Ich seufzte mal wieder. „Dakota, hör auf damit!“, schimpfte mich meine Mutter und ich verdrehte heimlich die Augen, musterte mein Spiegelbild und sagte schließlich: „Nein, dieses Kleid passt nicht, Mom. Schau mal wie es an den Seiten aussteht! Es ist nicht so, dass ich aussehen will wie ein Kürbis!“ Ein grinsen umspielte meine Lippen, als ich die Worte tatsächlich aussprach. Ich sah auch, dass meine Mutter sich ein grinsen überhaupt verkneifen musste! Kurz lachte ich in mich hinein und lief wieder in die Umkleidekabine, um mein zweites Kleid anzuprobieren. Schnell zog ich das -
meiner Meinung nach – hässliches Kleid aus, hing es auf den Bügel wieder auf und übergab es meiner Mutter, während ich meinen in Unterwäsche verdeckten Körper hinter den Vorhängen versteckte. In der Kabine war noch ein Spiegel und ich musterte meinen Körper. Ich kniff meine Augen leicht zusammen und schlüpfte in das nächste Kleid das eigentlich ganz schön aussah. Ein bisschen modelte ich vor dem Spiegel und biss mir überlegend auf die Unterlippe, denn auch dieses Kleid schaffte es nicht in die „BÄNG“ - Kategorie. Ja, ich hatte meine eigenen Kategorien, die mir es viel leichter machten Kleider auszuwählen. Ich schüttelte heftig den Kopf, denn sei ich „Scrubs“ anschaute, führte ich lange innere Monologe, so wie JD. Obwohl ich Turk mehr mochte, denn er war witziger. Das husten meiner Mutter unterbrach flink meine Gedanken und ich kam aus der Umkleidekabine raus. „Mom, alles okay?“ fragte ich sie und sah zu, wie sie sich krümmte und schrecklich husten musste. „Mom!“, sagte ich etwas lauter und nahm sie in die Arme. Als der Hustanfall sich legte, musterte ich meine Mutter genau und sah sie mit großen Augen an. „Es ist schon okay, Dakota.“ sagte sie und lächelte mich an. Ich schluckte fest und nickte leicht, dann lief ich wieder in die Umkleidekabine. Es war nicht das erste mal, dass meine Mutter so einen Hustanfall erlitten musste. Oft habe ich ihr geraten, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen, jedoch willigte sie aus irgendeinem Grund nicht ein. Ich atmete kurz ein und schlüpfte in weitere Kleider, schließlich entschied ich mich für ein blaues Cocktail Kleid, das Ärmellos war. Nach fünf in der Stadt verbrachten Stunden sind sie wir zu Hause angekommen und ich ließ mich sofort in meinem Zimmer auf mein Bett fallen. Eine weile starrte ich die Decke an und dachte an den Vorfall mit meiner Mutter vorher im Kleidergeschäft. Sie war eine starke Frau und ihr blondes langes Haar lies sie arrogant wirken, was sie aber überhaupt nicht ist. Ich beneide ihr Leben. Sie ist jetzt neununddreißig, hat 2 Kinder ( mich und meine Schwester Evelyn), verdient gutes Geld und wir wohnen in einem großen Haus! Jedoch hat sie in der Liebe ihre Pechsträhne eingefangen. Evelyn's und mein Vater hatte meine Mutter verlassen, als Evelyn drei Jahre alt war und ich noch im Bauch meiner Mutter. Seit dem hat meine Mom keine Männer mehr gedatet oder es überhaupt nicht gewagt einen anzusehen! Ich hoffe bei mir wird das anders. Bis jetzt hat Dave keine Fehler in unserer Beziehung gemacht. Dave ist mein Freund, mit dem ich schon seit 3 Jahren zusammen bin. Er ist so was wie der perfekte Fischfang. Ein kurzes grinsen bildete sich auf meinen Lippen, als ich an ihn dachte. Er war arrogant, eingebildet und ziemlich frech. Aber in meiner Anwesenheit war er ein komplett anderer Mensch, den ich liebte. Er hatte kurzes dunkelblondes Haar. Um es besser zu beschreiben; er hatte die neue Frisur von Justin Bieber. Dave war so viel süßer. Er war auch manchmal ein Romantiker, denn in den Herbstferien hatte er mich nach Frankreich gebracht, ohne, dass ich was merkte. Sogar zum Flughafen hatte er meine Augen zugebunden. Die ganze Zeit lang wusste ich von nichts, denn er hat die Piloten und den Stewardess gebeten, nicht zu verraten wo sie hin fliegen, die anderen Passanten wussten auch Bescheid. Manchmal dachte ich mir; hey, habe ich ihn verdient? Wie kam er darauf mit mir zusammen sein zu wollen?! Die Frage konnte ich mir schnell beantworten, ich war ein beliebtes Mädchen auf der High School. Damit will ich keinesfalls angeben, es nervt sogar. Ich war ein normales Mädchen, mit Schwarzen Haaren, die über meiner Schulter gingen. Ich habe einen gerade geschnittenen Pony, grüne Augen und war Schlank. Obwohl ich mir oft überlegte, meine Haare rot zu färben. Naja, meine Lippen waren nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn. Also, genau passend, fand ich. Meine Schwester hat das gleiche blonde Haar wie meine Mutter, ich habe die Haare meines Vaters. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte meine Schwester Evelyn zu beschreiben. Sie hatte dieses blonde Haar, das ziemlich kurz war. So kurz wie Rihanna's Bob Haarschnitt. Nur in Blond. Sie hatte vollere Lippen und ihre Wangenknochen ragten raus. Ebenfalls ihr Schlüsselbein, aber das war ebenso wie bei mir und meiner Mutter. Sie selbst war ziemlich … direkt und ehrlich. Auch wenn ihre Ehrlichkeit manche verletzt, es macht ihr nichts aus. Sie traut sich sehr vieles und ist sehr selbstbewusst. Sie ist Journalistin in einer Jugendzeitschrift und erfolgreich im Business. Nach der Liebe sucht sie nicht, denn sie meint: „Die Liebe findet mich!“. Ich hatte nur komisch geschaut und genickt. Das stürmische Klopfen meiner Schwester ließ mich Erschrecken und ich schrie spitz auf, dazu fluchte ich auch noch. Evelyn's Kopf ragte aus dem Türspalt raus und sie grinste mich breit an. „Los, digge! Wir müssen los, pack nun deine Sachen!“, ich starrte sie an. War sie betrunken? Sonst trinkt sie eigentlich nichts. „Hauch mich mal an.“, sagte ich und sie verzog das Gesicht. „Dakota, meine Güte nein! Ich habe nichts eingenommen und getrunken!“, also wusste sie, was ich dachte. Sie schüttelte den Kopf und lachte lauthals los. „Wir fahren zum Strandhaus, hast du es vergessen? Wie jedes Jahr!“ ich hob die Augenbrauen und nickte langsam. Shit, das habe ich ja voll und ganz vergessen! „Alles klar, ich mach mich fertig.“ sagte ich schnell, sprang vom Bett und fing an meine Sachen zu packen. „Beeil dich!“ rief sie mir hinterher, als sie schon wieder draußen war, ohne, dass ich ihr noch ein „Ja“ zuwerfen konnte. Das Strandhaus war fünf Stunden von hier entfernt, also packte ich noch was zum Naschen ein. Kurz vor der Tür blieb ich stehen. Und kniff meine Augen fest zusammen. „Shit.“, murmelte ich und holte mein Handy raus, um Dave eine SMS zu schreiben, dass ich für 3 Wochen weg bin. Die SMS verschickt, lief ich nach unten um mich von meiner Mutter zu verabschieden. Noch einmal riet ich ihr, zum Arzt zu gehen, aber sie sah mich nur stumm an, also bin ich nach draußen gerannt und habe meine Sachen in das Auto meiner Schwester gepackt. Auf dem Weg zum Strandhaus erzählten wir uns Geschichten aus der Vergangenheit und lachten viel zusammen. Immer wieder blickte ich auf mein Handy um zu prüfen, ob Dave mir zurück geschrieben hat. Aber es kam keine Antwort. „Was schaust du dauernd auf dein Handy?“, fragte mich meine Schwester und sah dann wieder auf die Straße. „Ach, es ist nur Dave. Ich habe ihm eine SMS geschickt, in der steht, dass ich für 3 Wochen nicht da bin.“, sagte ich und sie nickte. „Wahrscheinlich schlägt er den Kopf in die Wand ein, weil er weiß, dass er es ohne dich nicht aushalten kann.“, scherzte Evelyn und wir lachten wieder. Als wir endlich da waren, sah ich mich um als wir Ausstiegen und lächelte in mich hinein. Ich mochte diesen Ort sehr, es war wie ein zweites zu Hause in dem ich immer Willkommen bin. Evelyn brachte ihre Koffer ins Haus rein und ich folgte ihr mit meinen Koffern. Es war eher ein Bungalow als ein Haus. In meinem Zimmer angekommen, legte ich die Koffer beiseite und sah schließlich wieder auf mein Handy. Immer noch keine Antwort. Vielleicht hatte er kein Geld auf seinem Handy? Nein, er hatte immer Geld auf seinem Handy, sehr viel sogar. „Dakota, komm lass uns an den Strand gehen!“, rief sie und ich lachte. „Wir sind schon am Strand!“, antwortete ich und sie kicherte. „Du weißt was ich meine.“, hatte sie gesagt und ich zog mich in meinen Bikini um. Schließlich liefen wir zusammen ans Meer und hatten unseren Füßen ein schönes Peeling verpasst. Eine Weile liefen wir am Strand entlang und hörten Kinder lachen oder Gespräche, ebenfalls das Geschreie eines gewonnen Siegs vom Volleyball spielen. Evelyn ist wieder zurück zum Bungalow gegangen, denn sie musste einen Bericht schreiben, also blieb ich am Strand und setze ich in den Sand. Mein Blick hing am Wasser und ich versank wieder in Gedanken. Das Wasser wirkte beruhigend auf mich und so still. Auch wenn es sprudelte, es war ein sanftes Sprudeln. Ein harter Knall an meinem Kopf ließ meine Gedanken schwarz werden und ich glaubte, ich fiel in Ohnmacht.
