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Einleitung

 

 

 

Star Trek -

Raumschiff Monarch

 

- Folge 10 -

 

 

 

 

 

Entscheidung bei Dantaris

 

 

 

 

von Tobias J. Ruppert

 

 

Entscheidung bei Dantaris

(von Tobias J. Ruppert)

 

Vorgeschichte:

Seit den Ereignissen in „Kampf für die Freiheit" sind nunmehr zwei Monate vergangen.Captain Branford wurde von Fleet-Admiral Shanti, der neuen Oberbefehlshaberin der Sternenflotte,zu ihrem Stabschef ernannt.Celine Parker,die mittlerweile zum Commander s.c. befördert wurde,übernimmt mit den Offizieren und dem Großteil der Mannschaft ein neues Schiff der Sovereign-Klasse,welches nach der zerstörten Monarch benannt wird.Sie soll die Crew damit vertraut machen und Manöver abhalten,während Branford noch seinen Pflichten als Stabschef nachkommt.

Geschichte

"Computerlogbuch der Monarch,Commander Parker in Vertretung des Captains, Sternzeit 55264,1.

Es ist vier Tage her,seitdem wir die neue Monarch von der Orbitalwerft McKinley übernommen haben.Die Crew und auch ich selbst lernen immer mehr dieses neue Schiff kennen,während wir Manöver abhalten und die Leistungsfähigkeit testen."

 

"Ausweichmanöver nach Steuerbord,neuer Kurs 229.023!" befahl Celine energisch.

Die Monarch flog ein hartes Ausweichmanöver an dem gegnerischen Schiff vorbei.Dieses wendete und hielt wieder auf sie zu.

"Der Gegner verfolgt uns,Commander!" rief Jacobs aufgeregt.

Parker sah sich die Lage an.Das gegnerische Schiff gehörte zur Akira-Klasse,welches einer der neuesten schweren Kreuzer war.Obwohl gut 200 Meter kürzer als die Monarch,war sie beinahe ebenso schwer bewaffnet wie sie.

"Gegner eröffnet Feuer!" meldete Talma.

Die simulierten Phaserschüsse trafen die Hülle der Monarch.Jacobs erstattete Bericht:
"Commander,Schilde auf 50%,Impulsantrieb hat schweren Schaden davongetragen.Wir verlieren Geschwindigkeit."

Der Computer reagierte und reduzierte die Geschwindigkeit des Schiffes.

"Delta-Ausweichmanöver,kombiniertes Feuer auf den Gegner!" befahl Parker.

Die Monarch wandte sich auf ihren Rücken,feuerte ihre Phaser ab,und drehte hart nach rechts ab,um wiederrum auf die Akira-Klasse zu feuern.

"Schilde des Gegners sind unten!" Talma blickte siegessicher zu Parker hinunter.

Sie nickte:"Feuer frei,alle Waffensysteme einsetzen!"

Das geballte Feuer der Phaser und Quantentorpedos ließ dem Gegner keine Chance.

Jacobs meldete mit einem Lächeln:"Laut Computer wäre die U.S.S.Adelphis jetzt nur noch Staub,Commander."
Kurz war ein Signal zu hören,dann sagte er:"Sie rufen uns,Commander!"

Commander Parker erhob sich aus dem Kommandosessel.
"Auf den Schirm!"

Die Anzeige des Hauptschirms wechselte und ein stämmig gebauter,grauhaariger Mann erschien.Er zeigte ein gequältes Lächeln.
"Meinen Glückwunsch,Commander Parker.Sie haben excellent gekämpft.Ein Lob an ihre taktische Leistung." sagte er mit einem herzlichen Unterton.

Parker wiegelte ab:"Danke,Sir.Aber das Kompliment gilt ebenso meiner Crew und dem neuen Schiff.Alle zusammen haben gekämpft." Sie lächelte zurück. "Und gewonnen."
Der Captain der Adelphis nickte langsam:"Richtig,Commander.Also,ich wünsche ihnen und der Crew noch viel Glück.Wir fliegen zur Sternenbasis 3 zurück."

"Guten Flug,Sir.Parker Ende." verabschiedete sie den Captain.Der Bildschirm erlosch.

Sie sah jeden einzelnen Brückenoffizier an und sagte schließlich:"Gute Arbeit,alle miteinander." Mit einem Blick auf Jenny Waringthon befahl sie:"Kurs auf das Vulkan-System,Warp 3.Beschleunigen."

"Aye,Commander.Sind unterwegs." bestätigte die junge Frau an der Steuerkonsole,während die Monarch schon auf Warp gegangen war.

 

Celine Parker saß im Bereitschaftsraum und sah sich die Berichte der einzelnen Abteilungsleiter an.Das neue Schiff der Sovereign-Klasse funktionierte gut,sehr gut,wenn man bedachte,daß es erst vor einem Monat die Werft verlassen hatte.Aber die Crew hatte sehr hart gearbeitet,um es gar nicht erst zu Problemen kommen zu lassen.

Der Türsummer ertönte.Sie hob ihren Kopf und rief:"Herein!".

Die Tür glitt auf und Jacobs betrat den Raum.Er wartete,bis sie sich wieder hinter ihm geschlossen hatte.

"Hi." sagte er nur knapp.
Sie lächelte ihn an:"Sam,was ist los?"
"Ich bin ja eigentlich im Dienst,Mám.Darf ich sie trotzdem küssen?" fragte er verschmitzt und sah sie dabei eindringlich an.

Sie legte das Datenpad auf den Tisch,stand auf,und nahm ihn in die Arme.

"Ach Sam,natürlich darfst du das." flüsterte sie ihm in´s Ohr und küsste ihn.

Der Lieutenant sah sich seine Freundin aufmerksam an.Nun war er schon zwei Monate mit ihr zusammen,aber verstehen konnte er sie immer noch nicht.Im Dienst war sie korrekt,teilweise übertrieben korrekt.Aber jetzt?Sie schaltete einfach vom Dienst auf das Privatleben um.So leicht konnte er das nicht.Er mußte sich häufig zurückhalten,um sie nicht im Dienst zu berühren oder auch nur etwas Privates zu ihr zu sagen.

"Ich möchte dich nicht länger aufhalten,Celine." sagte er schließlich.

Sie küsste ihn nochmals und nickte:"Okay,bis später.Um 18.00 Uhr habe ich frei,was machst du?"
"Noch nichts." lächelte er.

Sie blickte ihn kurz an:"Dann um 18.00 Uhr bei mir.Wegtreten."

 

"Captain Branford,private Aufzeichnungen,Sternzeit 55264,1.

Seit nunmehr zwei Monaten bin ich Stabschef von Fleet-Admiral Shanit,ein sehr abwechslungsreicher Posten.Dennoch,ich möchte wieder zurück,zurück auf mein Schiff.Von Commander Parker weiß ich,daß die neue Monarch die Tests sehr gut durchlaufen hat und bereit für ihren Einsatz ist.Aber noch läßt mich Fleet-Admiral Shanti nicht aus meinem Verantwortungsbereich gehen."

 

Angestrengt blickte Branford auf das Datenpad.Es waren die Flugrouten der Grenzpatrouille.In den letzten zwei Monaten war es zu häufigen Übergriffen seitens eines Piratenclans gekommen.Er mußte die Schiffe dort verstärken,um diesen Angriffen Einhalt zu gebieten.

Der Türsummer ertönte kurz.Branford blickte vom Datenpad auf. "Ja,herein."

Die Tür öffnete sich und Lieutenant Nicolas Bartoli,sein Assistent,betrat das Büro.

"Guten Morgen,Sir." begrüßte er ihn knapp.

Branford nickte:"Guten Morgen,Lieutenant.Was haben wir?"

Der Offizier legte ihm ein Datenpad auf den Tisch.
"Berichte von der U.S.S. Yorktown,Captain.Sie ist im Denar-System auf eine fremde Kultur gestoßen.Captain Keller fragt an,wie er sich weiter verhalten soll."

Branford schüttelte den Kopf:"Wieso kann er das nicht alleine regeln?Ist dazu ein Sternenflottencaptain neuerdings nicht mehr in der Lage?"

Bartoli lächelte knapp:"Nun,sie wissen um die Personalsituation,Sir.Das sind sehr unerfahrene Leute,die aber dennoch Verantwortung als kommandierende Offiziere übernehmen müssen."
"Ich weiß,Mister Bartoli.Aber trotzdem." erwiderte Branford frustriert.

Bartoli hakte nach:"Also,was soll er jetzt tun,Sir?"
"Teilen sie dem Captain mit,daß er herausfinden soll,auf welchem kulturellen Status sie stehen und falls sie nicht unter die 1.Direktive fallen soll er Kontakt herstellen.Danach soll er laufend berichten." sagte er.

Bartoli nickte:"Aye,Sir."
Schnell verließ er den Raum wieder.

"Computer,Verbindung zur U.S.S.Monarch herstellen." ordnete Branford an.

Auf seinem Bildschirm erschien Lieutenant Jacobs.

"Monarch,Jacobs hier.Captain!" meldete er sich.

"Hallo Sam.Verbinden sie mich bitte mit Commander Parker." erwiderte Branford.

Sein Gegenüber nickte knapp:"Aye,Captain."
Die Anzeige wechselte,dann erschien Celine Parker auf dem Schirm.Sie befand sich in ihrem Quartier.

"Captain Branford!Ich freue mich sehr,sie zu sehen!" Sie lächelte ihn breit an.

"Geht mir genauso,Nummer 1.Wie sieht es mit dem Schiff aus?"

"Alles läuft bestens,Sir.Die neue Monarch funktioniert absolut fehlerfrei."
"Gut.Was ist mit der Crew?"

Celine erwiderte:"Uns fehlt noch der 1.Medo-Offizier und der 2.taktische Offizier.Ansonsten arbeitet die Crew sehr gut zusammen."

"In Ordnung."
"Captain,wann können wir mit ihnen rechnen?" fragte seine Stellvertreterin.

"Ich weiß es noch nicht.Aber ich halte sie auf dem Laufenden,Celine.Machen sie weiter,wie gehabt.Viel Glück."

"Danke Sir.Monarch Ende."

Der Bildschirm erlosch und zeigte wieder das Sternenflottenlogo.

 

"Captain Branford,private Aufzeichnungen,Sternzeit 55279,3.

Fleet-Admiral Shanti hat mich zu sich gerufen.Ich bin gespannt,was mich erwartet."

 

Die Oberbefehlshaberin der Sternenflotte war eine sehr beeindruckende Frau.Die farbige Offizierin besaß eine große Ausstrahlung,die jeden ihrer Stabsoffiziere in ihren Bann zog.
"Captain Branford,ich grüße sie.Nehmen sie Platz." Shanti lächelte knapp und deutete auf einen Sessel vor ihren Schreibtisch.
"Danke,Mam." antwortete er und setzte sich.

Der Admiral beugte sich vor und blickte ihn direkt an.

"Ich habe sie wegen einer bestimmten Sache hergebeten,Captain.Es tut mir fast leid,aber ich entlasse sie hiermit aus ihrem Verantwortungsbereich." sagte sie.

Branford mußte sich zusammenreissen,um nicht breit zu lächeln.
"Wieso,Admiral?" fragte er.

"Ich habe einen Auftrag für sie und die Monarch,Captain.Die U.S.S.Portland,ein Patrouillenkreuzer,hat im neu erforschten System Z-157 Kontakt zu einer uns unbekannten Spezies aufgenommen.Laut der einstweiligen Einstufung vom Captain der Portland sind die Fremden den Menschen ähnlich,aber auf einer geringeren Entwicklungsstufe."
"Wie weit sind sie etwa entwickelt,Admiral?" warf Branford ein.

Shanti wiegte den Kopf:"Sie haben Schiffe mit Warpantrieb,die von menschlichen Gehirnen gesteuert werden.Wir wissen über diese Technik nichts genaues,aber das wäre der erste Punkt,den wir klären sollten.Wir schätzen es so ein,daß sie sich auf dem Stand der Föderation im 21.Jahrhundert befinden."
"Verstehe ich das richtig?Das sind Gehirne,mehr nicht?"
"So in etwa.Es sind im Prinzip Menschen,die entweder stark behindert oder tot geboren worden wären.Auf diese Art und Weise sind sie in die Gesellschaft integriert worden."
Branford nickte:"Ich verstehe,Admiral.Was sind meine Befehle?"
"Sie übernehmen wieder das Kommando über die Monarch und fliegen zum Systen Z-157.Dort besprechen sie sich erst mit Captain DeTomaso von der Portland,dann untersuchen sie die Fremden und fertigen einen genauen Bericht an." erwiderte Shanti.

"Zu Befehl." meinte Branford.

Shanti lächelte knapp:"Viel Erfolg,Captain Branford."

 

Gutgelaunt betrat Celine Parker die Brücke der Monarch um ihren Dienst anzutreten.Lieutenant Talma war der befehlshabende Offizier der Gamma-Schicht.
Er erhob sich rasch aus dem Kommandosessel und blickte sie an.
"Guten Morgen,Commander." begrüßte er den 1.Offizier.

Celine lächelte und antwortete:"Ebenfalls einen guten Morgen,Mister Talma."
Wir haben immer noch Kurs auf Sternenbasis 33,Ankunft wird bei gleichbleibender Geschwindigkeit in 23,2 Stunden sein." berichtete der taktische Offizier.

"Commander Parker,wir erhalten neue Befehle!" meldete Fähnrich Russ,der an der Station des Einsatzoffiziers Dienst tat.

Celine wandte sich sofort dem Fährich zu:"Was besagen sie,Mister Russ?"

"Wir sollen sofort zur Erde fliegen,Mam.Captain Branford wird dort an Bord kommen." gab er zur Antwort.

Das Gesicht von Celine erhellte sich:"Endlich!"

Talma schaute sie etwas verblüfft an:"Commander,so kenne ich sie gar nicht."
"Lieutenant,ich freue mich einfach,daß der Captain wieder an Bord kommt.Das ist alles." schmunzelte sie und setzte sich in den Kommandosessel.

Sie nickte Fähnrich Percano zu,der die Station des Steuermanns besetzt hatte.
"Kurs auf das Sol-System,Geschwindigkeit Warp 8.Energie." ordnete sie an.

 

Die Monarch umkreiste in einem hohen Orbit den Planeten Erde.An Bord ging alles routinemäßig vonstatten.Aber es war eine gewisse Vorfreude bei der Crew zu spüren.

Lieutenant Jacobs führte das Kommando über die Beta-Schicht,die im Moment Dienst hatte.Fährich Russ hatte die OPS besetzt,Lieutenant Waringthon die Navigation.

"Meldungen von der Oberfläche,Mister Russ?" fragte Jacobs angespannt und rieb sich seinen Nacken,der sich ziemlich angespannt anfühlte.

Russ erwiderte:"Bis jetzt nicht,Sir."
"Worauf warten die bloß?" sagte Jacobs leise und lehnte sich zurück.

Ein Signal zeigte kurz darauf an,daß eine Nachricht einging.

"Meldung vom Sternenflottenkommando,Lieutenant!" berichtete der 2.Einsatzoffizier.

Jacobs nickte:"Wie lautet sie?"
"Captain Branford sei bereit,um an Bord gebeamt zu werden." erwiderte Russ.

Lieutenant Jacobs öffnete einen internen Kommunikationskanal.
"Jacobs an Commander Parker."

"Parker hier,was gibt es?" kam sofort die Antwort.

"Commander,der Captain ist bereit zum Hochbeamen."

"Danke,Lieutenant.Ich empfange ihn in Transporterraum 2.Parker Ende."

Jacobs öffnete einen weiteren Kanal:"Brücke an Transporterraum 2.Bereithalten,den Captain an Bord zu beamen."

 

Celine Parker wartete bereits,als der Captain auf der Transporterplattform materalisierte.Er blickte sich um und erkannte seinen 1.Offizier.

"Willkommen an Bord der Monarch,Captain." begrüßte sie ihn formell.

Branford trat auf sie zu und reichte ihr die Hand:"Nummer 1,ich bin sehr froh,hier auf der Monarch zu sein.Sie können sich vermutlich nicht vorstellen,wie sehr."
Sie schüttelte den Kopf:"Oh doch,Sir.Ich verstehe sehr gut."
"Was haben sie zu berichten?" fragte er,während sie nebeneinander aus dem Transporterraum hinausgingen.

"Alle Bordsysteme arbeiten normal.Das Schiff ist in Topzustand,wenn ich das so sagen darf.Wir sind bereit,Sir." erwiderte sie.

Branford nickte:"Gut.Lassen sie in zwei Stunden eine Besprechung der Stabsoffiziere ansetzen,Celine.Ich will alle informieren,was auf uns zukommt."
"Aye,Sir." gab seine Stellvertreterin zur Antwort.

 

Die Stabsoffiziere hatten sich in der Aussichtslounge versammelt.Nur der Captain fehlte noch.

Die Tür öffnete sich und Branford betrat den Raum.Alle blickten ihn gespannt und erwartungsvoll an.

"Ich grüße sie alle." sagte er erfreut und ging auf seinen Sessel zu.Er bedeutete mit einer Handbewegung,daß sich die Anwesenden setzen sollten.Dann nahm er ebenfalls Platz.

"Zuerst mal eine wichtige Sache." begann er und musterte jeden einzelnen.

"Ich bin sehr froh,wieder hier an Bord zu sein und sie alle zu sehen.Ich hoffe,sie haben mich nicht allzu sehr vermisst."

Ein kurzes Lachen rang er damit jedem ab.Gute Stimmung herrschte seit seiner Rückkehr ohnehin schon.

Der Captain faltete die Hände und sprach weiter:"Wir sind mit einer Mission beauftragt worden,die uns in ein neu erforschtes System führt.Das System Z-157,welches vor kurzem von der U.S.S. Portland besucht wurde,beherbergt intelligentes Leben.Wir sollen den Erstkontakt weiterführen,den der Captain der Portland bereits aufgebaut hat."

Jacobs warf ein:"Was wissen wir von dieser Spezies,Sir?"
"Nur wenig,Samuel.Es ist eine Spezies,die sich laut der ersten Einschätzung auf der Stufe der Menschen Ende des 21.Jahrhunderts befinden.Sie haben allerdings eine Besonderheit,die Beachtung verdient."
Branford aktivierte den Wandbildschirm,auf dem ein Schiff zu sehen war,daß eine fast plumpe,dreieckige Form besaß.
"Dies ist ein Gehirnschiff.Hier,im Mittelschacht,ist eine Titanhülle eingelassen,in dem ein Körper in einer Nährflüssigkeit liegt.Diese Gehirne kommandieren diese Schiffe.Es sind Personen,die entweder tot oder stark behindert zur Welt gekommen wären.Auf diese Art und Weise werden sie in die Gesellschaft eingebunden." erklärte Branford.

