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Scharly-ma (3) Frage der Liebe

Scharly war immer noch ziemlich überrascht darüber das Rene sie plötzlich ansprach, eigentlich sollte sie dies schon längst erledigt und ihn um den kleinen Finger gewickelt haben, doch sie konnte es einfach nicht ,den in ihr lag ein tief liegender Grund, es war die Neugier auf die Liebe ,die wahre Liebe!, von der sie schon so viel in Büchern gelesen hatte.
Leider sah das Leben für sie anders aus, was sie auch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
"Wie ich sehe habt ihr nun die Bekanntschaft mit Rene schon gemacht Scharlyma" lächelte Taschani Scharly zu, die Schulter zuckend in die Kutsche einstieg.
Die gläsernen Schuhe an ihren Füßen schimmerten anmutig im Sonnenlicht, genau so anmutig wie Scharlys Haltung sich dem gleich tat
"und?" grinste Taschani fragend, Scharly sah es ihr sofort an ,das die Neugier groß war, aber auch das sie ihn selber anziehend fand, was Scharly in dieser Sache ziemlich zurück haltend reagieren ließ
"wie man es nimmt!" richtete Scharly ihren Blick zum Fenster der Kutsche hinaus, die sich so gleich auch in Bewegung setze.
Einen letzten Blick konnte Scharly noch auf Rene setzen, bevor das Bild von ihm immer kleiner wurde und schlussendlich in der Ferne verschwand
-hm...ja süß sind sie ja schon, Rene!- lächelte Scharly im inneren unbewusst, wovon nach Außen jedoch nicht zu sehen war.
Taschani hatte keine Zweifel daran das Rene sich in Scharly verlieben würde, ein Teil von ihr freute sich auch darüber, so blieb der kleinen das ihrige Schicksal erspart, den viele Kunden würden sich ihrer Zuneigung Geldlich zu gönnen machen ,dazu war Scharly einfach zu wertvoll, einfach zu unschuldig und rein .
Anderseits wünschte Taschani sich mit ihr tauschen zu können, was sie aber nie aus sprechen würde, denn dieser Gedanke schreckte sie selbst unendlich ab.

"Rene, Scharin wartet auf dich im Gästezimmer" kam Herr Jakurian ihm am Eingang entgegen, er wollte gerade zu Bibliothek.
"ich habe gerade keine Zeit " wollte Rene an seinem Vater vorbei gehen
"ich wünsche keine Ausreden ,sie wartet im Gästezimmer ,eine Frau lässt man nicht warten " verengten sich die Augen seines Vaters, Rene nickte nur und machte sich auf dem Weg dort hin, der Weg bis hin zum Gästezimmer war kurz, den Flur bis zum Ende entlang, doch genug um wieder an Scharly zu denken, sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf, noch immer hatte er das Bild von ihr vor Augen, wie sie dort am Geländer stand und ihr Haar so im Wind wehte
"Scharin" betrat Rene kalt wirkend das Zimmer, mit einem Lächeln drehte sich Scharin auch sofort zu ihm um
"es tut mir Leid Rene, sie hatten Recht, wir sollten das ganze nicht so überstürzen " schmiegte sie sich an seine Brust, klammerte sich richtig an sein Hemd
- überstürzen!! - plötzlich lag der Gedanke sie zu heiraten so weit entfernt, alles in ihm schrie danach es nicht zu wollen
"ja du hast Recht Scharin " legte er jedoch nur seine Hand auf ihren Rücken, um sie wieder zu beruhigen, den er wollte ihr nicht weh tun, doch sich selber vergaß er dabei wieder
"sind sie noch bös auf mich Rene?" hob sie leicht ihr Kopf an, um ihn mit ihren großen Augen flehend an zu schauen.
Rene atmete schwer ein, was hätte er jetzt sagen sollen?, das er es nicht mehr ist, den diese Situation die gewesen war, schien ihn jetzt schon wieder egal zu sein, das eine andere im nicht mehr aus dem Kopf geht?