Ich war schwach, ich hörte Stimmen um mich. Was war passiert? Ich versuchte meine Augen zu öffnen und blinzelte ein paar mal. Ein Gesicht war nahe meines und ich schwöre, ich könnte mich in dieses Perfekt dargestellte Gesicht verlieben. Diese grünen Augen, und um sein Gesicht dieses Rabenschwarze Haar. Mir stockte der Atem und ich realisierte wo ich war. Ich war irgendwo in einer …. Höhle?! Und nicht nur dieser Junge war da. Im Blickwinkel sah ich ein Mädchen, ungefähr meines Alters das lange rote Haare hatte und rechts neben mir war noch ein Mädchen mit blonden kurzen Haaren. Ich zog die Augenbrauen zusammen und drehte mein Kopf nach rechts. „Evelyn?!“, sagte ich und starrte sie an. Sie biss sich auf die Unterlippe und verließ diesen Raum oder was das hier auch sein sollte. „Warte, wo gehst du?!“, rief ich ihr nach und setze mich nun auf. Meine Hand hatte ich an der Stelle an meinen Kopf gelegt, an dem es vor Schmerz pochte. Jetzt fiel mir alles wieder ein. Ein Ball hatte mich getroffen. Ich hatte meine Augen für eine Weile geschlossen gelassen und sah dann das Mädchen und den Jungen abwechselnd an. „Wer … seid ihr jetzt?“, fragte ich zickig und ließ meinen Blick an den Jungen hängen. Als ich sah, dass sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen bildete, kochte ich mehr vor Wut. Genervt verdrehte ich die Augen und sagte: „Also, entweder ihr sagt mir, wo ich hier bin, oder sonst was, oder ich ...“, weiter wusste ich nicht. Das Mädchen links vor mir lachte Sarkastisch und schüttelte den Kopf. Was sollte das für eine Arrogante Reaktion sein?! Dann sah ich wieder dahin, wo Evelyn verschwunden war und presste meine Lippen zusammen. Die Stimme des Jungen überraschte mich. „Du bist auf jeden Fall sicher, mach dir keine Sorgen, wir sind … die guten.“, sagte er langsam und sah mich an. Langsam nickte ich und hob eine Augenbraue, da ich mehr als diese kurze Antwort erwartet hätte. Er meinte, 'die guten'. Alles klar, sonst war mit ihm alles in Ordnung?! Das räuspern von dem Jungen hatte meine Aufmerksamkeit bekommen und er fing an zu reden. „Also ...“, doch schon stockte er, denn das „Warte!“, das von meiner Schwester plötzlich kam, die aufgetaucht war, hatte ihm den Satz verschlagen. „Ich will es ihr erzählen. Ich komme viel vertrauter rüber, als ihr, die total fremd auf sie wirkt.“, sagte sie zu den zwei vor mir und sah sie bittend an. Der Junge nickte kurz, das Mädchen hatte sich schon auf den Weg nach draußen gemacht. Evelyn kam langsam auf mich zu und setzte sich zu mir auf die Couch. „Dakota liebes ...“, fing sie an und sah mich lange an. „Ja?“, sagte ich, da sie lange nicht sprach. Sie seufzte leise und massierte sich mit einer Hand an der rechten ihre Schläfe. „Ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Du erinnerst dich an Großmutter Louise?“, fragte sie und sah mich eindringlich an. Ich nickte und fragte mich, was das für eine Frage sein sollte. Sie war meine Großmutter früher gewesen. Das wusste Evelyn eigentlich genau. „Am besten sie soll dir erzählen, was los ist. “-“ Also, ist etwas hier los? Lass raten, etwas schlechtes ist am Spiel?“, fragte ich und spielte ernst. Sie nickte und strahlte. „Du weißt es also?! Und ich dachte, es wird schwer werden dir beizubringen, dass so was wie Magie existiert!“, lachend sah sie mich an und ich schluckte kurz. Vielleicht hatte sie jetzt etwas getrunken? Bevor ich überhaupt weiter denken konnte sprach sie weiter: „Und jetzt frage ich mich, wie Großmutter Louise dir überhaupt erzählen soll, was los ist, da sie eh' Unterwasser ist!“, wieder lachte sie und grinste mich an, während ich sie schockiert an sah. „Von was zur Hölle redest du bitte?!“ Sie blinzelte mich an und sagte: „Nah, von Meerjungfrauen?!“ den Sarkasmus ignorierte ich und wusste nur eins. Alle hier waren krank. Schnell sprang ich von der Couch und lief nach draußen, so schnell ich konnte. Ich rannte. Irgendwohin, da ich mich in dieser Höhle nicht aus kannte. Wände. Ich sah nur Wände, manchmal paar Kerzenständer, die an den Wänden hingen. Als ich plötzlich bläuliches Licht in der Ferne sah, rannte ich dahin. Kurz bevor ich durch den Durchgang hindurch ging, blieb ich erstarrt stehen. „Alles klar.“ murmelte ich zu mir selbst und starrte nach vorne. In der Höhle hier, war ein kleiner, nein, großer See. Mitten auf der Grundfläche dieses Höhlenabschnitts. Aber aus dem See erschien blaues Licht, Glitzer konnte ich sehen. Paar mal sprudelte dieser kleine See und ich sah mich weiterhin um. Alles war aus Gestein, ich könnte sagen; 'Sieht aus wie in H²O – Plötzlich Meerjungfrau', aber das konnte ich nicht. Ja, diese Serie hatte ich früher in- und auswendig gekonnt. Aber dieser Ort ähnelte nicht das geringste dem See in der Serie. Ich schrie kreischend auf, als eine Gestalt aus dem See raus kam. Das rote Haar schimmerte im Wasserspiegelbild und ich starrte das Mädchen an, das ich schon kannte, sie war das Mädchen, das links von mir gesessen war. Sie grinste mich an und sah zu dem Jungen herüber, der von vorher, der gerade auf sie zu kam, von einer anderen Ecke heraus. Das Mädchen blickte wieder zu mir, der Junge folgte ihrem Blick. Er zog die Augenbrauen in die Höhe und sagte: „Oh, oh.“
Ich musste mich zusammenreißen, um nicht wieder in Ohnmacht zu fallen. Die Schritte hinter mir erkannte ich, es waren Evelyns. „Dakota? Alles Okay?“, fragte sie besorgt und ich drehte mich zu ihr um. Ihr Blick glitt zu dem Rothaarigen Mädchen und sie fluchte laut. „Konntest du nicht warten?!“, schrie sie wütend und das Mädchen verdrehte die Augen. Ich verstand nicht ganz, sah das Mädchen schließlich trotzdem an. Ein platschen stockte mir der Atem. Wäre es das manchmal sprudelnde Wasser, würde ich nicht hypnotisierend da stehen. Es sah aus, wie ein Fisch. Jedoch war es kein Fisch, denn ein Fisch wäre keinesfalls das Ende eines Popo's des Menschens. Tief atmete ich ein und quiekte: „Ist das ein Fischschwanz?“, das Lachen des Mädchens legte sich, als sie lachend Unterwasser ging und wieder hoch kam. „Jo, hast richtig getroffen. Und das beim ersten mal, Respekt!“ Sarkasmus war wohl ihre zweite Sprache. „Aber das ist hier nicht echt oder?“, dumme Frage. Ich hatte mir immer gesagt, ich will nie eine fremde Rolle spielen, wie in Filmen die immer dumme Fragen stellten, aber ich hätte nie gedacht, dass das so direkt ist. Dieses Gefühl. Als ich zu Evelyn sah, konnte ich sehen, wie sie die Zähne zusammengebissen hat und das Mädchen anstarrte. „Super machst du das, Ronnie.“ So hieß sie also. Ronnie, interessant. „Jason, du konntest sie wohl auch nicht aufhalten oder? Du weiß ganz genau, wie sie ist.“, enttäuscht drehte sie sich um und wollte weiter gehen, als ihr wieder einfiel, dass ich da noch stand. Sie drehte sich müde zu mir um und winkte mit der Hand ab. „Tut mir Leid, Dakota. Heute war ein verwirrender Tag, ich leg mich auf's Ohr. Jason wird dir alles erklären.“, somit sah sie Jason streng an und hob die Augenbrauen. Er nickte auf Befehl und sah zu mir. Evelyn verschwand und ich stand reglos da. Erlitt ich gerade einen Schock? „Komm mit.