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Die Hierachie



EisRudel


Führer:

Dasan - brauner Wolf mit einer Narbe auf der Schnauze
Co-Führer:

Eyota - schwarze Wölfin mit bernsteinfarbenen Augen
Seher:

Nodin - grauer Wolf
Kämpfer:

Enzo - braun-roter Wolf; Mentor von Laika
Zemoku - schwarzer Wolf; Mentor von Ayla
Akuma - Hellbrauner Wolf; Mentor von Kiara
Suki - rote Wölfin mit einer schwarzen Schwanzspitze
Yuna - schwarze Wölfin
Lehrlinge:

Laika - weiße Wolfin mit bernsteinfarbenen Augen
Ayla - weiße Wölfin mit blauen Augen
Kiara - braune Wölfin mit blauen Augen
Weise:

Mito - schwarzer Wolf mit vielen Narben im Gesicht
Jady - braune Wölfin; älteste im Rudel


BachRudel



Führer:

Lupo - schwarzer Wolf
Co-Führer:

Sasha - ziemlich kleiner grauer Wolf
Seher:

Navi - grau-brauner Wolf
Kämpfer:

Murkx - braun-roter Wolf, ziemlich groß
Dani - schwarzer Wolf; Mentor von Kona
Lehrlinge:

Kona - hellbraunes Fell und berstein farbene Augen


Andere Rudel



Führerpaar:

Lona & Fleck - zwei schwarze Wölfe
Seher:

Nuke - schwarzer Wolf mit bernsteinfarbenen Augen
Kämpfer:

Luka - hellbrauner Wolf
Jus - beiger Wolf mit roten Augen
Stry - dunkelbraune Wölfin

Rudelinformationen:

EisRudel: Das EisRudel hat das dichteste Fell. Die Wölfe sind schlau, listig und flink. Sie können gut schwimmen und lieben den Schnee. Ihr besteht aus einem Wald, einem kleinen See mit Flüssen und einer Grasfläche. Die Wölfe sind meistens sehr stolz und essen am liebsten Rehe oder andere große Tiere. Gerne essen sie auch große Fische von denen es im See immer viele gibt.

BachRudel: Das BachRudel hat Wölfe mit kurzem und dichten Fell, das hat den vorteil das sie schneller trocknen wen sie geschwommen sind. Ihr Lager befindet sich auf einer Insel, umgeben von Wasser. Sie können sehr gut schwimmen und lieben das Wasser, dafür hassen sie den Schnee weil sie so kurzes Fell haben. Ihr Territorium besteht aus vielen Bächen und aus einer Grünfläche. Das BachRudel hat eher kleine Wölfe, dafür sind sie schlau und frech. Sie lieben Fische und größere Vögel, wegen ihren vielen Bächen und Flüssen sind sie es nicht gewohnt auf der Grünfläche zu jagen.

MoosRudel: Das MoosRudel hat eher kräftige Wölfe. Sie lieben es zu rennen und jagen sehr gerne. Die Wölfe sind groß und stark, dafür aber nicht so flink und listig. Ihr Territorium besteht aus Moor und einem kleinen Wald mit mindesten 70 Bäumen. Sie haben auch einen Tümpel auf ihrem Territorium. Am liebsten essen sie Kaninchen, aber auch andere kleine Tiere da diese nicht so schnell sind wie Rehe oder ähnliches. Sie hassen das Wasser und haben lieber schlammigen Boden unter den Pfoten.

SturmRudel: Die Wölfe des SturmRudels sind schnell und haben dichtes Fell. Ihr Körper ist muskulös und ihre Ballen hart. Ihr Territorium besteht aus einem kleinen Wald und einen Berg. Sie können besonders gut klettern, springen und rennen. Meistens weht auf dem Berg ein starker Wind, deswegen sind sie abgehärtet und eingebildet.


