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Arrival

Seit er aus dem Flieger ausgestiegen war, waren jetzt zwei Stunden vergangen und immer noch saß er am Straßenrand auf seiner Reisetasche und fror.

Wenn er die Nummer seines Vaters gehabt hätte, dann hätte er ihn angerufen, aber nicht einmal das konnte er.

Mittlerweile hatte er zwei T-Shirts, seine Lederjacke und die einzige lange Jeans an, die er besaß. Seine Finger waren klamm, was nicht nur am Rauchen lag, seine Füße froren in den Flipflops und die kühle, feuchte Luft fühlte sich unangenehm in seiner Lunge an.

Verständnislos betrachtete er die Passanten, von denen nicht wenige kurze Hosen und T-Shirts trugen und das bei gerademal 22°C!

Als er morgens in Yuma in den Flieger gestiegen war hatte es 34°C gehabt.

Deprimiert sah er zu dem bewölkten Himmel auf. Wenn es jetzt auch noch anfangen würde zu regnen wäre die ganze Scheiße komplett. Am liebsten wäre er in den nächsten Flieger nach Hause gestiegen. Diese Kälte war einfach nichts für ihn.

Der Flug nach Vancouver hatte über drei Stunden gedauert, dort Am Flughafen hatte er eine Stunde auf seinen Anschluss Flug gewartet. Er hatte nicht die Nerven dazu noch länger herum zu sitzen.

Nach dem er seine, mittlerweile fünfte, Zigarette zu ende geraucht hatte stand er auf, hob die Zwecks entfremdete Reisetasche vom Boden auf und schwang sie sich über die Schulter. Ihm war klar, dass es nichts brachte länger auf ihn zuwarten.

Er hatte es vergessen. Eigentlich war er schon überrascht gewesen, dass er überhaupt angeboten hatte ihn abzuholen. Er verfluchte sich für seine Naivität ihm dieses leere Versprechen abzukaufen, denn nun stand er da wie ein Idiot, bestellt und nicht abgeholt.

Wieso musste sein Vater auch immer irgendwelche Versprechungen geben wenn er sowieso von vornherein nicht die Absicht hatte sie einzuhalten?

Er fragte den Nächsten Passanten, nach dem Weg zum Bahnhof und machte sich auf den Weg.

Leider musste er feststellen das es keine Verbindung zu dem kleinen Kaff gab das in den Bergen lag und sein Ziel war. Zum Glück wusste er wie die große Stadt hieß, die am Fuß dieses Berges lag. Er setzte sich auf eine der Bänke und zündete sich eine weitere Zigarette an, dann lehnte er sich seufzend zurück und blies den Rauch aus. Er musste ein halbe Stunde warten bis sein Zug kam und schon allein bis er aus der Stadt draußen war dauerte ewig.

Als er umstieg musste er wieder warten.

Die Stunden, die er im Zug verbrachte kamen ihm endlos vor. Er musste einen riesen Umweg fahren weil es keine direkte Zug Verbindung gab.

Als er endlich ankam war es dunkel. Er warf einen Blick auf die Bahnhofsuhr. Es war schon halb elf. Sein Flieger war um sechs Uhr morgens gestartet.

Er war einfach nur kaputt davon den ganzen Tag unterwegs zu sein.

Ein wenig verzweifelt fragte er sich ob es besser war die Nacht in der Stadt zu verbringen oder den Weg in die Berge zu suchen, aber er wusste nicht wie weit es noch war, geschweige denn den Weg.

Hinzu kam, dass es bereits dunkel war.

Er hatte aber auch keine Lust bei der Kälte in einer Unterführung zu Schlafen. Vor dem Bahnhof an den Bushaltestellen suchte er nach einer Verbindung zu dem Kaff.

Doch er gab die Hoffnung recht bald auf.

Einen Momentlang spielte er mit dem Gedanken seine Mutter anzurufen. Sie würde ausflippen wenn sie hörte was ihr Ex sich geleistet hatte, aber eigentlich war er wütend auf sie, weil sie ihn dazu gezwungen hatte die nächsten Monate bei seinem Vater zu verbringen. Er fragte sich immer noch wie sie nur auf so eine bescheuerte Idee gekommen war.

Er lief planlos durch die Stadt. Irgendwann betrat er einen, wie ausgestorben daliegenden Spielplatz. Er setzte sich auf die Schaukel und zündete sich die, wie er sich schwor, für heute, letzte Zigarette an. Mittlerweile war es bitterkalt. Seine Füße spürte er kaum noch, obwohl er schon vor einer ganzen Weile seine Turnschuhe angezogen hatte.

Er strich sich die braune Haarsträhne aus dem Gesicht die ihm die Sicht versperrten und blies dann den Rauch in die kalte Nacht hinaus.

Nachdem er den Zigarettenstummel weggeschnippt hatte vergrub er seine steifen Hände in den Taschen seiner Jacke.