“, hatte Jason gesagt und winkte mit der Hand zu sich. Meine Beine bewegten sich in seine Richtung, mein Gehirn wollte es aber nicht. Wie in Transe lief ich ihm nach, bis wir endlich in einem Raum ankamen, der einem normalem Zimmer einer Wohnung ähnelte. Automatisch bewegte ich mich zu dem Bett und ließ mich auf das Bett von der Seite nach hinten fallen. Er folgte mir und setzte sich auf das Sofa, das nicht weit gegenüber des Bettes stand. Er lachte leise und fragte: „War der Tag so anstrengend?“, ich biss mir auf die Zunge und sagte: „Mhm. Joar. Ist ja nicht so, dass man jeden Tag auf's neue EINEN FISCHSCHWANZ ZU GESICHT BEKOMMT.“ Die letzten Worte hatte ich lauter gesagt, ungewollt. Grinsend schüttelte er den Kopf und lächelte mich an, nachdem ich mich auf das Bett hinsetzte. „Ist das hier echt?“ fragte ich leise und starrte auf die Bettwäsche. „Ja. Ob du es glauben willst oder nicht. Meerjungfrauen sind doch nichts neues für dich, oder?“ - „Nein, eigentlich nicht, aber sie selbst zu sehen, in der Realität – das trifft hart.“ Er nickte kurz und sprach weiter: „Deine Großmutter Louise war auch eine Meerjungfrau. Nachdem sie aber deine Mutter zur Welt brachte, gab sie diese Fähigkeit auf, sich in eine Meerjungfrau zu verwandeln. Sie gab so ziemlich alles auf, selbst ihren Thron. Jedoch wollte sie nicht, dass deine Mutter Nachfolgerin wird, also hatte sie eine Bestimmung abgelegt. Sollte deine Mutter zwei Kinder gebären, so solle das zweit geborene Kind Thronfolger – in deinem Fall – Thronfolgerin werden. Nachdem...“ - „Was?!“, quietschte ich und fügte hinzu: „In MEINEM Fall Thronfolgerin?! Was wird das?“, er biss sich verlegen auf die Unterlippe und musterte mich. „Eigentlich sollte das anders angefangen werden. Mein Fehler.“ - „Dein Fehler? Warte. Würdest du mir das also überhaupt nicht erzählen?! Dass ich Thronfolgerin von ..irgendwas bin?“ Den Kopf langsam schüttelnd, das von ihm kam, ließ ich mich wieder nach hinten fallen und sah zur Decke. „Nachdem deine Mutter dich bekommen hat, war das Schicksal vollkommen und deine Großmutter wurde zu Staub, so wie sie es versprach. Wenn man eine Prophezeiung beilegt, muss man auch was geben. Sie hatte ihr Leben geopfert, für dich. Du bist Thronfolgerin der Unterwassermeere." - „Okay, das heißt, ich bin trotzdem ein Mensch, oder?“ Erneut schüttelte er den Kopf und sah mich prüfend an. „Hattest du nie eine Verbindung zum Wasser, das dich schon immer verzaubert hat? Eine gewisse Verbindung? Jetzt, da du die Höhle betreten hast, kannst du dich verwandeln. Es ist üblich, dass Meerjungfrauen sich nur zu einem Halbfisch verwandeln, wenn sie länger als drei Minuten im Wasser sind. Deines falls ist es anders. Du kannst bestimmen, wann und wo du verwandelt werden möchtest.“ Ich seufzte leise, setzte mich wieder auf und sah Jason in die Augen. Ein prickeln in mir entstand, als ich anfing, in lange anzuschauen. Er unterbrach die lange Stille: „Dakota, du bist so was wie eine Prinzessin. Und da deine Mutter sterben wird, hast du den Zu lass zur Königin gekrönt zu werden.“ - „Ich bin aber erst 17 und viel zu Jung für so was.“, protestierte ich und zuckte zusammen als ich den Klingelton meines Handy's erkannte. Jason stand rasch auf und holte ein Handy aus der Schublade, das er mir zu warf. „Warum zu Teufel hast du mein Handy?!“, fragte ich etwas wütend und sah auf den Bildschirm. „Nun, ich war so nett und habe es mitgenommen. Genau so wie deine ganzen anderen Sachen, die du hierher gebracht hast. Du kannst nicht mehr ins Strandhaus zurück für eine Weile.“ Mein Blick ruhte auf dem Bildschirm des Handy's und ich realisierte kaum die Umgebung um mich, ebenso wenig wie die Worte von Jason. Es war eine SMS von Dave. Endlich. Zügig öffnete ich die Nachricht und fing an zu lesen, was er geantwortet hat:
'Dakota, schade, dass du so schnell weg warst. Ich musste unbedingt mit dir reden, aber dann kam deine Nachricht. Es ist nicht so, dass ich dich nicht liebe, nein. Aber, zur Zeit habe ich einfach keine Zeit für eine Beziehung, verstehst du? Ich liebe dich, immer. Aber ich finde, es sollte eine Beziehungspause geben. Es tut mir Leid. Dein Dave. (: '
Dass Tränen in meinen Augen standen, hatte Jason wohl gemerkt, da er mit einem verwirrten Gesichtsausdruck auf mich zu kam, und sich neben mich setzte. „Was ist los?“, fragte er leise und sah auf das Handy. Mir liefen Tränen über die Wange und ich fing an zu weinen. Ich hatte mich normal ins Bett gelegt und Jason hat mich eine Weile allein gelassen. Den restlichen Tag, oder die restliche Nacht lag ich weinend da und war einfach nur ein Mädchen, das von ihrer großen Liebe verlassen wurde. Wie konnte er nur? Es war die Nacht, in der alles unmögliche wahr wurde. So oft hatte er mir gesagt, er würde mich nie verlassen. Und jetzt? Er wusste, was für ein Sensibelchen ich war. Erst erfahre ich die Existenz von Meerjungfrauen. Ist das nicht genug für einen Tag?! Dann verlässt mich Dave. Was für ein schönes Leben ich doch habe. Außerdem werde ich wohl noch die Verantwortung für das Unterwasservolk führen. Irgendwann, schlossen sich meine Augen von selbst und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
ICH WURDE GEBOREN MIT GLITZER IN MEINEN ADERN
Ich hatte gehofft, Sonnenstrahlen scheinen auf mich, aber so was es nicht. Ich war nicht im Strandhaus, ich war immer noch in dieser Höhle. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen und merkte, wie sie schmerzten. Ich hatte in der Nacht noch lange geweint, nachdem ich eingeschlafen war und wieder aufgewacht bin. Im Spiegel zu schauen, wie ich aussah – davor fürchtete ich mich gerade. Am liebsten würde ich in den Boden versinken und nie wieder hoch schauen. „C'est la vie“ würde meine Mutter jetzt sagen. Ein Gedankenblitz stoß gegen mein Gehirn und ich setzte mich erschrocken auf. Gestern hatte Jason was erwähnt von ' Du wirst Königin', aber davor …. davor war was mit... Nein. Das konnte nicht wahr sein. Schnell sprang ich vom Bett und sah mich um. Ich lief zur Tür, hatte vergessen sie auf zumachen und knallte gegen sie. Ich rieb mir die Stirn und stand wieder auf. Schließlich öffnete ich die Tür und raste Wildrum irgendwohin. „JASON?!“, schrie ich herum und erschrak, als er Plötzlich hinter mir erschien. „Was gibt’s? Geht es dir nun besser?“ fragte er und sah mich besorgt an. „Meine Mutter stirbt?“, fragte ich traurig mit einem auch von Wut. Er presste die Lippen aufeinander und nickte kurz. Auch ich nickte. Vor Enttäuschung. „Deswegen hat sie ständig diese Hustanfälle, oder? Das war schon immer ein Zeichen.“ Erneut nickte er und sah sich um. „Und wenn ich das nicht will? Könnte ich den Tod meiner Mutter aufhalten?“, den Blick hatte er immer noch nicht wieder auf mich gerichtet, nickte aber wieder. „Was hat dir die Sprache verschlagen, dass du nicht mehr normal mit Worten antworten kannst, hm?