Cover

Vorwort



Was ist das Leben und was ist der Tod?
Viele stellen sich vor, dass sie im Idealfall 100 Jahre alt werden könnten.
Ein Haus bauen, heiraten, Kinder bekommen.
Einen guten Job haben, einen Traum erfüllen
...alt werden.
Mit dem Partner faltig im Bett liegen und das gemeinsame Leben belächeln.
Doch was ist, wenn die Zeit in einem Leben für all diese Dinge gar nicht reicht, denn ein Leben kann so kurz sein, so plötzlich zu Ende gehen.
Wie kann man, ob selbst betroffen oder als Angehöriger, mit so etwas umgehen?
Die Antwort ist Hoffnung und Glaube, Liebe und Zuversicht.
Ein Leben ist ein Leben, ob kurz oder lang.
Man kann es nur belächeln, wenn man sich bemüht es mit alldem zu füllen, was einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.
Warum sollte nach dem Tod nichts kommen?
Woher kommen dann all diese Geschichten, das Leben nach dem Tod, das Paradies, ein strahlendes warmes Licht, Wiedergeburt, Engel und Gott.
Warum sollte es nur eine Welt, nur ein Leben oder nur eine Chance geben?
Dafür ist die Welt zu klein, das Leben zu kurz und eine Chance zu wenig.
Dieses Buch soll helfen, vieles zu hinterfragen und auch Antworten zu bekommen.
Es soll allen Hoffnung und Licht schenken, denen es danach verlangt.
In meiner Familie und meinem Bekanntenkreis sind so viele so früh gestorben.
Krebs, Selbstmord, Hirnblutung, Autounfall…
Der Tod hat so viele Gesichter.
Man kann nur damit umgehen, wenn man glaubt und hofft und ich glaube fest daran, dass da mehr ist, dass wir keine Angst haben brauchen und dass auch wenn wir es wollten, niemals allein sind.
In der Hoffnung sind wir alle vereint.


Kapitel 1


Meine Geschichten

Ein belächeltes Leben



Hallo.
Mein Name ist Ilaina und ich bin 22 Jahre alt.
Ich werde Heute sterben und habe keine Angst. Ich möchte euch erzählen warum.

Vor 2 Jahren habe ich erfahren, dass ich Krebs habe. Natürlich habe ich die Chemotherapie gemacht, denn es gab ja noch Hoffnung.
Doch bald stellte sich heraus, dass egal was ich versuchen würde, mein Leben nur um ein bisschen Zeit verlängern konnte, aber der Tod würde bald kommen, darauf sollte ich mich gefasst machen.
Ihr könnt euch nicht ansatzweise vorstellen, was mir durch den Kopf ging.
Ich hatte gerade erst meinen 20. Geburtstag gefeiert, meine Ausbildung fast beendet, ich hatte einen festen Freund und einen großen Freundeskreis. Ich wollte nicht sterben, ich wollte leben.
Ich wollte alt werden und mit 80 Jahren neben meinen Mann liegen und mit faltigem Gesicht gemeinsam unser Leben belächeln.
Ich wollte Kinder, am besten einen ganzen Haufen. Und ich wollte noch viel mehr.
Aber ich würde das alles nicht bekommen.
Meine Welt brach zusammen, als wäre sie aus dünnem Glas, und die Scherben waren so klein, dass sie einfach durch meine schwachen Hände glitten. Ich konnte sie nicht festhalten.
Meinen Eltern ging es nicht besser, ich bin auch so etwas wie eine kleine Welt für sie.
Ich bin nicht ihr einziges Kind ich habe noch einen kleinen Bruder Noah.
Aber egal was passieren wird, mein Tod wird sie sehr verletzen und ich kann nicht einmal was dagegen tun.
Mein Freund war immer für mich da, doch ich merkte den Abstand den er zu mir hielt.
Er wurde immer schweigsamer und er lächelte nicht mehr. Sein Lächeln war immer so warm.
Es ging alles ziemlich schnell, wegen der Chemo verbrachte ich die meiste Zeit im Krankenhaus, meine Freunde kamen mich oft besuchen und die Zeit verging wie im Flug.
Dann war mein 22. Geburtstag und ich durfte nach Hause, nicht aus Nettigkeit, sondern, weil feststand, dass die Chemo nichts brachte.
An diesem Tag kam mein Freund erst sehr spät zu mir, als ich schon im Bett lag, ich hatte schon Angst er würde gar nicht mehr kommen, was ich ihm nicht verübelt hätte.
Ich sah einfach so schrecklich aus, keine Haare mehr, bleich, dunkle Augenränder und dürr wie ein Ast.
Doch er kam, und er entschuldigte sich auch für die Verspätung, aber er musste noch was besorgen. Es war mein Geburtstagsgeschenk.
Es war in blauem Geschenkpapier eingewickelt und hatte kleine Elefantenmotive.
Als ich es gespannt auspackte, stiegen mir die Tränen in die Augen und mein Freund nahm mich in den Arm und küsste mich sanft auf die Stirn.
Es war eine Urkunde, über einen Stern, der meinen Namen trug.
So wird für immer was von dir für die Ewigkeit da sein, sagte er.
Und er könnte immer in den Himmel schauen und mich sehen.
Ich hatte schon so viele Tränen geweint, ein unerschöpfbarer, glitzernder und nach Salz schmeckender Fluss. Doch an diesem Abend weinte ich nicht nur aus Trauer, sondern auch aus Freude.
Unter der Urkunde war noch ein kleines Büchlein, das ich fast übersehen hätte.
Er erklärte mir, dass es ein ganz besonderes Buch sei, denn alles was darin stand entspräche der Wahrheit.
Der Titel war „Einen Sternenhimmel für Liebende“.
Es war sehr klein gebunden und hatte 85 Seiten.
In dieser Nacht schliefen wir nicht, sondern lagen zusammen im Bett und er las mir aus dem Buch vor.
Es handelte ausschließlich von der unsterblichen Liebe, der Hoffnung und dem Leben nach dem Tod. Ich hasste dieses Wort Tod, es stand für das unwiderrufbare.
Es ging darum, dass die Liebe unsterblich wie die Sterne sei, denn selbst Sterne erlöschen und werden wieder neu geboren.
Das Liebespaar in dieser Geschichte verlor und fand sich immer wieder neu.
Es besagte, dass der Tod nichts Endgültiges war, denn danach würde man sich wieder sehen, man hatte die Chance sich neu zu finden, nicht nur die Liebenden, sondern auch alle anderen.
Und der Verstorbene konnte so lange im Paradies warten, bis die anderen kamen.
Es war kein dunkles Nichts, das auf ein wartete, sondern das warme Licht in dem Zeit keine Rolle spielte, sie verging so wie man es wollte. Und wenn auf der Erde die Zeit reif war und der Liebste einem folgte, konnte man so lange im Paradies bleiben, bis man wiedergeboren werden wollte und sich erneut fand.