Prolog



Die Wolken zogen sich über den Himmel hinweg und ein kleines Vögelchen flatterte auf einen dünnen Ast. Es hob den Kopf und fing an ein Lied zu trällern. Plötzlich hallte ein lauter Schrei durch den Wald. Erschrocken flatterte das Vögelchen weg. Es flog über eine Art Lager. In dem Lager stand ein Tier. Es zuckte mit den Ohren. Die bernsteinfarbenen Augen des Tieres funkelten. Mit einem lautlosen Schrei verzog sich seine Miene und die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Eine Vorderpfote des Wolfes zuckte komisch zusammen. „Das … das ist nicht möglich .. das kann nicht sein … das darf nicht sein ..!“, murmelte er. Sein schwarzes Fell blitze in dem hellen Mondlicht auf und seine Augen schienen Funken zu sprühen. Er starrte verächtlich auf das winzige Neugeborene das vor ihm lag. Hinter ihm funkelten blutrote Augen aus einem Holundergebüsch. „Was ist los, Nuke?“, fragte die gefleckte Gestalt hinter dem Wolf. Die Beine des Wolfes fingen an zu zittern und sein Schweif zuckte unruhig hin und her. Der Glanz wich aus seinen Augen und pure Angst machte sich darin breit. Als er dem Wolf antwortete hörte man nur noch ein heißeres krächzen das sich in ein leises wimmern verwandelte; „Wir...wir sind verloren Fleck, verloren! Unser Rudel ist dem Untergang geweiht! Es...wird nicht mehr lange dauern, dann werden sie uns alle holen!“ Fleck, der Anführer des Rudels, sah ihn an. Seine Miene zeigte Ratlosigkeit und kein Verständnis. „Ich verstehe nicht ...“, murmelte er und warf dem schwarzen Wolf einen Blick zu. Nuke sackte in sich zusammen, die Augen starr nach vorne gerichtet. Kurz, knapp ein Herzschlag, erhaschte Fleck ein Blick auf das Neugeborene. Ein kalter Wind zerzauste ihm das Fell und seine Augen weiteten sich. „Nein...“, murmelte er leise. Sein Fell klebte ihm am Körper. Das weiße Fell der Wölfin stach aus der Umgebung heraus. Das Fell blitze wunderschön in dem Mondlicht. Plötzlich jaulte das Neugeborene laut auf. Der Anführer schaute das Junge entgeistert an, dann wanderte sein Blick auf die braune Wölfin die neben dem Jungen lag. „Fleck.. es tut mir so leid..“, wimmerte sie und schaute ihm in seine roten Augen. Er hob den Kopf zum Himmel und seine Krallen bohrten sich in die Erde. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein...“, murmelte er und seine Augen waren fest auf den Mond im Himmel gerichtet. „Sie ist so geboren, du kannst nichts dafür....“, murmelte er und sein Blick wurde wieder fest. Erneut streifte ein Windhauch sein Fell und er richtete die Augen wieder auf den Welpen. „Sie ist einfach so geboren..“, knurrte er verärgert und schüttelte wütend den Kopf. Der Seher, Nuke, stand auf und sah Fleck an. „Es...muss..“, begann er, dann sah er hinauf zum Mond. „Es muss weg.“, knurrte er entschieden und richtete die bernsteinfarbenen Augen fest auf das Junge. „Es ist eine Gefahr für das Rudel, es muss weg, verschwinden, einfach von hier weg!“ Seine Stimme wurde immer lauter bis sein Fell gesträubt war und seine bernsteinfarbenen Augen blitzten. Dann schaute er die anderen beiden Wölfe an. Plötzlich bewegte sich das Neugeborene und stieß sich weg. Erschrocken sah Nuke hin. Es waren zwei. Zwei weiße Wölfinnen. „Nein... unser Rudel... ein Omen!“, kreischte er und starrte die beiden an. Fleck schluckte. „Nimmt es!“, knurrte er und deutete auf eins der beiden. Schnell packte Nuke es am Nackenfell und rannte aus dem Lager. Er rannte und rannte bis er an einer Höhle ankam. Sein Fell war nass und er legte den Welpen behutsam ab. Schnell wirbelte er herum und preschte ins Lager, der Welpe schrie hinter ihm her. Als er mit einem schnellen Satz vom Lager wieder bei den anderen beiden wahren sahen diese ihn Fragend an. „Eine ist weg...“, murmelte er und dabei blitzen seine Augen gefährlich. „Eine Fehlt noch...“ Er wand den Kopf zu dem anderen Welpen. Fleck warf dem Seher einen Blick zu und sofort erkannte er das Nuke von seiner Wut gelenkt wurde. „Du hast schon eine meiner Töchter genommen!“, knurrte er wütend und stellte sich vor seine Tochter. „Lass es uns töten!“