“ Ein zorniger Blick wurde nun auf mich von ihm gerichtet und ich dachte ich versah mich. Er kam so anders auf mich rüber und nun schaut er so komisch. „Dagegen kann man nichts machen, gar nichts. Sie ist schon Tot, verstehst du? Seit du diese Höhle hier betreten hast, ist sie gestorben!“ Na gut, das war zu viel für mich. „Das kann nicht sein, warum hat mir das keiner gesagt?! Wo ist Evelyn?“, schrie ich und verpasste Jason eine Schelle. Ich wusste nicht was in mir gefahren war, aber er reagierte nicht, wie ich es erwartet hatte. „Hattest du ein Recht darauf?“, fragte er mich leise und sah mich verletzt an. Ich biss mir auf die Unterlippe und drehte mich um. Schnell lief ich die Gänge umher und konnte Evelyn sehen. Im See, der, den ich gestern gesehen hatte. Auch sie hatte einen … Fischschwanz. Sie also auch. „Mom ist Tot?“ direkt wollte ich alles haben. Nicht irgendwie darauf lenken, ich wollte eine strickte Wahrheit von ihr hören. Evelyn sah kurz zu Ronnie, die nun aufgetaucht war. Jedoch mit einem anderen Mädchen. „Oh, hallo Dakota.“ sagte sie freundlich und sah mich an. Sie hatte hellbraunes, langes Haar. Sie wirkte sehr sympathisch. Aber das lenkte nicht ab, was ich von Evelyn hören wollte. „Hallo zurück.“, auch wenn es so sarkastisch klang, hatte ich sie kurz angelächelt, das sie erwiderte. Nun sah mich Evelyn wieder an und fing an zu reden. „Ich wollte es dir sagen, konnte ich aber nicht. Wie denn?“ - „Naja, bevor ihr mich hier in diese Höhle schleppen würdet, könntest du mir das sagen. Dann würde sie noch am Leben sein! Ist dir das so unwichtig?“ - „Nein! Aber du bist wichtiger.“ - „Wie kannst du so was nur sagen?“, wie falsch sie war. Ungerecht und einfach widerlich. Meine Mutter war Tot, meine Mutter, die ich über alles geliebt habe. Einfach weg. Für immer. Ich konnte ihr nicht mal sagen, wie wichtig sie mir ist. Wie lieb ich sie habe. Tränen stiegen mir in den Augen, ich verkniff sie mir aber. Ich weiß, dass ich jetzt schon aussah wie eine benutzte Klobrille. „Ist etwas geschehen, dass dich zum Weinen gebracht hat?“, fragte mich dieses unbekannte Mädchen. Ich sah sie an und fragte mich, ob sie vielleicht dumm war. „Nein, ich habe nur erfahren, dass es Meerjungfrauen gibt, dass mein Freund mit mir Schluss gemacht hat und, dass meine Mutter Tot ist! WAS SOLLTE DA PASSIERT SEIN?“, ich war sehr unfreundlich zu ihr aber sie lächelte mich nur mitleidig an. „Das wird schon wieder. Denk nur Positiv!“. Okay, sie war dumm. Kurz wandte ich den Blick zu Evelyn, dann zu dem Mädchen und wieder zu Ronnie. Sie erwiderte nicht mal meinen Blick sondern spielte mit dem Wasser herum, wie ein kleines Kind. „Ich bin übrigens Rosalinda.“, stellte sich das braun haarige Mädchen vor und ich nickte. „Freut mich. Wie ich heiße, ist dir wohl schon bekannt.“, murmelte ich und lief wieder in Jason's Zimmer. Auf dem Weg in sein Zimmer sah ich, dass es hier auch ein Bad gab. Im Zimmer angekommen suchte ich passende Anziehsachen und einen Bikini heraus und mein Waschzeug. Ein weißes, lockeres Kleid habe ich mir ausgesucht, mit einem hell braunen Taillengürtel dazu. Dazu passend hell braune Römersandalen. So machte ich mich auf den Weg ins Bad und duschte mich. Meine Haare hatte ich auch gewaschen und meine Zähne geputzt. Da ich meinen Glätteisen vergessen habe, wurden meine Haare lockig. Ich hatte mich angezogen und suchte den Ausgang nach draußen. Kaum zu Glauben, aber ich habe ihn gefunden. Das grelle Licht stach in meine Augen und ich musste mir eine Hand vor den Augen halten, um sie zu schützen. Die sanfte Brise des Meers kitzelte in meiner Nase und ich genoss es draußen zu sein. Endlich frische Luft zu atmen. Ich lief im Sand herum, spürte wie der Sand durch meine Zehen rinnt. Natürlich war ich daran interessiert, wie es ist eine Meerjungfrau zu sein. Was würde mich erwarten? Ich lief zum Wasser und setzte mich in den nassen Sand hin. Das Kleid war nun dreckig, aber das interessierte mich keineswegs. Die Wellen trieben das Wasser zum Land und wieder zurück. Ich hatte meine Beine eingezogen und vergrub mein Gesicht in meine Knien. Es war vermutlich fünfzehn Uhr, also Nachmittag. So schätzte ich die Uhrzeit gerade ein. Ich hob mein Gesicht und sah gerade aus in den Horizont, das Wasser berührte immer wieder meine Zehen und es kitzelte. Jason meinte, ich könnte Entscheiden, wann und wo ich mich verwandeln will. So gerne würde ich mich jetzt verwandeln, aber ich hatte Angst. Außerdem waren viele Menschen heute da, da es ein ziemlich heißer Tag war, sind viele gekommen. Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah, dass der lange Weg in eine Lücke führte, hinter grün Zeug, das ziemlich groß wuchs. Ohne weiter nachzudenken lief ich dahin. Die Zweige und Blätter peitschten in mein Gesicht, ich hatte es wieder mit meiner Hand verdecken müssen. Mein Blick glitt durch die Umgebung, zum Wasser. Ich konnte sehen, dass keiner hier war. Langsam ging ich ins Wasser, so weit, bis es bis zu meinen Knien ging. 'Na gut, Dakota. Du hast Jason verstanden. Denk einfach daran, dass du dich verwandeln willst'. Ich schloss meine Augen fest und dachte an einen Fischschwanz. Gott, kam ich mir hier lächerlich vor! Bestimmt sah ich aus, als würde ich unbedingt mal 'Auf's Klo für große'. Okay, das reicht ich geh hier raus. Schon wollte ich aus dem Wasser als plötzlich Rosalinda auftauchte. Aus dem Wasser natürlich. Sie legte sich auf den Sand, aber so, dass ihr Fischschwanz noch etwas im Wasser lag. Grinsend sah sie zu mir und ich lief aus dem Wasser. Stumm setzte ich mich neben ihr hin und sah ihren Fischschwanz an. „Der ist Toll, oder? Ich bin richtig Stolz darauf, dass ich einen so wunderschönen bekommen habe.“, prahlte sie und sah mich weiterhin an. Ihr Fischschwanz hatte einen Rosé Ton und glitzerte. Er war kreativ verziert, mit Paletten die aus Gold waren. Der Fischschwanz war wirklich schön. „Darf sich jeder einen aussuchen, oder wie ist das?“ - „Nun, nein. Nicht ganz. Du kannst dir einen Wünschen, wie er ungefähr aussehen darf. Aber das entscheidet dann die Königin.“ - „Über alle Schwänze?! Ist das nicht viel Arbeit?“ -“Nein, sie hat ja ihre Helfer.“ Nickend sah ich sie stumm an und überlegte. Wie meiner wohl aussieht? Muss ich meinen etwa auch erst aussuchen oder so? Doch da viel mir eine andere Frage ein. „Sag mal, können Meerjungfrauen Gedanken lesen?“, so lächerlich wie es klang, ich hatte mich nicht geweigert dies zu fragen. Ein Lachen entfuhr aus ihrer Kehle und ich sah sie verwirrt an. „Nein, eigentlich nicht. Aber es gibt Ausnahmen, wie bei deiner Schwester. Sie hat einen indirekten Draht zu den Gedanken anderer.“ Das war mir irgendwie schon klar, da sie wirklich oft erraten hatte, was ich dachte. Manchmal musste ich nichts sagen, sie hatte mir schon geantwortet. Ein Lächeln legte sich auf ihren Lippen und sie musterte mich genau. „Du hast wahrscheinlich auch eine Fähigkeit. Ihr kommt von einer Königsfamilie, das wird weiter geerbt.“ - „Du weißt von meiner Familie Bescheid?“-“Ja. Jeder weiß das. Bei euch Menschen ist es Geschichte, wenn ihr über die Römer Zeit redet. Bei uns ist eure Familie die Geschichte, die wir lernen. Ich bin schon fast fertig mit der Schule, also weiß ich schon vieles über deine Vorfahren.