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Star Trek -

Raumschiff Monarch

 

- Folge 12 -

 

 

 

 

 

Entscheidung des Herzens

 

 

 

 

von Tobias J. Ruppert

 

 

 

Entscheidung des Herzens

(von Tobias J. Ruppert)

 

Vorgeschichte:

Seit den Ereignissen in "Branford´s Bestimmung" sind zwei Monate vergangen. Die Monarch liegt im Dock der Sternenbasis 142, die sich im Orbit um den Planeten Calmar II befindet. Es werden Verbesserungen an den Scanner- und Waffensystemen vorgenommen. Viele Crewmitglieder nutzen diese Pause, um etwas Urlaub zu machen.

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte

"Christopher Branford,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55881,3.

Ich habe mir drei Tage Urlaub genommen,um auf Calmar II,wo sich das größte Wissenschaftszentrum der Föderation befindet,etwas auszuspannen.Alicia und Lieutenant Commander Delany haben sich mir angeschlossen."

 

"Sehen sie,Captain!"
Die Stimme von Commander Delany klang ungeheuer aufgeregt,als seine Hand in das Bücherregal vor ihm griff und ein altes,vergilbtes Werk herausholte.Fast schon ehrfürchtig schlug er es auf,seine Augen leuchteten.

Branford trat hinzu und warf einen Blick darauf.Es erkannte vulkanische Schriftzeichen,konnte aber nichts davon entziffern.

"Sir,dies ist eines von nur zwei Exemplaren der Ta´So´Tell." meinte der Wissenschaftler.

Sein Captain schaute kurz unschlüssig,dann fiel es ihm jedoch ein.
"Das ist die überlieferte Entstehung des vulkanischen Volkes,richtig?"

Delany nickte:"Ja,das ist korrekt.Meine Güte,ich hätte niemals gedacht,dass ich dieses Buch je in Händen halten würde."

"Sie waren doch zwei Jahre auf Vulkan,oder?" wollte Branford wissen.

"Ja,ganz recht.Ich hatte das Privileg,dort an der Akademie der Wissenschaften zu studieren.Eine prägende Zeit." gab er zur Antwort.

Einige Meter entfernt hörte Branford die Stimme von Alicia.Er sah zu ihr und erkannte,dass sie sich mit einem der Bibliothekare unterhielt.
"Entschuldigen sie mich,Commander." meinte er knapp und ging auf Alicia zu.

Diese hatte gerade ihr Gespräch beendet und wandte sich ihm zu.

"Hast du etwas gefunden,was dich interessiert?" wollte sie wissen.

Branford zuckte knapp mit den Schultern:"Nun,ich bin kein großartiger Bücherwurm.Aber es ist schon etwas Besonderes hier."
Sie deutete die Steinwände des Gebäudes hinauf. "Hier ist die Geschichte bis zur Entstehung der Erde zusammengetragen.Beeindruckend."
"Ich glaube,Commander Delany ist der bessere Gesprächspartner,wenn es um Geschichte geht,meine Liebe." meinte Branford und schmunzelte.

Ein kurzer Blick,dann erwiderte sie:"Chris,ich geniesse es wirklich,mit dir hier zu sein.Glaub mir bitte."
"Das tue ich.Aber dennoch,ich möchte gerne noch etwas von der Gegend sehen.Bleibst du hier?" fragte er.

Sie nickte:"Ja,wir sehen uns dann später."

 

"Celine Parker,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55881,3.

Samuel ist nach einem heftigen Streit heute nachtmittag alleine nach Risa geflogen.Wir hatten seit Wochen diesen Urlaub geplant.Es hat mich sehr verletzt,dass er nur an sich selbst denkt und nicht bereit ist,Zugeständnisse zu machen."

 

Mit einer gewissen Unsicherheit betätigte Celine den Türöffner.Es dauerte nur Bruchteile einer Sekunde,dann glitt die Türe beiseite.Sie betrat den Raum,der leicht abgedunkelt war.

"Janina?" frage sie,da sie niemanden sah.

Die Beraterin war hier,das hatte der Computer bestätigt.Mit ihr wollte sie sprechen,denn sie waren mittlerweile sehr gut befreundet.

"Ich bin hier drüben." erklang die Stimme des Counselors.

Celine blickte in die Richtung und sah,dass sie in einer Ecke auf einem Sofa lag.Sie richtete sich auf und schaute sie an.

"Kommen sie doch her."

Celine trat näher und nahm ihr gegenüber in einem Sessel Platz.

"Janina,ich benötige ihre Hilfe." fing sie an.

Die Beraterin nickte wohlwissend. "Es geht um Samuel."
"Das ist richtig."

"Celine,zuerst mal die allerwichtigste Frage: Lieben sie ihn noch?"

"Ja,das tue ich.Aber er scheint leider oft nicht wahrzunehmen,dass er mich mit seinen Handlungen verletzt."

Janina Seymour musterte sie durchdringend mit ihren grünen Augen,dann entgegnete sie:"Seien sie zu sich selbst sehr ehrlich.Es hilft ihnen nichts,sich zu betrügen."
Ein kurzer Moment des Schweigens folgte.
"In Ordnung.Es ist so,irgendwie ist die Beziehung mit Sam unerfüllt.Ich habe dies auch schon angesprochen,aber es endete immer in einem Streit."

"Celine,ich denke,Samuel verträgt im Hinblick auf seine Art,eine Beziehung zu führen,keine Kritik.Das ist ein sehr schwieriger Wesenszug."

"Aber was sollte ich da machen?" fragte Celine etwas ratlos.

"Ich kann ihnen leider nur wenig helfen.Überlegen sie es sich alles sehr,sehr gut.Und dann entscheiden sie.Das ist das Beste,glauben sie mir."
Sie war versucht,ihr zuzustimmen.Aber eine aprupte Entscheidung,das wollte sie in der Situation nun auch nicht.

"Ich denke darüber nach,Janina.Vielen Dank erstmal." Sie erhob sich und wandte sich zum Gehen.
"Keine Ursache,Celine." meinte die Beraterin nur noch,als sie durch die Türe den Raum verließ.

 

Die achtere Turbolifttür öffnete sich und Celine betrat die Brücke der Monarch.Das Schiff war gedockt,die Systeme auf ein Minimum heruntergefahren.Nur zwei Offiziere taten auf der Brücke Dienst: Lieutenant Gary McDowell,der 2.Einsatzoffizier,und Fähnrich D´Rooa,eine caitianische Sicherheitsexpertin.

"Guten Morgen,Commander." begrüßte McDowell sie sofort.

Sie erwiderte ein knappes Nicken,war in Gedanken noch bei dem Gespräch mit Janina.

"Bericht,Lieutenant." ordnete sie an.

McDowell reichte ihr ein Datenpad:"Die Modifikationen an den Quantentorpedos sind abgeschlossen,Mam.Wir haben außerdem heute morgen die Befehle für einen Transfer bekommen."
Sie hob den Kopf:"Wer wird versetzt?"
"Commander Jacobs wird als 1.Offizier auf die Renown gehen,Mam."

Celine fühlte sich wie vor den Kopf gestossen.Sam hatte ihr nichts,aber auch gar nichts über seinen Versetzungswunsch gesagt.
"Verstanden,machen sie weiter." befahl sie McDowell.Anschließend ging sie in den Bereitschaftsraum und ließ sich in den Sessel fallen.

"Warum tut er das nur?Er weiss doch genau,wie sehr er mir damit weh tut." dachte sie bei sich und starrte zum Fenster hinaus.Sie wusste jedoch auch keine Antwort auf die Frage nach dem Warum.

 

Branford lag im Gras auf einer Anhöhe unweit des Bibliothekstrakts.Er sah in den blauen Himmel,der von keiner einzigen Wolke verhangen war.

"Störe ich dich?"

Es war Alicia,die gar nicht auf eine Antwort wartete.Sie ließ sich neben ihm in´s Gras gleiten.

"Chris,darf ich dich etwas Persönliches fragen?"

Branford lachte kurz:"Was ist denn das für ein Stil neuerdings?Du bist doch keiner meiner Untergebenen,wir reden doch immer persönlich miteinander.Also,was?"
"Bist du einsam?So ohne Partnerin?"

Darauf war er nicht vorbereitet.Gut,er war schon längere Zeit alleine,aber er hatte nichts so richtig vermisst.Natürlich,gelegentlich hatte er den Zärtlichkeiten nachgetrauert,aber das war nicht wirklich das,was er hauptsächlich in einer Beziehung wollte.

"Natürlich schon etwas,Alicia.Jeder Mensch,der allein ist und sagt,ihm gefalle das,belügt sich irgendwo selbst.Daran glaube ich."
"Ich frage dich das aus einem bestimmten Grund." meinte sie geheimnisvoll.

Er richtete sich auf und blickte sich fragend an:"Und warum,bitte?"
"Du solltest keine Rücksicht auf mich nehmen,ich meine,wenn du dich für eine Frau interessierst."

Branford streichelte ihr kurz über die Wange und lächelte:"Hör mal,mach dir keine Gedanken.Wenn die Richtige kommt,dann wird es schon klappen.Aber ich bin nicht wild hinter Frauen her,das kann ich mir nicht leisten.Nicht auf meinem Schiff."
"Heisst das,du würdest dich nie mit einem Crewmitglied der Monarch einlassen?"
Er wiegte den Kopf:"Das kann ich nicht so sagen,Alicia.Das würde darauf ankommen."
"Auf was?" Sie ließ nicht locker.

Er schüttelte den Kopf:"Lass es soweit sein,dann wirst du sehen.Komm,wir gehen zu Commander Delany zurück,bevor er sich vollkommen unter den Büchern begräbt."

 

Branford materialisierte zusammen mit seinen zwei Begleitern im Transporterraum der Monarch.

"Wieder zurück." meinte Branford knapp und sah sich um.

Alicia schulterte ihren Rucksack und verließ die Transporterplattform.

"Gehen wir erstmal zurück in´s Quartier,oder?" fragte Alicia.

Er nickte:"Natürlich.Commander Delany,danke für ihre Begleitung."
"Es war mir ein Vergnügen,Sir." entgegnete der Wissenschaftsoffizier.

Alicia nickte ihm zu:"Bleibt es bei morgen,Commander?Wegen des Unterrichts,sie wissen schon."
"Selbstverständlich,Alicia.Um 11 Uhr." Delany lächelte und verließ den Raum.

Branford schaute sie an:"Was für eine Art Unterricht ist das,Alicia?"

"Er hat mir versprochen,mir bei meinem Vortrag über die Geschichte des 20. Jahrhunderts zu helfen."

"Da ist er garantiert der richtige Mann an Bord." schmunzelte Branford und deutete auf die Türe:"Gehen wir?"

 

Die vordere Turbolifttür öffnete sich und Branford betrat gemessenen Schrittes die Hauptbrücke.Sofort richteten sie die Blick der anwesenden Offiziere auf ihn.

"Captain,willkommen zurück an Bord."
Celine trat auf ihn zu und lächelte freundlich.
"Danke,Nummer 1.Was gibt es Neues?" erwiderte er sogleich,während er sich zum Kommandosessel begab und Platz nahm.

Seine Stellvertreterin ließ sich rechts neben ihm in den Sessel sinken.
"Die Modifikationen sind soweit abgeschlossen,Sir.Die Werftcrew sollte in etwa vier Stunden mit der Feinjustierung der Waffensysteme fertig sein."

Branford hatte sich ein Datenpad zur Hand genommen,auf dem die einzelnen Arbeitsschritte vermerkt waren.Er las sie kurz durch und nickte.
"Ausgezeichnet.Sonst noch etwas?"

Celine senkte ihren Blick,das konnte er aus den Augenwinkeln sehen.
"Commander?" fragte er besorgt.

"Sir,Commander Jacobs wird auf die Renown versetzt.Als 1.Offizier." sagte sie knapp.

Der Captain merkte,dass sie irgendwas auf dem Herzen hatte.

"Nummer 1,begleiten sie mich bitte kurz in den Bereitschaftsraum.Lieutenant McDowell,sie haben die Brücke." meinte er und erhob sich.

 

"Bitte,nehmen sie Platz." bat Branford und rückte ihr den Stuh zurecht.Dann nahm er ihr gegenüber in seinem Sessel im Bereitschaftsraum Platz.

"Celine,ich hatte eigentlich gedacht,dass Samuel ihnen seinen Versetzungswunsch mitgeteilt hat."

Sie schüttelte den Kopf:"Das hat er nicht.Aber das haben sie sicher gemerkt."
"Ja.Deswegen wollte ich ja mit ihnen persönlich reden.Das hat sie sehr verletzt.Es tut mir leid,ich habe es wirklich geglaubt,dass er es ihnen sagt." Er lehnte sich zurück und seufzte knapp.Es war ihm mehr als unangenehm,Celine so zu sehen.

Sie strich sich ihre schwarzen Haare zurück und sah ihm direkt in die Augen.Er war versucht,wegzusehen.

"Captain,sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen.Ich kann nicht von ihnen erwarten,dass sie vertrauliche Personalien an mich weitergeben."
"Vielleicht.Aber sie sind meine engste Vertraute.Es ist mir unangenehm.Samuel hätte es ihnen sagen sollen."

Ihre braunen Augen sahen zu Boden. "Sir,es ist in Ordnung.Würden sie mich bitte entschuldigen?"
"Natürlich.Noch kurz etwas: der neue Einsatzoffizier,ein Lieutenant Thomas Demar,wird morgen zu uns stoßen." meinte er.
Celine stand auf und nickte:"Ich sorge für alles,Sir." Dann verließ sie den Bereitschaftsraum.

"Branford an Lieutenant McDowell." rief er den 2.Einsatzoffizier über Interkom.

"McDowell hier,Sir." meldete dieser sich sogleich.

"Beordern sie Lieutenant Commander Jacobs aus dem Urlaub zurück,Mister McDowell.Und kontaktieren sie die Renown,dass sie ihren neuen ersten Offizier übermorgen bekommen."
"Verstanden,Sir."

"Branford Ende." beendete er die Verbindung,lehnte sich zurück und sah zum Fenster hinaus,während er über seine Stellvertreterin nachdachte.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55886,1 , Captain Branford.

Die Umrüstungen an der Monarch sind beendet.Noch liegen wir gedockt,aber unser nächster Auftrag wird wohl in den nächsten Stunden bei uns eintreffen.Die Crew kehrt allmählich aus dem Urlaub zurück."

 

"Sir,die Werftleitung meldet,dass alle Arbeiter das Schiff verlassen haben."

Branford hörte die knappe Mitteilung von Lieutenant McDowell,der an der OPS Dienst tat.

"Gut." war die einzige Erwiderung des Kommandanten.
Er war,wenn er ehrlich sein sollte,sauer auf Jacobs.Celine tat alles für ihn,und er würdigte das nicht.Aber ihn ging das nichts an,versuchte er sich einzureden.
"Sir,Mitteilung vom Sternenflottenkommando." meldete Lieutenant Sullivan.

Branford nickte:"Auf den Schirm schalten."
Die Anzeige des Hauptbildschirms wechselte und das Gesicht von Vice-Admiral Sutton erschien,dem Operationschef der Flotte.

"Admiral,ich grüße sie." meinte Branford.

Sutton lächelte:"Ebenfalls einen Gruss an sie,Captain.Wir haben Arbeit für sie und ihre Crew.Es geht darum,dass sie einen Kovoi von 12 Versorgungsschiffen in das Cardassia-Prime-System eskortieren sollen."
"Sind die Schiffe in Gefahr,Sir?"

"Ich fürchte ja.Der klingonische Sektorenkommandant,General Kartara,will um jeden Preis verhindern,dass die Cardassianer Hilfe erhalten.Er hat gedroht,jeden Hilfskonvoi anzugreifen."
Branford hob die Augenbrauen:"Sir,wie reagiert der klingonische Kanzler?"
"General Martok kann uns wenig helfen,da er mit einigen Abtrünnigen in der Partendra-Region beschäftigt ist.Er hat uns jedoch autorisiert,jedes klingonische Schiff anzugreifen,dass den Konvoi bedroht."
"Um es deutlich zu sagen,er überlässt uns das Problem.Richtig?"