Kapitel 1 ~ Laika



Helles Sonnenlicht schien in den Lehrlingsbau. Laika´s Ohren zuckten, als sie den Schrei eines Falken hörte. Langsam stand sie auf und schüttelte ihr Schneeweißes Fell. Sie streckte sich und trat aus dem Bau heraus. Verschlafen blickte sie sich um. Auf der Lichtung erblickte sie Luka. „Morgen Luka, Wie geht´s so?“ Fragend blicke sie auf den hellbraunen Wolf. "Wie immer!", murmelte er und zog sich zurück. Verwirrt schaute Laika ihn an. Was hat der denn gefrühstückt?, fragte sie sich. Sie schüttelte den Kopf und lief weiter. In der Mitte der Lichtung ließ sie sich nieder und putzte ihr Fell. Langsam rieselten Schneeflocken auf sie herab. Laika nieste, als eine auf ihrer Nase landete. Ihr Vater, Fleck der Führer des Rudels, kam aus dem Fürherbau getreten und gähnte. Danach winkte er sie mit der Schwanzspitze zu sich. Laika stand auf, trabte über die Lichtung und setzte sich neben Fleck. „Was gibt´s?“, fragte sie ihn liebenswürdig. Alle Wölfe auf der Lichtung schauten auf Laika. Fleck schüttelte den Kopf. „Schrei doch nicht so!“, knurrte er. „Tschuldigung...“ Laika schaute zu Boden. Tröstend blickte Fleck auf seine Tochter. „Was ich sagen wollte...“, jetzt sah sie ihm in die Augen, „Heute findet deine Ernennung statt.“ Freudig sprang Laika umher. Die Pupillen von Fleck hüpften hoch und runter, als er den Blick auf Laika gerichtet hielt. Sie beruhigte sich und setzte sich hin. „Also, wann denn genau?“ Aufgeregt tippte sie mit den Krallen auf den Boden. Fleck blickte sie an und trat mit seiner Pfote auf ihre. ihre Krallen hörten auf sich zu bewegen. „Nun als erstes möchte ich deine Kenntnisse über das Jagen und Kämpfen nochmals genau überprüfen. Deswegen wirst du dich der Morgenwache anschließen.“ Laika nickte, drehte sich um und hielt Ausschau nach Luka. Da sah sie das schwarze Fell von Nuke, dem Seher, aufblitzen. Freudig erregt begrüßte sie ihn. Ängstlich blickte er aus die weiße Wölfin. Unberührt lief Laika weiter und traf auf den braunen Wolf. „Luka? ich soll mich der Morgenwache anschließen, um erfolgreich zu jagen.“ Luka sah sie misstrauisch an. „Ein Befehl von Fleck!“, fügte sie hinzu. Er nickte und winkte sie mit seinem Schweif aus dem Lager heraus.

