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Wie jeden Tag, sitze ich in meinem Klassenzimmer in der dritten Reihe am Fenster.
Ich starre hinaus und habe die Kapuze meines Kapuzenpullis wie immer tief ins Gesicht gezogen.
Ich höre dem Gekicher der Mädchen und Jungen in der Beliebtheitsecke zu und muss mir ein Kichern unterdrücken.
Es ist doch wirklich erbärmlich.
Die Hackordnung hier, ist nicht besser als auf den restlichen Schulen dieser scheiß Welt.
Die Beliebten haben das sagen.
Man gehört nur dazu, wenn man den Idealen entspricht, die ich auf keinen Fall erfülle. Ich bin nicht sonderlich hübsch, und auch nicht interessant. Außerdem zieh ich mich so gut es nur zurück und lasse keinen an mich heran.
Plötzlich werden meine Gedanken von der Pausenklingel gestört, das heißt dass die Stunde endlich anfängt. Ich habe nicht viel vom Unterricht mitbekommen, da ich die meiste Zeit nur gegrübelt habe, welche Ausrede ich diesmal benutzen könnte, um meiner Mom zu erklären, warum ich nie Freunde mit nach Hause bringe, obwohl ich schon über ein halbes Jahr hier bin. Nachdem ich die Aufgaben von der Tafel abgeschrieben habe und alle anderen schon lange aus dem Raum geflüchtet sind, nehme auch ich meine Sachen und gehe aus dem Raum, nach draußen auf den Schulhof. Ich sitze seitdem meine beste Freundin weggezogen ist, immer alleine auf der Bank und beobachte die anderen.
Eigentlich hasse ich es alleine zu sein, aber ich werde hier eh von keinem akzeptiert. Als ich meinen Blick weiter über den Schulhof schweifen lasse, fällt mir ein Junge besonders dadurch auf, dass ich ihn hier noch nie gesehen habe. Wahrscheinlich ist er neu hier denke ich. Als ich später wieder im Raum sitze kann ich mich kaum konzentrieren, weil ich die ganze Zeit an den Neuen denken muss.
Als ich plötzlich von Frau Martens Stimme wachgerüttelt werde , schaut sie mich fragend an, wahrscheinlich will sie irgendeine Jahreszahl von mir wissen .Ich zucke nur mit den Schultern und senke meinen Blick wieder zum Tisch .Ich höre die anderen im Hintergrund lachen und tuscheln während Frau Martens sagt ,das ich besser aufpassen soll.
Der Rest des Tages verläuft eigentlich recht ereignislos bis ich im Bus bin und sich der Neue neben mich setzt .Ich bin total geschockt aber lasse mir möglichst nichts anmerken und gucke gelangweilt aus dem Fenster.
Plötzlich ertönt das laute Geschrei (wie es die meisten nennen)aus meinem Handy und ich greife schnell in meine Tasche um zu sehen wer mir schreibt .Ich muss ein kleines bisschen grinsen als ich die SMS von meiner besten Freundin Lena lese. Sie schreibt wie sehr sie ihre kleine Emo Sister vermisst und das sie sich auf ihrer neuen Schule überhaupt nicht wohlfühlt. Ich schiebe mein Handy wieder in die Tasche .Ich werde sie später anrufen, sage ich mir in Gedanken. Das der Neue neben mir sitzt, habe ich total vergessen. Ich habe das Bedürfnis ihn anzuschauen aber ich traue mich nicht, deshalb sehe ich lieber wieder aus dem Busfenster.
Sophie L.

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Tag der Veröffentlichung: 05.09.2011

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