Sutton lachte bitter:"So ist es,Captain.Folgendermaßen,sie treffen den Konvoi beim Koordinatenkreuz Hotel 217 und geleiten ihn nach Cardassia.Die U.S.S. Renown wird ihnen zur Seite gestellt,sie übernehmen jedoch das Oberkommando über diese Mission."
"In Ordnung,Sir."

"Die Renown müsste in 10 Stunden bei ihnen sein.Viel Glück,Captain."

Branford nickte:"Danke,Sir."
"Sutton Ende." Der Bildschirm erlosch.

Der Kommandant wandte sich an McDowell:"Rufen sie alle Crewmitglieder aus dem Urlaub zurück,Lieutenant.Und veranlassen sie ein Ebene 1-Diagnose aller Systeme,solange wir noch gedockt sind."
"Aye Aye,Sir." erwiderte der Lieutenant.

 

"Lieutenant Thomas Demar meldet sich wie befohlen an Bord,Sir."
Branford sah den Offizier an,der sich da bei ihm meldete.Er trug die goldene Uniformfarben der technischen Abteilung und die Insignien eines Lieutenants senior grade am Kragen.An den Flecken,die links und rechts seitlich an seinem Gesicht und Hals zu sehen waren,erkannte man,dass er ein Trill war,eine symbiotische Lebensform,die eigentlich aus zwei Spezies besteht.
Branford erhob sich und reichte ihm die Hand:"Willkommen an Bord,Lieutenant.Ich bin sehr froh,sie hier zu haben.Bitte,nehmen sie Platz."
"Vielen Dank,Sir.Ich habe mich sehr darauf gefreut,hier meinen Dienst anzutreten."
Der Captain sah sich die Akte an.
"Sehr interessant.Sie waren fünf Jahre auf der Arumi?"

"Ja,Sir.Wir waren drei davon in den Grenzregionen unterwegs,hatten viele Erstkontakte.Eine Zeit,die ich nicht missen möchte."

Branford blickte den neuen Einsatzoffizier an:"Darf ich sie etwas Persönliches fragen?"
"Natürlich,Captain." nickte Demar.

"Ihre vorherigen drei Wirte waren allesamt Sternenflottenoffiziere.Haben sie viel von der Erfahrung dieser drei Wirte mitgenommen?"

"Ich denke ja,Sir.Auch wenn mit jedem Wirt ein eigentlich komplett neues Wesen entsteht,irgendwo bleibt etwas hängen,was man mitnimmt.Ich habe Erfahrungen als kommandierender Offizier,taktischer Offizier,Chefingenieur,wissenschaftlicher Berater und Mitglied des Admiralsstabes gesammelt."
"Es gab während der Dienstzeit meiner Mutter einem Admiral namens Peter Demar.War das ebenfalls einer ihrer Wirte?"
Der Lieutenant lächelt und erwiderte:"Ja,richtig."
"Sehr gut,ich freue mich bereits jetzt auf unsere Zusammenarbeit.Ihr Vorgänger,Lieutenant Commander Jacobs,wird sie noch in den Posten einweisen."

"Danke,Sir."

Branford tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Lieutenant McDowell:Bitte kommen sie in den Bereitschaftsraum."
Fast sofort öffnete sich die Türe und McDowell stand da.

"Mister McDowell,das ist Lieutenant Thomas Demar,der neue 1.Einsatzleiter.Mister Demar,das ist ihr 2.Einsatzoffizier." stellte er die beiden einander vor.

Sie schüttelten knapp die Hände.
"Mister McDowell,bitte begleiten sie den Lieutenant in sein Quartier.Wir sehen uns später noch,Mister Demar." ordnete er an.

Demar erhob sich:"Vielen Dank,Sir."

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55887,3 , Captain Branford,

Alle Crewmitglieder sind aus dem Urlaub zurückgekehrt und wir sind nun bereit für unsere Mission,die alle gespannt erwarten."

 

"Status,Mister Demar?"

Branford ließ sich in den Kommandosessel fallen und richtete seinen Blick auf den Einsatzoffizier.

"Ebene-1-Diagnosen wurden erfolgreich abgeschlossen,Sir.Alle Systeme einsatzbereit."
Branford nickte:"Sehr gut.Branford an Cassels."
"Sprechen sie,Captain." meldete sich der Chefingenieur.
"Wie sieht es mit dem Antrieb aus,Jake?"

"Ausgzeichnet,Captain.Höchstgeschwindigkeit jederzeit möglich."
"Gut.Branford Ende." Er begutachtete ein letztes Mal die Daten,die auf seinem kleinen Monitor angezeigt wurden.Es war alles bereit.
"Lieutenant Demar,bitten sie um Starterlaubnis bei der Dockkontrolle."
Der Trill nickte:"Aye,Sir." Einen Augenblick später meldete er:"Erlaubnis erteilt."
"Dann wollen wir mal.Steueroffizier,Verankerung ausklinken,Manöverdüsen halb voraus.Bringen sie uns in das All,Mister Torben."
Der Fähnrich tat wie befohlen und die Monarch setzte sich langsam in Bewegung.Sie durchflog mit geringer Triebwerkskraft das Schleusentor des Raumdocks,dann war sie draußen.

"Steueroffizier,Kurs auf Hotel 217,Warp 6.Beschleunigen." befahl Branford knapp.

Torben nickte und gab den Kurs und die Geschwindigkeit ein.Dann bestätigte er,und die Monarch beschleunigte auf Überlichtgeschwindigkeit.

Branford lehnte sich zurück und dachte nach.Jacobs war wieder zurück an Bord,hatte sich aber noch nicht sehen lassen.Er war noch ärgerlich über Jacobs´ Verhalten gegenüber Celine.

"Branford an Commander Jacobs.Melden sie sich im Bereitschaftsraum."

Sofort bestätigte dieser:"Verstanden,Sir."

 

 

Branford saß im Bereitschaftsraum,als der Türsummer ertönte.Er legte das Datenpad weg und rief:"Ja bitte."

Die Tür glitt zur Seite und Jacobs betrat den Raum.
"Willkommen an Bord,Samuel." begrüßte er seinen ehemaligen Einsatzleiter.

Jacobs nickte:"Danke,Sir.Sie wollten mich sprechen?"
"Ja,das ist richtig.Sie werden auf die Renown versetzt,als 1.Offizier.Ich gratuliere."
Jacobs zeigte sich sehr erfreut,ein breites Lachen war auf seinem Gesicht zu sehen.
"Vielen Dank,Captain.Ich weiss nicht,was ich sagen soll."
"Wir werden die Renown im Verlauf unserer Mission treffen,dann können sie das Schiff verlassen.Ihr neues Schiff wird mit der Monarch zusammen die nächste Mission absolvieren."
"Das ist fantastisch,Sir.Es freut mich sehr,dass die erste Mission zusammen mit der Monarch stattfindet." erwiderte er.

Branford sah ihn mit ernster Miene an.Das bemerkte sein Gegenüber natürlich.

"Sir?"
"Setzen sie sich bitte,Samuel."

Er folgte der Aufforderung,sah aber irritiert drein.

"Samuel,ich mische mich normalerweise nicht in die Angelegenheiten meiner Leute ein.Aber hier muss ich etwas sagen."
Jacobs schwieg,obgleich er sicher wusste,was der Captain meinte.
"Sie hätten Celine etwas sagen können,ich meine wegen der Versetzung.Das hätte sie wenigstens verdient gehabt."
"Sir,bei allem Respekt: das ist meine reine Privatangelegenheit." erwiderte er barsch.

Branford nickte langsam und lehnte sich zurück.
"Gut,wie sie meinen.Weisen sie ihren Nachfolger entsprechend ein,Commander.Das erwarte ich von ihnen."

"Ja,Sir."
"Gut.Das wäre alles.Wegtreten." entließ er Jacobs.

Mit grimmiger Miene erhob dieser sich und verließ den Raum.

 

Es war Mittagszeit im Gemeinschaftsraum "Zehn-Vorne".Entsprechend groß war der Andrang auf die wenigen freien Tische.

Alicia hatte das Glück,einen Zweiertisch bekommen zu haben.Sie hatte den ganzen Vormittag gelernt und wollte sich nun etwas zu Essen gönnen.

"Darf ich mich zu ihnen setzen?"

Sie hob ihren Kopf,als sie eine Männerstimme hörte,die direkt neben ihr war.
Die Stimme gehörte einem mittelgroßen Mann,der ein eher schmales Gesicht hatte,dazu dunkelbraunes Haar und einen Kinnbart.Seine schwarzen Augen fielen besonders auf.Er trug die Farben der Technik/Taktik und die Rangabzeichen eines Lieutenants.
"Natürlich,bitte." erwiderte sie größtmöglicher Höflichkeit.Erstens war er ein Senior-Offizier und zweitens gefiel er ihr sehr gut.

"Erlauben sie,dass ich mich vorstelle.Ich bin Lieutenant Thomas Demar."

Sie nickte:"Mein Name ist Alicia Sheridan.Sehr erfreut,Lieutenant."
"Speisen sie zu Mittag?" fragte er.

"Ja,ganz recht.Sie ebenfalls,nehme ich an?"

Er erwiderte:"Jawohl."
"Ich nehme an,sie sind neu an Bord."

"Woher wissen sie das?"
Sie lächelte hintergründig:"Ich habe sie noch nie an Bord gesehen,Lieutenant."
Innerlich war ihr plötzlich sehr warm zumute.Die Anwesenheit dieses Mannes war ihr angenehm,das merkte sie sofort.

"Dann haben sie ein gutes Gedächtnis,Miss Sheridan.Oder sie verkehren sehr viel mit den Offizieren dieses Schiffes."

Sie schüttelte den Kopf:"Nicht unbedingt."
"Was darf ich ihnen bringen?" Ein Kellner war neben den Tisch getreten.

Demar sah auf:"Bitte das Tagesmenü und ein Ginger Ale,bitte."
"Ja,Sir.Was möchten sie,Mam?"

Alicia erwiderte:"Das gleiche,jedoch möchte ich ein Wasser."
"Natürlich.Mam,Sir." Der Kellner entfernte sich wieder.

Thomas Demar beugte sich etwas vor:"Wollen sie mir nicht erzählen,was sie an Bord der Monarch machen?"
"Ich bin nur die Tochter eines Crewmitglieds,Sir." erwiderte sie knapp.

Demar lachte knapp:"Sie möchten nicht darüber reden,nun gut.Genießen wir das Essen."
"In Ordnung." meinte Alicia.Im Innersten war sie nicht gerade glücklich darüber,dass sie diesem Mann nicht die Wahrheit erzählte,aber das musste so sein.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55889,1 , Captain Branford.

Wir haben das Koordinatenkreuz Hotel 217 erreicht,wo wir uns mit dem Konvoi treffen sollen."

"Unter Warp gehen,Fähnrich." befahl Celine Parker.

Torben verlangsamte die Monarch auf Unterlichtgeschwindigkeit.

"Commander,die Sensoren erfassen 13 Schiffe,direkt voraus.Zwölf von ihnen sind Versorgungsschiffe der Olympic-Klasse.Und ein Schiff der Intrepid-Klasse." meldete Lieutenant Thomas Demar sofort.

"Wir werden gegrüßt,Commander.Es ist die U.S.S. Renown." berichtete Talma.

Celine Parker nickte:"Auf den Schirm."
Die Anzeige wechselte und ein Mann mit den Insignien des Captains erschien.
"Ich bin Captain Richard Ashburn von der Renown."

Celine nickte:"Commander Celine Parker,1.Offizier der Monarch."

"Commander,ich habe die Missionsbefehle erhalten.Die Schiffe sollten am besten umgehend nach Cardassia Prime aufbrechen.Und ich würde gerne meinen neuen 1.Offizier kennenlernen." meinte Ashburn knapp.
"Ja,Sir.Der Captain wird sie in Kürze kontaktieren und der Commander wird sofort rüberbeamen."
"Sehr gut,Commander.Ashburn Ende."
Celine Parker tippte ihren Insignienkommunikator an:"Parker an Jacobs."
"Sprechen sie."
"Mister Jacobs,melden sie sich in Transporterraum 2.Sie werden auf die Renown gebeamt."
"Zu Befehl,Commander.Jacobs Ende."

Sie blickte Fähnrich Sue Pattern an,die am Steuer saß.

"Fähnrich,bringen sie uns paralell zur Renown,Geschwindigkeit angleichen."
Die Angesprochene nickte:"Aye,Commander."
Celine ging zum Kommandosessel zurück und nahm Platz.Ihre Gedanken kreisten um Samuel,der bis jetzt keinen Versuch unternommen hatte,mit ihr in´s Gespräch zu kommen.

"Transporterraum 2 meldet,dass der Commander zur Renown gebeamt worden ist." meldete der Einsatzoffizier.
Ohne Erwiderung blickte Celine auf den Hauptbildschirm,mit den Gedanken ganz woanders.

 

Branford betrat die Beobachtungslounge der Monarch,wo schon alle Stabsoffiziere versammelt waren.Die Offiziere erhoben sich,als der Captain eintrat.

"Vielen Dank für ihr Kommen,bitte nehmen sie Platz." meinte er und setze sich in den Sessel an der Kopfseite.

"Sie alle wurden bereits vorab informiert.Das taktische Szenario sieht folgendermaßen aus: die Monarch und die Renown werden steuerbord und backbord den Konvoi sichern."

Jeri Talma warf ein:"Sir,mit welchem Widerstand muss gerechnet werden?"
"Der Sektorenkommandant,General Kartara,verfügt über zwei Schlachtkreuzer der Vor´cha-Klasse sowie drei Bird-of-Preys der K´Vort-Klasse." erwiderte der Captain.

Celine beugte sich etwas vor:"Sir,sollten wir in einen Kampf mit dem kompletten Geschwader geraten,dann werden wir unterliegen."
"Das ist mir bewusst,Nummer 1.Aber wir haben unsere Befehle und es ist unwahrscheinlich,dass der General seine Schiffe zusammenzieht." meinte der Captain.Dann wandte er sich an Lieutenant Demar:"Lieutenant,was haben die Systemdiagnosen gezeigt?"

"Alle Systeme zu 100% einsatzbereit,Captain." gab er zur Antwort.

"Mister Talma?" erkundigte er sich beim taktischen Offizier.

Der Saurianer entgegnete:"Alle Waffensysteme einsatzbereit,Sir.Die Schilde sind in bestem Zustand,wir sind von den Torpedos her voll bestückt."

Branford nickte zufrieden:"Sehr gut." Er tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Brücke,stellen sie Captain Ashburn von der Renown in die Lounge."
"Aye,Captain." meldete Lieutenant McDowell.

Auf dem Wandbildschirm erschien der Kommandant der Renown.

"Guten Tag,Captain Branford." begrüßte er ihn.

Branford erwiderte:"Ich grüße sie,Captain.Ich habe soweit den Plan gefasst,wie wir diese Mission durchführen werden.Wir werden im Standardverfahren den Konvoi back- und steuerbord sichern.Falls ein Angriff erfolgt,fällt die Monarch zurück und versucht,den Gegner abzudrängen.Sie bleiben beim Konvoi,für den Fall,dass ein zweiter Gegner auftaucht."

Ashburn hatte sich die Ausführungen angehört und erwiderte:"In Ordnung,einverstanden."
"Dann nehmen sie bitte die Position backbord vom Konvoi ein,Captain.Das wäre alles soweit,ich hoffe,die Mission verläuft ruhig."

"Das hoffe ich auch,Captain.Ashburn Ende." Der Bildschirm erlosch.

Branford wandte sich wieder an seine Offiziere:"Haben sie noch Fragen?"