Dort wo er herkam kühlte es abends schon auch mal zehn, fünfzehn grad ab, aber so kalt wie jetzt wurde es selbst im Winter nicht. Wieder einmal wurde ihm bewusst wieso er Winteruhrlaub nicht ausstehen konnte. In Canada hatte er absolut nichts verloren!

Nach einer Weile lief er zurück zum Bahnhof, der mittlerweile geschlossen hatte und mal abgesehen von zwei drei vereinzelten Jugendlichen, die wohl nach der Disco die letzte Bahn verpasst hatten, wie ausgestorben dalag.

Er setzte sich auf eine der Bänke und hoffte, dass es möglichst schnell morgen wurde und er nicht ausversehen einschlief und erfror.

 

 

Als die Sonne am nächsten Morgen aufging war er Tod müde. Er lief durch die Straßen und betrat dann einen McDonalds, die einzige Fressbude die um diese Zeit –es war fünf Uhr morgens- bereits offen hatte. Er kaufte sich einen Kaffee und setzte sich damit an einen der Tische.

Während er den Kaffe trank sah er dem bereits geschäftigen Treiben auf der Straße zu. Danach verließ er den McDonalds und fragte einen vorbeikommenden Mann nach dem Weg zu dem Kaff in den Bergen. Der Mann beschrieb ihm netter weise den Weg und sagte ihm auch noch, dass er zu Fuß mindestens zwei Stunden brauchen würde.

Eigentlich hatte er nicht die geringste Lust auf eine Wanderung in die Berge, aber er machte sich trotzdem auf den Weg, denn noch weniger Lust darauf hatte er, noch eine Nacht auf der Straße zu verbringen.

 

Nach dem er nun schon zwei Stunden, mit einer geschulterten Reisetasche, der Straße gefolgt war und immer noch nicht die winzigsten Anzeichen einer Stadt zu sehen waren blieb er stehen.

Frustriert setzte er sich an den Straßenrand und ließ die Tasche von seiner schmerzenden Schulter gleiten. Er rauchte eine Zigarette und blieb auch danach noch sitzen.

Eigentlich war er alles andere als scharf darauf zu seinem Vater zu kommen, wieso sich also nicht Zeit lassen? Mal abgesehen von der Kälte, seinem knurrenden Magen, der Erschöpfung und seiner schmerzenden Schulter war ja alles bestens.

Er hatte keine Ahnung wie viel Zeit inzwischen vergangen war, als er ein lauter werdendes Motorengeräusch hörte. Eilig sprang er auf die Beine. Vor lauter Überschwang trat er dem Auto in den Weg ohne überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, überfahren zu werden.

Dieses Auto musste einfach halten. Was es dann schließlich, unter lautem Gequietschte, auch tat. Er ging um den Wagen herum, wo der Fahrer auch schon dabei war die Scheibe herunter zu lassen und den Kopf aus dem Fenster zu strecken. Der Fahrer –er schätzte ihn nicht älter als 19- hatte kurzes braunes Haar, braune Augen trug ein Linken Park T-Shirt und funkelte ihn wütend an: „Was machst du denn da? Willst du überfahren werden?“

Er ging nicht auf seine Frage ein.

„Kannst du mich vielleicht mit nehmen?“ fragte er mit flehentlichem Unterton.

Diese Frage schien den Fahrer völlig abzulenken.

„Mit nehmen? Wohin denn?“, fragte er völlig verblüfft als würde diese Straße überall hinführen.

Er nannte ihm den Namen von dem Kaff.

„Hat dich etwa jemand ausgesetzt?“

Es war schwer zu sagen ob diese Frage ernst gemeint war.

„Ich bin zu Fuß unterwegs, aber eigentlich steh ich nich so auf Wanderungen.“, erklärte er deshalb und erntete dafür ein herzliches Lachen, als hätte er gerade einen guten Witz erzählt.

„Na dann steig ein!“ Sagte der Fahrer immer noch lachend und zeigte mit dem Daumen nach hinten. Nach dem er seine Reisetasche geholt hatte, die immer noch am Wegrand lag öffnete er die hintere Türe bucksierte seine Reisetasche auf den Rücksitz und stieg selbst auf der Beifahrerseite ein.

„Ich bin Michael, aber du kannst mich Mil nennen!“ sagte der Fahrer gut gelaunt. Nach dem er nicht reagierte wandte er sich zu ihm um. „Und wie heißt du?“, fragte er dann.

„Ben.“, antwortete er kurz angebunden, während er aus dem Fenster starrte.

Er hatte keine große Lust auf ein Pläuschchen.

„Und was machst du hier, obwohl du doch Wanderungen so gar nicht ausstehen kannst?“ fragte Mikel, wahrscheinlich mit der Absicht eine höfliche Konversation zu führen.

„Besuch meinen Vater. Kannst du vielleicht die Heizung an machen?“, antwortete er schwankend zwischen bittend und genervt.

