David und Layla sind Geschwister und führen mit ihren Eltern Ashley und Terence Mentine eine Ranch in Montana. Ihre Eltern haben die Ranch von Terence Eltern übernommen. Sie bewirtschaften die Rinderzucht und kümmern sich um das Getreide auf dem Feld. Es ist keine einfache Arbeit, sondern körperlich sehr anstrengend sich um das Getreide und die Rinder zu kümmern. Selbst am Wochenende würde Layla gerne mal ausschlafen, wie manch ihrer Freundinnen oder abends auf eine Party gehen, aber sie lebte bisher nur für die Ranch.
Pferde vermisste sie auf der Ranch ihrer Eltern. Sie müsste dann zwar erst Unterricht nehmen, da sie nicht reiten kann, da die Pferde auch ausgeritten werden müssen, aber dies war nur ein lang ersehnter Traum. Solange sie mit ihrem Bruder bei ihren Eltern unter einem Dach lebte, konnte sie ihren Traum nicht verwirklichen. Sie würde ihren Traum von Pferden erfüllen, wenn ihre Eltern sich aus dem Geschäft zurückziehen würden. Auch wollte sie ihre Eltern nicht enttäuschen, dass sie die Arbeit nur tat, weil sie es wollten. Die Arbeit gefiel Layla schon, nur Pferde fehlten ihr auf der Ranch.
Heute waren es wieder über vierzig Grad. Die Sonne brannte vom Himmel. Sicherlich hat sie wieder einen Sonnenbrand am Abend. Layla musste sich auf einen Heuballen setzen und eine kurze Pause einlegen. Sie wusste, David und sie hatten nicht mehr viel Zeit, die Heuballen einzusammeln, denn es sah nach Regen aus. Trotzdem brauchte sie eine Pause. Wäre David nicht ihr Bruder, würde sie ihn auf der Stelle heiraten. Braungebrannt, der Schweiß floss und durch die harte Arbeit die sie hatten, bekam David immer mehr Muskeln und sein Waschbrettbauch war auch gut anzusehen. Solch einen Mann an ihrer Seite wie ihren Bruder wünschte Layla sich auch. Sie fragte sich nur, wie sie jemals die Ranch verlassen konnte, denn in den Augen ihrer Eltern und ihres Bruders war sie immer noch das kleine Mädchen und sie hatten Angst sie unter die Menschen zu lassen. Das störte sie sehr, dass sie immer noch in Watte gepackt wurde. Ihr Bruder hatte bereits eine Freundin, sie jedoch noch keinen Freund.
In Gedanken versunken, zog David sie vom Heuballen herunter und mit einem scharfen Ton sagte er: "Schwesterherz nicht träumen, arbeiten! Ich weiß, dass du mich liebst. Wir bekommen mit Daddy wieder Ärger, wenn wir vor einsetzendem Regen nicht alle Heuballen eingesammelt haben. Ich lass dich zum Duschen auch vor. Versprochen!"
Da konnte Layla sich ein gespöttisches Lachen nicht verkneifen, da ihr Bruder ihr das zwar immer versprach, es jedoch mie einhielt, da er glaubte, sie bräuchte so lange im Bad wie seine Freundin.
David und Layla standen steif in der Küche. Terence, ihr Vater, ausgemerkelt von der Arbeit lief im Raum auf und ab und erteilte seinen Kindern eine Standpauke:
"Wisst ihr eigentlich was das für unsere Ranch bedeutet, wenn ihr so wenig Heuballen einsammelt? Wir leben davon, nicht nur von den Rindern. Wir behalten das Heu nicht nur für Uns, sondern verkaufen es auch an die Farmer die es für ihre Pferde benötigen. Das wird eine Menge Einbußen für Uns geben."
Terence machte eine Pause, dann fuhr er fort: "David, du hast am Wochenende nur zwei Stunden Ausgang. Layla, du hilfst Mom bei der Buchhaltung, damit du siehst wie es um unsere Finanzen bestellt ist. Jetzt geht mir aus den Augen."
Auf dem Weg zu ihren getrennten Zimmern musste David seiner Schwester auch noch Vorwürfe machen: "Hättest du keine Pause eingelegt, wären wir fertig geworden. Wie soll ich das am Samstag Pam erklären, dass wir nur zwei Stunden füreinander haben. Du kannst das nie mehr gut machen."
Layla wollte noch etwas erwidern, aber zu seinem Zimmer schloss er die Tür. Hinter ihr stand ihre Mom.
"David beruhigt sich wieder. Du solltest dich jetzt auch zurückziehen, es ist schon spät und mach nicht mehr so lange", flüsterte ihre Mom.
Layla nickte und verzog sich in ihr Zimmer, legte sich auf ihr Bett und fragte sich, warum selbst ihr Bruder sich alles gefallen ließ, was ihre Eltern sagten. Oder ging es wirklich nur um den Betrieb? Stand es so schlecht um ihn? Oder drohte Dad ihr und David, wenn sie nicht hören, dürfen sie die Ranch nicht übernehmen? Diese Fragen schossen Layla durch den Kopf. Ihr war jedoch eines jetzt schon klar, dass sie die Ranch ihrer Eltern nicht übernehmen wollte, da Layla wusste, wenn sie es tun würde, könnte sie nie ein eigenes Leben führen.
Layla dachte, die Arbeit mit den Finanzen wäre einfacher, aber jetzt stellte sich heraus, es war nicht so einfach. Sie hätte sich auf der High School im Bereich Buchhaltung doch mehr anstrengen sollen, denn jetzt brauchte sie dieses Wissen was sie einst gelernt hatte über Soll und Haben. Jetzt war ihre Mom vorübergehend ihre Lehrerin noch einmal, denn sie musste schnell lernen, um ihre Mom zu entlasten, da sie auch noch für den Haushalt zuständig war.
Layla bekam nach einer Weile Routine in die Finanzen und war ihren Eltern eine große Hilfe. Auch David war überrascht, dass seine Schwester so schnell lernte und ihr das mehr Spaß machte, als sich um das Getreide und die Rinder zu kümmern. In Wahrheit aber gefiel ihr die Arbeit jedoch nicht im Geringsten. Mit Pferden wollte sie arbeiten. Zum Glück hatte der Computer Internetzugang, so dass sie eine Stelle auf einer Pferderanch suchen konnte. In Texas wurde ein Arbeiter für den Stall gesucht. Arbeiter? fragte sie sich. Fiel darunter nur ein Mann oder durfte sich auf diese Stelle auch eine Frau bewerben? Sie nahm es in Kauf, denn am Wichtigsten war es ihr in der Nähe von Pferden zu sein. Welche Aufgabe sie auch immer ausführen sollte, das würde sie tun, auch wenn sie eine Frau war.
Ein Handy besaß Layla nicht, weil ihre Eltern meinten, sie bräuchte keines, da sie nur beschäftigt sei. Also legte sie heimlich einen neuen versteckten Account im Internet an, worauf nur sie zugreifen konnte.
