Einst begab sich, und sei es noch so lang her, dass zweier Elben Herzen einander fanden. Ihr Glück schien besiegelt unlängst, doch schlug das Schicksal zu, mit hart geballter Faust. Die Elbenmaid sich ihr's Gefühles nie bewusst. zusammen stieß sie mit einem stattlich Elb, von Schönheit ebenso gesegnet, wie die Holde selbst. Ein einzig' Blick nur genügt', und um der Maid Verstande war's geschehen. Doch auch der hoch gewachsene Herr, verlor seiner Sinne gänzlich. So reichte es aus, ein einzig ew'ge Sekund', um das Band des Schicksals neu zu weben. Die Maid dem neuen Geliebten treue schwor. Die einzig wahre Lieb' so hat gesieget und über seligen Stand der Ehe fortan gebot. Das innig Glück sich gab der Liebe Leidenschaften hin. So geschah es schnell, dass dieser Liebe Frucht in des maides Leibe zuflucht fand. Sichtbar nun des Betrugs der Maide schuldig, fällt der Betrogene in der Verbitt'rung abscheulichen Schlund, aus dem er sollte niemals mehr entkommen. Voll Hass und Pein, sein liebevolles Wesen immer mehr in ihm erstickte. Düster wurden seine Augen, seine Lippen. Seine düstern Taten folgten gleich. Sodass er schlug, schrie und verletzte, der dunklen Macht des Zaubers mehr und mehr verfallen. So überschlug sich schließlich aller Zorn und Rachedurst und formte aus seinem Munde sich zu einem tödlich' Fluch. Das Kind bereits geboren, schützen Elb und Elbin es mit aller Kraft. Doch kam es, dass der ehemalig' Gatte mit aller bösen Härte ermordet hat sein Weib. Doch nicht nur sie getroffen wart vom unverzeilich' Fluch: Der Elbenknab' laut Fluch sollt niemals spüren der Liebe Wonne, niemals geliebet sein noch sollt er Liebe lernen können. Doch fehlgeschlagen ist des dunklen Zaubers Macht. Getroffen nun der winzig Elb mit des Betrogenen Hass, und Neid und Schmerz, den seiner Seele selbst erfüllt. Jedoch: Statt der Liebe zu vergessen, er vergaß das Leben seiner, das er kennen sollte ganz. Das winzig Kind er so verflucht nun an sich riss und gut versteckt', um des Fehlschlags ungewiss. Er ließ das Bündel einer Elbensiedlung unweit liegen, mit Hass erfülltem, schallend Lachen, auf dass gefunden wird das Bündel.
So sucht der Gatte auf den Elbenherren, der ihm genommen hat sein Weib. "Tot sind Frau und Bastard. Nun steht Ihr da, mit weniger als nichts", der finstre Magier hämisch lacht. Der Geliebte, vor Zorn und Trauer tief erschüttert, schnell erhob sein tödlich Schwert und hieb es tief in des Bösen verdorben Herzens. So war allein der einst so prächtig Elb. Die Trauer groß, griff er in Einsamkeit zum Dolche und endet so sein Leben auch.
Der kleine Elb jedoch entgegen des Betrogenen Plans, niemals wart gefunden von der Elbensiedlung Leut'. So hörte auf zu schlagen des Kindes Herz aus Kummer. Die heiligen Valar, all an ihrer Zahl das gänzlich Treiben stehts verfolgt. So zeigten Mitleid sie, die Geister, und wiesen seine Seele ab. Sie hauchten Leben in des Kindes Körpers und wiesen des Waldes Wesen an, seiner zu behüten. So wuchs Der Elbenjung' im Schutz der Forste Tiere auf. Es waren Reh und Hirsch die Eltern, Hase, Frosch und Vogel Brüder. So zogen dann vorüber mehr als tausend Winter, in denen dieser Elb durch des Fluches Härte vergaß zu leben und zu lieben. Die Jahre doch, die er sich stets kann entsinnen, an einer Hand sie abzählen kann. Somit von tausend Jahren, nicht mehr übrig außer fünfen. In all der Zeit es hat gegeben holde Damen, die ihm ihre herzen dargelegt. Doch der Elb, durch Hass und Pein gestraft, nie zu lieben hat gewollt, weil er nie vermocht zu können. Er kannte nicht der heißen Liebe Wonne, er kannte nicht des eisig' Trennens Schmerz.