„Die Heizung? Es is heute schon 21° warm und soll noch wärmer werden!“, sagte Mikel gut gelaunt.

„Und du warst echt zu Fuß unterwegs? Mit der Tasche?“ Mikel warf einen skeptischen Blick auf die Tasche auf der Rückbank. Doch er wartete überhaupt keine Antwort ab.

„Da hattest du aber verdammt Glück das ich zufällig vorbeigekommen bin sonst wärst du wahrscheinlich noch ewig unterwegs gewesen, dass dauert ja selbst mit dem Auto eine halbe Stunde!“ Sagte Mikel fröhlich.

„dieses Arschloch!“ Fluchte Ben und sah wütend nach vorne.

„Wer? Dein Vater?“ Fragte Mikel überrascht. „Ja, der auch. Ich mein diesen Typ der behauptet hat, dass dauert zu Fuß höchstens zwei Stunden.“, erklärte er mürrisch.

Während der gesamten Autofahrt redete Mikel auf ihn ein. Er erzählte ihm, so schien es, seine ganze Lebensgeschichte und fand neben bei auch noch genug Zeit um Ben mit Fragen zu löchern.

Er war mehr als er leichtert, als nach sechs Minuten die ersten Häuser in Sicht kamen.

Das Kaff war fast so klein, wie er es sich vorgestellt hatte. Von der Straße die sie entlang fuhren zweigten rechts und links mehrere Seitenstraßen ab, an deren Ränder sich die Häuser drängten.

„Du kannst mich hier raus lassen.“, unterbrach Ben Mikel, der gerade dabei war ihm von den Lehrern an seiner Schule zu erzählen.

„Dein Vater wohnt also hier? Kenn ich ihn?“ Mikel warf einen interessierten Blick aus dem Fenster auf die Häuser am Straßenrand.

„Nein. Keine Ahnung wo der wohnt. Ich werd’s schon finden…“, sagte Ben abwesend, während er in seiner Tasche nach dem Zettel mit der Adresse seines Vaters suchte. Bevor Mikel noch eine Frage stellen konnte öffnete er die Autotür und schlug sie hinter sich schnell wieder zu. Er hörte wie hinter sich der Motor wieder anging und Mikel fortfuhr. Bei so einem kleinen Kaff konnte es ja nicht lang dauern die richtige Straße zu finden.

Er lief aber dennoch eine ganze Weile durch die Straßen ohne die richtige zu finden und musste feststellen, dass das Kaff doch etwas größer war als es auf den ersten Blick gewirkt hatte. Als er an einer Bäckerei vorbei ging schlug ihm der Geruch von frisch gebackenen Brötchen entgegen.

Er blieb stehen und zog sein Handy aus der Tasche um auf die Uhr zu sehen. Es war neun Uhr. Ihm war deutlich bewusst, dass er seit dem –etwas eigentümlichen- Belegten Brötchen während des Fluges am vergangenen Tag nichts mehr gegessen hatte. Er betrat die Bäckerei und kaufte sich eine Brezel. Danach fragte er jemanden nach der Straße. Sie lag am äußersten Rand des Kaffs. Hinter der Häuserreihe begann der Wald. Ben warf noch einen Blick auf den Zettel und ging dann mit gemischten Gefühlen auf das Haus mit der Nummer sieben zu.

Doch bevor er das Haus erreicht hatte ging die Türe auf und ein großer Mann mit dunklen Haaren, Jeans, braunen Stiefeln und hochgekrempelten Hemdsärmeln trat aus dem Haus. Er trug einen drei-Tage-Bart und war gerade dabei zum Haus neben an zu gehen als er Ben bemerkte und stehen blieb. Er schien ihn nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Wenn Ben nicht gesehen hätte wie er aus dem Haus gekommen war, hätte er ihn wahrscheinlich auch nicht sofort erkannt.

Aber genau da war der Knackpunkt: Er hätte ihn nicht sofort erkannt, aber er hätte ihn erkannt.

„Hast du dich verlaufen? kann ich dir weiter helfen?“ fragte der Mann ohne die geringsten Anzeichen des Erkennens. Ben wurde von einer Woge der Wut erfasst. Wegen diesem Volitionen der sich nicht mal merken konnte wie sein Sohn aus sah kam er jetzt in die Verlegenheit erklären zu müssen wer er war.

„Nein vielen Dank auch!“, zischte er ihn wütend an und genoss seinen verdutzten Blick.

„Ich dachte du wusstest von Moms genialem Plan?“

Ben konnte förmlich hören wie es in dem Gehirn seines Vaters ratterte und als mit einem Schlag alle Farbe aus seinem Gesicht wich wusste er, dass es klick gemacht hatte.

„Ben?“ fragte er ungläubig und immer noch kalk weis.

„Nein der Kaiser von China.“ Ben verdrehte genervt die Augen.