Es war Wochenende, ihr Bruder hatte wieder Ausgang mit seiner Freundin und übernachtete dort auch. Layla horchte bis ihre Eltern zu Bett gingen und Layla schlich sich ins Büro an den Computer und verfasste leise eine Bewerbung. Sie druckte die Bewerbung aus und schlich sich aus der Haustür zwei Straßen weiter und warf den Umschlag in den Briefkasten.
Alan, Travis Lloyd und Joe Remsey saßen am Mittagstisch und studierten die Bewerbungen.
"Wir haben 'Arbeiter' in die Annonce geschrieben", stellte Alan fest. Joe gab ihm Recht. Travis sah das aus einem anderen Blickwinkel und antwortete gelassen: "Gebt der Lady doch eine Chance. Ich finde das gut, dass sie sich auf unsere Ranch beworben hat, vor allem weil sie wohlmöglich selbst eine Ranch besaß oder noch besitzt."
Mit seiner piepsigen Stimme gab Alan seinem Zwillingsbruder Recht: "Gut, dann geben wir ihr eine Chance."
Joe, sein Geschäftspartner war zwar immer noch nicht Alans und Travis Meinung, aber man konnte schauen, ob die Frau der Arbeit gewachsen war.
Am darauffolgenden Wochenende schlich sich Layla ein zweites Mal ins Büro in den Keller. Diesmal musste sie jedoch noch leiser sein, da ihr Bruder wieder zu Hause war. Er war wieder Single nach nur dreieinhalb Monaten. Pam wollte ihn ganz für sich allein haben, letztendlich entschied er sich aber für seine Eltern und gegen seine Freundin. Da ihr Bruder so hellhörig war, musste sie noch mehr schleichen. Sie hatte Glück. Als Layla den Posteingang öffnete stand dort '1 neue Nachricht'. Sie war aufgeregt. Sie öffnete den Posteingang und war gespannt, was darin wohlmöglich stehen könnte.
"Hello Miss Mentine, ich, Alan Lloyd und mein Geschäftspartner Joe Remsey freuen uns auf Ihren Besuch auf unserer Ranch. Lloyd & Remsey!"
Layla konnte es kaum glauben, dass die Pferderanch sie haben wollten. Sie notierte die Adresse der Ranch und wann sie da sein musste. Aber von der Freude durfte sie sich nichts anmerken lassen. Sie musste jetzt alles heimlich planen, denn weder ihre Eltern noch ihr Bruder würden sie fahren lassen. Sie würde auch nachts fliehen, am Tage würde ihre Familie es auffallen.
Vor ihrem Schlafzimmer stand David und flüsterte fragend, um ihre Eltern nicht zu wecken: "Wo warst du?"
"Darf ich nachts nicht an den Kühlschrank?" log sie.
"Doch, aber warum immer am Wochenende?"
"Ich weiß nicht. Und jetzt will ich schlafen."
Layla legte sich aufs Bett und fragte sich, wenn David ihr jetzt nachts auf den Fersen war, dann würde es wohl schwierig werden in der Nacht zu fliehen. Vielleicht sollte sie es doch am Tage versuchen, wenn David mit Dad auf dem Feld war und ihre Mom mit dem Kochen beschäftigt war.
Layla fand die Möglichkei unbemerkt ihren Koffer zu packen und einen Tag zu finden die Ranch zu verlassen. Selbst ihre Mom war auf dem Feld während sie sich noch im Büro aufhielt. Wahrscheinlich schöpfte David Verdacht, warum sich seine Schwester so ruhig verhielt, aber sie hielt inne. Wenn Layla die neue Arbeit sicher hatte, dann würde sie sich bei ihren Eltern melden, jedoch trotzdem nichtmzurückkehren. Layla wollte nicht mehr das kleine Mädchen ihrer Eltern und ihres Bruders sein. Außerhalb des Zuhauses durfte Layla sich nie frei bewegen. Sie fühlte sich wie eine Gefangene. Natürlich mangelte ihr an nichts und ihre Eltern wollten nur ihr Bestes, aber ihren Bruder ließen sie auch ihren Freiraum und sie wurde in Watte gepackt.
Layla sah sich um, aber ihre Eltern noch ihr Bruder waren zu sehen. Sie zog ihren großen Koffer unter ihrem Bett hervor, stieg die Treppen herunter nachdem sie ihren Koffer mit den lebensnotwendigen Dingen gepackt hatte, öffnete die Haustür zur Straße und rannte einige Straßen weiter, wo sie auch vor einiger Zeit die Bewerbung in den Briefkasten warf. Sie hoffte, dass sie von keinem Nachbarn gesichtet wurde als ein Mann sie in seinem großen Truck einsteigen ließ nachdem sie fragte, ob er nach Texas fahren würde.
Er stellte sich als AdamMcKien vor. Er beförderte Rinder zu großen Lieferanten. An der Decke seines Führerhauses klebten Fotos von zwei Mädchen.
"Sie wollen also aus dem schönen Montana weg. Darf ich fragen weshalb?"
Layla schüttelte den Kopf. Adam bemerkte, dass die Frau, die er mitnahm seine Fotos betrachtete und erklärte: "Das sind meine Töchter, Mandy und Cassie. Sie sind aber nicht mehr so klein wie auf dem Foto, sie gehen bereits auf die High School und wohnen bei meiner Exfrau. Ich bin von zwölf Monaten im Jahr auch nur einen Monat zu Hause. Unsere Ehe hat das nicht durchgestanden, weil ich soviel unterwegs bin. Aber ich kann nicht ohne den Truck, ich liebe die Freiheit auf der Straße zu sein und mein eigener Herr zu sein." Layla wusste, dass Adam so glaubte an ihre Geschichte zu kommen und ihren Namen zu erfahren.
Er umklammerte mit seinen kräftigen Armen fest das Steuer, der Dreitagebart stand ihm wie auch seine zerschlissene Latzhose. An einem kleinen Burgerladen machte er Halt.
"Wollen Sie auch etwas haben?" fragte er. Layla schüttelte den Kopf. Adam brachte ihr jedoch einen Becher mit Cola und Pommes mit.
"Sie müssen essen."
"Da Sie doch nicht locker lassen werden. Ich bin Layla und habe eine Stelle auf einer Pferderanch in Aussicht." "Und was war da so schlimm daran mir das zu erzählen?"
"Weil ich Sie nicht kenne."
"Dann hätten Sie mit einem Wildfremden aber auch nicht per Anhalter fahren dürfen."
"Mir blieb keine andere Wahl. Wann fahren wir weiter?" fragte Layla.
"Heute nicht mehr. Ich werde in dem Motel schlafen und Ihnen das Bett überlassen." Layla schüttelte den Kopf. "Ich bleibe hier sitzen."
Adam gab keine Antwort darauf, sondern öffnete die Beifahrertür.
"Kommen Sie. Dann können Sie sich auch frisch machen." Adam half Layla aus dem Truck.
Es war vielleicht gar nicht verkehrt, wenn sie bei ihm war. Schließlich hatte er auch einmal seine Kinder beschützt und sie wusste nicht, ob ihre Familie sie bereits suchen würde, dann könnte er ihr helfen.
"Sie können mich absetzen," bemerkte Layla, auch wenn es ihr nicht unangenehm war, wenn er sie festhielt. "Entschuldigung. Ja natürlich." Adam schloss das Motel auf, zog die Gardinen zu, machte Licht und sah Layla an: "Sie können zuerst ins Bad. Kein Problem." Layla nickte stumm.