Als die letzte Seite dieses Buches kam war meine Angst wie verflogen, denn ich glaubte daran und ich glaube es auch jetzt noch.
Ja ich werde sterben, aber ich werde nicht einfach gehen, sondern bleiben und warten.
Meine Familie, meine Freunde, meinen Liebsten werde ich wieder sehen.
Und selbst wenn wir uns in einem neuen Leben suchen und finden mussten, ich bin stark und ich schaffe das.
Auf der letzen Seite stand: Wenn die Zeit zum gehen kommt, nimmt ein Engel aus deiner Vergangenheit dich mit und führt dich ins Licht, du wirst nicht allein sein.
Ein Engel aus meiner Vergangenheit… vielleicht warten Oma und Opa auch auf uns und einer von ihnen kommt, um mich mit zu nehmen und ich werde dann mit ihnen auf die Anderen warten.
Es war alles in Ordnung, ja es war ok.
Mein Freund sah diesen zufriedenen Blick auf meinem Gesicht und er lächelte wieder, so warm und schön wie ich es in Erinnerung hatte. Ja dieses Lächeln werde ich in mein Herz schließen und mitnehmen.
Zusammen schliefen wir ein und es gab auch noch viele solcher Nächte und Morgen.

Am Schwersten fiel es mir aber doch meinem Bruder zu erklären, dass ich gehen würde, er war erst 8.
Er fragt oft, ob ich ok bin, weil ich so blass aussehe, wie die Geister im Fernsehen.
Ach er ist so süß.
Ich habe ihm erzählt, dass ich bald fortgehe, aber wir uns wieder sehen werden.
Er fing an zu weinen und ich tröstete ihn
Ich gehe zu Oma und Opa und wir warten dann auf dich und die anderen und so lange passen wir auf dich auf.
Dann fragte er wie die Engel?
Trotz meiner Stärke und der verlorenen Angst musste ich anfangen zu weinen, das war alles so ergreifend, dass die Tränen von ganz alleine in meine Augen schossen.
Ich sagte ihm, ja wie die Engel, und nahm ihn in die Arme.
Dann rannte er in sein Zimmer und kam mit einem bunt bemaltem Blatt Papier wieder. Unsere ganze Familie war drauf gemalt, sogar mein Freund.
Kannst du das Oma und Opa geben? Das hab ich für sie gemalt.
Ich nahm das Blatt und streichelte ihm über den Kopf.

Ja ich werde heute sterben, ich wollte nicht im Krankenhaus gehen, deswegen liege ich zu Hause in meinem Bett. Ich glaube nicht, dass die Anderen wissen, dass es Heute passiert, aber ich fühle es. Ich bin so müde, dass ich kaum mehr die Augen aufhalten kann.
Mein Freund liegt bei mir und liest mir wieder ein paar Stellen aus dem kleinen Buch vor, es ist so beruhigend.
Mein kleiner Bruder klopft an der Tür und bringt mir noch ein Bild, diesmal ist es für mich.
Mich als Engel, sehr hübsch muss ich sagen.
Er legt sich zu uns, umarmt mich und sagt, dass er mich vermissen wird.
Ob er es weiß?
Mein Freund macht für ihn den Fernseher an und schaltet auf seine Lieblings-Cartoon-Sendung, die habe ich auch immer gern geschaut.
Zu dritt liegen wir da, mein Bruder neben uns und ich im Arm meines Freundes, er drückt mir wieder einen Kuss auf die Stirn, als er bemerkt, dass ich ihn liebevoll ansehe und er sagt, dass er Morgen frei bekommt und mir Frühstück ans Bett bringt und auch Erdbeeren mitbringt.
Ich liebe Erdbeeren, sie sind so süß und von der Sonne erwärmt schmecken sie ganz besonders toll.
Gut, dass er morgen frei hat.
Ich freue mich und er sieht mich noch ein letztes Mal mit seinem warmen Lächeln an.
Dann sage ich ihm, dass ich müde bin und etwas schlafen werde.

Als ich wieder aufwache, liegen wir immer noch genauso wie vorher auf dem Bett, der Fernseher läuft, doch meine Männer schlafen, ich höre leise ihren Atem.
Vor dem Fenster leuchtet ein helles Licht, draußen ist es schon dunkel.
Ich stehe auf und öffne das Fenster, das Licht nimmt mich in die Arme und ich spüre die Wärme wie früher, als mich Oma immer umarmte.
So ist das also.
Ich bitte sie noch kurz zu warten und drehe mich um und sehe uns 3 da immer noch liegen, wir sehen alle glücklich und zufrieden aus. Selbst ich sehe aus, als würde ich fest an meinen Freund gekuschelt schlafen.
Ich gebe ihm einen letzten Kuss, streiche meinem kleinen Bruder über die Haare und nehme Abschied.
Ich warte auf euch.
Als ich schon gehen will, fallen mir die Bilder ein, ich nehme sie mit und belächle im Grunde doch mein Leben, es war so schön.
Das Licht nimmt mich wieder in die Arme und bringt mich davon.

Ja es war für sie alle sehr schwer. Meine Mutter brach weinend an meinem Bett zusammen, als sie bemerkten, dass ich… fort gegangen war.
Mein Bruder nahm sie in den Arm und erzählte ihr, was ich ihm erzählt habe.
Keine Sorge Mama sie hat mir erzählt, dass sie jetzt bei Oma und Opa ist, sie hat auch die Bilder mitgenommen, die ich für sie gemalt habe.
Sie ist jetzt ein Engel und passt auf uns auf.
Ich werde dieses Bild nie vergessen, wie sie sich alle um mich herum in den Armen hielten und zusammen um mich weinten.