„Aber ich dachte du kommst erst am 14.?“ sagte der Mann entgeistert. Ben verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. Der hatte vielleicht nerven! Sein Vater wandte sich unbehaglich zu der alten Frau um die auf sie zu kam. Sie hatte ihre weißen Haare zu einem strengen Dutt zurück gebunden und kam mit energischen Schritten auf sie zu.

„Der wievielte ist heute?“, fragte er sie. „Der 15.“ Sagte sie und sah ihn forschend an, als versuche sie herauszufinden um was es eigentlich ging. Der Mann wandte sich wieder zu Ben um.

„Na jedenfalls herzlich willkommen.“ sagte er und trat mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Ben fragte sich ob das sein Ernst war.

Kein Wort der Entschuldigung, seit sieben Jahren hatte er ihn nicht mehr gesehen, aber trotzdem glaubte er Ben würde sich freuen ihn zusehen? Dieser Mann hatte eindeutig nicht mehr alle Latten am Zaun. Ben warf ihm einen vernichtenden Blick zu und der Mann ließ die Arme langsam sinken.

„Wo soll ich meine Sachen hintun?“

„Moment ich zeig es dir.“, sagte der Mann eifrig und Ben folgte ihm in das Haus. Es besaß zwei Stockwerke. Ben bemerkte, dass es nicht besonders ordentlich war.

Die Küche war nicht vom Wohnzimmer abgetrennt und gab den Blick auf dreckiges Geschirr in der Spüle frei. Doch das störte Ben weniger, schließlich musste er das alles nur drei Monate ertragen, das würde er schon irgendwie überstehen. Abgesehen davon konnte dieser Typ ihn dann nicht für seine eigene Unordnung zu Recht weißen. Der Mann führten ihn eine holz Treppe rauf und deutet auf die Türe zu ihrer Rechten.

„Da ist das Bad.“ Erklärte er und ging dann weiter zu der anderen Türe.

„Und da ist dein Zimmer.“ Er öffnete die Türe und machte eine Ausladende Geste in Richtung Zimmer.

Das ist dein Zimmer.

Dieser Heuchler tat ja gerade so als hätte er das Zimmer seit Jahren nur für ihn freigehalten. Ben betrat das Zimmer. Der Mann schien unschlüssig ob er ihm folgen sollte.

„Du kannst ruhig wieder gehen.“, sagte Ben sarkastisch und schlug ihm die Türe vor der Nase zu. Dann ließ die Tasche von seiner Schulter gleiten und sah sich in dem Zimmer um. Die Wände bestanden aus Holz. Der Boden bestand ebenfalls aus Holz, so wie –wie es schien- alles in diesem Haus und war sogar noch dunkler. An der Wand, in der Mitte des Zimmers stand ein Doppelbett.

Ben kam zu dem Schluss, dass das Zimmer ganz annehmbar war.

Als aller erstes drehte er die Heizung unter dem Fenster auf. Eine Weile blieb er so stehen und genoss das Gefühl wie sie unter seinen Händen warm wurde, dann ließ er sich auf das Bett fallen, wickelte sich mitsamt Schuhen und Klamotten in die Decke ein und entschied, erst mal etwas Schlaf nach zu holen. Er fühlte sich völlig zerschlagen und war tot müde.

Er war gerade eingeschlafen, als sein Handy klingelte. Er stöhnte genervt auf und zog umständlich sein Handy aus der Hosentasche.

„Ja hallo?“, nuschelte er in den Hörer.

„Also ehrlich Ben was soll das?“

„Mum?“, fragte Ben müde.

„Du hast mir hoch und heilig versprochen anzurufen wenn du ankommst! Ich versteh ja, dass du wütend bist, aber du hast es versprochen!“ kam es vorwurfsvoll aus dem Hörer.

„Tut mir leid Mom, aber können wir das nicht später bereden?“, fragte Ben und wurde am Ende des Satzes immer leiser, weil er schon wieder am wegdämmern war.

Nein das können wir nicht später bereden. Ich will jetzt von dir wissen warum du nicht angerufen hast! Ich bin wirklich enttäuscht von dir Ben!“

„Bye Mom… Ich ruf dich später…zurück…“ Er legte erleichtert seufzend auf und war auch schon wieder eingeschlafen.

Als er aufwachte wusste er erst nicht wo er war, aber als er das viele Holz sah dämmerte es ihm und seine Laune sank schlag artig. Draußen war es bereits dunkel. Er sah auf sein Handy. Es war 19 Uhr.

Sein Handy erinnerte ihn an etwas. Irgendwas war doch da. Plötzlich fiel es ihm siedend heiß wieder ein –das Telefonat mit seiner Mutter. Er hatte sie weggeklickt, wahrscheinlich war sie jetzt stock sauer.

Missmutig wählte er ihre Nummer.

„ja?“ meldete sie sich mürrisch am anderen Ende.