Sandra Galen schüttelte den Kopf:"Diese Personen werden dazu gezwungen?"
"Dazu kann ich nichts sagen,Counselor.Das und vieles andere sollen wir herausfinden."
Commander Parker warf ein:"Hört sich nach einer interessanten Mission an,Sir."
"Da gebe ich ihnen zu 100 Prozent recht,Nummer 1." nickte ihr Branford zu.

Er wandte sich an seinen Einsatzoffizier:"Samuel,wir werden uns morgen mit der Zhukov treffen,von dort wird unser neuer Medo-Offizier und der neue 2.taktische Offizier rübergebeamt werden.Sorgen sie für alles."
"Aye,Captain." meinte Jacobs.

Branford schaute der Reihe nach seine Offiziere an:"Noch Fragen?"
Keiner antwortete oder hob die Hand.
"Das wäre dann alles." schloss der Captain die Besprechung.

 

Lieutenant Jacobs ließ sich in den Konsolensessel der OPS gleiten und rief die Meldungen für ihn ab.
"Sir!" rief er.

Branford,der beim Kommandosessel stand,drehte sich zu ihm herum

"Was ist,Mister Jacobs?"

Der Einsatzoffizier erwiderte:"Ich habe hier Anweisungen für ein zukommandiertes Crewmitglied,Captain.Lieutenant Commander Jadzia Dax."
"Ach ja?" fragte Branford.

Jacobs nickte grinsend:"So ist es,Captain."
"Lassen sie sie hochbeamen und organisieren sie ein Quartier." ordnete Branford an.

"Ein Quartier,Sir?" fragte Jacobs irritiert.

Branford entgegnete etwas lauter:"Ja,Lieutenant."
"Zu Befehl,Captain." bestätigte er.

 

Hastig eilte der Captain durch die Korridore des Schiffes.Unterwegs formulierte er eine Anfrage an den Schiffscomputer.
"Computer,Commander Dax lokalisieren!" ordnete er an.

Die Antwort kam prompt:"Commander Dax befindet sich in Quartier 323, Deck 15."

Er suchte das Quartier auf.Irgendwie komisch,diese Kommandierung,empfand Branford.Warum hatte man seine Freundin an Bord seines Schiffes geschickt?
Er betätigte den Türmelder.Keine Sekunde später öffnete sich die Türe.

Branford betrat vorsichtig das Quartier und schaute sich um.Jadzia war nirgends zu sehen.Auf dem Boden stand eine Reisetasche.
"Jadzia?" fragte er.

"Ich bin hier,Chris." erklang es aus dem Badezimmer.

Branford schaute durch die Türe hinein.Seine Freundin stand vor dem Spiegel und kämmte sich die Haare.
"Ist es nicht mehr üblich,sich beim kommandierenden Offizier zu melden?" fragte er streng und blickte sie an.

Jadzia drehte sich herum und lächelte ihn an. "Das wollte ich noch tun,Sir."
"Ist ihnen etwas dazwischen gekommen,Commander?" fragte er ironisch.

Sie schüttelte den Kopf:"Nein,Captain.Ich wollte mich nur etwas frischmachen."
"So?" schmunzelte er.

Sie kam auf ihn zu und küsste ihn mehrfach.

"Ja,genau." Sanft schmiegte sich ihr Gesicht an das seine.
"Melde mich wie befohlen,Captain." flüsterte sie.
Branford schloss sie in die Arme:"Willkommen an Bord,Commander."

 

Er hatte es sich in einem Sessel gemütlich gemacht,während Jadzia ihre Sachen auspackte.
"Eines würde mich interessieren." sagte er plötzlich.

Sie hob den Kopf und schaute ihn an:"Und was?"

"Warum bist du herkommandiert worden?"

Knapp hielt sie im Auspacken inne.

"Wegen dem Erstkontakt,Chris.Ich habe einige Erfahrungen darin.Außerdem..." Sie lächelte ihn breit an. "Man sagte mir,man wolle dir eine Freude bereiten."
"Die ist der Einsatzplanung geglückt." meinte er.

Sie kam zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß.

"Chris,du weißt,ich werde gut mit dir und deiner Crew zusammenarbeiten.Denkst du nicht?" wollte sie wissen.

Branford nickte:"Doch,natürlich.Ich freue mich,daß du dabei bist."
"Und jetzt hilf mir endlich auspacken!" sagte sie energisch und zog ihn hoch.

 

Branford betrat die Brücke durch den vorderen Turbolift.Er nickte Commander Parker knapp zu und ging zur Steuerstation,an welcher Fähnrich Percano Dienst tat.

"Setzen sie Rendevouzkurs auf die Zhukov,Geschwindigkeit Warp 6." ordnete er an.

Der junge Offizier gab den Kurs ein und antwortete:"Bereit,Sir."
"Dann beschleunigen sie,Fähnrich." meinte er,ging zum Kommandosessel und nahm Platz.Seine Stellvertreterin hatte sich neben ihn gesetzt.

"Gibt es etwas zu berichten?" fragte er leise.

Celine Parker schüttelte den Kopf:"Nein,Captain.Alle Systeme arbeiten normal."

"Zeit bis zum Rendevouz mit der Zhukov,Mister Percano?" wollte der Captain wissen.

"22,4 Stunden bei derzeitiger Geschwindigkeit,Sir." lautete die Antwort.

Branford wandte sich wieder Commander Parker zu.

"Empfangen sie die beiden neuen Crewmitglieder und weisen sie sie den Quartieren zu.Anschließend möchte ich sie einzeln sprechen." meinte er.

"Natürlich,Captain." meinte sie nur mit einem knappen Lächeln.

Branford erhob sich:"Sie haben die Brücke,Nummer 1."

 

Der taktische Offizier lehnte sich im Kommandosessel zurück.Seine Wache hatte er vor vier Stunden angetreten,aber irgendwie fühlte er sich etwas angespannt.Das war ungewöhnlich für Saurianer.Sie waren sehr robuste Wesen,denen normalerweise nichts so schnell etwas ausmachte.

"Mister Talma,die Scanner erfassen ein Schiff der Olympic-Klasse,welches sich aus Richtung 223.033 nähert.Geschwindigkeit Warp 4." meldete Russ,der 2.Einsatzoffizier.

Talma erwiderte:"Stellen sie eine Verbindung her und teilen sie mit,daß wir bereit für die Übernahme des Personals sind."
"Aye,Sir." Russ führte die Befehle aus und berichtete Vollzug:"Sir,die Zhukov teilt uns mit,daß wir auf Parallelkurs gehen und die Geschwindigkeit angleichen sollen.Sie sind auf halbe Impulskraft gegangen."
Der Saurianer erhob sich:"Dann tun wir das,Mister Russ.Auf halbe Impulskraft,Kurs exakt angleichen."

Er öffnete einen internen Kom-Kanal:"Brücke an Transporterraum 2:Bereithalten,um zwei neue Crewmitglieder von der Zhukov herüberzubeamen."

Die Monarch schwenke an die Steuerbordseite des Versorgungsschiffes und hielt genau den Kurs und die Geschwindigkeit.

"Transport durchgeführt,Sir." berichtete Fähnrich Russ.

Talma nickte:"Wieder auf Kurs zum System Z-157 gehen,Warp 6.Energie."

"Talma an Commander Parker.Die beiden neuen Crewmitglieder sind eingetroffen."

Die Antwort kam sofort:"Bestätigt,Lieutenant.Parker Ende."

Celine Parker sah sich die beiden neuen Crewmitglieder genau an,die vor ihr im Transporterraum standen.

Doctor Elena Duncan,im Rang Lieutenant Commander,war eine außerordentlich schlanke,mittelgroße Frau mit rotem,schulterlangem Haar und sehr auffallenden grünen Augen.Vom Standpunkt des 1.Offiziers aus gesehen war sie wirklich sehr attraktiv.Die Sternenflottenuniform versteckte zwar ihre zarten Rundungen,aber sie ließen sich erahnen.

Der neue 2.taktische Offizier,Lieutenant junior grade Marco Sullivan,war ein großgewachsener,muskulöser,Mann mit kurzem,schwarzen Haar und einem breiten,aber liebenswert erscheinenden Gesicht.Sie fragte sich,wieviele Frauenherzen dieser gutaussehende Mann schon gebrochen hatte.

"Doctor Elena Duncan bittet um die Erlaubnis an Bord zu kommen,Commander." meldete sich die Ärztin formell und absolut korrekt.

Der junge Offizier neben ihr stand ihr in nichts nach.
"Lieutenant Sullivan ersucht um Erlaubnis an Bord zu kommen,Mam." bat er knapp.

Celine Parker nickte:"Erlaubnis erteilt." Sie setzte ihr berühmtes Lächeln auf,um die Situation etwas weniger gespannt zu gestalten.
"Willkommen an Bord der Monarch.Ich bin Commander Celine Parker,der 1.Offizier.Der Captain kann leider nicht hier sein,aber er bat mich,ihnen seine Grüße auszurichten.Sie sollen sich in einer Stunde bei ihm melden."

Die beiden erwiderten nichts,nickten nur stumm."
"Wenn sie mir folgen wollen,ich werde ihnen ihre Quartiere zeigen.Bitte." meinte Celine und deutet zum Ausgang.

 

Branford bemerkte eine gewisse Nervosität bei der jungen,rothaarigen Frau,die da vor seinem Schreibtisch im Bereitschaftsraum stand.Sie trug einen blauen Rollkragenpullover unter der Uniform was bedeutete,daß sie zur wissenschaftlichen Sektion gehörte.An dem Kragen ihrer Uniform waren die Insignien eines Lieutenant Commander zu sehen.

"Captain Christopher Branford.Ich bin sehr erfreut,ihre Bekanntschaft zu machen,Doctor." sagte er und reichte Elena Duncan die Hand.Dann bat er sie,Platz zu nehmen und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen.

Auf dem Bildschirm,der auf dem Tisch stand,war die Dienstakte der Medizinerin zu sehen.Er las kurz und blickte sie dann wieder freundlich an.
"Nun,sie waren zuvor auf der Cochrane.Sechs Jahre lang." bemerkte er kurz.

Sie nickte,etwas heftig,wie er zugeben mußte. "Ja,Captain."
"Sagen sie,warum wollten denn versetzt werden?" wollte er wissen.

Offenbar überraschte sie die Frage.Nach wenigen Augenblicken antwortete sie jedoch:
"Ich wollte eine neue Erfahrung machen,Sir.Und ehrlich gesagt..." Sie stockte.

Branford beugte sich leicht vor:"Ehrlich gesagt?"
Sie lächelte:"Ich wollte sehr gerne unter ihnen Dienst tun,Sir."
"Das ehrt mich,Doctor.Ich hoffe,ich werde ihren Erwartungen gerecht."
Schon bereute er es,eine gewisse Ironie in seine Worte hineingebracht zu haben.Aber sie nahm es ihm offenbar nicht krumm.
Er hob die Hand:"Entschuldigen sie.Ich freue mich natürlich darüber.Aber seien sie gewarnt: Auch ich bin ein gewöhnlicher Captain,es gibt sicher bessere in der Flotte."
"Da nehme ich mir das Recht heraus,anderer Meinung zu sein,Sir." erwiderte sie und blickte ihn ziemlich direkt in die Augen.

"Auf jeden Fall freue ich mich,sie an Bord zu haben.Haben sie sich schon mit ihrer Abteilung vertraut gemacht?"

Die Ärztin schüttelte den Kopf:"Nein,das wollte ich als nächstes tun."
"Dann will ich sie nicht aufhalten." meinte Branford.

Sie erhob sich und wandte sich zum Gehen.
"Ach Doctor!" fiel ihm noch etwas ein.
"Heute abend um 20 Uhr findet in Zehn-Vorne ein Empfang für die neuen Crewmitglieder statt.Meine Senior-Offiziere wollen sie und Lieutenant Sullivan gerne kennenlernen."

Sie warf ihm abermals ein umwerfendes Lächeln zu und nickte:"Ich komme sehr gerne,Captain.Bis heute abend."
Dann schloss sich die Tür hinter ihr.
Der Captain nahm wieder Platz und drehte den Sessel zum Fenster,an dem die Sternen vorbeiglitten.
"Was für eine Frau!" flüsterte er leise zu sich selbst.

 

Bis auf Branford waren bereits alle Stabsoffiziere sowie Jadzia Dax in "Zehn-Vorne" versammelt.Man stand zusammen und redete über die alltäglichen Dinge.

"Wo bleibt der Captain?" fragte Cassels und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Celine Parker,die ihm gegenüber stand,zuckte nur knapp mit den Schultern.
"Da bin ich überfragt,Jake." erwiderte sie.

Die Türe öffnete sich und der Kommandant betrat den Raum.Man merkte,daß alle auf ihn gewartet hatten,den die Anwesenden wandten sich sofort ihm zu.

Er hob entschuldigend die Hände:"Meine Verspätung tut mir sehr leid.Ich hoffe,sie haben sich zwischenzeitlich einigermaßen amüsiert."
Sandra Galen erwiderte lächelnd:"Wir haben es versucht,Sir."
"Dann hören sie nicht auf.Unsere neuen Crewmitglieder sind da,wie ich sehe.Kommen sie kurz mal zu mir!" meinte Branford zu Duncan und Sullivan.

Die beiden traten zum Kommandanten hin und wandten sich den anderen Offizieren zu.

"Ich möchte ihnen Doctor Elena Duncan und Lieutenant Sullivan vorstellen.Sie sind neu in der Crew,aber ich hoffe,sie werden sich schnell einleben.Auf jeden Fall werden sie beide eine Bereicherung für die Monarch sein." erklärte Branford.

Er schüttelte beiden nochmals die Hand,dann ging er zur Vorstellung der Stabsoffiziere über.
"Meinen 1.Offizier kennen sie ja bereits.Daneben der Einsatzleiter,Lieutenant Samuel Jacobs.Da haben wir noch unsere Beraterin,Sandra Galen und unseren Wissenschaftsoffizier,Lieutenant Commander Mike Delany.Und schließlich unseren Chefingenieur,Lieutenant Commander Jake Cassels und der 1.taktische Offizier,Lieutenant Jeri Talma."

Damit war der offizielle Teil beendet.Die Offiziere mischten sich wieder untereinander,es wurde geredet.

Branford,sein 1.Offizier und Lieutenant Jacobs standen am Fenster beieinander.

"Wo ist Commander Dax?" wollte Celine wissen.

"Sie meinte,das wäre ein Empfang für die Stabsoffiziere und die neuen Crewmitglieder.Trotz bester Überredungsbemühungen wollte sie nicht mitkommen."
Jacobs meinte:"Mister Sullivan ist sicher die Bereicherung,die sie gemeint haben."
Der Captain sah aus dem Augenwinkeln dem jungen Offizier zu,der sich mit Lieutenant Talma unterhielt.Er wirkte stets sehr bestimmt in seinen Aussagen.

"Entschuldigen sie mich bitte." sagte er zu den beiden und gesellte sich zu Talma und Sullivan hinzu.Den beiden schien es nichts auszumachen.
"Darf ich sie stören?" fragte er knapp.

Talma und sein neuer Stellvertreter nickten.

"Haben sie sich schon miteinander bekanntgemacht?" wollte er noch wissen.

Der Saurianer antwortete:"Ja,Captain.Mister Sullivan hat mir bereits sehr beendruckende Aspekte seiner Karriere erzählt."

"Ach ja?" Branford hob den Kopf.

"Ja." bekräftigte Talma. "Wußten sie,daß der Lieutenant der Träger des großen Preises der Akademie für Taktik ist?"
"Beeindruckend,Mister Sullivan.Sie haben im Jahre 2372 die Akademie abgeschlossen?" wandte sich Branford an Sullivan.

Er nickte:"Das ist richtig,Sir."

"Und vorher waren sie auf der Saratoga?Als taktischer Planungsoffizier?"

"Genau,Sir.Es waren gute fünf Jahre,aber ich hatte einen Tapetenwechsel nötig.Und die Stelle hier an Bord reizte mich." gestand er.

"Ist das ein Männergespräch?"

Elena Duncan stand plötzlich neben den dreien.
"Aber nein,Doctor." wehrte Branford ab.

"Meine Herren,ich werde mich etwas mit unserer neuen Ärztin unterhalten.Bis später." verabschiedete sich Branford und ging mit dem Doctor etwas von den Leuten weg.

 

"Möchten sie etwas trinken,Doctor?" fragte Branford und rückte der Ärztin einen Stuhl zurecht.

Sie nickte erfreut:"Ein Wasser,bitte."
"Kommt sofort." erwiderte der Captain und machte sich auf den Weg zur Bar.Kurz danach war er mit zwei Gläsern zurück.

Sie stießen an,dann lehnte sich beide zurück.
"Gefällt es ihnen bisher an Bord?" fragte der Kommandant.

Ein kurzes Lächeln umspielte ihre Lippen.

"Doch,sehr.Meine Abteilung hat mich sehr herzlich willkommen geheißen.Und ein derartig großes Quartier hatte ich in meiner gesamten Karriere noch nicht."
Branford lachte:"Waren sie bisher nur an Bord von Forschungsschiffen stationiert?"
"Nein,Sir.Aber es waren immer nur kleinere Kreuzer,wenn sie verstehen."

Er nahm wieder einen Schluck aus dem Glas.
"Darf ich sie etwas persönliches fragen,Sir?" Elena Duncan lehnte sich etwas vor.

Jetzt war das Interesse der Medizinerin geweckt,das erkannte Branford in ihren Augen.
"Nur zu,Doctor.Ich sage schon,wenn´s mir zu persönlich wird."

"Was machen sie in ihrer Freizeit,Captain?"

Er antwortete:"Ich bin begeisterter Skifahrer,spiele gerne Billiard und lese gern."
"Das wäre das,was man in einen Lebenslauf schreibt,Sir." amüsierte sie sich.

Branford versuchte,Entrüstung vorzuspielen:"Doctor!Finden sie das lustig?"
"Aber nein.Es hörte sich nur so..." Ihr fiel nicht das richtige Wort ein.

Branford ergänzte:"...so langweilig vielleicht?"
"Sir!Das meinte ich nicht!" protestierte sie energisch.