Ja jetzt bin ich wirklich gestorben und es ist immer noch alles ok.
Ich werde euch nicht sagen, wie es hier ist, wo ich bin, aber ich sage euch, dass ihr keine Angst haben braucht. Ich bin nicht allein und ich kann meine Familie, meine Freunde und meinen Freund immer noch sehen. Sie sehen mich nicht, aber ich glaube manchmal spüren sie mich, wenn ich meine Blicke auf sie richte und ihnen in Gedanken einen Kuss zu hauche.
Mein Freund lächelt dann immer. Mit meinem Bruder unterhalte ich mich sogar manchmal, in seinen Träumen spricht er mit mir.
Ich grüße ihn von Oma und Opa, das Bild hat ihnen gut gefallen


Eine sterbende Welt



Scherbenreiche Welt, dein falsches Licht blendet mich.
Ich kann deine Stücke nicht erkennen, um sie wieder zusammen zu setzen.
Du reflektierst ein Licht, doch es ist weder das der Sonne, des Mondes oder der Sterne.
Es ist die Falschheit, die dich umhüllt, jede Schandtat ist wie die glitzernde Paillette eines Kleides. Du trägst es, um nicht deine nackte vernarbte Haut zu zeigen.
Es scheint mir, du wärest wie eine Frau, die misshandelt wurde.
Sie wollte Liebe und Geborgenheit geben, schenkte Leben und Wärme und bekam dafür Messerstiche bis tief ins Herz.
Verraten, ausgeraubt und verletzt, ihre Seele schwindet, wie auch die Deine, denn das Lachen vergeht, die Tränen mehren sich in einem neuen Ozean voller Trauer und Tod.
Das Blut hört nicht auf zu fließen, denn es strömt aus jeder Ader.
Irgendwann erlischt dein Licht, wie das in den Augen der einst so unberührten, schönen Frau.
Die Frau, die in ihrem Schoß das Leben barg, dass von den Menschen immer mehr genommen wurde, bis es bald keine Kinder mehr gibt, die Alten sterben und kein einziges Wort über die Welt raunt.
Unsere Zeit wird vorbei sein in weniger als einem Flügelschlag der Ewigkeit.
Ja, es wird nur noch ein Flüstern geben, das Flüstern einer sterbenden Welt.