„Hi Mum.“

„Ben, was fällt dir ein mich einfach weg zu klicken! Das ist echt das aller letzte! Wenn du schon vergessen hast mich anzurufen! Du hast es mir hoch und heilig versprochen! Auf dich kann man sich kein bisschen verlassen!“

Sie redete sich immer mehr in Rage.

„Mum, bitte, ich kann das erkl-“ „Da gibt es nichts zu erklären! Ich warte schon ewig auf deinen Anruf. Du bist sowas von verantwortungslos!“ Ben verdrehte genervt die Augen.

„Vielen Dank auch das du soviel Interesse hast mich zu verstehen Mum!“, sagte Ben sarkastisch. Am anderen Ende war es einen Moment still. Dann sagte sie herausvordernd: „Ok, dann erklär mal.“

„Also ich wollte ja anrufen wenn ich ankomme, aber ich war einfach tot müde weil ich wegen dem ‘ne zweistündige Wanderung hinlegen durfte. Ich bin ja auch so n Idiot...“, fing Ben an zu erklären, während er sich immer noch fragte wie er nur so blöd sein konnte.

„Was meinst du damit?“ fragte seine Mutter verwirrt. Einen Momentlang war er sich nicht sicher ob er es ihr erzählen sollte, aber jetzt hatte er ja schon davon angefangen. Seine Mutter würde sicher nicht locker lassen, bevor sie es aus ihm heraus gequetscht hatte.

„Als mein Flieger angekommen ist hab‘ ich zwei Stunden an der Straße gewartet, bin dann mit dem Zug zu dieser Stadt da gefahren. Am nächsten Morgen bin ich dann zu diesem Kaff gelaufen. Mich hat zum Glück einer mitgenommen.“

Währen er redete schweiften seine Gedanken zu seinem Vater ab. Ob der wohl kochen konnte? Er hatte verdammt Hunger.

„Er hat was?“, riss ihn die Stimme seiner Mutter aus seinen Gedanken.

„Er hat dich nicht abgeholt?“

„Nein hat er nicht.“ sagte Ben und kam nicht umhin sich über ihre Empörung ein winziges bisschen zu freuen.

„Gib ihm mal das Telefon. Der kann sich auf was gefasst machen!“ sagte sie entschlossen.

„Nein, vergiss es!“, wehrte Ben leicht schockiert ab. „Du warst doch diejenige, die mich hergeschickt hat! Dir hätte doch klar sein können, dass sowas passiert, du weist doch wie er ist. Ich hab‘ keinen Bock den Beleidigten zu spielen, als hätte ich irgendetwas anderes erwartet. Das zeigt doch nur wie naiv ich bin. Hab ich wohl von dir geerbt. Abgesehen davon hau ich ja sowieso bald wieder ab. Nicht‘ das er noch auf die Idee kommt, das er mir wichtig genug wär um mich zu verletzten.“ wiedersprach Ben gereizt.

Am anderen Ende war es einen Moment still.

„Aber er ist immer noch dein Vater und er hat dich verletzt.“ sagte seine Mutter sanft. Diese Stimme ging ihm dermaßen gegen den Strich.

„Früher vielleicht mal, aber jetzt macht er mich einfach nur noch wütend.“ sagte er, verabschiedete sich ohne sie noch einmal zu Wort kommen zu lassen und legte auf.

Mittlerweile war sein Hunger so groß, dass er sich nach kurzem Abwägen der beiden Übel aus dem Bett quälte und sich auf die Suche nach etwas Essbarem begab. Sobald er das Zimmer verließ kroch die Kälte wieder in ihm hoch und er nahm sich fest vor sich passendere Kleidung zu besorgen.

Er fand die Küche ohne weitere Probleme und öffnete den Kühlschrank. Gerade als er dessen Inhalt musterte hatte er das Pech das sein Vater die Küche betrat.

„Was machst du denn da?“ Ben wirbelte erschrocken herum und ärgerte sich sofort darüber als er seinen Vater sah.

„Nach was sieht’s denn aus?“ fragte er spöttisch.

„Du kannst dich doch nicht einfach an meinem Kühlschrank bedienen!“ ,sagte sein Vater verärgert, der anscheinend über den Schock von Bens „plötzlichem“ Erscheinen hinweg war –wenn man mal darüber hinweg sah, das sein Vater schon vor Monaten über sein Kommen in Kenntnis gesetzt wurde.

„Ach ja und wieso nicht?“, fragte Ben genervt.

„Weil ich es nicht will!“ An seinem befehlenden Tonfall konnte Ben erahnen, dass da noch einiges auf ihn zukommen würde. Doch wenn er dachte er könnte den Vater raushängen lassen und ihm Vorschriften machen hatte er sich geschnitten. Das konnte Ben absolut nicht gebrauchen.

„Was ist so schlimm daran, wenn ich mir was zu essen hol? Ich hab Hunger!“ Ben verdrehte genervt die Augen. Es war einfach lächerlich was für ein Drama sein Alter daraus machte und abgesehen davon, war der ja Schuld daran, dass Ben so ein Kohldampf hatte.