“ Interessiert hob ich die Augenbrauen und sie fuhr fort mit ihrem Wissen. „Deine Uhrgroßmutter hatte die Fähigkeit, Wasser zu kontrollieren. Es zu Eis zu verwandeln. Sie hat es sogar geschafft, Fluten zu verursachen! Jeder hat sie beneidet für diese Fähigkeit. Es gibt auch gewisse 'böse' Meerjungfrauen, die natürlich die Weltherrschaft erobern wollten. Mit der Fähigkeit deiner Großmutter hatten sie die Möglichkeit das eben zu bekommen, was sie haben wollten. Louise wehrte sich gegen die bösen, ließ sie einsperren in Elektromagnetische Felde. Aber da gab es eine bestimmte Person, Erica hieß sie. Sie war die fieseste Person, Anführerin der 'Delixen' – so nannten sich die bösen – und versuchte mit jeder Macht alles zu zerstören. Louise hatte es geschafft, sie einzufangen. Aber sie musste ihr entgegen kommen. Sobald die nächste Königin gekrönt wird, ist Erica frei und wird versuchen, die Weltherrschaft zu regieren. Das ist, wovor wir uns alle fürchteten. Jetzt, bist du da, Erica wird zurückkehren. Du bist aber auch nur die einzige die sie für alle Ewigkeit zerstören kann.“ Das meine Großmutter so viel verbergen konnte, hielt ich für unmöglich. Ein Naturtalent war sie. Delixen hießen die Bösen. Also die Gegenfrage: „Wie heißen die Guten?“, Rosalinda lächelte: „Wir, die guten, heißen nicht 'Meerjungfrauen' sondern 'Die Dakota's'. 'Dakota kommt von einem Indianischem Stamm, dem wir viel Verdanken und somit die Ehre erwiesen haben, indem wir uns 'Die Dakota's' nannten.“ - „Heiße ich etwa deswegen Dakota?“. Lachend nickte sie. „Als deine Mutter erfuhr, dass sie wieder Schwanger war, wusste sie sofort, was zu tun war.“- „Was ist mit meinem … Dad?“, fragte ich leise und sah Rosalinda an. Sie zuckte leicht die Schultern und seufzte leise. „Nun, das war immer unbekannt. Eine richtige Lücke in dem Leben deiner Familie.“ Viel hatte ich heute erfahren. Eine Frage verfolgte meinen Interessen immer noch. „Was für Fähigkeiten hatten meine Vorfahren noch?“ - „Also, ich weiß, dass jemand die Fähigkeit hatte, Grünzeug wachsen zu lassen. Also, Blumen, Gras, Bäume. Ein Grüner Daumen. Ich habe leider vergessen wer das war, jetzt weiß ich wenigstens, was ich noch zu lernen habe.“ Kichernd fuhr sie weiter fort: „Irgendjemand konnte außerdem das Wetter kontrollieren. Unwetter oder gutes Wetter. Wie sie es wollte. Oder das meiner Meinung nach coolste war, dass eine sogar ihre Schwanzflosse so oft ändern konnte, wie sie wollte! Unglaublich oder? So gerne würde ich das auch können wollen.“ In Träumen versunken sah sie lächelnd in den Himmel und ich konnte meine Fragerei nicht stoppen. „Es hört sich so an, als würde es keine … Meerjungmänner geben?“ Sie schüttelte den Kopf und wandte den Blick nicht vom Himmel ab. „So was gibt es seit Jahrhunderten nicht mehr. Eine deiner Vorfahren konnte eine sehr seltene Fähigkeit. Sie hat dafür gesorgt, dass es keine Meerjungmänner geben wird. Ihr Mann hatte ihr schrecklich das Herz gebrochen. Aus Wut hat sie diesen Fluch verbreitet und ist daraufhin gestorben, weil Erica sie umgebracht hat.“ - „Sind Meerjungfrauen etwa unsterblich?“ Sie nickte. „Wie kann ich mich verwandeln?“, fragte ich und starrte auf meine Beine. „Du musst es tief in die Wollen. Denk einfach daran, dass du so gerne länger Unterwasser sein wollen würdest, oder dass du es vor Aufregung kaum erwartest, dich zu Verwandeln, weil du so Neugierig bist.“ - „Ich muss einfach daran denken und schon verwandle ich mich?“ Wieder nickte sie und ich feuchtete meine Lippen an. Ich schloss meine Augen und dachtet daran, wie es wohl sein würde, einen Schwanz zu besitzen. Wie es ist, sich im Wasser dahin herumzubewegen. Ob er schwer oder leicht ist. Ein Schaudern überkam mich und ich hatte Angst meine Augen zu öffnen. Vielleicht würde mich eine wunderschöne Schwanzflosse erwarten. Vielleicht auch ein nicht allzu schöner. Aber das wäre nicht Wichtig. Nun, schloss ich meine Augen auf und sah auf mein Unterteil. Lächelnd sah ich zu Rosalinda, die mein Lächeln auch erwiderte. „Es hat nicht funktioniert, oder?“, fragte sie mich und ich schüttelte den Kopf. „Vielleicht bin ich gar keine. Vielleicht war das ein Missgeschick. Sag mal, diese Ronnie.. hat sie was gegen mich?", fragte ich nun. "Ronnie? Hahaha, nein. Ich denke nicht. Sie ist immer so. Aber du hast Glück. Sie ist für eine Woche in Bulgarien." antwortete sie. "Nicht länger?", fragte ich. Bevor ich realisierte, dass sie den Kopf schüttelte fing es an im Wasser zu Sprudeln. Rosalinda sah meinen besorgen Blick und sah ebenfalls auf's Wasser. „Oh ..nein.“, murmelte sie und versuchte aus dem Wasser mit der Schwanzflosse zu weichen. Was war hier los? Automatisch stand ich auf und half ihr, indem ich sie raus zog. „Was geht hier vor?“, fragte ich sie und ich sah, dass eine Staubwolke sich um Rosalinda erschien. Keine normale Staubwolke. Sie war leicht lila und glitzerte. Ich sah, wie sie aufstand und ich konnte ihre Beine sehen. Sie hatte natürlich einen lila Bikini an. Stumm sah ich zum Wasser und schaute in den Himmel. Es trieb ein Unwetter heran. Hier in dieser sonst heißen Umgebung?! Das Wasser wurde dunkel und es fing an zu donnern. „Rose..?“, ich gab ihr einfach einen Spitznamen und sah zu ihr. „Was ist da los?“ rief ich ihr zu und sie griff nach meiner Hand. „Los, wir müssen hier weg!“ - „Was?!“ sagte ich schrill und wurde schon mitgezogen. Wir rannten irgendwohin und irgendwann hatte sie mich losgelassen. Es war ein Stürmischer Regen Und ein Nebel tauchte auf. Gespensterisch, genau. So konnte ich den jetzigen Zeitpunkt beschreiben. Es war unglaublich kalt und ich konnte fast nichts sehen. „Rose?!“, schrie ich. Ich konnte sie nicht mehr sehen. Sie war weg. Ich blieb erstarrt stehen und sah um mich herum. Meine Haare waren pitschnass und fielen in mein Gesicht. Was sollte ich jetzt tun? Es war viel dunkler als vorher geworden und es war immer noch fürchterlich kalt. Da ich leichte Klamotten anhatte, zitterte ich wie ein Eis auf Spieß. "Rose?!" Schrie ich erneut und hoffte auf eine Antwort. Schließlich hörte ich langsame Schritte hinter mir und drehte mich um. Eine Frau und ein Mann erschienen. Sie waren beide mit Schwarzen Klamotten bedeckt und hatten ebenfalls schwarze Haare. Die Pupillen schienen sogar die Iris und das Augapfel zu Umfüllen, denn ich sah nur schwarzes in den Augen derer. Was sind denn das für 'Kreaturen'?! Anders konnte ich sie nicht beschreiben. "Dakota." sagte das Mädchen und lächelte, als würde sie versuchen ihr Aussehen zu verblenden mit einem einzigen Lächeln. Aber das war das komische, ihr lächeln gab mir ein Gefühl von wärme und Trost. Hätte der laute Schrei von Rose mich nicht aus dem Bann gezogen, wüsste ich nicht wie das weiter gehen sollte. Mit einem letzten Blick auf den Mann und auf die Frau, drehte ich mich geschwind um und rannte weg. Ich rannte in die Unendlichkeit, so kam es mir jedenfalls vor. Ich folgte der Stimme, vorher von