"nein bin ich nicht Scharin " schloss er jedoch nur die Augen, um sich von ihr in den Arm nehmen zu lassen, er konnte genau hören wie schnell ihr Herz schlug, wie auf geregt und nervös sie war, vor ein paar Tagen wäre sein Herz dabei wieder weich geworden, er war sich doch so sicher gewesen das er sie lieben würde!, was war jetzt anders? lag es an diesem Mädchen, nein es war ja schon an dem Tag so, wo diese fremde vermummte Frau ihn drauf hinwies.
"Und seid ihr euch immer noch dessen so sicher ob ihr heiraten wollt mein Sohn "stand Renes Vater plötzlich vor ihm, als er gerade Scharin zur Tür begleitet hatte, den Herr Jakurian fand es nicht passend das er sie die ganze Zeit ab wimmeln ließ, wenn er sie doch wirklich heiraten wollen würde
"kommt Zeit kommt Rat, Vater" ging dieser jedoch nur an ihm vorbei .

Scharly konnte einfach nicht schlafen, es war gerade mal halb Zwölf Nachts, leise öffnete sie die Tür, prüfend nach beiden Seiten des langen Ganges, wo der Teppich in vollen dunklen Rot geprägt war, ging sie nun leise den Gang entlang, bis hin zur ersten Treppe, den Taschani hatte ihr Gemach ein Stockwerk unter ihr.
Eigentlich war es Scharly nicht erlaubt alleine sich in den Gemächern zu bewegen, doch dies war ihr gerade einfach nur egal.
Am Ende des Flures, wo ein großes Fenster sich in der kurzen Wand fraß, blieb scharly nachdenklich stehen.
Das Nachthemd ging fast bis zum Boden, ein ziemliches unpassendes Stück für ein Bordell!, doch Scharly sollte ihre Unschuld nicht nur Innerlich sondern auch Äußerlich tragen, das war Miss Tianro sehr wichtig, sie sollte nicht freizügig wirken, sondern die benötigte Verschüchtertheit in dieser Richtung bei behalten.
-wie es dir wohl ergeht Migael?..ob ich dir irgendwann wirklich auch danke sagen kann ?- flehten ihre Augen das Schicksal fast an, wo sie auch wieder an ihren Vater denken musste, er wurde festgenommen, damit die Gefahr nicht besteht er könne Scharly helfen ,die am Tag des Todes ihrer Mutter weg lief, bevor dies noch an die Öffentlichkeit treten konnte.
-Wieso ist sie nur so verbissen?, so bitterlich kalt nach Außen? woher kommt diese Gleichgültigkeit? - stand Miss Tianro etwas weiter im Flur entfernt an den Treppen.
Sie war gerade auf den Weg in ihren Gemächern, was aus dreien bestand, einem Büro, Empfangszimmer und Schlafgemach.
Das schwache Geräusch vom auftreten ließ Scharly total zusammen zuckend sich umdrehen
-Miss Tianro!- war leichter Schock in ihren Augen zu sehen, denn die Tatsache das sie sich eigentlich nicht alleine dort im Gebäude bewegen durfte, war ihr mehr als nur bewusst, doch wandelte sich dieser Blick auch gleich wieder in Gleichgültigkeit um
"es ist spät Scharlyma, gehen sie zu Bett" ging Miss Tianro jedoch nur zur anderen Treppe, die ein Stockwerk höher führte, an Scharly vorbei, die nicht mal nickte oder des gleichen, es einfach nur stumm zur Kenntnis nahm und dem folge leistete.

Ein dumpfes Klopfen was zweimal erklang riss Rene unsanft aus seinem Schlaf, sich genervt aufrichtend wartete er darauf das sich die Tür öffnete
"du hast Besucht mein Sohn " wurde dies auch gleich von seinem Vater getätigt
"Scharin?" fragte Rene mürrisch, der Vater nickte, wo mit klar war das er erwartete das Rene sie auch empfängt .
Langsam sich vom Bett erhebend als die Tür sich wieder schloss, streckte Rene sich erst einmal genüsslich gähnend, der Blick im Spiegel, wo ein Tisch mit einer silbernen Schüssel voll Wasser stand, zeigte wie genervt seine Miene bezüglich dessen war .
