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21 Jahre zuvor



Er war außer sich vor Sorge.
Seine Frau lag mit Wehen im Bett, sie Schrie sich die Seele aus dem Leib, an der Gränze des Todes.
Und nebenbei wird seine Villa gerade von Werwölfen angegriffen, in der sie gerade alle auf die Geburt seines Erbens warteten.
Wie kann so ein schöner Tag so schnell dunkel und düster werden?
Er hatte sich so darauf gefreut, als seine Frau zu ihm gekommen war und ihm erzählt hatte, das sie Schwanger war.
Und jetzt musste er all das Glück wieder verlieren, das war doch nicht gerecht?!
Seine Frau lag im sterben, sein Erbe würde es womöglich auch nicht schaffen und seine Villa war kurz davor, vom Feind eingenommen zu
werden.
Er wischte sich die Tränen vom Gesicht und ging in das Schlafzimmer um seiner Frau beizustehen. Wenn er schon alles verlieren musste,
dann würde er alles Glück wenigstens noch einmal genießen.
Der breitschultrige Mann war Vampir Mafia Boss und einer der reichsten Vampire im ganzen Land, begehrt von vielen Frauen.
Er stand am Bett seiner Frau, als die Frau mit schwacher Stimme flüssterte : "Es tut mir leid für unser Kind, das ich nicht da sein
kann. Liebe unser Kind für mich mit. Es tut mir leid, das ich dich allein lassen muss, ich liebe dich."
Mit diesen Worten starb sie und es ertönte zugleich ein kleines Wimmern.
Weinend, von seiner Liebe verlassen, ging er zu seinem neugeborenen Kind und drückte es fest an sich um es zu trösen. Nach einiger
Zeit sah er sein Kind genauer an und lächelte etwas traurig.
Seine Tochter war wunderschön.
Sie hatte kleine violete Löckchen und silberne Augen. Diese Augen, wie Spiegel gleich, lagen in seiner Familie und wießen sie als
seine Tochter aus.
Riolan gab sich selbst das Versprechen, das er seine Tochter über alles lieben würde.
Violet würde sicher eine gute Nachfolgerin für ihn werden, wenn er nicht mehr war.
Ein kleiner Junge kam durch eine Tür ins Zimmer und rief ängstlich und leicht verstört: "Die Werwölfe sind hier, Sir, wir müssen
verschwinden!"
Riolan drehte sich um, nachdem er sich schnell die Tränen wegwischte und sah dem neun-jährigen Vampir in die Rehbraunen Augen.
Wenn der Junge ängstlich war, bekamen seine Augen immer diese Farbe.
Er hatte zwei Besonderheiten; seine Augenfarbe veränderte sich je nach seinen Gefühlen und seine Haare waren schwarz, hatten jedoch
einen Blauschimmer. Als er ihn damals, als drei-jährigen Jungen halb verhungert in einer dunklen und verlassenen Gasse fand, hatte
Riolan Mitleid gehabt und nahm den Jungen mit in seine Villa.
Da der Junge sagte, das er keinen Namen hätte, gab er ihm den Namen Evil.
Er gab ihm zu Essen, zog Evil auf, als wäre er sein eigenes Kind und entdeckte, das der Junge Ehrgeiz hatte. Evil lernte schnell alle
Kampfkünste die es zu lernen gab und zeigte ihm gegenüber große Loyalität. Evil kämpfte gegen all seine Leute und gewann nach kurzer
Zeit immer wieder.
Da hatte Riolan gemerkt, das der Kleine Großes erreichen könnte und so ließ er ihn als seine zukünftige Leibwache ausbilden, für seine
rechte Hand. Er sollte ihm einen guten Dienst leisten können und seine Kinder in Notlagen beschützen können.
"Evil, beruhige dich erst einmal, wir gehen ja gleich. Siehst du meine kleine Tochter Violet? Wenn ich mich verstecken muss oder ich
nicht mehr bin, sorgst du für sie und beschützen musst du sie auch gut. Hast du das verstanden? Ich setzte Vertrauen auf dich, deiner
Loyalität und deiner Kampfkunst. Du musst sie mit deinem Leben schützen, wenn ich es nicht kann. Ich habe gerade meine über alles
geliebte Frau verloren, ich will nicht auch noch meine Tochter verlieren müssen. Aber nun komm, wir gehen." sprach er mit sanfter
Stimme zu dem Kind. Riolan wusste, das er seine Frau nicht mitnehmen konnte, da sie sie nur bei ihrer Flucht behindern würde.
Daher ging er noch einmal auf das Bett zu und kniete sich davor nieder. Er nahm die weiche, kalkweiße und eiskalte Hand seiner Frau
und küsste sie. "Ich werde dich für immer lieben und dich nie vergessen. Für uns beide werde ich unsere Tochter lieben und beschützen.
Ich liebe dich." Eine Träne tropfte von seiner Wange auf die leblose Frau und dann stand er auf, entschlossen zu überleben.
Mit Violet im Arm, das Medalion seiner Frau um den Hals und Evil im Schlepptau verließ er seine Villa, seine tote Frau und flüchtete
Richtung Osten.
Dort hatte er ein großes Herrenaus, gut beschützt und schon mit Bediensteten bewohnt.
Er versprach sich, all den Kummer dieser Nacht zu vergessen und nur an die Zukunft seiner Tochter zu denken, denn er wollte sie
glücklich sehen, mit Liebe überschütten und sie lachen hören.


1. Kapitel



Sie atmete schwer und keuchend, von einer Männerhand am Hals gepackt. "Evil..." keuchte Violet, "...das ist ungerecht, du kämpfst nich fair, du hast mir ein Bein gestellt. Und überhaupt, lass meinen Hals los, ich bekomme kaum Luft. Auch wenn ich ein Vampir bin, müsstest gerade du wissen, das auch wir Vampire Luft benötigen. Lass endlich los, bevor ich dich mit einem Pflog im Schlaf töte. Mein Vater wird zwar etwas traurig sein, aber über dich kommt man sicher schnell hinweg, ich jedenfalls schon." Zornig funkelte sie den Mann vor sich an. Wieder hatte sie einen weiteren Trainingskampf mit Evil verloren und wieder war sie übersäht mit blauen Flecken. Gut, die Flecken und Schrammen werden sehr bald verheilt sein, aber trotzdem schmerzte ihr ganzer Körper.
Vi wurde mit seiner Hand am Hals an die Wand gedrückt und von diesem Hurensohn von Mann einfach nur angegrinst.
Er sah gut aus, das musste sie zugeben, aber er war immer wieder eine Gefahr für sie und ihrem Stolz.
Mit diesem blauschwarzem Haar und seinen ausergewöhnlichen Augen, die die Farbe immer wieder wächselten. Im Moment hatten sie die Farbe des Himmels mit grüne Sprencklern drin.
Diese Farbe hatten seine Augen immer, wenn er Vi besiegt hatte, soll heißen, er war freudig gestimmt. "Das ist kein Spiel, Vi, du musst unfair kämpfen können. Das Leben ist auch nicht fair und die meisten Männer sind es auch nicht." Violet strich sich eine ihrer violeten Locken aus dem verschwitzten Gesicht und sah ihm zornig mit silber blitzenden Augen an.
" Nur weil ich die Tochter eines V-Mafiabosses bin, heißt das noch lange nicht, das ich nicht fair kämpfen darf oder soll! Evil, lass doch endlich meine Kehle los, ich bekomme kaum Luft und mein Vater wird sicher wütend, wenn ich bewustlos werde wegen Luftmangel."
Entschuldigend ließ er von ihr ab und beobachtete, wie sie sich den schmerzenden Hals rieb.
Nun hatten seine Augen eine violette Färbung, leider hatte Violet in all den Jahren immer noch nicht herausgefunden, was diese Farbe bedeutete.
Alle Farben seiner Augen konnte sie Gefühlen zuordnen, nur dieses zarte Violet wusste sie einfach nicht.
Was diese Farbe wohl bei ihm hieß?
Sie rieb sich den Hals und massierte ihn etwas. Ein wenig ärgerlich von seinem wiederholten Sieg stieß sie mit gefährlicher Stimme aus: "Du weißt ganz genau, das ich alle erledigen kann, nur dich noch nicht, daher brauche ich ja auch noch mehr Training und weil ich nicht aus der Form kommen möchte. Ok," tief holte sie Luft, "ich bin so weit, machen wir noch eine weitere Runde? Irgendwann siege ich schon noch! Noch diese Runde, dann machen wir schluss, ok? Bitte!"
Bei ihrem Betteln musste Evil lachen:
"Betteln steht dir überhaupt nicht, Schatz, und was soll diese Schmolllippe? Das hat noch nie bei mir gezogen, das weißt du. Aber wenn du noch einmal verlieren willst für heute, dann will ich gerne noch eine Runde."
Evil und Vi nahmen Verteidigungshaltungen an und umkreisten sich. Neckend fragte Evil: "Wie willst du jetzt verlieren? Willst du auf dem Boden liegen oder doch wieder an der Wand enden?"
Vi ließ sich von ihm und seinem tiefen Lachen nicht aus der Ruhe bringen.
"Ich wollte dir gerade die gleiche Frage stellen. Aber wenn du mich fragst, ist der Holzboden wahrscheinlich gemütlicher als die Felswand. Hmmm, aber ich glaube, dieses mal gewinne ich." Sie lächelte ihn mit einem Gewinnerlächeln an und duckte sich unter seinem Fausthieb hindurch, der für ihre rechte Schulter bestimmt gewesen war.
Ihrerseits versuchte sie einen Fausthieb in seine Magengrube vorzutäuschen und versuchte einen linken Hacken in seine Seite zu landen...
...und traf ihn mit voller wucht.
Violet musste ein Lachen unterdrücken.
"Was ist los? Wieso bist du nicht vorbereitet gewesen? Dieses mal werde ich sicher siegen!"
Als Evil gerade wieder einen Angriff starten wollte, klopfte es an der Tür.
Fluchend sah Violet auf: "Jetzt wo ich am Gewinnen bin, werden wir gestört. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, dass du das geplant hättest. Aber du bist immer so von dir überzeugt, das du das unmöglich vorhergesehen hast. Wenn es nicht wichtig ist, werde ich richtig sauer sein."
Sie hob den Blick zu Evil und sah, wie sich seine Augen wieder in das Himmelsblau färbten und natürlich grinste er wieder. Oh, irgendwann hau ich ihm eine runter wegen diesem Grinsen, dachte sie schon wieder etwas sauer.
Sie funkelte ihn an: "Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht, oder ich mach das für dich, diese Runde ist noch nicht vorbei!"
Evil versuchte, sein Lachen zu unterdrücken, was ihm aber misslang.
Glucksend ging er durch den Trainingsraum und öffnete die große Eichenholztür. "Ja, bitte, was gibt es wichtiges?" Vor der Tür stand der Hausdiener Mr. Hoster und sah ihn unruhig an: "Der Boss verlangt nach der Anwesenheit seiner Tochter Miss Violet und er verlangt auch nach Ihnen. Eine Besprechung wurde im Arbeitszimmer einberufen, Sir."
Violet war hinter Evil getreten und flüsterte in sein Ohr:
"Wir setzen das Training später fort, Süßer." Sie sah den Diener an "Hallo Mr. Hoster, wie geht es ihrer Frau? Bitte gehen sie doch voran." sagte sie in einem sanften und weichen Ton. Der arme Diener musste ja nicht ihre miese Laune abbekommen, er konnte ja nichts dafür. Er hatte es schon schwer genug mit seiner immer nörgelnden Frau und seinen vier Kindern die immer alles kapput machen wollten.
"Meiner Frau geht es sehr gut, danke der Nachfrage Miss Violet."
Mr. Hoster lächelte sanft und ging vor.
Sie tänzelte hinter ihm her und warf einen finsteren Blick zu Evil hinter.
Der konnte was erleben sobald die Besprechung beendet wäre. Sie ging an der Treppe für das Obergeschoss vorbei und in die Eingangshalle. Dort sah Vi aus eines der großen und mit Gold umrahmten Fenster und sah in einen wunderschönen farbigen Sonnenuntergang. Die Fenster waren so prepariert, das die Sonnenstrahlen nicht durch die Scheiben kamen, hieß, die Vampire konnten ohne Gefahr am Tag im Herrenhaus herumgehen.
Nicht das die Sonne sie töten könnte, aber sie konnte sie für einige Stunden lähmen und das war nicht gut wenn die Feinde das Haus stürmen wollten.
Sie gingen weiter in einen angrenzenden Raum und der Diener klopfte fest an die große maßive Tür.
Als herein gerufen wurde, öffnete er die Tür und ließ Evil und Violet eintreten, dann schloss er die Tür wieder hinter sich. "Boss, hier ist Ihre Tochter Miss Violet und Ihre rechte Hand Evil." Violet sah sich im dunklen Arbeitszimmer um und endeckte drei der besten Leute ihres Vaters.
Bruce saß auf einer Seite des Sofas im Zimmer. Er war um die vierzig, ein breitschultriger Vampir und hatte schwarze Haare und Augen. Ein Spezialist im Bereich ´Geschäfte machen´.
Cam saß auf der anderen Seite des Möbelstücks. Er war auch ein Vampir, wie fast alle von Vaters Männern, aber er sah eher aus wie ein junger und unschuldiger Engel. Cam war erst 25, also nicht viel älter als sie, hatte schulterlange blonde wellige Haare, ein jugendhaftes Knabengesicht und Ozeanblaue Augen. Wer ihn nicht kannte, ließ sich leicht von seinem Aussehen trügen, denn er war einer der gefährlichsten Männer die sie kannte und sie kannte sehr viele. Er war kriminel inteligent, stark und ein Experte für Dynamit und Sprengstoff.
Kiril stand neben Cam und Bruce, war 30, aber ausnahmsweise kein Vampir.
Er war ein Dämon, genauer gesagt ein dunkler Elb, er ernährte sich von Albträumen und Ängsten anderer. Kiril war nicht in etwa so braun wie Afrikaner, sondern hatte eine Hautfarbe, die richtig Mitternachtsschwarz war. Das war bei dunklen Elben so üblich. Er hatte rote Augen, kurze schwarze, stachelige Haare wie die Stacheln eines Igels und er war am ganzen muskulösen Körper tattoowiert. Der Mann war einer der Geschicktesten mit Feuerwaffen, fast genauso gut wie sie selbst. Alles was sie wusste und gelernt hatte, hatte sie von diesen drei Männern, ihrem Vater und Evil.
Die Männer in diesem Raum waren ihr alle sympathisch, lieb und teuer.
Sie waren ihre Familie. Vier der Männer waren wie Brüder für sie und unbezahlbar, denn sie brachten sie zrozt ernst immer wieder zum lachen.
Ihr Vater und Boss der V-Mafia, sah auf und sagte:
"Danke, du darfst gehen Hoster." Noch ehe der Diener ging, wante ihr Vater sich schon ihr zu: "Hallo, meine Hübsche, wie war das Training?"
Lächelnd ging Violet zu ihrem Vater und verbeugte sich, nicht weil sie es hätte tun müssen, sondern weil sie viel Respekt für ihn übrig hatten.
"Hallo Vater, mein Training war wie immer gut und eine Herausforderung. Ich habe mich sogar verbessert, noch etwas mehr Zeit und ich hätte Evil vorher fertig gemacht." Besorgt sah sie ihn an. " Wieso wurden wir gerufen? Ist etwas?" fragend sah Vi ihrem Vater fest in die Augen, sie hatten die gleiche silberne Farbe wie die ihren, das lag in der Familie, sagte ihr Vater immer wieder, nicht das sie andere Verwante hätte, nicht mehr.
"Ich habe euch gerufen, weil etwas geschehen ist. Cam hat unsere alte Villa beobachtet und hat sich reingeschlichen. Drinnen hat er eine Wache überweltigt und hat sie mitgebracht, geknebelt und gefesselt. Bruce hat ihn auf seine Art ausgefragt und wichtige Informationen erhalten. Die Werwölfe wollen uns erledigen. Heute Nacht werden Asyl und seine Truppen kommen und uns angreifen, sie wollen mich und die Mafia stürzen. Wir müssen untertauchen, aber ich kann nicht mit dir und du kannst nicht mit mir."
"Aber warum? Ich möchte mit dir gehen. Ich will dich nicht verlassen und allein sein. Ich... Vater, ich will nicht auf eine Nachricht warten müssen, ob du noch lebst oder... .Ich habe niemanden außer dir und deine Männer. Bitte Vater, ich... will... das nicht."
Sie wusste, das es falsch und eine Schwäche war, aber ihr kullerte eine Träne die Wange endlang.
Ihr Vater nahm sie in die Arme und spielte tröstend mit ihren Locken.
"Beruhige dich Vi, ich will nur, das du sicher bist. Evil lasse ich bei dir, er wird gut auf dich acht geben. Du weißt, ich liebe dich, daher lasse ich dir auch meine rechte Hand da. Wir werden uns sicher bald wieder sehen. Es ist alles nur eine Vorsichtsmaßnahme." flüsterte er ihr mit tröstender Stimme ins Ohr.
Seine arme Tochter.
Sie hatte keine Mutter, keinen Verwandten, da alle durch Krankheiten oder Morde umgekommen waren.
Ihr Cousin Nico wurde beispielsweise von einem Werwolf gepfählt, nur weil er mit ihm, dem V-Mafiaboss, verwandt gewesen war. Oder ihre verückte Tante Tamara, die wurde gepfählt, weil sie angeblich etwas verbotenes gemacht hatte. Ihr Onkel Alexej starb an einer Blutvergiftung, er hatte sich an einem Messer geschnitten, das zuvor von einer Hexe benutzt wurde.
Die Hexe hatte einen Tag zuvor Eisenkraut mit diesem Messer kleingeschnitten.
Nicht das Eisenkraut so, im ´rohen´ Zustand gefährlich wäre, das eigendliche Tötliche kam erst zustande, wenn man Eisenkraut kleinschneidete, denn dann setzt sich erst das Gift instand.
Es werden Düfte und Gifte dabei freigesetzt, die schädlich, im Blut eines Vampirs sogar tötlich sind.
Tja, diese, seine, Familie war allem Anschein nach verflucht oder hatte einfach nur sehr, sehr viel Unglück.
Und jetzt musste er seine Tochter auch noch verlassen und kam vielleicht nicht mehr lebend zurück.
"Violet, alles wird wieder gut, mein Schatz. Wir müssen nur einige Zeit untertauchen, wir werden uns bald wieder sehen. Schsch, beruhige dich doch. Vi, ich bin keiner deiner Tränen wert, hör auf zu weinen. Du weißt, dass Tränen Schwäche bedeuten und wenn du noch weiter so herzzerreißend weinst, dann werde ich sicher auch bald Tränen in den Augen haben. Alles wird wieder gut meine Schöne. Beweise deinen Mut und deine Klugheit, geh mit Evil mit, an einen sicheren Ort. Wir werden uns sicher in einigen Tagen wieder sehen, bis dahin, vertraue ich dich Evil an. Er wird dich mit seinem Leben schützen und ich habe meine Männer, die mich mit ihrem Leben schützen. Ich liebe dich und will dich in Sicherheit wissen. Die Werwölfe könnten dich haben wollen um mir zu schaden. Bitte, geh mit Evil, ich weiß, ihr mögt euch insgeheim sehr."
Riolan sah sie mit sanften Augen an und lächelte.
Violet wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte gequält zurück.
"Woher willst du das wissen, er ist nur gut darin, mich zu ärgern. Aber wenn du willst, ich werde ihm vertrauen, weil du ihm vertraust. Versprich mir nur eins, wir werden uns in wenigen Tagen wieder sehen. Versprich es mir, Vater, bitte, versprich es mir einfach. Dann versuche ich, mir keine all zu großen Sorgen zu machen."
"Ich verspreche es dir und nun geh, ich werde Evil noch sagen, wo ihr hingehen könnt."
"Ich danke dir für alles und mehr Vater, ich liebe dich auch." Sie küsste ihn auf beide Wangen und ging schluchzend aus dem Raum, warf Evil aber noch einen trostlosen und verzweifelten Blick zu.


