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Kapitel 1

Denise fragte sich: „ Wie werde ich glücklich?“ „Bin ich überhaupt glücklich so wie ich Lebe?“ Sie schaute aus dem Fenster. Es war grauer und verregneter Novembertag .Denise beobachtete die Autos, die die Straßen hoch und runter fuhren. „War es damals die richtige Entscheidung die ich getroffen habe, war das alles was ich wollte im Leben?“ „Mamaaaaaa“, Denise wurde aus ihren Gedanken gerissen. „Was ist denn mein Schatz“, fragte sie ihre kleine weinende Tochter. „Jörg hat mich vom Bett gerissen und jetzt tut mir mein Arm weh“, winselte die kleine Lara.

„Lass mich mal nach schauen, da ist nichts, wir machen einen kalten Umschlag drauf und dann geht es Dir gleich besser, “ berügte Denise sie. Da waren sie, die Gedanken wieder: „Ist das meine Aufgabe im Leben? Stiefmutter von drei wunderbaren Kindern ? Putzen, kochen, waschen, Hausaufgaben machen usw. Oder war da noch was anderes?“ Denise war mit ihren Nerven am Ende, was sollte sie denn ändern?
„Damals, ach ja damals“, seufzte sie, war ihr Leben noch in Ordnung, erinnerte sich Denise zurück. Na ja alles war da auch nicht so rosig. Sie wuchs bei ihrer Muter auf. Den Vater kannte sie nicht. Sie sah ein paar Männer die kamen und auch wieder gingen. Bis eines Tages ein Mann in Denise Leben vorgestellt wurde wo sie dachte: „ Das wird mein Papa werden!“ Sie hatte ihre Mutter nie zu vor glücklicher gesehen als jetzt. So kam es auch nach ein paar Monaten, dass der Mann Namens Robert ihre Mutter und Denise zusammen in eine Wohnung zogen, in einer anderen Stadt. Denise weinte bitterliche Tränen, als sie sich von ihren Freunden verabschieden musste. Sie tat sich schwer neue Freundschaften zu schließen.
Aber sie freute sich am meisten, denn sie hatte einen Opa und zwei Omas.
Das hatte nicht jeder, dachte sie damals. Was aber nicht stimmte, aber das war Denise egal gewesen.
Im Haus wohnte eine Familie mit einem Kind das Tamara hieß und die ganz oben wohnte. Eine Etage tiefer wohnte Thorsten mit seiner Oma. Thorsten und Denise gingen in die gleiche Klasse was sich später heraus stellte. Tamara war 2 Klassen oben drüber.
„Oh ja die neue Schule, man war das peinlich, in eine neue Klasse zu kommen“, erinnerte sie sich. Dort wurde Denise vor die Klasse gestellt und dann sollte sie sich auch noch vorstellen. Denise bekam ein rotes Gesicht dabei und wurde aus gelacht von der Klasse. Das war ihr erster Tag in der neuen Schule. Eine Woche nach dem Ereignis traute sie sich hoch zu Tamara und fragte sie ganz schüchtern ob sie denn Zeit hätte für sie. Tamara nickte, schnappte sich ihre Jacke und ging mit Denise raus. Draußen spielten ein paar Kinder Bälle mit ihren Tennisschläger an die Steinwand des Unterstellschopfes. Auch Thorsten war dabei. Tamara stellte alle Leute Denise vor. Es war gar nicht so schlimm wie sich Denise es dachte. Sie wurde freundlich empfangen. Leider rief sie ihre Mutter immer zu früh herein, immer dann wenn es so lustig war. Mütter riechen so was und ärgerten ihre Kinder damit. Denise war so glücklich. Sie hatte sich toll in die Klasse eingelebt, hatte sogar neue Freunde gefunden mit denen sie sich jeden Tag draußen, nach den Hausaufgaben und Pflichten die sie hatte, was keinen Spaß machte, traf und schöner kann es doch nicht sein für ein Kind. Oder?
Ein Jahr später hatte die Mutter von Denise einen Herzinfarkt und das auch noch zu Weihnachten. Denise war so traurig gewesen. Weihnachten im Krankenhaus ist nicht dasselbe wie daheim. Auch freute sie sich nicht über die zahlreichen Geschenke die sie bekam. Keine Wärme oder wohl fühlendes Gefühl war im Krankenhaus.
Ab diesem Tag war es nicht mehr so wie es war. Ihre Mutter war ständig krank gewesen und Denise machte sich von Tag zu Tag mehr sorgen. Bis eines Tages…
Es war Ende November Denise war nach der Schule nach Hause gekommen. Es war niemand da. Ihre Mama war wieder mal im Krankenhaus und sie dachte ihr Papa wäre arbeiten. Sie sah in Robert einen Papa. Sie beschloss im Wohnzimmer an Papas Anlage CD zuhören als plötzlich die Tür aufgeschlossen wurde. „ Papa bist du es? “, fragte Denise. Robert lief mit einer Reisetasche ins Wohnzimmer zu Denise. „ Ja, ich bin es,“ sagte er mit einer ernsten Stimme.
Denise wunderte und freute sich zu gleich. Robert hatte die Reisetasche von ihrer Mutter in der Hand. Sie rief: „ Kommt Mama wieder nach Hause?“ Die Stimme von Robert wurde noch ernster. „Denise, mach die Musik aus und komm bitte in die Küche. Ich muss mit dir reden.“
