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Vorwort



Es geschah im Reich der Elben, Forenzia, da wurde ein Kind geboren, mit schwarzen Haaren und dunklen Augen.
Zur selben Zeit begann die Herrschaft von Aspergillus, dem Tyrannen. Er und seine Gefolgsleute, vor allem Umami, große, schwerfällige Wesen mit riesigen Hörnern und Klauen an Füßen und Händen. Seine Truppen metzelten jeden nieder der sich ihnen in den Weg stellte. Nur drei Länder in Brüttania sind noch immer frei, Briana, Forenzia und Drako. Doch das Kind, mit den dunklen Haar, wurde verachtet, er war so anders, nicht wie alle Elben, die mit ihren hellen Haar und den himmelblauen Augen so wunderschön sahen. Doch das liegt schon 16 Jahre zurück und das Kind mit dem Namen Flavus wuchs zu einem strammen jungen Mann heran.



1.
Flavus



>>Komm endlich, du fauler Lump<<, rief der grauhaarigen alte Mann zu dem jungen Elb der mit einem Dolch aus Stahl auf einen Heusack einstach.
>>Hör doch damit auf, Junge<<, herrschte ihn der Alte an. Flavus hörte widerwillig auf und begleitete seinen Onkel hinaus zum Feld. Aguni forderte den Jüngling auf den Acker zu bestellen.
Am Abend nahm Flavus wie jeden Tag seinen Dolch zur Hand und trainierte.
>>Du wirst jeden Tag besser, Flavus<<, stellte ein langer mit blondem Haar, der ihn väterlich anlächelte fest.
>>Kendro, was machst du hier, ist etwas im Rat, machen die Nymphen wieder einen Aufstand<<, wollte Flavus mit einem leuchten in den Augen wissen.
Kendro lachte, >>Nein, darf ich den nicht einen guten Freund besuchen<<.
Flavus stieg in Kendros Lachen ein. Und die beiden fingen mit dem Fecht-Training an. Flavus parierte jeden Schlag, den Kendro ihn mit dem hölzernen Schwert zufügen wollte, doch auch der Junge schaffte es dem Elb anzugreifen und versetzte ihm einen gut gezielten Schlag gegen das Steißbein und Kendro fiel vorn über.
>>Gut gemacht, Kleiner<<, keuchte der Lange.
Kendro legte sein Schwert beiseite und setzte sich auf einen Heuballen.
>>Und nun erzähl doch mal, was in den letzten Monaten hier passiert ist, als ich in Faloro war<<, fragte den noch immer trainierenden Flavus.
>>Na ja, nicht viel ...<<.
>>Flavus du nichtsnutziger Tölpel<<, unterbrach ihn sein Onkel, >>Du musst noch nach Elno und neue Samen für das Feld besorgen<<.
>>Aguni, sei nicht immer so ungerecht zu dem Jungen, er tut doch schon was er kann<<, berichtigte Kendro den Alten.
>>Ach Kendro, ich habe dich nicht bemerkt, ich bitte um Verzeihung<<, entschuldigte sich Aguni.
>>Und du<<, er sah zu Flavus, >>geh endlich und komm erst wieder wenn du alles hast<<.
Flavus machte sich auf den Weg nach Elno, der Hauptstadt der Elben. Der Eingang war verziert mit Orchideen und vielen weiteren schön duftenden Pflanzen. Die Häuser waren auf den Bäumen, anders als außerhalb in den kleinen namenlosen Dörfern aus denen auch Flavus stammte.
Das die anderen über ihn tuschelten, störte ihn schon lange nicht mehr. Doch heute war irgendetwas anders, die Elben sahen besorgt aus, aber was ist los?
Erst gegen Nacht kam Flavus zurück, zu seiner Verwunderung war Kendro immer noch da, doch er verabschiedete sich nur noch und ging. In dieser Nacht plagte Flavus ein schrecklicher Traum:
Er rannte, doch er kam nicht voran und plötzlich tauchte ein wunderschönes Gesicht eines Mädchens vor seinen Augen auf, doch ihre Augen waren voller Schmerz und Leid. Er wollte zu ihr, doch ihr Gesicht verwandelte sich und wurde zu einem Umami, einem schrecklichem Ungeheuer mit Reißzähnen und riesigen Hörnern. Das Wesen grinste ihn unverschämt an und schlug mit der Axt um sich und traf Flavus Kehle.
Schweißgebadet wachte der Elb auf, was hatte dieser Traum zu bedeuten, wer war dieses wunderschöne Mädchen. Fragen über Fragen tauchten in seinem Kopf auf, doch er wusste auf keine eine Antwort.
Am nächsten Morgen spürte er einen harten Schlag am Hinterkopf. Aufgeweckt fuhr er hoch, in einem beigen Mantel gehüllt stand Aguni vor ihm.
>>Komm, Kind der Rat will dich sprechen<<, meinte der alte Elb.
Flavus hörte wohl nicht richtig der Rat, der hohe Rat der Elben will ihn sprechen, wie das?
>>Beeil dich, und ziehe dir etwas anständiges an, hast du verstanden<<, sagte Aguni.
