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Sophie

 

Die Tanzakademie „Academy of Dance“ ist eine hoch abgesehene Tanzschule am Rande von Paris. Nur rund 210 Schüler werden dort in den verschiedenen Tanzrichtungen unterrichtet. Je besser die Schüler sind in desto höhere Kategorie kommen sie. In jeder Klassenstufe gibt es drei Klassen: Gut, Sehr gut und hervorragend. Ein schlecht gibt es nicht.

Das stand in dem Handbuch der Sofie schleuderte das Buch in die Ecke und fiel rückwärts auf ihr Bett. In zwei Wochen waren die Ferien vorbei. In zwei Wochen würde sie auf die Tanzschule gehen und sie wusste immer noch nicht welche Tanzart sie als Hauptfach wählen sollte. Seit ihrem fünften Lebensjahr tanzte sie Ballet. Alle verlangten von ihr Ballet zu nehmen, aber Modern Dance reizte sie auch. Das war eine Mischung zwischen Hip- Hop, Jazz und vielen anderen Tanzarten. Es war nicht so mädchenhaft, wie Ballet und war eine Abwechslung.

„Sofie dein Vater möchte die Anmeldeformulare in der Post abgeben. Könntest du endlich dein Hauptfach ankreuzen?“, ihre Mutter rief von unten.

„JA MAMA“, sie ging nach unten und setzte sich auf das neue Sofa. Die Formulare lagen vor ihr auf dem Wohnzimmertisch. Sie nahm ihrem Vater den Kugelschreiber aus der Hand und kreuzte schnell ohne mehr Zeit zum Nachdenken  zu haben an. Ihre Mutter lächelte stolz und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Zwei Wochen später war sie vor der Tanzschule und konnte ihren Augen kaum trauen. Die Schule sah aus, wie ein riesiges Schloss. Links war, wie die Lehrerin neben ihr  erklärte der Jungenturm und rechts der für Mädchen. In der Mitte befindet sich der Speiseraum und sonstiges.

„Und?“, Frau oder, wie man hier sagt Madame Platinini sah Sofie fragend an.

„Entschuldigung bitte was? Ich war von der Fassade ganz abgelenkt.“, Sie wurde rot.

Sie lächelte verständnisvoll:“ Ja dieses weiße schloss mit den Roten Fenster und dem Roten Dach und dazu diese wunderschönen roten Rosen, ja das ist einfach wundervoll. Ich hatte dich gefragt, ob du lieber mit einer Ballettschülerin, oder einer anderen in ein Zimmer möchtest.“

Sofie sah zu ihrer Mutter und antwortete danach: „Ballett bitte.“

Madame Platini lächelte und sagte immer wieder: „Schön.“

Als ich hinein wollte hielt meine Mutter mich auf und sagte: „Ich und dein Vater müssen jetzt leider schon gehen, aber Madame Platini wird auf dich aufpassen, ja? Hörst du? Alles ist gut.“

Ihre Mutter hatte Tränen in den Augen, als sie sie zum Abschied umarmte und auch Sofie war den Tränen nahe. Ihre Mutter stieg in den Mercedes und gleich nachdem sie weggefahren sind kam ein silberner Porsche zum stehen. Ein blondes Mädchen stieg aus. Ihre Haare waren polang und wiegten im Wind hin und her. Sie trug ein pinkes Poloshirt und dazu eine Kurze weiße Stoffhose. Ihre pink lackierten Füße steckten in glitzernden Flip- Flops. Mit ihrer ebenfalls pink lackierten Hand hielt sie eine weiße Hermestasche. Langsam fast in Zeitlupe drehte sie sich zu Sofie und musterte sie von oben bis unten und ihr Blick aus ihren rosa umrandeten Augen blieb an meinen alten Sportschuhen hängen.

„Wer bist du den?“, fragte sie nach einer Ewigkeit.

„Sofie Baumann ich bin neu hier.“, ich streckte ihr die Hand hin und sie ergriff sie.

„Rebecca. Für welche Tanzart hast du dich entschieden?“, fragte sie ohne meine Hand loszulassen.

„Ballett.“, ich lies ihre Hand hoch.

Ihre rosa geglossten Lippen formten sich zu einem wohligen Lächeln.

„Dann bist du bei mir. Du bist doch in der zehnten, oder?“

„Ja bin ich. Ich bin mit einer gewissen Luciana im Zimmer.“, ich sah zu ihr hoch.

„Lucie. Schön. Lucie ist eine meiner besten Freundinnen. Wir sind alle im Ballett, wie jeder gute Tänzer hier.“

Gerade als sie fertig gesprochen hatte machte ein roter Lamborghini neben uns eine Vollbremsung und man konnte Bremsspuren am Boden erkennen. Die Beifahrertür wurde mit Elan geöffnet und ein Mädchen in meinem Alter stieg heraus. Ihre Haare gingen bis zur Hüfte. Sie hatte eine sehr kurze zerrissene schwarze Jeans an und trug ein durchsichtiges schwarzes Top, darunter sah man ihren roten Bikini, der zu dem Auto passte. Wegen der Pilotenbrille konnte man ihre Augen  nicht erkennen. Ihre Nägel waren schwarz und sie trug trotz Sommerhitze Boots. Anders als Rebecca knallte sie die Tür zu. Bis jetzt war sie total normal. Sie trug etwas anderes als man es gewohnt war, aber sie hat keinen WOW- Effekt. Wohingegen Rebecca einen wunderschönen Mund hatte den sie auch in Szene setzte. Die unbekannte Person schaute sich um und ihr Blick blieb an  Sofie hängen. Ihre leicht geschminkten Lippen gaben ein spöttisches Grinsen von sich. Sie ging mit einer Eleganz, die man ihr gar nicht zugetraut hätte hierher.

„Ashley“, zischte Rebecca, als Die Brünette bei uns stehen geblieben war.

„Oh mein Gott. Hast du wirklich gerade Namen genannt? Womit habe ich das nur verdient? Das Leben ist zu gut  mit mir“, sagte sie in gespielter Euphorie, doch ihre Stimme wurde ernst, „Leider mache ich mir nichts aus Ballett.“

Dann schaute sie Sofie an und musterte sie sie, indem sie die Sonnenbrille abnahm. Jetzt sah man den WOW- Effekt. Sie hatte unglaubliche grasgrüne Augen.

„Wieder eine Ballettmaus. Wetten du bist diese Sofie?“, sie lachte verächtlich.

„Ja die bin ich. Aber ich bin sicher keine Ballettmaus. Ich habe zwar Ballett gewählt, aber…“, weiter konnte sie nicht sprechen, denn Ashley kam ganz nah an sie ran, dass ihre Nasen sich berührten.

„Hör mal zu Sofie. Eine Maus sollte sich nicht mit einer Katze anlegen, denn wenn die Katze genervt oder verärgert ist, dann frisst sie die Maus. Einfach so.“, sie zischte, „Verstanden Söfiii?“

Mit diesen Worten ging sie ins Schulhaus.

„Wer war das denn?“, fragte ich entsetzt.

„Das war Ashley. Sie ist eine die genommen hat. Grausam diese Tanzart, findest du nicht?“, Rebecca sah Sofie an.

„Doch.“

„Außerdem kannst du mich Becci nennen. Komm ich zeig dir dein Zimmer.“

Sofie folgte ihr in den Mädchentrakt, Sie gingen in den dritten stock und bogen dann links ab, wo sie fast ein rothaariges Mädchen fast umgerannt hätten.

