickte.

„Ich wusste ja nicht was es mit dem Zettel auf sich hat, also habe ich ihn erst nicht beachtet aber gestern Nacht als ich nicht schlafen konnte habe ich mal einen Blick darauf geworfen und du hast seine Adresse von seiner Arbeitsstelle drauf geschrieben. Wieso auch immer, aber da sollten wir auf jeden Fall anfangen!“, meinte ich und Jack sprang von meinem Bett auf.

„Könnte ich mir vielleicht ein Oberteil von dir leihen?“, fragte er mich und erst da fiel mir auf, dass er zwar ein Oberteil trug, aber das weiße Shirt was er an hatte mit Blut voll war. Es war nicht gerade ein Anblick den man in der Öffentlichkeit sehen wollte. Ich nickte.

„Klar such dir was aus!“, sagte ich und zeigte auf einen der beiden großen Wandschränke.

 

 

 

 

 

Kapitel 21.

 

„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte mich Jack als wir mitten im Wald vor einer kleinen Hütte standen. Ich schaute erneut auf mein Handy und nickte nur zögernd.

„Laut Google Maps sind wir hier richtig!“, sagte ich, doch sicher war ich mir trotzdem nicht. Der Ort hier sah komisch aus. Allein aus dem Grund, dass es weit von der Stadt entfernt lag.

„Eigentlich bin ich davon ausgegangen nicht wieder in einem Wald zu landen. Das letzte mal ging es schmerzhaft aus für uns als wir in einem Wald waren!“, erinnerte mich Jack an die Sache mit Arcon.

„Das ist doch nicht mehr wichtig. Wir sind aus einen anderen Grund hier!“, sagte ich und blickte durch das Fenster der kleinen Hütte. Doch richtig erkennen konnte ich nichts. Es sah ganz so aus als sei die Hütte leer.

„Aber er ist doch hier rein gegangen, wir haben es doch gesehen oder bin ich jetzt blind?“, Jack stand hinter mir und stand auf seinen Zehenspitzen um etwas sehen zu können doch auch er sah nichts in der Hütte was auch nur irgendwie darauf hinweisen würde, dass hier ein Mensch arbeitete.

„Vielleicht gibt es ja so was wie einen Keller oder so und wir sehen es nur von hier nicht!“, meinte ich und packte entschlossen den Griff der Türe und wollte die Türe öffnen doch Jack zog mich zurück.

„Du willst da jetzt wohl nicht etwa reingehen?“, zögernd hielt er mich an meinem Arm zurück doch ich nickte nur.

„Willst du etwa hier draußen stehen und Wurzeln schlagen?“, fragte ich ihn und er schüttelte seinen Kopf.

„Also dann lass uns endlich reingehen!“, sagte ich und er folgte mir zögernd.

In der Hütte war es dunkel und man konnte kaum die eigene Hand vor Augen sehen, doch ich schaltete die Taschenlampe von meinem Handy ein und leuchtete durch den kleinen Raum.

Viel gab es nicht gerade zu sehen. Außer einem alten Tisch und einer Lampe gab es nichts was in diesem Raum wichtig sein könnte. Allgemein machte die Hütte einen heruntergekommenen Eindruck. So als wäre hier seit Jahren schon niemand mehr gewesen.

„Also ich weiß echt nicht. Ich glaube er ist schon längst wieder nach draußen gegangen. Vielleicht gibt es ja einen Hintereingang oder so den wir gar nicht bemerkt haben!“, meinte Jack.

„Ich glaube nicht!“, sagte ich und mein Blick fiel auf eine kleine Klappe im Boden.

„Ich denke wir haben gefunden nach was wir gesucht haben!“, Ich zeigte auf die Klappe und griff nach dem Hebel der neben dran angebracht war. Dann zog ich daran und die Klappe öffnete sich. Ich konnte deutlich die Stimme von Mason hören, aber irgendwie klang sie so als sei sie sehr weit entfernt.

„Komm schon!“, sagte ich und zog Jack mit nach unten in den Kellerraum. Was wir dort zu sehen bekamen überschlug mit weiten alles was ich mir jemals in meiner Fantasie vorgestellt hatte.

Ein pinkes Portal was in der Luft schwebte und leuchtete, flog direkt dort unten in dem Raum. So wie man es eben aus Filmen kannte. Ein Portal durch welches man durchgehen konnte und dann landet man in einer anderen Welt oder an einem anderen Ort.

„Das gibt es doch nicht. Das kann nicht echt sein!“, meinte Jack und zeigte auf das Portal wo just in diesem Moment wieder die Stimme von Mason ertönte. Nun konnte man deutlich die Umrissen von ihm sehen und er kam immer näher.

„Los schnell! Versteck dich!“, Jack zog mich mit sich hinter einen großen Haufen Schrott und Kartons, als Mason auch schon aus dem Portal kam und das Portal mit einem Hebel verschloss. Im nächsten Moment war es wieder verschwunden. Mason war am Handy und telefonierte mit irgendwem.

„Ja sicher doch, es läuft alles so wie wir es uns vorgestellt haben!“, meinte er und stand dort wo noch kurze Zeit davor das Portal gewesen war.

„Ja keine Sorge es weiß niemand Bescheid darüber, mach dir keine Sorgen ich habe alles im Griff!“, sagte er und sah sich um.

„Der Junge? Der hat keine Ahnung von der ganzen Sache. Natürlich versuche ich mit ihm eine Verbindung aufzubauen aber er lässt mich nicht an sich heran. Ich bin noch am überlegen wie ich das am besten anstelle!“, meinte er und verließ dann den Keller.

„Das gibt es doch nicht. Er hat tatsächlich einen Weg gefunden in die magische Welt zu kommen!“, meinte Jack, als wir kurz darauf die Hütte verlassen hatten und uns auf den Weg machten zurück nach Hause. Mason war zuvor schon gegangen, nachdem er sein Telefonat beendet hatte.

„Die Sache wird immer komischer, aber jetzt wissen wir schon mal mehr als zuvor. Arcon hatte recht. Mason weiß über viel mehr Bescheid als wir denken!“, sagte ich und schweigend liefen wir durch den Wald zurück nach Hause. Es gab noch so einiges was ich nicht wusste. Doch ich würde Mason das Handwerk legen, schon sehr bald würden all seine Lügen auffliegen und dann würde ich ihn für immer los sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 22.

Als ich am Abend wieder Zuhause war und beim Abendessen zusammen mit meiner Mutter, meiner Schwester und Mason an einem Tisch saß, konnte ich es nicht lassen und beobachtete Mason die ganze Zeit über aus meinem Augenwinkel, so dass er es nicht bemerken konnte.

„Und wie war dein Tag Schatz?“, bei der Bemerkung meiner Mutter musste ich würgen. Wie konnte sie so jemanden, der nur Lügen verbreitete Schatz nennen? Ach ja, stimmt. Sie ist ja blind vor Liebe zu ihm. Hab ich ganz vergessen.

„Ja war gut, wir haben jetzt einen neuen Chef in unserer Abteilung!“, meinte Mason. Ha. Lüge. Ich hab dich erwischt. Dies war die erste Lüge die hier gefallen ist. Ich sollte anfangen seinen Lügen zu zählen.

„Das ist ja mal was ganz neues!“, meinte meine Mutter und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Würg.

„Ja ist ganz interessant mal jemand neues zu haben der in unserer Firma ein Auge auf die Menschen hat!“, meinte Mason mit einem schleimerischen Lächeln.

Er sollte wohl besser mal ein Auge auf dich haben du Schleimer.

„Und wie läuft es so mit diesem Auftrag den du vor kurzem bekommen hast? Gibt es da schon neue Erkenntnisse?“, wollte meine Mutter wissen doch Mason schüttelte nur seinen Kopf.

„Du weißt doch ich darf darüber nicht reden weil es geheim ist!“, meinte Mason mit einem Lächeln.

Ach ja, geheim ist das also. Ich glaube eher das du es nur nicht sagen möchtest weil dieser besondere geheime Auftrag gar nicht existiert.

„Wie dem auch sei, ich bin froh, dass es hier jetzt endlich so gut läuft und auch die Kinder sich eingelebt haben. Sogar Kai!“, meinte meine Mutter mit einem Blick zu mit und meiner Schwester, doch meine Schwester hatte gar nicht mitbekommen um was es gerade ging. Seit sie den Jungen aus der Straße kennengelernt hatte, ging es bei ihr um nichts anderes mehr. Liebe ist schon eine komische Sache.

„Stimmt, ich finde auch, dass sich die beiden sehr schnell eingelebt haben. Auch Kai!“, meinte nun Mason und sah mich an. Dabei hatte er das gleiche Lächeln aufgelegt, wie immer wenn er mich anschaute und genau wusste, dass er bei mir nicht durchkam.

„Jaja Whatever!“, murmelte ich und stocherte in meinem Essen herum.