"Ja ja " tunkte er beide Hände in der Schüssel, strich sich das Wasser durchs Gesicht um es mit dem Handtuch daneben wieder trocken zu wischen und ging nach dem er sich die Zähne geputzt hatte und angezogen war mit zügigen Schritten aufs Gästezimmer zu
"Scharin!" nickte er ihr anerkennend ins Gästezimmer rein kommen zu, diese ihn gleich wieder lieblich entgegen lächelte
"ich hatte mir erlaubt sie auf zu suchen um zu fragen ob sie mit mir in die Stadt wollen" das war nicht gerade das worauf Rene wirklich Lust hatte, eigentlich wollte er seinen Tag gemütlich mit einer Tasse Kaffee im Kaffee beginnen lassen um danach weiter zu sehen ,doch nickte er dem einfach nur zu ,schließlich war sie extra her gekommen .
Zusammen mit Scharin lief Rene sie in seinen Ellenbogen ein gehackt, was deutlich signalisieren sollte das er zu ihr gehört, über die gepflasterten Steine der Stadt, wo an allen Seiten an und mal ne Kutsche stand oder einfach nur lang fuhr.
Mit funkelnden Augen blieb Scharins Blick an einen der Modeläden hängen ,die noch von wirklicher Qualität und Namen besaß
"muss neu eröffnet worden sein " zeigte sie aufgeregt wie ein kleines Kind auf den Laden der sich genau neben dem Schuhmacher an der Ecke befand ,Scharin liebte das einkaufen ,sie war das typische Bild einer Frau was die Männer seid Uhrzeiten von ihnen prägten ,geschwätzige Tee Vorliebe ,Kleider kaufen als Tägliches Hobby und dem Manne ganz unterlegen in jeder Richtung wie auch unterwürfig .
Rene blickte ehrfürchtig zu diesen Laden hin ,es war nicht das erste mal das sie ihn überredete mit in eines dieser Läden rein zu gehen ,doch diesmal war es etwas anderes ,den zu der Zeit genoss er noch ihre Gegenwart ,war dieses funkelnde leuchten in den Augen ,wenn sie Kleider betrachtete, umwerfend schön ,doch was war es jetzt ? hatten sich seine Gefühle ihr gegen über wirklich wie in Luft aufgelöst?, durch ein Gespräch hindeutend auf seine Gefühle? oder doch durch dieses Mädchen? nein es fing mit dem Gespräch an, da gab es keinen Zweifel, doch was hatte diese fremde Frau so wichtiges gesagt, was war der Auslöser dazu?
"pass auf Schatz!" riess Scharins erschrockene Stimme Rene mit einen Schlag wieder aus den Gedanken ,worauf er nun entsetzt einen Mann anschaute dem er fast Wörtlich genommen in die Arme gelaufen wäre .
Sein Blick war düster, vielleicht auch verzweifelt, man konnte es nicht so Recht sagen, wo dunkle Augen ihn regelrecht böse anschauten.
Der Mann hatte dunkles nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebundenes Haar.
Ein brauner Mantel zierte sein Haupt ,wo sich breite Schultern drunter versteckten und ein Hut ebenfalls in Braun war tief ins Gesicht gezogen ,wo der Schatten eine unschöne lange Narbe auf der linken Wange versteckte
"tut mir Leid ,mein Freund hat sie nicht gesehen, Herr" versuchte sich Scharin zu entschuldigen ,ihr Gesichtsausdruck war ängstlich ,der Mann wirkte einfach nur Angst einflößend auf sie ,wie eine dunkle Gestalt mit ebend so dunkler Vergangenheit ,einer dieser Sorte die man im Dunkeln am liebsten nicht über den Weg laufen möchte und genau so wenig am Helligen Tage .
Rene hingegen schaute den Fremden weiterhin nur stur an, er sah Teils auch die Schuld in ihm, den er hätte ja auch zur Seite gehen können!
"manchmal ist es gefährlich nicht nach Vorn zu blicken, den dann sieht man nie was auf einen zu kommt " seine Stimme hinterließ einen bitteren bei Geschmack, obwohl sie so tief und ernst klang, war ein hauch von Verzweiflung drinne wieder zu finden, was man auf dem ersten Blick jedoch nicht erkannte.
