Cover

Kapitel 1

„That´s what makes you beautiful..“ Zu mir wird das niemals ein Junge sagen. Ich weiß ja selbst nicht einmal wie ich aussehe. Ich höre das Telefon klingeln. Gefrustet greife ich neben mich. Hatte ich es nicht vorhin dort hingelegt? Ich taste den Boden entlang, stoppe kurz und versuche zu hören aus welcher Richtung das Klingeln kommt. Schreibtisch? Stimmt, ich hatte ja noch mit Sophie telefoniert. Ich muss leicht lächeln, stehe dann auf und laufe in Richtung Tisch. Mist! Ich spüre einen stechenden Schmerz in der Hand. Muss wohl die Schere gewesen sein. Da ist es! Ich führe das Telefon zu meinem Ohr. Hoffentlich ist nicht Oma dran sonst zieht sich alles wieder so in die Länge.. Ich drücke auf den Knopf ganz rechts und frage mit hoffnungsvoller Stimme: „Ja?“ „Elle, ich bins, Charlie.“, höre ich die vertraute Stimme meiner allerbesten Freundin. Ich atme erleichtert durch. „Oh, hey. Ich dachte schon Oma ist wieder dran.“ Ich lache. „Ist was besonderes passiert?“ „Nein, aber das wird es mit Sicherheit bald!“ Ich verstehe nicht ganz.. „Was denn? Erzähl!“ „One Direction, sie starten einen Coverwettbewerb für 'I Want'! Und die Gewinner dürfen sie treffen!“, berichtet sie mir mit aufgeregter Stimme.“Ok.. und weiter?“ „Wie, weiter? Ich dachte du denkst das selbe wie ich!“ Lachend antworte ich: „Negativ! Was denkst du denn?“ „Elle, du musst da unbedingt mitmachen! Mit deiner Stimme gewinnst du da mit Längen Vorsprung!“ Ich kann die Sicherheit in Charlies Stimme hören. Ich denke nach. „Ach, da habe ich doch eh keine Chance..“ Charlie beginnt laut zu lachen. „Elle, willst du mich verarschen? Deine Stimme ist einzigartig, und das weißt du! Außerdem, was hast du denn bitte zu verlieren?“ „Ach, ich weiß nicht.. Ich könnte sie dann eh nicht sehen..“ Charlie´s Stimme wird lauter: „Du ziehst das verdammt noch mal durch! Es ist dein Traum die Jungs zu treffen, egal ob du sie dabei sehen kannst oder nicht! Hör' endlich auf dich selbst zu bemitleiden, du bist ein starkes Mädchen und warst echt schon weiter als du zu mir gesagt hast, dass du kein Mitleid möchtest, nicht auf die Meinung anderer hörst und jetzt einfach dein Leben lebst!“ Ihre Worte lösen viel in mir aus. Charlie ist meine beste Freundin und kennt mich besser als jeder andere. Sie weiß genau, dass ich eine Kämpferin bin. Sie weiß genau, dass ich es hasse, wenn ich mich selbst bemitleide. Sie weiß genau, dass ich mir nichts weiter wünsche, als One Direction mal persönlich zu treffen. Und vor allem weiß sie, dass Musik mein Leben ist. Ich atme tief durch. „Schon gut, ich mache es. Du hast Recht, was habe ich schon zu verlieren. Aber nur wenn man im Video wirklich nicht sieht, dass ich blind bin. Und wir das auch nirgends schreiben oder so. Ich will nicht aus Mitleid gewinnen!“ Ich kann hören wie Charlie sich freut. „Das ist die Elle die ich kenne! Ich sorge dafür, versprochen. Übermorgen ist allerdings schon Einsendeschluss, soll ich morgen zu dir kommen?“ Ich muss lächeln. „Klar. Und Charlie?“ „Ja?“ „Danke, dass du mir immer hilfst den Arsch hoch zu bekommen.“ Sie lacht etwas. „Es muss dir ja jemand zum Glück verhelfen. Bis morgen.“ „Ok, bis morgen.“ Ich lege auf und habe immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Still singe ich schon 'I Want' vor mich hin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht gewinnen werde, aber bin trotzdem froh, dass Charlie mich ermutigt hat mit zu machen. Ich laufe in Richtung meines Keyboards. Auch dafür bin ich Charlie dankbar. Als ich mit 6 anfing Klavier zu spielen und nach dem Unfall die Tasten nicht mehr anrührte war sie diejenige die mich dazu ermutigt hat weiter zu machen. Ich kann zwar nicht mehr nach Noten spielen, aber mein Gehörsinn ist so viel besser geworden und ich bin wirklich sehr froh, dass ich nicht aufgehört habe. Dank Charlie. Ob sie weiß was sie schon alles für mich getan hat? So gut kann ich 'I Want' noch nicht, aber ich begleite mich ja eh nur wenig, also reicht das. Ein wenig Angst habe ich vor morgen. Warum auch immer.