„Du wirst ja wohl bis zum Abendessen warten können!“

Ben sah ihn entsetzt an. „Du erwartest doch hoffentlich nicht, dass ich mit dir zusammen esse?“

„Doch, genau das wirst du tun und wehe du bedienst dich noch einmal einfach an meinem Kühlschrank!“, sagte sein Vater wütend.

Der tat ja gerade so als wäre das Bier das da im Kühlschrank stand ‘ne Million wert.

„Ich glaub mir ist der Hunger gerade vergangen.“ Ben drehte sich angewidert um und ging zähneknirschend in „sein“ Zimmer zurück.

Frustriert ließ er sich auf das Bett fallen und versuchte seinen protestierenden Magen zu ignorieren.

 

Er stand im Zimmer herum und trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. Wann es wohl Abendessen gab?

Auch wenn Ben keine Lust hatte mit seinem Vater zu reden ging er wieder nach unten. Sein Vater lag auf der Couch und sah Fern. Er hatte wirklich verdammt Hunger, trotzdem konnte er sich nicht dazu überwinden zu seinem Vater zu gehen und um Essen zu betteln.

Er wurde richtig wütend. War es denn zu viel verlangt etwas Essen zu bekommen?

Sein Vater hatte ihn anscheinend bemerkt, denn er wandte den Blick vom Bildschirm ab.

„Ist irgendetwas?“

John sah ihn genervt an. Was hatte er denn jetzt schon wieder verbrochen?

Ben ballte wütend die Hände und verließ zähneknirschend das Haus. Und er hatte nicht einmal seine Jacke mitgenommen!

Er lief die Straße entlang, schlang seine Arme um seinen Körper und blieb dann unschlüssig stehen.

Die Frau von vorhin bemerkte er zuerst überhaupt nicht, doch dann kam sie auf ihn zu.

„Hallo. Suchst du etwas, kann ich dir helfen?“, fragte sie ihn freundlich.

Ben schüttelte den Kopf.

„Was hast du denn mit John zu tun?“ Ben fand sie ganz schön aufdringlich.

„Ich werde eine Weile bei ihm wohnen.“, sagte er mit den Gedanken immer noch beim Abendessen.

„Du wirst bei ihm wohnen?“ fragte sie verblüfft.

„Ich hätte echt nicht erwartet, dass John, einfach so, jemanden bei sich wohnen lässt. Dazu ist er fiel zu stur! Wie kam es denn dazu?“

Diese Vorstellung schien sie zu amüsieren, Ben weniger.
„Ja leider.“, murmelte er schlecht gelaunt. Die Frau zog die Augenbrauen zusammen.

„So schlimm ist er eigentlich gar nicht!“

Ben schnaubte. Na da war er aber beruhigt!

„Was genau ist dein Problem?“, fragte sie harsch. Da war er ihr wohl zu nahe getreten. Ben fragte sich was diese Frau nur an seinem Vater fand. Aber irgendwie war er beeindruckt.

„Ich hab Hunger!“, antwortete er wahrheitsgemäß. Die alte Frau sah ihn mit hoch gezogenen Brauen an.

„Na wenn´s bloß das ist! Wenn du willst kannst du bei mir was essen.“

Ben sah sie hoch erfreut an.

„Ehrlich?! Auf was warten sie dann noch!“ Er marschierte schon in Richtung ihres Hauses während er sich fragte ob es in dieser Provinz üblich war Wildfremde einzuladen. Die alte Frau folgte ihm Kopf schüttelnd.

Ben betrat das Haus und sah sich um. Das Wohnzimmer war großräumig und hell.

„Überraschend modern eingerichtet für…“ „Eine alte Frau wie mich?“ Beendete Die Frau Bens Gedankengang.

„So war das nicht gemeint!“, wiedersprach Ben. Diese Frau gegen sich aufzubringen war das letzte was er wollte. Zum Einen weil er sie gut leiden konnte und zum anderen wollte er auf keinen Fall auf sein Essen verzichten. Außerdem konnte er sich ziemlich gut vorstellen, wie sie mit dem Besen auf jemanden los ging und er bevorzugte es, nicht selbst der gejagte zu werden.

„Schon gut.“, sagte sie lächelnd.

„Eine Freundin hat die Möbel für mich ausgesucht.“

„Ich hätte erwartet, dass jemand wie sie, selbst weiß was er will.“, sagte er grinsend.

Die Frau lachte. „Du kannst mich ruhig Hellen nennen.“ „Ich bin Ben.“ Er reichte ihr die Hand.

„Ich hoffe das Angebot mit dem Essen steht noch!“ Hellen wandte sich immer noch lachend dem Kühlschrank zu.