"Sir,ich würde gerne einige Waffentest durchführen,damit wir die neuen Phaserbankelemente und die Torpedos justieren können." bat Talma sogleich.

"Ja,tun sie das.Sonst noch etwas?"

Keiner der anwesenden Offiziere sagte etwas.
"In Ordnung,das wäre alles.Sie können wegtreten." schloss er die Sitzung.

Seine Stabsoffiziere erhoben sich und verließen den Raum.
Branford hingegen blieb sitzen und betrachtete sich das All durch die Fensterfront.
"Was wird wohl jetzt passieren?" fragte er sich selbst.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Nachtrag.

Wir haben unsere Planungen abgeschlossen und sind bereit,den Konvoi nach Cardassia zu bringen.Die Crew ist gespannt,was diese Mission bringen wird."

"Status,Mister Demar?"

Der Einsatzoffizier erwiderte:"Alles bereit,Sir.Sämtliche Schiffe haben signalisiert,dass sie abflugbereit sind."
"Gut,sie werden die Formation koordinieren,Lieutenant.Geben sie das Signal,die Formation einzunehmen,wir fliegen los." Branford blickte zum Steueroffizier,Fähnrich Torben.
"Kurs setzen auf Cardassia-Prime,Warp 6." befahl er.

Torben nickte:"Aye,Captain.Kurs und Geschwindigkeit eingegeben."
"Beschleunigen sie." meinte er.

Die Monarch ging auf Überlichtgeschwindigkeit,die restlichen Schiff ebenso.Sie hielten die Formation perfekt,an beiden Seiten von der Monarch und der Renown gedeckt.

"Ich will hoffen,dass die Klingonen möglichst lange ausbleiben." meinte Demar knapp.

Branford blickte ihn an und meinte:"Das ist auch meine Hoffnung,Lieutenant."
"Mister Talma,sie können mit den Waffentest beginnen."

Der taktische Offizier erwiderte:"Jawohl,Sir."

"Ich bin in meinem Raum,wenn etwas ist.Lieutenant Talma,sie haben die Brücke."

 

Branford überprüfte gerade die letzten Waffentests,als der Türsummer ertönte.
"Herein." rief er und legte das Datenpad weg.

Die Tür glitt beiseite und Celine Parker betrat den Raum.

"Sie wollten mich sprechen,Sir?"

Er nickte:"Ja,Nummer 1.Nehmen sie bitte Platz."
Seine Stellvertreterin folgte seiner Aufforderung und blickte ihn erwartungsvoll an.

"Celine,was ist eigentlich mit ihnen?Ist es wegen Samuel?"

"Ja,Sir.Ich denke,unsere Beziehung ist am Ende angelangt.Er ist wohl nicht gewillt,sein Leben zukünftig mit mir zu teilen."
Leichte wiegte der Captain den Kopf.
"Nun,was soll ich ihnen dazu sagen?Es tut mir sehr leid für sie.Vielleicht ist es das Beste,wenn sie sich trennen.Aber das ist allein ihre Entscheidung,Nummer 1."

Sie brachte ein knappes Lächeln heraus:"Das weiss ich nur zu gut,Captain."

"Machen sie sich gründlich Gedanken darüber,Celine.Lassen sie sich Zeit.Bei dieser Mission brauche ich sie zu hundert Prozent,aber wenn sie jemanden zum reden brauchen,ich bin gerne für sie da." entgegnete er.

"Danke,Sir." Sie zögerte kurz. "Würden sie mit mir zu Abend essen?"
Es durchzuckte Branford wie ein kleiner Blitz,als sie das sagte.Äußerlich ließ er sich nichts anmerken,aber er war alarmiert.
"Es tut mir leid,aber ich habe heute noch einiges zu tun,Nummer 1." lehnte er ab.

Sie nickte:"Natürlich,Sir.Ich gehe dann auf die Brücke zurück." Celine erhob sich und verließ ohne ein weiteres Wort den Bereitschaftsraum.

Branford seufzte tief und blickte zum Fenster hinaus.Er konnte oder wollte nicht mit Celine zu Abend essen,vermutlich deshalb,weil sie noch mit Jacobs zusammen war,auch wenn das eine nicht mehr zu kittende Beziehung war.

 

Alicia schaute sich in "Zehn-Vorne" um.Schnell sah sie Thomas Demar,der an dem gleichen Ecktisch wie am Vortag saß.
"Guten Abend,Lieutenant.Schön,dass sie kommen konnten." begrüßte sie ihn.

Thomas erhob sich und rückte ihr den Stuhl zurecht.

"Die Freude liegt auf meiner Seite,Miss Sheridan." Er lächelte.

Alicia fühlte sich zunehmend unwohl,auch wenn sie gerne mit Thomas zusammen war.Aber sie verheimlichte ihm,dass sie das Mündel des Captains war.

"Ist ihr Dienst anstrengend?" wollte sie wissen,allerdings mehr als Ablenkungsmanöver.

Demar winkte etwas ab:"Eher nicht zur Zeit.Ich habe den ganzen Tag damit verbracht,den Konvoi zu organisieren und die Kommandanten der Frachter einzuweisen."
"Dann sollten sie mal mit mir tauschen.Ich fürchte,meine vergangenen Tage waren nur von Lernen erfüllt."

Demar schmunzelte:"Nun,sie sind eben sehr ehrgeizig,wie ich vermute."
"Ich möchte nächstes Jahr auf die Sternenflottenakademie,Lieutenant.Da muss ich mich eben etwas dafür anstrengen." erwiderte sie.

Er nickte anerkennend:"Sie werden sicher Erfolg haben.Welchen Karriereweg wollen sie den als Offizier einschlagen?"
"Die taktische Sektion käme mir sehr gelegen.Ich beschäftige mich damit schon seit geraumer Zeit."

"Wollen sie mir nicht verraten,wessen Tochter sie sind?Ich brenne vor Neugier!" Demar lachte sie an und blickte ihr direkt in die Augen.
"Lieutenant Commander Delany,sie geben ja doch keine Ruhe!" erwiderte sie.

Thomas nahm einen Schluck und meinte:"Ein brillianter Offizier.Ich habe schon Arbeiten von ihm gelesen,einfach interessant."

"Wenn sie es sagen,Lieutenant."
Er schaute sie an. "Bitte,lassen sie doch das mit dem Lieutenant sein.Ich heisse Thomas."

"Und ich Alicia.Es freut mich,Thomas." lächelte sie und reichte ihm die Hand.

Er deutete Richtung der Bar:"Dann können wir ja etwas zu essen bestellen!"

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55890,3 , Captain Branford.

Der Konvoi bewegt sich bis zum jetzigen Zeitpunkt unbedrängt in Richtung des Cardassia Prime-Systems.Die Stimmung an Bord ist angespannt angesichts der uns erwartenden Konfrontation."

 

Branford rieb sich die Augen und warf einen Blick auf den Monitor neben seinem Kommandosessel.Er sah sich die Sensorenberichte der Tageswache durch,die er soeben abgelöst hatte.Es war nichts Ungewöhnliches entdeckt worden,offenbar wollten die Klingonen noch abwarten.

"Captain,die Scanner erfassen zwei nicht identifizierte Schiffe,Richtung 174.023!Entfernung etwa 6,6 Lichtjahre!"
Die Stimme von Lieutenant Demar klang aufgeregt,als er diese Meldung abgab.

"Können sie sie identifizieren,Lieutenant?" fragte Branford zurück.

Er schüttelte den Kopf:"Nein,Sir.Sie sind verschwunden."
"Vielleicht haben sie sich getarnt,Captain." mutmaßte Lieutenant Sullivan,der 2.taktische Offizier.

"Wäre möglich." Branford erhob sich und ging einige Schritte nach vorn.

Sullivan mochte recht haben,aber was sollte er schon tun?Er konnte nicht zurückfliegen und die zwei Kontakte verfolgen.Der Konvoi war auf den Schutz beider Schiffe angewiesen.

"Setzen sie eine Nachricht an die Renown ab.Sie soll weiterhin wachsam sein."

Der Captain nahm wieder Platz und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Sensorenberichten zu.

 

Commander Parker betrat die Brücke durch den vorderen Turbolift und steuerte den Mittelbereich an,wo Branford noch immer im Kommandosessel saß.

"Guten Morgen,Nummer 1." begrüßte er sie mit einem Lächeln.

Sein 1.Offizier nahm neben ihm Platz und erwiderte:"Ebenfalls einen guten Morgen,Sir."

"Wieso sind sie jetzt schon da?Ihre Schicht fängt erst in gut dreißig Minuten an."

"Ich wollte noch etwas erledigen,Sir.Es macht ihnen doch nichts aus,wenn ich sie früher ablöse?" entgegnete sie.

Es kam Branford zwar komisch vor,aber er nickte:"Keineswegs.Wir haben zwei unidentifizierte Schiffe geortet,die jedoch sehr schnell wieder verschwunden sind.Es könnten die Klingonen gewesen sein,aber wir haben keine Anhaltspunkte."
"In Ordnung,Captain.Ich löse sie ab."
Branford erhob sich:"Danke,Nummer 1.Sie haben die Brücke." Mit schnellen Schritten steuerte er den Turbolift an und verließ die Brücke.

Celine wollte sich ihren Aufgaben zuwenden,da kam eine Meldung über Interkom.

"Transporterraum 2 an Brücke."
"Parker hier."

"Mam,Lieutenant Commander Jacobs von der Renown wurde herübergebeamt."

Celine war kurz überrascht,antwortete jedoch:"Bringen sie ihn zu meinem Quartier,Fähnrich.Ich komme sofort."
Sie stand auf und nickte Lieutenant Demar zu:"Sie haben die Brücke."

 

Als seine ehemalige Freundin ihm gegenüberstand,kamen trotz aller Differenzen wieder die Gefühle hoch.Ihre schwarzen Haare,die braunen Augen,ihr schmales Gesicht,ihre Attraktivität war unübersehbar.

"Du wolltest mich sprechen?" Ihre Stimme klang feindselig.Sie blickte ihn an,verschränkte die Arme demonstrativ.

Er nickte:"Ja,Celine.Es geht um uns."
"Sam,du willst doch anscheinend nicht mehr.Du hast dich,ohne etwas zu sagen,versetzen lassen.Damit zeigst du mir doch recht deutlich,dass du an einer Fortsetzung unserer Beziehung nicht interessierst bist."
"Liebes..." wollte er weiterreden.

Sie schüttelte wütend den Kopf:"Lass es sein,Sam.Es ist besser,wir trennen uns."
"Das will ich aber nicht!Ich will dich nicht verlieren!" schrie er.

Sie wich etwas zurück:"Das ist schon vor langer Zeit passiert,Sam." Sie drehte sich um.

"Ich muss auf die Brücke zurück." Dann verließ sie den Raum.

 

Branford überprüfte gerade die Sensorenberichte,als sich die Tür des Turboliftes öffnete und seine Stellvertreterin die Kommandobrücke betrat.Sie wirkte niedergeschlagen,das bemerkte er sofort,denn sie starrte nur zu Boden.

"Nummer 1?" fragte er.

Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen:"Es ist nichts,Sir."
"Kann ich sie im Bereitschaftsraum sprechen?"

Sie nickte:"Natürlich,Captain."

"Lieutenant Sullivan,sie haben die Brücke." Branford nickte ihm zu,erhob sich,und ging in Begleitung von Celine Parker in den Bereitschaftsraum.

 

"Nehmen sie doch Platz,Celine." bat er,während er beim Replikator zwei Tassen Kaffee bestellte.
Sie folgte seiner Bitte.Er nahm die Tassen und reichte ihr eine davon.
"Danke,Sir." Sie nippte leicht am Kaffee,stellte die Tasse dann auf den Tisch.

Branford nahm in seinem Sessel ihr gegenüber Platz.

"Ist es wieder wegen Samuel?"

Ihre Augen verrieten die Wahrheit,bevor sie etwas sagte.
"Ja,Captain.Er war vor kurzem an Bord."

Branford betrachtete seinen 1.Offizier eingehend.Er fand sie natürlich attraktiv,da ging es ihm ungefähr genauso wie den meisten Männern an Bord der Monarch.Aber er hatte mit ihr ein sehr festes und tiefes Vertrauensverhältnis,vermutlich intensiver,als er es je zuvor mit einem Menschen gehabt hatte.

"Celine,sie bedeuten mir sehr viel.Ohne sie wäre dieses Schiff und der Dienst nicht derselbe."

Ein kurzes Lächeln zeigte sich in ihrem Gesicht.
"Das ist sehr nett von ihnen,Captain.Es ist auch für mich sehr schön,hier zu sein."
"Und doch,sie sind sehr traurig,das sehe ich.Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: wenn sie mit jemandem reden wollen,ich bin gerne für sie da."

Sie erwiderte ein knappes Nicken:"Danke,Sir.Das wäre sehr wichtig."
"Wenn sie möchten,wir können gerne gemeinsam zu Mittag essen." schlug er vor.

"Gerne doch." erwiderte sie lächelnd.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55890,9 , Captain Branford.

Bis jetzt haben wir keine weiteren Schiffe geortet,die uns unbekannt waren.Wir sind jedoch weiterhin wachsam,da die Klingonen sicherlich noch da draußen sind."

 

Die Alpha-Schicht hatte auf der Brücke Dienst.Captain Branford saß im Kommandosessel,Demar an der OPS,Fähnrich Torben an der Navigationsstation.Und auch Lieutenant Talma war an der taktischen Station.

Die Tür öffnete sich und Counselor Janina Seymour betrat die Brücke.Sie begrüsste Talma und ging zum Mittelbereich,wo die drei Sessel für 1.Offizier,Captain und den Counselor waren.

"Guten Morgen,Counselor." grüßte Branford die Beraterin.

Sie erwiderte:"Ebenfalls einen guten Morgen,Sir."
Seymour nahm neben ihm Platz und begann,die Morgenberichte zu überprüfen.

Die Monarch hielt im Moment eine Geschwindigkeit von Warp 6 seitlich der Frachtschiffe.Die Renown sicherte auf der anderen Seite den Konvoi ab.

"Captain,die Fernbereichsscanner erfassen ein unbekanntes Schiff!Direkt achtern,Entfernung 1,4 Parsec." meldete der taktische Offizier,Lieutenant Talma.

Branford fragte:"Können sie das Schiff identifizieren,Mister Talma?"

"Moment,Sir." Einen Augenblick später meinte er:"Ein klingonischer Bird-of-Prey,Berel-Klasse.Nähert sich mit Warp 8!"

"Roter Alarm!" befahl der Captain.Die Sirenen heulten kurz auf,die dunklere Gefechtsbeleuchtung wurde eingeschaltet,die die Brücke in ein bläuliches Licht tauchte.

"Teilen sie der Renown mit,dass sie beim Konvoi verbleibt.Wir sehen nach diesem Klingonen!" wies er den Einsatzoffizier an.

"Aye,Captain."
"Steueroffizier,Abfangkurs auf den Bird-of-Prey,Warp 9." Er drehte sich zu der taktischen Station um:"Lieutenant,Schilde hoch,Phaser und Quantentorpedos aktivieren."
"Zu Befehl,Sir." erwiderte der Saurianer.

Die Monarch wendete und raste dem Verfolger entgegen.Branford hatte sich erhoben und war nach vorne zwischen die OPS und die Navigationsstation gegangen.

"Entfernung 0,7 Parsec,rasch abnehmend!" meldete Talma.
"Ziel erfassen,Torpedos bereit!" Branford ballte die Hand zu einer Faust zusammen.Stand ihm wieder eine Konfrontation bevor?Er wusste es nicht.

"Der Bird-of-Prey tarnt sich,Sir!"
Branford entgegnete:"Unter Warp gehen!Scannen sie nach Tachyon-Emissionen,vielleicht können wir ihn wiederfinden.Phaser klarmachen!"

"Ich erfasse Tachyon-Emissionen auf 128.033!Könnte der Bird-of-Prey sein."