Ein kleiner Engel für dich



Hallo ich bin Tommy, bin 6 Jahre alt und heute ist mein erster Schultag.
Ich kann mich nicht richtig freuen, denn meine Oma ist nicht mit zur Einschulung gekommen, denn sie liegt zu Hause im Bett und ist krank.
Mama und Papa bleiben bis der Unterricht beginnt, ich darf später alleine nach Hause gehen, weil ich gleich um die Ecke wohne.
Ich sitze neben einem Mädchen, sie heißt Susi und trägt 2 lange Zöpfe.
Ich glaub ich mag sie jetzt schon nicht, weil sie mir immer zu zwinkert und außerdem ist sie ja ein Mädchen.
Die Lehrerin kommt rein und stellt sich vor, Frau Torfuß schreibt sie an die Tafel.
Ob sie auch Fußball spielt?
Der Schultag geht schnell vorbei, wir haben das ABC-Lied gelernt oder soll ich lieber sagen wir versuchen es?
Nach dem Unterricht verabreden wir Jungs uns noch zum Fußball. Die doofen Mädchen tuscheln ganz leise und kichern, während sie uns zu sehen. Es hat sie keiner gebeten zuzusehen.
Dann sehe ich Susi wieder, sie lächelt mich an, rennt zu mir hin und… igitt sie hat mich auf die Wange geküsst. Die Mädchen lachen ganz laut und die Jungs sind alle meiner Meinung, die sagen auch alle igitt.
Ich gehe erstmal nach Hause, jetzt hab ich genug von meinem ersten Schultag.
Obwohl ne Runde Schaukeln könnte ich ja noch schnell, ich mag das so gern, so stell ich mir ein bisschen fliegen vor, aber wenn mich keiner anschubst, komm ich nicht so hoch.
Leider sitzt auf der Schaukel schon jemand. Ein Mädchen natürlich.
Sie weint, das kann ich sehen und außerdem schluchzt sie so laut.
Mama sagt, wenn jemand weint muss man ihn trösten, also gehe ich zu ihr hin.
Sie hat ganz lange braune Locken und auf ihrem weißen Kleidchen hat sie 2 Flügel.
Komisch Fasching ist doch schon vorbei.
Ich frage was sie hat und sie sieht mich mit ganz großen und nassen Augen an.
„Ich hab mich verirrt.“
Ich schiebe mit den Füßen etwas Sand aufeinander und überlege was ich jetzt machen soll.
„Das ist ja doof.“ War das Einzige, was mir grad einfiel.
Dann fing sie wieder lauthals an zu weinen.
„Wie heißt du denn und wo wohnst du?“
Sie sagt mir, dass sie Hannah heißt und aus dem Himmel kommt.
Damit kann ich nichts anfangen, das Mädchen ist irgendwie komisch.
Ich nehme sie mit nach Hause, ich wollte es zwar nicht, aber Hannah hat einfach meine Hand genommen.
Vor der Haustür wartet mein Hund Lolly auf mich, ich hab ihm den Namen gegeben.
Sie springt mich wie immer zur Begrüßung an und ich falle grade heute vor einem Mädchen auf den Po. Hannah lacht. Wenigstens weint sie nicht mehr.
Dann springt Lolly auch Hannah um und sie weint natürlich wieder, weil sie ja ein Mädchen ist und Mädchen tun das immer.
Ich helfe ihr auf und klopfe ihr Kleid etwas ab.
Als wir zur Tür reinkommen, riecht es nach meinem Lieblingsessen, Nudeln mit Tomatensoße. Ich könnte die immer essen. Ich hab mich mal an einer Nudel verschluckt, als ich klein war und dann kam sie mir aus der Nase wieder raus, hat Mama mal erzählt.
Ich suche nach Mama und finde sie in der Küche, ich stelle ihr Hannah vor und erzähle, dass sie sich verirrt hat.
„So ein Unsinn.“
Sie stellt mir einen Teller hin und tut so als wäre Hannah nicht da. Komisch.
Ich teile mein Essen mit Hannah, natürlich gibt’s ärger, da Hannah ja keinen Teller unter sich hat und viel kleckert.
Mama meckert mich an.
Ich sage ihr, dass das Hannah war, doch sie sagt nur:“ Also echt Tommy, für so was bist du zu alt.“ Versteh ich nicht.
Aber egal, als Mama zu Oma geht um nach ihr zu sehen, gehe ich mit Hannah in mein Zimmer zum Spielen.
Doch plötzlich kommt Mama ins Zimmer gesaust und sagt, dass es Oma schlechte geht, sie muss ins Krankenhaus.
Ich habe große Angst, als sie das sagt, denn mein Opa war auch im Krankenhaus, und er ist nicht wiedergekommen.
Ich nehme Hannah an die Hand und sage, dass sie keine Angst haben braucht und ich auf sie aufpasse.
Zusammen fahren wir mit Mama ins Krankenhaus. Oma ist vom Krankenwagen abgeholt worden.
Als wir da sind, bekommen Hannah und ich eine Gänsehaut, denn das große weiße Gebäude macht einem echt Angst. Hannah drückt ganz doll meine Hand, ich drücke sie zurück.
Im Wartezimmer sitzen wir allein, denn Mama rennt ständig raus, weil sie Papa versucht über Handy anzurufen.
Ich frage Hannah, warum sie die Flügel auf dem Rücken hat.
Sie guckt mich ganz doof an, und sagt:“ Ich bin ein Engel, und die haben Flügel, weißt du so was denn nicht?“
Ich überlege kurz was Oma mir mal über Engel erzählt hat.
Engel müssen Flügel haben, denn sie kommen aus dem Himmel und außerdem passen sie auf Menschen auf, aber nicht jeder kann sie sehen.
Hannah nickt, als hätte ich das laut gesagt und erzählt mir, dass sie aber noch eine andere Aufgabe haben.
„Wir Engel bringen die Seelen nach Hause zu Gott, wenn die Körper der Menschen nicht mehr können. Wir nehmen ihre Hände und fliegen mit ihnen hoch zum Himmel, damit sie keine Schmerzen mehr haben. Und wenn sie wollen, dürfen sie auch Engel werden, um auf die Familie aufzupassen, die noch da ist.“
Ich verstehe nicht wirklich alles was sie da sagt, aber es hört sich gut an.
„Ist mein Opa denn auch im Himmel und passt auf mich auf?“
Die Frage macht mich ganz traurig.
Hannah sagt mir, dass ich mir keine Sorgen machen brauche, denn mein Opa sieht oft runter und guckt nach Oma, Mama, Papa und mir ach ja und ab und zu nach Lolly.
Mama kommt wieder rein, sie hat geweint.
„Komm Tommy wir dürfen jetzt zu Oma.“
Als ich Oma sehe erschrecke ich mich ganz doll, sie ist ganz weiß im Gesicht und atmet ganz schwer, wie mein Hund wenn er schnarcht, aber Oma ist wach.
Sie macht die Augen auf und lächelt mich an.
„Hallo mein Kleiner, schau mich doch nicht so entsetzt an, sehe ich so schlimm aus?“
Sie lacht doch ich finde das nicht lustig.
Es ist wie bei Opa, das weiße Zimmer, die Schläuche in den Armen und dieses komische Piepgerät neben ihrem Bett.
Mama hat gesagt, das ist ein EKG oder so, es zeigt an wie ein Herz schlägt.
Dann lässt sie mich mit Oma allein und holt sich einen Kaffee, ich glaub sie muss wieder weinen.
Hannah wartet vor dem Zimmer sagt sie mir.
Ich gehe zu Oma ans Bett, obwohl ich ein bisschen Angst hab.
Oma’s graue Locken sind ganz zerzaust.
„Tommy mein Schatz erzähl mir von deinem ersten Schultag!“
Ich erzähle ihr von Susi, die in der Schule neben mir sitzt und das wir das ABC-Lied lernen.
Ich sage es ihr soweit auf wie ich kann, bis P, dann kommen so viele komische Buchstaben.
Und dann erzähle ich ihr von Hannah.
„So aufregend war dein Tag, wie ist denn diese Hannah so magst du sie?“
Ich protestiere laut und erkläre ihr, dass Hannah doch ein Mädchen ist.
Oma lacht laut und wischt sich eine Träne aus dem Gesicht.
„Ach mein kleiner Tommy, Mädchen sind doch nichts schlimmes, die beißen doch nicht.“
„Ne aber sie küssen ein.“
Wieder lacht Oma ganz laut und ihre Wangen werden etwas rot. So sieht sie besser aus.
Aber ein bisschen mag ich Hannah schon, ich flüstere Oma ins Ohr, dass Hannah ein Engel ist, und hier vor der Tür wartet.
Oma sieht auf einmal ganz erschreckt aus und ganz kurz piept das Gerät nicht wie vorher.
„Oh ein Engel sagst du, willst du sie nicht reinholen? Ich würde sie sehr gern mal sehen.“
Bevor ich das tue sage ich ihr aber, dass nur ich und Lolly sie sehen können.
Ich laufe aus dem Zimmer, nehme Hannah an die Hand und sage ihr, dass meine Oma sie gern sehen würde.
Oma sagt ganz freundlich Hallo, obwohl sie Hannah nicht sehen kann.
„Sag kleiner Engel, bist du gekommen, um mich mit zu nehmen?“
Ich bekomme Angst, doch Hannah flüstert mir etwas ins Ohr.
„Sie sagt, das macht sie nicht, Opa will das tun, wenn es soweit ist.“
Oma strahlt und in ihren Augen leuchtet es ganz doll.
Einen langen Moment ist es still, doch dann fragt Oma, warum Hannah denn hier ist.
„Sie hat sich verirrt und findet nicht zurück in den Himmel.“
Oma denkt angestrengt nach, das kann man sehen, weil sie dann immer ein paar Falten mehr auf dem Gesicht hat und mit ihrem Finger gegen ihren Mund tippt.
Plötzlich kam Mama wieder rein und sie lächelte ein bisschen.
„Na wie sieht’s hier aus, alles ok?“
Oma lächelt und nickt, ich glaub es geht ihr besser.
Auf dem Nachhauseweg versuche ich ganz leise mit Hannah zu reden, ohne dass Mama das hört. Ich schlage ihr vor, sie müsse ja nicht zurück in den Himmel, sie kann ja bei mir bleiben und ganz viel spielen.
Hannah lächelt, doch in ihren Augen glitzert es, als ob sie gleich weinen würde.
„Ich vermisse die anderen.“
Mama dreht sich nach hinten um und fragt mich:“ Wen vermisst du?“
Ich gucke ganz doof, hat sie das etwa gehört?
„Hannah hat das gesagt, nicht ich.“
Mama guckt böse und sagt ich soll damit aufhören, dann flüstert mir Hannah wieder was ins Ohr.
„Hannah sagt, Opa ist nicht böse, weil du nicht mehr so oft an sein Grab kommst, er weiß, dass du sehr oft an ihn denkst und immer wenn du betest sprichst du mit ihm. Er vermisst dich und hat dich lieb.“
Mama ist ganz still, bis sie mich wieder ansieht und das gleiche Glitzern wie Hannah in den Augen hat. „Wieso sagst du so etwas?“
Plötzlich sind wir auf der anderen Straßenseite und ein Auto kommt ganz schnell von vorne.
Ich schreie Mama an und sie versucht auszuweichen, doch dann ist da auf ein mal ein großer Baum. Hannah nimmt mich ganz fest in den Arm.
Als ich die Augen wieder öffne, liege ich auf der Straße, Hannah hat mich immer noch im Arm, ich glaub ihr ist nichts passiert.
Ich streichle Hannah über die Haare und bitte sie nach Mama zu gucken, ich kann nicht aufstehen, mein rechtes Bein tut so weh.
Mama liegt mit dem Kopf auf dem weißen Kissen, dass aus dem Lenkrad kommt.
Sie blutet ein bisschen über dem Auge, aber Hannah sagt, dass es nicht schlimm ist.
Hannah flüstert ihr leise etwas ins Ohr, ich kann es leider nicht hören.
Darauf schreckt Mama hoch und sieht direkt zu mir.
Sie rennt aus dem Auto und schreit immer wieder hysterisch meinen Namen.
Mädchen eben, müssen immer gleich weinen, wenn sie sich wehtun.
Als Mama mich von oben bis unten ansieht, weint sie noch mehr, aber lächelt auch irgendwie, das verstehe ich nicht ganz, aber sie erdrückt mich fast.
„Gott sei Dank.“
Und schon wieder sind wir im Krankenhaus.
Papa ist jetzt auch da, nach meiner Operation ist er gleich ins Zimmer gestürmt.
Ich darf bei Oma im Zimmer liegen.
Später erzählen die Ärzte ganz oft, was für ein Wunder es war, dass ich nicht schwerer verletzt wurde oder überhaupt noch lebe.
Doch es war Hannah, die mich beschützt hat, da bin ich mir ganz sicher.
Mama und Papa fahren erst ganz spät nach Hause, sie wollten erst bleiben, aber Oma und ich haben gesagt, dass wir aufeinander aufpassen.
Die meiste Zeit im Krankenhaus, hab ich mit Oma und Hannah gespielt, wir haben uns über ganz viele Dinge unterhalten.
Kurz bevor ich entlassen wurde, ging es Oma leider immer schlechter und schlechter.
Aber sie schien gar nicht traurig und unglücklich zu sein.
Als Oma mal wieder eingeschlafen war, legte sich Hannah zu mir ins Bett und ich deckte sie ordentlich zu. Sie erzählte mir, dass Oma heute Nacht gehen würde. Als Engel konnte man so was spüren.
Sie sagte mir, dass ich keine Angst haben brauche und dass meine Oma auch keine hat.
Trotzdem weine ich, wie peinlich vor einem Mädchen, aber diesmal tröstet sie mich.
Dann erzählt sie mir auch noch, dass sie dann mitgehen wird, weil sie sonst vielleicht nicht mehr nach Hause findet.
Dann weint sie auch, weil sie mich vermissen wird, sagt sie.
Ich weiß nicht wann, aber irgendwann müssen wir wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwache, leuchten draußen die Sterne ganz hell.
Hannah hielt meine Hand ganz fest und atmete leise schlafend.
Dann passiert was ganz seltsames. Opa steht auf einmal vor Omas Bett und streichelt ihr Haar. Er leuchtet ganz leicht. Oma steht auf, und leuchtet auch. Gleichzeitig bleibt sie aber auch im Bett liegen, als gäbe es sie zweimal.
Nun kommen sie beide an mein Bett, ich habe keine Angst.
Sie streicheln mir beide über den Kopf und Oma gibt mir noch einen feuchten Kuss auf die Wange, eben ein Omakuss.
Sie sagen mir, dass sie jetzt beide auf uns aufpassen und wir uns wieder sehen.
Dann wollen sie gehen. Ich weiß nicht was ich machen soll, soll ich Hannah aufwecken, damit sie nach Hause gehen kann? Aber ich werde sie so vermissen, wenn sie weg ist.
Ich nehme sie ganz vorsichtig in die Arme, ich hätte nicht gedacht, dass Engel so leicht sind.
Und dann nimmt Opa sie mir ab ganz vorsichtig und sagt, dass sie Hannah oben schon vermisst haben.
Diesmal gebe ich einem Mädchen einen Kuss auf die Wange. Sie wird mir ganz doll fehlen.
Dann sind sie weg einfach so.
Als ich wieder aufwache ist es morgen, ich kann mich kaum mehr an letzte Nacht erinnern,
als hätte ich geträumt. Mama und Papa saßen an meinem Bett und weinten.
Da wusste ich, dass es kein Traum war. Hannah war nicht hier und Oma war auch fort, sie war nicht mal mehr im Zimmer, wie lang und fest hatte ich geschlafen?
Mama nahm meine Hand und will grade was sagen, da sage ich ihr zu erst etwas.
„Ich weiß, Oma ist weg. Aber ihr müsst nicht weinen, Opa war hier und hat sie mitgenommen, und Hannah ist auch mitgegangen.“
Sie weinen trotzdem noch und sagen nichts. „Mama was hat Hannah dir eigentlich ins Ohr geflüstert, als wir den Unfall hatten?“
Mama lächelt, als hätte sie etwas verstanden, was sie vorher nicht konnte.
„Ich soll auf dich aufpassen.“