Kapitel 2

„So, das Video ist hochgeladen. Jetzt nur noch auf abschicken.. Soll ich?“, fragt mich Charlie und versucht eine spannende Stimmung herzustellen. „Mach' schon, bevor ich es mir anders überlege!“, erwiedere ich lachend. Ich höre wie sie laut auf die Enter-Taste drückt. „Ok, jetzt gibt es kein zurück mehr! Du wirst gewinnen!“ Ich merke wie sie aufsteht und, vermutlich, durchs Zimmer hüpft. Ich ergänze: „Sei dir da nicht so sicher!“ Im nächsten Moment zieht Charlie mich mit einem starken Ruck zu ihr nach oben. „Ich habe allen Grund dazu!“, sagt sie lachend, dreht das Radio auf und nimmt meine Hände. „Jetzt verderb mir nicht die Laune und tanz!“ Ich muss wieder lachen. „Geht klar Boss.“ Wir hüpfen und tanzen durch mein Zimmer und ich glaube, dass das für jeden der uns hätte sehen können sehr bescheuert aussehen würde, doch das ist uns so egal!„Das geht doch nicht! Die hätten den Gewinner schon gestern bekannt geben müssen!“ Charlie läuft aufgeregt umher. „Wahrscheinlich habe ich einfach nicht gewonnen..“ Ich versuche gleichgültig zu klingen. In Wirklichkeit bin ich aber irgendwie doch enttäuscht. Ich hätte schon sehr gerne gewonnen. Die Vorstellung One Direction mal persönlich zu treffen.. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Ich schaue jetzt mal auf die Seite.. vielleicht steht da ja wenigstens was!“ „Hoffentlich!“, sage ich und habe dabei die Hoffnung fast schon ganz aufgegeben. Ich höre wie Charlie ein paar Buchstaben eintippt und ein paar Mausklicks macht. Dann ist sie still. Sicherlich liest sie. „Elle..“„Ja?“, frage ich etwas verwundert, da ihre Stimme irgendwie enttäuscht klingt.„Hier steht, dass die Gewinnerin schon benachrichtigt wurde..“Ich beiße mir enttäuscht auf die Unterlippe und bringe nichts weiter heraus als ein einfaches: „Oh, okey..“ Dann höre ich wie Charlie laut zu lachen anfängt.„Verarscht, man!“, sie räuspert sich, „Hier steht: 'Wow, bei unserem Coverwettbewerb haben so viele Mädchen mit tollen Stimmen teilgenommen und wir konnten uns einfach nicht für eine entscheiden. Also haben sich Liam, Louis, Niall, Harry und Zayn jeder ein Video ausgesucht und dieses Mädchen darf dann das entsprechende One Direction Mitglied zuerst allein treffen. Später werdet ihr euch alle kennenlernen und es erwartet euch eine Überraschung. Hier die Gewinnerinnen:'“ Ich höre wie sie anfängt zu kreischen. „DU BIST DABEI! ELLE DU DARFST IHN WIRKLICH TREFFEN!“ Ich spüre wie mein Herz immer schneller wird. Dann so eine Art Adrenalin-Kick. Ich fange an zu zittern und meine Knie werden weich. Gerade so bekomme ich den Satz „Wen, wen werde ich treffen?“ hervor. Leise flüstert Charlie mir zu: „Harry Edward Styles.“