Wirklichen Hunger hatte ich nicht gerade. Seit ich mit Jack gesehen hatte wo Mason seinen Tag über verbrachte, war mir nicht mehr zu Essen zu mute. Nicht, weil mir dadurch schlecht wurde oder so, es ging viel mehr darum, dass ich zu viele Fragen in meinem Kopf hatte auf die es keine Antwort gab. Ich überlegte schon die ganze Zeit wie und wann ich Arcon von unseren Beobachtungen erzählen soll. Doch eine genaue Lösung hatte ich noch nicht gefunden. Aber mir würde schon noch etwas einfallen, so wie ich mich kannte fiel mir immer irgendwann was ein wenn ich es am wenigsten erwartete.

„Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Jack Kai?“, fragte mich meine Mutter und ich verschluckte mich fast an meinem Getränk. Wieso fragte sie nach Jack? Der Junge, der bisher noch nie zu Besuch war sondern nur durch mein Zimmerfenster bisher zu mir gekommen war? Den Jungen, den sie persönlich hier noch nie getroffen hatte.

„Es geht!“, antwortete ich ohne weitere Details preiszugeben. Ich war nicht so im Modus mit ihr oder jemand andern an diesem Tisch großartig zu sprechen heute.

„seit ihr mittlerweile befreundet?“, wollte Mason wissen und ich sah ihn schräg an. Das ging ihn ja wohl gar nichts an.

„Ich denke nicht, dass man das als eine Freundschaft bezeichnen kann!“, meinte ich nur und stocherte in meinem Teller herum.

Wieso wollte er nur immer solche Sachen wissen die sonst niemand fragte? Konnte er nicht einfach seine dämliche Klappe halten?

„Ach, wie bezeichnet man es dann? Liebe?“, fragte er mich und ich schluckte. Okay, das ging eindeutig zu weit.

„Sag mal geht es eigentlich noch? Was soll das hier werden? Ein Verhör?“, empört sah ich ihn an und meine Stimme klang zornig.

„Ich hab doch nur gefragt, ich meine selbst wenn es der Fall wäre wenn du diesen Jungen lieben solltest spielt es keine Rolle. Es ist doch völlig okay!“, meinte er doch ich unterbrach ihn.

„Ganz ehrlich halt einfach deine Klappe bei Dingen von denen du keine Ahnung hast!“, damit war die Sache für mich erledigt. Ich stand auf, schnappte meinen Teller und mein Glas und stellte alles in die Küche.

 

Kapitel 23.

In dieser Nacht war einiges anders. Besser gesagt der ganze Abend war schon anders wie sonst. Nach der kleinen Auseinandersetzung beim Abendessen hatte Mason kurze Zeit später das Haus verlassen während ich in meinem Zimmer saß und ihn von meinem Fenster aus beobachtete. Wo auch immer er hin wollte, um diese Zeit war es schon komisch das Haus noch zu verlassen. Ich schrieb Jack eine Nachricht und wenige Sekunden später standen wir beide im Garten und hatten uns hinter einem Busch versteckt. Wir wollten natürlich nicht einfach aufgeben, denn wenn Mason so spät es noch so eilig hatte, dann konnte nur etwas wichtiges anstehen was vielleicht für Arcon auch wichtig sein konnte.

Ich wusste das etwas wichtiges anstehen musste, denn Mason hatte sich nicht nur beim Esssen so komisch verhalten sondern war allgemein auch danach mehr als nur aufgefallen. Zeit, herauszufinden was in diesem Idioten vor sich ging.

„Und du bist dir sicher, dass er etwas bestimmtes vor hat?“, fragte mich Jack leise und ich hätte seine Frage fast nicht verstanden so leise sprach er die Worte aus.

„Ganz bestimmt, sonst würde er sich nicht so verhalten wie er momentan sich verhält!“, meinte ich und wir nahmen die Verfolgung auf.

„Was ist denn bitte vorher passiert, dass du es auf einmal so eilig hast ihm zu folgen?“, fragte Jack mich und ich überlegt für einen Moment ob ich ihm überhaupt davon erzählen sollte was beim essen passiert ist, doch ich hielt es für besser vorerst nichts davon zu erzählen.

„Ach, du kennst ihn doch. Er ging mir einfach allein mit seiner Anwesenheit auf die Nerven!“, sagte ich und wir rannten über die Straße und wechselten die Straßenseite da Mason gerade abgebogen war.

„Ich finde die Sache ja schon sehr komisch. Ich meine ich kenne ihn zwar nicht, aber selbst in der Kurzen Zeit wo er neben uns wohnt, habe ich manchmal das Gefühl das er nicht ganz legale Sachen am laufen hat!“, meinte Jack und ich konnte ihm nur zustimmen.

„Natürlich hat er keine legalen Sachen am laufen, oder was denkst du wieso er immer so einen aufgedrehten Eindruck macht!“, sagte ich überzeugend.

Als wir für circa 30 Minuten durch die Stadt liefen war mir nicht ganz klar wohin Mason um diese Zeit noch wollte, doch dann steuerte er direkt auf eine Villa zu die am Ende einer Straße lag und klingelte. Die Türe wurde von einem Mann in einem Anzug geöffnet und Mason betrat das Haus.

„Sieht ganz danach aus als wären wir an unserem heutigen Ziel angekommen!“, sagte ich und wir steuerten auf den Garten der Villa zu und schlüpften durch das Gebüsch, bis wir an einem Fenster ankamen wo Licht brannte.

„Ich glaube mal nicht, dass hier jemand wohnt der Drogen verkauft oder was meinst du?“, fragte mich Jack, doch ich hörte gar nicht richtig zu sondern stellte mich auf Zehenspitzen und riskierte einen Blick ins innere der Villa.

Mason saß auf einem der großen Weißen Ledersofas und der Mann mit dem Anzug saß direkt gegenüber von ihm während ein Butler den Raum betrat und den beiden Sektgläser überreichte. Wir hatten Glück. Das Fenster war auf der Kippe gestellt und so konnten wir hören was die beiden drinnen besprachen.

„Und sie haben immer noch nicht genaue Informationen über den Jungen und die anderen die dazu gehören?“, fragte der Mann im Anzug und Mason schüttelte verlegen seinen Kopf.

„Die Sache ist schwieriger als gedacht. Ich komme ja gar nicht an den Jungen, geschweige den an den anderen Jungen dran!“, meinte Mason und nippte an seinem Sektglas.

„Okay, sie sollten es aber so schnell wie möglich schaffen. Wir haben nicht mehr lange Zeit bis wir eventuell bemerkt werden. Und es geht schließlich um die Auslöschung einer ganzen Stadt!“, meinte der Mann im Anzug und Mason nickte nur und nippte wieder an seinem Sektglas.

„Was besprechen die beiden denn?“, fragend sah Jack durch das Fenster doch ich konnte ihm keine Antwort geben. Die beiden sprachen in Rätseln und ich wusste nicht genau um was es sich handelte.

Immerhin ging es um zwei Jungs aber damit konnte jeder gemeint sein und wohl kaum ich und Jack. Plötzlich knackte es hinter uns und erschrocken drehten wir beide uns um. Dort stand Arcon und lächelte uns schief an.

„Ich dachte ich komme mal vorbei und sehe nach was ihr beide bisher so herausgefunden habt!“, meinte er mit seinem schiefen Lächeln, welches mir, obwohl ich mir keine Sorgen machen musste immer noch eine höllische Angst einjagte.

„Äh ja!“, sagte ich nur und Jack versteckte sich hinter mir.

Sein Vertrauen gegenüber Arcon war nicht gerade groß.

Natürlich war es das nicht. Arcon hatte ihn ziemlich übel hergerichtet als er das letzte mal auf ihn getroffen ist.

„Wieso tauchst du hier plötzlich auf. Ich dachte wir haben eine Abmachung, dass wir beide uns um die Sache kümmern und dir dann Bescheid sagen?“,fragend und verwirrt sah ich ihn an und er lächelte mich nur an und sah dann zu Boden.

„Naja um ehrlich zu sein ich muss ja auch irgendwie meinen Beitrag dazu leisten, denn du willst ja auch wissen was mit Mason los ist und vielleicht kann ich durch meine Beobachtungen ja noch mehr sehen als du bisher sehen kannst!“, meinte er und ich verstand absolut kein Wort von dem was er da sagte.

„Ist doch völlig egal jetzt, Wir wissen bisher nicht mal um welche Personen es sich in dem Gespräch der beiden handelt. Wir sollten das endlich mal raus kriegen!“, meinte Jack und Arcon zog ihn zu sich. Jack sah mich erschrocken an als er von Arcon am Handgelenk gepackt wurde.

„Hört zu, es geht hier um eine ziemlich große Sache und ich weiß Bescheid über was die beiden da drinnen sprechen. Sie suchen einen Weg um in die magische Welt zu kommen und dazu brauchen sie Träger, sogenannte Traveller die sie in die magische Welt begleiten!“, meinte Arcon und auch ich ging nun von dem Fenster weg. Ich glaube ich brauche hier nicht mehr länger darauf achten was die beiden zu besprechen hatten. Arcon wusste wohl schon mehr über die Sache da drinnen als ich und Jack.