Sie folgte ihm durch die hohen Schneemassen aus dem Lager hinaus. Links an ihrer Seite befanden sich viele kleine Sträucher, wo sich Mäuse und andere kleine Nager finden ließen, alles von Schnee bedeckt. An ihrer rechten Seite waren nur Schneemassen zu sehen, so hoch, wie ein Haus der Menschen. Laika hielt mit dem schnellen Schritt von Luka mit. Als er stehen blieb und sich duckte, stoppte Laika plötzlich. "Was ist da?", flüsterte sie. „Psst!“, knurrte er. Beleidigt schaute Laika von ihm weg. Kurz darauf vergaß sie den Zwischenfall und konzentrierte sich auf das, was vor ihr lag. Sie erblickte das weite Feld. Darauf war kein Schutz zu finden, weder für sie, noch für Beute. Kurz dahinter befand sich das weiße Meer. Luka zitterte. Ihm war kalt. In der Schneezeit ist es hier wirklich kalt...vor allem in der Nacht..., dachte sie. Sie erhaschte einen Blick auf das was vor ihr lag. Eine Bewegung nahm sie im Augenwinkel wahr. Das braune, kurze Fell stach aus der weißen Landschaft heraus. An den weißen Flecken auf dem Pelz des Tieres erkannte Laika, was das war. Ein Reh. Es stand mit dem Kopf nach unten gebeugt, schnüffelnd im mit Schnee bedeckten Gras. Langsam lief es voran und suchte weiter nach etwas essbarem. „Na los, zeig deine Jagdkünste.“ Belustigt schaute er sie an. Laika erwiderte seinen Blick und nickte. Sie konnte sein Grinsen aber nicht verstehen. Glaubte er, sie schaffte das nicht? Sie entfernte die unnötigen Gedanken aus ihrem Kopf und konzentrierte sich auf die Beute. Langsam trat sie einen Schritt vor Luka und prüfte die Luft. erleichtert bemerkte sie, das der Wind gegen sie wehte, so konnte sie das Reh riechen aber das Reh sie nicht. Sie hörte auf die Geräusche vor sich. Ihre Ohren zuckten. Angespannt hockte sie sich hin und bereitete sich auf einen Angriff vor. Dann rannte sie so schnell sie konnte, auf das freie Feld. Der Kopf des Rehs schreckte nach oben und das braune Tier schaute sich um. Nur schlecht konnte es die gut getarnte weiße Wölfin im Schnee entdecken. Doch dann erkannte es die bernsteinfarbenen Augen des weißen Tieres. Laika konnte die Angst des Rehs entdecken und beschleunigte. Nur noch einige Pfotenschritte bis zu ihrer erlegten Beute, bis zu ihrer Vollständigen Ernennung. ihr Vater und das ganze Rudel wird stolz auf sie sein! Mit einem Satz sprang sie auf das unschuldige braune Tier. Das Reh wand sich unter dem Gewicht der weißen Wölfin. Laute Quiek Geräusche hallten über das Feld. Mit schneller Reaktion hakte Laika ihre scharfen Zähne in den Hals des unschuldigen braunen Tieres, bis es sich nicht mehr rührte. Überglücklich warf sie einen Blick zurück, auf Luka. Er stand freudig auf und winkte Laika zu sich. Sie packte ihre Beute und stolperte zurück. „Sehr gut! Dein Vater wird glücklich sein! Jetzt lass uns zurück gehen!“ Er drehte sich um und rannte voraus. „Nicht so schnell.“, murmelte Laika durch das tote Tier hindurch. Danach nahm sie ihre letzte Kraft zusammen und rannte mit ihrer Beute fest im Maul hinterher.