"Beruhigen sie sich,Doctor.War nicht ernst gemeint."

"Gut.Ich dachte schon,ich hätte sie beleidigt."

"Nein.Sie scheinen ein humorvoller Typ zu sein,denke ich." analysierte der Captain.

Sie lächelte:"Sie haben meine kleine Schwäche erkannt,Sir.Ich versuche aber stetig,im Dienst meine Ernsthaftigkeit zu wahren."
"Da bin ich mir sicher.Aber nun zu ihnen: Was machen sie so in ihrer Freizeit?"
Sie strich sich eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht und blickte ihm direkt in die Augen.Branford wurde plötzlich mulmig zumute.Er hatte ein komisches Gefühl.

"Ich male sehr gern,Captain.Aber nur für mich privat."

Ehe Branford antworten konnte,ertönte ein Ruf über die Bordsprechanlage.

"Waringthon an Captain Branford."

Der Captain tippte seinen Insignienkommunikator an:"Sprechen sie."
"Sir,wir empfangen einen Funkspruch vom Flottenkommando." teilte ihm sein Navigationsoffizier knapp mit.

Er erhob sich:"Ich komme.Branford Ende."
"Tut mir leid,Doctor.Aber ich mach´s wieder gut,ich verspreche es.Wir sehen uns." sagte er zu der Ärztin und verließ "Zehn-Vorne".

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55287,3 , Captain Branford.

Die Crew führt Routinearbeiten durch,während wir weiter Kurs auf das System Z-157 halten.Ich habe Zeit,mit den Abteilungsleitern einige wichtige Gespräche zu führen."

 

Zum dritten Male las sich Branford den Bericht des Einsatzoffiziers durch.In diesem war vermerkt,daß einige Versorgungsgüter trotz mehrmaliger Aufforderung noch nicht eingetroffen waren.
Der Türsummer ertönte.Er hob den Kopf und rief:"Herein!"
Die Türe öffnete sich und Doctor Duncan betrat den Bereitschaftsraum.
"Melde mich wie befohlen,Sir." sagte sie förmlich.

Branford lächelte:"Danke,Doctor.Nehmen sie Platz."

"Weswegen ich sie hergebeten habe..." Er stockte kurz und suchte nach der Datei,in der die medizinischen Versorgungsgüter verzeichnet waren.
"Sie haben Lieutenant Jacobs mitgeteilt,daß sie noch fünfzig Erste-Hilfe-Ausrüstungen sowie zwanzig weiter medizinische Tricorder benötigen." stellt er fest.

Duncan nickte heftig:"Ja,Sir.Die Ausrüstung ist nicht komplett,wir haben Rückstände.Sollten wir in eine entsprechend schwierige Situation geraten,sind wir unzureichend bestückt."
"In Ordnung.Ich werde ihren Bedarf weiterleiten." meinte Branford.

Schon wieder einmal warf sie ihm ihr süßestes Lächeln zu.
"Ach ja,da fällt mir etwas ein: ich hatte versprochen,meinen raschen Aufbruch beim Empfang wieder gutzumachen." sagte er.

"In der Tat,Captain.Das haben sie."

Er nickte:"Gut.Würden sie mit mir heute zu Abend essen,Doctor?"
Überaschung machte sich in ihrem Gesicht breit.
"Sehr gerne,Captain."

"Dann um 20 Uhr in meinem Quartier.Passt das ihnen?" entgegnete er.

Nur ein knappes Nicken war die Antwort.Sie stand auf.
"Bis heute Abend,Sir." meinte sie noch und verließ den Raum.

Er drehte seinen Sessel zum Fenster.Es war schwer zu erfassen,warum er diese,eigentlich ihm fremde Frau,zum Essen einlud.Aber sie war derartig faszinierend,daß er sich ihrem Einfluss kaum entziehen vermochte.
"Warum denn nicht?" fragte er sich.

 

Ein letztes Mal sah sich Branford im Spiegel an.Er hatte eine schwarze Hose angezogen sowie sich eines seiner besten Hemden aus dem Schrank gezogen.
Für größere Veränderungen war es sowieso zu spät.In wenigen Augenblicken konnte Elena Duncan auftauchen.

Der Türsummer ertönte praktisch im gleichen Moment.Er ging zur Türe und öffnete.

Ein atemberaubender Anblick bot sich ihm dar.Die Ärztin hatte ein enges,schwarzes Kleid an,welches ihre schlanke Figur enorm betonte.Die langen,roten Haare,boten einen interessanten Kontrast zu ihrer Kleidung.

"Guten Abend.Sie sehen toll aus." sagte er nur und deutete mit einer eleganten Handbewegung,daß sie doch eintreten solle.

Geschmeichelt lächelte sie und erwiderte:"Vielen Dank,Sir."
"Nehmen sie doch bitte Platz." bat er und rückte einen Stuhl zurecht.

Er nahm ihr gegenüber Platz.Auf dem Tisch stand eine Platte mit diversen Fischgerichten.Branford war zwar kein begnadeter Koch wie sein Vater,aber er hatte es verstanden,den Replikator so zu programmieren,daß er die Spezialitäten aus seiner Heimat erzeugen konnte.
"Ich habe mir erlaubt,einige traditionelle Gerichte aus meiner kanadischen Heimat aufzutragen.Ich bin an einem See aufgewachsen,Fisch gab es eigentlich recht oft."

"Das kommt mir sehr entgegen,Captain.Aufgewachsen bin ich in Aberdeen,mein Onkel war Fischer." entgegnete sie.

"Bedienen sie sich bitte.Was möchten sie zu trinken?" fragte er.

"Ein Glas Rotwein." bat sie.

"Bevorzugen sie etwas Bestimmtes,Doctor?"

"Nein." schüttelte sie den Kopf.
Der Captain erhob sich und ging zum Replikator.
"Computer,zwei Gläser Rotwein,Jahrgang 2254.Französischer Anbau." orderte er.

Die Gläser materalisierten und er nahm sie.

"Bitte." sagte er nur und reichte ihr eines.

"Also,auf eine gute Zusammenarbeit an Bord." meinte er und stieß mit ihr an.

Wieder einmal lächelte sie ihn auf diese bestimmte Art an,die ihn faszinierte.

"Was meinen sie eigentlich,Captain?Was erwartete uns in System Z-157?"

Branford lehnte sich zurück:"Das kann ich nur vermuten.Ich denke aber,daß wir gute und partnerschaftliche Beziehungen zu diesem Volk aufbauen werden,sobald wir uns gegenseitig genug verstehen."
"Sagen sie..." fing sie an und schwieg dann.

"Was möchten sie sagen?" hakte Branford nach.

Sie zierte sich offenbar,das merkte er deutlich.
"Captain,ich muß ihnen etwas gestehen: sie interessieren mich,weit mehr als mir lieb ist." gestand sie leise.

Er nickte:"Das beruht auf absoluter Gegenseitigkeit,Doctor."
"Was tun wir also?" fragte sie rethorisch.

Er zuckte nur mit den Schultern.

"Ich möchte ihnen etwas vorschlagen.Lassen sie uns das Essen genießen und danach auseinandergehen.Es ist vermutlich das Beste für uns beide.Ansonsten wäre es nämlich möglich,daß ich eine Dummheit begehe." Ihre Augen sahen ihn durchdringend an.

Branford nickte:"In Ordnung.Sie haben vollkommen recht."
"Gut.Eines wollte ich sagen.Commander Dax weiß hoffentlich,was sie an ihnen hat."
Sie nahm sich einige Garnelen auf ihren Teller und lächelte nochmals kurz.

 

"Captain Branford,private Aufzeichnungen,Sternzeit 55289,1.

Ich habe mich selbst in eine äußerst delikate Situation gebracht.Unsere neue Ärztin,Elena Duncan,hat mir mir zusammen zu Abend gegessen.Ehrlich gesagt,ich war kurz davor,sie zu küssen und alles andere zur vergessen.Glücklicherweise hat sie mich davor bewahrt,indem sie vorschlug,es beim Essen zu belassen.Sie schien meine Gedanken zu erraten."

 

Der Maschinenraum der Monarch war an diesem Morgen von hektischer Betriebsamkeit erfüllt.Letzte Tests am Warpantrieb wurden durchgeführt.

Captain Branford steuerte das Büro des Chefingenieurs an.Er wollte noch einige Dinge mit ihn bereden.

Als er um die Ecke bog,stieß er mit Jake Cassels zusammen.Der hatte es offenbar eilig.

"Guten Morgen,Jake." begrüßte er ihn verduzt.
Der Halb-Klingone erwiderte hastig:"Hallo Captain.Einen Moment,bin gleich für sie da.Robin!"

Er hastete seiner Stellvertreterin hinterher.

Branford blieb an Ort und Stelle stehen.Gestern hatte er um Haaresbreite wirklich eine Dummheit begangen.War es denn überhaupt eine?Was war falsch daran,seinen Gefühlen nachzugeben?Er konnte sie diese Fragen auch nicht beantworten.

"So,was wollten sie von mir?"

Cassels war zurückgekommen und hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen.

"Jake,geben sie mir kurz einen Zustandsbericht des Antriebs." meinte er.

"Wir sind zu 100% einsatzbereit.Höchstgeschwindigkeit ist kein Problem.Wir haben das letzte Deuterium übernommen sowie unseren Kristallvorrat ergänzt."
Branford nickte:"Gut.Haben sie jetzt etwas vor?"
"Eigentlich nein." erwiderte er.

"Dann begleiten sie mich auf einen Drink nach Zehn-Vorne." sagte der Captain.

 

Zusammen mit seinem Chefingenieur ließ sich der Captain direkt an der Bar nieder.Umgehend war der Barkeeper bei ihnen.
"Zwei Ginger-Ale bitte." orderte Cassels.

Branford lächelte kurz:"Sie kennen ja mein liebstes nicht-alkoholisches Getränk,Jake."
"Ich vergesse selten den Lieblingsdrink eines Mannes,Captain." erwiderte er.

Die Drinks wurden serviert und die beiden stießen wortlos an.

"Sie sind sehr schweigsam,Captain." bemerkte Cassels.

Ein Nicken war die einzige Antwort.

"Berufliche oder private Probleme?" hakte er nach.

Innerlich war es Branford nicht nach Reden zumute,aber er überwand sich.Immerhin war der Chefingenieur ein Vertrauter von ihm.

"Die Frauen sind mein Problem,Jake."

Er runzelte seine mächtige Stirn,die klingonischen Höcker stießen in die Höhe.
"Das ist wirklich schwierig."

Er starrte auf sein Glas.
"Da haben sie wahrlich recht."

Jake hob seine mächtige Hand,um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

"Apropos Frauen,da kommt ihre."

Er machte keine Anzeichen,sich zu erheben.Das war Branford sowieso klar.

Jadzia Dax stürmte in den Raum förmlich hinein.Ihr Gesichtsausdruck war durchzogen von Ärger.

Sie stellte sich direkt neben ihn hin und stemmte die Arme in die Hüften.
"Ich höre,daß du neuerdings weibliche Offiziere zum Abendessen einlädst.Das finde ich ja wahnsinnig fürsorglich!" Ihre Stimme bebte.

Branford hob abwehrend die Hände:"Bleib mal ruhig,Jadzia!"
"Nein,ich bleibe nicht ruhig!" gab sie zurück.
Mittlerweile blickten beinahe alle Leute zu ihnen herüber.

"Überleg dir gut,was du tust,Chris!" Wutschnaubend verließ sie den Raum.

Cassels warf ihm einen kurzen Blick zu und meinte:"Ich verstehe so langsam ihr Problem,Captain.Wirklich."
Der Captain trank sein Glas aus und stand auf.

"Wir sehen uns später,Jake." sagte er knapp und verließ den Raum.

 

Angespannt und müde lehnte sich der Captain in den ledernen Kommandosessel.Er hatte kaum geschlafen,das lag vor allem an dem Streit,den er vor nun nicht ganz sechs Stunden mit seiner Freundin gehabt hatte.

Am liebsten hätte er sich selbst gewürgt.Er liebte Jadzia doch!Warum also hatte er sich darauf eingelassen,warum waren ihm derartige Gedanken Doctor Duncan betreffend gekommen?Er konnte sich keinen Reim darauf machen.

"Sir,Nachricht von der Sternenflotte!Priorität 1-Funkspruch,verschlüsselt."

Fährich Russ tat an der OPS Dienst.Er sah irritiert aus.

"Stellen sie sie in meinen Raum,Fähnrich." meinte Branford und erhob sich.

 

"Computer,hier spricht Captain Branford,Genehmigung Kappa-Gamma 21246.Nachricht entschlüsseln."

Er ließ sich in seinen Sessel gleiten und drehte den Monitor zu sich her.

"Bereit." meldete die Computerstimme.

Die Anzeige wechselte und zeigte das Logo des Sternenflottenkommandos.Es war Fleet-Admiral Shanti.Sie sah sehr besorgt aus.
"Captain,ich habe neue Befehle für sie." begann sie sofort.
"Im Pentara-System droht ein Krieg.Wie sie wissen,besiedelten vor über 150 Jahren Kolonisten von Marcos III den 2.Mond des Gasriesen Pentara III.Nun,die Pentaraner erheben nun Anspruch auf den Planetoiden."
Branford erwiderte:"Aber diese Leute leben seit mehreren Generationen auf dem Mond!Gibt ihnen das nicht so etwas wie Besitzrecht,Admiral?"
"Leider nein,Captain.Die Besitzfrage wurde nie eindeutig geklärt.Sie wurden sozusagen nur geduldet,wenn sie so wollen." gab ihm sie zur Antwort.

"Und weswegen wollen sie den Mond haben?"
"Es wurden reichhaltige Bodenschätze dort festgestellt.Die wollen die Pentaraner natürlich haben.Sie fordern die Kolonisten auf,den Mond zu verlassen."
"Wie ist unser Status,Admiral?"

"Wir sind Vermittler.Wir dürfen und können im Pentara-System wegen der Kolonisten keinen Krieg führen." Sie stockte kurz. "Ihr Auftrag: Fliegen sie in´s Pentara-System und reden sie mit dem Anführer der Pentaraner,Tel Denor.Anschließend sollten sie versuchen,einen Kompromiss auszuhandeln."

"Ich habe verstanden,Admiral." nickte er.

Sie lächelte kurz:"Ich wünsche ihnen viel Glück.Falls sie Unterstützung brauchen,zur Evakuierung der Planeten stehen zwei Truppentransporter zur Verfügung.Zwei Kreuzer, die London und die Kitty Hawk,sind auch in der Nähe,falls es Ärger geben sollte."
"Danke,Admiral.Monarch Ende."

Der Bildschirm erlosch und der Captain sank erstmal wieder in den Sessel zurück.Er hatte sich und seine Crew darauf eingestellt,eine Erstkontaktmission durchzuführen.Aber jetzt standen sie zwischen den Fronten und mußten einen Krieg verhindern.

Er erhob sich und verließ den Bereitschaftsraum Richtung der Brücke.
"Steueroffizier,neuer Kurs auf das Pentara-System.Maximum-Warp.Energie!"
Rasch wurden die Befehle ausgeführt,während der Kommandant eine Konferenz seiner Stabsoffiziere einberief.

 

"Das ist ja ein Hammer."
Die saloppe Bemerkung von Jake Cassels spiegelte ziemlich deutlich den Gemütszustand der Offiziere wieder,die in der Aussichtslounge beisammen saßen.
Branford sah in die Runde.Er hatte alles erklärt,was die neue Mission betraf.

"Gut.Kommen wir zu der Aufgabenverteilung." Er blickte Talma an.
"Lieutenant,sie checken nochmals die taktischen Systeme durch.Wir müssen kampfbereit sein,falls es Probleme gibt.Setzen sie,wenn nötig,weitere Übungen an."
Der Sicherheitschef nickte:"Zu Befehl."
"Counselor,beschäftigen sie sich bitte mit den beiden Anführern.Tel Denor ist das Staatsoberhaupt von Pentara II und IV,Lawrence Beniton ist der Anführer der Kolonisten,die ihre Welt Dantaris nennen."
"Ja,Captain." erwiderte Sandra knapp.

"Ich weiß,sie alle sind überrascht,so wie ich.Aber das ist unser Job.Gehen wir an die Arbeit.Wegtreten." schloss er die Besprechung.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55291,0 , Captain Branford.

Die Crew bereitet sich auf die Krisensituation vor,in die wir uns in wenigen Stunden begeben werden.Auch wenn ich nach außen hin die Ruhe zeige,die die Crew von mir erwartet,so bin ich innerlich sehr angespannt."

 

Celine strich ihrem Freund durch dessen blonde Haare und küsste ihn zärtlich.

Beide hatten sich auf dem Sofa in Jacobs´ Quartier zusammengekuschelt.

"Celine?" fragte er leise.

Ihre braunen Augen musterten ihn aufmerksam. "Ja?"

"Hast du dir eigentlich überlegt,was wir beide in Zukunft machen?"

"Ich will mit dir zusammen bleiben,Sam.Sehr lange."

Er lächelte und stupste sie mit der Nase an.
"Das meinte ich aber nicht,Liebes.Sieh mal,der Captain meinte kürzlich,ich stehe zur Beförderung heran.Und..."
Celine schlang die Arme fest um ihn:"Das ist ja toll,Sam!"
"Ja,aber er sagte mir auch,daß ich mich auch darauf einstellen muß,daß ich die Monarch verlassen muß.Um den Posten eines 1.Offiziers anzutreten." sagte er.

Sie antwortete:"Das war mir klar.Leider." Kurz schwieg sie,blickte ihn nur an.

"Aber du bist ein hervorragender Offizier.Deine Karriere wird dich sicher in den Stuhl des Captains bringen,ganz sicher."

Er hob die Hand:"Aber was machen wir dann?Ich möchte nicht eine Beziehung über eine große Distanz führen,Celine!"
Sanft ergriff sie sie und erwiderte:"Ich auch nicht,Sam.Du mußt wissen,ob dir unsere Beziehung das wert ist.Wenn du an Bord bleibst,kann das negative Auswirkungen auf deine Karriere haben."
"Das weiß ich.Ich muß mit dem Captain reden."
Jacobs lehnte sich zurück und schloss die Augen.

"Ich liebe dich.Daran wird sich nichts ändern,egal,was du tust." sagte sie und drückte sich an ihn.

 

"Wir erreichen das Pentara-System,Sir." meldete Jenny Waringthon.