Kapitel 24.

Arcon lief mit uns zurück auf die Straße und wir machten uns wieder langsam auf den Heimweg.

„Ich kann euch nur ein paar Dinge erzählen, da die Sache einfach zu groß ist und schon viele Jahre so am laufen ist!“, meinte Arcon und drehte sich nochmals zu der Villa um.

„Es geht hier um die komplette Auslöschung der Stadt. Die wollen das was vor einigen hundert Jahren schon passiert ist, nochmal wiederholen. Und nur ihr könnt das ganze verhindern!“, meinte Arcon und sah sich um.

Wie meinte er das? Nur wir konnten die Sache verhindern? Das ergibt doch keinen Sinn, zumindest für mich nicht.

„Und wieso sind wir dazu nötig. Wieso soll es an uns abhängen wie die Sache verlaufen wird?“, fragte nun Jack der offensichtlich Arcon nicht ganz traute und ihn nur schräg anschaute als befürchtete er, jederzeit wieder getreten zu werden und das Bewusstsein zu verlieren.

„Ihr habt echt noch nicht über diese Stadt viel gelesen oder?“, Arcon sah uns an und ich schüttelte meinen Kopf.

„Dazu hatte ich gar keine Zeit denn ich bin hier eingezogen und war sofort in dieser Sache drin ohne etwas dagegen machen zu können!“, sagte ich und Jack nickte.

„Und mich interessiert Geschichte jetzt nicht so stark, dass ich unbedingt darüber etwas wissen möchte!“, meinte Jack

„Ja gut also ich erkläre euch das sobald wir an einem Ort sind wo ihr und ich ungestört reden können!“, meinte Arcon und steuerte auf Masons Zuhause zu.

„Du willst doch wohl nicht dort hingehen wo Mason freien Zugang hat!“, meinte ich doch er nickte nur.

„Wir gehen auch nur ins Haus und von dort aus gehen wir dann ganz woanders hin!“, meinte Arcon als hätte er einen genauen durchdachten Plan wie er die Sachen angehen könnte.

Worauf hatte ich mich jetzt nur wieder eingelassen. Die ganze Sache schien zu groß zu sein als das man sie innerhalb dieser Nacht einfach beseitigen könnte. Ich hatte das Gefühl als käme jede Sekunde etwas neues dazu was die ganze Sache entweder verschlimmerte oder verbesserte, aber nur für einen kleinen Moment. Und nicht nur Mason und Arcon steckten tief in dieser Sache drinnen sondern auch Jack und ich. Dabei wusste ich nicht mal wieso ich in dieser Sache mit drin steckte. Ich war doch nur ein ganz normaler Teenager wie alle anderen aus meinem früheren Leben, aber ich hatte mich wohl getäuscht. Und so wie es aussah würde ich gleich mit Jack und einer magischen Gestalt, die mich eigentlich töten wollte, in die magische Welt reisen.

Na wenn das mal gut geht, dann fresse ich einen Besen.

„Na dann wollen wir mal!“, sagte Arcon

Kapitel 25.

 

In der magischen Welt war es dunkel, als wäre es tiefe Nacht. Das erste was mir auffiel war, dass es keine Straßenlaternen gibt und die Häuser die hier standen sehr komisch aussahen, nicht so wie man typische Häuser eben kennt. Sie hatten keine Dächer und keine Fenster, waren jedoch spitz zum Himmel geformt. Sie sahen eben total komisch und anders aus als würden sie von einem Architekten gebaut worden sein, der nicht wusste, dass Häuser Fenster Türen und Dächer haben.

„Ich sage mal jetzt einfach nichts dazu wie es hier aussieht!“, meinte ich leise und Jack, der sich ebenfalls umschaute nickte mir zustimmend zu.

„Ganz schön komisch hier nicht wahr?“, fragte er mich und ich nickte.

„Aber auf was haben wir uns eigentlich eingestellt? Eine magische Welt ist immer anders als die richtige Welt in der wir leben. Das es hier anders aussehen wird war mir schon bewusst!“, meinte ich und wir liefen weiter hinter Arcon her, der zielstrebig die Straße entlang schritt, so als wüsste er genau wohin wir gehen wollten.

„Wo gehen wir jetzt eigentlich hin?“, wollte Jack wissen und Arcon blieb kurz stehen und drehte sich zu uns um und sah uns direkt in die Augen.

„Nun, ich muss euch etwas zeigen, damit ihr eventuell einseht, um was es sich hier handelt und was Mason in seinem früheren Leben bereits angerichtet hat!“, meinte Arcon und lief wieder weiter.

„Na da bin ich aber mal gespannt was der Idiot alles angerichtet hat!“, meinte ich mit einem Grinsen auf den Lippen während Jack sich an meinem Handgelenk festgekrallt hatte. Ihm schien die magische Welt Angst zu machen und er sah auch nicht gerade so aus als würde es ihm gut gehen.

Als wir nach guten 10 Minuten eines der Häuser erreicht hatten was am Ende einer alten Gasse lag, fischte Arcon einen Schlüssel aus seiner Tasche und schloss die Türe auf.

„Ich möchte euch daran erinnern, dass hier auch noch andere leben außer ich. Und ich weiß nicht wie die auf euch zu sprechen sind wenn ihr euch komisch verhaltet. Also verhaltet euch am besten so als würdet ihr aus dieser Welt kommen!“, meinte Arcon dann ließ er uns ins Haus und wir folgten ihm stumm durch die etlichen Gänge und Flure des von außen sehr kleinen, jedoch von Innen sehr großen Haus.

„Ich würde gern mal den Architekten dieses Hauses sprechen, denn wenn alles von außen so klein ist und von innen riesig ist, dann soll er mir bitte auch mal so eines bauen. Wäre bestimmt cool!“, meinte Jack und ließ endlich mein Handgelenk los. Die Farbe war inzwischen in seinem Gesicht zurück gekommen und er sah nicht mehr so aus als würde er gleich das Bewusstsein verlieren vor Schreck.

Auch ich konnte nicht glauben wie groß dieses Haus tatsächlich war. Es schien als hätte diese Welt nicht nur andere Sitten und Bräuche, sondern auch noch eine komplette andere Vorstellungskraft die so einiges ermöglichte was sonst niemals möglich wäre.

„Schon recht cool, das ganze hier!“, meinte ich und Arcon nickte.

„So leben wir hier. Während man von außen nicht denken könnte, dass hier mehrere Menschen leben können, sieht es von innen ganz anders aus und hier können sogar bis zu 100 Leute leben!“, jetzt konnte ich erst recht nicht glauben was ich zu hören und zu sehen bekam. Bis zu 100 Leute können in diesem Haus leben? Wie kann das nur möglich sein?

„Ich frage jetzt mal nicht nach wie so etwas möglich sein kann oder wie ihr das ganze anstellt, aber es ist beeindruckend. So habe ich mir diese Welt definitiv nicht vorgestellt!“, meinte nun auch Jack als wir einen Raum betreten hatten in dem es obwohl kein Licht an war, recht hell war.

„Willkommen im Tageslicht Raum, der einzige Raum in dieser Welt, der auch in der Nacht von Tageslicht erfüllt ist. Er ist sozusagen eine Berühmtheit die man aber geheim hält!“, meinte Arcon und nahm auf einem der Sessel platz die in dem Raum standen, dann forderte er uns ebenfalls auf uns zu setzen und so setzten wir uns.

„Wie kann das nur möglich sein? Ich meine wir schafft ihr das nur alles hier so zu gestalten!“, meinte Jack und sah Arcon mit großen Augen an doch er lachte nur.

„Das Geheimnis ist ganz einfach, so lang man an etwas glaubt kann man es auch schaffen ohne Probleme. Eigentlich existiert das ganze hier nicht, aber dadurch das wir hier an all das glauben was ihr hier seht, ist es auch sichtbar!“, erzählte uns Arcon und nun bekam auch ich große Augen. Natürlich hatte ich schon oft davon gehört, dass nur so lange man daran glaubt es auch in Erfüllung gehen kann. Wünsche zum Beispiel sind auch so eine Sache die nur durch festes daran glauben in Erfüllung gehen, aber wem erzähle ich das. Sicher wisst ihr das schon und ich kann mir die Erzählungen dazu sparen.

„Das heißt also, eigentlich wäre das alles was wir sehen gar nicht hier?“, fragte Jack und Arcon nickte.

„Es ist eine Sache des Glaubens!“, fügte er hinzu und wir nickten. Das war vielleicht auch einer der vielen tausenden Gründen wieso die Welt in der wir leben oft langweilig ist und es nichts neues gibt was einen motivieren könnte. Doch hier würde es sicher keinem langweilig werden.

„Aber wir sollten jetzt schnell zur Sache kommen, schließlich müsst ihr ja auch bald wieder zurück in eure Welt. Ihr wollt also genaues über Masons Geschichte erfahren oder?“, fragte Arcon und ich nickte. Natürlich wollte ich mehr über Mason wissen, nur so konnte ich am Ende meiner Mutter zeigen wie schlecht ihr ach so toller neuer Freund ist.