2. Kapitel



Evil trat vor und verbeugte sich: "Ich werde deine Tochter beschützen und wenn ich dafür sterben müsste. Sie ist für mich wie eine Schwester und noch mehr, ich werde dich nicht entäuschen."
Riolan nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn auf die Wange: "Ich liebe dich wie einen Sohn und auch du musst am Leben bleiben, Evil. Ich vertraue dir mein Herz und meine Seele an und hoffe du wirst es gesund und unversehrt zurück bringen. Ich habe ein unterirdisches Versteck ungefähr 930 Kilometer westlich von hier in Tepta.
An der Stadtmauer musst du dich vom silbernen Drachenkopf aus 31 Meter nördlich bewegen. Wenn du an der Mauer nach unten siehst, befindet sich dort dann ein Fingernagelgroßes Loch, ungefähr 1 Meter vom Boden entfernt. Violet muss hindurch sehen, sie hat die gleichen Augen, daher haben nur wir beide zu diesem Versteck zugang. Wenn sich die Tür öffnet, dann müsst ihr sofort hindurch schlüpfen, sie ist nur 30 Sekunden offen, danach kann man sie für zwei Tage von außen nicht mehr öffnen. Dann müsst ihr das Passwort in die Dunkelheit rufen, dadurch endschärft ihr alle Fallen und das Licht schaltet sich an, geht zur ersten Tür, die anderen sind nur Gästezimmer und nur dürftig eingerichtet. Also, hinter der Ersten ist ein Schlafzimmer mit Küche und Bad. Ihr werdet euch sicher ausruhen müssen. Ich werde alle drei Tage anrufen, damit ihr wisst, wie es uns geht und damit wir wissen, dass ihr noch lebt. Das Telefon ist unter dem Bett versteckt. Blut, Wasser, Milch, Käse, Wurst und Butter ist genug im Kühlschrank. Im Gefriehrfach sind Pizza und andere Sachen, auch Kuchen. Für alles ist also gesorgt. Ich habe Kleidung für Violet und dich kaufen lassen, es liegt dort alles schon im Kleiderschrank. Ich weiß nicht, wie lange wir uns nicht mehr sehen, aber das Versteck ist für ein Jahr ausgestattet. Und da ich weiß, dass meine Tochter Schokolade immer gern isst, wenn sie nervös ist, habe ich genug mit in den Kühlschrank gelegt. Waffen für Training und Verteidigung sind im Bad im ´Spiegelschrank´ versteckt. Drück den Haarschaum leicht nach links und das Waffenfach springt auf. So, ich glaube, jetzt hab ich dir alles erzählt. Du kannst meinen schwarzen Wagen in der Garage haben, ihr werdet ihn brauchen."
"Danke für alles Riolan, ich werde sehr gut für deine Tochter sorgen. Nun, ähm... Welches Passwort muss ich denn sagen, um die Fallen zu deaktivieren?"
"Oh, ja ... ähm, genau ... also das Passwort ist eher ein Satz. Wenn man den Satz genau nach Bedeutung betont, ist der Ort sicher für euch."
Evil sah ihn misstrauisch an: "Das was du mir gleich sagen wirst, wird mir wahrscheinlich nicht gefallen. Welcher Satz und was meinst du mit der Bedeutung und dem Betonen? Riolan, sag es mir bitte jetzt gleich."
"Also, du hast recht, das wird dir nicht gefallen..."
"Sags mir doch einfach, befor ich mir alle möglichen Gedanken mache."
"Ok, also gut. Du musst mit Liebe in der Stimme sagen: Violet, ich liebe dich und du bist mein Ein und Alles." Riolan sah Evil in das Gesicht und wollte wissen, wie er das eben Gesagte aufnahm. Evil riß die goldenen Augen weit auf. Was wohl das Gold bedeutete? Das hatte Evil noch nie in seiner Gegenwart gehabt. Seltsam.
"Was?! Das kann nicht dein Ernst sein! Du bist unser V-Mafiaboss und das besste Passwort, was dir einfiel muss mit ihr zu tun haben? Du kannst doch nicht von mir verlangen, das ich das laut in die Dunkelheit brülle, Vi wird neben mir stehen. Ist dir schon mal durch den Kopf gegangen, was das für sie vielleicht bedeuten würde, wenn ich das sagen muss? Sie würde sich schämen oder mich dafür fertig machen! Gott, ich will mir gar nicht ausmalen, was sie mit mir macht, wenn ich das Passwort sagen muss. Und dann auch noch mit Liebe betont?! Was hast du dir dabei gedacht? Das kann ich unmöglich machen."
Ah, das Gold bedeutete also, das er aufgebracht war, gut zu wissen.
Aber wieso war er überhaupt so aufgebracht? Er hatte doch gesagt, das er sie wie eine Schwester liebte, dann wäre dieser Satz doch nicht so schlimm? Riolan runzelte die Stirn. Empfand Evil womöglich noch viel mehr für Violet?
Riolan musste sich eingestehen, das ihm dieser Gedanke gefiehl, sogar ziemlich gut.
Er stand auf und sah Evil unterm Reden fest in die Augen: "Wenn du meine Tochter verletzt, dann wird es nicht gut mit dir enden, egal wie sehr ich dich schätze. Deine Liebe für sie muss entweder ganz vorhanden sein, oder gar nicht. Ich wünsche dir viel Glück bei ihr. Sie wird hartnäckig und dickköpfig sein, aber sicher wirst du sie für dich gewinnen. Sie liebt dich wohl auch, ich kann es ihr ansehen, nur das sie es selbst noch gar nicht weiß oder es nicht zur Kenntnis nehmen will. Mir gefällt der Gedanke, das ihr beide zusammen sein könnted. Und mich bringt der Gedanke jetzt schon zum Lachen, wenn ich mir vorstelle wie Violet sich gegen deine Liebe auflehnen wird. Ich wollte schon seit einiger Zeit mit Violet über Heirat und Kinder reden, ich wäre zugern Großvater und wenn du und Violet heiraten würden, wäre das wunderbar."
Noch ehe der sprachlose Evil etwas erwiedern konnte, verließ Riolan mit seinen schweigsamen Männern den Raum.
"Was...wie... nein, dass stimmt doch gar nicht... wie habe ich mich verraten? War es denn so offensichtlich? Oh schitt, hoffentlich findet es Violet nicht raus, das wäre verdammt noch mal schlecht." flüsterte er aufgebracht in den Raum.
Evil stand ganz allein mit seinen Gedanken im Arbeitszimmer und fluchte.
Das konnte doch nicht war sein!
Ja, er liebte Violet, das musste er sich eingestehen. Wie hätte er sie nicht lieben können? Gut, er liebte sie erst seit vier Jahren und er hatte es auch gut verbergen können, aber er liebte sie innig. Ihr Lachen, ihre Art ihm und anderen gegenüber, das liebte er. Ihre Neckereien und Versuche, ihn in einem Kampf zu besiegen, ihr feuriges Naturell und ihre Einzigartichkeit, alles liebte er an ihr. Und doch wollte er es ihr nicht sagen, wollte die lockere Art ihr gegenüber nicht einbüßen müssen, wollte ihre Freundschaft nicht verlieren.
Wer hatte gesagt, dass die Liebe einfach wäre?
Seine Augen bekamen violette Sprenckler, wenn er an sie dachte.
Seine gold-violetten Augen abschiermend, ging er aus dem Raum und in sein Zimmer. Er musste einiges zusammenpacken, da sie die 930 Kilometer nicht in einer Nacht schlafen würden.
Die Scheiben des Autos waren zwar auch prepariert, aber sie mussten sicher mal etwas schlafen und etwas Blut zu sich nehmen.
Mit Blut war es so, sie mussten nur jede Woche ungefähr einen halben Liter trinken.
Die Ausnahme war, wenn man schwer verletzt oder dem Tode nah war, dann mussten Vampire auf einmal einen Liter trinken, auf ex sozusagen, damit sie schneller heilten.
Kleinichkeiten wie kleine Schnittwunden, blaue Flecken oder Beulen verheilten in nur wenigen Sekunden, ihr Körper regenerierte sich einfach ziehmlich schnell. Er packte für sich und Violet drei Liter Blut, etwas Schokolade für Violet und Gummibärchen für sich ein. Er musste grinsen.
Jeder hatte seine Schwächen.
Violet bei Schokolade und er eben bei Gummibärchen.
Trollis waren ihm die Liebsten, da sie sehr viel fruchtiger schmeckten als alle anderen.
Ein Handy und ein Funkgerät kamen mit in den großen schwarzen Rucksack.


3.Kapitel



Als er fertig war, nahm er aus einer Schublade der Schlafkomode ein kleines Bildnis, es war sein wertvollster Besitz.
Jeden Tag, wenn er zu Bett ging, nahm er das mit Silber umrahmte Bildchen in die Hand, es war kaum größer als seine Handfläche und betrachtete es. Dieses Bild zeigte Violet, wie sie lachte und in die Kamera funkelte. Evil hatte das Foto vor zwei Jahren gemacht, in dem Trainingsraum.
Violet wollte eine Wette abschließen, sie wollte wissen, wer besser im Nahkampf von ihnen war.
Wenn sie verlieren würde, sprach sie, dann würde sie sich fotografieren lassen und das war ein großer Einsatz ihrer Ansicht, da sie keine Fotos von sich mochte und es auch keines gab, auf dem sie zu sehen war.
Er hatte als Einsatz seine Lieblingswaffe gegeben, da er gewusst hatte, das er gewinnen würde.
Grinsend hatte er sie in 10 Minuten an die Wand gepresst, sie war aber auch hartnäckig und stark.
Murrend hatte sie eine Kamera geholt und als er das Foto schoss, funkelte sie ihn verschwitzt, im Gesicht leicht gerötet und mit silbernen Augen an.
Das Foto zeigte, wie ihre Natur wirklich war.
Das Bild nahm er nun aus dem Rahmen und steckte es in seine Gesäßtasche. Er wollte es nicht missen, auch wenn er Vi jeden Tag sah.
Evil packte den Rucksack und ging zur Zimmertür von Violet. Er klopfte an und rief: "In fünf Minuten musst du fertig sein, Kleine. Ich warte solange hier draußen. Deinem Vater wirst du leider nicht noch ein letztes mal sehen, er ist schon losgefahren."
Evil spürte, wie Riolan sich immer weiter entfernte.
Das musste ziehmlich schmerzhaft für sie sein, denn sie glaubte nicht daran, dass sie ihren Vater je wieder sehen würde, dass hatte er in ihrem Blick von vorhin abgelesen.
"Ja, ich komme gleich, bin fast fertig." kam die von Tränen erstickte Stimme aus dem Zimmer.
Sie ließ sich wieder auf das Bett sinken und drückte ihr Kissen auf das nasse Gesicht, ihre Sachen hatte sie schon lange gepackt.
Violet schluchzte und weinte in ihr schon triefendes Kissen, nahm ein Taschentuch von ihrem Nachtschränkchen und schnäuzte dann.
Wieso kann es nicht einfach Frieden zwischen Werwölfen wie Asyl und der V-Mafia geben? Wieso bekriegten sie sich überhaupt? Das brachte doch alles gar nichts!
Nur Schmerz, Leid und sogar Tote.
Nun war sie allein. Das war schon immer ihre Angst gewesen, allein zu sein.
Auf alles hätte sie verzichten können, wieso musste sie es gerade jetzt, verzichten auf ihren Vater?
Sie umfaste mit einer zierlichen Hand das Medalion um ihrem Hals.
Es war ein kleines goldenes Herz mit einem kleinen Rubin in der Mitte. Der Stein hatte den Durchmesser von 10 Millimeter und hatte eine Tropfenform.
Das Medalion hatte ihr immer schon Mut und innere Stärke gespendet, was sie jetzt sehr benötigte.
Ihr Vater hatte ihr erzählt, das es von ihrer Mutter war. Ihre Mutter Ivy, halb Hexe und halb Vampir, hatte es von ihrer Mutter geerbt, diese von ihrer Mutter und immer so weiter, das ging bis 1203 zurück.
1203 hatte ein Prinz seiner eigenen Hexe und Geliebte diese Kette geschenkt, weil er sie über alles liebte, aber nicht heiraten durfte, da sie eine Magd in seiner Burg war.
Das Medalion war das einzige, was ihr von ihrer Mutter geblieben war. Beziehungsweise nicht ganz alles, sie hatte einmal ein großes Bild in Vaters Schlafzimmer gesehen. Zuerst dachte Violet, das sie auf diesem Bild wäre.
Eines war nur nicht korrekt gewesen, die Augen dieser Person auf dem Bild waren nicht silbern sondern von einem warmen Bernsteinbraun. Sie trat damals näher an das Portrait und las am Rahmen, wer es war.
Dort stand der Name ihrer Mutter und ein Satz, der sie berührte.
Ivy, ich habe dich immer geliebt und unsere Tochter werde ich für uns beide groß ziehen und lieben.
Tränen hatten ihr in den Augen gestanden und ihr die Sicht genommen. Ja, sein versprechen hatte er voll und ganz erfüllt.
Und nun war sie allein. Wieder weinte sie in ihr Kissen, als sich plötzlich eine große Hand auf ihren Rücken legte.
"Alles wird wieder gut, du wirst sehen. Komm, hör auf zu weinen Vi, wir müssen leider wirklich los." drang Evils warme und tröstende Stimme nah an ihr Ohr. Sie hatte ihn gar nicht herein kommen hören und nun würde er sie als Heulsuse sehen.
Aber das war ihr sogar egal, so sehr trauerte sie jetzt schon um ihren Vater. Violet ließ sich das Kissen aus der Hand nehmen und von Evil umarmen.
Das tat gut, eine kleine Heilung ihres Herzens. Er strich ihr mit einer Hand tröstend über den Rücken und wischte mit der anderen Ihre Tränen weg. Dann drückte er sie fest an sich. Ihrem Kopf legte sie in seine Kule am Hals und weinte weiter, weinte bis sie keine Tränen mehr hatte.
"Schsch, Kleines. Du bist nicht allein, ich bin ja auch noch da und so schnell wirst du mich nicht los. Komm" er zog sie sachte auf die Beine und zu ihrer Tasche "wir müssen nun wirklich los Vi, du bist nicht allein."
Sie sah ihn aus verweinten Augen an.
Er hatte recht, sie war nicht allein und würde es mit ihm an ihrer Seite auch nie sein. Zaghaft lächelnd küsste sie Evil auf die Wange: "Danke Evil, das hab ich wirklich gebraucht. Du bist ein guter Freund, ich weiß das ich dich nicht los werde."
Bevor er sich noch umdrehte und die Tasche aufhob, sah sie wieder seine violeten Augen, nur das er dieses mal drei kleine rote Punkte darin hatte.
Wow, diese Mischung kannte sie ja noch gar nicht!
Und wieso wollte er seine Augen so schnell abwenden?
Damit sie sie nicht sehen konnte? Oder wollte er einfach nur schnell aufbrechen. Vi sah ihm auf den Hinterkopf, als er zur Tür schritt.
"Ähm, Evil...wenn...wenn du je einem erzählst, das ich so geweint, das ich überhaupt geweint habe, dann werd ich dich trotz aller Liebe ganz langsam und schmerzvoll pfählen und an der Spitze des Pflogs wird Eisenkrautsaft sein, hast du das verstanden? Und du weißt, das ich keine Skrupel hätte, es zu tun, oder?"
Von ihrem Kommentar erheitert ging er auf den Gang hinaus und rief hinter sich um sie zu ärgern, mit erheiterter Stimme: "Das könntest du nicht übers Herz bringen und schafen würdest du es auch nicht. Ich kann mich an viele Siege im Trainingsraum erinnern und es sind nicht deine. Und überhaupt, du liebst mich zu sehr als das du mich so pfählen könntest, das weiß ich Süße!"
Sogar in dieser Situation neckte er sie noch, das war doch einfach unfassbar!
Violet ging ihm hinterher und folgte ihm durch den Gang bis zur Garage.
"Wenn du es auch nur versuchst, wirst du schon sehen, was ich alles tun kann." schnauzte sie ihn an und boxte ihm spielerisch in die Seite.
Sie gingen zu dem schwarzen BMW 320 und stiegen ein. Grinsend schmiss Evil die Tasche auf die Rückbank, schnallte sich an, drückte den Garagentürknopf im Auto und fuhr mit Vollgas aus der sich öffnenden Garage.
Er sah zu Violet und lächelte sie aus himmelblauen Augen an, er war glücklich.
"Ich überleg es mir, vielleicht mach ichs oder auch nicht. Wütend gefällst du mir fast genauso gut als wenn du lächelst. Aber jetzt schlaf erst einmal, du bist sicher müde und es wird eine lange Fahrt. Nachts werde ich irgendwo parken und ausruhen, die Füße vertreten und essen, bis dahin kannst du schlafen."
Erschöpft sah sie ihn an und lächelte schwach.
"Danke Evil, einfach für alles und mehr." Vi machte es sich auf dem Beifahrersitz bequehm und schlief sofort ein.
Wieder sah er zu ihr und seine Augen färbten sich voll und ganz violet. Sie sah aus wie ein Engel, sein kleiner Engel.