Beide saßen am Küchentisch. Robert stand auf holte zwei Gläser aus dem Schrank und stellte eine Flache Cola auf den Tisch. Er goss sich und Denise ein Glas ein. „ Du, Denise ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, fing Robert an. Sie fragte neugierig: „ Wieso? Was ist denn los?“ Nach einigen Minuten des Schweigens antwortete Robert: „Heute morgen als du in der Schule warst, ist Mama ins Koma gefallen und mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik geflogen. Es ist sehr ernst wir wissen nicht ob sie es überlebt.“ Mit den Tränen in den Augen fragte Denise: „Was ist ein Koma?“ „Ein Koma ist,“ er stockte. Wie soll ich einer 11jährigen erklären was Koma bedeutet. „ Koma bedeutet: Das die Mama in einem sehr, sehr tief schläft und sie nicht ansprechbar ist.“ „ Komm mal her, betete Robert. Denise war wie ein Roboter dem man was befohlen hat und ging zu Robert. Er nahm sie in den Arm und drückte sie ganz fest. Beide fingen an zu weinen.
Nach einer weile, sagte Robert zu Denise: „Kannst du deine Tante anrufen und es ihr erzählen was mit Mama los ist und das wir sie abholen und danach zu Mama fahren? Ich schaff das nicht.“ Denis lief ohne ein Wort zu sagen in den Flur und nahm den Telefonhörer in die Hand und wählte die Nummer ihrer Tante. „ Strobel, Hallo“, antwortete eine freundliche Stimme. „Tante Elli, ich bin es Denise.“ „ Oh, Hallo Denise wie geht es dir? „Gar nicht gut, ich soll dir sagen das Mama ins Koma gefallen ist. Wir richten uns jetzt und fahren dann zu dir und dann zu Mama.“ Ein entsetzen drängte sich durch das Telefon. Ihre Tante stammelte nur noch: „ Ja ist gut Denise.“ „Fahrt vorsichtig.“ Sie legte auf. Denise atmete tief auf und versuchte das alles, was in der letzten halben Stunde erfahren hatte, zu verarbeiten. Doch das gelang ihr nicht richtig. Was ja auch kein wunder war. Denise war ja er 11 Jahre alt.
Nach einer Stunde kamen sie bei Tante Elli an. Elli stieg mit ihrer Tochter Tanja zu Denise und Robert ein.
Die Fahrt zu der Uniklinik kam Denise vor wie eine halbe Ewigkeit. Endlich dort angekommen stiegen Elli, Denise und Tanja aus. Robert versuchte einen Parkplatz zu bekommen, was sich als sehr schwierig erwies. Doch er fand in einer neben Strasse einen.
Als sie nach ewigem suchen die Station erreichten, waren Denises Oma und Onkel anwesend. Sie sagten, dass Astrid, so hieß Denise Mutter, gerade operiert wurde. Sie mussten alle warten.
Warten ist so was Fürchterliches. Nichts zu wissen was los war. Jedes mal wenn eine Tür auf ging oder der Fahrstuhl sich öffnete erschrak jeder auf. Auf einmal ging die Stationstür auf. Zwei Pfleger schoben ein Bett heraus mit einer Person die gestorben war. Nach den Umrissen könnte es Astrid sein. Denis schossen sofort die Tränen in die Augen alles schaute sich an. Elli sprang auf und erkundigte sich sofort ob es Astrid war. Als sie wieder um das Eck kam schauten sie alle Elli an.
Erleichternd schüttelte sie den Kopf. Alle atmeten auf.
Denise dachte ununterbrochen an ihre Mama. „ Wie es ihr wohl geht? Wie lang es noch dauerte?“, fragte sie sich immer und immer wieder.
Nach vier langen Stunden des Wartens kam der behandelte Arzt. „ Familie Maier?“, fragte er. „Ja“, antworteten alle im Chor. „Wie geht es meiner Tochter?“, wollte Oma Johanna wissen. Dr. Milster sagte: „ Es steht nicht gut um ihre Tochter, sie hat, um es auf den Punkt zu bringen, noch 3 % Überlebung Chance. Es stellt sich auch die Frage ob man die Maschinen abstellen soll. Wir wissen nicht, falls sie wieder aufwacht, ob sie beim klaren Verstand sein wird oder nicht? Es liegt in ihrem Ermessen. Wer ist der nächst Verwandte von Fr. Maier? Denise hob die Hand. „Ich bin das, ich bin ihre Tochter.“ Robert äußerte: „ Denise ist doch noch ein Kind. Sie kann das nicht entscheiden.“ Elli, Johanna und Sven sprachen: „ Wir entscheiden das nicht das geht nicht.“ Robert war leider nicht mit Astrid verheiratet und so konnte er es auch nicht entscheiden. Tanja war 25 Tage jünger als Denise und hatte sowieso kein Stimmrecht. So blieb nur noch Denise übrig. Denise hat sich noch nie im Leben so allein gelassen gefühlt von ihrer Familie wie in diesem Augenblick. Sie schaute in alle Gesichter und schüttelte den Kopf. Sekunden später rannte sie davon. Robert und Elli liefen ihr nach. Sie holten sie ein. „ Denise, oh Denise. Wir wissen das, dass eine schwierige Entscheidung für dich ist, aber wir können das nicht.“, entgegnete Elli. „Aber ich soll es können, sie ist meine Mutter. Und ich bin 11 Jahre alt. Ihr könnt nicht wissen wie ich mich gerade fühle. Ihr seit alle Egoisten. Lasst mich alle in Ruhe.“, schrie Denise und setzte sich auf einen großen nassen Stein. Der Regen prasselte auf Denise Körper. Sie fragte sich was sie tun sollte. Ja oder Nein?

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Tag der Veröffentlichung: 14.09.2011

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