Kapitel 2


Hinterfragungen und Antworten

Welten und Tod



Warum glauben wir es gibt nur eine Welt?
Stellt euch ein ungeborenes Leben vor, es hat seine Welt fürs erste im geborgenen Schutz des Mutterleibs. Welche Welt sollte es auch sonst kennen?
Für das Kleine ist diese Welt alles, es kennt nichts anderes und wie sollte man ihm erklären was auf ihn wartet, wenn es geboren wird?
Es würde es nicht begreifen, so wenig wie wir begreifen können, was auf uns wartet, wenn wir in eine andere Welt wechseln.
Das Kind weiß vielleicht nicht, dass es geboren wird und fragt sich auch deswegen nicht, was danach kommt. Aber wir wissen, dass wir sterben, weil wir alle mal sterben.
Und durch dieses Wissen, fragen wir uns natürlich: Was mag dann kommen?
Es wird nicht das Nichts sein.
Warum glauben wir der Tod ist etwas Endgültiges?
Der Körper ist sterblich, denn wenn sich die Atome trennen, beginnt die Zersetzung
Doch mit der Seele ist es anders, sie ist unsterblich.
Sie ist keine Verbindung von Elementen, die sich einmal trennen könnten.
Sie besteht aus Erinnerungen, Gefühlen, Gedanken, Wünschen, Überzeugungen und noch vielem mehr.
Wie kann so etwas verschwinden?
Eben: gar nicht.


Sollte man das Danach wirklich kennen?