4.Kapitel



Violet schrack aus dem Schlaf.
Irgendetwas hatte sie geweckt, aber was? Sie sah sich im Auto um. Da es Nacht war, war es dunkel, was ihr aber nichts ausmachte, da Vampire im Dunklen genauso gut sehen konnten wie am Tag. Das erst, was ihr auffiehl,war, dass Evil nicht da war.
Wo war er?
Als sie von Draußen ein Knacken hörte, wusste sie, das es das Geräusch war, weswegen sie aufgeschreckt war.
Angestrengt und lauschend sah Vi nach draußen und suchte die Umgebung ab.
Sie sah nur einige Bäume und Büsche, mehr nicht, wie eine Einöde.
Grillen zirpten, Vögel zwitscherten und dann...
...alles wurde still, nichts war mehr zu hören.
Das einzige Geräusch war ein: Knack, knack, knack.
Wer oder was war da draußen und wieso sah sie es nicht?
Sie griff zu ihrem Dolch an der Hüfte, nur das er nicht da war. Oh verdammt, den hatte sie ganz vergessen. Wahrscheinlich lag er auf ihrem Bett, da brachte er ihr ja viel, dachte sie frustriert.
Wo blieb Evil blos so lange? Er hatte sicher Waffen dabei.
Dann hatte sie das Gefühl, dass sie jemand beobachtete und sie hörte eindeutig Schritte.
Wieso sah sie dann niemanden?
Violet hasste es, wenn sie nicht wusste, was passierte oder wo wer war. Das war frustrierend und zugleich irgendwie Angst einflößend.
Scheiße, sie hatte doch selten Angst, warum dann jetzt?
Oh, das war schlecht, sehr schlecht sogar.
Wenn Evil nicht bald kommt, was sollte sie dann machen? Nahkampf beherrschte sie sehr gut, aber sie sah ja nicht einmal, wer oder was da draußen war. Da konnte sie ja schlecht bestimmen, ob sie mit Nahkampf überhaupt siegen oder sich verteidigen könnte.
Wieder waren Schritte zu hören und dieses Knacken, es kam immer näher und näher.
Dann hörte sie plötzlich Kampfgeräusche und jemanden fluchen.
Violet atmete auf, der Fluch war eindeutig von Evil gewesen. Leise krabbelte sie zur Fahrertür und machte sie langsam auf. Als sie sah, was draußen vor sich ging, musste sie ein Lachen unterdrücken.
Die Szene sah einfach urkomisch aus.
Evil lag fluchend auf dem Rücken am Boden und konnte sich nicht bewegen so schien es.
Als langsam eine Person zum vorschein kam. Wie aus dem nichts materialisierte sich eine schlanke Person auf seiner Brust, sie schien nicht böse zu sein, wirkte fast harmlos.
Nun konnte Violet das Lachen nicht mehr zurück halten und es schallte durch die Dunkelheit.
Evil und die junge Frau auf seiner Brust sahen entgeistert zu ihr hinüber.
"Das ist nicht lustig Vi, hilf mir doch gefälligst. Sie hat mich nur überwältigen können weil sie unsichtbar gewesen war." Immer noch lachend ging sie zu ihm.
"Tja, du tust immer so als wärst du unbesiegbar und jetzt sitzt ein Mädchen auf deiner Brust und du liegst am Boden."
"Hey, ein Mädchen bin ich schon lange nicht mehr, ich bin ... ich bin 18. Und noch dazu eine Hexe, also überleg dir, was du sagst."
Evil funkelte sie aus blaugrünen Augen an. "Hier hast du deine Antwort, sie ist eine Hexe, das erklärt doch alles. Vi lach nicht, hilf mir doch endlich. Wer bist du eigendlich?"
Fragend sah er die kleine Hexe an.
Sie war um die 1,60 groß, hatte hüftlange glatte blonde Haare, braun-grün gefährliche Augen, dunkle volle Lippen und ein etwas rundliches Kindergesicht.
Mit ihrem schwarzen Rock, dem rot-schwarzen Korsett und den eleganten schwarzen Ovaknees sah sie aus wie ein dunkler gefallener Engel.
Violet verspürte so etwas wie Eiversucht auf dieses junge und sicher naive Ding.
Die Hexe lachte: "Ich glaube, du bist nicht in der richtigen Lage um mir Fragen zu stellen. Ich stelle hier die Fragen!"
Violet sah sie fragend mit Schalck in den Augen an:
"Also ich finde es lustig und gut, dass du ihm zeigst, wer der Boss ist, das versuche ich immer wieder. Aber du bist allein und wir zu zweit. Evil ist zwar außer Gefecht gesetzt, aber ich habe alle Kampfkünste gemeistert die es zu meistern gab. Ich könnte dich mit links erledigen. Wenn du ihm etwas tust oder uns angreifst, werde ich nicht scheuen meine Waffe zu benutzen und auf dich schießen. Ich bin eine gute Schützin." bluffte sie, denn ihre Waffen hatte sie ja alle nicht dabei.
"Eine verdammt gute Schützin." kam es von Evil.
Frustriert sah die Hexe zuerst zu ihm und dann zu ihr. Dem Anschein nach gab sie auf.
"Gut, aber denkt ja nicht ich könnte mich nicht wehren, ich will nur nicht gern gegen Vampire kämpfen, auch wenn ich dies sehr gut kann. Ich mag es einfach nicht zu kämpfen, das Blut und die ganzen Blutergüsse danach und so, nich mein Ding. Also, mein Name is Alexandra, ihr könnt mich aber auch Lexi nennen. Und wer seid ihr wenn ich fragen darf?"
"Das ist Violet und ich bin Evil, mehr musst du nicht wissen. Könntest du jetzt endlich runter von mir? Am Boden liegen ist nicht nach meinem Geschmack, das ist erniedrigend für meinen Stolz."
Lexi stand auf und reichte ihm die Hand um ihm auf zu helfen.
Der war aber ein Leckerbissen, schade dass er ein Vampir war, dachte sie.
Schneller als sie sehen konnte stand Evil geschmeidig ohne ihre Hilfe auf.
Vampire müssen ja immer so arogant sein, vor allem die Männlichen. Lexi seufzte und sah Violet genauer an.
Mit ihren violeten Kringellöckchen, ihren spiegelnden silbernen Augen, ihrer Stupsnase und ihren vollen Lippen die so rot waren als wäre Blut darauf, sah sie aus wie eine Braut des Teufels.
So würde sie sie zumindest beschreiben.
Sexy. Gefährlich. Irgendwie unheimlich und gespenstisch.
Ihre schwarze Lederjacke und ihr schwarzer kurzer Rock mit Nieten vollendete das ganze.
Wow, ihre Stöckelschuhe sahen ja eher aus wie Waffen!
Ob man wohl einen Waffenschein für diesen sexy, dunklen Schuhe brauchte?
Diese Violet sah verflucht gefährlich aus.
Ihr Lächeln jedoch ließ sie nett und freundlich wirken. Aus einem unbekannten Grund heraus fragte sie die Vampire: "In welcher Beziehung steht ihr zueinander? Geschwister, Freunde, Geliebte und Geliebter oder seid ihr sogar Gefährten? Würd mich interessieren."
Bei dem Wort ´Gefährtin` wurde Violet rot, dass hätte Lexi jetzt nicht gerade gedacht. Diese dunkel aussehende Vampirin wurde vor Verlegenheit rot! Die Hexe sah zu Evil der neben ihr stand.
"Wow, das is ja der Wahnsinn! Deine Augen! Du hattest gerade noch rote Augen und nun Violette! Das is aber cool."
"Oh, wenn er rote Augen hatte, dann war er ziehmlich zornig. Sei froh, das er dir vor Zorn nicht den Kopf abriss. Ein Vampir, ich glaube er hieß Tobi, hatte ihn einmal so richtig zornig gemacht. Tja, ohne Kopf können Vampire nicht heilen und Tobi war keine Ausnahme gewesen. Was das Violette in seinen Augen heißt ist mir immer noch nicht klar geworden, aber irgendwann finde ich es schon noch rauß. Warum bist du eigendlich hier draußen und warst unsichtbar? Und Evil, was hast du hier draußen überhaupt zu suchen?"
Violet wollte einfach nur schnell von Lexis neustem Thema abweichen, was ihr gott sei dank gelang.
Als Vi eine Wunde an Lexis Hals bemerkte runzelte sie die Stirn. Sie suchte nach weiteren Wunden und entdeckte rote und blutige Schriemen an ihren Handgelenken.
"Was ist passiert, woher kommen die Wunden? Die an deinen Händen sehen aus als wärest du gefesselt gewesen und die an deinem Hals sieht aus wie... gott, sie sieht aus wie ein Biss. Deine Halswunde sieht schlimm aus, zerfetzt und dreckig. Soll ich sie dir reinigen?" Lexi erschrack bei ihrer vorsichtigen Frage und versteckte die Hände hinter ihrem Rücken und strich ihre Haare vor, sodass man auch diese Wunde nich sah.
Plötzlich sah Lexi nicht mehr gefährlich aus.
Sie war bleich im Gesicht geworden, wankte leicht und als ihre Lippen zu zittern begannen, zog sie sie zwischen die Zähne und biss darauf.
Gott, was war denn jetzt mit ihr los?
"Ich ...äh ...es ist nichts. Es ...ein tollwütiger Hund hat mich angefallen ...das ...das verheilt schon wieder."
Beide Vampire sahen sie an. Nicht mal Lexi selbst würde diese Lüge glauben.
"Du kannst es uns sagen, wir tun dir nichts. Vielleicht können wir dir ja sogar helfen." sagte Evil einfühlend und machte einen Schritt auf sie zu.
Die Fragen nach ihren Wunden und die Erinnerungen wie sie sie bekommen hatte waren zu viel für sie.
Lexi blinzelte gegen die Schwärze, doch es half nicht.
Die Dunkelheit verschlang sie.
Gerade noch konnte Evil Lexi erreichen und auffangen, als sie schon im nächsten Moment ihr Bewusstsein verlor.
Was ihr wohl wiederfahren war? Er bekam Mitleid mit diesem zerbrechlichem Geschöpf.
"Oh verflucht, das kann doch jetz nicht wirklich dein Ernst sein, ich weiß was du denkst?! Wir wissen nicht, wer sie wirklich ist, was sie gemacht hat und ob sie uns gefährlich werden könnte! Evil, wir können sie doch nicht einfach mitnehmen und hier lassen können wir sie auch nicht."
"Vi, hier gibt es nirgends ein Haus oder andere Hilfe. Denk daran, uns darf auch niemand sehen sonst werden wir vielleicht verfolgt. Sieh dir die Hexe doch an, ich glaube nicht, das sie uns etwas antun könnte und überhaupt ist sie verletzt, sie braucht Hilfe. Wir sind die einzigen Leute hier die ihr helfen könnten."
Frustriert musste sie ihm zustimmen, er hatte einfach recht.
"Gut, aber verbind ihr die Augen, sie soll den Weg nicht genau wissen den wir fahren und du versorgst sie." sagte sie trotzig.
"Warum willst du ihr nicht helfen? Sie ist doch ganz nett und niedlich ist sie auch noch. Komm schon, ein klein bischen Mitgefühl ist doch nicht zu viel verlangt."
Neckend und aus seinen blauen Augen sah er sie an. Violet streckte das Kinn in die Höhe und versuchte nicht rot zu werden.
"Sie ist nicht niedlich und Mitgefühl hast du ja anscheinend genug für uns beide übrig. Ich mag sie nicht besonders."
"Vorher mochtest du sie noch als sie auf mir saß. Komm Kleines, warum so plötzlich dieser Stimmungswechsel?"
"Weil sie dich offensichtlich sehr mag, ich hab es in ihren Augen sehen können." In ihrer Stimme schwang Eifersucht mit.
Geschockt über ihre eigene Antwort, drehte sie sich von ihm weg.
"Ich vertrehte mir etwas die Füße."