„Pass mal auf!“, schrie diese.

„Entspann dich Roxana. Es ist schließlich nichts passiert.“, Becci sah sie angriffslustig an.

Roxanas Reaktion war, dass sie Rebecca schubste.

„Pass doch mal auf.“, schrie diese daraufhin.

„Entspann dich Rebecca. Es ist doch nichts passiert.“, damit wandte sie sich um und ging nach rechts.

Sofie half ihr hoch während Becci immer nur vor sich hin fluchte: „Diese halten sich auch für was besseres.“

Nach ungefähr fünf weiteren Minuten kamen wir an meinem Zimmer an. Rebecca öffnete die Tür und im Zimmer saß ihre hellblonde, schlanke Zimmerbewohnerin. Sie hatte fast das gleiche an, nur, dass ihre Farben eher babyblau und weiß waren.

„Lucie.“

„Becci“

Die Freundinnen umarmten sich zur Begrüßung und Rebecca stellte Sofie vor.

Soweit so gut, dachte sie sich.

„Becci hast du nicht die gleiche Idee wie ich?“

„Doch Lucie. Weißt du Sofie du tanzt und benimmst dich wie eine Ballerina, aber du siehst nicht so aus.

Ashley

 

 

Ich warf meinen Koffer unter mein Bett und ließ mich darauf fallen.

„Diese behinderten Ballett Prinzessinnen.“, Kat kam ins Zimmer. Sie setzte sich wütend auf ihr Bett.

„Was haben sie denn jetzt schon wieder gemacht?“, langsam nervten mich diese Ballettmäuschen.

„Rate wem ich heute begegnet bin?“

„Godzilla?“

„Schön wär’s. Nein dieser Pöliin. Ich war gerade angekommen, als sie zu mir kam mir ihren Ballettarm um die Schulter legte und sagte: Soll ich dir mal was sagen Kathrin, du bist sehr bemitleidenswert und soll ich dir auch sagen warum, weil du kein Ballett kannst, denn Ballett ist so was wie die Quelle des Lebens und so weiter und dann hab ich ihr, damit sie endlich ruhig wird mein Brötchen in den Mund gestopft und bin rein gegangen.“

Ich lachte und antwortete: „Pauline war schon immer hohl, wie alle anderen Prima Ballerinas.“

„Hast du eigentlich schon mit Leon geredet?“, fragte ich um das Thema zu wechseln.

„Ne. Seit er denkt ich hätte was mit Ben gehabt geht er mir komplett aus dem Weg, obwohl ich ihm hundert wenn nicht tausend Mal gesagt habe da lief gar nichts. Jungs eben.“, sie rollte genervt mit den Augen.

„Willst du denn gar nicht mit ihm sprechen?“

„Nein Ash, warum sollte ich? Wenn der Typ mich nicht will, dann will ich ihn auch nicht und ja ich weiß, dass Natalie sich an ihn ranmacht. Das ist mir nicht entgangen.“

„Aber liebst du ihn den nicht mehr.“

„Mein Gott Ash natürlich, aber ich werde ihm doch nicht, wie eine dieser Tussen in den Arsch kriechen, weil er Gespenster sieht. Nein danke.“, sie hatte Tränen in den Augen.

„Alles wird gut“, sagte ich während ich sie umarmte und sie in Tränen ausbrach.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte sie auf zu weinen und sah sich im Zimmer um.

„Wir sollten mal unsere Sachen auspacken.“, stellte sie fest.

„Willkommen zu Hause, Kat.“

„Willkommen zu Hause Ash.“

Vor Freude umarmten wir uns und packten, dann unsere Sachen aus. Als ich meine Unterwäsche und meine Badeanzüge ausgepackt hatte entdeckte ich etwas Glitzerndes in Kats Koffer. Ich holte es heraus und sah es genauer an und sah, dass es Silber war und nicht glitzerte. Es war eine Medaille von Kats Großvater. Er hatte sie ihr vererbt.

Kat hatte wohl meinen Blick bemerkt und sagte deshalb: „Es ist das einzige was mein Großvater bis jetzt vererbt hat. Es würde mir falsch vorkommen sie nicht mitzunehmen.“

„Kann ich verstehen.“

Komm ich helfe dir“, sie krabbelte über ihren Koffer hinweg zu mir, „Ich bin schon fertig und du sitzt hier eine halbe Stunde hier rum und machst gar nichts.“

Nach weiteren zehn Minuten waren wir fertig und wollten in das Zimmer von Roxana und Melissa gehen, auf dem Weg sammelten wir noch Amy ein und zu dritt stürmten wir in das Zimmer.

„Heyyy“, Meli rannte auf uns zu und umarmte uns flüchtig.

Roxi hatte uns heute Morgen schon begrüßt.

„Gehen wir runter in den Gemeinschaftsraum?“, Meli quietschte fast.

„Meli du solltest mal deine Stimme ölen.“, Roxi verzog das Gesicht.

„Ja schon. Aber die Jungs sind bestimmt auch schon da.“

„Auf die könnte ich getrost verzichten.“, flüsterte Kat, so dass es nur ich hören konnte.

„So schlimm wird’s nicht.“

„Ich würde mich davor abreagieren Meli, sonst glauben die noch du hättest irgendwelche Drogen genommen.“, Amy kicherte.

Hoch erhobenen Hauptes stolzierte Meli an uns vorbei und ging aus dem Zimmer. Da wir Meli kannten gingen  wir ihr natürlich sofort hinterher. Sie sollte recht behalten, die Jungs hatten sich im Gemeinschaftsraum schon in kleine Grüppchen verteilt und hatten die besten Plätze belegt. Zeitgleich mit uns kam die Clique um Rebecca an, sie hatten das Mädchen von heute morgen dabei. Sofort beschlossen sie auf Beutejagd zu gehen und setzten sich zu den Jungs, die um den größten Tisch herum saßen. Als ich mich gerade zu meinen Freunden setzten wollte kam Chris herein. Chris. Nur wenn ich seinen Namen höre bekomme ich Herzrasen und weiche Knie. Betont lässig ging ich zu meinen Freunden und setzte mich zwischen Meli und Lukas. Schau nicht so auffällig zu ihm hin, schau nicht hin! , ermahnte ich mich immer wieder selber. Als Leon in den Raum kam wurde Kat steif und faselte nur noch verwirrendes Zeug. Leon kam zu ihr hin und tippte ihr auf die Schulter.

„Was?“, fragte Kat fast bissig.

„Können wir kurz reden?“, er klang ziemlich kleinlaut.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Natalie die Szene aufgeregt mitverfolgte.

„Über was den?“, Kat schaute ihn immer noch nicht an.

„Du weißt schon Kat, stell dich nicht so an.“

„Soll mich nicht so anstellen?“, Kat drehte sich abrupt um und schaute ihm ins Gesicht, „Wer von uns beiden hat eine Szene gemacht wegen etwas, dass nie war?“

„Deswegen wollte ich ja mit dir reden, bitte.“, ein kam selten über Leons Lippen.

Das War wahrscheinlich auch der Grund warum sie dann doch mit ihm mitging. 

Rebecca

Kritisch beäuge ich unseren neuen Zugang. Sie sitzt ängstlich auf ihrem Bett und schaut auf den Boden.

„Was habt ihr denn mit mir vor?“, in Sofies Stimme lag Angst.