Einige Minuten später kam Layla wieder in den Hauptraum mit nassem Haar und einem weißen Bademantel. Sie roch nach Rosenblättern. Es war derselbe Geruch was Adams Exfrau immer an sich trug. Sie standen sich nah und er schaute ihr in die Augen und packte sie an ihrem Gesäß. Als Adam Layla jedoch küssen wollte, drückte sie ihn von sich weg. Da wurde Adam aus seinen Gedanken gerissen und wurde sich bewusst, was er da eigentlich tat, was er niemals getan hätte, aber der Duft verwirrte ihn.
Layla zog sich an und wollte die Tür öffnen, aber Adam hielt sie fest und erklärte: "Ihr Duft von Rosenblättern verwirrte meine Sinne. So funkte es zwischen mir und meiner Exfrau. Ich dachte, sie würde wieder vor mir stehen. Es tut mir leid. Ich hätte Sie niemals angefasst, so ein Mann bin ich nicht. Bitte bleiben Sie."
Layla schaute ihn an, dann erwiderte sie: "Okay, aber beim nächsten Mal rufe ich die Polizei."
"Das brauchen Sie nicht. Gute Nacht." Layla nickte nur, hatte aber trotzdem ein mulmiges Gefühl und konnte die ersten Stunden nicht einschlafen.
"Layla es ist spät. Wir müssen los," weckte Adam Layla. Sie schreckte hoch.
"Was?"
"Wenn Sie noch mit nach Texas wollen, dann machen Sie sich jetzt fertig. Ich warte im Truck."
Dann ließ er sie alleine. Noch schlaftrunken zog Layla sich an und suchte den Truck und fand ihn. Adam half ihr und dann ging es weiter auf Fahrt. Die erste Stunde waren Beide still. Adam wusste nicht wie er seine Dummheit bei Layla wieder gut machen konnte und Layla wusste nicht, was sie mit ihm reden sollte, weil es ihr peinlich war, dass ein Rosenduft seinen Sinn so verdrehen konnte. Es schien ihr, dass er immer noch seine Exfrau liebte, sonst hätte er sich nicht so an das erste Treffen mit ihr erinnern können.
Beide wollten einen Satz beginnen und mussten lächeln.
"Sie zuerst. Die Frau hat immer den Vortritt." "Sie lieben noch Ihre Frau, oder? Sonst hätten Sie sich nicht so sehr an das erste Mal erinnert."
Adam schaute Layla kurz überrascht an, dass sie ihn so etwas Privates fragte, aber er wollte es sie wissen lassen: "Nein. Sie haben nur Ähnlichkeit mit ihr als sie jünger war. Ich möchte mich noch einmal entschuldigen für mein Verhalten, denn ich bin nicht wie die meisten Männer die eine Frau mitnehmen, die per Anhalter fahren." "Entschuldigung angenommen. Haben Sie in Ihrem Sortiment noch andere Musik, vielleicht Country?" Adam nickte.
Layla war eingeschlafen und als Adam sie weckte, waren sie in Texas angekommen. Er hielt an einer Tankstelle für große Trucks. Sie öffnete die Augen. "Sie sind in Texas. Geradeaus sehen Sie Taxistände. Ich fahre jetzt erstmal nicht weiter. Es war schön, Sie als Beifahrerin kennengelernt zu haben. Alles Gute für Sie." "Ich habe zu danken, dass Sie mich mitgenommen haben." Adam half ihr aus dem Truck und übergab ihr ihren Koffer. Sie lächelte und gab ihm einen Wangenkuss als Dankeschön, dann rannte sie mit ihrem Gepäck zum Taxistand. Dieser brachte Layla zur Ranch.
Als Laylas Eltern und David von ihrer schweren Arbeit zurück ins Haus kamen dachten sie, dass Layla sich im Keller befand und riefen nach ihr. Jedoch blieb es still im Haus. Ashley rannte aufgeregt aus dem Keller und total aufgewühlt mit Tränen in den Augen sagte sie: "Unser Mädchen ist nicht da." David und Terence starrten sie an.
"Vielleicht ist sie in ihrem Zimmer," versuchte David seine Mom zu beruhigen.
"Aber dann hätte sie doch schon geantwortet," rief Ashley David hinterher. David klopfte an Laylas Tür, aber niemand antwortete. Er öffnete ihre Tür und er schaute sich um. So aufgeräumt hatte Layla noch nie ihr Zimmer verlassen, wenn sie sich mit ihm aufs Feld machte.
David riss ihre Schubladen auf, darin befand sich aber nichts anderes wie Bleistifte, Karten ihrer beiden Uroma, die bereits viele lange Jahre tot war. Ashley und Terence betraten Laylas Zimmer. David schaute seine besorgten Eltern an und schüttelte den Kopf: "Nichts. Aber ich gebe nicht auf sie zu suchen, es ist immerhin meine Schwester." Da kam Ashley ein Gedanke und kniete sich unter ihr Bett, schaute ihren Mann und David an:
"Ihr Koffer ist weg." Die Männer schauten Ashley verwundert an und fragten gleichzeitig, aber Terence ließ seinem Sohn den Vortritt:
"Wozu braucht meine Schwester einen Koffer? Sie wusste doch, dass wir niemals in Urlaub fahren können wegen den Rindern und dem Getreide."
"Meine Mom hat ihr den Koffer geschenkt und gesagt, dass sie ihn eines Tages benötigen würde," erklärte Ashley.
"Und jetzt war wohl der Zeitpunkt dafür. Aber warum nur?" fragte sich Terence.
"Weil sie keinen Freiraum hatte wie ich und ihr sie so in Watte packt, vielleicht deshalb," meinte David.
"Hat sie dir denn das so schon einmal gesagt?" fragte Ashley ihren Sohn. David schüttelte den Kopf, jedoch fiel ihm ein, was Layla zu ihm sagte:
"Sie erwähnte öfters, wenn ich mich mit Pam traf, dass es ungerecht sei, dass ich am Wochenende mal etwas unternehmen darf, sie aber nur unter Beobachtung vor die Tür gehen darf. Ich glaube, sie fühlte sich mit fast Dreißig wie eine Gefangene."
"So haben wir das noch nie gesehen, aber sie ist unser kleines Mädchen," antwortete Terence bestimmt und fügte noch hinzu: "Wir müssen sie finden. Ich muss wissen, dass es ihr gut geht und wenn ich für einen guten Detektiv unser ganzes Geld verprasse, ich muss wissen wo sie ist!" "Das wollen wir alle Drei, aber Dad ich gehe sie suchen. Darum soll sich kein fremder Mensch kümmern," gab David seinen Eltern zu verstehen und fügte hinzu: "Bei unseren Nachbarn fange ich an. Sie müssen Layla vielleicht gesehen haben."