Der Captain hatte im Kommandosessel Platz genommen,rechts von ihm saß Celine Parker,links Counselor Galen.

"Auf Impulskraft.Nehmen sie Kurs auf den zweiten Planeten." ordnete er an.

Während Lieutenant Waringthon den Kurs korrigierte,wandte sich Branford an seine Beraterin.

"Counselor,was für Informationen haben sie über das Staatsoberhaupt des zweiten Planeten?" fragte er sie.

Sie antwortete:"Tel Denor ist seit über zwanzig Jahren der Alleinherrscher von Pentara zwei und vier.Er regiert mit Zustimmung des Parlaments,allerdings gleicht die Staatsform eher einer Diktatur.Laut der Einschätzung des Geheimdienstes ist er ein umsichtiger Mann,allerdings wird er sehr schnell militant,wenn es um die Interessen seines Volkes geht."

Lieutenant Jacobs hatte sich mitsamt seines Sessel umgedreht.
"Sir,von diesem Tel Denor habe ich auch schon einiges gehört." meinte er.

Branford hob den Kopf und blickte seinen Einsatzoffizier an.
"Dann teilen sie doch ihr Wissen mit uns,Mister Jacobs."

Er nickte:"Natürlich,Sir.Die Einschätzung des Counselors ist absolut richtig.Als ich noch auf der Renegade diente,hatten wir ein Zusammentreffen mit drei Fregatten der pentaranischen Flotte.Sie beschuldigten uns,in einen militärischen Sicherheitsbereich nahe Pentara IV eingedrungen zu sein.Unser Captain konnte sie erst nach einiger Zeit besänftigen und zum Rückzug bewegen.Tel Denor,denn wir kontaktierten,machte uns unmißverständlich klar,daß das nächste Mal sofort geschossen werden würde."

"Offenbar ein wirklich militanter Staatschef,Captain." bemerkte Commander Parker.

Branford nickte:"Sie haben recht.Danke,Lieutenant."

"Sir!"

Die Aufmerksamkeit galt sofort Lieutenant Waringthon.

"Wir nähern uns Pentara II." berichtete sie.

Der Captain wandte sich an Jacobs.
"Lieutenant,öffnen sie einen Kanal zur Regierung auf Pentara II."
"Kanal offen,Sir."
Branford erhob sich und trat einige Schritte vor.
Die Anzeige des Hauptschirms wechselte.Es erschien ein Mann im Gewand eines pentaranischen Diplomaten.
"Ich bin Tel Denor,oberster Praetor des pentaranischen Bundes."

Branford erwiderte:"Mein Name ist Captain Christopher Branford von der U.S.S.Monarch.Ich bin von der Vereinigten Föderation der Planeten beauftragt worden,mit ihnen wegen der Kolonisten auf dem 2.Mond von Pentara III zu sprechen."
"Ich wurde über ihre Ankunft informiert,Captain.Sie haben die Erlaubnis,auf den Planeten zu beamen."

Der Captain meinte:"Wenn sie gestatten,dann werde ich gemeinsam mit meiner Beraterin und meinem Sicherheitschef runterkommen."
"Das ist genehmigt,Captain.Wir erwarten sie.Ende."

Die Verbindung wurde abgeschaltet.

"Also gut,legen wir los.Counselor,Lieutenant,sie kommen mit mir.Nummer 1,sie haben die Brücke.Wir halten Kontakt." befahl Branford knapp.

 

Das Außenteam materialisierte in einem hellerleuchteten Raum,dessen Wände aus blanken Metall zu bestehen schienen.Er war kahl eingerichtet,nur zwei Tische sowie mehrere Stühle standen darin.
Talma blickte sich mißtrauisch um.Seine Hand ruhte auf dem Griff seines Typ-II-Phasers,der im Halfter steckte.

"Mir gefällt das nicht,Sir." meinte er,während er suchend umherblickte.

Branford,der ebenfalls ein ungutes Gefühl verspürte,nickte ihm zu.Direkt bedroht fühlte er sich nicht,das konnte er nicht bestreiten.
"Willkommen auf Pentara II,Captain."
Eine tiefe Stimme erklang von einer dunklen Ecke des Raumes her.

Der Captain wandte sich der Quelle zu:"Wer sind sie?"

"Tel Denor." war die ruhige Antwort.

"Würde es ihnen etwas ausmachen,sich uns zu zeigen,Sir?" fragte Branford.

"Keineswegs."

Langsam kam eine Gestalt auf die drei zu.Es war der Staatschef.

"Captain Branford,Sir.Meine Beraterin Counselor Sandra Galen,mein Sicherheitschef Lieutenant Talma." stellte der Captain sich und seine Begleiter vor.

Denor nickte:"Verzeihen sie den Empfang,Captain.Aber ich habe keinen luxoriösen Palast zu bieten,wie sie vielleicht erwartet haben."
"Wir kennen sie und ihr Volk leider nur wenig,Präsident." meinte Sandra vorsichtig.

Er lächelte knapp:"Sie sind sehr diplomatisch,Counselor.Bitte,setzen wir uns."
Aufmerksam musterte er die drei Offiziere.Ihm entging auch nicht,daß alle bewaffnet waren,das erkannte der Counselor.Seine Gedanken darüber waren nicht unbedingt positiv,aber er entschloss sich wohl,nichts zu sagen.
"Nun,Captain.Es geht um den Mond,den ihre Leute Dantaris nennen."

Branford nickte:"Ja,so ist es.Wir möchten versuchen,einen Kompromiss zwischen den Kolonisten und ihrem Volk zu erreichen."
"Sie meinen mit mir." warf Denor sofort ein.

Der Captain war gewarnt.Der Präsident legte viel Wert darauf,daß er das Volk war.

"Natürlich,ich bitte um Verzeihung." entschuldigte er sich sofort.

Denor lehnte sich zurück:"Die Sache ist ganz einfach,Captain.Ich will den Mond,genauer gesagt seine Rohstoffe.Ich habe leider den Eindruck,daß ihre Leute bei der Ausbeutung der Bodenschätze Komplikationen bereiten könnten."

"Sir,wir haben noch nicht mit den Kolonisten geredet.Wenn sie uns etwas Zeit einräumen,dann können wir ihnen unter Umständen ein Angebot unterbreiten."

Die Miene des Diplomaten verzog sich keinen Milimeter.
"Ich will eine Sache klarstellen,Captain Branford: der Mond wird wieder zum Reich gehören.Falls das nötig sein sollte,auch gewaltsam."
Branford nickte:"Ich verstehe."
"Aber ich will nicht uneinsichtig erscheinen.Sie haben drei Tage Zeit,dann will ich etwas von ihnen hören." sagte er knapp.

"Danke,Präsident."

Das Außenteam erhob sich.

"Branford an Monarch: Drei Personen hochbeamen." ordnete der Captain an.

 

Branford betrat die Brücke durch den vorderen Turbolift.Seine Stellvertreterin erhob sich sofort.
"Willkommen zurück,Sir." begrüßte ihn Celine.

Branford erwiderte:"Danke,Nummer 1.Bericht?"

Er ließ sich in den Kommandosessel fallen,während sein 1.Offizier berichtete.
"Keine besonderen Vorkommnisse,Sir.Wir haben mehrere Kriegsschiffe gescannt,die in der Nähe kreuzen."

"Gut.Steueroffizier,Kurs auf den Mond Dantaris setzen,voller Impuls." befahl er.

Fähnrich Percano bestätigte:"Aye,Sir.Flugzeit 27 Minuten,Captain."
"Counselor,haben sie etwas wahrgenommen?" fragte er.

Sandra nickte:"Ja,Sir.Denor war sehr nervös,auch wenn er das nicht gezeigt hat.Er ist fest dazu entschlossen,den Mond wieder an sich zu reissen."
"Wird er sofort angreifen?"

"Ich glaube nicht.Jedenfalls habe ich nichts derartiges gespürt.Aber er wird es sicherlich tun,falls die Kolonisten Widerstand leisten." meinte sie.

Branford wandte sich an seinen Sicherheitschef:"Was können sie mir über die pentaranischen Schiffe erzählen,Lieutenant?"
Der Saurianer erwiderte:"Es sind von der Bauart her Fregatten,bewaffnet mit sechs Phaserbanken und zwei Torpedolaunchern.Sie sind sehr wendig,aber nur schwach gepanzert.Unsere Analysen zeigen,daß sie im Verband jedoch für uns sehr gefährlich werden können.Ab drei Schiffen sind wir ernstlich in Bedrängnis,Sir."

"Danke,Mister Talma." Branford senkte seinen Blick auf seinen Monitor,um die Spezifikationen der gegnerischen Schiffe nochmals in Augenschein zu nehmen.
Die pentaranische Flotte verfügte über mehr als zwanzig dieser Fregatten.Sie mußten auf diplomatischem Wege Erfolg haben,denn militärisch konnten sie diesen Kampf nicht gewinnen.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55291,2 , Captain Branford.

Wir haben keine große Wahl: Entweder es gibt eine friedliche Lösung dieses Konflikts,oder wir müssen Dantaris evakuieren.Eine Verteidigung kommt auf keinen Fall in Betracht."

 

Der Mond,den die menschlichen Kolonisten Dantaris nannten,zeichnete sich in enormer Größe vor der Monarch ab.Branford hatte sich die Daten angesehen und war erstaunt,daß der Mond etwa halb so groß wie die Erde war.Aber dennoch,rein wissenschaftlich war er ein Trabant des Gasriesen,um den er kreiste.

"Lieutenant,Standard-Orbit." ordnete er leiser als sonst an,während er immer noch gebannt auf den Planetoiden sah.Er sah der Erde sehr ähnlich.

"Sir,wir werden gegrüßt." meldete Talma.

Der Captain nickte:"Auf den Schirm,Lieutenant."

Auf dem Hauptschirm war ein grauhaariger Mann zu sehen,der Kleidung trug,wie sie etwas an einen einfachen Arbeiter erinnerte.Aber dennoch,er hatte etwas sehr Würdevolles an sich.

"Ich bin Lawrence Beniton,gewählter Erster von Dantaris.Seien sie gegrüßt." sprach er.

Branford trat etwas vor und erwiderte:"Wir danken für ihre Begrüßung,Präsident.Ich bin Captain Christopher Branford vom Föderationsraumschiff Monarch.Wir kommen,um mit ihnen die Situation bezüglich der Pentaraner zu erörtern."
Beniton nickte:"Das habe ich erwartet,Captain.Sie sind herzlich eingeladen,zu uns runterzubeamen.Ihre Begleitung,wenn sie wünschen,natürlich auch."
"Danke,Sir.Ich werde mit drei meiner Offiziere zu ihnen kommen.Monarch Ende."
Der Bildschirm erlosch.

"Counselor?" fragte er nur.

Sandra schüttelte leicht den Kopf:"Ich habe außer seiner großen Sorge nichts weiter empfunden,Sir.Ich vermute,er wird einen Kompromiss von sich aus anbieten.Er ist vernünftig,soviel kann ich sagen."
"Wenigstens etwas." murmelte Branford.

"Also los:Counselor,Mister Talma,sie kommen mit mir.Nummer 1,sie haben die Brücke." ordnete er knapp an.

"Aye,Sir." nickte Celine Parker und nahm im Kommandosessel Platz.

Branford tippte seinen Insignienkommunikator an:"Branford an Fähnrich Russ:Melden sie sich umgehend in Transporterraum 3."
"Verstanden,Captain." antwortete Russ über Interkom.

 

Nach der Remateralisierung schaute sich der Captain und seine Begleiter um.Man hatte sie zu einer Art Büro gebeamt.Es standen einige Computerterminals sowie Schreibtische in dem Raum.Neben ihnen war noch ein jüngere Mann anwesend.Auch bei ihm bemerkte man,daß er einfache Kleidung trug.
"Willkommen auf Dantaris." begrüßte er das Außenteam und lächelte.
"Bitte,folgen sie mir.Ich bringe sie zum Ersten." Er deutete mit der Hand auf die Türe.

Die Offiziere gingen ihm hinterher,durch einen langen Gang,bis sie zu einer schweren Eichentüre kamen.Er öffnete sie und bat sie herein.
Beniton stand an einem breiten Schreibtisch.Als er die Sternenflottenoffiziere erblickte,lächelte er kurz.
"Ich heiße sie herzlich willkommen." sagte er.

Branford nickte als Erwiderung.

"Danke,Präsident.Ich darf ihnen kurz meine Begleiter vorstellen?"
"Sehr gerne,Captain." meinte er und ließ seine Augen auf Sandra Galen ruhen.

"Meine Beraterin,Counselor Sandra Galen,meine Sicherheitschef,Lieutenant Talma und der 2.Einsatzoffizier,Fähnrich Russ." erklärte er knapp.

Beniton musterte alle eingehend,jedoch schien er wiederum an der Beraterin hängen zu bleiben. "Setzen sie sich bitte."
"Nun,sie sind sicherlich hier,um mich zu bitten,mich kooperativ zu zeigen.Richtig?"

Der Captain konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen.Beniton war ein sehr guter Beobachter.

"Ja,sie haben recht.Wir haben bereits mit den Pentaranern gesprochen,sie werden sich den Mond auch mit Gewalt holen." antwortete ihm Branford direkt.

Der Präsident wiegte seinen Kopf.

"Sehen sie,Captain,sie müssen unser Volk verstehen.Wir werden diesen Mond,unsere Heimat,nicht einfach verlassen."

Talma schaltete sich ein:"Sir,bei allem Respekt.Aber die Pentaraner werden keine Skrupel zeigen und gegen alle Bewohner vorgehen,die sich wehren.Auch gegen Frauen und Kinder,Alte und Kranke."
"Lieutenant,ich bin mir dessen bewußt." lautete die fast gleichgültige Antwort.

Der Captain ergriff wieder das Wort:"Präsident,sie haben nicht die geringste Chance gegen die pentaranischen Angreifer.Und ich muß ihnen zudem noch mitteilen,daß die Sternenflotte Dantaris nicht verteidigen kann und dies auch nicht tun wird."
"Das hatte ich befürchtet,Captain." Beniton seufzte tief.
"Ich mache hiermit den Vorschlag,daß die Pentaraner die Bodenschätze abbauen dürfen und nicht davon abzugeben brauchen.Wir werden sie in keiner Weise behindern."

Branford meinte:"Das wäre ein guter Kompromiss,Präsident."
"Und was haben sie für den Fall geplant,daß die Pentaraner meinen Vorschlag ablehnen?" wollte er wissen.

Talma antwortete anstelle des Captains:"Wir werden zwei Truppentransporter herrufen,die sich in der Nähe befinden.Außerdem zwei weitere Schiffe.Zusammen haben diese Schiffe die Kapazität,ihre Bevölkerung zu evakuieren."

Branford hob sofort die Hand:"Aber das ist im Moment unsere letzte Option,Sir."
"Ich danke ihnen,Captain." Beniton lächelte. "Sie versuchen,uns zu helfen.Wenn sie gestatten,dann würde ich Tel Denor gerne persönlich diesen Vorschlag überbringen."
"Natürlich.Im Gegenzug würde ich gerne meinen ersten Offizier und einige andere runterbeamen lassen,um eine eventuelle Evakuierung vorzubereiten."

Beniton nickte:"Tun sie das ruhig."
"Dann möchte ich mich zuerst verabschieden,Sir.Sobald sie fertig sind,können sie auf die Monarch beamen." Branford blickte kurz zu Russ. "Sie bleiben solange hier,Fähnrich.Wenn der Präsident fertig ist,dann bringen sie ihn rauf."
"Zu Befehl,Sir." gab Russ knapp zurück.

Branford schüttelte Beniton kurz die Hand,dann verließ er mit Talma und Galen das Zimmer.

"Was meinen sie?" fragte er seine Beraterin,als sich die Türe hinter ihnen geschlossen hatte.

Sie erwiderte:"Er meint es sehr ernst.Er hat die Hoffnung,daß sein Vorschlag Anklang findet.Aber innerlich weiß er,daß es vielleicht doch zur Evakuierung kommt."
"Aber wenn Tel Denor das bekommt,was er will?" meinte der Captain.

Talma warf ein:"Vielleicht ist er aber darauf aus,den ganzen Mond wieder in Besitz zu nehmen.Möglicherweise wäre es ihm nur recht,wenn er das gewaltsam könnte."
"Ruhm und Ehre durch Krieg?Ich weiß nicht recht."
Branford tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Monarch."
"Jacobs hier,Sir."

"Drei Personen hochbeamen,Lieutenant." ordnete er an.

 

Jacobs wandte sich zum Turbolift um,als sich dessen Türe öffnete.Branford betrat zusammen mit Galen und Talma die Brücke.
"Bericht." befahl Branford knapp nickend.

Jacobs erwiderte:"Wir haben mehrere pentaranische Fregatten geortet,die sich über das System verteilen.Ich könnte aber nicht sagen,daß sie sich auf eine Attacke vorbereiten,Sir."
"Gut." Branford nahm im Kommandosessel Platz.

"Branford an Parker: Melden sie sich auf der Brücke." befahl er über Interkom.

Seine Stellvertreterin antwortete:"Verstanden,Sir."

Es dauerte keine ganze Minute,dann stand Celine Parker vor ihm.
"Sie wollten mich sprechen,Sir?" fragte sie.

Branford nickte:"Ja,Nummer 1.Nehmen sie sich soviele Leute,wie sie brauchen und beamen sie auf den Mond.Bereiten sie eine Evakuierung durch Truppentransporter vor."
"Ja,Sir.Eine Frage." entgegnete sie sofort.

Er hob den Kopf:"Nur zu."
"Ich würde Commander Dax zu dieser Mission gerne mitnehmen."

"Dann tun sie das,Nummer 1.Wen sie mitnehmen ist mir gleich.Nur Mister Talma und Mister Jacobs sowie Jake Cassels bleiben da." Seine Miene verfinsterte sich.

"Wir sind in einer halben Stunde bereit,Sir." Parker verließ die Brücke wieder.

Branford sah zu Boden.Jadzia hatte seit dem Vorfall in Zehn-Vorne kein Wort mit ihm gesprochen.Er war zu weit gegangen,das fühlte er.Aber sie bestrafte ihn immer noch.Er hatte sie doch nicht betrogen!

"Mister Talma,sie haben die Brücke." ordnete er an.

 

"Computer,lokalisiere Commander Dax." befahl er,während er den Turbolift bestieg.