5.Kapitel



Mit hochroten Wangen rannte sie in die Dunkelheit, immer weiter weg von Evil und dieser Hexe Lexi.
Was war nur in sie gefahren? Es war doch völlig egal, wie Lexi ihn angesehen hatte!
Vi platzte gleich vor Eifersucht, Wut und Entäuschung.
Aber warum?
Evil war doch einfach nur ein guter Freund und Waffenkamerad für sie.
Erst als sie spürte, dass in ungefähr einer Stunde die Sonne aufgehen würde, drehte sie um und rannte wieder zum Wagen.
Außer Atem und mit schmerzenden Füßen trat sie an Evil heran und wollte sehen, was er im Kofferraum machte.
Er kramte nach etwas und war ganz vertieft in die Suche.
"Was suchst du denn? Ich könnte dir helfen." Flüsterte sie unschuldig in sein Ohr.
Evil schrack hoch und schlug sich den Kopf am Kofferraumdeckel an.
Fluchend rieb er sich den Kopf.
Verdammt, er hatte gar nicht bemerkt, dass sie wieder hier war. Er war so versunken in seinen Gedanken gewesen. Immer wieder dachte er an ihre letzten Worte.
"Mach das ...nie wieder, hörst du? Schleich dich nicht so an mich heran und wenn du dir deine Füße wieder mal verstrehten musst nimmst du gefälligst ein Handy mit.
Weißt du wie viel Sorge ich um dich hatte, weil du einfach nicht wieder kommen wolltest? Du warst zu lange weg! Ich dachte, du wärst in Gefahr! Wenn du noch einmal so etwas dummes machst werde ich dich wenn´s sein muss fesseln."
"Ja, Daddy, ich werde nächstes mal ein Handy mitnehmen, es tut mir sooo leid, dass du Angst um mich hattest."
Sie sah ihm in die violeten mit rot und braun gesprenckelten Augen. Seine Augen verblüfften sie wie so oft.
Er hatte wirklich Angst um sie gehabt.
Und er war sauer.
Sie schluckte, feuchtete ihre plötzlich trockenen Lippen an und öffnete den Mund, es kam aber kein Ton heraus.
Sie versuchte es noch einmal: "Es ...es ...tut mir leid. Evil, ich ...ich wollte nicht ..."
"Lass es gut sein Violet, du würdest es doch sowieso nur schlimmer machen, wenn du weiter reden würdest. Halt einfach nur den Mund und lass es. Ich will jetzt nicht mit dir reden." sagte Evil zornig und schlug den Kofferaum mit voller Wucht zu.
Aus unerfindlichen Grund sah sie plötzlich alles verschwommen. Eine Träne kullerte ihr die Wange endlang, blieb kurz an ihrem Kinn hängen und tropfte dann auf ihre Jacke.
Was war denn jetzt los, warum weinte sie denn? Violet sah auf Evils Rücken und unterdrückte ein Schluchzen.
Was hatte er denn gesagt, dass sie jetzt weinen musste?
Violet verstand sich nicht mehr, erkannte sich nicht wieder.
Als er ein ersticktes Schluchzen hörte, drehte er sich um und sah Violet weinen. Hatte er sich wirklich so hart angehört?
"Vi, es ...tut mir leid. Ich habs nicht so gemeint. Warum weinst du? He Kleine, was ist denn? Es tut mir leid. Ich wollte nicht ...Ich war zornig und hatte Angst um dich."
Als Violet sich umdrehen und wieder wegrennen wollte, packte er sie und zog sie in seine Arme.
Das Kinn auf ihrem Kopf und ihr Haar streichelnd hielt er sie fest an sich gepresst. Sie schlang ihre Arme um seine ihn.
Immer mehr Tränen kullerten in sein Hemd und nach kurzer Zeit war es nass.
Warum musste sie denn nur so weinen? Plötzlich wirkte sie nicht mehr wie die Violet die er kannte, sie wirkte zerbrechlich und verletzt.
Nach einiger Zeit brachte sie heraus: "Ich ...ich weiß nicht warum ich weine. Wegen nichts, wegen allem. Ich weine um meine Mutter und meinen Vater, ich weine wegen ihnen. Und dann ...ich muss auch weinen wegen ...wegen dir. Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Gott, ich weiß es einfach nicht."
"Wenn du willst, dann weine all deinen Kummer heraus, Süße. Weine so viel du willst, dann geht es dir sicher wieder etwas besser. Tränen waschen viele Wunden aus, machen sie sauber und heilen sie."
Weiterhin hielt er sie in seinen Armen fest und aus einem Impuls heraus küsste er sie auf den Scheitel ihres weichen, duftenden Haares.
Plötzlich hörte sie zu weinen und zu schluchzen auf, ihr Atem stockte und sie sah ihn aus großen silbernen Augen an.
"Ich ...dass ...was ...das solltest du nicht machen." brachte Violet stotternd und zitternd vor Verblüffung hervor.
Aus violeten Augen sah er ihr fest in ihren spiegelnden Blick.
Mit tiefer Stimme fragte er:
"Was sollte ich nicht noch einmal machen? Das?"
Mutig geworden, weil sie ihn nicht weggestoßen hatte, senkte er wieder seinen Mund auf ihren Locken und küsste sie wieder.
Wenn möglich bekam sie noch größere Augen und versuchte sich unbeholfen zu befreien.
"Ja ...ja ...ge ...genau dass. Hör auf Evil ...du ...du musst aufhören ...du darfst nicht ...du kannst nicht ..."
"Ich kann, will und werde, Violet. Und ich seh es in deinen Augen, du willst es auch. Wovon hast du angst?"
Verstört sah sie ihm auf die Brust, sie wollte ihm nicht mehr in diese grün-violeten Augen sehen die er plötzlich hatte.
"Nein, ...ich ...ich sollte ...nicht wollen, ...ich darf ...darf nicht wollen. Evil ...wenn du ...du es versuchst, ...dann ...dann ...du darfst einfach nicht."
Evil zog von ihrem Scheitel bis zum Ohr mit seinen Lippen eine prickelnde und lodernde Sur noch wärend sie sprach.
Je näher er ihrem Ohr kam, desto leiser wurde sie.
"Ich will schon so lange und kann einfach nicht mehr warten. Ich habe das Warten so satt."
Violet hielt den Atem an als er an ihrem Ohr knabberte.
Mmmh, ein wohliges Gefühl machte sich in ihr breit und es kribbelte warm ihren Rücken hinunter.
Sie öffnete leicht die Lippen um mehr Luft zu bekommen und schloss die Augen. Seine küssenden Lippen zogen sinnlich einen Pfad zu ihrem Wangenknochen und ihrer Nasenspitze.
Mit seiner Zungenspitze zog er die Konturen ihrer Unterlippe nach.
Violet keuchte auf und presste sich noch näher an Evils Körper. Er war muskulös, warm und hart.
"Sag das du es auch willst. Bitte Violet, sag das du mich willst." flüsterte Evil heißer mit leidenschaftlicher Stimme.
"Wir dürfen nicht ..." versuchte sie ihm noch einmal klar zu machen, verlor sich aber im Anblick seiner Augen. Sie leuchteten Katzenhaft und hatten violette Tröpfchen darin.
Beide sahen sich an, keiner spar ein Wort.
Evil verringerte den Abstand zwischen ihren Mündern und hauchte: "Ich will nicht wissen, was wir nicht dürfen, ich will wissen, ob du mich willst."
Seine Finger strichen ihren Rücken entlang, von oben nach unten bis zu ihrem Po und wieder nach oben zu ihrem Haar.
Je länger er das machte, desto weicher wurden ihre Knie. Es fühlte sich alles einfach so gut an, er fühlte sich gut an.
Ja, sie wollte, da hatte er recht, aber sie durften einfach nicht. Es würde ihre Freundschaft vielleicht zerstören und die war ihr lieb und teuer, sie wollte sie nicht verlieren und vermissen.
Er hob eine Hand an ihr Gesicht und fuhr die Konturen nach, umfasste ihr Gesicht und hob es etwas an.
"Bitte Süße, ich brauche deine richtige Antwort wie ein Verdurstender etwas zu Trinken." Er strich mit seinem Mund über ihre Brauen, über ihre Nase und kam an ihrem Mundwinkel zum Stillstand.
"Nur einmal will ich von deinen Lippen kosten, nur einmal dich küssen. Einmal nur will ich meinem Begehren nach dir nachgeben. Bitte Vi, es schmerzt mich, meinem Drängen nicht nach zu kommen."
Scheu und mit Leidenschaft in den silbernen Augen hauchte sie: "Evil, wenn du so weiter machst, wird wahrscheinlich etwas schlimmes passieren, ich ...ja ich will, aber ..."
Noch ehe sie zu ende sprechen konnte, presste er seine Lippen wie ein Verhungernder auf ihre und küsste sie. Seine Finger fuhren durch ihr Haar und er küsste sie immer wieder.
Sie hatte nicht gewusst, das es diese Gefühle, die in ihr tobten, überhaupt gab.
Eine Explosion der Gefühle.
Sie hatte noch nie den Drang verspürt, jemanden zu küssen, hatte immer gedacht, das es nur ein Aufeinandertreffen zweier Münder war und mehr nicht.
Aber das war nicht so, ganz und gar nicht. Es war, als würde sie fliegen, immer höher und höher hinauf.
Sachte drückte er mit seinem Daumen ihren Unterkiefer herunter und küsste sie inniger.
Seine heiße Zunge drang in ihren Mund ein und sie stöhnte auf.
Gott, es war so berauschend, so ...atemberaubend.
Sie holte Luft, atmete mit ihm. Ihre Herzen schlugen den gleichen Tackt und beide entbranden voller Leidenschaft.
"Violet ..." rief er atemlos an ihren Lippen und küsste sie erneut.
Violet schob ihre Finger in sein seidiges Haar und krallte sich fest.
Würde er sie nicht halten, wäre sie schon längst hingefallen, ihre Füße fühlten sich wie Wackelpudding an.
Seine Hände wanderten zum Ansatz ihrer Brüste, streichelten immer weiter runter, über ihre Brüste, über ihren Bauch und umfingen dann ihre Hüften.
Sie erschauerte und flüsterte seinen Namen: "Evil ..."
In ihr machte sich eine nie gekannte wohlige Hitze breit, breitete sich von ihrem Herzen in ihrem Körper aus, endete in ihren Zehen, Fingern un in ihrem Kopf.
Als sie wieder Luft brauchte und sich von seinem Mund losreißen wollte, biss sie ihm leicht in die Zunge, da er sie noch fester packte und knurrte.
"Ich brauche Luft ..." japste sie und holte tief einatmend Luft während er ihr zusah.
Ihre Lippen waren feucht und angeschwollen von seinem Kuss stellte er mit Besitzergier fest.
Sie wollte jetzt noch nicht aufhören wusste aber nicht warum, also kam sie wieder näher und knabberte an seinem Kinn, dann weiter oben an seiner Unterlippe. Es war ein so gutes Gefühl die Initiative zu ergreifen, berauschend, tief und dunkel.
Als sie ihm ihre Zunge in den Mund schob stöhnte er auf und griff an ihre Pobacken und knetete sie. Ihr Atem kam flacher, stoßweise und keuchend. Wegen ihm wusste sie nicht mehr wo sie waren, nur noch dass er und sie existierten.
Ihre Welt versank im Nebel. Ihre Finger wanderten scheu federleicht seinen harten Körper entlang, immer wieder, blieben kurz an seinen durchtrainierten Bauchmuskeln liegen und wanderten dann weiter hoch und an seine festen muskulösen Rücken.
Evil ließ von ihrem Mund ab und küsste sich abwärts, zog ihr sachte ihre Lederjacke aus. Schnell war auch ihr Top beseitigt und sie stand mit Spitzen BH vor ihm.
Er bewunderte ihren starken und doch zarten Körper, weiblich und doch muskulös. Sie hatte die perfektesten Rundungen die er je gesehen hatte.
Als er ihre Brust durch den BH küsste und eine Brustwarze in den Mund nahm, ließ sie einen kleinen wimmernden Laut von sich hören und krallte sich in seine Schultern fest.
Ein tiefes dunkles männliches grollen stieg seiner Kehle empor.
Violet griff an die Knöpfe an seinem Hemd und riss daran.
Sie wollte ihn an sich gepresst spüren. Seine heiße Haut auf ihrer. Weil sie die Knöpfe nicht schnell genug aufbrachte, riss sie aus Frustration das Hemd einfach auseinander, die Knöpfe sprangen in alle Richtungen.
Nun sah sie endlich seine warme helle unbehaarte Brust und küsste sie. Sie ließ einen Kussregen auf seine Brust rieseln, immer wieder kleine süße Küsse.
Er beugte sich herab, hob sie hoch und verschlang sie mit seinem leidenschaftlichen Kuss.
Sie schlang ihre Beine um seine Hüften als er sie auf dem Kofferraum absetzte. Sie war gerade dabei seine Hose zu öffnen, als ihr ein Gedanke kam.
Die Hexe!
Wo war Lexi? Was, wenn sie gerade dabei zusah, das Evil und sie...?
Sie wurde hochrot im Gesicht und versuchte sich von Evil zu befreien.
"Evil..." sie holte tief Luft und versuchte klar zu denken "wo ist Lexi? Wir hätten das nicht machen dürfen! Was wäre wenn Lexi zugesehen hat? Oh Gott, Evil, wir hätten gar nicht anfangen dürfen."
Er versuchte sie zu beruhigen und küsste sie noch ein letztes mal sachte auf den Mund.
"Ich habe ihr ein Schlafmittel verabreicht, sie wird sicher noch nicht wach sein."
Wieder versuchte sie sich zu befreien.
"Evil las mich los, bitte. Wir hätten gar nicht anfangen dürfen. Wir müssen sofort vergessen was wir gerade gemacht und vorgehabt hatten. Du und ich, wir waren nicht ganz bei Verstand. Ich... ich habe Ablenkung gesucht... ja genau, ich... ich brauchte einfach Ablenkung von meinem Leid. Und du... du wolltest... wolltest mich nur trösten. Mehr war nicht." versuchte sie sich selbst ein zu reden, "Das wird nicht noch einmal geschehen."
Abrupt lies er sie los "Versuch nicht dich oder mich an zu lügen! Vi, du weißt genau, dass es nicht so war. Wie kannst du einfach so dich selbst belügen? Vor was hast du Angst, dass du lügen musst? Versuche nich, dass, was wir gerade getan haben schlecht zu machen. Das werde ich nicht zu lassen. Gut, du willst vergessen, ich werde und könnte es nicht. Aber bitte, ich mache es nie wieder wenn du meinst, dass es nicht gut für uns wäre."
Er funkelte sie aus rot-violetten Augen an, drehte sich von ihr weg, packte sein Hemd und ging zur Fahrertür.
"Die Sonne geht bald auf, wir sollten weiter fahren." rief er mit eiskalter Stimme und schlug seine Tür fest zu.
Violet blieb noch einen Moment stehen und wischte sich ihr tränennasses Gesicht trocken. Sie hob ihre Jacke und ihr Top auf und zog sich an.
Oh Verdammt, was hatte sie nur angerichtet? Sie hätte sich für ihre Dummheit pfählen können.
Wieso hatte sie nur sich selbst belügen wollen? Gott, sie wusste, dass sie ihn zutiefst damit verletzt hatte. Ob er ihr wohl je verzeihen könnte?
Wohl eher nicht, das würde sie seiner statt auch nicht.
Schweigend stieg sie ins Auto und starte stundenlang in die Dunkelheit hinaus, so schien es ihr zumindest.
Sie hätte den Sonnenaufgang unter der Fahrt sehen können oder den schönen Tag, alles was sie aber nur sah war eine tiefe Dunkelheit.
Gut, diese Dunkelheit existierte nur in ihrem Kopf, aber sie fühlte ja auch keine Freude oder so, also dachte sie nur an diese Dunkelheit.
Violet schloss ihre traurigen Augen.
In ihrem Geiste sah sie die Dunkelheit, wie sie in ihr herum wanderte. Als die Schwärze sie packte, versuchte sie zu schreien, konnte aber nicht, da die Schwärze zähflüssig in ihren Mund und ihre Nase eindrang.
Sie konnte nicht mehr atmen, erstickte!
Sie versuchte um ihr Leben zu kämpfen und rief immer wieder in ihrem Kopf um Hilfe als ein böses teuflisches und wütendes Lachen ertönte, es halte überall nach und wurde doch von der Dunkelheit verschluckt.
Sie war allein und doch war da etwas... jemand.
"Du bist selbst Schuld an alle dem, warum musstest du auch unbedingt lügen? Ich hätte dir jetzt helfen können, ein guter Freund sein können, aber du musstest ja deine große Klappe aufreißen und lügen." erklang eine eiskalte Stimme an ihrem Ohr. "Ich hätte dich retten können und alles wäre gut gewesen, aber du wolltest lieber lügen statt deine Gefühle ein zu gestehen."
Violet wollte schreien, dass sie es nicht so gemeint hatte, dass sie gelogen hatte weil sie Angst vor der Zukunft hatte, aber es kam kein Laut aus ihrer Kehle.
Die Dunkelheit verschlang sie immer mehr.
Vor Sauerstoffmangel wurde ihr schlecht, sie konnte kaum noch denken. Sie spürte wie sich ihre Lunge nach Luft sehnte, sie brannte uns schrie nach Luft, zog sich zusammen und brannte lichterloh.
Ihr Herz pochte unregelmäßig: Poch-poch-popopoch-po-ch.
Immer unregelmäßiger klopfte es und setzte dann aus, klopfte weiter und setzte wieder aus.
Dann blieb es ganz stehen und die Dunkelheit schluckte Violet vollständig.
Sie wachte schweißgebadet auf, voller Reue für das, was sie Evil angetan hatte.