Flavus zog sich seine besten Kleider an und wollte sich so gleich auf den Weg machen, doch Aguni hielt ihm am Arm fest.
>>Gib Acht, der Rat hat irgendetwas mit dir vor, bitte Flavus pass auf dich auf<<, gab ihm der Alte mit auf den Weg.
Endlich, konnte Flavus sich auf machen, so aufgeregt wie heute war er schon lange nicht mehr.
Was wollte der Rat von ihm, warum ist Aguni so nervös? Vielleicht hatte Kendro ihnen berichtet wie gut er im Schwertkampf war.
Er hatte das Tor von Elno erreicht als ihm auffiel, nirgends war auch nur ein Elb zusehen. In der Stadt war es nicht anders, sie war wie leer gefegt.
Als Flavus in die Halle von Elnon dem 1. trat wurde er sofort in den Sitzungssaal gebracht.
>>Setz dich bitte Flavus, Sohn von niemanden und höre uns genau zu<<, forderte der Elb am Ende der Tafel den Jungen auf. Flavus sah in die Runde, es herrschte ein angespannte Stimmung, nur ernste Gesichter, nicht einmal Kendro sein guter Freund lächelte ihm zu.
Kuma, ein kleiner, starker Elb erhob sich und brach erdrückende Stille, >>Flavus, wie du vielleicht weißt steht die Verlobung von unserem Prinzen Lohos und der Prinzessin der Nymphen Nial<<.
Flavus nickte.
>>Schön, doch die Prinzessin wurde entführt, so viel wir wissen wird sie in der Stadt Uma gefangen gehalten. Wenn wir es schaffen sie zu befreien, werden die Nymphen uns sehr dankbar sein. Und durch die Hochzeit wird dann endlich Frieden zwischen unseren Völkern herrschen<<, fuhr Kuma fort.
>>Ja und was hab ich damit zu tun<<, wollte Flavus wissen.
>>Wie kannst du es wagen, zu sprechen ohne unsere Erlaubnis<<, fuhr ihn ein langhaariger Greis an.
>>Ist schon gut, Lizian. Also Flavus du wirst nach Uma reisen und die Prinzessin Nial retten<<, sagte der kleine Elb.
Der Junge sah hilfesuchend zu Kendro, der aber nur seinem Blick ausweichte.
>>Ich, aber ich bin kein Krieger...<<.
>>Kendro hat mir aber anderes berichtet, er sagte du seist ein sehr guter Schwertkämpfer<<, unterbrach ihn Kuma.
>>Also, begibst du dich auf die Reise<<.
Flavus nickte ängstlich.
Er wurde nach draußen geschickt um dort auf die Ratsmitglieder zu warten.
Nach 15 Minuten kamen sie endlich, doch sie würdigten ihm keines Blickes bis auf Kendro.
>>Auf was du dich da einlässt ist wahnsinnig Flavus, Uma ist die Stadt der Umami du wirst dort nicht lebend zurückkommen<<, sorgte sich Kendro um ihn.
>>Kendro, du selbst sagtest doch dem Rat, dass ich gut kämpfen kann<<, meinte der Jüngling.
>>Ja, aber ich wollte nicht das sie dich auf so eine gefährliche Reise schicken<<, berechtigte sich das Ratsmitglied.
>>Heißt das du warst dagegen<<, stellte Flavus fest.
Der Lange nickte.
Flavus konnte es nicht glauben, sein bester Freund war gegen ihn. Er drehte sich um und ging, mit einem starken Schmerz im Herzen davon.
>>Warte, das habe ich doch nur getan um dich zu schützen<<, versuchte er ihn aufzuhalten.
Zurück auf dem Hof erzählte Flavus seinem Onkel was in Elno passiert ist.
>>Junge, du kannst doch nicht einfach nach Uma spazieren und die Prinzessin retten. Es geht hier um dein Leben<<.
>>Ich weiß, aber es geht darum, dass zwischen dem Volk der Elben und dem der Nymphen Frieden herrschen soll, verstehst du<<, beruhigte Flavus den Alten.
Am Abend nahm Flavus sein Training nicht wie immer auf, er legte sich einfach nur auf sein Bett und dachte nach.
Warum war Kendro nicht für ihn und das wichtigste, warum hat der Rat ihn ausgesucht um Nial zu retten?
Langsam schlief er ein und wieder spukte in seinem Kopf der Traum von dem Mädchen und dem Umami, der ihn tötet. In aller früh packte Flavus seine wichtigsten Sachen zusammen, steckte seinen Dolch in die Scheide und ging ohne sich noch mal umzuschauen.
Plötzlich kam Kendro auf ihn zu.
>>Flavus du weißt ich liebe dich wie meinen eigenen Sohn und ich habe alles getan, damit du zur Schule gehen darfst, sei doch ehrlich du weißt nicht mal wohin sollst<<, rief er erzürnt.
Flavus schwieg.
Kendro´s Augen füllten sich mit Tränen, er schloss den Jungen in seinen Arme und drückte ihn an sich.
>>Das du aber gut auf dich aufpasst<<.
>>Ich verspreche dir wohl behalten zurück zukehren<<.
Und mit diesem letzten Worten machte sich Flavus davon.

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Tag der Veröffentlichung: 25.11.2009

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