Aus der Ferne sah Layla schon einige Pferde auf der Koppel stehen. Sie dankte und zahlte. Layla stieg aus dem Taxi und blieb am Eingang stehen und schaute sich um. Hier würde es ihr gefallen mit den vielen Bäumen, Pferden, Ställen. Dann schlenderte sie auf den Pferdehof zu. Einen Gärtner erblickte sie wie dieser ein Blumenbeet verschönerte und das Unkraut heraus riss. Zwei Männer mit Stöcken in ihren Händen und in feinen Anzügen kamen mit einem eleganten Schritt auf sie zu. Der eine hatte welliges Haar, als hätte er gerade unter der Haube gesessen oder ein Haupt auf wie die Schöpfen bei Gericht. Auch der andere sah sehr gepflegt aus, nur war er etwas mollig um den Bauch. Beide betrachteten sie von Kopf bis Fuß. Layla hätte am liebsten gefragt, ob etwas an ihrer Kleidung nicht stimmen würde, stattdessen hielt sie ihre Hand hin und stellte sich mit Layla Mentine vor. Beide wollten ihr nicht die Hand geben also zog sie sie wieder zurück.
"Ich bin Alan Lloyd, Ranchbesitzer und das ist mein Geschäftspartner Joe Remsey. Sie wissen, was wir von unseren Arbeitern erwarten?" fragte Alan in einer total hellen piepsigen Stimme.
"Ja."
"Dann geben wir Ihnen eine Woche Einarbeitungszeit und noch eine vierwöchige Probezeit. Dann entscheiden wir, ob wir Sie behalten oder nicht."
"Wir stellen Ihnen ein Gästehaus zur Verfügung, wenn Sie mögen. Sonst können Sie sich auch gerne ein Zimmer in einer Pension in der Stadt nehmen, nur bis zur Stadt benötigen Sie eine Stunde und morgens müssen Sie schon sehr früh beginnen", erklärte Alans Geschäftspartner Joe.
"Ich bleibe hier." Die Männer sahen sich überrascht an und Layla fragte, ob etwas sei. Die Männer schüttelten den Kopf.
"Dann richten Sie sich ein und schauen Sie sich auf der Ranch um, wenn Sie mögen."
Layla dankte. Sie musste schmunzeln als sie die beiden Männer diskutieren sah. Aber sie waren Beide total etepete. Ob sie jemals schon einmal eine Jeanshose, Westernstiefel trugen konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Wahrscheinlich rührten sie noch nicht einmal eine Mistgabel an und waren durch und durch Büromenschen. Die Sonne stand schon tief. Mit den vielen Bäumen, den Pferden auf der Koppel sah die Ranch besonders schön aus. Sie musste noch einmal raus und vielleicht ein Pferd an seinen Nüstern streicheln. Schimmel fand Layla besonders schön. In diese Richtung bewegte sie sich.
Layla irrte sich. Ihr Chef trug doch auch andere Kleidung als nur Anzüge und befasste sich mit Pferden. Jetzt hatte er auch seine Haare ganz anders gekämmt. Ihre Blicke trafen sich und Travis blieb stehen und kam auf sie zu. Bevor er sich vorstellen konnte, sagte Layla, was Travis nicht wusste: "Danke, dass Sie mir die Möglichkeit geben hier zu arbeiten und dass ich in Ihrem Gästehaus wohnen darf." Travis wusste im Moment nicht was er antworten sollte und Layla dachte sie habe etwas Falsches gesagt und wollte gehen, da fragte er sie:
"Wollen Sie mit Uns essen? Sie gehören jetzt schließlich zur Familie." Mit dieser Antwort hatte Layla nicht gerechnet und nickte lächelnd.
Travis holte sie persönlich ab. Irgendetwas war anders, aber Layla wusste nicht was. Er hatte keine piepsige Stimme und bewegte sich nicht als hätte er einen Stock im Rücken und sein Stock fehlte auch während des Gehens. Vielleicht ist es ein Unterschied zwischen vor und nach Feierabend. Vielleicht möchte ihr Chef während der Arbeitszeiten fein wirken. Aber das konnte sie jetzt während des Essen herausfinden. Als sie das Haus betraten, bekam Layla ihren Mund nicht mehr zu. Weiße Säulen, Keramikboden, vergoldete Decke mit großen Leuchten.
"Kommen Sie." Im Korridor begegnete Travis dem Butler Luis: "Würden Sie bitte noch ein Gedeck für Miss Mentine decken." Er verbeugte sich vor Travis und verschwand.
"Hier ist der Speisesaal", und Travis zeigte auf den langgezogenen Tisch an dem bereits ihre Chefs speisten.
Sie erhoben sich und wollten von Travis wissen, was das sollte.
"Sie dachte ich sei du, Alan. Ja, das ist mein Zwillingsbruder. Sie gehört doch jetzt zur Familie also darf sie auch mit uns essen."
"Travis du weißt, dass unsere Arbeiter woanders speisen, oder? Miss Mentine es tut mir leid, mein Bruder vergaß, dass Sie woanders speisen müssen."
Alans Partner schmiss sie und Travis aus dem Speisesaal. Luis, der Butler wollte Layla das Esszimmer der Arbeiter zeigen, aber Travis schüttelte den Kopf.
"Wenn mein Bruder Layla aus dem Speisesaal wirft, dann braucht sie dort auch nicht zu essen. Ich werde ihr etwas geben."
Die Ranch war so riesig, dass man sich glatt verlaufen kann. Travis besaß auf der Ranch ein eigenes kleines Haus. Er öffnete eine Dose mit Bohnen und reichte ihr den Teller.
"Ein Bier?"
"Gerne."
Sie sprachen während des Essens nichts, schauten sich aber immer wieder einmal an. Er brachte sie nach dem Essen zurück ins Gästehaus, weil sie es im Dunkeln niemals gefunden hätte.
"Danke. Wird Ihr Bruder mich jetzt wegen dem Vorfall rauswerfen?" fragte Layla besorgt.
"Nein. Dafür sorge ich schon. Schlafen Sie gut. Arbeitsbeginn ist um sechs Uhr. Es treffen sich alle dann am Stall ein. Ich kann Sie abholen, denn wir haben mehrere Ställe."
"Gute Nacht und Danke."
Layla verschloss die Tür, lehnte sich hinter die Tür und musste grinsen. Damit hätte sie niemals gerechnet, dass sie auf einer Ranch arbeiten würde, wo Zwillingsbrüder beschäftigt waren. So sehr sie sich auch glichen, waren sie doch sehr verschieden in ihrer Art und sie glaubte kaum, dass sie die Beiden noch einmal verwechseln würde.
Layla fühlte sich im Gästehaus wohl. Man spürte, dass sie auf einer Ranch arbeiten würde, da ihre Chefs schon sehr feine Leute waren. So war auch das Haus angelegt. Weiße Ledercouch, weiße Fliesen, weißer Marmortisch, eigentlich war alles in diesem Haus weiß, aber es wirkte nicht steril wegen den vielen Fotos von Pferden und ihren Fohlen. Layla glaubte, dass sie sich recht schnell einleben würde.
Layla hörte die Pferde wiehern und es wurde gesprochen noch vor ihrem Klingeln des Weckers. Sie stand auf, auch wenn es nicht einmal halb Fünf am Morgen war. Sie entdeckte Travis im Dämmerlicht wie er ein ungestümes Pferd in den Stall brachte. Auch er trug Westernstiefel, einen Hut, obwohl noch nicht einmal die Sonne schien, Jeans und ein kariertes Hemd. Sie ging davon aus, dass sein Bruder und der Dicke wieder einmal einen feinen Anzug tragen werden.