„Nichts Schlimmes!“, Ich lächelte, „Wir wollen dich nur optimieren.“

„Heißt das ihr wollt mich verändern. Äußerlich?“

„Ja.“

Ich holte meine Schminktasche heran und zog eine Pinzette heraus.

„Punkt eins“, las Tina vor, „Augenbrauen zupfen.“

Sofie starrte uns entsetzt an und fasste sich an ihre Brauen. Energisch riss Pauline ihre Hände weg und ich begann das erste störende Haar abzureisen.

 

„Wo kommst du denn eigentlich her?“, fragte Natalie.

„Berlin“, antwortete Sofie unter Schmerzen.

 

„Deswegen gehst du auch auf eine deutsche Tanzschule inmitten Frankreichs.“, meinte Lucie sarkastisch.

 

„Ja“, ihr Gesicht verzog sich vor Schmerz, „meine Tanzlehrerin sagte, dass ich hier richtig aufgehoben bin.“

 

„Warum?“, fragte ich gleichgültig.

„Sie sagte ich sei eine der Besten.“, Sofie klang stolz.

„Ach wirklich? Einer der Besten, oder Beste?“

Ich zupfte mit viel Kraft das letzte nervende Haar heraus.

„Aua! Die Beste.“, Sofie war den Tränen nahe.

„So fertig.“, diesmal klang ich stolz.

„Punkt zwei“, Tina schaute auf die Liste, „Mani- und Pediküre.“

Natalie holte aus meiner Schminktasche drei verschiedene künstliche Nägel heraus und fragte: „Rosa, durchsichtig oder French Nails?“

Ich merkte wie sie auf unsere Hände kuckte und sich, dann, wie wir anderen auch, für rosa entschieden hat.

Pauline nahm sich ihren linken Fuß, Lucie den rechten. Tina ergriff ihren rechten Arm und für Natalie blieb der Linke übrig. Alle vier schrubbten an ihr und entfernten jegliche Hornhaut. Ich setzte mich neben sie aufs Bett und schaute ihr ins Gesicht.

„Hat dir einer der Jungen gefallen?“, fragte in einem freundschaftlichen Ton.

„Da gibt es doch jetzt noch keinen.“, an ihrem roten Kopf sah ich, dass sie log, aber ich beließ es dabei.

„Hey Becci, dass solltest du dir mal ansehen.“, Natalie oder Nati  starrte in den Raum.

„Was ist?“, fragte ich panisch.

Nati zeigte nur auf das kleine Fenster in dem Zimmer. Ich ging langsam auf es zu. Als ich hinaus blickte musste ich schlucken, draußen standen Leon und Kathrin und unterhielten sich, jetzt konnte ich verstehen, warum Nati so reagierte. Sie hatte eine kleine nein eher große Schwäche für Kathrins Freund. Deswegen hatte ich auch das Gerücht verbreitet, dass Kathrin was mit Ben hatte.

„Was ist da?“, fragte Sofie.

„Kathrin und Leon.“, alle anderen zogen scharf die Luft ein.

Ich blieb wie gelähmt am Fenster stehen, wir hatten verloren. Wir hatten Leon an diese Möchtegerns Rihannas verloren. Ich starrte über die Schulter Sofie an. Sie war unsere Hoffnung zu siegen. Ich setzte mich wieder aufs Bett und machte den anderen klar, dass sie sich beeilen sollten, wir hatten noch viel vor.

„Was denn?“, Sofie sah mich aus ihren grauen Augen an.

„Deine Garderobe muss erneuert werden, deine Arme, Beine und vieles andere müssen sich dem Kaltwachs hingeben und wir müssen dir noch die Haare färben.“, erklärte ich kurz.

„Haare färben?“, sie quietschte.

„Ja natürlich. In ein schönes Honigblond.“, ich sah sie triumphierend an.

„Meine Haare waren früher auch braun.“, versuchte Tina sie zu überreden, „Aber als Blondine fühlst du dich eher wie eine Ballerina.“

Sofie nickte zustimmend. Wunderbar. Alles lief nach Plan. Wenn da nur nicht die Sache mit Leon wäre, würde mein Tag perfekt sein.

Nach gut zweieinhalb Stunden waren Sofies Haare blond, ihre Nägel waren dran und wir konnten uns an ihren Kleiderschrank machen.

Pauline schrieb vier Zettel:

Alles was rosa- pink und lila war behielten wir, die meisten schwarzen, braunen und dunklen Sachen   warfen wir weg. Die Weißen Sachen wurden in den Mädchenfarben gefärbt und auf manche Hosen wurden Bilder geklebt. Nach drei Stunden waren wir fertig, zufrieden mit unserer Arbeit und voller Kleber.

„Fertig.“, stellte Lucie fest, „Jetzt muss Sofie nur noch aufräumen.“

„Warum ich?“

„Das muss jeder Neuankömmling.“, ich grinste.

Und während sie noch Besen und Co holte gingen wir in den Ballettraum um zu üben. Immer wenn ich in den gläsernen Raum komme durchströmt mich ein Glücksgefühl und wenn ich mich selber in den Spiegeln sehe, dann kann ich mir vorstellen alleine auf der Bühne zu sein und ich spüre, wie jeder einzelne im Publikum meinen Schritten folgt, meine Bewegungen in der Luft nachzeichnet und die Aura, die ich versprühe inhaliert. Ich liebe es meine Spitzenschuhe anzuziehen und mit ihnen durch den Raum zu schweben, als wäre ich eine Spielfigur, der nichts bedeutete. Meine schulischen Leistungen werden weggeblasen, meine Probleme gehen dahin, schweben in der Luft, als hätte sie dort jemand aufgehängt. Wenn die Musik anfängt setzte ich mich wie von selbst in Bewegung. Nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein. Ich setzte einen Fuß vor den anderen, fliege dahin, als gäbe es keine Erdanziehungskraft. Als gäbe es nichts. Nur mich die Musik und Ballett. Und dann wenn die Musik aus ist, der Takt zu Ende man zum Abschied knickst fliegen die Sachen, die vor kurzem noch in der Luft lagen auf dich herab und du bekommst kaum Luft. So ging es zumindest mir. Manchmal musste ich mich direkt nach einem Auftritt übergeben, oder wurde ohnmächtig. Nachdem ich den ersten Schritt in den Raum gemacht hatte, kamen uns die Möchtegerns entgegen. Ich nahm den Fuß aus dem Raum und funkelte Ashley an. Es sah so aus, als wenn die vier (Kathrin unterhielt sich wohl immer noch mit Leon) an uns vorbeilaufen würden, plötzlich blieben sie einfach stehen und starrten Sofie entgeistert an. Was war los? Hatte sie einen Pickel. Panisch schaute ich zu ihr, konnte aber nichts erkennen. Roxana hatte sich wohl als erste gefasst.

„Wie siehst denn aus?“, fragte sie.

„Was meinst du?“, Sofie hörte sich an, als wenn sie Angst vor Roxana hätte.

„Na ja du siehst aus, wie eine Barbiepupe.“, Melissa kicherte.

 „Tut sie überhaupt nicht!“, Tina baute sich vor den Möchtegerns auf.

„Würde ich auch sagen, wenn ich so aussehen würde.“, Amy rollte mit den Augen.

„Was soll den dieses Augenrollen.“, Lucies Stimme überschlug sich.

„Was meinst du?“, Amy schaute unschuldig aus ihren großen Haselnuss- braunen Augen.

„Na dieses Gerolle.“, Lucie schnaubte schon.

„Nichts.“, Amy grinste weiter.