Rose ertönte und prallte schließlich gegen sie, als ich bei ihr angekommen war. Ohne Weiteres Wort zog sie mich irgendwo hin. Ich wollte nur noch die Augen schließen. Als ich endlich realisierte wo wie angekommen waren, war ich ein wenig erleichtert. Wir betraten atemlos die Höhle und liefen die Gänge entlang, zum Ort, an dem der kleine Teich war. Es war keiner hier und wir liefen weiter in die Zimmer der anderen. Ich suchte Jason's Zimmer und Rose folgte mir. "Wo willst du hin?", fragte sie mich plötzlich aus der Entfernung. Ich hatte nicht gemerkt, dass sie angehalten ist. Ich zog die Augenbrauen zusammen und starrte sie an. "Ich suche Jasons Zimmer." sagte ich langsam und ging vorsichtig auf sie zu. Irgendwas stimmte nicht. Rose fing zu grinsen an und schaute mich plötzlich starr an. Mit einem schrillen Schrei und einem ekelhaften Gesichtsausdruck sprang sie mir auf die Gurgel und ich schrak schreiend aus dem Traum auf. Jemand schüttelte mich und ich spürte weichen, jedoch auch harten Boden unter mir. Der Geruch vom Meer dring durch meine Nasenhöhlen und meine Ohren versicherten mir, dass ich am Strand lag. "Mensch, Dakota! Wach auf!", rief eine vertraute, gleichzeitig auch eine ängstliche Stimme. Langsam öffnete ich meine Augen und starrte kurz in den Himmel, ehe ich mich langsam aufsetzte, mit Hilfe von Rose, wie ich jetzt erkannte. Meine Handfläche legte ich an die Stirn und stöhnte. "Gott, was ist passiert?", murmelte ich und hörte einen weiteren vertrauten Laut. "Ist alles Okay mit ihr?", es war Jasons Stimme. Gänsehaut überlief meine Haut. Rose sah mich besorgt an. "Ich hab Jason angerufen, als du eingeschlafen bist und gar nicht mehr aufgewacht bist. Ich hab mir sorgen gemacht." sagte sie und ich nickte knapp. Jason kniete sich zu mir hinunter, genau gegenüber und sah mir tief in die Augen. Ich war kurz davor zu schwören, dass ich meine Augen nie wieder wenden werde, als er den Blick zu Rose wandte. Ich biss mir auf die Zunge und senkte meinen Blick. "Dakota, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte mich Jason und suchte nach meinen Augen, die ich jedoch nicht offenbaren wollte. Schließlich sah ich ihn an und nickte. "Ja, alles bestens. Nur.. ich hatte einen merkwürdigen Traum." Einen SEHR merkwürdigen Traum. Er hob fragend eine Braue an und ich fing an sie zu erzählen. Nach paar Minuten war ich fertig und Rose seufzte. "Und ich habe dich allein gelassen? Ich würde dich doch nie alleine lassen!", maulte sie beleidigend und stand auf. Jason verdrehte nur die Augen und sagte nichts, ehe er aufstand und mich mit hochzog. Seine Berührungen waren so weich und so voller Gefühle. Ich schauderte und schluckte leicht. Eine komische Anziehungskraft wirkte er auf mich. Nein. Er ist so.. Ich darf das nicht zulassen. Auch wenn er... nun.. er ist doch so perfekt. Ich atmete tief ein, ehe Jason mich scharf und vorsichtig ansah. "Das ist ziemlich eigenartig. Ich werde mit den anderen darüber, bevor die Zeremonie stattfinden wird.", sagte er und sah Rose viel sagend an, ehe er zum kleinen Teich lief. "Zeremonie?", fragte ich und Rose hob eine Braue an. "Oh, habe ich dir das vorher nicht erzählt? Du wirst offiziell zur Meerjungfrau eingeweiht und in den heiligen Kreis aufgenommen." Na, das hat mir noch gefehlt.
DIE ABEND PARTY
Als ich mir eine warme Dusche gegönnt hatte und mir ein neues, kurzes, hellblaues Kleid anzog, lief ich in Jasons Zimmer. Er war nicht da. Ich saß lange und starr auf dem Bett und sah zu Boden. Eine Zeremonie. Für mich. Meerjungfrau. Was zum ... ? Kopfschüttelnd ließ ich mich nach hinten fallen und sah zur Decke. So viele Gedanken fuhren in meinem Kopf herum, als wäre ich mitten in einem Verkehr, und wüsste nicht, welche Richtung ich gehen, beziehungsweise denken sollte. Was mir aber eben das Herz zum stehen brachte war, dass meine Mom Tot sei. Ich hatte sie noch gar nicht sehen können. Ihr sagen, wie sehr ich sie liebe. Ich schloss die Augen und war von mir angewidert, dass ich kaum eine Minute überhaupt verschwendet hatte, um an meine tote Mutter zu denken. Schwer versuchte ich meine Tränen zu verdrängen und stand auf. Mit langsamen Schritten lief ich aus Jasons Zimmer, Richtung Ausgang. Ich wollte einfach raus und alleine sein. Da alle mit den Vorbereitungen für Morgen beschäftigt waren, hatte keiner bemerkt, dass ich raus ging. Zu meinem Vorteil. Am Ausgang vorbei, lief ich weiter zum Strand raus. Ich genoss die angenehme Abendluft und lief zum Strand. Meine Füße wurden von dem Wasser geküsst und meine Augen blieben geschlossen. Vorsichtig öffnete ich sie und sah mich um. Da es vermutlich ziemlich spät war, war keiner zu sehen, was ich eben feststellte. Ich lief etwas zurück um mich auf den Sand zu setzen, beließ es aber dabei, als ich jemanden von der ferne auf mich zu kommen sah. Keineswegs. Es war Jason. Ich konnte seinen Duft schmecken, der sich mit der Abendluft verschmolz. Ich konnte ihn spüren. Seine Energie. Ich verengte etwas meine Augen und versuchte zu erkennen, was er anhatte. Gott. Hatte er einen Anzug an? Was zum .... ? Ich senkte schnell den Blick und konnte mir schon denken, dass Jason grinsend auf mich zu kam. Mit geschmeidigen Schritten kam er auf mich zu und lächelte mich an, als ich ihn ansah. Er hatte tatsächlich einen Anzug an. Etwas irritiert hob ich die Augebrauen an. "Ein Anzug?", fragte ich perplex und musste breit grinsen. Er lachte leise und sah mich funkelnd an. "Meine Schwester hat heute Geburtstag und feiert ein.. wie nannte sie es? 'Abend Geburtstag'. ", breit grinsend sah er mich an. Ich nickte lächelnd. "Woher wusstest du eigentlich wo ich bin?", fragte ich. "Ich weiß nicht. Ich wollte nur zu dir und sehe da, hier bin ich!", er lachte, auch wenn es nicht witzig war. Und das machte ihn im Moment ziemlich süß. Aber er kam mir anders vor. Ist er etwa nervös? "Ach so. Nun, dann gehe ich mal lieber wieder. Aber eins würde ich noch gerne wissen- wer hat dich denn geschickt?" Ich biss mir auf die Zungenspitze und wartete. Er sah mich verwirrt an. "Wie? Ich meine, nein. Also, ja. Ich.. keiner hat mich geschickt. Ich wollte dich nur fragen, ob du mit mir zu dieser Party gehen willst." Mein Herz blieb stehen und er sah mich wehrend an. Wie gern würde ich mich auf ihn stürzen und ihn spüren. Wäre es zu auffällig, wenn ich mitfühlend eine Hand an seine Schulter legen würde? Okay, das wäre verdammt peinlich. "Uhm. Mich fragen? Was ist mit Rose und den anderen? Wollten die nicht mitkommen?", fragte ich ausweichend auf die Antwort. Er verdrehte die Augen und sah mich gelangweilt an. "Ich wäre nicht hier, wenn ich Rose oder 'die anderen' gefragt hätte. Und nein, sie hatten sehr wohl Zeit. Nehme ich schwer an. Also, willst du nun mit oder nicht?", obwohl das jetzt komisch klingt, dieses etwas zickige und böse steht ihm sehr. Warum fand ich alles so perfekt an ihm? Ich räusperte mich etwas und sah ihn an. "Ich hab nichts zu anziehen." - "Musst du froh sein eine Schwester zu haben. Dein Kleid ist in der Limousine. Sie gleich da