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Informationen

Once at Midnight

Dies ist der erste Teil

 

Weitere Teile der Generationen Reihe:

 

Als die Erde still stand

Der zweite Teil der Generationen Reihe

erscheint voraussichtlich am 30.06.2020

 

Der Tag an dem der Teufel erwachte

Der dritte Teil der Generationen Reihen

erscheint voraussichtlich im August 2020

 

Über die Generationen Reihe

Über die Generationen Reihe

 

Die Generationen Reihe ist ein Schreibprojekt, welches hauptsächlich LGBTY Themen näher beschreibt und die Menschen mehr über das Thema wissen lässt. Grundsätzlich ist diese Reihe dadurch entstanden, Projekte von kleinen Autoren zu fördern, die gemeinsam an Geschichten arbeiten, ihre eigenen veröffentlichen, oder ihre Geschichten einsenden um sie zu einer Geschichte zusammenzufügen.

 

Macht euch bereit für eine Fantasy Geschichte, aufgeteilt in mehrere Teile, die über das Jahr hinweg erscheinen werden. Hierzu muss man nochmals erwähnen, dass diese Generationen Reihe aus kleinen Bänden besteht, welche zwischen 120 und 300 Seiten haben. Es soll nicht eine Geschichte sein, die sich ewig zieht und ein zu dickes Buch am Ende liefert, sondern eher kleinere Bücher, die leicht zu lesen sind – selbst für diejenigen die nicht so gerne dicke Bücher lesen mit viel Text.

 

Charaktere

 

Die Charaktere

Alfie

Gehört zu den Heavens

Ist der stärkste Krieger von ihnen

ist 19 Jahre alt

 

Niek

Gehört zu den Sunsets

gehört der Sunsets Wache an lebt aber wegen seinem Job als Wache bei den Heavens zusammen mit Alfie

ist 22 Jahre alt und der älteste beim Wachrat der Jugend

 

 

 

 

 Tristan

gehört zu den Sunsets und ist Jannik´s nerviger Cousin da er ständig Fragen stellt und immer dabei sein will, wird er nicht gerne von Kostas und Jannik gesehen, Doch diesesmal ist er viellleicht die Person auf die es schlussendlich ankommen könnte

 Jannik

Hobbysänger der Sunsets und gehört der offiziellen Band der Sunsets an

hält nicht so viel von Gerüchten und Geschichten

Erforscht gerne die Wahrheit

muss oft auf seine kleinen Geschwister aufpassen

ist 17 Jahre alt und der beste Freund von Dennis ( Kostas )

 

 

Die beiden Hauptcharakter Kostas und Mik

Während Kostas zu den Sunsets gehört und das Element Wasser beherrscht, gehört Mik zu den Heavens und beherrscht das Element Feuer.

Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und doch treffen die beiden aufeinander

Beide sind 17 Jahre alt

 

 

 

 





Kapitel 1.

„Und du bist auch wieder vor der Dämmerung Zuhause?“, „Mama ich bin nur im Wald!“, laut seufzte sie, doch stimmte mir dann doch zu.

Nagut, aber sei nicht zu lange weg, dann geh schon!“ schnell nickte ich und schnappte mir meinen Rucksack und verschwand im nächsten Moment auch schon durch die Haustüre.

Man Dennis, wo willst du denn nur wieder hin?“ meine Schwester kam gerade den Weg entlang, doch ich wich ihr aus“ Wald! Jannik wartet dort auf mich!“ Elisa zog ungläubig die Augenbrauen hoch, doch sie hielt mich nicht weiter auf.

Du weißt dass du um-“ „ um 20 Uhr wieder hier sein sollst. Schon klar ich bin keine Zehn mehr!“ rief ich schnell und rannte über die Straße. Auch von ihr hörte ich zwar ein leises aber etwas genervtes Seufzen, was mich stumm die Augen verdrehen ließ.

 

Wie sie einfach noch alle dachten ich wäre klein. Ich war 17 und wohl alt genug um auf mich selbst aufpassen zu können. Ein Wind kam mir entgegen und verwuschelte mir meine blond-gefärbten Haare. Die Sonne an dem klaren blauen Himmel schien auf mich herab und es war unerträglich warm. Die Tatsache das ich nur in schwarz gekleidet war, machte es noch schlimmer und schon nach wenigen Minuten wurde mir extrem heiß. Schweißperlen hatten sich auf meiner Haut gebildet und ich wischte mit dem Ärmel von meinem Hoodie kurz über meine Stirn. Es gab einen Grund wieso ich so dick und vor allem dunkle angezogen war. Ich wollte heute Abend dabei sein. Nur eine Nacht, sehen was die Heavens trieben.

Die Leute, welche mir in der Stadt entgegen kamen schauten mich alle undefinierbar an. Keiner der Sunsets trug schwarz, schwarz war eine Nachtfarbe und somit eine der Farben die am Tag so nicht existieren.

Etwas was uns von den Heavens unterschied, war nicht unsere bräunliche Hautfarbe oder die hellen Haare, den die hatte ich eigentlich nicht. Meine Haare waren von Geburt an braun und das war selten bei Sunsets. Meine Mutter meinte aber es wäre besser meine Haare blond zu färben, damit keiner auf komische Gedanken kam, denn auch meine Haut war ungewohnt blass, aber nein. Das einzige was zeigte, dass ich zu den Sunsets gehörte war meine Markierung am Hals. Schon seit der Geburt hat man ein Zeichen am Hals. Der Halbmond stand für die Heavens, welche sich nicht am Tag blicken lassen durften und die Sonne, den Sunsets welche sich vor der Nacht fürchteten, doch ich nicht.

Schon lange wollte ich sehen was die Nacht bringt, was besonders dort ist und heute würde ich es zusammen mit Jannik machen. Jannik war mein bester Freund seit Kindergartenzeiten und auch er fühlte sich seit einiger Zeit genauso fehl am Platz wie ich. Meine Schritte verschnellerten sich mit der Hoffnung früher anzukommen, doch das einzigste was es bewirkte, waren die unzähligen Blicke der Personen. Mama ist das einer der Heavens?“ hörte ich ein kleines Mädchen von weitem fragen doch die Mutter verneinte dies. Ich hätte ja noch das Zeichen.

Ich kam im Stadtzentrum an und das erste was ich sah war die große Steintafel in der Mitte des Platzes wo viele Jugendliche saßen. Hier auf dieser Welt gab es drei Regeln die jeder von uns zu beachten hatte. Würde man dies nicht tun, würden schlimme Dinge auf einen zukommen.

Die erste Regel war bevor der Wechsel der Zeiten antrat Zuhause sein,damit man bloß keinen von der anderen Seite sah. Sie hatten eine eigene Hälfte der Stadt und die Grenze war der Wald in der Mitte zu dem ich wollte. Die zweite Regel war, sobald man jemanden von der anderen Seite sah, sollte man die Polizei rufen. Für sie war es verständlich. Sobald man einer der Heavens am hellichten Tag sah gab es Streit und ziemlich großen Ärger. So auch andersherum. Was mit denjenigen passiert war wusste keiner, doch sie alle sagten immer es wäre schrecklich.

Die dritte und letzte Regel war es unter keinen Umständen mit Jemanden von der anderen Seite zu reden. Ich fand es unlogisch und unnötig, doch keiner dachte so. Warum durften wir nicht miteinander sprechen, obwohl wir uns doch verstehen können?

Dennis!“, ich drehte mich um und sah wie Jannik auf mich zugerannt kam. Was ist los? Ich dachte wir wollten uns im Waldzentrum treffen?“, Jannik atmete laut und ich hielt ihn an seinen Schultern fest.

I-Ich kann heute Nacht nicht mitkommen Denni...“, sagte er völlig außer Atem und ich schaute ihn verwirrt an.

Was?! Wieso nicht?“, „ Mein Bruder hat ja morgen Geburtstag und meine Eltern wollen unbedingt das wir reinfeiern. Die würden sofort merken, dass ich nicht da bin!“ Ich nickte stumm. Seine blonden, ja fast schon weißen Haare lagen ihm wild im Gesicht.

„Na gut...kann man nichts dagegen machen. Kommst du denn noch mit bis 20 Uhr?“, fragte ich ihn und er nickte mir zu. Mit einem letzten Blick auf die Steintafel liefen wir weiter.

Also war ich heute Nacht wirklich alleine. Nun gab es keinen Weg mehr zurück. Ich hatte mich dazu entschlossen endlich zu sehen, was auf der anderen Seite vor sich ging. Wenn ich jetzt zurück gehe, dann erfahre ich nie was dort vor sich geht. Und verpasse somit eine große Chance die noch Niemand hatte.

 

 

 

Kapitel 2.

"Und du kannst da echt nichts gegen tun?", seit einer Stunde versuchte ich Jannik zu überreden, doch vergebens. Immer wieder schüttelte er seinen Kopf und verneinte dies.  Verzweifelt ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen wo ich sofort auf die harte Rinde der großen Eiche traf. Mir wurde ein wenig unwohl. Was wenn heute Nacht doch etwas passieren würde? Ich wäre ganz alleine…. 

"Du willst doch wohl nicht etwa kneifen oder?", schnell hob ich wieder meinen Kopf und sah in Janniks ungläubiges Gesicht. Seine Augenbrauen hatte er hochgezogen und rasch schüttelte ich mit meinem Kopf. 

"Nicht, dass ich keine Angst hätte, aber ich will wissen wie diese Welt ist und ob sich die andere Hälfte so sehr von unserer unterscheidet", vorsichtig nickte Jannik und schaute auf den Boden. Er fuhr mit seinen Fingern über das frische, grüne Gras. 

"Glaub mir ich würde so gerne mitkommen aber ich kann nicht. Ich kann das Risiko nicht eingehen und ich will auch nicht, dass dir etwas passiert", ich sagte nichts, sondern betrachtete den Stein in meiner Hand. Vorsichtig fuhr ich mit meinem Daumen über das harte Material. 

Diese Seite dort drüben kann doch nicht so schlimm sein wie man es uns weiß machen will, oder?

Man hatte uns oft schon Geschichten darüber erzählt, was auf der anderen Seite vor sich gehen soll, aber so richtig glauben konnte man die Gerüchte auch nicht. Bestimmt machten sich die Leute hier auf der Sunset Seite nur gegenseitig Angst, damit auch ja Niemand auf die Idee kommen würde auf die andere Seite zu gehen.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr was ich noch glauben soll!“ meinte Jannik und schaute zu Boden.

Ich meine, so viel wie sich die Leute hier erzählen kann gar nicht alles der Wahrheit entsprechen!“, fügte er hinzu und ich nickte nur.

Vor Allem nachdem wir nicht mal genau wissen was mit den Menschen passiert die sich auf die andere Seite schleichen. Da gibt es ja auch nur Gerüchte die teilweise nicht mal echt sein können!“, Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte und schwieg vor mich hin. Wir alle hier kannten die wohl bekannteste Geschichte die auf unserer Seite den Umlauf machte.

Jemand hatte sich in einen der Heavens verliebt und wurde einfach ausgelöscht. Seit dem hat nie wieder jemand etwas von den beiden Personen gehört. Auch bei den Heavens wurde eine Person ausgelöscht und man sprach nie wieder darüber. Wenn man so darüber nachdenkt ist das ganze schon echt gruselig aber irgendwie auch total bescheuert. Es ist ja nicht so als würden sich die Sunsets und Heavens bekriegen. Im Gegenteil. Wir sind einfach nur getrennt durch den kleinen Wald, der sich in der Mitte der Stadt befindet. Wir haben eigentlich keine Probleme untereinander aber dürfen uns trotzdem nicht sehen.

Es soll schlimm sein, wenn man ausgelöscht wird!“, meinte Jannik und schaute in den Himmel, der sich langsam in einem orangeton färbte. Die Dämmerung trat langsam ein und man sah wie die Sonne unterging.

Ja, aber wieso sollen wir nicht mit den Menschen reden die in derselben Stadt leben wie wir?“, fragte ich ihn doch ich hätte mir die Frage sparen können, denn so wie jeder andere wusste auch Jannik darauf keine Antwort. Es war einfach zum verrückt werden und es gab keinen Ausweg. In der Ferne hörten wir die Glocken der großen Kirche schlagen. Es war nun kurz vor 20 Uhr und Jannik wurde unruhig.

Ich sollte jetzt wirklich los, man wartet schon auf mich!“, meinte er und sprang hastig auf.

Aber beim nächsten mal bist du dabei oder?“, fragte ich ihn und hielt ihn an seiner Hand fest,“ Natürlich, ich kann mir sowas doch nicht einfach entgehen lassen!“ rief er daraufhin mit einem Lächeln und ich musste ebenfalls Lächeln. Auf ihn konnte man sich echt verlassen egal in welcher Situation. Jannik verabschiedete sich schließlich und rannte die Straße entlang. Ich sah ihm noch so lange hinterher bis er um eine Ecke verschwunden war, dann machte ich mich auf den Weg zum Wald, der nicht mehr weit entfernt war. Doch gerade als ich kurz vor dem großen Steintor stand wurde ich von hinten angetippt und drehte mich erschrocken um. Dort stand Sarah, ich kannte sie nicht genau aber ich wusste, dass sie die Tochter des Bürgermeisters der Sunsets ist und in meine Klasse geht.

Kostas wo willst du denn um diese Zeit noch hin?“, fragte sie mich und schaute mich mit ihren durchdringenden blauen Augen an. Ich wusste nicht, was ich ihr sagen sollte. Auf keine Fall darf ich ihr die Wahrheit sagen, dass würde meinen ganzen Plan flachlegen.

Ich suche nach meinen Hund Cookie!“, log ich und sah mich suchend um. Das einzige was ich schon immer gut konnte war schauspielern und das auch noch überzeugend gut.

Ist er etwa abgehauen?“, fragte sie mich und ich nickte und legte dabei eine traurige Miene auf. Jeder der Sunsets wusste wie viel mir an meinem Hund lag und das es der totale Albtraum für mich wäre, wenn Cookie einfach verschwinden würde.

Ich hoffe dass du ihn schnell wieder findest bevor es noch komplett dunkel wird!“ rief sie mir zu und machte sich dann wieder auf den Weg. Ich atmete erleichtert auf, als sie endlich aus meinem Blickfeld verschwand und ich wieder alleine war. Dann konnte es ja endlich losgehen. Ich sah mich noch einmal um ob mich auch Niemand sehen würde und sprang dann in den Wald hinein.







Kapitel 3.

Vor einiger Zeit

Es ist zu gefährlich! Du kannst nicht einfach das machen was du gerade machen willst!“ Kostas stand vor seinem Vater und musste sich mal wieder einen seiner Vorträge über die Sicherheit der Sunsets anhören. Wie immer gab es einen der Vorträge, wenn mal wieder etwas in der Stadt passiert war. Diesmal ging es um einen verschwundenen der Sunsets, der zu den Heavens gegangen war und ausgelöscht wurde von der Regierung, da er gegen die Regeln verstoßen hatte. Sowas kam nicht gerade oft vor, aber wenn es geschah, dann genau dann wenn es Niemand erwartete. Erst gestern hatten sie das gleiche Thema in der Schule durchgenommen und Kostas wollte nicht noch mehr von den schlimmen Dingen hören.

Es war bestimmt nur ein Unfall!“, hatte Kostas gemeint und sich dafür einen mahnenden Blick von seinem Vater eingefangen. Natürlich war es kein Unfall gewesen sondern die pure Absicht.

Ich möchte dir nur nochmal erklären was passiert wenn du jemals auf die andere Seite gehen solltest. Du existierst danach nicht mehr!“, hatte sein Vater ihm klar gemacht.

Ich werde wohl kaum jemals dort hingehen, Ich bin doch nicht bescheuert!“, hatte Kostas geantwortet.

Zurück in der Gegenwart

Ich werde niemals dorthin gehen!“, Diese Worte hallten durch meinen Kopf, als ich mich durch die hohen Büsche des Waldes schlug. Ich hatte ihm versprochen niemals auf die andere Seite zu gehen und genau in diesem Moment, tat ich dies. Ich musste ein schlechter Mensch sein, ein schlechter Mensch, der den Heavens ähnlicher sieht als den Sunsets. Meine braunen Haare und braunen Augen waren doch nicht ohne Grund gekommen. Hier hatten alle blonde Haare und blaue Augen, nur ich passte mal wieder nicht ins Bild. Früher musste ich mir deswegen sehr viel anhören. Ich wurde gemobbt und hatte eine sehr schlimme Grundschulzeit. Sowas wünscht man nicht mal seinem größten Feind. Es ist schlimm, nicht zu wissen wer man ist, wohin man gehört und wie man sich fühlen soll. Alles Punkte die auf mich zutreffen. Als ich bemerkt habe, dass ich auf Mädchen und Jungs stehe, brach für mich eine Welt zusammen und ich habe versucht die Gedanken an das gleiche Geschlecht zu verdrängen. Dies war hier ebenfalls nicht erlaubt. Hier gab es nur Mann und Frau, Mädchen und Junge, aber Junge und Junge, oder Mädchen und Mädchen gab es nicht.

Diese Welt hier ist doch ein einziges Chaos!“, murmelte ich und verhedderte mich in einem großen Spinnennetz. Angeekelt wischte ich mir die Fäden aus dem Gesicht und stolperte dabei über einen am Boden liegenden Ast. Ich fiel die Länge nach hin.

Na super!“, fluchte ich leise und wollte mich gerade wieder aufrappeln, als ich Stimmen vernahm.

Halte Ausschau nach Sunsets. Man weiß nie ob sich Jemand hier einschleichen will!“ Ich hörte eine dunkle, leicht verzerrte Stimme und kurz darauf sah ich zwei Gestalten durchs Gebüsch laufen die Masken trugen und dadurch mehr als gruselig aussehen.

Denkst du wirklich hier will freiwillig jemand auf unsere Seite? Wir sind doch viel besser ausgestattet als die!“, hörte ich eine andere Stimme, die deutlich jünger klang als die zuvor.

Augen offen halten! So lautete der Befehl. Also keine Widerrede!“, wieder sprach die dunkle, leicht verzerrte Stimme und die Gestalten kamen mir bedrohlich nahe. Noch ein paar Meter weiter und sie würden mich hier auf dem Boden entdecken. Das durfte nicht wahr sein. Sollte hier etwa mein Plan schon vorbei sein?

Niemals.

Fast so, als hätte jemand meine Gedanken gelesen wurde ich plötzlich gepackt und in ein Gebüsch gezogen. Eine Hand legte sich auf meinem Mund, als wollte sie meinen Schrei dämpfen, aber ich schrie nicht mal auf, so überrascht war ich von der Aktion.

Sag jetzt ja kein Wort!“ raunte mir eine junge Stimme ins Ohr und zog mich noch tiefer ins Gebüsch. Von weitem konnte ich sehen wie die beiden Gestalten endlich verschwanden und ich atmete erleichtert auf.

Was suchst du hier?“, Ich wurde umgedreht und schaute direkt in das Gesicht eines Jungen, der braune Haare und braune Augen hatte. Er musterte mich von oben bis unten und schaute mich mit einem mal geschockt an, als er mein Zeichen auf dem Hals sah.

Du-Du...bist einer von denen!“, stotterte er und sprang auf. Hat er etwa Angst vor mir?

Ich bin Kostas, und schön dich kennenzulernen!“, rief ich sarkastisch und stand langsam auf. Ich konnte es nicht fassen wie plötzlich jemand vor mir Angst hatte. Das kann doch nicht echt sein?

Wie...Wieso...Warum...Was machst du hier!“, stammelte der Junge und hielt noch etwas mehr Abstand zu mir als würde ich ihn mit einer kurzen Bewegung umbringen wenn er mir zu nahe kam.

Ich hab mich verlaufen!“, log ich und sah mir den Jungen genauer an. Er hatte das Symbol der Heavens am Hals und schien definitiv nicht ganz bei Sinnen zu sein so wie er sich aufführte.

Niemand kommt freiwillig hier hin und verlaufen kann man sich hier nicht!“, misstrauisch schaute mich der Junge an mit großen Augen, während er jeden Moment hätte einfach wegrennen können, doch er blieb stehen.