"Lieutenant Commander Dax ist auf Holodeck 2." lautete die Antwort.

 

Branford stand vor dem Eingang des Holodecks.Das Programm,das hier ablief,war ihm wohlbekannt.Es waren die "heißen Quellen von Sodor",eines seiner Lieblingsprogramme.Man konnte in den Lavaquellen des Planeten Sodor II baden,was sehr wohltuend wirkte.
"Sie hat den Eingang versperrt." dachte er sich,als er sich das Display genauer ansah.

"Na warte..." murmelte Branford. "Computer,Türe des Holodecks öffnen,Genehmigung Branford,Gamma-Kappa 231."

Mit einem Zischen öffnete sich die doppelflügelige Türe.Dahinter war es sehr dunkel,ganz so,wie es auf Sodor eben war.

Er betrat das Holodeck und verriegelte die Türe erneut.Die Quellen befanden sich direkt vor ihm.Durch all den Dampf konnte er sehr schlecht erkennen,ob sich jemand in einer Quelle befand oder nicht.
Aber nach kurzer Suche fand er sie.Jadzia lag in einer der hintersten Quellen und döste vor sich hin.Ein Bademantel lag daneben,sie war unbekleidet.

"Jadzia?" fragte er leise.

Sie schlug die Augen auf und blickte ihn an.Er war froh,daß Blickte nicht töten konnten,denn ansonsten wäre er sofort leblos umgefallen.

"Was willst du hier,Chris?" Ihre Stimme war immer noch durchzogen von Wut.

Er kniete sich hin und schaute sie an.Sie war anbetungswürdig schön,daß sah er jetzt einmal wieder.

"Ich möchte mich bei dir entschuldigen.Ich hätte es nicht tun dürfen,ich meine,Doctor Duncan zum Essen einladen." begann er.

Sie hob die Augenbrauen:"Und?"
"Glaub mir,es ist nichts passiert.Sie sagte,daß sie nach dem Essen besser geht,da sie sich ansonsten vielleicht zu einer Dummheit hinreissen läßt." erklärte er.Dabei blickte er ihr tief in die Augen.

Sie lächelte kurz:"Du sagst die Wahrheit,ich sehe es in deinen Augen."
"Verzeihst du mir?" fragte er bittend.

Jadzia deutete auf ihren Bademantel:"Gib ihn mir bitte."
Er nahm ihn und hielt ihn ihr hin,während sie aus der Quelle stieg.Dann hüllte er sie ein.
"Chris,du hast mich verletzt.Aber unsere Liebe ist stärker,daran glaube ich."

Branford blickte immer noch bettelnd wie ein Schloßhund.
"Bitte,quäl mich nicht so." bat er.

Sie nahm ihn in den Arm:"Ich verzeih dir,in Ordnung?"

Ein Kuss verlieh ihren Worten noch einiges mehr an Gewicht.

 

"Haben wir Nachricht von Tel Denor,Lieutenant?"

Branford drehte sich zu Talma um.

"Ja,Sir.Er hat uns Koordinaten übermittelt,bei denen wir uns mit seinem Schiff treffen sollen." erwiderte er.

Der Kommandant runzelte die Stirn:"Es wundert mich etwas,daß er Pentara verlassen hat.Immerhin sind sie in einer sehr angespannten Situation."
"Ich weiß auf ihre Frage leider auch keine Antwort,Captain." meinte Talma lediglich.

"Gut,fliegen wir los." nickte Branford.
"Branford an Commander Parker."

"Hier Parker,Captain." meldete sich sein 1.Offizier.

"Wie sieht es auf dem Mond aus,Nummer 1?" wollte er wissen.

"Die Vorbereitungen laufen sehr gut an,Sir.Wir sind bereit,wenn es sein muß."
"In Ordnung.Wir werden uns mit Tel Denor´s Schiff treffen und den Vorschlag von Mister Beniton unterbreiten."

"Viel Erfolg,Sir."
"Danke,Nummer 1.Branford Ende."
Er erhob sich aus dem Kommandosessel und ging nach vorne zur Navigationskonsole.

Jenny Waringthon sah ihn erwartend an.

"Also los,Miss Waringthon.Rendevouzkurs auf Denor´s Schiff,Maximum-Warp."
Sie nickte:"Kurs eingegeben,Sir."
"Beschleunigen sie." erwiderte er nur knapp.

Branford blickte Talma knapp an:"Rufen sie die U.S.S.Kitty Hawk,Lieutenant."
"Aye,Captain." Er blickte kurz auf seine Konsole,dann meinte er:"Kitty Hawk antwortet,Sir."
"Auf den Schirm." entgegnete Branford.

Die Anzeige des Hauptschirm wechselte und zeigte einen Mann in einer Sternenflottenuniform,der die Rangabzeichen des Captains trug.Er war wohl gut vierzig Jahre alt und hatte schwarze Haare sowie auffallende grüne Augen.

"Ich bin Captain John Trustman von der U.S.S. Kitty Hawk."
Branford nickte:"Captain Christopher Branford,U.S.S.Monarch.Ich grüße sie.Wir benötigen ihre Hilfe.Hat man sie informiert?"
"Ja,Captain,das Sternenflottenkommando hat uns unterrichtet.Die U.S.S.London ist in der Nähe,wir stehen bereit."

"Sehr gut.Fliegen sie bitte umgehend nach Dantaris.Dort werden sie auf zwei Truppentransporter treffen,die eine eventuelle Evakuierung durchführen müssen.Auf dem Mond ist auch mein 1.Offizier,Commander Parker.Sie wird sie einweisen.Wir sind im Moment auf dem Weg zu einem Treffen mit dem pentaranischen Präsidenten,dem wir einen Vorschlag des Oberhauptes des Kolonisten unterbreiten wollen.Sollte dieser jedoch ablehnen,dann werden die Pentaraner den Mond angreifen.In dem Fall müssen wir schnellsten evakuieren und aus dem System verschwinden."
Captain Trustman nickte:"Ich habe verstanden.Wir machen uns auf den Weg."
"Viel Glück,Captain.Branford Ende."
Der Bildschirm zeigte wieder den Ausblick nach vorne.

"Lieutenant Jacobs,teilen sie den Truppentransportern mit,daß sie umgehend nach Dantaris kommen sollen." ordnete er an.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55291,8 , Captain Branford.

Wir haben den Rendevouzpunkt mit der Catra,dem Schiff von Tel Denor,erreicht.Es kreist in einem Orbit um den Mond von Pentara IV.Ich bin gespannt,ob er den Vorschlag annimmt oder doch der Gewalt den Vorzug gibt."

"Bringen sie die Monarch in einen Orbit oberhalb der Catra,Lieutenant."

Branford lehnte sich im Kommandosessel zurück,während Jenny Waringthon das Schiff in eine Umlaufbahn dirigierte.

"Keine anderen Schiffe im Umkreis von zehn Flugstunden zu orten,Sir." meldete Talma.

Der Captain strich sich über´s Kinn.Warum hatte Denor sie hierher gebeten?Es war nicht viel Logisches in dieser Aktion.

"Mister Talma,taktische Analyse." sagte er knapp.

Talma scannte die Catra und berichtete:"Sie ist eine pentaranische Fregatte der Klasse 3,Bewaffnung sechs Phaserbanken und zwei Torpedolauncher.Sie hat einen abgeschirmten Bereich in den achteren Sektionen,den ich nicht scannen kann."
"Also kein Grund zur Beunruhigung,oder?" fragte Jacobs scherzhaft.

Branford warf ihm einen knappen Blick zu:"Oh doch,Lieutenant.Aber der ist nicht diese Fregatte da draußen."
"Ich weiß.Tut mir leid,Sir." entschuldigte sich der Einsatzoffizier etwas geknickt.

Der Captain hob die Hand:"Schon gut,Samuel."
"Öffen sie einen Kanal." befahl er.

Tel Denor erschien auf dem Hauptbildschirm.

"Captain Branford,es freut mich,daß sie meiner Aufforderung gefolgt sind."
"Wir haben Lawrence Beniton mitgebracht,der ihnen seinen Vorschlag unterbreiten will." antwortete Branford.

"Gut.Beamen sie bitte mit ihm rüber.Aber sonst niemand,in Ordnung?"

Branford nickte:"Einverstanden,Präsident.Branford Ende."
Als die Verbindung geschlossen war,sagte Talma sofort:"Sir,sie können nicht ohne Eskorte auf dieses Schiff beamen!Denor ist keineswegs vertrauenswürdig,das wissen sie."
Branford stand auf und nickte langsam.
"Das ist mir klar,Mister Talma.Aber wir haben keine Wahl.Sonst haben wir sofort einen Krieg,den wir unter Umständen verhindern hätten können."

Er tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Mister Beniton."
"Ja,Captain?" meldete sich der Diplomat.

"Kommen sie bitte in den Transporterraum 2,Sir." bat Branford.

"Ich habe verstanden.Ende."

Branford blickte Talma an:"Sie haben die Brücke,Lieutenant."

Die beiden materalisierten in einem Konferenzraum an Bord der pentaranischen Fregatte.Branford sah sich sofort mißtrauisch um.Neben Tel Denor befanden sich zehn Sicherheitskräfte im Raum,die Uniformen der pentaranischen Flotte trugen.
Neben Tel Denor stand ein Pentaraner,der ein Admiral zu sein schien.

"Willkommen an Bord der Tentaras,Captain Branford.Natürlich gilt mein Willkommensgruß auch Mister Beniton."
Der pentaranische Präsident trat auf die beiden zu.

"Danke,Präsident Denor." erwiderte Beniton mit ruhiger,fester Stimme.

Branford beobachtete aufmerksam die ganze Szenerie,ohne etwas zu sagen.

"Nehmen wir doch Platz,meine Herren." bat Denor.

Bention und Branford folgten der Aufforderung und nahmen gegenüber dem Präsidenten und dem Admiral Platz.

"Präsident Denor,ich habe ihnen einen Vorschlag zur Güte zu machen.Wenn sie diesen hören wollen." begann Beniton seine Ausführungen.

Denor nickte:"Natürlich,erzählen sie."
"Sie erhalten umgehend die vollständige und unwiderrufliche Erlaubnis,auf Dantaris nach den Bodenschätzen zu schürfen.Wir verlangen keinerlei Abtretung des geschürften Materials." führte das Staatsoberhaupt aus.

Langsam nickte der Pentaraner:"Das hört sich vernünftig an,Mister Beniton."
Irgendwie schwante Branford Übles.Er war im Deuten von Körpersprache gewandt und er glaubte zu erkennen,daß Denor lügte.Er führte etwas im Schilde.
"Aber leider habe ich mich anderst entschieden." Er räusperte sich und lächelte breit.

"Im Moment befindet sich die gesamte pentaranische Flotte auf dem Weg zu dem Mond.Sie werden angreifen und den Mond in unseren Völkerbund zurückholen."
Branford brach sein Schweigen:"Sie begehen einen schweren Fehler!Die Föderation wird nicht tatenlos zusehen,wie sie Föderationsbürger töten!"
"Ich denke doch,Captain.Und was sie angeht:Sie sind ab sofort meine Gefangenen.Befehlen sie ihrem Schiff,daß es sich ergibt." entgegnete Denor.

Entschieden schüttelte Branford den Kopf:"Das werde ich nicht tun.Und sie sind in der weitaus schlechteren taktischen Lage,wenn man die Kampfkraft ihres Schiffes mit der der Monarch vergleicht."

"Wir werden sehen,Captain,das sagte ich bereits." Denor grinste siegessicher.

Aus den Augenwinkeln beobachtete der Captain die anwesenden Wachen.Sie wirkten nicht besonders aufmerksam,auch wenn sie so erschienen.

Er hatte keine Waffe bei sich,und Kontakt aufnehmen konnte er auch nicht,das wäre sehr schnell aufgefallen.Vor ihm auf dem Tisch stand eine Art Vase.Er erkannte rasch,daß direkt hinter ihm zwei Wachen standen.

Branford fackelte nicht lange und packte die Vase,sprang auf und schlug sie dem linken der Wächter über den Kopf.Bevor der andere noch reagieren konnte,hatte er ihn mit einem kräftigen Fußtritt zu Boden geschickt.Die restlichen Wachen griffen nach ihren Phasern.Branford warf sich zu Boden und riss der niedergeschlagenen Wache die Waffe aus dem Halfter.
Vier Meter links von ihm stand ein Pentaraner,der auf ihn feuerte.Der Captain rollte sich ab und ging hinter einem Pfeiler in Deckung.Dann erwiderte er das Feuer und traf.Die Phaser hatten nur eine Einstellung,sie waren stets auf Töten eingestellt.

"Mister Beniton!Kommen sie!" schrie Branford,während er einen weiteren Pentaraner mit einem gezielten Schuss ausschaltete.

Beniton erhob sich schnell vom Stuhl und hastete Richtung Branford´s Deckung,aber kam nicht weit.Ein Schuss aus der Waffe von Tel Denor´s traf ihn am Rücken.Er wurde bei lebendigem Leibe verdampft.

"Verdammt!" dachte sich Branford,der alles genau mitangesehen hatte.

Er entschloss sich,den Raum zügig zu verlassen,denn es würde sich bald Verstärkung kommen.Mit einem kräftigen Sprung brachte er sich hinter der Türe in Sicherheit,die er dann von außen verriegelte.Somit waren die Pentaraner gefangen.

"Nun muß ich nur noch von diesem verdammten Schiff runter!" dachte er sich,während er durch die Gänge hastete.

 

"Sir,ich registriere Phaserfeuer auf dem Schiff!"
Die Stimme von Samuel Jacobs klang alarmierend,als er von seiner Konsole aufsah.

"Das ist eine Falle!" meinte Talma sofort und erhob sich aus dem Kommandosessel.

Jacobs´ Finger huschten über die Konsole.
"Lieutenant,ich kann den Captain orten.Er bewegt sich vom Konferenzraum weg Richtung Maschinendeck." berichtete er.
"Können wir ihn rausbeamen?" fragte der Saurianer.

Der Einsatzoffizier schüttelte den Kopf:"Nein.Sie haben ihre Schilde hochgenommen."
"Möglichkeiten?"

Jacobs erwiderte:"Wir können die Schildgeneratoren mit den Phasern ausschalten."
"Sonst noch etwas?" wollte Talma wissen.

Keiner der anderen Brückenoffiziere hatte noch Vorschläge.
"Also,wir machen es so.Phaser auf Ziel ausrichten,Feuerstoß,vier Sekunden."

Fähnrich Tubbs,der an der taktischen Konsole stand,nickte:"Bereit,Sir."
"Feuer!" befahl Talma energisch.

Die oberen und unteren Phaserbänke des Diskussegments eröffneten das Feuer auf die pentaranische Fregatte.Sie wurde auf der gesamten Länge mit Treffern eingedeckt.
"Schilde des Gegners runter auf 20%." meldete Jacobs.

Talma erwiderte:"Weiterfeuern!"
"Aye,Sir."

Wieder bestrichen die Phaser die Breitseite der Fregatte.

"Schilde des Gegners zusammengebrochen." lautete die Zusammenfassung des Einsatzoffizers,nachdem er den Scan abgeschlossen hatte.

Zufrieden nickte der Saurianer:"Monarch an Captain Branford."

Branford spürte starke Erschütterungen,als die Phaserschüsse die Hülle trafen.Er hastete weiter in die Richtung,in der er das Maschinendeck vermutete.
Nachdem die Monarch offenbar zum zweiten Mal gefeuert hatte,öffnete sich auf einmal ein Kommunikationskanal.
"Monarch an Captain Branford." ertönte die Stimme von Jeri Talma.

Branford tippte seinen Kommunikator an,während er weiterrannte.
"Hier Branford.Ich kann nicht sagen,wie schön es ist,sie zu hören,Lieutenant."
"Danke,Sir.Wir können sie jederzeit rausbeamen.Was ist mit Präsident Beniton?"

"Er ist tot,Lieutenant.Erfassen sie mich und dann Energie!" meinte er energisch.

"Zu Befehl,Sir."
Branford spürte Augenblicke später die Kälte des Transporterstrahls und wurde entmateralisiert.

 

Als er wieder eine normale Umgebung wahrnahm,befand er sich im Transporterraum seines Schiffes.Fähnrich D´Rooa,eine Caitianerin,die als Sicherheitsoffizier Dienst tat,erwartete ihn.
"Willkommen zurück,Captain." meinte sie freundlich.

Branford nickte:"Danke,Fähnrich."
"Branford an Brücke:Setzen sie sofort einen Kurs nach Dantaris,Maximum-Warp."
Talma bestätigte:"Verstanden,Sir."

Die Monarch hatte schon längst auf ihre maximale Geschwindigkeit beschleunigt,als Branford die Brücke betrat.Talma erhob sich sofort aus dem Kommandosessel und erstattete Bericht.
"Wir haben keine Treffer abbekommen,die Pentaraner haben es offenbar vorgezogen,nicht gegen uns anzutreten."

Branford nickte und ließ sich etwas erschöpft in den Kommandosessel fallen.

"Mister Jacobs,wie sieht die Lage bei Dantaris aus?"

Der Einsatzoffizier erwiderte:"Die Kitty Hawk und die London befinden sich in einem schweren Gefecht mit fünfzehn pentaranischen Fregatten,Sir.Die Kitty Hawk hat gemeldet,daß sie es gerade so schaffen,die beiden Truppentransporter zu schützen.Die Evakuierung ist zu 60% abgeschlossen."
"Sehr gut.Steueroffizier,wie sieht es mit unserer Geschwindigkeit aus?"
Fähnrich Percano anwortete:"Warp 9,92 und stabil,Captain."
"Ausgezeichnet." meinte Branford. "Roter Alarm!"
Auf der Brücke wurde die dunkle Gefechtsbeleuchtung eingeschaltet,die Sirenen ertönten kurz.Die Kampfstationen wurden besetzt.

"Status,Mister Talma?" erfragte der Kommandant.

Der Saurianer berichtete:"Phaserbanken zu 100% unter Energie,Bug- und Achtertorpedobänke werden geladen.Schiff ist gefechtsklar,Sir."
"Wir sind bereit.Die Pentaraner werden es teuer bezahlen,uns so hintergangen zu haben." flüsterte sich Branford selbst zu.

 

In seinem tiefsten Inneren dachte Branford an seine Freundin,die auf Dantaris zusammen mit den anderen zwanzig Crewmitgliedern in der Falle saßen.Sicherlich hatten die Pentaraner mittlerweile mit der Landung auf dem Mond begonnen.