Demar schlug vor:"Sir,wir könnten einen Feuerteppich mit unseren Phasern legen,damit könnten wir ihn eventuell aufspüren."
"Moment,Lieutenant." Branford betrachtete die Lage.
"Sir,ein Schiff enttarnt sich in Richtung 088.010!" ließ Talma vermelden.

Bevor Branford irgendwas antworten konnte,wurde die Monarch schon von Disruptorschüssen getroffen.
"Schadensbericht!" forderte der Captain an.

"Schilde auf 85%,keine weiteren Schäden." erwiderte Demar.

"Ausweichmanöver Beta,Phaser Feuer frei!" befahl Branford.

Die Monarch drehte ab und flog das Ausweichmanöver,während die Phaser das Feuer eröffneten.Mehrere Schüsse trafen den Bird-of-Prey.
"Schilde des Gegners leicht beschädigt,Sir." berichtete Talma.

Der Klingone drehte ab und aktivierte seine Tarnung erneut.

"Können sie ihn noch erfassen,Mister Talma?" fragte Branford an.

Er schüttelte den Kopf:"Leider nein,Captain."
"In Ordnung." Er seufzte tief. "Das war wohl eine Warnung,so sehe ich das."
Er warf dem Steuermann einen kurzen Blick zu:"Fähnrich,wieder Kurs auf den Konvoi setzen und unsere alten Position einnehmen.Alarm Rot beendet,Waffen und Schilde abschalten."

 

"Alicia Sheridan,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55891,5.

Ich habe wieder einmal eine Art Rendevouz mit Lieutenant Thomas Demar.Sicher könnte ich mich einfach darüber freuen,aber leider wird diese Freude getrübt.Er weiss immer noch nicht,dass sein Captain mein Pflegevater ist.Und falls er es von jemandem anders als mir erfährt,könnte dass die Ende unserer Beziehung sein."

 

Alicia schaute sich in "Zehn-Vorne" um.Sie hatte sich genau zu diesem Zeitpunkt mit Thomas Demar verabredet.

"Hier drüben,Miss Sheridan!" erklang es aus einer Ecke des Raumes.

Sie blickte in die Richtung und sah Thomas,der an einem abgelegenen Tisch saß.Sie ging zu ihm hinüber und setzte sich hin.

"Ich dachte schon,sie kommen gar nicht." meinte der Lieutenant.

Alicia schüttelte den Kopf:"Daran hätte mich nichts hindern können,Thomas."

Sie betrachtete ihn wieder und wieder.Seine durchtrainierte Statur,das schmale Gesicht mit den bemerkenswert schwarzen Augen,die Trill-Merkmale zu beiden Seiten des Halses,schon das Optische war mehr als liebenswert.Aber was sie am meisten an ihm mochte,war seine nette,einfühlsame Art und seine Fähigkeit,zuzuhören.

"Alicia,ich möchte ihnen gerne etwas sagen.Aber nicht hier.Würden sie mit mir nachher auf das Holodeck gehen?" fragte Demar unvermittelt.

Sie war überrascht,aber nickte sofort. "Gerne.Aber zuerst essen wir etwas,in Ordnung?"

"Sicher,ich möchte ja nicht,dass sie mir verhungern." erwiderte Thomas lächelnd.

 

Alicia und Thomas betraten das Holodeck Nummer 3.Es war ein Sandstrand,den sie vor sich sahen,die Sonne stand tief,war kurz vor dem Versinken.

"Wunderschön,Thomas." meinte Alicia und schaute sich um.

"Es ist ein Strand,den ich aus meiner Jugend kenne." Er atmete tief ein und ließ sich in den Sand gleiten.Alicia setzte sich neben ihn und sah auf´s Meer hinaus.

"Auf Trill?" fragte sie.

"Ja." Er deutete den Strand nach links. "In dieser Richtung,etwa drei Kilometer entfernt,lag das Haus meines Vaters.Hierhin kam ich häufig,wenn ich Zeit hatte."

Er sah hinüber zu Alicia.Ihre schulterlangen,braunen Haare,lagen leicht auf ihrer Haut auf.Sie hatte die Augen geschlossen,wirkte sehr nachdenklich.

"Ich weiss nicht,ob ich das ausdrücken kann,was ich fühle." begann er unvermittelt.

Plötzlich öffnete sie ihre Augen und blickte ihn an. "Dann sagen sie es einfach so,wie sie es fühlen.Das wäre mir wichtig.Bitte,Thomas."
"Ich habe mich in sie verliebt,Alicia.Ich weiss das,fühle das.Nur eines weiss ich nicht: wie sie darüber denken." Er schaute ihr tief in die Augen.

Sie beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn lange und inniglich.
"Weisst du es jetzt?" flüsterte sie und schlang die Arme und ihn.

Er nickte und nahm sie in den Arm:"Ich denke schon."

 

Branford hatte gerade seinen Dienst auf der Brücke beendet und wollte eigentlich noch in der Stellerkartographie vorbeisehen,die neue Daten betreffend der Flugstrecke hatte.
"Brücke an Captain Branford." ertönte ein Ruf aus der Bordsprechanlage.

Er tippte seinen Kommunikator an:"Sprechen sie,Nummer 1."

"Die Renown hat uns ihren Statusbericht übermittelt,Sir.Sie haben in den letzten zwei Stunden vielfach Tachyon-Emissionen achtern des Konvois geortet.Es könnte sich dabei um getarnte Schiffe handeln."

"Ich habe verstanden.Alarm Gelb bleibt weiter bestehen.Branford Ende."

Er blieb kurz stehen und überlegte.Alicia hatte er in den letzten paar Tagen wenig bis gar nicht gesehen.Er entschloss sich,nach ihr zu sehen.
"Computer,Alicia Sheridan lokalisieren."

"Alicia Sheridan befindet sich auf Holodeck 3." meldete der Computer.

 

Branford verließ den Turbolift und stand vor dem Holodeck Nummer 3.Es lief noch ein Programm,das konnte er erkennen.

"Computer,wieviele Personen befinden sich auf Holodeck 3?" fragte er den Computer.

"Zwei Personen."

"Identifizieren der zwei Personen." befahl er.

"Alicia Sheridan und Lieutenant Thomas Demar." lautete die Antwort.

Was machte Alicia denn mit dem Lieutenant auf dem Holodeck?Er konnte es sich natürlich vorstellen,aber glauben wollte er es nicht.

Er entschloss sich,zu warten.Sicher kamen sie irgendwann heraus.Und dann würde er ja sehen,was Sache war.

 

"Es hat mir sehr gefallen." lächelte Alicia und küsste Thomas erneut.

Er nickte ihr zu:"Mir auch.Nur,ich weiss immer noch nicht viel von dir."
"Da könnte man sagen,das beruht auf Gegenseitigkeit." erwiderte sie keck.

Sie standen zusammen auf und gingen in Richtung Ausgang.Die Doppeltüre glitt zur Seite und sie verließen das Holodeck.
Draußen liefen sie förmlich dem Captain in die Arme.

Branford betrachtete fassunglos Alicia und Lieutenant Demar,die engumschlungen aus dem Holodeck kamen.Obgleich er sich es hatte denken können,er wollte es nicht wahrhaben.

"Lieutenant!" Mehr brachte er nicht heraus.

Demar ließ Alicia los und nickte:"Captain.Was haben sie denn?"
"Mister Demar,sie sind sich im Klaren darüber,wer die junge Dame ist?" fragte Branford mit der ihm ruhigst möglichen Stimme.

Alicia war gelinde gesagt geschockt,damit hatte sie nicht gerechnet.Sie starrte Branford lediglich an und erkannte,dass er sehr wütend war.

"Das ist Miss Alicia Sheridan,Sir." erwiderte Demar.

Knapp nickte der Captain:"Und sie ist meine Pflegetochter und minderjährig,Lieutenant."
Demar brachte kein Wort heraus,wandte den Blick Richtung Alicia.Er schaute sie durchdringend an,aber sagte immer noch nichts.

"Captain,ich entschuldige mich.Ich werde mich nicht mehr mit Miss Sheridan treffen." Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ den Korridor durch den Turbolift.

Branford warf Alicia einen Blick zu:"Ich möchte dich im Quartier sprechen."

"Bist du wahnsinnig?" schrie Alicia ihn an,als sie wieder im Quartier des Captains waren.

Branford schaute sie an. "Das fragst du mich?Du lässt dich mit einem 13 Jahre älteren Mann ein,der auch noch einer meiner Führungsoffiziere ist?"
"Und wen kümmert das schon?" meinte sie zornig.

"Ihn zum Beispiel.Du hast ihm ja nicht gesagt,dass du meine Pflegetochter bist,oder?"
"Das hätte ich aber noch,auf jeden Fall." Ihr standen Tränen in den Augen. "Aber du musstest mir ja hinterher spionieren und Thomas es gleich brühwarm servieren!"
"Verzeihung,dass ich mir Sorgen mache." Er wandte ihr den Rücken zu.

"Was bist du nur für ein Vater-Ersatz,Chris?Daddy hätte sich niemals so verhalten!"

Er schüttelte den Kopf:"Das mag sein.Aber ich bin,wer ich bin.Und ich kann es nicht gutheißen,was du das tust.Aber das verstehst du sicher nicht."
"Ganz recht!" schrie sie und stürmte hinüber in ihr Quartier,verschloss die Türe hinter sich.
Müde und erschöpft ließ sich Branford in seinen Lieblingssessel fallen.Hatte er einen Fehler gemacht?Er war überzeugt davon,dass es nicht gut sein konnte.Aber Alicia würde sich sicher nicht damit zufrieden geben.Auf alle Fälle würde ihr Verhältnis einen gewaltigen Knacks dadurch erhalten,das war sicher.

 

"Christopher Branford,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55891,9.

Ich habe mich entschlossen,mit Lieutenant Demar wegen des Vorfalls mit Alicia zu reden.Obgleich mich eigentlich die persönlichen Belange meiner Crew nichts angehen,so handle ich jetzt als Ersatz-Vater von Alicia."


Der Türsummer ertönte.Branford hob den Kopf und sah Richtung Türe.
"Herein bitte." sagte er laut.

Die Tür glitt zur Seite und Lieutenant Thomas Demar betrat den Bereitschaftsraum.
"Sie wollten mich sprechen,Sir?" fragte er.

Branford nickte:"Ja.Nehmen sie bitte Platz,Lieutenant."
Demar folgte der Aufforderung und setzte sich ihm gegenüber hin.

"Zuerst einmal folgendes: dies ist kein Gespräch zwischen dem Captain und seinem Einsatzleiter,Lieutenant.Es ist privat."

"Das dachte ich mir,Sir." Demar schaute ihn aufmerksam an.

Der Captain versuchte sich zu entspannen und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

"Mir ist es nicht recht,dass sie eine Beziehung zu Alicia unterhalten."

Demar nicke:"Das verstehe ich,Sir.Und wie ich gestern gesagt habe: ich werde Alicia nicht mehr sehen,Captain.Das wäre schlecht für den Dienstablauf auf dem Schiff und dem Verhältnis zwischen ihnen und mir."

"Das glaube ich ihnen,Lieutenant.Sie können mir auch vertrauen,dass ich keine Vorbehalte gegen sie habe.Es ist nur..." Er stockte kurz. "Alicia ist alles,was ich an familiärer Bindung habe,zumindest an Bord dieses Schiffes."
Der Einsatzoffizier hob die Hand:"Sir,sie brauchen sich nicht zu erklären."
"Gut,Mister Demar.Das wäre alles." meinte Branford.

Der Lieutenant erhob sich und verließ den Raum.
Branford drehte seinen Sessel in Richtung des Fensters.Als er so auf die vorbeirasenden Sterne blickte überlegte er sich,ob er das Richtige getan hatte.War es korrekt,dass er Einfluss auf Alicia´s Liebesleben nehmen wollte?
Er wusste es nicht genau,meinte aber,dass er im Hinblick auf den reibungslosen Ablauf auf der Monarch so handeln musste.

 

Branford betrat,jetzt nachdenklicher gestimmt,die Brücke.Er sah sich um und erkannte,dass wohl gerade etwas im Gange war.

"Lieutenant,Sicherheitsalarm von Deck 8!" meldete Lieutenant McDowell.

Talma,der das Kommando führte,beugte sich vor:"Was ist da passiert?"
"Eine Streiterei ist das wohl im Gange,Sir."

Branford trat zu Talma hin und fragte:"Welches Quartier ist es,Mister Talma?"

Der taktische Offizier überprüfte es kurz.
"Es ist Commander Parker´s Quartier,Captain."

"Begleiten sie mich bitte kurz,Lieutenant.Wir sehen uns das an." meinte Branford sofort.

Der Lieutenant erhob sich und nickte knapp:"Zu Befehl,Sir."
"Mister McDowell,sie haben die Brücke."


Branford und Talma sprinteten gemeinsam durch den Hauptkorridor des Deck 8.Nach wenigen Augenblicken hatten sie das Quartier von Celine Parker erreicht.Es war nichts Außergewöhnliches festzustellen.

"Es soll hier doch gestritten worden sein." Branford schaute irritiert umher.
Der Saurianer ging zur Kontrolltafel neben der Türe und betätigte sie.
"Computer,Türe öffnen.Genehmigung Talma,Alpha-Kappa 89."

Die Türe glitt zur Seite.Der dahinter liegende Raum war abgedunkelt.

"Gehen wir rein." meinte Branford und folgte Talma in das Quartier.

"Computer,Licht."

Die Beleuchtung ging an und die beiden staunten nicht schlecht.Viele der Möbelstücke waren umgeworfen worden,zwei Vasen waren wohl an der Wand zerschellt.Ein Schluchzen war aus dem Schlafraum zu hören.

"Ich schaue mal nach." Branford ging in das Schlafzimmer rüber.

Er sah Celine,die auf dem Bett saß und sich den Arm hielt.Sie hatte noch ihre Uniform an,die jedoch am Unterarm aufgerissen war.
"Celine!" rief er und ging zu ihr hin.

Sie hob den Kopf und sah ihn mit ihren verheulten Augen an.

"Das ist mir sehr peinlich,Sir." flüsterte sie.

Branford setzte sich zu ihr auf das Bett und untersuchte kurz den Arm.Es war eine tiefe Schnittwunde,in der einige Glassplitter steckten.

"Sie haben sich aber böse verletzt.Das muss behandelt werden." sagte er knapp.
Er tippte den Kommunikator an:"Branford an Krankenstation."
"Duncan hier,Captain." meldete sich die Schiffsärztin.

"Bitte kommen sie in das Quartier des 1.Offiziers,Doctor." erwiderte Branford.

 

Sorgfältig versorgte Doctor Elena Duncan die Wunde von Celine.Sie schloss die Wunde mit dem Hautregenerator und meinte:"Alles wieder in Ordnung,Commander."
"Danke,Doctor." sagte sie leise.

Die Ärztin stand auf. "Ich gehe dann wieder.Commander,Captain."

Rasch verließ sie das Quartier und ließ Branford und Celine alleine zurück.

"Gehen wir in´s Wohnzimmer,Captain." Celine erhob sich.

Im Wohnzimmer ließ sich Branford neben ihr auf das Sofa sinken.

"Was ist passiert?"

Sie strich ihre schwarzen Haare zurück.

"Samuel war hier.Wir haben gestritten,dann flog die eine Vase,dann die andere.Ich habe ihn geschlagen,und er hat mich geschubst.Dabei habe ich mir die Schnittwunde zugezogen."

Er schüttelte den Kopf:"Meine Güte,ich hätte nicht gedacht,dass es so weit kommt."
"Es ist vorbei,endgültig." Sie zuckte mit den Schultern.

Wenn sich Branford seinen 1.Offizier so ansah,dann wurde ihm wieder einmal bewusst,wie schön sie doch war.Aber was wirklich seltsam war,er fühlte sich zu ihr hingezogen.Wegen ihres ganzen Wesens,das ungeheures Vertrauen erzeugte.