Okay schön, Ich will auf die andere Seite! Jetzt kennst du die Wahrheit!“, sagte ich schließlich und der Junge kam wieder einen Schritt näher, jedoch ließ er seine Augen nicht von mir. Angst hatte er immer noch vor mir, so viel stand fest.

Aber...wieso...hier gibt es nichts besonderes?“, fragend sah mich der Junge an, doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich bin ja auch nicht gekommen weil es hier etwas besonderes geben soll, sondern weil ich ich nicht weiß wohin ich gehöre und wer ich genau bin. Die Seite der Heavens ist das Gegenteil von unserer Seite. Hier ist es egal welche Sexualität man nachgeht. Hier ist es egal wie man sich fühlt, wie man heißt, wie man aussieht und für wen man sich hält. Hier wird man so angenommen wie man ist, ohne dafür verurteilt zu werden. So, wie es sich jeder Mensch eigentlich wünscht.

Ich bin auf der Suche nach etwas neuem. Ich möchte nicht mehr die Person sein die ich bin. Ich gehöre zu keiner Gruppe, als Krieger bin ich zu schwach und meine Eltern wären nur enttäuscht von mir wenn ich jetzt zurück gehen würde. Das kann ich mir nicht mehr erlauben! Außerdem möchte ich den Lügen die am uns tagtäglich erzählt auf den Grund gehen und wisse was die Wahrheit ist“ erzählte ich dem Jungen, dessen Namen ich noch nicht mal kannte, während seine Augen immer größer wurden.

Du meinst, du willst nochmal komplett neu anfangen? Bei uns? Den Heavens?“, fragte er mich und ich nickte. Endlich hatte er etwas Vertrauen zu mir gewonnen und hielt nicht mehr so viel Abstand wie noch vor wenigen Minuten.

Schön und gut, aber wie soll das weitergehen für dich?“, fragte er mich nach einer kurzen Schweigepause. Ich wusste nicht genau was ich darauf antworten sollte, da ich selber keinen Plan hatte wie mein Leben weitergehen würde.

Ich weiß es nicht genau aber hier kann ich auch nicht bleiben!“ meinte ich und er nickte.

Du kannst mit zu mir kommen, meine Eltern haben sicher nichts dagegen. Ich sage halt du wärst ein Schulfreund von mir!“ meinte der Junge, der sich anschließend als Marik vorstellte.

Du kannst mich aber Mik nennen!“ fügte er hinzu mit einem schüchternen Lächeln und ich lächelte zurück. Während wir durch den Wald liefen und der anderen Seite immer näher kamen, musste ich an Jannik denken, der eigentlich hier dabei sein wollte aber nicht mitkommen konnte. Hätte er Mik gesehen, dann wäre ihm so einiges klar geworden und er hätte so manche Antworten auf seine Fragen bekommen. Wir lagen nämlich alle damit falsch was man uns bisher erzählt hatte. Die Heavens waren keine gefährliche Gruppe von Freaks, die jeden umbringen der ihnen zu nahe kam. Sie sahen auch nicht komisch oder anders aus. Sie sprachen auch nicht in einer anderen Sprache. Nein. Sie waren genau gleich wie wir. Es waren eben auch nur Menschen wie Du und ich, die auf der Erde leben und ihrem Tagesablauf nachgehen wie jeder andere Mensch.


Kapitel 4.

„Mama? Ich bin wieder Zuhause!“, rief Mik und schob mich durch eine Holztüre in eine Villa. Sofort war mir klar, dass Mik zu einer reichen Familie gehörte, ganz anders als Ich es bisher kannte. Meine Eltern waren zwar nicht reich, aber das Geld und alles reichte immer vollkommen aus.


Mom!, Das hier ist Kostas. Ein Schulfreund von mir!“ Mik schob mich nach vorne wo eine Frau mit langen schwarzen Haaren mich mit einem Lächeln begrüßte.

Ich wusste ja gar nicht, dass du doch Freunde hast in der Schule!“, meinte Miks Mutter und Mik wurde etwas rot im Gesicht.

Naja, ich wollte ihn dir eben erst jetzt vorstellen!“ meinte Mik schnell und schaute nicht mehr in die Augen seiner Mutter.

Kann er heute hier bleiben?“, fragte Mik und seine Mutter nickte ihm zu,“ klar, wieso denn auch nicht, jetzt wo ich endlich weiß, dass du nicht mehr alleine in der Schule bist, kann er gerne kommen und bleiben wie er will!“ meinte Miks Mutte rund verschwand wieder in der Küche.

Deine Mutter ist echt cool drauf!“ murmelte ich während Mik mich hinter sich her zog und wir schließlich in seinem Zimmer auf einem Sofa saßen.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass jemand von den Sunsets hier herkommt!“, Mik sah mich mit großen Augen an.

Alles was ich bisher über euch gehört habe, waren keine guten Sachen!“, fügte Mik hinzu und mir wurde klar, dass man auch hier nur Gerüchte und Geschichten erzählt hat, damit die Menschen nicht auf die andere Seite gehen und sich ja von den Sunsets erhalten.

Ich dachte immer ihr seid Monster die einen sofort aufessen sobald man ihr Revier betreten hat!“, lachte Mik und ich musste ebenfalls lachen.

Das haben Sie euch erzählt?“, fragte ich und Mik nickte.

Es gibt sogar ein offizielles Buch wo alle ihre schlimmen Taten und Geschichten drin stehen!“, Mik lachte darüber und auch ich fand die ganze Situation mehr als nur komisch. Tatsächlich ging es hier genau gleich zu wie bei uns. Man wollte auf jeden fall vermeiden, dass sich die Heavens und Sunsets zu nahe kommen, aber wieso nur?

Und wieso erzählt man euch diese Geschichten über uns?“, fragte ich Mik, der nur mit seinen Schultern zuckte.

Wenn ich das nur wüsste, ich kann es mir auch nicht erklären. Mein Vater hat einst mal erzählt, das die Heavens und die Sunsets früher einmal eine Einheit waren. Doch dann muss irgendwas passiert sein, was die ganze Harmonie zerstört hat. Seit dem sind wir verfeindet!“, meinte Mik und ich horchte auf. Sein Vater wusste also mehr? Dann konnte er bestimmt auch mehr über die ganze Sache sagen, als jemand anderes? Ich musste unbedingt mehr über die früheren Zeiten wissen, vielleicht konnte man ja dadurch etwas erfahren wieso alles so kompliziert geworden ist.

Dein Vater weiß also mehr über die Sache“, fragte ich und Mik nickte und ließ sich nach hinten gegen die Sofalehne fallen und schaute an die Decke.

Mein Vater ist der erste Offizier hier. Er hat alles im griff und sollte eigentlich dafür sorgen, dass du und deine Leute unter keinen Umständen hierherkommen können, aber da hat er wohl versagt was!“, lachte Mik und ich stimmte ihm zu.

Aber auch nur weil du da warst, sonst hätte sein Plan bestimmt funktioniert!“, erinnerte ich ihn an seine Aktion wie er mich vor den Wachleuten gerettet hatte.

Stimmt, aber ich bin auch nur jemand dem der ganze Krieg hier auf die nerven geht!“, meinte Mik,“ Ich will endlich die Wahrheit erfahren, aber er will ja nicht mit der Sprache rausrücken!“, fügte Mik hinzu und ich nickte abwesend.

Vielleicht gibt es ja doch irgendwie noch eine Möglichkeit, herauszufinden was damals passiert ist, vorausgesetzt du hilfst mir dabei?“, murmelte ich,“ Na klaro!“,


Als es an der Haustüre klingelte, sprang Mik vom Sofa auf und rannte zum Fenster und schaute nach draußen.

Mein Vater ist da!“, rief er,“ Ich denke es gibt jetzt auch gleich Essen. Wir sollten nach unten gehen!“ Ich folgte Mik die Treppen nach unten in die Küche und wir betraten die großen Küche, die vollkommen in weiß gehalten war, aber moderner aussah wie unsere daheim.

Ach du musst Kostas sein, der neue Schulfreund von Mik, wenn ich richtig sehe!“, meinte Miks Vater und ich nickte.

Dann herzlich willkommen bei uns, du kannst gerne mit uns essen!“, lud mich nun Miks Vater ein und ich setzte mich dankend an den Tisch, der von weitem kleiner aussah als er war.

Von wo kommst du eigentlich her?“ Fast hätte ich mich am Essen verschluckt, als Miks Vater mich dies fragte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, doch Mik ergriff zum Glück das Wort und half mir aus der Situation raus.

Er kommt nicht von hier sondern von Außerhalb. Er ist nur für einige Wochen hier zu Besuch!“ meinte Mik und erzählte von einem Projekt an seiner Schule, wo man Schüler von Außerhalb eingeladen hatte, die erzählen und zeigen was sie in ihrer Heimat so machen. Ganz simple Lösung. Ein Schulprojekt hat bisher als Lüge immer bei Eltern gezogen.

Das klingt ja richtig interessant!“, meinte Miks Vater und ich nickte nur.

Da bin ich ja froh, dass du dich für die

Heavens entschieden hast. Bei den Sunsets wäre es bestimmt langweilig und nicht gut für dich!“ meinte Miks Vater und wischte sich seinen Mund an einer Serviette ab.

Wieso, weswegen denn?“, fragte ich und fand dies ein guter Moment um an weitere Infos zu kommen die mir noch fehlten.

Nun ja die Sunsets sind....nicht so elegant wie wir!“, meinte Miks Vater und fing sich einen Tritt unterm Tisch von Miks Mutter ein, die ihn mit einem mahnenden Blick anschaute.

Aber, dass soll nicht heißen, dass die Sunsets nicht ihre eigenen Waffen und Möglichkeiten haben so wie wir!“, fügte Miks Vater schnell hinzu.

Nur in einem Punkt sind wir ihnen deutlich überlegen. Wir sind dunkel wie die Nacht, und die Nacht ist besser zum angreifen geeignet!“ zufrieden schob Miks Vater seinen Teller zur Seite und griff nach einem der vielen kleinen bunten Wackelpuddings die auf dem Tisch in der Mitte standen und genoss seinen Dessert.


Kapitel 5.

Am Abend gingen Mik und Ich nochmals nach draußen, da Mik mir ein wenig die Gegend zeigen wollte.

Sag mal du bist die ganze Zeit so abwesend. Denkst du an etwas wichtiges?“, fragte Mik mich nach einer Weile als wir schweigend durch die Straßen liefen. Ich hatte die ganze Zeit nur zu Boden geschaut und war mit meinen gedanken wirklich ganz woanders.


Vor einiger Zeit

Ich hab keine Lust mehr auf die ganzen Lügen die wir täglich zu hören bekommen!“ Jannik schlug mit seinem Ellenbogen mitten im Unterricht auf den Tisch und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich bin doch kein kleines Kind mehr, was nicht versteht was hier vor sich geht!“, fügte er hinzu während unser Lehrer Herr Mayer uns den Rücken zugewendet hatte und an die Tafel weitere Formeln schrieb.

Was meinst du?“, fragte ich, da ich keine Ahnung hatte was Jannik mir sagen wollte.

Ich rede von unserem Plan...Du weißt schon was ich meine!“, meinte Jannik leise, sodass Niemand aus der Klasse hören konnte was er sagte.

Ich spreche davon auf die andere Seite zu gehen um zu sehen ob die ganzen Geschichten und Gerüchte wahr sind oder nicht!“, Ich schaute ihn geschockt an.


Natürlich hatten wir schon einmal davon gesprochen auf die andere Seite zu gehen, doch so wirklich richtig hatte ich mich mit dem Gedanken noch nicht beschäftigt, zum einem auch daher, dass es gefährlich war diesen Schritt zu wagen.

Das meinst du jetzt nicht wirklich ernst oder?“, fragte ich ihn doch er nickte mir nur zu, was soviel hieß wie, „Natürlich meine ich das ernst!“,

Das können wir nicht einfach so leicht machen! Du weißt was passiert wenn es Jemand erfährt!“, murmelte ich ihm verwirrt zu, doch er hob nur seine Hand und machte eine abwehrende Bewegung.

No Risk No Fun!“, meinte er mit einem ernsten Blick.

Oder hast du etwa unser Motto vergessen?“, fragte er mich prüfend aber ich schüttelte meinen Kopf, „Natürlich habe ich unser Motto nicht vergessen, aber wir können nicht einfach so mir nichts dir nichts zu den Heavens gehen. Die sperren uns doch gleich weg und dann sind wir ausgelöscht!“ murmelte ich und bekam eine Gänsehaut allein beim Gedanken daran was für Gefahren auf einen warten können sobald man die andere Seite betreten hatte.

Nun sei doch nicht so drauf. Du weißt genauso wie ich, dass mehr als die Hälfte was uns täglich erzählt wird eine einfache undurchdachte Lüge ist!“, meinte Jannik überzeugt und schaute wieder zur Tafel, während ich nur vor mich hin auf den Tisch starrte und über seine Worte nachdachte.

Wir hatten schon oft darüber nachgedacht, aber es war mehr ein Traum und kein wirklicher Plan den man jemals durchführen konnte.

Wie willst du es überhaupt anstellen um auf die andere Seite zu kommen?“, fragte ich ihn, doch Jannik zeigte nur auf ein Bild auf seinem Smartphone und lächelte mich an.

Na hiermit!“, Ich schaute auf sein Smartphone und schaute ihn an.

Das ist nicht dein ernst oder? Bist wohl komplett übergeschnappt!“, Ich schüttelte meinen Kopf und drehte mich wieder nach vorne und schaute zur Tafel.

Das klappt niemals und das weißt du auch!“ fügte ich leise hinzu doch Jannik ließ sich nicht beirren.

Es hat schon einmal geklappt. Ich weiß was ich mache!“, meinte er und ich drehte mich wieder zu ihm um.

Was willst du damit sagen, es hat schon einmal geklappt?“, Ich sah ihn fragend an. Obwohl er mein bester Freund war, seit dem Kindergarten, hatte ich manchmal das Gefühl, dass er mir nicht immer alles erzählte was in seinem Leben vor sich ging.

Na ich war schonmal dort!“, gab er zu als sei es das normalste auf der ganzen Welt. Ich konnte nicht glauben was ich zu hören bekam. Jannik war schon einmal auf der Seite der Heavens gewesen? Das kann doch gar nicht sein.

Ach ja? Und wieso hast du mir nichts gesagt?“, fragte ich ihn in einem eifersüchtigen Ton doch er hob abwehrend seine Händ,“ Mein Vater ist doch Offizier der Sunsets und ich war mal bei einem seiner Besprechungen dabei, das ist alles!“, meinte er, doch so richtig glauben wollte ich ihm das nicht.

„Jedenfalls gibt es einen Zugang durch den Wald, durch den man einfach gehen kann!“, erklärte er mir das Bild auf seinem Smartphone, welches den Wald zeigte. Unsere Stadt war in zwei Hälften geteilt. Die rechte Seite gehörte uns, den Sunsets. Die linke Seite gehörte den Heavens. Die beiden Seiten waren durch einen kleinen Wald getrennt und es gab Wachen, die den Wald bewachten.

Da kommt man niemals rein. Das wird alles bewacht!“, murmelte ich vor mich hin.

Aber nicht an dieser Stelle!“, Jannik vergrößerte das Bild und zeigte zu einem Steintor, welches mir bekannt vorkam.

Hier sind keine Wachen, es gibt nur noch Wachen die im Wald ihre Runden machen, aber der Eingang hier ist nicht bewacht!“, erklärte er mir.

Das ist doch perfekt oder?“, fragte er mich aber ich gab ihm keine Antwort.

Jetzt sag mir bloß nicht, dass du keine Lust mehr hast mitzukommen!“, Jannik verschränkte seine Arme und lehnte sich in seinem Stuhl nach hinten.

Ehrlich gesagt finde ich die ganze Idee beknackt!“ Schon wieder war ich in Gedanken versunken und erinnerte mich an eine Situation, die sich erst vor wenigen Tagen so abgespielt hatte. Damals hatte ich die Idee noch bescheuert gefunden und versucht Jannik von seinem Plan abzubringen, und Jetzt? Jetzt ist er Daheim und ich bin stattdessen auf der Seite wo ich gar nicht sein darf. Ich hatte einen großen Fehler begannen und nun schien es so als würde ich mit jeder weiteren Minute die ich hier bin ein schlechterer Mensch werden. Es war vo Anfang an Janniks Idee gewesen. Wir hatten nur im Notfall geschworen, dass ich mitkommen würde wenn er meine Hilfe bräuchte, aber niemals hatten wir abgemacht, dass ich alleine auf die Seite der Heavens gehen würde.

 

Zurück in der Gegenwart

Kostas? Erde an Kostas!“, riss mich Mik aus meinen Gedanken und ich schaute auf.

Sorry ich war in Gedanken!“ murmelte ich

War nicht zu übersehen!“ lachte Mik,“Aber das hier solltest du dir mal für einen Moment anschauen!“, Ich sah mich suchend um und Mik zeigte auf eine kleine Hütte, die auf einer Wiese neben einer großen Tanne stand.

Was ist das hier?, fragte ich,“ Das hier nennt sich „nocturnal place“ Und es ist sowas wie ein Treffpunkt von den Wachen der Jugend. Ich zeige dir den Ort deswegen, weil hier zwei meiner Freunde die meiste Zeit ihres Lebens verbringen!“ mit diesen Worten schritten wir auf die Hütte zu und Mik klopfte an die Türe. Kurz darauf machte ein blonder Junge die Türe auf und seine Miene hellte sich auf als er Mik erblickte.

na sieh mal einer an wer hier ist!“, rief dieser und zog Mik in eine Umarmung. Dann betraten wir die Hütte und folgten dem Jungen durch den kleinen Flur in einen großen Raum.



Kapitel 6.

„Niek, ich hab gar nicht damit gerechnet dich heute hier noch zu treffen!“, meinte Mik als wir uns auf eines der Sofas setzen die sich in dem großen Raum befanden,“Naja, es kam etwas dazwischen!“ meinte Niek und schaute angestrengt auf einen großen Bildschirm, der an der Wand hing. Dort waren zahlreiche kleine Fenster offen, auf jedem war etwas anderes zu sehen. Es handelte sich um Überwachungsfenster von Kameras.

„Was habt ihr denn da für ein Setup aufgebaut?“, fragte ich und mir wurde ein wenig mulmig zumute als ich die vielen Aufnahmen sah. Es mussten locker 10 verschiedene Kameras sein die man von dort aus steuern konnte. Auch wenn ich mich mit so etwas nicht auskenne, wusste ich was dort überwacht wurde. Der Wald und die jeweiligen Eingänge auf der Seite der Heavens.

Das ist unser kleiner Job. Wir sollen von hier aus beobachten ob jemand von den Sunsets versucht zu uns zu kommen. Und dann müssen wir den Wachen bescheid geben!“, erklärte Niek und ich rutschte etwas tiefer ins Sofa und zog mir meinen Hoodie noch ein Stück weiter über meinen Hals. Hoffentlich sah er nicht mein Zeichen an meinem Hals, sonst gäbe es ein großes Problem.

Doch die Arbeit hier ist total langweilig kann ich dir sagen!“, meinte Niek und schaute wieder zu uns.

Aber wie kommt es eigentlich, dass du plötzlich einen deiner unbekannten Freunde mitbringst Mik?“, fragte Niek und schaute mich dabei an.

Nun, das hier ist Kostas und er ist neu in der Stadt. Er wird auch nicht lange bleiben, aber solange er hier ist werde ich ihm so einiges zeigen und so!“, Mik reagierte total cool auf die Frage während ich mich gar nicht mehr wohl fühlte.

Das ist ja cool, dann zeig ihm auch unbedingt das Haus am See!“, meinte Niek und plötzlich ging eine Türe auf, die mir zuvor noch gar nicht aufgefallen war. Ein Junge mit schwarzen Haaren betrat den Raum und lächelte uns zu.

Hey Alfie und gibt es schon was neues?“, rief Niek doch Alfie schüttelte seinen Kopf.