„Ihr seid wirklich alle wie Barbiepupen. Ihr seid nichts Besonderes. Ihr seht alle gleich aus, habt die gleichen Sachen an und werdet in Großformat in einer Industrie hergestellt.“, Ashley beschloss dem Ganzen wohl ein Ende zu setzten.

Aber das konnte sie vergessen, doch bevor ich zur Gegenwehr setzten konnte kam die Direktorin um die Ecke und befahl uns aus dem Tanztrakt zu verschwinden, die Älteren müssten jetzt üben. Also ging Sofie endlich in ihr Zimmer um aufzuräumen. Ohne weitere Diskussionen machten wir uns aus dem Trakt. Natalie war die ganze Zeit ruhig gewesen merkte ich gerade. Wahrscheinlich dachte sie immer noch über Leon nach. Eigentlich wollte ich ihr Trost spenden, aber ich merkte gerade, dass die Jungs im Gemeinschaftsraum waren, also  änderten wir unseren Kurs und gingen auf sie zu.

„Hey“, rief Lucie in die Rinde zu.

„Wo habt ihr den eurer Küken gelassen?“, fragte Ben.

„Welches Küken?“, quietschte Pauline.

„Die Neue.“

„Ach so.“, Pauline kicherte, „Die ist in ihrem Zimmer. Räumt auf.“

„So viel Unordnung konnte sie doch am ersten Tag gar nicht machen.“, Chris grinste.

Immer wenn ich diese perfekt weißen Zähne sah hatte ich tausende Schmetterlinge im Bauch.

„Ja schon, aber wir haben sie umgestylt.“, Natalie lächelte Leon an.

„Das heißt ihr habt sie zu einem Klon gemacht?“, fragte Nick, der gerade durch die Tür kam und an einem Burger kaute.

„Nein. Das heißt wir haben sie optimiert.“, Lucie schaute ihn flirtend an.

„Heyyy.“, Ashley und ihre Crew kamen durch die Tür.

„Hey.“, die Jungs lächelten.

„Habt ihr schon gehört wir bekommen wohl zum ersten Mal Schüler die nicht aus Deutschland kommen.“, Ich wollte die Aufmerksamkeit der Jungs auf mich lenken.

„Echt?“, Roxana klang ehrlich interessiert.

„Ja. Sie kommen wohl aus der Schweiz, Zwei steinreiche Zwillinge. Die eine hat sich für Ballett die andere für eure Tanzart entschieden.“, genau, als ich zu Ende gesprochen hatte kamen zwei exakt gleich aussehende Mädchen in unserem Alter in den Raum.

Rebecca und die anderen staunten wohl nicht schlecht. Ihre Augen zeigten pures Entsetzten. Zwilling 1.0 hatte knallenge rote Hotpants an und ein rückenfreies Top mit der Zahl 4573 auf der Brust. Die zweite war genau so angezogen, aber ihre Zahl war 5383.

„Das sind sie wohl.“, Thomas klang fast angeekelt.

„Hallo. Ich bin Natascha.“, schnurrte 4573.

„Und ich Luisa.“, 5383 meldete sich zu Wort.

„Was sollen eigentlich diese Nummern.“, fragte Leon.

„Die tragen sie, damit sie ihre Zimmernummer nicht vergessen.“, Kat lachte.

„Wahrscheinlich.“, Leon unterdrückte ein Grinsen.

„Wahrscheinlich nicht.“, 4573 machte eine spielerisch beleidigte Schnute.

„Die erste Zahl steht für unsere gewonnen Schönheitswettbewerbe, die Zweite für unsere Goldmedaillen, die dritte Silber und zum Schluss Bronze.“, erklärte 5383.

„Das heißt ihr tragt eure Gewinne auf der Brust?“, Nick fiel in das Lachen der anderen ein.

„Das ist nicht lustig.“, 5383 wurde rot.

„Doch ist es.“, Lukas konnte vor Lachen fast nicht mehr reden.

Die beiden fingen fast an zu weinen. Ungelogen!

„In welcher Klasse seid ihr denn?“, 5383 funkelte uns an.

„Zehnte.“, Amy hustete vor kichern.

„Das meinte ich nicht.“, 5383 verdrehte die Augen, „ich meinte .“

„Das sagen sie einem erst am ersten Schultag.“, klärte ich die beiden auf.

„Ach so.“, 5383 dachte wohl nach, „könntet ihr mir vielleicht sagen wo ich eine gewisse Amy finden kann.“

„Das bin ich.“, Amy wurde blass.

„Ach dann bist du meine Zimmergenossin, könntest du mir den Weg zu meinem Zimmer zeigen und am besten holst du den großen Koffer auch gleich mit.“

„Ich soll machen?“, Ihre Augen wurden ganz klein.

„Den großen Koffer hoch tragen.“, 5383 lächelte unschuldig.

„Könntest du mir auch noch mal sagen warum.“

„Einfach so.“

„Soll ich dir mal was sagen?“, Amy kam dicht an sie ran, „Ich werde einen Scheiß für dich machen. Verstanden. Wenn Miss Schönheitskönigin mal 5 unbedingt ihre Koffer oben haben will muss sie sie wohl selber tragen. Und noch was: das ist auch mein Zimmer, das heißt das Bett wo schon gemacht ist, ist meins der Schreibtisch, der am Fenster steht gehört mir und du bekommst den leeren Schrank.“

5383 starrte Amy fassungslos an. Kann ich verstehen. Amy ist eine zierliche Brünette. Heute hatte sie einen weißen Overall mit blauen Blumen drauf und ihre langen Haare waren zu einem Fischgrätenzopf geflochten. Das einzige was einem Angst mache könnte wären die 10 cm hohen blauen Pumps.

„Verstanden?“, fragte Amy nach.

„Ja. Also würdest du jetzt bitte meine Koffer nach oben tragen?“, 5383 wusste wohl nicht auf was sie sich einließ.

Amy senkte ihren Absatz auf 5383s Fuß und fragte noch mal: „Verstanden?“

Unter Schmerzen bejahte 5383 es und ging mit ihrer Schwester aus dem Raum.

„Was war das denn?“, fragte Pauline.

„Keine Ahnung.“, sagte ich wahrheitsgemäß.

Sophie

Sofie schaute nicht schlecht, nachdem die anderen ihr von den Zwillingen erzählt hatten. Sie gab den anderen Recht, dass das die totalen Zicken waren und, obwohl sie Amy nicht wirklich leiden konnte hatte sie trotzdem Mitleid mit ihr.

„Und was habt ihr jetzt vor?“, fragte Sofie.

„Na was wohl.“, Natalie sah sie beschwörerisch an, „Wir werden dafür sorgen, dass niemand sie leiden kann. Besonders nicht die Jungs.“

„Ich kenne die Jungs gar nicht.“, meinte Sofie.

„Noch keinen ?“, Lucie sah sie geschockt an.

„Nein keinen schließlich musste ich aufräumen und so, ihr wisst schon.“, Sofie sah sie mit großen Augen an.

„Okay wir stellen dir die wichtigsten vor.“, Becci grinste.

„Ich kenn die meisten Mädchen, aber auch nicht.“, Sofie gab sich Mühe nicht sauer zu klingen.

„Reg dich ab. Wir sagen dir ja alles.“, Becci sah auch angesäuert aus.

„Fangen wir an.“, Pauline begann im Zimmer herum zu laufen.