Kapitel 3

Ich atme tief ein und wieder aus. Meine Knie und Hände zittern. Ich sitze in irgend einem Vorraum in einem Tonstudio. Hier riecht es ziemlich nach Staub. Immer wieder lasse ich mir den Satz: 'Harry Styles steht jeden Moment vor dir!' durch den Kopf gehen. Mir wird heiß und kalt zugleich und ich kann nicht mehr klar denken. Ich schrecke auf als ich plötzlich Schritte aus dem linken Gang höre. Eine laute, kräftige und tiefe Stimme fordert mich auf: „Na dann folge mir mal unauffällig.“ Ich vermute, dass sie einem Bodyguard gehört. „Es tut mir leid, aber ich kann nichts sehen..“ „Stimmt, ich weiß Bescheid.“, sagt der Mann. Im nächsten Moment packt mich sein kräftiger Arm an meinem eigenen und zieht mich, etwas unvorsichtig, hinter sich her. Es dauert nicht lange da bleibt er stehen. Ich höre wie er an die Tür klopft. Mich überfällt eine Gänsehaut als von drinnen eine Stimme: „Ja, sie können sie reinlassen!“ ruft.Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass diese Stimme Harry gehört.„Du hast ihn gehört!“, sagt der Mann. Ich taste mit immer noch vor Aufregung zitternden Händen die Klinke und drücke sie vorsichtig herunter. Sie ist kalt. Leider kann ich die Größe des Raumes nicht einschätzen. Also laufe ich 3 Schritte hinein. Natürlich knalle ich gleich als erstes gegen einen Stuhl. Ich höre wie Harry leicht lacht. „Oh, das tut mir Leid, das wollte ich nicht..“ Ich hasse mich dafür, dass ich stottere. „Kein Problem, kann jedem passieren.“, sagt er im freundlichen Ton. Warum ist seine Stimme so toll? „Willst du dich setzten?“, fragt er höflich. Ich überlege angestrengt welches die beste Antwort auf diese Frage ist und sage dann einfach schnell: „Äh, ja klar. Dieser Stuhl hat sich mich ja schon ausgesucht.“ Was sage ich da? Oh man wie peinlich. Harry lacht. Ob er mich lustig findet? Oder wahrscheinlich eher Peinlich?„Es tut mir leid, dass ich dich das gleich als erstes frage, aber mich interessiert es echt total wie du dir mich vorstellst.“, sagt er und klingt dabei wirklich sehr gespannt. „Oh, das ist schwer zu erklären.. Tut mir leid.“, antworte ich, „Aber wenn du willst kann ich es dir versuchen zu beschreiben.“ Meine Aufregung ist auf einmal wie weggeblasen. „Aber zuerst erzählst du mir, warum du dich ausgerechnet für mein Video entschieden hast.“, sage ich und versuche dabei möglichst lässig zu klingen. „Oh, das ist einfach!“, erklärt Harry in ausgesprochen begeistertem Ton, „Deine Stimme ist wahnsinnig gut und stark! Fast alle haben unser' Lied nach gesungen, aber deins war, und ich schleime nicht“, er unterbricht kurz und lacht, „meiner Meinung nach besser als unsere Version! Es klang wie dein eigenes Lied und das hat mich sehr beeindruckt!“ Mein Gesicht wird heiß. Ich hoffe, dass ich nicht auch rot werde. Verlegen stottere ich: „Ähm danke, also, wow.. ich..“ Dann seufze ich. Vor Glück. Mir kommt trotzdem alles wie im Traum vor. „Wie schaffst du das eigentlich, mit dem Keyboard meine ich.