Keiner wollte etwas sagen.Sie saßen sich beide gegenüber und sahen sich nur in die Augen.

"Celine,ich muss ihnen etwas gestehen." Verlegen schaute er zu Boden.

Eine gewisse Verblüfftheit erfasste sie.
"Sir?"
Er schüttelte den Kopf:"Es sind sie.Ich habe eigentlich immer nur gedacht,wir hätten ein besonderes Vertrauensverhältnis.Das stimmt sicher,aber ich stelle fest,ich empfinde mehr für sie.Viel mehr."
Er blickte ihr in die Augen,tief und fest.Celine wusste zuerst nicht,was sie sagen sollte.Dann fing sie sich.
"Es geht mir genauso,glauben sie mir.Nur weiss ich nicht,ob es gut ist,wenn wir das zulassen.Diese Gefühle,meine ich."

Innerlich hatte Branford das große Bedürfnis,Celine sofort in die Arme zu schließen.Aber sein Status als Kommandant hinderte ihn daran.Wenn er seinen Gefühlen nachgab,dann könnte das unvorhersehbare Konsequenzen auf den Dienstablauf an Bord haben.

"Sir,ich respektiere sie.Ich weiss nicht,was passieren wird,wenn mehr als nur reine Freundschaft zwischen uns entsteht." meinte sie.

Branford rang mit sich selbst,aber er kam immer wieder zu dem Schluss,dass er diese Frau brauchte.Nicht nur als Freund.
"Ich brauche dich." flüsterte er und küsste sie.

Sie war überrascht,ließ ihn aber gewähren und erwiderte die Zärtlichkeiten.

"Es ist dir doch klar,dass das alles ändern wird?" fragte sie,als sie sich wieder voneinander gelöst hatten.

Er nickte:"Natürlich.Aber es geht nicht anders."
Wieder fielen sie sich in die Arme und küsste sich.Dieses Mal jedoch wollten sie nicht voneinander ablassen,auch nicht,als der Türsummer ertönte.Ein zweites Mal war das Zirpen des Türmelders zu hören,und ein drittes Mal.

Dann öffnete sich die Türe.Das bekamen sie zwar mit,aber in der Leidenschaft wollten und konnten sie nicht schnell genug aufhören.
Es war Samuel Jacobs,der im Zimmer stand und sie mit seinen Blicken durchbohrte.Es war eindeutig zu sehen,was geschehen war.Branford und Celine saßen engumschlungen auf dem Sofa.

"So ist das also!" schrie er wutentbrannt und ging auf die beiden zu.

Branford erhob sich und hob beschwichtigend die Hände:"Samuel,ich bitte sie.Bleiben sie..."
Mehr konnte er nicht sagen,denn ein Faustschlag traf ihn mitten in´s Gesicht.Er taumelte und wurde von einem Fußtritt zu Boden geschickt.
Celine sprang auf und wollte helfen,aber Samuel stieß sie weg.Samuel trat zu dem am Boden liegenden Branford hin und packte ihn.
"Parker an Talma,ein Sicherheitsteam zu meinem Quartier!" forderte Celine per Interkom den taktischen Offizier auf.

"Ganz offenbar ist ja schon alles geklärt!Sie spannen mir meine Freundin aus,Captain!Ist das ihre Art,mit den Gefühlen Untergebener zu spielen?" schrie Jacobs den Captain an.

Branford war von den Schlägen und Tritten Jacobs´ zu geschwächt,um sich zu wehren.
"Samuel,beruhigen sie sich!Zwischen ihnen ist doch Schluss gewesen,oder irre ich mich?"

Voller Hass brüllte Jacobs:"Da irren sie sich!"
"Mister Jacobs,lassen sie den Captain los!" erklang eine Stimme.

Samuel wandte sich um und erkannte Lieutenant Talma,der im Raum stand.Im Gürtelhalfter des Sicherheitschef steckte ein Phaser,er zog ihn jedoch nicht.
"Verschwinden sie!"

Talma kam näher und packte Samuel,zog ihn weg.Dieser schlug aus und versuchte sich zu befreien,verfehlte jedoch.Gegen die übermenschlichen Kräfte des Saurianers hatte er nicht die geringste Chance.
"Sie kommen in die Arrestzelle,bis sie sich wieder beruhigt haben!" sagte Talma mit viel Nachdruck und bugsierte Jacobs aus dem Raum.

Celine kniete sich zu Branford hin und sah sich seine Prellungen an.
"Du bist verletzt." stellte sie fest.

Branford lachte kurz auf,verzog dann aber das Gesicht vor Schmerzen. "Was du nicht sagst."
Sie tippte ihren Kommunikator an. "Parker an Krankenstation."

"Duncan hier."

"Doctor,wir brauchen sie nochmals in meinem Quartier."

 

Branford hatte sich auf das Sofa gelegt.Doctor Duncan scannte ihn mit dem medizinischen Tricorder und nickte. "Sie haben ein paar Prellungen,Sir.Nichts wirklich Schlimmes,aber sie sollten sich ein paar Stunden schonen.Ich gebe ihnen ein Schmerzmittel."
Der Captain nickte:"In Ordnung,danke,Doctor."
Die Ärztin verabreichte ihm ein Hypospray. "Also,ich gehen dann wieder.Sollte in diesem Quartier heute nochmal etwas passieren,dann lassen sie es mich wissen." Dabei schmunzelte sie leicht und verließ das Quartier.

Celine bettete Branford´s Kopf auf ein Kissen und streichelte ihn.

"So,die Bestrafung folgte auf dem Fuße,Celine." meinte er leise.

Sie schüttelte den Kopf:"Das ist Unsinn.Samuel ist ausgerastet,das hatte aber nichts mit dir zu tun.Das hätte jeden treffen können,der nach ihm mit mir etwas anfängt."
"Und?"

"Und was?" fragte sie zurück.
"Haben wir etwas angefangen?"

Kurz überlegte sie. "Ich denke ja.Frage ist,möchtest du es riskieren?"
"Ja." Er nahm ihre Hand und drückte sie. "Das möchte ich."

"Gut,das macht mich sehr glücklich." Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Branford lächelte:"Mich auch.Kriege ich eigentlich was zu trinken?Ich soll mich ja schonen."
"Das fängt ja gut an.Wenn ich ehrlich bin,ich hatte noch nie etwas mit einem Vorgesetzten."

Er blickte sie an. "Ich noch nie mit einem meiner 1.Offiziere."
"Ich will´s mal so sagen,Christopher.Im Dienst ist alles so,wie bisher.Ich werde mein Verhalten da nicht ändern.Aber im Privaten,da bist du mir nicht überstellt.In Ordnung?"
"Das ist doch klar,Celine.Glaubst du etwa,ich lege meine Captains-Allüren nie ab?"
Sie grinste leicht:"Ehrlich gesagt,ich glaube,das kann man gar nicht,wenn man erstmal ein Raumschiff kommandiert.Und jetzt hole ich dir was zu trinken."

 

Der Türsummer des Bereitschaftsraumes ertönte.Branford hob den Kopf.
"Herein."

Die Tür glitt zur Seite und Samuel Jacobs betrat von einem Sicherheitswächter begleitet den Raum.Sein Gesicht wirkte wie zu Stein erstarrt.

"Warten sie draußen,Fähnrich." befahl Branford.

Dieser nickte und verließ den Raum.Jacobs stand vor dem Tisch des Captains.
"Setzen sie sich,Commander." meinte Branford mit ernster Stimme.

Er folgte sichtlich wiederwillig dem Befehl.

"Zuerst mal,ich kann sie verstehen.Wegen dieses Vorfalls wird es keine offizielle Meldung geben,das ist klar."
"Erwarten sie,dass ich ihnen dafür danke?" erwiderte Jacobs verärgert.

Der Kommandant schüttelte den Kopf:"Nein,sicher nicht."
"Captain,ich habe in ihnen immer ein Vorbild gesehen.Sie haben mich sehr enttäuscht."
Innerlich wusste Branford,dass sein Gegenüber wohl recht hatte.Aber er hatte nicht als Captain der Monarch gehandelt,sondern als fühlender Mensch.Dafür konnte er sich keinerlei Vorwürfe machen.
"Das tut mir leid.Sie können auf die Renown zurückkehren.Wegtreten."

Jacobs erhob sich und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.

Alleine blieb Branford zurück,er dachte über die Situation nach,in die ihn seine Gefühle gebracht hatten.Er hatte jetzt eine Beziehung zu seinem 1.Offizier,Commander Celine Parker.Dadurch würden sich viele Dinge ändern,das war ihm bewusst.Aber beide hatten es gewollt.Das war ebenfalls klar.

 

"Thomas,bitte bleib stehen!" rief Alicia verzweifelt.
Den Gefallen erfüllte er ihr nicht,er ging weiter seinen Weg durch den Korridor auf Deck 8.

"THOMAS!" schrie sie und hielt ihn an der Schulter.

Er drehte sich um und blickte sie an.
"Alicia,ich will nicht mehr.Lass mich bitte in Ruhe." sagte er mit kühler Stimme.

Sie hatten ein verheultes Gesicht,als sie ihn anflehte:"Ich will dich nicht verlieren,Thomas.Bitte glaub mir doch,dass ich dich nicht verletzen wollte."

"Du hast mich beschämt,Alicia.Vor meinem Captain."

Dann drehte er sich um und ging weiter,ließ Alicia zurück.

 

Branford betrat sein Quartier und bemerkte sofort,dass etwas nicht in Ordnung war.Ein Schluchzen war aus dem Nachbarzimmer,welches Alicia bewohnte,zu hören.

Er ging hinüber und sah,dass sie auf Sofa lag und ihr Gesicht in ihren Händen vergraben hatte.
"Alicia,was ist mit dir?" fragte er sanft und setzte sich neben sie.

Sie hob den Kopf und schaute ihn mit ihren verheulten Augen an.
"Thomas,er will nichts mehr mit mir zu tun haben.Er ist verletzt,weil er vor dir beschämt worden ist." erwiderte sie leise.

Er strich ihr knapp über den Kopf. "Sie mal,ich hab vielleicht überreagiert.Aber es ist doch Tatsache,dass du ihn angelogen hast."
"Was du nicht sagst." gab sie trotzig zur Antwort.

Branford stand auf. "Überleg dir,was du falsch gemacht hast." Dann verließ er den Raum.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55892,4 , Captain Branford.

Wir sind noch 24 Flugstunden von Cardassia Prime entfernt.Die Nervosität unter den Crewmitgliedern steigt stetig,da wir in Kürze eine Konfrontation mit den Klingonen erwarten.Alarm Gelb bleibt weiter bestehen."

 

Branford prüfte nochmals den Waffenstatus.Die Phaserbanken waren voll einsatzfähig,alle Torpedobänke geladen.Die Monarch war gefechtsbereit.

"Sir,wir orten enorme Tachyonemissionen in Richtung 155.033!" meldete Lieutenant Demar.

Der Captain beugte sich vor. "Analyse,Mister Demar."
"Es könnten getarnte Schiffe sein,vermutlich drei bis vier." erwiderte er.

Branford zögerte keine Sekunde:"Roter Alarm,Schilde aufbauen!"
"Phaser und Quantentorpedos aktivieren!" befahl Celine dazu.

Die dunklere Gefechtsbeleuchtung wurde aktiviert,die Brücke in ein bläuliches Licht getaucht.

"Waffen bereit,Captain." bestätigte Jeri Talma.

"Sir,vier Schiffe enttarnen sich längsseits des Konvois."

Auf dem Schirm konnte man die Schiffe bereits sehen.Sie flogen ebenfalls mit Warpgeschwindigkeit und folgten dem Konvoi.

"Die Renown soll sich zusammen mit uns zurückfallen lassen und die Gegner angreifen,Lieutenant.Wenden,auf Kurs 054.012,Warp 9!"

Die Monarch wendete und hielt auf die Gegner zu,die sich den hintersten Schiffen des Konvois näherten.Sie eröffneten jedoch bereits das Feuer.Das äußerste rechte Schiff der Formation wurde getroffen und fiel unter Warp.Zwei der klingonischen Schiffe hielten auf es zu und feuerten mehrere Salven mit ihren Disruptoren ab.
"Sir,der Frachte ist ernsthaft beschädigt,er wird keine weiteren Treffer mehr aushalten!" berichtete Demar mit energischer Stimme.

"In Waffenreichtweite?" fragte Branford.

"In acht Sekunden,Sir." erwiderte Talma sofort.

Dies reichte jedoch nicht aus.Während die Monarch auf die Angreifer zuraste,feuerten diese nochmals auf den Frachter.Er wurde vernichtet.

"Verdammt." meinte Branford leise.

"Sir,die Renown schließt auf die zwei anderen Schiffe auf." meldete Talma.

Branford warf seinem Einsatzleiter einen knappen Blick zu:"Können sie die Angreifer identifizieren,Lieutenant?"

"Ja,Sir.Zwei Kreuzer der Vor´cha-Klasse und zwei Bird-of-Prey,K´Vort-Klasse."
Er schüttelte den Kopf:"Wir sind waffenmäßig stark unterlegen,Sir."
"Ich weiss,Lieutenant." nickte Branford.

"Wir haben Waffenreichweite erreicht,Sir." meldete der taktische Offizier.

"Unter Warp gehen,auf Kurs 102.021.Erfassen sie die beiden Gegner,Feuer frei für alle Waffensysteme!" befahl Branford.

Die Phaserbanken der Monarch feuerten im Dauerfeuermodus,während mehrere Salven Quantentorpedos abgeschossen wurden.Mehrere Treffer wurden erzielt,die beiden Gegner drehten ab.Das eine Schiff war ein Bird-of-Prey,das andere ein schwerer Kreuzer.Sie versuchten,die Monarch in die Zange zu nehmen.
"Wir sollten uns auf die Vor´cha-Klasse konzentrieren,Sir." meinte Talma.

"Gut,Feuer auf den Kreuzer richten.Quantentorpedos abfeuern,volle Streuung."
Wiederrum feuerte die Monarch ihre Torpedos ab und erwischte den Gegner an seiner Backbordseite.
"Treffer,Sir.Schilde des Gegners runter auf 70%."

"Weiterfeuern,neuer Kurs 004.030,voller Impuls.Achtere Phaser auf den Bird-of-Prey ausrichten.Feuer!" ordnete der Captain an.

Die Monarch drehte ab und versuchte,aus der Zange der beiden Gegner zu entkommen.Diese feuerten jedoch bereits ihre Waffen ab,die Monarch musste einige Treffer einstecken.
"Schilde auf 75%,Sir." meldete Demar sofort.

Branford erwiderte:"Weiterfeuern,Gamma-Ausweichmanöver nach steuerbord."
Fähnrich Torben,der Steuermann,flog ein komplexes Ausweichmanöver in die befohlene Richtung,wodurch die Monarch aus dem Feuerbereich der Gegner für kurze Zeit entkam.

"Phaser Feuer!" befahl Branford.

Die Hauptphaser feuerten erneut und trafen mit voller Wucht den schweren Kreuzer.
"Seine Schilde kollabieren,Sir!" rief Demar triumphierend.

Auf dem Bildschirm sah man,dass sich der Kreuzer tarnte.

"Der Bird-of-Prey setzt den Angriff fort!"

Von der Steuerbordseite kam der Angreifer auf die Monarch zu und feuerte kombiniert mit den Disruptoren und den Torpedos.Einige Schüsse trafen das Schiff an der Untertassensektion und der Unterrumpfsektion.
"Schilde auf 40%,Sir.Impulsantrieb auf 70% runter,Deflektoren werden schwächer."

"Hart steuerbord,auf 206.031,voller Impuls." befahl der Kommandant. "Feuer!"

Eine weitere Salve Torpedos wurde abgefeuert und erwischte den Bird-of-Prey.Er trudelte und explodierte im Anschluss daran sofort.

"Gegner zerstört,Sir." meldete Talma knapp.