„Okay der wichtigste zuerst,“, Becci begann zu strahlen, „Chris. Was macht ihn so einzigartig? Er ist der einzige Junge an der gesamten Schule, der braune Haare und blaue Augen hat. Glaub mir, wenn du einmal in seine Augen sehen solltest und das zu lang glaubst du, du ertrinkst darin. Wie im Ozean. Er ist der Kapitän unserer Fußballmannschaft und natürlich Stürmer, Er hat  in der ganzen Saison die meisten Tore gemacht und gleichzeitig ist er so klug und charmant und freundlich, hilfsbereit und immer so offen für neues, tierfreundlich…“

„Und Becci ist hoffnungslos in ihn verliebt.“, Tina lachte.

Alle anderen fielen in ihr Lachen ein, bis sie ernst wurde und sagte: „Der einzige Nachteil an ihm ist er hat Modern Dance genommen.“

Alle wurden still keiner sagte etwas an hätte eine Stecknadel fallen hören können.

„Ist Modern Dance nicht so was wie Street Dance?“, fragte Sofie um die Stille zu brechen.

„Ja es ist ähnlich.“

„Machen wir weiter!“, meldete Pauline sich zu Wort, „Der nächste ist Ben. Er hat blonde Surferhaare, die im immer en bisschen ins Gesicht hängen. Dazu hat er niedliche braune Teddyaugen du wenn er lacht bilden sich Grübchen, die zum schmelzen sind. Er ist neben Chris ein Stürmer im Footballteam und hat unzählige weibliche Fans. Anders als Chris hat er nicht modern Dance genommen, sondern Paartanz, weil seine Mutter Paartanz liebt. Er ist in Australien geboren ist aber, als er neun war, nach Deutschland gekommen und hat mit dem Tanzen angefangen. Er hat schon bei unzähligen Wettbewerben mitgemacht und auch schon einige Goldmedaillen geholt. Außerdem liebt er Tiere er hat auch einen Hund zu Hause. Einen Goldenen Retriver.“

„Du hast eindeutiges Stalkerpotenzial P!“, kicherte Becci.

„Das einzig dumme ist nur, dass irgendjemand herum erzählt hat er hätte was mit Kathrin angefangen, was natürlich nicht stimmt.“

„Das bringt uns zu Leon.“, Sofie starrte Natalie fragend an, „Leon ist ein wirklich gut aussehender Fußballspieler. Er vervollständigt Chris und Ben im Stürmertrio. Er hat schwarze Haare und wunderschöne graue Augen. Seine Eltern kommen ursprünglich aus Polen sind, aber noch bevor er geboren wurde nach München gezogen. Er hat sich auch für Modern Dance entschieden. Das einzige Problem ist, dass er seit einem dreiviertel Jahr mit Kathrin zusammen ist. Die beiden haben sich bei den Proben für einen Auftritt kennen gelernt und dann hat es bumm gemacht und zusammen waren sie. Seit einem Monat kursiert das Gerücht Kathrin hätte was mit Ben gehabt. Seitdem geht es mit ihrer Beziehung den Bach herunter, aber sie hatten wohl heute eine Aussprache und alles ist wieder gut. Toll für sie. Schlecht für mich.“

Bevor wieder eine Stille einbrechen konnte machte Lucie weiter: „Nick. Er ist vom Äußeren her eher unauffällig. Aber wenn man mit ihm redet, nicht, dass das zu oft vorkommt, aber falls man mit ihm reden sollte merkt man, dass er sehr feinfühlig ist und sich auf einen Menschen einlässt. Er hat braune Haare und braune Augen. Er wohnt seit seinem siebten Lebensjahr in einem Kaff am Ende von Deutschland. Er selber sagt, dass da so wenig los ist, dass es schon eine Katastrophe ist, wenn eine Kuh nicht, wie immer, im Schatten steht, sondern in der prallen Sonne. Er wurde bei einem Schulauftritt entdeckt und seitdem tanzt er Modern Dance. Nebenbei ist er der Torwart unserer Mannschaft.“

„Torwart?“, hackte Sofie nach.

„Ja! Es müssen ja nicht alle Stürmer sein.“, schnippte Lucie zurück.

Tina meldete sich: „Jetzt ich! Lukas hat orangeblonde Haare, die perfekt zu seinen grünen Augen passen und hat einen Cousin, der aus Spanien kommt. Dadurch ist er auch ein Ticken gebräunt. Sein ganzer Körper besteht praktisch aus Muskeln und er verbringt jeden Tag mindestens zwei Stunden im Fitnessstudio. Mehr will ich nicht sagen sonst fang ich an zu sabbern.“

Sofie lachte und die anderen kicherten auch. Gerade, als sie sich beruhigt hatten hörten sie Stimmen von draußen, es waren männliche Stimmen. Es klopfte und alle wurden augenblicklich ruhig.

„Herein.“, rief Lucie nach einer Ewigkeit.

„Hey.“, ein für Sofie attraktiver Junge kam in den Raum.

„Hey Thomas, was gibt es?“, fragte Becci.

„Ich wollt nur fragen, ob ihr vielleicht Lust hättet mit uns Bowlen zu gehen, Ash, Kat, Roxi, Meli und Amy kommen ach mit.“

„Klar.“, antwortete Becci ohne zu nach zu denken.

„Cool! Ich hol euch dann nach einer halben Stunde ab.“

Nachdem Thomas die Tür geschlossenen hatte kreischten alle los.

„Wir haben ein Date Mädels!“, schrie Becci.

„Was zieht man nur zum Bowlen an?“, panisch schaute Tina sie an.

„Also ich ziehe meine neue graue Hose an und dazu ein Leoshirt an. Deswegen muss ich jetzt auch gehen und mich fertig machen. Lucie du kümmerst dich darum, dass Sofie für ihren ersten Auftritt bereit ist.“, damit drehte sie sich um und verließ den Raum.

Zurück blieben Lucie und Sofie.

„Na dann mal los.“, Lucie beäugte sie, „Du solltest eine rote Leggins anziehen und darüber eine cremefarbene Tunika, außerdem ziehst du zur Tunika passende High- Heels.“

„Ich hab, aber nichts von alledem.“, meckerte Sofie.

„Ja, aber ich.“, Lucie verschwand in ihrem Schrank und kam wenig später mit den Sachen zurück.

Während Sofie sich in die Sachen schälte, zog sich Lucie eine schwarze Röhrenjeans und ein schwarz- weiß gestreiftes Top an. Nach fünfminütiger Überlegung entschied sie sich für weiße Ballerinas. „So jetzt haben wir nur noch zehn Minuten ich schminke mich und dann dich, okay?“, Lucie sah sie fragend an.

„Klar.“, strahlte Sofie.

Sofie freute sich, heute war sie zum ersten Mal mit einem Jungen unterwegs, auch wenn noch zehn andere Mädchen dabei waren und auch wenn der Junge nicht unbedingt sie gefragt hatte. Aber das waren in ihren Augen nur Nebensächlichkeiten. Sie schaute zu wie Lucie mit geschickten Händen alle kleinen und großen Makel wegschminkte und alles auch noch schön aussah.

„So jetzt du!“, sagte sie nach drei Minuten.