Kapitel2 ~ Ayla



Ein eiskalter Wind wehte über das Land und wirbelte den Schnee auf. Gähnend zog sich die weiße Wölfin aus ihrer Höhle und sah sich um. Es hatte über Nacht geschneit und der Schnee lag nun noch höher als zuvor. Knurrend zog sich Ayla einen Schneehaufen hinauf und sah sich um. Unter ihr begann sich der Schnee zu verteilen und bevor Ayla erschrocken nach Luft schnappen konnte brach der Schneehaufen ein und sie fiel auf den harten und gefrorenen Boden. Keuchend rappelte sie sich auf und leckte sich den Schnee aus dem Fell. Ihr Magern knurrte und ein weiterer, eiskalter Wind zerzauste ihr das Fell. Fröstelnd sah sie sich um. Hatte sich da etwas bewegt? Geduckt lief sie auf einen kleinen Schneehaufen zu und spähte hinüber. Ein schneeweißes Kaninchen saß in dem Schnee und sah sich nach etwas zum fressen um. Geschickt und so leise wie es der knirschende Schnee unter ihren Pfoten zuließ schlich sich die junge Wölfin an die Beute heran. Ein köstlicher Geruch wehte ihr entgegen und sie schaute verträumt auf das weiße Kaninchenfell. Plötzlich hielt das Kaninchen inne und hob witternd die Nase. Bevor Ayla wusste was sie tat sprang sie und erstickte das Kaninchen mit der Pfote. Es war mager und zu klein für sie, auch wen sie selber noch nicht ausgewachsen war. Mit hängenden Schweif schlurfte sie zu der Höhle zurück und legte sich hin. Das Kaninchen lag neben ihr und schien sie regelrecht zu verspotten, auch wen es tot war. Hin und wieder stupste Ayla es an, doch sie hatte einfach keinen Hunger mehr. Draußen wurde der Schnee immer dichter und hatte sich schließlich zu einem regelrechten Sturm entwickelt. Schneeflocken stürmten oder tanzten über den Himmel und bedeckten auch das letzte Stückchen des Bodens mit Schnee. Knurrend zog sich Ayla weiter zurück. Als ihr auffiel das das Kaninchen noch vorne lag erhob sie sich und lief darauf zu. Doch plötzlich erschien eine Pfote und krallte sich das Kaninchen. „Hey!“, knurrte Ayla und rannte dem Tier hinterher. Es war ebenfalls ein Wolf. Ayla rannte so schnell sie konnte, doch die Muskeln des Wolfes waren zu gut trainiert. Irgendwann lies sie sich erschöpft in den Schnee fallen. Nach einer Weile hörte es dann auch auf zu Schneien, nur vereinzelt tanzten noch ein paar Flocken durch die Luft. Erschöpft rappelte sich Ayla wieder auf und sah sich um. Der Geruch nach Wolf war jetzt noch näher. Es roch auch nach mehr als einem. Neugierig tappte sie weiter, dabei blieb sie immer darauf bedacht in Deckung zu bleiben. Plötzlich schlug ihr ein frischer und starker Wolfsgeruch entgegen. Ein knurren stieg in ihrer Kehle auf und sie hatte alle Pfoten damit zu tun es zu unterdrücken. Vorsichtig sah sie über einen kleinen Schneehügel und erstarrte. Ein paar Pfotenlängen vor ihr saßen zwei Wölfe und bewachten so etwas wie ein Lager. Dann hörte sie Getrippel und sah sich um. Es waren Wölfe. Erschrocken duckte sie sich tiefer in den Schnee und fixierte die Wölfe. Ein köstlicher Geruch trat in ihre Nase und sie kniff die Augen zusammen. Die Wölfe hatten Beute bei sich! Sie dachte wieder an das Kaninchen das sie erlegt hatte und drückte knurrend die krallen in den kalten Schnee. Ihr Magen meldete sich wieder und fing an zu knurren. Erschrocken warf sie sich in einen Schneehaufen und beobachtete die Wölfe in das Lager eintraten. Lange spielte Ayla mit dem Gedanken ob sie es auch versuchen sollte, lies es dann jedoch sein weil sie Angst hatte angegriffen zu werden. Mit hängendem Schweif schlurfte sie zurück zu der Höhle und legte sich wieder hinein. Der eiskalte Wind hatte Schnee in die Höhle gewirbelt und eine unerträgliche Kälte lag in der Höhle. Fröstelnd legte sich Ayla in ein Eck und starrte die Wand an. Vor der Höhle trieb der Schnee hinweg und dicke Flocken schwebten vom Himmel herab. Ein Schauder überlief ihren Pelz und sie zuckte unruhig mit der Schwanzspitze. Der Schnee wurde immer dichter und der eisige Wind wehte immer mehr Schnee in die Höhle. Frustriert stand Ayla auf und fing an den Schnee mit den Pfoten aus der Höhle zu schieben. Bei jedem Schritt schmerzten ihre eingefrorenen Ballen mehr. Der Schnee wirbelte ihr in die Augen und durchnässte ihr Fell. Sie konnte nicht mehr und brach am Eingang der Höhle zusammen. Ihr Atem wurde immer flacher und sie konnte nur noch verschwommen sehen. Ein Schauder durchfuhr sie und plötzlich wurde alles schwarz.