Jeder Mensch fragt sich was danach kommt.
Aber wäre es wirklich so gut es zu wissen?
Wenn man erfährt wie schön es in der nächsten Welt sein könnte, was wäre dann mit denen die nicht besonders an ihrem Leben hängen?
Die Vermutungen sind groß, dass sie nicht vieles im Leben halten würde und sie sich wünschten weiter zu gehen, körperlichen und seelischen Schmerz zu vergessen.
Auch wenn sie den Schritt nicht wagen, kommt vielleicht die Sehnsucht, die man sich solange man lebt nicht erfüllen kann, ins Paradies zu gehen und das Leben wäre unerfüllt.
Aber darum geht es doch, das Leben auszufüllen mit allem was man geben und nehmen kann.
Liebe, Leben, Leid das gehört alles dazu.
Was wäre ein Leben ohne Leid?
Könnte man die schönen Dinge denn noch zu schätzen wissen?
Machen einen die schwierigen Dinge im Leben nicht stärker, damit man noch mehr erreichen kann? Wir leben im Jetzt und Hier und das ist alles was zählt.



Was ist der Sinn des Lebens?



Viele grübeln darüber, aber ist es denn nicht ganz einfach?
Glücklich werden und glücklich machen.
Man möchte Lächeln, nicht nur im Gesicht sondern auch im Herzen.
Man möchte andere zum Lächeln bringen, denn es ist ansteckend und kann die Welt verändern.


Warum all das Leid auf der Welt, wenn es einen Gott gibt?



Nichts ist perfekt, auch ein Gott nicht, wie soll er überall gleichzeitig sein?
Wie soll er tausende Menschen vor dem Hungertod bewahren, alle Krankheiten heilen und jedem genug Geld und ein Dach über dem Haus geben?
Und warum sollte man immer Gott die Schuld geben?
Können wir nicht genauso helfen?
Wir können den Armen Spenden in Form von Geld, Essen oder Wasser geben, sie mitunter warm halten und Trost spenden und vor allem Hoffnung geben.
Warum fragen wir uns: Warum lässt Gott das zu?
Sollten wir uns nicht eher fragen, warum lassen wir das zu?
Warum sterben Menschen und Tiere so oft auf unnatürliche Weise?
Jeder kennt die Antworten darauf, auch wenn wir sie oft nicht hören wollen.
Die Menschen sind schuld, nicht unbedingt immer bewusst aber Krieg, Geld und das Ozonloch waren nicht immer da.
Gott schenkte uns einen Planeten, auf dem wir leben können und er schenkte uns das Leben.
Gott erschuf keine Krankheiten, Hungersnöte, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen.
Sie entstehen einfach, viele sind selbst gemachte Leiden, andere entstehen durch die Evolution der Zeit.
Er kann uns nicht alle unsere Wünsche erfüllen.
Aber er ist bei uns jeden Tag, er gibt uns Hoffnungen und Wunder.
Egal wie allein man sich fühlt, man kann immer zu Gott beten und wenn der Glaube groß genug ist, darf man sich dem Wissen hingeben, dass man gehört wird.
Ob er nun eingreifen kann oder nicht, er teilt unsere Freude und unser Leid.
Gibt es Engel?



Gibt es sie wirklich, oder sind sie nur ein Produkt unserer Fantasie, unserer Sehnsucht nach Geborgenheit? Viele Menschen glauben daran, dass ein Schutzengel ihre Wege begleitet und sie vor den Gefahren des Alltags beschützt. Engel spielen seit Jahrtausenden eine bedeutende Rolle, nicht nur in der Religion und der Philosophie, auch in der Kunst und in alten Schriften. Ob Thora, Koran oder Bibel, überall tauchen die Himmelboten auf.
Viele behaupten sie gesehen zu haben, ob in einem Zeichen, ein Licht oder in Menschenfigur.
Sie erfüllen Wunder, beschützen und bewachen uns.
Ob es sie nun gibt oder nicht kann man diskutieren wie man will.
Und nur weil man sie nicht sieht sollen sie nicht da sein?
Die Luft, die unsere Lungen füllt, die Wärme, die uns nicht erfrieren lässt, die Liebe, die uns gegeben wird in jeder Sekunde auch wenn man sie nicht sieht, was ist damit?
Es ist schön sich in dem Wissen geborgen zu fühlen, dass irgendwo höhere Wesen sind, die auf uns Acht geben. Irgendwelche Seelen mit Flügeln oder sogar von uns einst gekannte und geliebte Personen, die dafür sorgen, dass unser Leben nicht aus dem Ruder läuft und wir unseren Weg gehen.
Viele spüren oft eine Art Präsens, die sie nicht zuordnen können, eine bekannte Seele?
Wie oft könnten wir alle in so vielen möglichen und unmöglichen Momenten sterben und tun es nicht?
Weil jemand bei uns ist, der uns beschützt, dessen Seele bei uns ist und dessen warmes Licht uns umschließt, weil er uns sicher wissen möchte und selbst nach einem solchen Abschied uns immer noch liebt.



Ein heikles Thema Selbstmord?



Ob wir nun so was in Betracht ziehen oder einfach das Thema interessiert, jeder hat schon mal darüber nachgedacht, was mit einem passiert der Selbstmord begeht.
Und was ist mit der Krankenverfügung? Wenn wir etwas unterschreiben, damit die Geräte im Krankenhaus abgeschaltet werden, falls wir im Koma liegen oder unser Gehirn bzw. der Körper nach einem Unfall nicht mehr ausreichend verfügbar ist.
Wie weit kann man das zum Selbstmord zählen?
In der Bibel heißt es Selbstmord ist eine Sünde und wird damit bestraft, dass einem der Himmel verwehrt wird.
Doch hat man nicht eine Chance auf Glückseligkeit?
Wenn man es im Leben nicht findet?
Niemand hat das Recht, das von Gott geschenkte Leben zu zerstören, ob das eines Anderen oder das Eigene.
Es ist eine schwere Sünde und unentschuldbar, und doch gibt es Hoffnung.
Was wäre der gnädige Herr ohne seine Gnade.
Wie mein Vater schon sagte, jedes Leben ist eine Prüfung für das Nächste.
Ja vielleicht bleibt dem Selbstmörder der Himmel, in dem er seinen Frieden und seine Glückseligkeit hätte finden können verwehrt, doch kann er nicht im nächsten Leben alles besser machen, eine 2. Chance erhalten?
Die Chance auf ein glückliches Leben und auch auf den Himmel.
Wir wissen es nicht genau, doch wir können diesen Menschen nur Glück für das nächste Leben wünschen und in Gedanken bei ihm sein.