“, fragt Harry mich interessiert. Ich versuche mich zu sammeln. „Naja, ich mache alles nach Gehör, geht nun mal nicht anders.“„Oh, tut mir leid, ich wollte nicht..“, sagt Harry sofort und ich kann hören, dass er das auch so meint. Ich schüttele energisch den Kopf. „Ach, du kannst ja nichts dafür.“ Ich lächele. „Singst du mir vielleicht auch etwas vor?“, frage ich ihn und hoffe, dass das jetzt nicht falsch ist.Doch er fragt zu meiner Überraschung:. „Was willst du denn hören?“, und seine Stimme klingt dabei sehr sanft und geduldig. Ich überlege kurz. „Wie wäre es mit 'Isn't She lovely', wie in deiner Audition bei X-Factor?“ Ich hoffe das das Lächeln das ich beim Reden aufsetze genau so freundlich rüber kommt wie Harry selbst. „Klar, kein Problem!“ Und dann fängt er an. Ich kannte seine Stimme bisher nur vom Hören aus dem Fernsehen. Schon damals hat sie mich beeindruckt. Aber das hier ist etwas ganz anderes. Mit welchem Gefühl er dieses Lied singt. Ich kann nicht mehr klar denken. Mein Herz fängt so wild an zu rasen, dass ich schon Schmerzen in der Brust spüre, das Blut strömt mir in den Kopf, es fällt mir schwer zu atmen. Ich kenne dieses Gefühl nicht. Ich bin mir sicher, dass das an Harry liegt. Wie er da singt. Von mir aus kann ich mein ganzes restliches Leben hier sitzen und ihm zuhören. Ich muss an all die Schicksalsschläge denken. Der Unfall, der Tod meiner Mutter, meine Erblindung... Ich kann nicht anders. Eine Träne läuft meine Wange hinunter. Charlie sagt immer, dass es anders aussieht wenn jemand weint der blind ist. Ich kann das nicht einschätzen. Ich glaube aber, dass auch Harry das auffällt. Ich habe das Gefühl, es ist ihm unangenehm. Er hört auf zu singen und fragt lachend: „War ich so schlecht?“ Ich schüttele den Kopf und lächele schief. Sogar das ganze Gegenteil! Harry hat mir gerade den schönsten Moment meines Lebens geschenkt. Natürlich sage ich ihm das nicht, ein Star wie er hört das sicher jeden Tag. Stattdessen frage ich: „Stimmt es wirklich, dass du so viele Locken hast?“ „Ja, schon.“, entgegnet Harry lachend, „willst du es sehen?“ „Ich kann nicht..“ Ich unterbreche meinen Satz an dieser Stelle, da ich auf einmal Harry´s Hand auf meiner spüre. Sie ist weich und ich kann fühlen, das sie etwas größer ist als meine. Seine Finger sind ziemlich rund. Trotzdem wirkt seine Hand sehr stark und beschützerisch. Außerdem ist sie ziemlich kalt. Sie führte meine eigene Hand nun vorsichtig auf Harry zu. Dann legt er sie vorsichtig auf seinem Kopf ab. Ich spüre seine festen Harre die meine Hand etwas kitzeln. Ich traue mich nicht so richtig nach seinen Locken zu fühlen. Harry merkt das wohl und sagt mit leiser, zärtlicher Stimme: „Mach ruhig, ist kein Problem!“Mich beeindruckt die Art wie er mit mir spricht und umgeht unheimlich. Er behandelt mich so normal. Ich fange an vorsichtig seine Haare zu fühlen. Sie dufteten unheimlich gut. Ich kann seine vielen kleinen Locken gut spüren. Ich atme erneut seinen Duft ein. Das Herz schlägt mir bis zum Hals.