Leider nicht, scheint so als sei er uns entwischt!“, zerknirscht ließ sich Alfie neben mir auf eines der Sofas nieder und schaute auf den Bildschirm.

Was ist denn passiert?“, fragte Mik und Niek holte tief Luft,“Vor etwa zwei Stunden gab es einen Alarm und einer der Sunsets hat unser Gebiet betreten, aber irgendwie hat er Hilfe bekommen oder so, denn plötzlich verschwand er und war auf dem Radar nicht mehr zu sehen!“, meinte Niek und sah nun ebenfalls kurz wieder zu dem Bildschirm. Ich wusste genau wen er meinte. Er meinte mich, doch ich hatte Hilfe von Mik, daher hat er mich nicht mehr auf dem Radar gesehen. Mik wusste genau wo man auf dem Radar gesehen werden konnte und wo nicht.

Das ist gefährlich, da wir nicht wissen um wen es sich handelt. Es könnte jemand gefährliches sein oder auch nur jemand harmloses!“, meinte Niek doch Alfie fiel ihm ins Wort, „Die sind nie harmlos, Sie sind gemeingefährlich!“

Du hast ja keine Ahnung mein lieber.



Kapitel 7.

„Ich glaube ich sollte wieder gehen. Das ist mir doch zu heikel hier!“,murmelte ich als wie die Hütte wieder verlassen hatten. Nach alldem was ich gehört habe, war ich mir nicht mehr sicher ob hier noch der richtige Ort für mich war oder nicht. Sie suchten nach mir, soviel stand fest.

Aber wieso denn? Die wissen doch gar nicht, dass du die gesuchte Person bist!“, meinte Mik und sah mich mit flehenden Augen an.

Es ist aber nicht sicher für mich, was ist, wenn Sie es doch irgendwann bemerken? Ich will nicht ausgelöscht werden!“, Meine Gedanken waren nicht mehr zu ordnen und ich bekam Kopfschmerzen.

Wieso müssen die Leute immer dann gehen, wenn ich mich mit Ihnen gut verstehe?“, Mik drehte sich von mir weg und schaute traurig zu Boden.

Hey, das heißt doch gar nichts, aber ich bin hier nicht sicher!“, versuchte ich auf ihn einzureden, doch er hörte mir gar nicht mehr zu, sondern hatte seinen Blick von mir abgewendet.

Das hat damit nichts zu tun, aber du bist die erste Person mit der ich mich unterhalten kann ohne, dass es irgendwie Probleme gibt!“ gab Mik zu und ich konnte Tränen in seinen Augen erkennen. Er tat mir leid.

Aber was ist mit Niek und Alfie? Ich dachte die beiden sind deine Freunde hier?“, fragte ich doch er schüttelte nur seinen Kopf.

Die beiden sind nicht meine Freunde. Sie tun nur so. Eigentlich habe ich mit denen kaum was zu tun und wir sehen uns nur dann wenn es sein muss oder so, aber ansonsten gehen wir getrennte Wege!“, meinte Mik,“ Außerdem hätte meine Mutter wohl kaum so reagiert als sie dich das erste mal gesehen hat, wenn ich Freunde hätte!“, fügte er hinzu und sah mich an. Ich wusste nicht was ich tun sollte, aber mein Entschluss stand fest. Ich musste hier weg.

Ich kann hier nicht bleiben Mik, dass geht nicht und das weißt du auch!“, sagte ich und er nickte. Auch wenn es mir im Herzen weh tut ihn so zu sehen, so musste ich ernst bleiben und von dieser Seite schnellstmöglich verschwinden. Ich wollte nicht so enden, wie es die Gerüchte und Geschichten immer erzählten. Ich wollte nicht jemand sein, der nicht mehr existiert oder einfach ausgelöscht wird. Ich habe zu viel was ich nicht verlieren darf. Es würde mein ganzes Leben verändern und zerstören, wenn ich noch eine Minute länger hier bleiben würde.


Als ich wenige Minuten später durch den Wald lief rannte mir eine Träne übers Gesicht und ich wischte sie weg, als wäre es verboten zu weinen. Ich fühlte mich noch schlechter wie zuvor. Nun hatte ich auch noch einen Menschen verletzt, innerlich. Das ist das schlimmste was man einem Menschen antun kann. Doch ich hatte keine Wahl. Ich gehöre nun mal nicht auf diese Seite und darf hier nicht sein. Es war allgemein eine dumme Idee überhaupt hier herzukommen. Was habe ich mir dabei nur gedacht? Jeder hier glaubt an die Lügen die einem erzählt werden, darum will auch Niemand die Wahrheit erfahren, da jeder Angst hat. Wieso kann ich nicht einfach so sein wie jeder andere auf meiner Seite? Wieso muss ich immer anders sein, was anderes wollen und überhaupt, warum muss ich so ein neugieriger Idiot sein?


Als ich wieder auf der Seite der Sunsets war und die Straße zurück rannte, war es bereits tiefschwarze Nacht und nur noch vereinzelt waren Lichter hinter den Fenstern zu erkennen. Meine Eltern waren bestimmt mehr als nur sauer auf mich. Bestimmt waren sie richtig wütend, nur weil ich länger weggeblieben bin als ich es durfte.

Da bist du ja endlich!“ Elisa, meine Schwester zog mich ins Haus, nachdem ich geklingelt hatte und schloss leise die Türe hinter mir.

Wo hast du nur so lange gesteckt? Hier machen sich alle sorgen um dich!“, blaffte sie mich an, doch ich schenkte ihr keinen Blick, sondern drückte mich an ihr vorbei, hoch in mein Zimmer. Ich hatte keine Lust mich mit ihr darüber zu streiten wie lange ich wegbleiben darf und wann ich wieder Zuhause sein muss. Ich bin kein kleines Kind mehr und das wird hier bald noch jeder verstehen.


Jannik? Ich bins Kostas!“, Ich hatte Jannik angerufen, obwohl es schon kurz nach Mitternacht war, doch ich musste zuerst sichergehen, dass alle im Haus schliefen bevor ich öffentlich darüber sprach was ich alles gesehen habe.

Mensch Kostas, geht’s eigentlich noch!“, murmelte Jannik verschlafen ins Telefon, doch ich ließ ihm keine Zeit sich zu beschweren.

Du wirst mir nicht glauben was mir alles passiert ist!“, und ich fing an ihm zu erzählen was ich alles gesehen und erfahren hatte. Ich erzählte ihm von der Überwachungshütte in der ich war, ich erzählte ihm von Mik und dessen Vater, der komische Andeutungen gemacht hatte, doch ich verschwieg ihm meine Gefühle, die ich für Mik entwickelt hatte in der kurzen Zeit.

In dieser Nacht schlief ich sehr schlecht. Immer wieder träumte ich von Mik, der irgendwie nicht aus meinem Kopf verschwinden wollte. Ich machte mir einfach zu viele Gedanken und kam nicht mehr raus. Alles drehte siche nur noch um Mik und seine braunen Augen, die so voller Trauer waren, als ich gegangen war. Ich hatte ihm wirklich sehr stark wehgetan, und jetzt gab es keinen Weg mehr, dies irgendwie gut zu machen. Doch egal wie sehr ich es auch versuchte ihn zu vergessen, meine Gedanken kreisten nur um ihn und ich fand keine ruhe. Irgendwie wollte mir mein Gewissen einreden mich für die Aktion, einfach so zu gehen, bestrafen.





 

 

Kapitel 8.

Kapitel 8.


Und du bist einfach gegangen und hast ihn dort stehen lassen?“, ungläubig sah mich Jannik an, als wir am nächsten Morgen in der Klasse saßen und mal wieder Unterricht bei Herrn Mayer hatten.

Was sollte ich den machen? Ich hatte doch keine Wahl. Er tut mir ja auch leid!“, Ich fühlte mich immer noch schlecht aber ich musste gehen.

Mein lieber Kostas, man verletzt keine Menschen und lässt sie danach einfach stehen!“, Jannik sah mich mit einem mahnenden Blick an.

Das gehört sich einfach nicht!“, fügte er hinzu und piekste mich in die Seite.

Aber die haben dort schon bemerkt, dass sich jemand von den Sunsets auf ihre Seite gewagt hat, Ich hatte doch keine andere Möglichkeit als zu gehen!“, versuchte ich mich zu verteidigen, aber Jannik hörte mir gar nicht mehr zu.

Dann gibt es nur eine Möglichkeit, dass ganze wieder gut zu machen. Du geht’s heute Abend noch einmal zu den Heavens und entschuldigst dich für dein plötzliches verschwinden!“, Jannik sah mich an, als würde er mir etwas antun wenn ich nicht zustimmen würde, also nickte ich nur und er ließ wieder von mir ab. Ich muss also noch einmal auf die andere Seite, nur wegen Mik. Na ganz toll.


Wo ist denn Kostas geblieben?“, Mik stand in der Küche, wo seine Eltern gerade dabei waren den Abwasch zu machen. Mik hatte sich die Tränen auf dem Rückweg aus seinem Gesicht gewischt und seine Trauer so gut wie er es nur konnte, versteckt.

Er musste ganz dringend weg!“, Mik fühlte sich elend und wollte mit seinen Eltern nicht über Kostas sprechen. Sie würden es sowieso nicht verstehen wieso Kostas gehen musste. Sie würden ihn doch nur verraten wenn sie wüssten, dass er einer von den Sunsets ist. Mik knallte seine Zimmertüre zu und schmiss sich auf sein Bett. Wieso nur hatte er sich in einen Jungen verliebt, der zudem zu seinen Feinden gehörte, den Sunsets? Wieso hatte er sich überhaupt in einen Jungen verliebt? Er stand doch gar nicht auf Jungs, oder etwa doch?

Was ist denn dir über die Leber gelaufen?“ Sein Bruder steckte seinen Kopf ins Zimmer, aber Mik schenkte ihm keine Beachtung. Sein Bruder würde die letzte Person auf dieser Welt sein, die von seinen Problemen etwas hört.

Hau ab!“, Mik schaute seinen Bruder nicht mal an und dieser ging, ohne ein weiteres Wort aus seinem Zimmer und schloss die Türe hinter sich.

Warum muss es nur Menschen wie Kostas geben? Wieso ist er so attraktiv? Wieso ist er so süß? Und verdammt, wieso geht er mir nicht aus dem Kopf?“ Miks Gedanken überschlugen sich und er hörte wie sich die Inneren Stimmen schreiend über seine Gedanken aufregten. Er hörte jedes Wort das er dachte, in voller Lautstärke und fühlte sich, als würde er in seinen Gedanken ertrinken. Mit diesem Gefühl schlief er schließlich erschöpft ein.



Kapitel 9.

Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Meine Gedanken kreisten um Mik und ich konnte einfach nicht einschlafen, da mein schlechtes Gewissen mich plagte. Die Worte von Mik hallten durch meinen Kopf und ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Wieso hatte er mir gesagt, dass er keine Freunde hätte? Ich dachte, Niek und Alfie wären seine Freunde, da die drei sich so gut verstanden? Aber das war wohl nicht der Fall. Ich zuckte zusammen als etwas gegen meine Fensterscheibe krachte. Ich sprang leise aus dem Bett und öffnete mein Fenster. Unten im Garten stand Jannik und hob gerade noch einen weiteren Stein auf als er mich bemerkte.

Ja endlich kommst du mal ans Fenster!“, rief er leise zu mir nach oben und ließ den Stein aus seiner Hand gleiten.

Was machst du denn hier?“, fragte ich ihn, schaute dann kurz auf meinen Wecker und drehte mich wieder zu ihm,“ um 2 Uhr morgens?“, Jannik lachte nur.

Na was wohl?“, rief er frech und ich rollte mit meinen Augen. Auf seine Spielchen hatte ich jetzt echt keine Lust.

Ich hab keine Zeit für deine Spielchen Jannik!“ rief ich nach unten.

Was für Spielchen? Ich sage dir, du wirst mitkommen, keine Widerrede!“, Ich wollte gerade umdrehen und das Fenster schließen als er dies zu mir sagte. Was hatte er vor? Wohin muss ich mit hinkommen?

Was hast du vor Jannik?“, Ich streckte mich aus dem Fenster um ihn besser sehen zu können doch er lachte mich nur an.

Wir gehen zu den Heavens und du wirst dich gefälligst bei Mik entschuldigen für deinen nicht so sanften Abgang gestern!“, Jannik sprach die Worte aus, als sei es das normalste auf der Welt. Ich stockte. Das konnte nicht sein ernst sein.

Ich gehe dort nicht noch einmal hin, du hast ja keine Ahnung was dich dort erwartet!“, murmelte ich und stützte mich auf meiner Fensterbank ab.

Ich dachte du hättest mich verstanden. Keine Widerrede!“, meinte Jannik.

Aber was soll das denn bringen? Es ist zu gefährlich dort nochmal hinzugehen ohne entdeckt zu werden!“, meinte ich und versuchte Jannik von seinem Vorhaben abzubringen doch ohne Erfolg.

Entweder du kommst jetzt nach draußen oder ich klingel. Aber dann würde ich alle im Haus aufwecken, willst du das etwa?“, Mutig schritt er zur Türe und hielt seinen Finger nur noch wenige Zentimeter von unserer Klingel weg.

Meine Gedanken überschlugen sich. Einerseits hatte Jannik recht und ich musste noch einmal zurück, doch auf der anderen Seite war die Idee, dass jetzt zu tun einfach nur beknackt.

Ist ja gut ich komme!“, rief ich ihm zu und mit einem Grinsen nahm er seinen Finger von der Klingel und wartete auf mich vor der Haustüre. Ich schloss mein Fenster, schnappte mir mein Handy und lief leise die Treppen nach unten. Als ich am Wohnzimmer vorbei kam, sah ich meine Schwester dort auf dem Sofa liegen und neben ihr lag ihr ach so toller Freund Jack, der mir gewaltig auf die nerven ging. Nicht nur, weil er mich in der Schule oft mobbt, sondern auch weil er sich für etwas besseres hält, dabei kann er nicht mal richtig sprechen. Wenn er mich oder eines seiner vielen Opfer wieder in der Hand hat, muss man sich oft zusammenreißen nicht gleich loszulachen wenn er den Mund aufmacht.

Und wie hast du dir das ganze jetzt vorgestellt?“, fragte ich Jannik, als wir wenige Sekunden später und vom Haus entfernten und in Richtung Wald liefen. Jannik trug einen schwarzen Hoodie und man hätte ihn mit einem der Heavens verwechseln können, denn durch die Kapuze erkannte man seine Haarfarbe nicht so leicht. Im Gegensatz zu mir hatte Jannik von Geburt an blonde Haare, während meine blonden Haare schon verschwaschen waren und man das blond kaum noch richtig wahrnehmen konnte, so dunkel war es mittlerweile durch das viele Haarewaschen geworden.

So genau habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber du solltest unseren eigentlichen Plan nicht vergessen!“, meinte Jannik und ich sah ihn verwirrt an.

Wir wollten herausfinden wieso man uns die vielen Geschichten erzählt und ob Sie auch wirklich stimmen oder nicht!“, Jannik war sich sicher, dass es einen Grund dafür geben musste, wieso die Geschichten bei den Sunsets für Aufregung und Angst sorgten. Doch um genau zu sein, wusste ich ja schon wie die Heavens in Wirklichkeit waren, nämlich genau gleich wie wir.

Hast du eigentlich irgendwas gemerkt als du bei ihnen warst? Irgendwas komisches oder so?“, wollte Jannik wissen.

Lass mich nachdenken. Außer einem Vater der verliebt in Wackelpudding ist, normale

Menschen wie wir und eine Überwachungszentrale wie wir sie ebenfalls haben, habe ich nichts komisches bemerkt!“, Nein, das konnte ich nicht so einfach sagen,“ Ne ich habe nichts komisches dort gesehen oder bemerkt!“, antwortete ich ihm und musste mir ein schmunzeln verdrücken.

Du hast rein gar nichts bemerkt dort? Keine großen Monster mit langen Zähnen und Krallen die dich fressen wollen?“, ungläubig starrte Jannik mich an.

Nein auch keine Monster!“, sagte ich,“ Ich bin mir auch sicher, dass es dort keine Monster gibt!“, fügte ich hinzu, aber Jannik schüttelte seinen Kopf. So schnell wollte er seine Theorie nicht aufgeben die er sich jahrelang aufgebaut hatte. Jannik glaubte nämlich nicht an die erzählten Geschichten, sondern an seine eigenen Theorien, die, das muss ich hier erwähnen, eindeutig noch dümmer sind als die, die uns schon erzählt werden. Jannik glaubte fest daran, dass es bei den Heavens sogenannte Wach Monster gibt, die in der Nacht auch auf der Seite der Sunsets spuken sollen. Doch ehrlich gesagt, macht er sich dadurch nur noch mehr Angst wie er schon vor den Heavens hatte.

Du weißt, dort leben doch die Wach Monster!“, fing er gerade an doch ich unterbrach ihn. Das musste ich mir nicht noch einmal anhören,“ Hör auf mit deinen Theorien. Du wirst doch bald sehen wie es dort aussieht und wenn du deine Monster nicht findest, dann sei bloß nicht enttäuscht. Ich habs dir gesagt, die existieren nicht!“ Jannik fing an in seinem Rucksack zu kramen und fischte ein kleines Buch heraus. Kurz nachdem wir an dem Waldrand angekommen waren und das Steintor vor uns stand, setzte er sich auf einen der großen Steine und öffnete das Buch. In dem Buch waren lauter komische Zeichnungen von fies aussehenden Gestalten, die mich an die Gestalten erinnerten die die Masken trugen.

Ich hab das von meinem Großvater bekommen. Hier sind alle Monster der Heavens verzeichnet, und du kannst nicht behaupten, dass sie nicht echt sind!“ Jannik zeigte mir einige der Monster aus dem Buch seines Opas, doch ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte mir das nicht länger mitansehen. Ich hatte gesehen, was echt ist und was nicht. Diese Bilder aus dem Buch waren nicht echt, ganz sicher.

Wollen wir nicht endlich losgehen. Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit hier zu sein!“, Jannik stand auf und packte das Buch zurück in seinen Rucksack. Dann betraten wir den Wald. Mit einem mal wurde Jannik aber dann doch etwas ängstlich und hielt sich hinter meinem Rücken versteckt.

Jetzt tu nicht so wie wenn dich gleich jemand fressen wollen würde!“, Ich packte Jannik an seinem Handgelenk und zog ihn hinter meinen Rücken hervor.

Jetzt pass mal gut auf. Du wolltest hier unbedingt hin und hast mich aus meinem Haus rausgeholt, und jetzt bist du hier der einzige der sich aufführt wie wenn ein Geist hinter ihm her wäre. Jetzt reiß dich zusammen, du wirst gleich etwas sehen was all deine Theorien alt aussehen lassen!“, raunte ich ihm zu und endlich beruhigte er sich ein wenig.

Die sind ganz normal, du machst dir nur selber Angst durch deine dämlichen Theorien!“ Jannik nickte und schaute zu Boden.

Es ist nur, auch wenn ich endlich die Wahrheit erfahren will, so haben die ganzen Geschichten doch etwas auf mich eingewirkt!“ meinte er und ich nickte.

Deswegen, mach dich gefasst auf das normalste was du jemals sehen wirst. Die Heavens leben nämlich genau gleich wie wir!“, Jannik sah mich mit großen Augen an, als es plötzlich knackte und ich Stimmen vernahm.



 

Kapitel 10.

Mik saß bei Alfie und Niek in der Überwachungs Hütte und schaute gelangweilt zu Boden. Eigentlich hatte er gedacht, wenn er Nachts durch den Wald lief und etwas die Augen aufhält, würde er bestimmt etwas tolles finden was sein Leben für immer verändern würde. Ja, vielleicht würde er endlich auch einen wahren Freund finden, so wie es sonst alle auch haben, aber ihm wurde noch nie ein Wunsch solcher Art erfüllt.

Such dir doch einen von den netten Pfadfindern dort in deiner Klasse!“, hatte seine Mutter immer gesagt, doch Mik wollte nicht mit den Pfadfindern abhängen. Er würde so nur noch mehr in der Klemme sitzen als er schon sitzt.