Kurz vor sechs Uhr kam Travis ihr entgegen.
"Hi. Haben Sie gut geschlafen?" Layla nickte. Er brachte sie zum Stall wo sich bereits andere Arbeiter vorwiegend Männer einbefunden haben und auf ihre Chefs warteten. Diese beäugten sie. Wahrscheinlich weil sie eine Frau war. "Einen schönen Tag Miss Mentine," wünschte Travis Layla.
Die Sonne war am aufgehen und die beiden Chefs kamen, wie Layla voraussah wieder mit ihren Stöcken und feinen Anzügen daher geschlendert, diesmal jedoch mit einem Sommerhut. Da die Arbeiter sich vor ihnen verbeugten, tat sie es ebenso.
"Danke, Danke meine Herren. Ach' und Dame. Wir haben Zuwachs bekommen," und Joe stellte seinen Arbeiter Layla vor. Diese nickten nur und betrachteten Layla von Kopf bis Fuß, dabei wusste sie nicht, was an ihr auszusetzen war.
"Miss Mentine wir tragen hier Einheitskleidung. Jeans und Bluse ist auf unserer Ranch nicht gestattet. Miss Brax würden Sie unserem Neuling Einheitskleidung geben und die Umkleidekabine zeigen."
Es war eine Frau bereits mittleren Alters mit einer großen eckigen schwarzen Brille und roten langen Haaren. "Dann kommen Sie einmal mit."
Layla fühlte sich als würde sie in eine englische Schule gehen, da dort bereits Einheitskleidung getragen wurde, ihrer Lehrerin folgen, die sie zu den Umkleidekabinen führte.
"Hier bitte," sagte die ältere Dame in einem knappen forschen Ton, als sie ihr die Kleidung übergab. Layla nahm sie entgegen und zog sich um, dann stellte sie sich wieder in einer Reihe auf. Alan hob seinen Daumen. Wahrscheinlich gefiel ihm was er sah. Layla zuckte zusammen als Alans Partner in seine festen Hände klatschte und befahl: "An die Arbeit Leute."
Alan kam auf Layla zu und erklärte: "Und Sie misten den Stall aus und geben unseren Pferden frisches Heu. Mal sehen, ob Sie das schaffen als Frau." Das gefiel Layla gar nicht, dass Frauen hier diskriminiert werden, als könnten sie nicht körperlich arbeiten. Daher nickte Layla nur und Joe zeigte ihr den Weg. Layla war für den Stall komplett alleine verantwortlich.
"Viel Spaß." Dann ließ er Layla alleine zurück.
Layla zuckte zusammen als neben ihr Travis stand.
"Wollen Sie nicht einmal eine Pause einlegen? Haben Sie eigentlich schon einmal etwas getrunken?" Layla schaute in Travis aquamarinblaue Augen und schüttelte den Kopf.
"Wir wollen doch nicht, dass Sie wegen Wassermangel umfallen, oder?" Er übergab ihr eine Wasserflasche, dabei berührten sich ihre Finger und Layla bekam ganz weiche Knie. Sie hoffte, dass Travis nicht bemerkt hatte, dass sie so plötzlich nervös wurde.
Sie dankte für die Wasserflasche und fügte noch hinzu: "Mir wurde nicht gesagt, wann und ob ich überhaupt einmal eine Pause machen darf. Ich möchte Ihren Bruder und seinen Kollegen nicht verärgern."
"Ich verstehe. Dann muss ich mit meinem Bruder reden. Er muss es wohl vergessen haben. Trinken dürfen Sie auf jeden Fall nicht vergessen gerade weil es hier in den Ställen noch heißer ist wie draußen. Bis später." Layla nickte nur und blieb für einen Moment auf dem Heuballen sitzen. Sie musste die ganze Zeit an die Berührung ihrer beiden Finger denken.
Am Abend betrat Alan den Stall und war mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.
"Sie dürfen jetzt Feierabend machen. Ich und mein Kollege möchten Sie morgen in unserem Büro sprechen. Mein Bruder führte Sie gestern durch den Korridor. Und Sie gingen mit ihm in die linke Richtung zum Speisesaal. Mein Büro befindet sich rechts."
"Wann soll ich eintreffen?"
"Bei Arbeitsbeginn. Jetzt erholen Sie sich."
Layla nickte. Sie öffnete die Tür zu ihrem Gästehaus und im Wohnzimmer brannte Licht. Es roch nach Braten und sie fragte sich, wer hier war oder noch ist. Sie betrat Wohnzimmer und Küche, jedoch war niemand zu sehen, nur ein Zettel lag auf dem Esstisch auf dem stand: 'Guten Appetit! Ich hoffe es schmeckt ihnen. Travis'
Layla bekam wieder weiche Knie. Sie beeilte sich, um das Mahl zu genießen, welches im Backofen warm gehalten wurde. Es war so lecker. Jetzt musste sie jedoch noch einen Spaziergang machen. Sie drehte sich im Kreis und stieß mit Travis zusammen. Selbst im Mondlicht glänzten seine aquamarinblauen Augen und es war definitiv nicht Alan, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass Alan überhaupt einmal mit Jeans auf die Koppel gehen würde.
"Miss Mentine," war Travis genauso überrascht wie Layla. Sie schüttelte den Kopf: "Nennen Sie mich Layla."
"Gut Layla, ich bin Travis."
"Angenehm." Beide mussten grinsen.
"Ihr Bruder war mit meiner Arbeit heute zufrieden gewesen. Er will mich morgen in seinem Büro sehen vor Arbeitsbeginn. Wissen Sie davon etwas?"
Travis schüttelte den Kopf beruhigte sie aber: "Machen Sie sich keine Sorgen. Vielleicht möchte er nur noch etwas von Ihnen wissen oder Ihren Arbeitsplan geben." Layla nickte.
"Gute Nacht Travis."
"Layla Sie gehen in die falsche Richtung. Sie müssen in diese."
"Oh, danke." Layla gab Travis einen Wangenkuss und begab sich zu ihrem Haus. Layla ging beruhigt schlafen und sie träumte von Travis. Sie hatte sich in ihn verliebt.
Am darauffolgenden Tag saß Layla in Alans Büro. Eigentlich war er der Geschäftsführer der Ranch, aber sein Partner Joe hatte hier anscheinend das Sagen. Alan saß genauso verängstigt am Keramiktisch wie sie mittlerweile und Joe stützte seine Hände in die Hüften und lief auf und ab. Dann blieb er am Tisch stehen und sah sie an, jedoch immer noch nicht recht freundlich.