Nachdem sie Brot, Käse, Wurst eine Wasserflasche und so wie es schien auch den Rest ihres Kühlschranks vor ihm auf den Küchentisch gestellt hatte, musste er an sich halten nicht alles einfach in sich rein zu schaufeln. Doch anscheinend hatte er gieriger gewirkt als er gehofft hatte, denn er bemerkte wie ihm Hellen einen ungläubigen Seitenblick zu warf.

„Du siehst aus als wärst du am verhungern.“, stellte sie belustigt fest.

„Ich hab auch seit vorgestern nichts Richtiges zwischen die Zähne bekommen!“

Hellen sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Na dann hau rein!“

Ihm fiel es nicht schwer ihrem Vorschlag zu folgen. Während er aß, hielt Hellen sich mit Fragen zurück, worüber er sehr dankbar war. Er hatte keine Lust mit dem Essen aufzuhören nur um ihre Fragen zu beantworten, aber die Art wie sie ihn durchdringend musterte war ihm ein wenig unangenehm.

Als er fertig war lehnte er sich zufrieden in seinem Stuhl zurück.

„Danke ich war echt am verhungern!“, sagte Ben gutgelaunt. Mit vollem Magen sah die Welt doch gleich viel rosiger aus.

„Kein Problem!“ Sie warf ihm ein spöttisches Lächeln zu und fing an den Tisch ab zu räumen.

„Und? Wie kommt es dazu, dass du bei John wohnst?“

Ben verzog unwillig sein Gesicht.

„Lange Geschichte. Sorry, aber vielleicht ein andermal!“, wich Ben aus, da er nicht die geringste Lust hatte über seinen Vater zu reden. Er warf einen Blick auf die Wanduhr und stellte fest, dass es bereits kurz vor acht war.

„Ich geh dann mal.“

Er hörte noch wie Hellen ihm ein Abschiedsgruß hinterher rief bevor er das Haus verließ.

 

„Wo warst du?“, wurde er sofort gefragt, als er das Haus betrat.

Sollte das ein Scherz sein?

Ben sah seinen Vater beim vorübergehen mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ich hab gefragt wo du warst!“, wiederholte John verärgert und sah ihn vom Sofa aus mit einer Bierflasche in der Hand an.

„Ich bin nicht taub!“, stellte Ben kühl fest, bevor er die Türe hinter sich zuzog und sich zufrieden auf das Bett fallen ließ.

 

 

Pickup

Als er am nächsten Morgen erwachte, spürte er, noch im Halbschlaf, ein unangenehmes ziehen in der rechten Schulter. Verärgert wandte er sich um und landete unsanft auf dem Boden.

Fluchend rappelte er sich wieder auf.

Was für ein toller Start in den Tag! dachte er bei sich und schleppte sich missmutig in das Bad.

Gerade als er mitten unter der Dusche stand und das warme Wasser angenehm über seinen Körper lief, fiel ihm ein das heute gar nicht Sonntag, wie er wegen seiner verspäteten Ankunft angenommen hatte, sondern schon Montag war.

„Fuck! Fuck! Fuck! Fuck! Fuck!

Ben stellte die Dusche aus, schnappte sich ein Handtuch und rannte in sein Zimmer um auf die Uhr zu sehen, doch auf den nassen Fließen verlor er das Gleichgewicht und machte eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Badezimmerschrank. „Fuck!!“

Im Zimmer angekommen stellte er mit einem Blick auf sein Handy

genervt fest, dass es schon acht Uhr war. Wenn er sich beeilte würde er vielleicht noch pünktlich zur letzten Stunde kommen.

„Fuck!!!“

Ben riss ein paar Klamotten aus seiner Tasche und zog sich an. Er beschloss heute ausnahmsweise einmal auf seine Schulsachen zu verzichten, stopfte schnell sein Handy und sein Geldbeutel in die Taschen seiner Lederjacke und rannte die Treppen nach unten.

Vor der Haustüre blieb er wie vom Schlag getroffen stehen. Wie sollte er in die Schule kommen wenn er nicht einmal ein Auto hatte?

Seine Mutter hatte ihm erklärt, wo die Schule war und Ben war nicht sonderlich überrascht darüber, dass es in diesem Kaff keine gab. Das hieß, dass er den ganzen Weg den Berg runter in die Stadt musste.

„Klasse! Einfach große Klasse!“

Er überschlug kurz im Kopf wie lange er bis in die Stadt brauchte. Selbst mit dem Auto dauerte das eine halbe Stunde. Das lag nicht daran, dass es sonderlich weit bis zur Stadt war – es waren gerade mal 9 Meilen. Der einzige Grund wieso es sowohl zu Fuß, als auch mit dem Auto, solange dauerte, war der, dass es die ganze Zeit in gewundenen, schlechten Straßen steil bergauf ging.

Wenn er sich beeilte würde wäre die Strecke in anderthalb Stunden zu schaffen.