Kapitel 4

Ich nehme meine Hände vorsichtig von seinem Kopf runter. „Na, überzeugt?“, fragt er und seine Stimme kommt mir plötzlich so vertraut vor. „Ja.“, ich nicke, „Meine Freundinnen haben mir nicht zu viel versprochen.“ Ich bin mir sicher, dass mein Lächeln total schief ist.Ich höre wie Harry etwas auf seinem Stuhl herum rutscht. „Du wolltest mir erklären wie du dir mich vorstellst.“, erinnert er mich freundlich.„Ja, richtig.“ Mir ist schon wieder peinlich, dass ich das vergessen habe. „Natürlich haben mir viele schon versucht dich und die anderen zu beschreiben.“, beginne ich, „Aber trotzdem sind die Bilder in meinem Kopf etwas anders.“ „Ok. Ich bin gespannt.“, sagt Harry und das nehme ich ihm wirklich ab.„Deine Haare stelle ich mir sehr dunkel vor, fast schwarz, obwohl viele sagen, dass sie eher hellbraun sind. Über die Locken weiß ich Bescheid.“ Ich höre sein lachen.„Du bist etwas größer als ich und bist schlank, aber nicht zu dünn. Dein Körper ist ziemlich sportlich gebaut, aber du hast nicht so viele Muskeln. Deine Augen sind blau, deine Nase schmal und deine Lippen..“ Ich unterbreche, denn ich stelle mir nicht nur vor wie Harry´s Lippen aussehen.. sondern auch wie sie sich anfühlen.. Schnell versuche ich den Gedanken zu verdrängen.„Ähm, sie sind, ähm, schmal und weich, äh.. ich meine.. schmal und naja..“ Schnell versuche ich das Thema umzulenken. Das gelingt mir zum Glück auch.„Wie geht deine Familie damit um, dass du jetzt berühmt bist?“ „Naja.. für sie ist es schon komisch, da ich jetzt so selten zu Hause bin. Aber sie unterstützen mich unheimlich und ich besuche sie so oft ich kann. Sie sind sehr stolz.“ Ich höre wie glücklich er darüber ist. Ich lächele. Es vergehen immer weitere Minuten. Ich liebe es hier zu sein! Ich habe mich noch nirgendwo so geborgen und doch so.. komisch gefühlt. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Harry stellt mir viele Fragen. Das Gespräch mit ihm ist nicht gezwungen, sondern richtig locker. Ich genieße das. Trotzdem fällt es mir schwer ihm richtige Antworten zu geben oder ihm zuzuhören, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin zu atmen. Ich weiß nicht warum, aber seid ich in diesem Raum bin fällt mir genau das ziemlich schwer. Auch mein Herz wird mit jedem Wort von Harry schneller und schneller, der Schmerz in meiner Brust stärker und stärker. Er fragt mich auf welche Schule ich gehe, wo ich wohne, welche Hobbys ich habe, welche Filme ich gerne schaue,.. Ich bin sehr froh, dass die meisten Fragen nichts mit meiner Krankheit zu tun haben. Irgendwann fragt er mich aber: „Wie sieht es mit deiner Familie aus? Hast du Geschwister?“ „Nein, mein Dad und ich wohnen allein. Aber damit komme ich bestens zurecht.“, antworte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.„Ja, für mich war die Trennung meiner Eltern auch nicht einfach. Aber jetzt liebe ich meinen Stiefdad wie meinen leiblichen Vater.“ Mir war nicht bewusst, dass er gleich von einer Trennung ausgeht. Zuerst will ich es lassen, aber da ich zu Harry so ein verdammt großes Vertrauensgefühl habe, sage ich: „Meine Mom ist tot, deswegen weiß ich nicht wie es sich anfühlt, wenn die Eltern sich trennen. Tut mir Leid..“ Darauf folgt kurze Stille. Harry merkt wohl, dass mich das ziemlich mitnimmt. Er rutscht mit seinem Stuhl näher an mich heran, legt einen Arm um mich und nimmt mit seinem anderen meine Hand. Er streichelt sanft darüber und ich bekomme kaum noch Luft. Ich bin vollkommen durcheinander. Harry´s Duft dringt immer tiefer und stärker in meine Nase ein und der Schmerz in der Brust ist kaum noch auszuhalten. Mir geht es schlecht, aber doch so perfekt. Ich habe noch nie so gefühlt und weiß nicht woher das kommt. Eine Träne rollt meine Wange herunter. Normalerweise bin ich nicht so emotional. Was ist mit mir los? Harry wischt die Träne weg. Ich schaue in seine Richtung und wünsche mir so sehr ihn zu sehen. Plötzlich spüre ich wie Harry´s Kopf sich meinem nähert. Sein Geruch wird immer stärker. Harry legt seine Hände zärtlich auf meine Wangen. Meinen gesamten Körper durchzieht ein elektrischer Schlag. Im nächsten Moment küsst er mich. Seine Lippen sind wirklich unglaublich weich. Er küsst mich mit sehr viel Leidenschaft. Ich weiß nicht wie lange meine Brust die abnormal starken Schläge meines Herzens noch aushält. Mein gesamter Körper ist von einer Gänsehaut befallen. Ich erwidere den Kuss und versuche dabei sehr zärtlich zu sein. Harry löst erst vorsichtig seine Hände- und dann seine Lippen von mir. Ich kann hören, dass auch er schwer atmet. Ich zucke zusammen, da die Tür mit einem lauten Ruck aufgemacht wird. „Harry, ihr könnt jetzt ins Studio 4 kommen.“, sagt die Stimme von dem Mann vorhin. Ich höre wie Harry aufsteht und zur Tür läuft. Der Mann flüstert ihm zu: „Ich denke das Mädchen kann nichts sehen..“Dann nähert sich Harry mir wieder und nimmt meine Hand. Irgendwie jedoch ohne viel Gefühl. Ich laufe ein Stück hinter ihm und komme mir vor wie ein Hund.. Also lasse ich seine Hand los und versuche ihm nach Gehör zu folgen. Natürlich laufe ich gleich gegen den erstbesten Türrahmen. Ich höre wie der Bodyguard ein Lachen unterdrückt. Der Schmerz ist jedoch nicht so groß wie den den Harry gerade in mir verursacht. Wahrscheinlich findet er es lustig bald allen erzählen zu können, dass er den nächsten Fan geküsst hat. Tränen steigen in mir auf. Nein, nicht jetzt und hier. Ich halte sie mit aller Kraft zurück. Charlie sagt, wahre Liebe hält ewig. Man kann sie nicht einfach auslöschen.Warum ist Harry mit einem Schlag so gefühlskalt? Hat er gerade gar nichts empfunden oder ist er einfach der beste Schauspieler der Welt? Kann man sich in einen Menschen verlieben ohne ihn gesehen zu haben? Wie hat Harry das geschafft? Ich habe so viele Fragen. Das einzige was ich ganz sicher weiß ist, dass ich für Harry etwas ganz besonderes empfinde. Ich habe mich in Harry verliebt!

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Tag der Veröffentlichung: 14.04.2014

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