Bericht aus Wikipedia über Nahtod-Erfahrungen



Einer der ersten, die Berichte von Nahtod-Erfahrungen systematisch sammelten und auswerteten, war Raymond Moody in seinem Buch „Life after Life“ (1975). Er wertete 150 Beschreibungen seiner Fallsammlung aus. Vorrangig flossen die Berichte von Menschen, die bereits klinisch tot waren, aber erfolgreich reanimiert werden konnten, ein und "Erfahrungen von Personen, die bei Unfällen, schweren Verletzungen oder Erkrankungen dem biologischen Tod sehr nahe gewesen sind." Die Beschreibungen der Betroffenen waren zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Ereignis aufgenommen worden und waren sehr vielgestaltig, trotzdem kristallisierte sich laut Moody folgender Ablauf heraus, den er als "typische Reihenfolge" wertet:
Zunächst nimmt man unangenehme Geräusche oder durchdringendes Läuten oder Brummen war, danach bewegt man sich „sehr rasch durch einen langen, dunklen Tunnel“. Nun hat man das Gefühl, sich außerhalb seines Körpers zu befinden und aus einiger Entfernung auf ihn zu schauen. Licht oder ein Lichtwesen tritt auf, von den Betroffenen oft mit Christus, Gott oder Energie identifiziert. Die „Geistwesen bereits verstorbener Verwandter und Freunde“ erscheinen, dabei spürte er „Liebe“ und „Wärme.“ Am Ende zieht das bisherige Leben in einer „blitzschnellen Rückschau“ vorüber. Viele der Betroffenen berichten über die "Zeitlosigkeit des körperlosen Zustands."
Bei Überlebenden mit Nahtod-Erfahrungen löst das transzendente Erlebnis oft einschneidende Veränderungen ihres Lebens aus (vgl. Moody). Sie sind fest davon überzeugt, in den Nahtod-Erfahrungen einen Beweis für ein Leben nach dem Tod gefunden zu haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahtoderfahrungen



Die letzten Wünsche eines Sterbenden



Was wünschen sich Sterbende in den letzten Stunden?
Niemand von uns möchte alleine sterben, jeder will haltende Hände von den lieben Menschen, die einen das ganze Leben über begleitet haben.
Außerdem ist es doch wichtig für den, der geht zu wissen, dass es den Angehörigen, die er hinterlässt gut geht. Das man sich um die Kinder kümmert, dass die eigene kleine Welt, die man erschaffen hat, in Ordnung ist.
Wünscht man sich eine bestimmte Bestattung?
Keine Trauerkleider oder verbrannt werden und die Asche im Wind verwehen lassen?
Letzte Wünsche sind etwas sehr wichtiges, was man immer berücksichtigen sollte.
Wenn man sich schon nicht den Zeitpunkt des Sterbens aussuchen kann, dann wenigstens die art und Weise wie man geht.
So weit es geht soll Angst genommen und Hoffnung gepflanzt werden.
Was wäre schöner für jemanden der geht, glücklich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu sterben. Und genauso schön ist der letzte Gedanke, wenn er nicht heißt „Hätte ich nur…“ sondern „Ich habe…“


Es gibt so viele Fragen, wie es unterschiedliche Antworten gibt.
Doch wenn wir in unser Herz blicken, kennen wir die Antworten für uns selbst.


Kapitel 3 Aussagen von Bekannten, Freunden und Verwandten

Ich weiß nicht, ob es "etwas" nach dem Tod gibt, aber es ist unwichtig für mich. Die Menschen, die ich liebe, sind in meinem Herzen. Dort spüre ich sie, jeden Tag, jede Minute, jede einzelne Sekunde.

Wir Menschen können aneinander denken, jedoch nicht so tief und nah beisammen sein, wie es nach dem Tod möglich sein könnte. Ich kann mir vorstellen, dass es dann wirklich möglich ist, unsere Lieben zu begleiten. Wir Menschen sind nicht in der Lage, die Realität wahrzunehmen. Wir können Sie nur soweit erahnen, wie unser Körper (Sinne, Erfahrung, ...) und Geist (Know-how, Fantasie, Ideen, ...) überhaupt erst in der Lage ist, zu differenzieren.

Ich denke oft über den Tod nach. Ganz besonders, wie das Leben danach sein wird. Ich glaube fest, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Gott hat sich doch nicht so viel Mühe mit der Erschaffung jedes einzelnen Menschen gemacht (jeder Mensch hat besondere Merkmale und unterscheidet sich vom anderen), wenn wir nur durchschnittlich 70 Jahren leben würden und wir danach einfach im "Müll" landen würden, wie etwas, was man nicht mehr braucht.

Ein Leben ist wie wenn man durch ein enges Schlüsselloch schaut, man erfasst nur einen Bruchteil des Zimmers, in das man schaut.

Ich glaube daran, dass man wiedergeboren wird, ob als Tier oder Mensch. Ich wäre gern ein Tiger. Vielleicht ist man auch eine umherschwebende Seele, die als Schutzengel agiert.

Jedes Leben ist eine Prüfung für das Nächste.


Kapitel 4 Gedichte und Zitate

Immer noch

Ich öffne die Augen, doch ich sehe dich nicht mehr.
Ich strecke meine Arme über die andere Seite des Bettes, doch sie ist leer.
Ich stehe auf und mache Kaffee für uns 2,
doch ich vergaß, das ist ja vorbei.
Essen habe ich auch zu viel gemacht,
und warte immer noch vergebens, dass du über meine Schlaffalten lachst.
Ich rufe noch immer ganz oft deinen Namen und rede von dir als wärest du noch da,
Ich kann einfach nicht glauben, dass das Uns, das Wir nur einmal war.
Für mich bist du immer noch hier, ob ich dich seh oder nicht,
Ich fühle immer noch ganz oft deinen Blick auf meinem Gesicht.
Nur die Wärme ist nicht da, oder das Funkeln in deinen Augen.
Meines erlischt ebenso, denn so kann ich nicht an das Leben glauben.
Ich gehe alle Wege nun allein.
Und trotzdem, du wirst immer bei mir sein.
Jenna

Was will ich mehr!
Noch halt mit beiden Händen ich
Des Lebens schöne Schale fest,
Noch trink und kann nicht enden ich
Und denk nicht an den letzten Rest.
»Doch einmal wird die Schale leer,
Die letzte Neige schlürftest du.«
So trank ich doch, was will ich mehr,
Dem Tod ein volles Leben zu.
Gustav Falke

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorüber gezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?"
Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."

Heinz Ruehmann zitierte die Geschichte zu Weihnachten mit Angabe Verfasser unbekannt.

Stehe nicht weinend an meinem Grab,
ich liege nicht dort im tiefen Schlaf.
Ich bin der Wind über tosender See.
Ich bin der Schimmer auf frischem Schnee.
Ich bin das Sonnenlicht auf reifem Feld.
Ich bin der Regen, der vom Himmel fällt.
Ich bin das Funkeln der Sterne in dunkler Nacht.
Ich bin eine gute Seele, die über dich wacht.
Weine nicht an meinem Grab, denn ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot, ich bin nicht fort.