Einen Moment überlegte er sich ob sich das überhaupt lohnte. Bis er die Schule gefunden hätte wäre es mit Sicherheit zehn Uhr.

Vielleicht sollte er einfach erst morgen hingehen und so tun als hätte die Sekretärin sich den falschen Termin aufgeschrieben.

Gerade als er beschlossen hatte genau das zu tun, hörte er wie hinter ihm jemand den Flur entlang geschlürft kam. Eilig öffnete er die Tür und floh kurzerhand aus dem Haus.

Wenn es etwas gab auf das er noch weniger Lust hatte als auf Schule, dann war es sein Vater.

Kurzentschlossen fing er an durch die Stadt zu joggen, wobei ihm wenigstens ein wenig warm wurde und machte sich dann, auf derselben Straße auf der er gestern gekommen war, auf den Weg in die Stadt.

 

Er war schon fast eine ganze Stunde unterwegs und spürte das unangenehme ziehen in seinen Muskeln von der ungewohnten Bewegung. Normaler weise Joggte er nicht bergab.

Da bemerkte er einen roten, ziemlich alt aussehenden Ford Mercury an der Straße stehen.  Bis jetzt waren ihm nicht sonderlich viele Autos über den Weg gefahren.

Wahrscheinlich wäre er einfach vorbei gejoggt, wenn nicht genau in dem Moment eine hübsche, braunhaarige Frau aus dem Auto ausgestiegen wäre.

Ihre Jeans steckten in braunen Halbstiefeln, eine braune Jacke mit Fellkapuze hatte sie sich um die Hüften gebunden und ihre braunen Locken waren zu einem Pferdeschwanz gebunden.

Ben ging auf sie zu.

„Kann ich irgendwie behilflich sein?“

Die Frau drehte sich überrascht zu ihm um, nachdem sie die Kühlerhaube geöffnet hatte. „Ich weiß nicht. Können sie?“, fragte sie ihn lächelnd, nachdem sie ihn kurz gemustert hatte.

„Was ist denn passiert?“, erkundigte er sich und betrachtet  derweil  den Motorraum.

„Es hat plötzlich angefangen zu qualmen, da hab ich sicherheitshalber mal angehalten.“

Er konnte ihren abschätzenden Blick im Nacken spüren, doch wie das Schicksaal wollte war es nur eine Kleinigkeit, die sich recht einfach beheben lies.

Er wandte sich mit unterdrücktem Grinsen zu ihr um und hoffte einfach mal, dass sie keine sonderlich große Ahnung von Autos hatte.

„Der Kühlerschlauch hat ein Loch und das Kühlwasser ist ausgelaufen. Wenn sie zufällig Klebeband dabei hätten ließe es sich provisorisch abdichten, aber ohne Kühlwasser sollten sie besser  nicht weiter fahren.“

Er sah wie sich Erleichterung auf ihrem Gesicht breit machte, als sie neben ihn trat und selbst das Loch im Schlauch betrachtete.

„Ich hab zwar kein Klebeband dabei, aber das Loch ist so klein, dass wir es bis ins Tal schaffen sollten, wenn wir das Wasser auffüllen.“, meinte sie nachdenklich. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als sie sich wieder ihm zu wand und mit einem Lächeln meinte: „Ganz in der Nähe von hier ist ein Bach. Ich hab ein paar leere Flaschen im Kofferraum. Wir müssten zwar ein paar Mal laufen, aber das müsste zu schaffen sein.“

Nach einem Moment des Schweigens reichte sie ihm lächelnd die Hand: „ Ich bin übrigens Avery.“ „Ben“, sagte er und schlug ein. Als sie am Bach die Flaschen füllten, sah Ben belustigt dabei zu, wie Avery sich fluchend darüber ärgerte, dass sie sich zu viele Flaschen mitgenommen hatte.

„Soll ich dir vielleicht was abnehmen?“

Ohne viel Federlesen drückte sie ihm grinsend zwei ihrer Flaschen in den Arm, sodass sie ihm selbst beinahe aus der Hand gefallen wären und machte sich auf den Rückweg.

Wieder stahl sich dieses Grinsen auf sein Gesicht. Er wusste nicht wieso, aber er war sich ziemlich sicher, dass er nicht der Einzige war, der die Chemie zwischen ihnen spürte.

Sieh liefen noch ein paar Mal hin und her und leerten das Wasser in den Kühler.

Als er sich dann schließlich wie selbstverständlich zu ihr auf den Beifahrersitz setzte kam er nicht umhin sich ein wenig unwohl zu fühlen. Noch vom Joggen war er voller Schweiß, der ihm nun nass und Kalt am Körper klebte.

Avery startete übertrieben behutsam das Auto und fuhr langsam los.

„Was hast du eigentlich zu Fuß auf dem Weg ins Tal gemacht?“, fragte sie etwas verwundert, als wäre ihr das erst jetzt aufgefallen-

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Tag der Veröffentlichung: 02.05.2011

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