"Die Renown befindet sich auf 122.022 in einem Gefecht mit den beiden anderen Klingonen.Sie können deren Angriffen schwer standhalten." bemerkte Celine Parker.

"Was ist mit der getarnten Vor´cha-Klasse?" wollte der Captain wissen.

Talma schüttelte den Kopf:"Ist nicht mehr zu orten,Sir."

Es brauchte keine fünf Sekunden,dann hatte Branford seine Entscheidung getroffen.
"Kurs auf die Renown,Maximum-Warp!" befahl er lautstark.

Torben,der Steuermann,nickte und führte die Befehle aus.Das Schiff beschleunigte und raste der Position der Renown entgegen.
"Wann sind wir in Waffenreichweite,Mister Talma?" fragte Celine ungeduldig.

Der taktische Offizier antwortete:"Zehn Sekunden,Commander."

Branford warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm,der neben seinem Kommandosessel installiert war.Die Renown war im Kreuzfeuer des Bird-of-Prey und des Kreuzers der Vor´cha-Klasse und konnte sich nicht so richtig befreien.

"In Waffenreichweite in drei Sekunden."
"Vorbereiten unter Warp zu gehen.JETZT!" ordnete Branford an.
Commander Parker fügte hinzu:"Erfassen sie die Vor´cha und eröffnen sie das Feuer!"
"Volle Breitseite!" entgegnete Lieutenant Talma.

Die Waffensysteme nahmen den Kreuzer der Vor´cha-Klasse auf´s Heftigste unter Feuer.Der Klingone musste abdrehen und einen neuen Anflug versuchen.

"Schilde des Gegners auf 60%,Sir." meldete Demar.

Branford nickte:"Weiterfeuern,Quantentorpedos achtern auf den Bird-of-Prey abfeuern."

Die hinteren Torpedobänke schossen mehrere Salven auf den Gegner ab.Sie trafen den Klingonen an der Unterseite,er trudelte heftig und tarnte sich sofort.

"Der Bird-of-Prey flüchtet,Sir." meldete Demar mit einem kurzen Lächeln.

Branford wandte sich kurz an seinen 1.Offizier:"Was meinen sie?"
"Wir sollten die Renown decken,sie ist sehr schwer beschädigt,Sir." erwiderte sie leise.

Ein kurzes Nicken,dann erfolgte der nächste Befehl:"Kurs auf die Renown setzen.Mister Talma,organisieren sie ein Deckungsfeuer,damit der Vor´cha von ihr ferngehalten wird."
"Aye,Sir."

Die Monarch näherte sich mit hoher Impulsgeschwindigkeit der Renown,die mit starker Schlagseite und von Dutzenden von Phasersalven durchsiebt bewegungslos im Raum lag.

"Die Renown hat ihre Schilde und die gesamten Waffensysteme verloren,ihre Energie ist runter bis auf den Notvorrat,Sir." meldete Lieutenant Demar.

Der klingonischer Kreuzer flog einen erneuten Angriff.
"Sir!" schrie Demar.

Branford hob die Hand:"Quantentorpedos Feuer frei,bündeln!"
Die Geschosse jagten dem Kreuzer entgegen und trafen ihn am Bug,er konnte sich durch ein Ausweichmanöver jedoch von der zweiten Salve wegdrehen.Kurz war ein Blitzen zu sehen,dann war er verschwunden.
"Er ist auf Tarnung gegangen und hat gleichzeitig auf Warp beschleunigt,Captain."

Branford erhob sich aus dem Kommandosessel und ging zu Demar nach vorne an die OPS.
"Wie sieht´s aus,Lieutenant?"

Demar schüttelte den Kopf:"Bei uns geht´s noch,Sir.Unsere Schilde sind runter auf 30%,die Backbord-Phaserbanken haben nur noch zu 60% Energie.Die Decks 8 und 9 laufen auf Notenenergie,wir haben außerdem einen Hüllenbruch auf Deck 19."
"Veranlassen sie die Reparaturen.Was ist mit der Renown?" wollte Branford wissen.

"Sie hat beinahe die gesamte Energie verloren,Captain.Ich denke,sie ist beinahe schrottreif,um es salopp auszudrücken." gab ihm der Einsatzoffizier zur Antwort.

Branford wandte sich zu Celine um:"Nummer 1,Außenteam formieren.Gehen sie rüber und bergen sie die Überlebenden,stellen sie weiterhin fest,was mit der Renown gemacht werden sollte."

Celine stand auf und nickte:"Ja,Captain.Mister Demar,Mister Talma,sie kommen mit mir.Parker an Doctor Duncan und Commander Cassels:melden sie sich im Transporterraum 2.Ein Technikerteam und ein medizinisches Team ebenfalls."

 

Das Außenteam materalisierte in zwei Gruppen.Commander Parker und ihr Team auf der Brücke,Commander Cassels und seine Techniker im Maschinenraum.

Celine sah sich auf der Brücke um.Es war sehr dunkel,nur schwaches Licht drang von den Konsolen her.

"Parker an Monarch."
"Sprechen sie,Nummer 1." meldete sich Branford sofort.
"Sir,hier gibt es einige Verletzte und Tote.Empfehle,einen zusätzlichen Behandlungsraum einzurichten."

"Ich habe verstanden,Commander.Machen sie weiter.Branford Ende."

Celine beugte sich zu einem der am Boden liegenden hinunter.Es war der Captain,Richard Ashburn.Er hatte eine klaffende Kopfwunde und schwere Verbrennungen am ganzen Körper.
Doctor Duncan scannte ihn sofort,schüttelte aber bedauernd den Kopf:"Er ist tot."
"Doctor,Commander!" rief Fähnrich Martins von der taktischen Station her.

Parker und Duncan eilten hinüber.Am Boden lag Samuel Jacobs,der ebenfalls Verbrennungen davongetragen hatte.
"Sam!" rief Celine und kniete sich neben ihn hin.

Er war bei Bewußtsein,und schaute sie verwundert an. "Celine,mit dir hätte ich nicht gerechnet.Wir haben uns nicht besonders gut geschlagen oder?" Er hustete heftig.

Sie schüttelte den Kopf:"Ihr habt getan,was ihr tun konntet."
"Was ist mit dem Captain?" Samuel blickte sich verwirrt um.

Sie strich ihm über´s Haar. "Es tut mir leid,er ist tot,Sam.Wir bringen dich zur Monarch."
"Aber...das Schiff." versuchte er zu widersprechen.

"Das Schiff wird versorgt." erwiderte sie entschlossen und nickte dem Sanitäter zu. "Bringen sie den Commander auf die Monarch."

Sie erhob sich und tippte ihren Kommunikator an:"Parker an Cassels."
"Cassels hier."
"Wie sieht es im Maschinenraum aus,Jake?"

"Schlecht bis sehr schlecht.Verzeihung,ich meinte,die Maschinen sind hinüber,die brauchen einen Werftaufenthalt.Das Schiff muss abgeschleppt werden."
"In Ordnung.Beamen sie zurück.Parker Ende."

Sie rief Doctor Ducan zu sich und meinte:"Wir evakuieren alle auf die Monarch."

 

Celine hatte soeben neben Branford in ihrem Sessel Platz genommen.Jake Cassels stand vor dem Captain,als sie Bericht erstatteten.
"Vorschläge ihrerseits?" wollte Branford wissen.

Cassels wiegte den Kopf:"Wir könnten die Renown hier zurücklassen,Captain.Aber damit wäre sie Raumschrott und jeder könnte an die Technik rankommen."
"Die Kapitänsjacht wäre stark genug,um ein Schiff der Intrepid-Klasse zu schleppen,Sir." schlug Commander Parker vor.

"Jake?"

Der Chefingenieur nickte:"Das wäre eine Möglichkeit."
"Gut,so machen wir´s.Mister Demar,stellen sie einen sechsköpfige Crew für die Jacht zusammen.Lieutenant McDowell soll das Kommando übernehmen."
Demar bestätigte:"Aye,Sir."

"Jake,machen sie sich an die Reparaturen.Ich erwarte binnen drei Stunden ihren Bericht."

 

"Computerlogbuch der Monarch, Nachtrag.

Wir haben die Jacht ausgesetzt,um die Renown zur Sternenbasis 212 zu schleppen.Der Konvoi hat unter unserer Sicherung seinen Weg nach Cardassia Prime fortgesetzt.Ich bin besorgt,da wir weitere Angriffe erwarten und nun nur noch alleine sind."

"Ich verstehe,Captain.Wir werden Ersatz schicken,ich kann ihnen allerdings noch nicht zusagen,wann."
Das Gesicht von Vice-Admiral Sutton war angespannt,als er so auf dem Hauptbildschirm erschien.
"Danke,Admiral.Wir wissen das zu schätzen." erwiderte Branford sofort.

"Bis jetzt sehr gute Arbeit,Captain.Machen sie weiter.Sutton Ende."
Der Bildschirm erlosch und zeigte wieder den Ausblick nach vorne.

"Alarm Gelb bleibt bestehen,Nummer 1.Scannen sie ständig,damit wir eventuell vor unliebsamen Überraschungen vorzeitig gewarnt sind." befahl Branford.

Seine Stellvertreterin nickte.

"Ich bin auf der Krankenstation.Sie haben die Brücke." meinte er nur knapp.

 

Die Krankenstation der Monarch quoll vor Verletzten über.Die meisten von ihnen hatten Verbrennungen durch explodierende Konsolen und austretendes Plasma erlitten.Doctor Duncan und ihre Mitarbeiter taten ihr Möglichstes,das Leid zu lindern.

Der Captain betrat die Station und wandte sich an einen der Pfleger.
"Wo ist Commander Jacobs?"

Der Sanitäter deutete zum hinteren Teil des Raumes:"Dort,Sir.Das letzte Bett."
Branford nickte dankend und näherte sich dem Verletzten.Samuel Jacobs hatte Verbrennungen erlitten,er lag ganz still und ruhig da.
"Sam,wie geht es ihnen?" Branford beugte sich über ihn.

Jacobs verzog keine Miene. "Es geht so,Sir."
"Ich wollte sehen,ob es ihnen den Umständen entsprechend gut geht.Und ich wollte nochmals einen Versuch wagen,ihnen alles zu erklären."
Sein Gegenüber ließ nicht erkennen,was er dachte.
"Samuel,zwischen Celine und mir existiert schon seit langem ein ganz besonderes Verhältnis.Nicht das,was normalerweise zwischen dem Captain und seinem 1.Offizier herrscht,nein,da ist mehr.Und jetzt war eben der Punkt erreicht,an dem ich und wohl auch Celine es nicht mehr verbergen wollten."
"Captain,die Beziehung zwischen Celine und mir ist vorbei,das ist richtig.Aber ich war verärgert über sie,weil sie kurz danach,als ich noch versucht habe,etwas zu retten,schon etwas mit ihr anfangen wollten." erwiderte Jacobs mit schwacher Stimme.
Wohlwissend nickte Branford. "Es tut mir,wie gesagt,wegen der Umstände leid,Samuel.Aber nicht,weil ich etwas mit Celine angefangen habe."
"Sir,ich muss akzeptieren,was geschehen ist."

Branford streckte ihm die Hand entgegen:"Ich entschuldige mich bei ihnen.Wir hatten jahrelang ein sehr gutes Verhältnis,sie sind einer der besten Offiziere,die je unter mir gedient haben.Lassen sie uns das nicht vergessen."
Samuel schlug ein. "In Ordnung,Captain.Lassen wir´s gut sein."

 

Branford betrat den Maschinenraum,in dem Dutzende von Technikern herumhasteten und die Schäden des vorhergehenden Gefechts beseitigten.

Er blickte suchend herum,um den Chefingenieur zu finden.Dieser stand in der Nähe der Hauptkontrollkonsole und besprach sich mit Lieutenant Lefler,seiner Stellvertreterin.

Er trat zu den beiden hin,die daraufhin ihr Gespräch unterbrachen.
"Captain,was kann ich für sie tun?" fragte Cassels sofort.

Er entgegnete:"Wann verfügen wir wieder über volle Gefechtsbereitschaft,Jake?"

Unschlüssig blickte der Halb-Klingone drein,als er zur Antwort gab:"Vermutlich in dreißig bis vierzig Stunden,Captain.Schneller ist da nichts zu machen."
"Versuchen sie,das wir schnellstens wieder maximale Warpgeschwindigkeit bekommen.Lieutenant Talma wird sich um die Waffensysteme kümmern,damit wir auch in diesem Sektor baldmöglichst wieder voll einsatzbereit sind." meinte der Kommandant.

Die beiden Ingenieure nickten.
"Wir tun unser Möglichstes,Captain."

Branford nickte:"Machen sie weiter."

 

"Christopher Branford,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55892,9.

Ich habe Celine zum Abendessen eingeladen,gemeinsam mit Alicia,damit sich die beiden in privatem Rahmen besser kennenlernen."

Der Tisch in Branford´s Quartier war für drei Personen gedeckt.Er hatte seine Uniform mit ziviler Kleidung getauscht und prüfte die letzten Dinge.
"Brauchst du noch etwas?"

Alicia hatte das Zimmer betreten und betrachtete sich den Tisch.

"Ich weiss nicht,ob was fehlt.Was meinst du?" erwiderte er unschlüssig.

Sie schüttelte den Kopf:"Mir fällt nichts auf."
Der Türsummer ertönte.
"Herein bitte." rief Branford.
Die Tür glitt zur Seite und Celine betrat den Raum.Bei ihrem Anblick wurde es Branford ganz warm um´s Herz.Sie trug ein langes,dunkleblaues Kleid,welches ihre Figur wunderbar betonte.Bis jetzt hatte er sie immer nur in Uniform gesehen,aber so noch nie.

"Celine,du siehst toll aus.Möchtest du ein Glas Champanger?" begrüßte er sie.

Sie nickte lächelnd:"Danke,gerne.Hallo Alicia."
"Guten Abend,Commander." erwiderte sie mit einer gewissen Reserviertheit.

Branford bemerkte dies,zog es aber vor,nichts zu bemerken.Er reichte Alicia und Celine je ein Glas und nahm sich auch ein Glas.
"Zum Wohl." meinte er und stieß mit jeder der Damen an.

Er deutete auf den Tisch:"Setzen wir uns doch.Das Seelachsfilet ist fertig."
"Replikator?" fragte Celine schmunzelnd.

Branford schüttelte lachend den Kopf:"Nein,ich hab mich selbst versucht.Doctor Duncan wird im Falle einer Fischvergiftung sicher schnell zur Stelle sein."
Celine und Alicia setzen sich,während Branford das Tablett mit dem Essen holte.Er stellte jedem einen Teller hin und nahm dann auch Platz.
"Guten Appetit zusammen." sagte er und blickte beide Damen nacheinander an.

Das Essen begann,schweigend zuerst.Celine blickte des öfteren in Branford´s Augen,er lächelte zurück.Alicia starrte fast die ganze Zeit auf ihren Teller,völlig teilnahmslos.

Ein Interkomsignal ertönte.Noch bevor ein interner Kommunikationskanal geöffnet wurde,stöhnte Branford schon auf.Es konnte nichts Gutes sein.

"Demar an Captain Branford." ertönte die Stimmte des Einsatzoffiziers.

Branford erwiderte:"Sprechen sie,Lieutenant."
"Sir,Priorität-1-Funkspruch vom Oberkommando."

Er erhob sich:"Ich komme,Branford Ende."
"Es tut mir sehr leid,aber ich muss euch alleine lassen." meinte er und verließ das Quartier.
Celine und Alicia saßen nun alleine am Tisch,schwiegen sich gegenseitig an.

Auf einmal bemerkte Celine,dass Tränen in Alicia´s Augen standen.
"Alicia,was haben sie denn?" fragte sie sanft.

Sie wischte sich kurz die Tränen weg. "Tut mir leid."
"Das muss es nicht.Wenn sie es mir nicht sagen wollen,dann ist es in Ordnung."