Scharin blieb dies verborgen ,sie war nicht feinfühlig genug ,doch Rene ,ja Rene bemerkte es ,obwohl ihm eigentlich Andere sonst nie interessierten ,sah er den Bruch in seiner Seele und den weit her geholten Schmerz
"schönen Tag noch " neigte der fremde Mann sein Gesicht leicht nach unten und ging weiter .
-Wer zum Teufel war das? - drehte sich Rene flüchtig noch mal nach ihm um ,irgendwo hatte er diese Art zu reden schon mal gesehen, bzw gehört ,doch auch der Blick ,diese Gleichgültigkeit ,als ob man mit allem abgeschlossen hätte.
-Soll mir doch egal sein - beendete er das grübeln drüber, er hatte es satt sich um alles Sorgen zu machen.
Gelangweilt lehnte Rene an der Wand des Ladens ,während Scharin eifrig Kleider aussuchte ,die Art ihres Kaufrausches langweilte ihn einfach ,genau wie alles andere an ihr auch ,sie war so berechenbar ,durchschaubar, sollte ein Mensch wirklich so einfach gestrickt sein ? das man fast schon meinen könnte sich ihre Antworten auf Fragen selber geben zu können? , Verrausehen was sie als nächstes tut?.

"Scharlyma!" betrat Miss Tianro ihr Gemach, Scharly stand wie so oft wieder vor dem Fenster, ihr langes braunes Haar viel offen den Schultern herunter, wo eine blaue wie aus Eis wirkende Blume Seitlich in ihr Haar gesteckt war, um auf einer Seite das prächtige Haar hinters Ohr zu halten.
Mit halb offenen Augen wand sie den Blick Miss Tianro zu ,es war ihr egal ob sie alleine war oder Miss Tianro ihr gegen über stand ,den sie war ihr genau so von Interesse wie die nicht vorhandene Gegenwart von Jemanden
"jemand der ein Ziel erreichen will ,muss Opfer bringen Scharlyma und manchmal beträgt dieses Opfer einen hohen Preis ,wie das eigene Selbst " es klang so monoton
"das eigene Selbst!?"
"ja den ohne Opfer kommt man im Leben nicht weiter ,sicher hast du in deinen Leben auch schon ein großes Opfer gebracht ,etwas was tief in deiner Seele verschlossen ist ,hab ich Recht Scharlyma" die Tatsache das diese Frau ,vielleicht sogar ohne es zu wissen den Nagel auf den Kopf traf, ließ Scharly angewidert staunen ,den die Art wie sie es sprach ,diese Selbstverständlichkeit des Opfers ,ließ Scharly einfach nur ihre Art anwidernd empfinden
"hast du dies Scharlyma?" ging Miss Tianro einen Schritt auf sie zu ,wo sie nun in Mitten des Raumes stand ,auf dem roten Teppich der vorm Bett ruhte
-Opfer? , ist es das was meine Mutter für mich war? bloß ein Opfer!?- seufzte sie in ihren Gedanken schwer und ihr Herz lag wieder endlos tief in sich
"nur wer sanft in der Güte ist hat ein reines Herz" sprach sie schwach ,wie von selbst
"sanft in der Güte Scharlyma?" wieder holte Miss Tianro ihre Worte fragend ,Scharlys Blick war wieder wie gewöhnlich Gleichgültig ,es war nur für einen Moment wo etwas anderes im Blick war ,etwas so tiefgründiges das es die Gleichgültigkeit einen Augenblick übertönen konnte ,es war aus einer Zeit wo sie noch nicht das war was sie jetzt ist ,noch nicht innerlich so sehr gebrochen das es schon nicht mehr weh tat.
-was Scharlyma? was für ein Opfer hast du gebracht?- fragte Miss Tianro sie in ihren Gedanken, was eigentlich mehr an sich selbst gefragt war.
Ihr noch mal zu nickend verließ Miss Tianro wieder das Gemach.
In Scharly wütete es immer noch
-nein meine Mutter war nicht einfach ein Opfer in meinem Leben, nein es war meine Mutter- schloss sie die Augen um all dies wieder verdrängen zu können.

Mittlerweile war es schon Sieben Uhr geworden ,Rene schaffte es endlich Scharin zu entkommen ,endlich Zeit für sich zu haben ,die er in diesem Kaffee verbrachte und in aller ruhe einen schwarzen Kaffee mit einen Teelöffel Zucker trank
"nur zu " deutete Rene plötzlich mit der offenen Hand auf dem Stuhl im direkt gegen über .