Sofie setzte sich brav auf den Stuhl und Lucie verwandelte sie in binnen vier Minuten zu einer echten Schönheit. In der letzten Minute kamen die anderen. Pauline hatte sich ein weißes Kleid angezogen und dazu grüne Pumps. Natalie strahlte in einem gelben, weiten Top mit ihrer weißen Hose um die Wette. Natürlich hatte sie passende Boots dazu an. Tina hatte sich für den bequemen Style entschieden und hatte eine Jogginghose und ein einfaches Top an, mit Sneakers. Als Thomas sie abholen kam saßen alle auf Lucies Bett und unterhielten sich. Nach dem sie aus der Schule waren gingen alle in die Bowlingbar. Gerade, als sie herein kamen hatten die anderen Jungs und Ashleys Clique die erste Runde zu Ende gespielt. Ashley lehnte sich lachend gegen einen gut aussehenden Jungen mit braunen Haaren, der sie anstrahlte.

„Chris.“, hauchte Becci unfassbar.

Das ist also dieser Chris, dachte Sofie, er sieht echt nicht schlecht aus. Seine strahlenden dunkelblauen Augen wurden durch sein dunkelblaues Poloshirt unterstrichen und in seiner dunklen Jeans machte sein Hinter echt was her. Aber auch Ashley sah in ihrer minzgrünen Hose nicht schlecht aus. Auf ihrem weißen ballonartigen Top waren Minzeblätter abgebildet und auch ihre Chucks hatten die Farbe der Minze. Ihre langen schwarzen Haare trug sie lockig und ihre grünen Augen waren rauchig umgeben.

„Da seit ihr ja endlich.“, rief Lukas in Tinas Richtung.

Diese wurde daraufhin rot und ging in seine Richtung. Sofie schaute nach den anderen aus Ashleys Clique. Kathrin, die ein schönes, luftiges blaues Sommerkleid trug saß auf Leons Schoss und futterte gesalzene Erdnüsse. Roxana versuchte Ben das Bowlen beizubringen, der sich, aber echt zu blöd anstellte und dann noch Melissa, die an der Bar stand und sich einen Cocktail bestellte. Zu guter letzt Amy, die gerade ihre Haare zusammenband. Lucie ging auf Nick zu und machte ihm Komplimente über seinen Pullover,

dieser runzelte nur die Stirn. Natalie ging rüber zur Bar und bestellte sich einen kühlenden Sommerdrink. Pauline ging mit einem breiten Grinsen über dem Gesicht zu Ben und Roxana rüber und Becci starrte noch immer Ashley und Chris an. Dieser erklärte Ashley, wie sie die Kugel werfen sollte, indem er sie im Arm hielt und mit ihr zusammen die Kugel hin und her warf. Sofie berührte Becci leicht am Arm, um ihr zu zeigen, dass es ihr Leid tat. Diese lächelte gequält zurück und ging aufs Klo. Dann war sie allein. Na toll!

„Hey alles okay?“, fragte Thomas von hinten.

„Ja nein, naja es geht ich weiß nur nicht wie man bowlt und so…“, Sofie schaute ihn an.

„Ich kann es dir ja zeigen.“, er lächelte sie schüchtern an.

„Wirklich gerne.“, sie strahlte.

Er ging mit ihr rüber zu einer freien Bowlingbahn und nahm sich eine eher leichte Kugel.

„Schau. Du musst deine Finger in diese Schlitze stecken und dann möglichst gerade strecken und dann loslassen.“

Die Kugel flog über die Bahn und- Strike.

„OH WOW! Strike:“, brüllte Sofie, so dass alle umwesenden sie misstrauisch musterten.

„Ach das ist nichts besonderes.“, Thomas winkte ab.

„Doch.“, Sofie sprach jetzt leiser, „Jetzt ich.“

Sie nahm die Kugel und traf genau null.

„Aller Anfang ist schwer.“, Thomas lächelte ihr aufmunternd zu.

„So jetzt bin ich, aber fertig.“, Sofie seufzte.

„Du hast doch gerade erst einmal geworfen.“, beschwerte er sich.

„Ja, aber die erste in meinem Leben. Ich glaube ich gehe jetzt an die Bar. Kommst du mit?“, Sofie betete darum, dass er einwilligte.

„Klar.“, er legte die Kugel zurück und ging mit ihr zur Bar.

„Was hättet ihr denn?“. Fragte ein Kaugummi kauender schlecht gelaunter Verkäufer.

„Einen Big Apple Power für mich mit Eis bitte.“, bestellte Sofie.

„Ich hätte gern das Maracuja- Pfirsich Deluxe.“, kam es von Thomas.

„Kommt sofort.“, der Verkäufer brüllte die Bestellung in die Küche und kassierte von uns das Geld.

„Und wie gefällt dir die Schule bis jetzt?“, fragte er ich, an seinem Cocktail nippend.

„Gut. Ich kenne noch nicht so viele hier, aber die die ich kenne scheinen nett zu sein.“

„Du bist mit Rebecca und so befreundet, oder?“

„Ja, sie haben mich so zu sagen adoptiert.“

„Hm.“

Weil Sofie nicht wusste was sie sagen sollte nahm sie einen großen schluck ihres Getränks. Es schmeckte erstaunlich gut.

„Also weißt du…“

„Wie fandest du…“, begannen beide gleichzeitig, um die Stille zu brechen.

Daraufhin lachten beide los.

„Was wolltest du sagen?“, fragte er, immer noch an dem Getränk nippend.

„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du die Zwillinge getroffen hast.“

„Natascha und Luisa?“

Sie nickte.

„Sie sind für meinen Geschmack zu quirlig und so. Aber manchen von uns haben sie gefallen.“

„Wem?“

„Na ja Leon hat sich heraus gehalten. Wegen Kat und so, schließlich sind die beiden zusammen und Chris sagte, dass er schon bessere kennen gelernt hätte, Nick meinte, dass beide viel Aufmerksamkeit bräuchten und er sich da heraushält. Ben und Lukas waren da anderer Meinung, aber na ja.“

„Bist du nicht mit Lukas im Zimmer?“

„Nein, Lukas ist mit Ben im Zimmer, Chris und Leon und ich bin mit Nick im Zimmer. Er ist eigentlich ganz cool, nur, dass ich es hasse, wenn man um elfe abends noch was am Computer machen muss.“

„Ich bin mit Lucie im Zimmer. Bis jetzt scheint sie ganz nett zu sein.

Ich nahm den letzten Schlucken von meinem Big Apple Power

dieses Ding mir dem bescheuerten Namen hatte Potenzial zu meinem Lieblingsgetränk. Vielleicht kam es mir, aber nur so lecker vor, weil mein und Thomas Knie sich die ganze berührten und er sie mit diesem, diesem… fast magischen Blick angesehen hatte. Als sie um sich kuckte bemerkte sie, dass Nick und Melissa sich in einen hinteren Teil der Bar verzogen hatten, Ashley auf Chris Schoss neben Leon und Kathrin saß. Daneben konnte sie Tina und Lukas erkennen, der seinen Arm um sie gelegt hatte. Alle acht schienen sich prächtig zu amüsieren und merkten nicht, dass einige fehlen. Sie konnte Ben und Roxana, aber nirgends erkennen.

„Möchtest du zu den andren gehen?“, fragte Thomas sie.

„Nein, von denen kenn ich nur Tina.“

Er lächelte. Sie lächelte zurück.

„Hast du Lust spazieren zu gehen?“, fragte er unsicher.

Liebend gern.“, Sie strahlte wie eine bekloppte.