"Alan hat mir Ihre Arbeit heute Morgen gezeigt. Wirklich ausgezeichnet, aber wir können Sie nicht behalten. Mir gefällt in der Bewerbung etwas nicht, dass Sie schreiben, Sie haben auf einer Ranch gearbeitet und dass es Ihnen dort nicht schlecht erging. Aber hier kann nicht jemand ein und ausgehen wie und wann er will, aber das haben Sie in Montana wohl getan. Sicher ging es um einen Mann, oder? Ich habe gesehen, dass Sie sich sehr gut mit Alans Bruder verstehen. Sie werden dann auch gehen, wenn er heiratet, oder?" Layla war überrascht das zu hören, schüttelte dann aber schnell den Kopf. Natürlich wäre sie traurig, aber das würde sie nie zugeben, da sie auf einer Pferderanch arbeiten wollte und sich eigentlich nicht verlieben wollte.
"Unser Arbeitsverhältnis hatte ja noch nicht richtig begonnen, morgen können Sie abreisen." Layla nickte und rannte Richtung Gästehaus.
Travis wunderte sich, warum Layla es so eilig hatte. Er ließ sein Problempferd allein auf der Koppel zurück und rannte Richtung Gästehaus und klopfte an die Tür.
"Layla alles okay?" Mit Tränen in den Augen öffnete sie Travis und ließ die Tür aufstehen während sie ihren Koffer packte. Er trat ein und wusste sofort was vorgefallen war. Es war ihm klar, dass die Entscheidung nicht von seinem Bruder kam, sondern von Joe. Er war von Anfang an gegen Layla gewesen und er übernahm immer mehr die Geschäftsführung, dabei sollte er nur Geschäftspartner sein.
Travis hielt ihre Arme fest und fragte, wer das beschlossen habe, dass sie nicht mehr länger beschäftigt werden sollte.
"Nicht Ihr Bruder. Er sah mich verängstigt an, wahrscheinlich wollte er das gar nicht. Aber vielleicht ist es besser so. So habe ich erfahren, dass Sie heiraten."
"Ich habe gar keine Freundin und werde auch gar nicht heiraten. Bitte bleiben Sie." Er wollte zur Haustür, drehte sich jedoch wieder um, sah in Laylas Augen und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Layla schaute ihm nach wie er eilig Richtung Haus lief, in dem sich das Büro seines Bruders befand.
Travis riss die Bürotür auf ohne anzuklopfen und ohne einen Blick auf Joe zu werfen, dann fragte er seinen Bruder streng: "Wolltest du Miss Mentine nicht weiter beschäftigen oder nur er? Er war doch von Anfang an gegen sie gewesen. Wir sollten ihm kündigen, er ist nicht mehr tragbar hier. Ich kann dein Geschäftspartner werden und du hast das Sagen!"
Langsam stand Alan vom Stuhl auf und in piepsiger Stimme antwortete er: "Herr Remsey Sie können gehen. Mein Bruder hat recht. Ich habe hier die Entscheidungen zu treffen, aber Sie nahmen sie immer mehr ab und ich ließ es noch zu."
"Wir können doch reden darüber. Ich wusste nicht, dass Sie nicht meiner Meinung sind."
Alan schüttelte den Kopf und Travis gab zur Antwort: "Zisch ab und wenn Sie noch einmal aufkreuzen, dann." "Dann soll mich der Teufel holen," unterbrach Joe Travis.
"Ich habe verstanden. Ich werde gehen."
Layla stand bei Jumper, dem Schimmel, um den sich Travis kümmert. Jumper war plötzlich ganz zahm. Travis wollte noch rufen, sie müsse aufpassen, aber als er sah, dass Jumper sein Problempferd ganz zahm war und er das Layla zu verdanken hatte, sagte er nichts. Als Layla die Zwillinge auf sich zukommen sah, stellte sie sich gerade hin, verbeugte sich und machte einen Knicks.
"Nicht doch. Joe Remsey verlässt uns. Ich habe ihm gekündigt. Einheitskleidungen gibt es auch nicht mehr, ich tat immer mehr was Joe gut befunden hatte und hatte vergessen, dass ich hier doch der Ranchbesitzer bin. Travis wird mein Partner sein und er sieht nicht alles so streng. Bitte geben Sie mir noch eine Chance." Travis zwinkerte Layla zu.
"Wenn ich bei Ihnen im Speisesaal essen darf okay. Dann gebe ich Ihnen eine Chance." Alan schaute in den Himmel und stöhnte:
"Ach du gütiger Himmel."
Travis stupste seinen Bruder an, sagte: "Gib dir einen Ruck, schließlich macht sie ihre Arbeit gut und ich wollte sie ungern gehen lassen und sie hat soeben Jumper gezähmt. Ich habe es bisher nicht geschafft Jumper zu zähmen." Travis grinste, stellte sich neben Layla und legte seine Hand um ihre Hüften.
Alan dachte, er würde schlecht sehen, aber als er noch einmal hinsah, konnte er es kaum glauben. Sein Bruder muss sich in Layla verliebt haben, sonst würde er nicht soviel Nähe zulassen wollen.
"Sie darf bei uns speisen," antwortete Alan mit Widerwillen, aber er wollte sich mit Travis nicht anlegen.
Alan ergriff fest seinen Stock und sagte: "Miss Mentine Sie haben heute einen freien Tag. Travis kommst du, wir haben etwas zu klären."
"Ich komme," und er drehte sich noch einmal nach Layla um. Layla musste lächeln und kümmerte sich weiter um Jumper.
David eilte zu seinen Eltern und erzählte, dass er jetzt weiß, wo Layla war und er sie sofort nach Hause holen würde, denn hier ist ihr Zuhause. Terence und Ashley hatten die Hoffnung schon aufgegeben, aber das war ihr größtes Geschenk was man ihnen machen konnte, dass sie zur Weihnachtszeit wieder zu Viert am Tisch sitzen würden und einen Gänsebraten essen würden. Laylas Eltern versprachen ihrem Sohn auch, seiner Schwester mehr Freiraum zu lassen, damit dies nicht ein zweites Mal geschehen würde, dass Layla heimlich die Ranch verließ. Terence und Ashley gaben ihrem Sohn Proviant für die Fahrt mit und dass er auf sich aufpassen sollte. David umarmte seine Eltern und versprach Layla wieder nach Hause zu bringen und dass sich seine Eltern keine Sorgen machen sollten.
Im Winter wurde es ruhiger auf der Ranch. Die Tiere waren im Stall und die Familie rückte mehr zusammen, da es früher dunkel war und bald Weihnachten bevorstand. Seit Joe weg war, war das Arbeitsklima besser und Alan gab seinen Arbeitern frei, wenn sie Urlaub brauchten. Das wurde, als Joe noch da war auch abgeschafft, aber jetzt war wieder alles wie zuvor bevor Joe Alans Amt übernahm. Layla arbeitete mittlerweile fünf Monate mit den Zwillingen und ihren Kollegen zusammen. Aber Layla musste immer weniger den Stall ausmisten, sie kümmerte sich wie Travis immer mehr um die Pferde und um vernachlässigte, wenn sie mal wieder unterwegs waren und ein Pferd auf einer anderen Ranch entdeckt haben welches nicht viel Liebe bekam. Sie war glücklich, allein schon wegen Travis, daher fand Layla es an der Zeit Travis und Alan den Grund zu erzählen, weshalb sie von Montana weg gegangen ist.