Die Monarch flog noch immer mit Warpgeschwindigkeit Richtung Dantaris.Die Crew war auf den Kampf vorbereitet,die Gesichter angespannt.
"Sir,ich orte dreizehn Fregatten,die sich im Kampf mit der London und der Kitty Hawk befinden." meldete der taktische Offizier.

Branford erwiderte:"Unter Warp gehen,Miss Waringhon.Schilde aufbauen."
"Aye,Sir."

Die Monarch verlangsamte auf Unterlichtgeschwindigkeit und näherte sich der Kampfzone,die nahe dem Mond lag.

Es war ein fürchterlicher Kampf im Gange.Die London,ein leichter Kreuzer der Sabre-Klasse,beschäftigte sich mit vier Fregatten.In einiger Entfernung befand sich die Kitty Hawk im Kampf mit sechs weiteren.Drei der Angreifer sicherten die Truppentransporter,die die Invasoren auf den Planeten brachten.

"Vorschläge,Mister Talma?" fragte der Captain seinens taktischen Offizier.

Der Saurianer erwiderte:"Sir,ich empfehle,die Truppentransporter zu attackieren.Wir müssen den Zustrom an Truppen auf den Planeten unterbinden."
"Lieutenant Jacobs,wie ist der Status der London und der Kitty Hawk?"

"Beide halten sich gut,Sir.Wir können uns für eine Zeit mit den Truppentransportern beschäftigen,denke ich." lautete die Antwort.

 

Branford nickte:"Senden sie einen allgemeinen Notruf an alle verbündeten Schiffe aus.Steueroffizier,Kurs 221.022,voller Impuls.Wir nehmen uns den ersten Truppentransporter vor."
Die Monarch glitt auf das Transportschiff zu.Wie alle Schiffe seiner Bauart war es wenig bewaffnet und gepanzert,es würde ein leichtes Ziel abgeben.
"Quantentorpedos feuerbereit,volle Streuung." befahl er energisch.

Ein kurzes "Bereit" von Talma,dann gab der Kommandant den Feuerbefehl.

Die abgefeuerten Geschoss erwischten den Gegner an seiner gesamten linken Seite.Vergeblich versuchte er,den Feuerstößen der Monarch zu entwischen.

"Die Schilde des Transporters gehen runter,Captain.Viel verträgt er nicht mehr."
Branford hob die Hand:"Weiterfeuern."
Ein weiterer Feuerstoß traf den Transporter,er explodierte.

Plötzlich wurde die Monarch von den drei eskortierenden Fregatten unter Feuer genommen.Mehrere Phaserschüsse trafen sie am Rumpfrücken.

"Schilde runter auf 90%,Sir.Keine weiteren Schäden." meldete Jacobs.

"Ausweichmanöver Delta,halber Impuls.Zielwechsel auf die drei Eskorten,multiple Zielerfassung.Weiterfeuern." lautete der nächste Befehl.

Jenny Waringthon steuerte die Monarch in eine enge Kurve und drehte sie auf den Rücken.Unterdessen feuerten die Phaser und Torpedos auf die Eskorten.Sie wurden mehrfach getroffen,aber auch die Monarch steckte einige Treffer ein.
"Status?" wollte Branford wissen.

Jacobs meldete:"Schilde auf 70%,Impulsantrieb auf 80% verringert."
"Neuer Kurs 122.090.Auf vollen Impuls.Phaser auf Dauerfeuer,mehrere Torpedosalven abfeuern." ordnete er an.

"Die zweite Eskorte zeigt bereits Anzeichen von Systemausfällen,Captain." meldete Talma.

Branford nickte knapp:"Feuer auf zweite Eskorte konzentrieren!LOS!"
Die Feuerstöße erwischten die Fregatte voll.Sie drehte sich auf die Seite und begann, in Richtung des Mondes abzudriften.
"Sir,die Fregatte ist manövrierunfähig,sie wird auf den Mond stürzen!" sagte Jacobs aufgeregt und deutete auf den Bildschirm.

"Erfassen sie die Fregatte und zerstören sie sie!" erwiderte Branford.

Talma feuerte zwei Salven ab,die das Schiff vernichteten.
Der Captain blickte auf die Scanneranzeige,die neben seinem Sessel installiert war.Die Fregatten hatten sich etwas zurückgezogen,offenbar geschockt von der Feuerkraft der Monarch.

"Erfassen sie die zwei verbleibenden Truppentransporter und eröffnen sie das Feuer." befahl der Captain.

Der taktische Offizier führte rasch den Befehl aus und meldete:"Bereit,Sir."
"Feuer." ordnete Branford an.

Mit kombinierten Feuerstößen griff die Monarch die Truppentransporter an.Der erste wurde bereits beim ersten Angriff zerstört,der zweite zog es vor,die Flucht anzutreten.
"Die Invasion des Planeten ist vorerst gestoppt,Sir." meinte Jacobs.

Branford erwiderte:"Das sagt noch gar nichts,wir haben hier noch zwölf dieser Fregatten,gegen die wir anzutreten haben."
"Sir,Meldung von der London.Sie hat enorme Probleme!" meldete Talma.

"Kurs auf die Position der London setzen,voller Impuls."
"Captain,die zwei Fregatten sind genau achtern von uns." warf Jacobs ein.

Branford nickte:"Achtere Waffensysteme ausrichten,Feuer frei."
Der achtere Quantentorpedolauncher und die Phaserbanken eröffneten das Feuer.Die beiden Fregatten konnten einigen Schüssen ausweichen.

"Sie haben ihre Geschwindigkeit etwas vermindert,Sir."
Branford trommelte mit seinen Fingern auf der Armlehne des Sessel herum.
"Was ist mit der Evakuierung?" fragte er angespannt.
Jacobs prüfte nach und berichtete:"Sir,sie geht voran,ist zu etwa 70% abgeschlossen.Allerdings benötigen sie noch Platz auf der Monarch und den beiden anderen Schiffen."
"Gut,die Kitty Hawk soll anfangen.Teilen sie ihr mit,sie soll einen tiefen Orbit einnehmen,wir decken sie.Die London soll auch herkommen.Was ist mit unseren Transportern?" entgegnete Branford.

"Sie sind gut geschützt,Sir.Durch ihre Schildsysteme können sie auch mit aktivierten Schilden beamen." antwortete ihm Talma.

Langsam kam die Kitty Hawk heran,gefolgt von der London,die allerdings schon schwere Schäden davongetragen hatte.Deutlich sichtbar waren die Einschüsse am Bug erkennbar.

"Jenny,setzen sie die Monarch hinter die London.Mister Talma,wir geben dem Schiff Feuerschutz.Los!" ordnete Branford an.

Die Fregatten,die die London verfolgten,schlossen auf.Es gelang,die Monarch knapp zwischen die Pentaraner und die London zu schieben.

Die Phaser und die Torpedos feuerten erneut.Die Monarch schaffte es,die London soweit zu schützen,daß sie Abstand zu den Angreifern gewann.

Doch alle Angreifer konnte auch die Monarch nicht aufhalten.Zwei Fregatten schoben sich links an der Monarch vorbei und nahmen die London unter Feuer.Der Kreuzer,ohnehin schon stark beschädigt,wurde zerstört.

"Sir,die London wurde vernichtet." meldete Jacobs.

Branford zeigte keinerlei Regung:"Voller Impuls,schließen sie zur Kitty Hawk auf.Phaser und Torpedos weiterfeuern."
Die Kitty Hawk schwenkte in eine Umlaufbahn ein,um die Evakuierung zu unterstützen.

"Lieutenant Jacobs,bekommen sie Kontakt zu unseren Leute auf dem Planeten?"

Der Einsatzoffizier nickte:"Aye,Sir."
"Branford an Commander Parker."

"Parker hier,Sir." meldete sich sein 1.Offizier.

"Wie ist ihre Lage,Nummer 1?"

Ihre Stimme klang verzerrt,die Qualität der Verbindung war schlecht.Es war dennoch deutlich zu hören,daß sie Angst hatte.
"Sir,wir verteidigen hier den Sammelplatz der Kolonisten gegen die pentaranischen Angreifer.Es sind etwa 350,die bis jetzt gelandet sind."

Branford erwiderte:"Es werden auch keine weiteren Pentaraner mehr kommen.Es ist uns gelungen,die Truppentransporter zu zerstören."
"Das ist sehr gut.Können sie uns Unterstützung zukommen lassen?"

"Natürlich,Commander.Sie wird in Kürze eintreffen.Halten sie ihre Position.Branford Ende." erwiderte der Captain.

Er wandte sich an Talma:"Lieutenant,beauftragen sie die Leute von der Sicherheit,ein Team zu bilden,das unsere Leute unterstützt.Nehmen sie soviele Leute mit wie abkömmlich sind."

"Natürlich,Sir.Mister Sullivan wird das sofort übernehmen." Er hob den Kopf.
"Wir müssen kurz die Schilde deaktivieren,Sir." sagte er noch.

Branford nickte:"Geben sie mir Bescheid,wenn das Team bereit ist."
Er sah sich nochmals die Scanneranzeige an.Sie hatten es geschafft,vier der Fregatten zu zerstören,aber noch waren immer noch neun von ihnen da.Und sie hatten die London verloren.
"Was ist mit der Kapazität der Schiffe?Bekommen wir alle Kolonisten unter?" fragte Branford seinen Einsatzoffizier.

Jacobs prüfte nach und schüttelte traurig den Kopf:"Leider nein,Sir.Wir müssen laut den Berechnungen 2500 Kolonisten zurücklassen."
Jenny Waringthon warf ein:"Sir,wir können diese Leute nicht den Pentaranern überlassen!"
Der Kommandant ignorierte die junge Frau und überlegte,während Talma weiter die Fregatten unter Feuer nahm und versuchte,sie von der Kitty Hawk fernzuhalten.

"Sir,Meldung von der Kitty Hawk.Sie hat soviele Kolonisten an Bord genommen,wie sie konnte.Nun wären wir dran." meldete Jacobs.

Branford nickte:"Gut.Steueroffizier,bringen sie uns in einen tiefen Orbit.200 Kilometer über der Planetenoberfläche."
Waringthon bestätigte und steuerte die Monarch in die befohlene Umlaufbahn.Währenddessen hatten sich drei der Fregatten wieder an sie gehängt und deckten sie von achtern her mit Feuerstößen ein.
Die Monarch wurde zweimal heftig durchgeschüttelt.Die Beleuchtung flackerte kurz.
"Sir,Schilde auf 45% runter.Wir haben eine achtere Phaserbank verloren,die Lebenserhaltung auf Deck 12 ist ausgefallen."
"Auf Reservesystem schalten.Mister Talma,halten sie uns diese Fregatten von unserem Heck fern.Dauerfeuer für alle achteren Waffensysteme." befahl Branford.

"Umlaufbahn erreicht,Sir." berichtete Waringthon.

Branford ordnete an:"Schilde deaktivieren.Beginnen sie mit der Evakuierung."
Er erhob sich rasch und wandte sich an Talma:"Das Sicherheitsteam soll auf den Mond beamen,Lieutenant.Sofort!"

"Zu Befehl,Sir.Schon unterwegs." nickte der Saurianer.

Die Monarch glitt mit geringer Impulskraft auf einer Kreisbahn um Dantaris,während die Kolonisten darauf hofften,daß sie alle noch evakuiert werden würden.
Branford hatte den Vertretern der Regierung mitgeteilt,daß etwa 2500 Kolonisten zurückbleiben mußten.Sie hatten Verständnis gezeigt und geantwortet,daß sich die meisten der männlichen Bewohner freiwillig gemeldet hätten,zurückzubleiben.
"Sir,drei Gegner schließen zu uns auf." meldete Talma.
Branford erwiderte:"Blick nach achtern,Feuer eröffnen!"
Die Anzeige des Hauptbildschirms wechselte,zeigte nun direkt den Ausblick nach hinten.Die Fregatten waren schon sehr nahe gekommen,sie ließen sich von den ständigen Feuerstößen nicht mehr aufhalten.Sie feuerten selbst und erzielten mehrere Treffer am Rumpfrücken.Die Beleuchtung fiel aus,die Crewmitglieder wurden zu Boden geworfen.
"Schadensbericht!" schrie Branford,während er sich wieder aufrappelte.

Jacobs,der wieder an der OPS Platz genommen hatte,erwiderte:"Sir,struktureller Rumpfschaden Deck 9, Sektion 22 bis 29.Die externe Kommunikation ist ausgefallen."
Ein Komsignal erklang.
"Maschinenraum an Brücke." ertönte die Stimme des Chefingenieurs.

"Branford hier.Was gibt es,Jake?"

"Sir,der Transporter ist ausgefallen.Wir sind nicht imstande,ihn schneller als in etwa zwei Tagen zu reparieren.Tut mir leid,Sir." meldete Cassels.

Branford erwiderte leise:"Verstanden.Branford Ende."
Er ließ sich in den Kommandosessel sinken.Die letzte Hoffnung,noch Kolonisten zu retten,war geplatzt.Sie konnten nicht mal mehr Kontakt zu ihren Kameraden auf der Oberfläche herstellen.

Schwere Gedanken bedrückten den Captain.Er konnte bleiben und hoffen,daß sie schneller als gedacht wieder über den Transporter verfügten.Aber er mußte an die 22.500 Kolonisten denken,die auf den beiden Transportern,der Kitty Hawk und der Monarch zusammengepfercht saßen.Sollte die Monarch hierbleiben,so würden die Truppentransporter keinen Geleitschutz haben.

"Miss Waringthon." sprach er bedacht und mit Nachdruck.

"Sir?"

Er blickte starr geradeaus:"Setzen sie Kurs auf das Taurus-System,Warp 8.Lieutenant Jacobs,signalisieren sie den anderen Schiffen,uns zu folgen."
Samuel Jacobs drehte sich in seinem Sessel um:"Captain,wir können doch nicht diese Leute zurücklassen.Sir!"
"Führen sie meine Befehle aus." Die Stimme des Kommandanten klang ruhig und sachlich.
Die Offiziere wußten,der Captain duldete keinen Widerspruch.Und in ihrem Innersten war ihnen auch bewußt,daß er das Richtige tat.

"Kurs und Geschwindigkeit programmiert,Sir." meldete Jenny mit leiser Stimme.

Branford hob die Hand:"Beschleunigen."

Die Monarch ging auf Warpgeschwindigkeit und verließ zusammen mit den anderen Schiffen das System.

"Lieutenant Talma,was ist den Pentaranern?" fragte Branford.Sein Blick war noch immer starr geradeaus gerichtet.

"Sie verfolgen uns nicht,Sir.Ich kann erkennen,daß sie in einen Orbit um Dantaris einschwenken." antwortete der taktische Offizier.

"Branford an Cassels:Beginnen sie sofort mit den Reparaturen." ordnete er weiter an.

"Bestätigt,Captain." antwortete Cassels.

Branford erhob sich. "Mister Talma,sie haben das Kommando.Ich bin in meinem Raum."

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55294,3 , Captain Branford.

Wir haben fünfzig Crewmitglieder und an die 2500 Kolonisten auf Dantaris zurücklassen müssen.Die Pentaraner waren uns zahlenmäßig überlegen,wir mußten uns nach einem heftigen Gefecht zurückziehen.Es war eine sehr schwere Entscheidung,aber ich habe mich dazu entschlossen,den Leben der Kolonisten Vorrang zu gewähren,die schon evakuiert worden waren."

 

Branford hatte alle Reparaturberichte angesehen.Dreißig Stunden lang hatten die Crewmitglieder ohne größere Unterbrechung gearbeitet,um die Schäden zu beseitigen.
Er warf einen Blick aus dem Fenster des Bereitschaftsraumes.An Backbord flog die Kitty Hawk.Der Kreuzer hatte auch einiges einstecken müssen,er war noch schwerer getroffen worden als die Monarch.

Der Türsummer ertönte.Die Aufmerksamkeit des Captains wandte sich sofort wieder dem Hier und Jetzt zu.

"Ja,herein!" rief er.

Die Tür glitt zur Seite und Jake Cassels betrat den Raum.Der Halb-Klingone nickte knapp zur Begrüßung und nahm Platz.

"Captain,wir haben wieder zu 80% Schilde,Waffensysteme sind zu 75% einsatzbereit.Die größten Rumpfschäden wurden versiegelt.Kommunikationssysteme arbeiten wieder,Sensoren ebenso.Dennoch,wir müssen dringend in eine Werft."
Der Kommandant lehnte sich zurück.
"Das hatte ich mir gedacht,Jake.Trotzdem,hervoragende Arbeit.Richten sie das ihren Leuten aus." meinte er nur.

"Danke,Captain." Das Gesicht des Chefingenieurs wirkte sehr müde.

Branford blickte ihn direkt an:"Wir haben 45 Leute verloren,Jake.Ich kann mir nicht helfen,aber das trifft mich jedesmal im Innersten."
"Ich verstehe sie gut.Natürlich,sie wären kein Mensch,wenn es ihnen nicht naheginge."
Der Captain drehte seinen Sessel zum Fenster hin,sah Cassels nicht mehr an.
"Jake,ich habe fünfzig Besatzungsmitglieder und über 2500 Kolonisten auf Dantaris zurücklassen müssen." Seine Stimme klang leise und sehr bedrückt.

Cassels gab zur Antwort:"Captain,wir hatten keine Wahl.Wären wir geblieben,hätten wir 22.500 Kolonisten an Bord unserer Schiffe gefährdet.Sie mußten so handeln."
Er schwieg kurze Zeit.Natürlich wußte Cassels,was hier noch viel bitterer auf Branford wirkte: Nämlich die Tatsache,daß er seine Freundin Jadzia und seinen 1.Offizier zurücklassen mußte,die jetzt vermutlich schon tot waren.
"Es tut mir leid um Jadzia,Captain." flüsterte er.

Branford,der nahe daran war zu weinen,nickte:"Danke,Jake.Das wäre alles."
Der Chefingenieur erhob sich und sagte:"Wenn sie mich brauchen,ich stehe rund um die Uhr zu ihrer Verfügung.Sir."

 

"Computerlogbuch der Monarch,Nachtrag.

Es tut mir selber sehr weh,aber ich habe eine Pflicht gegenüber einem meiner Offiziere zu vollbringen.Ich muß mich diesem Gespräch mit Lieutenant Jacobs stellen."