Er nahm seinen Pulli und beide gingen in die kühle Abendluft. Als sie draußen waren setzten sie sich an den Bach und starrten hinaus. Langsam fing Sofie an zu frösteln. Wie als wenn er es merken würde legte er seinen Pullover um ihre Schulter. Der feine Kaschmirstoff wärmte auf eine angenehme Art und Weiße, das Sofie ihn am liebsten nie weggegeben hätte. Sie dachte nach, über ihre Familie in Deutschland, an ihre beste Freundin zu Hause, die ihr den Erfolg nicht gegönnt hat und an ihre Erzfeindin, die ihr den fast Freund  ausgespannt hatte. Sie wollte so unbedingt hierher. Hier konnte sie ihren Traum leben, hier konnte sie das werden was sie schon immer wollte, Tänzerin. Das würde sie sich von keinem nehmen. Nicht von ihrer Freundin, die immer besser sein möchte, nicht von ihrer Mutter, die es besser fände, wenn sie für ihre große Schwester immer bereit stände und alles machen würde. Seufzend legte Sofie ihren Kopf auf Thomas Schulter. Der knetete seine Hände. So starrten sie auf die Wasseroberfläche. Nach einer halben Stunde begann es richtig kalt zu werden und sie machten sich auf den Heimweg. Kurz vor dem Internat blieben sie stehen und starrten in die Sternenklare Nacht. Als Sofie zu zittern begann. Nahm er ihr Gesicht in die Hände. Ganz sachte, als wolle er sie nicht verletzten senkte er seine butterweichen Lippen auf ihre und küsste sie.

 

Ashley

Ich zog eine kurze Seidenhose und ein dazu passendes Seidentop zum Schlafen an. Ich nahm mir eine Apfelschorle aus dem Minikühlschrank und setzte mich damit auf mein Bett.

„Und wie ist er?“, Kat krabbelte auf mein Bett.

„Wunderschön.“, ich strahlte.

„Und?“, Kat hob eine Augenbraue.

„Da lief nichts. Wir haben nur geredet und gebowlt, aber du musst wissen er riecht so gut.“, Ich schwärmte weiter, „Keine Ahnung. Mehr haben wir nicht gemacht. Hast du eigentlich die anderen gesehen, seit wir zum Bowlen gegangen sie hab ich sie nicht mehr gesehen?“

„Keine Ahnung wo die waren. Ich war ja bei dir.“, Kat ging wieder auf ihr Bett.

Ich holte mein neues Smartphone heraus und ging auf Facebook. Dort schrieb ich Roxi dann eine Nachricht

 

Ashleyyy: Hey wo wart ihr, besser wo seid ihr????

*Roxi*: Ich war mit Ben in der Stadt <3

Ashleyyy: BEN?????????? DER Ben????

*Roxi*: Ja der. Ist das ein Problem????

Ashleyyy: Nein. Hab mich nur gewundert…

*Roxi*: Du wusstest doch, dass ich auf ihn stehe…

Ashleyyy: Ja schon, keine Ahnung.

*Roxi*: Okay, sry muss off

Ashleyyy: GN

*Roxi*: GN

 

„Hey Kat, wusstest du, dass Roxi und Ben in der Stadt waren?“

„BEN???“, sie schaute mich fassungslos an, „Lass sie doch.“

„Hm“, mehr sagte ich nicht.

Dann blinkte mein Handy gleich zweimal. Ich öffnete die erste Nachricht.

 

A_M_Y: Hey Süße, sorry wenn ich dich störe, aber Luisa, oder Natascha bringt mich um den Verstand, die glaubt doch wirklich, dass die sich alles gefallen lassen kann, oder???

 

Meli$a: Hey, kannst du dich noch an mich erinnern ;). Na ja hab dich heute noch gar nicht so oft gesehen, hatte wohl zu viele Gedanken im Kopf, außerdem wie läuft es so mit Chris?

 

Ashleyyy: Hey Süße, sag der Zicke einfach, dass die Jungs hier nicht so auf Nervensägen stehen und, dass sie die Klappe halten soll, sonst schmeißt du ihre Nummer aus dem Fenster ;)

A_M_Y: Danke für den Tipp ;) Hat funktioniert, muss jetzt, aber schlafen. GN

Ashleyyy: GN

 

Ashleyyy: Hey Meli warum so gut gelaunt?

Meli$a: Keine Ahnung <3

Ashleyyy: Okayyy was ist passiert?

Meli$a: Ach kp. Nur vielleicht….

Ashleyyy: Ja….

Meli$a: Na ja während du so mit Chris beschäftigt warst hab ich mich mit Nick unterhalten…

Ashleyyy: Schock in der Not. Echt???

Meli$a: Ja, was ist so schlimm daran, haben nur geredet

Ashleyyy: nichts freu ich für dich. Sry will vor dem Tanz morgen in welche klassen wir kommen genug schlafen. GN

Meli$a: GN

 

„Kat? Schläfst du schon?“, fragte ich in die Dunkelheit.

„Hab es bis gerade eben versucht.“, murrte es aus dem Nachbarbett.

„Gute Nacht.“, rief ich ihr versöhnlich zu.

„Gute Nacht. Schlaf schön.“, die Decke raschelte.

Rebecca

„Ganz ruhig Becci, alles wird gut!“, Pauline legte mir den Arm um die Schultern und blickte mich nervös an.

Ich schüttelte ihren Arm herunter und schaute in den Tanzraum. Gerade war Ashley dran, sie legte die CD herein und stellte sich bei den drei „Juroren“ vor. Unsere Direktoren, eine bekannte Balletttänzerin und eine berühmte Sreetdancerin.  In Ashley begab sich in die erste Tanzposition und tanzte fast zu perfekt zu dem drei Minuten und 48- Sekunden lang dauerten Tanz.

„So gut war sie nicht.“, flüsterte Sofie mir ins Ohr.

Ich wollte Sofie nicht beleidigen, aber Sofie war so naiv. Ashley und ihre Clique kommt bestimmt wieder in hervorragend. So wie letztes Jahr, aber auch wir waren letztes Jahr dort. Mein Ehrgeiz kam wieder hoch. Ich war dran. Ich setzte einen Fuß in den Raum und mit jedem neuen Schritt in den Raum, vergaß ich den gestrigen Abend und entspannte mich. Ich legte die Musik zu Schwanensee auf und stellte mich vor.

„Hallo mein Name ist Rebecca Mayr. Ich tanze seit meinem zweiten Lebensjahr Ballett und gehe seit der fünften Klasse hier an die Schule. Als ich sechs Jahre alt war, gewann ich zum ersten Mal eine Goldmedaille und besitze seit dieser Zeit mehr als fünfzig Auszeichnungen  rund um meinen Lieblingssport. Letztes Jahr war ich schon in der Klasse hervorragend und ich würde auch gerne dieses Jahr in diese Klasse kommen, da ich letztes Jahr sehr viel gelernt habe und mich noch verbessern will.“

„Gut Rebecca, dann zeig mal was du kannst.“, Madame Platinti zog die Brauen hoch, wie sie es immer tat, wenn sie genau hinschauen wollte.

Ich hob den rechten Fuß und senkte ihn wieder. Falscher Fuß!, schrie mein Kopf. Ich hob den linken Fuß hoch und legte mich passend zur Musik in die Kurve und begann mit dem Tanz. Dann passierte es. Ich rutschte aus und landete auf dem Boden. Nein!, ich wollte schreien, konnte, aber nicht. Dann dachte ich an Amy. Letztes Jahr war auch sie hingefallen, hat es, aber so aussehen lassem, als wenn es Absicht wäre. Also hob ich mich langsam hoch und tanzte weiter. Nach weiteren zwei Minuten machte ich einen Knicks und ging hinaus.