6.Kapitel



Sie setzte sich im Sitz auf und bemerkte, dass zwei Augenpaare sie besorgt musterten.
"Was war denn los mit dir, geht es dir nicht gut? Gerade hast du noch friedlich geschlafen und dann..." fing Lexi an.
" und dann blieb plötzlich dein Herz stehen. Ich habe gehört, wie es unregelmäßiger schlug und dann aussetzte. Du versuchtest Luft zu bekommen, hast gejapst nach Sauerstoff aber aus irgendeinem Grund konntest du nicht atmen. Es sah aus, als würdest du sprechen wollen, aber kein Laut kam von deinen Lippen. Was war gerade los mit dir, Vi?" setzte Evil Lexis Satz fort. Seine Stirn war vor Sorge tief gerunzelt und er hatte Rehbraune Augen mit weißen Streifen darinnen.
Angst und Schmerz sah sie in seinem Blick.
Wieso fühlte er so, wenn sie ihn doch noch vor wenigen Stunden zutiefst verletzt hatte?
Keuchend holte sie immer noch Luft und setzte zu einer Lüge an -das überhaupt nichts war- doch sie besann sich eines besseren.
"Ich... ich hatte einen... Albtraum, er war schrecklich... ich war umgeben von... von Dunkelheit,... und... sie verschlang mich... ich bekam keine Luft... versuchte immer wieder... Luft zu holen... versuchte um Hilfe zu schreien... es war schmerzlich... ich erstickte." erzählte sie atemlos.
Violet hustete, ihr Herz raste vor Todesangst immer noch.
"Ich brauche etwas Blut, nur einen Schluck oder so danach wirts mir schon wieder besser gehen."
Lexi fasste sich an den Hals und witzelte nervös: "Also von mir bekommst du keines, frag lieber deinen Freund hier. Ich hab gehört Hexenblut soll nicht so lecker sein wie viele immer denken."
Er ist nicht ihr Freund, nur ein Freund.
Was dachte sich eigentlich die kleine Hexe?
Evil lachte und machte die Autotür auf.
Wahnsinn, es war ja schon wieder Nacht. Hatte sie tatsächlich so lange geschlafen?
"Wir haben etwas Blut dabei, ich hab es nach dem Aufeinandertreffen mit dir in den Kofferraum geschmissen. Also wir brauchen keine frische Vene an zu zapfen. Und ja, ich selber habe Hexenblut schon einmal probiert. Ein Muss ganz sicher nicht, hat was erdiges und einen kratzigen Nachgeschmack."
Er stand auf, stieg aus dem Auto und ging um das Auto herum nach hinten.
"Was ist passiert, naja, während ich... schlief und so?"
Sie wollte einfach nicht aussprechen, was noch gewesen war und doch wollte sie alles wissen.
Lexi knetete ihre Finger und biss nervös auf ihrer Unterlippe herum: "Also weißt du, ich weiß es nich wirklich. Du hast ganz friedlich geschlafen, dass hab ich gesehen als ich aufwachte. Hab ein Gespräch mit Evil angefangen, nichts persönliches, nur Themen wie `Wetter` und `Tiere` also alles ganz normal. Dann hast du zu zittern begonnen und hast geröchelt als würdest du nich genug Luft bekommen. Wir waren beide total geschockt und sind so nah wie möglich an dich heran. Evil war noch verzweifelter als ich, dass hättest du sehen müssen. Er hat versucht mit dir zu reden, hat sanft auf dich eingeredet du sollest Luft holen. Ich hab nichts tun können sonst hätte ich ihm geholfen, also saß ich nur da und hielt deine Hand. Plötzlich hatte Evil Tränen in seinen weißen Augen. Zuerst wusste ich nich, wieso er weinte, dann hab ichs kapiert. Ich versuchte deinen Puls zu fühlen, aber da war nichts. Ich versuchte hektisch einen Puls zu finden, egal wie schwach er auch wäre, aber da war keiner. Du... ich... Evil... du warst tot, Violet. Mausetot warst du. Dann hat Evil immer wieder vor sich hin geflüstert >Ich werde nicht zu lassen, das du tot bist, ich war unfair zu dir, ich möchte die Change haben, alles wieder gut zu machen.brauchte

mehr Blut um schneller wieder fit zu werden!
"Ich will aber nicht beschwipst sein! Was, wenn ich etwas peinliches mache, ich werde mich sicher nicht dran erinnern können? Und ihr habt dann was zum lachen. Nein,nein,nein, ich will das nicht, basta!" trotzig reckte sie ihr Kinn.
Das konnte doch nicht wahr sein!? Wieso war sie denn nur so dickköpfig? Dann fiel ihm eine Lösung ein.
Evil bedeutete Lexi, dass sie aussteigen solle und stieg selber aus.
Lexi sah ihn verwirrt an, also ging er langsam auf sie zu und flüsterte in ihr Ohr, sodass es Violet nicht hören könnte:
"Kennst du einen Zauber für Bewegungsunfähigkeit? Ich weiß, Vi wird mich dafür hassen, aber sie muss mehr Blut trinken und freiwillig wird sie das nie machen."
"Aber..."
"Bitte, sie muss schnell heilen."
"Naja, ok... gut, ich kenn einen leichten Spruch, er wird sie für 5 Minuten außer Gefecht setzen."
"Muss ich sie ablenken oder schaffst du das ohne meine Hilfe?"
"Es wäre gut wenn du mit ihr sprichst, dann fällts nicht auf wenn ich was murmle."
"Gut, ich rede mit ihr. Schlucken wird sie schon können, oder?"
"Ja, schlucken und atmen wird sie können, blinzeln, die Augen bewegen und hören auch."
Lexi sah ihm noch kurz in die Augen, dann stiegen beide ein.
Violet hatte ungeduldig darauf gewartet, das er wieder einsteigen würde und redete darauf los:
"Wieso seid ihr gerade ausgestiegen? Über was habt ihr geredet? Wenn ihr mich weiterhin überreden wollt mehr zu trinken, habt ihr euch gewaltig geschnitten, dass schafft ihr nicht. Schlaf wird gegen meine Schwäche genauso helfen wie Blut, nicht genauso schnell aber er hilft!"
"Ich weiß das du nicht trinken willst und du würdest es auch nie. Ja, Schlaf würde helfen, Vi, aber nicht so schnell. Süße , du warst tot, da wird Schlaf nicht ausreichen. Aber gut, wenn du nicht willst, lehn dich einfach zurück und versuche zu schlafen."
Als Evil eine Atempause machte hörte sie Lexi etwas murmeln.
Was machte sie denn da?
Violet wollte sich wieder aufrichten um ihr richtig ins Gesicht sehen zu können, aber es ging nicht. Sie konnte sich nicht bewegen!
Oh Gott, was war denn jetzt los?
Sie wollte Evil sagen, dass etwas nicht stimmte, als er sich vorbeugte, die Blutflasche aus ihrer Hand nahm und sie aufschraubte.
Traurig sah er sie an: "Es tut mir leid, aber du brauchst das Blut wirklich. In 5 Minuten kannst du dich wieder bewegen. Ich hoffe, das du mir irgendwann verzeihen wirst."
Wie konnte er nur?!
Warum tat er ihr das an, sie waren doch Freunde?
In ihrem Blick lag Verzweiflung, Verrat und Endtäuschung.
Ihr Blick versetzte Evil einen Schlag in die Magengrube. Er hob die Flasche, öffnete sie und setzte sie an ihre leicht geöffneten Lippen.
Sie roch das Blut, dieser dunkle süße und verführerische Duft.
Nein, sie musste sich wiedersetzen, durfte nicht nachgeben.
Sie musste nüchtern bleiben!
Das duftende Blut vernebelte ihr die Sinne, ließ sie nach dem dunklen Lebenssaft gieren. Ich muss...
Leicht drückte Evil ihr Kinn nach unten und füllte ihren Mund mit Blut.
Als er voll war, schluckte sie automatisch um nicht zu ersticken oder so.
Und wollte mehr!
Nein, sie musste sich doch wehren, durfte nicht aufgeben.
Immer wieder versuchte sie sich zu bewegen, hoffnungslos.
Immer wenn Evil ihren Mund mit Blut füllte, schluckte sie sofort herunter. Sie konnte nicht mehr gegen diesen Geschmack, gegen dieses dunkle Sehnen auflehnen, konnte nicht mehr dagegen ankämpfen.
Nach wenigen Minuten, als sie sich wieder bewegen konnte, nahm sie die Flasche und trank sie zur Hälfte aus.
Oh, das Blut tat so gut.
"Gut Kleines, das reicht jetzt, mehr brauchst du nicht. Gib mir die Flasche und schlaf etwas, wenn du wieder aufwachst bist du sicher wieder nüchtern."
"Gut, hier." flüsterte Violet müde und reichte ihm die Flasche. Als ihr Blick auf Lexi fiel, sah sie, das sie bereits zusammengerollt wie eine Katze da lag und tief und fest schlief.
Evil verstaute die Flasche im Handschuhfach und setzte sich aufrecht hin.
"Sollte ich weiterfahren oder eine Pause einlegen? Ich müsste auch mal schlafen aber wir müssen so schnell wie möglich in Sicherheit."
Auch wenn sie durch ihre vernebelten Gedanken wusste, dass er mit sich selbst sprach, antwortete sie ihm mit weicher Stimme:
"Du solltest schlafen, wir kommen noch früh genug am Versteck an."
"Ich will aber nicht, hab Angst davor und ich kann jetzt auch nicht, muss nachdenken." gab sie zurück.
"An was muss du denken dass du nicht schlafen kannst?" seufzte er.


7.Kapitel



Ohne nachzudenken platzte sie mit der Wahrheit heraus: "Ich denke immer wieder an den Kuss von vorhin, deine Lippen auf meinen und die ganzen Gefühle die ich dabei hatte. Weißt du, ich will das wieder und immer wieder fühlen. Darf ich dich küssen?"
Ohne auf seine Antwort zu warten und noch bevor sie sich zurückhalten konnte beugte sie sich vor und presste ihre Lippen auf seinen Mund.
Evil keuchte.
"Vi, Süße, du solltest wirklich schlafen."
Eine Träne kullerte von ihrem Gesicht auf seine Wange: "Willst du mich nicht? Evil, ich will dich wirklich sehr, sag mir was ich falsch mache, warum du mich nicht willst- dass du mich nicht willst."
"Hey, nicht weinen. Natürlich will ich dich, seit ich dich, seit ich denken kann will ich dich, aber du musst schlafen und Lexi liegt gleich hinter uns. Willst du, dass sie uns zusieht, ihr einen Lifeporno vorführen oder so? Ich hätte mittlerweile nichts dagegen, aber du würdest dich sicher danach dafür schämen, und das will ich nicht, dass du dich schämst für einige schöne Augenblicke mit mir."
Violet fuhr mit ihrer Zunge seinen Mund nach, jede Linie, jede Lachfalte und entlockte ihm ein Stöhnen. Frech funkelte sie ihn an.
"Ehrlich gesagt, mir is die Hexe gerade völlig egal. Ich glaube nicht, dass sie jetzt aufwacht, so laut wie du gerade gestöhnt hast, also wird sie uns nicht sehen ´oder so´".
Bei ´oder so´ setzte sie Gänsefüßchen mit ihren Fingern in die Luft.
Sie wusste, sie war nicht nüchtern, aber sie wollte ihn wirklich und wahrhaftig. Sie wollte ihn mit Leib und Seele, das wusste sie, weil sie tief in ihr Herz hörte.
Einmal wollte sie auf ihr Herz hören, einmal ihre Gefühle für ihn offenbaren.
Wieder küsste sie ihn und er ließ es zu. Sie knabberte an seiner Unterlippe und wurde wieder durch ein grollendes und erotisches Stöhnen seinerseits belohnt.
"Vi, ich... du bringst mich noch um."
"Ich hoffe nicht, dass ich dich umbringe, das wäre ziemlich schade. Meinst du nicht? Und überhaupt, ich glaube nicht, dass du dich von mir um die Ecke bringen lässt."
Sinnlich lächelte sie ihn an.
Gott, seine violett-grünen Augen waren der Wahnsinn, sie liebte seine Augen einfach.
Violet fuhr mit ihrer heißen Zunge seinen Hals entlang, legte ihren Mund auf seine Halsschlagader.
Mmmh, sein Puls raste.
Aus einem unerfindlichen Grund biss sie sachte zu und brachte ihn zum erzittern.
"Fester!" japste Evil, zog sie auf seinen Schoß und krallte sich in ihren Rücken fest.
Sie biss fester, bis sie sein Blut schmeckte.
Berauschend.
Dunkel.
Süß.
Lebendig.
Himmlisch.
Sündig.
Es schmeckte besser als alles was sie je probiert hatte- er schmeckte...
Sie konnte es nicht beschreiben, dass einzige, was ihr dazu einfiel war "WOW" oder "Der Wahnsinn".
Als Evil ihren Kopf noch näher an seinen Hals presste merkte sie zwei Dinge.
Seine Kapitulation und seine Erregung, die sie an ihrem Hintern spürte.
Er ächzte, stöhnte und keuchte und sie trank wieder von ihm.
Violet hatte noch nie von einem Vampir getrunken -da es verboten war-, aber es war göttlich.
Es war ihr egal, warum es verboten war, das wusste sie auch gar nicht, aber sie konnte nicht aufhören zu saugen.
"Vi, ich will... von dir... ".
Er musste nicht weitersprechen, denn sie wusste es. Sie hob ihren Kopf und schüttelte ihre Haare nach hinten, sodass ihr Hals ungeschützt vor seinem Mund schwebte, einer Opfergabe gleich.
Evil fauchte und biss zu.
Violet keuchte auf.
Es war noch besser als sein Blut und das hieß etwas.
Eine Gefühlsexplosion, ein flammender Blitz in ihrem Körper, das Ende und der Anfang.
Sie fühlte sich wie neu geboren, fröhlich und dann war noch diese Hitze in ihr... Erregung.
Sie war zu tiefst erregt.
Vi presste sich an Evils Körper und stöhnte auf als er noch schneller saugte und schluckte.
Mit ihren Händen zog sie eine Spur seinen starken, harten und heißen Körper entlang, immer weiter runter, weiter und weiter.
Sie schob sein Hemd hoch und küsste ihn auf seine Brust, was schwer war, da er nicht von ihrem Hals lassen wollte.
Als er doch von ihrem Hals loskam war sie leicht enttäuscht, dafür konnte sie ihn aber nun überall berühren und schmecken.
Sie knabberte sich hinunter bis zu seinem Nabel und hielt dann inne.
"Bitte, Vi, Süße, hör nicht auf... bitte."
Sie lächelte den verzweifelten Evil an und entlockte ihm ein tiefes und dunkles, wunderschönes Stöhnen als sie mit einer ihrer Hände seine Erregung suchte und fand.
Er war hart, prall, samtweich, heiß, alles konnte sie nur durch seine Hose fühlen. Sie leckte sich die Lippen und zog ganz langsam seinen Reißverschluss herunter um ihn noch inniger zu streicheln.
Zart strich ihre Hand über seine ganze Läge und durch ihn ging ein Ruck. Auch wenn sie einem Mann noch nie so nahe gekommen war, wusste sie doch wie sie ihn erregen konnte, sie wusste es einfach.
Instinkt.
Als wäre ihr Körper und sie selbst darauf trainiert oder auf Evil geprägt, beides war schwachsinnig. Sie senkte ihren Kopf und kam seinem pochenden Schwanz immer näher, er keuchte und stöhnte nur noch, der Verstand zu sehr vernebelt von Lust als nur ein Wort raus zu bekommen.
Kurz bevor sie ihn in den Mund nehmen wollte ächzte er laut auf, stöhnte gequält und schob sie sachte wieder in ihren Sitz. Was war denn jetzt mit ihm, dachte sie, er wollte es doch auch, oder etwa nicht?
Gott, war sie so dumm, dass sie jetzt schon Wunschdenken wirklich haben wollte?
Hatte sie in diese Situation gerade zu viel rein interpretiert?
Sie lehnte sich zurück und schluchzte: "Ich weiß nicht was mit mir nicht stimmt, es tut mir leid. Ich weine, will dich, aber du willst mich nicht. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Verflucht, wer, Gott verdammt noch mal, kann meine Gefühle wieder ordnen und mich wieder so machen wie ich war?"
Evil lehnte sich zu ihr und nahm sie in seine schützenden warmen Arme: "Es ist gut wenn man weint, Vi. Mach dir keine Sorgen um ein paar kleine Veränderungen, für mich bleibst du immer die gleiche freche und humorvolle und schöne Frau. Nichts könnte dich so ändern, dass du plötzlich vollkommen eine Andere wärst. Danke das du mir sagst, dass du mich willst. Ich bin froh, dass du nicht wieder gelogen hast. Natürlich will ich dich auch, schon seit einer Ewigkeit, ich brauche dich so sehr, dass mich deine Lüge vorher tief verletzt hat. Aber dein Handeln gerade hat alles geheilt. Was du mit mir gemacht hast war wunderschön, berauschend. Ich würde zu gern weitermachen, aber ich bin mir nicht so sicher, ob du dir im Klaren bist was es für dich bedeuten würde wenn wir weitermachen. Ich bin mir sicher, das ich es will, aber du bist vom Blut vernebelt und bist nicht klar bei Verstand. Wenn du das zu Ende bringen willst, was wir gerade haben, dann warte ich auf deine Antwort, überlege gut, denn ich werde warten." Er küsste sie auf ihren Scheitel, drückte seine Nase in ihre weichen und duftenden Locken und zog tief ihren Duft ein. Apfel-Zimt, sie roch nach Weihnachten oder nach verheißungsvolle Versprechungen für Männer, sinnlich und Leidenschaft verkörpernd.
Es war sein absoluter Lieblingsduft. Immer schon hatte sie so gerochen für ihn, ob es ein Parfum war oder sie selber, dass war war ihm egal.
Plötzlich merkte er, das es still im Auto war und sah in Violets Gesicht.
Sie hatte ihre dunklen Wimpern über ihre Augen gesenkt, ihre vollen Lippen leicht geöffnet und ihre Wangen rosig. Sie sah verletzlich aus. Sie schlief wie ein Engel.
Sein kleiner süßer Rettung verheißender Engel.
Evil seufzt tief und streichelte sachte über ihre Wange.
Im Schlaf bewegte sich Violet leicht, nahm seine Hand, verflocht seine Finger mit ihren und hielt ihrer beide Hände ganz fest an ihre Wange.
Sanft versuchte er, seine Hand los zu bekommen, aber sie hielt ihn einfach zu fest und lächelte im Schlaf über ihren Triumpf.
Bei ihrem Lächeln musste er einfach leise Lachen, seufzte noch mal und ließ sich auch in seinen Sitz gleiten. Vampire brauchten Schlaf, nicht viel, aber sie brauchten ihn und Evil brauchte einen tiefen und friedlichen Schlummer, schon seit langem.
Er machte es sich bequem und schlief sofort ein.