Alicia schüttelte den Kopf:"Nein.Ich weiss nicht,ob sie es wissen,aber ich hatte für kurze Zeit eine Beziehung zu Lieutenant Demar."
"Das wusste ich nicht,Alicia.Wollen sie mir sagen,was passiert ist?" entgegnete Celine.

"Commander,ich glaube nicht..."

"Bitte,nennen sie mich Celine.Ich bin gegenüber ihnen kein Offizier der Sternenflotte." unterbrach sie Alicia behutsam.

Sie nickte:"In Ordnung.Ich werde es ihnen erzählen.Thomas und ich..."

Zehn Minuten später wusste Celine die gesamte Geschichte,inklusive des unrühmlichen Endes der Beziehung.

"Alicia,ich glaube doch,dass Thomas einiges an ihnen liegt.Sonst hätte er nicht das alles getan.Aber er war,vielleicht zu Recht,verärgert,weil sie ihn im Unklaren darüber gelassen haben,wer sie sind."
Alicia nickte:"Ich weiss das nur zu gut.Aber ich kann es nicht hinnehmen,ihn zu verlieren.Ich liebe ihn wirklich,aber er will nicht mehr mit mir reden."

"Warten sie nur mal ab,da ist noch nicht alles verloren." Celine lächelte hintergründig. "Vertrauen sie einer alten Frau."

Alicia musste kurz schmunzeln:"Sie sind sicher keine alte Frau,Celine."
"Im Vergleich zu ihnen schon,immerhin bin ich doppelt so alt.Vertrauen sie mir,es wird alles in Ordnung kommen."
Alicia seufzte:"Ich hoffe es."

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55893,8 , Captain Branford.

Noch knapp sechs Stunden,dann wird der Konvoi in den Orbit um Cardassia Prime einschwenken.Die gesamte Crew sehnt diesen Augenblick herbei,aber wir wissen nur zu gut,dass die Klingonen sicher nochmals vorher versuchen werden,uns abzufangen."

 

"Status,Mister Demar?"

Ungeduldig und nervös trommelte Branford auf der Armlehne des Kommandosessels herum.Die Brücke war mit der Alpha-Schicht bemannt,sein 1.Offizier und die Beraterin saßen auf ihren Plätzen links und rechts neben dem Captain.

"Schilde wieder voll verfügbar,Sir.Alle Rumpfschäden und Schäden am Lebenserhaltungssystem wurden repariert." meldete der Einsatzoffizier.

Branford wandte sich an Talma:"Wie sehen die taktischen Systeme aus?"
"Phaser zu 80% verfügbar,ein Quantentorpedolauncher ebenso."

Frustriert schüttelte der Kommandant den Kopf.So würden sie schwerlich mit den Klingonen fertigwerden,die mit einem schweren Kreuzer der Vor´cha-Klasse und einem Bird-of-Prey angreifen würden.

Er berührte ein Bedienfeld und öffnete einen Kom-Kanal: "Brücke an Maschinenraum."

"Cassels hier." meldete sich der Chefingenieur.

"Welche maximale Geschwindigkeit steht uns zur Verfügung,Jake?"

"Warp 8,5." erwiderte Cassels mit niedergeschlagener Stimme.

Branford bestätigte:"In Ordnung,Branford Ende."
Celine hatte sich erhoben und war zur taktischen Station gegangen.Sie überprüfte de Anzeigen und scannte mal um mal nach ungewöhnlichen Sensorschatten.

Lieutenant Talma beobachtete sie genau.
"Commander." sprach er sie leise an.

Celine hob ihren Kopf und blickte den Saurianer. "Was haben sie,Lieutenant?"
"Vertrauen sie meinem Urteil nicht mehr?" Eine gewisse Irritiertheit war in dem Gesicht des Sicherheitschefs abzulesen.

Sie lächelte knapp:"Nein,Mister Talma.Ich habe nur etwas probiert,um Sensorschatten zu lokalisieren.Vielleicht klappt es ja."
"Und was,wenn ich fragen darf?" Talma ließ nicht locker.

Celine aktivierte ein Display und deutete darauf:"Das wurde vor vielen Jahren schonmal probiert.Bei getarnten Schiffen legt sich ein Rest von ionisiertem Gas um die Hülle.Mit der normalen Sensorenausrüstung lässt sich das nicht orten,aber mit der Sonderausrüstung der wissenschaftlichen Abteilung schon.Die haben eine Sensorsonde,die darauf spezialisiert ist,gasartige Anomalien zu erkennen."

Talma nickte anerkennend:"Sehr ideenreich,Commander."
"Vielen Dank." meinte sich und wandte sich wieder ihren Aufgaben zu.

"Captain,ich würde gerne eine wissenschaftliche Sonde starten,um vielleicht die Klingonen zu enttarnen." bat sie.

Branford nickte:"Nur zu,Nummer 1."
"Lieutenant Demar,bereit zum Aussetzen der Explorer-1-Sonde?" fragte sie.

Der Trill nickte:"Auf ihr Zeichen,Mam."

"Dann los." bestätigte sie.

Die Sonde verließ die Monarch durch die vordere Torpedoluke und begann,kreisförmig um den Konvoi zu patrouillieren.

"Sonde arbeitet normal." berichtete Demar.

Celine kehrte wieder auf ihren Platz zurück und verfolgte die Sonde auf ihrem Monitor.

Ein kurzes Signal war zu hören.Sie prüfte es und wandte sich an den Captain.

"Sir,die Sonde hat Reste von ionisiertem Gas entdeckt,steuerbord querab,Entfernung 1,3 Parsec." sagte sie.

Branford richtete sein Augenmerk auf seine Stellvertreterin. "Ist das verlässlich?"
"Ich denke ja,Sir." gab sie ihm zur Antwort.

Er nickte:"Roter Alarm,Schilde aufbauen.Phaser und Quantentorpedos klarmachen!"

Die dunkle Gefechtsbeleuchtung wurde aktiviert,kurz heulte die Sirenen auf.

"Verbindung zum Führungsschiff herstellen." befahl Branford.

Lieutenant Demar bestätigte:"Die U.S.S. Sunderland auf Ruffrequenz,Sir.Nur Audio."
"Hier spricht Captain Melanie Roberts von der U.S.S. Sunderland."
"Captain,ich grüße sie.Übernehmen sie die Führung des Konvois und fliegen sie weiter.Wir haben vermutlich getarnte klingonische Schiffe entdeckt.Wir werden uns zurückfallen lassen,um das zu untersuchen." erwiderte Branford.

"Wir haben verstanden.Viel Glück,Captain.Sunderland Ende."
Branford warf dem Steuermann,Fähnrich Brian Torben,einen kurzen Blick zu.

"Auf Warp 1 verlangsamen,Kurs beibehalten." Ein weiterer Blick galt Talma. "Scannen sie ständig nach Tachyon-Emissionen,Lieutenant."
"Aye,Sir."

Angespannt starrte er auf den Bildschirm.Die Klingonen würden bald angreifen,fragte sich nur,wann.Und sie waren waffenmäßig substanziell unterlegen.
"Ich orte enorme Tachyon-Emissionen,Richtung 035.021!" meldete Talma.

Branford nickte:"Kurs auf 035.021,Quantentorpedos auf Ziel einstellen,Schüsse bündeln."

"Torpedos haben potentielles Ziel erfasst,Captain." meldete der Saurianer.

"Gegner enttarnt sich!" schrie der Sicherheitschef.

Auf dem Bildschirm erschien eine grünliche Verzerrung,die ein Schiff der Vor´cha-Klasse hervorbrachte.

"Torpedos Feuer,Kurs ändern auf 090.022!" ordnete Branford mit ruhiger Stimme an.

Die Geschosse wurden abgefeuert,die Monarch drehte ab,um nicht in den Schussbereich des Kreuzers zu geraten.Dieser wurde getroffen.
"Schilde des Gegners auf 80% runter." meldete Lieutenant Demar.

"Sir,weiteres Schiff enttarnt sich,Richtung 210.010!" meldete Talma sofort.

Branford erwiderte:"Neuer Kurs 190.015,unter Warp gehen.Wir stellen sie zum Kampf!"
Der zweite Gegner war ein Bird-of-Prey,der die Monarch sofort unter Feuer nahm.Vielfache Erschütterungen waren zu spüren,als Torpedos und Disruptorschüsse einschlugen.
"Schilde auf 70%,eine vordere Phaserbank ausgefallen.Deck 8 meldet Ausfall der Lebenserhaltung." berichtete Demar.

"Auf Reservesystem schalten,Feuer auf den Bird-of-Prey erwidern." befahl er.

Mehrere Phaserschüsse trafen den Gegner,der abdrehte und versuchte,in eine bessere Position zu kommen.

"Der Kreuzer nähert sich aus Richtung 034.011,mit hoher Impulsgeschwindigkeit!"

Bevor Branford einen Befehl erwidern konnte,trafen bereits mehrere Schüsse die Monarch.Kurzzeitig fiel die Beleuchtung auf der Brücke aus.
"Schilde auf 40%,Sir.Decks 10 und 11 melden Ausfall der Lebenserhaltung."

"Notenergie in Schilde umleiten,Decks 10 und 11 evakuieren." befahl Celine sofort.

Der Bird-of-Prey kam von der anderen Seite näher,feuerte ebenfalls.Nun nahmen sie die Monarch in die Zange,deckten sie beiderseitig mit Schüssen ein.
"Schilde auf 15%,achteren Waffensysteme ausgefallen!" meldete Talma.

Branford nickte:"Abdrehen,Delta-Ausweichmanöver,Waffen abschalten und Energie in den Antrieb leiten.Warp 8 programmieren und bereithalten."

"Sir,wir werden ihnen nicht entkommen!" hielt Talma entgegen.
"Ich weiss,Lieutenant.Führen sie meine Befehle aus."
Der Steuermann bestätigte:"Geschwindigkeit programmiert,Sir."
"Und los." meinte der Captain.

Die Monarch beschleunigte auf Überlichtgeschwindigkeit.Die beiden Gegner verfolgten sie sofort,und kamen aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit rasch heran.

"Sie sind bis auf 0,2 Parsec heran,Sir.Sie können uns mit den Torpedos unter Warp zwingen." meldete der Einsatzoffizier besorgt.

"Allgemeiner Notruf,Mister Demar." ordnete Branford mit gleichbleibend ruhiger und souveräner Stimme an,sein Blick starr auf den Bildschirm gerichtet.

"Gegner feuern Torpedos!"

"Ausweichmanöver nach backbord!" entgegnete Branford.

Die Monarch wich der Salve aus,doch zwei Geschosse erwischten sie an den Warpgondeln.
"Maschinenraum an Brücke,der Warpantrieb ist ausgefallen." meldete Cassels.

Branford besah die Lage.Sie waren schwer getroffen und mussten irgendwie versuchen,aus dem Schussbereich der Klingonen zu kommen.
"Bringen sie uns zu dem Mond in Richtung 209.011,voller Impuls." befahl er.
Die Monarch glitt dem Trabanten entgegen,während die beiden Gegner unter Warpgeschwindigkeit fielen und die Verfolgung aufrecht erhielten.

"Kurs auf den Mond halten,bringen sie uns tief in seine Anziehungskraft.Wir können sie nutzen,um Schwung zu bekommen." meinte Branford.

Celine nickte:"Das wäre ein Idee,Sir."
"Die Gegner schließen auf." berichtete Talma.

Mehrere Phaserschüsse trafen die Monarch an ihrem Rumpfrücken.Zwei der seitlichen Brückenkonsolen explodierten,drei Crewmitglieder wurden zu Boden geschleudert und blieben verletzt liegen.

"Medizinischer Notfall auf der Brücke!" meldete Celine an die Krankenstation.

Branford befahl:"Wo bleibt unsere Verstärkung?"

Er sah sich die Lage an.Sie könnten hinter dem Mond Deckung suchen.

"Sir,wir orten ein fremdes Schiff,welches sich mit hoher Warpgeschwindigkeit nähert!"
Branford drehte sich zum taktischen Offizier um:"Können sie es identifizieren?"
"Ein Schlachtkreuzer der Prometheus-Klasse,Captain."

Kurz war er überrascht.Die Prometheus-Klasse war ein experimentelles Kampfschiff,das sich zum Angriff in drei Sektionen teilen konnte und fast unmöglich zu treffen war.Bis jetzt gab es nur zwei Schiffe,das namensgebende Schiff und die U.S.S. Wellington.
"Rufen sie es."

"Kanal offen,Sir,nur Audio." meldete Demar.
"Hier spricht Captain Branford von der Monarch,wir erbitten Unterstützung.Wir sind schwer beschädigt und werden von zwei klingonischen Schiffen angegriffen."
"Bestätigt.Ich bin Captain Hattinger von der U.S.S. Wellington.Wir werden ihnen helfen.Übermitteln sie uns die taktischen Daten." lautete die Antwort.

Branford nickte Talma zu:"Los,Mister Talma!"
"Datentransfer abgeschlossen,Captain." antwortete dieser.

"Wir sehen,was wir tun können.Hattinger Ende."

Branford befahl:"Kurs beibehalten,Maximum-Impuls."
Die Monarch steuerte geradewegs auf den Mond zu,der Deckung versprach.Die beiden klingonischen Schiffe folgten ihr und feuerten erneut,diesmal jedoch verfehlten die Schüsse.

"Das war knapp,Sir." meinte Celine mit einer gewissen Erleichterung.

Mit einem kurzen Handgriff stellte Branford das taktische Display auf seinem Monitor.

Die Wellington näherte sich von achtern den beiden Angreifern.Man sah,dass sie den Trennungsvorgang einleitete.Die drei Sektionen trennten sich und griffen separat an.

"Die Klingonen lassen von uns ab,Captain." meldete Demar kurz darauf.

Branford nickte. "Wie sieht es mit unseren Systemen aus?"
"Schilde wieder auf 30%,Sir.Vordere Waffensysteme wieder einsatzbereit." erwiderte Talma.

Celine blickte ihn an:"Wollen sie wieder angreifen,Sir?"
"Mister Talma,wie hält sich die Wellington?" fragte er,ohne auf seinen 1.Offizier einzugehen.

Der Saurianer betrachtete kurz seinen Bildschirm und kommentierte:"Die Vor´cha-Klasse ist schwer angeschlagen,dem Bird-of-Prey geht es nicht viel besser.Noch zwei oder drei gute Treffer,dann werden sie vernichtet."

Branford überlegte.Die Wellington würde wohl alleine klarkommen,die Monarch war ihr so oder so im jetzigen Zustand keine große Hilfe.Und alleine wegen seinem Ehrgeiz durfte er nicht in den Kampf eingreifen.
"Kurs beibehalten,Mister Torben.Schwenken sie in einen tiefen Orbit um den Mond ein."

Die Gesichter der Offiziere zeigten Erleichterung,als sie dies hörten.
"Captain,die Klingonen flüchten,schwer beschädigt!" gab Demar bekannt.

Branford lächelte kurz:"Sehr gut.Steueroffizier,bringen sie uns zurück in Richtung der Wellington,voller Impuls." Er öffnete einen internen Kanal:"Brücke an Maschinenraum: stellen sie schnellstens den Warp-Antrieb wieder her."

"Habe verstanden,Captain." lautete die Erwiderung des Chefingenieurs.

"Sir,die Wellington ruft uns.Nur Audio möglich."

Branford nickte:"Kanal öffnen."
"Captain Branford,ist mit ihrem Schiff alles in Ordnung?Brauchen sie Hilfe?"

"Nein,wir kommen klar.Ich danke ihnen im Namen der gesamten Crew,Captain.Ohne sie wären wir verloren gewesen." antwortete Branford.
"Es war uns eine Ehre,ihnen beizustehen."

"Ich möchte sie allerdings bitten,uns nach Cardassia Prime zu begleiten,Captain Hattinger.Noch ist nicht klar,ob ab jetzt alles klar geht."