„Wie war es?“, fragte mich Tina heiser.

„Nach was sah es wohl aus?“, zischte ich.

„Musst mich ja nicht so anschreien.“, Tina zog eine Schnute.

„Musst halt nicht so behinderte Fragen stellen.“, entgegnete ich und brachte sie damit ganz zum Weggehen.

War mir Recht, irgendwie verlief dieses Schuljahr alles falsch, erst, dass mit Chris und Ashley, dann der verpatzte Tanz heute und jetzt auch noch Tinas Bemerkung.

„Hi Kat, warte.“, hörte ich Nati rufen.

Ich versteckte mich hinter einer Säule, als Kathrin kurz vor der Säule stehen blieb und sich umdrehte.

„Wie war der Tanz?“, fragte Nati.

„Was willst du Natalie?“, fragte Kathrin.

„Kann es sein, dass ich nicht einfach nett bin?“

„Nein… eher weniger.“

„Okay, ich wollt fragen, wie es zwischen dir und Leon läuft.“

Deswegen war Nati also so nett, sie wollte Leon immer noch für sich.

„Wüsste nicht was dich das angeht.“, Kathrin sah sie verwundert an.

„Na ja weißt, du nur, als du und er eure Krise hattet, sagen wir mal wir waren uns sehr…nahe.“, Nati log, Leon hatte sich schon immer nur für Kathrin interessiert.

„Ihr…“, Kathrins Stimme brach ab, „Das glaube ich nicht.“

„Glaub es halt nicht, aber wir hatten viel Spaß, wenn du verstehst was ich meine, du warst halt immer so zurückhaltend.“, Nati grinste hämisch.

Sie wusste, dass das Kathrin verletzte hatte, mehr, als sie zugeben würde. Deshalb verstand ich auch ihre Reaktion, als sie hinausstürmte, wahrscheinlich zu Leon, oder in ihr Zimmer.

„Jaaaa!“, Nati grinste und lachte.

Normalerweise würde ich jetzt hervorkommen und mich mit ihr freuen, aber ich wusste wie es wehtat, Chris hat mich gestern so verletzt und wir waren nicht mal zusammen gewesen. Deswegen blieb ich versteckt, als Nati hinausging, geradewegs zu Leon.

„Nati warte.“, rief ich ihr hinterher.

„Becci.“, sie strahlte.

„Nati.“, ich schloss die Augen, „Geh zu Kathrin zurück und erzähl ihr, dass da nichts lief.“

„Bestimmt nicht.“

„Aber stell dir mal vor das würde dir passieren. Jemand würde dir sagen, dass Leon dich betrogen hätte.“

„Das Problem ist nur, dass Leon mich nicht liebt.“

„Aber er wird dich auch nie lieben Nati und das weißt du, die einzige die er will ist Kathrin und sie wird auch immer die einzige bleiben. Nati, hör auf deinen verstand, der dir sagt Leon wird dich dadurch hassen, denn das wird er.“

Natis Widerstand glitt dahin und sie schrieb Kathrin eine SMS.

„Was hast du geschrieben?“, fragte ich.

„Hi Kat, Nati hier, sry des wegen vorhin, ich war nur …sauer. Leon hatte nichts mit mir.“, Nati war tränenüberströmt, „Er wird mich nie lieben, oder Becci?“

Ich nahm sie in die Arme und dachte mir, dass eine Antwort unnötig war.

„Alle Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe zehn mögen in die Aula kommen, um ihre Leistungsklassen herauszufinden. Viel Glück euch allen.“, kam es aus den Lautsprechern.

Ich und Nati schauten uns an und rannten in die Aula. Wir öffneten die Türe und ein starker Geruch nach Spülmittel und altem Schulbrötchen kam aus der Aula. Ich und Nati rümpften die Nasen uns setzten uns zu den anderen. Kurz bevor ich mich setzte konnte ich eine strahlende Kathrin sehen, die sich gerade setzte. Obwohl ich die ganzen Mädchen nicht leiden kann, hatte ich das Gefühl richtig gehandelt zu haben. Ich drahte mich nach vorne, um der Direktoren zuhören zu können.

„Schön, dass sie alle gekommen sind, wir möchten zuerst die Klasse Hervorragend vorstellen. Luisa Seefeld, Natascha Seefeld, Marianne Kauere, Roxana Simpson, Tina Micaela, Alisa Sauer, Kathrin Hause, Sofie Baumann, Luciana Schmitt, Timea Lange, Melissa Feld, Natalie Jung, Amy Fernanda, Hanna Mischelle, Pauline Deck, Ashley Schneider, Sara Michel und Rebecca Mayr.“

Mehr konnte ich nicht hören, ich war dabei. Zum Glück. Ich hatte es mit meinen Freundinnen geschafft, aber leider waren auch Ashley & Co dabei. Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass Timea, Marianne, Hannah und Sara sich umarmten, aber natürlich nicht voller Freunde. Sie waren Teile verschiedenster Cliquen. Timea gehörte zu den Ober- Strebern während Sara zu den Rauchern du Trinker dieser Schule gehörte. Hannah war Teil der Pferdesüchtigen und Marianne war eher der Jungentyp. Das heißt diese Mädchen würden gute Miene zum bösen Spiel machen und sich so dürftig wie möglich unterhalten und so tun, als hätten sie bessere Freunde. Ich sah aus dem anderen Augenwinkel, wie Leon und seine Kumpels in die Aula kamen, um herauszufinden, in welche Klasse sie kämen. Kathrin kam leicht wie ein Vogel auf ihren Freund zu und erzählte ihm wahrscheinlich gerade, wo sie in diesem Jahr unterrichtet wird. Leon sah nicht so aus, als würde ihn dies großartig überraschen, aber er gratulierte ihr trotzdem, glaube ich. Ich ging auf Sofie  zu und umarmte sie, als Zeichen, dass ich mich für sie freue. Sie war ganz rot im Gesicht und war sichtlich erfreut ihn die Beste Klasse gekommen zu sein. Natascha und Luisa kamen mit einem hämischen Grinsen zu ihr und wippten während zu sich durch die Reihen und blieben vor mir stehen.

„Auch geschafft?“, fragte Natascha mich.

„Natürlich, wie viel habt ihr denn bezahlt um in die Klasse zu kommen?“, ich grinste.

„Wir haben mit unserer Freizeit bezahlt.“, nun grinste Natascha.

„Ganz genau, Natascha.“, Luisa machte große Augen und zeigte auf einen Jungen, der ungefähr sieben Reihen vor uns.

Er kam gerade auf Ashleys Clique zu und gab ihr einen High- five. Unverkennbar Nick.

„Sieht nicht schlecht aus, Luisa, aber schau dir mal den an.“, Nataschas dürrer Finger zeigte auf Chris, der gerade in den Raum kam.

Ich merkte wie mein Puls sich anhob, meine Wangen sich röteten und ich mich am Stuhl festhalten musste, um nicht umzukippen und genau in dem Augenblick, wo nach oben schaute und mir zunickte, blieb mein herz stehen und ich kippte fast um.

„OMG! Der ist echt so was von heiß Natascha.“, Luisa sabberte fast.

„Er gehört   mir.“, Natascha trug eine neue Schicht Lipgloss auf.

„Er gehört niemanden, er ist Single.“, klärte ich sie auf.

„Nicht mehr lange.“, meinte Natascha siegessicher und ging mit großen Schritten auf ihn zu.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.03.2013

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