Als sie wieder alles sehen konnte lag sie immer noch in ihrer Höhle am Eingang, doch es war anders. Es war dunkler. Die Sonne war untergegangen und der Mond glänzte am Himmel. Langsam rappelte sie sich auf, dabei zuckten Schmerzen durch ihren Körper. Sie konnte ein leises Jaulen nicht unterdrücken und fing an zu fluchen. Langsam schüttelte sie den Kopf und leckte sich den Schnee aus dem Fell. Der kalte Wind wehte ihr durchs Fell und wirbelte den Schnee vor ihr auf. Ein schwarzes Fell blitze in dem vom Mond grauen Schnee auf und bewegte sich langsam auf die junge Wölfin zu. Zuerst dachte sie es sei ein Beutetier, doch dann erkannte sie die Gestalt eines Wolfes. Panisch sah sie sich um. Ihr fiel wieder ein das diese Höhle zwei Ein – und Ausgänge hatte. Schnell rannte sie zu dem hinteren Teil der Höhle und schob ein paar Steine mit der Schnauze weg. Ein Gang tat sich vor ihren Pfoten auf und schnell sprang sie in das Loch. Hier war die Erde kalt und gefroren, ihre Schritte hallten in dem Tunnel wieder und Dunkelheit rahmte den Tunnel ein. Mit zusammengekniffenen Augen kämpfte sich Ayla durch den Tunnel. Mehr als einmal stolperte sie dabei über Steine oder prallte gegen die Tunnelwand, wen es gerade um eine Ecke ging. Doch etwas beunruhigte sie; es waren nicht nur ihre Schritte, leise aber deutlich hörte sie die Schritte des anderen Wolfes. Panisch sah sie sich um, sie hörte nur die Schritte sah den Wolf jedoch nicht. Was ihr aber wirklich Angst machte wahr; sie kannte den Geruch von diesem Wolf. Er roch so seltsam, dennoch vertraut. Nach Kräuter und auch ein bisschen nach ihr selber. Erschrocken schüttelte sie den Kopf, die Schritte kamen näher. Panisch beschleunigte sie ihre Schritte und rannte durch den dunklen Gang. „Aua...“, knurrte der Wolf hinter ihr als er gegen eine Wand lief. Schnell rannte Ayla weiter. Der Gang konnte nicht mehr lange sehen. Eine kühle Brise wehte ihr entgegen. „Endlich...“, sagte sie leise zu sich selber und sprang. Ihre Krallen bohrten sich in die harte Erde des Bodens und ohne mühe hievte sie sich hoch. Als sie ihr Fell rasch sauber geleckt hatte sah sie sich um. Sie stand auf einer Lichtung, kahle Bäume standen um sie herum. Schnell sah sie sich um und sprang auf einen dicken Ast. Flink sprang sie von Ast zu Ast und spähte hinter dem dicken Baumstamm hervor. Sein schwarzes Fell stand zerzaust ab und seine bernsteinfarbenen Augen glänzten in dem Mondlicht. Erschrocken drückte sich Ayla auf den dicken Ast. Der Wolf wand sich ab und Schritt durch den Schnee. Der Schnee knirschte unter seinen Pfoten und er sah in dem dunklen Mondlicht bedrohlich aus. Panisch sah sich Ayla um. Sie konnte nicht unbemerkt hier weg. Schnell Prüfte die die Luft, niemand außer die beiden waren hier. Wieder fiel ihr der Geruch von den Kräutern auf. Schnell dachte sie nach. Was konnte sie tun? Dann hatte sie eine Idee. Die Idee war riskant, aber auch ihre einzige Möglichkeit. Schnell und leise sprang sie auf den Boden und wälzte sich in dem knirschenden Schnee, dann schlich sie sich an den Wolf an. Er drehte sich herum und bevor er reagieren konnte fuhr Ayla mit ihren Krallen über seine Schnauze. Erschrocken taumelte er zurück, dabei prallte er gegen einen Ast. Der Schnee von dem Ast rutschte zur Seite und flog auf den Kopf des Wolfes. Wütend schüttelte dieser den Kopf und funkelte die Wölfin an. Ayla drückte die Krallen kurz in den Schnee, dann wirbelte sie herum und rannte weg. Es kam ihr so vor als würde die Nacht sie verschlingen, alles war dunkel und still, man hörte nur den knirschenden Schnee. Ihre Pfoten flogen über den Schnee, dicht hinter ihr hörte sie das knurren des Wolfes. Keuchend grub sie die Krallen in den Schnee und wirbelte herum, dabei flogen ihre Hinterbeine herum und die Krallen an den Hinterpfoten streiften erneut die Wunde. Wütend jaulte der Wolf auf und versuchte sich auf die Wölfin zu stürzen, dabei erhaschte Ayla einen schnellen Blick in seine Augen. Sie funkelten vor Zorn, aber auch ein Schimmern Angst lag darin. Schnell rollte sie sich weg und stolperte nach vorne. Hinter ihr hörte sie das sich entfernende knurren des Wolfes. Schnell rannte sie weiter, ihr Herz raste und ihre Augen waren weit aufgerissen. Schnell warf sie einen Blick in den Himmel, dichte Wolken waren aufgezogen. Mann konnte nur noch kurz sehen das der Mond schon fast untergegangen war und auf der anderen Seite des Himmels zeichnete sich schon die Sonne ab. Mit letzter Kraft rannte sie weiter bis sie auf einer dunklen Lichtung ankam. Hier lag der Schnee besonders hoch und dunkle Felsen zeichneten sich im Hintergrund ab. Winselnd rollte sich Ayla in dem Schnee und sah ihn danach an. Da wo sie ihre Krallen gesäubert hatte war die Stelle nun rot. Sie zuckte kurz zusammen, dann strich ein sanfter Wind über ihr Fell und sie trabte gemächlich weiter.