Ein neckisches Lächeln zeigte das dies die Fremde leicht überraschte ,wieder glänzte das Licht auf der schwarzen Sonnenbrille ,was diesmal jedoch von den Straßenlaternen kam
"du willst wissen was ich denke richtig ?" stellte Rene die Tasse mit dem heißen Kaffee auf dem Tisch ,die Fremde nickte ,den genau das war es
"ok ,ich denke nicht sie zu lieben ,aber ich kann ihr auch nicht einfach so weh tun oder?" die Fremde überlegte kurz
"weh tun ? was tut denn mehr weh, der Tatsache ins Gesicht schauen zu müssen oder einer Verarsche, mein Herr?"
-gutes Argument- seufzte Rene, sie hatte vollkommen Recht damit, wieso hatte er es nicht so gesehen gehabt
"was ist mit dir? hast du eine Liebe in deinem Leben? " auch wenn die Frage für ihn so unwirklich erschien, denn sicher war sie nicht ansehnlich, nicht so wie Scharin, schließlich verbarg sie ihr Gesicht!
"Liebe entsteht oder entsteht nicht mein Herr und bei mir muss sie es erst noch " erhob sie spielend damit wirkend die Speisekarte ,es waren alle möglichen Arten von Gerichten vertreten ,doch Eins hatten sie alle gemeinsam ,ab teuer bis hin zu sehr sehr teuer und unverschämt teuer
"haben sie den schon mal etwas ähnliches wie die Liebe getroffen?, jemanden der ihnen nur wegen eines Blickes ,einer Begegnung nicht aus den Gedanken ging ?" Rene musste leicht auf lachen
"ja komisch das sie dies fragen ,aber ja dies hatte ich schon einmal ,ist gar nicht mal lange her "
"was war es was sie nicht vergessen lassen konnte?" legte sie die Speisekarte wieder nieder ,damit dem Kellner signalisiert wurde das sie bestellen wollte
"was darf es sein Miss?"
"den Salat nach freiem Hause bitte ,aber dennoch bitte ohne Zwiebeln " der Kellner nickte den Stift in der Rechten Brusttasche wieder verschwinden lassend, wo er die beiden wieder allein ließ
"was es war? schwer zu sagen meinen sie nicht auch?", die Fremde grinste
"es sind Dinge die schön wirken ,die den Eindruck eines Menschen hinter lassen ,ein kurzer Blick oder eine Gäste ", Rene senkte den Blick
"ihr Haar ,es wehte wie das Spiel des Windes nach Vorn ,ihre Augen ,dieses Blau ,sie sahen traurig aus ,doch was wirklich hängen blieb wie diese Gleichgültigkeit in ihr ", die Fremde hörte genau zu ,den er sprach ohne zu überlegen ,einfach aus seinen Gedanken heraus ,das was er dachte und fühlte
"manchmal sind Dinge ebend wie sie sind und man sollte sie ruhen lassen " faltete sie die Hände in einander, um den Kopf drauf ab zu stützen ,Rene nickte ,ja manche Sachen sollten nicht ans Tageslicht kommen ,vielleicht war ihr ja auch etwas dieser Art beschert ,etwas was man vergessen will ,wie ein Fluch auf den Erinnerungen liegt und das Leben Benarbt ,wobei er an den Mann denken musste dessen Narbe die ganze Linke Seite besäte
-ja Dinge die man vergessen will - blickte er zum Himmel Seitlich hoch ,es war schon Recht Dunkel geworden ,die Dämmerung nahte und den noch war es hell
"bitte Miss" brachte der Kellner den Salat ,den er vorsichtig auf einen silbernen Teller vor ihr nieder stellte
"essen sie ,manchmal ist etwas was nicht besonders aussieht es doch ,genau wie dieser Eisbergsalat " schob sie den Teller Rene zu ,der irritiert die Augebraun hob.
Doch die Fremde erhob sie einfach nur lächelnd, nickte noch mal zu, wonach sie einfach ging, die kleine Terrasse an der Treppe hinunter, die zum Dach führte und somit dem Himmel den Gästen frei machte.