Jedoch ein Jeder, sei er noch so kalt, einst getroffen wird von der Liebe brennend Pfeil. Ein steinig Weg steht ihm bevor, den zu gehen er sich ersehnt. Oh ja, die Liebe selbst, erseht mit vollem Zweifel, ist das, was der Elben Seele misst. Und merket auch er selbst, dies unerfüllte Loch, wenn auch es zu füllen er nie vermocht'. Denn er ahnt nicht, was zu füllen es bedarf, ahnt nicht um der Zweisamkeit, die heilen kann, was ihn zerriss. Und doch: Der Tag wird kommen, so er begreift der Liebe seltsam Spiel. Er wird ersehnen sich das Herz der Maid, die durch Verlobung ihn nicht bekommen vermag. Doch weiß er nicht um sein Begehren. Er siehet glücklich sie mit einem kühnen Manne, und Unmut wird verbreiten sich in seiner Seel', ohne dass er weiß, ohne dass er versteht. Doch je weiter sie enfernet sich von ihm, umso stärker zieht sein Herz ihn zu ihr, solange bis die Sehnsucht nach des Geschmackes ihrer zarten, rosig' Lippen ihn aus dem endlos dunklem Traum erweckt.
Und der Tag wird kommen, da er erhält die Chance, sein Schicksal abzuwenden. Die Chance, die -Wenn er sie ergreift- Die aller einzig' bleiben wird. Ergreifet er sie schnell, so wird sein Glück vollkommen und vollkommener, ihr Leid jedoch ins unermesslich steigen. Denn trotz aller Lieb' zu ihr, all das Leid des Fluches nicht wird brechen, nicht sogleich. Und große Prüfung ihrer wird sie stürzen in Pein und Qual, zu sehen, wie er sie mehr und mehr vergisst. Doch ist die Liebe stets in ihm vorhanden, ohne dass sie es sieht. Und der Lieb' Beweise er ihr leget dar. Und um ihrer Schönheit, Liebreiz, zu bewahren, in seinem düster Geist, er beginnt zu schnitzen aus des schönsten Baumes Holz den Bogen, ihrer zum Gedenken, um znicht bedroht zu sein, sie zu vergessen.
Ein Bogen von Schönheit, wie's sonst ihn nie gab. Gefertigt aus reiner Liebe zur zuneigend' Maid. Zur einen Maid nur, zur einen. Die Eine, die vermag zu füllen des Elben leeren Herzens.
Sowird wird der Bogen den Namen tragen , welcher sein wird über alle Maßen schön, wie sie. Geschrieben wird er stehen im Holz, in Elbisch' Schrift.
Dieser Name, verewiget in des Jägers Leben, sei Erinnerung genug, zu erblicken vergangene Zeit.
Doch nicht allein des Bogens Namen wird heilen können seiner selbst. Er bedarf einer lieben Seele Herz.... Der Seele die des Bogens Namensgeber war.
Denn nur allein des Jägers Herz wird erkennen, was er erkennen muss. Und sie, die ihn genauso selbstlos liebet, wie er auch ihr sein Herz geschenkt, nur sie vermag des Dunkeln Graus zu brechen und das Graue der Gedanken zu besiegen.
Der Liebe Schönheit nur durch ein's verblasst: Verzehrend' Tode im Genick, plagt der elbsch' Schönheit angeboren Leid. So vermag es zwar ihr Herz zu lieben, doch zu Leben ist es leid.
Denn all der Qual das Herz einmal erliegt.
So höret es zu Schlagen auf, wenn Schmerz der Seele Liebe nimmt.
Dies schwache Herz das einzig Hindernis wird sein, welches zweier Herzen eiskalt trennt, was feurig eines hat soll'n sein.
So möge denn ihr Herz nicht brechen, um den grauen Schleier zu vetreiben! Denn nur dann wird Fluch und Leid besieget und Elb und Elbin seelig sein!
Texte: Die rechte am Buch liegen allein bei der Autorin. Erzählt nach einer Legende von Maegpillin
Tag der Veröffentlichung: 16.12.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich einem nie vergessenen Freund. Díheno anim, eldaher!