"Einverstanden.Wir folgen ihnen,sie haben die Führung.Wellington Ende."
Der Bildschirm zeigte die drei Sektionen der Wellington,die nun wieder untereinander andockten und ein Schiff bildeten.

"Cassels an Captain Branford." ertönte ein Interkomruf.

Branford antwortete:"Sprechen sie."
"Wir verfügen über Minimal-Warpantrieb,Captain.Warp 4 möglich."

"Danke,Jake.Branford Ende." Er warf dem Steuermann einen knappen Blick zu.
"Kurs auf Cardassia Prime,Warp 4.Energie."
Fähnrich Brian Torben tat wie ihm geheißen und beschleunigte das Schiff.
"Alarm Rot beenden.Schilde und Waffensysteme deaktivieren,umgehend mit Reparaturen beginnen.Lieutenant Demar,sie koordinieren alles." befahl Branford.

Der Einsatzleiter nickte:"Aye aye,Sir."

Branford erhob sich aus dem Kommandosessel.
"Ich bin im Maschinenraum.Nummer 1,sie haben die Brücke." meinte er knapp.


"Computerlogbuch der Monarch,Nachtrag.

Nach einem schweren Gefecht mit klingonischen Abtrünnigen sind wir wieder auf dem Weg nach Cardassia.Wir haben nach kurzer Zeit den Konvoi eingeholt und sichern nun gemeinsam mit der U.S.S. Wellington die Flanken."

 

Der Planet Cardassia Prime,die Heimatwelt des einstigen riesigen cardassianischen Reiches,war deutlich auf dem Hauptbildschirm der Brücke zu erkennen.

"Wir erreichen das Cardassia Prime-System,Captain." meldete Fähnrich Torben.

Branford erhob sich und ging nach vorne,stellte sich zwischen die beiden Stationen.

"Unter Warp gehen,Signal an den Konvoi,Mister Demar.Sie sollen in tiefem Orbit einschwenken und mit der Entladung der Hilfsgüter beginnen."

Demar bestätigte und begann mit der Übermittlung.Unterdessen brachte Fähnrich Torben die Monarch auf Unterlichtgeschwindigkeit.
"Melden sie der Wellington,dass wir in einen hohen Orbit einschwenken werden.Wir bedanken uns für ihre Hilfe und sie können uns nun verlassen." befahl er Demar weiter.

Der Trill erwiderte:"Die Wellington bestätigt und erwidert,dass sie in der Nähe bleiben werden,bis die Hilfsgüter auf dem Planeten sind."
"Sehr gut.Wie sieht es mit den Frachtern aus?" wollte der Captain wissen.

"Sie sind im Orbit,Sir.Allerdings würde ich gerne mit meinem Team das Anlanden der Güter auf dem Planeten regeln,wenn sie gestatten."
Branford nickte zustimmend:"In Ordnung,machen sie es so.Steuermann,hohen Orbit um Cardassia Prime einnehmen.Mister Demar,sie gehen mit ihrem Team runter."
Der Trill stand auf und verließ mit einem kurzen "Aye,Sir" die Brücke.

 

Branford studierte in seinem Bereitschaftsraum die Reparaturberichte in Beisein von Jake Cassels.Die Monarch war zwar ernstlich beschädigt worden,aber man konnte alle Schäden aus Bordmitteln reparieren.

"Gut soweit,Jake.Was haben wir noch?" meinte er abschließend und legte das Datenpad weg.

Der Halb-Klingone schüttelte den Kopf:"Ich wüsste nichts,Captain.Bis wir wieder über maximale Warpgeschwindigkeit verfügen dauert es allerdings noch gut eine Woche."
"Was ist mit den beschädigten Decks?"

"Sind wieder bezugsfertig,wenn sie das Wortspiel gestatten." erwiderte Cassels.

Bevor der Kommandant etwas erwidern konnte,ertönte der Türsummer.

"Herein bitte." rief Branford.

Die Tür glitt beiseite und Celine betrat den Raum.Auch sie hielt ein Datenpad in Händen.
"Ah,die nächsten guten Nachrichte,hoffe ich?" scherzte Branford. "Oder nicht,Commander?"
Sie schüttelte den Kopf:"Leider nein,Sir."
"Ich verabschiede mich dann erstmal,Captain." meinte Cassels und stand auf.

Branford nickte ihm zu:"In Ordnung,bis nachher."
Er verließ den Raum und ließ die beiden alleine.
"Also,was hast du?" fragte er.

Celine nahm Platz und reichte das Datenpad an ihn.

"Die Verlustlisten." meinte sie mit leiser Stimme.

Branford besah sich die Namen und schüttelte leicht den Kopf.Es waren neunzehn tote Crewmitglieder zu beklagen,er hatte zehn von ihnen persönlich gekannt.
"Lieutenant Bartez.Er wollte nächsten Monat heiraten,seine Frau ist auf Bajor.Sehr traurig."

Sie meinte:"Ich werde ihr etwas schreiben,wenn du möchtest."
"Ja,tue das.Mein Gott." Er ließ das Datenpad auf den Tisch fallen und raufte sich die Haare.
"Schon wieder Tote an Bord dieses Schiffes,Celine.Das bedrückt mich."

Celine drückte ihm die Hand. "Chris,du kannst nichts dafür."
"Ich hoffe es." erwiderte er leise.

Einen kurzen Moment herrschte Schweigen,dann fasste sich Celine ein Herz.

"Chris,ich habe mit Alicia gesprochen."

Sein Blick wurde unvermittelt härter. "Und?"

"Sie leidet unendlich,merkst du das nicht?Ihr bedeutet Mister Demar sehr viel."

Er nickte stumm.
"Bitte,Chris.Rede mit Demar!" bat Celine ernst.

Branford schüttelte knapp den Kopf:"Ich möchte es nicht,Liebes."

"Sie ist unglücklich,Chris.Tut dir das nicht weh?" Sie wurde energischer.

Branford ging tief in sich,er wusste und wollte es nicht zugeben,dass Celine recht hatte.

"Wir reden später darüber." meinte er.

Celine wusste,er wollte jetzt allein sein. "Ist das alles?"
"Ja.Danke für den Bericht."

Sie nickte ihm zu und verließ den Bereitschaftsraum.

 

Branford verließ den Bereitschaftsraum und betrat wieder die Brücke.Celine saß im Kommandosessel,blickte ihn sofort erwartungsvoll an.
"Commander,weilt Lieutenant Demar immer noch auf dem Planeten?" fragte er.
Sie nickte:"Ja,Sir."
"Gut,ich beame runter.Sie übernehmen das Kommando." entschied er knapp.

Wiederrum nickte sie:"Habe verstanden,Captain."

"Christopher Branford,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55894,5.

Ich habe beschlossen,ein Gespräch mit Thomas Demar zu führen.Es ist mein Bestreben herauszufinden,ob er es wirklich ernst mit Alicia meint."

Der Captain materiallisierte auf einem Hügel am Rande der ehemaligen Hauptstadt Cardassia Prime´s,die jetzt in Schutt und Asche lag.
Er blickte sich um und erkannte,dass wenige Meter entfernt die Container mit den Hilfsgütern lagerten.Crewmitglieder der Frachter kümmerten sich darum,während Sicherheitsteams von der Monarch unter Führung von Lieutenant Demar die Gegend vor Plünderern zu sicherten.
Branford näherte sich schnellen Schrittes dem Lieutenant,der gerade Anweisungen an einen jungen Fähnrich weitergab.Als er den Captain bemerkte,hielt er inne.
"Captain,alles läuft wie geplant.Wir..."

Branford hob die Hand:"Danke,Lieutenant,aber ich bin nicht wegen eines Berichts hier.Haben sie einen Moment Zeit,ich muss sie unter vier Augen sprechen?"

Der Offizier nickte:"Ja sicher,Sir.Fähnrich Gerard,sie machen hier weiter."

 

Die beiden gingen ein Stück weg von den anderen,um sich alleine zu unterhalten.

"Sie werden sicher schon erraten haben,dass ich nicht in offizieller Sache hier bin." begann Branford mit einer gewissen Unsicherheit.

Demar nickte:"Ja Sir."
"Mister Demar,ich will mit ihnen über Alicia sprechen." fuhr er fort.

Der Trill blieb stehen und schaute Branford ernst an. "Captain,ich habe ihnen doch bereits gesagt,dass das mit Alicia vorbei ist.Sie hat mich belogen,dass kann ich nicht so einfach stehenlassen."
"Natürlich.Aber sie hat nur Angst gehabt,was sie denken würden.Sie,das Mündel des Captains,und sie,ein Stabsoffizier.Was hätten sie gedacht?"

Unschlüssig antwortete der Einsatzleiter:"Sir,ich wäre nicht begeistert gewesen."
"Sehen sie?Was ich fragen will: Können sie Alicia glücklich machen?Lieben sie sie?"

Er blickte ihm in die Augen und antwortete überzeugt:"Ja,ich denke,dass ich sie glücklich machen kann,Sir.Und ja,ich liebe sie auch.So sehr,wie ich noch nie jemaden zuvor geliebt habe,Captain."

Branford lächelte:"Lieutenant,das beruhigt mich sehr.Sie können versichert sein,dass ich nichts gegen ihre Beziehung zu Alicia einzuwenden habe."
"Sir,ich weiss trotzdem nicht,ob es eine gute Idee wäre."

Energisch erwiderte der Captain:"Lieutenant,Alicia hängt sehr an ihnen,sie ist todunglücklich derzeit.Sie braucht sie offenbar sehr.Ich bitte sie,reden sie mit ihr."
"In Ordnung,Captain.Danke für das Gespräch."

Branford klopfte Demar kurz auf die Schulter:"Ich bin mir sicher,sie werden das Richtige tun,Lieutenant.Sie wissen jetzt auch,wie mein Standpunkt ist."
"Ich mache dann weiter,Sir." meinte Demar und kehrte zu seinem Team zurück.
Branford ließ nochmal seinen Blick über die zerstörte Stadt gleiten,dann tippte er seinen Insignienkommunikator an:"Branford an Monarch."
"Sprechen sie,Captain." ertönte die Stimme von Commander Parker.

"Beamen sie mich hoch,Nummer 1."

"Thomas Demar,persönliche Aufzeichnungen,Sternzeit 55895,5.

Nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen,mit Alicia zu sprechen.Das Gespräch mit dem Captain hat mir erneut in´s Gedächtnis gerufen,wieviel sie mir bedeutet."

 

Alicia saß auf einer der vielen Parkbanken,die im botanischen Garten des Schiffes standen.Thomas hatte sie kontaktiert und sie gebeten,hierher zu kommen.

Vielerlei Gedanken fluteten durch ihren Kopf.Was würde er sagen?Warum sollte sie herkommen?Und auf welche Veranlassung hatte er ihr eine Nachricht geschickt?
"Alicia,schön,dass du kommen konntest."

Thomas war neben sie getreten,ohne dass sie dies bemerkt hatte.

Sie nickte und lächelte knapp:"Das war doch klar,Thomas."
Er nahm neben ihr Platz,hielt allerdings einen gewissen Abstand ein.
"Zuerst lass mich etwas sagen,Thomas.Ich wollte dir nichts verheimlichen,aber irgendwie fand ich nie die richtige Gelegenheit,es dir zu sagen.Kannst du das verstehen?"

Er nickte langsam:"Ja,durchaus.Aber ich war dennoch enttäuscht von dir."
"Zu Recht,das weiss ich." erwiderte sie.

Er strich sich über das Kinn und betrachtete sie.Nach wenigen kurzen Augenblicken sprach er weiter:"Captain Branford hat mit mir gesprochen,Alicia."
"Und?" fragte sie kühl.

Er lächelte entwaffnend:"Sei doch nicht gleich so eingeschnappt.Er wollte eben wissen,wie ich zu dir stehe.Und ich habe es ihm erzählt."
Alicia nickte:"Nur weiter."
"Der Captain ist sehr besorgt um dich,Alicia.Er will nur,dass es dir gutgeht."

"Daran zweifle ich nicht."

"Du bist schon wieder so,das finde ich nicht gut.Aber ich bin zu einem Entschluss gekommen,Alicia."

Sie nickte:"Ich höre,Thomas."
"Ich will mit dir zusammen sein,glaub mir bitte.Ich hatte nur Angst,wie das mit uns läuft.Immerhin liegen ein paar Jahre zwischen uns." fuhr er fort.

Sie lachte kurz auf:"Thomas,das ist doch relativ unbedeutend.Ich liebe dich immerhin."
"Ich dich auch." meinte er und küsste sie.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55895,5 , Captain Branford.
Wir haben unsere Mission erfüllt,die Hilfsgüter wurden auf Cardassia Prime abgesetzt.Die Schiffe des Konvois sind bereits wieder in verschiedenste Richtungen aufgebrochen,auch uns erwartet unsere nächste Aufgabe."

Branford blickte auf den Hauptbildschirm,der noch immer anzeigte,dass sich das Schiff im Orbit um Cardassia Prime befand.

"Wir sind bereit,Captain." meldete Lieutenant Demar.

Der Kommandant nickte seinem 1.Offizier zu:"Bringen sie uns auf Kurs,Nummer 1."

Celine erhob sich und begab sich nach vorne zwischen den Einsatzoffizier und den Steuermann.

"Fähnrich Torben,setzen sie Kurs auf Lantra III.Geschwindigkeit Warp 3."

Der junge Offizier führte den Befehl aus und erwiderte:"Programmiert,Commander."
"Energie,Mister Torben." befahl sie.

Die Monarch beschleunigte auf Überlichtgeschwindigkeit und verließ das System.
"Commander Parker,sie übernehmen.Ich bin im Bereitschaftsraum." meinte Branford.

Sie nickte:"Aye,Sir."


Celine hatte gerade Platz genommen,als die vordere Turbolifttür aufging und Alicia darin stand.Sie blickte Celine geradewegs an.
"Ich erbitte Erlaubnis,den Captain zu sprechen." fragte sie.

Sie nickte freundlich:"Gewährt,Miss Sheridan.Er ist im Bereitschaftsraum."

 

Branford sah sich gerade die Zustandsberichte des Schiffs durch,als der Türsummer ertönte.
"Herein." meinte er und legte das Datenpad auf den Tisch.

Die Tür glitt zur Seite und Alicia betrat den Raum.
"Alicia!" entfuhr es Branford mit einem gewissen Erstaunen.

Ohne etwas zu erwidern kam sie auf ihn zu und küsste ihn auf die Wange.
"Danke,dass du dich wie ein Vater verhalten hast." flüsterte sie und umarmte ihn fest.

Branford legte ebenfalls seine Arme um sie.
"Das ist wohl das schönste Kompliment,das ich je erhalten habe." meinte er.

Sie löste die Umarmung und wandte sich zum Gehen. "Tut mir leid,dass ich dich während des Dienstes gestört habe,Chris.Wir sehen uns später."
Sie verließ den Raum,bevor er etwas erwidern konnte.Er war wieder alleine im Raum.

"Unglaublich,was sie da gesagt hat." sagte er zu sich selbst und wischte sich eine kleine Träne aus seinem Augenwinkel.Er war tief bewegt.

Er drehte seinen Sessel zum Fenster hin und blickte auf die vorbeirasenden Sterne.Für einen Moment wollte er die Augen schließen und nur alleine sein.Alleine mit seinen Gedanken...

 

E N D E

in memory of Gene Roddenberry &

DeForest Kelley

by T.J.Ruppert, 8.11.2000

 

Alle Rechte an Elementen, die aus ST-TOS, ST-TNG, ST-DS9 oder ST-Voyager

stammen, liegen ausschließlich bei Paramount Pictures.

Alle Rechte an Elementen, die von mir selber erfunden wurden, liegen bei mir.

 

T.J.Ruppert, 8.11.2000

 

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Raumschiff Exeter/Monarch 12 -Entscheidung des Herzens- - 37 -

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.10.2016

Alle Rechte vorbehalten

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