Und natürlich, dass er ein Lügner ist und kein richtiges Leben hat. Denn das sollte sie auf jeden Fall wissen, dass Mason nicht mal ein richtiger Mensch ist sondern aus einer magischen Welt geflohen ist, nachdem er eigentlich hätte tot sein sollen. Doch wie er auch immer diese Schlacht überlebt hatte war unklar bisher.

„Und was ist damals jetzt genau passiert, oder besser gesagt wie halten wir es auf, dass er die Schlacht nicht überleben kann?“, wollte Jack wissen doch Arcon schüttelte nur seinen Kopf.

„Aufhalten können wir es nicht mehr da es schon zu lange her ist als es passiert ist, aber wir können ihn wieder in die magische Welt zurück bringen, und zwar so, dass er nie wieder raus kommen wird und für immer ein Ende findet. Doch dafür braucht man eine ganze Menge an Kraft und die habe ich alleine nicht!“, meinte Arcon und sah auf seine Finger.

„Wie viel Kraft braucht man dazu?“, wollte Jack wissen und Arcon zuckte nur mit seinen Schultern.

„Wisst ihr, ich weiß auch nicht über alles Bescheid, aber ich weiß wer genug Kraft hat um auf jeden Fall dagegen ankämpfen zu können!“, dann schwieg er eine Weile bevor er uns wieder ansah und weiter sprach.

„Deine Großmutter Jack, sie hat die nötige Kraft die dafür benötigt wird!“ Jack und ich sahen Arcon mit offenem Mund an. Das konnte doch nicht sein ernst sein? Jacks Großmutter soll die nötige Kraft haben die man braucht um Mason aufzuhalten und für immer zurück in die magische Welt zu befördern? Die Frau ist doch viel zu alt dafür.

„Meine Großmutter?“, fragend sah Jack erst mich, dann Arcon und dann wieder mich an und Arcon nickte nur und kramte aus einer Schublade die neben ihm war, ein altes Buch hervor.

„Ich weiß ganz genau wieso Jacks Großmutter der Schlüssel für diese Sache ist. Nur sie hat die jahrelang dazu benötigte magische Ausbildung einst abgeschlossen und Sie hat außerdem die magische Erfahrung die man mit Magie braucht um sie überhaupt gegen andere anwenden zu können. Erinnerst du dich noch daran als sie mich und meine Leute mit Lichtblitzen aus ihrer Hand verjagt hat? So etwas kann nur jemand vollbringen der mit Magie mehr zu tun hat als jemand, der noch so jung ist wie ich und meine Leute!“, meinte Arcon und zeigte uns ein Bild in dem Buch welches Jacks Großmutter zeigte.

„Schon als kleines Kind hat sie mit Magie zu tun gehabt. Vielleicht hat sie dir nie davon erzählt, seit dem sie in der Menschenwelt lebt, aber sie kann wirklich jedes noch so kleines Ding, was mit Magie zu tun hat. Sie hat einfach alles und kann alles. Niemand der heute noch hier lebt, besitzt solche Kräfte wie sie es tut. Daher ist sie die einzige die diese Geschichte aufhalten und beseitigen kann!“, meinte Arcon und klappte das Buch wieder zu.

„Und wie soll ich das bitte anstellen, dass sie uns dabei helfen wird? Sie glaubt mit ohnehin schon kein Wort mehr, seit dem Tag als Kai zu uns gekommen ist!“, Jack sah Arcon fragend an doch Arcon lachte nur.

„Es ist ganz einfach. Du musst ihre Kraft einfangen, und dann kannst du sie einfach zu mir bringen, den Rest erledige ich dann von hier aus!“, meinte Arcon und sah auf die große Uhr die an der Wand hinter und hing.

„Jetzt solltet ihr aber schnell los, es wird bei euch bald wieder hell und heute ist doch der erste Schultag nach dem Ferien. Wird zeit, dass ihr noch eine Weile schlafen könnt, sonst wird der Tag zu lange werden für euch!“, mit diesen Worten forderte er uns auf ihm zu folgen und wir betraten einen Raum in dem nur ein Schrank stand. Arcon öffnete die Schranktüre und ein Portal wie das was wir bei Mason gesehen hatten tauchte vor uns auf.

„Denkt dran, ihr müsst die Kraft in einem Moment einfangen, wo deine Großmutter es nicht merkt und euch nichts passieren kann, denn jeder der so eine Kraft besitzt und merkt wie jemand versuchen will diese zu klauen, wird zu einem bösen Wesen und versucht einen dann mit allen Mitteln zu töten!“, dann schubste er uns nach vorne ins Portal.

„Und ich sage euch nur so viel. Deine Großmutter ist dann gefährlicher als ich es jemals für euch sein könnte!“, dann klappte er die Schranktüre zu und wir wurden durch das Portal gezogen und landeten kurz darauf auf meinem Bett in meinem Zimmer. Was für eine abgedrehte Story war das denn bitte?

 

Kapitel 26.

 

Am nächsten Morgen betrat ich mit einem ungewohnten Gefühl in meinem Bauch meine neue Schule. Natürlich hatte ich gewusst, dass irgendwann auch dieser Schritt noch auf mich zukommen würde zusammen mit dem Umzug, doch in den letzten zwei Wochen hatte sich so einiges für mich verändert und ich hatte längst keine Kopf mehr für die normalen Dinge in meinem Leben die eigentlich selbstverständlich waren. Ich machte mir zu viele Sorgen und Gedanken über magische Dinge anstatt den Kopf freizuhalten für die Dinge die eigentlich wichtiger waren. Keiner würde mich hier verstehen wieso ich an diesem Tag außer meinem Namen nichts weiter gesagt hatte. Keiner würde verstehen wieso ich mich so verhielt als würde jederzeit etwas schlimmes passieren und keiner verstand den Fakt, dass ich mehr über alles wusste als je jemals zuvor.

„Und du bist also Kai!“, Ein Junge aus meiner Klasse hatte sich zu mir an den großen Tisch gesetzt als ich eben noch alleine in der Mensa saß. Jack ging nicht auf diese Schule sondern auf eine Privatschule die etwas weiter weg war. Er fuhr jeden Tag mit dem Bus während ich zur Schule quasi laufen konnten, aber auch ich hatte keine Lust zu laufen sondern war mit dem Longboard welches ich von Jack bekommen hatte, zur Schule gefahren.

„Hmm!“,machte ich nur und schaute aus dem großen Fenster der Mensa. Ich wäre jetzt viel lieber an einem anderen Ort und nicht hier wo die Langeweile größer ist als der Spaß den diese Schule mir versprochen hatte. Die Schule die ich zuvor besucht hatte, an der es auch wirklich gut funktioniert hatte, hatte wenigstens noch coole Sachen für die Schüler und Lehrer parat. Es war eine Glanztagesschule und jeden Montag, Dienstag und Donnerstag hatten wir bis 15.50 Uhr Schule, dafür Mittwochs und Freitags nur bis 13.30 Uhr, was aber auch völlig okay war. Die Schule war anders als die normalen Schulen. Während Montag und Dienstag Mittag Projekte stattfanden, wie zum Beispiel Kegeln gehen, schwimmen gehen oder reiten, sowie kochen und backen, gab es Donnerstags immer ein Klassenprojekt wo man halt mit der Klasse nur etwas unternommen hat. Wir sind meistens spazieren gegangen, da hinter unserer Schule ein Wald lag. Doch hier sah der Tag ganz anders aus wie dort. Hier gab es keine Projekte. Mittagsschule hatte man trotzdem und es war einfach nur langweilig. Jetzt wisst ihr sicher wie ich mich hier fühle. Es ist zum sterben langweilig. Gerade als ich aufstehen wollte, da der Junge immer noch gegenüber von mir saß und nicht vor hatte zu gehen, als ich eine Gestalt am Fenster bemerkte, die dort vorbei schlich. Ohne Zweifel. Es war Mason. Was sucht der Idiot denn hier?

Kurz ohne weiter darüber nachzudenken wie ich am besten vorangehen würde, sprang ich auf, schnappte mir meine Tasche und lief nach draußen. Ich beschloss ihm zu folgen um zu erfahren was er hier suchte, doch mein Plan ging nach hinten los denn plötzlich drehte er sich um und als er mich sah winkte er mich zu sich. Jetzt musste ich wohl oder übel zu ihm gehen wenn ich erfahren wollte was er hier zu suchen hatte.

„Was suchst du denn hier? Hast du nicht noch heute Morgen gesagt, dass du zur Arbeit musst ganz dringend?“, fragte ich ihn und konnte es nicht übersehen wie er ins stottern kam da ich ihn durchschaut hatte. Wohl längst mehr durchschaut als er es erahnen konnte.

„Ich...naja...ich glaube ich muss mal ganz dringend mit dir sprechen über ein sehr wichtiges Thema!“, meinte er und ich stutzte. Was soll das denn hier bitte werden?