Erschöpft ließ sie sich wieder in ihre Höhle fallen. Sie war sofort wieder zu ihrer Höhle zurück gekehrt. Die Sonne stand jetzt schon hoch oben und strahlte den kalten, grauen Schnee an. Ayla hatte immer noch Angst, der Wolf könnte wieder kommen und so drückte sie sich tief in einen hinteren Winkel und beobachtete den Ausgang. Wieder knurrte ihr Magen und sie beschloss etwas zu jagen. Langsam stand sie auf und trottete zum Ausgang. Als sie die Schnauze hob um die Luft zu prüfen raschelte es schon im Schnee und ein fettes Kaninchen stolperte heraus. Schnell duckte sich die Wölfin und schlich sich an. Es war eine einfache, wen auch magere Beute. Das Kaninchen war so fett das es sich kaum bewegte. Mit einem raschen bissen tötete Ayla es und fing an es aufzuessen. Das Fleisch war schön zart und der Geruch des toten Tieres um waberte Ayla´s Nase. Zufrieden seufzend warf sie die Knochen in den Schnee und zog sich wieder zurück. Als sie sich wieder hin legte mischte sich ein anderer Geruch mit dem des toten Tieres. Es war der Geruch von den Kräuter. Erschrocken zuckte Ayla zusammen und wand den Kopf zur Seite. Doch da war niemand. Dann fiel ihr auf das der Eingang noch offen war. Schnell schob sie die Steine wieder davor und machte es sich bequem. Es hatte wieder angefangen zu schneien und die Schneeflocken rieselten sanft hinunter. Das zuschauen machte Ayla müde und sie rollte sich zusammen. Der kalte Wind wirbelte weiterhin Schnee in die Höhle, doch aus einem unerfindlichen Grund war Ayla warm. Nicht mal der kalte Schnee machte ihr was aus. Zufrieden legte sie sich hin und leckte sich eine Pfote sauber, dann legte sie den Kopf auf die Pfoten und den Schweif über den Kopf. Das einzige was sie noch wahr nahm war das knirschen des Schnees und das pfeifen des Windes. Sie atmete erleichtert aus und lies sich dann in den bequemen Schlaf gleiten.