Und wie läuft es bei dir? Wieso kommst du so spät in der Nacht noch zu uns“, wollte Alfie wissen und drehte sich zu Mik. Alfie saß vor den vielen Bildschirmen und überwachte den Wald.

Ach, das ist nicht so einfach zu erklären!“ Mik hatte nicht wirklich Lust zu reden, vor allem nicht mit Personen die in seinem Leben kaum eine Rolle spielen. Doch als er auflickte, sah Mik etwas auf den Bildschirmen was ihn aufhorchen ließ. Es handelte sich um Kostas und eine andere Person. Doch was suchte Kostas hier? War er nicht Gestern Abend schon wieder gegangen weil er hier nicht sicher war? Gerade wollte sich Alfie wieder zu den Bildschirmen drehen. Mik musste handeln.

Wie ist es eigentlich bei euch im Team von der Wache?“, fragte Mik und Alfie drehte sich wieder zu ihm um.

Seit wann hast du denn Interesse an unserer Arbeit?“, fragte Alfie und zog eine Augenbraue nach oben.

Naja ich habe darüber nachgedacht mich eventuell bei euch im Team anzumelden nach meiner Schulzeit die im Sommer endet!“, meinte Mik obwohl dies eine Lüge war. Niemals würde er ins Team der Wach Jugend gehen, dort waren alle drin, die Mik nicht leiden konnte. Alle die nach der Schule keine richtige Ausbildung gefunden hatten, wurden in die Wach Jugend gesteckt. Dieser Beruf war kein erfreulicher Beruf. Mik beobachtete Kostas und die andere Person im Bildschirm. Er musste Alfie von den Bildschirmen weg kriegen sonst würde es ein großes Problem geben. Kurz entschlossen stand er auf und sah sich suchend um „ Sag mal hast du das gehört?“, fragte Mik und tat so als würde er irgendetwas komisches hören.

Hat sich fast so angehört als würde hier jemand vor der Türe warten!“ meinte Mik und tatsächlich stand Alfie auf und lief zur Türe. Mik sprang an den Schreibtisch und griff nach dem Mikrofon. Damit konnte man durch die Kameras sprechen, die einen Lautsprecher besaßen.

Kostas, verschwinde von hier sofort. Du befindest dich an einer überwachten Stelle!“ rief Mik und Kostas blieb auf dem Bild kurz stehen, lief dann aber an den überwachten Stellen vorbei und verschwand aus dem Blickfeld der Kameras. Erleichtert ließ sich Mik auf dem Stuhl nieder, stand dann aber auf und lief zur Türe. Alfie kam ihm gerade entgegen.

Du musst dich verhört haben. Dort war Niemand!“ meinte Alfie und ohne Mik zu fragen was er vor hatte, lief er zurück an den Schreibtisch und setzte sich wieder vor die Bildschirme. Mik verließ die Hütte und machte sich auf den Weg Kostas zu finden. Was er auch immer hier suchte, er wollte es wissen.



Kapitel 11.

Nachdem ich die Stimme von Mik gehört hatte, packte ich Jannik erneut an seinem Handgelenk und rannte los. Ich hatte zwar keine Ahnung wohin ich genau laufen musste, aber ich war mir sicher, dass Mik jetzt kommen würde um uns hier sicher rauszubringen. Wie hatte er uns nur sehen können?

Wir liefen durch den Wald bis ich endlich die ersten Häuser erblickte. Ich rannte noch schneller und Jannik hatte Probleme mir zu folgen. Als wir endlich die Stadt erreicht und den Wald verlassen hatten, schaute ich mich suchend um. Wir standen mitten auf der großen Hauptstraße die zum Wald führte und dort einfach aufhörte. Dies war eventuell Früher einmal die Straße gewesen die zu uns, den Sunsets geführt hatte, doch ob das stimmt kann ich nicht genau sagen.

Und jetzt?“, Jannik stand atemlos neben mir und stützte sich auf seine Knie. Ich sah mich immer noch suchend um aber von Mik war nichts zu sehen. Ich hatte mich doch vorhin nicht getäuscht oder? Seine Stimme war doch sehr deutlich zu hören gewesen?

Ich...hab....kein...Ahn-!“, Ich brach mitten in meinen Satz ab. Aus dem Augenwinkel hatte ich eine Handbewegung wahrgenommen die mir zuwinkte.

Ich glaube ich weiß was jetzt folgt!“, Ich zog Jannik mit mir zu einer kleinen Gasse und bog ab. Und dort stand er.


Mik.

Er lächelte mich schräg an, doch die Wut stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben.

Sag mal hast du völlig den Verstand verloren?!“, fragte er mich und schrie mich gleichzeitig an. Für einen Moment verschlug es mir die Sprache, doch dann fiel mir ein, wieso ich eigentlich hier war.

Ich muss mich bei dir entschuldigen!“, Ich schaute ihm direkt in die Augen, doch er wich meinem Blick aus, jedenfalls versuchte er es, doch immer wieder trafen sich unsere Blicke.

Ich weiß nicht, wieso ich die Entschuldigung annehmen soll?!“, Immer noch wütend, schrie er mich an und Jannik hielt sich hinter mir versteckt.

Ich war gestern nicht nett zu dir, ich bin einfach gegangen, das war falsch von mir!“ versuchte ich mich zu verteidigen, doch es half nichts. Mik war immer noch wütend auf mich und ließ es mich spüren wie verletzt er war.

Ich will euch ja nicht unterbrechen aber ich glaube wir haben ein Problem!“, mischte sich Jannik nach kurzer Zeit ein und ich drehte mich zu ihm um. Hinter uns waren plötzlich Gestalten aufgetaucht die dieselben Masken tragen wie die, die ich am Abend zuvor gesehen hatte. Was hatte dies nur zu bedeuten?

Wir müssen hier weg und zwar schnell!“, Mik gab uns ein Zeichen ihm zu folgen und wir rannten los bis wir bei Mik Zuhause waren. Der Ort, an dem ich schon einmal war. Hinter den Fenstern brannte kein Licht mehr. Alles war dunkel und ruhig, fast schon unheimlich. Es gab nicht einmal Straßenlaternen die irgendwie für Licht sorgen konnten. Jetzt, wo ich hier stehe, fielen mir plötzlich lauter Sachen auf, die ich bei meinem ersten Besuch gar nicht gesehen hatte.

Los kommt schon!“, Mik zog an meinem Ärmel und wir betraten das Haus, dann schloss er die Türe.

Was war das denn bitte?“, Jannik war bleich im Gesicht und zitterte am ganzen Körper, während er nach Luft schnappte. In Sport war er noch nie gut gewesen, das merkte er nun am ganzen Körper.

Das sind die Wächter. Kurz gesagt, sie gehören weder zu den Heavens noch zu den Sunsets. Sie leben im Wald und kommen eigentlich nie in die Stadt, es sei denn sie haben einen Grund!“, Mik sagte dies, als wäre es völlig normal, dass irgendwelche gruseligen Gestalten einen verfolgen.

Also keine Ahnung was hier vor sich geht, aber DAS IST NICHT NORMAL!“, Jannik war außer sich.

Das sind die Monster von denen ich dir erzählt habe!“, murmelte er und fing wieder an in seinem Rucksack nach dem Buch zu suchen.

Wehe du holst das Buch noch einmal raus!“, rief ich und nahm ihm seinen Rucksack weg.

Um was für ein Buch geht es hier?“, fragte Mik doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

Um gar keines. Nur ein blöder Scherz!“, Mik würde die letzte Person sein, der ich das Buch zeigen würde. Er denkt doch ich und Jannik wären verrückt.

Sag mal diese Wächter, können die was damit zu tun haben wieso die Sunsets und Heavens nicht mehr zusammen sind?“, wollte ich wissen und Mik zuckte mit seinen Schultern.

Mein Vater sagt darüber redet man nicht. Es sei nicht gut darüber zu sprechen, da es heutzutage nicht mehr von Wichtigkeit sei!“,

Aber die müssen doch irgendwie damit zusammenhängen, ich meine die sitzen doch genau in der Mitte, die die Stadt trennt!“, rief ich und Mik nickte.

Aber wie gesagt, es gibt darüber keine Informationen und wenn du die Menschen danach fragst, geben sie dir keine Antwort, sondern raten dir nur davon ab darüber zu sprechen!“, meinte Mik.

Also wenn wir wissen wollen wa es damit auf sich hat und wieso die Sunsets und Heavens so zerstritten sind, dann müssen wir genau in diese Richtung ermitteln. Ich bin mir sicher, dass die Wächter damit zu tun haben!“, murmelte ich vor mich hin.

Aber jetzt sollten wir uns erstmal hinsetzten. Will jemand ne Cola haben?“ fragte Mik und führte uns ins Wohnzimmer wo wir auf der Couch platz nehmen.

Ja gerne!“, riefen ich und Jannik und Mik ging in die Küche und kam wenige Sekunden später mit drei Cola Dosen zurück.

Kapitel 12.

Es war eine tiefschwarze Nacht im Jahre 1950. Der Winter in diesem Jahr war besonders kalt und frostig und der Schnee hatte die kleine Stadt komplett eingehüllt. In dieser tiefschwarzen Nacht traute sich Niemand nach draußen und selbst die Straßenlaternen schafften es nicht, die kleine dünnen und verwinkelten Gassen zu erleuchten.

das ist keine gute Nacht, Sir!“, Maurice schaute aus dem Fenster und beobachtete die Flocken die leise auf den Boden rieselten.

Es wird was schlimmes passieren, irgendwie stimmt hier etwas nicht!“, fügte er mit einem murmeln hinzu, während hinter ihm langsam die Türe aufging und jemand den Raum betrat.Maurice arbeitete für den Wächter König, oder kurz gesagt, den mächtigsten Mann in der Stadt.

Ich finde diese Nacht genau perfekt!“ Der Wächter König, dessen echten Namen niemand kennt, stellte sich ans Fenster und schaute nach draußen. Maurice sagte nichts. Lieber hielt er seine Klappe, da der Wächter König es nicht gerne hat wenn man ihn vom Gegenteil versucht zu überzeugen. Es war immer dasselbe. Entweder es gefiel dem Wächter König oder nicht. Und wenn es ihm nicht gefiel, dann gab es Ärger. Doch heute war irgendwas anders. Irgendwas stimmte nicht und Maurice fühlte sich als würde jeden Moment eine Bemerkung fallen, die alles für immer verändern würde.

Es gab schon wieder einen Zwischenfall Sir!“, rief plötzlich eine gehetzte Stimme und ein junger Krieger stürmte in das Zimmer, wobei er fast eine der vielen Rüstungen, die an der Wand standen, umschmiss.

Woody!“, Der Wächter König sah den jungen Krieger wütend an. Noch nie hatte es jemand gewagt, in das Zimmer zu stürmen, welches ihm gehörte. Hier herrschte absolutes Verbot für Krieger.

Sie dürfen hier nicht rein!“, Der Wächter König überschlug sich mit seiner Stimme und sah den jungen Krieger wütend an.

Sir, Ich denke es handelt sich hier um einen Notfall. Wir haben ein Problem an der Westseite. Ihr Bruder versucht in unser Land zu kommen. Sie müssen etwas unternehmen!“, Der junge Krieger Woody, der seinen Dienst erst wenige Wochen zuvor angetreten hatte, sah seinen König mit flehenden Augen an. Im nächsten Moment wurde der Raum durch ein lautes knallen und beben der Erde erschüttert. Der Wächter König schnappte sich augenblicklich sein Schwert und ging mit schnellen Schritten nach draußen. Maurice blieb kopfschüttelnd zurück. Ihm gefiel die ganze Sache überhaupt nicht. Seit Monaten gibt es nur noch Probleme in der Stadt, in der zwei Könige herrschen, die sich nicht einigen können wem welche Hälfte der Stadt gehört. Beide wollen die ganze Stadt reagieren und dies sorgt immer erneut für ständige Kriege und ein aufgebrachtes Volk. Maurice war nicht freiwillig hier. Er gehörte nicht in eine Stadt, in der sich die Menschen nicht entscheiden können zu wem sie gehören. Maurice wollte in Harmonie leben, nicht im Stress.

Es ist doch immer dasselbe mit Geschwistern!“, hatte er noch gesagt bevor das Unheil seinen Lauf nahm. In dieser Nacht, in der es nicht nur bitterkalt und tiefschwarz war, starben beide Könige durch einen Blitzschlag. Maurice hatte es gesehen. Doch den Menschen erzählte man, dass die beiden Königsbrüder weggegangen seien und man nicht wüsste wann sie wieder kommen würden. Solange dies der Fall sei, würde man die Stadt in zwei Teile teilen, damit es keine weiteren Probleme mehr geben würde. Die Könige selber, müssten nach ihrer Rückkehr die Sache wieder in Ordnung bringen. Doch die beiden Könige tauchten nicht mehr auf. Sie würden auch nie wieder auftauchen, dass wusste Maurice. Nie wieder würde man den König der anderen Seite, oder den Wächter König hier sehen. Die Stadt würde nie wieder dieselbe sein. Ab sofort gehörte die Stadt einem Bösewicht, der die Menschen voneinander getrennt hatte. Und nur ein Wunder könnte diese Stadt retten.

 

Kapitel 13.

Während meine Augen über die in schnörkeliger Handschrift geschriebenen Zeilen flogen, konnte ich nicht begreifen was dort geschrieben stand. Tatsächlich waren die Sunsets und die Heavens früher mal eine Einheit gewesen. Eine Stadt, bewacht und geleitet von zwei Königs Brüdern, die sich schon damals gestritten haben wer mehr Recht über die Stadt hatte. Und dann sind sie durch einen Blitzschlag gestorben und man hatte den damaligen Bewohnern erzählt sie seien beide weggegangen. Ein Bösewicht hat die Situation genutzt, die Stadt in zwei Teile getrennt und seit diesem Augenblick an waren die Sunsets und Heavens Feinde. Wenn man so darüber nachdenkt, ist das ganze sehr schlimm. Wieso konnte man nicht einfach normal zusammenleben? Wieso erzählte man sich auf beiden Seiten unzählige Geschichten und Lügen, die nicht mal stimmen? Wieso machte man den Leuten Angst, obwohl es keinen Grund dafür gibt?

Je mehr ich davon lese umso schlechter wird mir!“, Mik hielt sich die Hand vor seinen Mund und war bleich im Gesicht, als hätte er einen Geist gesehen.

Das kann doch nicht wahr sein!, Wer macht denn sowas dummes und trennt ein Volk welches zusammengehört hat?“, Jannik konnte nicht fassen was er eben erfahren hatte.

Mir ging es nicht anders. Ich verstand einfach nicht wieso jemand ein Volk getrennt hatte, welches Früher einmal ein einziges Volk war, was friedlich zusammenlebte und keine Probleme hatte.

Das sind die Menschen, die nicht genug davon haben können, etwas zu besitzen was ihnen zuvor nicht gehört hatte. Ich weiß genau wieso mein Vater mir nie etwas über die Geschichte der Stadt oder über die Geschichte der Heavens erzählen wollte. Weil über die Heavens keine Geschichte existiert, genauso bei euch, den Sunsets. Wir waren früher ein Volk, nicht zwei!“, Auch Mik verstand den ganzen Aufwand nicht, der vor mehr als 60 Jahren stattgefunden hatte.

Wahrscheinlich hat man den Menschen damals irgendwelche Lügen erzählt was alles mit ihnen geschehen wird, wenn man das Volk nicht trennt!“, meinte Jannik und ich nickte abwesend. Mit einem mal wurde mir bewusst, dass alles zusammenhängt was ich bisher wusste.

Die Wächter im Wald gehören noch zu dem Bösewicht, welcher das Volk getrennt hatte. Sie sind dafür zuständig, dass diese Regelung auch ja immer beachtet wird und Niemand dafür sorgt, dass die beiden Völker wieder zu einem Volk werden.

Das ist echt zu viel für mich!“, Mik ließ sich lies sich zurück auf das Sofa sinken und fuhr sich durch die Haare.

Das will einfach nicht in meinen Kopf rein!“, sagte er schließlich und schloss für einen Moment seine Augen. Auch ich kam nicht auf die Sache klar. Es ergab für mich einfach keinen Sinn, wenn zwei Könige sterben durch einen Blitzschlag und ein Bösewicht die Stadt übernommen hat, wieso dieser Maurice nicht den Menschen die Wahrheit erzählt hatte? So wäre das ganze eventuell zu einem Aufstand gekommen und das Volk hätte sich dagegen gewehrt. Aber nein, er hat einfach seine Klappe gehalten und dabei zugesehen wie alles unterging und das Volk sich zerstritten hat.

Wäre Maurice nicht aufgestanden und hätte etwas gesagt, wäre das ganze erst gar nicht passiert!“, Jannik hatte sich aufgerichtet und streckte sich,“Aber wie wollen wir das anstellen? Ihr habt doch vor der Sache auf den Grund zu gehen oder?“, fragte Mik und ich nickte in Gedanken versunken. Ich musste der Sache auf den Grund gehen, egal was ich dafür alles in Kauf nehmen müsste. Diesem Bösewicht musste man das Handwerk legen. Und mit einem mal hatte ich eine Idee.

Ich glaube ich weiß was wir tun können um die Sache ein für alle mal gerade zu biegen!“, Ich sprang vom Sofa auf und fing an im Kreis zu laufen.

Wir stellen den Wächtern eine Falle, aber das ist nicht alles. Wir sorgen dafür, dass die Heavens und Sunsets sich jeweils an ihrer Seite des Waldes befinden während die Falle zuschnappt. Gleichzeitig werden wir danach schauen, dass die Wächter auf uns aufmerksam werden. Und dann laufen sie in unsere Falle und wir sind wieder ein einziges Volk und eine einzige Stadt ohne Probleme!“, meinte ich und Mik und Jannik sahen begeistert auf.

Aber jetzt müssen wir vorerst wieder gehen, aber wir kommen morgen wieder vorbei!“, sagte ich und Mik war diesmal sogar damit einverstanden, dass ich wieder für eine Weile nicht da sein würde.

Dann sehen wir uns morgen Abend also?“, fragte er mich und ich nickte.

Wir treffen uns in der Hütte von Alfie und Niek, die beiden müssen uns nämlich helfen!“, sagte ich, „Gut dann treffen wir uns dort!“, und mit diesen Worten machten Jannik und ich uns wieder auf den Weg durch den Wald.

Und du denkst diese Falle wird auf alle Fälle klappen? Ich meine, so dass es keine Probleme mehr gibt und wir endlich wieder eine Stadt sind?“, fragte mich Jannik während wir im Wald waren.

Ich denke schon, ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht funktionieren wird!“, murmelte ich, doch ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Endlich erreichten wir die Seite der Sunsets und jeder machte sich auf den Weg nach Hause. Als ich mich leise durch die Haustüre drückte und diese leise hinter mir schloss, lief ich direkt gegen meine Schwester.

WO KOMMST DU HER?“, sie packte mich und drückte mich gegen die Wand. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn die Wahrheit konnte ich ihr auf keinen Fall erzählen. Das war viel zu gefährlich und ich würde Hausarrest bekommen, weil sie es Mom und Dad erzählen würde.

Ich war spazieren da ich nicht schlafen konnte!“, murmelte ich und versuchte sie von mir zu drücken doch sie ließ mich nicht los.

Ich glaube dir das nicht. Gestern kommst du spät zurück obwohl du um 20 Uhr daheim sein solltest und heute verlässt du mitten in der Nacht das Haus, gehst in den Wald, verschwindest und kommst irgendwann wieder zurück!“, Ich sah sie mit großen Augen an. Hatte sie etwa gesehen wo ich hingegangen war? Das ist gar nicht gut.

Spionierst du mir etwa nach?“, auf meine Frage gab sie mir keine Antwort.

Ich behalte dich im Auge Dennis, nur das du es weißt!“, mit diesen Worten ließ sie mich los und ich verschwand die Treppen nach oben in mein Zimmer und schloss die Türe von innen ab.