„Ähm okay schieß los!“, sagte ich und er räusperte sich.

„Ich sage es zwar nur ungern aber ich möchte, dass du in Zukunft besser aufpasst wo du hingehst und mit wem du redest!“, Ich sah ihn fragend an. War das jetzt sein ernst? Ich soll aufpassen mit wem ich rede? Und schauen wo ich hingehe? Ich glaube jetzt dreht er völlig durch.

„Wieso das denn hier ist doch alles okay?“, fragte ich ihn und tat so als wüsste ich nicht um was es hier geht. Natürlich wusste ich das er nur die magische Welt meinen konnte, sowie die Wesen und Gestalten die aus dieser Welt stammten, aber er gehörte selber zu ihnen, also wieso sollte ich aufpassen, jetzt wo ich mit einer der Gestalten in einem Haus lebte und mit einer weiteren die mich erst töten wollte nun auch befreundet bin? Das macht einfach keinen Sinn.

„Ich glaube du hast zu viel Kleber geschnüffelt oder so aber was soll das ganze hier? Ich bin alt genug um auf mich aufpassen zu können. Du bist wohl eher derjenige der hier aufpassen sollte mit wem er redet und wem er sich anvertraut!“, sagte ich und die Farbe wich aus seinem Gesicht, als vermutete er, dass Arcon gleich irgendwo aus einer Seite springen könnte und ihn vernichten würde.

„Was hat das zu bedeuten?“, er zog eine seiner Augenbrauen nach oben und sah mich fragend an. Er dachte wohl, wenn er jetzt einen auf cool machen würde, dann würde die ganze Sache nicht so komisch rüberkommen.

„Ich meine damit, dass ich Bescheid darüber weiß, dass mit dir etwas nicht stimmt und ich meiner Mutter beweisen werde, dass du ein Lügner bist!“, sagte ich und drehte mich um.

„Hey! Warte!“, rief er mir noch zu doch ich hörte nicht mehr auf ihn. Ich denke, er weiß nun auf was für einer Liste er bei mir steht. Nämlich auf der Liste der Loser, die, die ich noch aus meinem Leben werfen werde ohne Gnade.

 

 

 

 

Kapitel 27.

 

Als ich am Mittag von der Schule kam, saß meine Mutter in der Küche und bereitete gerade den Tisch vor fürs Mittagessen, als sie mich bemerkte und mit einem strahlenden Lächeln empfing. Ich lächelte nur stumpf zurück und setzte mich an den Tisch.

„Sag mal wieso hast du eigentlich so starke Probleme damit, dich mit Mason zu verstehen?“, fragte sie mich als ich meine Tasche abgestellt hatte und sie dabei beobachtete wie sie das Essen aus dem Ofen holte.

„Ich kann ihn einfach nicht leiden!“, sagte ich, denn würde ich ihr meine eigentlichen Gedanken über ihn mitteilen und ihr erzählen was ich bisher schon alles über ihn wusste, würde sie mir sicherlich nicht glauben. Es fehlte noch ein Beweis mehr, der überzeugend war.

„Aber er hat dir doch nie etwas getan, wieso also dieser ewiger Streit zwischen euch beiden? Mason versucht doch schon die ganze Zeit dein Vertrauen zu gewinnen aber du musst ihn es auch versuchen lassen!“ meinte meine Mutter wie immer, wenn sie keine Ahnung hatte was hier eigentlich vor sich ging.

„Stell dir vor. Heute tauchte er in der Schule auf und meinte ich müsste aufpassen mit wem ich rede und wohin ich gehe. Das ist doch total behindert so etwas zu sagen, ich meine jetzt hasse ich ihn doch nur noch mehr wie zuvor!“, sagte ich und sie sah mich unglücklich an.

„Ich kann doch nichts dafür, dass er einfach in der Schule auftaucht und so einen Müll erzählt. Ist nicht meine Schuld wenn er sich so einen weiteren Minuspunkt bei mir verdient!“, sagte ich und meine Mutter stellte das Essen auf den Tisch und setzte sich gegenüber von mir an den Tisch.

„Ich möchte einfach nur, dass wir wieder eine Familie werden, sowie damals als dein Vater noch gelebt hat. Ich möchte nicht mehr so eine getrennte Einheit sein die sich aus dem Weg geht und nichts miteinander mehr zu tun haben möchte. Ich will, dass wir einfach wieder ein normales Leben führen können nach all den schlimmen Sachen die in der Vergangenheit passiert sind!“, meinte meine Mutter und schöpfte die dampfenden Kartoffeln auf meinen Teller. Ich sah sie nur an, so als hätte ich sie zwar verstanden, aber es mir egal sei was als nächstes passiert.

„Ich weiß nicht genau ob das jemals so funktionieren wird wie du dir das vorstellt Mom!“, sagte ich nur und fing an zu essen.

„Es kann ja aber wohl nicht so schwer sein sich ein bisschen zusammenreißen und die Sachen so zu akzeptieren wie sie sind oder?“, fragte sie mich und ich nickte nur.

Ich wollte sie nicht noch mehr damit unglücklich machen als sie schon war, daher beschloss ich ihr lieber mal nichts darüber zu erzählen was hier alles hinter ihrem Rücken vor sich ging. Ich beschloss ebenfalls die Sache mit Jack und Arcon wegen Mason so schnell wie möglich zu beenden. Ich wollte nicht noch länger meine Mutter anlügen nur weil ich ihr nicht sagen konnte was hier vor sich ging. Allein weil sie es mir nicht glauben würde da ich keine handfesten Beweise dafür hatte. Nach dem Essen schrieb ich Jack eine Nachricht als ich wieder in meinem Zimmer war und auf meinem Bett lag. Ich fand es besser das wir den Plan den Jack geplant hatte, so schnell wie möglich durchziehen würden.

„Heute Abend ziehen wir den Plan durch!“, schrieb ich ihm, dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch und fing an meine Hausaufgaben zu machen die ich bis morgen noch zu erledigen hatte. Doch heute Nacht, würde die Welt schon wieder etwas besser aussehen wie momentan.

 

 

 

Kapitel 28.

 

Es war ruhig im Haus. Ich konnte sichergehen das alle bereits schliefen und ich endlich aus meinem Zimmer gehen konnte ohne jemanden zu begegnen. Ich schlich leise die Treppen nach unten und rannte über den mit Fliesen bedeckten Boden, dann schlüpfte ich aus der Haustüre und zog sie leise hinter mir zu.

„Da bist du ja endlich!“, flüsterte Jack mir zu und jagte mir schier einen Schrecken ein als er direkt hinter mir stand und dies zu mir sagte.

„Alter! Jag mir nicht so einen Schrecken ein du weißt ich kann das nicht leiden!“, murrte ich und er machte nur eine Handbewegung die so viel hieß wie, „Ist mir doch egal, stell dich nicht so an!“

„Und was hast du jetzt genau vor?“, fragte ich als wir kurz darauf das Haus seiner Großmutter betraten und vor ihrem Schlafzimmer auf und ab liefen. Anscheinend hatte Jack den Plan nicht gut überlegt, sonst würde er nicht so ratlos auf und ab laufen.

„Hier, mit dem hier sollen wir das machen!“, sagte er und zeigte mir ein simples Marmeladenglas. Ich sah ihn an,

„Dein ernst jetzt? Mit einem Marmeladenglas willst du die Kräfte einer magischen Frau einfangen?“, ich schüttelte nur meinen Kopf. Das Jack wirklich auf so dumme Ideen kommen konnte hätte ich nicht erwartet. Sonst ging er doch die Dinge auch nicht so leichtsinnig an. Was war nur los mit ihm?

„Hey ich habe keine Ahnung wie man so etwas macht okay? Ich versuche es nur irgendwie überhaupt zu schaffen!“, sagte er und wurde etwas lauter.

„Ist ja gut keine Panik!“, sagte ich und nahm ihm das Glas aus seiner Hand.

„Mal sehen wie wir das jetzt am besten anstellen!“, murmelte ich und schaute mir das Glas genauer an, doch auf eine wirklich gute Idee kam ich auch nicht. Ich wusste aber, es musste einen Weg geben, dies so schnell wie nur möglich zu machen bevor seine Großmutter etwas davon mitbekommen würde. Ich hatte wirklich keine Lust, dass sie ausflippen würde, denn wenn Arcon nicht gelogen hatte, dann war sie danach gefährlicher für uns als Arcon es für uns war. Und dieses Risiko wollte ich auf keinen Fall eingehen.

„Was schlägst du vor, hast du ne bessere Idee?“, fragte mich Jack und lehnte sich gegen die Wand. Ich wusste nicht genau ob ich noch überhaupt eine bessere Idee haben würde, denn alles in meinem Kopf war nur noch ein großer Haufen durchgedrehter Gedanken die ich nicht ordnen konnte.

„Ich denke nicht!“, sagte ich und sah mir nochmals das Glas an.