vorn, wo der Steinweg anfängt." Mit einem gewonnenem grinsen sah er mich an und ich ergab mich lachend. Wir liefen zusammen zur Limousine und er öffnete mir Gentleman-like die Tür. Ich setzte mich hinten hinein und er ebenfalls. Nun saßen wir zusammen in einer Limousine und der Chauffeur fuhr vom Strand weg, weiter zur Stadt. Mit einem Räuspern lenkte Jason meine Aufmerksamkeit auf ihn und er übergab mir ein Kleid, das in einer schwarzen Hülle gekleidet war. "Das Kleid. Du.. kannst dich hier umziehen." Ich hob sofort eine Augenbraue hoch. Lachend drehte sich Jason um. Ich war immer noch still. In der Limo war viel Platz, man konnte hier sogar gehen. Energisch stand ich auf und schlüpfte auf meinen hellblauen, kurzem Kleid heraus. In Unterwäsche stand ich da und passte ja auf, dass Jason nicht spitzelte. Ich hatte den Reißverschluss der schwarzen Umhüllung aufgemacht und sah das Kleid staunend an. Es war ein Schwarzes, eng anliegendes Kleid. Ein Cocktailkleid. Was ich ziemlich amüsant fand war, dass High Heels auf dem Kleiderbügel taumelten. Also schlüpfte ich in das Kleid und zog mir die Schuhe an. "Und passt alles?", fragte Jason und ich bejahte. Moment mal. Woher wusste er, dass ich fertig war? "Jason, woher wusstest du, dass ich fertig bin?". "Ich konnte es hören." Mit einem fiesen grinsen sah er mich an und das grinsen verschwand sofort, als er begann, mich zu mustern. "Heilige Scheiße. ", murmelte er und es war sehr unangenehmen für mich. Er schüttelte den Kopf und schluckte heftig. "Du siehst toll aus." Mit einem wirklich nervösen Lachen sah er sich kurz nach etwas um. Als er ein Fach gefunden hat, das in der Limo eingebaut war, holte er eine Wasserflasche raus und trank draus. Ich setzte mich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu ihm und überschlug meine Beine. Als er mit dem Trinken fertig war, und die Flasche wieder ins Fach stellte, drehte er sich zu mir und sah mich grinsend an. "Tut mir leid. Ich ..", "Schon gut.", beendete ich den Satz grinsend und lachte. Nach paar Sekunden stimmte er in mein Lachen ein. Die Fahrt war kürzer als gedacht und man konnte schon von innen sehen, was für ein Trubel draußen los war. Ist da etwa ein Promi unterwegs? Tausende von Fotografen standen da und fotografierten ziellos. "Was ist da los?", "Die Abendparty?" sagte er und ich starrte ihn an. "Wer ist deine Schwester?" fragte ich atemlos und er sah mich stirnrunzelnd an. "Delia Burk?", antwortete er. Ach du meine Güte. "Die bekannteste New York Times Schriftstellerin ist deine Schwester?", mit einem nicken beantwortete er meine Frage. Unglaublich. Wir standen mit der Limo Schlange, denn andere vor uns wurden vor dem Roten Teppich raus gelassen, wo es nur von Paparazzis Dämmerte! Nun waren wir an der Reihe. "Beruhige dich. Du bist es doch gewohnt, angehimmelt oder angesehen zu werden, nicht wahr?", fragte er und legte eine Hand an meine. Ich ignorierte seine Worte und sah zu seiner Hand, die auf meiner lag. Sie lag auf meiner. Seine Hand. Seine warme, erotische Hand. Ich glaube ich sterbe. Grinsend zog er die Hand ein und stieg mit mir aus dem Wagen. Ich kniff angestrengt meine Augen zusammen, da die Blitzgewitter einfach unfassbar hell waren. Ich sah zu Jason rüber. Wie schaffte er es lächelnd und mit offenen Augen alle anzusehen. Ich muss mich verdammt noch mal zusammenreißen. Ich schüttelte mich innerlich und legte ebenfalls ein Lächeln auf. Meine Augen öffnete ich ganz und wir liefen Hand in Hand zum Eingang. Seine Hand drückte meine und ich wandte den Blick von dem Publikum zu ihm. Ein grinste mich schief an und ich schmolz dahin. Vor dem Eingang war ein groß gebauter, muskulöser Herr, der in einem Anzug eingepackt war, was so aussah, als gefiel ihm das keineswegs. "Die Namen?", brummte er und Jason grinste. "Don, du kennst mich seid meiner Geburt an und fragst nach meinem Namen?". "Hm." gab er von sich und deutete auf meine Wenigkeit. "Das ist meine Begleitperson." Der Herr nickte und bat dem Türsteher die Leine abzubinden, damit wir rein konnten. Zusammen liefen wir in den Eingang und standen vor einer Tür. Wir betraten gemeinsam den Saal und ich staunte. Die Kronleuchter schimmerten alle möglichen Farben und es funkelte überall. Vor uns stand ein großartiger, schöner Brunnen der umrandet war von mehreren Gästen die Champagner tranken. Überall lauerten Gäste herum und wurden von Kellnern verdient. Es war wie auf einer Spenden Gala. Eine klassische Abendparty. War eigentlich nicht anders von Delia Burk zu erwarten. Jason lief auf eine Frau zu, die wahrscheinlich seine Tante war. Sie begrüßten sich und er stellte mich ihr vor. In diesen paar Minuten habe ich so gut wie alle Verwandte von Jason kennen gelernt und war beeindruckt. Jedes einzelne Familienmitglied war so Kultiviert und so schlau. Doch schließlich kam das Geburtstagskind. Delia. Sie küsste Jason beide backen zu und mich musterte sie unauffällig bevor sie mich ebenfalls abknutschte. "Das ist wohl deine neue Freundin? War ja auch mal Zeit! Mein Gott gibt ihr ein wunderschönes Paar ab! Du bist doch noch nicht schwanger? Herrje, falls ja, sag mir bescheid! Ich werde was tolles für euer Baby stricken! Huch, ich rede ja schon von stricken! Hahaha, ich habe noch paar Geburtstage bevor ist mit dem Stricken anfangen kann!", lachend entfernte sie sich von uns und ich starrte gerade aus. Sie dachte ich sei mit Jason zusammen? Das waren bis jetzt die schönsten Worte die Delia Burk sagen konnte. "Sie ist ein wenig anders.", meinte er und sah mich entschuldigend an. "Kein Problem. Sie hat ja nichts schlimmes gesagt oder derart.", "Hat sie nicht? Dann ist es also nicht schlimm, dass du meine Freundin bist, und ab Morgen schwanger?", er brachte mich in Verlegenheit. Lächelnd zog er mich quer durch den Saal, hinaus zum Garten. Und der Garten sah verflucht teuer und schön aus. Ein großer Garten. Ein Labyrinth. "Komm, wenn wir die Mitte finden, können wir uns setzen.", "Was für ein toller Ansporn!", antwortete ich und wir liefen durch das Labyrinth. Es war nicht zu dunkel, jedoch auch nicht so hell, denn die Abendlichter im Garten schienten überall hin. Man hörte Wasser, anscheinend war noch ein Brunnen hier. In der Mitte höchstwahrscheinlich. Wir waren schnell da, denn Jason kannte den Weg schon. Es war tatsächlich ein Brunnen, und am Rand konnte man sich hinsetzen. Zusammen setzten wir uns und ich sah auf den Brunnen. Er sprudelte verschiedene Farben heraus, es waren komische Lichter eingebaut. Aber es war trotzdem unglaublich schön. Heute war einfach alles schön. Außer der Gedanke an meiner Mutter, der den gerade angenehmen Abend zerstört hatte. Überlegend tauchte ich Finger in den Brunnen und spielte. mit den Gedanken wo anders, mit dem Wasser. "An was denkst du gerade?", unterbrach Jason die Stille und sah auf meine Hand, die im Wasser war. "An meine Mom." antwortete ich ehrlich. "Das tut mir alles schrecklich Leid, hätte..", "Nein, du bist nicht Schuld. Schon gut, ich will lieber über was anderes Reden. An was anderes Denken.", "Ich hätte etwas, was dich ablenken könnte." meinte er und grinste viel sagend. Aber ich wusste nicht was er meint. "Wir machen eine Wette." Obwohl. Ich dachte, ich wüsste was er meinte. Ich dachte, er verlangt ein Kuss. Aber eine Wette? "Um was geht's?", fragte ich neugierig und er sah überlegend in den Himmel. "Wie wäre es