Kapitel 14.

Als ich am nächsten Morgen aufstand und mich leise aus meiner Türe drückte, standen meine Eltern mit verschränkten Armen im Flur und sahen mich mit einem wütenden Blick an. Ich wusste gleich, dass meine Schwester mich verpetzt hatte und es nun großen Ärger geben würde. Meine Eltern wollen bestimmt wissen was ich in den letzten Nächten getrieben habe, doch obwohl ich sonst immer alles erzählte und bei der Wahrheit blieb, konnte ich diesmal unmöglich die Wahrheit erzählen.

Dennis!“, Mein Vater brachte als erster ein Wort heraus und sah mich mit einem mahnenden Blick an.

Habe ich dir nicht erst vor ein paar Wochen genauer klar gemacht, wieso du um 20 Uhr unbedingt wieder daheim sein sollst?“, fragte er mich und ich nickte. Ich war ja nicht dumm. Seinen Vortrag hatte ich noch genau im Kopf.

Und wieso hälst du dich dann nicht daran und verlässt auch noch mitten in der Nacht das Haus?“, wieder hatte sich seine Stimme überschlagen und seine Lippe zitterte. Dies war das Warnsignal für einen Wutausbruch bei ihm.

Ich.....naja....da ist diese eine Person....die ich sehr mag!“, Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte und fing an eine Geschichte zu erfinden. Der Trick mit dem verliebt sein zog bei Eltern in solchen Momenten eigentlich immer.

Du bist verliebt?“, mischte sich meine Mutter ein und ich konnte einen Hoffnungsschimmer in ihren Augen erkennen. Meine Eltern hatten nämlich schon mehrmals den Verdacht gehabt, dass ich schwul sei weil ich keine Freundin hatte und generell noch nie ein Mädchen mit nach Hause gebracht hatte. Doch das wäre nicht nur das Ende für mich sondern auch schlecht für meine Eltern. Würde auch nur irgendjemand erfahren, dass ich schwul bin, dann wäre es ein für alle mal aus mit einem normalen Leben. Es wäre das Ende für mich und meine Familie hätte einen schlechten Ruf, den man nie wieder ändern könnte.

Ähm ja...so kann man das auch nennen!“, murmelte ich so leise, dass sie es nicht hören konnten.

Aber das ist ja fantastisch!“, rief meine Mutter und ich verdrehte meine Augen. Jetzt ging sie davon aus, dass ich verliebt sei und in den nächsten Tagen ein Mädchen nach Hause bringen würde.

Wie heißt Sie denn?“, Noch bevor ich reagieren konnte kam meine Schwester aus ihrem Zimmer und gesellte sich zu mir und unseren Eltern.

denkt ihr wirklich, dass es sich um ein Mädchen handelt?“, lachte sie und sah mich schadenfroh an. Ich stockte. Das hatte sie gerade nicht ernsthaft vor meinen Eltern gesagt. Meine Mutter hörte augenblicklich auf zu grinsen und mein Vater sah so aus als würde er gleich einen Herzinfarkt bekommen und auf der Stelle tot umfallen.

Ich meine ja nur. Dennis sein Verhalten deutet nicht auf ein Mädchen hin!“, meinte meine Schwester unschuldig und machte sich mit einem breiten grinsen in ihrem Gesicht aus dem Staub. Na toll, jetzt hab ich noch mehr Ärger am Hals als ich eh schon habe.

Ist das wahr?“, fragte mich meine Mutter, doch ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte niemand hier in Schwierigkeiten bringen nur weil meine Sexualtät eine ganz andere war, als die wo hier vorgeschrieben war. Ich orientierte mich nicht nur in diesem Sinne in eine ganz andere Richtung, sondern fühlte mich auch so, als wäre ich keiner von den Sunsets. Dazu gab es einfach zu viele Zeichen und Bemerkungen die eindeutig bewiesen, dass ich hier nicht an der richtigen Stelle war.

Dennis du weißt, hier ist alles genau vorgeschrieben und man muss sich daran halten!“, mahnend sah mich mein Vater an und ich nickte ihm still zu. Besser ich sage einfach gar nichts mehr sonst bringe ich nur noch andere in Gefahr die damit gar nichts zu tun haben.

Keine Sorge es ist kein Junge!“, beruhigte ich meine Eltern und hatte es geschafft die beiden endlich zu überzeugen.

Dann sind wir ja beruhigt!“, Meine Mutter fing wieder an zu grinsen.

Du musst sie uns endlich mal vorstellen!“, sagte sie und ich blieb wie versteinert stehen. Wie sollte ich das nur anstellen?

Ähm...ja...sicher doch!“, stotterte ich als die beiden endlich wieder die Treppen nach unten liefen und mich alleine ließen. Jetzt hatte ich ein großes Problem. Wie sollte ich das nur anstellen wenn es doch gar kein Mädchen gab, in welches ich verliebt sein könnte. Nicht mal im geringsten gab es in dieser Stadt ein Mädchen was mein Typ sein könnte. Hier lebten nur die typischen Menschen, die man auch aus den Geschichten kannte, die man sich hier seit hunderten von Jahren erzählte. Eine Einheit, die jeglichen Kontakt zu gleichgeschlechtigen vermeidet im Sinne von Familienwesen. Totaler Schwachsinn meiner Meinung nach. Die Menschen hier hatten doch keine Ahnung was wahre Liebe war und wie man auch Menschen lieben konnte, die das gleiche Geschlecht haben wie man selbst. Sie hatten Angst, doch ich würde das bald ändern. Ich lasse die ganze Sache hier auffliegen und zeige den Leuten die Wahrheit, auf die alle schon längst warteten. Ich würde es schon noch beweisen, wie dumm die Menschen sind und wie schnell wir uns von irgendwas überzeugen lassen, und nicht mal nachforschen ob dies überhaupt der Wahrheit entsprach oder nicht.


Am Mittag traf ich mich mit Jannik bei ihm Zuhause. Wir saßen in seinem Zimmer auf seinem Bett und starrten an die Decke.

Das ist echt abgefahren. Ich meine, ich meine die Heavens sind kein bisschen anders als wir und trotzdem glauben wir, dass sie gefährliche Monster sind!“, Jannik hatte sich immer noch nicht damit abfinden können, das er jahrelang an Lügen und Geschichten geglaubt hatte, die einfach nicht richtig waren.

Ich habs dir doch gesagt. Die haben uns belogen und betrogen!“ murmelte ich und richtete mich auf als ich hörte wie sich die Türe öffnete und ein blonder Haarschopf sich durch die Türe schob, „Über was redet ihr?“, fragte Tristan und ich und Jannik sahen uns hilfesuchend an. Tristan war der Cousin von Jannik und immer wenn Jannik´s Tante zu besuch war, war Tristan auch dabei weil er mit Jannik abhängen wollte. Jannik hatte aber keine Lust auf seinen Cousin da Tristan sehr nervig war und ständig Fragen stellte.

Ich wüsste nicht, was dich das angeht Tristan!“, Jannik stand auf und ging auf seinen Cousin zu, der mittlerweile das Zimmer betreten hatte und im Raum stand.

Alles cool, fragen darf man ja wohl noch!“ meinte Tristan und hob seine Hände, „Ja aber nicht wenn man Tristan heißt!“, Jannik schubste seinen Cousin nach draußen und knallte die Türe zu, „Das er auch immer dann auftauchen muss wenn es unpassend ist!“, Doch Tristan ließ sich nicht so leicht abschütteln und in den nächsten paar Sekunden stand er wieder in Janniks Zimmer und lächelte uns schräg an. Dieser Typ macht mich noch wahnsinnig.

Tris, was willst eigentlich? Kann ich nicht mal mit Dennis alleine sein?“ genervt rollte Jannik mit seinen Augen und Tristan setzte sich zu uns auf Jannik´s Bett, „Wieso wollt ihr mich eigentlich nie dabei haben wenn ich zu besuch bin?“, fragte Tristan doch darauf bekam er keine Antwort. Jannik hatte ihm schon oft erklärt, dass er nicht möchte das Tristan mit seinen Freunden abhängt. Schließlich hat er doch selber Freunde, eben nur auf der anderen Seite der Stadt. Tristan wohnt in der nähe von der Grenze zum Festland. Dort befindet sich auch der Hafen, wo das kleine Fischerdorf steht, welches um diese Jahreszeit sehr gut besucht ist. Tristan kommt allerdings mit seiner Mutter, Janniks Tante, fast jedes Wochenende zu besuch, weshalb Jannik meistens dann bei mir ist wenn das der Fall ist. Außer heute, da meine Eltern nicht so gut auf mich zu sprechen sind und ich ihnen lieber für den restlichen Tag aus dem Weg gehen möchte.

Tristan ich und Dennis haben eine wichtige Sache zu besprechen an der du nicht beteiligt bist. Könntest du jetzt bitte gehen? Wir kommen nachher zu dir dann können wir gerne zusammen was machen aber nicht jetzt!“ meinte Jannik doch Tristan blieb sitzen. Doch just in diesem Moment rief Janniks Tante nach oben.

Jungs alle runterkommen, es gibt Kaffee und Kuchen!“ damit war auch unsere Besprechung hinfällig. Tristan grinste wie blöd, da er wusste nun würden wie alle unten in der Küche sitzen und er würde nicht alleine sein sondern mit uns Zeit verbringen können. Während Tristan vor uns aus dem Zimmer sprang und dabei wie ein kleines Kind kicherte, zog mich Jannik zurück.

Wir klären das auf jeden fall nochmal genauer ab wenn er nach Hause geht!“, Ich nickte ihm zu. Natürlich würden wir unseren Plan nochmal besprechen. Ich hatte schließlich alleine nicht die Kraft und nötigen Gegenstände die ich dazu brauchte. Jannik und Mik müssten mir zusammen helfen nur dann würde der Plan auch funktionieren. Ich konnte es kaum erwarten endlich Jannik davon zu erzählen was sich bisher noch alles herausgefunden hatte. Wie zum Beispiel, dass ich bereits wusste wo sich dieser Maurice aufhielt und wie wir ihn kontaktieren konnte. Und natürlich, dass ich das längst erledigt hatte.


Als Jannik und ich wenigen Minuten später am Tisch saßen wo Janniks Tante und Mutter saßen, war ich mit meinen Gedanken ganz woanders. Nicht nur , dass noch eine Menge auf uns zukommen würde, sondern auch weil ich keine Ahnung habe ob Maurice uns zur Seite stehen würde . Ohne ihn macht die ganze Sache nämlich gar keinen Sinn. Er ist der einzige, der noch etwas über die Zeiten von früher erzählen könnte, die der Wahrheit entsprechen. Alles was man heutzutage in Büchern findet, was anscheinend von der Zeit von Früher stammen sollte , entspricht nicht der Wahrheit, aber die Menschen sind fest davon überzeugt weil es eben so drinnen steht, als ob es die Wahrheit wäre.

Und, wie sehen eure Ferienpläne aus?“, Janniks Tante fragte uns plötzlich aus heiterem Himmel.

Naja..!“ fing ich an ihr zu erzählen aber da unterbrach mich Tristan , „ Also wir fahren dieses Jahr nach Spanien für ganze vier Wochen. Das wird soooo toll werden!“, Er strahlte über sein ganzes Gesicht und Jannik rollte mit seinen Augen. Natürlich wollte er das gerade wissen. Janniks Eltern konnten es sich dieses Jahr nicht leisten in Urlaub zu fahren und so würde Jannik dieses Jahr die Sommerferien hier verbringen.


Kapitel 15.

Maurice saß an seinem Schreibtisch und starrte aus dem Fenster. Noch immer konnte er nicht glauben was er am Abend zuvor zu hören bekommen hatte. Tatsächlich wurde er von einem Jugendlichen angerufen der auf der Seite der Sunsets lebte. Dieser hatte ihm berichtet wie die Situation zur Zeit war und das er auf der Seite der Heavens war.

Das kann unmöglich sein!“, Hatte Maurice noch gesagt doch der Junge namens Kostas hatte ihm haargenau alles erklärt was Maurice von ihm wissen wollte. Es gab keine Zweifel. Dieser Kostas war tatsächlich auf der Seite der Heavens gewesen und das nicht nur einmal.


Ihr braucht also meine Hilfe um die Stadt wieder zu einer Stadt zusammenzubringen?“ hatte Maurice Kostas gefragt und Kostas stimmte ihm zu.

Es geht darum, die vielen Lügen endlich ein für alle mal zu beseitigen. Das Volk soll sehen wie die Menschen versuchen ihnen falsche Dinge unterzujubeln. Das kann so nicht mehr weitergehen!“, hatte dieser Kostas gesagt und Maurice konnte ihm nur zustimmen.

Nachdem damals beide Könige gestorben waren, ging es mit der Stadt bergab. Niemand traute sich dem Bösewicht in den Weg zu stellen, der die Stadt nun in seinen Händen hatte. Keiner beschwerte sich über die hohen Steuern die man zahlen musste, und Niemand traute sich auch nur nachzuforschen ob man nicht eventuell eine Lüge gehört hatte, statt der Wahrheit. Die Stadt war damals dem Bösewicht unterlegen und es gab kein entkommen.

Sie müssen uns helfen! Sie sind der einzige der die Wahrheit kennt und die Menschen davon überzeugen könnte. Uns Jugendlichen werden sie nicht glauben!“ hatte Kostas gesagt und so kam es dazu, dass er mit Maurice ein Treffen für den nächsten Tag ausgemacht hatte. Maurice stand auf.

Das ist doch total verrückt. Drei Jugendliche, davon einer von der anderen Seite wollen meine Hilfe um wieder ein Gleichnis herzustellen um die Menschheit aufzuklären!“ Maurice fuhr sich durch seine Haare.

Ich hab es geahnt. Es kommt am Ende doch wieder auf mich und meine Weisheit an!“ Maurice war nicht nur früher der Diener des Königs gewesen und hatte so von allem möglichen zuerst erfahren, sondern er konnte auch in die Zukunft sehen. Außerdem besaß er magische Fähigkeiten, doch davon hatte er bisher noch keinem etwas erzählt. Er fand es nicht gerade wichtig, dass man davon etwas erfahren sollte, denn sonst wollen alle Menschen nur irgendwas von ihm was er ihnen herzaubern soll. Das wollte er auf alle Fälle vermeiden.

Irgendwo hier muss es doch sein!“ Maurice öffnete Schubladen und kramte darin herum bis er ein kleines Buch herauszog und die erste Seite aufschlug. Es handelte sich dabei um eines seiner alten Tagebücher. Als Maurice jedoch die erste Seite aufschlug, war das Buch bis auf einen Satz noch völlig unbeschrieben. Als er den Satz laß, den er vor mehr als fünfzig Jahren dort hineingeschrieben hatte, stutzte er.

Am Ende kommen drei Jugendliche, die sich zusammengetan haben um ein für alle mal Klarheit zu schaffen


Kapitel 16.

„Den Urlaub dieses Jahr kann ich knicken!“, Jannik war wütend und ließ seiner Wut freien Lauf, als wir nach einer guten Stunde wieder in seinem Zimmer saßen und Tristan mit seiner Mutter nach Hause gegangen war. Zum Glück hatten wir jetzt endlich unsere Ruhe und ich wusste auch schon wie ich Jannik beruhigen konnte.

Ich habe Heute ausnahmsweise gute Neuigkeiten was unseren Plan angeht, aber ich konnte dir davon vorher unmöglich erzählen solange dein nerviger Cousin hier war!“, Ich setzte mich wieder auf Janniks großes Bett während Jannik am Fenster stand und nach draußen blickte, „Da bin ich ja mal gespannt!“, murmelte er und ich ließ die Katze aus dem Sack.

Du hast was?“, ungläubig starrte er mich an als ich ihm die ganze Geschichte die sich noch in der letzten Nacht zugetan hatte, erzählt hatte, „Ja ich habe mit Maurice gesprochen und er wird heute noch vorbei kommen und uns helfen mit unserem Plan. Ohne ihn schaffen wir es nicht, es geht hier um weit mehr als nur eine geteilte Stadt!“, murmelte ich, denn ich hatte das Gefühl als seien wir einer viel größeren Verschwörung auf der Spur, als wir vermuteten.

Meinst du Mik weiß auch noch mehr als er uns erzählt hat?“ fragte Jannik doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich konnte mir nicht vorstellen das Mik mehr wissen sollte, als er uns erzählt hatte. Außerdem habe ich seinen Vater ja selber kennengelernt und wusste wie dieser drauf war. Sicher hatte er Mik keine Kleinigkeit auch nur über die Situation erzählt. Dazu war er sich definitiv zu fein. Und vielleicht lag es auch daran, dass er dem offiziellen Wachdienst angehörte, so wie Mik es mir erzählt hatte, doch das ist eine andere Geschichte und spielt jetzt gerade keine wichtige Rolle, denke ich jedenfalls.

Das wäre aber mal gar nicht so schlecht wenn dieser Maurice wirklich kommen würde, er könnte uns sicher eine Menge erzählen und uns dabei helfen wie man die Menschheit am besten überzeugt von der Wahrheit!“, meinte Jannik und ich nickte. Genau das war auch mein Plan gewesen als ich in der letzten Nacht nach Maurice seiner Nummer gesucht hatte. In einem Forum über die Sunsets und Heavens bin ich auf einen sehr interessanten Artikel gestoßen und habe dann tatsächlich Maurice seine Nummer gefunden, was natürlich für mich der perfekte Glücksmoment war. Ohne Maurice seine Hilfe, könnte unser Plan nämlich in die Hose gehen und das wollte ich nicht unbedingt austesten.

Ich denke auch, dass er uns eine große Hilfe sein könnte, aber das kann er uns ja dann alles selber sagen sobald er hier ist!“ sagte ich und stand auf. Es stand noch eine Menge an, die wir vorbereiten mussten und dazu gehörte auch, dass wir wieder mit Mik Kontakt aufnehmen. Denn schließlich kam es darauf an, dass beide Seiten zusammenarbeiten und sich gegenseitig dabei helfen der Sache auf den Grund zu gehen. Noch am selben Abend machte ich mich auf den Weg. Ich schlich mich aus dem Haus und versicherte mich, dass meine nervige Schwester mich diesmal auf keinen Fall gesehen hatte oder mir folgte. Dann rannte ich los und war wenige Minuten später an dem Wald.

Die Nacht war ruhig und frisch. Endlich hatte die Sommerhitze etwas nachgelassen und ein angenehmer kühler Wind blies durch die Straßen was meine Haare durchwuscheln ließ. Doch ich machte mir keine Sorgen wegen meinem Aussehen, nicht heute. Als ich den Wald erreicht hatte und wieder an dem Steintor stand wurde ich plötzlich von hinten angetippt und ließ einen leisen Schrei los als ich mich umdrehte. Dort stand Sarah. Sie sah aber nicht so aus wie ich sie sonst kannte. Sie hatte rot unterlaufene Augen und ihre Haare waren eine reine Katastrophe so als hätte sie die letzten Tage nicht geduscht und auch noch die Nächte im freien verbracht.

Was machst du denn hier?“, fragte sie mich so leise, dass ich sie zuerst nicht verstand. Ihre Stimme zitterte als hätte sie tatsächlich erst vor kurzem geweint, doch ich wollte nicht unhöflich sein und stellte keine Fragen,“ Uhm..Ich...also!“ fing ich an zu stottern doch sie lachte nur auf,“ Du suchst wohl kaum noch nach deinem Hund oder?“, lachend sah sie mich an und ich musste nachgeben, „ Du hast mich durchschaut!“, antwortete ich ihr und sie kicherte leise,“ Also was machst du dann hier mitten in der Nacht?“, wieder stellte sie mir die Frage, was ich hier mitten in der Nacht zu suchen hatte doch ich drehte den Spieß um,“Das gleiche könnte ich dich fragen!“, murmelte ich und sie sah mich mit einem ernsten aber traurigen Blick an,“ Ach...Daheim gibt es nur noch Ärger und ich musste da mal für eine Weile raus sonst drehe ich noch durch bei der ganzen negativen Energie!“, meinte sie und sah zu Boden. Bis zu diesem Augenblick hatte ich noch keine Ahnung , dass es in ihrer Familie so vor sich ging und sie so stark darunter leidet. Ich überlegte einen Moment. Auch wenn ich sie kaum kannte und generell noch nie mit ihr was zu tun hatte, so fehlte mir eine Person, die uns mit dem Plan helfen konnte. Sollte ich ihr wirklich davon erzählen oder ist das nur wieder unnötige Gefahr in die ich sie versetze? Meine Gedanken waren mal wieder nicht zu bändigen und so beschloss ich ihr etwas zu erzählen, damit sie sich wieder beruhigte. Vielleicht konnte sie uns ja wirklich helfen.