Jenna (verändertes ind. Gedicht)

Original:
(Steh' nicht weinend an meinem Grab.
Ich bin nicht dort unten,
ich schlafe nicht.
Ich bin tausend Winde, die weh`n,
ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
ich bin der sanfte Regen im Herbst.
Wenn du erwachst in der Morgenfrühe,
bin ich das schnelle Aufsteigen
der Vögel in kreisendem Flug.
Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.
Steh nicht weinend an meinem Grab.
Ich bin nicht dort unten.
Ich schlafe nicht.)


Vergänglichkeit

Wie Asche, die im Wind verweht,
und Sand, der durch die Finger rinnt.
Wie Regen, der vom Himmel fällt,
und doch besteht es weiter, wenn es von neuem beginnt.
Asche legt sich nieder, neues kann daraus entstehen.
Sand kehrt zurück zu Wüst und Strand, lässt sich immer mal verwehen.
Regen fließt durch die Erde in Mutter Naturs Schoß,
lässt Pflanzen und Tiere gedeihen.
Ja Vergänglichkeit, was ist das bloß?

Jenna


Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer


Das einzig Wichtige im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.

Albert Schweitzer


Umso dunkler die Zeit, desto heller strahlt das Licht der Hoffnung.

Jenna


Und das Licht sprach: „Ich bin da, in Tagen wie diesen und in den dunklen noch viel mehr.
Ich werde niemals zulassen, dass dein strahlend Licht erlischt. Ich zünde es wieder an und gebe dir neuen Mut.“

Jenna
Tröste dich...

Tröste dich, die Stunden eilen,
und was all dich drücken mag,
auch das Schlimmste kann nicht weilen,
und es kommt ein andrer Tag.

In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
wie der Schmerz liegt auch das Glück,
und auch heitre Bilder finden
ihren Weg zu dir zurück.

Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
und - es kommt ein andrer Tag.

Theodor Fontane


Hoffnung

Hoffnung heißt die kleine Blume, und es lehrt uns die Erfahrung:
Soll sie wachsen und gedeihen, braucht sie täglich neue Nahrung.
Ist sie groß und stark geworden, kann sie in des Lebens Mühen,
immer wenn wir ihr bedürfen, stets von Neuem auf erblühen.

Elisabeth Blass


Für die Ewigkeit zählt das Vermächtnis der Seele.

Maria-Theresa Radloff


Abschied - Die innigste Weise menschlichen Zusammenseins.

Hans Kudszus


Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier. Es hat seinen Platz - immer bei dir.

Trude Herr


Ich gehe zwar, aber ich verschwinde nicht.

Martin Bangemann
Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen. Möge die Sonne dein Gesicht erhellen. Möge der Wind dir den Rücken stärken und der Regen um dich herum die Felder tränken. Möge der gütige Gott dich in seinen Händen halten.

Aus Irland


Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen sich tiefer ins Herz hinein,
und während die Tage verstreichen, werden sie Stein.
Du lachst und sprichst, als wenn nichts wäre,
sie scheinen geronnen zu Schaum,
doch Du spürst ihre lastende Schwere bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blumenmeer,
aber in Deinem Herzen ist eine Stelle,
die blüht nicht mehr.
Ricarda Huch


Es weht der Wind ein Blatt
vom Baum,
von vielen Blättern eines.
Das eine Blatt man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von unserem Leben.
Drum wird dies eine Blatt allein
uns immer wieder fehlen.
Unbekannt aber diskutiert auf http://www.seniorentreff.de/diskussion/archiv4/a136.html


Hier ruht:
Eine Liebe, die nur zu sterben vermocht.
Ein im schmelzenden Wachs ertrunkener Docht.
Ein Herz das in wortlosem Übermaß,
in die Sterne starrend zu schlagen vergaß.

Ernst Ginsberg („Schrieb“ seine eigene Grabeinschrift)


Was einst begonnen hat mit Schmerzen, das soll mit Liebe enden.
Wir tragen uns auch jetzt im Herzen, nur trägt mich jetzt auch Gott in Händen.
Ich bin nicht fort, ihr braucht nicht wein’ denn gegangen bin ich nicht.
Ich werde immer bei euch sein, in euren Herzen ein ewiges Licht.

Jenna
Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren.

Johann Wolfgang v. Goethe


Wenn ich in deine Augen sehe, siehst du Tränen in meinen.
Wenn ich dein Lächeln vernehme, siehst du mich weinen.
Doch wenn du sagst „Ich liebe dich“, bricht mein trauriges Herz.
Denn unsere Liebe ist zum sterben verurteilt, was bleibt ist unser Schmerz.
So verbindet er uns für die Ewigkeit,
wir einsam und er zu zweit.

Jenna


Leere und Licht

Die Leere in meinem Herzen erfüllt die Luft,
wie die Stille in der Dunkelheit.
Und doch weiß ich, dass dies nicht sein kann,
denn aus meinem Herzen tropft das Blut.

In aller Hektik dieser Welt, mit den vielen Menschen,
die ich Freunde und Familie nennen darf,
streife ich durch die Menge hindurch.
Bemerkt aber ungesehen, gehört aber nicht verstanden.

Meine Schreie dringen nicht mal als ein Flüstern
Über meine blutleeren Lippen.
Und sie werden von den Lauten der Welt übertönt.

Wie kann ein Mensch, der so reich an Freunden ist,
sich trotzdem so einsam fühlen, als wäre niemand da.
Was muss man tun, um ins Licht zu kommen,
in dem sie alle um mich herum leuchten?
Wie trete ich aus der Dunkelheit, die nur meine ist?

Ich brauche jemanden, der nicht den Menschen in mir sieht,
sondern die Seele, die dessen innewohnt.
Sie ist einsam, sie ist verletzt.
Ich brauche jemanden, der so tief in mich sehen kann,
dass dessen Seele die Hand ausstrecken
und sich meiner annehmen kann um mich ins Licht zu führen.

Jenna


2 Kerzen

2 Kerzen wollen wir sein,
stetig brennend, nie allein.
Durch Sturm und Wind können wir gehen,
und trotzdem kann uns jeder sehen.
Denn wird einer Flamme Leid getan,
ist die Andere da und zündet sie wieder an.
So werden wir ewig sein, auch wenn uns der Tod erwischt,
denn wir wollen 2 Kerzen sein,
1 Flamme die nie erlischt.
Stetig brennend und nie allein.

Jenna

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.02.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch all denen, die zu früh von dieser Welt gingen und gehen werden.

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