„Aber es wird schon irgendwie gehen...hoffe ich zumindest!“, dann griff ich nach der Türklinke und drückte sie leise nach unten. Leise schlichen Jack und ich in das Schlafzimmer seiner Großmutter welches durch ein lautes schnarchen erfüllt war, als hätte man die Höhle eines Ungeheuers betreten.

„Na dann wollen wir mal!“, murmelte ich leise und öffnete das Glas während Jack auf der anderen Seite des Bettes stehen blieb und ich auf die gegenüberliegende Seite ging und ebenfalls in Position ging.

„Und jetzt?“, flüsterte ich zu Jack.

„Halte das Glas auf und sobald die Kraft drinnen ist schließt du es, dann kriechen wir sofort unter das Bett okay!“, rief er mir zu und ich nickte nur. Ich hatte ja keine Ahnung was als nächstes passieren würde. Jack war wirklich ein Idiot.

Wie als hätte ich erahnt, dass etwas schlechtes passieren wird, fing Jack plötzlich an zu schreien und erschrecke somit seine Großmutter. Die alte Miss Hudson die bis eben noch friedlich geschlafen hatte schreckte auf und schrie laut. Im nächsten Moment schossen pinke Lichtblitze aus ihrem Körper welche ich geschickt mit dem Glas ein fing. Der ganze Vorgang dauerte keine fünf Sekunden. Ich schloss das Glas und kroch schnell unter das Bett so wie Jack es gesagt hatte. Dann war es wieder still in dem Raum. Jacks Großmutter sah sich suchend um doch sie konnte niemanden sehen während ich und Jack uns eng aneinander pressten und die Luft anhielten.

Hoffentlich bemerkte sie uns nicht.

„Diese Träume machen mich noch wahnsinnig“ murmelte Jacks Großmutter und legte sich wieder hin. Schon wenige Minuten später ertönte wieder das gleichmäßige laute Schnarchen und ich und Jack krochen unter dem Bett hervor und schlichen uns leise aus dem Zimmer. Dann schlossen wir leise die Türe und liefen so schnell wie möglich zu Jacks Zimmer.

„Oh man, das war echt knapp und eine dumme Idee!“, sagte ich und ließ mich auf Jacks Bett sinken. Ich musste erst einmal verdauen was ich gerade erlebt hatte.

„Aber es hat geklappt!“, meinte Jack mit einem Grinsen im Gesicht.

„Ein Idiot bist du aber trotzdem!“, sagte ich und musste auch grinsen, allein weil so eine dumme und leichtsinnige Idee wahrscheinlich die beste Lösung überhaupt war. Ich sah auf das Glas in meiner Hand wo nun die pinken Lichtblitze drinnen waren.

„Echt schräg!“, murmelte ich noch bevor ich vor lauter Müdigkeit einschlief und es nicht mal mehr nach Hause schaffte.

Kapitel 29.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde lag etwas schweres auf meiner Brust und ich öffnete verschlafen meine Augen und hätte im nächsten Moment laut los brüllen können wenn ich mir nicht die Hand auf meinen Mund gehalten hätte. Jack lag auf meiner Brust und schlief noch. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich ja gar nicht nach Hause gegangen bin nach dieser nächtlichen Aktion.

„Oh man!“, murmelte ich leise und schob vorsichtigen Jacks Kopf von meiner Brust, dann schlüpfte ich leise aus dem Bett und verließ das Zimmer. Seine Großmutter war bereits in der Küche und als ich die Treppen nach unten kam hatte sie mich schon bemerkt. Eigentlich hatte ich vor dies zu vermeiden.

„Ich hab gar nicht gewusst, dass du und Jack eine Übernachtung geplant hatten!“, meinte sie zu mir und zeigte zum Küchentisch als ich gerade zur Haustüre laufen wollte und nach Hause gehen wollte.

„Ich hab deinen Eltern schon Bescheid gegeben, dass du noch eine Weile hier bleiben wirst und später wieder nach Hause kommst. Zum Frühstück kannst du also noch hier bleiben!“, Sie lächelte mich an, als sei es total normal, dass ich hier bin und bei Jack im Bett geschlafen habe.

„Ähm ja gerne doch!“, sagte ich nachdem ich kurz überlegt hatte doch einfach aus der Türe zu gehen und nach Hause zu gehen.

„Du kommst sehr gut mit Jack aus oder?“, fragte sie mich wenige Minuten später als ich mit ihr am Tisch saß und einen der Pancakes auf meine Gabel spießte.

„Naja er ist ganz okay!“, murmelte ich und sie lachte nur.

„Glaub mir, er mag zwar verrückt und leichtsinnig sein aber er ist ein ganz netter Typ!“, Vielleicht hatte sie ja sogar recht. Selbst im größten Idioten steckt eine nette friedliche Person. Bei den einen dauert es eben länger bis man es sieht. Als ein völlig verschlafener Jack die Treppen nach unten kam, blieb er für einen Moment verwirrt stehen als er mich mit seiner Großmutter in der Küche sah.

„Morgen Jack!“, rief seine Großmutter und deutete auf den Platz neben mir auf der Sitzbank.

„Essen ist schon fertig!“, meinte sie mit einem Lächeln.

„Kai ist heute bei uns dabei wenn es dir nichts ausmacht!“, meinte sie nur und Jack nickte zögernd und setzte sich an den Tisch neben mich.

„Du hast hoffentlich gut geschlafen oder?“, fragte sie und Jack nickte nur ohne ein Wort zu sagen.

Das Frühstück fiel schweigsam aus und nach einer guten Stunde konnte ich dann endlich auch nach Hause gehen. Der Morgen hatte mich schon wieder ganz verwirrt und ich konnte es nicht begreifen wieso ich es nicht mehr nach Hause geschafft habe, denn eigentlich gehe ich immer nach Hause und vor allem schlafe ich nicht in einem Zimmer im selben Bett wie jemand anderes. Ich stand in meinem Zimmer vor dem Fenster und sah nach draußen, wie immer hielt ich mich dabei hinter dem Vorhang versteckt. Nach dieser Aktion würde ich nicht mehr mit Jack reden, zumindest bis zu dem Zeitpunkt wo wir Arcon das Glas überreichen würden. Heute Nacht schien dafür der perfekte Zeitpunkt zu sein.

„Mal wieder eine Nacht, in der ich kaum schlafen werde!“, murmelte ich und zog mich für die Schule an, dann verließ ich wenige Minuten später das Haus und fuhr mit dem Longboard zur Schule. Doch meine Gedanken kreisten nur noch um Jack.

Wieso ging mir der Junge nicht mehr aus dem Kopf? Ich hatte mich doch wohl nicht verliebt in ihn oder etwa doch?

Ich konnte meine Gefühle einfach nicht mehr ordnen und fühlte mich so als würden mich meine Gefühle gleich überholen und ich konnte mich gar nicht mehr richtig auf die Sachen konzentrieren die eigentlich im Moment wichtiger waren als alles andere.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 30.

 

Ich saß im Unterricht und schaute gelangweilt aus dem Fenster. Richtig wohl fühlte ich mich hier immer noch nicht, da ich hier keine Freunde hatte, aber wer braucht schon Freunde wenn man Leute wie Jack in seinem Leben stets an seiner Seite hat. Allein bei dem Gedanken an Jack musste ich grinsen. Auch wenn ich anfangs nicht erfreut war mit ihm abhängen zu müssen, weil er ständig meine Nähe gesucht hatte und außerdem die einen und anderen Probleme hervorgerufen hatte, fühlte ich mich jetzt nicht mehr so als möchte ich mit ihm nichts mehr zu tun haben.

Es hatte sich einiges geändert seit dem ich ihn kannte. Es gab gute aber auch schlechte Tage und selbst wenn man mal nicht weiter wusste, dann hatte Jack immer eine zwar leichtsinnige Idee, die aber immerhin funktionierte.

„Kai? Kannst du uns mehr über die Schlacht erzählen von der du letztens gesprochen hast?“, Plötzlich stand Herr März direkt vor mir. Unser alter schrulliger Lehrer mit der Harry Potter ähnlichen Brille auf der Nase und den weißen Haaren. Ich geriet ins stammeln.

„Ich...also...ich weiß nicht so recht!“, fing ich an doch Herr März ließ nicht locker.

„Ich fände es echt nett von dir wenn du den Leuten etwas aus deinem früheren Leben erzählen würdest!“, meinte Herr März und ich sah ihn schräg an. Hatte er nicht eben gefragt ob ich etwas über die Schlacht erzählen könnte? Hatte ich mich etwa vor lauter Gedanken an Jack verhört?

„Achso, ja klar“, sagte ich und er lächelte mich an. Und so erzählte ich meinen neuen Klassenkameraden etwas über mich und mein früheres Leben in einer völlig normalen und langweiligen Stadt.

Als ich am Mittag nach Hause kam wartete einen Überraschung auf mich. Jack saß bei uns im Wohnzimmer und unterhielt sich mit meiner Oma und meinem Opa, die heute zu Besuch da waren. Seit dem wir weggezogen waren hatte ich die beiden nicht mehr gesehen. Ich freute mich sie endlich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zu sehen.