Also gut, ich erzähle dir ein Geheimnis, aber nur wenn du es niemanden weiter erzählst und wirklich bei der Sache bleibst. Es ist nämlich verwirrend okay?“, Sie nickte aufgeregt und ich fing an ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Als ich fertig war sah sie mich mit großen Augen an und konnte nicht fassen was ich bereits alles getan hatte was verboten war, “Und du warst schon zwei mal auf der Seite der Heavens?“, fragte sie mich und ich nickte,“ Ja und dabei ist mir aufgefallen, dass unser Volk belogen und betrogen wird. Die Heavens sind nämlich gar keine Monster sondern Menschen so wie ich und du!“, wieder sah sie mich mit großen Augen an,“ Das ist ja echt spannend!“, lachte sie entzückt auf und sah mich mit großen Augen an, während ich so etwas wie Verlangen und Neugier in ihren Augen erkennen konnte, „Naja wie mans nimmt. Es ist halt gefährlich aber es muss sein wenn ich die Wahrheit erfahren möchte!“, sagte ich und sie nickte schweigend,“Und was hat es mit diesem Jungen auf sich, der der bei den Heavens lebt?“, fragte sie und ich schluckte. Sie redete von Mik, der Junge der mein Herz erobert hatte ohne das ich es eigentlich wollte. Klar, wenn man schwul ist, dann fällt es einem natürlich leichter sich in einen Jungen zu verlieben, aber muss es gleich einer von den Heavens sein? Ich war einfach zu dumm, genauso wie mein Herz und Kopf zusammen.

Naja, er ist.....etwas besonderes!“ sagte ich und biss mir auf meine Zunge. Fast hätte ich gesagt, dass ich ihn süß finde, aber das konnte ich auf keinen Fall jemals irgendwem sagen. Die Gefahr war einfach zu groß. Noch nicht einmal Jannik hatte ich davon erzählt, und ich hatte es auch nicht vor, ihm in den nächsten Tagen davon zu erzählen. Auch wenn er mein bester Freund ist, so habe ich doch noch einiges vor ihm verschwiegen, allein zu seiner Sicherheit,“ Ich muss ihn unbedingt mal kennenlernen wenn es gehen würde und es dir nichts ausmacht. Außerdem würde ich gerne mal mit auf die andere Seite kommen und mir selber davon ein Bild machen, denn so wie deine Erzählung klingt, scheint es dort ja ganz schön zu sein!“, sagte sie und ich nickte abwesend, „Wenn du willst kannst du morgen dabei sein!“, sagte ich und sie klatschte in ihre Hände,“Worauf du wetten kannst Dennis!“ sagte sie mit einem zufriedenen grinsen im Gesicht,“Dann tue mir aber noch einen Gefallen!“, sagte ich bevor ich den Wald betrat und drehte mich noch einmal zu ihr um,“Geh nach Hause, du wirst sicher schon vermisst!“ Sie nickte und dann machten wir uns beide auf den Weg, in zwei verschiedene Richtungen.


 

Kapitel 17.

Kapitel 17.


Mik saß beim Alfie und Niek auf dem Sofa und hatte die große Uhr an der Wand stets im Blick. Mittlerweile hatte er Alfie und Niek von dem Plan erzählt und ihnen auch die Sache, dass Kostas zu den Sunsets gehört gesteckt. Anfangs waren die beiden nicht gerade glücklich darüber gewesen, doch als sie erfahren hatten was man sich für Geschichten erzählt und wie man das Volk belügt, konnten die beiden nicht andes und mussten Kostas Mik und Jannik bei ihrem Plan helfen,“Auch wenn ich es immer noch nicht verstehe wie ein Jugendlicher wie Kostas, der ganzen Sache auf den Grund gehen will!“, meinte Alfie und streckte sich,“Und vor allem wie wollt ihr gegen die Wächter ankämpfen? Die werden nicht umsonst Wächter genannt!“, meinte Niek und über seinem Kopf konnte Mik deutlich das große Fragezeichen schweben sehen,“ Ganz ehrlich, Kostas hat dafür schon einen Plan entwickelt, doch dazu braucht er die Hilfe von uns allen und auch von einer ganz wichtigen Person!“, sagte Mik und Niek und Alfie horchten auf, „Ach und wer soll die GANZ BESONDERE PERSON sein?“ fragte Niek und rollte mit seinen Augen. Wer könnte denn schon so stark besonders sein, dass er eine Stadt wieder zusammenführen kann mit nur einer Handbewegung?

Habt ihr schon von Maurice gehört? Der Typ, der damals gesehen hat wie die beiden Königsbrüder von einem Blitz getroffen worden sind und gestorben sind?“ Die beiden schüttelten ihren Kopf. Natürlich hatten sie davon noch nicht gehört. Es stand ja auch nur in einem Buch drinnen, dass Jannik von seinem Großvater bekommen hatte. Woher sollte auch nur eine Person auf dieser Seite davon wissen.

Also passt auf, dann versteht ihr es vielleicht!“, meinte Mik,“ Dieser Maurice hat damals live mitbekommen wie der Bösewicht die Stadt in zwei Teile geteilt hatte. Er hat auch mitbekommen wie die Wächter aufgestellt wurden damit niemand mehr auf die andere Seite kam. Und gleichzeitig wurden die Lügen und Gerüchte erfunden und in die Welt gesetzt!“, Die beiden hörten Mik zu und mit jedem Wort wurden ihre Augen größer und größer . Mik fühlte sich zum ersten mal so, als hätte er endlich etwas erreicht, dass die Menschen auf ihn achten und sich mit ihm abgeben. Nicht weil sie es müssen sondern weil sie es wollen,“Also wenn das stimmt ist das echt ne abgefahrene Sache, das ist tausendmal besser als dieser dämliche Job hier!“ meinte Alfie und nachdem er sich noch einmal gestreckt hatte, stand er auf und fing an vor dem Fenster auf und ab zu laufen bis ihm fast schlecht wurde,“ Und Kostas kommt heute vorbei oder habe ich das richtig verstanden?“, wollte Alfie wissen, nachdem er aus dem Fenster geblickt hatte. Mik nickte als Antwort und fast, als könnte er Hellsehen, klopfte es im nächsten Moment an der Türe und Kostas stand atemlos davor,“Wie hast du das angestellt um nicht auf dem Radar gesehen zu werden wenn du hier herkommst?“ wollte Niek wissen und Kostas sah ihn entgeistert an.

Woher weißt du?“, fing er an zu fragen doch Mik drückte sich zwischen die beiden,“Ich habe ihn alles erzählt. Sie sind auf unserer Seite und werden uns helfen. Und es ist ganz egal auf welchem Wege Kostas hier hergekommen ist, das einzige was zählt ist das er jetzt endlich da ist und wir mit dem Plan demnächst anfangen können!“, Mik hatte recht. Es blieb nicht mehr viel Zeit bis zu dem Moment wo Maurice herkommen würde. Bis dahin musste die Falle für die Wächter gut überlegt und getestet sein, denn sobald Maurice hier eintreffen würde, würder der Plan auch schon beginnen,“Was habt ihr den jetzt genau vor? Wie soll das ganze funktionieren?“, Alfie hatte sich wieder zu den anderen auf eines der Sofas gesetzt und sah fragend in die Runde,“Also, das einzige was wir jetzt noch machen müssen, ist die Menschen hier zum Wald bringen. Die sollen alle an dem Steintor warten denn dort würde das ganze mit Maurice dann starten. Jannik ist derzeit dabei an der Falle zu arbeiten und er hat soweit alles alleine im Griff. Um Mitternacht treffen wir uns dann alle vor dem Tor, dort wird dann Maurice auch schon auf uns warten. Um halb eins sollen alle Bewohner der Sunsets und der Heavens sich am Steintor treffen und wehe es fehlt auch nur einer. Schaut dass ihr alle zum Tor bekommt!“, mit diesen Worten sprang Kostas auf,“Dann los Leute. Lasst uns keine Zeit verlieren!“

 

Kapitel 18.

„Elisa? Komm sofort hier runter es gibt was zu besprechen!“, Kostas Vater rief durch das Treppenhaus nach oben um Elisa, Kostas nervige ältere Schwester zu sich zu locken. Es gab in der Tat etwas wichtiges zu besprechen und Elisa hatte sich an diesem Tag bereits direkt in ihrem Zimmer verschanzt nachdem sie nach Hause gekommen war,“Mensch ich hab keine Zeit für eure blöden Vorträge! Ich telefoniere mit meinem Freund Dad!“, rief Elisa patzig zurück, doch ihr Vater ließ sie nicht in Ruhe,“Komm sofort hier her. Es geht dich UND deinen Freund etwas an!“, rief ihr Vater und Elisa stand mürrisch auf und nahm ihr Handy mit nach unten, „Was gibt es denn so wichtiges?“ genervt zog sie die Luft ein und sah sich um. Nur ihre Mutter und ihr Vater waren im Wohnzimmer. Von Dennis ihrem Bruder fehlte jede Spur,

Hast du eine Erklärung dafür, wieso Dennis nicht hier ist?“ wollte ihr Vater wissen doch sie schüttelte nur ihren Kopf. Wieso auch? Es geht sie doch nichts an wo sich ihr dämlicher Bruder zur Zeit befand. War ja nicht ihre Aufgabe für einen 17 jährigen den Babysitter zu spielen.

Wahrscheinlich ist er wieder bei seiner neuen Freundin oder weiß Gott wo!“, meinte Elisa und zuckte mit ihren Schultern, „Fräulein, dass ist eine ernste Situation!“ ermahnte sie ihr Vater doch Elisa interessierte sich nicht dafür. Es war doch egal was mit ihrem Bruder war. Er würde schon wieder zurück kommen wenn er nach Hause gehen wollte,“Der kommt schon wieder zurück, keine Sorge!“ meinte Elisa und wollte gerade umdrehen und zurück in ihr Zimmer gehen doch ihr Vater hielt sie am Arm fest, „Da ist noch eine Sache. Heute Abend oder besser gesagt heute Nacht findet eine Versammlung am Wald statt. Es müssen alle Bürger dort auftauchen, also auch du. Und wehe ich sehe dich nicht pünktlich um 23 Uhr wieder hier zuhause, dann ist es vorbei mit dir und deinem Freund!“ Dann ließ er sie los und Elisa verschwand wieder in ihrem Zimmer.

 

Ich saß bei Mik Zuhause und wir waren gerade dabei, eines der großen alten Fischernetze vorzubereiten für die anstehende Nacht, als es an Miks Zimmertüre klopfte, „Schätzchen? Hier ist jemand der dich sprechen möchte!“, säuselte Miks Mutter und Mik wurde leicht rot im Gesicht, wegen dem Wort „Schätchen“ Ich grinste ihn nur an, bevor Mik sein Zimmer verließ und kurze Zeit später mit einem, für mich sehr jungen Mann, zurück kam. Der Mann sah eigentlich nicht viel älter aus als 25, doch was seinen Kleidungsstil anging, so war er deutlich nicht auf dem neusten Stand. Er trug ein rotes Oberteil, was verschiedene weiße und goldene Schriftzüge hatte. Das ganze sah eher nicht nach einem normalen Kleidungsstück aus, sondern so, als stammte es aus einer adligen Familie.

„Ähm Kostas, das hier ist Maurice!“, zögelrich fing Mik an zu sprechen und noch während er den Gast als Maurice vorstellte, wurden meine Augen immer größer und größer.

 

 

Kapitel 19.

„Ich dachte du wärst deutlich älter?“ Ich fasste mir an die Stirn aber Fieber hatte ich keines. Das was ich sah, war wirklich echt. Dieser Maurice war nicht viel älter als ich selbst und sah recht jung aus, wobei er schon vor mehr als 50 Jahren gelebt hat. Wie konnte das nur möglich sein?

„Bevor ihr euch jetzt beide fragt wieso ich noch so jung aussehe, dann liegt es daran, dass ich in einer Zeitschleife lebe. Ich kann weder älter werden noch jünger werden. Ich bleibe seit dem Tod der beiden Königs Brüder so wie ich zu dem Zeitpunkt war und werde mich nicht verändern können!“, Maurice erklärte die Situation und mein Mund schloss sich wieder. Das erklärte natürlich so einiges.

„Aber wie ist das möglich?“, wollte Mik wissen und Ich nickte ihm zu, „Ja wie kann das sein?“, fragte nun auch ich und Maurice setzte sich zu uns beiden auf Miks Bett.

„Ich muss euch wohl noch eine Menge erklären, vielleicht versteht ihr dann die eine oder andere Sache leichter!“, meinte Maurice und so fing er an zu erzählen. Ich und Mik hörten aufmerksam zu und konnten kaum glauben was wir zu hören bekamen.

„Also, diese Welt hier mag ja normal sein, aber nicht diese Stadt. Damals gab es noch Zauberer und Hexen, die während der Zeit wo die Könige noch regiert hatten noch gelebt haben. Sie haben die Stadt zwar mit einem magischen Schild belegt, aber jedoch konnten sie nichts dagegen tun als der Bösewicht kam und die Wächter aufgestellt wurden. Sie wurden verjagt und mussten das gesamte Land sogar verlassen, nur wegen ihm. James Tristan Macmeyer, der wohl bekannteste und zugleich schrecklichste Bösewicht, der in diese Stadt kam. Unter seiner Führung wurden nicht nur alle möglichen alten Läden, Arbeitsstellen und Ämter geschlossen, sondern auch die Stadt wurde geteilt. Er meinte damals, die Stadt sei zu groß und man müsste den Bürgern zeigen wer hier mehr Rechte hatte und wer nicht. Nachdem er die Stadt also geteilt hatte, fing er an seine Wächter umzuprogrammieren. Ab sofort würden sie nicht nur jeden einzelnen auslöschen der versuchte auf die andere Seite zu kommen, sondern sie würden auch dafür sorgen, den Menschen so viel Angst einzujagen, dass sie es sich nicht trauen würden auch nur einen Schritt in den Wald zu machen. So kam es auch dazu, dass wir, die eigentlichen früheren Bewohner der Stadt, mit dem magischen Schild der Zauberer und Hexen belegt wurden und somit nicht mehr älter oder jünger werden können. Alles eine reine Maßnahme des Bösewichts, dessen Namen, ich bitte nur ein einziges mal erwähnen muss. Ich rede darüber nicht sehr gerne!“, Maurice legte eine Pause ein und fuhr sich durch seine Haare. Die ganze Sache nach so vielen Jahren noch einmal zu erleben war jetzt schon nach diesen wenigen Minuten eindeutig zu viel für ihn.

„Und dann? Was geschah dann?“ wollte Mik wissen und rutschte noch näher zu Maurice da er kein einziges Detail, was wichtig sein könnte, verpassen wollte.

„naja, eigentlich nicht mehr viel. Nachdem die Brüder gestorben waren, der Bösewicht in die Stadt zog und alles veränderte, wurden die drei Regeln aufgestellt und seit dem leben die Menschen danach. Das ist alles was auch ich euch darüber erzählen kann!“ Mit diesen Worten wurde Maurice ruhig und es begann ein seltsames Schweigen im Zimmer.

„Das ist ja schrecklich, und alles nur weil eine Person über alles regieren will!“ Mik stand auf und fing an wie Alfie im Zimmer auf und ab zu laufen. Mir wurde schon schlecht allein vom zusehen. In diesem Moment klopfte es erneut an die Türe und Miks Mutter stand davor und öffnete die Türe ohne auf ein „herrein“ zu warten.

„Also ich weiß ja nicht was das hier heute noch werden soll,aber hier sind nochmal ein paar Leute die zu dir wollen Mik!“ Mit diesen Worten machte sie einen Schritt zur Seite und ich und Mik erstarrten. Dort stand nicht nur Jannik, sondern auch Alfie und Niek, die ihre gesammte Ausrüstung aus der Hütte mitgenommen hatten. Doch die drei waren nicht die einzigen die dort noch standen. Auch Sarah und Tristan standen vor Miks Türe und betraten nun sein Zimmer. Miks Mutter schüttelte noch einmal ihren Kopf, schloss dann aber die Türe und ging wieder nach unten in die Küche.

„Ich habe schließlich noch einen Kuchen im Ofen!“ meinte sie und lief die Treppen nach unten.

Kapitel 20.

„Was macht er denn hier?!“ Ich hatte Jannik zur Seite gezogen und zeigte auf Tristan, der nun neben Mik und Sarah auf dem Boden saß und sich die Fischernetze anschaute als wäre er Experte im Fischerbereich.

„Ach, ich habe etwas herausgefunden, was hier eine wichtige Rolle spielt. Ich habe mir nämlich mal alle Personen die ich kenne genauer angeschaut und bin dabei auf etwas interessantes gestoßen. Wir gehören alle zusammen auch Tristan spielt hier eine Rolle und zwar nicht nur eine kleine!“, meinte Jannik während ich mir wütend durch die Haare fuhr und Tristan am liebsten kurz und klein gehackt hätte.

„Und was für eine wichtige Rolle spielt dein dämlicher Cousin?“ Ich verdrehte meine Augen doch Jannik ließ sich nicht aus dem Konzept bringen.

„Sein Großvater ist der Bösewicht, aber er lebt leider nicht mehr!“ Als Ich die Worte hörte, geriet er ins taumeln. Ich hatte heute deutlich genug gehört von all den schlimmen Sachen und wollte nur noch, dass sich die Sache ein für alle mal erledigt hat. Ich hatte längst keine Lust mehr darauf, noch mehr Ärger von meinen Eltern zu kassieren wie ich schon kassiert hatte, dafür das ich jede Nacht aus dem Haus geschlichen bin. Ich wollte nicht mehr lügen, nur damit niemand erfuhr, dass Ich auf Jungs stand, statt auf Mädchen. Ich wollte nur noch eine normale Welt haben, in der die Menschen friedlich zusammenleben können ohne die ganzen Probleme, von denen ich in der letzten Zeit erfahren hatte.

„Okay sein Großvater ist also der Bösewicht und was hat er damit zu tun?“, Ich rollte genervt mit meinen Augen aber Jannik blieb dabei. Sein nerviger Cousin spielte eine Rolle in der ganzen Sache und würde sehr wohl hier bleiben und dabei sein wenn der Plan in der Nacht in Kraft treten würde.

„Tristan wird für uns die Rede übernehmen vor den Leuten. Das ist alles was er tun muss. Achso. Er wird sich natürlich auch vor allen Menschen dafür entschuldigen was sein Großvater getan hat. Ich denke damit blamiert er sich genug!“ Jannik fing an zu lachen und auch ich fand die Idee gar nicht mehr so schlecht. Das mit dem blamieren war eine gute Idee. Doch vielleicht würde auch jemand anderes die Rede übernehmen und Tristan bekommt eine andere Aufgabe bei der sich ebenfalls blamieren würde.

 

 

Es war bereits dunkel, als sich die Gruppe auf den Weg machte zum Wald. Auch Maurice hatte sich bereiterklärt dabei zu sein wenn es darum ging die Wächter und Wach Monster zu bewältigen und einzufangen. Während sich die anderen auf den Weg machten blieben Mik und Ich zurück. Wir beide saßen auf dem Dach von Miks Elternhaus und schauten über die Dächer in die tiefschwarze Nacht. Es war ruhig und Ich genoss die Ruhe die sich anbot. Sowas hatte mir schon viel zu lange gefehlt.