s.. Wenn du es schaffst, innerhalb 10 Sekunden wegzulaufen, werde ich dich nicht ins Wasser schmeißen. Vergeudest du aber die 10 Sekunden und hörst mir zu, schmeiße ich dich ins Wasser." So dumm und unfähig wegzulaufen wie ich war, sah ich ihn an und fing zu lachen an, als er mich kitzelte. Nach paar Minuten auslachen sahen wir uns atemlos an und ich konnte nicht anders als grinsen. "Du bist nicht weggelaufen?", "Würdest du mich wirklich ins Wasser schmeißen? Mit diesem Kleid? Da draußen sind viele Leute. Ich würde dich blamieren.", antwortete ich und merkte, wie Jason nun ganz eng an mich rutschte. Einen Arm um mich gelegt sah er wieder zum Himmel und grinste. "Denkst du wirklich, ich würde mich das nicht trauen?", "N-" ich konnte nicht antworten, denn ich schluckte nur noch Wasser. Jason hatte sich mit mir nach hinten fallen lassen. Naja, er hat mich mitgezogen. Vor lachen schluckte ich Wasser und tauchte weiterhin lachend auf. Auch Jason konnte nicht anders und verfiel in mein Lachen. Nass stiegen wir auf dem Brunnen und ich sah Jason an. "Du siehst so verdammt Nass aus.", sagte Jason grinsend und schon merkte ich, wie mein Körper vor Leidenschaft reagierte. Jason merkte die Atmosphäre die eben eingedrungen war, und kam mit langsamen Schritten eng auf mich zu. Ich spürte seinen Atmen an meiner Stirn und genoss es, wie er anfing sie zu küssen. Seine Hände lagen um meine Taille und seine Lippen erkundeten mein Gesicht. Schließlich war der Mund dran. Leidenschaftlich legte er seine Lippen auf meine und küsste mich. Er küsste mich so, wie kein Mensch es jemals getan hatte. Mein Verlangen nach ihm loderte wild und ich schlang die Arme um seinen Hals. Schließlich spürte ich seine Zunge in meinem Mund und erwiderte das Zugenspiel, das er angefangen hat. Seine rechte Hand fuhr zu meinem Hintern runter und er drückte mich enger an sich. Wir verschmolzen ineinander und ich hätte schwören können, ich wollte dieses Mädchen umbringen, das eben einen Pfiff von sich gab. Einen 'Uh lá lá' Pfiff. Ich löste mich atemlos von Jason und sah auf die Gestalt, die auf uns zu kam. Jason griff unbemerkt nach meiner Hand. "Leute, gleich gegenüber liegt das beste Hotel das es gibt! Nehmt euch ein Zimmer, und treibt es nicht im Garten rum. Mein Gott seid ihr Nass.", auf diese Anrede reagierte mein Körper so gar nicht. Gott sei Dank. "Das Essen wird serviert.", sagte Delia und lief wieder aus dem Labyrinth. Ich sah ihr stumm hinterher und konnte nicht glauben was vor ihr Kommen passiert war. Dieses Gefühl, ihn an sich zu reißen. Diese wilde Leidenschaft. So etwas derartiges hatte ich bei Dave nie gespürt. Jason sah mich an und ich erwiderte seinen Blick. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "Ich hoffe, das hat dir nicht die Sprache verschlagen, dass Delia auf einmal gekommen ist." Ich streckte ihm die Zunge grinsend raus und wir liefen wieder zurück. Als wir im Saal waren, wurden uns erneut Champagner und Sekt angeboten. Ich lehnte alles ab. Schließlich kamen wir im Esszimmer an, und wir wurden auf unsere Plätze verteilt. Es war ein etwas schmaler, aber langer, ziemlich langer, sehr langer Tisch, der von Essen gedeckt wurde, wovon Arme Kinder nur träumen. Ich und Jason saßen gegenüber und schwiegen den Restlichen Abend. Als es endlich so weit war, und wir Abschied nahmen, fuhren Jason und ich wieder zur Höhle. Auch da schwiegen wir. Bevor wir die Höhle betreten hatten, schlang Jason seine Arme um mich und legte seine Lippen auf meine. Und da war sie schon wieder. Das starke Verlangen nach ihm und der Lust. Er konnte sie ziemlich schnell hervorheben. Wir küssten uns Minuten lang innig und dann löste er sich etwas von mir. Mit einem schiefen grinsen nahm er meine Hand und liefen in die Höhle rein. Es war keiner da. Jason und ich waren ganz allein. Als wir im Zimmer angekommen waren, schloss er seine Tür zu, zog seine Smokingjacke aus, warf sie auf einen Stuhl und kam stürmisch auf mich zu. Seine Arme waren wieder um mich und seine Lippen auf meinen. Er legte sich langsam auf mich, während er mich Küssend zum Bett führte und ich endlich drauf lag. Meine Beine taumelte etwas in der Luft und ich versuchte meine Heels abzuschweifen. Was wir am Ende geling! Jasons bedeckte meinen Mund, meinen Hals hinunter mit Küssen und ich stöhnte leise auf. Wie ich es genoss, als seine Zunge mein Schlüsselbein entlang fuhr. Das sollte nicht Jugendfrei sein. Ich bin Jugendlich. Aber ich genieße es in vollen Zügen. Genau in diesem Moment. Aber irgendwas hielt mich zurück. Jasons Lippen waren wieder auf meinen und seine Hand fuhr unter meinem Kleid nach oben entlang. Jason bedeckte mein Gesicht mit Küssen - er war so sanft und so vorsichtig - doch dann küsste er etwas, was ihn davon abhielt, seine Hand weiter nach oben gleiten zu lassen. Er hatte mir meine Träne weggeküsst. Ich sah ihn an und er lächelte etwas. "Wieso weinst du?", er setzte sich mit mir auf und streichelte meine Wange. "Du hättest doch was sagen können.", "Das ist es ja! Ich kann nicht.", jetzt verstand Jason nichts mehr. "Du kannst was nicht sagen? 'Jason bitte hör auf'?", er runzelte etwas die Stirn und ich schüttelte den Kopf. Jup. Jetzt fing ich zu weinen an. Mein Gott war ich lächerlich. Es war ein ganz anderer Grund. Jason legte einen Arm um meine Taille und rutschte zu mir. Er küsste mir aufs Haar und flüsterte: "Nicht weinen. Bitte. Das kann ich nicht Mitzusehen.", "Dann geh.", sagte ich und Jason lachte leise. "Soll ich?", "Nein!", antwortete ich schnell und drückte mich an ihn. Es war so schön seine Nähe zu spüren. Ihn zu spüren. Und so saßen wir gemeinsam stundenlang, bis ich Müde geworden bin und an ihm einschlief.
Es waren Stunden vergangen als ich meine Augen öffnete. Ich lag auf Jasons Bett. Nein, in Jasons Armen! Gott, war das schön. Unter der Decke war es warm, und mein Kopf lag auf Jasons Brust. Sein Atem ging gleichmäßig und ich wollte mich nicht bewegen, damit ich ihn nicht aufweckte. Ich ging mit meinen Gedanken zur vergangenen Nacht und biss mir auf die Unterlippe. Was ich ihm bis jetzt verheimlichen konnte, war der Grund, warum ich nicht weiter gehen wollte als es gestern fast dazugekommen wäre. Ich musste ihm zuerst sagen, was ich für ihn empfinde. Erst dann würde ich den nächsten Schritt wagen. Und ich werde Jason sofort alles erzählen, sobald er aufgewacht ist. "Bist du schon wach?", flüsterte Jason und ich erstarrte. Ich hatte sogar meinen Atem angehalten. Ich warte doch lieber, bevor ich mit der Wahrheit rausrücke. "Ja.", gab ich flüsternd zurück und schnappte nach Luft.
FORTSETZUNG FOLGT! y
Tag der Veröffentlichung: 25.06.2011
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