-etwas besonderes? -
"nein was besonders ist wirkt auch besonders " murmelte er dem abwegig und schob den Salat bei Seite, wo auch das Geld nun zum Vorschein trat was sie dort hingelegt hatte, genau die Summe des Salates plus Trinkgeld von Zwanzig Dollar.

Scharlys Körper zitterte leicht ,still stand sie in der Dunkelheit ,genau vor dem Ma Cheri ,den Blick fest in die Ferne gerichtet ,die Angst lähmte sie und doch blieb sie einfach so dort stehen und schaute zu wie die Nacht immer tiefer wurde
-Angst kann man nur besiegen wenn man sich ihr stellt- wurde ihr Blick noch fester ,worauf sie auf den dunklen Weg der an vielen Bäumen und Büschen grenzte ,zu steuerte .
Vereinzelnde Laterne zeigte in der Ferne noch Licht, ihr Herz raste, es war die Dunkelheit die sie nun vollkommen umgab.
Obwohl Scharly so eine der artige Angst verspürte waren ihre Gedanken klar ,nicht durcheinander oder bangend, nicht wie es die eines ängstlichen Wesens sein sollten ,panisch und durch einander ,flehend das nicht geschieht ,den es war die normale Natur der Angst Panik ansteigen zu lassen.
Auch bei Scharly tat es dies, doch die Gleichgültigkeit sich selbst gegen über ließ die Tiefe der Nacht fast auch schon wieder egal werden.
"Scharlyma!?" öffnete Taschani die Tür zu ihren Gemach ,doch niemand war zu sehen ,ein ordentlich gemachtes Bett und zur Seite gezogene Vorhänge waren nur zu sehen
"wo kann sie sein?" murmelte Taschani leise ,doch sie konnte sich auch nichts denken .
(Die Dunkelheit ist gefährlich) erinnerte Scharly sich an die Worte ihrer Mutter, sie warte sie immer davor, vielleicht war es dies der Grund bei der Angst vor der Dunkelheit?.
(Da lauern böse Dinge, du darfst nie im Dunkeln gehen, niemals raus wenn die Sonne nicht da ist Scharly) klang die Stimme der Mutter bösartig und besorgt
>>böse Dinge Mami?<< fragte Scharly ängstlich ,sie war gerade mal Sechs Jahre alt ,nicht wirklich Alt genug um es zu verstehen ,zu verstehen wieso ihre Mutter sie mit böser Mine anschaute ,sie an schrie weil sie alleine vor die Tür ging ,sie an schrie weil sie Angst um ihre kleine Tochter hatte .
(Böse Dinge Scharly, Dinge die dir böses wollen, dir wehtun wollen, verstehst du Scharly) machte die Mutter immer mehr Druck auf ihre Tochter, sie wollte sie schützen vor dem was sie noch nicht kannte, aber wie schützt man ein Kind vor etwas was sie nicht versteht, nicht kennt?.
Wahrscheinlich wie in diesem Fall ,man redet einem Kind etwas so lange ein ,genau so wie wenn sie mit Feuer spielt ,das es weh tut ,nicht richtig ist ,schränkt es enorm bis übertrieben in die Psyche greifend ab ,so errichtet man unsichtbare Grenzen in einem Kind ,was es selbst nicht freiwillig überschreiten kann ,entweder durch Angst oder durch Soziales Verhaltenschema ,das es nicht kultiviert sei .
"Scharlyma? Schhhhhhaaaaaaaaaaarlyyyyyyyyyyyyyyyymaaaaaaaaaaa" erklang eine weit weg klingende Stimme an Scharlys Ohr, es klang so gedämpft, wie als ob man jemandem beim reden ein Kissen vorm Mund hält, oder das Radio auf der niedrigsten Lautstärke halten würde, einfach runter dreht
"Schaaaaaaaaaaaaaaaaarlymaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa" ertönte die Stimme nun etwas klarer aber immer noch entfernt
-Taschani?!- drehten ihre Gedanken sich im Kreis .