„Oma, Opa, schön das ihr endlich wieder hier seid!“, rief ich und wurde von beiden herzlich empfangen.

„Und Hey Jack!“, sagte ich und lächelte ihn an.

„Hattest du heute keine Schule?“, fragte ich und er schüttelte seinen Kopf.

„Heute stand so ein dummer Ausflug auf dem Plan und ich hatte das Formular nicht dabei welches wir hätten unterschreiben lassen sollen, also durfte ich nicht mit und wurde nach Hause geschickt!“, meinte er nur mit einem grinsen und ich wusste ganz genau, dass er es geplant hatte nicht dort mitgehen zu können. Er hatte keine Lust auf diesen Ausflug gehabt und beschlossen daheim zu bleiben.

„Also du hast ja echt einen netten Nachbarn als Freund. Ein richtiger Gentleman!“, meinte meine Oma und stieß mich in die Seite. Ich nickte nur verlegen.

„Er hat uns schon echt viel erzählt was ihr beide so alles schon zusammen gemacht hat seit dem du hier wohnst!“, meinte sie und ich sah Jack an doch er lächelte mich an. Er hatte wohl nichts über die Sache mit der magischen Welt erzählt. Ich atmete erleichtert auf. Als meine Großeltern sich an den Tisch zu meiner Mutter in die Küche setzten. Nutze ich die Gelegenheit mit Jack in ruhe für einen Moment zu sprechen.

„Du hast hoffentlich nichts gesagt wegen der Sache!“, murmelte ich leise und er nickte nur als Antwort.

„Wo steckt eigentlich Mason?“, fragte ich, denn eigentlich sollte er hier sein und nicht irgendwo anders.

„Der ist vor ein paar Minuten raus gegangen auf die Terrasse. Der müsste jetzt irgendwo im Garten sein schätze ich!“, meinte Jack und zeigte zum Garten. Dort lief Mason auf und ab während er am telefonieren war. Ich atmete erneut durch. Ich dachte schon er wäre gegangen bevor ich und Jack ihm folgen konnten.

„Du weißt das wir heute Nacht zu Arcon müssen?“, fragte ich Jack und er nickte.

„Wir müssen schleunigst das Glas bei ihm abgeben, damit er etwas gegen Mason in der Hand hat. Vielleicht hat er dann auch keine Angst mehr vor ihm!“, meinte ich und Jack nickte wieder als Antwort.

„Ich hoffe danach hat sich die Sache fürs erste erledigt und wir haben endlich mal eine Nacht wo wir auch in ruhe schlafen können und nicht in die magische Welt müssen oder sonstiges ansteht!“, meinte Jack und gähnte. Erst jetzt fiel mir auf wie müde und fertig er aussah, so als hätte er die letzten Nächte wirklich gar nicht geschlafen. Aber mir ging es nicht anders. Wirklich ausgeschlafen war ich nicht und auch ich war ständig am gähnen und müde. Oft bekam ich es sogar gar nicht mehr mit wenn jemand mir eine Frage stellte, da ich einfach zu müde war um auch nur im geringsten aufzupassen.

„Ich denke, dass wir danach schon eine Weile ruhe haben vor dem ganzen Kram!“, meinte ich und Mason kam wieder ins Haus. Als er mich sah sah er mich nur verwirrt an. Die Situation von vor paar Tagen hatte er noch nicht vergessen. Dieses mal lief er an mir vorbei ohne mich anzusprechen oder mich überhaupt anzuschauen. Ich genoss es richtig nicht mehr seine erste Wahl zu sein. Denn jetzt hatte ich ihn endlich soweit wie ich ihn immer haben wollte. Dass er mich endlich in Ruhe lässt. Mit mir nicht mehr spricht, außer es ist notwendig und er endlich aufhörte mein Vertrauen zu gewinnen. Da konnte er lange drauf warten. Dies würde niemals geschehen. Und wenn er wüsste was ich sonst noch alles geplant hatte wegen ihm, würde er ganz sicher nicht mehr so stolz vor mir herlaufen und so tun als wären wir eine happy Family.

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 31.

 

Als es dunkel wurde dauerte es noch gefühlt eine Ewigkeit bis endlich alle im Haus schliefen. Erst kurz nach 1 Uhr morgens konnte ich mich aus meinem Zimmer schleichen und nach unten gehen.

„Wieso hat es denn so lange gedauert? Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr und bist eingeschlafen?“, fragte mich Jack als ich aus der Haustüre schlich und er mir bereits in der Einfahrt entgegen kam.

„Gab ein kleines Problem mit meinen Mitmenschen. Die wollten einfach nicht schlafen gehen!“, sagte ich nur und lief neben ihm her die Straße entlang.

„Ich hoffe nur es ist auch das richtige was wir bisher alles getan haben. Nicht, dass sich plötzlich noch die Geschichte ändert und Arcon beschließt uns zu hintergehen!“, meinte Jack und seinem Gesicht nach zu urteilen fühlte er sich nicht wohl bei dem Gedanken Arcon gleich über den Weg zu laufen.

„Ach das wird schon alles gut laufen. Wir haben nichts zu verlieren. Er hat uns ja versprochen uns nichts zu tun!“, meinte ich nur, doch wenn ich so recht darüber nachdenke, dann weiß ich auch nicht mehr ob man Arcon wirklich trauen kann oder nicht. Es könnte ja sein, dass er sich gar nicht an seinen Teil des Deals hielt und am Ende doch noch mit uns irgendwas anstellen würde was für uns schlecht wäre.

Wir hatten in der Zwischenzeit den Wald erreicht und liefen durch das Gestrüpp. Es war hier so dunkel, dass man fast seine eigene Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte. Jetzt wo ich keine Kontrolle mehr darüber hatte was eventuell für Gefahren auf Jack und mich einwirken könnten fühlte ich mich auch nicht mehr wohl. Jack hatte sich mal wieder in meinen Arm gekrallt während wir wie zwei blinde durch die Dunkelheit liefen.

„Da seid ihr ja endlich!“, hörten wir eine Stimme und drehten uns erschrocken um. Dort stand er.

Arcon.

Und er war dieses mal nicht alleine, sondern hatte seine Leute die zu seiner Gruppe gehörten gleich mitgebracht. Mit verschränkten Armen standen sie direkt hinter ihm und als ich mich wieder nach vorne umdrehte standen sie auch dort. Jack und ich waren umzingelt von ihnen.

Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich wusste, dass Arcon nur mit uns gespielt hatte. Er hatte nie vor uns in ruhe zu lassen wenn wir ihm die Kraft von Jacks Großmutter bringen würden, damit er Mason für immer beseitigen konnte. Er wollte nur die Kraft haben und uns dann wie zuvor schon verfolgen und am Ende umbringen, sowie es all den anderen ergangen ist die er schon in seinem Leben verfolgt hatte.

„Was soll das hier werden?“, Jack hatte sich schützend vor mich gestellt und ich bewunderte seinen Mut. Denn eigentlich war er nicht der Typ der so etwas auch nur im geringsten machen würde.

„Ich hoffe doch ihr habt dabei was ich von euch verlangt habe!“, meinte Arcon nur und streckte seine Hand aus. Ich sah mich um. Es gab keinen Ausweg um hier zu entkommen. Es war zu dunkel um auch nur irgendwas zu sehen. Und außerdem kamen wir aus dem Kreis gar nicht mehr raus.

„Du hast einen Deal mit uns, schon vergessen?“, Jacks Stimme zitterte und sein ganzer Körper schien in Stellung zu gehen als wüsste er genau wann er angegriffen wird und wann nicht. Ich hatte keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte.

„Ach, ihr habt wirklich geglaubt ich würde mich jemals um jemanden kümmern, der zu meinen Feinden gehört?“, Arcon fing an zu lachen und ich griff nach Jacks Hand. Ich wollte hier nicht mehr sein. Ich hatte doch nur getan was von mir verlangt wurde. Meinen Teil des Deals hatte ich erledigt und es war nicht gerade einfach. Ich hätte dabei auch draufgehen können. Und alles nur dafür um endlich in ruhe hier leben zu können. Und jetzt sollte alles innerhalb weniger Sekunden einfach wieder von vorne losgehen? Das kann einfach nicht sein!

„Ich hatte nie vor euch in ruhe zu lassen. Ich wollte nur die Kraft um noch stärker zu werden als ich schon bin. Das war alles Teil eines Planes, den ich schon Monate ausgebrütet hatte!“, lachte Arcon und mir wurde schlecht.

„Und alles nur um stärker zu werden? Dazu brauchst du die Hilfe von Teenagern, die du umbringen willst? Ich fasse es einfach nicht!“, Jacks Stimme zitterte immer noch und ich spürte die Wut und die Trauer, aber auch die Angst die in seinem Körper wütete.

