Die Dunkelheit
Der abendliche Spaziergang sollte nichts Großes werden. Es war bereits dunkel. Die Nacht stand kurz davor. Kälte und Nässe durchdrang jede Naht. Wir folgten den Weg bis in den Wald hinein. Die Dunkelheit umringte uns und lies nur noch wenige Lichtstrahlen von den Laternen der Straße hindurch. Wir liefen nicht lange und verließen den Wald kurz darauf. Wir folgten dem Weg, der im Schatten, neben der Straße lag. Es fuhren keine Autos. Sie war verlassen. Nur wenige Personen kamen uns entgegen. Am Ende der Straße kehrten wir um und liefen langsamen Schrittes zurück. Bis wir auf eine Einmündung trafen. Sie führte uns in einen schmalen Weg an dem zur linken und rechten Hand größere Grünflächen auftraten. Hier darf Timmi immer frei laufen, so wie heute.
Spuren lesen
Schnell nahm er eine Spur auf. Ich nahm es nicht wahr oder besser gesagt ich habe es zu spät bemerkt. Ich konnte ihn davon nicht abhalten. Es ist sein Instinkt der Spur zu folgen und so handelte er auch. Er begann zu jagen. Er rannte entlang des Weges, den wir gekommen waren, zurück zur verlassenen Straße und weiter Richtung Parkplatz. Dann verlor ich ihn aus den Augen. Die Dunkelheit hatte ihn schnell verschlungen. Ich stand da und konnte nichts tun. Nur abwarten und hoffen, dass er unversehrt wieder zu mir kam. Wie lange würde es dauern und was wenn ... ? Ich vertrieb die schlechten Gedanken aus meinem Kopf und blickte weiter in die Dunkelheit hinein. Ich hörte etwas schnaufen und Pfoten getribbel bevor ich ihn sah. Dann nahm ich einen Umriss von ihm wahr. Er wurde größer bis er in voller größer zu sehen war. Er hechelte und die Zunge hang fast bis zum Boden.
Tiefe Träume
Ich setzte mich in die Hocke, breitete meine Arme aus und rief ihn zu mir. Er kam Schwanz wedelnd auf mich zu gelaufen und lies sich in die Arme schließen. Ich lobte ihn und zeigte ihm dass ich mich freue, dass er wieder da war. Er durfte noch für einen kurzen Moment frei laufen, bevor ich ihn wieder an die Leine nahm. Ihm war sichtlich anzusehen, dass er Spaß hatte und am liebsten gleich wieder los rennen wollte. Der gejagte Hase hatte ein Schlupfloch in einem Zaun gefunden und konnte dem Verfolger entfliehen. Zu seinem Glück! Wir liefen zurück zum Auto und Timmi stieg zufrieden ein und legte sich auf seine Decke. Auf der Heimfahrt schlief er rasch ein. Wahrscheinlich träumte er noch von dem nächtlichen Alleingang.
Texte: copyright by J. D. Tyler
Tag der Veröffentlichung: 18.12.2009
Alle Rechte vorbehalten