8.Kapitel



Lexi machte ihre Augen auf und blinzelte in das helle Licht.
Wo war sie?
Sie hörte Schreie.
Bitte, bitte, bitte nicht schon wieder dieser Albtraum.
Immer wieder musste sie durch diese Hölle gehen.
Folter.
Schmerz.
Verzweiflung.
Trauer, dass sie so jung sterben würde und weil sie niemanden hatte, der sie retten würde.
Tränen. Hoffnungslosigkeit.
Sie schloss mit ihrem Leben ab, ihrem eigentlich beschissenem Leben.
Sie hörte schwere und schlurfende Schritte, sie kamen immer näher.
Lexi wollte sich befreien, aber wie immer war sie an einer kalten Wand mit Eisenketten gebunden.
Sie zerrte und riss an ihren Fesseln. Dabei scheuerte sie ihre Hand- und Fußgelenke blutig, aber das war ihr egal.
Der Schock ihrer Gefangennahme löschte allen Schmerz aus.
Sie wollte hier weg.
So schnell wie möglich weg, bevor SIE kamen.
SIE waren Werwölfe und wollte sie foltern.
Wer nicht dumm war, wusste, dass Werwölfe das Foltern genießen und lieben und Meister wie kein Anderer darin waren.
Sie hatten sie gefangen genommen und wollten unter Folter Information von ihr, die sie gar nicht besaß.
Sie wollte doch nur Frieden und in einem kleinen Wald ein Häuschen errichten.
Immer schon war sie ein Einzelgänger gewesen, hatte sich von aller Welt abgeschoben gefühlt, also ging sie in den Wald und baute sich ein Holzhäuschen mit Stiel und Luxus.
Und da kamen sie und hatten sie K.O. geschlagen.
Sie zerrte noch fester an den Fesseln, als die Schritte stoppten.
"Also, mit was fangen wir an, damit du uns alles sagst?" erklang eine starke und verhasste Stimme durch den Raum.
Er war hinter zwei seiner Landsleute, weil er womöglich etwas Angst vor ihr hatte. Gut.
Seine Leute kamen auf Lexi zu und banden sie los.
Sie wehrte sich, wollte von ihrem schmerzenden Griff wegkommen und wurde aber hoffnungslos zu ihrem Peiniger geschleift.
"Was weißt du über die Hexe Ivy?"
Sie spuckte dem ´großen´ Anführer ins Gesicht und bekam einen Fausthieb in die Magengruben zu spüren. "Gut, du hast es so gewollt, du dreckige kleine Hexe. Bringt die Peitsche." gröllte seine zornige Stimme.
Nein!
Sie riss die Augen weit auf.
Nein, nicht die Peitsche!
Gott, warum bestrafst du mich? dachte Lexi schluchzend. Ich habe nichts getan um in deine Ungnade zu fallen, warum?
Sie sah dem Anführer ins Gesicht. Keine Schwäche zeigen, dass war ihre erste und einzigste Regel.
Er hatte rotes welliges Haar bis zu seinen breiten Schultern, seine Augen waren ein giftiges Grün, seine Nase leicht krumm und er hatte einen kleinen Oberlippenbart. Sein Körper war bedeckt von Wolfsfellkleidung, dass machte jeder Clansoberhaupt.
Der Werwolf kam auf sie zu, immer näher an ihren Hals.
"Bevor du stirbst will ich mein Zeichen auf dir hinterlassen." flüsterte er und biss fest zu.
Seine spitzen Zähne gruben sich in ihr Fleisch bis zum Knochen.
Sie schrie, schrie voller Qual so laut sie konnte.
Sie schrie so lange, bis er von ihr abließ.
Dann kauerte sie sich voll Schmerz zusammen und wimmerte, weinte und schluchzte.
Ihr ganzer Körper brannte, brannte lichterloh.
Es hieß, ein Mensch könnte durch einen Werwolfsbiss verwandelt werden, was war aber mit einer Hexe?
Viele Menschen wurden schon gebissen, einige starben daran weil sie zu schwach gewesen waren, aber sie selbst würde lieber den Tod wählen bevor sie so eine wiederliche, blutrünstige Kreatur werden würde.
Dann wachte sie auf.


9.Kapitel



Die Wunde an ihrem Hals pochte heiß und hart.
Sie lag auf der Rückbank des Autos.
Oh, Gott sei dank! Lexi sah sich um.
Evil und Violet schliefen beide und draußen schien die Sonne. Gut, ein Spaziergang wäre jetz sicher nicht schlecht.
Leise stand sie auf und stieg aus dem Auto aus, darauf bedacht, die Vampire nicht zu wecken.
Draußen streckte Lexi sich und wischte sich die getrockneten Tränenspuren von Wangen und Hals.
Als sie fertig war, ging sie einige Schritte, erst langsam, dann immer schneller, rannte schneller und schneller.
Sie fühlte sich dabei frei, schwerelos, von allem Böse losgesagt.
Wie ein Vogel in der Luft, ein Verdurstender der eine Oase findet, wie zwei Menschen die zu einem Liebespaar werden.
Beim Rennen konnte sie alles vergessen was ihr nicht gefiel. Sie schaltete die Hälfte ihres Gehirns einfach ab und fühlte sich für einige Momente gut.
Keine Albträume. Keine Angst vor ihrer Zukunft, was durch den Biss mit ihr passieren wird. Keine Zweifel an sich selbst. Keine Hoffnungslosigkeit. Keine Selbstverachtung vor dem, was ihr bevorstand. Kein Misstrauen gegenüber Evil und Violet.
Bei einem umgefallenen Baum blieb sie atemlos stehen.
Luftholend sah sie sich um.
Der Baum lag an einem kleinen Teich, überall waren Blumen und Gras. Am Teich saß ein Frosch und quakte vor sich hin, in den umstehenden Bäumen, es waren fünf, sangen Vögel ihre Lieder.
Ein schöner Ort um stehen zu bleiben und nachzudenken.
Lexi setzte sich auf den Baumstamm, zog ihre Schuhe aus und ließ ihre Füße ins kühle Wasser sinken.
Himmlisch.
Sie wollte am liebsten ewig dort sitzen, was für eine Hexe um die 500 Jahre bedeuten könnte. Leider aber musste sie sich ihrer Situation endlich Klarheit verschaffen. Zuerst wagte sie sich an leichtere Gedanken heran. Evil und Violet.
Beide wirkten, als müssten sie etwas geheim halten, was Lexi ja auch tat, aber sie waren nett.
Ehrlich gesagt mochte sie die Beiden sogar.
Vielleicht konnte sie ihnen ja trauen und konnten eines Tages Freunde werden?
Oh verdammt, jetzt musste sie endlich über ihre Bisswunde nachdenken, nur über die Folgen.
Also, wurde eine Hexe schon mal von einem Werwolf gebissen und wenn ja, was ist also dann mit ihr geschehen?
Irgendwo mussten doch sicher Schriftrollen existieren über Bisswunden.
Aber wo?
Ihre Mutter hatte ihr etwas erzählt, bevor sie das letzte mal bei ihr gewesen war, das war über acht Jahre her.
Über eine Gruft am Nordfriedhof, dort sollen seit hunderten von Jahren Schriften von und über Hexen gelagert sein.
Aber wo war das noch mal? Sie überlegte und überlegte.
Dann fiel es ihr plötzlich wieder ein.
Tepta!
Die Gruft war irgendwo in Tepta!
Das Gute war, so wie es aussah mussten die Vampire auch dort hin.
Das Schlechte, sie wusste nur, das die Gruft am Nordfriedhof war und der war groß, verdammt groß.
Als sie ihre Schuhe anzog und wieder gehen wollte, knackte hinter ihr ein Ast. Lexi dachte, es wäre nur ein kleines Tier, als sie sich beobachtet fühlte.
Wieder ein Knacken. Ein Blick bohrte sich in ihren Rücken.
Was...?
Sie drehte sich um und erschrak. Sie sah dem Tier in die braunen klugen Augen und wusste es.
Ein Werwolf!
Nein, nicht schon wieder! Diesmal nicht, nicht mit ihr, dachte sie und machte sich mit Worte murmelnd unsichtbar.
Er konnte ihre Fährte zwar wittern und aufnehmen, wenn Werwölfe aber ihr Opfer nicht sahen, war es etwas schwerer für sie zu jagen.
Das Seltsame an dem Wolf war, das er aber nur dastand und in ihre Richtung sah und als sie los rannte, blieb er auf der Stelle und folgte nur mit seiner Nase ihren Geruch.
Er saß da und sah weiter in ihre Richtung, als würde er sie sehen.
Lexi bekam eine Gänsehaut und wurde schneller.
Dieser Werwolf machte ihr mehr Angst als alle Anderen zuvor, er war vollkommen anders als sie je von einem Werwolf gehört hatte.
Er sah nicht wie ein gewöhnlicher Werwolf aus und er verhielt sich auch nicht so.
Er wirkte friedlich und freundlich und das versetzte sie in Panik, nicht wissend warum.
Nach Luft ringend kam sie am Auto an und stieg ein.
Gut, beide Vampire schliefen noch.
Sie legte sich hin und schloss die Augen.
Bitte, lass mich schlafen. Bitte, ich brauche nur einen traumlosen Schlaf, bitte.
Sie schlief ein und träumte... nichts.