„Und jetzt, da ihr wisst was ich geplant habe muss ich euch leider-!“, In diesem Moment geschah etwas seltsames. Gerade wollten sich Arcons Leute auf uns stürzen als eine Gestalt mit einem Umhang aus dem Gebüsch neben uns sprang. Die Gestalt hatte eine so große Kapuze am Umhang dran, dass man ihr Gesicht gar nicht sehen konnte.

„Dann musst du leider was?“, rief die Gestalt und zog ein pink leuchtendes Schwert aus seinem Umhang hervor und stellte sich in Position zum angreifen.

„Was willst du denn hier?“, fauchte Arcon und seine Leute schauten zu der Gestalt die immer näher kam.

„Ich will hier nur, dass den beiden da nichts passiert. Die haben mit der Sache nichts zu tun und das weißt du. Es geht hier nur um uns beide!“, rief die Gestalt und Arcon drehte sich wieder zu uns. Er schlug Jack das Glas aus seiner Hand und öffnete es. Im nächsten Moment ging die Kraft von Jacks Großmutter in Arcon hinein und er atmete tief ein und aus, dann hob er seine Hände und richtete sie auf Jack und mich.

Doch er hatte nicht mit der Gestalt hinter sich gerechnet, die ihr Schwert in den Boden stieß. Die Erde fing an zu wackeln und Jack und ich stolperten über unsere eigenen Füße und fielen der Länge nach hin.

„Ich habe nicht den Eindruck, dass du das tun solltest!“, rief die Gestalt und ging mit dem Schwert auf Arcon los. Ich schloss meine Augen und hielt mir meine Ohren zu um den Lärm nicht mehr zu hören. Und mit einem mal wurde alles leise.

Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah mich um. Auch Jack hatte seine Augen wieder geöffnet. Wir hatten absolut keine Ahnung was gerade passiert ist, doch die Gestalt mit dem Schwert war noch da während Arcon und seine Leute wie weggeblasen waren.

„Ich glaube das hier gehört jemanden der zu euch gehört!“, meinte die Gestalt mit dem Schwert und der viel zu großen Kapuze und kam auf uns zu. Dann streckte sie die Hand aus und händigte uns das Marmeladenglas aus, in welchen wieder die pinken Lichtblitze waren. Jack nahm zitternd das Glas entgegen.

„wer bist du?“, fragte er und seine Stimme zitterte immer noch vom Schock. Die Gestalt hob langsam ihren Kopf und griff sich an die Kapuze. Mit einem Ruck zog sie die Kapuze nach hinten und ich konnte nicht glauben wer darunter zum Vorschein kam.

„Mason?“, riefen Jack und ich gleichzeitig und Mason lächelte uns verlegen an.

„Ich hab mit so einer Reaktion schon gerechnet!“ meinte Mason und half uns wieder vom Boden auf.

„Aber wie und was? Wie...Ich meine wie kann das möglich sein?“ stammelte ich und er sah mich nur mit einem zufriedenen Lächeln an.

 

 

 

Kapitel 32.

 

Ich saß bei Jack und seiner Großmutter im Garten. Heute war der erste Tag an dem wir mit den Nachbarn zusammen alle an einem Tisch saßen. Mason stand am Grill und grillte die Steaks während meine Mutter ihre selbst gemachte Limonade auf den Tisch stellte und Jacks Großmutter beim machen der Salate half. Ich, Jack und meine Schwester, die ihren neuen Freund eingeladen hatte, saßen am Tisch und warteten darauf, dass es endlich Essen gab.

„Ich kann es immer noch nicht glauben was passiert ist!“, meinte Jack und legte seinen Kopf auf meine Schulter, während er nach meiner Hand griff. In den letzten Tagen, seit diesem Tag als Mason uns gerettet hatte, schien die ganze Welt mit einem mal wieder in Ordnung zu sein. Ich hatte keinen Hass mehr auf Mason und das Verhältnis zwischen ihm und mir hatte sich sehr stark verändert. Er würde zwar nie wie mein Vater sein, aber immerhin war er nun akzeptabel für mich und nicht mehr ein Problem.

„Ich finde es echt gut wie ihr jetzt doch alle miteinander auskommt!“, meinte Jacks Großmutter mit einem Lächeln und setzte sich an den Tisch zu uns. Auch meine Mutter und Mason setzten sich und es gab endlich was zu essen.

„Aber jetzt, da die Welt wieder in Ordnung ist müsst ihr mir unbedingt die ganze Sache nochmals genauer erklären. Ich hab leider nur die Hälfte verstanden!“, meinte meine Mutter und sah erst Mason, dann mich und Jack und schließlich Jacks Großmutter an. Mason ergriff als erster das Wort und sah uns dabei an.

„Nun, also ich will mich dafür entschuldigen, dass ich euch nicht gleich gesagt habe wie gefährlich es hier ist für euch. Ich wollte einfach nur diese Sache mit meinem früheren Ich in der magischen Welt vergessen und habe dabei nicht auf euch geachtet. Ich hätte euch davon gleich erzählen sollen dann wäre es erst gar nicht dazu gekommen, dass Kai und Jack in die Sache rein gezogen werden!“, Mason hatte sich endlich für seine Lügen entschuldigt. Genau so wie ich es schon immer haben wollte.

„Aber gleichzeitig wäre ohne den Mut von Jack und Kai, die Sache niemals geklärt gewesen. Ihr müsst wissen Arcon hielt sich für mehrere Jahre versteckt und die Sache mit der Schlacht und meinem Tod hat er sich nur ausgedacht gehabt, damit ihr ein schlechtes Bild von mir habt und ihm helft an die Kraft von Miss Hudson zu kommen.

Aber schlussendlich hätte es gar nicht so gut ausgehen können, da, wenn ich Jack und Kai nicht an diesem Abend gefolgt wäre, ich gar nicht einschreiten hätte können!“, Mason sah uns an und lächelte. Ich lächelte zurück.

„Immerhin ging die Sache doch noch gut aus und endlich können wir ein ruhiges Leben hier führen!“ meinte Jacks Großmutter und schöpfte jedem Salat auf die Teller.

„Du hättest schon viel früher etwas sagen können!“, sagte meine Mutter.

„Es wäre niemand auf dich böse gewesen!“, fügte sie hinzu und lächelte Mason an. Mason nickte nur.

„Aber jetzt wollen wir damit abschließen und uns auf das Essen konzentrieren. Da wir heute alle hier zusammen sind!“ meinte Mason und wir stießen alle mit unseren Gläsern darauf an, endlich die magische Welt besiegt zu haben.

Als es dunkel wurde saßen ich und Jack auf dem Dach des Hauses seiner Großmutter und schauten in den Himmel. Heute waren aus irgendeinem Grund mehr Sterne zu sehen als sonst.

„Das waren echt die schrägsten zwei Wochen die ich jemals hatte!“, meinte Jack und sah mir direkt in die Augen.

„Wem sagst du das!“, sagte ich und dann küsste er mich. Jetzt war es endlich raus. Ich hatte mich doch in ihn verliebt und er auch in mich. Wir hatten nicht nur böse Gestalten besiegt und gegen eine böse magische Welt gekämpft, sondern hatten dadurch auch gemerkt wie stark wir einander doch brauchten. Es war eben wie Liebe auf den ersten Blick, nur nach dem gefühlten hundertsten Versuch.

 

 

 

 

 

Als die Erde Still stand – Von Lele Dezember

Über den Autor

Lele Dezember ( Lea Frankenhauser ) wuchs in Munderkingen auf und lebt auch heute noch dort. Schon im Alter von 12 Jahren verfasste sie handschriftlich kleine Geschichten welche sie an ihrer Schule an die Schüler und Lehrer weitergab. Nach einigen Jahren schrieb sie ihre erste Geschichte am PC ihres Vaters. Von diesem Tag an folgten viele weitere kurze Geschichten bis sie 2019 noch einen Schritt weiterging und auf Englisch komplette Bücher verfasste. Jetzt schreibt sie auf deutsch und englisch. Ihre erste Reihe ist die Generationen Reihe welche im März 2020 startete und über das ganze Jahr hinweg weitere Teile der Reihe veröffentlicht werden. Seit also gespannt was dieses Jahr noch alles erscheinen wird.

 

 

 

 

 

 

Über die Generationen Reihe

Diese Reihe ist ein Projekt, bestehend aus kleinen Teilen von Kurzgeschichten aus den Jahren 2016 – 2020 Diese Geschichten sind teilweise ausgezeichnet mit Awards, da sie ehemalig auf Wattpad und Sweek zuerst veröffentlicht worden sind bevor ich sie als gesamtes Buch geschrieben habe. Dieser Teil hat bei dem Hidden Gems Award 2018 teilgenommen und landete auf Platz 3 von 120 Plätzen gesamt. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, sowie mehr über die genauen Awards und Competitions dann schaut einfach bei Wattpad unter Hidden Gems Award 2018.

Ich hoffe euch hat der zweite Teil der Generationen Reihe gefallen.

Der dritte Teil folgt demnächst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.03.2020

Alle Rechte vorbehalten

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