Im Speisesaal war es ganz ruhig geworden und sie wusste nicht wie und wo sie beginnen sollte. Travis legte seine Hand auf ihre Schulter, dass es ihr leichter fiel. "Ich liebe Pferde. Ich wollte schon immer auf einer Pferderanch arbeiten. Meine Eltern besitzen auch eine Ranch jedoch nur aus Rindern und Getreide. Ich war jeden Tag mit meinem Bruder von frühmorgens bis zum Sonnenuntergang auf dem Feld, auch bei über vierzig Grad. Mir wurde an diesem einen Sommertag klar, ich möchte Freude am Leben haben, die Arbeit soll mir Spaß machen, aber ich möchte nicht bis zur Erschöpfung arbeiten. Zudem ist mein Bruder nur drei Jahre älter wie ich. Er durfte am Wochenende die Ranch verlassen, Party machen. Ich wurde dafür in Watte gepackt und durfte noch nicht einmal ohne Begleitung vor die Tür, da ich ihr kleines Mädchen bin, dann suchte ich einen Weg zu fliehen."
Layla machte eine Pause und Tränen standen in ihren Augen. "Ich will hier nicht mehr weg, aber ich weiß, dass mein Bruder mich sucht und zurückholen will."
"Das werden wir nicht zulassen, nicht wahr Alan," und Travis schaute seinen Bruder an. Alan war in Gedanken, Travis klopfte auf den Tisch und sagte es ihm noch einmal.
Stotternd antwortete Alan: "Ja, ja, kla-klar." Alle Drei hörten einen Wagen mit quietschenden Reifen, der vor dem Haus parkte.
Laylas Hände waren eiskalt. Sie klammerte sich an Travis Arm und vor Angst stotterte sie auch: "Da-das ist mein Br-Bruder. Er will mi-ich holen."
"Niemand holt dich von hier weg. Alan bring Layla durch den Hinterausgang zu meinem Haus." Alan starrte seinen Bruder an: "Nun mach endlich."
David klopfte an die große weiße Tür mit dem goldenen Türgriff. Travis öffnete und fragte: "Was wünschen Sie?" "Meine Schwester Layla Mentine möchte ich abholen. Sie gehört hier auf die Nobelranch nicht hin, sondern zu ihrer Familie." Bevor Travis antworten konnte, stand Layla hinter ihrem Bruder und mit fester Stimme erklärte sie: "Ich gehöre hierher. Lass mich in Ruhe und fahr. Kannst Mom und Dad mitteilen, dass es mir gut geht." Layla hat sich kurzfristig entschlossen ihrem Bruder gegenüber zu treten und ihm ihre Meinung zu sagen.
David drehte sich um und sah seine Schwester finster an:
"Ich habe unseren Eltern versprochen, besonders Mom, dass ich nicht alleine nach Hause komme schließlich haben wir zu Weihnachten immer zusammen Gänsebraten gegessen. Du kommst jetzt mit!"
"Nein, nein lass mich los, du tust mir weh." Travis wollte handeln, aber zur Verteidigung hielt David eine Pistole in seiner Hand.
"Bleiben Sie dort wo sie sind."
"Travis, Travis ich.. "
Travis nahm die Hände als der schwarze Wagen die Ranch verlassen hatte und rannte ins Büro. Alan stand ängstlich am Fenster und wollte gerade etwas sagen, aber Travis ergriff den Telefonhörer und erzählte, was vorgefallen war: "Aber bitte beeilen Sie sich."
"Wen hast du angerufen?" fragte Alan Travis.
"Die Polizei natürlich und habe eine Entführung gemeldet, schließlich habe ich mir das Kennzeichen gemerkt." Alan sagte nichts, er nickte nur.
Laylas Bruder war nicht mehr wiederzuerkennen, so sauer war er auf seine Schwester, dass sie einfach geflohen war und ihn und ihre gemeinsamen Eltern im Stich gelassen hatte. Er fluchte und schimpfte. An einer Raststätte sperrte er sie sogar im Wagen ein, so dass sie nicht einmal die Tür öffnen konnte.
"Das ist doch gar nicht deine Liga eine Pferderanch. Und dann noch diese einzigartigen komischen Zwillinge. Rede doch mal mit mir Layla." David stupste sie an. Jedoch hatte Layla gar keine Lust mit ihrem Bruder zu sprechen. Sie dachte uneingeschränkt an Travis und vermisste ihn sehr. Sie hatte Angst ihn nie wieder sehen zu können und jetzt völlig eingesperrt zu werden.
Wieder zu Hause standen ihre Eltern an der Haustür und liefen zu Davids Wagen. Layla hatte vollends damit gerechnet, dass ihr Dad ihr eine Ohrfeige geben würde, aber dass es gleich zwei waren, damit hätte sie niemals gerechnet.
"Tu uns das nie wieder an!" befahl Dad ihr.
"Sie bleibt jetzt ja auch bei uns," versuchte ihre Mom Terence zu beruhigen. "Komm rein mein Kind. Du bist sicherlich hungrig, oder?" fragte ihre Mom.
"Ich mache dir gerne ein Brot mit deiner Wurst und dazu warme Milch das hast du als Kind immer gegessen und getrunken. Mein Mädchen, endlich bist du wieder da." Ihre Mom erdrückte sie mit ihrer krankhaften Fürsorge. Es hatte sich nichts verändert seit sie weg war. Layla sollte weiterhin das kleine Mädchen sein wie auch vorher schon. Im Haus stand auch alles an seinem Platz. Keine Veränderung.
"Ich habe keinen Hunger."
"Lasst sie eine Weile in Ruhe," bat David seine Eltern.
"Sie muss sich erst wieder eingewöhnen. Das bräuchte ich auch, hätte ich unter diesen Zuständen gearbeitet wie sie." Terence wurde sehr neugierig und wollte, dass sein Sohn es erzählte.
Layla konnte es nicht ertragen wie schlecht ihr Bruder von der Pferderanch sprach. Vor allem, er kannte weder Alan noch Travis richtig und hatte auch nicht richtig die Ranch gesehen. David hatte nur die Eingangstür, die Koppeln ohne Pferde gesehen, da es ja mittlerweile kalt war und die Pferde nicht mehr draußen standen und sich dann so ein Urteil erlauben, das fand Layla schlecht. Ihr Bruder war kein bisschen besser wie ihre Eltern. Auch er wollte, dass sie zu Hause blieb und niemanden kennenlernen sollte. Sie stand auf und lief in ihr Zimmer. Sie vermisste so sehr Travis und die Pferde.
Layla setzte sich auf ihr Bett, legte ihr Gesicht in ihre Hände und weinte. Ihre Mom betrat ihr Zimmer. "Anklopfen hast du wohl vergessen. Lass mich alleine. Geh!" Layla verweigerte das Essen drei Tage, sie verkroch sich in ihrem Zimmer und hatte gar keine Tränen mehr zum Heulen trotzdem hatte sie das Gefühl immer wieder weinen zu müssen.