10.Kapitel



Violet wachte auf und sah der strahlenden Sonne entgegen. Sie war desorientiert und sah sich um. Gott, ihr Schädel pochte ja wie die Hölle.
Sie stöhnte missgelaunt.
Was war gestern geschehen?
Wollte sie es wirklich wissen? Wohl eher nicht.
Sie überlegte trotzdem und sah dem schlafenden Evil ins Gesicht und...
... ihr fiel alles wieder ein.
Sie hatte Blut getrunken.
War nicht mehr nüchtern.
Hatte von einer zweiten Quelle Blut getrunken.
Blutrausch.
Jemand hatte sie gebissen.
Es war berauschend gewesen.
Und diese Gier in ihr, diese unbezähmbare Gier nach mehr und... nach ihm.
Scheiße!
Nein, nein, nein, verflucht, sie hatte sich bewusst nicht mehr Blut gönnen wollen, hatte gewusst, was passieren könnte.
Noch einmal sah sie Evil an. Er war es gewesen!
Er war ihre zweite Quelle gewesen und ihre Gier hatte nach ihm verlangt.
Oh nein, das konnte doch nicht sein!
Aufgebracht wischte sie sich einige Locken aus dem Gesicht und riss die Augen weit auf.
Das Gesetz der Gesetze der Vampire war, trinke nie von einem Vampir.
Und Evil und sie hatten es gestern gebrochen.
Gott, was würde denn jetzt passieren?
Violet schloss die Augen wieder und versuchte ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen und stockte mit ihrer Arbeit.
Da war etwas.
Etwas völlig ungewöhnliches.
Etwas, das nicht zu ihr gehörte und doch könnte sie ohne nicht leben.
Was war das?
Es fühlte sich gut an, warm, schön, Glück versprechend, verheißungsvoll, neu und doch schon immer da gewesen.
Es wärmte sie von innen heraus.
Wärmte ihr Herz, sogar ihre Seele.
Was war es nur?
Als Evil sich bewegte, sie ihn ansah und er die violetten Augen öffnete wurde es ihr klar.
Nein nein, das war unmöglich, das gab es nicht.
Es konnte unmöglich sein und doch...
Dieses Etwas in ihr, das plötzlich und doch schon so lange ein Teil von ihr war, ihr Wärme und Geborgenheit, Liebe und Freundschaft schenkte war Evil. Er war dieses Etwas in ihr.
Das is doch völliger Schwachsinn, das gibts doch nicht und war völlig verblödet.
Violet, redete sie sich innerlich zu, du hast den Verstand verloren und bist schon total plemplem.
Jeden Moment würde wahrscheinlich Psychologen kommen und sie einweisen.
Sie musste ziemlich übel ausgesehen haben, denn Evil richtete sich auf und suchte die Umgebung nach Feinden oder ähnliches ab.
" Was ist los, Vi? Was hast du gesehen?"
" Dich." Bei diesen Worten musste sie lachen. Er sah sie Verständnislos an und schüttelte den Kopf: "Danke für die Beleidigung, ein ´guten Morgen Evil´ hätte auch ausgereicht." brummte er.
Vi musste noch mehr lachen. "Nein, so meinte ich es nicht Evil. Ich habe nur... egal, ist Lexi schon weg oder immer noch da? Ich möchte nicht nach sehen weil ich nicht weiß, was ich lieber hätte. Verrückt, ich weiß."
Evil sah auf die Rückbank "Sie ist noch da und schläft."
Er drehte den Kopf und sah Viotel stirnrunzelnd an, dann wie der Lexi.
Was machte er da?
"Evil, was...?"
Noch ehe sie ihre Frage ganz aussprechen konnte platzte Evi verwirrt heraus "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen,... aber das geht nicht, nein, vergiss es."
"Was, Evil, was ist denn?"
Er schüttelte den Kopf, spürte Vis Verwirrung und war verblüfft. Er konnte ihre Gefühle spüren, als wären es seine.
Eine Verbindung.
Schnell blendete er diese Gedanken aus und konzentrierte sich au Violet und Lexi.
Noch einmal musste er sich vergewissern und studierte beide Gesichter. Wie konnte das sein?
Dann fiel ihm etwas ein und er riss erstaunt den Mund auf. Oh, das war jetzt aber nicht gut. Wie sollte er Vi das alles erklären?
Er hatte Riolan versprochen, nie ein Wort über diese zwei Jahre damals zu verlieren. Gut, dann erzählt er eben nur so viel wie es ihm erlaubt ist, Riolan kann dann den Rest übernehmen.
"Dein, Gesichtsausdruck gefällt mir nicht, was ist? Sags mir endlich oder ich hole meinen Dolch hervor und du wirst nie wieder Freude am Leben haben."
"Den hast du gar nicht dabei, da fällt mir ein, hinten im Kofferraum kannst du dir ein paar Waffen aussuchen." versuchte er dem Thema auszuweichen und sah ihr bedauernd in ihre Augen.
"Evil," zischte sie leicht zornig geworden "Ich will jetzt sofort wissen was los ist."
Er sprach leise und so schnell, das sie ihn kaum verstand: "Sie ist deine Schwester."
Eine rießige Schockwelle überflutete ihn, sie war definitiv sehr geschockt.
"Was?! Ich... warte... wiederhole bitte was du soeben gesagt hast, ich glaub ich hab mich verhört."
Mit fester Stimme wiederholte er "Sie ist deine Schwester."
"Nein," sie schluckte einen Klos im Hals herunter "nein, das ist unmöglich, ich bin ein Einzelkind. Ich habe keine Geschwister, Evil, ich habe keine Schwester. Was hast du heute gegessen oder getrunken, dass du so spinnst? Du weißt selber, dass ich keine Schwester habe und schon gar keine jüngere."
"Sie hat gelogen."
"Was?"
"Sie hat gelogen, sie st nicht 18 sondern etwa 23."
"Woher willst du das wissen? Evil, hör auf damit. Ich habe keine Verwandten, nur meinen Vater. Hör auf dich über mich lustig zu machen!"
Er spürte, das sie tief in ihrem Herzen merkte, dass Lexi ihre Schwester war, sie wollte es sich nur nicht eingestehen.
"Prima, dank der Sonne kann ich jetzt nicht mal frische Luft schnappen." seufzte Violet gereizt.
"Vi..."
"Gut, dann frag ich dich jetzt etwas."
Misstrauisch sah sie ihn an: "Was willst du fragen?"
Unverblümt und ohne um den heißen Brei herum zureden platzte er heraus: "Du fühlst die Verbindung zwischen uns auch, stimmt´s? Weißt du, was es damit auf sich hat?" Wieder eine Schockwelle ihrerseits.
"Von was redest du? Ich... ich weiß nicht was du meinst."
"Du bist eine schlechte Lügnerin, wusstest du das?" fragte er verächtlich, da es eine glatte Lüge gewesen war die sie ausgesprochen hatte.
"Ich habe es leid, deine Lügen anhören zu müssen. Ich weiß, dass du die Veränderung in uns auch fühlen kannst, so etwas kann nicht einseitig sein."
Schock, Angst und Nervosität drohten ihn zu erdrücken. Das waren eindeutig ihre Gefühle.
"Versuch bitte wenigstens deine Emotionen etwas unter Kontrolle zu bringen, sie erdrücken mich. Vi, es tut mir wirklich leid, aber wir müssen darüber auf jeden Fall reden, es geht nicht anders, es ist nicht normal." Er holte tief Luft und fragte sanft: "Also,... weißt du was mit uns gestern passiert ist? Wir haben geredet, dann hast du mich ge..."
Violet riss ihre Augen wieder weit auf, wurde rot und presste ihm ihre Hand auf den Mund.
"Sag es ja nicht! Ich schwöre, wenn du es auch nur denkst, dann werde ich dich pfählen. Gestern haben wir nur geredet, nicht mehr. Was gestern war, wird nicht noch einmal geschehen und wir vergessen das Ganze jetzt gleich." zischte sie und wurde noch roter als sie an Gestern dachte.
Ein Kuss.
Nicht er , sondern sie hatte ihn geküsst, ihn halb verschlungen.
Sie hatten Blut voneinander getrunken und hätten fast...
Oh, verflucht, sie hätte erst gar nicht daran denken dürfen. Ihr Atem wurde schneller und ihr wurde heiß, alles verschwamm leicht vor ihren Augen.
Spöttisch funkelte Evil sie an: "Ich darf nicht daran denken, aber du tust es gerade. Ich fühle, wie erregt du bist, streite es gar nicht erst ab, es ist dir auch anzusehen. Aber keine Angst, ich werde dich die nächste Zeit nicht mehr berühren.Nicht um mich zu quälen, sondern um dir selbst zu beweisen, das du mich willst. Ich bekomme dich noch soweit, das du mir gestehen wirst, dass du mich willst, brauchst. Bis dahin werde ich dich nicht mal aufs Haar küssen oder umarmen, wir werden ja sehen, wie lange du es dann mit deinen beschissenen Lügen aushältst."
"Was? Evil, ich... hör auf so einen Stuss zu reden! Gut, ich gebe es zu, daran gedacht zu haben und so," wenn das überhaupt noch ging bekam sie noch mehr Farbe, ihr Körper leuchtete wie eine Tomate, "... aber das heißt nichts, gar nichts. Du weißt, dass ich dich mag und das ich es nicht aushalte, wenn du dass wirklich durchziehen willst. Ich mag Berührungen, deine Berührungen, sie trösten mich und lassen mich schlimme Sachen vergessen."
Zornig funkelte er sie an: "Sogar jetzt noch belügst du dich und mich. Ich halts nicht mehr aus, wenn du wenigstens einmal die Wahrheit sagen würdest! Was wäre so schlecht daran, nich mehr zu lügen? Ich verstehs einfach nicht."
Er holte tief Luft und startete den Motor. Er sah sie einmal noch an und das gab ihr den Rest.
Sien Blick war eiskalt, ließ sie zittern vor innerer Kälte und sie bekam eine nie zuvor gekannte Angst. Verdammt, sie wusste es doch auch nicht, verstand ihre Gefühle nicht mehr. Und diese verfluchten Tränen brachten sie noch um.
Violet umschlang ihre Knie mit den Armen, bettete ihr Gesicht zwischen Knie und Bauch und schluchzte leise vor sich hin.
Wieder fühlte sie sich allein, nur weil sie gelogen hatte.
Wieder hatte sie Evil und sich Schmerzen angetan.
Warum?
Warum machte sie alles immer wieder so falsch?
Was, Gott verdammt noch mal, war mit ihr los?
"Es tut mir leid," brachte sie erstickt hervor, "ich fühl mich, als wäre ich gebrochen. Gefühle explodieren in mir. Das ist alles so neu für mich und ungewohnt. Evil, ich weiß nich, was mit mir los ist, aber es tut mir so leid. Ich will nicht lügen, aber meine Gefühle will ich auch nicht preisgeben. Mit dieser Bindung komm ich jetz noch nich klar, weil du meine Gefühle spürst und ich die deine. Es fühlt sich an, als wäre ich nackt, schutzlos. Es macht mir angst, die Wahrheit schüchtert mich ein und erschreckt mich. Ich will die Wirklichkeit nicht sehen, weil sie mir angst bereitet. Und das mit der Schwester ist für mich so schwer zu glauben, ich verschließ mein Herz und meine Gedanken vor der Wahrheit. Stell dir vor, du hast nur deinen Vater und plötzlich sagt dir einer, dass du eine Schwester haben könntest. Weißt du, wie zerrissen man sich fühlt? Und dann ist es noch nicht einmal sicher, ob sie meine Schwester ist und ob sie nicht doch zu den Wölfen gehört."
Von Evil kam kein Wort, aber sie spürte, dass er es verstand.
Sie hörte auf zu weinen, trocknete sich ihr Gesicht und ließ sich seufzend in den Sessel sinken.
"Wer soll deine Schwester sein? Sorry, ich bin immer so neugierig."
Mit einem kleinen Aufschrei riss Violet den Kopf herum und sah in Lexis braun-grüne Augen.
"Ich... dass geht dich nichts an!" verzweifelt blickte Vi zu Evil, der den Wagen abbremste.
Als er sprach, senkte sie den Kopf um ihn und Lexi nicht in die Augen sehen zu müssen.
"Vi, sie hat ein Recht darauf!"
"Auf was habe ich ein Recht? Was verheimlicht ihr mir?"
Bevor Evil etwas sagen konnte, flüsterte Violet: "Es könnte sein, dass du meine Schwester bist. Ich glaub das nicht, aber Evil denkt das."
Ihr Flüstern war nur ein Hauch, doch Lexi hörte es als würde sie schreien.
Ungläubig riss sie die Augen weit auf: "Was? Das kann nicht sein! Das ist absurd."
"Doch es kann! Wie alt bist du wirklich und wer sind deine Eltern? Wenn du die Fragen wahrheitsgemäs beantwortest, kann ich dir sagen, ob ihr Geschwister sein." fragte Evil.
"Woher weißt du, das ich mit meinem Alter gelogen hab?"
"Ich vermutete es, du bist zwar klein und könntest als 18-jährige durchgehen aber deine Augen sagen etwas anderes." stellte er fest.
Wow, er war gut, dass musste sie ihm lassen, jeder glaubte, sie sei wirklich 18.
Ergebend, gestand sie: "Ich bin 23, meine Eltern sind Bryan O´Rake, der weltweit beste Hexenmeister und Ivy, meine Mutter war zum Teil Hexe und zum Teil Vampir. Ich selber hab eigentlich alles von meinem Vater, ich bin Hexe und hab sein Aussehen, nur wenige Dinge hab ich vielleicht von meiner Mutter. Ich weiß es nich wirklich, ich war noch sehr jung, als sie uns verließ. Sie sagte, dass sie nur aus Pflichtbewusstsein bei meinem Vater gewesen war, weil es die Regeln ihrer Familie besagen, dass eine Hexe zwei Jahre lang ihren Mann verlassen muss, um sich mit anderen Hexen fortzupflanzen und so. Würd gern mal wissen, wer diesen misst erfunden hat, denn ich werd dieser Regel sicher nie folgen. Was wohl ihr Mann in dieser Zeit gemacht hat?" Nachdenklich und neugierig klopfte sie sich an ihr Kinn.
Geschockt sah Violet Lexi an und hatte plötzlich eine Träne am Augenwinkel.
"Oh Gott, meine Mutter... Evil... meine Mutter..."
"Vi, ich bin mir jetzt wirklich zu 99 Prozelt sicher, dass ihr Schwestern seid. Es tut mir wirklich leid, dass es dein Vater dir nie gesagt hat. Wahrscheinlich hast du sogar noch eine Schwester oder einen Bruder. Ich kann es nich genau sagen, wir müssten deinen Vater fragen, sobald wir im Versteck sind." Am liebsten würde Evil sie in die Arme nehmen und trösten, sie streicheln, ließ es aber dann doch sein.
"Was!? Ivy ist deine Mutter? Wie alt bist du?" fragte Lexi geschockt.
"21" kam die knappe Antwort von Violet.
"Jetzt versteh ich, warum sie nur ein Jahr bei uns war, sie hatte eine andere Familie. Das ist..." Lexi verstummte traurig. Tränen fingen an, über ihr Gesicht zu laufen.
So lange hatte sie allein sein müssen, ihre Mutter war nie da gewesen, ihr ganzes Leben lang und ihr Vater war die meiste Zeit auf Reisen gewesen um Geld für Essen zu verdienen und jetzt hatte sie eine Schwester!
Das konnte doch unmöglich sein!
"Können wir das irgendwie testen so schnell wie möglich? Ich meine... DNA-Vergleich oder so etwas in der Art? Ich will sicher sein, bevor ich vielleicht ster..." Lexi wurde immer leiser und verstummt dann.
Fast hätte sie gesagt, dass sie vielleicht bald sterben müsste.
Ihren Vater konnte sie nicht fragen, ob sie eine Schwester hätte, dass würde ja Schwachsinn und Violets Vater weiß es vielleicht ja nicht.
Also, wie würde es am schnellsten herauszufinden sein, ob sie Geschwister waren?
Sie überlegte.
Nein, ein Zauber gab es dazu nicht soweit sie wusste.
Lexi wandte den Kopf zu Evil als der sich räusperte.
"Also, ich wüsste schon etwas, aber das wird dir nicht gefallen und es würde etwa ein paar Stunden dauern."
"Was denn?" fragten Vi und Lexi gleichzeitig, beide waren misstrauisch.
"Es ist genau so sicher wie ein DNA-Test, ich könnte also in einigen Stunden herausfinden, ob ihr ganz sicher Geschwister seid. Natürlich müssen wir das an einem sicheren Ort machen, also fahren wir erst mal zu unserem Unterschlupf."
"Evil!" Beide wiesen ihn mit diesem scharfen Zischen zurecht. "Red nicht um den heißen Bei herum, was ist es? Oder müssen Lexi und ich erst grob werden? Sag es doch einfach!"
Er schluckte und sah beiden abwechselnd in die Augen.
"Also gut, wie ihr wollt. Aber sagt es keinem, ich weiß nicht ob das normal ist, was ich vor hätte. Lexi, ich weiß, wie du zu Blut stehst, aber dazu bräuchte ich von jedem von euch einige Tropen. Nicht viele wissen davon, aber ich habe eine geistige Kraft entwickelt, die mir ermöglicht, DNA-Strukturen durch Blut zu sehen. In einigen Büchern von Vis Vater wird diese Kraft Medika genannt, dort steht auch, dass sie sehr selten ist. Angeblich haben nur die stärksten Vampirfamilien die Anlage für Medika, somit tauchte diese Fähigkeit schon seit Jahrhunderten nicht mehr auf. Ich weiß nicht, warum ich sie habe, aber ich habe sie seit ich denken kann."
Lexi wirkte etwas zuwider, Violet dagegen sehr interessiert.
"Warum hast du mir davon nie erzählt, wir sind Freunde und du weißt, das ich es nie gesagt hätte wenn es dich gefährden könnte?"
Er freute sich innerlich, dass er es gerade gesagt hatte, denn sein süßer Engel sah ihn aus funkelnden und bewundernden Augen an. Es gefiel ihm, dass sie Interesse an ihm fand.
"Weil es nie wichtig war."
"Wie viel Tropfen Blut benötigst du später?" fragte Lexi und rieb sich unbewusst die blutigen Male an ihrem Handgelenken.
Wann sie wohl endlich erzählen würde, woher sie diese hatte? fragte sich Evil.
"Drei oder vier Tropfen genügen vollkommen. Aber last uns jetzt erstmal zum Unterschlupf fahren, wir sind fast da. Wir brauchen mit dieser Geschwindigkeit ungefähr noch 3 Stunden, bis dahin könnt ihr noch etwas schlafen."
Lexi rollte sich auf der Rückbank zusammen, grummelte noch etwas und schlief mit einer Hand auf der Wunde am Hals im nächsten Moment bereits wieder.
Evil sah auf die Straße, als ihm plötzlich wieder etwas einfiel.
Er sah kurz zu Vi und sah direkt in ihren neugierigen Blick.
"Was ist? Du solltest schlafen."
Violet studierte seinen Gesichtsausdruck und flüsterte: "Ich sollte fragen, was los ist. Ich spüre, dass dich etwas bedrückt oder so. Also, was ist mit dir?" fragte sie neckend und doch etwas besorgt.
"Du solltest noch ein bisschen schlafen." versuchte er abzulenken. Gerade jetzt, wo er nicht mit ihr darüber reden wollte, wollte sie etwas über das Band zwischen ihnen wissen.
"Sag du mir nicht, was ich zu tun habe, ich bin nicht müde. Was ist los? Ich werde so lange fragen und dir auf die Nerven gehen, bis du endlich antwortest." spielerisch, aber ernst funkelte sie ihn an.
"Nichts ist los."
Gut das die Straße leer und immer nur gerade war, sonst könnte er sie nicht betrachten, denn er wäre schon längst in einen Baum gefahren.
"Was ist los? Was ist los? Was ist los? Siehst du, ich mache meine Warnung wahr. Was ist los? Was ist l...?"
Er bremste sanft ab, beugte sich zu ihr rüber und sah auf ihre Lippen als sie verstummte.
Sein Blick erhitzte ihr Blut und ließ ihre Lippe erzittern.