(Die Dunkelheit ist gefährlich Scharly, sie zeigt dir ihre Gefahr von der schlimmsten Seite)
>>ich verspreche dir Mami, ich gehe niemals im Dunkeln alleine raus, Mami<< standen Scharly schon die Tränen in den Augen, ihre Mutter nahm sie beruhigend in beide Arme, schloss sie fest in einer Umarmung ein, doch Scharly war schon zu sehr am schluchzen und weinen, als das sie ihre Mutter ohne Tränen hätte anschauen können.
(Du gehst wirklich nicht mehr alleine raus Scharly? versprichst du mir das?)
>> versprochen Mami, wirklich<<.
"Versprochen" sprach Scharly leise ,doch ihre Augen zeigten ihr was anderes ,sie hatte ihr versprechen gebrochen ,doch hatte dies nun auch keine Bedeutung mehr ,ihre Mutter war nicht mehr am Leben und Scharly musste lernen ihre Ängste zu besiegen
"da bist du ja endlich Scharlyma" kam ihr Taschani total unter Panik angerannt.
Scharly schaute sie regungslos an, war es ihr etwa egal sie so in Sorge um sich zu sehen? egal ist vielleicht nicht das richtige Wort, es war ihr egal das sich Jemand um sie sorgte vielleicht so! ,doch egal war es damit ja trotzdem
"geht es dir gut?" legte Taschani ihre Hände auf Scharlys Schultern ,die sie ohne ein Wort zu sagen einfach nur anschaute ,fast wie leer in den Augen wirkte .
(Hast du gehört Scharly? gehe niemals alleine in der Dunkelheit raus niemals)hörte sie noch die Stimme ihre Mutter im Kopf
-niemals?!- schloss sie kurz die Augen ,es hatte irgend etwas zu bedeuten ,den kam ihr nicht vor wie die normale Angst um ein Kind wenn es Draußen dunkel wird ,dazu war zu viel Angst und vor allem Panik in den Augen ihrer Mutter gewesen ,zu viel Wut weil sie einfach einmal raus ging als es schon Nachts war .
"Scharlyma?" beugte Taschani sich leicht zu ihr runter ,um direkt in ihre Augen schauen zu können ,die sie nun leicht verwirrt anschauten ,als ob sie sagen wollte ,wo sie den plötzlich her komme ,was sie selbst hier mache ,was los sei !
"alles in Ordnung ?" wieder holte Taschani nun wo sie ihre Aufmerksamkeit hatte ihre Frage
"äh ja sicher ,ja" versuchte Scharly nicht so durcheinander zu wirken wie sie es war ,doch ihre Augen verrieten sie ,zeigten das sie nicht ganz bei Sinnen war ,irgend etwas passiert sein müsse.

Die Nacht erwies wieder dichten Nebel, wo vereinzelte Tropfen sich fest auf die Erde nieder ließen
>>Mama?<< leer wirkten die Augen mit denen ihre Mutter sie anschaute, die Gesichtszüge zu einer finstereren Grimasse zusammen gezogen, wo die Art wie sie sich bewegte an willens loses Handeln erinnerte
(duu muusst schlafen Schaaarlyyy)erklang ihre stimme höhnisch, die Worte so lang gezogen, als ob sie dabei grinsen würde, einige Sekunden herrschte Stille
>>aber Mama<< die Mutter kam noch einen Schritt weiter auf sie zu, immer noch sahen ihre Augen Leer aus, so unendlich Leer, kein Licht reflektierte sich mehr in ihnen
(für immer schlafen Scharly)
Scharly wich immer weiter zurück ,jeder Schritt ließ ein Zittern in ihren Knochen zurück kommen ,noch nie hatte das Sechs Jährige Mädchen so eine Angst verspürt und das von dem Menschen der einen eigentlich immer vollkommenen Schutz da bieten sollte ,einen so nah steht wie es Eltern nun mal tun .
Mit Tränen in den Augen wachte Scharly wieder auf ,ihre Augen waren vollkommen Rot angelaufen und leises Schluchzen entwich ihrer Kehle ,die kaum noch Luft zu nehmen vermochte
"Mama" wisperte sie leise und wieder liefen Tränen ihrem Gesicht still herab ,die ihre heißen Spuren auf ihrer kleinen Seele hinter ließen.

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Tag der Veröffentlichung: 17.04.2009

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