Kapitel 3 ~ Laika



Sie trabte völlig außer Atem ins Lager hinein. „Leg die beute einfach hier ab.“, murmelte Luka und lief an ihr vorbei, in den Führerbau. Erleichtert atmete Laika aus. Das Reh ist ganz schön schwer, dachte sie. Sie blickte sich auf der Lichtung um. Hinten in der Ecke saß Nuke, der Seher des Rudels. Mit verächtlichem Blick starrte er auf Laika. Aus seinen Augen schienen Funken voller Hass zu sprühen. Laika zuckte mit den Schultern und ließ sich davon nicht ablenken. So ist der doch immer drauf, redete sie sich ein und schaute woanders hin. Sie erblickte ihre Mutter, Lona. Sie führte zusammen mit ihrem Vater, Fleck, das Rudel an. Selten kam es vor, das ein Rudelpaar über das Territorium herrschte. Aber hier war es so. Laika´s Ohren zuckten und sie hörte, wie Luka zusammen mit Fleck aus dem Führerbau. Schnell drehte sie ihren Kopf und blickte sie neugierig an. „Und?“,fragte Laika. Fleck ignorierte ihre Stimme und trabte an Laika vorbei. Luka folgte ihm. Beleidigt blickte sie zu Boden. Was fällt denen ein! Danach schaute sie den beiden hinter her. Sie bemerkte wie Luka immer wieder versuchte unauffällig auf Laika zu schauen. Nuke trat zu den beiden. Laika konnte den entsetzten Gesichtsausdruck Nuke´s erkennen. Ein Schrei eines Falken zerstörte die Stille. Erschrocken zuckte Laika zusammen und schaute nach oben. Der große, braune Raubvogel flog genau über ihr. Der schwarze Schatten des Tieres legte sich über Laika und ihr wurde kalt. Die Sonne kam nicht mehr an sie heran. Immer tiefer flog der Falke, weiter auf sie zu. „Ein Zeichen! Ein Zeichen...“, wimmerte Nuke. Laika ließ sich nicht davon beeindrucken und beobachtete weiterhin das mächtige Wesen, welches sich langsam neben ihr niederließ. Es bewegte den Kopf immer schnell und ruckartig. Vorsichtig versuche Laika ihn nachzuahmen. „Sieh nur, er bleibt sitzen...Er fürchtet sich nicht...“, flüsterte Luka. Laika schaute dem Raubtier in die Augen, welche wie Feuer brannten, durch die Sonne. Begeistert von dem gefiederten Tier war Laika ganz abgelenkt und vergaß ihre Umwelt. Nuke zitterte immer mehr. Dann hallte ein Entsetzensschrei über die Lichtung. Laika zuckte zusammen und versetzte den Falken in Panik. Er breitete seine Flügel aus und flog Stück für Stück nach oben. Der Schatten erschien wieder um Laika herum, bis der Falke in der Ferne verschwand und die pralle Sonne wieder auf sie schien. Laika wirbelte herum und schaute auf Nuke. Er war es gewesen, der geschrien hatte. „Wenn sich nicht mal ein Falke vor ihr fürchtet, dann wird das keiner tun! Wir sind verloren Fleck! Verloren!“, flüsterte Nuke so laut, das Laika es hören konnte. Beängstigt beobachtete Fleck seine Tochter. Glaubt er wirklich, ich bin so ungefährlich? Laika fuhr ihre Krallen aus, bereit zu kämpfen und wartete auf die Antwort ihres Vaters. „Rede keinen Quatsch, Nuke! Sie ist meine Tochter! Sie hat die Prüfung bestanden, wollte das HimmelRudel dies nicht, dann hätte sie das Reh nicht gefangen! Sie hat ihre Jagdkünste bewiesen und ist bereit ein Lehrling zu werden!“, knurrte Fleck an Nuke gewandt. „Aber es ist nicht möglich...so was war noch nie...“ „Nein! jeder Welpe muss kurz vor seiner Lehrlings-Ernennung seine erste Beute erlegen! Und wie du siehst,“ Fleck zeigte auf das getötete Reh beim Lagereingang, „hat sie Frischbeute mitgebracht! Nun beruhige dich und werde wieder normal!“ Wütend lief er an Nuke vorbei und sprang auf den Führerfelsen, welcher sich über dem Bau der Führer befand und als Schutz diente. Von da aus machten die Führer immer die wichtigen Ankündigungen. Die laute Stimme von Fleck legte sich über die Lichtung und es wurde still, so still, dass man glaubte der ganze Wald hörte zu. „Liebes Rudel, wir haben uns heute unter dem Führerstein versammelt um weitere Welpen in der Mitte der Lehrlinge aufzunehmen! Laika, du hast erfolgreich die Jagdprüfung bestanden! Du wirst ab heute ein Lehrling sein. Dein Lehrmeister wird Luka sein, ehre ihn und lerne gut! Luka, du bist früher mein Lehrling gewesen, ich will, dass du ihr all das beibringst, was dir beigebracht wurde. Nun geh mit ihr aus dem Lager und lerne ihr, wie man in der Nacht Jagd, wo man nur wenig sieht.“ Fleck sprang vom Führerfelsen und lief zu Laika. „Los folge ihm.“, sagte er belustigt. Laika nickte und drehte sich um. Erschrocken zuckte sie zusammen. Vor ihr stand mit weit geöffneten Augen Nuke, der Seher des Rudels. „Herzlichen Glückwunsch...Lehrling!“, knurrte er und sah Laika tief in die Augen. Laika begutachtete ihn genau und da bemerkte sie etwas, was ihr noch nie aufgefallen war. Über die Schnauze von Nuke zog sich eine lange Narbe. Sie starrte auf seine Wunde und fragte sich, wie er sie bekommen hatte. In einem Kampf? Obwohl Seher kämpfen nicht viel... Vielleicht auch in einem Streit? Woher auch immer Nuke die Narbe hatte, bis jetzt hat er sie immer gut versteckt und unauffällig gemacht...
Sie wandte sich von Nuke ab, drehte sich ein letztes Mal um und stotterte: „D..Danke...“ Danach lief sie aus dem Lager heraus und folgte Luka auf Schritt und Tritt.

Impressum

Texte: By Jelin Jones
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Maya, die jetzt im Himmelsrudel jagt. Und für Billy, der unterwegs ist, um das wahre EisRudel zu finden. Mit besonderem Dank an Jennifer Pöschl & Aylin Müller.

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