Aufmerksam sah Branford seinen Einsatzoffizier an.Lieutenant Samuel Jacobs war immer einer seine loyalsten Offiziere gewesen,er war ein guter Freund ebenso.Nun stand er vor ihm und er meinte zu erkennen,daß ihn sein einstiger treuer Untergebener mit einem gewissen Hass in den Augen ansah.

Ganz bewußt hatte er Jacobs zu sich in sein Quartier gebeten.Dies war ein persönliches Gespräch,ganz und gar nicht dienstlich.

"Samuel,setzen sie sich doch." meinte Branford und deutete auf das Sofa.

Er leistete der Aufforderung Folge,sagte aber immer noch nichts.

"Wie soll ich jetzt anfangen?" dachte sich der Captain.

Branford entschied,daß er den Anfang machen müsse.Jacobs würde nichts von sich aus sagen,das war ihm klar.
"Samuel,es tut mir sehr leid um Celine.Glauben sie mir bitte."

Er nickte:"Das tue ich,Sir." Seine Stimme klang den Tränen nahe.

"Ich weiß,daß sie in dem Moment,in dem ich den Befehl zum Verlassen des Systems gab,mit meiner Entscheidung nicht einverstanden waren."

"Sie haben recht,Captain.Aber das war nur in dem Augenblick.Sie haben absolut richtig gehandelt und mit dieser Anordnung viele tausend Leben gerettet."

Branford entgegnete ihm:"Richtig.Aber ich wollte mit ihnen reden,weil ich selbst genauso empfinde wie sie.Bei ihnen ist es Celine,bei mir Jadzia Dax.Ich habe wie sie einen Menschen verloren,den ich sehr geliebt habe."
"Sir,bei allem Respekt.Aber die Crewmitglieder sind noch nicht tot!" brauste Jacobs auf.

Der Captain hob beschwichtigend die Hände:"Richtig,Lieutenant!Aber wir können im Moment nicht zurückkehren,um sie zu retten.Und wir müssen uns mit der Tatsache vertraut machen,daß wenn wir irgendwann nach Dantaris zurückkehren,sie nicht mehr am Leben sind."
"Ja,Sir." Jacobs´ Blick senkte sich.

Branford legte seinem Einsatzoffizier die Hand auf die Schulter:"Ich trauere mit ihnen,Samuel.Im tiefsten Inneren."
Unerwartet öffnete sich ein Kom-Kanal:"Brücke an Captain Branford."
"Branford hier,sprechen sie." erwiderte er.

"Sir,wir haben sechs klingonische Schiffe geortet,die sich uns aus Richtung 225.010 nähern." meldete Talma.

"Ich komme auf die Brücke,Branford Ende."
Der Captain sah zu Jacobs:"Nehmen sie sich noch frei,Samuel."
"Nein,Sir.Ich ersuche sie um die Erlaubnis,wieder meinen Dienst anzutreten." schüttelte er den Kopf.

Ein kurzes Lächeln huschte Branford über´s Gesicht:"Einverstanden,kommen sie."

 

Auf dem Hauptbildschirm der Monarch zeichneten sich zwei schwere klingonische Kreuzer der Vor´cha-Klasse sowie vier Bird-of-Preys ab,die gestoppt direkt vor dem Bug des Schiffes lagen.

Branford nickte Jacobs zu:"Öffnen sie einen Kanal zum Führungsschiff,Lieutenant."
"Sie können sprechen,Sir." erwiderte er.

Auf dem Bildschirm erschien ein Klingone,der die Uniform und die Insignien eines Konteradmirals trug.
"Admiral Katera vom 4.klingonischen Expeditionskorps." stellte er sich vor.

Branford trat vor:"Ich bin Captain Christopher Branford vom Föderationsraumschiff Monarch,Sir.Wir haben den pentaranischen Mond Dantaris evakuiert,unter heftigen Angriffen der Pentaraner.Sie haben uns getäuscht und unvermutet angegriffen,während wir ein Friedensangebot machten."
"Ich habe von dieser feigen Tat erfahren,Captain.Dies ist unehrenhaft in einem Maße,das man kaum bestimmen kann." meinte Katera mit tiefer Stimme.

"Admiral,wir erbitten ihre Hilfe.Wir mußten 2500 Kolonisten sowie einige Crewmitglieder zurücklassen,da eines unserer Schiffe zerstört wurde.Ich trage mich mit der Absicht,in das Pentara-System zurückzukehren und sie zu retten."

Der Klingone wiegte den Kopf.
"Captain,ihnen ist doch klar,daß ihre Leute vermutlich nicht mehr am Leben sind?"

Branford nickte langsam:"Ja,Sir.Aber sie werden mich hoffentlich verstehen wenn ich sage,daß ich keinen meiner Leute aufgeben kann."
"Ja,das verstehe ich sogar sehr gut.Wir werden uns ihnen anschließen und nach Dantaris fliegen."

"Vielen Dank,Admiral.Ich werde unsere Begleitschiffe weiterschicken,damit die Geretteten in Sicherheit sind.Danach werden wir unverzüglich in das System zurückkehren."

Admiral Katera nickte:"Einverstanden.Katera Ende."

Branford wandte sich nochmals an seinen Einsatzoffizier:"Mister Jacobs,weisen sie die Kitty Hawk an,die Truppentransporter mit den Kolonisten zur Sternenbasis 153 zu bringen.Wir kehren nach Dantaris zurück."
Die Miene von Samuel Jacobs schien sich etwas aufzuhellen. "Aye,Sir."

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55296,1 , Captain Branford.

Die Kitty Hawk hat mit den Transportern den Flug zur Sternenbasis 153 fortgesetzt.Wir selbst werden mit einem Kampfverband der klingonischen Streitkräfte in das Pentara-System zurückkehren und nach unseren Kameraden und den zurückgebliebenen Kolonisten suchen.Ich habe immer noch die geringe Hoffnung,daß wir jemanden lebend finden."

 

Branford saß im Gemeinschaftsraum "Zehn-Vorne" an einem Ecktisch,vor sich einen Drink.Er hatte sich ganz bewußt abseits der anderen Gäste gesetzt,er wollte nicht reden.Zu vieles beschäftigte ihn derzeit.

"Sir?"

Der Klang einer wohlvertrauten Stimme ließ ihn den Kopf heben.Sie gehörte dem taktischen Offizier,Jeri Talma.

"Ja,Lieutenant?"

"Darf ich mich zu ihnen setzen?" fragte er in einer Weise,die eigentlich keine Ablehnung erwartete.Das war ganz typisch für den Saurianer.

Branford nickte:"Ja bitte."
"Captain,ich sehe etwas,das mir nicht gefällt." meinte er.

Der Kommandant fragte zurück:"Was wäre das?"
"Sie selbst,Sir.Bei allem Respekt,aber ich habe sie noch nie in einer derartigen Verfassung erlebt.Sie sind in sich gekehrt und wollen offenbar keinen Kontakt zu ihren Freunden an Bord."

Branford entgegnete leise:"Jeri,ich habe einiges zu verarbeiten.Ich mußte mich im Gespräch mit Lieutenant Jacobs zusammenreissen,um nicht zu weinen.Ich kann es mir als befehlshabender Offizier nicht leisten,alle Gefühle zu zeigen.Ich zeige sowieso schon zu viele."

"Sir,das macht sie aber zu dem,der sie sind."
Auf eine bestimmte Weise trafen ihn Talma´s Worte sehr.Er hatte schon häufig bemerkt,daß er im Gegensatz zu anderen Captains viel emotionaler im Umgang mit seiner Crew war.Aber dies wollte und konnte er nicht ändern.Dennoch,er konnte auch nicht zuviel seiner Gefühlslage preisgeben.
"Das haben sie recht.Aber sie werden mich verstehen wenn ich sage,daß ich eben auch nicht alles offenlegen kann und will."

Talma nickte:"Sicher,Captain."

"Sehen sie,ich bin bereits viel..." begann er,doch eine Durchsage unterbrach ihn.

"Brücke an Captain Branford.Bitte kommen sie auf die Brücke,Sir."
Der Captain erhob sich:"Begleiten sie mich bitte,Lieutenant."

 

"Wir erreichen das Pentara-System,Sir." meldete Jacobs,als Branford gemeinsam mit Talma die Brücke betrat.Er überließ dem Captain den Kommandosessel und übernahm wieder seinen Platz an der OPS.

"Langreichweitenscan durchführen,Mister Talma." ordnete er an.

Der Saurianer führte den Befehl aus und berichtete:"Captain,ich orte sechs pentaranische Fregatten sowie zwei Truppentransporter,die sich in der Nähe von Dantaris aufhalten."
"Sind wir nahe genug,um die Oberfläche des Mondes zu scannen?" fragte Branford.

Jacobs erwiderte:"Noch nicht,Sir."
"Also gut,wir greifen an.Signalisieren sie das den Klingonen." Er wandte sich zum taktischen Offizier um:"Roter Alarm,Schilde hoch.Phaser und Quantentorpedos aktivieren!"

Die Alarmsirenen heulten kurz auf,die Gefechtsbeleuchtung wurde aktiviert.

"Phaserbanken und Torpedos einsatzbereit,Sir." meldete Talma gewissenhaft.

Jacobs berichtete:"Sir,die Klingonen nehmen eine Angriffsformation ein und gehen auf die Fregatten los.Admiral Katera teilt uns mit,wir sollen uns auf die Transporter konzentrieren und möglichst bald ein Landungsteam auf die Oberfläche beamen.Die Klingonen würden uns Verstärkung mitschicken."
"Sehr gut.Steueroffizier,Abfangkurs auf die Transporter,voller Impuls.Mister Talma,Ziel erfassen." befahl Branford.

Die Monarch hielt mit größtmöglicher Geschwindigkeit auf die beiden schwerfälligen Truppentransporter zu,die um den Mond kreisten.

"Phaser haben Ziel erfasst,Sir.Feuerbereitschaft." meldete der taktische Offizier.

Ein kurzes Nicken des Captains genügte,dann feuerte er die Phaser ab.

Mehrere Salven trafen die beiden Schiffe und beschädigten sie schwer.
"Sir,die Schilde der Transporter zeigen bereits Systemausfälle." berichtete Jacobs.

Branford erwiderte:"Quantentorpedos auf Ziel einstellen,Schüsse bündeln.Sechs Salven Feuer frei!"

Jeweils drei Salven wurden auf ein Schiff abgefeuert und vernichteten beide sofort.

"Was machen die Klingonen?" fragte der Captain.

Jacobs erwiderte:"Sie haben drei Fregatten zerstört,Sir."
"Wir erhalten einen Funkspruch von der Führungsfregatte,Captain." meldete er weiter.

Branford nickte:"Auf den Schirm."
Eine stark zerstörte Brücke war zu sehen.Vorne stand ein Pentaraner,der die Insigien eines Commanders trug.
"Commander Tal Bentak vom pentaranischen Kreuzer Jacasu.Wir bitten um einen Waffenstillstand." sagte er mit zittriger Stimme.

Branford erwiderte:"Commander,sie werden ihre Waffen deaktivieren,ihre Schilde ebenso.Danach beamen sie ihre Landungstruppen auf dem Planeten hoch und verschwinden."

Der Pentaraner nickte:"Ich habe verstanden,Sir."
Der Bildschirm erlosch und zeigte wieder den Ausblick auf den Mond.

"Lieutenant Jacobs,teilen sie den Klingonen mit,sie sollen das Feuer einstellen.Und bitten sie sie freundlich darum.Anschließend sollten zwei ihrer Schiffe die Fregatten begleiten und dafür sorgen,daß sie dahin zurückkehren,woher sie gekommen sind."
"Jawohl,Sir." nickte der Einsatzoffizier.

Branford blickte zu Jenny Waringthon,die wie immer am Steuer saß.

"Bringen sie die Monarch in eine Umlaufbahn um Dantaris,Lieutenant."

Jacobs hatte mittlerweile die Anordnungen ausgeführt und meldete:"Captain,die Klingonen haben zähneknirschend zugestimmt."
"Sehr gut.Alarm Rot beenden,Waffen sichern."
Branford erhob sich aus dem Kommandosessel und trat nach vorne zwischen die beiden Konsolen der OPS und der Navigation.

"Haben die Fregatten ihre Truppen aufgenommen?" fragte er.

Jacobs nickte:"Ja,Sir.Sie machen sich jetzt auf den Rückweg,begleitet von zwei klingonischen Kreuzern."
"Können sie Lebenszeichen auf der Oberfläche orten?"

Der Einsatzoffizier scannte und erwiderte:"Ja,Sir.Es sind jedoch nur sehr wenige,verteilt auf die kleinere Stadt Tasforth in der nördlichen Hemisphäre." Er schluckte kurz. "Dort haben wir ein Einsatzteam abgesetzt."
"Gut." meinte Branford.

"Sir,was tun wir?" fragte Jacobs ungeduldig.

Branford entgegnete:"Wir beamen runter.Mister Jacobs,Mister Talma,sie kommen mit mir."
"Branford an Cassels und Duncan: Melden sie sich sofort in Transporterraum 2."
Beide Offiziere bestätigten den Befehl augenblicklich.

"Mister Talma,nehmen sie vier Leute von der Sicherheit mit." meinte der Captain weiter.Dann blickte er Jenny Waringthon an.
"Miss Waringthon,die Monarch gehört ihnen.Teilen sie den Klingonen mit,daß sie ihre Einsatzgruppe runterschicken sollen.Und..."
Die junge Frau unterbrach ihn:"Ich bin freundlich,Sir.Sie kennen mich doch."
"Ihnen können selbst unsere klingonischen Freunde nichts abschlagen,Jenny." meinte Branford mit einem Lächeln.

"Danke,Sir."

Der Captain deutete auf den Turbolift:"Gehen wir.Sie haben die Brücke."

 

Das sechsköpfige Außenteam materalisierte in einer Nebenstraße der kleinen Stadt,die Tasforth hieß.Es war eine eher ländlich gehaltene Stadt,es waren beinahe ausschließlich zwei oder dreistöckige Gebäude.
Branford zog seinen Phaser und sah sich aufmerksam um.Die vier begleitenden Sicherheitsoffiziere überprüften sofort die nähere Umgebung,signalisierten aber sogleich,daß kein Widerstand zu erwarten sei.
"Captain,ich kann keine menschliche Lebensformen orten.Offenbar haben wir fehlerhafte Informationen erhalten." berichtete Jacobs,der seinen Tricorder in der Hand hielt.

Jake Cassels und Doctor Duncan gesellten sich auch zu ihnen.Sie hatten ebenfalls ihre Waffen gezogen.
"Sir,ich kann in dieser Stadt im Umkreis von einem halben Kilometer zweihundert Leichen orten." Die Stimme von Elana Duncan klang erschüttert.

Der Captain nickte nur,er hatte beinahe schon mit sowas gerechnet.
Er hob die Hand:"Also los,wir rücken ab.Seien sie alle vorsichtig."

 

Das Team marschierte etwa fünf Minuten,dann trafen sie auf eine Gruppe Klingonen,etwa fünfzehn an der Zahl.Ihr Anführer war ein junger Lieutenant.
Branford trat auf ihn zu und begrüßte ihn:"Captain Branford von der Monarch."
"Lieutenant Torn von der I.K.C. Bertaras,Sir.Wir sollen sie unterstützen."

Talma fragte nach:"Wieviele andere Teams haben sie noch runterbebeamt?"
"Insgesamt an die dreißig.Einige davon hier,andere in den beiden anderen größeren Ansiedlungen dieses Mondes." informierte Torn das Außenteam.

Branford nickte ihm zu:"Kommen sie bitte mit uns,Lieutenant."
Die Klingonen gingen mit den Offizieren weiter.Als sie um eine Straßenecke kamen,stockte allen fast der Atem.Es war eine breite Straßen,soweit erkennbar die Hauptstraße der Stadt.Es lagen überall menschliche Leichen herum.
Branford ging zu mehreren Leichen hin und untersuchte sie mittels des Tricorders.Sie waren allesamt von Strahlenwaffen mit hoher Energie getötet worden.
"Sir!" schrie Jacobs einige Meter entfernt.
Branford rannte zu ihm hin und erkannte,was ihn so aufgeregt hatte.

Es waren drei kleinere Kinder,vermutlich sechs oder sieben Jahre alt.Sie waren ebenso wie die anderen Bewohner erschossen worden,nachdem sie aus ihren Häusern getrieben worden war.

"Diese verdammten Mörder!" schrie Jacobs,dem das Entsetzten deutlich anzusehen war.

Branford versuchte,selbst ruhig zu bleiben,aber es fiel sehr schwer.

"Nehmen sie das alles auf,Lieutenant.Wir benötigen das,um den Pentaranern den Prozess zu machen.Dies alles wird nicht ungesühnt bleiben." befahl Branford.

Jake Cassels kam hinzu,gefolgt von Talma.Beide hatten versteinerte Gesichter.
"Captain,diese Leute wurden aus den Häusern getrieben und der Reihe nach erschossen.Das war reiner Mord!" Talma war außergewöhnlich aufgeregt.

Der Captain erwiderte:"Ich weiß,Lieutenant.Gehen wir weiter."

Nach kurzer Zeit war die Zahl der Toten aufgenommen und alles protokolliert.Das Team zog weiter durch die Straßen in Richtung der Lebenszeichen,die sie geortet hatten.

 

"Computerlogbuch der Monarch,Sternzeit 55296,7 , Captain Branford.

Wir haben die Stadt Tasforth durchsucht und sind mal um mal auf Dutzende erschossener Menschen gestoßen.Offenbar hatten die Pentaraner einen durchgeplanten Vernichtfeldzug gegen die Zivilbevölkerung geführt.Noch haben wir kein vermisstes Crewmitglied gefunden."

 

Es hatte angefangen zu regnen.Die Straßen der Stadt wirkten nun noch düsterer als vorher.
Branford lief das Wasser über´s Gesicht,während er sich die Anzeigen seines Tricorders ansah.Sie hatten seit mehr als drei Stunden die Stadt durchkämmt,aber niemanden mehr gefunden.Die Crewmitglieder waren nicht hier,das wurde immer klarer.

"Captain!"

Die aufgeregte Stimme gehörte Fähnrich Manstein,einem jungen Sicherheitsoffizier.Er lief zu Branford hin.
"Was haben sie denn,Mister Manstein?" fragte Branford.

Er erwiderte:"Sir,wir haben dort drüben in dem Haus einen Überlebenden gefunden!"
Dabei deutete er auf ein zweistöckiges Gebäude,in dem im unteren Geschoss eine Art Einkaufsladen untergebracht war.

