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Er starrte uns mit großen furchterregenden Augen an. Dann ohne Vorwarnung drückte er ab.
Nach wenigen Sekunden traf die Patrone sein Ziel- ein kleines, unschuldiges Mädchen, gerade mal 5 Jahre alt, meine Nichte Charly.

Meine Schwester Jinny und ich standen daneben und konnten nichts tun.Wir waren wie gelähmt und konnten uns nicht rühren.
Plötzlich warf er die Waffe weg und kam auf uns wie ein wütender Stier zu gerannt.
Seine Faust traf mich mitten im Gesicht und ich ging zu Boden. Er ließ nicht von mir ab.
„Jinny, lauf, renn , schnell!“, befiel ich meiner Schwester- dann wurde alles schwarz.


Es war so heiß und stickig auf ein Mal.
Feuer! Jinny!
Langsam dämmerte es wieder was passiert war – wir mussten hier schnell raus.
Als ich meine Orientierung wieder hatte, fand Jinny und die leblose Charly.

Der Weg nach draußen kam mir sehr lange vor und nach einer geschätzten halben Ewigkeit, waren wir endlich wieder im Freien, doch von Sergej keine einzige Spur. Hoffentlich tauchte er nicht wieder auf.

Ich legte Jinny und Charly vorsichtig auf die kalte Erde, es war eine sternenklare Nacht, die nicht verriet, was da eben in dem jetzt brennenden Haus abgespielt hatte.

„Jinny!?“, ich versuchte meine Schwester panisch wach zu bekommen. „ Jinny, wach
auf, bitte! Jinny.“
Langsam öffnete sie ihre Augen und suchte die meinen.Als sie meine fand, wagte ich es erleichtert zu lächeln.
Hoffnung flammte plötzlich in mir auf.

„Ich bin hier, Schwesterchen, ich bin hier. Es wird alles wieder gut.“
Ihre rechte Hand fand ihren Weg zu meiner linken Wange und strich sanft und beruhigend darüber. „Nein, Jennifer, hör du mir zu, ich schaffe es nicht.“, krächzte
sie mühevoll. Und damit sank die eben neu gewonnene Hoffnung drastisch. „ Was – was redest du da? Natürlich wird alles wieder gut!“, widersprach ich ihr.
„Jennifer! Hör zu, du musst die Wahrheit nun alleine finden, bitte und pass auf dich auf.“
Meine Augen füllten sich mit Tränen, welche mir sofort eine Wangen hinunter kullerten.
Sie konnte mich doch nicht jetzt einfach so hier alleine lassen, ich brauchte sie doch!
„Ich liebe dich Schwesterchen, ich werde immer bei dir sein und auf dich aufpassen, versprochen.“, flüsterte sie mir zu.
„Ich liebe dich auch, Jinny, ich werde dich nie vergessen, und ich werde die Wahrheit über uns und unsere Familie finden.“,schluchzte ich.
`Nein, bitte nicht, bitte gehe nicht, lass mich nicht alleine!`dachte ich flehend - doch zu spät.
Ich konnte nichts mehr für sie tun außer bei ihr sein und warten.
Ich hielt sie in meinen Armen bis ihr Herz aufhörte zu schlagen – für immer! Tod!

Dann holte ich die tiefe Schwärze wieder ein und alles verschwand.

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Tag der Veröffentlichung: 13.09.2011

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