"Alan, willst du nicht auch Layla an Weihnachten bei uns haben?" fragte Travis seinen Bruder. Alan nickte nur. "Dann lass mich Layla holen. Ich glaube, sie kann jetzt nicht mehr fliehen und es geht ihr nicht gut, ich spüre es. Du wirst das schon alleine schaffen, schließlich bist du der Besitzer der Ranch. Ich bin bald wieder da und Montana ist nicht aus der Welt. Von der Polizei habe ich bisher noch nichts gehört, daher kümmere ich mich jetzt alleine darum!" "Dann fahr, ich kann dich sowieso nicht aufhalten." Travis nickte und verließ das Büro. Er würde eine Weile brauchen, mindestens drei Tage bis er am Ziel war und zwischendurch musste er auch übernachten in einer Pension oder einem Motel, denn im Wagen war es zu kalt. Seine Gedanken kreisten um Layla und er hoffte, dass es ihr weitestgehend gut ging.
Layla musste bei fast Minus zehn Grad die Rinder in die Ställe führen. Sie würde nicht auf der Ranch leben für ein Nichtstun, aber gehen wollte ihre Familie sie auch nicht, da Familien zusammen gehörten und niemand sie auseinander bringen konnten. Das Verhältnis zwischen Layla, ihrem Bruder und den Eltern fror immer mehr zu Eis und nur, weil Layla nicht mehr das kleine Mädchen war, wie es ihre Eltern und ihr Bruder es sich wünschten. Sie musste sogar eine ganze Nacht bei Kälte draußen übernachten. Wahrscheinlich dachten sie, so käme ihre Tochter wieder zu Besinnung, aber Layla wollte nicht mehr in Watte gepackt werden.
Layla hörte einen Wagen am Straßenrand parken. Im Mondlicht erkannte sie Travis, vor allem seine Augen. Ihr Herz schlug schneller. Travis musste sie entdeckt haben und wollte sich zu ihr schleichen, aber es gelang ihm nicht. Sie wusste, dass entweder ihr Dad oder ihr Bruder ihn überrascht haben muss.
Sie hörte die ernste Stimme ihres Dads: "Hände hoch. Verlassen Sie umgehend mein Grundstück."
"Dad, das ist der Kerl bei dem Layla gearbeitet hatte," erklärte David seinem Dad als er auch zur Haustür kam. "Lassen Sie uns als Familie in Ruhe," gab Terence Travis zu verstehen. Travis ließ sich aber auf das Gerede nicht ein und riss Terence das Gewehr aus der Hand und warf es ins Gebüsch, gab ihm einen Seitenhieb auf die Wange und Terence fiel bewusstlos zu Boden.
Gelassen fragte Travis David: "Du auch?"
David ging freiwillig zurück ins Haus, öffnete die Gartentür und rief seine Schwester rein: "Ich glaube, da will dich jemand abholen kommen." Layla rannte in den Flur zur Haustür und hielt sich an Traivs Arm fest. Layla schaute in die Gesichter ihrer Eltern, ihr Dad kam allmählich wieder zu sich und ihr Bruder hob ihn hoch, dann sagte sie zu ihnen und ihrem Bruder: "Es tut mir leid. Mein Zuhause ist jetzt woanders. Ihr könnt mich nicht mit Gewalt festhalten, ich bin erwachsen. Vielleicht könnt ihr mir eines Tages verzeihen."
Kurz darauf hielten zwei Streifenwagen vor der Ranch Mentine. David wollte alles verdrehen, dass Travis seine Schwester entführen möchte und seinen Vater niederschlug, aber Layla machte eine Aussage. Kurz darauf wurde David festgenommen und einer der Beamten bat ihre Eltern sich nicht mehr ihrer Tochter zu nähern, sonst gäbe es eine Anzeige. Mit Tränen in den Augen schlossen sie das Haus.
Dieser Beamte kam auf Layla und Travis zu und entschuldigte sich: "Es tut mir leid. Aber jetzt sind Sie frei Miss Mentine. Mr. Lloyd hat uns angerufen, aber Ihr Bruder muss den Wagen gegen einen anderen ausgetauscht haben, denn wir fanden ihn und Sie nicht mehr." Jetzt verstand Travis, warum es solange dauerte mit der Suche. Er war froh, dass er selbst losgefahren war. Nach der Verabschiedung vom Kommissar stieg Layla in Travis Wagen.
An Heiligabend holte Travis Layla vom Gästehaus. Sie wollte für eine Weile darin wohnen bleiben. Der Tannenbaum war mit bunten Lichtern und Lamellen verziert. Darunter lagen die Geschenke. Travis brachte Layla ins warme Haus und bat sie vor dem Kamin Platz zu nehmen wo bereits Alan saß. Er trug eine rote Fliege, rote Hausschuhe, Anzugjacke auch in Rot jedoch eine beige Hose. Sein Geschmack was Kleidung betraf war außergewöhnlich und überall nahm er seinen Stock mit. Vielleicht fühlte er sich mit ihm sicherer.
"Nimm Platz," bat Alan sie.
"Es ist schön, dass Sie da sind."
"Das finde ich auch."
Travis schaute seinen Bruder verblüfft an und fragte ihn: "Wäre es jetzt nicht an der Zeit Layla das 'du' anzubieten? Wir sind doch jetzt eine Familie."
Alan nickte, gab Layla seine Hand und lächelnd antwortete er: "Alan. Willkommen in unserer Familie Layla." "Danke Alan."
Ihnen wurde ein sehr großer Gänsebraten auf den Tisch gestellt mit Gemüse und Rotwein. Layla saß eng an Travis.
Nach dem Essen gab es die Bescherung und Travis kniete vor Laylas Stuhl und fragte: "Möchtest du mich heiraten?" Sie hatte mit dieser Frage niemals gerechnet, weil sie sich erst zweimal geküsst hatten und mehrere Zärtlichkeiten hatten sie noch gar nicht ausgetauscht.
Vor Überraschung hatte sie Tränen in den Augen und antwortete: "Ja ich will." Alan hatten sie durch diesen Auftritt total vergessen und er wollte schon aufstehen, aber Travis hielt ihn zurück.
"Sei nicht traurig Alan. Du wirst auch noch die richtige Frau finden. Das ist übrigens für dich." Alan öffnete es und schaute Travis überrascht an, was er damit soll.
"Darin wird beschrieben wie man es lernen kann sich durchzusetzen. Selbst jetzt bei mir, bist du mit allem zufrieden."
Alan nickte und antwortete: "Du bist auch mein Bruder, ich vertraue dir, daher wollte ich dir auch die Geschäftsführung übertragen."
Travis schüttelte den Kopf und antwortete: "Das wäre eine Ehre für mich, jedoch sollte es so bleiben wie es jetzt ist." Layla stimmte Travis zu.
"Wir werden uns zurückziehen, wenn du nichts dagegen hast," und schaute Alan an.
Alan nickte und gab zu verstehen: "Geht. Verliebte soll man nicht aufhalten."
Auf dem Weg zu den Pferden fragte Travis Layla: "Bist du glücklich."
Layla schaute in seine aquamarinblauen Augen und antwortete: "Ja. Jetzt bin ich glücklich. So glücklich war ich noch nie gewesen. Ich liebe dich."
Beide ließen sich ins hohe Heu neben Jumper im Stall sinken, welches Layla gezähmt hatte und küssten sich.
Ende
Tag der Veröffentlichung: 05.12.2017
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