Branford klappte den Tricorder zusammen und verstaute ihn. "Gehen wir!"

"Machen sie´s bitte kurz,Sir.Der Mann ist sehr schwach." bat Doctor Duncan.Sie kniete neben einem alten Mann auf dem Boden,der sich unter einer Decke zusammengerollt hatte.

"Sir,er heißt Joseph Larkins.Laut unserer Daten war er der Inhaber dieses Geschäfts."
Branford nickte und kniete sich zu dem Mann hinunter.
"Mister Larkins,ich bin Captain Branford von der Monarch.Es tut mir leid,aber ich muß ihnen einige Fragen stellen." begann er ruhig.

Er hob den Kopf und blickte ihn an. "Tun sie das." antwortete er mit schwacher Stimme.

"Können sie mir vielleicht sagen,wohin die Sternenflottenoffiziere verschwunden sind?"

Larkins schien zu überlegen.Nach einigen Augenblicken gab er zur Antwort:"Das Letzte,was ich von ihren Offizieren gesehen habe war,daß sie die Stadt in südlicher Richtung verlassen haben.Sie waren unter heftigem Beschuss der Pentaraner und haben sich irgendwann zurückgezogen."

Branford nickte:"Danke,Mister Larkins.Wir werden sie an Bord unseres Schiffes beamen."

Der Captain verließ das Gebäude wieder,während Doctor Duncan die weitere Versorgung übernahm.

Draußen warteten bereits Talma,Jacobs und Cassels auf ihn.

"Sir,was haben sie erfahren?" fragte der Chefingenieur.

Der Captain lehnte sich an die Hauswand und antwortete:"Offenbar haben sich unsere Leute aus der Stadt zurückgezogen.Mister Jacobs,kann es sein,daß unsere Scanner fehlerhaft arbeiten?"

Der Lieutenant rieb sich das Kinn:"Das wäre möglich,Sir.Unsere Schäden waren enorm,es kann deshalb durchaus sein,daß es Abweichungen gibt."
"Das müssen wir klären." meinte Branford.Er tippte seinen Kommunikator an:

"Branford an Monarch."

Sofort meldete sich Lieutenant Waringthon:"Waringthon hier,Sir."
"Lieutenant,führen sie umgehend eine Ebene 3-Analyse der Sensorensysteme durch.Wir haben offenbar ein Problem mit einigen Abweichungen." befahl er.

"Zu Befehl,Captain." gab sie zur Antwort.

"Informieren sie mich,sobald sie die Ergebnisse haben.Branford Ende."

Er wandte sich wieder an die drei Offiziere:"Wir suchen in südlicher Richtung nach unseren Kameraden,meine Herren.Hoffentlich finden wir endlich jemand."

 

Das Außenteam der Monarch und die Gruppe Klingonen hatte die Stadtgrenze hinter sich gelassen und marschierte über eine Straße in Richtung Süden.Vorneweg gingen Branford mit Talma,Cassels und Jacobs.

Branford zog seinen Tricorder aus dem Halfter und klappte ihn auf.Das Gerät zeigte an,daß etwa 600 Meter entfernt zwei menschliche Leichen lagen.Was ihn jedoch am meisten schockte war die Tatsache,daß er außerdem Sternenflotten-Signaturen orten konnte.

Mit eisiger Miene klappte er den Tricorder zusammen und steckte ihn weg.
"Sir,ich habe etwas geortet." meinte Jacobs.

Branford nickte:"Ja,Lieutenant,ich auch."
Sofort schwieg der Einsatzoffizier wieder.Er wußte genau,was Branford erkannt hatte.

Nach wenigen Minuten erreichten sie den Ort.Schon von einiger Entfernung konnte er erkennen,daß die leblosen Körper Sternenflottenuniformen trugen.Branford mochte es nicht mehr aushalten.Er rannte los,in Richtung der Körper.
Es war Sandra Galen und Fähnrich Russ.Branford kniete sich neben der Beraterin hin und nahm sie in den Arm.Es war ihm nicht länger möglich,seine Tränen zurückzuhalten.Er schluchzte,während er seine langjährige Freundin tot in den Armen hielt.

Jacobs,Talma und Cassels erreichte kurz nach ihm die Stelle.Auch sie waren tief erschüttert,es waren auch ihre Freunde gewesen.
Noch immer hielt er sie fest,als könnte er so etwas ändern.
"Captain,bitte." bat Talma so ruhig wie möglich.

Branford nickte nur und legte sie wieder hin.Ihr Gesicht war friedlich und ruhig.Ihre schulterlange,schwarzen Haare,waren schmutzig,aber selbst im Tode strahlte sie immer noch ihre Schönheit aus.
"Monarch an Captain Branford." ertönte ein Funkspruch.

Branford tippte seinen Kommunikator an:"Sprechen sie,Lieutenant."
"Sir,wir haben 500 Meter von ihrer Position entfernt Lebensformen ausgemacht.Es sind Sternenflotten-Signaturen,Captain!" berichtete Lieutenant Waringthon.

"Bestätigt,Lieutenant." meinte der Captain und stand auf.

"Erfassen sie auf meiner Position die Kommunikatorsignale von Counselor Galen und Fähnrich Russ und beamen sie die Körper der beiden an Bord."
"Aye,Captain.Monarch Ende." Ihre Stimme klang erstaunlich gefasst.

Die beiden Leichen wurden entmateralisiert.

"Sir,dort hinten befindet sich eine Art Bauernhof." meinte Talma und deutete in die Richtung.Tatsächlich stand dort ein Farmgebäude.

"Also los,weiter!" rief Branford seinen Begleitern zu.

 

Das Außenteam hatte gemeinsam mit den Klingonen das Farmgebäude umstellt.Branford starrte wie gebannt auf den Tricorder.Er zeigte drei Lebensformen,allerdings konnte er nicht feststellen,ob sie menschlich waren oder nicht.

"Sir,wir sollten reingehen!" meinte Cassels energisch.

Branford nickte ihm zu:"Da tun wir auch,Jake." Er zog den Phaser aus dem Halfter und winkte Talma und Jacobs zu sich her.

"Wir gehen rein.Mister Talma,ihre Leute sichern uns ab." gab er die Anweisungen.

Talma erwiderte:"Sir,ich möchte vorausgehen."
"In Ordnung." Branford erhob sich und deutete auf die Türe. "Gehen wir."

Der Sicherheitschef trat heran und öffnete den Eingang.Dann betrat er vorsichtig und mit gezogener Waffe das Gebäude.Branford folgte ihm direkt,dahinter Jacobs und Cassels.Die Klingonen hatten auf der Rückseite Stellung bezogen und blieben dort.

Talma schlich sich in den nächsten Raum.Es war offenbar die Küche des Bauernhofes.
"Sieht so aus,als hätten die Bewohner urplötzlich flüchten müssen." meinte Branford.
Er blickte sich aufmerksam um.Nichts wies darauf hin,daß dieses Haus verlassen worden war.Die Teller standen auf dem Tisch,fast so,als wäre hier jemand zum Abendessen eingeladen.

"Ich schaue oben nach.Jake,kommen sie mit mir." meinte der Captain.
Talma gab zur Antwort:"Ich werde mich mit Lieutenant Jacobs im Erdgeschoss weiter umsehen,Captain."

Branford bemühte sich,möglichst leise die Stufen in den ersten Stock hochzusteigen.Jake Cassels ging mit gezogener Waffe direkt hinter ihm.

Im oberen Stockwerk war ein Flur,von dem vier Türen abgingen.Ohne großartig nachzudenken öffnete Branford die erstere,hinter der sich aber nur ein leerer Raum befand.
"Sir,ich orte hier drin Lebensformen." flüsterte Cassels und wies auf die dritte Türe.

Der Captain ging auf sie zu,nahm die Klinke in die Hand und öffnete die Türe.Währenddessen hielt er den Phaser in der anderen Hand,jederzeit schußbereit.Langsam öffnete er sie und erblickte in dem Raum drei bekannte Gesichter.Es waren Jadzia Dax,Celine Parker und Lieutenant Sullivan.Augenblicklich sprangen die drei auf und stürzten sich dem Captain und Jake Cassels um den Hals.

"Sir,wir können es kaum glauben!Wir hatten schon nicht mehr mit unserer Rettung gerechnet!" rief Commander Parker überglücklich,als sie sich wieder gefangen hatte.

Jadzia hingegen klammerte sich noch an Branford,der ebenfalls den Arm um sie gelegt hatte.
"Sind sie in Ordnung,sie alle?" fragte der Captain.

Alle drei nickten.

"Sehr gut." meinte er.

Celine Parker´s Lächeln verschwand wieder:"Allerdings haben wir Sandra und Tim Russ verloren,Captain.Sie fielen im Kampf mit den Pentaranern."
"Ich weiß,Nummer 1.Wir haben sie gefunden." nickte Branford betrübt.

Jake Cassels warf ein:"Captain,wir sollten zu den anderen gehen."
"Ja,sie haben recht." stimmte ihm Branford zu.

 

Es war ein sehr schönes Gefühl zu sehen,wie sich Jacobs und seine Freundin in die Arme schlossen.Die beiden küssten sich lange und bemerkten erst danach,daß sämtliche Mitglieder des Außenteams sowie die Klingonen sie beobachteten.

Jadzia hatte Branford wieder losgelassen,wich jedoch nicht von seiner Seite.Ihre Kleidung war stark verschmutzt,wie auch die von Parker und Sullivan.Aber Doctor Duncan hatte bestätigt,daß sie wohlauf waren.

Der Captain trat auf den Anführer der Klingonen zu.
"Ich danke ihnen vielmals,Lieutenant.Wir werden nun auf die Monarch zurückkehren."
Der junge Offizier nickte:"Leben sie wohl,Captain."

Branford tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Monarch,elf Personen erfassen und raufbeamen,Lieutenant."

Der Transporterstrahl erfasste sie und sie entmateralisierten.

 

"Captain!Schön,daß sie zurück sind." meinte Jenny Waringthon erleichtert.

Branford nickte ihr freundlich zu:"Danke,Lieutenant.Ihren Bericht."
"Die Klingonen haben eine weiträumige Sicherung betrieben.Wir konnten die pentaranischen Fregatten bei ihrem Rückzug verfolgen.Von ihnen droht keine Gefahr mehr."
Der Captain ließ sich in den Kommandosessel fallen.
"Sir,wir haben neue Befehle." meldete Jacobs. "Wir sollen vor Ort bleiben und die Verbrechen an der Zivilbevölkerung dokumentieren.Man wird gegen die Pentaraner vorgehen.Der gesamte Föderationsrat hat dem zugestimmt."
"Hervorragend,Lieutenant." meinte er.

Die Tür des Turboliftes öffnete sich und Celine Parker betrat die Brücke.Sie trug eine frische Uniform,aber die Strapazen waren ihr noch deutlich anzusehen.

Der Captain stand auf und sah sie an:"Nummer 1,sie sollten sich noch ausruhen!"
Sie hob abwehrend die Hand:"Keine Angst,Sir,ich wollte keineswegs meinen Dienst wieder antreten.Ich wollte zu ihnen."
"Zu mir?" fragte er irritiert.

Sie nickte:"Ja,Captain.Kann ich sie unter vier Augen sprechen?"
"Natürlich.Mister Jacobs,sie haben die Brücke." ordnete Branford an.

 

"Nehmen sie bitte Platz,Celine." bat er und rückte ihr den Stuhl zurecht.
Ein Lächeln huschte ihr über´s Gesicht:"Danke,Captain."

"Captain,mir wurde erzählt,daß sie sich Vorwürfe deswegen machen,weil sie uns und die Kolonisten zurückließen." begann sie ruhig.

Der Captain ließ sich in seinen Sessel sinken.
"Da haben sie recht."

"Sir,sie haben das Notwendige getan.Als sie den Befehl gaben,waren wir in größter Gefahr.Aber ich verstand ihn trotzdem sofort.Wir waren wenige,die für viele in Gefahr gebracht wurden.Sehen sie,ich habe mich lange mit Sam unterhalten.Er hat es erzählt,daß sie in zu einem Gespräch gebeten haben."
Der Kommandant blickte seine Stellvertreterin an:"Celine,ich halte sie für einen Freund.Für eine sehr guten.Es hat mir persönlich sehr wehgetan.Aber ich wußte auch,daß es ihrem Freund,der sie sehr lieben muß,dutzendfach mehr wehgetan haben muß.Denn das konnte ich nachvollziehen.Immerhin war Jadzia bei ihnen.Und ich dachte,sie wäre auch verloren."

Celine strich sich ihre schwarzen Haare zurück.
"Captain,ich bin überglücklich und sehr dankbar für unsere Rettung.Das werde ich nie vergessen." flüsterte sie und hatte dabei Tränen in den Augen.

Branford stand auf und setzte sich auf die Tischkante.Er legte ihr die Hand auf die Schulter und meinte mit sanfter Stimme:"Und ich bin sehr froh,sie wieder bei uns zu haben."

 

Zwei Särge,in eine Föderationsfahne eingehüllt,waren im Holodeck 2 aufgebahrt.Die Umgebung war ein Wald,und die beiden Särge standen auf einer Lichtung.

Der Captain sah sich um.In einem großen Kreis standen beinahe alle Crewmitglieder der Monarch.Bei sich hatte er seine Stabsoffiziere und Jadzia.Sie alle trugen ihre Galauniformen,denn sie waren zu einer Trauerfeier für ihre toten Freunde zusammengekommen.

Branford trat an das Rednerpult und blickte in die Runde der über siebenhundert Crewmitglieder.

"Wir sind heute hier,um Abschied von zwei guten Freunden zu nehmen.Counselor Sandra Galen und Fähnrich Tim Russ sind in Ausübung ihrer Pflicht gestorben,das ehrt sie auf eine besondere Weise.Denn beide gingen in ihrem Dienst auf."
Er stockte kurz und sah die Särge intensiv an.

"Ich selbst möchte an unsere Schiffsberaterin erinnern.Ich kannte Sandra Galen 13 Jahre lang.Und in all den Jahren war sie immer eines: meine beste Freundin,meine engste Vertraute.Ich werde am meisten ihren Großmut und ihr Einfühlungsvermögen vermissen.Sie half uns,mit den Problemen,die das Leben mit sich bringt,fertig zu werden.Nun müssen wir das alleine vollbringen." Seine Augen füllten sich mit Tränen.All dies,die Trauerfeier,den Gedanken,Sandra nie mehr wiederzusehen,nie mehr mit ihr zu sprechen,steckte er nicht so leicht weg.

"Entschuldigen sie bitte." sagte er und wischte sich die Tränen weg.
"Counselor Sandra Galen war vielen Crewmitgliedern eine gute Freundin.Ich ermahne alle,sie in herzlicher Erinnerung zu behalten.Denn das würde sie am meisten ehren."
Er nickte Fähnrich Marco Percano zu.Der 2.Steueroffizier war der engste Freund von Tim Russ gewesen.Er stand bei Julie Hatcher,der Freundin von Tim Russ.Sie hatten im nächsten Monat heiraten wollen.Branford hatte es viel Kraft gekostet,die junge Frau aufzusuchen und ihr den Tod des jungen Mannes mitzuteilen.Sie hatte bitterlich geweint,und Branford hatte es versucht,sie zu trösten.Aber gelungen war es ihm nicht,zu schwer wog der Verlust.

Der junge Fährich trat an das Rednerpult.
"Fährich Tim Russ war mein bester Freund,das kann ich mit Fug und Recht behaupten.Wir besuchten gemeinsam die Akademie,er stand mir immer bei.Es war egal,welche Probleme ich hatte,Tim wußte stets einen Rat oder zumindest einen Trost.Sein Tod wird,wie mich,alle seine Freunde mit tiefem Schmerz erfüllen.Ich trauere im Tiefsten mit seiner Lebensgefährtin Julie Hatcher,die heute auch unter uns ist."
Er beendete seine Rede und kehrte zu der jungen Frau zurück.

Branford trat vor und rief:"Besatzung stillgestanden!"
Die Crew nahm Haltung an,gedachte im Stillen ihrer Kameraden.Nach wenigen Augenblicken rief er:"Besatzung rühren!"

Dann nickte er Lieutenant Talma zu:"Lassen sie die Besatzung wegtreten!"

 

Ein Stück aus dem 5.brandenburgischen Konzert lief in leiser Lautstärke.Branford saß in seinem Lieblingssessel,eine Nachbildung des Sessels,der auf der ersten Monarch verloren gegangen war,als das Schiff zerstört wurde.

Der Türsummer ertönte. "Ja herein!" bat er.

Jadzia Dax betrat das Quartier.Langsam kam sie auf ihn zu und kniete sich neben den Sessel.
"Chris,was fühlst du?" fragte sie leise.

Branford erwiderte:"Ich fühle mich müde und traurig,Jadzia.Ich habe zwei Crewmitglieder verloren,darunter meine beste Freundin.Ich möchte schreien,wenn ich daran denke,daß ich sie nie wiedersehen werde."
Jadzia schlang die Arme um ihn:"Ich kann dir leider nicht helfen,Chris.Aber ich bin da."
"Danke,das tut gut.Aber du hast recht." meinte er und blickte sie an.

"Ich werde mit dieser Sache alleine fertig werden müssen.Ich habe das Richtige getan,daß weiß ich.Aber das Richtige zu tun hat Sandra und Fähnrich Russ das Leben gekostet."

Er starrte vor sich hin,unfähig noch etwas zu sagen.Auch Jadzia merkte,daß mehr Worte nichts halfen.Sie blieb dort sitzen und hielt ihren Freund fest.Ganz fest,so,als wolle sie ihn nie wieder loslassen,nie mehr im Leben.

 

 

E N D

in Memory of Gene Roddenberry &

DeForest Kelley

by T.J.Ruppert, 2.11.1999

 

Alle Rechte an Elementen, die aus ST-TOS, ST-TNG, ST-DS9 oder ST-Voyager stammen, liegen ausschließlich bei Paramount Pictures.

 

Alle Rechte an Elementen, die von mir selber erfunden wurden, liegen bei mir.

 

T.J.Ruppert, 2.11.1999

 

E-MAIL: Aleek-Aur.ST-Writer@t-online.de

 

HOMEPAGE: http://www.sternenflotte.de/tj-ruppert

Raumschiff Exeter/Monarch 10 -Entscheidung bei Dantaris- - 41 -

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.10.2016

Alle Rechte vorbehalten

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