Nervös und auffordernd sah sie ihn an. Ihr Herz pochte wie verrückt gegen ihre Rippen und in ihrem Bauch flogen zarte Schmetterlinge ihre Runden.
Zittrig fragte sie: "Was willst du?"
Mit tiefer, dunkler, sinnlicher Stimme flüsterte er: "Was willst du? Bitte sag mir einmal was du willst."
Ihr Atem stockte und ging dann schneller.
Sein Atem an ihren Lippen brachte sie noch um den Verstand.
Einmal die Wahrheit sagen, einmal Blöße zeigen.
Einmal nur ihm gehören.
Er beobachtete, wie sie auf ihrer vollen Unterlippe herum biss.
Sie war eindeutig nervös und kurz davor nachzugeben.
Seine grünen Katzenaugen sahen sie an und gaben ihr den Rest.
"Dich.", hauchte sie "Ich will dich."
"Zeig es mir. Küss mich Violet." Innerlich jubelte er.
Endlich. Endliche gab sie es zu.
Seine Blicke zogen sie fast aus, ließen sie eine Hitze in sich spüren. Ihr Unterleib pulsierte schmerzlich.
Ihre silbernen Augen verdunkelten sich, sahen ihn nervös und doch leidenschaftlich an.
"Küss mich." hauchte er an ihren Lippen und endlich schloss sie den Abstand zwischen ihnen und drückte sanft ihre vollen Lippen auf seinen Mund.
Als er stönte sah sie schüchtern zu ihm auf, sah in seine Augen die nichts verbargen und presste dann wieder ihre sinnlichen Lippen auf seine.
Mutig geworden durch die Gefühle, seine und ihre in ihr, krabbelte sie auf seinen Schoß, legte ihre Hände auf seine Schultern und küsste ihn immer wieder.
Als sie beide Luft brauchten, lösten sie sich kurz voneinander, sie sahen sich hitzig an. Zart strich sie mit ihrer Zunge seine Lippen entlang bis er sie packte, an seinen Körper presste, seinen Mund öffnete und ihre Zunge in seinen Mund nahm. Heiße und kalte Schauer rieselten ihr den Rücken hinunter, ließen sie erzittern und leis aufstöhnen. Sie schob ihre Finger in sein Haar, hielt sich daran fest und seufzte zufrieden.
Er biss sie sachte in die Unterlippe und wieder rieselten Schauer ihren Rücken hinunter.
Als sie merkte, dass sie feucht war, wurde sie rot und presste instinktiv ihre Schenkel fest zusammen.
Evil stönte auf.
Unbewusst hatte Violet seinen pochenden Schwanz zwischen ihren Schenkeln eingeklemmt. Es fühlte sich so gut an. Sie spürte etwas hartes und pochendes und sah hinunter. Evil hatte eine große Ausbuchtung in der Hose. Neugirig geworden, küsste sie sich eine Spur von seinem Mund zum Hals und als sie sein Hemd geöffnet hatte, weiter hinunter, küsste seine breite Brust, seinen Bauch und spielte mit ihrer Zunge an seinem Bauchnabel.
Fast war sie dort, bei seinem Beweis der Begierde.
Ihr Unterleib zog sich zusammen, zwischen ihren Beinen pochte es schmerzvoll und doch wollte sie mehr. Sie lächzte nach ihm, wollte ihn so sehr.
Die Schmerzen waren so köstlich, dass sie ein Stöhnen unterdrückte.
Mit ihren Händen fuhr sie über seinen Rücken, dann nach vorne über seine Brust, streichelte seinen Bauch wärentdessen sah sie ihm ganz tief in die grünen Augen.
Er senkte den Kopf und knabberte an ihrem weichen Hals.
"Mmmh," flüsterte er heiser, "du schmekst so gut. Ich will mehr von dir, alles. Ob du wohl an anderen Körperteilen genauso fruchtig und süß schmeckst?"
"Was willst du denn genau?" neckte sie ihn.
Mit ihren Fingern spielte sie an seinem Hosenbund herum. Er packte ihre kleinen und feinen Hände und hielt sie fest. Wenn sie so weiter machte mit ihrer rauen, verheißungsvollen Stimme und ihren Erkundungen auf seinem Körper, würde er noch in seiner Hose kommen und die Hose in keinen Fetzen reißen. Seine Hose würde reißen wie ein Luftballon an einem Kaktus.
Peng, und er würde sich und seinen Schwanz nicht mehr aufhalten können.
Würde immer wieder kommen und seine Violet bespritzen, sie makieren.
Evil beugte sich zu ihrem Ohr, biss zart hinein und sprach mit vor Lust rauer Stimme: "Ich wüsste vieles, was wir machen könnten, aber da wäre ein Bett besser, oder eine Wand, oder ein großer Tisch. Aber jetzt möchte ich erst einmal, das du mich streichelst, mich in die Hand nimmst und mich verwöhnst, bis ich es nicht mehr aushalten kann. Wenn du es gut machst, werd ich dich sehr großzügig belohnen und dich kommen lassen, wie du noch nie in deinem ganzen Leben gekommen bist. Du wirst schreien vor Glück und immer mehr und mehr verlangen. Du wirst immer wieder kommen und nicht genug von mir bekommen. Du wirst zittern vor Lust und später, viel später, wenn wir mal eine kleine Pause machen, wirst du so schwach sein, dass du wie eine durch und durch gut gevögelte Frau in einen leichten und erholsamen Schlaf fallen wirst. Und dann geht es wieder weiter, alles nochmal und noch mehr."
In ihrem Bauch kribbelte es und ihr Schoß zo sich zusammen.
Ihre Hände zitterten als sie seinen Reißverschluss öffnete. Sie öffnete ihn ganz langsam, brachte ihn um den Verstand, lies ihn schmelzen und als seine Hose endlich offen war und er befreit war, knurrte er: "Violet, Süße, mach endlich oder ich mach es selber, ich halte es einfach nicht mehr lange aus. Bitte."
Vorsichtig berührte sie sein hartes Glied, strich sanft über seine Eichel, über den Tropfen, der dort hervorquoll. Er zuckte und stöhnte auf, packte sie an den Hüften und zog sie näher heran.
Ihre Kehle wurde eng, ihr ganzer Körper loderte lichterloh.
Als sie ihre trockenen Lippen anfeuchtete, stöhnte er wieder auf, halb verzweifelt am Rand des Wahnsinns. Trunken vor Lust.
"Wenn ich nur einmal noch deine süße kleine rosa Zunge sehen muss, ohne das du damit etwas an mir machst, dann werde ich dich an deinen seidigen Locken packen und dein Gesicht an meinen schmerzvoll pochenden, zum Leben erwachten Schwanz pressen."
Jedes seiner Worte ließ sie erbeben und voller Vorfreude feucht werden.
Violet wusste nicht, was sie machen sollte, aber sie fuhr sich mit ihrer Zunge noch einmal über die Lippen und lächelte sinnlich.
Leise brüllte er auf.
Dieser kleine, süße Engel war ein richtiges Biest. Sein Engel wollte mit dem Feuer spielen. Gut, das konnte Violet haben.
Sollte sie doch selber herausfinden, wie es ist, mit dem Feuer zu spielen und sich dann daran die zarten Finger verbrennen.
Mit seiner Hand strich er über ihre wohlgeformten Brüste, die schwer und reif in seiner Hand lagen und zupfte an ihren Brustwaren, die sogleich hart wurden wie Kieselsteinchen.
Überascht schrie sie leise auf und schmiegte sich in seine Hand, an seinen großen, erregenden Körper.
"Evil..."
"Ich habe es mir anders überlegt, ich will spielen. Tja, meine Schöne, einen bis an die Grenzen erregten Mann sollte man eben nicht noch mehr reizen."
Er küsste sie am Kinn und zog von dort eine heiße Spur bis zu ihrem Schlüsselbein.
Kurz sah er in ihre vor Lust verschleierten Augen, zog ihr dann ihre Jacke und ihr Top aus und küsste sie am Brustansatz.
Als er eine Brustwarze in den Mund nahm und sie durch den BH leckte entkam ihr ein leises Wimmern.
"Was willst du?" fragte er sie mit vor Lust rauer Stimme.
Sein Engel war reine Sinnlichkeit.
Wieder saugte er an ihr.
Sie hielt sich an seinen breiten Schultern fest, bog ihren Körper durch und presste ihre Brust noch näher an sein Gesicht, seinen heißen Mund.
Violet warf den Kopf nach hinten und stöhnte heiser:
"Dich! Gott helfe, aber ich will nur dich! Deine Küsse, deine Berührungen, deine Lust. Ich will dich mit Haut und Haar. Ich will alles von dir."
Jetzt war er glücklich, denn endlich hatte sie ihm das gesagt was er schon lange hören wollte.
Mit einer Hand strich er ihr immer wieder über den Rücken, mit der anderen tastete er sich langsam an ihren Rock heran.
Er zog ihren Rock langsam nach oben und strich sanft über ihre schwarze Leggins.
Während er sich der anderen Brustwarze zu wandte, kratzte Violet über seinen Rücken.
Unstillbare Lust brodelte in ihr, sie schmolz in seinen Händen dahin.
Je näher seine heiße Hand ihrem Zentrum der Lust und des köstlichen Schmerzes kam, desto schneller klopfte ihr Herz. Als er ihr die Leggins auszog und über ihren blutroten String strich stöhnte sie erstickt auf.
"Evil, ich...ich kann es nicht mehr lange ertragen."
"Doch, Vi, doch, dass kannst du wohl. Für mich kannst du es."
Krampfhaft hielt sie sich bei ihm fest, kratzte über seinen Rücken. Sie schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals und erstickte somit ihr Wimmern und Stöhnen, das immer lauter zu werden schien.
Evil ließ seine Finger unter den roten nassen Stoff gleiten und streichelte sie.
Ihre Hüften zuckten und als er einen Finger in sie schob schrie vor Lust an seiner Schulter auf.
Um still zu sein biss sie ihm in seine Schulter, stopfte sich ihren Mund mit seinem Fleisch und versuchte weitere Geräusche zu unterdrücken.
Heftige Beben gingen durch ihren Körper.
Evil hielt still.
Diese Gefühle waren unbeschreiblich.
Feuer loderte durch ihre Adern als würde sie von innen heraus verbrennen.
Mit kleinen süßen Küssen küsste sie sich an seinen Hals entlang, biss ihn dort noch einmal und strich mit ihrer Zunge über den Biss, sodass er nicht mehr schmerzte.
"Du bist so heiß, so nass und bereit. Ich könnte für immer so sitzen und fühlen wie deine festen Muskeln meinen Finger umschlingen. Alles, Violet mein dunkler Engel, gib mir alles von dir und mehr."
Bei seinen gestöhnten Worten erschauderte sie und hauchte in sein Ohr:
"Dann nimm dir alles, Evil. Ich will ganz dir gehören, MUSS ganz die deine sein."
Er schob einen zweiten Finger in sie.
Sie schrie auf und als er seine Finger bewegte gab es für sie kein halten mehr.
Ihre Hüften zuckten unkontrolliert, sie zersprang in tausenden von Scherben.
Ihr Körper fing noch heftiger zu beben an.
Lustvolle Schauer liefen durch sie und ließen sie heiser aufschreien.
Gesättigt und erschöpft strich sie über Evils Brust und sah ihm in die lila-grünen Augen.
Für Scharm und Reue war es längst zu spät.
"Danke."
Evil lächelte und küsste ihre Augenlider.
"Ich sollte dir danken, Süße. Du hast mir endlich das gegeben, was ich schon immer wollte. Dich!"
Mit ihren Händen umfasste sie sein Gesicht, küsste ihn und flüsterte: "Es war wunderschön. Aber..."
Jetzt schlug sie doch ihre Augen nieder und wurde rot.
"Was... du bist immer noch... ähm... hart."
"Das werde ich in deiner Gegenwart immer sein" ,er lachte, "aber mach dir keine Gedanken darüber."
Sie sah ihm in die Augen und bewegte ihre Hand auffordernd nach unten, umfasste ihn.
Er stöhnte gequält auf.
Neugierig fragte sie: "Tut es sehr weh? Was kann ich tun, damit es nicht mehr schmerzt? Will das gleiche mit dir machen was du mit mir gemacht hast."
Bei dieser unschuldigen Frage zuckte sein Schwanz vor unerfüllter Lust.
Ihm hatte es schon genügt sie in den Armen zu halten und ihr zum Orgasmus zu verhelfen.
Aber sein pochendes Glied dachte da ganz anders.
Es wollte Erlösung.
"Ja, es schmerzt. Aber nicht so sehr. Engel, allein deine Befriedigung hat mir den inneren Frieden geschenkt. Naja, äußerlich anscheinend nicht.Ich wüsste vieles, was du dagegen machen könntest aber leider müssten wir weiter fahren. Und ich will dir keine Angst einjagen. Ich will alles nach einander machen, Schritt für Schritt."
Frustriert machte sie ihm die Hose zu und knöpfte sein Hemd.
Als er auch sie wieder angezogen hatte und sie noch einmal kurz in den starken Armen hielt, kam von hinten ein Murmeln.
"Was?!" verwirrt sah Violet nach hinten, wurde rot und löste sich von Evil.
"Was meinst du? Hat sie...? Schläft sie?"
Bei diesen Gedanken riss sie die Augen auf und setzte sich schnell wieder auf den Beifahrersitz.
"Hoffentlich hat sie nichts mitbekommen." flüsterte Vi geschockt.
Als sie einen verächtlichen Ton hörte, der von Evil kam, sah sie ihn an.
Er hatte die Augen geschlossen und sah gequält aus, was aber allerdings dieses mal nicht von seiner Erektion kam, dass wusste sie.
"Nein,... Evil, ich... so hab ich das nicht gemeint. Was wir getan haben hat mir wirklich gefallen und ich werde es sicher nie bereuen, aber... mir wär es peinlich wenn Lexi zu gesehen oder mit gehört hätte. Das hat nichts mit dir zu tun, es ist mir nur peinlich weil... du weißt schon,... was wir gerade gemacht haben ist zu intim, als das es jemand sehen sollte."
Schüchtern senkte sie den Blick, zupfte an einer ihrer Locken und wurde nun doch etwas rot.
"Und überhaupt, ist das alles für mich noch so neu. Ich meine,... wir waren Freunde... sind Freunde... Aber plötzlich willst du mehr... und ich... auch. Plötzlich bin ich mit dir verbunden und fummeln aneinander rum. Das... das geht alles so schnell. Und... mein Vater... wir alle sind in Gefahr. Der Aufruhr meiner Gefühle bringt rein gar nichts , also versuche ich ihn zu ignorieren. Gefühle sind jetzt eigentlich gerade sehr ungünstig und... Es tut mir wirklich von ganzen Herzen leid."
Evil schlug seine Augen auf, seufzte und beugte sich noch einmal vor, sodass sie sich Stirn an Stirn waren.
"Weißt du Vi, es ist nur so... das ich... mir tut es weh, wenn du dich andauernd zurückziehst. Und Gefühle sind nicht schlecht. Gut, Verwirrung ist echt nich schön, aber was solls? Ich bin für dich da und das weißt du. Du weißt das ich dir immer bei allem helfen werde und ich werde dir auch nie von der Seite weichen mein Engel. Das war immer so und wird auch immer so sein."
Er küsste sie auf die Nasenspitze und setzte sich dann wieder richtig hin.
Nach 5 Minuten Fahrt wachte Lexi am Rücksitz auf und streckte sich.
"Sind wir endlich mal da? Oder warum dauert das sonst so lange? Nach meiner Berechnung müssten wir eigentlich seit etwa 20 Minuten in Tepta sein. Habt ihr einen Zwischenstopp eingelegt wärend ich geschlafewn habe?"
Violett drehte sich um und sah ihre Schwester an.
"Ähm...Ja, wir hatten mal eine Pause weil...weil ich mir die Beine vertreten musste."
"Am Tag?"
Vi sah raus und fluchte leise.
Dummes Tageslicht, immer musste es einen Strich durch ihre Rechnung machen.
Seit wann war es denn überhaupt schon wieder hell?
"Ähm...die Sonne ist erst vor ein paar Minuten aufgegangen. Als ich mir die Beine vertreten hab, war es noch dunkel."
Puh, das war echt knapp.
Lexi sah sie misstrauisch an.
"Geht in Tepta mitlerweile die Sonne später auf als sonst? Wäre mir neu."
Weil er sehen konnte wie verzweifelt Vi nach einer Ausrede suchte, versuchte Evil Lexi auf andere Gedanken zu bringen.
"Lexi, was hast du eigentlich geträumt? Du warst so unruhig und hast kurz mal um dich geschlagen. Was war denn los?"
Die Hexe riss ihre Augen auf, fuhr sich mit der Hand kurz an die Halswunde und murmelte.
"Nichts...es war nichts....Sind wir denn endlich mal da?"
Was war denn jetzt wieder mit ihr?
Warum wurde sie immer so komisch wenn es um ihre Träume oder ihre Wunden ging?
Was verheimlichte sie vor ihnen?
"Wenn wir dir vertrauen sollen, dann musst du uns auch alles sagen was wichtig ist, Lexi. Und ich denke das deine Träume und deine wunden verdammt wichtig sind, süße. Also sags uns doch einfach, wir werden dich schon nicht verurteilen, du bist ja immerhin wahrscheinlich meine Schwester."
Lexi sah sie an und schluckte hart.
"Es ist nicht so, das ich euch etwas verheimlichen will, aber ich weiß selber nicht genau was los ist. Ich kann euch sagen was passiert ist und was meine Gedanken dazu sind, aber ich kann irgendwie nicht. Seit...seit dem das alles passiert ist, traue ich niemandem mehr. Nichtmal meinem Vater."
Eine Träne kullerte ihre Wange hinab und schnell wischte sie sie weg.
V kletterte auf den Rücksitz und nahm Lexi in den Arm.
"Egal was los war, wir bekommen es schon wieder hin. Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir. Und du musst uns ja nicht jetz gleich alles erzählen aber wir wollen wissen ob wir in Gefahr sind oder so."
Lexi schmiegte ihr Gesicht an Vs Schulter und schluchzte bis keine Tränen mehr kamen.
"Es war einfach alles so grausam und einfach unvergesslich. Ich wurde gefoltert von einem Werwolf namens Asyl. Er beschuldigte mich, das ich etwas hätte was ihm zustehen würde. Aber ich hatte nichts, ich wusste nicht was er wollte. Immer wieder wurde ich ausgepeitscht, geträngt, verbrannt und gestreckt. Als ich dachte das es nicht mehr schlimmer gehen würde, gab ich alle Hoffnung auf und machte mich bereit für das Sterben. So hätte ich zumindest als Hexe sterben können, aber der Bastard machte mir einen feten Strich durhc die Rechnung. Er stellte mich noch ein letztes Mal zur Sprache aber ich spuckte ihm ins Gesicht weil ich dachte das dann alles vorbei sein würde, aber so war es nicht. Er wusste von meinem Hass gegenüber Werwölfen, also biss er mich in den Hals. Wenn ich also den Biss überlebe, werde ich wohlmöglich zu einem Werwolf und das will ich um alles Geld der Welt vermeiden. Lieber bring ich mich selber um. Ich bin meines Wissens die erste Hexe die von einem Werwolf gebissen wurde und es bis jetzt überlebt hatte. Ich weiß nicht was passieren wird mit mir, deswegen wollte ich in Tepta nach alten Schriftrollen suchen die mein Vater mal erwähnt hatte. Ich wollte wissen ob es einen Ausweg geben könnte aus dieser Hölle."

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.05.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich habe meinen Schreibstiel noch nie ein klein wenig abgeändert, aber ich versuch es mal. Dieses Buch widme ich all denen, die meine Geschichten gerne lesen; ich hoffe es gefällt euch.

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