„Und bist du auch schon aufgeregt wegen dem Plan heute Nacht?“, wollte Mik wissen und legte seinen Kopf aus meine Schulter. Ich nickte abwesend und schloss für einen Moment meine Augen.

„Es ist gut zu wissen, dass endlich mal etwas funktioniert was man sich vorgenommen hat!“, meinte ich und Mik hob seinen Kopf.

„Es wäre schön, wenn wir endlich zusammenleben könnten und nicht ständig den Hintergedanken haben, dass man uns irgendwann erwischen und auslöschen könnte!“, meinte Mik und mein Herz machte einen kleinen Sprung in die Luft. Wie hatte Mik das gerade gemeint? Hatte er die Worte eben tatsächlich ausgesprochen ?

„ Weißt du seit dem Tag als du das erste mal hier hergekommen bist, hat sich meine Welt auf den Kopf gestellt. Die Leute hier wissen nämlich nicht, dass ich auf Jungs stehe und nun ja, du hast mir meinen Kopf verdreht!“ Mit einem mal wurde mir klar, was er meinte. Das würde auch sein Verhalten gegenüber mir erklären. Jetzt war es also raus. Er stand auf mich und ich stand auf ihn. Fast wäre der Moment perfekt gewesen.

„Na los kommt endlich da runter und helft uns. Wir haben nicht mehr lange Zeit!“, Ich hatte keine Zeit mehr Mik von meinen Gefühle zu erzählen, also packte ich stattdessen seine Hand und zusammen liefen wir Hand in Hand zu den anderen zum Wald. Als wir den Wald erreicht hatten, waren alle Blicke auf uns gerichtet und Mik ließ schnell meine Hand los. Ich fand es Schade aber sagte weiter nichts dazu, denn in der Tat gab es wichtigers wie Händchenhalten im Moment.

„Seid ihr soweit fertig mit den Netzen?“, rief Jannik und Tristan und Sarah hielten stolz die Netze in die Luft. Es sah ganz danach aus, als könnten wir bald den Menschen die Wahrheit erklären und ihnen zeigen, dass es hier nur eine einzige Gefahr gibt.

„Gut, das hat ja super geklappt, jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt und ich möchte, dass ihr alle ganz genau diesen Schritt befolgt, damit wir nicht auffallen!“ Ich hatte mich auf einen Baumstamm gestellt damit mich jeder sehen und hören konnte.

„Damit unser Plan auch wirklich funktionieren kann müsst ihr jetzt alle gut zuhören und diesen letzten Schritt befolgen. Denn an diesem Schritt hängt es ab ob ihr alle heute Nacht dabei sein werdet oder nicht!“, Mir fiel es nicht leicht diese Worte zu sagen, denn der letzte Schritt würde mich und Mik für diese Nacht vorzeitig trennen und das wollte ich nicht.

„Jeder geht nun zurück auf seine Seite und wartet auf den Moment bis ihr mit euren Eltern, oder eurer Gruppe und Freunden zu dem Steintor gerufen werdet. Ihr wartet dort wo alle sich versammeln. Weitere informationen bekommt ihr Vorort wenn alle da sind!“, mit diesen Worten ließ ich meinen Blick über die Gruppe schweifen. Mik sah traurig aus, jedoch war er ebenfalls so wie ich fest entschlossen den Plan nicht zu beenden, denn nur wenn wir den Plan durchziehen können wir endlich unseren Wünschen und Träumen folgen. Und manchmal fordert so ein Schritt eben auch Opfer. Als sich alle auf den Weg machten zurück auf ihre Seite zu kommen um sich auf die Nacht vorzubereiten, zog mich Mik zur Seite, gerade als auch ich mit Sarah, Jannik und Tristan gehen wollte. Maurice würde bei Mik bleiben in der Zwischenzeit.

„Und wir sehen uns auch ganz sicher Heute Nacht wenn sich alle versammeln?“ wollte Mik wissen und ich schickte die anderen schon mal voraus. Sie sollten nicht auf mich warten. Das hier mit Mik könnte noch eine weile in Anspruch nehmen.

„Hör zu. Es wird alles so verlaufen wie du und ich es haben wollen und alles was danach kommt ist eine neue Geschichte. Jetzt geht es darum dafür zu sorgen, dass es noch weitere Kapitel in unserem Leben geben wirdund nicht nur dieses eine hier. Denn was würden wir tun wenn es immer so ewig weitergehen würde? Uns würde langweilig werden. Wie wenn man ein Buch liest, welches man nicht leiden kann. Daher geben wir alles um das Buch so zu gestalten wie wir es haben wollen, und wir wählen das richtige Genre dafür aus damit es auf jedenfall zu uns passt. Also, Heute Nacht wird alles anders und dann sind wir endlich eine Einheit!“, erklärte ich ihm noch einmal mein Vorhaben und er nickte schließlich doch eine Träne rollte trotzdem sein Gesicht herunter und landete auf seinem Shirt.

„Sei nicht traurig. Am Ende kannst du stolz auf dich sein was du erreicht hast!“, Ich nahm Mik in meinem Arm und drückte ihn an mich. Sofort vergrub er sein Gesicht in meiner Schulter und ich genoss den Augenblick, der bald vielleicht die Ewigkeit sein würde.

„Warum muss alles immer so kompliziert sein? Wieso kann nicht einmal eine Sache im Leben einfach sein?“, fragte Mik während ich ihn kaum verstand weil er die Worte in meine Schulter sprach.

„Weil das Leben ein Spiel ist. Doch man sollte niemals nach den vorgegebenen Regeln spielen, sondern nach seinen eigenen!“, erklärte ich ihm und er blickte auf.

„Wenn ich doch nur auch so denken würde wie du, dann würde es für mich auch einfach sein!“, meinte er und lößte sich von mir.

„das kannst du ja jederzeit ändern!“ meinte ich und entlockte ihm ein Lächeln.

„Stimmt, also sehen wir uns heute Nacht dann?“ fragte er mich noch einmal und ich nickte.

„Bis dann!“, rief ich ihm noch zu, dann drehten wir uns beide um und liefen in zwei verschiedene Richtungen davon.

Während ich durch den Wald lief und mich immer näher der Seite der Sunsets näherte, hörte ich wieder die verzerrten Stimmen und blieb in einem Busch versteckt sitzen und lauschte.

„Und wieder eine ruhige Nacht ohne Probleme!“ meinte die verzerrte Stimme und lachte hämmisch auf. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, denn bald würde diese Gestalt nicht mehr lachen. Diese Nacht mag ja so schön ruhig sein, aber nur noch wenige Stunden, dann würden Sie ihr blaues Wunder erleben.

„Sieht ganz danach aus, als hätten die beiden dähmlichen Völker endlich aufgegeben Unruhe zu stiften und sich an die Regeln zu halten!“, meinte die andere Gestalt. Und dann hatte ich mit einem mal eine Idee, die beiden in die irre zu führen. Ich suchte nach einem Stein und fand einen ziemlich großen Stein der gerade noch so in meine Hand passte. Ich holte aus und warf den Stein durch die Luft. Es gab ein pfeifendes Geräusch und die beiden Gestalten sahen erschrocken auf und schauten nach oben in die tiefschwarze Nacht. Der Stein tauchte wie aus dem Nichts vor den beiden auf und traf einen der beiden im Gesicht. Fluchend flog der größere von beiden zu Boden und hielt sich sein Gesicht. Ich nutze die Gelegenheit und verschwand leise durch die Nacht, als wäre nie etwas gewesen.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 21.

Als ich die Haustüre öffnete, brannte Licht hinter den Fenstern. Natürlich hatten auch meine Eltern davon gehört, was heute Abend vor dem Wald sein würde. Sie würden sicherlich auch nicht zuvor ins Bett gehen sondern bis zum erwarteten Zeitpunkt wachbleiben.

„Dennis heute Nacht treffen sich alle Bewohner vor dem W-“ Meine Mutter kam laut vor sich hinlabernt in den Flur und fing mich ab, doch ich unterbach sie, „Ja ich weiß, hab schon davon gehört. Ich war bei Jannik und seine Eltern haben mir es auch schon erzählt. Ich weiß Bescheid!“ sagte ich mit einem Lächeln und sie schaute mich perplext an, sagte jedoch nichts weiter dazu und drehte wieder um.

„Ich weiß gar nicht was das soll!“, Meine Schwester kam laut telefonierend mir im Flur entgegen und sah mich nur mit einem finsternen Blick an, bevor sie an mir vorbei lief und im Badezimmer verschwand. Ich schlupfte in mein Zimmer und verschloss die Türe von innen. Ich durfte jetzt unter keinen Umständen unterbrochen werden denn sonst gäbe es noch irgendwelche Probleme später. Ich schnappte mir mein Tablet und ließ mich auf mein Bett fallen. Dann rief ich Jannik an.

„Mein Gott du kannst dir gar nicht vorstellen wie nervig es hier ist!“, hörte ich meinen besten Freund sagen, als er endlich nach einigen Anrufversuchen abhieb.

„Was ist denn los bei euch? Es ist mega laut im Hintergrund!“, fragte ich und hielt das Tablet einige Zentimeter von meinem Ohr weg.

„Ach meine Eltern und Tristans Eltern streiten sich darüber, wieso man zum Wald kommen muss. Weil es sowas ja noch nie gab!“, Jannik klang mehr als nur genervt und ich hörte Tristan im Hintergrund, dann wurde es mit einem mal still.

„Jetzt sind Tristan und seine Eltern nach Hause gegangen!“, Jannik atmete tief aus und entspannte sich endlich.

„Denkst du Sarah kriegt das hin ihrem Vater zu stecken, dass er auch dabei sein muss?“, fragte Jannik mich nach einer Weile.

„Ich hoffe es doch mal. Schließlich ist er der Bürgermeister hier. Er muss dabei sein!“, sagte ich und von Jannik hörte man nur ein murmeln.

„Du magst sie sehr oder, hab ich recht?“, fragte ich ihn und er stimmte mir verlegen zu.

„Ich...also...Ja ich mag sie!“, druckste er herum und stimmte mir dann doch zu.

„Ist doch gut. Ich glaube sie mag dich auch!“, meinte ich um ihn etwas aufzumuntern. Schließlich sind mir seine Blicke gegenüber ihr nicht umsonst so stark aufgefallen und auch Sarahs Verhalten hatte sich in den letzten Stunden gegenüber ihm sehr stark verändert. Das konnte ja nur Liebe bedeuten oder nicht?

„Doch ich kann sie jetzt unmöglich danach fragen ob sie mich mag oder nicht. Es gibt wichtigeres zu tun!“, Dieser Satz erinnerte mich an Mik und ich wusste, ich musste jetzt unbedingt Jannik davon erzählen. Er war schließlich mein bester Freund und ich hatte es schon zu lange vor ihm verheimlicht.

„Es gibt da etwas, was ich dir noch erzählen muss!“ fing ich an und er horchte aus. Mit einem mal war es so still, dass es mir schwer fiel, davon zu erzählen.

„Nun ja also Mik, ich weiß nicht....er ist irgendwie....naja ...süß!“ Ich hatte es gesagt. Ich hatte es tatsächlich gesagt. Für einen Moment war es ruhig und ich dachte schon ich hätte es für immer zwischen mir und Jannik vermasselt. Man konnte heutzutage ja nicht mehr unterscheiden, wie schnell die Menschen die einem nahe stehen, sich von einem verabschiedeten nur wegen so einer Sache, die eigentlich eine Person niemals verändert.

„Das wusste ich schon lange Kostas!“ sagte er und ich stockte. Woher kannte er diesen Namen? Er nannte mich doch immer nur Dennis, so wie ich eigentlich heiße. Kostas ist doch nur ein Spitzname, den bisher nur Mik kannte.

„Woher weißt du-?“ fragte ich doch Jannik unterbach mich.

„Hey, Dennis jetzt beruhige dich. Ich weiß das schon sehr lange, weil ich es schon immer gewusst habe, dass du auf Mädchen und Jungs stehst, aber seit dem Tag als du alleine zu den Heavens gegangen bist und mir danach davon erzählt hast, warst du wie ein neuer Mensch. Jemand, dem es egal war was andere von ihm hielten, was sie über einen denken und wie sie mit einem sprechen, denn du hattest gefunden nach was du dein Leben lang gesucht hattest. Die wahre Liebe, so wie du sie wolltest!“, Diese Worte ließen mich lächeln. Jannik hatte Recht. Mit Mik hatte ich gefunden nach was ich gesucht hatte. Er war wie ein Geschenk, was erst dadurch aufgetaucht ist, nachdem ich einen Schritt in die Gefahrenzone gewagt hatte. Man musste eben doch so einiges eingehen um endlich glücklich zu werden.

„Und außerdem, bald ist es egal wie und was los ist, denn Niemand kann dich dafür mehr verurteilen!“, fügte Jannik hinzu. Ja da hatte er recht. Bald würde es egal sein. Für immer.

 

„Doch jetzt mal ehrlich. Wie bist du auf den Namen Kostas gekommen?“, fragte er mich und ich musste lachen.

„Willst du das wirklich wissen?“, schertze ich, „Früher als ich noch klein war, hatte meine Schwester mich immer als Schminkpuppe benutzt, Ich musste immer bei ihr sitzen und sie hat ihre neusten Kreationen an mir ausprobiert und dann gemeint, koste dies, koste das und so kam ich auf Kostas!“, lachte ich und Jannik musste lachen, „Das ist nicht dein ernst oder?“, doch ich hatte nicht gelogen. Auch wenn ich mich dafür schämen sollte, was meine Schwester früher alles mit mir gemacht hatte, so war es doch lustig darüber mal mit einer Person zu sprechen, der man alles anvertrauen konnte.

„Du überrascht mich wirklich jedesmal aufs neue. Aber jetzt muss ich auflegen es gibt essen und dann geht es bald ja auch schon los schätze ich und du sehen uns dann heute Nacht am Treffpunkt mit den anderen!“ meinte Jannik und ich stimmte ihm zu. Dann legte ich auf und fing an mich umzuziehen für die Nacht. Natürlich komplett in schwarz gekleidet sollte die Aktion starten.

 

 

 

 

 

Kapitel 22.

Als ich gegen 23 Uhr mich auf den Weg machte, wehte ein kühler Wind und zum ersten mal seit Wochen verschwand die Sommerhitze über Nacht, was mich durchatmen ließ. Die letzten Monate hatte ich nur geschwitzt und es war unangenehm heiß gewesen, sogar in der Nacht war es nicht kühler geworden und geregnet hatte es auch schon zwei Wochen nicht mehr. Die Natur war vertrocknet und die Luft schwül. Es war kaum zum aushalten gewesen. Doch jetzt kam der Wind gerade recht und es sah ganz danach aus, als würde es sogar noch diese Nacht regnen.

„Endlich mal eine Veränderung die etwas mit sich bringt!“ murmelte ich und lief noch etwas schneller die Straße entlang bis ich den Wald erreicht hatte. Dort stand der Bürgermeister und neben ihm stand seine Tochter Sarah, die, als sie mich bemerkte mich lächelnd zu sich winkte.

„Wie weit sind die anderen?“, flüsterte sie mir zu und schaute dabei ihren Vater an, doch der war zu sehr beschäftigt damit zu telefonieren, als das er unser Gespräch auch nur im geringsten mitbekommen würde.

„Sind alle auf ihren Plätzen, es kann also jederzeit losgehen!“, sagte ich und schaute auf meine Uhr. Es war nun 23:30 Uhr und noch circa eine gute halbe Stunde bis zumindest alle Leute von beiden Seiten an den jeweiligen Seiten des Waldes stehen würden.

„Ich muss noch kurz was erledigen!“, sagte ich zu ihr, „Behalte bitte deinen Vater im Blick und sage ihm, sobald alle Leute hier sind, soll er mit ihnen in den Wald gehen bis zu dem großen Felsen der einen roten aufgemalten Kreis hat!“, Sie nickte und ich schlich mich davon und rannte in den Wald als ich sichergehen konnte, dass mich Niemand bemerkte. Ich lief durch den Wald bis zu dem Felsen, den ich Sarah eben beschrieben hatte. Man konnte ihn nicht übersehen, da er ziemlich groß war und sogar über den Wald hinaus ragte. Man konnte ihn von beiden Seiten aus sehen, was natürlich das beste von allem war, denn so wusste jeder um welchen Felsen es sich handelte wo wir uns treffen sollten.

Als ich an dem Felsen ankam, sah ich Tristan und Jannik wie sie die Netze aufhingen und an ihre Plätze jeweils die Schnüre verteilten, an denen sie später ziehen würden sobald die Wach Monster und Wächter die Markierung betreten hatten.

„Lass uns den Plan nochmal genau durchsprechen!“, meinte Jannik und ich nickte. Die Generalprobe konnte beginnen.

„Also sobald alle Leute hier am Felsen eingetroffen sind, gehen Alfie und Niek los und locken die Monster und Wächter zu sich. Diese folgen den beiden bis zu dieser Markierung, dort bleiben sie stehen, auch wenn nur ganz kurz. Sobald sie sich in der Markierung befinden ziehen Jannik und Tristan an ihren Schnüren und die Netze fallen nach unten und fangen die Monster und Wächter ein. Dann zeigen wir sie den Menschen und Maurice deckt die Wahrheit auf, denn nur ihm werden die Menschen glauben!“, Jannik nickte und stellte sich an seinen Posten während er noch einmal alles überprüfte. Als er sichergehen konnte, dass alles perfekt am rechten Ort war, winkte er Tristan zu sich.

„Wie sieht es bei den anderen aus?“, fragte er mich und ich zeigte ihm ein Bild welches ich per Whhatsapp von Mik bekommen hatte.

„Die haben auch ihre Sachen erledigt und Maurice hat sich auf seine Rede vorbereitet. Wir sind im Grunde also komplett fertig mit den Vorbereitungen und es kann losgehen von mir aus!“, sagte ich und Jannik klatschte in seine Hände.

„Gut dann rasch zurück bevor man uns vermisst. Am Ende fällt es noch irgendwem auf, dass wir nicht da sind wenn es losgehen soll!“, mit diesen Worten machten wir uns auf den Rückweg und gesellten uns zu unseren Familien die bereits schon vor dem Waldrand warteten und ungeduldig den Bürgermeister anschauten, der sichtlich mit der Situation überfordert war.

 

 

Maurice lehnte an Miks Zimmerfenster und schaute nach draußen. Es würde nicht mehr lange dauern bis der Plan beginnen würde und er hatte bisher keinen großen Beitrag geleistet.

„Wieso habe ich nicht schon damals dafür gesorgt, dass es erst gar nicht so weit gekommen ist? Nein heute kümmern sich schon Jugendliche um so ein großes Problem welches ich hätte schon viel früher beenden können!“ Er knallte seinen Kopf gegen die Scheibe und fluchte laut auf als der Schmerz ihn traf.

In der Tat hätte er schon viel früher reagieren können. Genauer gesagt hatte er über 50 Jahre Zeit gehabt, das ganze zu beenden aber er hatte sich nicht getraut.

„Hätte ich damals reagiert, dann wäre es jetzt nicht mehr wichtig. Nein stattdessen habe ich zugesehen und mich dann einfach davon geschlichen wie ein Feigling!“, wieder knallte er seinen Kopf gegen die Scheibe und fluchte erneut auf als ihn der Schmerz zum zweiten mal an der selben Stelle traf.

Natürlich hatte er damals nicht ahnen können, dass dieses Problem über so viele Jahre anhalten würde und es kein entkommen geben würde, weil sich niemand getraut hatte etwas dagegen zu tun. Und jetzt würden einfach ein paar Jugendliche dieses Problem beheben weil sie es nicht mehr mit ansehen können wie sich die Völker gegenseitig hassen und Geschichten erzählen die gar nicht wahr sind.

„Es ist schon mutig, so etwas auf die Beine zu stellen in so einem Alter!“, meinte Maurice und stand auf.

