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Schutzgeld

 

 

Vieles hatte ich mit meinen 16 Jahren schon erlebt, aber, dies war mir noch nicht untergekommen und irgendwann reichte es. Als ich auf den Schulhof stand, kam plötzlich ein gutaussehender Klassenkamerad auf mich zu und baute sich beängstigend vor mir auf, ich zuckte jedoch nicht zusammen, er hatte mir nie etwas angetan und ich hoffte, er würde auch nicht davon anfangen, sondern er würde es bleiben lassen – für immer.

Es sollte so bleiben wie es war, doch, was er dann von mir verlangte, ließ mich stutzig werden, das war nicht auf seinem Mist gewachsen, es konnte nur von einem anderen stammen, der mich immer schon auf den Kieker hatte und mir schaden wollte.

Er kam mir immer näher, doch ich ging nicht rückwärts, er konnte mir keine Angst machen.

„ Du wirst mir morgen 40,- € geben, bevor du die Schule betrittst, ansonsten kannst du hier nicht mehr ohne Störung der anderen auf den Schulhof herumwandeln, machst du es dann nicht oder sagst es einen Lehrer, gibt es Ärger!

Hast du mich verstanden?“

„ Das ist nicht auf deinem Mist gewachsen oder hast du Geldprobleme, dass du andere bedrohen musst, um neuerdings an Geld heranzukommen.“
Die kleineren Schüler verschwanden um uns herum, die Pausenaufsicht wurde aufmerksam und kam auf uns zu. Meine anderen Klassenkameraden sahen mich so an als hätte ich eher das Geld bezahlt als ihn anzuschwärzen, das tat mir jetzt aber leid.

„Was ist hier los?“, fragte der Schulleiter überflüssigerweise, dämlicher konnte er sich nicht mehr anstellen, hatte er der Pausenaufsicht nicht zugehört oder war das eher eine rhetorische Frage? „Nichts!“, sagte mein lieber Klassenkamerad. Himmel, ich hoffe, man hörte die Ironie.

„Nichts!“, wiederholte unserer Schulleiter mit einem warnenden Blick. Nun machte sich mein Klassenkamerad ganz klein und sagte:“ Ich wollte das Geld ja nicht für mich, sondern für….“, er legte eine Pause, ach, wie süß, dann weiter, …“ für einen anderen Klassenkamerad, er wollte, dass sie Schutzgeld bezahlt, damit sie weiter zur Schule kommen darf und die anderen waren seiner Meinung, ich sollte es nur machen, tut mir leid.“

„Wer ist der andere Klassenkamerad?“, sagte er mit einem bösen Lächeln, als wusste er schon, wer es war.

„Malcolm!“, antwortete er.

Alle Augen richteten sich auf den Übeltäter.

Kurze Stille.

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Texte: Emma Müller
Tag der Veröffentlichung: 30.12.2013

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