„Aber gleichzeitig schaffen sie es ohne meine Hilfe nicht. Es wird Zeit, das gutzumachen was ich einst vermasselt habe!“, Mit diesen Worten griff er nach dem Türgriff und ließ seinen Blick noch einmal durch das Zimmer schweifen. Vielleicht hatte er damals nichts dagegen machen können, weil er selber noch zu jung und naiv gewesen war, aber heute hatte er erneut die Chance dazu, etwas gutzumachen was dringend nötig war. Nur so konnte er endlich sein schlechtes Gewissen loswerden was ihn seit diesem Moment an plagte.

„Bist du soweit?“ Mik war ins Zimmer gekommen und ah Maurice fragend an. Maurice nickte stumm. Ja war er wirklich dazu bereit, alles dafür zu geben endlich ein normales Leben führen zu können in einer Welt wo es keine Regeln mehr gab, die eine Stadt in zwie Teile spaltet? Hatte er wirklich den Mut dazu dies zu tun oder würde er noch kurz davor absagen und wieder einfach gehen und nichts dagegen tun?

Nein.

Diesmal bleibt er bei der Sache und tut alles um diese Stadt zu retten. Es war schließlich nicht nur der Ort, wo das Leben für andere schwierig geworden ist, sondern es ist auch seine Heimatstadt aus der er geflüchtet war, nachdem der Bösewicht gekommen war. Doch jetzt sahen die Dinge anders aus. Und er war nur ein Teil davon, der etwas dazu beitragen konnte. Ein kleiner Teil, der eventuell mehr anrichten konnte als er es sich vorstellen konnte.

 

Kapitel 23.

Ich stand direkt vor dem Felsen, zusammen mit allen Bürgern der Sunsets und wartete darauf, die anderen von den Heavens endlich zu sehen. Doch bis schließlich alle endlich angekommen waren, dauerte es noch gute 10 Minuten.

„Ich hoffe nur das wird was!“, murmelte Sarah neben mir und ich war zum ersten mal froh darüber, ihr doch davon erzählt zu haben, denn würde ich hier jetzt der einzige sein der über die Sache Bescheid weiß, dann würde ich sicherlich durchdrehen innerlich.

„Ich hoffe es!“, murmelte ich zurück und achtete gar nicht mehr richtig auf die Menschen die sich um mich herum befanden. Ich hatte nur noch den Plan vor meinen Augen und als schließlich sich alle vor dem Felsen versammelt hatte schnappte ich mit Sarah und zog sie mit mir in Richtung des Felsens . Hinter dem Felsen gab es eine kleine Einkerbung, in der man sich locker zu dritt reinstellen konnte. Dort warteten bereits die anderen.

„Seid ihr alle so weit?“, fragte ich und alle nickten. Auch Maurice stand dort. Er sollte dort auch noch die nächsten paar Minuten stehen bleiben und erst dann rauskommen wenn man ihn dazu aufrufen würde. Ich hatte den ganzen Ablauf direkt vor meinen Augen und wusste ab wann welche Person ihren Einsatz hatte.

„Dann legen wir los bevor die Menschen wieder umdrehen weil es hier nichts zu sehen gibt!“ Mit diesen Worten kletterte ich auf den Vorsprung des Felsens und stellte mich so hin, damit man mich auf beiden Seiten sehen konnte. Ich beobachtete Jannik und Tristan wie sie ihre Plätze einahmen und die Schnüre der Netze in ihren Händen hielten. Sie gaben mir ein Zeichen das sie bereit waren. Ich schaute zu Sarah, Mik und Maurice die mir ebenfalls ein Zeichen gaben, dass sie bereit waren den Plan durchzuziehen. Dann schaute ich zu Niek und Alfie die sich durch den Wald schlugen um die Wächter und Monster auf sich aufmerksam zu machen. Als sie dies geschafft hatten gaben auch sie mir ein Zeichen und ich kramte einen Zettel aus meiner Hosentasche. Noch einmal atmete ich tief ein und aus, dann legte ich los.

„Hey? Leute? Ich brauche mal kurz eure Aufmerksamkeit. Sicherlich fragt ihr euch, was das ganze hier soll und wieso ihr euch alle hier versammelt habt. Nun das hat heute einen ganz besonderen Grund, denn es geht darum, dass die Sunsets und Heavens keine Ahnung haben was eigentlich hier vor sich geht. Und bevor ihr euch jetzt weiterhin fragt wieso ich das hier so erzähle, das hat einen ganz bestimmten Grund!“ Ich verstummte für einen Moment und schaute in die Gesichter der Menschen, die mich intweder total wütend, ängstlich oder baff anschauten. Dann sprach ich weiter.

„Sicherlich wisst ihr nicht alle wieso die Heavens und Sunsets getrennt voneinander in derselben Stadt leben. Oder weiß das jemand von euch?“ Ich fragte in die Runde doch wie ich es mir schon denken konnte, hoben nur die alten Einwohner ihre Hände zögerlich in die Luft. Weder meine Eltern noch andere in meinem Alter hoben ihre Hände in die Luft. Sie hatten keine Ahnung von dem was damals geschehen ist.

„Nun ich habe mir schon gedacht, dass es kaum jemand weiß, aber heute kommt die große Auflösung, denn was ist wenn ich zu euch sagen würde, dass die Sunsets und Heavens ab sofort nicht mehr getrennte wege gehen müssen? Sondern wir eine Einheit werden?“ Wieder ließ ich meinen Blick über die Menschenmenge gleiten. Ich wusste, es war nicht nur der Wunsch von mir endlich wieder eine Einheit zu werden sondern auch der, von vielen anderen Menschen, die sich nur nicht trauten diesen Wunsch zu äußern. Ich schaute einen Moment rüber zu Sarah, Mik und Maurice die mir zulächelten.

„Also, um es kurz zu machen und damit es auch jeder wirklich versteht. Ich möchte euch etwas zeigen und erzählen, wieso wir keine Einheit sind, aber ich möchte euch gleichzeitig zeigen, dass wir wieder eine Einheit werden können wenn ihr aufhört an die ganzen Lügen, Geschichten und Gerüchte zu glauben, denn die sind alle nicht wahr!“ Mit diesen Worten verließ ich den Felsenvorsprung wieder und die Menschen fingen an laut sich gegenseitig zu fragen was hier vor sich ging. Sie fingen an sich darüber Gedanken zu machen und fragten sich was das ganze hier nur bringen sollte.

„Wie will er das denn bitte nur anstellen?“, hörte ich eine Frau rufen.

„Der hat doch keine Ahnung von dem was wirklich passiert ist!“ hörte ich einen Mann spöttisch rufen, doch das ignorierte ich gekonnt. Er würde ja gleich selber sehen was hier vor sich ging und dann möchte ich es noch einmal von ihm hören , dass ich anscheinend keine Ahnung davon habe was hier vor sich ging. Ich lief zu Maurice und Mik und setzte mich auf einen der kleineren Felsen.

„Ich denke es ist Zeit für deinen Auftritt Maurice. Enttäusch uns nicht! Es hängt von dir ab!“, sagte ich und Maurice nickte, dann lief er zu dem Vorsprung und schaute über die Menschenmenge hinweg in den Himmel. Als eine ganze Weile nichts geschah und er nur dort oben stand und in den Himmel schaute, fragte ich mich was das ganze eigentlich soll. Wollte er etwa unseren Plan sabotieren? Doch dann geschah etwas mit dem nicht mal ich oder irgendwer aus der Gruppe gerechnet hatte.

Maurice hob seine Hände in den Himmel und plötzlich tauchten leuchtende Punkte und Fäden auf die aus seinen Händen sprühten. Im selben Moment tauchte auf der einen Hand eine Herzförmige Wolke auf und auf der anderen eine normale Wolke. Diese schwebten über seinen Händen als sei es ganz normal, sowas zu können. Die Menschen fingen wieder an zu tuscheln von wegen Maurice sei so etwas wie ein Hexer oder Magier, doch nichts davon hätte auch nur beschreiben können was hier vor sich ging. Plötzlich wurde die Herzwolke ganz groß und man erkannte Bilder darin. Doch beim genauer hinschauen erkannte man, dass es keine Bilder waren sondern ein Film, der sich dort drinnen abspielte. Jeder konnte es sehen und ich hatte nicht gewusst, dass Maurice zu so etwas in der Lage war. Doch das spannendeste was nicht der Film, sondern die Stimme die erzählte was genau geschah und es war nicht Maurice der sprach. Die Stimme kam aus dem Nichts.

 

„ Es war einmal vor langer Zeit, als zwei Königsbrüder, die unterschiedlicher nicht sein konnten, eine Stadt zum 18. Geburtstag von ihren Eltern geschenkt bekamen. Da es sich um Zwillinge handelte bekam jeder eine Hälfte der Stadt. Der eine Zwilling, der bei Sonnenuntergang geboren wurde, ernannte sich als Sonnekönig und sein Volk nannte er Sunsets. Er hatte blonde Haare und blaue Augen. Der andere, der beim aufgehenden Vollmond geboren wurde, ernannte sich zum Mondkönig und gleichzeitig als Himmelskönig, da er dem Himmel näher war als sonst ein Mensch je sein konnte. Er hatte dunkle Haare, die braun sein sollten doch bei Mondlicht schwarz erschienen und braune Augen. Seine bleiche Haut war ein Zeichen für die Nacht und so nannte er sein Vollk die Heavens, was für Himmelsgestalten steht. Die beiden regierten ihre Hälfte sehr gut und doch gab es ab und zu kleine Kriege zwischen den beiden, da sie Geschwister waren und jeder die Hälfte des anderen haben wollte.

Doch eines Tages änderte sich alles als die beiden Brüder bei einem Blitzschlag ums Leben kamen und ein Bösewicht die Stadt an sich nahm. Das Volk wurde seit diesem Tag belogen und betrogen und Niemand traute sich dagegen etwas zu unternehmen, da jeder unter dem Bann des Bösewichtes stand. Doch dies sollte nicht der Untergang der Stadt sein, die ab sofort getrennte Wege gehen würde. Durch die drei Regeln die der Bösewicht aufgestellt hatte, war das Volk daran gebunden, die andere Seite nie wieder zu betreten oder jemals mit einer Person von der anderen Seite zu sprechen.

Doch so wie fast jede Geschichte irgendwann ein Happy end finden würde, gab es auch hier ein Zitat, welches die Zukunft voraussagen würde und nur dann, wenn genau das passieren würde was dort geschrieben stand, konnte die Stadt gerettet werden und wieder eine Einheit werden. Denn irgendwann wird es Teenager geben, die auf die andere Seite gelangen und alles dafür tun würden die Stadt wieder zu einer Einheit zu bringen. Sicher fragt ihr euch, wie kann so eine alte Aufzeichnung so etwas voraussehen. Doch was wäre, wenn ich auch die Namen wüsste der Teenager die in ein paar Jahren diesen Schritt gehen werden? Ihr würdet alle staunen.

Die Namen lauten Kostas und Mik, die sich der Sache irgendwann annehmen werden!“

 

Mit diesen Worten erlosch die Wolke und die Stimme verschwand. Ich starrte mit offenem Mund zu Maurice, der nicht nur von mir sondern von wirklich allen Person so angeschaut wurde. Das war doch nicht wirklich gerade eben so passiert? Das musste ein Fehler in der Matrix sein oder so aber niemals war das echt. Diese Aufzeichung ist doch schon mehr als 50 Jahre alt. Woher weiß die bitte meinen Spitznamen den nicht mal meine Eltern und meine Schwester kennen? Ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand.

„Bleib ruhig Kostas, bleib ruhig!“ redete ich mir ein und schaute wieder zu Maurice, der nun seine andere Hand noch höher in die Luft hielt und dort fing nun ebenfalls ein Film an, doch dieser Film war nicht von der Vergangenheit sondern von der Zukunft. Dort waren Mik und ich zu sehen. Jannik und Sarah, Niek und Alfie und auch Tristan konnte man erkennen.

„Wie schafft es dieser Blödmann nur immer in die Geschichte mit einzugehen?“, murmelte ich und fing mir einen Stoß von Mik ein, der neben mir stand.

„Ist doch egal, aber es wird schon seine Gründe haben wieso er hier wichtig ist!“ meinte Mik leise zu mir, als wieder eine Stimme zu hören war die aus dem Nichts kam. Es war dieselbe Stimme wie zuvor.

 

„Und jetzt kommt etwas, was ebenfalls eine alte Aufzeichnung ist, die aber von der Zukunft handelt-“ Gerade wollte die Stimme weitersprechen, als ein lautes Knurren zu hören war und Geschrei ertönte. Wir drehten uns alle um und sahen Niek und Alfie schreiend zu uns laufen, während sie von den Wächtern und Monstern gejagt wurden.

„JETZT!“ riefen sie beide und Jannik und Tristan zogen an den Schnüren. Die Wächter und Monster saßen in den Netzen fest. Die Menschen schrien durcheinander, rannten jedoch nicht weg, als Maurice seine Hand erneut hob.

 

„Leute keine Sorge es ist alles unter Kontrolle. Das war geplant!“, rief Maurice während die Wolke immer noch in seiner Hand leuchtete und über seiner Hand schwebte. Die Wächter und Monster riefen laut durcheinander und versuchten dem Volk Angst zu machen, doch es wirkte nicht mehr. Maurice machte plötzlich auf dem Absatz kehrt und lief zu den Netzen. Er formte beide Hände zu einer Position die ich nicht richtig deuten konnte und schleuderte mit einem mal die Wolke, die eigentlich noch etwas über die Zukunft sagen wollte gegen die Wächter und Monster, die sich mit einem lauten Knall in Luft auflösten. Doch das war nicht alles. Mit einem mal passierten mehrere Sachen auf einmal. Die Stimme ertönte aus dem Nichts.

 

„Es war einmal eine Stadt, die friedlich zusammenlebte-“ Der Wald löste sich auf.

 

„Sie hatten keine Regeln und keine Probleme untereinander-“ Die Steintafel löste sich mit einem Knall auf.

Die Regeln waren verschwunden.

 

„Sie hatten keinen König mehr, und waren keine zwei Einheiten mehr, sondern eine Einheit-“ Ich fasste mir an meinen Hals, wie alle anderen, da ein Schmerz den ich nicht beschreiben konnte mich durchzuckte. Das Zeichen an meinem Hals, sowie bei den anderen war mit einem mal ebenfalls verschwunden.

 

„Und es würde in der Zukunft egal sein, wie die Menschen sich verhalten und Wen sie lieben, denn das spielt keine Rolle mehr-“ Ich schaute Mik an und er mich. Wir konnten nicht glauben was eben alles passiert ist.

 

„Und die ewige Zeitschleife in der die Menschen der früheren Jahre gefangen waren, löste sich mit einem mal auf!“ Mit diesen Worten löste sich Maurice auf und verschwand für immer .

 

Die Menschen jubelten und Sarahs Vater der Bürgermeister sah sich suchend um, doch alles war anders und würde sich auch nie wieder in eine schlechte Richtung verändern. Maurice hatte es geschafft. Er hatte uns gerettet.

 

Nein.

 

Wir alle hatten uns gerettet. Wir, die junge Generation, die schon damals vorausgesehen wurde.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 24.

Kapitel 24.

 

 

Ein paar Tage später

 

Ich saß im Klassenzimmer und schaute nach draußen. Es hatte seit dem Tag als die Stadt wieder zu einer Einheit wurde nur geregnet, doch heute war es anders. Heute war der Himmel komischerweise in ein leichtes Rosa eingefärbt und die Sonne strahlte auf die Erde, als wäre sie schon immer dagewesen und es hätte niemals geregnet.

Heute war ein besonderer Tag, nicht nur weil ich jetzt Mik jeden Tag treffen konnte wann immer ich wollte, sondern auch, weil die Sommerferien ab heute beginnen würden und es nur noch wenige Minuten waren bis die letzte Stunde des Unterrichtes vorbei sein würde. Alle schauten gebannt auf die Uhr und unser Lehrer Herr Frischmann, der noch an der Tafel stand, hatte genauso wenig Lust wie wir, die letzten Minuten hier zu sitzen und zu warten bis es endlich klingeln würde.

 

„Na was meinst du? Jetzt wo die Welt in Ordung ist, was steht als nächstes an?“, fragte mich Jannik und piekste mich in die Seite. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und schaute ihn schulterzuckend an. Was sollte schon anstehen. Ich hatte erreicht was ich erreichen wollte. Es gab nichts mehr was ich unbedingt erledigen musste. Die Ferien konnten kommen.

 

„Ich weiß nicht was du meinst? Ich bin glücklich auch ohne einen Auftrag!“, antwortete ich doch Jannik schüttelte nur seinen Kopf.

„Ich kenne dich Kostas. Wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, dann gibst du nicht mehr auf. Sicher werden deine Ferien die besten und geheimnisvollsten überhaupt!“, meinte Jannik und schenkte mir ein grinsen. Klaro, er kannte mich zu gut. Sicher würden meine Ferien nicht langweilig werden, aber geplant hatte ich bisher nichts. Jetzt stand erstmal die Ruhe nach dem großen Sturm an.

 

„Nein. Ich habe wirklich nichts geplant. Es wird ruhig werden schätze ich!“ meinte ich und Jannik piekste mich schon wieder in die Seite.

 

„Vielleicht sagst du das ja auch nur jetzt und wenn es wieder etwas gibt was dir in den Sinn kommt, dann geht es wieder von vorne los und das nächste Abenteuer kann starten!“, lachte Jannik und ich nickte ihm nur verträumt zu. Vielleicht hatte er ja Recht und ich würde wirklich wieder in ein neues Abenteuer purzeln wenn ich den Wunsch und Drang danach habe, aber so wie die Situation momentan aussah, hatte ich vorerst genug davon mich um irgendwas zu kümmern. Als es endlich klingelte schnappte ich mir meine Sachen und rannte aus dem Gebäude ohne auf Jannik zu warten.

 

Als ich das Gebäude verlassen hatte und über den Pausenhof rannte, sah ich ihn. Dort stand er, lässig an einen Baum gelehnt mit einer Sonnebrille auf der Nase. Er trug eine schwarze löchrige Hose und ein weißes simples T-shirt.

 

Mik.

 

Ich rannte auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Es war nicht abgemacht, dass wir uns direkt vor der Schule treffen würden, aber er hatte seinen Dickkopf mal wieder durchgesetzt und war trotzdem hier hergekommen.

 

„Na? Bist du bereit für die besten 6 Wochen die du jemals hattest?“, fragte er mich und zog eine Augenbraue nach oben.

 

„Ähm!“, Ich wusste nicht was ich sagen sollte und noch bevor ich überhaupt reagieren konnte zog er mich mit einer Hand zu sich und küsste mich. Als er sich wieder von mir lößte und ich ihn geschockt anschaute grinste er nur.

 

„Ach, du wirst schon noch herausfinden was ich meine!“ und mit diesen Worten nahm er meine Hand und wir verliesen Hand ind Hand den Pausenhof.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachwort

Nachwort

 

Ich muss sagen ich bin mit dieser Geschichte mehr als nur zufrieden und hätte niemals so ein Ende hervorgesehen.

Ich liebe das schreiben von Geschichten und ganzen Büchern und mit diesem Buch habe ich ein weiteres Kapitel in meinem Leben abgeschlossen.

Ich habe außerdem das Thema LGBTY und LGBTY+ hier besonders angesprochen, da es immer noch Menschen gibt für die es nicht verständlich ist, dass es Menschen auf der Erde gibt, die anders denken und handeln. Egal ob schwul, lesbisch, bisexual, trans oder pansexuell, es ändern nichts an dem Menschen. Daher nehmt diese Menschen an so wie sie sind und lernt sie besser kennen. In unserer heutigen Zeit sollte so ein handeln selbstverständlich sein.

Wie und wann geht es weiter?

 Der nächste Teil ist bereits in Bearbeitung und wird vermutlich zwischen dem 25.05.2020 und dem 30.06.2020 erscheinen. Frühere Termine können ebenfalls möglich sein. Auf Bookrix findet ihr den Teil während der Schreibphase bereits kostenlos zum lesen, jedoch sind Fehler noch nicht behoben

Impressum

Texte: Lele Dezember
Bildmaterialien: Pixabay Lizenzfrei
Cover: Lele Dezember, Pixabay
Tag der Veröffentlichung: 17.03.2020

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